vznews, Schweiz deutsch, Juni 2023, Ausgabe 136

Seite 22 vz news 136 / Juni 2023
Das sollten Sie beachten, wenn
Sie Ihr Haus nach 65 verkaufen
Viele Hausbesitzer möchten in eine Wohnung umziehen, wenn die Kinder
aus gezogen sind oder der Partner gestorben ist.
STEFAN BESTLER
Immobilienexperte
stefan.bestler@vzch.com
Tel. 044 207 27 27
Soll man sein Eigenheim
über die Pensionierung
hinaus behalten, oder wird
man glücklicher, wenn man
es verkauft? Auf diese Frage
gibt es keine pauschale Antwort.
Entscheidend ist die
persönliche, finanzielle und
gesundheitliche Situation.
Streit unter den
Kindern vermeiden
Immer mehr Ehepaare
überlegen sich, ihr Eigenheim
bei der Pensionierung
zu verkaufen. Sie möchten
sich entlasten und vermeiden,
dass die Kinder um
das Haus streiten. In dieser
Situation ist es hilfreich, die
Vor- und Nachteile sorgfältig
abzu wägen:
f Wenn man das Haus behält,
kann man für den Rest
des Lebens in den eigenen
vier Wänden wohnen und
das Haus später an die Kinder
weitergeben. Auch die
Wohn kosten sind oft tiefer,
als wenn man etwas mietet.
f Ein Nachteil ist, dass
der grösste Teil des Vermögens
im Haus steckt.
Das schränkt die finanzielle
Flexibilität stark ein, wenn
unerwartete Ausgaben anfallen
– zum Beispiel hohe
Pflegekosten.
Eine Sanierung ist
nicht sinnvoll
Loslassen kann sich lohnen,
einen Verkauf muss man
aber sehr gut vorbereiten:
f Zeit: Planen Sie genug
Zeit ein, um die passenden
Käufer für Ihr Haus zu
finden. Auch an Toplagen
kann das länger dauern.
Die Verhandlungen, das
Ausstellen der Verträge und
die Abwicklung brauchen
ebenfalls Zeit.
f Ersatzobjekt: Wenn Sie
als Ersatz eine Wohnung
kaufen wollen, müssen Sie
die Finanzierung rechtzeitig
aufgleisen. Oft stehen
Eigenmittel und Fremdkapital
nicht rechtzeitig zur
Verfügung – das hat eine
finanzielle Doppelbelastung
zur Folge. Wenn Sie kein
bezahlbares Objekt finden,
müssen Sie Ihre Suche auf
Mietobjekte ausweiten.
f Wert: Lassen Sie den
Wert Ihres Hauses professionell
schätzen, damit
Sie mit einem realistischen
Preis starten können (mehr
dazu auf Seite 7).
f Umbau: Nehmen Sie
keine grossen Renovationen
oder Sanierungen mehr
vor. Meistens sind solche
Arbeiten überflüssig, weil
die Käufer das Objekt nach
dem eigenen Geschmack
gestalten wollen.
f Dokumentation: Lassen
Sie ein Verkaufsdossier
erstellen. Es enthält Verkaufsbedingungen,
Grundriss,
Baupläne, Zonenplan,
Situationsplan, aktuelle
Fotos sowie eine detaillierte
Beschreibung des Objekts
und der Lage.
f Ausschreibung: Sobald
das Verkaufsdossier steht,
können Sie Ihr Eigenheim
auf den wichtigsten Immobilienplattformen
zum Verkauf
aufschalten.
Tipp: Es kann sich
lohnen, mit einem Immobilienmakler
zusammenzuarbeiten,
der die nötige
Erfahrung mitbringt und
einen guten Ruf hat. Grund:
Profis kennen den Markt
am besten und wissen, wie
man den höchsten Preis
herausholt. Damit sinkt für
Sie auch das Risiko, dass Ihr
Eigenheim längere Zeit ausgeschrieben
bleibt.
Sie möchten mehr
erfahren? Bestellen
Sie das kostenlose Merkblatt
oder sprechen Sie mit
einer Fach person im VZ in
Ihrer Nähe (Seite 24).
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vznews136, oder rufen
Sie an (siehe Seite 24).
Stockwerkeigentum
–
Folgen für
die Steuern
Ein älteres Einfamilienhaus
mit Umschwung und freier
Ausnutzungsquote durch
ein Mehrfamilienhaus zu
ersetzen, kann ein lukratives
Geschäft sein. Wer die
Wohnungen als Stockwerkeigentum
verkaufen möchte,
sollte allerdings früh abklären,
wie sich das auf die
Steuern auswirkt.
Es kann nämlich sein,
dass man von der Steuerbehörde
als gewerbsmässiger
Immobilienhändler eingestuft
wird. Dann werden
auf dem Verkaufsgewinn
zusätzlich zur Grundstückgewinnsteuer
in einigen
Kantonen Einkommenssteuern
sowie Bundessteuern
und AHV-Beiträge
fällig – sie allein können
ohne Weiteres 20 Prozent
des Gewinns auffressen.
Eine Einstufung als gewerbsmässiger
Händler betrifft
die Besteuerung aller
Immobilien, die man besitzt
oder in Zukunft kauft.
Auch wer die neuen Wohnungen
vermieten möchte,
darf die Steuerfolgen nicht
unterschätzen – ebenso wenig
wie die Kosten und den
Aufwand, die damit verbunden
sind.
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