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Aspekte der Hygienisierung.pdf - Ingenieure ohne Grenzen

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• Zeit<br />

• Verdünnung<br />

Der pH-Wert des Urins steigt im unverdünnten Fall als Folge <strong>der</strong> Umsetzung des im Urin gelagerten Stickstoffs<br />

zu Ammonium auf etwa 9 an[3], [4], [13], [15]. Der Abbau des Harnstoffs in Ammonium erfolgt in weniger als 48<br />

Stunden[14]. Im Temperaturbereich bis 20 ◦ C trägt dieser Vorgang maßgeblich zu einem schnellen Abtöten gramne-<br />

gativer 6 Bakterien, wie E.coli, Salmonella und Vibrio cholerae, dem Verursacher <strong>der</strong> Cholera, bei. In vielen Fällen<br />

können jedoch oftmals noch grampositive Bakterien nachgewiesen werden[13].<br />

Abbildung 4: Inaktivierung von Mikroorganismen in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit[13]<br />

Die in Abbildung 4 dargestellt Tabelle zeigt, dass mit steigen<strong>der</strong> Urintemperatur ab 20 ◦ C die zur <strong>Hygienisierung</strong> nötige<br />

Lagerungszeit verkürzt wird. Bei grampositiven Bakterien ist eine Reduzierung um 90% schon nach 5 anstatt 30 Tagen<br />

erreicht[13]. Bei fäkalen Verunreinigungen, die jedoch vermieden werden sollten, wird eine Lagerung von 6 Monate<br />

empfohlen. Sauberes Urin gilt allgemein bei 20 ◦ C[13] nach spätestens einem Monat als hygienisch unbedenklich[3].<br />

Da eine direkte Ansteckung durch Familienmitglie<strong>der</strong>, je nach Krankheit, über Tröpfcheninfektion, Zubereitung <strong>der</strong><br />

gemeinsamen Speisen o<strong>der</strong> direkten Kontakt, weit größer ist als die Krankheitsübertragung durch die gedüngten Feld-<br />

früchte, kann im Fall <strong>der</strong> Düngung im eigenen Garten zur Selbstversorgung von einer Lagerung abgesehen werden[3],<br />

[13].<br />

2.1.3 Zusammenfassung<br />

Allgemein lässt sich sagen, dass höhere Temperaturen und eine längere Lagerungszeit die Wahrscheinlichkeit einer<br />

vollständigen Vernichtung pathogener Substanzen erhöhen. Tabelle 6 7 zeigt zusammenfassend mögliche im Urin<br />

enthaltene Pathogene und ihre Resistenz gegenüber äußeren Einflüssen. Basierend auf dieses Wissen lassen sich<br />

hiermit mögliche Hygiensierungsverfahren beurteilen bzw. entwickeln.<br />

6 Mit Hilfe des Verfahrens <strong>der</strong> Gram-Färbung (nach Hans Gram) lassen sich die meisten Bakterien in die Gruppe <strong>der</strong> gramnegativen<br />

und <strong>der</strong> grampositiven Bakterien einteilen. Gramnegative Bakterien weisen eine dünnere Zellwand als grampositive Bakterien auf und<br />

lassen sich zwar wie grampositive Bakterien im ersten Schritt des Verfahrens ebenfalls einfärben, geben diese Farbe aber unter Zugabe<br />

von Alkohol wie<strong>der</strong> ab. Die Methode ist medizinisch und naturwissenschaftlich weit verbreitet, da sich die Bakterien <strong>der</strong> beiden Gruppe,<br />

außer im Bezug auf ihrer Zellwandbeschaffenheit, auch in ihrer Antibiotikaempfindlichkeit und Virulenzeigenschaften unterscheiden. Die<br />

Virulenz (lat.) = ” Giftigkeit“ sagt an wie stark die krankheitserzeugenden Eigenschaften eines Pathogens ausgeprägt sind[17].<br />

7 Ein Aerobier ist ein Lebewesen, welches elementaren Sauerstoff zwingend benötigt[17].<br />

8

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