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100 Jahre Imkerei Josef Rettler - Adh-mueschede

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Urgroßvater <strong>Josef</strong> <strong>Rettler</strong>, Gründer der Familienimkerei, und die beiden jüngsten Imker Jeremias und Ruben, diese auf fahrbarem<br />

Arbeitstisch, den der Uropa auf dem Gestell des Kinderwagens baute, als seine Kinder dem Wagen entwachsen waren.<br />

Hälfte. Er erinnert sich aber, dass der Bienenstand seines<br />

Vaters vor <strong>Jahre</strong>n in einem Winter infolge der Darmerkrankung<br />

„Nosema“ von dreißig Völkern im Herbst<br />

auf drei im Frühjahr reduziert wurde.<br />

Die Bienenzucht ist heute vielfach gefährdet, u.a.<br />

durch Pflanzenschutzmittel, die in der Landwirtschaft<br />

und in Kleingärten eingesetzt werden, aber auch durch<br />

Seuchen, die immer wieder zu schaffen machen. Im Protokollbuch<br />

des „Bienenzucht-Verein Hüsten-Neheim und<br />

Umgebung“ - so der Gründungsname des Hüstener Imkervereins<br />

- wird bereits 1909 durch einen Imkerlehrer<br />

aus Soest vom Erwerb amerikanischer Bienenvölker abgeraten,<br />

vermutlich wegen der so genannten „amerikanischen<br />

Faulbrut“, einer Bruterkrankung, die gerade in<br />

den vergangenen <strong>Jahre</strong>n den hiesigen Imkern viel Arbeit<br />

und starke Völkerverluste einbrachte. In der Imkerversammlung<br />

vom 28. November 1934 wird laut Protokoll<br />

über „Entstehung und Nachteil der Faulbrut“ berichtet.<br />

1936 wird von den Imkern eine Sonderabgabe in<br />

die Seuchenkasse wegen Faulbrut erhoben.<br />

„Reines Honigschlecken“ ist die Bienenzucht heute<br />

sicher nicht, von der es in früheren Zeiten hieß, dass<br />

man von einem Volk ein Kind studieren lassen könne.<br />

Ob das je stimmte, sei dahin gestellt in einer Zeit, da ein<br />

Studium weitgehend von der Gesellschaft getragen wird.<br />

Die etwas negativen obigen Erfahrungsberichte sollten<br />

aber keineswegs davon ablenken, dass die Bienen Freude<br />

bereiten und - trotz Misserfolgen - selbst zum Mut<br />

zum „Durchhalten“ auffordern. Es gibt eben ein eigenens<br />

„Liebesverhältnis“ zwischen dem Imker und den<br />

stachelbewehrten Bienen. Zum „Durchhalten“ fordern<br />

geradezu aber auch Interessen der Allgemeinheit auf,<br />

weil die Bienen wegen ihrer Blütenbeständigkeit im ökologischen<br />

Kreislauf eine unersetzliche Rolle spielen.<br />

Als <strong>Josef</strong> <strong>Rettler</strong> sen. 1905 nach mehrjähriger Tätigkeit<br />

als Angestellter eines Textilhauses in Saarlouis nach<br />

248<br />

Müschede zurückkam und in der Firma seiner Vettern,<br />

der Firma Julius Cronenberg, zunächst als Buchhalter<br />

tätig wurde, hatten Julius und Wilhelm Cronenberg<br />

bereits Bienen, denn beide sind im Cassabuch des Imkervereins<br />

Hüsten bereits 1902 als Mitglieder aufgeführt.<br />

Der Bienenstand Cronenberg existierte noch zu Beginn<br />

Urgroßmutter Elisabeth geb. Coerschulte, Ehefrau des<br />

Gründers, mit den Enkeln <strong>Josef</strong>-Gabriel und Bernward, die, wie<br />

man sieht, der <strong>Imkerei</strong> ihre eigenen Akzente abgewinnen.

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