16 INTERVIEW Hermann Schramm Linebacker Daniel Stechbarth #43 ist der älteste Spieler im Team der Monarchs. Der 36-Jährige spricht über seinen sportlichen Weg, seine junge Familie und warum er die Saison noch nicht abgeschrieben hat. Fotos: Cassandra Brock, Ben Gierig, Michael Schmidt <strong>FIRST</strong> <strong>DOWN</strong>: Hallo Herrmann, na das passt doch alles super heute vor dem Training. Schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast für das Interview. Du bist unser Center-Spieler und auch der Kopf unserer O-Line und kennst Deine Mitspieler recht gut. Was macht die O-Line der Monarchs aus Deiner Sicht aus, bzw. wo siehst Du noch Potenzial? Hermann: Ähm… Also stark macht uns, dass wir schon über mehrere Jahre in der Konstellation zusammenspielen. Dadurch kennen wir uns sehr gut und haben ein starkes Vertrauen zu einander. Wenn ich mir die letzte Saison und die aktuelle Saison anschaue, dann sieht man natürlich schon, dass die Verletzungen bei den Spielern zugenommen haben. Ich denke, das ist auch ein Beispiel dafür, warum wir nicht so konstant sind. Ansonsten muss ich ehrlich sagen, sehe ich uns im Vergleich zum letzten Jahr nicht schlechter. *lacht* Warst Du eigentlich schon immer auf der Position aktiv, oder hast Du bereits andere Positionen gespielt? Ich habe als Guard angefangen. Zunächst war ich ein Jahr in der Jugend der Leipzig Lions und bin dann hier her zu den Herren. Hier war ich dann auch noch ein Jahr als Guard aktiv und ich glaube ab dem zweiten Jahr wurde ich dann auf der Position des Centers eingesetzt. Und da bist Du ja auch anscheinend sehr gut aufgehoben auf der Position. Du meintest eben, dass Du in Leipzig gespielt hast. Wann begann denn Deine Footballkarriere? Ähhhhhhhhmmmm….. warte da muss ich kurz rechnen…. *lacht*…… Das war 2015. *lacht* Der Super Bowl war ja immer DAS Ereignis und ich war ja damals auch noch in der Schule und konnte es, dank der Winterferien, auch immer anschauen. Naja und dann hab ich geguckt, wo ich spielen kann. Ich habe ja jahrelang Fußball gespielt und Leipzig war dann für mich zunächst die nächst gelegene Möglichkeit. Aber auch da habe ich erst begonnen als ich 18 war, damit ich mit dem Auto zum Training fahren konnte. Ja und dann eben dort ein Jahr Jugend und dann hier her. bei der Sachsenauswahl wurde ich damals durch Dresden angefragt. Und wenn Du auch in Leipzig in der Jugend gespielt hast, bist Du doch dort bestimmt auch aufgewachsen oder? Naja nicht direkt in Leipzig, aber im Umland, ja. Und jetzt pendelst Du hin und her oder wohnst Du mittlerweile in Dresden? Nein ich pendle hin und her. Also zweimal die Woche zum Training und wenn Spiel ist, dann eben dreimal. Das stelle ich mir aber neben dem Job sehr anstrengend vor. Jetzt ist ja unter allen Footballbegeisterten auch bekannt, dass auch ehemalige Dresdener Spieler nach Leipzig gewechselt sind. Gab es bei Dir die Überlegung auch oder schlägt Dein Herz für Dresden? Also es gab Anfragen diesbezüglich. Aber auf Grund der ganzen Organisation, die ich hier finde, es ist alles besser strukturiert als in Leipzig und vor allem die ganzen Leute hier um mich herum, wollte ich nicht wechseln. Das ganze Team, die Coaches und die O-Line sind einfach klasse. Wir haben auch unter uns in der O-Line gesprochen und wir wollen weiterhin so zusammen sein. Das war auch für mich ein wichtiger Punkt, um zu bleiben. Das klingt so, als ob Dresden Dein zweites Zuhause geworden ist… Also sportlich ist es das auf jeden Fall. Das freut mich sehr zu hören. Apropos zu Hause. Wie lebst Du denn in Deinem Zuhause? Also ich wohne in einer WG in Leipzig. Ich bin aber immer noch viel zu Hause, was ungefähr ne halbe Stunde von Leipzig entfernt ist, weil ich da auch arbeite. Ursprünglich komme ich ja aus Eilenburg und bin dort auch als Immobilienmakler in der Firma meiner Mama mit tätig. Coole Sache. Und das hast Du dann auch nach Deiner Schule als Ausbildung gemacht oder? *lacht*…. nein ich bin gelernter Mechatroniker. Oh, ok das ist ja nun eine ganz andere Richtung. Du hast also dann nochmal die Schulbank gedrückt bzw. bist nochmal umgeschwenkt? Ja, genau durchs Footballspielen. Ich habe damals eine Ausbildung in Nordhausen gemacht und bin dann in meinem ersten Jahr hier in Dresden, immer aus Nordhausen hierher gependelt. Da war ich dann für eine Fahrt hier ca. drei Stunden unterwegs. Und eben wieder drei Stunden zurück. Naja und nach meiner Ausbildung habe ich dann geschaut, wo ich unterkommen kann, damit ich mehr Zeit für den Sport habe und das war dann halt in unserer Familienfirma. Da konnte bzw. kann ich mir die Zeit für den Sport auch einteilen. Ist doch aber super, dass Du etwas gefunden hast, damit Dein Hobby nicht auf der Strecke bleibt. Nun bist Du schon einige Jahre hier. In der Zeit hast Du zwei Cheftrainer kennengelernt, die wahrscheinlich nicht unterschiedlicher sein könnten oder? Ja, ich habe zwei Jahr unter John Leijten gespielt. Unterschiede merkt man natürlich, wenn man beide vergleicht. Unter Ulz kamen viele neue Impulse
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