Aspekte der Hygienisierung.pdf - Ingenieure ohne Grenzen
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<strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong><br />
im Kontext <strong>der</strong> Entwicklung eines neuen Sanitär-Ansatzes<br />
Ariane Krause, Sirkka Jacobsen<br />
Technische Universität Berlin, Januar 2011<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
” We’ve put man on the moon, we transplant hearts,<br />
but we still don’t know how to sanitise human faeces“[1]<br />
1 Grundsätze <strong>der</strong> Handhabung von Toilettenabfällen 2<br />
1.1 Toilettenabfälle sind Wertstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.2 Toilettenabfälle enthalten Krankheitserreger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2 <strong>Hygienisierung</strong> von Fäkalien 5<br />
2.1 Urin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.1.1 Medizinische Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.1.2 Aufbereitungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.1.3 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
2.2 Fäzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
2.2.1 Medizinische Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
2.2.2 Aufbereitungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
2.2.3 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
3 Sanitäre Versorgungssysteme 14<br />
3.1 Herkömmliche Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
3.2 Innovative Ansätze: Ecological Sanitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
3.2.1 Angewandte Sanitärsysteme in EcoSan-Projekten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
3.2.2 Urindüngung und sozio-kulturelle Akzeptanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
3.3 Innovative Ansätze: Terra Preta Sanitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
3.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Literaturverzeichnis 24<br />
1
1 Grundsätze <strong>der</strong> Handhabung von Toilettenabfällen<br />
1.1 Toilettenabfälle sind Wertstoffe<br />
Unter Betrachtung des Nährstoffgehalts und dem Anteil organischen Kohlenstoffs bieten sowohl Urin als auch Fäzes 1<br />
eine interessante, weil nachhaltige und kostengünstige Möglichkeit <strong>der</strong> Düngung durch Nährstoffrückführung.<br />
Die direkte Zuführung <strong>der</strong> für Pflanzen notwendigen Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor und Kalium) und organischem<br />
Kohlenstoff, die sowohl im Urin als auch in den Fäzes enthalten sind (siehe Tabelle 1), gleicht damit den durch<br />
die Ernte von Nutzpflanzen vorangegangen Entzug von Nährstoffen aus dem Boden wie<strong>der</strong> aus (siehe Tabelle 2).<br />
Das Einbringen aufbereiteter, z.B. kompostierter, Fäzes verbessert zusätzlich die Bodenqualität, u.a. durch Verbes-<br />
serung <strong>der</strong> Humusversorgung und trägt somit zur Verbesserung <strong>der</strong> Bodenstruktur durch Steigerung <strong>der</strong> Wasser- und<br />
Nährstoffhaltekapazität bei[1]. Die Massenangaben in Tabelle 1 beziehen sich auf durchschnittliche Mengen Urin<br />
bzw. Fäzes eines Erwachsenen pro Jahr 2 . In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Ernährungsweise können diese Mengen je Person<br />
sehr unterschiedlich sein[2], [3]. Schwermetalle sind nur in sehr geringen Mengen in menschlichen Ausscheidungen<br />
nachgewiesen[4].<br />
Tabelle 1: Gehalt <strong>der</strong> wichtigsten Nährelementen und organischem Kohlenstoff in Fäzes und Urin [1]<br />
kg / ppa N P K Corg Massefrisch Massetrocken<br />
Urin 4 0,4 0,9 2,4 440 22<br />
Fäzes 0,6 0,2 0,4 7,8 25-50 12,8<br />
Fäkalien 4,6 0,6 1,3 10,2<br />
Tabelle 2 zeigt den Düngebedarf beim Anbau verschiedener Grundnahrungsmittel. Die Angaben in g/a beziehen sich<br />
dabei auf die erfor<strong>der</strong>liche Nährstoffmenge zum Anbau von 10 kg Ernteprodukt auf einer Fläche von 1 Ar, resp.<br />
100 m 2 .<br />
Tabelle 2: Nährstoffbedarf beim Anbau wichtiger Nahrungsmittel[5]<br />
g/a N P K<br />
Mais 62 11 29<br />
Reis 124 30 23<br />
Weizen 175 36 38<br />
Weißkohl 22 3 7<br />
B<strong>ohne</strong>n 29 4 24<br />
Stickstoff wird von Pflanzen vor allem im Bezug auf Blätter- und Stielwachstum benötigt. Kalium und Phosphor<br />
sind notwendig, um die Pflanzen gegen äußere Einflüsse zu stärken. So macht Phosphor die Pflanzen härter und ist<br />
wichtig im Bezug auf den Schutz vor Austrocknung. Da Phosphor außerdem das Wurzelwachstum begünstigt, sollte<br />
eine P-Düngung daher in <strong>der</strong> frühen Wachstumsphase angewendet werden, da wie<strong>der</strong>um gut ausgebildete Wurzeln in<br />
<strong>der</strong> späteren Wachstumsphase eine höhere Leistungsfähigkeit zur Nährstoffaufnahme besitzen[6]. Kalium ist für die<br />
Abwehrfähigkeit gegenüber Krankheiten und Parasiten verantwortlich. Wichtig zu beachten ist, dass eine Abhängikeit<br />
dieser drei wichtigsten Nährstoffe besteht und eine Ungleichgewicht <strong>der</strong> Nährstoffversorgung oftmals einen verstärkten<br />
Krankheits- und Insektenbefall nach sich zieht. So können Pflanzen z.B. nur bei ausreichendem Stickstoffgehalt<br />
1 Unter dem Begriff Fäkalien werden Fäzes und Urin subsummiert.<br />
2 ppa: pro Person und Jahr/anno<br />
2
im Boden auf Phosphor und Kalium zugreifen. Die Rückführung organischen Kohlenstoffs auf landwirtschaftliche<br />
Flächen verbessert u.a. das Wasser- und Nährstoffspeichervermögen <strong>der</strong> Böden[3]. Fäzes, die im Vergleich zu Urin<br />
einen geringeren Nährstoffgehalt aufweisen, sind aufgrund des hohen Kohlenstoff- und Phosphorgehalts für eine<br />
landwirtschaftliche Rückführung interessant.<br />
Bei einer vollständigen Rückführung von Urin und Fäzes (mit den darin enthaltenen Nährstoffmengen aus Tabelle 1)<br />
resultiert aus <strong>der</strong> genauen Deckung <strong>der</strong> Nährstoffbedarfe <strong>der</strong> in Tabelle 2 aufgeführten Grundnahrungsmittel ein<br />
Erntepotenzial wie in Tabelle 3 dargestellt.<br />
Tabelle 3: Potentielle Ernteerträge wichtiger Grundnahrungsmittel pro Jahr durch Düngung mit Fäkalien<br />
kg/a N P K<br />
Mais 740 545 450<br />
Reis 370 200 570<br />
Weizen 265 170 340<br />
Weißkohl 2100 2000 1900<br />
B<strong>ohne</strong>n 1600 1500 540<br />
Zusammenfassend ergeben sich für die Anwendung von Urin und Fäzes als ökologische Düngemittel die in Tabelle 4<br />
dargestellten Düngeempfehlungen. Die Angaben <strong>der</strong> Flächen pro Jahr unterscheiden sich dabei hinsichtlich des be-<br />
absichtigten Einsatzes <strong>der</strong> Substrate vorzugsweise als N- o<strong>der</strong> P-Dünger bzw. zum Kohlenstoffeintrag in den Boden.<br />
Bei <strong>der</strong> Urindüngung gilt die Faustregel: ” Pro Person, pro Tag, ein Quadratmeter“[7].<br />
Tabelle 4: Empfohlene zu düngende Flächen bei <strong>der</strong> Anwendung von Fäzes und Urin[6]<br />
in m 2 /a N P C<br />
Urin 300-400 600<br />
Fäzes 200-300 (als Dünger in <strong>der</strong><br />
Wachstumsphase) bzw.<br />
20-40 (zur Verbesserung<br />
des Gehalts im Boden)<br />
Die Verwertung von Fäkalien als natürliche Düngemittel kann die Anwendung künstlicher Düngemittel ersetzen, <strong>der</strong>en<br />
Produktion und Anwendung mit erheblichen Belastungen für Menschen und Umwelt einhergehen. Dazu gehören z.B.<br />
hohe Umweltzerstörungen durch Strahlen- und Schwermetallbelastungen im Boden verbunden mit dem Abbau von<br />
Rohphosphaten, sehr hoher Energieaufwand bei <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong> Grundelemente von Kunstdünger u.a. durch<br />
das Haber-Bosch-Verfahren, Ausbeutung knapper Ressourcen, Eutrophierung und Verschmutzung des Grundwassers<br />
bei <strong>der</strong> Anwendung, wirtschaftliche Abhängigkeit und soziale Folgen. Die natürliche Nährstoffrückführung bietet<br />
somit sehr große Chancen zur langfristigen und nachhaltigen Sicherung <strong>der</strong> Nahrungsmittelversorgung durch die<br />
Landwirtschaft. Demgegenüber stehen jedoch auch erhebliche Risiken, die mit den in Fäkalien enthaltenen Pathogenen<br />
verbunden sind.<br />
1.2 Toilettenabfälle enthalten Krankheitserreger<br />
Der menschliche Körper besitzt die Fähigkeit viele für ihn schädliche Stoffe und Organismen auszuscheiden. Mit<br />
80-100% wird <strong>der</strong> Großteil dabei über die Fäzes ausgeschieden[8]. Der Urin ist meist nur im akuten Krankheitsfall<br />
o<strong>der</strong> durch Medikament- und Hormonrückstände belastet[2].<br />
3<br />
1,5-3
Abbildung 1: Möglichkeiten zur Unterbrechung <strong>der</strong> Infektionswege durch Fäzes[1]<br />
Abbildung 1 zeigt Möglichkeiten auf, durch die mit entsprechenden Maßnahmen an verschiedenen Stellen mögliche<br />
Infektionswege unterbrochen werden können. Um bei <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Düngung auf die in den menschli-<br />
chen Ausscheidungen enthaltenen Wertstoffe zurückgreifen zu können und gleichzeitig das Ausbringen und somit die<br />
potentielle Verbreitung von Krankheitserregern 3 zu vermeiden, werden verschiedene <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren ange-<br />
wendet. Diese sollen gewährleisten, dass die in den Fäkalien bzw. Klärschlamm befindlichen Pathogene inaktiviert<br />
o<strong>der</strong> extrahiert werden und so keine direkte und indirekte Gefahr für Mensch und Umwelt mehr darstellen können.<br />
Ein wichtiger Effekt ist hierbei auch, dass durch das Abtöten von Bakterien nicht nur Infektionskreisläufe bakterieller<br />
Krankheiten unterbrochen werden, son<strong>der</strong>n auch eine Verbreitung von Bakterienstämmen, die im Menschen bereits<br />
Antibiotikaresistenzen entwickelt haben, unterbunden wird[9].<br />
Ein weiteres Problem aus soziologischer bzw. soziokultureller Sicht ist die weitverbreitete Tabuisierung des Themas.<br />
Diese ist zwar unter hygienischen <strong>Aspekte</strong>, die nicht vernachlässigt werden dürfen, begründet, jedoch hat sie lange<br />
Zeit auch dazu geführt, dass wenige Fortschritte in diesem Bereich erzielt wurden. Die German Toilet Organisation<br />
(GTO) stellt zur Recht die Frage in den Raum ” Wenn das Thema so wichtig ist, warum gibt es dann so wenig Fort-<br />
schritt?“[10]. Ein wichtiger Punkt, gerade im Hinblick auf die technische Entwicklung von <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren,<br />
ist das Infektionspotential, das mit <strong>der</strong> Handhabung <strong>der</strong> Exkremente verbunden ist.<br />
Es ist daher wichtig, dass die <strong>Hygienisierung</strong> an die Bedingungen vor Ort angepasst ist und von Beginn an bei <strong>der</strong><br />
Planung und Konstruktion, alle Infektionsmöglichkeiten vermieden werden. Beson<strong>der</strong>s in Schulen ärmerer Län<strong>der</strong><br />
bringen die gängigen Systeme mit Grubenlatrinen erhebliche Gesundheitsprobleme mit sich, da diese regelmäßig<br />
entleert werden müssen (siehe Bild 2) bzw. sonst überlaufen.<br />
Auf neue Ansätze für sanitäre Einrichtungen soll im abschließenden Teil weiter eingegangen werden. Es folgt zunächste<br />
eine erarbeitete Übersicht <strong>der</strong> verschiedenen <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren, <strong>der</strong>en Ansätze und Wirksamkeit um anschlie-<br />
ßend das entwickeltet, neue Sanitärkonzept einordnen zu können.<br />
3 germs (engl.) = ” Bakterien, Keime“<br />
4
Abbildung 2: Entleerung einer Grubenlatrine in einer Schule in Burkina Faso[11]<br />
2 <strong>Hygienisierung</strong> von Fäkalien<br />
Im Folgenden soll sowohl auf die medizinischen Risiken als auch auf mögliche Behandlungs- bzw. Aufbereitungsmöglich-<br />
keiten, d.h. <strong>Hygienisierung</strong> von Urin und Fäzes, näher eingegangen werden. Die <strong>Hygienisierung</strong> <strong>der</strong> Fäkalien 4 von<br />
Schadstoffen und Organismen geschieht vor allem unter Berücksichtigung <strong>der</strong> in Tabelle 5 5 dargestellten physikoche-<br />
mischen und biologischen Faktoren.<br />
2.1 Urin<br />
Mit durchschnittlich 500 Litern pro Person und Jahr macht Urin 90% des Volumens <strong>der</strong> menschlichen Ausschei-<br />
dungen aus[4]. Frisch ist Urin geruchlos. Der Harnstoff wird jedoch nach wenigen Tagen in Ammonium/Ammoniak<br />
umgesetzt[14], womit in <strong>der</strong> Folge die für Urin typische Geruchsbelästigung einhergeht. 80% aller mineralischen Sub-<br />
stanzen (N,P,K), die ein Mensch ausscheidet befinden sich im Urin, was ihn zu einem wertvollen Dünger macht[1],<br />
[4].<br />
2.1.1 Medizinische Risiken<br />
Bei einer stofflichen Weiterverwendung des Urins als Düngemittel zur Rückführung <strong>der</strong> darin enthaltenen Nährstoffe<br />
ist hinsichtlich <strong>der</strong> medizinischen Risiken Folgendes zu beachten: Urin gilt in den meisten Fällen als unbedenklich und<br />
bakteriologisch steril[15] und kann deshalb im Prinzip <strong>ohne</strong> weitere Aufbereitung nach einer kurzen Lagerungszeit,<br />
die z.B. zur Umwandlung von Harnstoff zu Ammonium notwendig ist, als Dünger verwendet werden. Die Lagerung<br />
sollte dabei unverdünnt erfolgen, da durch den höheren pH-Wert mögliche Pathogene abgetötet werden können. Zur<br />
Düngung kann <strong>der</strong> Urin dann je nach Nutzpflanze und Stickstoffgehalt des Urins direkt in den Boden eingearbei-<br />
tet werden o<strong>der</strong> im Fall eines hohen Stickstoffgehaltes eine Verdünnung mit Wasser erstellt werden um eine lokale<br />
Überdüngung und Eutrophisierung naheliegen<strong>der</strong> Gewässer zu verhin<strong>der</strong>n. Die Urindüngung sollte spätestens einen<br />
Monat vor <strong>der</strong> Ernte erfolgen.<br />
4 Fäkalien = Fäzes + Urin<br />
5 Zu Prädation: Als Prädator wird ein Organismus bezeichnet, welcher sich von an<strong>der</strong>en Lebewesen ernährt. Im Unterschied zum<br />
Parasitismus wird <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Organismug dabei sehr schnell getötet[12].<br />
5
Tabelle 5: Physikochemische und biologische Faktoren[13]<br />
Temperatur Die meisten Mikroorganismen weisen einen Toleranzbereich von unter 5 ◦ C bis etwa<br />
40-50 ◦ C auf. Damit kann das Abtöten <strong>der</strong> meisten Pathogene, bis auf Bakteriensporen<br />
und einige Viren sowie Wurmeier, bei Temperaturen von 55-70 ◦ C in wenigen Stunden<br />
gewährleistet werden.<br />
pH Da die meisten Mikroorganismen an einen neutralen Bereich angepasst sind, kann,<br />
unter Berücksichtigung eines Toleranzbereichs, bei hohen pH-Werten von einer Inak-<br />
tivierung <strong>der</strong> Organismen ausgegangen werden.<br />
Ammoniak (NH3) Die Zugabe von Ammoniak (z.B. umgesetzter Harnstoff), das natürlich von Bakte-<br />
rien produziert wird o<strong>der</strong> chemisch durch Hydrolyse entstehen kann, wirkt auf viele<br />
Organismen schädlich.<br />
Feuchtigkeit Bekannterweise favorisieren die meisten Mikroorganismen eine feuchte Umgebung.<br />
Solarstrahlung / UV-<br />
Licht<br />
An<strong>der</strong>e Mikroorganis-<br />
men<br />
Durch eine Feuchtereduzierung kann damit auch ein Wachstum <strong>der</strong> Mikroorganismen<br />
verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Anzahl sogar reduziert werden.<br />
UV-Licht reduziert die Zahl an pathogenen Stoffen. Bei Vergrößerung <strong>der</strong> Oberfläche<br />
<strong>der</strong> gelagerten Fäkalien kann von diesem Effekt profitiert werden.<br />
Viele Organismen beeinflussen sich gegenseitig durch Prädation, Ausscheidung von<br />
antagonistischen Substanzen und Konkurrenz. Daher ist eine sterile Umgebung, das<br />
heißt eine Reduzierung an<strong>der</strong>en Mikroorganismen, vorzuziehen.<br />
Nährstoffe Viele Bakterien und Organismen <strong>der</strong> Darmflora, die an den Verdauungstrakt des<br />
Körpers angepasst sind, können, im Bezug auf knappe Nährstoffe, außerhalb des<br />
Körpers oftmals nicht mit an<strong>der</strong>en sich dort befindlichen Organismen konkurrieren. Ih-<br />
re Wachstumsfähigkeit und Überlebensfähigkeit in <strong>der</strong> Umgebung kann dadurch stark<br />
eingeschränkt o<strong>der</strong> unterbunden werden.<br />
Weitere Sauerstoffverfügbarkeit, Partikelgröße, Durchlässigkeit, Chemikalien u.a.<br />
6
Allgemein sind urinal-oral übertragbare Krankheiten im Vergleich zu den fäkal-oral übertragbaren Krankheiten, zu<br />
vernachlässigen. Somit wird durch eine Separation des Urins von den Fäkalien dem Risiko einer Krankheitsübertragung<br />
stark vorgebeugt[13]. Die in Abbildung 3 dargestellte Tabelle zeigt eine Übersicht <strong>der</strong> potentiell in Urin enthaltenen<br />
Krankheitserreger, sowie ihre Wichtigkeit im Bezug auf ein hohes Risiko <strong>der</strong> Übertragung durch Urin.<br />
Abbildung 3: Pathogene des Urins und mögliche Übertragungswege[13]<br />
Nach aktuellem Wissensstand ist nur bei akuten Erkrankungen wie Bilharziose, Typhus, Cholera, Hepatitis A und<br />
B, Tuberkulose o<strong>der</strong> HIV/AIDS Vorsicht geboten und eine Aufbereitung bzw. Behandlung des Urins vor <strong>der</strong> Benut-<br />
zung zwingend notwendig[8]. Im Fall einer bestimmten Gruppe des Bilharziose-Erregers (Schistosoma haematobium),<br />
die hauptsächlich über das Urin aus dem menschlichen Körper ausgeschieden wird, wird so zum Beispiel bei Um-<br />
gebungstemperatur von etwa 20 ◦ C eine Lagerungszeit des Urins von einigen Tagen benötigen um ein Risiko <strong>der</strong><br />
Erregerübertragung ausschließen zu können[13].<br />
Urin kann jedoch auch Medikamentrückstände und Hormone beinhalten[2], [16]. Skeptiker <strong>der</strong> Urindüngung sehen vor<br />
allem im Bezug auf letzteres Wissensdefizite und sprechen sich daher gegen eine Verwendung von Urin zur Düngung<br />
aus. Es muss dabei allerdings beachtet werden, dass das Problem <strong>der</strong> Medikament- und Hormonrückstände auch<br />
o<strong>der</strong> vor allem in den industrialisierten Län<strong>der</strong>n mit einer konventionellen Abwasserbehandlung ein großes Problem<br />
im Bezug auf die Klärschlammausbringung, bzw. -entsorgung, darstellt[14]. Zwar sind für viele dieser Inhaltsstoffe<br />
Behandlungsverfahren theoretisch bekannt, allgemein ist hierbei jedoch zu sagen, dass eine Behandlung auf Medika-<br />
mentrückstände allein durch die Vielzahl <strong>der</strong> Arzneimittel aufwendig und damit teuer ist[14]. Da diese Rückstände<br />
hauptsächlich im Urin zu finden sind, ist anzunehmen, dass durch eine Trennung von Fäkalien und Urin, Verfahren<br />
zur Reduktion dieser Inhaltsstoffe, wenn möglich, leichter anzuwenden wären.<br />
2.1.2 Aufbereitungsmöglichkeiten<br />
Allgemein sind bei <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong> von Urin folgende, sich teilweise gegenseitig beeinflussende, Parameter aus-<br />
schlaggebend:<br />
• pH<br />
• Temperatur<br />
7
• Zeit<br />
• Verdünnung<br />
Der pH-Wert des Urins steigt im unverdünnten Fall als Folge <strong>der</strong> Umsetzung des im Urin gelagerten Stickstoffs<br />
zu Ammonium auf etwa 9 an[3], [4], [13], [15]. Der Abbau des Harnstoffs in Ammonium erfolgt in weniger als 48<br />
Stunden[14]. Im Temperaturbereich bis 20 ◦ C trägt dieser Vorgang maßgeblich zu einem schnellen Abtöten gramne-<br />
gativer 6 Bakterien, wie E.coli, Salmonella und Vibrio cholerae, dem Verursacher <strong>der</strong> Cholera, bei. In vielen Fällen<br />
können jedoch oftmals noch grampositive Bakterien nachgewiesen werden[13].<br />
Abbildung 4: Inaktivierung von Mikroorganismen in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit[13]<br />
Die in Abbildung 4 dargestellt Tabelle zeigt, dass mit steigen<strong>der</strong> Urintemperatur ab 20 ◦ C die zur <strong>Hygienisierung</strong> nötige<br />
Lagerungszeit verkürzt wird. Bei grampositiven Bakterien ist eine Reduzierung um 90% schon nach 5 anstatt 30 Tagen<br />
erreicht[13]. Bei fäkalen Verunreinigungen, die jedoch vermieden werden sollten, wird eine Lagerung von 6 Monate<br />
empfohlen. Sauberes Urin gilt allgemein bei 20 ◦ C[13] nach spätestens einem Monat als hygienisch unbedenklich[3].<br />
Da eine direkte Ansteckung durch Familienmitglie<strong>der</strong>, je nach Krankheit, über Tröpfcheninfektion, Zubereitung <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Speisen o<strong>der</strong> direkten Kontakt, weit größer ist als die Krankheitsübertragung durch die gedüngten Feld-<br />
früchte, kann im Fall <strong>der</strong> Düngung im eigenen Garten zur Selbstversorgung von einer Lagerung abgesehen werden[3],<br />
[13].<br />
2.1.3 Zusammenfassung<br />
Allgemein lässt sich sagen, dass höhere Temperaturen und eine längere Lagerungszeit die Wahrscheinlichkeit einer<br />
vollständigen Vernichtung pathogener Substanzen erhöhen. Tabelle 6 7 zeigt zusammenfassend mögliche im Urin<br />
enthaltene Pathogene und ihre Resistenz gegenüber äußeren Einflüssen. Basierend auf dieses Wissen lassen sich<br />
hiermit mögliche Hygiensierungsverfahren beurteilen bzw. entwickeln.<br />
6 Mit Hilfe des Verfahrens <strong>der</strong> Gram-Färbung (nach Hans Gram) lassen sich die meisten Bakterien in die Gruppe <strong>der</strong> gramnegativen<br />
und <strong>der</strong> grampositiven Bakterien einteilen. Gramnegative Bakterien weisen eine dünnere Zellwand als grampositive Bakterien auf und<br />
lassen sich zwar wie grampositive Bakterien im ersten Schritt des Verfahrens ebenfalls einfärben, geben diese Farbe aber unter Zugabe<br />
von Alkohol wie<strong>der</strong> ab. Die Methode ist medizinisch und naturwissenschaftlich weit verbreitet, da sich die Bakterien <strong>der</strong> beiden Gruppe,<br />
außer im Bezug auf ihrer Zellwandbeschaffenheit, auch in ihrer Antibiotikaempfindlichkeit und Virulenzeigenschaften unterscheiden. Die<br />
Virulenz (lat.) = ” Giftigkeit“ sagt an wie stark die krankheitserzeugenden Eigenschaften eines Pathogens ausgeprägt sind[17].<br />
7 Ein Aerobier ist ein Lebewesen, welches elementaren Sauerstoff zwingend benötigt[17].<br />
8
Tabelle 6: Zusammenfassung[13], [17], [18], [19], [20], [21], [22], [23], [24]<br />
Art <strong>der</strong> Pathogene Bezeichnung Eigenschaften Behandlungsmöglichkeit<br />
Grampostive Bak-<br />
terien<br />
Gramnegative<br />
Bakterien<br />
Allgemein<br />
(z.B.Streptokokken)<br />
Sporenbildner (z.B. Bazillen,<br />
Clostrididen)<br />
Allgemein (E.Coli, Leptospira<br />
interrogans)<br />
Typhus (salmonella ty-<br />
phi/paratyphi)<br />
Vibrionen/Cholera (vibrio<br />
cholerae)<br />
Mykobakterien Tuberkulose (mycobacterium<br />
tuberculosis)<br />
Gegen mehrstündiges Kochen<br />
resistent<br />
4 ◦ C/30 d; 20 ◦ C/5 d;<br />
≥80 ◦ C/10 min.<br />
≥ 120 ◦ C/15-20 min.<br />
Bilden keine Sporen 4-20 ◦ C/1 d;<br />
in Wasser lange überle-<br />
bensfähig<br />
≥60 ◦ C/10 min.<br />
hohe Säureempfindlichkeit Abkochen<br />
Wachshaltige Zelllwand, hohe<br />
Säure-/Basenbeständigkeit,<br />
Aerobier<br />
Schistosomen Bilharziose Süßwasser Voraussetzung für<br />
Entwicklung und Schlüpfen<br />
von Larven<br />
Kochen/Pasteurisierung<br />
UV-Wellenlängen:<br />
≥300 nm; ≥65 ◦ C/≥30 min.<br />
Abkochen; Eier: Sonnen-<br />
licht, Trockenheit<br />
Viren Allgemein 20 ◦ C/6 Monate;<br />
≥80 ◦ C/1 h<br />
Rotavirus pH ≥12; 20 ◦ C/35 d;<br />
Hepatitis A-E HAV bei Normalbedingungen<br />
bis zu 4 Wochen überle-<br />
bensfähig<br />
HIV Außerhalb des Körpers nicht<br />
überlebensfähig<br />
≥100 ◦ C/20 min.<br />
≥100 ◦ C/≥20 min.;<br />
≥60 ◦ C/10 h<br />
Nicht notwendig<br />
Mikrosporiden ≥70 ◦ C/≥5 min.<br />
Kryptosporidien C. Parvum orale übertragung 4 ◦ C/ 29d; 20 ◦ C/5 d;<br />
9<br />
≥65 ◦ C/20 min.
2.2 Fäzes<br />
Mit 50 Litern pro Jahr und Person, was je nach Ernährung durch z.B. sehr fetthaltige o<strong>der</strong> sehr ballaststoffreiche<br />
Nahrung, 25 und 60 kg Trockenmasse entspricht[2], [4], beträgt <strong>der</strong> volumenmäßige Anteil <strong>der</strong> Fäzes ca. 10% <strong>der</strong><br />
Gesamtmenge. Nach etwa 30 Minuten ist die Oberfläche getrocknet und die anfänglich oftmals stark riechende Aus-<br />
scheidung geruchsfrei. Die Trocknungsrate ist abhängig von Ventilation und Raumtemperatur, sowie Luftfeuchtigkeit<br />
am Lagerort[1].<br />
2.2.1 Medizinische Risiken<br />
Aus medizinischer Sicht gelten Fäzes, vor allem im Vergleich zu Urin, als bedenklich. Neben Bakterien sind vor allem<br />
resistente Wurmeier problematisch. Abbildung 5 zeigt in Fäzes potentiell enthaltene Pathogene und ihre durchschnitt-<br />
liche Überlebensrate in Tagen bei Lagerung unter verschiedenen Umgebungsbedingungen.<br />
Abbildung 5: Fäkale Pathogene und ihre Überlebensraten bei Lagerung zu Umgebungstemperatur[13]<br />
Wurmeier werden über Fäzes ausgeschieden und können bei einer Lagerung unter normalen Umgebungsbedingungen<br />
teils über Jahre überleben. Deshalb stellen sie bei <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong> <strong>der</strong> Fäzes das größte Problem bzw. Herausforde-<br />
rung dar. Weltweit ist davon auszugehen, dass etwa eine Milliarde Menschen von Spulwürmern befallen sind; die Zahl<br />
<strong>der</strong> Menschen die sich mit Hakenwürmern infiziert haben wird auf etwa 700 Millionen geschätzt[10]. Da vor allem<br />
Regionen betroffen sind, in denen die Menschen zusätzlich oft mit dem Problem <strong>der</strong> Mangel- o<strong>der</strong> Unterernährung<br />
zu kämpfen haben, hat <strong>der</strong> Parasitenbefall oftmals tödliche Folgen.<br />
Abbildung 6 zeigt, dass beson<strong>der</strong>s in Afrika, wo ein großer Mangel an sanitären Versorgungen mit angemessener<br />
hygienischer Bearbeitung <strong>der</strong> Fäkalien herrscht, die Bedrohung durch Übertragung von Wurmerkrankungen über den<br />
Boden, d.h. die Nahrungsproduktion, sehr groß ist.<br />
Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissstand reicht eine normale Kompostierung nicht aus um die Eier zu<br />
inaktivieren[25]. Durch natürliche Prozesse können bei einer Kompostierung zwar notwendige Inaktivierungstempera-<br />
10
Abbildung 6: Globale Verteilung von Wurmerkrankungen, die über den Boden übertragen wurden[10]<br />
turen von über 50 ◦ C erreicht werden, dieses Temperaturniveau muss aber über einen längeren Zeitraum gewährleistet<br />
werden. Allgemein ist davon auszugehen, dass bei einer Temperatur von über 50 ◦ C während einer Dauer von meh-<br />
reren Stunden die Eier abgetötet werden. Bei Temperaturen von über 80 ◦ C ist davon auszugehen, dass selbst nach<br />
unter einer Stunde keine lebensfähigen Organismen dieser Spezies vorhanden sind[26].<br />
2.2.2 Aufbereitungsmöglichkeiten<br />
Im Folgenden soll auf bekannte und angewandte Möglichkeiten <strong>der</strong> Aufbereitung von Fäzes eingegangen werden.<br />
Austrocknung durch Lagerung<br />
Durch Austrocknung kann in trockenen und warmen Regionen in 4 Monaten eine Volumenreduzierung auf unter 20 %<br />
<strong>der</strong> Ursprungsvolumens erreicht werden[10]. Im Bezug auf die Inaktivierung z.B. von Wurmeiern, einschließlich <strong>der</strong><br />
resistentesten im Kot befindlichen Ascaris Wurmeier, wird bei Umgebungstemperaturen von 20 ◦ C, eine Lagerungszeit<br />
von 1,5 bis 2 Jahren benötigt[3]. Wichtig ist, dass aus Hygienegründen ein direkter Kontakt in dieser Zeit unbedingt<br />
vermieden werden muss. Deshalb sollte z.B. beim Umschichten o<strong>der</strong> Umgraben des Substrats geeignetes Werkzeug<br />
und Handschuhe verwendet werden.<br />
Kompostieren<br />
Beim Kompostieren erzeugen aerobe Rottebakterien Temperaturen von etwa 50 bis 55 ◦ C, so dass davon auszugehen<br />
ist, dass Krankheitserreger in wenigen Tagen abgetötet werden. Bei <strong>der</strong> aeroben Kompostierung ist darauf zu achten,<br />
dass meist noch kohlenstoffhaltiges Material beigemischt werden muss, um ein optimales C/N-Verhältnis von ca. 25/1<br />
zu erreichen[27]. Außerdem muss die Population <strong>der</strong> für den Kompostierungsprozess wichtigen Mikroorganismen eine<br />
gewisse Mindestgröße haben. Um unerwünschte Faulungsprozesse zu vermeiden muss außerdem auf eine ausreichende<br />
Luftzufuhr und eine Reduktion <strong>der</strong> Feuchte, z.B. durch Abfuhr <strong>der</strong> befeuchteten Luft, geachtet werden[9].<br />
Spezielle Varianten <strong>der</strong> Kompostierung sind:<br />
11
• Hot Composting<br />
Aerobe/anerobe Kompostierung, die bei 45 bis 60 ◦ C stattfindet und eine mesophile und thermophile Phase<br />
hat. Die Zerstörung <strong>der</strong> Pathogene erfolgt dabei in <strong>der</strong> thermophilen Phase. Problem: manchmal Nachwuchs<br />
<strong>der</strong> Erreger in <strong>der</strong> darauf folgenden mesophilen Phase.<br />
• Vermicomposting = Kompostierung mit Regenwürmern<br />
Vorteile sind: A) Regenwürmer übernehmen die Durchmischung des Substrats, B) Regenwürmer tragen durch<br />
Stoffwechselarbeit beson<strong>der</strong>s effektiv zum biochemischen Abbau von Biomasse bei und C) bilden sich im Darm-<br />
trakt von Regenwürmern Organo-Mineral-Komplexe, die eine sehr hohe Kationenaustauschkapazität (KAK),<br />
d.h. Nährstoffspeicherfähigkeit besitzen[28]. Bedingungen für eine gute Kompostierung: 25-35 ◦ C, 65 bis 80 %<br />
Feuchtigkeit im Substrat und ca. 2,2 kg/m 2 Würmer. Bisherige Erkenntnisse sind, dass durch Vermicompos-<br />
ting kein Nachwachsen von Pathogenen erfolgt, jedoch wurde auch keine vollständige <strong>Hygienisierung</strong> erwiesen.<br />
Die Inaktivierung von Bakterien erfolgt beim Vermicomposting durch den niedrigen pH Wert, <strong>der</strong> durch die<br />
Säureproduktion auf ca. 4 abfällt[29].<br />
Basische Behandlung<br />
Bei pH-Werten über 9 werden die meisten pathogenen Stoffe über eine Dauer von 6 Monaten eliminiert[3]. Höhere<br />
pH-Werte können diese Mindestverweilzeit drastisch reduzieren. So ist bei pH-Werten über 12,5 zusammen mit Tem-<br />
peraturen von 55 bis 70 ◦ C nur noch eine Verweildauer von 2 Stunden nötig[9]. Als weiteren positiver Nebeneffekt ist<br />
zu nennen, dass die Geruchsbildung im stark alkalischen Bereich reduziert wird. Die pH-Wert-Erhöhung kann durch<br />
Zugabe von Asche, Kalk o<strong>der</strong> Urin erzielt werden[4], [26].<br />
Laktofermentation<br />
Charakteristisch für die Fäkalienbehandlung per Laktofermentation (LF), d.h. einer Milchsäurevergärung ist die Zu-<br />
gabe von sog. ” Effektiven Mikroorganismen“ (EM). Dabei handelt es sich um ” dominante, positive Mikroorganismen,<br />
die in Symbiose leben und wirken, Fäulnis und übermäßige Oxidation verhin<strong>der</strong>n und zu einer positiven Mikrobiologie<br />
für Tier, Mensch und Pflanze beitragen“(Prof. Teruo Higa, Japan, [25]). Die durch EM angeregte LF führt dazu,<br />
dass statt einem ausschließlichen Abbau <strong>der</strong> Biomasse, wie bei <strong>der</strong> Kompostierung, auch ein Umbau <strong>der</strong> Biomasse<br />
stattfindet, d.h. eine Humifizierung und Bildung von Huminstoffen. Während <strong>der</strong> LF fällt <strong>der</strong> pH-Wert auf etwa 4.<br />
Der Zusatz von EM zur Kompostierung resultiert in einer signifikanten Verringerung <strong>der</strong> Geruchsbelästigung. Die<br />
Inaktivierung von Bakterien durch LF wurde an <strong>der</strong> Uni Magdeburg von Dr. Monika Krüger untersucht und bestätigt.<br />
Allerdings konnte durch die LF kein Abtöten von Wurmeiern nachgewiesen werden.<br />
Pasteurisierung<br />
Allgemein wird unter <strong>der</strong> Pasteurisierung das kurzzeitige Erwärmen, meist in Temperaturbereichen von 60 bis 95 ◦ C,<br />
verstanden. Bei <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong> von Klärschlamm wird unter an<strong>der</strong>em die Schlammpasteurisierung angewandt.<br />
Dabei wird <strong>der</strong> Schlamm während einer Dauer von 1 Stunde auf mindestens 70 ◦ C erhitzt und die meisten Pathogene<br />
so zerstört[9].<br />
12
Thermische Konditionierung unter Ausnutzung höhere Drücke<br />
Die Behandlungsdauer lässt sich bei thermischen <strong>Hygienisierung</strong>sprozessen durch höhere Temperaturen und auch<br />
durch höhere Drücke reduzieren. Bei <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong> von Schlachtabfällen werden so bspw. Sterilisationsverfah-<br />
ren verwendet, die bei 133 ◦ C und 3 bar nach 20 min. beendet werden können, wobei anschließend hygienische<br />
Unbedenklichkeit garantiert wird[9], [22].<br />
Das Autoklavieren wird typischerweise in <strong>der</strong> Medizintechnik und Pharmazie zum Sterilisieren von medizinischen<br />
Geräten eingesetzt. Vorzugsweise findet die Sterilisation dabei unter feuchten Bedingungen in einer Sattdampfatmo-<br />
sphäre statt. Üblicherweise wird in <strong>der</strong> Praxis eine Temperatur von 121 ◦ C zum sterilisieren verwendet. Wichtig ist<br />
dabei, dass die Zeit ausreichend lange gehalten wird, so dass an je<strong>der</strong> Stelle innerhalb des Autoklaven, die Sterilisa-<br />
tionstemperatur erreicht wird. Resistentere Viren sollten bei einer Temperatur von über 130 ◦ C und einer Dauer von<br />
min. 1 Stunde behandelt werden.<br />
Verbrennung<br />
Eine weitere Möglichkeit <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong> stellt die Verbrennung dar. Sie erfor<strong>der</strong>t jedoch die vorherige Trocknung<br />
des zu verbrennenden Materials. Da bei diesem Verfahren Temperaturen von über 600 bis 1200 ◦ C erreicht werden,<br />
ist von einer vollständigen <strong>Hygienisierung</strong> auszugehen. Bei <strong>der</strong> Verbrennung reagiert <strong>der</strong> enthaltene Kohlenstoff mit<br />
Sauerstoff, so dass am Ende des Prozesses in den Verbrennungsrückständen hauptsächlich mineralische Substanzen<br />
verbleiben. Innovative Verfahren zielen auf eine Rückgewinnung <strong>der</strong> Nährstoffe, insb. Phosphor, aus <strong>der</strong> Asche ab.<br />
Diese befinden sich allerdings meist noch in <strong>der</strong> Forschung zur Anwendungsreife bzw. Demonstrationsphase. Eine<br />
direkte Anwendung <strong>der</strong> Asche im Boden sollte nicht erfolgen, da diese auch Schwermetalle enthalten kann. Außerdem<br />
liegen die Nährelemente meist nicht in pflanzenverfügbarer Form in <strong>der</strong> Asche vor, sodass eine Rückgewinnung weitere,<br />
z.B. chemisch o<strong>der</strong> biochemisch, Aufbereitungsschritte erfor<strong>der</strong>t. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahren ist, dass es,<br />
um effizient zu sein, den Einsatz trockener Substrate erfor<strong>der</strong>t und somit die Fäkalien o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klärschlamm zuvor<br />
mechanisch entwässert und dann getrocknet werden müssen, was meist mit einem erheblichen Energieaufwand bzw.<br />
bei Anwendung von solarer Trocknung mit einem hohen Flächenbedarf verbunden ist.<br />
2.2.3 Zusammenfassung<br />
Die meisten Pathogene, die in Fäkalien zu finden sein können, wie Bakterien, Viren und Mikroorganismen, sowie<br />
<strong>der</strong> Erreger <strong>der</strong> Bilharziose, werden über die Fäzes ausgeschieden. Als zusätzliche Problemgruppe sollte bei <strong>der</strong><br />
<strong>Hygienisierung</strong> <strong>der</strong> Fäzes beson<strong>der</strong>s auf Wurmeier geachtet werden. In Tabelle 2.2.3 sind abschließend die Behand-<br />
lungsmöglichkeiten von Fäzes anhand <strong>der</strong> wichtigsten Parameter Zeit und Temperatur sowie eine Abschätzung <strong>der</strong><br />
Wirksamkeit im Hinblick auf potentiell noch enthaltenen Pathogene dargestellt.<br />
13
Tabelle 7: Zusammenfassung <strong>der</strong> Behandlungsmöglichkeiten von Fäzes<br />
Verfahren Zeit Temperatur Weitere wichtige Mögliche verbleibende<br />
Parameter<br />
Pathogene<br />
Trocknung 1-2 Jahre Wassergehalt Wurmeier<br />
Basische Be-<br />
handlung<br />
Aerobe Kom-<br />
postierung<br />
Stunden bzw. Monate 70 ◦ C bzw. Umgebung-<br />
stemperatur<br />
pH>9 bis 12,5<br />
Mehrere Tage 50-55 ◦ C Wurmeier, Bakterien-<br />
sporen<br />
Pasteurisierung 10-30 min. 65-95 ◦ C Bakteriensporen, Vi-<br />
Auskochen 15 min. 100 ◦ C Bakteriensporen<br />
Thermische<br />
Konditionierung<br />
45-60 min Hochtherm. 180-210 ◦ C;<br />
3 Sanitäre Versorgungssysteme<br />
3.1 Herkömmliche Ansätze<br />
Nie<strong>der</strong>therm. 80-90 ◦ C,<br />
Autoklavieren 120-130 ◦ C<br />
ren<br />
2-20 bar keine<br />
Unter ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet sind die meisten bestehenden sanitären<br />
Versorgungsstrukturen nicht nachhaltig. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für angewandte Techniken in industrialisierten Län<strong>der</strong>n,<br />
die eine Fäkalienbeseitigung durch Wassertoiletten, Kanalisation und Klärwerk, d.h. basierend auf dem sog. ” Flush-<br />
and-discharge“ Prinzip (siehe Abbildung 7) realisieren. In ärmeren Län<strong>der</strong>n wird meist aus Mangel an Alternativen das<br />
” Drop-and-store-Prinzip“ (siehe Abbildung 8) angewendet und die Fäkalien in Löchern o.ä. unter <strong>der</strong> Erde deponiert<br />
werden.<br />
Abbildung 7: Die Toilettenabfallhandhabung nach dem flush-and-discharge bzw. end-of-pipe Ansatz[1]<br />
Beide Varianten sind als nachteilig zu bewerten, da sie A) in großen Mengen Trinkwasser verschmutzen und B) die in<br />
Fäkalien enthaltenen Nährstoffe nicht nutzen. In Industrielän<strong>der</strong>n werden durch ” Flush-and-discharge-Systeme“ ca.<br />
15.000 Liter Trinkwasser pro Person und Jahr verunreinigt um die Toilettenabfälle abzutransportieren. Die Aufberei-<br />
tung <strong>der</strong> am Ende <strong>der</strong> Rohrleitungen anfallenden Mengen mit Fäkalien verschmutzten Trinkwassers ( ” End-of-pipe“)<br />
ist sehr energieaufwendig und teuer. In Deutschland wird zur Rückführung <strong>der</strong> Nährstoffe auf landwirtschaftliche<br />
Flächen zwar eine <strong>Hygienisierung</strong> des Klärschlamms angestrebt, jedoch ” aufgrund <strong>der</strong> geringen Auswahl geeigne-<br />
14
ter <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren für Kläranlagen“ noch nicht vorgeschrieben[9]. Außerdem stellt das Umweltbundesamt<br />
fest: ” Aus Kostengründen wird <strong>der</strong>zeit eine Klärschlammhygienisierung praktisch nicht eingesetzt, auch dort nicht,<br />
wo Aggregate bereits installiert sind. Im Hinblick auf eine Gleichbehandlung von Düngemitteln sollte jedoch <strong>der</strong><br />
Klärschlamm vor einer landbaulichen Verwertung grundsätzlich einer hygienisierenden Behandlung unterworfen wer-<br />
den“[9]. Hierfür sei es jedoch notwendig, ” neue Methoden <strong>der</strong> Klärschlammhygienisierung, insbeson<strong>der</strong>e für kleinere<br />
Anlagen“ zu erforschen. Auch die Nährstoffrückgewinnung aus Klärschlamm durch eine entsprechende Aufbereitung,<br />
so dass die darin enthaltenen Nährstoffe wie<strong>der</strong> in pflanzenverfügbarer Form vorliegen, ist immer noch im Bereich<br />
<strong>der</strong> Forschung und wird praktisch noch nicht umgesetzt.<br />
Bei den meist in ärmeren Län<strong>der</strong>n angewandten ” Drop-and-store-Systemen“ findet eine Verunreinigung des Grund-<br />
wassers durch Sickerwasser aus den Gruben statt; über das Grundwasser können die Verunreinigungen anschließend<br />
in Wasserquellen bzw. Fließgewässer gelangen und werden dort zu Infektionsrisiken.<br />
Abbildung 8: Das drop-and-store-Prinzip und seine Probleme am Beispiel ein sog. Grubenlatrine bzw. Pit-latrine[10]<br />
Ein Beispiel für herkömmliche ” Drop-and-store-Systeme“ sind septische Tanks. Hier werden die Fäkalien nicht direkt<br />
in <strong>der</strong> Erde son<strong>der</strong>n in einem Behälter gesammelt und dort meist biochemisch aufbereitet und die festen Partikel setzen<br />
sich ab. Damit die Tanks nicht zu schnell voll sind, wird die flüssige Phase anschließend weitergeleitet und im Boden<br />
versickert. Der Boden soll dabei die Aufgabe eines Filters übernehmen. Im Effekt wird ein Großteil <strong>der</strong> wertvollen<br />
Nährstoffe in <strong>der</strong> Erde deponiert, so dass sie für Pflanzen nicht weiter zugänglich sind und durch Auswaschungen von<br />
Stickstoff und Krankheitserregern kommt es zu erheblichen Verschmutzungen von Grund- bzw. Trinkwasser.<br />
Während sich die herkömmlichen Ansätze weiter verbreiten nimmt weltweit die Degradation <strong>der</strong> Böden zu und <strong>der</strong>en<br />
Humusversorgung ab. Außerdem steigen gleichzeitig die Preise für die Grundelemente von künstlichem Mineraldünger<br />
(NPK) aufgrund <strong>der</strong>en Knappheit stetig und rasant an. Ziel ist es deshalb, zu den vorherrschenden linearen Strategi-<br />
en neue Alternativen zu finden, die Wasserressourcen schonen und eine Kreislaufführung <strong>der</strong> in Fäkalien enthaltenen<br />
Wertstoffe ermöglichen. Toilettenabfälle sollten zu ” Human Manure“ bzw. ” anthropogenem Wirtschaftdünger“ um-<br />
definiert werden.<br />
Im Folgenden sollen zwei innovative Konzepte aus dem Bereich <strong>der</strong> Abfall- und Abwasserentsorgung bzw. -verwertung<br />
vorgestellt werden.<br />
3.2 Innovative Ansätze: Ecological Sanitation<br />
” Ecosan provides human health and environmental protection using affordable and appropriate technologies to match<br />
the needs of the entire world. (. . . ) Ecological sanitation provides alternative solutions with or without water, while<br />
15
providing containment, treatment and recycling of excreta. (. . . ) With ecosan the use of sanitized human excreta as<br />
a fertilizer enhances crop growth and, as a result, increases nutrition for those who depend on subsistence farming,<br />
or helps to generate income for those who sell the products they grow“[30].<br />
Grundlegen<strong>der</strong> Ansatz von Ecological Sanitation (EcoSan) ist eine ganzheitliche Betrachtung und Lösung <strong>der</strong> Abwasser-<br />
und Abfallproblematik, indem Stoffkreisläufe geschlossen werden und Abfälle als Wertstoffe betrachtet werden. Ab-<br />
bildung 9 zeigt das Prinzip <strong>der</strong> ökologischen, kreislauforientierten Abwasser- Abfallwirtschaft.<br />
Abbildung 9: Das EcoSan-Konzept[10]<br />
In EcoSan-Ansätzen werden bisher als Abfall bezeichnete und behandelte Stoffe zu Wertstoffen umdefiniert, d.h.<br />
ihnen wird anstatt ausschließlich Entsorgungskosten auch ein Wert zugeschrieben. Dies gilt vor allem für Wasser,<br />
organische Stoffe und mineralische Nähr- und Spurenelemente. Wertstoffe sollen prinzipiell bedacht und sparsam<br />
verwendet und anschließend wie<strong>der</strong>- bzw. weiterverwendet werden. Durch die Wie<strong>der</strong>gewinnung und Rückgeführung<br />
<strong>der</strong> Wertstoffe sollen negative Umwelteinflüsse vermieden bzw. reduziert werden und die Notwendigkeit des Ressour-<br />
censchutzes Beachtung finden[16].<br />
Damit die Vorteile dieser Kreislaufwirtschaft nicht mit einer möglichen Verbreitung von Infekten einhergehen, wird<br />
auch die Thematik <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong> bedacht. So werden Gefahren <strong>der</strong> Krankheitsübertragung durch Fäkalien o<strong>der</strong><br />
durch fäkal verunreinigtes Wasser innerhalb des Systems beseitigt bzw. reduziert. Durch die Nährstoffrückführung<br />
kann somit im Vergleich zur kommerziellen Düngung ein kostengünstiger und nachhaltiger Beitrag zur Sicherung <strong>der</strong><br />
Nahrungsproduktion geleistet werden.<br />
Abbildung 10 zeigt vermeidbare Umweltschäden bei <strong>der</strong> Anwendung von ökologischen Abfall- und Abwassermanage-<br />
mentmethoden im Vergleich zu herkömmlichen ” End-of-pipe-Systemen“.<br />
16
Abbildung 10: Umweltschäden, die durch EcoSan vermieden werden[10]<br />
EcoSan-Projekte beinhalten neben sanitären Einrichtungen im Sinne von einfachen, Low-Tech 8 -Toilettenlösungen,<br />
die eine Nutzung <strong>der</strong> Nährstoffe integrieren auch Techniken zur Abwasseraufbereitung wie z.B. Pflanzenkläranlagen.<br />
Hier soll sich jedoch weiter auf den Toilettenaspekt konzentriert werden.<br />
3.2.1 Angewandte Sanitärsysteme in EcoSan-Projekten<br />
In EcoSan-Projekten kommen bisher sowohl Komposttoiletten als auch Trenntoiletten zum Einsatz. Die meisten<br />
Projekte haben zu einer deutlichen Verbesserung <strong>der</strong> hygienischen Situation vor Ort geführt. Es besteht jedoch weiter<br />
die Problematik, dass sehr resistente Pathogene, wie Wurmeier oft nicht eliminiert werden können.<br />
Im Folgenden soll zwischen einfachen Lösungen und komfortablen Toiletten unterschieden werden.<br />
Einfache Toiletten<br />
Die in EcoSan-Projekten verwendeten Toilettenkonstruktionen, die vorrangig in südlichen Län<strong>der</strong>n (z.B. Lateinamerika<br />
und Afrika) eingesetzt werden, sind in Tabelle 7 charakterisiert.<br />
Bei den ersten beiden Varianten, Arbaloo (Abbildung 11) und Fossa Alterna (Abbildung 12) handelt es sich um<br />
Komposttoiletten; bei <strong>der</strong> drittem um eine Variante einer einfachen Trenntoilette (UDDT 9 , siehe Abbildung 14).<br />
8<br />
” Low-Tech ist eine Technologie, die auf leichtverständlicher und einfach aufgebauter Technik basiert. Ihre Produkte sind unter <strong>der</strong><br />
Expertise lokaler Gemeinschaften herstell-, bedien- und reparierbar. Sie verursachen über ihren gesamten Lebenszyklus kleinstmöglichen<br />
ökologischen Schaden; sie sind langlebig, aus weitestgehend lokal verfügbaren, nachwachsenden o<strong>der</strong> recycelten und kostengünstigen<br />
Materialien hergestellt. Das Konzept basiert auf sozialer und kultureller Akzeptanz und freier Verfügbarkeit des Wissens“.<br />
Erabeitet von <strong>der</strong> Projektwerkstatt ” Bauraum - LowTech“ an <strong>der</strong> TU Berlin, Januar 2011.<br />
9 Urin Diverting Dry Toilette (engl.) = ” Urinseparationstoilette“ o<strong>der</strong> ” Trenntrockentoilette“<br />
17
Abbildung 11: Die Arborloo-Toilette[31]<br />
Abbildung 12: Das Fossa Alterna-Prinzip[32]<br />
Tabelle 8: Einfach Toilettenvarianten für EcoSan-Projekte<br />
Arborloo Fossa Alterna UDDT<br />
Bauweise einfache Grube (1m tief), darüber<br />
einfach Toilette<br />
Funktion einmal verwenden, dann Baum<br />
pflanzen<br />
zwei Gruben (1,5 m tief), darüber<br />
einfache Toilette<br />
Gruben werden alternierend ver-<br />
wendet; in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en wird kom-<br />
postiert<br />
Sammelbehälter (ca. 20 l) in<br />
überirdischer Kammer un Toilette<br />
mit einfacher Trennvorrichtung<br />
Vorkompostierung im Sammel-<br />
behälter; externe Kompostierung<br />
nach Entleerung<br />
Inhalt Fäkalien plus Erde, Asche, Blätter Fäkalien plus Erde, Asche, Blätter Fäzes plus Asche, Blätter; Urin-<br />
sammlung getrennt<br />
Turnus 6-12 Monate 12 Monate 2-6 Monate<br />
Nachteil neue Gruben graben, Toilette<br />
muss wan<strong>der</strong>n<br />
Vorteil günstig, keine Kontakt mit Fäka-<br />
lien da keine Handhabung erfor-<br />
<strong>der</strong>lich<br />
erfor<strong>der</strong>t gute Konstruktion für<br />
langlebige Funktion, erfor<strong>der</strong>t<br />
Entleerung <strong>der</strong> Kompostgrube<br />
komplexere Bauweise und teurer<br />
günstig geringere Geruchsbelästigung<br />
18<br />
durch Trennung, höherer Ar-<br />
beitsaufwand für regelmäßiges<br />
Entleeren
Abbildung 13: Aufbau einer einfachen Urin-Trenntrockentoilette (UDDT)[10]<br />
19
Komfortable Toiletten<br />
Auch im Bereich <strong>der</strong> komfortablen Toiletten, die hauptsächlich in Europa (z.B. Schweden) und Nordamerika (z.B.<br />
Kanada) verwendet werden, gibt es sowohl das Prinzip <strong>der</strong> Trenn- als auch <strong>der</strong> Komposttoiletten.<br />
Abbildung 14: Verschiedene Modelle von Urinseperationstoiletten - UDDTs[10]<br />
Die komfortable Urinseparationstoilette hat den Vorteil, dass sie kein bis nur wenig Wasser (max. 5-8 Liter, im<br />
Vergleich zu 25 bis 40 Litern bei herkömmlichen Toiletten mit Wasserspülung)[25], benötigt. Die Trennung <strong>der</strong><br />
Fraktionen vereinfacht die anschließende Handhabung im Sinne <strong>der</strong> Aufbereitung und somit auch die Verwendung als<br />
Dünger. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Trennung die Geruchsbelästigung reduziert werden kann. Nachteilig<br />
ist, dass das Konzept erst recht neu ist und noch nicht wirklich bekannt. Somit fehlt es an Erfahrungsberichten und<br />
die soziokulturelle Akzeptanz ist noch eher gering. Die Trennung <strong>der</strong> Fraktionen erfolgt meist mechanisch, d.h. durch<br />
eine physische Trennung schon in <strong>der</strong> Kloschüssel. Wie in Abbildung 14 dargestellt unterscheiden sich die verfügbaren<br />
Modelle dabei in <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Trenneinrichtung und somit auch in den Herstellungskosten (hier: von links<br />
nach rechts aufsteigend).<br />
Eine äußerlich ähnlich Variante stellen die komfortable Komposttoiletten dar. Dabei werden jedoch Fäzes und Urin<br />
nicht getrennt, son<strong>der</strong>n gemeinsam in einem Behälter aufgefangen und anschließend kompostiert. Die Kompostierung<br />
erfolgt meist in einem Teil <strong>der</strong> Toilette, was durch die daraus resultierende relativ umfangreiche Baugröße einen Nach-<br />
teil dieser Bauweise mit sich bringt. Es gibt allerdings auch Varianten, die einen Abtransport per Fallrohre realisieren<br />
und die Kompostierung in einem größeren Sammelbehälter bspw. im Keller erfolgt. Vorteil <strong>der</strong> Komposttoiletten<br />
ist, dass sie kein Wasser erfor<strong>der</strong>n, bzw. dies sogar erfor<strong>der</strong>lich für eine erfolgreiche Kompostierung ist, damit das<br />
Substrat nicht zu feucht wird und schimmelt. Meist werden bei <strong>der</strong> Benutzung von Komposttoiletten zur Reduktion<br />
<strong>der</strong> Feuchte zusätzlich Sägespäne nach jedem Toilettengang hinzugefügt.<br />
Weitere entwickelte Konzepte, wie z.B. die Vakuumtoilette, zeichnen sich ebenfalls durch einen geringen Wasserbedarf<br />
aus. Allerdings ist die technische Realisierung eher im High-Tech-Bereich anzusiedeln und <strong>der</strong> Betrieb erfor<strong>der</strong>t ver-<br />
gleichsweise viel Energie. Somit ist dieses Modell nur für Son<strong>der</strong>anwendung, wie z.B. auf Schiffen o<strong>der</strong> in Flugzeugen,<br />
geeignet.<br />
20
Abbildung 15: Verschiedene Modelle <strong>der</strong> Komposttoilette[10]<br />
3.2.2 Urindüngung und sozio-kulturelle Akzeptanz<br />
Kommen UDDTs zum Einsatz, werden die Fäkalien in <strong>der</strong> Toiletten vorkompostiert, getrocknet und anschließend<br />
zur Aufbereitung weiter kompostiert. Der Urin kann nach einer für die notwendige Aufbereitung entsprechenden<br />
Lagerungszeit direkt bzw. mit Wasser verdünnt als Dünger zum Einsatz kommen. Ein Problem <strong>der</strong> Urindüngung ist<br />
jedoch die gesellschaftliche Akzeptanz. Viele Menschen schrecken vor dem Gedanken zurück, direkt mit Urin gedüngte<br />
Pflanzen zu essen. Durch verstärkte Aufklärungsarbeit o<strong>der</strong> die Möglichkeit vorrangig Pflanzen, die als Viehfutter<br />
verwendet werden sollen, zu düngen, muss dies jedoch kein Hin<strong>der</strong>ungsgrund bleiben. Ein interessanter Ansatz wird<br />
<strong>der</strong>zeit von Mammo Beriso an <strong>der</strong> TUHH untersucht. Dabei soll die Urin zur Düngung beim Anbau von Beinwell 10<br />
eingesetzt werden. Durch ihr tiefes Wurzelwachstum kann diese Pflanze beson<strong>der</strong>s effizient Nährstoffe aus dem Boden<br />
aufnehmen. Anschließend werden die Blätter geerntet, die sich unter Abschluss von Luftsauerstoff während einer etwa<br />
4-wöchigen Lagerung zersetzen. Als Produkt dieser Abbauphase entsteht eine dunkelbraune zähe Flüssigkeit, die sehr<br />
viele <strong>der</strong> durch den Urin zugeführten Nährstoffe enthält. Diese sog. ” Pflanzenjauche“ kann nun als Dünger eingesetzt<br />
werden.<br />
3.3 Innovative Ansätze: Terra Preta Sanitation<br />
Grundsatz dieses neuen Konzeptes, das u.a. von Prof. Otterpohl et al. 11 und Dr. J. Recklin 12 und H. Pieplow 13<br />
entwickelt wurde, ist: ” If there is a problem, look for other problems and solve them together“.<br />
Unter Terra Preta Sanitaion (TPS) wird folgendes Konzept verstanden: Integration von Sanitärlösung und Boden-<br />
verbesserung durch Rückführung <strong>der</strong> in den Exkrementen enthaltenen Nährstoffe und des Kohlenstoffs über den Weg<br />
<strong>der</strong> Kompostierung und nach den Prinzipien <strong>der</strong> Terra Preta, d.h. mit Beimischung von Holzkohle.<br />
” Research on practical application of the principles of mo<strong>der</strong>n TPS has shown that it is possible to convert in a<br />
hygienic and sustainable way biowaste and faecal matter into highly fertile humus-like material. TPS makes use<br />
of lactofermentation and vermicomposting in a two-stage process. One of the main advantages is that the lacto-<br />
10 comfrey (engl.)<br />
11 Institut für Abwasserwirtschaft, TUHH<br />
12 Pflanzenvielfalt e.V., Eberswalde<br />
13 BMU<br />
21
fermentation works efficiently and stable without air exchange and produces no offensive odours“[33].<br />
Bestandteile von TPS sind:<br />
• Urin-Trenntrockentoilette<br />
– Urinsammlung und Lagerung;<br />
Verwertungsmöglichkeiten: direkt als Dünger (1:10 verdünnt) o<strong>der</strong> Zugabe bei Kompostierung (dann<br />
außerdem Zumischung von Holz, Späne, Stroh, Laub, Kohle etc. notwendig um ein gutes C/N-Verhältnis<br />
zu erhalten)<br />
– Fäkaliensammlung und Vorkompostierung in UDDTs und anschließend Kompostierung<br />
• Einsatz von Charcoal schon in <strong>der</strong> UDDT um Geruchsbelästigung zu vermeiden<br />
• Kompostierung: anaerob, aerob, LF<br />
Zutaten für Terra Preta nach dem TPS-Ansatz (nach Jürgen Recklin):<br />
• Steinmehl: liefert Mineralien<br />
• Urin: kann vorher gespeichert/gelagert werden<br />
• Fäzes: ggf. vorkompostiert mit EM und Kohle ( ” Holzkohlebokashi“)<br />
• frisches Holz: liefert C um hohe N-Fracht des Urins auszugleichen und ist notwendig um gutes C/N-Verhältnis<br />
zu erreichen. Dieses sollte initial zwischen 22 und 24 liegen. Das Vol.-Verhältnis Urin/Holz sollte ca. 1/50<br />
betragen. Holz enthält viel Lignin, das eine strukturelle Ähnlichkeit zu Huminstoffen besitzt und sich somit<br />
vorteilhaft auf die gewünschte Humifizierung auswirkt. Anstatt Holz ist auch die Verwendung von Bambus<br />
o<strong>der</strong> Hanf möglich, womit bisher sehr gute Ergebnisse erreicht wurden.<br />
• Mikroorganismen: aerobe und anaerobe arbeitende Organismen im Verhältnis 4/1<br />
• Mischung aus Mulch mit EM und per LF vorkompostiert<br />
• gemahlene Holzkohle: ca. 10% des Endvolumens; Holzkohle bietet gute Lebensbedingungen für Mikroorganis-<br />
men, so dass die Oberfläche bzw. Poren <strong>der</strong> Holzkohle von geeigneten Mikroorganismen kultiviert werden.<br />
• Küchenabfälle o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e anfallende organische Reststoffe, wie z.B. Algen, wenn vorhanden/in Meernähe<br />
Die Kompostierung sollte draußen und vorzugsweise unter einem Baum erfolgen. Vor <strong>der</strong> Mischung <strong>der</strong> Substrate wird<br />
an <strong>der</strong> Stelle des Komposthaufens ein wenig Bruchholz flächig verteilt. Anschließend sollten die Zutaten in Schichten<br />
bis zu einer Gesamthöhe von max. 50 cm aufgetragen werden. Es sollte anfänglich einmal alles gut durchmischt<br />
werden und anschließend ruhen gelassen werden. Auf ein Beimischen von Asche o<strong>der</strong> Kalk sollte verzichtet werden,<br />
da die basischen Bedingungen zur Bildung von Ammoniak und somit zu N-Verlusten führen. Nach ca. 1 Monat sollte<br />
neben den TP-Haufen einen Erdhaufen mit Regenwürmern aufgeschüttet werden. Ist das Milieu in <strong>der</strong> TP passend,<br />
ziehen die Würme von alleine ein. Während <strong>der</strong> gesamten Kompostierung sollte ein gewisser Feuchtegehalt in <strong>der</strong><br />
Substratmischung gesichert werden, d. h. <strong>der</strong> Komposthaufen ggf. abgedeckt o<strong>der</strong> Wasser nachgeben. Nach ca. 3 bis<br />
6 Monate ist die TP fertig. Das Gesamtvolumen <strong>der</strong> Mischung schrumpft während <strong>der</strong> Kompostierung um ca. 20%.<br />
Für die Einbringung in den Boden sollte ca. 10 l selbstgemachte TP pro m 2 aufgebracht werden. Erfahrungswerte<br />
zeigen, dass ca. 500 Liter TP 30 kg Biokohle benötigt werden.<br />
22
3.4 Zusammenfassung<br />
Unter dem Aspekt <strong>der</strong> <strong>Hygienisierung</strong> von Fäkalien spielt inbeson<strong>der</strong>e die Behandlung <strong>der</strong> Fäzes eine wichtigr Rolle,<br />
da darin die meisten Krankheitserreger enthalten sind. Nach dem dargestellten Wissensstand zur <strong>Hygienisierung</strong> von<br />
Fäzes können die meisten Bakterien, Viren und Parasiten bei Temperaturen unter 70-100 ◦ C unschädlich gemacht<br />
werden. Das Verfahren <strong>der</strong> Autoklavierung bei feuchter Hitze (über 120 ◦ C) und unter Druck gewährleistet außerdem,<br />
dass auch resistente Bakteriensporen und Viren abgetötet werden.<br />
Nach dem Stand <strong>der</strong> Technik wird eine vollständige <strong>Hygienisierung</strong> we<strong>der</strong> in herkömmlichen Klärwerken noch in<br />
innovativen EcoSan-Konzepten realisiert. Für die Behandlung von Klärschlamm wird eine Behandlung per Pasteu-<br />
risierung angestrebt, die jedoch aus wirtschaftlichen Gründen in <strong>der</strong> Praxis noch nicht umgesetzt werden kann. In<br />
EcoSan-Projekten wird meist eine Kompostierung als <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren angewendet. Die beiden genannten<br />
Verfahren werden vom Umweltbundesamt als ” <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren, die zu einem hohen Hygieneniveau führen“<br />
bezeichnet[9]. Jedoch bleibt bei <strong>der</strong> Kompostierung die Beseitigung von Verunreinigungen mit Wurmeiern problema-<br />
tisch.<br />
Die hydrothermale Carbonisierung im Nie<strong>der</strong>temperatur-Bereich, bei <strong>der</strong> eine Temperatur von ca. 140 ◦ C bei ca. 4 bar<br />
Überdruck und Sattdampfbedingungen erreicht und über mindestens zwei, wahrscheinlich vier Stunden gehalten wird,<br />
erscheint auf Grund ebendieser Prozessparameter als <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren beson<strong>der</strong>s interessant. Bei Betrachtung<br />
<strong>der</strong> oben dargestellten bekannten Verfahren und unter Beachtung relevanter Parameter bzw. Prozessgrößen, kann<br />
davon ausgegangen werden, dass dieser Prozess zu einer vollständigen Hygiensierung <strong>der</strong> behandelten Substrate führt.<br />
Dies bedeutet, dass aus medizinischer Sicht keine Bedenken hinsichtlich einer Weiterverwertung <strong>der</strong> Wertstoffe mehr<br />
bestehen. Somit bietet das Verfahren eine interessante Erweiterung des EcoSan-Konzeptes, in dem die hydrothermale<br />
Nie<strong>der</strong>temperatur-Carbonisierung als <strong>Hygienisierung</strong>sverfahren integriert wird.<br />
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