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VM- aktuell- Ausgabe 03-final - VDI

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<strong>aktuell</strong><br />

Newsletter für Interessierte und Anwender<br />

von Wertanalyse/Value Management<br />

Grußwort zum Newsletter<br />

Liebe Mitglieder und Freunde des Kompetenzfeldes WA/<strong>VM</strong> der <strong>VDI</strong>-GSP,<br />

der erste Teil des Jahres 2007 ist vorbei und die diesjährige Hauptattraktion der Wertanalyse-Welt<br />

hat bereits stattgefunden, die Wertanalyse Tagung.<br />

Der 7. Wertanalyse-Praxistag hat mit ca. 100 Teilnehmern vom 10. bis 11. Mai 2007<br />

bei der WMF AG in Geislingen an der Steige stattgefunden. Er stand dieses Jahr unter<br />

einem besonderen Motto, denn dieses Jahr feiern wir den 60. Geburtstag der Wertanalyse<br />

(1947 hat Larry D. Miles die WA bei General Electric entwickelt und eingeführt).<br />

Einzelheiten zu der Tagung finden Sie in diesem Newsletter.<br />

Foto: Dr. Marc Pauwels<br />

Der schon traditionell auf den Wertanalyse-Praxistagen<br />

vergebene Innovationspreis für WA/<strong>VM</strong> ging dieses<br />

Jahr an den Badischen Landesverband für Prävention<br />

und Rehabilitation ( blv ) für das Projekt "Wertanalyse<br />

zur Fortentwicklung der ambulanten Arbeit des blv ",<br />

vertreten durch Herrn Heise.<br />

Durch das Projekt wurden Maßnahmen erarbeitet, die<br />

dem Träger der Suchthilfekrankenhilfe Baden-<br />

Württemberg ein deutliches Einsparpotential erschlossen.<br />

Ansonsten fand unsere Vollversammlung im März 2007<br />

bei der Fa. Bombardier in Kassel statt. Herzlichen Dank<br />

für die Einladung und die Gastfreundschaft. Nähere<br />

Einzelheiten hierzu finden Sie in diesem Newsletter.<br />

Wie bereits berichtet, wollen wir uns auch wieder verstärkt unseren <strong>VDI</strong>-Richtlinien<br />

der Reihe 28xx widmen. Diese Tätigkeiten werden nun in der zweiten Hälfte des Jahres<br />

angekurbelt. Beispielsweise befinden sich jetzt schon die neuen Richtlinien<br />

- 2801 Berufsbild Wertanalytiker/Value Manager<br />

- 2802 Value Manager - Anforderungen an die Qualifizierung<br />

in der Herstellung zum Gründruck. Bleibt die Arbeit an einigen „alten“ Richtlinien<br />

(tlw. noch im Entwurf), die wir einfach überarbeiten und in den Weißdruck bringen<br />

müssen.<br />

Natürlich gibt es auch noch andere Dinge zu berichten – doch dies ist nur das Grußwort<br />

und so finden Sie die Einzelheiten auf den folgenden Seiten dieses Newsletter.<br />

Ich freue mich sehr, dass die Aktivitäten in unserem Kompetenzfeld weitergehen.<br />

Noch mehr freuen würde ich mich, wenn wir auch Sie für die Unterstützung und Mitarbeit<br />

in unserem Kompetenzfeld gewinnen könnten. Ich freue mich schon auf die<br />

Zusammenarbeit!<br />

Eine gute Lektüre wünscht Ihnen<br />

Marc Pauwels<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

August 2007<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Grußwort zum Newsletter<br />

Nomen est Omen:<br />

Die Wertanalyse Praxistagung<br />

2007 ist<br />

ihrem Praktiker-Ruf<br />

wieder einmal gerecht<br />

geworden.<br />

Zwischen Anspruch und<br />

Wirklichkeit<br />

Bericht aus der Vollversammlung<br />

60 Jahre Wertanalyse<br />

in der Praxis<br />

Wertanalyse wirkt! -<br />

Aber wie?<br />

Going Global—<br />

Prozessanalyse und<br />

–optimierung<br />

Bericht vom<br />

Cert Board<br />

Tagungen,<br />

Veranstaltungen &<br />

Seminare<br />

1<br />

2<br />

4<br />

8<br />

11<br />

15<br />

19<br />

Für Sie gelesen... 23<br />

Ehrungen / Preise 24<br />

26


2 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Nomen est Omen: Die Wertanalyse Praxistagung 2007<br />

ist ihrem Praktiker-Ruf wieder einmal gerecht geworden<br />

Reiner Wiest<br />

Unter dem Synonym " Innovativ und erfolgreich - 60 Jahre Wertanalyse "<br />

haben sich ca. 100 Teilnehmer am 10. und 11. Mai 2007 unter dem attraktiven<br />

Dach des weltweit agierenden Unternehmens WMF AG im württembergischen<br />

Geislingen / Steige zum 7. praxisorientierten Anwendertag zur Wertanalyse<br />

versammelt.<br />

Das Gastgeber-Unternehmen hat zusammen mit dem veranstaltenden <strong>VDI</strong>-<br />

Wissensforum für einen ansprechenden Tagungs-Rahmen gesorgt. Den Teilnehmern<br />

wurde eine vielseitige und anregende Palette von wachrüttelnden<br />

Vorträgen und Diskussionen geboten. Diese brachten viel Licht und Aufklärung<br />

in die Anwendung der Wertanalyse im operativen Geschäft bei großen,<br />

mittleren und kleinen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Wertanalyse-Neulinge,<br />

aber auch alte Wertanalyse-Hasen konnten aus dem reichhaltigen<br />

Programm wichtige Erkenntnisse mitnehmen, die mindestens weiterführende<br />

Fingerzeige für ihren beruflichen Alltag sind. In allen Vorträgen wurde<br />

sehr deutlich aufgezeigt, dass das System Wertanalyse/Value Management die<br />

richtige methodische Vorgehensweise ist, wenn es darum geht, innovative sowie<br />

marktgerechte Produkte und Prozesse zu konzipieren, zu entwickeln und<br />

kostengünstig herzustellen. Dass das System Wertanalyse/Value Management<br />

aber auch ein wichtiger Schlüssel ist, um komplexe ablauf- und strukturorganisatorische,<br />

sowie logistische Probleme zu öffnen, zu innovieren und zu einem<br />

positiven Ergebnis zu bringen, ist einigen Vortragenden sehr eindrucksvoll<br />

gelungen. So richtig im Sinne: Aus der Praxis für die Praxis!<br />

Wie immer sind die einzelnen Vorträge in einem Tagungsband (<strong>VDI</strong>-Bericht<br />

Nr. 1998) dokumentiert und können auch von Nichtteilnehmern nachverfolgt<br />

werden. Wenn man das gesamte Programm der Tagung Revue passieren lässt,<br />

kann resümierend festgestellt werden, dass die schon 60 Jahre alte "Tante"<br />

Wertanalyse oder die "Anneliese Wert", wie sie sehr pointiert und treffend von<br />

Prof. Hermann Krehl in einem historischen Rückblick dargestellt wurde, sich<br />

noch keineswegs auf dem Sterbebett befindet, sondern auf dem besten Wege<br />

Anneliese Wert bekommt zum 60. einen Blumenstrauß ( Bild: Krehl & Partner )<br />

Das <strong>VDI</strong> – Wissens- Forum<br />

hatte zum 7.Wertanalyse –<br />

Praxistag am 10. und 11. Mai<br />

2007 nach Geislingen an der<br />

Steige eingeladen.<br />

Der Praxistag hat mit einer<br />

Beteiligung von ca. 100<br />

Teilnehmern im Hause des<br />

Weltunternehmens WMF AG<br />

stattgefunden.<br />

Herr Prof. Dipl. Ing Hermann Krehl:<br />

60 Jahre Wertanalyse- Ein Rückblick<br />

auf die Entwicklung des Systems<br />

und der Institution.<br />

( Foto : J.-Th. Müller)


zur Unsterblichkeit ist. Mit innovativer Kraft, Anwendungsvielfalt und einmaliger<br />

Methodik-Stärke hat sich das System Value Management, in dem die<br />

Wertanalyse nach EN 12 973 eingebettet ist, nicht zu einem "Oldsmobile" sondern<br />

zu einem Perpetuum Mobile für praxisgerechte Lösungen von Innovations-<br />

und Effizienz- Problemen entwickelt. Ein Beweis hierfür ist die Tatsache,<br />

dass ein überwiegender Teil der Referenten in ihren Projektberichten mit Ergebnissen<br />

aufwarteten, die auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt wurden.<br />

Allerdings war der Innovationsgrad einiger Projektergebnisse so hoch, dass die<br />

Vortragenden zur Wahrung der unternehmensinternen Vertraulichkeit nicht ins<br />

Detail gehen und stattdessen lediglich den methodischen Vorgehensweg aufzeigen<br />

konnten.<br />

In den an die Projektberichte jeweils anschließenden Diskussionen war eindeutig<br />

zu erkennen, dass die präsentierten Ergebnisse nicht geschönt, sondern der<br />

Realität entsprachen.<br />

Auch in den Pausen und nach dem Festvortrag am Abend, gab es ausreichend<br />

Gesprächsstoff für die Teilnehmer der Veranstaltung ( Foto: J.-Th. Müller )<br />

Die über 20 Referenten der Tagung brachten klar zum Ausdruck , dass in ihren<br />

Unternehmen die Wertanalyse nicht mehr in Frage gestellt, sondern nachhaltig<br />

angewendet wird. Wie zum Beispiel aus dem Gastgeber-Unternehmen zu hören<br />

war, hat es sich für die unternehmensinterne Anwendung der Wertanalyse<br />

von Vorteil ergeben, dass zehn fachkompetente Mitarbeiter in dem dreistufigen<br />

Ausbildungsweg zum "Wertanalytiker <strong>VDI</strong>" und weiter zum "Professional<br />

in Value Management (P<strong>VM</strong>)" betriebsintern geschult wurden. Diese P<strong>VM</strong>s<br />

stehen nun als praxiserprobte Projekt-Moderatoren dem Unternehmen für die<br />

vielfältigen wertanalytischen Projektaufgaben zur Verfügung .<br />

Die Veranstalter der Wertanalyse Praxistagung 2007 nehmen die positiv kritischen<br />

Anregungen der Teilnehmer sehr ernst und werden bestrebt sein, diese<br />

im Rahmen der programmatischen und organisatorischen Vorbereitung für die<br />

nächstjährige Veranstaltung zu berücksichtigen. Das insgesamt sehr positive<br />

Votum der Tagungsteilnehmer wird als Bestätigung und zugleich Aufforderung<br />

gewertet, den Wertanalyse Praxistag 2008 so zu gestalten, dass er ebenso<br />

informativ und spannend wird wie der diesjährige.<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Das System Value<br />

Management, in dem die<br />

Wertanalyse nach DIN EN<br />

12973 eingebettet ist, hat<br />

sich zu einem Perpetuum<br />

Mobile für praxisgerechte<br />

Lösungen von Innovations–<br />

und Effizienz– Problemen<br />

entwickelt.<br />

Aufmerksamkeit gab es für alle,<br />

der über 20 Referenten.<br />

( Foto: J.-Th. Müller )<br />

3


4 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit<br />

Eine Studie der Universität Siegen zeigt das innovative Potential,<br />

aber auch die Umsetzungsschwierigkeiten des Value Managements<br />

(<strong>VM</strong>).<br />

Nicht jede in der Theorie erarbeitete Weiterentwicklung oder Veränderung<br />

wird auch in der Realität umgesetzt. Auch die Wertanalyse (WA) kann von<br />

diesem Phänomen ein Lied singen. Die Ausweitungen zu einer universellen<br />

Problemlösungsmethode mit Ansatzpunkten eines Managementstils haben<br />

nicht alle Unternehmen erreicht, die wertanalytisch tätig sind. Eine Studie der<br />

Universität Siegen weist 1999 nach, dass die Wertanalyse hauptsächlich bei<br />

Produkten und zur Kostensenkung verwendet wird [1]. Dabei ist es unerheblich,<br />

ob dies durch die Unkenntnis über neue Entwicklungen, das Fehlen nötiger<br />

Kapazitäten oder mangelhafter Weiterbildung zustande kommt. Von vielen<br />

Praktikern scheint die Wertanalyse in eine Schublade gesteckt worden zu sein<br />

und schafft es nicht, dort wieder herauszukommen. Die Ansätze zu einem generellen<br />

Lösungssystem und die Nutzung als Managementstil sind zweifellos<br />

in ihr vorhanden, jedoch fehlt es anscheinend an Akzeptanz und Durchsetzungswillen.<br />

Die <strong>aktuell</strong>e Entwicklung ist die Abkehr von einer sporadischen Einzelprojektbearbeitung<br />

hin zu einem systematischen und kontinuierlichen managen wertanalytischer<br />

Aktivitäten. Die Wertanalyse soll sich deutlich von ihrer klassischen<br />

Urform absetzten. Zu diesem Neuanfang gehört der neue Name „Value<br />

Management“ und eine europaweite Norm, die DIN EN 12973. Die anfänglich<br />

formulierten Schwierigkeiten werfen allerdings auch auf das Value Management<br />

ihre Schatten. Werden die theoretisch erarbeiteten Erkenntnisse auch in<br />

den Unternehmen umgesetzt?<br />

Dazu wurden 450 Unternehmen des produzierenden Gewerbes durch eine Online-Studie<br />

befragt. An der Studie nahmen 57 Unternehmen teil, was einem<br />

Rückfluss von 12,7% entspricht. Die Teilnehmer stammen zu 22% aus Kleinunternehmen<br />

(weniger als 50 Beschäftigte), 20% aus mittelständischen Unternehmen<br />

(50 bis 250 Beschäftigte) und zu 58% aus Großunternehmen (mehr als<br />

250 Beschäftigte).<br />

Verbreitung des Value Managements<br />

J.Marchthaler ; R.Lohe; C.Schwenk Universität Siegen<br />

Die Studie zeigt eine eher schleppende Umsetzung des Value Managements.<br />

Es ist zwar vielen Unternehmen ein Begriff, doch wird mit diesem Begriff nur<br />

selten der Managementstil der DIN EN 12973 verbunden.<br />

In der Studie geben über 70% der Wertanalyse betreibenden Unternehmen an,<br />

auch Value Management verinnerlicht zu haben. Ein sehr hoher Wert, der eine<br />

genauere Betrachtung erfordert. Diese legt offen, dass nur wenige Unternehmen<br />

ein wirklich ganzheitliches Value Management umsetzen. Viele Unternehmen<br />

realisieren nur eine Intensivierung ihrer wertanalytischen Bemühungen.<br />

Dies zeigt sich deutlich in einem Vergleich des durchschnittlich investierten<br />

Budgets bei Wertanalyse- und bei Value Management-Unternehmen. Letztere<br />

investieren in eine Studie mit rund 63.000 € fast das doppelte der Wertanalyse-Unternehmen.<br />

Eine Intensivierung alleine reicht jedoch nicht aus, um<br />

von einer umfassenden Umsetzung sprechen zu können.<br />

Die Weiterentwicklung der<br />

Methodik Wertanalyse (WA)<br />

zum Managementstil Value<br />

Management (<strong>VM</strong>) ist die<br />

Antwort auf einen immer<br />

dynamischer werdenden<br />

Wettbewerb. <strong>VM</strong> soll dabei<br />

eine erweiterte Objektstruktur<br />

und eine innovativstrategische<br />

Ausrichtung<br />

unterstützen.


Grundvoraussetzung ist ein strategischer, universeller Einsatz und eine Erweiterung<br />

der Organisationsstruktur. Um ein ganzheitliches, systematisches und<br />

kontinuierliches Durchführen von wertanalytischen Aktivitäten zu managen,<br />

ist eine Institution wie eine Wertanalyse- oder Value Management-Abteilung<br />

sinnvoll. In ihr sollten Mitarbeiter arbeiten, die sich ausschließlich mit den<br />

wertanalytischen Bemühungen bzw. deren Koordination beschäftigen. Nur so<br />

kann die strategische Komponente des <strong>VM</strong>s richtig umgesetzt werden. Die<br />

Studie zeigt, dass nur rund ein Drittel der Value Management-Unternehmen<br />

diese Voraussetzung erfüllen. Auf eine universelle Nutzung des Managementstils<br />

angesprochen zeigt die Studie, dass eine Erweiterung der Zielsetzung auf<br />

strategische und organisatorische Problemstellungen wiederum nur von wenigen<br />

Unternehmen realisiert wird. Dass Unternehmen des produzierenden Gewerbes<br />

vornehmlich Produkte wertanalytisch behandeln, ist sicherlich nicht<br />

verwunderlich, dass sich jedoch 80% dieser Betriebe ausschließlich mit Produkten<br />

oder Prozessen befassen, widerspricht der Universalität und deutet in<br />

Verbindung mit nicht vorhandener Organisationserweiterung eher auf eine in<br />

der Intensität gesteigerten Wertanalyse hin, als auf Value Management. Aus<br />

diesem Grund scheint es sinnvoll, eine Dreiteilung der Unternehmen in alte<br />

und moderne Wertanalyse sowie in Value Management vorzunehmen. Die<br />

moderne Wertanalyse verkörpert dabei diejenigen Unternehmen, die sich deutlich<br />

von der Kostensenkungsmethode (alte Wertanalyse) entfernen haben und<br />

den Weg in Richtung Value Management beschreiten. Oft glauben diese Unternehmen<br />

Value Management anzuwenden, wenn einer der Bereiche Intensität,<br />

Organisationsstrukturen oder Objektauswahl deutlich erweitert wurde. Tatsache<br />

ist, dass insgesamt nur ein Viertel der Unternehmen, welche angeben<br />

Value Management zu betreiben, die eben angesprochenen Kernpunkte des<br />

Managementstils in der Weise erfüllen, dass von einem definitionsgemäßem<br />

Value Management gesprochen werden kann. (siehe Abbildung 1).<br />

Gründe für eine schleppende Umsetzung des Value Managements könnten im<br />

schlechten „ Methodenmarketing“ [3] liegen. Das Fehlen geeigneter Publikati-<br />

Abbildung 1: Charakterisierung der wertanalytischen Aktivitäten<br />

onen und das Verwechseln mit anderen Systemen, tragen zu einer falschen<br />

Auffassung des Value Managements bei. Viele Unternehmen erkennen in dem<br />

Begriff Value Management kein festes und definiertes System, sondern sehen<br />

darin die englische Übersetzung der Wertanalyse, die in Vorgehensweise, Umfang<br />

und Durchführung gleich ist. Diese Interpretation des Value Managements<br />

geben zumindest ein Drittel der an der Studie teilnehmenden Unternehmen<br />

an. Bestärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass oft entscheidende Voraussetzungen<br />

nicht erfüllt werden.<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Value Management ist<br />

demnach eine problemspezifische<br />

Erweiterung der<br />

Wertanalyse durch<br />

Implementierung geeigneter<br />

Aspekte weiterer Managementmethoden<br />

(Qualitäts-,<br />

Projekt-, Innovations-,<br />

Kooperationsmanagement, …)<br />

in Form von speziellen<br />

Methoden der einzelnen<br />

Richtungen. [2]<br />

5


6 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Viele Unternehmen verwenden nicht den erweiterten Arbeitsplan des Value<br />

Managements, verzichten auf die Funktionenanalyse oder vernachlässigen die<br />

wertanalytische Aus- und Weiterbildung. Auch Kennzahlen zur Beurteilung<br />

der Effizienz des verwendeten Systems werden nur von knapp 35% der Unternehmen<br />

errechnet.<br />

Eine Verbreitung des Value Managements ist eng mit der Verbreitung der<br />

Wertanalyse verbunden. Die Studie zeigt, dass fast alle Unternehmen, die Value<br />

Management betreiben, vorher bereits Wertanalyse praktiziert haben. Der<br />

Einstieg scheint also über die Wertanalyse zu führen. Aber vor allem in der<br />

Einführung galt diese bisher bereits als kostspielig und zeitaufwendig. Seit<br />

2006 existiert ein neuer Entwurf der Wertanalyserichtlinie <strong>VDI</strong> 2800. Nach ihr<br />

soll der Wertanalyse zukünftig der zehnstufige Arbeitsplan des Value Managements<br />

zugrunde gelegt werden. Dies trägt weder zu einer verbesserten Unterscheidung<br />

zwischen Wertanalyse und Value Management bei, noch reduziert<br />

dieser Schritt die Einstiegsbarrieren. Ein Ersetzten der Methode Wertanalyse<br />

durch das Value Management kann die Einführung des wertanalytischen Gedankengutes<br />

vor allen Dingen bei kleinen und mittelständischen Betrieben<br />

erschweren. Sinnvoll wäre sicherlich an der konventionellen Wertanalyse mit<br />

ihrem schlanken Arbeitsplan festzuhalten und Value Management als ein übergeordnetes<br />

System zu definieren.<br />

Value Management und Innovationen<br />

Welchen Stellenwert die Wertanalyse, aber vor allem das Value Management<br />

im Bereich Innovation hat, zeigt die Abbildung 2. Beide, sowohl die Methodik<br />

WA als auch der Managementstil <strong>VM</strong> sind in einigen Teilbereichen des Innovationsmanagements<br />

geeignete Werkzeuge. Dies wird von über 90% der Unternehmen<br />

bestätigt, die Wertanalyse bzw. Value Management innerhalb ihres<br />

Innovationsprozesses anwenden. Großer Vorteil des Value Managements ist<br />

die strategische Ausrichtung, mit der sich auch der Bereich der Markteinführung<br />

integrieren lässt. Der Managementstil ist also nicht nur in der Lage, Teile<br />

des Innovationsprozesses zu übernehmen, sondern umfasst unter<br />

Abbildung 2: Value Management sowie Wertanalyse und Innovationsmanagement [5]<br />

bestimmten Voraussetzungen das komplette Innovationsmanagement. Einzig<br />

der Bereich der Grundlagenforschung ist durch die Schwierigkeit einer konkreten<br />

Zielformulierung in objekt-, kosten- und zeitspezifischer Hinsicht nicht mit<br />

dem Value Management-System kompatibel. Eine Einschätzung, die auch<br />

durch die Studie bestätigt wird.<br />

Ein Stillstand in der<br />

Methodenentwicklung kann<br />

einen Rückschritt bedeuten,<br />

aber die Erweiterung des<br />

Arbeitsplanes in der neuen<br />

<strong>VM</strong> Richtlinie erhöht auch<br />

die Einstiegsbarriere.<br />

Innovationen haben das<br />

Potential, ein kontinuierliches<br />

Wachstum zu<br />

realisieren. Sie werden<br />

damit zu einem immer<br />

bedeutender werdenden<br />

Faktor des unternehmerrischen<br />

Erfolges. [4]


Zwei Drittel der Unternehmen sehen die Grundlagenforschung bzw. Grundlageninnovationen<br />

als eine Innovationsart an, die sich nicht mit Wertanalyse<br />

oder Value Management bearbeiten lassen.<br />

Wie schätzen die Unternehmen die Möglichkeit ein, das Innovationsmanagement<br />

durch das Value Management zu ersetzen? Nur ein Bruchteil der Unternehmen<br />

hat den wertanalytischen Arbeitsplan dem Innovationsprozess zugrunde<br />

gelegt. Viele Unternehmen halten einen Austausch allerdings für möglich.<br />

Dies ist darauf zurückzuführen, dass knapp 70% der Unternehmen überwiegend<br />

Verbesserungsinnovationen durchführen. Die hohe Akzeptanz des <strong>VM</strong><br />

bezüglich seiner Innovationskraft liegt hauptsächlich an dieser Ausrichtung der<br />

Unternehmen an Verbesserungsinnovationen. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen<br />

schätzen Verbesserungsinnovationen nämlich als optimales Einsatzgebiet<br />

für das Value Management ein.<br />

Fazit<br />

Abschließend ist daher zu sagen, dass das Value Management ein sehr gutes<br />

und breit gefächertes System darstellt, um die Werte eines Unternehmens zu<br />

managen und komplexe Problemstellungen beherrschbar zu machen. Gerade<br />

im Bereich der Innovation besitzt es immense Möglichkeiten. Um diese Erkenntnisse<br />

auch in der Praxis flächendeckend zu verbreiten, ist allerdings ein<br />

besseres „Methodenmarketing“ notwendig. Um die Verbreitung des Value<br />

Managements weiter zu fördern, sollte der Bekanntheitsgrad der Wertanalyse<br />

genutzt werden. Gleichzeitig ergibt sich so die Gelegenheit, veraltete Vorstellungen<br />

über die Wertanalyse durch ihr modernes Bild zu ersetzen.<br />

Literatur:<br />

[1] Seidenberg, U.; Stuhlert, M.: Kundenorientierung der Wertanalyse – Ergebnisse<br />

einer empirischen Studie, Arbeitspapier, Universität Siegen 1999.<br />

[2] Pauwels, M.: Interkulturelle Produktentwicklung. Produktentwicklung mit<br />

Wertanalyse und interkultureller Kompetenz, Shaker Verlag, Aachen 2001<br />

[3] Jehle, E.: Entwicklungstrends der Wertanalyse zum Value Management.<br />

In: Milling, P.: Systemmanagement und Managementsysteme, Berlin 1991.<br />

[4] Warschat, J.; Ohlhausen, P.: Innovationen sind die Voraussetzung für<br />

Wachstum. In: <strong>VDI</strong> Berichte Nr. 1955, Düsseldorf 2006.<br />

[5] In Anlehnung an Macharzina, K.: Unternehmensführung, 4. Auflage, Wiesbaden<br />

20<strong>03</strong>.<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Die Vorzüge der<br />

Wertanalyse müssen gerade<br />

den kleinen und<br />

mittelständischen Betrieben<br />

transparenter dargelegt<br />

werden, da sie den<br />

thematischen Einstieg<br />

darstellt.<br />

7


8 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Bericht aus der Vollversammlung<br />

Die Vollversammlung ist das Gremium, in dem sich alle Mitglieder des Kompetenzfelds<br />

WA/<strong>VM</strong> halbjährlich treffen. Hier werden die gemeinsamen Themen<br />

aufgegriffen und erörtert, Informationen ausgetauscht und Ergebnisse der<br />

zahlreichen Arbeitsgruppen vorgestellt, diskutiert und verabschiedet.<br />

Die letzte Vollversammlung hat am 26. März 2007 bei der Fa. Bombardier in<br />

Kassel stattgefunden. Teilgenommen haben diesmal 19 Personen, also etwa<br />

soviel wie beim letzten Mal. Die wichtigsten Themen waren im Einzelnen:<br />

WA-Tagung bei WMF in Geislingen<br />

In der Vollversammlung wurde das Programm zur Tagung verteilt und um<br />

rege Werbung für die Tagung gebeten. Außerdem wurde angeregt, hochrangige<br />

Personen als Festredner zum 60. Geburtstag der WA zu gewinnen. Wie wir<br />

ja jetzt wissen, haben erfreulicherweise beide Bemühungen gefruchtet: es haben<br />

ca. 100 Personen teilgenommen und Günther Leßnerkraus, Abteilungsleiter<br />

im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat eine kleine Festrede<br />

gehalten.<br />

Der Innovationspreis<br />

WA/<strong>VM</strong> ist ein wenig das Sorgenkind, da sich nur mit großen Bemühungen<br />

unserer Mitglieder einige Bewerber finden ließen und da zudem dieses Jahr die<br />

Qualität der Bewerbungen nicht befriedigend war. So wurde auf der Tagung<br />

auch nur der 1. Preis verliehen. Eine Arbeitsgruppe wird bis zur nächsten Programmausschuss-Sitzung<br />

einen Vorschlag erarbeiten, wie wir den Innovationspreis<br />

wieder attraktiver gestalten können.<br />

Der Praxisbericht<br />

Die in der letzten Vollversammlung begonnene Idee wurde auch diesmal umgesetzt:<br />

Herr Monitor berichtete zum Thema: „Weiterentwicklung des Value<br />

Management Gedankens“. Der Vortrag kam so gut an, dass sich gleich einige<br />

Mitglieder entschlossen haben, gemeinsam an diesem Thema weiter zu arbeiten.<br />

Die nächsten Praxisberichte stehen übrigens auch schon fest:<br />

- Herbst 2007 Herr Götz: Integrierte Produktentwicklung durch<br />

Value Management<br />

- Frühjahr 2008 Herr Wild: Zielkostenmanagement<br />

Cert Board WA / <strong>VM</strong><br />

Hierzu finden sich Details in diesem Newsletter<br />

Richtlinien<br />

Das Thema Richtlinien wurde bereits im Grußwort behandelt.<br />

Dr. M. Pauwels<br />

Die Vollversammlung bei<br />

Bombardier Transportation<br />

in Kassel war aus<br />

Teilnehmersicht wieder<br />

erfolgreich.<br />

Neben der fachlich<br />

anspruchsvollen Sitzung,<br />

erhielten die Teilnehmer<br />

beim Werksrundgang<br />

Eindrücke zur Montage von<br />

Bombardier TRAXX<br />

Lokomotiven.


Formula Student 2007<br />

Die Formula Student letztes Jahr war ein Erfolg. Die Folge ist, dass bei der<br />

diesjährigen Veranstaltung 63 Teams antreten werden und somit auch mehr<br />

Cost-Juroren benötigt werden als im vergangenen Jahr. Übrigens sind die Erfahrung<br />

und auch die Herangehensweise unserer WA-Cost-Juroren an die Bewertungen<br />

sehr gut angekommen.<br />

Tagungsort der Vollversammlung<br />

Bild: Teilnehmer der Vollversammlung<br />

Diese Vollversammlung hat wieder nicht in einem <strong>VDI</strong>-Haus stattgefunden,<br />

sondern bei einem Unternehmen eines Mitglieds. Herzlichen Dank, Jens Thomas<br />

Müller, für die Einladung und Vorstellung von Bombardier! Für die übernächste<br />

Sitzung (Frühjahr 2008) suchen wir noch einen Gastgeber …<br />

Vielen Dank für Ihre Mitwirkung und Unterstützung<br />

Die nächste Vollversammlung findet am 19.11.2007 bei Contiteves in Rödelheim<br />

statt. Die Frühjahrssitzung ist für den 07. April 2008 geplant, wobei der<br />

Ort, wie oben erwähnt, noch offen ist.<br />

Alle Mitglieder des Kompetenzfeldes sowie Gäste (nach<br />

vorheriger Anmeldung) sind herzlich zur Vollversammlung<br />

eingeladen!<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Auch in diesem Jahr wird<br />

der Cost Event bei der<br />

Formula Student im August<br />

in Hockenheim wieder durch<br />

kompetente Juroren aus dem<br />

Kompetenzfeld WA / <strong>VM</strong><br />

unterstützt.<br />

Das neue Konzept, die<br />

Vollversammlung in<br />

Unternehmen durchzuführen,<br />

kommt bei den Teilnehmern<br />

sehr gut an.<br />

Für die Sitzung im Frühjahr<br />

suchen wir noch einen<br />

Gastgeber.<br />

9


10 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Vorträge zum Wertanalyse Praxistag<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie zwei Vorträge, die beim 7. praxisorientierten<br />

Anwendertag zur Wertanalyse in Geislingen/Steige am 10.<br />

und 11. Mai 2007 gehalten wurden und die uns die Referenten freundlicherweise<br />

zum Nachdruck in <strong>VM</strong> <strong>aktuell</strong> zur Verfügung gestellt haben.<br />

Die Redaktion<br />

Der erste Vortrag von Dr. rer. nat. Sigurd Jönsson von der Degussa<br />

GmbH in Frankfurt behandelt die Wechselwirkung zwischen menschlichem<br />

Verhalten und der Vorgehensweise im Rahmen einer Wertanalyse.<br />

Er erinnert uns sehr schön daran, dass eine wesentliche Besonderheit der<br />

Wertanalyse im Vergleich zu anderen Methoden und Systemen die Einbeziehung<br />

der Eigenschaften und Bedürfnisse der beteiligten Menschen<br />

ist. In der heutigen Arbeitswelt, in der fast jede Aufgabe mit interdisziplinärer<br />

Projektarbeit und angeblich im Team mit vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

bearbeitet wird, wird die Einbeziehung der beteiligten<br />

Menschen oft vorschnell als selbstverständlich angenommen, ohne Techniken<br />

zu haben, dies auch konkret zu tun. Wirft man einen Blick in die<br />

Geschichte der Wertanalyse, so war genau das immer schon eine besondere<br />

Stärke der Wertanalyse, die auch heute noch ihre Bedeutung hat. Die<br />

Ausführungen von Dr. Jönsson sind deshalb zeitlos und dem 60-jährigen<br />

Jubiläum der Wertanalyse in diesem Jahr sehr angemessen. In den nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong>n von <strong>VM</strong> <strong>aktuell</strong> wird Herr Dr. Jönsson Beispiele zu diesem<br />

Grundphänomen darstellen und über weitere Grundphänomene berichten.<br />

Der zweite Vortrag von den BA-Studentinnen Marion Hofmann und Stefanie<br />

Häfele, die seit 2004 im Unternehmen Festo AG & Co. KG in Esslingen tätig<br />

sind und Betriebswirtschaft Industrial Management mit Schwerpunkt Materialwirtschaft<br />

und Finanz- und Rechnungswesen studieren, zeigt eindrucksvoll,<br />

wie die wertanalytische Vorgehensweise bei der Lösung einer komplexen Aufgabenstellung<br />

geholfen hat. Das Projekt wurde im Rahmen ihrer Ausbildung<br />

an der Berufsakademie Stuttgart erstellt und ist deshalb ein gutes Beispiel dafür,<br />

dass Wertanalyse für die Optimierung von Abläufen angewendet werden<br />

kann und dass es wichtig ist, die Wertanalyse-Ausbildung auch in betriebswirtschaftlich<br />

orientierte Studiengänge zu bringen, um eine breite Zukunft der<br />

Wertanalyse zu sichern.<br />

Die Vorträge beim praxisorientierten<br />

Anwendertag in Geislingen<br />

fanden ein sehr interessiertes<br />

Publikum ( Foto : J.-Th. Müller)


60 Jahre Wertanalyse in der Praxis<br />

Wertanalyse wirkt ! - Aber wie?<br />

Bild: Dr. rer.nat. Sigurd Jönsson ( links )<br />

Dr. rer. nat. Sigurd Jönsson<br />

Degussa GmbH , Frankfurt<br />

Die Wertanalyse wird<br />

seit 60 Jahren mit<br />

großem Erfolg in den<br />

unterschiedlichsten<br />

Aufgabenstellungen<br />

eingesetzt. Das ManagementsystemWertanalyse<br />

wirkt dauerhaft<br />

und zuverlässig!<br />

Warum eigentlich?<br />

Die Antwort: Weil es<br />

den Menschen mit<br />

seinen besonderen<br />

Eigenschaften in den<br />

Mittelpunkt stellt.<br />

Der Wertanalyse Arbeitsplan geht auf die positiven und negativen Eigenheiten<br />

menschlichen Verhaltens in genialer Weise ein.<br />

Der folgende Beitrag behandelt an einem konkreten Beispiel diese Wechselwirkung<br />

zwischen menschlichem Verhalten und der Vorgehensweise<br />

im Rahmen einer Wertanalyse. Dabei wird zunächst das Grundphänomen<br />

und dessen Auswirkung in unmoderierten Arbeitsgruppen beschrieben.<br />

Dann wird gezeigt, wie die Methode Wertanalyse mögliche, negative<br />

Auswirkungen dieses Verhaltens elegant neutralisiert, bzw. zu einem<br />

Erfolgsfaktor der wertanalytischen Teamarbeit macht. An einem realen<br />

Praxisbeispiel wird in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von <strong>VM</strong> Aktuell aufgezeigt,<br />

wie sich dies in der Wertanalysepraxis auswirkt und bewährt.<br />

Im Mittelpunkt steht der Mensch<br />

Die Bedeutung dieser gern geäußerten Floskel wird in der Regel unterschätzt.<br />

Die Bedeutung wird sofort klar, wenn wir uns die Erde, unseren<br />

Staat, oder unser Unternehmen einmal menschenleer vorstellen: Nichts<br />

geht mehr, nichts von dem, was wir mit unserer Zivilisation in Zusammenhang<br />

bringen, existiert mehr. Der Mensch treibt die Entwicklung der<br />

Zivilisation voran, arbeitet und wirtschaftet in immer größer werdenden<br />

organisatorischen Einheiten. Bereits der einzelne Mensch ist ein hochkomplexes<br />

System, die Komplexität wächst weiter mit zunehmender<br />

Größe der Organisation, in der Menschen miteinander arbeiten.<br />

Die Gesamtkomplexität eines großen Unternehmens lässt bereits erahnen,<br />

dass es in solchen Organisationen eine Fülle von wirtschaftlichen Optimierungsmöglichkeiten<br />

gibt. Der Nutzen aus einer solchen Optimierung<br />

kann aber nur mit dem Einverständnis der in dem System arbeitenden<br />

Menschen gehoben werden! Der Führung der in wertsteigernden Projekten<br />

mitarbeitenden Kollegen, kommt somit eine Schlüsselfunktion zu.<br />

Werden die Regeln des positiven, motivierenden Umgangs des Miteinanders<br />

verletzt, gelingt es nicht, die Wertsteigerungpotenziale zu heben.<br />

Letzten Endes ist immer wieder der Mensch die Ursache dafür, ob eine<br />

Entwicklung zum Erfolg führt oder zum Desaster wird.<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Das Managementsystem<br />

Wertanalyse wirkt<br />

dauerhaft und zuverlässig,<br />

aber warum eigentlich?<br />

Die Bedeutung der Floskel<br />

„Im Mittelpunkt steht der<br />

Mensch“ wird in der Regel<br />

unterschätzt.<br />

11


12 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Das Managementsystem Wertanalyse berücksichtigt im besonderen Maße<br />

die grundlegende menschliche Verhaltensweisen und Eigenarten. Das<br />

macht sie seit 60 Jahren so erfolgreich und ermöglicht die Problemlösungsfindung<br />

im Konsens aller Beteiligten auch dann, wenn zu Beginn<br />

eines Projekts die Positionen der verschiedenen Interessengruppen weit<br />

auseinander liegen. Wie die Wertanalyse das macht, ist Gegenstand dieser<br />

Ausführungen. Dabei steht immer der Mensch im Mittelpunkt der<br />

Betrachtung.<br />

Jeder Mensch ist einzigartig<br />

Jeder Mensch ist anders, ist ein Unikat. Es gibt ihn nur einmal auf der<br />

Welt. Daher ist es falsch, von sich auf andere zu schließen. Diese Forderung<br />

kann von uns aber im Regelfall nicht eingelöst werden. Wir nehmen<br />

ständig neue Informationen selektiv auf, die wir auf der Basis unserer<br />

bisherigen Erfahrungen und Prinzipien bewerten. Dadurch werden laufend<br />

neue Urteile gebildet und Entscheidungen getroffen, die dann die<br />

Basis für unsere weiteren Handlungen sind.<br />

Mit die wichtigsten Urteile, die wir treffen, beziehen sich auf die Eigenschaften<br />

und Verhaltensweisen unserer Mitmenschen. Wir nehmen die<br />

Signale, die unser Gegenüber sendet auf und bewerten sie auf der Basis<br />

unserer bisherigen Erfahrungen und Prinzipien. Etwas anderes ist uns<br />

nicht möglich.<br />

Es liegt nahe, dass unter diesen Voraussetzungen vor allem Fehleinschätzungen<br />

und Missverständnisse das Verhältnis zu unseren Kollegen prägen,<br />

insbesondere dann, wenn wir noch nicht genug Zeit hatten, unser<br />

Gegenüber besser kennen zu lernen. Dies ist in neu zusammengesetzten<br />

Arbeits- oder Projektgruppen die Regel und daher generell eine schlechte<br />

Ausgangslage für effizientes Arbeiten.<br />

Alle Menschen sind gleich<br />

Wenn das Maßsystem der Verallgemeinerung grob genug ist und Ausnahmen<br />

von der Regel zugelassen werden, zeigen sich aber auch bei den<br />

an sich einzigartigen Menschen generelle, immer wiederkehrende Verhaltensmuster,<br />

die auf uns und die meisten unserer Zeitgenossen zutreffen.<br />

Beispiel: Auf Frustration folgt Aggression!<br />

In der Regel reicht das vorzeitige Unterbrechen des Redeflusses unseres<br />

Gegenübers aus, um bei diesem Frustration auszulösen. Die darauf folgende<br />

aggressive Reaktion kann die unterschiedlichsten Formen annehmen<br />

und ist insbesondere dann sehr unangenehm, wenn sie lange auf sich<br />

warten lässt. Sie wird dann, wenn sie endlich kommt, von den Betroffenen<br />

häufig mit dem auslösenden Ereignis nicht mehr in Zusammenhang<br />

gebracht und löst erneut Frustration aus. Ein sich selbst verstärkender<br />

Regelkreis beginnt, mit der Konsequenz, dass der betroffene Arbeitskreis<br />

die Ebene der rationalen effizienten Bearbeitung eines Sachverhalts verlässt.<br />

Psychologie und die Soziologie sind Wissenschaften, die diese Verhaltensmuster<br />

erforschen. Wer sich als interessierter Laie mit der Literatur<br />

dieser Wissenschaften befasst, wird schnell aufgrund der uferlose Fülle<br />

der dort beschriebenen Phänomene menschlichen Verhaltens und deren<br />

Jeder Mensch ist anders, ist<br />

ein Unikat. Es gibt ihn nur<br />

einmal auf der Welt.<br />

In der Regel reicht das<br />

vorzeitige Unterbrechen des<br />

Redeflusses unseres<br />

Gegenübers aus, um bei<br />

diesem Frustration<br />

auszulösen.


Ursachen den Überblick verlieren. Die nachfolgenden Ausführungen<br />

beschränken sich daher auf wenige Beispiele, die für die Wertanalysepraxis<br />

und die Moderation von Teams von besonderer Bedeutung sind.<br />

Das menschliche Grundphänomen „Ich habe Recht!“<br />

Recht zu haben ist für die Menschen eines der wichtigsten Dinge. Im<br />

Regelfall will der Mensch alles richtig machen und das Recht auf seiner<br />

Seite haben. Kein Mensch kann sich auf Dauer mit dem Gedanken anfreunden,<br />

immer das Falsche zu vertreten. Erkenne ich, dass ich einen<br />

Sachverhalt falsch einschätze, so ändere ich entweder den Sachverhalt<br />

oder, wenn ich das nicht kann, meine Einschätzung des Sachverhalts.<br />

Beide meiner Aktionen enden damit, dass ich wieder Recht habe. Das ist<br />

das Ziel. Wie wirkt sich dieses Phänomen nun in der praktischen Arbeit<br />

von Projektteams aus?<br />

Behandlung hochkomplexer Probleme in bereichsübergreifenden Arbeitsgruppen<br />

Wenn die Gruppenmitglieder sich nicht gut kennen und kein positiv entwickeltes<br />

Vertrauensverhältnis zueinander haben, arbeitet die Gruppe im<br />

Regelfall eine Problemstellung wie folgt ab:<br />

Die unterschiedlichen Einschätzungen und Standpunkte werden von ihren<br />

Vertretern dargelegt. Aufgrund der selektiven Wahrnehmung des Einzelnen<br />

und seines Willens die eigene Lösung durchzusetzen (denn schließlich<br />

hat er ja Recht), wird der „angeblich objektive“ Sachverhalt subjektiv<br />

verzerrt, d. h. tendenziell dargestellt. Dementsprechend groß ist dann<br />

die Lücke zwischen den verschiedenen Lösungsvorschlägen der betroffenen<br />

Kollegen. Am Ende einigt sich die Gruppe entweder gar nicht, oder<br />

auf einen Kompromiss, der häufig von allen Beteiligten als „fauler Kompromiss“<br />

oder als Niederlage für die eigene, bessere Lösung verstanden<br />

wird.<br />

Diese Erfahrungen haben zu der allgemeinen Einschätzung geführt, dass<br />

bereichübergreifend zusammengesetzte Arbeitgruppen eher Quassel- und<br />

Kaffeerunden sind und bei entsprechend unterschiedlichen Positionen das<br />

Herbeiführen einer Lösung, die im Konsens aller beschlossen wird, unter<br />

diesen Bedingungen nicht möglich ist. Es wird empfohlen, dass bei solchen<br />

Konflikten die Führung entscheidet und die Realisierung top down<br />

durchsetzt.<br />

Allerdings hat eine solche Vorgehensweise gravierende Mängel, die aber<br />

aufgrund vermeintlich fehlender Alternativen häufig als das kleinere Übel<br />

in Kauf genommen werden: Die Führungskräfte verfügen im Regelfall<br />

nicht über das notwendige Detailwissen, um in jedem Fall die richtigen<br />

Entscheidungen treffen zu können. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit,<br />

dass eine suboptimale Lösung gegen den Widerstand der Betroffenen<br />

durchgedrückt wird. Dementsprechend sind dann auch die Arbeitsergebnisse,<br />

was allerdings nicht immer sichtbar wird, aufgrund einer gewissen<br />

Toleranz des Controllings bei der Bewertung von Fakten.<br />

Die Behandlung unterschiedlicher Standpunkte in einer Wertanalyse<br />

Die Arbeitsgruppe wird durch einen Wertanalysemethodenspezialisten<br />

neutral moderiert, der zu dem Sachverhalt selbst keine vorgefasste Meinung<br />

hat und kein Element des zu behandelnden Systems ist. Der erste<br />

Schritt in der praktischen Arbeit der Gruppe ist die Darstellung der<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Recht zu haben ist für die<br />

Menschen eines der<br />

wichtigsten Dinge. Im<br />

Regelfall will der Mensch<br />

alles richtig machen und das<br />

Recht auf seiner Seite<br />

haben.<br />

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14 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

unterschiedlichen Einschätzungen eines Sachverhalts, die IST-Analyse.<br />

Im Unterschied zur Arbeit einer unmoderierten Gruppe, dokumentiert<br />

und visualisiert der Moderator während der Präsentationen die wesentlichen<br />

Sachverhalte auf „neutralem“ Flipchartpapier, hinterfragt auch angeblich<br />

selbstverständliche Basisannahmen und resümiert die Schlussfolgerungen<br />

aus den Darstellungen der verschieden Teammitglieder im Rahmen<br />

einer einvernehmlichen, konsensorientierten Diskussion. Damit werden<br />

die dargestellten Sachverhalte objektiviert und die gemeinsame<br />

Sichtweise des Teams.<br />

Während dieser Phase achtet der Moderator vor allem darauf, dass nur<br />

die IST-Fakten deutlich werden und die Tatsachen nicht mit Wunschvorstellungen<br />

oder Lösungsansätzen vermischt werden. Die Funktionenanalyse<br />

ist dabei das wertanalytisch originäre, unverzichtbare methodische<br />

Hilfsmittel des Wertanalysemoderators.<br />

Nach diesem Erkenntnisprozess verfügen die Teammitglieder über die<br />

gleichen objektivierten Informationen. Wenn alle Mitarbeiter über die<br />

gleichen Informationen verfügen und keine persönlichen Interessenkonflikte<br />

im Hintergrund mitspielen, kommen sie überwiegend in einem echten<br />

Konsens zu gleichen Schlussfolgerungen und Entscheidungen!<br />

Resümee<br />

Die Standardregel der Wertanalytiker heißt: 10 % ist immer drin. Häufig<br />

sind die Effizienzsteigerungsmöglichkeiten aber noch viel größer. Dieser<br />

Nutzen kann nur mit dem Einverständnis der in dem System arbeitenden<br />

Menschen gehoben werden! Der Führung der in wertsteigernden Projekten<br />

mitarbeitenden Kollegen, kommt somit eine Schlüsselfunktion zu.<br />

Das Managementsystem Wertanalyse berücksichtigt im besonderen Maße<br />

grundlegende menschliche Verhaltensweisen und Eigenarten. Am Beispiel<br />

des menschlichen Grundphänomens „Ich habe Recht!“ wurde gezeigt,<br />

wie die Methode Wertanalyse eine an sich negative Grundeigenschaft<br />

des Menschen, nämlich die „Rechthaberei“, in der Projektarbeit in<br />

ihrer Wirkung neutralisiert, wenn nicht gar für das Projekt zur Stärke<br />

entwickelt. Der Wertanalysemoderator sorgt dafür, dass auch stark divergierende<br />

Vorstellungen zu einem Sachverhalt, gleichberechtigt nebeneinander<br />

gestellt und diskutiert werden können. Auf diese Weise wird die<br />

Sicht jedes einzelnen Teammitglieds auf die Fakten objektiviert und zu<br />

der gemeinsamen Sichtweise des Wertanalyseteams entwickelt.<br />

In einem weiteren Beitrag zu dem gleichen Grundphänomen wird in der<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong> der <strong>VM</strong> Aktuell das Verständnis für diesen Effekt am<br />

Beispiel eines Projekts aus der Wertanalysepraxis weiter vertieft. Dabei<br />

geht es um an sich unvereinbare Vorstellungen der betroffenen Teammitglieder<br />

in einer Wertanalyse zur Kostensenkung bei der Wiederaufarbeitung<br />

von edelmetallhaltigem Schrott.<br />

Der Moderator visualisiert<br />

während der Präsentation<br />

die wesentlichen<br />

Sachverhalte auf<br />

„neutralem“ Flipchartpapier.<br />

Das Managementsystem<br />

Wertanalyse berücksichtigt<br />

im besonderen Maße<br />

grundlegende menschliche<br />

Verhaltensweisen und<br />

Eigenarten.


Going Global; Prozessanalyse und -optimierung<br />

Zieldefinition<br />

Wird ein Mitarbeiter der Festo AG & Co. KG in eine Landesgesellschaft entsandt,<br />

werden die Kosten für den Umzug von persönlichen Gegenständen bis zu 1 m³<br />

vom Unternehmen getragen. Voraussetzung für den Umzug von persönlichen Gegenständen<br />

ist ein Auslandseinsatz von mindestens 3 Monaten. Das Internationale<br />

Personalwesen unterstützt den Mitarbeiter bei der Organisation des Transports. Mit<br />

Hilfe der Wertanalyse soll dieser Teilprozess analysiert und optimiert werden.<br />

Ein kritischer Erfolgsfaktor für die Durchführung der Wertanalyse ist die Zieldefinition.<br />

Oftmals werden Ziele nicht konkret genug formuliert, so dass keine aussagekräftige<br />

Erfolgskontrolle möglich ist.<br />

Zu Beginn der Wertanalyse war es problematisch ein konkretes Ziel zu definieren.<br />

Die erste Zieldefinition lautete: schneller, besser, standardisierter und billiger. Dabei<br />

traten jedoch konkurrierende Ziele auf. Dieses Problem tritt häufig bei einer<br />

ersten Zieldefinition auf. Die SMART-Technik hilft dabei die Zielsetzung nach<br />

einer bewährten Vorgehensweise zu formulieren. Ein Ziel sollte folgende Merkmale<br />

erfüllen: es muss spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und terminiert sein.<br />

Nach Projektabschluss kann anhand der Zieldefinition die Zielerreichung gemessen<br />

werden.<br />

Bild1: Zieldefinition<br />

Projektteam und Projektplanung<br />

Marion Hofmann und Stefanie Haefele<br />

Festo AG & Co KG<br />

Basierend auf der Zieldefinition konnte ein geeignetes Team, aus unterschiedlichen<br />

Fachbereichen zusammengestellt werden. Das Kernteam umfasst bei diesem Projekt<br />

fünf Personen. Diese Größe hat sich bewährt, da die Entscheidungsfindung<br />

relativ unkompliziert und schnell möglich ist. Die Teamgröße sollte im Allgemeinen<br />

acht Personen nicht überschreiten. Bedarfsorientiert wurden Spezialisten aus<br />

anderen Fachbereichen hinzugezogen.<br />

Anschließend wurde innerhalb des Projektteams eine inhaltliche und zeitliche Projektplanung<br />

erarbeitet und abgestimmt. Aufgaben wurden an einzelne Gruppenmitglieder<br />

verteilt, Meilensteine definiert und Meetings terminiert.<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Zu Beginn der Wertanalyse<br />

war es für das Team<br />

problematisch das Ziel<br />

konkret genug zu<br />

definieren.<br />

Eine Teamgröße von 5 bis<br />

max. 8 Personen hat sich<br />

bewährt, um die<br />

Entscheidungsfindung nicht<br />

zu kompliziert und langsam<br />

werden zu lassen.<br />

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16 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Bild2: Projektteam und –planung<br />

Aufnahme des IST– Prozesses<br />

Um den Ist-Prozess zu analysieren wurden mit den am Prozess beteiligten Personen<br />

Interviews durchgeführt, um die einzelnen Prozessschritte sowie deren zeitliche<br />

Dauer festzulegen. Der Ist-Prozess der Organisation des Auslandsaufenthaltes<br />

dauerte 16 Tage. Davon sind lediglich zwei Stunden „wertschöpfende“ Bearbeitungszeit.<br />

Der größte Zeitfaktor ist demnach die Wartezeit mit fast 16 Tagen.<br />

In einer anschließenden Schwachstellenanalyse konnten auf Basis des Ist-<br />

Prozesses Verbesserungspotenziale im Team aufgezeigt werden. Erste Verbesserungsvorschläge<br />

wurden innerhalb eines ersten Brainstormings von Teammitgliedern<br />

erarbeitet und auf einem Flipchart vom Moderator niedergeschrieben. Die<br />

Verbesserungsvorschläge wurden aufbereitet und im Ist-Prozess gekennzeichnet.<br />

Bild3: Der IST– Prozess<br />

Ideensammlung mit Hilfe von V.O.D.K.A.<br />

Auf Basis der im Ist-Prozess erkannten Schwachstellen und Verbesserungsvorschläge<br />

wurden mit Hilfe der Kreativitätstechnik V.O.D.K.A. (= Visualisierte organisierte<br />

dynamisch konstruktive Assoziation)<br />

Die Durchlaufzeit im Prozess<br />

betrug 16 Tage, hiervon war<br />

der überwiegende Teil<br />

jedoch Wartezeit.


Ideen zur Umsetzung dieser Potenziale im Team gesammelt. Dieses Team setzte<br />

sich zum einen aus dem Kernteam zusammen und zum anderen aus unbeteiligten<br />

Personen, um der „Betriebsblindheit“ entgegenzuwirken.<br />

Mithilfe der Kreativitätstechnik V.O.D.K.A. wurden Ideen gefunden, um den bisherigen<br />

Prozess zeitlich zu verkürzen, indem bspw. Wartezeiten durch Standarddokumente<br />

eliminiert wurden. Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft die Durchführung<br />

der Kreativitätstechnik V.O.D.K.A. zu einer Fragestellung von der Sammlung<br />

möglicher Ansätze bis zur Auswahl einer Lösung.<br />

Bild 4 : Einsatz der Kreativitätsmethode V.O.D.K.A<br />

Unter Anwendung der Kreativitätstechnik wurden Alternativen zu den Themenkomplexen:<br />

Prozessablauf, Zeitaufwand, Kommunikation/Informationsfluss und<br />

Kosten erarbeitet. Um die Kreativität nicht schon von Beginn an einzuschränken,<br />

war es wichtig, dass die Prämissen des Auftraggebers erst nach der Kreativitätsphase<br />

berücksichtigt wurden, so dass einige der Ideen verworfen werden mussten.<br />

Entwicklung des SOLL– Prozesses<br />

Auf Grundlage dieser Ideensammlung wurden Informationen zu verschiedenen<br />

Themenschwerpunkten eingeholt, wie z.B. detaillierte Informationen zur landesspezifischen<br />

Zollabfertigung.<br />

In weiteren Teammeetings wurden diese Informationen analysiert und bewertet,<br />

um die Grundlagen für einen Soll-Prozess zu erarbeiten.<br />

Danach wurde der Soll-Prozess unter Berücksichtigung der Prämissen und der<br />

Erkenntnisse aus den gesammelten Informationen entwickelt. Die Folgende Abbildung<br />

zeigt den Soll-Prozessablauf.<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Die Kreativitätstechnik<br />

V.O.D.K.A brachte dem Team<br />

die entscheidenden Ideen,<br />

um den Prozess effizienter<br />

zu gestalten.<br />

Damit der Soll- Prozess<br />

entwickelt werden konnte,<br />

bedurfte es einer intensiven<br />

Bewertung der Ideen und<br />

Informationen.<br />

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18 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Bild 5 : Der SOLL– Prozess<br />

Der Ablauf des Soll-Prozesses wurde auf seine Anwendbarkeit in einem Pilotprozess<br />

überprüft und bestätigt.<br />

Projektergebnis<br />

Zum Abschluss der Wertanalyse wurde ein Soll-Ist Vergleich durchgeführt,<br />

um die Zielerreichung bestimmen zu können. Die Projektdurchlaufzeit konnte<br />

um 37 % reduziert werden. Seit der KW 40/2006 wird ein standardisierter Ablauf<br />

angewandt.<br />

Bild 6 : Die Wertanalyse verbindet Generationen<br />

Die Autorinnen des Beitrages zusammen mit Reiner Wiest beim 7. praxisorientierten<br />

Anwendertag in Geislingen. ( Foto: J.-Th. Müller )<br />

Der Sollprozess zeigt eine<br />

erhebliche Verkürzung der<br />

Durchlaufzeit und<br />

Vereinfachung des<br />

Prozesses.


Bericht vom CertBoard WA/<strong>VM</strong><br />

EGB geht in eine Periode<br />

Am 9. Juni hat das European Governing Board für Value Management (EGB)<br />

in Paris getagt und zum Ablauf der 3-jährigen Periode zwei Funktionen des<br />

Lenkungsgremiums (Council) neu besetzt. Mit den französischen Gastgebern,<br />

den Vertretern aus Deutschland, Spanien, Portugal und England und einem<br />

Gast aus Norwegen war das Treffen wie üblich sehr international besetzt. Auf<br />

der Tagesordnung standen wichtige Themen. Über einige wird im Folgenden<br />

berichtet.<br />

Überarbeitung von Wert für Europa<br />

Wilhelm Hahn<br />

Eine der maßgeblichen Aufgaben des EGB ist es, die Anforderungen an Training<br />

und Zertifizierung in Value Management auf <strong>aktuell</strong>em Stand zu halten<br />

und Erkenntnisse und Wünsche aus der Praxis der Ländergremien zu diskutieren<br />

und einfließen zu lassen. Nachdem diese Praxis nun schon seit ca. 7 Jahren<br />

vorliegt, hat sich einiges angesammelt, das zwar teilweise schon verabschiedet<br />

wurde, jedoch noch nicht in eine offizielle Version von Wert für Europa eingeflossen<br />

ist. Die Änderungen sind zwischenzeitlich so essentiell, dass eine<br />

grundlegende Überarbeitung erforderlich ist, die dann in die jeweilige Landessprache<br />

übersetzt werden kann. Dazu wurde ein Vorschlag mit den folgenden<br />

fünf Kategorien verabschiedet und Verantwortlichkeiten für die Erarbeitung<br />

von Entwürfen festgelegt:<br />

• Verbesserung der Struktur von Wert für Europa. Das Dokument soll stark<br />

verkürzt und besser strukturiert werden<br />

• Aktualisierung des Inhalts gemäß der bereits verabschiedeten Änderungen,<br />

wie z.B. Integration der Vereinbarung mit SAVE International zur gegenseitigen<br />

Anerkennung CVS/P<strong>VM</strong>, Aufnahme der neu eingeführten Qualifikation<br />

QVA (siehe unten)<br />

• Übersichtlichere Formulierung der Lernziele mit einem klaren Fokus in den<br />

einzelnen <strong>VM</strong>-Seminaren. Dies beinhaltet auch die Frage, ob die Lernziele<br />

des 6-tägigen Fortgeschrittenenseminars in 2 Einzelseminare aufgeteilt<br />

werden können, wie es bereits in Deutschland und auch in anderen Ländern<br />

gehandhabt wird.<br />

• Aktualisierung und Ergänzung der Methoden und Arbeitstechniken, die für<br />

<strong>VM</strong> wichtig sind. Dazu soll zunächst eine Übersicht erstellt werden, welche<br />

Methoden und Techniken in welchem Schritt einer <strong>VM</strong>-Studie zur Anwendung<br />

kommen.<br />

• Veränderung der Prozesse für Training und Lernzielkontrollen. Im Wesentlichen<br />

beinhaltet dies, den Trainern bezüglich Trainingsablauf, -umfang<br />

und -inhalt mehr Flexibilität zu geben, dafür aber mehr Fokus auf die Kontrolle<br />

der Lernzielerreichung zu legen. Dahinter steht der Grundsatz, dass<br />

Wissen und Erfahrung sehr vielfältig erworben werden kann, es letztlich<br />

jedoch darauf ankommt, dass ein Auszubildender das erforderliche Wissen<br />

und die Fähigkeiten besitzt, einem Zertifikat gerecht zu werden. Gleichzeitig<br />

sollen die Anforderungen für den P<strong>VM</strong> verschärft werden. Die Durchführung<br />

von nur zwei <strong>VM</strong>-Studien als Voraussetzung für die Qualifikation<br />

zum Professional in Value Management (P<strong>VM</strong>) wird von verschiedenen<br />

Ländern als nicht ausreichend angesehen. Dies liegt zum Teil darin begründet,<br />

dass der Umfang einer <strong>VM</strong>-Studie sehr unterschiedlich sein kann,<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Im Juni hat das European<br />

Governing Board ( EGB )<br />

zwei Funktionen des<br />

Lenkungsgremiums neu<br />

besetzt.<br />

Die zwischenzeitlich<br />

anstehenden Änderungen<br />

von „Wert für Europa“ sind<br />

so essenziell, dass eine<br />

grundlegende Überarbeitung<br />

erforderlich ist.<br />

19


20 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

die erforderlichen Fähigkeiten jedoch weniger aus dem zeitlichen Umfang<br />

gewonnen werden als vielmehr aus der Anzahl und Unterschiedlichkeit der<br />

durchgeführten <strong>VM</strong>-Studien.<br />

Es wurde bisher kein Ziel gesetzt, bis wann die Überarbeitung von Wert für<br />

Europa abgeschlossen sein soll. Aus den fünf Kategorien wird jedoch ersichtlich,<br />

dass ein enormes Arbeitspaket zu bewältigen ist und das Risiko besteht,<br />

dass sich die Bedingungen für Training und Zertifizierung international schneller<br />

verändern als es gelingt, diese im EGB zu diskutieren und für alle Länder<br />

vertretbar festzuschreiben und zu übersetzen.<br />

Neue Qualifikation QVA<br />

Auf Drängen der Niederlande wurde der Qualified Value Associate (QVA) als<br />

zusätzliches Zertifikat beschlossen. Die Voraussetzungen dafür sind die Teilnahme<br />

am <strong>VM</strong>-Grundkurs, das Absolvieren einer Prüfung und die Teilnahme<br />

an einem mindestens 2-tägigen <strong>VM</strong>-Projekt unter Leitung eines P<strong>VM</strong>s. Der<br />

QVA ist damit vergleichbar mit dem AVS (Associate Value Specialist), den<br />

die amerikanische <strong>VM</strong>-Organisation SAVE International nach Teilnahme am<br />

1-wöchigen Modul 1 und Bestehen des AVS Exams vergibt. Dies ist auch der<br />

Hintergrund für die Einführung des QVA. Die Niederlande, die erst seit dem<br />

Jahr 2006 offizielles Mitglied im EGB sind, wollen ihr Ausbildungssystem so<br />

aufsetzen, dass sie sowohl nach dem europäischen System als auch nach dem<br />

System von SAVE International zertifizieren können.<br />

Aus deutscher Sicht und auch aus Sicht einiger anderer Länder wird der QVA<br />

als unbedeutend eingestuft. Viele Zertifikate machen das System undurchsichtig<br />

und können es auch schwächen, wenn sie bereits aufgrund geringer Leistung<br />

vergeben werden. Die Annäherung der Ausbildungssysteme von EGB<br />

und SAVE International ist der einzige Grund, der dieses neue Zertifikat rechtfertigt.<br />

Für Deutschland sehe ich deshalb momentan keine Notwendigkeit, den QVA<br />

auf breiter Front einzuführen. Wir sollten unseren Ausbildungsschwerpunkt<br />

weiterhin auf den Wertanalytiker <strong>VDI</strong> und den P<strong>VM</strong> legen.<br />

Neuwahl der Vertreter des EGB Council<br />

Bereits während der Konferenz in Brighton im September 2006 zeichneten<br />

sich einige personelle Veränderungen im EGB ab. Bis auf den Vertreter von<br />

Frankreich, Pierre Moriceau, der gleichzeitig auch seit vielen Jahren das Amt<br />

des Präsidenten des EGB innehatte, sind alle anderen Mitglieder des Council<br />

auch als Vertreter ihrer Länder aus dem EGB ausgeschieden. Auch der EGB-<br />

Richtlinie entsprechend standen schon seit einiger Zeit Neuwahlen an<br />

Aus Bild 1 sind die neu gewählten Personen und auch die neuen Ländervertreter,<br />

soweit vorhanden, ersichtlich. Leider haben von Österreich und Italien<br />

schon seit einigen Jahren keinen Vertreter an den Besprechungen des EGB<br />

teilgenommen. Dies liegt daran, dass diese Länder entweder derzeit keine aktiven<br />

nationalen <strong>VM</strong> Organisationen haben oder aber kein Kontakt zum EGB<br />

besteht.<br />

Für die Finanzen des EGB wurde Pierre Moriceau als VP Treasurer nominiert.<br />

Das ist sicher von Vorteil, da auch die rechtliche Abwicklung des EGB über<br />

Frankreich läuft. Noch nicht gewählt wurde das Amt des VP Secretary<br />

General, da es bei diesem Treffen noch nicht klar war, wer der zukünftige offizielle<br />

Vertreter von England sein wird. Neu ist jedoch das Amt von Ken Scott<br />

als EGB Administrator, um im Schriftverkehr und den Protokollen zu unter-<br />

Die Überarbeitung von<br />

„Wert für Europa“ bedeutet,<br />

ein enormes Arbeitspaket zu<br />

bewältigen.<br />

Die Annäherung der<br />

Ausbildungssysteme von EGB<br />

und SAVE International sind<br />

der einzige Grund der das<br />

neue Zertifikat des QVA<br />

rechtfertigt.


Council<br />

VP Secretary General<br />

tbd<br />

tbd (A)<br />

Albert Puttaert (B)<br />

President<br />

Wilhelm Hahn (D)<br />

VP Treasurer<br />

Pierre Moriceau (F)<br />

Wilhelm Hahn (D)<br />

tbd (I)<br />

Past President<br />

Pierre Moriceau (F)<br />

EGB Administrator<br />

Ken Scott (UK)<br />

Manuel Fernandes (P)<br />

Carmen Baena (E)<br />

Pierre Moriceau (F) Albert van der Werf (NL)<br />

(Steven Male (UK))<br />

Bild 1 : Organisation des EGB, Stand 09. Juni 2007<br />

stützen. Ken Scott gehört zwar nicht zum Council, mit ihm hat das EGB jedoch<br />

ein erfahrenes Mitglied aus früheren Zeiten zurück. Bei den bevorstehenden<br />

Aufgaben rund um Wert für Europa ist es wichtig, jemanden mit Englisch<br />

als Muttersprache im Team zu haben.<br />

Dass ich mich selbst nun als ersten deutschen Präsidenten des EGB nennen<br />

darf, sehe ich in erster Linie als Ergebnis eines turnusmäßigen Wechsels der<br />

Funktionen des Council zwischen den Ländern. Was es heißt als Deutscher<br />

den Vorsitz einer Organisation zu haben, die dem französischen Recht unterliegt,<br />

vermag ich mit meinen Kenntnissen der französischen Sprache noch<br />

nicht zu beurteilen, der französischen Kultur habe ich auf jeden Fall nichts<br />

entgegen zu setzen, Bild 2. Ich sehe es auf jeden Fall als Chance, die Belange<br />

von <strong>VM</strong> aus deutscher Sicht auf internationaler Ebene weiter mit zu gestalten.<br />

Es ist mir wichtig anzumerken, dass dies ohne den Rückhalt des Kompetenzfeldes<br />

WA/<strong>VM</strong> und der Vollversammlung nicht möglich sein wird.<br />

Bild 2 : Abendessen mit Mitgliedern und Gästen des EGB in Paris am 08.06.07. V.l.n.r<br />

Claude Jouineau, Frankreich; Carmen Baena Sanchez, Spanien; Gunnar Andresen, Norwegen;<br />

Pierre Moriceau, Frankreich und Wilhelm Hahn, Deutschland<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Der deutsche Vorsitz im EGB<br />

ermöglicht die Chance, die<br />

Belange von <strong>VM</strong> aus<br />

deutscher Sicht, auf<br />

internationaler Ebene weiter<br />

mit zu gestalten.<br />

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22 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Termine EGB und WG6 von CEN<br />

Das nächste EGB Treffen findet am 17. September in Lissabon in Portugal<br />

statt. Am Tag davor trifft sich die Arbeitsgruppe WG6 der TC279 von CEN<br />

um an folgenden drei Themen zu arbeiten:<br />

• Entwicklung einer neuen Richtlinie zur Einführung der EN 12973 Value<br />

Management mit Beispielen aus der Praxis<br />

• Entwicklung eins Vorschlags zur Aktualisierung der EN 12973, um diese<br />

in Richtung eines ISO CEN <strong>VM</strong> Standards vorzubereiten<br />

• Entwicklung eines Vorschlags, um eine Richtlinie für die Themen Value<br />

Analysis, Funktionenanalyse und Funktionale Leistungsbeschreibung vorzubereiten.<br />

Über den Stand dieser Themen wird voraussichtlich in der nächsten Vollversammlung<br />

im November berichtet. Dann sollte auch geklärt werden, wie die<br />

Vollversammlung sowohl die EGB als auch die WG6 Themen unterstützen<br />

kann, um unsere Interessen einzubringen.<br />

Das nächste EGB Treffen<br />

wird am 17. September in<br />

Lissabon in Portugal<br />

stattfinden.


Für Sie gelesen...<br />

Wertstromdesign<br />

Der Weg zur schlanken Fabrik<br />

Ursprünglich von Toyota für die Automobilbranche entwickelt, wurde diese<br />

Methode in den letzten Jahren mit zunehmendem Erfolg auch in anderen Bereichen<br />

eingesetzt. Sie ist einzigartig durch ihre kompakte Visualisierung der<br />

gesamten Produktion inklusive des Material- und Informationsflusses. Damit<br />

zeigt sie Verbesserungspotenziale deutlich auf.<br />

Zentrales Element des Wertstromdesigns sind<br />

die ausführlich erläuterten Gestaltungsrichtlinien.<br />

Ihre Anwendung in einer aufeinander aufbauenden<br />

Reihenfolge erlaubt die zielorientierte<br />

Entwicklung eines idealen Soll-Zustands für die<br />

Produktion. Eine Systematik zur produktfamilienorientierten<br />

Fabrikstrukturierung rundet die<br />

Methodik ab.<br />

Erlach stellt in seinem Buch die Wertstrommethode<br />

sorgfältig und so detailliert dar, dass sie<br />

auch bei einer komplexen Produktion zuverlässig<br />

anwendbar wird. Allgemeine Überlegungen<br />

zur Fabrik und den Zielen einer Produktion ergänzen<br />

die Darstellung des Wertstromdesigns.<br />

Beispiele aus der Praxis veranschaulichen deren<br />

Anwendung.<br />

Autor: Klaus Erlach<br />

Verlag: Springer-Verlag Berlin Heidelberg<br />

Reihe: <strong>VDI</strong>-Buch<br />

ISBN: 978 – 3 – 540 – 371178 - 6 Euro 59,95<br />

Die Redaktion / Der Verlag<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Wertstromdesign, eine<br />

Methode die ursprünglich im<br />

Hause Toyota für die<br />

Automobilbranche entwickelt<br />

wurde, feiert heute<br />

zunehmend auch in anderen<br />

Bereichen Erfolge.<br />

Wertstromdesign ist ein<br />

Werkzeug für ganzheitliche<br />

Prozessoptimierungen, mit<br />

dessen Hilfe der gesamte<br />

Wertstrom eines Produktes<br />

vom Lieferanten über die<br />

Produktion und die Montage<br />

bis hin zum Kunden<br />

aufgezeigt und optimiert<br />

werden kann.<br />

Ein Beispiel zur Anwendung<br />

des Wertstromdesigns finden<br />

Sie auch in <strong>Ausgabe</strong> 1, 2007<br />

auf Seite 11.<br />

23


24 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Ehrungen / Preise<br />

Die Redaktion / <strong>VDI</strong><br />

Verleihung der Ehrenplakette des <strong>VDI</strong> an Herrn Dipl.– Ing.<br />

Bernd Schernikau<br />

In Würdigung seines nunmehr 30jährigen ehrenamtlichen Engagements für das<br />

Thema Wertanalyse/Value Management in der <strong>VDI</strong>-Gesellschaft Systementwicklung<br />

und Projektgestaltung wurde Dipl.-Ing. Bernd Schernikau anlässlich<br />

des Wertanalyse Praxistages am 10. Mai 2007 in Geislingen mit der Ehrenplakette<br />

des <strong>VDI</strong> ausgezeichnet. Bernd Schernikau hat als Praktiker durch und<br />

durch in seiner beruflichen Laufbahn die Wertanalyse gelebt und viele Produkte<br />

seines Arbeitgebers entscheidend optimiert.<br />

Als Leiter des Ausschusses „Aus- und Weiterbildung“ hat er das Ausbildungssystem<br />

in der Wertanalyse nachhaltig geprägt und es in Deutschland auf den<br />

Weg zum europäischen Standard geführt. Auf Basis dieser breiten praxisorientierten<br />

Erfahrungen konnte er mehr als 6000 junge Menschen für sein Fachgebiet<br />

begeistern. Ohne Bernd Schernikau und seinen außergewöhnlichen Einsatz<br />

hätte die Wertanalyse in Deutschland keine solch blühende Entwicklung<br />

genommen. Hierfür gilt ihm unser herzlicher Dank.<br />

( v.l. ): Bernd Schernikau, Dr.– Ing Marc Pauwels<br />

( Foto: J.-Th. Müller )


Ehrungen / Preise<br />

<strong>VDI</strong>–Innovationspreis für Wertanalyse /<br />

Value Management<br />

Die Redaktion / <strong>VDI</strong><br />

Das Kompetenzfeld Wertanalyse/Value Management der <strong>VDI</strong>-Gesellschaft<br />

Systementwicklung und Projektgestaltung (<strong>VDI</strong>-GSP) verleiht jährlich den<br />

<strong>VDI</strong>-Innovationspreis für Wertanalyse/Value Management.<br />

Mit diesem Innovationspreis werden Unternehmen, Verwaltungen, Behörden<br />

oder Dienstleister in Deutschland ausgezeichnet, die durch Fachwissen, interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit, Mut und nicht zuletzt mit Hilfe der systematischen<br />

Vorgehensweise der Wertanalyse bzw. des Value Management einen<br />

besonderen Fortschritt ihrer Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen errei-<br />

( v.l. ): Dr.-Ing. M. Pauwels; Dr.-Ing. M. Dobner; Ch. Heise; Min. Dirig. G. Leßnerkraus<br />

( Foto: J.-Th. Müller )<br />

chen konnten. Der <strong>VDI</strong>-Innovationspreis wurde dieses Jahr zum dritten Mal<br />

im Rahmen des Wertanalyse Praxistages in Geislingen an der Steige im Hause<br />

WMF verliehen.<br />

Die Preisverleihung war wie in den vorangegangen Jahren ein Höhepunkt der<br />

Veranstaltung. Überraschend für die Teilnehmer der Tagung erhielt in diesem<br />

Jahr nicht ein Bewerber der Industrie die begehrte Trophäe sondern der Badische<br />

Landesverband für Prävention und Rehabilitation e.V. (blv). Ihm wurde<br />

der Innovationspreis für Wertanalyse/Value Management 2007 für das<br />

Projekt „Wertanalyse zur Fortentwicklung der ambulanten Arbeit des blv“<br />

verliehen.<br />

Durch das Projekt wurden Maßnahmen erarbeitet, die dem Träger der Sucht-<br />

Krankenhilfe in Baden-Württemberg ein jährlich wiederkehrendes Einsparpotential<br />

von ca. 10 % des Gesamtbudgets ermöglichen und darüber hinaus Möglichkeiten<br />

zur Freisetzung von Kapazitäten für neue Aufgaben aufzeigen.<br />

Christian Heise vom Landesverband nahm die Auszeichnung vom Sieger des<br />

vergangenen Jahres, Herrn Dr. Mathias Dobner von Gottwald Port Technology<br />

GmbH, Düsseldorf entgegen. Die Auszeichnung, eine stattliche Trophäe wird<br />

nun gut ein Jahr in Baden Württemberg stehen, bis zur nächsten Preisverleihung.<br />

Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Der diesjährige Preisträger<br />

des Innovationspreises für<br />

Wertanalyse / Value<br />

Management war ein lang<br />

gehütetes Geheimnis, die<br />

Preisverleihung wurde wie in<br />

den letzten Jahren, mit<br />

Spannung erwartet.<br />

Eine stattliche Trophäe für<br />

ein herausragendes Projekt.<br />

Die Auszeichnung wird<br />

sicherlich einen würdigen<br />

Platz beim Badischen<br />

Landesverband für<br />

Prävention und<br />

Rehabilitation e.V. ( blv )<br />

finden, bis zur nächsten<br />

Preisverleihung im nächsten<br />

Jahr.<br />

25


26 Jahrgang 2, <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Tagungen, Veranstaltungen &<br />

Seminare<br />

Tagungen & Veranstaltungen<br />

September 2007<br />

04. Niederrheinischer Bezirksverein<br />

16-19<br />

<strong>VDI</strong>– Haus in Düsseldorf<br />

Systematische Innovations-<br />

Uhr<br />

Planung bis zum patentfähigen<br />

Produkt<br />

Oktober 2007<br />

November 2007<br />

06. Niederrheinischer Bezirksverein<br />

16-19<br />

<strong>VDI</strong>– Haus in Düsseldorf<br />

Die systematischen Grundlagen<br />

Uhr<br />

des Projekt– Managements im<br />

internationalen Umfeld<br />

19.<br />

10-16 Uhr<br />

Vollversammlung Kompetenzfeld<br />

WA/<strong>VM</strong> in Rödelheim,<br />

Fa. Contiteves<br />

Im Anschluss Möglichkeit zum<br />

Zertifizierungsinterview für<br />

den P<strong>VM</strong> und T<strong>VM</strong>. Anmeldung<br />

im Sekretariat der <strong>VDI</strong>-GSP<br />

WA/<strong>VM</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> von<br />

<strong>VM</strong> - <strong>aktuell</strong><br />

wird im November 2007 erscheinen,<br />

Beiträge zu dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

sollen bis zum 15. Oktober bei der<br />

Redaktion ( Siehe Impressum )<br />

eingegangen sein.<br />

Seminare<br />

September 2007<br />

26.<br />

bis<br />

28.<br />

Oktober 2007<br />

24.<br />

bis<br />

26.<br />

November 2007<br />

07.<br />

bis<br />

09.<br />

21.<br />

bis<br />

23.<br />

26.<br />

bis<br />

28.<br />

Dezember 2007<br />

05.<br />

bis<br />

07.<br />

06.<br />

bis<br />

07.<br />

12.<br />

bis<br />

14.<br />

Wertanalyse/ Value Management–<br />

Modul 1 Basic<br />

in Frankfurt a.M. , <strong>VDI</strong><br />

Qualifizierung zum Wertanalytiker<br />

<strong>VDI</strong> Modul 2<br />

in Kirchheim –Teck,<br />

R. Wiest Training & Coaching<br />

Center für Wertanalyse /<br />

Value Management<br />

Qualifizierung zum Wertanalytiker<br />

<strong>VDI</strong>-Modul 2 Advanced I<br />

in Düsseldorf, <strong>VDI</strong><br />

Kostenmanagement und Controling<br />

in Karlsruhe, <strong>VDI</strong><br />

Wertanalyse/ Value Management–<br />

Modul 1 Basic<br />

in Stuttgart, <strong>VDI</strong><br />

Qualifizierung zum Wertanalytiker<br />

Modul 3<br />

in Kirchheim –Teck,<br />

R. Wiest Training & Coaching<br />

Center für Wertanalyse /<br />

Wertanalyse und QFD<br />

in Karlsruhe, <strong>VDI</strong><br />

Qualifizierung zum Wertanalytiker<br />

<strong>VDI</strong> Modul 3 Advanced II<br />

in Frankfurt a.M. , <strong>VDI</strong><br />

Für weitere Informationen und mögliche<br />

Teilnahmevoraussetzungen zu den<br />

Seminaren informieren Sie sich bitte<br />

direkt beim <strong>VDI</strong>– Wissensforum<br />

Oder unter :www.vdi-wissensforum.de<br />

Impressum<br />

<strong>VM</strong> <strong>aktuell</strong> erscheint 3- bis<br />

4- mal im Jahr und wird<br />

vom Kompetenzfeld der<br />

WA/<strong>VM</strong> der <strong>VDI</strong>-GSP herausgegeben.<br />

Alle Beiträge wurden mit<br />

Sorgfalt von den Autoren<br />

recherchiert und überprüft.<br />

Sie basieren jedoch auf<br />

Richtigkeit der Auskünfte<br />

und unterliegen Veränderungen.<br />

Daher ist eine Haftung–<br />

auch für telefonisch<br />

erteilte Auskünfte– ausgeschlossen<br />

Vervielfältigungen jeder<br />

Art sind nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion<br />

und des Autors<br />

gestattet.<br />

Herausgeber:<br />

Kompetenzfeld WA/<strong>VM</strong> der<br />

<strong>VDI</strong>-GSP<br />

Redaktion:<br />

Jens-Thomas Müller<br />

E– Mail :<br />

Jens-thomas.mueller@t-online.de<br />

Wilhelm Hahn<br />

E– Mail : Wilhelm.Hahn@jci.com<br />

Entwurf und Layout:<br />

Jens– Thomas Müller<br />

Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Dr. Marc Pauwels<br />

Reiner Wiest<br />

J. Marchtaler, R. Lohe, C.<br />

Schwenk<br />

Dr. rer. nat. Sigurd Jönsson<br />

Wilhelm Hahn<br />

Marion Hofmann, Stefanie<br />

Haefele

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