Memberslounge Jubiläumsausgabe 2023

DIE
IMMOBILIEN-
WIRTSCHAFT
IM WANDEL
IM GESPRÄCH MIT
ANIKA SCHÖNFELDT-SCHULZ
(Memberslounge-Mitglied seit 2021)
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Anika Schönfeldt-Schulz ist die Vorsitzende
des Spitzenverbands der Immobilienwirtschaft
IVD Nord und eine echte Branchenund
Marktkennerin. Was die langjährige Unternehmerin
täglich als „ehrbare Kauffrau“
nach hanseatischen Sitten beruflich praktiziert,
gilt auch im Privaten. Im Kern geht es
ihr um ein vertrauensvolles Miteinander und
einen Handschlag, der zählt. Loyalität und
Verbindlichkeit sind für sie selbstverständlich.
Seit rund 18 Jahren arbeitet die Diplom-
Immobilienö konomin (ADI) bereits als Maklerin
in Hamburg.
Anika Schö nfeldt Immobilien wurde 2005
gegrü ndet. Das Makeln von Immobilien sei ihr
bereits in die Wiege gelegt worden, erzählt
Schönfeldt-Schulz schmunzelnd. Bereits als
Kleinkind durfte sie mit ihrer alleinerziehenden
Mutter Anita, geschäftstüchtige Unternehmerin
und Maklerin in Bremen, bei Besichtigungsterminen
dabei sein. Mit über 18 Jahren Selbständigkeit in Hamburg
gehört die Tochter inzwischen zu den exponierten
Adressen in der Elbmetropole. Aus dem schönen Büro in
der Mellinpassage (Neuer Wall 13) berät die Expertin Immobilieneigentümer
und die, die es werden möchten.
Als klassisches Maklerbüro liegt der Tätigkeitsschwerpunkt
im Verkauf und der Vermietung von Wohnimmobilien. Dabei
unterscheidet ihr Team nicht zwischen einer kleinen
Mietwohnung, einem renovierungsbedürftigen Reihenhaus
und einem Einfamilienhaus im Millionenbereich. Die profes-
sionelle und persönliche Beratung bleibt die gleiche. Bei
der Beratung von Bauherren, die Mietwohnungen oder Eigentumswohnungen
planen, helfen oftmals die Erfahrungen
aus früheren Vermittlungen enorm bei der Zielgruppendefinition
oder der Planung von Grundrissen.
Da Kauf oder Verkauf einer Immobilie für viele die größte
Investition in ihrem Leben ist, geht es immer auch
um Persönliches, das die Kunden preisgeben. In ihrem
Büro habe sie daher bewusst auch einen etwas „privateren“
Bereich mit Sofa und Couchtisch geschaffen. Mit
gerahmten Fotos von Familie, Ehemann und Töchtern,
gebe sie selbst Einblicke in ihr Privatleben,
erläutert Schönfeldt-Schulz. Es gebe aber
auch einen ansprechenden Besprechungsraum
für Gewerbekunden, die eher Wert auf
ein professionelles Umfeld
legen würden.
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Auf dem Hamburger Markt
zu bestehen, ist sicher
nicht leicht. Wie hast du es
geschafft?
Man hat mit vielen alten Hasen zu tun. Die
Konkurrenz ist groß. Ich wollte inmitten dieser
Branche kein Blondchen sein, das nur die
Türen aufschließt. Mir war es immer wichtig,
mit Fachwissen, Kompetenz und Qualität zu
überzeugen und Kunden mit meiner Beratung
auf einen richtigen Entscheidungsweg
mitzunehmen. Und so habe ich meine Firma
aufgebaut.
Welche Rolle spielte der IVD Nord dabei? Inwiefern könnte sich die Lage im Laufe des Jahres
Durch den IVD sind mir viele Türen geöffnet 2023 für Makler und Verkäufer ändern?
worden. Das Netzwerk mit
Ich kann mir vorstellen, dass im Bereich
Maklern, Verwaltern, Sachverständigen
und anderen
mer wieder mehr Transaktionen fest-
der Eigentumswohnungen zum Som-
“Ich freue mich, jeden
Tag mit ganz unterschiedlichen
Menschen und
Immobilienprofis hat mir
gestellt werden. Die Kaufpreise sinken,
unglaublich geholfen. Seit
die Zinsen werden als neue Normalität
Immobilien zu tun zu
2005 beispielsweise bin ich
angenommen und eine alternative
haben, das macht die Vielseitigkeit
des Berufes aus.“
an einem IVD-Stammtisch,
Mietwohnung ist nicht in Sicht. Es gibt
genannt Börsentisch, an
noch viel Liquidität im Markt. Die Menschen
werden sich vermutlich wieder
dem sich feste Mitglieder
alle zwei Wochen zum Frühstück treffen. mit weniger Quadratmetern begnügen. Außerdem wird
Diese Kollegen sehe ich häufiger als viele der Trend zum Immobilienteilverkauf ausgebaut.
meiner engsten Freunde. Hier ist ein enges
Vertrauen gewachsen. Das ist mit Gold gar
nicht aufzuwiegen. In diesem IVD-Netzwerk
tauscht man sich aus, spricht über Preisentwicklungen,
über Marketingideen, über die Objekte – alles
das, was mich als Immobilienunternehmerin beschäftigt
und meine Expertise stärkt.
Und dann ist da noch die Marktentwicklung...
Nach vielen Jahren aufstrebender Märkte, in der sonst so
stabilen Immobilienwirtschaft, ist das Wort Krise oft zu
lesen. Steigende Bauzinsen, Inflation, Explosion der Energiekosten,
zu befürwortende, aber teure Energieeffizienz
und gestiegene Baustoffpreise sind für manche Kaufwillige
schlicht finanziell nicht mehr leistbar. Käufern fehlt
„Unser Geschäft basiert
auf Vertrauen und
Authentizität.“
das Budget, Verkäufer wollen ihre Immobilien nur zu den
Preisen von gestern abgeben. Die Transformation vom
Verkäufer- zum Käufermarkt wird uns als Branche nachhaltig
herausfordern. Viele Preise werden auf ein wieder
„gesundes“ Marktmaß zurückgeschraubt.
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