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extra - maschine + werkzeug

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Sägen<br />

Im Eurocopter Logistik­Zentrum<br />

sind Sägen von Behringer und<br />

Behringer Eisele im Einsatz. 66<br />

Oberflächen<br />

Rösler bietet zahlreiche Lösungen<br />

für reproduzierbare Prozesse<br />

in der Luftfahrtindustrie. 70<br />

Werzeuge<br />

Das Werkzeugprogramm der<br />

Walter AG für Aerospace­Anwendungen<br />

wächst ständig. 72<br />

<strong>extra</strong><br />

luft­ und raumfahrt<br />

iscar nutzt high­speed­aquaplaning zum schnelleren<br />

zerspanen von turbinenscheiben. seite 64


<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

turbinenscheib<br />

hochdruck<br />

<strong>werkzeug</strong>e – für die fertigung von triebwerksbauteilen<br />

hat iscar spezielle <strong>werkzeug</strong>e zur bearbeitung<br />

mit kühlmittel­hochdruck entwickelt.<br />

Die Fertigung von Triebwerksbauteilen<br />

gehört zu den anspruchsvollsten<br />

Bearbeitungen in der<br />

Luft­ und Raumfahrt. Dieses ist<br />

einerseits auf die sehr hohen Sicherheitsanforderungen<br />

an die Bauteile zurückzuführen, andererseits<br />

gehören die dort verwendeten Materialien<br />

zu den am schwierigsten zu bearbeitenden<br />

Werkstückstoffen. Im Zuge der nach wie<br />

vor steigenden Fluggastbeförderungen werden<br />

mehr Flugzeuge und somit auch mehr Triebwerke<br />

benötigt. Hinzu kommt noch, dass die<br />

Effizienz der Triebwerke von Generation zu Generation<br />

deutlich zunimmt.<br />

Die Steigerung der Effizienz wird durch neues<br />

Design und durch neue, schwieriger zu be­<br />

1<br />

arbeitende Werkstückstoffe erreicht. Diese, in<br />

Kombination mit steigenden Stückzahlen, stellen<br />

die Triebwerkshersteller und deren Zulieferer<br />

vor eine neue Aufgabe: eine deutliche Steigerung<br />

der Produktivität und somit Produktionskapazität.<br />

höhere bearbeitungsparameter<br />

Iscar als nach eigenen Angaben weltweit zweitgrößterWerkzeugherstellerundTechnologieführer<br />

im Bereich der Triebwerksherstellung hat vor<br />

einigen Jahren ein System in den Markt eingeführt,<br />

um die Bauteile deutlich effizienter zu<br />

bearbeiten. Es wurden Werkzeuge für die Bearbeitung<br />

mit Kühlmittel­Hochdruck entwickelt.<br />

Hierbei wird der Kühlschmierstoff mit bis zu<br />

2


en mit<br />

zerspanen<br />

600 bar Druck direkt in die Schnittzone geleitet.<br />

Der Einsatz dieser Werkzeuge bringt gleich<br />

zwei entscheidende Vorteile mit sich: Spanbruch<br />

und höhere Bearbeitungsparameter.<br />

Die im Triebwerksbau eingesetzten Werkstückstoffe<br />

(hauptsächlich Titan­ und Nickelbasislegierungen)<br />

sind alle sehr langspanend. Ein<br />

Spanbruch findet kaum statt. Durch den Druck,<br />

den der Kühlschmierstoff auf den Span ausübt,<br />

wird dieser direkt an der Schneide noch in kleine<br />

Stücke gebrochen. So lassen sich die Späne<br />

aus dem Zerspanungsprozess leicht entfernen.<br />

Eine Beschädigung der Schneide durch lange<br />

unkontrollierbare Späne kann vermieden und<br />

Bauteile prozesssicher gefertigt werden.<br />

Der Spanbruch ist dabei abhängig sowohl<br />

von der Bearbeitung (Einstechen mit verschiedenen<br />

Breiten, Längs­ oder Plandrehen) als<br />

auch von dem Kühlmitteldruck und ­volumen.<br />

Hier können schon mit 80 bar Kühlmitteldruck<br />

hervorragende Ergebnisse erzielt werden.<br />

Aufgrund der unkontrollierbaren Späne eignen<br />

sich die sehr verschleißfesten CBN­<br />

Schneidstoffe (die in der Regel keine Spanformer<br />

aufweisen) lediglich für die Schlichtbearbeitung.<br />

Durch den Einsatz von Werkzeugen mit<br />

Hochdruck­Kühlung können die Späne gebrochen<br />

und somit CBN­Schneidstoffe auch für die<br />

Schruppbearbeitung eingesetzt werden. Das<br />

bedeutet bis zu dreifach höhere Schnittparame­<br />

Schnittparame­<br />

3<br />

ter beim Einstechen. Der zweite entscheidende<br />

Vorteil beim Einsatz von Werkzeugen mit Kühlmittel­Hochdruck<br />

sind die deutlich höheren Bearbeitungsparameter.<br />

Der Kühlschmierstoff wird<br />

mit hohem Druck in einem sehr flachen Winkel<br />

zwischen Span und Schneide gedrückt. Dadurch<br />

schwimmt der Span teilweise auf dem<br />

Kühlschmierstoff (High­Speed­Aquaplaning).<br />

Die hohen Temperaturen, die beim Bearbeiten<br />

der Titan­ und Nickelbasislegierungen entstehen,<br />

werden durch den gezielten Einsatz des<br />

Kühlschmierstoffes nahe der Schnittzone absorbiert.<br />

flüssiger schutzfilm<br />

Der Kühlschmierstoff führt nicht nur die Temperatur<br />

aus der Schnittzone deutlich besser<br />

ab, sondern wirkt wie ein flüssiger Schutzfilm<br />

zwischen Span und Schneide. Dadurch wird<br />

ein frühzeitiger Kolkverschleiß auf der Spanfläche<br />

vermieden und die Bearbeitungsparameter<br />

können, je nach Bearbeitung und Kühlmitteldruck,<br />

sogar verdreifacht werden. Um die dadurch<br />

steigenden Schnittkräfte abfangen zu<br />

können, setzt Iscar verstärkt auf den Einsatz<br />

von tangentialen Schneideinsätzen. So vereint<br />

zum Beispiel das Heliturn­System eine positive<br />

Schneidengeometrie mit einer stabilen tangentialen<br />

Klemmung und einer optimalen Kühlmittelzufuhr<br />

nahe der Schnittzone.<br />

4 5<br />

Der Einsatz dieser neuen Technologie kann<br />

schrittweise erfolgen. Im ersten Schritt können<br />

die Prozesse (und die dafür erforderlichen<br />

Werkzeuge) für Maschinen mit 70 bis 80 bar<br />

Druck ausgelegt werden. Maschinen mit diesem<br />

Kühlmitteldruck sind bereits vielfach auf<br />

dem Markt verfügbar und teilweise auch schon<br />

in der Triebwerksfertigung integriert.<br />

Der größte Vorteil, der durch die Umstellung<br />

des Prozesses auf Werkzeuge für interne Hochdruckkühlung<br />

entsteht, ist die Spankontrolle<br />

und die daraus resultierende Prozesssicherheit.<br />

Eine leichte Erhöhung der Bearbeitungsparameter<br />

ist ebenfalls möglich. Die dafür erforderlichen<br />

Werkzeuge verfügen über spezielle<br />

Kühlmittelkanäle, die eine Verwirbelung des<br />

Kühlschmierstoffes vermeiden.<br />

Durch den Einsatz von Werkzeugen für Ultra­Hochdruck<br />

(in der Regel reichen 300 bar)<br />

kann die Spanbildung beliebig kontrolliert werden.<br />

Hierbei können die Bearbeitungsparameter<br />

auf bis zu dreifache Werte angehoben werden.<br />

Die hierbei eingesetzten Maschinen werden<br />

speziell für diesen Einsatz ausgelegt und<br />

verfügen über zwei verschiedene Kühlmittelkreisläufe<br />

(normale und Ultra­Hochdruckkühlung).<br />

Die Kühlmittelübergabe an das Werkzeug<br />

erfolgt über spezielle Schnittstellen, die<br />

für den hohen Druck ausgelegt werden.<br />

www.iscar.de<br />

1 Turbinenscheibe für Flugzeugtriebwerke<br />

bestehen meistens aus<br />

langspanenden Materialien.<br />

2 Tangentiales Werkzeugsystem<br />

Heliturn für die Bearbeitung mit<br />

Kühlmittel-Hochdruck.<br />

3 Stech<strong>werkzeug</strong> bei der Bearbeitung<br />

mit Kühlmittel-Hochdruck<br />

4 Späne bei interner Kühlung mit<br />

80 bar Kühlmitteldruck.<br />

5 Späne bei interner Kühlung mit<br />

300 bar Kühlmitteldruck.<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

65


<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

sägeanlagen<br />

für Materialmix<br />

sägen – Der hubschrauberhersteller eurocopter in Donauwörth hat sein wichtigstes<br />

logistik­zentrum mit einem flexiblem Maschinenpark der sägenspezialisten behringer<br />

und behringer eisele ausgerüstet.<br />

im offiziellen Fliegerjargon heißt »Aircraft<br />

on Ground« (AOG) soviel wie Notfall. Muss<br />

ein Hubschrauber aufgrund eines technischen<br />

Defekts landen, ist Eile geboten. Sämtliche<br />

Fertigungsprozesse werden sofort unterbrochen,<br />

um das geforderte Ersatzteil innerhalb<br />

allerkürzester Zeit zur Verfügung zu stellen.<br />

Eine logistische Herausforderung für<br />

Menschen und Maschinen. In Donauwörth,<br />

dem größten Logistikzentrum der EADS­Tochtergesellschaft<br />

Eurocopter, ist man auf Szenarien<br />

wie diese vorbereitet und entsprechend<br />

ausgerüstet. Seit 2008 sichern vier Kreis­ und<br />

zwei Bandsägeanlagen von Behringer Eisele<br />

(Weilheim/Teck) und Behringer (Kirchardt) sowie<br />

Schlagscheren den Teilenachschub für den<br />

Bau von Zivil­ und Militärhubschraubern.<br />

Ein Blick auf die Bandbreite der installierten<br />

Säge<strong>maschine</strong>n lässt darauf schließen,<br />

dass hier einerseits mit 100­Prozent­Auslastung<br />

nach einem festen Lieferzeitenmodell<br />

produziert wird, man aber andererseits, im<br />

AOG­Fall, hochflexibel und voll leistungsfähig<br />

ist, wenn es darauf ankommt. »Innerhalb von<br />

drei Stunden müssen wir ein Ersatzteil bereitstellen<br />

können«, erläutert Robert Nisseler, Leiter<br />

der Technischen Planung der Fiege­Gruppe,<br />

einem Spezialisten für Industrielogistik und<br />

Betreiber des Donauwörther Zentrums. Damit<br />

eine Unterbrechung der regulären Auftragsarbeiten<br />

keine Folgeverzögerungen für die laufende<br />

Hubschrauberproduktion im benachbarten<br />

Eurocopter­Werk mit sich bringt, ist perfekte<br />

Planung notwendig. »Wir müssen uns<br />

strikt an die Arbeitsfolgen halten und die Fertigungstermine<br />

punktgenau einhalten«, so Nisseler<br />

weiter. Und diese Planung beginnt unter<br />

anderem mit der Auswahl geeigneter Fertigungs<strong>maschine</strong>n.<br />

Die 25Metallfacharbeiter der Firma Fiege<br />

bedienen sowohl manuelle Werkstattkreissägen<br />

als auch komplexe Sägezentren, mit<br />

66<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

denen sie ein enormes Spektrum unterschiedlicher,<br />

sehr spezieller Materialien bearbeiten.<br />

Robert Nisseler erklärt: »Bei Teilen für den<br />

Flugzeugbau haben wir es mit ganz besonderen<br />

Materialzusammensetzungen zu tun, die<br />

beispielsweise säureresistent, hochfest oder<br />

hitzebeständig sind. Um die Qualität der Rohteile<br />

genau zu prüfen, schneiden wir von allen<br />

eingehenden MaterialienProben. Dafürist uns<br />

die kleine manuelle Werkstattkreissäge VMS<br />

370 sehr nützlich.« Sie ist ausgerüstet mit<br />

einem elektronischen Längenmesssystem bis<br />

zwei Meter und einer Rollenbahn, falls auch<br />

einmal ein längeres Teil auf Maß gesägt wer­<br />

1<br />

2<br />

3<br />

den muss. Direkt daneben sind zwei Unterflurkreissägen<br />

des Modells PSU 450 in halbsowie<br />

in vollautomatischer Ausführung angeordnet.<br />

kleine und mittlere losgrößen<br />

»Beide können Vollmaterialien und Rohre sowie<br />

Profile bis 150 Millimeter Durchmesser<br />

trennen und sind mit je einer Zu­ und Abfuhrrollenbahn<br />

inklusive sicherheitstechnischer<br />

Abdeckungen ausgestattet«, beschreibt Manfred<br />

Grüninger, Vertriebsleiter des Kreissägenherstellers<br />

Behringer Eisele in Weilheim, die<br />

Konfiguration.


»Mit dem Halbautomaten ergänzen wir einerseits<br />

die VMS beim Probensägen. Andererseits<br />

brauchen wir sie für kleine und mittlere<br />

Losgrößen«, erklärt Nisseler. Der Kreissägeautomat<br />

PSU 450 A hat zufuhrseitig ein großes,<br />

kettengetriebenes Flachmagazin. Wie die beiden<br />

anderen Kreissägen auch, steht er unmittelbar<br />

an dem vollautomatisierten Hochregal­<br />

Kassettenlager angebunden. »Sobald die Rohteile<br />

im Wareneingangsbereich kommissioniert<br />

und computergesteuert ins Lager eingeordnet<br />

sind, können sie über Terminals abgerufen und<br />

per Hallenkran der jeweiligen Sägeanlage zugeführt<br />

werden«, erklärt Walter Bechowsky,<br />

Zuschnittmeister in der Sägerei, den Durchlauf<br />

des Materials. Und ergänzt: »Der Automat<br />

trennt Lose zwischen 10 und 300 Stück im<br />

Bereich 10 bis 200 Millimeter rund, flach beziehungsweise<br />

Profilstahl.«<br />

Wirtschaftlich betrachtet leistet die PSU<br />

450A ein enormes Pensum. Mussten die Mitarbeiter<br />

zuvor während des Sägevorgangs anwesend<br />

sein, den Prozess überwachen, Material<br />

nachlegen und Fertigteile entnehmen, erledigt<br />

die Automatikfunktion der Anlage dies<br />

vollkommen selbsttätig und dank des Zufuhrmagazins<br />

bestückt sie sich sozusagen allein.<br />

Der Automatikzyklus spart Zeit und die Produktivität<br />

steigt – nicht zuletzt auch durch den<br />

durchdachten Materialfluss im Eurocopter­Logistikzentrum.<br />

Es ergibt sich eine äußerst effiziente<br />

Prozesskette: Vom Wareneingang über<br />

den Bearbeitungsvorgang, den Abtransport zur<br />

Verladestation im innerbetrieblichen Bahnhof<br />

bis zur Anlieferung beim Kunden. Auch an ausreichend<br />

Platz für große Sattelzüge wurde<br />

beim Bau der Logistikhalle gedacht, sodass<br />

alles Material reibungslos sein Ziel erreicht.<br />

sonderfall aluminium<br />

Grundsätzlich trennen die Sägeanlagen die unterschiedlichsten<br />

Eisen­ und NE­Metalle in<br />

größtenteils gut gehüteten Legierungen – außer<br />

Aluminium. Dieser Werkstoff ist jedoch<br />

gerade in der Luftfahrtindustrie unentbehrlich.<br />

»Weil es hier auf ein geringes spezifisches Gewicht<br />

ankommt, hat die Zerspanung von Alu<br />

bei uns einen hohen Stellenwert und wird in<br />

großen Mengen verarbeitet«, so Robert Nisseler.<br />

In Sachen wirtschaftlicher Zerspanung des<br />

als schwierig geltenden Materials habe es allerdings<br />

in den letzten Jahren einen Quantensprung<br />

gegeben, blickt er zurück. Gründe genug,<br />

in der Sägerei auf eine Spezial<strong>maschine</strong><br />

zu setzen, die dank perfekter Ausrichtung auf<br />

den Werkstoff optimale Ergebnisse liefert. Die<br />

Aluminium­Kreissäge VA­L 560NC­HY hat einen<br />

enormen Schnittbereich und hartmetallbestückte<br />

Kreissägeblätter von bis zu 560 Millimeter<br />

Durchmesser.<br />

»Ein NC­gesteuerter Stangennachschub<br />

mit Verfahrgeschwindigkeiten bis 800 Millimeter<br />

pro Sekunde sowie Antriebsleistungen<br />

bis 24 kW und Drehzahlen bis 3500 Umdrehungen<br />

pro Minute sorgen für Tempo und<br />

Kraft während des Sägeprozesses«, so Manfred<br />

Grüninger von Behringer Eisele. Für die<br />

Entsorgung der reichlich anfallenden Späne<br />

beim Zerspanen von Aluminium sorgen bis zu<br />

drei an unterschiedlichen Stellen positionierte<br />

Absaugkanäle. In Verbindung mit einer leistungsstarken<br />

Absauganlage werden die Späne<br />

abgeführt und mittels einer Zellenradschleuse<br />

in einen Containergeblasen. Die VA­L­Sägeanlage<br />

ist vor Ort mit einer Zufuhrrollenbahn und<br />

mit einem Transportband ausgerüstet, das die<br />

gesägten Teile aus der Maschine entsorgt und<br />

sortiert.<br />

»Da wir immer wieder mit Material konfrontiert<br />

werden, an dessen Zerspanung wir uns<br />

selbst erst herantasten müssen, haben wir mit<br />

den Behringer­Maschinen jetzt eine ideale<br />

Auswahl zur Verfügung«, fasst Robert Nisseler<br />

zusammen.<br />

www.eisele.behringer.net<br />

1 Ein Mitarbeiter der Firma Fiege Logistik an der<br />

kleinen Werkstattkreissäge VMS.<br />

2 Die Hochleistungsaluminiumkreissäge VA-L von<br />

Behringer Eisele vor dem Hochregallager bei Fiege.<br />

3 Der Säge<strong>maschine</strong>npark sichert den Ersatzteilnachschub<br />

für Zivil- und Militärhubschrauber.<br />

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<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

zukunftsmarkt<br />

luftfahrtteile<br />

Maschinen – bauteile für die luft­ und raumfahrtindustrie sind ein zukunftsmarkt<br />

mit viel Potenzial vor allem für zulieferbetriebe. Die huron fräs<strong>maschine</strong>n gmbh hat<br />

sich mit Marktstudien darauf vorbereitet.<br />

Moderne Flugzeuge werden längst<br />

nicht mehr nur aus Aluminium und<br />

seinen Legierungen gebaut, sondern<br />

bestehen aus einem Konglomerat von Teilen<br />

unterschiedlichster Werkstoffe. Die Palette<br />

reicht von rostfreien Stählen über Inconel, Aluminiumlegierungen,<br />

Titan und Titanlegierungen<br />

bis hin zu Verbundwerkstoffen und sogenannten<br />

Sandwiches verschiedenster Zusammensetzungen.<br />

Die Varianten der exotischen<br />

Werkstoffe nehmen ständig zu, und meist ist<br />

ihnen gemein, dass sie leicht, hochfest und<br />

schwierig zu bearbeiten sind.<br />

Dementsprechend stehen Zulieferbetriebe<br />

täglich vor neuen Herausforderungen in der<br />

Fertigung. Sie müssen ihre Bearbeitungsmittel<br />

auf alle möglichen Anforderungen ausrichten<br />

und permanent Frässtrategien und Fertigungsabläufe<br />

anpassen und optimieren. Um die Maschinen<br />

auszulasten und das Risiko für den<br />

einzelnen Zulieferer zu minimieren, ist er bestrebt,<br />

mehrere Kunden zu beliefern, was die<br />

Teilevielfalt und damit in der Regel auch die<br />

Werkstoffvielfalt erhöht. In Marktanalysen bei<br />

Kunden dieser Branche hat die Huron Fräsma­<br />

68<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

1 2<br />

schinen GmbH einen Anforderungskatalog erstellt,<br />

der seit Jahren Entwicklungsmaxime für<br />

ihre Bearbeitungszentren ist.<br />

Weil die Werkstückgrößen sehr stark variieren,<br />

werden die Maschinen in dieser Branche<br />

eher größer gekauft, um alle eventuellen Werkstücke<br />

der Endabnehmer abdecken zu können.<br />

Aus dem Huron­Programm finden sich bei Zulieferern<br />

für die Luftfahrtindustrie am häufigsten<br />

die Maschinentypen KX100 und KX200.<br />

Bei Herstellern von Komponenten der Antriebstechnik<br />

haben sich wegen der meist kleineren<br />

Teile die Maschinen der Reihe K2X8five und<br />

K2X10five einen festen Marktanteil erobert.<br />

effektive bearbeitung<br />

Die Huron KX100 und KX200 bieten mit 2300<br />

x 2300 x 1000 Millimeter bzw. 3300 x 2300<br />

x 1000 Millimeter einen Arbeitsbereich, der<br />

für die Mehrzahl der Werkstücke ausreichend<br />

ist und bei schlanken Teilen sogar Mehrfachspannungen<br />

zulässt. Für größere Werkstücke<br />

gibt es die Huron KXG, die wahlweise mit<br />

Arbeitsräumen von 4,5 Metern, sechs Metern<br />

oder acht Metern aufwartet. Sie ist in der X­<br />

Achse mit Linearmotoren versehen, um höchste<br />

Dynamik für eine effektive HSC­Bearbeitung<br />

zu gewährleisten. Bei den Typen KX100,<br />

KX200 und der kleineren KX50 befindet sich<br />

die X­Achse im Maschinentisch, während er<br />

bei den kleineren Typen X­, Y­ und B­Achse<br />

beinhaltet. Breit abgestützt auf ein stark verripptes<br />

Gussbett wird der Tisch von einer zentral<br />

angeordneten Kugelrollspindel bewegt, die<br />

an beiden Enden einen starken Elektroantrieb<br />

hat. Das verhilft zu schnellen Beschleunigungen<br />

ohne Torsion der Kugelrollspindel, was zusammen<br />

mit Direktmesssytemen trotz seiner<br />

Größe für höchste Positioniergenauigkeiten<br />

und kurze Beschleunigungsrampen sorgt.<br />

Der Zuspruch der Zulieferer der Luftfahrtindustrie<br />

für die Huron­Maschinen begründet<br />

sich zum größten Teil in ihrer breiten Einsatzflexibilität<br />

für die verschiedensten Bearbeitungsschritte<br />

und für die vielen Werkstoffe.<br />

Schon in der Standardversion der KX100 und<br />

KX200 stehen 18 000 Upm als maximale<br />

Drehzahl, gleichzeitig aber im unteren Drehzahlbereich<br />

ein Drehmoment von wahlweise<br />

160 Nm oder 240 Nm zur Verfügung. Damit


lassen sich sowohl zähe Stahle und Guss als<br />

auch HSC­Bearbeitungen mit feinsten Oberflächengüten<br />

effektiv und wirtschaftlich bewältigen.<br />

Um Zeit zu sparen und Genauigkeit zu<br />

gewinnen, wird mehr und mehr in einer Aufspannung<br />

komplett bearbeitet. Gegebenenfalls<br />

kann sogar das Messen auf der Maschine mit<br />

CBN, PKD, Cermets und Hartmetalle von<br />

SUMITOMO sind bekannt für außergewöhnliche<br />

Schneidleistungen und für hohe Zuverlässigkeit.<br />

Die Sortenvielfalt von SUMITOMO bietet optimale<br />

Schnittbedingungen für alle zu bearbeitenden Ma-<br />

terialien beim Drehen, Bohren und Fräsen. Neue<br />

Hartmetalle zusammen mit innovativen Beschich-<br />

tungen ermöglichen höhere Schnittgeschwindig-<br />

keiten und bislang unerreichte Standzeiten. Das<br />

spart Ihnen viel Zeit und Geld.<br />

Sumitomo Electric Hartmetall GmbH ·D-47877 Willich<br />

Telefon: 02154-49 92 0·Fax: 02154-4 10 72<br />

info@sumitomotool.com ·www.sumitomotool.com<br />

3<br />

1 Effektive Volumenzerspanung in allen Winkellagen.<br />

2 Rippen, Schrägen und Rundungen bis in die Tiefe<br />

vereint in einem Werkstück aus der Luftfahrt.<br />

3 Die Huron KX100 mit schwingungsarmem<br />

Gussbett und Kugelrollspindel mit Doppelantrieb.<br />

entsprechenden Messtastern und spezieller<br />

Software in wenigen Minuten vonstatten gehen.<br />

Das gibt dem Bediener wieder die Verantwortung<br />

für seine Arbeit und versetzt ihn in die<br />

Lage, jederzeit zu messen und zu dokumentieren.<br />

Eine Technik, die enge Toleranzen bei Teilen<br />

mit geringen Wandstärken und ungewöhnlichen<br />

Winkellagen oft erst möglich macht.<br />

Vielseitig ist der Gabelkopf der Huron­Maschinen<br />

mit zwei integrierten Achsen und seinen<br />

großen Freiheitsgraden. Aufgehängt an der<br />

Portaltraverse, die Y­ und Z­Achse trägt, kann<br />

er das Werkstück allseitig bearbeiten ohne den<br />

Arbeitsraum einzuschränken, auch an Hinterschneidungen<br />

oder an schräg im Raum liegen­<br />

den Geometrien. Gerade bei allseitiger Bearbeitung<br />

sind die Steifigkeit der Maschinenkonstruktion<br />

und vor allem die Schwingungsarmut<br />

von Bedeutung, um dünne Stege mit hoher Genauigkeit<br />

und beste Oberflächengüten zu ermöglichen.<br />

Nach Aussage vieler Kunden sei<br />

das auch an deutlich längeren Standzeiten der<br />

Werkzeuge als an anderen Maschinen spürbar.<br />

Die Zukunft der zerspanenden Teilefertigung<br />

für die Luft­ und Raumfahrt liegt eindeutig<br />

bei Zulieferbetrieben. Diese müssen ihr<br />

Fertigungs­Know­how ständig fortentwickeln.<br />

Gleichzeitig benötigen sie die Flexibilität, nicht<br />

nur ständig neue Geometrien zu fertigen, sondern<br />

auch die exotischsten Werkstoffe zu bearbeiten.<br />

Dies sollte möglichst in einer Aufspannung<br />

komplett geschehen, um Zeit zu sparen,<br />

Genauigkeit zu gewinnen und gleichzeitig kostengünstig<br />

zu sein. Huron hat seine KX­Maschinen<br />

bereits darauf ausgerichtet und betreibt<br />

derzeit ein Forschungsprojekt zur Optimierung<br />

der zerspanenden Bearbeitung neuer<br />

Werkstoffe.<br />

www.huron.de<br />

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.#%1- +*#%!)-&*-%<br />

Innovation, Zuverlässigkeit und hohe<br />

Leistungen sind unsere Traditionen.<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

AMB in Stuttgart. Direkt im Foyer<br />

vor Halle 1, Stand-Nr.E1.200<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

AMB Stuttgart<br />

Direkt im Foyer vor Halle 1,<br />

Stand-Nummer: E1.200


<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

gestrahlte<br />

schaufeln<br />

Oberflächentechnik – Mit systemen wie hochdruckwasserstrahlen<br />

und shotpeening bietet rösler Oberflächentechnik lösungen<br />

für reproduzierbare und effiziente Prozesse in der luftfahrtindustrie.<br />

verringerung des Gewichts<br />

und damit des Kraftstoffverbrauches<br />

sowie<br />

die Reduzierung von Lärmemissionen<br />

zählen zu den Innovationstreibern<br />

in der Luftfahrtindustrie.<br />

Der Weg dorthin führt über neue<br />

Werkstoffe und Technologien, die<br />

beispielsweise den thermodynamischen<br />

Prozess von Triebwerken<br />

verbessern. In der Wartung und<br />

Instandhaltung geht es unter anderem<br />

darum, Material­ und Bau­<br />

70<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

teileigenschaften sicherzustellen<br />

sowie Standzeiten zu verkürzen.<br />

Sowohl in Herstellungs­ als<br />

auch in MRO­Prozessen spielen<br />

Bearbeitungsverfahren wie etwa<br />

das Kugel­, Entschichtungs­ und<br />

Reinigungsstrahlen eine entscheidende<br />

Rolle für Sicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Umweltfreundlichkeit.<br />

Rösler Oberflächentechnik<br />

bietet dafür bedarfsgerecht<br />

ausgelegte Strahlsysteme – vom<br />

Shotpeening über das Hochdruck­<br />

wasserstrahlen bis zum Trockenund<br />

Nassstrahlen –, die sich durch<br />

einen hohen Automatisierungsgrad,<br />

reproduzierbare Ergebnisse<br />

durch die kontinuierliche Überwachung<br />

aller relevanten Strahlparameter<br />

sowie eine erstklassige Verarbeitungsqualität<br />

auszeichnen.<br />

Diese Anlagen und Verfahren<br />

sind bei führenden Flugzeugbauern,<br />

Triebwerksherstellern und<br />

Instandhaltungsdienstleistern im<br />

Einsatz. Seine Spitzenstellung<br />

Das Nass-Strahlsystem ist ausgelegt<br />

für das Shotpeening von 14<br />

unterschiedlichen Turbinenschaufeln<br />

mit einer Länge bis 1150 Millimeter.<br />

verdankt Rösler nicht zuletzt der<br />

Integration der auf Lösungen für<br />

die Luftfahrtindustrie spezialisierten<br />

Unternehmen Baiker und Vapor<br />

Blast in die Firmengruppe.<br />

shotpeening<br />

Um den extremen Belastungen<br />

Stand zu halten, denen Triebwerkskomponenten<br />

ausgesetzt<br />

sind, werden sie vorwiegend aus<br />

hochwarmfesten Stählen, Titanund<br />

Nickelbasis­Legierungen gefertigt.<br />

Shotpeening (Verfestigungs­<br />

bzw. Kugelstrahlen) erhöht<br />

die Druckeigenspannung in der<br />

Oberflächen­Randzone der Teile.<br />

Erzielt werden dadurch erhöhte<br />

Schwing­ und Dauerfestigkeit sowie<br />

verbesserte Verschleißfestigkeit<br />

und Korrosionsbeständigkeit.<br />

Diese Oberflächenbehandlung erfolgt<br />

sowohl nach dem Herstellungsprozess<br />

als auch bei der<br />

Wartung der Triebwerke. Letzteres<br />

ist der Einsatzbereich eines maßgeschneidertenNass­Kugelstrahlsystems,<br />

das Rösler für eine der<br />

weltweit führenden Luftfahrtgesellschaften<br />

konzipierte. Durch<br />

die Ausstattung mit zwei hochverschleißfest<br />

ausgeführten Edelstahl­Strahlkabinen<br />

erfüllt die Anlage<br />

die Forderung nach hohem<br />

Durchsatz.<br />

Ausgelegt ist das System für<br />

die Oberflächenbehandlung von<br />

vierzehn unterschiedlichen Turbinenschaufeln<br />

mit einer maximalen<br />

Länge bis zirka 1150 Millimeter.<br />

Um das jeweilige Bearbeitungsprogramm<br />

zu starten, werden die<br />

Turbinenschaufeln mit einem Barcodeleser<br />

erfasst. Nach dem Einlesen<br />

zeigt das Visualisierungssystem<br />

den jeweiligen Schaufeltyp in<br />

der teilespezifischen Werkstückhalterung<br />

an. Positioniert ist die<br />

Werkstückhaltung, die den Schaufelfuß<br />

komplett abdeckt, auf 360­<br />

Grad­drehbaren Satelliten. Die<br />

Bewegung der jeweils zwölf Strahldüsen<br />

erfolgt über eine CNC­


Mehrachs­Verfahreinheit mit einer<br />

Positioniergenauigkeit von 0,1<br />

Millimetern. Das Zusammenspiel<br />

von Satellitendrehung und Achsbewegung<br />

gewährleistet, dass das<br />

Strahlmittel, ein mit Druckluft beschleunigtes<br />

Gemisch aus Wasser<br />

und Keramikperlen, immer im optimalen<br />

Winkel auf die dreidimensional<br />

gekrümmten Turbinenschaufeln<br />

auftrifft.<br />

Ein ausgeklügeltes Spülsystem,<br />

das den kompletten Innenraum<br />

der Kabine durchzieht, sorgt bei<br />

einem Typenwechsel oder nach<br />

dem Strahlprozesses dafür, dass<br />

das Strahlmittel zum Arbeitsbehälter<br />

zurückgefördert wird und<br />

nicht in der Kabine hängen bleibt.<br />

Der Austrag nicht mehr verwendbaren<br />

Strahlmittels erfolgt durch<br />

einen Hydrozyklon: Im Prozesswasser<br />

enthaltene Partikel werden<br />

über einen Bandfilter zuverlässig<br />

abgeschieden. Unter dem Arbeitsbehälter<br />

transportiert ein Schneckenfördersystem<br />

das Strahlmittel<br />

kontinuierlich in die Mischkammer,<br />

gleichzeitig dosiert eine<br />

hochverschleißfeste Pumpe Wasser<br />

in definierter Menge zu. Dies<br />

stellt sicher, dass Keramikperlen<br />

und Wasser in optimaler Konzentration<br />

für den Strahlprozess zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Prozesssicherheit<br />

Vorgabe der Luftfahrgesellschaft<br />

war, in einer Taktzeit von maximal<br />

zehn Minuten einen Almenwert im<br />

Bereich von N 0,370 bis N 0,450<br />

zu erreichen, wobei bei mindestens<br />

fünfzehn aufeinanderfolgenden<br />

Messungen die Werte höchstens<br />

um 0,02 Millimeter voneinander<br />

abweichen dürfen. Um die<br />

Einhaltung dieser Anforderung zu<br />

gewährleisten, werden alle für<br />

Prozesssicherheit, Reproduzierbarkeit<br />

und Dokumentation relevanten<br />

Strahlparameter wie beispielsweiseStrahlmittelkonzentration<br />

und Strahldruck permanent<br />

überwacht und dokumentiert.<br />

Investiert hat das Unternehmen<br />

auch in eine Reinigungsstrahlanlage<br />

von Rösler für Fahrwerkkomponenten<br />

bis 3,5 Meter<br />

Höhe und knapp einer Tonne Gewicht.<br />

Die Beschickung erfolgt<br />

durch eine kabinenhohe Flügeltür,<br />

die auch das Dach partiell öffnet.<br />

Dies ermöglicht, die Komponenten<br />

mit einem Kran in die Strahlkammer<br />

zu transportieren, wo sie<br />

auf einem als zusätzliche Roboterachse<br />

ausgeführten Drehtisch befestigt<br />

werden. Nach der Wahl des<br />

teilespezifischen Programms wird<br />

das Bauteil exakt vor dem Bearbeitungsroboter<br />

positioniert und<br />

die Strahlkammer hermetisch verschlossen.<br />

robotereinsatz<br />

Durch die Ausstattung mit einem<br />

Werkzeugwechselsystem greift<br />

sich der Roboter automatisch die<br />

für den jeweiligen Bearbeitungsschritt<br />

passende Strahldüse beziehungsweise<br />

einen Rotationskopf<br />

mit Strahllanze für Bohrungen<br />

und Aussparungen. Während<br />

der Roboter die Komponenten außen<br />

mit Aluminiumoxid bearbeitet,<br />

wird mittels einer Innenstrahllanze,<br />

die sich aus dem Drehtischboden<br />

nach oben bewegt, gleichzeitig<br />

innen entschichtet. Dies<br />

gewährleistet einen sehr effizienten<br />

Prozess innerhalb der vorgegebenen<br />

kurzen Taktzeiten.<br />

Integriert in die Strahlkabine<br />

wurde auf Kundenwusch für eventuelles<br />

Nacharbeiten die Möglichkeit,<br />

manuell mit Schutzanzug zu<br />

strahlen. Sollte dieser Fall eintreten,<br />

verhindern sicherheitstechnische<br />

Vorkehrungen ein Bewegen<br />

des Roboters. Außerdem verfügt<br />

dieses Strahlsystem über eine außen<br />

platzierte Handstrahlkabine<br />

für die Bearbeitung kleiner Teile.<br />

Hier kann parallel zum Roboter<br />

gearbeitet werden. Alle relevanten<br />

Parameter des Strahlprozesses<br />

werden automatisch überwacht<br />

und protokolliert.<br />

Für einen bedeutenden Hersteller<br />

von Flugzeugantrieben realisierte<br />

Rösler eine Shotpeening­<br />

Anlage für die Behandlung von<br />

maximal 1200 Millimeter breiten<br />

und 1000 Millimeter hohen Triebwerkskomponenten<br />

mit zwei Beladestationen.<br />

Dadurch kann der<br />

Drehtisch be­ und entladen werden<br />

während in der Strahlkammer<br />

oberflächenverdichtet wird. Die<br />

Anlage verfügt auch über zwei<br />

Strahlsysteme.<br />

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<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

1 2<br />

<strong>werkzeug</strong>e auf<br />

höhenflug<br />

<strong>werkzeug</strong>e – für den <strong>werkzeug</strong>hersteller walter ag ist die luft­ und raumfahrttechnik<br />

ein wichtiger impulsgeber für neuentwicklungen. seit Jahren<br />

erfährt das standardprogramm für aerospace­anwendungen erweiterungen.<br />

in der Luft­ und Raumfahrttechnik ist vieles<br />

anders als in anderen Sparten der Zerspanungstechnik.<br />

Die Bauteile sind sehr<br />

komplex und schwierig zu bearbeiten. Die<br />

Werkstoffe sind extrem unterschiedlich, die<br />

Entwicklung neuer Materialien erfolgt in raschem<br />

Tempo. Lange Zeit war Aluminium der<br />

Standardwerkstoff, doch das hat sich inzwischen<br />

geändert.<br />

Der Aluminiumanteil der jüngsten Flugzeuggeneration<br />

(Boeing Dreamliner, Airbus A350<br />

XWB etc.) liegt nur noch bei rund 20 Prozent.<br />

Moderne Jets bestehen zur Hälfte aus Composite­Materialien<br />

(GFK, CFK). Daneben nimmt<br />

die Bedeutung von Titanwerkstoffen zu. Eine<br />

72<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

weitere Werkstoffgruppe sind die Hochtemperatur­Materialien,<br />

die hauptsächlich im Triebwerksbereich<br />

zum Einsatz kommen: hochlegierte<br />

Stähle, Kobalt­ und Nickelbasislegierungen<br />

usw. Tendenziell werden diese Problemwerkstoffe<br />

immer schwieriger zu bearbeiten,<br />

da laufend neue, noch festere Legierungen<br />

entwickelt werden.<br />

nicht selten sonderlösungen<br />

Überdies gibt es weitere Besonderheiten bedingt<br />

durch Sicherheitsbestimmungen. Viele<br />

Herstellprozesse unterliegen strengen Fertigungsvorschriften.<br />

Oft sind die Schnittwerte<br />

oder die Beschichtungen der Werkzeuge vorge­<br />

geben. Labors kontrollieren mit großem Aufwand<br />

den Zustand der Bauteile, ob es zum<br />

Beispiel unter dem Druck der Werkzeugschneide<br />

zu unerwünschten Gefügeveränderungen<br />

gekommen ist. Folglich steht für den Zerspaner<br />

die Prozesssicherheit ganz oben. Denn bei<br />

Ausschuss wird es angesichts der exotischen<br />

Werkstoffe und aufwendigen Bearbeitungen<br />

gleich sehr teuer.<br />

Angesichts dieser Randbedingungen kann<br />

an den Produktivitätsschrauben nur mit Fingerspitzengefühl<br />

gedreht werden. Auf der anderen<br />

Seite sind Produktivitätssteigerungen<br />

dringend notwendig, bedenkt man die Kapazitätssituation<br />

innerhalb der Branche: Der Be­


1 Der Walter-Prototyp Skytec mit Innenkühlung<br />

(liegend links) für die Aluminiumbearbeitung im<br />

Bereich Luft- und Raumfahrt. Für die Bearbeitung<br />

von Composite-Materialien wurden die neuen<br />

Walter-Titex-PKD-Spiralbohrer entwickelt.<br />

2 Drehen eines Laufrades aus Inconel 713LC.<br />

darf an neuen Flugzeugen ist sehr hoch. Die<br />

verfügbaren Fertigungskapaziäten reichen<br />

kaum aus. Um frei werdende Maschinenkapazitäten<br />

wird daher intensiv gekämpft.<br />

Markus Heuwinkel, Projektverantwortlicher<br />

im Bereich Aerospace beim Tübinger Werkzeughersteller<br />

Walter, ist Spezialist für die<br />

Gratwanderungen zwischen Produktivität und<br />

Fertigungsvorschriften. Er betont: »In vielen<br />

Fällen geht es nicht ohne Sonderlösungen. Das<br />

gilt vor allem für den Triebwerksbereich.« Ein<br />

Trend, so Heuwinkel weiter, sei die Ausarbeitung<br />

kompletter Bearbeitungslösungen. Die<br />

Hersteller von Flugzeugteilen setzen verstärkt<br />

auf Werkzeuglösungen aus einer Hand.<br />

Ein Beispiel für eine Sonderlösung: Zum<br />

Werkzeugsatz zur Bearbeitung eines Laufrades<br />

aus Ti6Al4V gehört auch ein Vollhartmetallfräser<br />

mit 16 Millimeter Durchmesser und relativ<br />

hoher Zähnezahl fünf. Walter produzierte den<br />

Fräser aus einem speziellen Hartmetall – und<br />

zwar ohne Beschichtung. Eine Beschichtung<br />

war bei dieser Bearbeitung nicht zulässig.<br />

Aufgrund der Vorschriften werden die Herstellprozesse<br />

häufig über Jahre eingefroren.<br />

Daher kommt es bei Ratioprojekten oft zur Ablösung<br />

älterer HSS­Werkzeuge durch moderne<br />

Hartmetallnachfolger. Ein HSS­Fräser (D=30<br />

mm, Z=5) wurde beispielsweise für das Taschenfräsen<br />

an einem Triebwerksteil für den<br />

A320 aus Inconel 718 eingesetzt. Walter löste<br />

das Werkzeug durch einen Sonder­Wendeplattenfräser<br />

F3038 (D=32 mm, Z=3) ab. Der<br />

Schneidstoff der Wendeplatten war ebenfalls<br />

eine Sonderanfertigung. Die Produktivitätssteigerung<br />

durch den Umstieg von HSS auf<br />

Hartmetall ist enorm: im beschriebenen Fall<br />

wurde eine Steigerung der Vorschubgeschwindigkeit<br />

von 80 Prozent erreicht.<br />

Produktneuheiten<br />

Speziell für das Bohren von Composite­Materialien<br />

(GFK, CFK) liefert Walter ab sofort unter<br />

der Kompetenzmarke Walter Titex einen neuen<br />

PKD­Spiralbohrer. Der Durchmesserbereich<br />

beträgt zwei Millimeter bis 6,4 Millimeter. Die<br />

Herstellung der ebenfalls spiralisierten PKD­<br />

Schneide erfolgte mittels Sintertechnologie.<br />

Dies verleiht dem Werkzeug eine hohe Prozesssicherheit.<br />

Ausfälle aufgrund von Lotversagen<br />

gibt es nicht. Die optimierte Schneiden­<br />

geometrie verhindert Delaminationen (Faserrückstände)<br />

am Bohrungsaustritt. Versuche<br />

bestätigten bereits, auch nach über 600 Bohrungen<br />

treten keine nennenswerten Delaminationen<br />

auf. Doch nicht nur die Standzeit ist<br />

überdurchschnittlich hoch, auch die Gesamtlebensdauer.<br />

Der Bohrer kann mehrfach nachgeschliffen<br />

werden.<br />

Der Walter­Prototyp Skytec ist der neue<br />

Aluminiumspezialist unter den Schaftfräsern.<br />

In ersten Feldversuchen schaffte er doppelte<br />

so hohe Zerspanungsraten als herkömmliche<br />

Fräser. Verantwortlich dafür ist das Zusammenspiel<br />

einer Reihe von Features: Spiralwinkel<br />

mit 25 Grad oder 30 Grad, polierte Spannuten<br />

für eine geringe Aufbauschneidenbildung<br />

und sicheren Spantransport auch aus tiefen<br />

Taschen, CRN­Beschichtung der Schneiden<br />

(optional), spezielles Rapax­Schruppprofil (bei<br />

Schruppvarianten), interne Kühlkanäle mit sowohl<br />

axialen wie auch radialen Austrittsbohrungen<br />

für optimale Zuführung des Kühlschmiermediums,<br />

behandelte Schaftoberfläche<br />

für festen Grip bzw. sichere Übertragung<br />

hoher Drehmomente. Wichtiges Merkmal ist<br />

überdies die Eignung für die Minimalmengenschmierung.<br />

schraubbare schnittstelle<br />

Für mehr Flexibilität beim Fräsen entwickelte<br />

Walter das modulare Fräsersystem Conefit, bestehend<br />

aus Vollhartmetall­Fräsköpfen und<br />

Haltern aus Stahl. Der Name Conefit steht für<br />

eine neue schraubbare Schnittstelle mit hoher<br />

Stabilität. Das Herzstück des Systems ist ein<br />

zum Patent angemeldetes, selbst zentrierendes<br />

Präzisions­Aufnahmegewinde, eine Art Mischung<br />

aus Säge­ und Trapezgewinde. Ein geschliffener<br />

Konus sorgt für genauen Rundlauf.<br />

Eine axiale Plananlage garantiert eine hohe<br />

Steifigkeit und damit Prozesssicherheit.<br />

Das System wurde nicht allein für Aerospace­Anwendungen<br />

entwickelt, eignet sich<br />

aufgrund seiner Vielseitigkeit aber sehr gut für<br />

diesen Bereich. Das Sortiment verfügbarer<br />

Fräsköpfe besteht aus Schrupp­ und Schlichtausführungen<br />

sowie Konturen­ und Profilfräsern<br />

in unterschiedlichster Form. Die Halter<br />

sind in langen oder kurzen Ausführungen, mit<br />

größerem oder kleinerem Durchmesser lieferbar,<br />

sodass sich zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten<br />

ergeben. Da weniger Komplett<strong>werkzeug</strong>e<br />

angeschafft werden müssen, verringern<br />

sich unter dem Strich die Werkzeugkosten. Für<br />

hohe Standzeiten beim Bearbeiten sämtlicher<br />

ISO­Werkstoffgruppen wurden die Schneiden<br />

mit einer TAX­Beschichtung versehen (Titan­<br />

Aluminiumnitrid­Beschichtung). Der Durchmesserbereich<br />

der Werkzeuge reicht von zehn<br />

bis 20 Millimeter.<br />

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im Werkzeug- und Formenbau<br />

in der Luft- und Raumfahrt<br />

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<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

73


<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

Präzisionsschub<br />

mit zeitgewinn<br />

Messen – bei ruag im schweizerischen emmen werden große, dünnwandige<br />

bläserringe für Jet­triebwerke auf DMc 200 fD­Maschinen mithilfe von Messtastern<br />

und software von m&h gefertigt und gemessen.<br />

Die Firma Ruag ist ein international<br />

tätiger Technologiekonzern, der an<br />

mehreren Standorten komplexe Teile<br />

vor allem für die Luft­ und Raumfahrtindustrie,<br />

für die Rüstung, für Automobile und für den<br />

Maschinenbau fertigt. Dabei hat jedes Werk<br />

seine spezifischen Fertigkeiten, konzentriert<br />

auf ebenso spezifische Materialien entwickelt.<br />

Im Werk Emmen, in der Zentralschweiz, haben<br />

sich etwa 1.000 Mitarbeiter auf die Fertigung<br />

von komplexen Teilen aus Aluminium und Alulegierungen<br />

spezialisiert, die vor allem in der<br />

Luft­ und Raumfahrt sowie in Verteidigungsgeräten<br />

zum Einsatz kommen.<br />

»Die Strategie der Firma Ruag ist, kritische<br />

Teile hoher Komplexität mit möglichst hoher<br />

Wirtschaftlichkeit und Prozesssicherheit zu<br />

fertigen«, schildert Markus Graber, Teamleader<br />

Machining bei Ruag. Ruag Emmen fertigt das<br />

Bläsergehäuse des Jet­Triebwerks CF34­10E<br />

von General Electric, das beispielsweise an der<br />

74<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

1 2<br />

1 Der Messkopf des Messtasters 25.41 von m&h kann mit den verschiedensten Taststiften bestückt werden. 2 Jet­Triebwerk CF34­10E von General Electric.<br />

neuen Flugzeuggeneration Embraer 190/195<br />

eingesetzt wird. Die ungefähr zylindrischen<br />

Triebwerksgehäuseteile weisen einen Durchmesser<br />

von etwa 1500 Millimetern und eine<br />

Höhe von circa 600 Millimetern auf. Im Ruag­<br />

Werk kein außergewöhnliches Teil, spricht man<br />

hier doch bei Werkstücken bis zu drei Meter<br />

Länge immer noch von eher kleinen Teilen.<br />

Fertigungstechnisch wartet dieses Werkstück<br />

mit erheblichen Problemen durch seine<br />

dünnen Wandstärken auf, was Verzug und<br />

Labilität des Werkstücks bedeutet. Eine große<br />

Herausforderung für Spannung und Fixierung<br />

der Werkstücke, aber auch für die wirtschaftliche<br />

Zerspanung ohne Verdrücken, Verzug und<br />

Vibrationen. Schließlich sind Form­ und Lagetoleranzen<br />

im unteren Hundertstelbereich<br />

gefordert. Aber eben auch eine schier unlösbare<br />

Aufgabe, solche Teile auf einer Mess<strong>maschine</strong><br />

zu fixieren und korrekt zu vermessen.<br />

Das einmal aus seiner Spannung gelöste, dünn­<br />

wandige Teil wieder so zu fixieren, dass es auch<br />

wirklich wieder rund ist, erwies sich als äußerst<br />

schwierig. »Das größte Problem stellt der<br />

Rundlauf dar. Anfangs konnten wir die Teile gar<br />

nicht auf der Mess<strong>maschine</strong> messen. Da war<br />

das Messen auf der Maschine mit 3D­Form­<br />

Inspect von m&h der einzig gangbare Weg«,<br />

sagt Markus Graber. Das ersparte die Anschaffung<br />

einer zusätzlichen Mess<strong>maschine</strong>.<br />

Zerspant werden die Bläsergehäuse auf<br />

zwei DMC 200 FD­Bearbeitungszentren mit<br />

Palettenwechslern. Sie stehen als Fertigungszelle<br />

einander gegenüber und können von<br />

einem Bediener betrieben werden. Auf den<br />

DMG­Maschinen wird sowohl gefräst als auch<br />

gedreht. Dabei bleibt das Werkstück in der<br />

gleichen Aufspannung. Die mit Siemens 840D­<br />

Steuerung ausgerüsteten Maschinen verfügen<br />

über Messtaster von m&h mit Infrarot­Empfänger<br />

unmittelbar im Spindelkopf. Die 3D­Form­<br />

Inspect­Software von m&h hat auf Anhieb mit


diesen Dreh­Fräszentren von DMG harmoniert.<br />

Da es sich um ein neues Gerät der Luftfahrtindustrie<br />

handelt, muss zunächst an allen<br />

gefertigten Teilen hundertprozentige Kontrolle<br />

ausgeführt werden. Nach Zertifizierung wird<br />

dann die Kontrolle schrittweise auf sogenannte<br />

Schlüsselmaße reduziert, die als Indikator für<br />

die Richtigkeit weiterer Maße dienen können.<br />

Neben der hohen Genauigkeitsanforderung<br />

der Luftfahrtteile wartet das Bläsergehäuse<br />

noch mit komplexen Geometrien und Feinheiten<br />

wie zweifach gekrümmten, nach innen fallenden<br />

Flächen, rückwärtigen Einstichen und<br />

vielen Konturen und Bohrungen am Umfang<br />

auf, an denen später Aggregate und Ausrüstungen<br />

befestigt werden. Bei der 100­Prozent­<br />

Kontrolle werden mehr als 1 000 einzelne<br />

Positionen geprüft. Um alle zu messenden<br />

Geometrien überhaupt erreichen zu können,<br />

bedarf es vier verschiedener Messtaster in<br />

unterschiedlichen Längen und mit verschiedensten<br />

Taststiften und Kugeldurchmessern.<br />

Eine besondere Problemstellung ist das Antasten<br />

tief in den Werkstücken, wo der Fünf­Achs­<br />

(@7>("32:% "1(7 "1(75@M>(@7>("32:% (7 5@M>(@7>("32:% 079(@7>("32:% I97"H9:3@M>(@7>("32:%<br />

Kopf der Maschine nicht eintauchen kann. Das<br />

kann aber der modulare Messtaster 25.41 von<br />

m&h. Er trägt sein Messwerk, das einen Durchmesser<br />

von lediglich 25 Millimeter aufweist, in<br />

»Das Messen auf<br />

der Maschine mit<br />

3D­form­inspect von<br />

m&h war der einzig<br />

gangbare weg.«<br />

Markus Graber, Teamleader Machining bei Ruag<br />

einem Modul, das auf bis zu 200 Millimeter<br />

lange Verlängerungen aufgesetzt wird.<br />

Die Verlängerungen aus rostfreiem Stahl<br />

gibt es mit Längen von 30, 50 100 und 200<br />

Millimeter, die beliebig kombiniert werden<br />

können. Sie werden einfach aufeinander<br />

geschraubt und liegen an Plananlagen aneinander<br />

an. Sie bilden so eine äußerst steife und<br />

stabile Auskragung. Damit rückt das Messwerk<br />

so nahe wie möglich an die Messstelle heran,<br />

was einen großen<br />

Genauigkeitsgewinn<br />

bedeutet. Auf diese<br />

Weise wird bei Ruag<br />

ein Taster mit 500<br />

Millimeter langem<br />

Taststab eingesetzt.<br />

Der Messkopf selbst<br />

kann mit den verschiedenstenTaststiften<br />

bestückt werden,<br />

nicht nur um<br />

rückwärtige Konturen<br />

anzutasten, sondern<br />

auch um auch feine Nuten und kleine Durchmesser<br />

zu messen. Bei Ruag wird auf die lange<br />

Auskragung von 500 Millimetern sogar noch<br />

ein Tastkreuz mit drei verschiedenen Stiften<br />

aufgesetzt.<br />

www.mh­inprocess.de<br />

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<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

kompakte<br />

variante<br />

bearbeitungszentren – Mit dem hbz compactcell erweitert<br />

handtmann sein Produktportfolio für bauteile bis zwei mal ein Meter.<br />

Die idee, die Maschine zu entwickeln, kam aus der luftfahrtindustrie.<br />

geringe Stückkosten und<br />

hochgenaue Teile sind in<br />

der Metallbearbeitung<br />

enorm wichtig, um erfolgreich am<br />

Markt agieren zu können. Sind dabei<br />

hohe Zerspanraten und hohe<br />

Leistungen gefordert, ist ein Horizontalbearbeitungszentrum<br />

die<br />

optimale Lösung. Der Vorteil besteht<br />

darin, dass die Späne und<br />

das Kühlmittel sofort nach unten<br />

fallen und der Abtransport effizient<br />

aus dem Bearbeitungsraum<br />

erfolgt.<br />

Handtmann hat diese Idee bereits<br />

vor Jahren aufgefasst und<br />

das Horizontalbearbeitungszentrum<br />

HBZ Aerocell erfolgreich für<br />

Bauteile ab vier mal zwei Meter<br />

entwickelt.<br />

Um zukünftig auch den Markt<br />

für kleinere Bauteile bedienen zu<br />

können, bietet Handtmann nun<br />

76<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

das neuartige Fünf­Achs­HorizontalbearbeitungszentrumHBZCompactcell<br />

an. Die Maschine ist ausgelegt<br />

für die horizontale Bearbeitung<br />

zerspanungsintensiver Bauteile<br />

bis zwei mal ein Meter.<br />

Die erforderlichen hohen Zerspanraten<br />

werden dank des Einsatzes<br />

leistungsfähiger Hochfrequenzspindeln<br />

mit bis zu 75 Kilowatt<br />

und Drehzahlen bis 30000<br />

U/min sowie hohen Verfahrgeschwindigkeiten<br />

und Beschleunigungen<br />

erreicht. Somit steht die<br />

Maschine in den Punkten Leistung<br />

und Dynamik in ihrer Klasse dem<br />

großen HBZ Aerocell in nichts<br />

nach.<br />

Vorteile ergeben sich bei dem<br />

HBZ Compactcell vor allem durch<br />

den kompakten Maschinenaufbau<br />

und der kleinen benötigten Aufstellfläche.<br />

So sind alle Seiten<br />

rund um die Maschine für den Bediener<br />

gut zugänglich und ergonomisch<br />

angepasst, was in den Bereichen<br />

der Paletten und der<br />

Werkstückspannvorrichtung unabdingbar<br />

ist. Eine einfache Be­ und<br />

Entladung der Palette in der horizontalen<br />

Position direkt vor der<br />

Maschine ist problemlos und einfach<br />

möglich.<br />

Trotz der kompakten Bauweise<br />

muss der Anwender aber nicht auf<br />

einen großen und übersichtlichen<br />

Arbeitsraum in der Maschine verzichtet.<br />

Das HBZ Compactcell ist<br />

an dieser Stelle sehr großzügig gebaut.<br />

So ermöglicht eine große<br />

Glastür direkt neben dem Bedienpult<br />

eine sichere Beobachtung des<br />

Prozesses für den Bediener sowie<br />

einen problemlosen Eintritt direkt<br />

in den Bearbeitungsraum. Die Minimierung<br />

teurer Nebenzeiten, in<br />

der die Maschine nicht produktiv<br />

arbeitet,ist einwichtiger Punktfür<br />

eine wirtschaftliche Fertigung. Das<br />

HBZ Compactcell bietet hier vielfältige<br />

Möglichkeiten, den gesamten<br />

Rüstprozess hauptzeitparallel<br />

durchzuführen und den Be­ und<br />

Entladeprozess zu automatisieren.<br />

Handtmann stattet das Zentrum<br />

je nach Kundenwunsch mit<br />

einem Palettenwechselsystemaus,<br />

das entweder per Kran, Schienensystem<br />

oder per Palettenregal mit<br />

Handlingportal bedient wird. Das<br />

komplette System kann optimalerweise<br />

entweder bei nur einer einzelnen<br />

oder auch bei mehreren<br />

Maschinen als verkettete Lösung<br />

eingesetzt werden.<br />

Im Standard ist das Horizontalbearbeitungszentrum<br />

mit einer<br />

Palette ausgerüstet, die direkt vor<br />

der Maschine positioniert ist und<br />

in horizontaler Position per Hallenkran<br />

be­ und entladen wird.<br />

Das System ist darüber hinaus jederzeit<br />

flexibel erweiterbar und<br />

der Kunde entscheidet individuell,<br />

ob er sich sofort bei der Erstinvestition<br />

für das Gesamtpaket entscheidet,<br />

oder später nachrüstet.<br />

Handtmann spricht mit seinem<br />

neuen Horizontalbearbeitungszentrum<br />

den allgemeinen Maschinenbau,<br />

die Automobilindustrie, die<br />

Luftfahrtindustrie, den Modellund<br />

Formenbau sowie die Solarindustrie<br />

an. Das neue HBZ Compactcell<br />

ist sowohl für Fünf­ als<br />

auch für Drei­Achs Anforderungen<br />

geeignet.<br />

www.handtmann.de<br />

Das neue kompakte<br />

Horizontalbearbeitungszentrum<br />

HBZ Comactcell<br />

von Handtmann eignet<br />

sich für eine horizontale<br />

Bearbeitung zerspanungsintensiver<br />

Bauteile<br />

bis zwei mal ein Meter in<br />

der Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

aus der auch<br />

der Anstoß für die<br />

Entwicklung der<br />

Maschine kam.


frau Schnabel, die Vorbereitungen für<br />

die fünfte airtec laufen auf hochtouren.<br />

Wie wird sie sich 2010 präsentieren?<br />

Wir befinden uns auf starkem Wachstumskurs.<br />

Für die diesjährige Airtec erwarten wir Aussteller<br />

aus 25 Nationen. Die Verdopplung der Ausstellerzahl<br />

und Vervierfachung der Ausstellungsfläche<br />

im Vergleich zum Vorjahr zeigt eine<br />

sehr erfolgreiche Entwicklung. Auch der Bereich<br />

Aerospace Manufacturing and Tooling wird auf<br />

der Airtec so stark wie nie zuvor vertreten sein.<br />

Hier sind bereits namhafte Unternehmen wie<br />

DMG, Dörries Scharmann, Breton, Lerinc, Haas<br />

Schleif<strong>maschine</strong>n und Prima Industrie angemeldet.<br />

Das zeigt, dass im Bereich Produktion<br />

ein besonderer Bedarf für eine spezialisierte<br />

Kompetenz­ und Kontaktplattform, wie sie die<br />

Airtec 2010 bietet, besteht.<br />

Die airtec hat sich als Kombination aus<br />

fachausstellung, fachkonferenzen und<br />

b2b-Meetings etabliert. Wie ist die resonanz<br />

auf dieses fokussierte Konzept?<br />

Durch die Präsenz internationaler Top Supply<br />

Chain Manager von OEMs und Systemlieferanten<br />

aus den Bereichen Luftfahrt, Triebwerke<br />

und Raumfahrt ist die Airtec sehr stark in den<br />

B2B­Meetings. Außerdem: Nicht nur der optimale<br />

B2B­Service überzeugt Aussteller und Besucher.<br />

Die Airtec bietet auch ein vielfältiges<br />

internationales Konferenzprogramm mit den<br />

Konferenzen zu den Themen Heli, UAV, Space<br />

und ›Supply on the wings‹. Diese Konferenzen<br />

sind hochkarätig besetzt – so hat auch Boeing<br />

eine noch höhere Präsenz mit wichtigen Persönlichkeiten<br />

als Technologieträger in den Fachkonferenzen<br />

und an der Gesamtveranstaltung<br />

bestätigt. Besonders Experten aus dem Bereich<br />

Produktion sind Teilnehmer der Konferenz und<br />

damit auch Besucher der Airtec 2010.<br />

Wie entwickeln sich die b2b-Meetings?<br />

Mit der Teilnahme des Supply Chain Managements<br />

von OEMs wie Embraer und Bombardier<br />

an den B2B­Meetings als auch der Teilnahme<br />

dieser Unternehmen mit dem Procurement als<br />

Aussteller hat die Airtec einen weiteren Meilenstein<br />

für 2010 erreicht. Vom brasilianischen<br />

Flugzeugbauer Embraer werden beispielsweise<br />

der Vice President of Supply Chain Management<br />

und sein Team alle drei Tage für Aussteller zur<br />

Verfügung stehen. Weitere OEMs und Systemlieferanten<br />

haben ihre Präsenz auf der Airtec<br />

2010 bereits angekündigt.<br />

Davon können sicherlich auch die aussteller<br />

stark profitieren …<br />

Ja, gerade ihnen bieten die B2B­Meetings einen<br />

enormen Mehrwert. Hier haben Aussteller die<br />

einmalige Gelegenheit, mit Supply Chain Managern<br />

direkt B2B­Fachgespräche zu führen – beispielsweise<br />

mit dem Triebswerkshersteller<br />

<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

»doppelte<br />

ausstellerzahl<br />

und vierfache<br />

fläche«<br />

interview – Messeleiterin Diana schnabel ist<br />

schon jetzt überzeugt, dass die airtec 2010 vom 2. bis<br />

4. november in frankfurt ein großer erfolg für<br />

aussteller und besucher wird.<br />

Snecma. Die OEMs nutzen diese fokussierte<br />

Plattform, um die Kontakte zu den Zulieferern<br />

der 3. und 4. Ebene aufzubauen und zu vertiefen.<br />

Die steigende Präsenz von Supply Chain<br />

Managern und Program Managern aus der gesamten<br />

Welt belegt die erfolgreiche Entwicklung<br />

der B2B­Meetings auf der Airtec eindrucksvoll.<br />

Welche weiteren neuigkeiten wird die<br />

airtec in diesem Jahr präsentieren?<br />

Erstmalig werden wir den zukunftsweisenden<br />

Themenpark ›Space World‹ präsentieren, der<br />

von namhaften Persönlichkeiten aus der Raumfahrt<br />

unterstützt wird.<br />

Mit der hohen Präsenz von OEMs und Systemlieferanten<br />

ist die Airtec eine Kommunikationsund<br />

Kompetenzplattform, auf der wichtige neue<br />

Projekte, unter anderem Fertigungsverfahren<br />

im Metall­ und Composite­Bereich, initiiert und<br />

bestehende vertieft werden.<br />

Darüber hinaus sind auf der Airtec Marktführer<br />

aus verschiedenen Bereichen der Zulieferkette<br />

als Aussteller vertreten – von Design und Engineering<br />

über Software, Simulation, Composites,<br />

Metallen (Aluminium, Stahl, Titan) bis hin zu<br />

Elektronik, Testing, Produktion, Komponenten<br />

und Systemen sowie Life­Cycle Support.<br />

Zum fünften Jubiläum der Airtec wird es wieder<br />

den ›Airtec Award‹ geben, der außergewöhnliche<br />

Leistungen der Aussteller prämiert.<br />

www.airtec.aero<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

77


<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

hightech­erodierbohr<strong>maschine</strong><br />

Als Hersteller von Hochgeschwindigkeitserodierbohr<strong>maschine</strong>n<br />

bietet heun seinen Kunden<br />

kleinste Bohrungen und neueste<br />

Technologie. Mit den Maschinen<br />

der Serie APos können Bohrgeschwindigkeiten<br />

bis zu 200 mm/<br />

min erreicht werden. Elektrodendurchmesser<br />

von 0,1 bis 6,0 Millimeter<br />

sind verwendbar. Heun ist<br />

es gelungen, die Probleme zu lösen,<br />

die beim Einbringen von<br />

Kühlluftbohrungen in extrem steilen<br />

Ein­ und Austrittswinkeln in<br />

Turbinenschaufeln vorlagen. Die<br />

Aufgabe bestand darin, bei nicht<br />

bekannter und wechselnder Materialstärke<br />

die Durchgängigkeit der<br />

Bohrungen, ohne Beschädigung<br />

der nahe dahinter liegenden Rückwand,<br />

zu garantieren. Die Durchbrucherkennung<br />

besteht aus<br />

Hardware­Komponenten und ei­<br />

synthetische schneidflüssigkeit<br />

78<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

ner entsprechenden intelligenten<br />

Softwarelösung. Nach automatischer<br />

Erkennung des Durchbruches<br />

werden Prozessänderungen<br />

eingeleitet, die sogar vom Kunden<br />

mit entsprechenden Vorgaben beeinflusst<br />

werden können. Bereits<br />

seit mehreren Jahren wird in einem<br />

Institut für Luft­ und Raumfahrt<br />

in Shanghai mit einer Maschine<br />

Typ APos 600 CNC P gearbeitet.<br />

Aufgrund immer höherer<br />

Anforderungen an die Tragkraft<br />

und die Verfahrwege der Maschinen<br />

wurde der Maschinentyp<br />

APos Solid entwickelt. Auch die<br />

hohen Genauigkeitsanforderungen<br />

haben Heun dazu bewogen,<br />

ein Maschinengestell aus Mineralbeton<br />

zu konstruieren. Durch das<br />

neue Konzept ergibt sich eine optimale<br />

thermische Stabilität, extrem<br />

hohe mechanische Steifig­<br />

Der Geschäftsbereich Industrial Lubricants & Services der bP europa Se präsentiert mit<br />

Castrol Syntilo 9913 eine wassermischbare, synthetische Metallbearbeitungsflüssigkeit mit besonderen<br />

Eigenschaften. Castrol Syntilo 9913 erlaubt es, ein wesentlich breiteres Spektrum an<br />

hochwertigen Aluminium­, Luft­ und Raumfahrtlegierungen zu bearbeiten als bisher. Dieser<br />

leistungsstarke Kühlschmierstoff ist pH­neutral und minimiert somit die Fleckenbildung auf<br />

Aluminium. Zudem enthält Castrol Syntilo 9913 als Leistungskomponente einen Polymer, der<br />

die Bearbeitung von Aluminium­, Nickel­ und Titanlegierungen sowie einer breiten Palette<br />

hochwertiger Materialien eröffnet. Weitere Vorteile sind die geringe Schaumbildung, selbst bei<br />

hohem Förderdruck, die erhöhte Werkzeuglebensdauer sowie die verbesserte Werkstückqualität.<br />

Castrol Syntilo 9913 ist frei von Chlor, Phenol und Nitrit. Außerdem ist der wassermischbare<br />

Kühlschmierstoff äußerst resistent gegen Bakterien und Pilzbefall.<br />

www.bp­industrie.de<br />

Jeden Freitag aktuellinformiert<br />

mitdem E-Mail-Newsletter<br />

von <strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong>!<br />

Kostenlosabonnierenunter<br />

www.<strong>maschine</strong><strong>werkzeug</strong>.de.<br />

keit, größere Tragkraft sowie geringere<br />

Empfindlichkeit gegen<br />

Schwingungen. Kürzlich wurde<br />

bei einem weiteren Unternehmen<br />

aus dem Bereich der Luft­ und<br />

Raumfahrtindustrie eine Hochgeschwindigkeitserodierbohrma<br />

enorme spannkraft<br />

schine Typ APos 1200 CNC P in<br />

Betrieb genommen. Eine zweite<br />

Maschine wurde wenig später<br />

ausgeliefert. Auf diesen Maschinen<br />

werden Gas­ und Flugzeugturbinen<br />

bearbeitet.<br />

www.heun­gmbh.de<br />

Das neue CTS­Hochleistungskraftspannfutter von nt tool europe<br />

überträgt extrem hohe Haltekräfte, kombiniert mit sehr guten<br />

Rundlaufeigenschaften. Das Unternehmen verspricht deshalb<br />

höchste Zerspanleistungen auch in schwierigen Materialien. Durch<br />

das zweistufige Spannsystem ist die Schlicht­ und Schruppzerspanung<br />

ohne Umspannen in einer Aufnahme möglich. Mittels Reduzierhülsen<br />

lassen sich zudem verschiedene<br />

Durchmesser in einer<br />

Aufnahme spannen. Die Werkzeugspannung<br />

erfolgt einfach,<br />

sicher und schnell mit einem<br />

Hakenschlüssel. Zudem sind die<br />

Kraftspannfutter mit einem speziellen<br />

Korrosionsschutz versehen<br />

www.nttooleurope.com


schützt, schmiert und isoliert<br />

Risse und Beschädigungen bei Turbinenschaufeln sind der Albtraum<br />

jedes Herstellers, die Folgen können katastrophal sein. Um hohe Ausschüsse<br />

bei der Produktion zu vermeiden, kommen zunehmend innovative<br />

Schmierstoffe zum Einsatz, die für verlässliche und einwandfreie<br />

Ergebnisse sorgen. Eine der aktuellen Entwicklungen auf diesem Gebiet<br />

ist Air­Forge der Stuttgarter<br />

Oelheld GmbH. Ausgestattet<br />

mit modernster Labortechnik<br />

forscht das richtungweisende<br />

Unternehmen beständig an<br />

Schmierstofflösungen für noch<br />

bessere und wirtschaftlichere<br />

Ergebnisse in der industriellen<br />

Produktion. Um wirtschaftlich<br />

höchste Oberflächenqualitäten<br />

und geringste Fertigungstoleranzen<br />

zu erreichen, setzen<br />

nach Herstellerangaben namhafte<br />

Anwender bereits Air­<br />

Forge ein. Denn sein Schmierfilm hat Vorteile: Er erreicht nicht nur<br />

beste Gleiteigenschaften, sondern dient durch seine äußerst geringe<br />

Durchlässigkeit für Gase auch als Schutz der Metalloberflächen gegen<br />

Oxidation bei den hohen Umformtemperaturen. Die bisher notwendigen<br />

Schutzgase sind dank Air­Forge überflüssig.<br />

www.oelheld.de<br />

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ZULIEFERKETTE ZULIEFERKETTE LUFT-RAUMFAHRT LUFT-RAUMFAHRT TEIL TEIL<br />

TREFFEN SIE HIER AUF SUPPLY CHAIN<br />

MANAGER WELTWEIT<br />

schwere stücke schleifen<br />

In einem Markt, der nach immer<br />

höherer Präzision und Vielseitigkeit<br />

verlangt, bietet der<br />

Werkzeug<strong>maschine</strong>nhersteller<br />

Danobat mit seiner Vertikalschleif<strong>maschine</strong><br />

VG eine geeignete<br />

Lösung zur Schleifbearbeitung<br />

von Innen­, Außen­ und<br />

Stirnflächen an großen und<br />

schweren Werkstücken wie Getriebe<br />

oder Statoren in Flugzeugtriebwerken.<br />

Die Maschine<br />

verfügt über zwei voneinander<br />

unabhängige Schlitten. Auf den<br />

Längsschlitten wurde der Rundschalttisch<br />

mit der C­Achse<br />

montiert, während die B­Achse<br />

mit der Schleifspindel auf dem<br />

vertikalen Schlitten sitzt. Neu<br />

an dieser Maschine ist unter anderem<br />

die Kraftübertragung am<br />

Rundschalttisch und am vertikalen<br />

Schlitten, die über eine<br />

doppelte Kugelrollspindel mit<br />

Portal­Gleichlauf erfolgt. Dies<br />

gewährleistet eine absolute<br />

Symmetrie und eine homogene<br />

Verfahrbewegung von Tisch und<br />

vertikaler Achse. Zusätzlich<br />

bietet das Antriebskonzept die<br />

Möglichkeit, den Rundschalttisch<br />

und den Revolverkopf in<br />

den optimalen Abmessungen zu<br />

fertigen und somit den Zugang<br />

zu den Kabeln und Schlauchleitungen<br />

durch das Zentrum des<br />

Rundschalttisches zu ermöglichen.<br />

www.danobat.com<br />

FACHAUSSTELLUNG |B2B-MEETINGS |KONFERENZEN<br />

2. –4.November – 4. November 2010<br />

Messegelände<br />

Frankfurt/Main, Germany<br />

www.airtec.aero


<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

nachbearbeitung<br />

überflüssig<br />

<strong>werkzeug</strong>e – Mit den fräsern der baureihe wax, speziell zur bearbeitung von<br />

nicht­eisen­Metallen, hat sumitomo sein angebot für die luftfahrtindustrie und<br />

andere einsatzgebiete deutlich erweitert.<br />

als Weiterentwicklung der Wavemill­<br />

Fräser hat Sumitomo eine Wax genannte,<br />

neue Fräser­Generation entwickelt.<br />

Ziel war es, mit besonders weichem<br />

Schnitt insbesondere Aluminium, Alulegierungen,<br />

Titan und andere Nichteisenmetalle zu<br />

bearbeiten. Besonderer Wert wurde von Beginn<br />

der Entwicklung an auf gute Oberflächenqualitäten,<br />

hohe Winkeltreue und lange Standzeiten<br />

gelegt.<br />

Die auffällig geformten Wendeschneidplatten<br />

sind in vieler Hinsicht besonders. Ihre<br />

Formgebung erlaubt Schnitttiefen bis zu zehn<br />

Millimeter Länge. Das vermindert ungeliebte<br />

Absätze an den Werkstückflanken und lässt<br />

sehr wirtschaftliche Bearbeitungen zu. Im Zusammenspiel<br />

mit den Fräskörpern ermöglichen<br />

die Platten exakte 90­Grad­Schultern, was<br />

sonst übliche Nachbearbeitungen überflüssig<br />

macht. Verantwortlich dafür sind nicht nur die<br />

80<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

rundum geschliffenen Schneidkanten, sondern<br />

auch eine zusätzliche Kontur im Plattenboden,<br />

die ihr Gegenstück im Plattensitz des Halters<br />

findet, wo sie formschlüssig eingepasst ist. Dadurch<br />

werden die Schnittkräfte unmittelbar in<br />

den Fräserkörper abgeleitet und die Klemmschraube<br />

wird nicht mehr mit Scherkräften<br />

und radialen Zentrifugalkräften belastet. Dies<br />

trägt zu einem besonders ruhigen Lauf bei und<br />

erhöht die Standzeiten.<br />

Besonders in der Bearbeitung von Aluminium<br />

und dessen Legierungen steht die Neigung<br />

zu Aufbauschneiden und die Anhaftung von<br />

Spänen auf den Wendeschneidplatten meist<br />

langen Standzeiten entgegen. Um das zu vermeiden<br />

weisen die Wax­Schneidplatten von<br />

Sumitomo drei weitere Besonderheiten auf.<br />

Zum einen führt die hoch positive Geometrie<br />

auch zu einer Spanformung und zu einer sehr<br />

schnellen Spanabfuhr. Das vermindert die Auf­<br />

Die Wax-Schneidplatten ermöglichen einen besonders weichen Schnitt, um Nicht-Eisen-Metalle zu bearbeiten.<br />

heizung der Schneidplatte und setzt die Verklebungsneigung<br />

herab, weil die Hitze mit dem<br />

Span abgeführt wird.<br />

Zudem ist die Oberfläche der Schneidplatte<br />

poliert, wodurch dem Spanfluss kein Reibwiderstand<br />

geboten wird. Auch dadurch fließt der<br />

Span schneller ab und kann sich nicht an eventuell<br />

vorhandenen Oberflächenrauigkeiten der<br />

Platten anhaften, wie dies bei anderen Wendeschneidplatten<br />

oft der Fall ist.<br />

Diamantähnlich und blau<br />

Als dritte Besonderheit bietet Sumitomo diese<br />

Platten unter der Bezeichnung Aurora DLC<br />

auch mit einer diamantähnlichen Beschichtung<br />

an. Diese Aurora DLC(Diamond Like<br />

Carbon)­Beschichtung, die an der blau glänzenden<br />

Oberfläche zu erkennen ist, erhöht die<br />

materialabweisende Funktion der Platte und<br />

verleiht ihr eine extrem lange Standzeit.<br />

Bei Kundenanwendungen konnte mit Sumitomo<br />

Wax die fünffache Standzeit gegenüber<br />

dem nächstbesseren Wettbewerbsprodukt erzielt<br />

werden, teilt der Werkzeughersteller mit.<br />

Das spart nicht nur Werkzeugkosten, sondern<br />

sorgt für einen wesentlich harmonischeren<br />

Fertigungsablauf, ohne häufige Unterbrechungen<br />

für Werkzeugwechsel. Die blaue Färbung<br />

der Beschichtung macht Verschleißmarken optisch<br />

augenfälliger und warnt frühzeitig, damit<br />

rechtzeitig vor dem Ende der Lebensdauer die<br />

Platte gewechselt werden kann. Dadurch werden<br />

ungeplante Stillstände vermieden.<br />

Als Summe aller Eigenschaften haben die<br />

weich schneidenden Wax­Platten von Sumitomo<br />

noch den zusätzlichen Effekt, dass für die<br />

Zerspanung wesentlich weniger Spindelleistung<br />

benötigt wird als bei ähnlichen Produkten<br />

des Wettbewerbs. Das ermöglicht wiederum<br />

deutlich höhere Schnitttiefen und höhere<br />

Spanvolumina sowie kürzere Prozesszeiten.<br />

www.sumitomotool.com


<strong>extra</strong> Luft- und RaumfahRt<br />

schaufelfüße<br />

präzise fräsen<br />

<strong>werkzeug</strong>e – ceratizit hat mit Maximill 274 einen neuen fräser speziell für die<br />

bearbeitung von turbinenschaufeln entwickelt. Die wendeplatten des fräsers haben<br />

acht schneidkanten, die sich besonders für hochfeste werkstoffe eignen.<br />

Mit Maximill 274 hat Ceratizit einen<br />

Fräser für die Bearbeitung von<br />

Schaufelfüßen entwickelt.<br />

turbinen gehören zu den<br />

beeindruckendsten Maschinen<br />

überhaupt. Ihre<br />

mechanisch nutzbare Leistung<br />

kann bis zu 1600 Megawatt betragen.<br />

Die Turbinenschaufeln<br />

sind dabei beträchtlichen Belastungen<br />

ausgesetzt. Kritisch ist vor<br />

allem die hohe Betriebstemperatur<br />

in Kombination mit dem Kontakt<br />

zu aggressiven Medien, etwa<br />

heißem Dampf. Für die Turbinenschaufeln<br />

sind daher Werkstoffe<br />

notwendig, die eine hohe Beständigkeit<br />

gegen solche aggressiven<br />

Medien aufweisen, zum Beispiel<br />

rostfreie Chromstähle.<br />

Diese Werkstoffe sind nach wie<br />

vor teuer; ihre Bearbeitung ist be­<br />

sonders aufwendig. Denn schon<br />

kleinste Oberflächenfehler auf den<br />

Turbinenschaufeln reduzieren bereits<br />

die Leistung, erhöhen die<br />

Wartungskosten und verkürzen die<br />

Lebensdauer der Turbine. Wegen<br />

der hohen Materialkosten und des<br />

hohen Zeitaufwandes bei der Bearbeitung<br />

können sich die Hersteller<br />

Ausschuss nicht leisten. Prozesssicherheit<br />

ist daher bei der<br />

Herstellung von Turbinenschaufeln<br />

die kritische Prozessgröße.<br />

Da bei diesen Vorgängen Präzision<br />

extrem wichtig ist, hat Ceratizit<br />

mit Maximill 274 einen Fräser<br />

speziell für die prozesssichere und<br />

exakte Bearbeitung der Schaufelfüße<br />

entwickelt. Die Wendeplatten<br />

für Maximill 274 haben acht<br />

Schneidkanten, die sich besonders<br />

für hochfeste Werkstoffe eignen.<br />

Geringste Schnittkräfte sorgen<br />

für saubere Bauteiloberflächen<br />

und die Einhaltung von engen<br />

Toleranzen.<br />

»Wir geben den Herstellern mit<br />

Maximill 274 ein Werkzeug für die<br />

spezifischen Herausforderungen<br />

von Turbinenschaufeln an die<br />

Hand. Die Einhaltung enger Toleranzen<br />

und die Erzielung besonders<br />

sauberer Oberflächen, selbst<br />

bei schwer zerspanbaren Materialien,<br />

stellt nun kein Problem mehr<br />

dar«, so Markus Krabichler, Produktmanager<br />

im Segment Maschinenbau<br />

& Transport.<br />

Bei geringem Leistungsbedarf<br />

hat der neue Fräser von Ceratizit<br />

eine ausgesprochen hohe Laufruhe.<br />

Der Freiwinkel der Wende­<br />

schneidplattevon 25 Grad erlaubt<br />

eine günstige Einbaulage der<br />

Schneidplatte im Werkzeug. Aus<br />

dem leichten Handling und der<br />

guten Zugänglichkeit mit dem<br />

Schraubendreher ergeben sich<br />

geringe Rüstzeiten. Eine ausreichende<br />

Kühlung gewährleisten<br />

die Kühlmittelbohrungen und ermöglichen<br />

dadurch maximale Vorschübe.<br />

www.ceratizit.com

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