WDL-aktuell Mai 2023

Das Liesborner Evangeliar kehrt zurück - Eröffnung der Dauer
Liesborn (wdl/bb). Die letzten
Pinselstriche an der Fassade werden
gemacht, der Wendekreis vor
dem künftigen Haupteingang ist
frisch gebaut und im Innern der
ehemaligen Benediktinerabtei in
Liesborn laufen die Vorbereitungen
für das große Festwochenende.
Vor 1000 Jahren geschrieben
und seit 200 Jahren in der Welt
unterwegs, kehrt das „Liesborner
Evangeliar“ Mitte Mai ins Liesedorf
zurück.
Das Museum Abtei Liesborn ist in
den Räumlichkeiten eines der ältesten
Klöstern Westfalens untergebracht.
Im 9. Jahrhundert soll
Karl der Große das einstige Frauenstift
in Liesborn gegründet haben.
Nach der Auflösung des Klosters
durch das Königreich Preußen im
Jahre 1803 begann auch die Weltreise
eines der heute wertvollsten
Exponate des Museums. Das Liesborner
Evangeliar ist eine der ältesten,
vollständig erhaltenen Evangelien-Handschriften
Westfalens und
wanderte Jahrhunderte durch
Europa und die USA, bevor es 2017
vom Kreis Warendorf mit der Unterstützung
zahlreicher Förderer zurückerworben
werden konnte und
Museumsleiter Dr. Sebastian Steinbach und Dr. Jutta Desel freuen
sich zusammen mit dem gesamten Museums-Team über den
Abschluss der Umbauarbeiten und die Ankunft des Evangeliars.
ab dem 14. Mai das Leitobjekt der
neuen Dauerausstellung bilden
wird.
In den vergangenen Jahren wurde
das Museum Abtei Liesborn für den
neuen Star in Buchform umfangreich
umgebaut. Das Herzstück der
neuen Präsentation bildet dabei
ein sakral anmutender Raum mit
22 je 8 Meter hohen Stahlplatten,
aus denen Texte des Evangeliars
ausgelasert wurde. Im Mittelpunkt
ruht das Evangeliar in einer Vitrine
und zu dessen Seiten je ein Kruzifix
aus der Entstehungszeit der Handschrift
(um 1000) und
des Einbands (um
1500). Drei Prologräume
führen die Besucherinnen
und Besucher
zum Evangeliar. In ihnen
werden die Gründung
des Frauenstifts,
die wirtschaftliche Ausstattung
die Heiligenpatrozinien
thematisiert.
An taktilen Stationen
können wichtige Passagen
des Evangeliars berührt
und die Geschichte
nachgelesen werden.
Was macht das Evangeliar
so besonders?
Das etwa 1.000 Jahre alte Evangeliar
ist eine der ältesten, vollständig
erhaltenen Handschriften der vier
Evangelien nach Matthäus, Markus,
Lukas und Johannes Westfalens.
Das Werk gehört zum Kulturgut der
Bundesrepublik Deutschland und
steht somit unter besonderem
Schutz: Es darf Deutschland nie
wieder verlassen. Am Beginn des
Evangeliars steht ein lateinisches
Widmungsgedicht, das die um
1040 amtierende Äbtissin Berthildis
als Stifterin des Buches nennt.
Landrat Dr. Olaf Gericke und Bischof Dr. Felix Genn stellten das Evangeliar nach dem Kauf
2017 der interessierten Öffentlichkeit vor.
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Qualität. Vielfalt. Kompetenz.
Das
Liesborner
Evangeliar
Demandt Stahl- u. Maschinenbau GmbH
Herzfelder Straße 4
59329 Wadersloh
www.demandt-maschinenbau.de
20 WDL aktuell — Mai 2023