13.03.2023 Aufrufe

MachEt 266: Tempo für die Verkehrswende

Der Verkehrssektor hinkt bei der Erreichung der Klimaziele massiv hinterher: Auf deutschen Straßen wird weiterhin sehr viel CO2 ausgestoßen – und Besserung ist kaum in Sicht. Die Verkehrswende muss her: Wir wünschen uns die einfachere Einrichtung von Tempo-30-Zonen für Kommunen und appellieren an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die Straßenverkehrsordnung zu ändern!

Der Verkehrssektor hinkt bei der Erreichung der Klimaziele massiv hinterher: Auf deutschen Straßen wird weiterhin sehr viel CO2 ausgestoßen – und Besserung ist kaum in Sicht. Die Verkehrswende muss her: Wir wünschen uns die einfachere Einrichtung von Tempo-30-Zonen für Kommunen und appellieren an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die Straßenverkehrsordnung zu ändern!

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RAT<br />

Wir machen Köln Beine – und Räder!<br />

Von Lino Hammer & Christiane Martin<br />

Mobilität in Köln, das wurde in der Vergangenheit<br />

oft verkürzt auf vier Buchstaben:<br />

A.U.T.O. Wie hoch der Preis<br />

<strong>die</strong>ses verkehrspolitischen Erbes ist, erleben<br />

wir täglich durch zugeparkte Gehwege,<br />

Gefahren <strong>für</strong> Fußgänger*innen<br />

und Radfahrer*innen oder <strong>die</strong> vielen<br />

Staus auf unseren Straßen. Es lastet zudem<br />

tonnenschwer auf der Klima- und<br />

Feinstaubbilanz Kölns. Ein zentrales<br />

Vorhaben der Grünen Ratsfraktion ist<br />

deshalb schon immer <strong>die</strong> Umverteilung<br />

des Verkehrsraums gewesen: Weg vom<br />

Auto, hin zu klima- und gesundheitsschonenden<br />

Fortbewegungsarten.<br />

Foto: Stadt Köln<br />

Foto: Christoph Seelbach<br />

Achse an, also eine Stärkung der Linie 1.<br />

Wir setzen uns da<strong>für</strong> ein, dass sie auch<br />

zwischen Heumarkt und Aachener Weiher<br />

oberirdisch verkehrt und nicht, wie<br />

von anderen Fraktionen gefordert, in einem<br />

Tunnel. Die Variante #ObenBleiben<br />

hätte verschiedene Vorteile <strong>für</strong> unsere<br />

Stadt: Der Ausbau ginge deutlich schneller,<br />

wäre kostengünstiger und vor allem<br />

klimaschonender. Zudem werden wir<br />

in den nächsten Jahren aufgrund eines<br />

veränderten Mobilitätsverhaltens oberirdisch<br />

ohnehin immer weniger Platz <strong>für</strong><br />

den Autoverkehr brauchen.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr steht auch <strong>die</strong> Entscheidung<br />

über das Großprojekt Ost-Westbreitere<br />

Gehwege und weniger Barrieren<br />

<strong>für</strong> Zu-Fuß-Gehende sowie mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen.<br />

Zur Kölner Mobilität von morgen zählen<br />

auch innovative Angebote wie ein<br />

neuer Wasserbus über den Rhein, der erfolgreich<br />

gestartete KVB-On-Demand-<br />

Service „Isi“ oder das derzeit getestete<br />

Lastenrad-Verleihsystem der KVB. Dass<br />

Köln <strong>für</strong> Vielfalt steht, ist jedem klar,<br />

dass <strong>die</strong>s immer stärker auch <strong>für</strong> Kölns<br />

Mobilität gilt, da<strong>für</strong> sorgen wir.<br />

Wir brauchen in Köln also mehr Räume<br />

<strong>für</strong> Menschen, <strong>die</strong> zu Fuß oder auch<br />

mit Rollstuhl oder Rollator unterwegs<br />

sind. Mehr Räume <strong>für</strong> Radfahrer*innen.<br />

Außerdem einen deutlich attraktiveren<br />

ÖPNV. Bis 2035 wollen wir den Anteil<br />

<strong>die</strong>ser Fortbewegungsarten in Köln auf<br />

75 Prozent steigern – innerhalb der Innenstadt<br />

sogar auf bis zu 90 Prozent.<br />

Beispiel ÖPNV: Wir unterstützen den<br />

Ausbau der Nord-Süd-Stadtbahn im<br />

südlichen Köln, hier wird derzeit intensiv<br />

gebaut. Wir treiben den Einsatz von<br />

„Langzügen“ bei den Kölner Verkehrs-<br />

Betrieben (KVB) voran. Diese können<br />

deutlich mehr Fahrgäste transportieren<br />

als heutige Straßenbahnen. Für <strong>die</strong> Linien<br />

4, 13 und 18 bringen wir aktuell entsprechende<br />

Investitionen in den politischen<br />

Gremien auf den Weg. Wir setzen<br />

uns derzeit außerdem verstärkt <strong>für</strong> ein<br />

Pilotprojekt einer Expressbuslinie über<br />

<strong>die</strong> Innere Kanalstraße ein.<br />

Foto: Oliver Güth, KVB AG<br />

Eine erfreuliche Tendenz in <strong>die</strong>sem Zusammenhang:<br />

Immer mehr Menschen<br />

steigen in Köln auf das Fahrrad um.<br />

Allein im Jahr 2022 wurden 16,6 Millionen<br />

Radfahrer*innen von den Dauerzählstellen<br />

erfasst. Das sind 9 Prozent<br />

mehr als 2021 und fast so viele wie im<br />

Rekord-Corona-Jahr 2020. Ein Grund ist<br />

der von uns GRÜNEN massiv vorangetriebene<br />

Radspur-Ausbau in Köln, der vor<br />

allem auf den Kölner Ringen und wichtigen<br />

Nord-Süd- sowie Ost-West-Achsen<br />

zunehmend sicht- und fahrbar ist.<br />

Wir freuen uns außerdem, dass Kölns<br />

erster Fußverkehrsbeauftragter Nico<br />

Rathmann, der im März 2022 mit seiner<br />

Arbeit begonnen hat, Druck macht <strong>für</strong><br />

Foto: Christoph Seelbach, KVB AG<br />

Foto: Cornelis Gollhardt<br />

Foto: Foto: privat Cornelis Gollhardt<br />

Christiane Martin ist Fraktionsvorsitzende<br />

der GRÜNEN im Kölner<br />

Rat. Lino Hammer ist Geschäftsführer<br />

der GRÜNEN-Ratsfraktion<br />

und gleichzeitig Vorsitzender<br />

des Verkehrsausschusses. Ihre<br />

Lieblings-Fortbewegungsmittel:<br />

Fahrrad und Bahn.<br />

6<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023

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