Convenience Shop 2023 04
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SHOW<br />
STAR<br />
by <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
auf Seite 16<br />
ZKZ 13952<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong>, www.convenienceshop.de<br />
4<br />
<strong>2023</strong><br />
Frisch unterwegs<br />
Lekkerland hat den Rewe To-Go-Store<br />
an der Hohe Straße in Köln neu eröffnet.<br />
Der Fokus liegt noch stärker auf<br />
frischen Snacks und Speisen sowie<br />
Getränken für unterwegs. Seite 02<br />
App für den <strong>Shop</strong><br />
Die Fillibri-App wird zurzeit an<br />
Westfalen-Tankstellen mit einer<br />
zusätzlicher Funktion getestet.<br />
Zudem ist ein ganzheitliches <strong>Shop</strong>-<br />
Feature in der Entwicklung. Seite 05<br />
Aus der Region<br />
Food-Lieferdienst Knuspr, der frische<br />
und hochwertige Lebensmittel innerhalb<br />
von zwei bis drei Stunden nach<br />
Hause liefern will, stellte jetzt sein<br />
Regional-Konzept vor. Seite 09<br />
Verbesserungsbedarf<br />
Die Einweg- beziehungsweise Mehrweg-Thematik<br />
beschäftigt schon<br />
länger die Mineralwasser-Branche. Vor<br />
allem bei Einwegflaschen besteht wohl<br />
Verbesserungsbedarf. Seite 20<br />
Im Zeitgeist<br />
Trockenfertig- und Dosengerichte<br />
boomen derzeit im Markt, weil sie<br />
dem Zeitgeist entsprechen. Seite 22<br />
Impressum Seite <strong>04</strong><br />
REEMTSMA WILL<br />
EIN GUTER<br />
PARTNER SEIN<br />
Tabakwaren-Industrie und -Handel<br />
stehen unter Beobachtung. Nur<br />
durch eine enge Kooperation kann<br />
die Branche die Herausforderungen<br />
stemmen, meint Reemtsma-Manager<br />
Bernd Lutter. Text Martin Heiermann<br />
Eine novellierte Tabakproduktrichtlinie ist bei der EU in<br />
Vorbereitung, die Einwegkunststoffverordnung wird auch<br />
die Tabakwaren-Branche viel Geld kosten und nicht zuletzt fordern neue<br />
Produktgruppen die Beteiligten in Industrie und Handel heraus. Im Gespräch<br />
mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> beschreibt Bernd Lutter, Market Manager Germany,<br />
wie die Imperial Brands Tochter Reemtsma mit der Situation umgeht und<br />
wie sich das Unternehmen die Partnerschaft mit den C-Stores vorstellt. ...<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />
Bernd Lutter, verantwortlich bei Reemtsma für den deutschen Markt, fordert die Handelspartner zu einem Mehr an Kooperation auf.<br />
Fotos: Reemtsma, Coca-Cola, Jumbo, Tank & Rast<br />
Investition in Mehrweg<br />
Coca-Cola Europacific Partners<br />
Deutschland plant, eine derzeit nicht<br />
genutzte PET-Mehrweglinie am<br />
Standort Bad Neuenahr 2024 für die<br />
Abfüllung von Softdrinks wie Coca-<br />
Cola, Fanta und Sprite und die zuckerfreien<br />
Varianten wieder in Betrieb zu<br />
nehmen. Dafür investiere das Unternehmen<br />
rund 15 Millionen Euro.<br />
Zentrale Komponenten der Linie seien<br />
bereits vorhanden.<br />
Jumbo ohne Tabakwaren<br />
Der in Belgien und den Niederlanden<br />
vertretene Lebensmittel-Einzelhändler<br />
Jumbo hat angekündigt im Juni<br />
den Verkauf von Tabakwaren und<br />
Vapes in vier seiner niederländischen<br />
Filialen einzustellen. Er folgt damit<br />
einem Trend in Holland.<br />
SOTs bei Tank & Rast<br />
Im Rahmen seiner digitalen Innovationsstrategie<br />
führt Tank & Rast in seinem<br />
Servicenetz Self-Order-Terminals,<br />
SOT, in den eigenen gastronomischen<br />
Systemen, beispielsweise<br />
Tabilo, ein. Ziel der Maßnahme sei eine<br />
individuellere Form des Bestellens:<br />
Gästen sollen ihre Auswahl im eigenen<br />
Tempo treffen und ihre Bestellungen<br />
in mehreren Sprachen personalisieren.<br />
Die ersten SOTs wurden<br />
an den Raststätten Brohltal West<br />
(A61), Bad Camberg Ost (A3) und<br />
Frechen Nord (A4). Bis Ende <strong>2023</strong><br />
sollen mehr als 70 Standorte mit den<br />
Terminals ausgestattet sein.<br />
„ALLES SO SCHÖN BUNT HIER“<br />
Das Thema <strong>Convenience</strong>-Retail – jenseits der<br />
hier zu Lande klassischen C-<strong>Shop</strong>s – ist beeindruckend<br />
bunt und vielfältig geworden. Der internationale<br />
Trend dazu ist auch bei uns angekommen.<br />
Deutlich schneller als es früher üblich<br />
war. Es kommen immer mehr moderne Smartstores,<br />
Micro-Markets, E-Food-Anbieter und andere<br />
Lieferdienst hinzu, die nebenbei auch einen<br />
Teil Retail-Geschäft mit erledigen wollen.<br />
Natürlich macht diese Entwicklung vielen<br />
<strong>Shop</strong>-Betreibern Sorgen, denn wenn<br />
sich die Verfügbarkeit der Produkte, von<br />
Krankenhäusern über Hotels und Betriebe<br />
bis hin zu Heimlieferung immer weiter<br />
erhöht, könnte den klassischen C-Stores<br />
einiges an Umsatz verloren gehen. Doch trotz<br />
dieser Entwicklung besteht aus meiner Sicht kein<br />
Grund zur Panik, denn die neuen Konzepte, so<br />
modern sie auch seien mögen, müssen erst mal<br />
beweisen, dass sie sich auf Dauer etablieren und<br />
auch wirtschaftlich und sicher arbeiten können.<br />
Dass dies keine Kleinigkeit ist, erfährt man häufig<br />
nur hinter den Kulissen. Für Betreiber klassischer<br />
<strong>Shop</strong>s heißt es deshalb, ruhig und wachsam<br />
zu bleiben und das Geschäft konzentriert<br />
weiterzuentwickeln. Dabei wollen<br />
wir sie mit den vielfältigen Informationen<br />
in dieser Ausgabe wieder unterstützen.<br />
Hans Jürgen Krone, Chefredakteur<br />
hansjuergen.krone@lp-verlag.de<br />
GEMEINSAM: GEVA UND TEAM BEVERAGE<br />
Die Geva, Getränkegroßhandelskooperation aus Frechen,<br />
und die Team Beverage <strong>Convenience</strong> aus Rostock, Logistik-,<br />
Vermarktungs- und Abrechnungspartner für Mehrweggetränke<br />
im <strong>Convenience</strong>-Kanal, beabsichtigen ihre Aktivitäten<br />
im Gastro-Streckengeschäft zu Anfang Juli <strong>2023</strong> unter<br />
einem Dach zu bündeln. Das bestätigte jetzt ein Gesellschafterbeschluss.<br />
Die neue Einheit, die unter dem Namen Team<br />
Beverage Solution GmbH firmieren soll, bekommt die Aufgabe<br />
das Gastro-Streckengeschäft der Geva und die bisherigen<br />
Geschäftsfelder der Team Beverage <strong>Convenience</strong> –<br />
Tankstellen, Systemgastronomie, Liefersysteme und Streckenlogistik<br />
– zusammenführen. In der Team Beverage Solution<br />
werde das Frechener Vertriebs-Team seine über<br />
60 nationalen Kunden unter der Marke „Geva4Gastro“ wie<br />
gewohnt betreuen. So können die langjährigen Partner der<br />
Geva Gastro weiterhin auf die gewohnten Ansprechpartner,<br />
Dienstleistungen und Sortimente vertrauen, teilen die Unternehmen<br />
mit. Darüber hinaus würden die Kunden künftig<br />
auch vom umfangreichen Dienstleistungsportfolio der<br />
Team Beverage Organisation profitieren, das beispielsweise<br />
Services wie Category Management, Vermarktung, Beverage<br />
Analytics sowie Eigen- und Exklusivmarken umfasst. Die<br />
neu firmierte Team Beverage Solution soll durch den Zusammenschluss<br />
mit der Geva4Gastro als ganzheitlicher Lösungsanbieter<br />
im Streckengeschäft agieren und mit der Unterstützung<br />
des bundesweit größten Getränkefachgroßhandel-Liefernetzes<br />
die führende Stellung in Deutschland<br />
festigen und die Zukunft nachhaltig gestalten können, hoffen<br />
die Beteiligten. Die Geva will sich künftig auf den Geschäftsbereich<br />
Zentralregulierung konzentrieren und ihr<br />
entsprechendes Leistungsangebot mit ihren Konditionen<br />
und zeitgemäßen Abrechnungsprozessen weiter optimieren.<br />
Andreas Vogel soll zu Anfang Juli dieses Jahres neben<br />
seiner bisherigen Geschäftsführerfunktion in der Geva auch<br />
als Geschäftsführer in den Zusammenschluss Team<br />
Beverage Solution eintreten.
INHALT<br />
4<br />
<strong>2023</strong><br />
NEWS<br />
02 Orlen Deutschland hat 17 Automaten-<br />
Tankstellen übernommen. Unter der Marke<br />
Express werden sie weitergeführt<br />
02 | News 29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Mit dem Erwerb von 17 OMV Tank -<br />
stellen baut Orlen in Deutschland mit<br />
Star und Orlen sein Tankstellennetz<br />
bundesweit auf über 600 Stationen<br />
aus. Die Automaten-Stationen werden<br />
unter der Marke Express geführt.<br />
TITELSTORY<br />
03 Weitere Einschränkungen erschweren<br />
künftig das Geschäft mit Tabakwaren. Reemtsma<br />
will durch Kooperation dagegenhalten.<br />
Orlen kauft OMV Tankstellen und<br />
startet die Marke Orlen Express<br />
HANDELSTHEMEN<br />
07 Der Travel Retailer Wöllhaf ist unterwegs<br />
in die Innenstadt. Und hat in der Berliner City<br />
das Format Sweet Capital gestartet.<br />
MEINUNGEN<br />
08 In der Bierbranche<br />
herrscht Uneinigkeit<br />
über eine geforderte<br />
Erhöhung des Mehrweg-Pfands.<br />
Ein Streit<br />
zwischen großen und<br />
kleinen Brauern sollte<br />
vermieden werden.<br />
HANDELSTHEMEN<br />
11 Smartstores aller Art ohne Personal werden<br />
auch von internationalen Unternehmen<br />
wie Lagardére und Auchan forciert.<br />
PRODUKTE<br />
12 Snacken und genießen wird im Sommer<br />
wieder angesagt sein. Die Newcomer dürfen<br />
aber auch im Retro-Look daherkommen.<br />
STARTUPS<br />
14 Viele kleine E-Food-Startups sind gerade<br />
gestartet und suchen im Markt ihre Nische.<br />
INDUSTRIETHEMEN<br />
18 Es gab in Deutschland 2022 weniger<br />
Raucher. Aber unter ihnen sind wohl mehr<br />
Jüngere – wenn die Umfragen belastbar sind.<br />
COMMUNITY<br />
23 Mit Sport, Motorsport sowie ausgesuchter<br />
Kulinarik und Klimaschutz geht die<br />
Branche in den gerade beginnenden Sommer.<br />
STANDARDS<br />
01 Editorial<br />
<strong>04</strong> Impressum<br />
Vom österreichischen Mineralölkonzern<br />
OMV hat Orlen Deutschland 17 Automaten-Tankstellen<br />
erworben und wird diese künftig<br />
unter der neuen Marke Orlen express betreiben.<br />
Mit dem Erwerb der 17 Stationen in den<br />
Bundesländern Bayern, mit 13 Standorten, Baden-Württemberg<br />
mit drei Stationen und Hessen<br />
mit einer steigt die Anzahl der von dem Unternehmen<br />
in Deutschland betriebenen Tankstellen<br />
auf 6<strong>04</strong>. Den Ankauf bezeichnen die<br />
Elmshorner als Teil ihrer strategischen Expansion<br />
im Süden Deutschlands. Die von der OMV übernommenen<br />
Avanti-Stationen würden vorerst<br />
unter dem bestehenden Markennamen weiterbetrieben,<br />
um dann – nach Erhalt der behördlichen<br />
Genehmigungen – sukzessive auf Orlen express<br />
Da wo für das <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong> Format<br />
Rewe To Go vor zwölf Jahren mit einem<br />
Testshop alles anfing, auf der Hohe Straße in<br />
Köln, gibt es einen neuen Auftritt des <strong>Shop</strong>s: Ende<br />
April hat Lekkerland, die <strong>Convenience</strong>-Sparte<br />
der Rewe Group, den Store an der Hohe Straße<br />
neu eröffnet. Der Fokus liegt laut Unternehmen<br />
jetzt noch stärker auf frischen Snacks und Speisen<br />
sowie Getränken für Hunger und Durst unterwegs<br />
– sei es als Stärkung beim Einkauf, für Frühstück<br />
oder Mittagspause oder für den Heimweg.<br />
„Egal, zu welcher Tageszeit: Frische Snacks und<br />
Speisen sind bei Konsumentinnen unterwegs<br />
immer gefragter“, sagt Lekkerland. Spannende<br />
Jahre liegen hinter den Unternehmen und dem<br />
umgeflaggt zu werden. „Dieser Ankauf ist ein<br />
wichtiger Schritt auf unserem Weg der flächendeckenden<br />
Expansion unseres Netzes mit Fokus<br />
auf Süddeutschland“, sagt Piotr Guział<br />
, Chief Development<br />
Officer des Konzerns in Deutschland.<br />
Bei allen Stationen handelt es sich um Automaten-Tankstellen,<br />
die ohne Personal, Wasch-,<br />
<strong>Shop</strong>- oder Bistrogeschäft betrieben werden. Das<br />
sei ein Novum im Netz des Unternehmens. An<br />
allen neuen Express Tankstellen, die im Regelfall<br />
über zwei Zapfsäulen mit jeweils zwei Zapfpunkten<br />
verfügen, erfolge die Bezahlung bargeldlos am<br />
Zapfpunkt mit Debit- und Kreditkarten. Auch<br />
Orlen Flottenkarten sollen künftig, nach einem<br />
sukzessiven Austausch der PIN Pads an den Tanksäulen<br />
vor Ort akzeptiert werden.<br />
Der Fokus im relaunchten Rewe To Go auf der Hohe Straße in Köln liegt laut Unternehmen jetzt noch stärker auf<br />
frischen Snacks und Speisen sowie Getränken für Hunger und Durst unterwegs.<br />
Lekkerland bringt den allerersten<br />
Rewe To Go auf den neuesten Stand<br />
Konzept. Den Mittelpunkt bildet jetzt eine große<br />
„Frische-Insel“. Sieben Jumbo-Truhen bieten eine<br />
breite Auswahl – von frisch zubereiteten<br />
Snacks wie Brötchen über verpackte Artikel wie<br />
Sandwichs, Wraps und Salaten bis hin zu Sushi.<br />
Weitere Neuheiten sind Kaffeemaschinen in<br />
Selbstbedienung, die auch Eis-Kaffee ausgeben<br />
können. Darüber hinaus erwartet die Kunden die<br />
erste Slush-Eis-Maschine in einem Rewe To Go.<br />
Besonders schnellen Einkauf sollen acht Self-<br />
Checkout-Kassen ermöglichen. „Ich freue mich,<br />
dass wir an unserem ersten Standort nun einen<br />
weiteren Schritt nach vorne machen“, sagt<br />
Michael Mayer-Sonnenburg, bei Lekkerland verantwortlich<br />
für Franchise & <strong>Convenience</strong> Stores.<br />
SHORT NEWS + PEOPLE<br />
•<br />
Der <strong>Convenience</strong>-Großhändler MCS ist<br />
Ende Mai <strong>2023</strong>, wie zuvor angekündigt, mit<br />
dem Connector, einer Weiterentwicklung<br />
der MCS-Mediathek, an den Start gegangen.<br />
Auf der kostenfreien Online-Plattform können<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber Werbemittel selbst<br />
erstellen und auf verschiedenen Kanälen<br />
ausspielen. Damit sollen sie potenzielle Kunden<br />
für <strong>Shop</strong>- und Bistroartikel erreichen,<br />
unterwegs oder an der Tankstelle. Connector<br />
sei die größte kostenlose Werbeplattform<br />
für den <strong>Convenience</strong>-Handel. Vorgänger war<br />
die MCS-Mediathek.<br />
•<br />
Im Juni startet Aldi Süd seinen Online-<br />
Lieferdienst für Lebensmittel. Wettbewerber<br />
Lidl hat sich vorerst anders entschieden<br />
und will aktuell keinen Lieferdienst in<br />
Deutschland starten. Bei Aldi Süd dürfen<br />
zunächst in einer Art Testlauf allerdings nur<br />
die Mitarbeiter im Umkreis der Aldi-Süd-<br />
Zentrale in Mülheim bestellen. Rund 1.300<br />
Artikel aus den Bereichen Kühlware, TK und<br />
Trockensortiment sollen im Angebot sein.<br />
Lidl hält dagegen die Kostenstrukturen eines<br />
Lieferdienstes derzeit für nicht attraktiv.<br />
E-Food lasse sich nicht wirtschaftlich abbilden.<br />
Man habe mehrfach durchkalkuliert,<br />
aber es gebe dafür „aktuell schlicht keinen<br />
Business-Case“, sagt Lidl.<br />
•<br />
Aral weitet die Kooperation mit Freenow,<br />
dem App-Anbieter für Mobilität, aus. Die<br />
Fahrer von Freenow sollen ab Mitte des<br />
Jahres mit der Aral Fuel & Charge Card an<br />
allen Aral Tankstellen bundesweit tanken<br />
und laden können. Mit der Karte will Freenow<br />
seinen Taxipartnern eine schnelle Abwicklung<br />
des Tankvorgangs ermöglichen.<br />
Nach dem Start in Hamburg soll die Ausweitung<br />
auf alle Standorte erfolgen.<br />
•<br />
Der Technik-Ausstatter für C-Store-<br />
Bistros Welbilt hat die Ernennung von Jean<br />
Paul Roudier zum Interimsgeschäftsführer<br />
der Tochtergesellschaft Convotherm bekannt<br />
gegeben. Roudier wird die Nachfolge<br />
des Geschäftsführers Reine Wasner antreten<br />
und während dieser Zeit weiterhin die<br />
Leitung der Vertriebs- und Marketingabteilung<br />
von Welbilt EMEA innehaben.<br />
•<br />
Der Sushi-Snack-Anbieter Eat Happy und<br />
der Logistik Dienstleister Meyer Quick Service,<br />
QSL, setzen ihre Zusammenarbeit für<br />
weitere sechs Jahr fort. Beide Unternehmen<br />
unterzeichneten einen Vertrag, der bis 2029<br />
läuft. QSL beliefert seit 2019 im One-Stop-<br />
<strong>Shop</strong>-System mehr als 1.000 Standorte des<br />
Spezialisten für frisch gerolltes Sushi und<br />
Asia-Snacks in Deutschland, Österreich,<br />
Italien und Luxemburg. Neben der Distribution<br />
zu den einzelnen <strong>Shop</strong>s umfasst die<br />
Dienstleistung auch den Einkauf der Grundprodukte<br />
und die Lagerhaltung.<br />
•<br />
Seit kurzem können Kunden des Rewe-<br />
Lieferservice von mindestens einem Gratis-<br />
Liefertag pro Woche profitieren. Auch sollen<br />
sich die Liefergebühren an jedem Rewe-<br />
Standort reduzieren. Sie liege je nach<br />
Warenkorbgröße und gewünschtem Lieferzeitfenster<br />
zwischen Null und 4,90 Euro.<br />
Bestellungen ab einem Warenkorbwert von<br />
120 Euro werden kostenlos geliefert.<br />
Fotos: Lekkerland, Orlen Deutschland, Wöllhaf, Krombacher
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Titelstory | 03<br />
Fortsetzung Titelstory<br />
REEMTSMA WILL<br />
EIN GUTER<br />
PARTNER SEIN<br />
„Esso pflegt seit<br />
Juli 2022 eine<br />
besondere<br />
Partnerschaft mit<br />
Reemtsma.“<br />
Bernd Lutter<br />
Reemtsma Market Manager Germany<br />
>><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
Zigaretten und E-Zigaretten: Die Verschiebungen im<br />
Sortiment stellen die Branche vor Herausforderungen.<br />
Fotos: Reemtsma, Adobe Stock<br />
Eine neue überarbeitete Tabakproduktrichtlinie<br />
ist in der<br />
Pipeline. Die Kommission der Europäischen<br />
Union bereitet sie vor. Eine Einwegkunststoffverordnung<br />
wird es hier zu Lande ebenfalls<br />
bald geben. Hinzu kommt die Verschiebung<br />
innerhalb des Tabakwaren-Sortiments von den<br />
klassischen Produkten hinzu den risikoreduzierten<br />
Newcomern wie E-Zigaretten und<br />
Nikotin Pouches. Und schließlich gibt es in<br />
dieser neuen Kategorie eine weitere Herausforderung:<br />
den Trend, um nicht zu sagen der<br />
Boom, zu so genannten Disposables, also Einweg-E-Zigaretten.<br />
All diese, zum Teil problematischen<br />
Marktentwicklungen haben sich<br />
Industrie und Handel in Deutschland zu stellen.<br />
So auch Reemtsma, der Marktzweite unter<br />
den Tabakwarenherstellern hier zu Lande.<br />
Zweistelliger Millionenbetrag<br />
Das Unternehmen, die deutsche Tochtergesellschaft<br />
von Imperial Brands, will sich dem offensiv<br />
stellen. Auch der Einwegkunststoffverordnung:<br />
„Wir erwarten eine hohe finanzielle Belastung,<br />
die für ein Unternehmen wie wir es sind,<br />
jedes Jahr bei einem zweistelligen Millionenbetrag<br />
liegen wird,“ schätzt Bernd Lutter, Reemtsma<br />
Market Manager für Deutschland, die Lage<br />
ein. Die Industrie werde spätestens ab 2025 dadurch<br />
weitere Kosten tragen müssen. Das sei ein<br />
hoher Impakt. Trotzdem wolle Reemtsma die<br />
Auflagen befolgen, so Lutter weiter. Allerdings<br />
wolle sich der Hersteller im Vorfeld so aufstellen,<br />
dass man auf die Regulierungen vorbereitet sei.<br />
Zum einen prüfe man biologisch abbaubare Produkte<br />
oder Papierfilter. Diese sollen noch einmal<br />
weiterentwickelt werden. Zum anderen sollen<br />
die Konsumenten und Konsumentinnen für das<br />
so genannte Kippen-Littering weiter sensibilisiert<br />
werden. Dazu hat Reemtsma bereits im vergangenen<br />
Jahr seine Taschenaschenbecher-Aktion<br />
zusammen mit der Tankstellengesellschaft<br />
Score gestartet. Nach einem ersten Test und dem<br />
Reemtsma möchte seine<br />
Taschenaschenbecher künftig<br />
mit weiteren Tankstellensystemen<br />
im Markt verteilen.<br />
Rollout sei die Kundenresonanz bei den <strong>Shop</strong>pern<br />
sehr positiv gewesen, betont Lutter gegenüber<br />
dieser Zeitung. Diese Aufklärungsarbeit in<br />
Richtung der Kunden sei wichtig, das Thema<br />
Nachhaltigkeit müsse in den Fokus gerückt werden.<br />
Der Market Manager für Deutschland würde<br />
Taschenaschenbecher gerne mit weiteren Tankstellensystemen<br />
und mit dem Fachhandel im<br />
Markt verteilen. Schon jetzt gebe es mit Team einen<br />
weiteren Tankstellenpartner, der aktiv dabei<br />
sei. Mit einem dritten Interessenten sei man in<br />
der finalen Abstimmung. Auch Esso, also die EG<br />
Group, werde sich der Aktion wohl anschließen.<br />
„Esso pflegt seit Juli 2022 eine besondere Partnerschaft<br />
mit Reemtsma“, sagt Lutter. Sowohl die<br />
Kommunikation und das Category Management<br />
als auch die Aktivierung auf der Handelsfläche<br />
steuere Reemtsma in enger Abstimmung mit der<br />
Betreibergesellschaft EG Group. Die Folge sei eine<br />
positive Absatz- und Umsatz-Entwicklung<br />
und auch eine höhere Flächenproduktivität. Eine<br />
solche strategische Allianz wünscht sich Lutter<br />
mit weiteren <strong>Convenience</strong>-Playern.<br />
Gerade vor dem Hintergrund möglicher neuer<br />
Regulierungen durch eine novellierte Tabakproduktrichtlinie<br />
wachse die Wichtigkeit solcher<br />
Partnerschaften, sagt er. Reemtsma wünsche eine<br />
noch intensivere Zusammenarbeit mit dem <strong>Convenience</strong>-Handel,<br />
dessen Bedeutung durch die<br />
EU-Regulierungen zunehmen werde. Denkbar<br />
sei beispielsweise, dass die Union auf die Handelslandschaft<br />
Einfluss nehme. Das bedeute, dass<br />
ganze Handelsformen, etwa der Lebensmittel-<br />
Einzelhandel, vom Verkauf von Tabakprodukten<br />
ausgeschlossen werden könnten. In den Niederlanden<br />
werde dies bereist vorgeführt. Zudem, so<br />
Lutter, habe er den Eindruck, dass manche Handelspartner<br />
im <strong>Convenience</strong>-Markt die Problemlage<br />
zur neuen Tabakproduktrichtlinie noch<br />
nicht voll wahrgenommen hätten. Hier habe<br />
Reemtsma eine partnerschaftliche Verantwortung<br />
und auch Konzepte dafür, das gemeinsame<br />
Geschäft erfolgreich fortsetzen zu können.<br />
Große Leistung<br />
auf kleinstem Raum.<br />
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<strong>04</strong> | Titelstory + People<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />
PEOPLE<br />
>><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
Konstantin<br />
Lebens<br />
bildet ab sofort als neuer zusätzlicher<br />
Geschäftsführer mit seinem<br />
Vater Uwe Lebens die Doppelspitze<br />
bei Genuport Trade. Zuletzt war<br />
er als Head of Field Force & Online-<br />
Sales bei dem Unternehmen aktiv<br />
und verantwortete die Online-Strategie<br />
und den Außendienst.<br />
„DAS BUSINESS<br />
ZUKUNFTSFÄHIG<br />
MACHEN“<br />
Matthias Heß<br />
hat beim Caterer<br />
und <strong>Shop</strong>-Betreiber Aramark<br />
die Position des Culinary Director<br />
übernommen. Er verantwortet die<br />
Weiterentwicklung der kulinarischen<br />
Konzepte und der Food-<br />
Strategie. Der gelernte Koch ist<br />
seit 25 Jahren in verschiedenen<br />
Positionen bei Aramark tätig.<br />
Noch weniger werben, weniger<br />
Verkaufsstellen und ein Verbot für<br />
Disposables. Reemtsma will<br />
dagegenhalten und die Tabak-<br />
Handelspartner stärken. Text Martin Heiermann<br />
Bernd Lutter lehnt ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten<br />
ab. Die Industrie sei hier in der Selbstverantwortung.<br />
IMPRESSUM<br />
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Wir bitten um Beachtung.<br />
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G13952 ISSN 0948–8855<br />
schon seit langem leben wir mit den Verordnungen der Europäischen<br />
Union und haben gelernt, damit umzugehen.<br />
Trotzdem sehen wir einen deutlichen Anstieg an Regulierung gerade im<br />
Tabakbereich, bei E-Zigaretten und neuartigen Nikotin-Produkten“, sagt<br />
Bernd Lutter, Market Manager bei Reemtsma gegenüber <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>.<br />
Er erwartet weitere Verschärfungen der EU-Regeln. Die neue Tabakproduktrichtlinie<br />
sei in Brüssel in den Startlöchern. Von den Einschränkungen betroffen,<br />
seien wahrscheinlich vor allem die Werbung, das Handling, aber auch die<br />
Aromen, prognostiziert man bei Reemtsma. „Insgesamt werden wir in unserem<br />
Geschäft mit noch mehr Leitplanken zu rechnen haben als bisher“, sagt<br />
der Reemtsma-Manager im Gespräch.<br />
Bernd Lutter bereitet mit diesen Worten die Tabak-Branche inklusive der<br />
Handelspartner auf eine weiter Regulierungsrunde durch die europäische<br />
und deutsche Politik vor. Gerade deshalb ermuntert der Market Manager<br />
insbesondere auch den <strong>Convenience</strong>-Handel, mit Reemtsma verstärkt zusammenzuarbeiten.<br />
Gemeinsam könne man den Herausforderungen begegnen.<br />
Lutter verweist auf bereits bestehende Einschränkungen: In Sachen<br />
Werbung gibt es seit einiger Zeit umfangreiche Verbote der Außenwerbung.<br />
Entsprechende Werbeverbote für die E-Zigarette sollen zu Anfang kommenden<br />
Jahres folgen. Darüber hinaus erwartet Lutter künftig weiter gehende<br />
Regulierungen der Werbung am Point of Sale. Auch sei es wahrscheinlich,<br />
dass die Packungen für Tabakprodukte noch einmal in ihrer Form und Farbe<br />
verändert werden müssten. Darauf deute das europäische Umfeld hin. Ein<br />
Blick über die Grenzen ins europäische Ausland zeige auch, dass es Tendenzen<br />
gebe, wahrscheinlich ganze Handelsformen vom Verkauf von Tabakprodukten<br />
auszuschließen, wie sich dies in den Niederlanden bereits andeute.<br />
Damit sei eventuell in den nächsten drei, vier oder fünf Jahren zu rechnen.<br />
Aufmerksamkeit für die kommende Tabakproduktrichtlinie<br />
„Den Fachhandel und den <strong>Convenience</strong>-Bereich werden diese Verkaufsverbote<br />
nicht betreffen“, meint Lutter. Die <strong>Convenience</strong>-Stores könnten unter diesen<br />
Umständen sogar an Bedeutung gewinnen. Denn der Kanal hat einiges zu bieten,<br />
vor allem die permanente Verfügbarkeit des Tabaksortiments durch lange Öffnungszeiten.<br />
Der Reemtsma-Manager möchte den Blick der Handelspartner auf die<br />
Tabakproduktrichtlinie in ihrer überarbeiteten Version 3.0 lenken, die bald zu<br />
erwarten ist, und die Konsequenzen, die sich aus ihr ergeben. Wenn Reemtsma<br />
mit <strong>Convenience</strong>-Handelspartnern spreche, werde die Problemlage zur<br />
neuen Richtlinie noch nicht voll wahrgenommen. Das sei verständlich, denn<br />
viele <strong>Convenience</strong>-Player kümmerten sich derzeit um tagesaktuelle Herausforderungen.<br />
Vielen sei das Szenario noch nicht wirklich bewusst, dass „was<br />
passieren“ werde. Momentan trage Reemtsma mit Hilfe seines Key Accounts<br />
dies an die Partner heran, um zu einem aktiven Austausch zur Thematik<br />
anzuregen. Die Branche darauf vorzubereiten, liege auch in der Verantwortung<br />
von Reemtsma. Es gelte, gemeinschaftlich enger zusammenzurücken,<br />
um auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Das Unternehmen habe Konzepte,<br />
damit das gemeinsame Geschäft fortgesetzt werden könne. Tabakwaren seien<br />
Magneten für Kunden: „Deshalb kommen die Konsumenten und kaufen auch<br />
weiteres in den <strong>Shop</strong>s“, meint Lutter.<br />
Tabakwaren, die „Flächenproduktivitätsgiganten“<br />
Allerdings betonte Bernd Lutter im Gespräch, dass man grundsätzlich zufrieden<br />
mit der aktuellen partnerschaftlichen Situation sei. Oft seien die Tankstellengesellschaften<br />
jedoch mit dem Thema Energiegesetz oder mit der Mobilitätswende<br />
beschäftigt. Diese erforderten viel Aufmerksamkeit.<br />
Dennoch gelte es über Kategorie-Lösungen nachzudenken. Reemtsma<br />
bietet dazu seine Beratungsleistungen an, inklusive Category Management.<br />
„Es hilft, das gesamte Business zukunftsfähig aufzustellen,“ so Lutter weiter.<br />
Das Management der Kategorien betreffe nicht nur das Tabakwaren-Sortiment,<br />
sondern die gesamte Verkaufsfläche. Es gehe um Flächenproduktivität<br />
und Flächenauslastung. Das Sortiment müsse auf der zur Verfügung stehenden<br />
Fläche optimiert werden. Ein gesundes Verhältnis von Nonfood, Food<br />
sowie von Tabak- und Nikotinprodukten sei nicht zu unterschätzen. Das<br />
schließe eine Umfeld-, Standort- und Kundenanalyse mit ein. Deshalb blicke<br />
Reemtsma auch von Konsumentenseite auf die <strong>Shop</strong>s und könne den Handelspartnern<br />
Beratung und Konzepte anbieten. Denn Tabakwaren seien im<br />
<strong>Convenience</strong>-Markt „Flächenproduktivitätsgiganten“.<br />
Grundsätzlich ist Reemtsma mit jedem großen Mineralölkonzern, der hier Lande<br />
im Tabakwaren-Einzelhandel unterwegs ist, vertraglich gut aufgestellt. Das<br />
macht Bernd Lutter deutlich. In diesem Zusammenhang betont er die Kooperation<br />
mit Esso. Seit Juli des vergangenen Jahres gebe es eine exklusive Partnerschaft<br />
mit der Tankstellengesellschaft. Dies betreffe sowohl die Kommunikation und<br />
das Category Management als auch die Aktivierung auf der Handelsfläche. Gemeinschaftlich<br />
werde das <strong>Convenience</strong>-Geschäft gesteuert. „Absatz und Umsatz<br />
sowie die Flächenproduktivität konnten gesteigert werden.“ Die strategische Allianz<br />
mache „eine Menge Spaß und bringt wirtschaftlichen Nutzen “. Ähnliches,<br />
so Lutter, gebe es im Tabakfachhandelsbereich bereits seit Jahren.<br />
Trainings und Schulungen rund um die E-Zigarette<br />
Eine weitere aktuelle Herausforderung für die Tabakwaren-Industrie und den<br />
<strong>Convenience</strong>-Handel sind die Sortiments-Verschiebungen hin zu risikoreduzierten<br />
Alternativen, also zu E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Tabak-Pouches.<br />
Reemtsma reagiert darauf mit vielfältigen Schulungsangeboten: „Zunächst trainieren,<br />
schulen und unterstützen wir das Personal des Händlers konsequent. Diverse<br />
Programme sind in der aktiven Nutzung durch die Partner“, macht Lutter<br />
deutlich. Es gebe Online-Trainings für Handelspartner und deren Angestellte. Bei<br />
jede Schulungseinheit erhalte der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin eine Belohnung.<br />
Für große Key Account-Systeme spreche Reemtsma Einladungen zu Schulungsabenden<br />
aus. Für die neuen Kategorien gebe es Folder und Erklärungen zu<br />
den Produkten sowie Aufsteller für die Tresen in den <strong>Convenience</strong>-Stores. Am<br />
Point of Sale erfolge diese Unterstützung durch den Außendienst des Unternehmens.<br />
Reemtsma habe diesen in den vergangenen Jahren noch mal neu aufgestellt.<br />
„Wir haben 230 Mitarbeiter im Außendienst, also Personal aufgebaut. Vor<br />
Jahren waren es noch 160 Mitarbeitende“, berichte der Market Manager gegenüber<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>.<br />
Lutter verdeutlich aber auch seine Einschätzung zur Entwicklung der<br />
einzelnen Kategorien innerhalb des Sortiments: „Zunächst werden Zigaretten<br />
ihre Marktposition noch über einen längeren Zeitraum behalten.“ Der<br />
Konsument entscheide, man richte sich deshalb an seinen Bedürfnissen aus.<br />
Es gebe zwar eine Tendenz zu den Risikoreduzierten und deren Anteil werde<br />
sich künftig erhöhen, doch das heutige Geschäft werde schließlich immer<br />
noch zu 96 Prozent mit klassischen Tabakprodukten gemacht. Das werde<br />
auch in Zukunft noch einige Zeit so bleiben.<br />
„Wenn die E-Zigaretten-Nachfrage allerdings weiter steigen sollte, können<br />
wir auch diese bedienen“, sagt Lutter. Das Unternehmen habe bereits mit der Blue<br />
2.0 ein nachhaltiges E-Zigaretten-Produkt mit Pod-System im Angebot. Reemtsma<br />
stütze sich bei seinen Marktaktivitäten vor allem auf die Datenlage, die zusammen<br />
mit den Handelspartnern analysiert werde. Daten seien heute der Schlüssel<br />
dazu, immer das richtige Angebot zu machen, betont Lutter. Allerdings werde<br />
es durch die werblichen und kommunikativen Einschränkungen immer schwerer,<br />
Ziele vorzugeben und das Einkaufsverhalten zu beeinflussen. Eine strategische<br />
Ausrichtung auf gewisse Kategorien sei kaum mehr möglich. Die Konsumenten<br />
steuerten die Entwicklung. Die Konsumentenbedarfe seien die Herausforderung<br />
in diesem dynamischen Markt, den man lesen können müsse. „Heute<br />
ist es nicht möglich zu sagen, wo wir 2025 mit E-Zigaretten liegen werden,“<br />
meint der Market-Manager dazu.<br />
Ein Nein zum Verbot der Einweg-E-Zigaretten<br />
Zur stark ansteigenden Nachfrage nach Disposables, den Einweg-E-Zigaretten,<br />
verweist Lutter darauf, dass die Industrie diesen Trend nicht getrieben habe. Er<br />
sei vielmehr vor allem durch neue Medien gefördert und befeuert worden. „Unsere<br />
Antwort darauf als einer der Marktführer bei E-Zigarette ist die Blu bar“, sagt<br />
er. Die Innovationspipeline des Herstellers habe schnell reagiert. Seit April sei das<br />
Angebot mit Varianten im Markt. Die Blu bar sei von den Partnern im <strong>Convenience</strong>-Markt<br />
gut angenommen worden. Es gebe ein positives Feedback. Der<br />
Newcomer basiere auf dem Pod-System Blu. Man wolle den Konsumenten mit<br />
einer garantiert sauberen Qualität bedienen.<br />
Der Problematik dieses Trends ist sich Reemtsma jedoch durchaus bewusst:<br />
„Wir stellen uns unserer Verantwortung als Markenartikler“, so Lutter.<br />
Die Nachhaltigkeit sei nicht zufriedenstellend. Mit einem Verbot der<br />
Einweg-E-Zigaretten zeigt sich Bernd Lutter jedoch nicht einverstanden. Er<br />
finde Verbote nicht richtig. Vielmehr sollte es seiner Meinung nach Regulierungen<br />
geben, um unseriöse Wettbewerber auszuschließen und deren Vertrieb<br />
zu unterbinden.<br />
Fotos: Reemtsma, Genuport, Aramark
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Handel | 05<br />
FILLIBRI FÜR<br />
SMARTSTORES<br />
Die Fillibri-App wird zurzeit an Westfalen-<br />
Tankstellen mit zusätzlicher Funktion getestet.<br />
Ein ganzheitliches <strong>Shop</strong>-Feature ist in der<br />
Entwicklung. CS stellte dem Fillibri-CEO dazu<br />
einige Fragen. Interview Martin Heiermann<br />
Fillibri hat angekündigt, seine App in ein <strong>Shop</strong> & Go Feature zu erweitern, auch nutzbar für unbemannte<br />
Stores. Das kündigte Marc Weßling (r.), CEO des Unternehmens, gegenüber dieser Zeitung an.<br />
Fotos: Fillibri<br />
Die Fillibri-App kann nun<br />
auch im Tankstellen-<strong>Shop</strong><br />
eingesetzt werden, zunächst an Westfalen-Stationen.<br />
Mit der neuen Click & Collect-Funktion<br />
können Kaffeespezialität bestellt und bezahlt<br />
werden. Zudem werde die Fillibri-App um ein<br />
ganzheitliches <strong>Shop</strong> & Go-Feature erweitert. Dazu<br />
gab Marc Weßling, CEO bei Fillibri, Auskunft.<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> Wie machen Sie es<br />
möglich, dass Kaffee- und <strong>Convenience</strong>-Kunden<br />
im Tankstellen-<strong>Shop</strong><br />
nicht anstehen müssen?<br />
Marc Weßling Durch den vorangestellten Bezahlvorgang<br />
werden die Mitarbeitenden an<br />
der Kasse entlastet und können effizienter arbeiten.<br />
Sie bekommen direkt eine Info über<br />
die Bestellung und können diese zwischen<br />
zwei Kassiervorgängen bearbeiten. Der Kaffee<br />
wird an einen Pick up Point abgestellt, sodass<br />
die Click & Collect-Kunden nicht in der<br />
Schlange anstehen müssen. Gleichzeitig verkürzt<br />
sich die Wartezeit aller anderen Kunden<br />
durch die Entzerrung beim Bezahlvorgang.<br />
CS Wie sehen die ersten Erfahrungen<br />
an den fünf beteiligten Westfalen-Tankstellen<br />
aus?<br />
Weßling Die User waren durchweg begeistert<br />
vom intuitiven Bezahlvorgang und dem einfachen<br />
Ablauf des Click & Collects. Sie konnten<br />
ihre Wartezeit verkürzen und haben von<br />
dem bequemen Handling des Bezahlens noch<br />
während des Tankens gesprochen. Durch die<br />
auffällige Beschilderung war auch das Abholen<br />
des Kaffees im <strong>Shop</strong> leicht verständlich.<br />
Auch die Mitarbeitenden vor Ort konnten<br />
uns nur Positives berichten: Durch das mobile<br />
Bezahlen konnte direkt mit der Zubereitung<br />
des Kaffees begonnen werden.<br />
CS An welchen Stationen soll das<br />
neue Angebot ausgerollt werden?<br />
Weßling Der Rollout erfolgt etappenweise:<br />
Wir stellen zeitnah in Gruppen die nächsten<br />
Stationen auf Click & Collect mit der Fillibri<br />
App um. Ziel ist es, sukzessive im gesamten<br />
Westfalen Netz, je nach Umsetzbarkeit in den<br />
Stationen, das neue Feature zu etablieren.<br />
CS Wie wird die Erweiterung der<br />
Fillibri-App um ein ganzheitliches<br />
<strong>Shop</strong> & Go-Feature aussehen.<br />
Weßling Hier sind wir aktuell in der Konzeptionsphase<br />
und in der Analyse sowie Auswertung<br />
der Hersteller. Zusammen mit Westfalen,<br />
Zweitag und Huth prüfen wir demnächst<br />
die technische Machbarkeit für die Einbindung<br />
einer Scan & Go-Lösung in die Tankstellen-<br />
beziehungsweise Mobility-Welt.<br />
CS Welche Funktionen und Angebote<br />
werden möglich sein?<br />
Weßling Generell soll es möglich sein, mit<br />
Hilfe der Fillibri App in einem bemannten sowie<br />
unbemannten Store via Scan-Prozess am<br />
eigenen Smartphone oder eventuell auch mit<br />
zusätzlichem Handscanner Produkte in den<br />
virtuellen Warenkorb zu legen. Diese Warenkorbfunktion<br />
wäre auch beim Tanken und<br />
Waschen denkbar und die Bezahlung letztlich<br />
über einen Check-out im Smartphone, an einer<br />
Selbstbedienungskasse oder herkömmlichen<br />
Kasse möglich. Alkohol und Tabak müssen<br />
dann, etwa in Automaten, an einen Altersverifikationsprozess<br />
gebunden sein.<br />
STOP<br />
ZWISCHENDURCH<br />
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Eyber Str. 81<br />
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GO
06 | Handel<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Handelsunternehmen<br />
beim E-Loading dabei<br />
Der Handel trägt maßgeblich zum Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />
für Elektromobilität bei. Das ergibt sich aus<br />
dem EHI-Whitepaper „Elektromobilität im Handel <strong>2023</strong>“.<br />
Demnach haben Handelsunternehmen in den vergangenen<br />
Jahren in großem Umfang Ladeinfrastruktur auf ihren Parkplätzen<br />
aufgebaut. Etwa 71 Prozent von ihnen geben an,<br />
Lademöglichkeiten anzubieten. Weitere 15 Prozent planen<br />
dies für die Zukunft. Nur für 14 Prozent der Befragten ist das<br />
Ladesäulenthema nicht relevant. Gründe hierfür sind beispielsweise<br />
Innenstadtlagen – wie es sie oft beim Bekleidungs-,<br />
Schuh- und Sportfachhandel gibt – oder gemietete<br />
Objekte, für die Vermieter zuständig sind. Bis zum nächsten<br />
Jahr plant mehr als ein Drittel der befragten Handelsunternehmen,<br />
zwischen 51 und 300 neue Ladestationen zu errichten.<br />
Weitere zehn Prozent wollen über 300 Neueinrichtungen<br />
umsetzen. Bei den hohen Strom- und Investitionskosten<br />
hat der Handel vielfach seinen kostenlosen<br />
Ladeservice überdacht und nun Gebühren eingeführt.<br />
71 Prozent der Händler lässt sich den Strom-Service nun<br />
bezahlen im Vergleich zu 42 Prozent im Jahr 2022. Nur<br />
noch elf Prozent geben Ladestrom kostenfrei an Kunden ab.<br />
Flexpole-Eröffnung (v.l.n.r.): Carlo Cumpelik, Shell Deutschland,<br />
Simon Löffler, Elli, und Tobias Bahnsen, Shell Deutschland.<br />
IM MOBILITY-MARKT<br />
GEHT ES VORAN<br />
Ganz unterschiedliche Player mit recht verschiedenen<br />
Ansätzen und Zielen sind derzeit sehr aktiv im Geschäft mit<br />
den alternativen Energie unterwegs. Text Hans Jürgen Krone<br />
Fastned stellt App für<br />
Apple Car Play vor<br />
Fastned, europäisches Unternehmen für Schnellladeinfrastruktur,<br />
hat seine eigene neue App zum Lokalisieren<br />
von Ladestationen für Apple Car Play vorgestellt. Fahrerinnen<br />
und Fahrer von Elektroautos sollen nun direkt im Infotainmentsystem<br />
ihres Fahrzeugs Fastned-Stationen finden<br />
können. Apple Car Play ermöglicht es I-Phone-Nutzenden,<br />
die Benutzeroberfläche ihres Geräts auf dem Infotainmentsystem<br />
des Fahrzeugs anzuzeigen.<br />
Viel los war in den vergangenen Wochen<br />
rund um das Thema E-Loading und<br />
andere alternative Kraftstoffe. Kaum ein Tag verging, an dem<br />
nicht nur ein Unternehmen über seine neuen Projekte in diesem<br />
Bereich berichtete. So eröffnete beispielsweise Shell in<br />
der ersten Maiwoche die erste 150 Kilowatt Elli Flexpole-Ladestation<br />
an einer Shell-Tankstelle in Göttingen. Das Besondere<br />
daran: Die Ladesäule der Volkswagen-Tochter Elli besitzt<br />
ein einzigartiges Batteriespeichersystem, das den Anschluss<br />
an ein Niederspannungsnetz ermöglicht. Dank dieser neuen<br />
Technologie könnten die Ladestationen einfach und flexibel<br />
installiert und der Netzausbau beschleunigt werden, berichten<br />
die Unternehmen. Laut Shell wird ein schnellerer Ausbau<br />
der Ladeinfrastruktur durch die Notwendigkeit von Spezial-<br />
Transformatoren erschwert, deren Beschaffung von langen<br />
Lieferzeiten geprägt sei. Darüber hinaus richteten rund 900<br />
deutsche Verteilnetzbetreiber unterschiedliche Anforderungen<br />
an die Transformatoren.<br />
Internationaler Rollout geplant<br />
Nach erfolgreichem Testbetrieb wollen Shell und Volkswagen<br />
die Flexpole-Ladestationen sukzessive in weiteren Ländern<br />
ausrollen. Dabei hat man wohl künftig weniger die Tankstellen<br />
im Auge, sondern vor allem Standorte, an denen ansonsten<br />
schnelles Laden schwierig wäre. Allerdings gibt es auch<br />
Tankstellen, wo sich dies nicht einfach gestaltet.<br />
Shell betonte aber in diesem Zusammenhang, dass das<br />
Unternehmen neben seinen Tankstellen bereits heute zu den<br />
größten Anbietern von Ladeinfrastruktur zu Hause, bei der<br />
Arbeit, unterwegs und an Straßenlaternen gehöre. „Wir wollen<br />
unseren Beitrag leisten, um Kunden den Umstieg auf ein<br />
Elektrofahrzeug zu ermöglichen und so die CO2-Emissionen<br />
im Transportsektor zu senken“, sagt Tobias Bahnsen, Head of<br />
Shell E-Mobility, zuständig für Deutschland, Österreich und<br />
die Schweiz. Simon Löffler, bei Elli verantwortlich für die Bereiche<br />
Sales, Produkte und Projekte, ergänzt: „Der schnelle<br />
Ausbau der Ladeinfrastruktur ist eine Voraussetzung für den<br />
Erfolg der E-Mobilität. Mit Innovationen wie der Elli Flexpole<br />
leisten wir dazu einen Beitrag. Sie kann nahezu überall ohne<br />
große Bauarbeiten aufgestellt werden und eignet sich daher<br />
ideal für einen schnellen Aufbau von Schnelllademöglichkeiten.<br />
Wir freuen uns, dass wir mit Shell einen starken Partner<br />
gefunden haben, der genau wie wir das Ladenetz in Deutschland<br />
und Europa ausbauen will.“<br />
Shell erinnerte in diesem Kontext daran, dass sich die<br />
Bundesregierung zum Ziel gesetzt habe, dass den Fahrerinnen<br />
und Fahrern von E-Autos bis 2030 mindestens eine Million<br />
Ladepunkte zur Verfügung gestellt werden. Laut Bundesnetzagentur<br />
sei die Zahl der Ladepunkte im vergangenen Jahr<br />
deutlich um etwa 21.000 auf insgesamt über 80.000 gestiegen<br />
Davon seien rund 67.000 Normalladepunkte und etwa<br />
13.000 Schnellladepunkte.<br />
Mobilität nur aus Ökostrom<br />
Einen anderen Schwerpunkt setzt der Anbieter Ladegrün.<br />
Ihm geht es vor allem darum, wie der Ladestrom erzeugt wird.<br />
Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben vorgenommen,<br />
bis 2026 ein Netz von 4.000 Ladepunkten aufzubauen,<br />
das mit hochwertigem Ökostrom der beteiligten Energieversorger-Unternehmen<br />
beliefert werden soll. Das Spektrum der<br />
Ladeinfrastruktur reicht laut Unternehmen von „quartiersinternen<br />
(Carsharing-)Ladepunkten über die Flottenversorgung<br />
bis hin zu Parkplätzen des Einzelhandels“. Gegründet wurde<br />
Ladegrün im Jahr 2021 als Genossenschaft von den Ökoenergieanbietern<br />
EWS Schönau,Green Planet Energy (ehemals<br />
Greenpeace Energy), den Inselwerken und Naturstrom sowie<br />
der GLS Bank. Der Ökostrom soll laut Ladegrün ausschließlich<br />
aus erneuerbaren Energien, überwiegend aus Wind-,<br />
Wasser- und Solarkraft aus Deutschland und Österreich<br />
stammen.<br />
Westfalen in Sachen Wasserstoff aktiv<br />
Bei einer andere Art grüner Energie wollen künftig RWE und<br />
die Westfalen Gruppe zusammenarbeiten. Sie wollen gemeinsam<br />
darauf hinarbeiten, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge<br />
mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Im Rahmen eines<br />
Joint Ventures soll deshalb eine Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur<br />
insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge entwickelt<br />
werden. Bis 2030 sollen dabei je nach Marktentwicklung bis<br />
zu 70 Wasserstoff-Tankstellen entstehen. Sopna Sury, COO<br />
Hydrogen RWE Generation, sagt: „Wir sind überzeugt, dass<br />
Wasserstoff einen entscheidenden Beitrag leisten kann, um<br />
die CO2-Emissionen im Schwerlastverkehr deutlich zu senken.<br />
Darum ist diese Zusammenarbeit mit der Westfalen<br />
Gruppe wegweisend.“ RWE stellt mit seinen Elektrolyse-<br />
Anlagen in Lingen den grünen Wasserstoff. Westfalen soll<br />
sich um die Tankstelleninfrastruktur kümmern. Der regionale<br />
Fokus der Partner liegt zunächst auf NRW und Niedersachsen.<br />
Der Ausbau soll in Abstimmung mit Logistik-Unternehmen<br />
aus der jeweiligen Region erfolgen und den Markthochlauf<br />
begleiten. Erste Standorte sollen im Umfeld von Logistikzentren<br />
entstehen, wo beste Voraussetzungen für einen<br />
wirtschaftlichen Betrieb von Wasserstoff-Tankstellen bestehen<br />
– danach sind auch Standorte entlang der Autobahnen geplant.<br />
Die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle soll vor<br />
dem RWE-Gaskraftwerk Emsland einsatzbereit sein.<br />
I-Phone-Nutzende können Fastned jetzt bei Apple Car Play finden.<br />
VR mit offenem<br />
Zahlungssystem<br />
Die Unternehmen VR Payment und DRWZ Mobile<br />
wollen ab sofort einen einfachen Einstieg in die E-Mobilität<br />
ermöglichen: Ein neues Komplettpaket soll es angehenden<br />
Betreibern von E-Ladepunkten ermöglichen, alle<br />
Projektschritte aus einer Hand anzugehen. Dazu gehört die<br />
technische Installation, die Transaktionsabwicklung und<br />
Verwaltung, sowohl für Schnellladesäulen als auch für reguläre<br />
AC-Säulen, Einzelladestationen mit integrierter Bezahllösung<br />
sowie einem Bezahlterminal für mehrere Ladestationen.<br />
Soft- und Hardware werden dabei von den Technikpartnern<br />
Hectronic und Dadapower (der DaDaCon GmbH)<br />
bereitgestellt. Das Besondere: Alle E-Ladesäulen können<br />
mit einem offenen Zahlungssystem ausgestattet werden.<br />
Bezahlt werden kann mit Girocard, digitaler Wallet, Debitoder<br />
Kreditkarte.<br />
VR Payment arbeitet jetzt mit Hectronic und Dadapower zusammen.<br />
Fotos: Shell Deutschland, Fastned, VR Payment
Fotos: Christian von Polentz für Wöllhaf_Gruppe<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
FORMAT FÜR DIE CITY<br />
Der Travel-Retailer Wöllhaf geht neue<br />
Wege und ist unterwegs in die Innenstadt:<br />
In Berlin hat die Gruppe einen <strong>Shop</strong> der<br />
Marke Sweet Capital eröffnet und sieht dies<br />
als ersten Schritt für einen Rollout. Text Martin Heiermann<br />
Raus aus dem<br />
Flughafen, rein in<br />
die Stadt. Nach diesem Motto hat die<br />
Wöllhaf-Gruppe ihr erstes Outlet außerhalb<br />
eines Flughafens eröffnet. In<br />
Berlin brachte der profilierte Betreiber<br />
von Gastronomie- und Retail-Angeboten<br />
jetzt im „The Playce“ – den ehemaligen<br />
Potsdam Arkaden unweit des<br />
Potsdamer Platzes – sein Format Sweet<br />
Capital an den Start. Die Neuschöpfung<br />
ist eine Kombination aus Coffee-<br />
<strong>Shop</strong> und Confiserie. Der neue Store<br />
präsentiert sich in hellen Pastellfarben<br />
mit großflächigen Fensterfronten hin<br />
zu den Arkaden. Nach dem Betreten<br />
des Sweet Capital treffen die Kundendirekt<br />
auf einen breiten Thekenbereich,<br />
der die Vielfalt des Sortiments<br />
zeigt. Dort werden Baguettes, Focaccios,<br />
Croissants und anderes Gebäck<br />
präsentiert, das von der Berliner Bäckerei<br />
Dreißig in der Hauptstadt hergestellt<br />
wird. Daneben gibt es Salate,<br />
Törtchen und Kuchen. Der Kaffee in<br />
verschiedensten Varianten kommt<br />
von der Berliner Kaffeerösterei, ein<br />
Frühstücks- oder Lunch-Angebot runden<br />
das Portfolio ab.<br />
Speisen für unterwegs<br />
Links neben dem Thekenbereich, auf<br />
separierter Fläche, wird ein umfangreiches<br />
Retail-Angebot diverser Süßwaren<br />
offeriert, die besonderes als Geschenk<br />
oder für Touristen interessant<br />
sind. Partner sind die Berliner Manufakturen<br />
Walter sowie Sawade und<br />
Ohde. Bestuhlung mit kleinen Kaffeehaustischen<br />
gibt es sowohl innerhalb<br />
als auch außerhalb des <strong>Shop</strong>s. Grundsätzlich<br />
seien aber alle Speisen und Getränke<br />
auch zum Mitnehmen erhältlich.<br />
Wöllhaf betont, dass man für den<br />
To-go-Bereich besonderen Wert auf<br />
nachhaltige Verpackungen und Mehrwegsysteme<br />
lege, um den ökologischen<br />
Fußabdruck gering zu halten.<br />
Wöllhaf habe seit der Gründung<br />
kontinuierlich nach Möglichkeiten zur<br />
Expansion an Standorte mit hoher Besucherfrequenz<br />
gesucht, begründet<br />
das Unternehmen den nun erfolgten<br />
Schritt an den Standort The Playce.<br />
„Jedoch bestand schon länger der<br />
Wunsch, auch in attraktive innerstädtische<br />
Bereiche zu expandieren“, so die<br />
Gruppe. Mit der Neueröffnung des<br />
The Playce habe sich für Wöllhaf die<br />
Gelegenheit ergaben, nun solch einen<br />
ersten <strong>Shop</strong> zu eröffnen. Das Konzept<br />
von Sweet Capital zeige, dass Wöllhaf<br />
Der neue<br />
Store präsentiert<br />
sich in<br />
hellen Pastellfarben<br />
mit<br />
großflächigen<br />
Fensterfronten<br />
zu den<br />
Arkaden hin.<br />
Mit Sweet Capital möchte die Wöllhaf-Gruppe eine Marke<br />
schaffen, die in City-Lagen etabliert werden kann.<br />
in der Lage sei, für eine solches <strong>Shop</strong>-<br />
Format „aktuelle Trends zu erkennen<br />
und innovative Lösungen zu bieten“.<br />
Hier seien zwei in der Wöllhaf-Gruppe<br />
bereits erfolgreiche Konzepte zu einem<br />
verschmolzen worden. Ziel sei es,<br />
eine Marke zu schaffen, die künftig an<br />
unterschiedlichsten Standorten etabliert<br />
werden könne. Der Rollout werde<br />
nicht auf Berlin beschränkt bleiben.<br />
Handel | 07<br />
Rollout von Sweet Capital<br />
Die Wöllhaf-Gruppe plant für das<br />
Format und die Marke Sweet Capital<br />
einen Rollout. Man beobachte<br />
ständig den Markt und mögliche<br />
Standorte. Ein genaues Datum für<br />
die nächsten Schritte stehe noch<br />
nicht fest. Für dieses Jahr plant<br />
das Unternehmen allerdings einen<br />
weiteren Store in der Berliner<br />
Innenstadt. Das Grund-Konzept<br />
von Sweet Capital erfordere keine<br />
Änderungen, obwohl je nach Standort<br />
die Anteile von Gastronomie<br />
und Einzelhandel variieren könnten.<br />
Wöllhaf habe sich damit auf<br />
keine speziellen Standorte festgelegt.<br />
Entsprechend könnten auch<br />
bestimmte Marken – vom Kaffee<br />
bis hin zu den Süßwaren – auf<br />
neue Standorte angepasst werden,<br />
denn die Betonung der Regionalität<br />
als Teil des Konzeptes mache dies<br />
erforderlich. Auch <strong>Shop</strong>s in anderen<br />
Städten seien möglich.<br />
Steuer auf Verpackungen<br />
Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgericht,<br />
dass die Verpackungssteuer<br />
in Tübingen, die<br />
unter anderem Tankstellen, Bäckereien,<br />
Metzgereien, Imbissläden<br />
oder Cafés zahlen müssen, rechtmäßig<br />
ist, hat die Deutsche Umwelthilfe,<br />
DUH, Städte und<br />
Gemeinden aufgefordert, noch im<br />
laufenden Jahr eine Verpackungssteuer<br />
einzuführen. Dazu habe<br />
man Anträge in den 302 größten<br />
deutschen Städten gestellt, teilte<br />
die DUH kürzlich mit. In Tübingen<br />
werden seit Anfang 2022 je 50<br />
Cent für Einweggeschirr und Einwegverpackungen<br />
sowie 20 Cent<br />
für Einwegbesteck fällig. Wegen<br />
des Rechtsstreits wurden bisher<br />
aber keine Steuern eingezogen.<br />
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08 | Meinungen<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
E-LOADING UND CONVENIENCE<br />
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue<br />
spannende Meldungen zum Thema<br />
E-Loading auf meinem Schreibtisch<br />
landen. Das ist sicherlich auch zu erwarten. Mich<br />
wundert dabei nur, dass das Thema <strong>Convenience</strong><br />
dabei bisher so gut wie nie eine Rolle spielt. Gerade<br />
für die Ladeparks, mit sicher noch für einige<br />
Zeit deutlich längeren Aufenthaltszeiten der<br />
Kunden als an den heutigen Tankstellen, wäre das<br />
eigentlich zu erwarten und absolut sinnvoll.<br />
Doch bis auf ein paar wenige Tests, ist kaum etwas<br />
darüber zu hören, dass sich Unternehmen<br />
wie Fastned und andere wirklich ernsthaft mit<br />
<strong>Convenience</strong>-Konzepten beschäftigen. Es könnte<br />
vielleicht daran liegen, dass die Branche eigentlich<br />
nicht mehr damit rechnet, dass es viele solche<br />
zentraler Ladestationen geben wird, sondern die<br />
Kunden künftig hauptsächlich zuhause, am Straßenrand<br />
oder ähnlichen Orten aufladen und dort<br />
ohnehin auf entsprechende Angebote treffen.<br />
Das ist natürlich auch auf den Parkplätzen des<br />
Lebensmittel-Einzelhandels der Fall, dem man<br />
damit das <strong>Convenience</strong>-Geschäft mehr oder weniger<br />
überlässt. Oder man geht einfach davon aus,<br />
dass an den bisherigen Tankstellen oder Raststätten,<br />
wo auch aufgeladen wird, solche Angebote<br />
ohnehin vorhanden sind. Das mag alles sein, aber<br />
wer Ladeparks auf die grüne Wiese setzt, dem<br />
sollte klar sein, dass auch für ihn solche <strong>Convenience</strong>-Konzepte<br />
entscheidend werden können.<br />
Die Ladebranche geht offenbar einen ähnlichen<br />
Weg wie die Tankstellen-Branche vor ihr in<br />
Deutschland. Diese hatte auch erst Jahrzehnte<br />
nach den Akteuren anderer Länder verstanden,<br />
dass <strong>Convenience</strong>-Stores einen wichtigen Beitrag<br />
dazu leisten können, das Geschäft wirtschaftlich<br />
zu betreiben und seit den 90-er Jahren<br />
dieses Business konsequent ausgebaut. Warum<br />
zumindest diese jetzt beim E-Loading in Sachen<br />
Kernkompetenz <strong>Convenience</strong> nicht wirklich<br />
konsequenter vorgehen, ist ebenso verwunderlich.<br />
Es wäre allerdings schwierig, sehr offen eine<br />
Kette von Wettbewerbern für ihre Tankstellen-<br />
<strong>Shop</strong>s zu etablieren.<br />
Ich bin jedenfalls der Auffassung, dass alle Akteure<br />
das Thema <strong>Convenience</strong>-Versorgung nicht<br />
wieder dem jahrelangen „Flow“ überlassen sollten,<br />
sondern aus den Erfahrungen in diesem<br />
Geschäft lernen und sich entsprechend aufstellen<br />
können. Denn es spricht viel dafür, dass das<br />
„Non-Strom-Business“, wie ich es mal nennen<br />
will, einen wertvollen Beitrag leisten kann, der<br />
dringend nötig sein wird.<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
ZWISCHEN FLASCHE UND DOSE<br />
Es kriselt zwischen den großen und<br />
kleinen Brauereien in Deutschland. Der<br />
Grund ist ein schwelender Streit um die<br />
Erhöhung des Mehrweg-Flaschenpfands. Derzeit<br />
werden bekanntlich acht Cent Pfand sozusagen<br />
als Leihgebühr für die Bierflasche aus Glas im<br />
Mehrwegpool der Brauwirtschaft vom Konsumenten<br />
gefordert. Die Befürworter einer Anhebung<br />
dieses Betrages führen vor allem zwei Argumente<br />
ins Feld. Zum einen ist der Erzeugerpreis<br />
für Glasflaschen in Folge der Ukrainekrise und<br />
des Energiepreisanstiegs deutlich nach oben geklettert.<br />
Das bedeutet, dass Brauereien gegenwärtig<br />
für neue Bierflaschen pro Stück um ein Vielfaches<br />
mehr bezahlen müssen als acht Cent. Zum<br />
anderen soll ein erhöhtes Flaschenpfand den Verbraucher<br />
dazu animieren, seine leeren Gebinde<br />
möglichst schnell wieder in den Laden zurück zu<br />
bringen, und damit dem System wieder zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Die Gegner einer Pfanderhöhung argumentieren<br />
damit, dass man in Inflationszeiten die<br />
Konsumenten nicht zusätzlich finanziell belasten<br />
dürfe. Zudem werde ein höherer Pfandsatz den<br />
Rücklauf der Flaschen und Kästen kaum schneller<br />
machen. Eine Umfrage des Brauerbundes weist<br />
genau in diese Richtung. Das gewichtigste Argument<br />
der Gegner aber ist, dass eine Umstellung<br />
des Pfandbetrags kompliziert sei und einen<br />
erheblichen finanziellen und organisatorischen<br />
Aufwand mit sich bringe, der sogar das gesamte<br />
System in Frage stellen könne.<br />
Hintergrund der Auseinandersetzung scheint<br />
also ein Konflikt zwischen finanzkräftigen und<br />
weniger finanzstarken Unternehmen zu sein. Der<br />
Brauerbund laviert dazwischen. Nun wird es um<br />
Kompromisse gehen und darum, das Mehrweg-<br />
System umfassend und flächendeckend zu erhalten.<br />
Denn in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit<br />
gefordert ist, wäre alles andere ein Schritt in die<br />
falsche Richtung.<br />
Für die <strong>Convenience</strong>-Branche und die C-Stores<br />
stellt sich die Lage allerdings wenig dramatisch<br />
dar. Denn in den <strong>Shop</strong>s gibt es ein Einweg-<br />
Alternativ-Gebinde: die Dose. Sie ist mit 25 Cent<br />
bepfandet. Stiege das Flaschenpfand, wäre der<br />
Pfand-Betrag wohl immer noch niedriger. Mit<br />
einer Kaufzurückhaltung der <strong>Convenience</strong>-<br />
<strong>Shop</strong>per ist deshalb wohl kaum zu rechnen. Eher<br />
ist davon auszugehen, dass die Kunden den Unterschied<br />
zwischen Dose und Flasche gar nicht<br />
mehr wahrnehmen.<br />
Martin Heiermann<br />
Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />
AKTUELLE HANDELSTHEMEN<br />
4<br />
<strong>2023</strong><br />
09<br />
Fotos: Knuspr<br />
Knuspr mit neuer Führung<br />
Beim Online-Supermarkt Knuspr in<br />
Deutschland und Gurkerl in Österreich<br />
haben kürzlich Carolin<br />
Kracmer, Marketing Director,<br />
Stephan Lüger, Commercial<br />
Director, und Lorenz Diederichs,<br />
Operations Director, gemeinschaftlich<br />
die Leitung übernommen.<br />
Kracmer verantwortet seit Anfang<br />
Dezember 2022 die Brand-, Digitalund<br />
Kommunikationsstrategien<br />
sowie das Management aller Kampagnen<br />
und markenrelevanter Projekte.<br />
Lüger ist Handelsexperte mit<br />
über 20 Jahren Branchenerfahrung<br />
und Diederichs ist laut Unternehmen<br />
ein erfahrener „E-Grocery-Pionier“.<br />
Der bisherige Director von<br />
Knuspr und Gurkerl, Olin Novák, der<br />
in einer Übergangsphase die Geschäfte<br />
der Tochterunternehmen<br />
der Rohlik Gruppe gemeinsam mit<br />
dem bisherigen Geschäftsführer<br />
Erich Comor leitete, kehrt laut Unternehmen<br />
wieder in seine Position<br />
als CEO International zurück. „Ich<br />
bin der festen Überzeugung, dass<br />
dieses Expertenteam mit seiner<br />
nachgewiesenen Erfolgsbilanz innerhalb<br />
unserer Organisation die<br />
Geschäfte in Deutschland und<br />
Österreich in eine erfolgreiche Zukunft<br />
führen wird“, sagt Olin Novák.<br />
Gorillas-Integration<br />
Der E-Food-Anbieter Getir hat nach<br />
eigenen Angaben einen Meilenstein<br />
im Integrationsprozess für den von<br />
ihm übernommenen Wettbewerber<br />
Gorillas erreicht. Dank der jüngst<br />
geschaffenen schlanken Unternehmensstruktur<br />
könne Getir in<br />
Deutschland die Effizienz weiter<br />
steigern und einen noch besseren<br />
Service anbieten. Getir beabsichtige,<br />
den Integrationsprozess in den<br />
kommenden Monaten in Deutschland<br />
abzuschließen und freue sich<br />
auf die Fortsetzung der konstruktiven<br />
Zusammenarbeit mit dem bundesweiten<br />
Betriebsrat, der nun die<br />
Interessen der kombinierten Belegschaft<br />
in Deutschland vertrete.<br />
Oda auch in Hannover<br />
Der Online-Supermarkt Oda hat<br />
sein Liefergebiet in Niedersachsen<br />
erweitert: Auch Verbraucher in<br />
Hannover können jetzt hier bestellen.<br />
Zum Start sollen Neukundinnen<br />
auch von kostenlosen Lieferungen<br />
im ersten Monat nach der Anmeldung<br />
profitieren. Das Sortiment<br />
umfasst mehr als 9.000 Produkte,<br />
darunter frische Produkte wie Obst<br />
und Gemüse, Milch- und Tiefkühlprodukte,<br />
Fleisch- und Backwaren,<br />
Getränkekisten, vegane und vegetarische<br />
Lebensmittel und Haushaltsartikel.<br />
Auch Produkte von Herstellungsbetrieben<br />
und Bauernhöfen<br />
aus der Region Hannover sollen im<br />
Angebot sein.<br />
Technik-Herausforderung<br />
Technologischen Innovationen im<br />
Lebensmittelhandel den Weg zu<br />
bahnen, hat sich die Edeka-Plattform<br />
Techstarter verschrieben. Das<br />
Team veröffentlicht regelmäßig<br />
Aufrufe an Startups und Tech-Unternehmen<br />
zu ausgewählten Herausforderungen<br />
der Handelswelt.<br />
Zuletzt lag der Schwerpunkt auf den<br />
Bereichen: Energiemonitoring,<br />
Steuerung und Cyber-Sicherheit.<br />
Kandidaten haben die Chance, ihre<br />
Lösung im Realumfeld mit passenden<br />
Experten zu „pilotieren“.<br />
PRODUKTE KOMMEN<br />
FRISCH AUS DER REGION<br />
Der deutsche Online-Supermarkt Knuspr, der frische<br />
und hochwertige Lebensmittel innerhalb von zwei bis<br />
drei Stunden nach Hause liefern will, stellte kürzlich<br />
sein Regional-Konzept vor. Text Hans Jürgen Krone<br />
Hohe Ansprüche an das von ihm<br />
gelieferte Frische-Sortiment<br />
stellt der E-Food-Lieferant Knuspr. Im Rahmen einer<br />
Veranstaltung in München gab das Unternehmen kürzlich<br />
zusammen mit sechs regionalen Partnern bekannt,<br />
„in diesem Jahr nicht nur die Anzahl an lokalen Partnerbetrieben<br />
signifikant zu erhöhen, sondern darüber hinaus<br />
auch die Unterstützung teilnehmender Zulieferer und<br />
Produzenten massiv auszuweiten“. Bereits im Sommer<br />
2022 hatte Knuspr das so genannte „Genuss-Helden-<br />
Programm” ins Leben gerufen, um nach eigenen Angaben<br />
ein Zeichen gegen der Trend zu setzen, dass in Deutschland<br />
die Zahl regionaler landwirtschaftlicher Betriebe<br />
stark rückläufig sei. Bisher hätten die Partner des Förderprogramms<br />
„von unbürokratischen, kurzen Verträgen,<br />
von einem halbierten Zahlungsziel von 30 auf 14 Tage,<br />
der Einführung in digitale Datenaustausch-Systeme, der<br />
Unterstützung bei nachhaltigen Verpackungslösungen<br />
und einer Marketing-Unterstützung von bis zu 10.000<br />
Euro profitiert“, berichteten die Verantwortlichen.<br />
Erntepläne für die Partner<br />
Jetzt ist offenbar ein ganzes Maßnahmenpaket geplant.<br />
Davon bereits umgesetzt seien individuell auf die Partner<br />
zugeschnittene Erntepläne. Diese sollen Knuspr die Möglichkeit<br />
geben, Landwirte in der jeweiligen Hochsaison<br />
durch gezielte und zeitlich abgestimmte Promos und Aktionen<br />
zu unterstützen. So könnten etwaige Ernteüberschüsse<br />
nachhaltig und feldfrisch vertrieben werden.<br />
Weiterhin soll das Genuss-Helden-Programm folgende<br />
neue<br />
•<br />
Vorteile für die Landwirte bieten:<br />
Verpackungsetiketten mit individuellem Storytelling.<br />
Organisierte Schulungen und Symposien zu Themen<br />
wie landwirtschaftliche Innovation & Digitalisierung.<br />
•<br />
Interdisziplinäre Beratung für ökologische und<br />
•<br />
konventionelle Betriebe.<br />
Unterstützung bei Smart-Nachhaltigkeitsberichten.<br />
Bereitstellung von Carbon-Footprint-Analysen.<br />
Aufbau und Organisation eines Pools von Erntehelfern.<br />
•<br />
Zugang zu neuen innovativen landwirtschaftlichen<br />
Technologien.<br />
Auf dieser Basis soll noch in diesem Jahr die Palette regionaler<br />
Obst- und Gemüseprodukte auf insgesamt 300 Artikel<br />
für die Saison ausgeweitet werden. „Damit hätten<br />
wir eine knapp doppelt so große Vielfalt wie im herkömmlichen<br />
Handel. Dazu gehören auch viele so genannte<br />
‚alte Sorten‘ oder regionale Raritäten wie lila Stangensellerie<br />
oder schokofarbene Paprika. Unsere Kunden<br />
lieben diese Spezialitäten“, sagt Carlos Steidl, Senior<br />
Category Manager für Obst & Gemüse bei Knuspr.<br />
Verzicht auf Zwischenhändler<br />
Knuspr verzichtet bei der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern<br />
nach eigenen Angaben auf Zwischenhändler und erhalte<br />
die Produkte direkt von den Partnern aus der Region.<br />
Dadurch sei es möglich, dass der Online-Supermarkt frische<br />
Lebensmittel innerhalb von sieben Stunden vom Feld vor<br />
die Haustüre liefert – und zugleich zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen anbieten könne. Sechs regionale Partner von Knuspr<br />
stellten<br />
•<br />
sich im Rahmen des Events vor:<br />
Die Gärtnerei Böck: bietet biologische Topfkräuter,<br />
•<br />
Fruchtgemüse, Frischgemüse und Jungpflanzen an.<br />
Der Demeterhof Stockner Lifert beispielsweise Radieschen,<br />
Schnittsalat oder Batavi.<br />
•<br />
Das Unternehmen Spargel & Erdbeeren Gänger baut seit<br />
•<br />
über 20 Jahren Spargel auf hundert Hektar an.<br />
Der Naturlandhof Brandl gewinnt das Futter für seine<br />
45 Aubrac-Rinder zu hundert Prozent von eigenen<br />
•<br />
Wiesen und Äckern.<br />
Ballabeni Icecream ist seit 2006 in der Münchner Innenstadt<br />
angesiedelt.<br />
•<br />
Bei Ói fra stellen drei italienische Freunde in ihrer Manufaktur<br />
in München handgemachten Mozzarella her.<br />
Bei Frische-Produkten arbeitet der<br />
E-Food-Lieferant Knuspr verstärkt mit<br />
regionalen Erzeugern zusammen. Dafür<br />
wurde ein „Genuss-Helden“-Programm<br />
ins Leben gerufen.<br />
Der Naturlandhof Brandl füttert seine<br />
Rinder nur mit selbsterzeugtem Futter.<br />
Ballabeni Icecream hat sich erfolgreich in<br />
der Münchner Innenstadt etabliert.<br />
Um<br />
seine eigenen<br />
hohen Ziele beim<br />
Thema Frische-<br />
Produkte zu<br />
erfüllen, geht der<br />
Lieferdienst Knuspr<br />
recht intensive<br />
Partnerschaften<br />
mit seinen regiona-<br />
len<br />
Lieferanten ein.
10 | Handel<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />
Für Förderpreis bewerben<br />
Der Gastro Vision Förderpreis ist<br />
erneut an den Start gegangen:<br />
Gesucht werden innovative Lösungen,<br />
Produkte und Ideen für Gastronomie,<br />
Hotellerie und Catering.<br />
Aufgrund der vielen Innovationen<br />
im Markt und der gerade durch die<br />
Corona-Pandemie noch größeren<br />
Anzahl an digitalen Neuerungen,<br />
werden mit dem Förderpreis erneut<br />
zwei Gewinner in den Bereichen<br />
analog und digital ausgezeichnet.<br />
Bewerben können sich Gründer,<br />
Startups und Visionäre aus allen<br />
Bereichen der Zulieferindustrie –<br />
egal ob neues Food-Produkt, innovatives<br />
Dienstleistungs- oder Einrichtungskonzept<br />
oder außergewöhnliche<br />
App. Die Bewerbung<br />
läuft bis zum 15. September <strong>2023</strong>.<br />
Bewerben können sich alle Unternehmen,<br />
die am Tag der Bewerbung<br />
nicht älter als drei Jahre sind (Stichtag<br />
der Handelsregistereintragung).<br />
Die zwei Gewinner erhalten wieder<br />
die Chance, sich mit eigenen Messeständen<br />
kostenfrei auf der Gastro<br />
Vision Hamburg vom 8. bis 11.<br />
März 2024 sowie bei allen Stopps<br />
der Gastro Vision Roadshow im<br />
Herbst 2024 zu präsentieren und<br />
Kontakte zu den Entscheidern der<br />
Branche zu knüpfen. Auch werden<br />
sie in Pressearbeit und Social-Media<br />
der Gastro Vision eingebunden.<br />
Fokus auf Vending<br />
Weil Automaten Lebensmittel,<br />
Getränke und Non-Food bieten und<br />
aktuell in Zeiten zunehmenden<br />
Personalmangels immer mehr Versorgungsaufgaben<br />
übernehmen,<br />
wollen die Veranstaltenden der<br />
Gastromesse Intergastra im<br />
Rahmen der nächsten Stuttgarter<br />
Veranstaltung von 3. bis 7. Februar<br />
2024 eine Sonderfläche einrichten.<br />
Unter dem Namen Fokus Vending<br />
soll so eine Plattform für den Austausch<br />
zwischen der Vending-Branche<br />
und dem Gastgewerbe sowie<br />
für die bessere Vernetzung untereinander<br />
entstehen. Bei der Konzeption<br />
und Umsetzung unterstützt der<br />
Bundesverband der Deutschen<br />
Vending-Automatenwirtschaft,<br />
BDV, die Intergastra bei ihrem<br />
Vorhaben.„Als Fachmesse wollen<br />
wir den Interessierten und künftigen<br />
Nutzern sowie Nutzerinnen die<br />
verschiedenen Vending-Technologien<br />
nahebringen und aufzeigen,<br />
welche Möglichkeiten sich dadurch<br />
für sie ergeben“, sagt Andreas<br />
Wiesinger, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Messe Stuttgart.<br />
REWE TO GO ALS<br />
SMART KIOSK<br />
Rewe und Lekkerland haben in Düsseldorf<br />
einen Smart Kiosk unter der Marke Rewe To<br />
Go eröffnet. Sie gehen damit erstmals mit<br />
dieser Marke in das „Rennen“ um das<br />
Geschäft mit Smartstores. Text Hans Jürgen Krone<br />
Der neue, 36<br />
Quadratmeter<br />
große Rewe To Go Smart Kiosk befindet<br />
sich zwar nicht in einem öffentlichen<br />
Bereich, ist aber an seinem Standort,<br />
im Krankenhaus Schön Klinik in<br />
Düsseldorf, für jedermann zugänglich.<br />
In dieser Klinik versorgen über 500<br />
Mitarbeitende jährlich mehr als<br />
30.000 stationäre und ambulante Patientinnen<br />
und Patienten. Die interdisziplinären<br />
Notaufnahme ist Anlaufstelle<br />
für Notfälle aller Art. Der neue<br />
Smartstore soll laut Lekkerland Patienten,<br />
Mitarbeitenden und Besucherinnen<br />
die Möglichkeit geben, sich hier<br />
künftig rund um die Uhr mit Kaffee,<br />
Snacks, süßen und salzigen Knabbereien,<br />
Eis und Getränken zu versorgen.<br />
Insgesamt umfasst das Sortiment rund<br />
300 Artikel. Bezahlt wird bargeldlos<br />
im Self-Checkout-Verfahren.<br />
Konzept hat sich bereits bewährt<br />
Die Self-Checkout-Lösung Smart<br />
Kiosk von Lekkerland hat sich laut Unternehmen<br />
bereits in zwei Krankenhäusern<br />
der Sana Kliniken AG bewährt.<br />
Dort war sie allerdings unter<br />
einer anderen Marke installiert worden.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass wir<br />
nun den ersten autonomen Kiosk unter<br />
der Marke Rewe To Go eröffnet haben“,<br />
sagt Michael Mayer-Sonnenburg<br />
von Lekkerland. Als Director Franchise<br />
& <strong>Convenience</strong> Stores verantwortet er<br />
sowohl die Rewe To Go <strong>Shop</strong>s, die<br />
Lekkerland selbst betreibt oder durch<br />
Franchisenehmer betreiben lässt. Darüber<br />
hinaus ist Michael Mayer-Sonnenburg<br />
für den Vertrieb der Smartstore-Konzepte<br />
von Lekkerland verantwortlich.<br />
„Die Smartstore-Lösung<br />
Smart Kiosk ist eine spannende Option<br />
für ganz unterschiedliche Verkaufs-<br />
WAS ALS NÄCHSTES<br />
ZU TUN IST<br />
punkte“, erklärt Michael Mayer-Sonnenburg<br />
weiter.<br />
Vier weitere Lösungen im Test<br />
Während die Entwicklung des Smart<br />
Kiosk nach Angaben des Unternehmens<br />
bereits abgeschlossen ist, testet<br />
Lekkerland nach eigenen Angaben derzeit<br />
noch vier weitere Lösungen für autonome<br />
<strong>Shop</strong>s. Diese sollen sich unter<br />
anderem durch die eingesetzten Technologien<br />
unterscheiden. An der Zentrale<br />
in Frechen bei Köln hat Lekkerland<br />
kürzlich für seine Mitarbeitenden<br />
einen Smartstore mit Smart-Box-Konzept<br />
eröffnet, das mit Computer Vision<br />
arbeitet, die unter anderem künstliche<br />
Intelligenz nutzt.<br />
An einem EnBW-Ladepark im niedersächsischen<br />
Bispingen ist seit dem<br />
vergangenen Herbst ein so genannter<br />
Smart Automat im Einsatz. Der <strong>Shop</strong><br />
Aral setzt an seinen Tankstellen auf einen Zebra<br />
Task Manager, der den Workflow steuert. Die Daten<br />
aus dem System sollen auch in das jährliche<br />
Compliance-Audit von Aral einfließen. Text Martin Heiermann<br />
Premiere als Inhouse Smartstore: Rewe To Go<br />
In der Düsseldorfer Schön Klinik können<br />
sich Patienten und Besucher versorgen.<br />
unter der Marke Rewe ready nutzt<br />
Robotics-Technologie: Kunden ordern<br />
dort an einem Display und erhalten<br />
dann ihre Produkte über Förderbänder,<br />
aus einem abgeschlossenen Lagerbereich<br />
heraus.<br />
Zebra steuert den Workflow bei Aral, so Christoph<br />
Saalmann, Regional Lead D-A-CH Retail Software.<br />
Handels-Gastronomie<br />
Handelsunternehmen in Deutschland<br />
haben mit ihrem Gastro-Umsatz<br />
im Jahr 2022 das Niveau des<br />
Vor-Corona-Jahres 2019 erreicht.<br />
Das ist ein Ergebnis des EHI-Whitepapers<br />
„Handelsgastronomie in<br />
Deutschland <strong>2023</strong>“. „Die gestiegenen<br />
Ausgaben beispielsweise für<br />
Lebensmittel und Energie haben<br />
sich auch in den Preisen der Gastronomieangebote<br />
im Handel niedergeschlagen<br />
und zum Umsatzwachstum<br />
beigetragen,“ erklärt Autor Olaf<br />
Hohmann, Mitglied der EHI-Geschäftsleitung.<br />
Für <strong>2023</strong> sind die<br />
befragten Handelsgastronomen<br />
optimistisch und gehen von einer<br />
positiven Entwicklung mit einer<br />
Steigerung von durchschnittlich<br />
9,2 Prozent aus, so dass mit einem<br />
Gesamtumsatz der Handelsgastronomie<br />
von etwa elf Milliarden Euro<br />
zu rechnen ist. Im Durchschnitt gibt<br />
die Kundschaft in der Handelsgastronomie<br />
pro Einkauf 5,43 Euro aus,<br />
gemessen von April 2022 bis März<br />
<strong>2023</strong>. Dieser Durchschnittsbon ist<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 10,8 Prozent gestiegen.<br />
Genutzt werden kann der Task Manager<br />
sowohl auf Zebra-Geräten als auch auf dem<br />
Smartphone oder dem stationären PC.<br />
Schon seit längerem arbeitet das Digitalisierungsunternehmen<br />
Zebra Technologies<br />
in Großbritannien mit dem Mineralölkonzern BP zusammen.<br />
Ende vergangenen Jahres startete nun auch eine<br />
Kooperation von Zebra mit der deutschen Tankstellen-<br />
Tochtergesellschaft der BP, der Aral AG. Kern der Zusammenarbeit<br />
ist der Einsatz der Softwarelösung „Reflexis Real<br />
Time Task Manager“ des Technologieunternehmens, das<br />
seine Wurzeln eigentlich im Hardware-Bereich hat. Eingesetzt<br />
wird das Software-Tool für die Organisation, Arbeitssteuerung,<br />
Planung und Kommunikation zwischen der<br />
Aral-Zentrale, dem Außendienst des Konzerns und den<br />
Mitarbeitenden an rund 1.200 Tankstellen der Mineralölgesellschaft.<br />
<strong>2023</strong> sollen weitere etwa 1.200 Aral-Stationen<br />
mit ihren Tankstellen-Partnern hinzukommen.<br />
Die Steuerung des Workflows<br />
Der Task Manager diene dazu, die Abläufe in den Tankstellen<br />
und insbesondere auch in den C-Stores der Stationen zu<br />
vereinfachen, erläutert Christoph Saalmann, Regional Lead<br />
D-A-CH Retail Software, die Anwendung gegenüber <strong>Convenience</strong><br />
<strong>Shop</strong>. Es gehe um die Steuerung des Workflows<br />
und die Bündelung von Informationen. Das Tool sei Teil der<br />
digitalen Lösungen, die Zebra seinen Kunden im Einzelhandel<br />
anbieten könne und stelle eine zentrale Kommunikation-Plattform<br />
dar. Zugänglich und genutzt werden kann der<br />
Task Manager sowohl auf Zebra-Geräten als auch auf dem<br />
Smartphone, dem Smartpad oder dem stationären PC. Der<br />
Zugang erfolge über die Google-Cloud. Das Tool beinhaltet<br />
einerseits ein rationalisiertes Aufgaben-Management für die<br />
Mitarbeitenden. Denn dort sind die individualisierten Todo-Listen,<br />
die täglich zu erledigen sind, für jeden an Tankstelle<br />
und im <strong>Shop</strong> einzusehen. „Nicht nur über das System<br />
selbst – also durch die Zentrale oder den Außendienst – werden<br />
diese Aufgaben eingegeben, sondern sie können auch<br />
von extern kommen, beispielsweise über E-Mail“, erläutert<br />
Saalmann. Ziel sei es, die Listen jeden Tag annähernd zu<br />
hundert Prozent abzuarbeiten. Es werde priorisiert, zudem<br />
steige die Effizienz und die Produktivität in den Filialen.<br />
Andererseits ermögliche der Task-Manager aber auch eine<br />
erweiterte und verbesserte Vernetzung der Mitarbeitenden<br />
untereinander und auf der Fläche, die letztlich den Kunden<br />
zu Gute kommen soll. Durch Funktionen wie Q-Walk<br />
biete der Task-Manager ein Punktesystem für Filial- beziehungsweise<br />
Tankstellen-Begehungen. Durch Q-Comm<br />
werde strukturierte Kommunikation erleichtert, Q-Docs<br />
stelle legitimierten Personen Dokumente zu Verfügung,<br />
was Q-Forms entsprechend für Formulare mache. So können<br />
Aufgaben gemanagt werden, wie das Einhalten von<br />
Richtlinien an den Stationen, die Durchführung von regelmäßigen<br />
Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltinspektionen<br />
oder Produktkontrollen und Werbeaktionen. Und<br />
das in Echtzeit. Dass dies „zu einer besseren Aufgabenumsetzung<br />
und zur Einhaltung von Compliance-Standards geführt<br />
hat“, berichtet Christina Völker, Retail Digital Project<br />
Coordinator bei Aral.<br />
Fotos: Lekkerland, Zebra Technologies
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong> Handel | 11<br />
Fotos: Lagardére Travel Retail, Auchan<br />
Im und am Travelwell-<strong>Shop</strong> von Lagardére<br />
in Hongkong gibt es vieles, was Reisende<br />
am Airport zwischendurch schnell brauchen.<br />
Der unbemannte C-Store kann rund um<br />
die Uhr mit Kreditkarte genutzt werden.<br />
Die 88 Quadratmeter des Smartstores sind<br />
voller Produkte für unterwegs.<br />
WELTWEITER TREND<br />
Smartstores aller Art, die ohne Personal<br />
funktionieren, sind weltweit auf dem Vormarsch.<br />
Forciert wird das von internationalen Unternehmen<br />
wie Lagardére und Auchan. Text Hans Jürgen Krone<br />
Weltweit ist der Einsatz von<br />
als Smartstores konzipierten<br />
<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s auf dem Vormarsch. Ein aktuelles<br />
Beispiel ist der Travelwell-<strong>Shop</strong> von Lagardére Travel Retail<br />
am Flughafen in Hongkong. Der 88 Quadratmeter große<br />
Laden ist als zentraler C-Store konzipiert, in dem Passagiere<br />
das Nötigste für den Flug vor dem Flug finden und vor dem<br />
Einsteigen noch ein paar Last-Minute-Einkäufe erledigen<br />
können. Travelwell bietet eine große Auswahl an verpackten<br />
Lebensmitteln, Fertiggerichten, Getränken, Reiseutensilien<br />
und Souvenirs. Kunden betreten das Geschäft mittels<br />
ihrer Kreditkarte und zahlen damit auch automatisch. Danach<br />
verlassen sie den Store mit den ausgewählten Artikeln.<br />
Aktiv ist auf diesem Gebiet auch die französische Einzelhandels-Gruppe<br />
Auchan. Sie testet an ihrem Hauptsitz in<br />
Villeneuve d’Ascq ihren so genannten Auchan Go Le Lab-<br />
Store. Nachdem man bereits seit 2021 mit Technologie des<br />
chinesischen Unternehmens Cloudpick einen Scanless<br />
Store auf dem Campus der Hochschule EDHEC in Croix testet,<br />
kommt in diesem Fall jetzt die Technologie des israelischen<br />
Anbieters Trigo zu Einsatz. Deren so genanntes Easy-Out-System<br />
besteht aus Kameras und Sensoren. Die<br />
Kunden können diesen Smartstore mit Hilfe einer App oder<br />
einer Kreditkarte betreten. Im <strong>Shop</strong> erkennen spezielle Kameras<br />
und Regalsensoren die ausgewählten Produkte automatisch<br />
und zählen sie. Beim Verlassen des Smartstores<br />
wird die Zahlung sofort verarbeitet. Abschließend wird für<br />
den Einkauf im Auchan Go Le Lab ein digitaler Beleg erstellt.<br />
Auchan testet an seinem Hauptsitz in Villeneuve d’Ascq den so<br />
genannten Auchan Go Le Lab-Smartstore mit Trigo-Technologie.<br />
Auch Technik für unterwegs, wie beispielsweise Smartphone-<br />
Zubehör, gehört zum Sortiment von Travelwell in Hongkong.<br />
Unter Brüdern<br />
Es wird vermutet, dass das<br />
britische Handelsunternehmen<br />
Asda und die EG Group sich zusammenschließen,<br />
um ein Unternehmen<br />
zu gründen, das etwa zehn<br />
Milliarden Pfund wert sein dürfte.<br />
Das berichtet Sky News. Beide<br />
Gruppen gehören ohnehin den<br />
milliardenschweren Issa-Brüdern<br />
und der Private Equity Firma TDR<br />
Capital, die Asda 2020 gekauft<br />
hatte. Durch den Zusammenschluss<br />
würde ein Konzern mit 581<br />
Supermärkten, 700 Tankstellen<br />
und mehr als hundert C-Stores<br />
entstehen. Asda schließt gerade<br />
einen Deal zum Kauf der britischen<br />
und irischen Tankstellen der EG<br />
Group im Wert von drei Milliarden<br />
Pfund ab. An den Tankstellen wurden<br />
bisher etwa 150 Asda-On-the-<br />
Move-<strong>Convenience</strong>-Stores eröffnet.<br />
Fachleute erwarten, dass noch<br />
hunderte C-<strong>Shop</strong>s folgen.<br />
<strong>Convenience</strong>-Führung<br />
José Barreiro, Geschäftsführer von<br />
Mobility Iberia bei Repsol, ist der<br />
diesjährige Empfänger des NACS<br />
European <strong>Convenience</strong> Industry<br />
Leader of the Year Award. Die<br />
Auszeichnung wurde Anfang Juni<br />
im Rahmen einer Preisverleihungsgala<br />
beim NACS <strong>Convenience</strong><br />
Summit Europe in Dublin verliehen.<br />
In den vergangenen Jahren hat<br />
Barreiro die Umgestaltung der<br />
Tankstellen der Repsol-Gruppe<br />
vorangetrieben. Er leitete beispielsweise<br />
auch den Aufbau des <strong>Shop</strong>-<br />
Netzes Super Cor Stop & Go. In<br />
den letzten vier Jahren hat Repsol<br />
durchschnittlich alle zwei Tage<br />
einen C-Store eröffnet und damit<br />
fast die Zahl von 600 Super Cor<br />
Stop & Go-Franchises erreicht.<br />
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12 | Neue Produkte<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
SNACKEN UND<br />
GENIESSEN<br />
08<br />
10<br />
13<br />
Neues – auch mal Retro<br />
07<br />
01<br />
14<br />
<strong>04</strong><br />
09<br />
06<br />
02<br />
03<br />
VEGETARISCHES UND<br />
GEBACKENES<br />
FÜRS SHOP-BISTRO<br />
Trendiges und Neues präsentieren. Dazu<br />
kann die pflanzliche Bratwurst gehören als<br />
auch das vielfältige Körnerbrötchen.<br />
01 <strong>04</strong><br />
02<br />
06<br />
01. Aryzta<br />
Jetzt gibt es das Croissant mit pürierter Erdbeerfüllung.<br />
Es wird von einem Blätterteig umhüllt,<br />
der mit Kokosmehl bestreut ist. Der Newcomer<br />
ist ein gegarter Teigling und tiefgekühlt. Das<br />
90-Gramm-Produkt wird ohne Antauen 22 Minuten<br />
bei 165 bis 175 Grad Celsius gebacken.<br />
02. The Green Mountain<br />
Der neue Plant-based Schinken kann laut Anbieter<br />
mit dem Schinken-Geschmack des Originals<br />
mithalten. Er sei das Ergebnis eines patentieren<br />
Herstellungsverfahren, das es ermögliche, neue<br />
Geschmacks- und Texturerfahrung zu schaffen.<br />
03. Nestlé<br />
Die Marke Garden Gourmet bietet die pflanzliche<br />
Alternative zur Bratwurst. Die „Sensational Sausage“<br />
kommt tiefgekühlt im Zwei-Kilogramm-<br />
Beutel daher. In jedem Beutel sind 22 Wurst-Alternativen.<br />
Neben den Sausages sind auch Sensational<br />
Burger im Angebot.<br />
<strong>04</strong>. Wiesheu<br />
Die Bäck‘n’Snack-Station bietet sich als Platz sparender<br />
und energieeffizienter Einstieg ins Snackgeschäft<br />
an. Die steckerfertige Station mit<br />
230-Volt-Anschluss besteht aus dem Backofen<br />
Minimat 43S und dem Highspeed-Ofen Atollspeed<br />
300T plus. Die Station lässt sich auf vier<br />
Rollen verschieben und arretieren.<br />
03<br />
05<br />
05. European <strong>Convenience</strong> Food<br />
Der herzhafte Spieß der Marke Vegeta mit vegetarischen<br />
Frikadellen-Bällchen und Paprika sowie<br />
Zwiebelstücken ist geeignet für die kommende<br />
Grillsaison. Wie alle Vegeta-Produkte sind<br />
auch die Spieße tiefgekühlt und bieten laut Hersteller<br />
ein einfaches und schnelles Handling.<br />
06. Edna<br />
Das Bio-Vitalsandwich bietet eine vielfältige Saatenmischung.<br />
Durch die rechteckige Form des<br />
Brötchens sollen kreative Sandwiches möglich<br />
werden. Die Bestreuung mit Bio-Sesam, Bio-<br />
Kürbis, sowie Bio-Sonnenblumenkernen hebe<br />
das Brötchen von anderen Produkten ab. In drei<br />
bis fünf Minuten ist es aufgebacken.<br />
Fotos: Hersteller
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Neue Produkte| 13<br />
01. Mondelez<br />
Im August launcht Milka die neue Sorte Milka<br />
Dark Milk Nougat-Crème. Die Innovation bietet<br />
eine Nougatcrème-Füllung kombiniert mit dunkler<br />
Schokolade aus Alpenmilch. Gestellt neben<br />
Dunkle Alpenmilch, Kakao Splitter, Gesalzenes<br />
Karamell, Himbeere sowie Haselnuss ergänzt die<br />
neue Sorte das Milka Dark Milk Sortiment. Die<br />
Neue gibt es in der 85-Gramm-Tafel.<br />
02. BIC<br />
„Springen, schießen, Level Up“ Feuerzeughersteller<br />
BIC haucht Kindheitserinnerungen zum<br />
Thema Retro-Gaming neues Leben ein. Die verpixelten<br />
Designs erinnern an Duelle im Eins-gegen-Eins-Modus<br />
oder an die Jagd nach dem Einzelspieler-Highscore.<br />
Jetzt sind diese und weitere<br />
Designs als Sammlerstücke erhältlich.<br />
03. Bacardi<br />
Mit zwei Neuzugängen in seinem Ready-To-<br />
Drink-Sortiment startet der Anbieter in die Sommersaison:<br />
Die Varianten Piña Colada und die<br />
vom Mojito inspirierte Limon & Lemonade sollen<br />
für Abwechslung sorgen. Sie sind ab sofort in<br />
der schlanken 250-Milliliter-Dose mit zehn Prozent<br />
Alkoholgehalt erhältlich.<br />
07. Griesson-de Beukelaer<br />
Die Fair-Range von Griesson bekommt Verstärkung:<br />
der Hersteller launcht die neuen Fair Cookies<br />
Chocolate-Coconut mit Schokoladenchunks<br />
und Kokosnote in der 150-Gramm-Packung. Die<br />
Zutaten sind fair gehandelt.<br />
08. Bahlsen<br />
Der Hersteller offeriert mit seiner Marke Leibniz<br />
die kleinen Fruits Kekse in den Varianten Apfel<br />
und Banane aus hundert Prozent Dinkelmehl.<br />
Zudem gibt es den Butterkeks-Klassiker nun<br />
auch in der 125-Gramm-Packung. Außerdem<br />
kommen zu diesem Anlass die bekannten Leibniz<br />
Zoo Keksen in der 125-Gramm-Einheit.<br />
09. Dr. Oetker<br />
Die kleine Variante der Pizza, Intermezzo, präsentiert<br />
sich mit der Sorte Hot Chili mit Pepperoni-Salami<br />
als würzig scharfe Special Edition für<br />
die Tiefkühltruhen. Die Auflage aus pikant gewürzter<br />
Mini-Salami auf Chili-Tomaten-Soße<br />
sorge für einen scharfen Bissen. Basis der Neuheit<br />
sei der typische Intermezzo-Boden in der Größe<br />
einer halben Pizza.<br />
10. Beam Suntory<br />
Die neue Sorte im Jim Beam Ready-to-Drink-<br />
Portfolio ist die Geschmacksrichtung Black Cherry.<br />
Der Neuzugang in der Dose will mit einer<br />
Schwarzkirsch-Note und Bourbon-Aroma überzeugen.<br />
Black Cherry hat wie die anderen Classic<br />
RTDs einen Alkoholgehalt von zehn Prozent.<br />
11. AB Inbev<br />
Das Münchner Original Spaten Hell ist jetzt auch<br />
in der 0,33-Liter-Flasche erhältlich, gerade für die<br />
jüngere Zielgruppe. Zudem gibt es die Bierspezialität<br />
in den kleineren Flaschen im Sixpack.<br />
12. Krombacher<br />
Nachdem die Krombacher Brauerei eine Partnerschaft<br />
mit dem Brauhaus Riegele eingegangen ist,<br />
erweitert sie ihr Portfolio um eine weitere Marken-Spezi.<br />
Der fruchtige Charakter zeige sich<br />
auch im Design. Krombacher Spezi gibt es in der<br />
0,5-Liter-NRW-Flasche, der 0,33-Liter- Euro-<br />
Flasche im Sixpack und der 0,5-Liter-Dose.<br />
13. Tuc<br />
Mit den Bake Rolls bringt die Marke Tuc Brotchips<br />
auf den Markt. Die unterschiedliche Einfärbungen<br />
der Sortenschriftzüge erleichtere die Differenzierung.<br />
Offeriert werden sie im Standard-<br />
Format in den Sorten Meersalz, Tomate & Olive,<br />
Zwiebel und Knoblauch sowie im Mini-Format,<br />
in den Varianten Sour Cream & Onion, Pizza und<br />
Barbecue in der 150-Gramm-Verpackung.<br />
14. Hasel Herz<br />
Zwei neuartige Haferriegel kombinieren eine Füllung<br />
von Kirsche oder Kokos zwischen zwei<br />
Schichten aus Hafer, ummantelt mit dunkler<br />
Schokolade. Die Portionen von je 35 Gramm<br />
wollen mit einem Ernährungsplus punkten.<br />
<strong>04</strong>. Hassia<br />
Die Marke Bizzl baut ihre zuckerfreie Limonaden-Range<br />
um die Kirsche Sorte aus. Ab Juli werde<br />
es die Innovation im Handel geben. Hundert<br />
Milliliter der Limonade enthalten laut Hassia nur<br />
drei Kalorien. Die Ein-Liter-PET-Mehrwegflasche<br />
sei gut für unterwegs geeignet.<br />
05. Sinalco<br />
Auch Hövelmann baut das Angebot an zuckerreduzierten<br />
und zuckerfreien Sinalco Produkten<br />
weiter aus. Die beiden neuen Limonaden Sinalco<br />
Leichte Limo Apfel-Kirsche und Pfirsich-Zitrone<br />
sollen eine Balance für Genuss und Körperbewusstsein<br />
liefern. Beide gibt es in der Ein-Liter-<br />
PET-Mehrwegflasche. Für unterwegs gibt es das<br />
Duo Apfel-Kirsche aber zusätzlich auch im<br />
0,5-PET-Mehrweggebinde.<br />
06. Diageo<br />
Johnnie Walker & Cola bietet in diesem Frühjahr<br />
eine neue Rezeptur mit milderem Geschmack<br />
und einer Karamell-Note. Zudem kommt der<br />
Ready-to-Drink-Klassiker in neuem Design in<br />
der Slim-Dose daher. Die Wiederverkaufsrate<br />
stieg laut Unternehmen 2022 um zehn Prozent<br />
und liegt nun bei über 38 Prozent.<br />
Von Iqos zu Iqos Iluma<br />
Sechs Jahre nach der Einführung von Iqos in Deutschland führt Philip<br />
Morris jetzt auch hier zu Lande den neuen Tabakerhitzer Iqos Iluma<br />
ein, kombiniert mit den neuen Terea Tabaksticks.<br />
Das Unternehmen setzt auf das so genannte<br />
Smartcore Induction System,<br />
um den Tabak in Iqos Iluma Geräten zu<br />
erhitzen. Die dafür entwickelten Terea-<br />
Tabaksticks sollen Vielfalt bieten, mit allen<br />
Sorten, die es auch im Heets-Sortiment<br />
gibt. Kern ist der Charger mit Holder<br />
in den Farben Grau und Beige. Er verfügt<br />
über eine Auto-Start- und Schnellladefunktion<br />
und ermögliche es, zwei Tabaksticks<br />
hintereinander zu genießen. Iqos<br />
Iluma one sei der kompakte All-in-One-<br />
Tabakerhitzer, der bis zu 20 Nutzungenaufeinander<br />
ohne Zwischenladen ermögliche<br />
und gut für unterwegs geeignet ist.<br />
MILDER GESCHMACK,<br />
DER NEUE<br />
STANDARDS SETZT<br />
ZWEI ERSTKLASSIGE VARIANTEN, DIE DAS NON-FULL-FLAVOUR<br />
SORTIMENT ERWEITERN UND IHRE KUNDEN BEGEISTERN.<br />
Rauchen kann tödlich sein.
14 | Neue Produkte + Startup<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />
Mit und ohne Prozente<br />
Mit den zwei Innovationen Tanqueray & Tonic und Tanqueray & Tonic 0.0% bereichert<br />
Diageo, einer der größten Spirituosen-Hersteller von Premium-Spirituosen,<br />
den boomenden Ready-to-Drink-Markt hier zu Lande in den <strong>Shop</strong>s.<br />
Mit Tanqueray & Tonic 0.0% führt der Anbieter<br />
den ersten alkoholfreien Premix in die<br />
RTD-Kategorie ein. Resultat: mehr Verzehranlässe<br />
und mehr Umsatz-Potenzial. Beide Tanqueray-<br />
Newcomer gibt es in der stylischen 250-Milliliter-<br />
Slim-Dose und beide wollen mit dem komplexen<br />
Tanqueray Geschmack<br />
punkten, der mit einem Premium-Tonicwater<br />
kombiniert<br />
wurde. Vor allem der<br />
besondere Charakter beider<br />
Premixe soll den Handel<br />
freuen, meint man bei Diageo.<br />
Denn so steige mit den<br />
Ready-to- Drinks auch allgemein<br />
der Durchschnittsbon-Wert.<br />
Erhöhe die Premiumisierung<br />
der RTD-Kategorie<br />
eröhe dieses<br />
Profit-Potenzial ebenfalls.<br />
Zitrus, Energy,<br />
rotes X<br />
Die Marke Mixery bringt unter dem Motto<br />
„Party your way“ zwei neue Produkte mit besonderen<br />
Geschmacksrichtungen in die <strong>Shop</strong>s:<br />
Mixery Iced Purple und Mixery Bier X Lemon.<br />
Zudem erscheint die<br />
Mixery-Range mit überarbeiteten<br />
Etiketten. Das Markensymbol<br />
– das X –erscheint auf<br />
dem Etikett und dem Kronkorken<br />
der Range in Rot. So auch<br />
bei den beiden Neuheiten: Mixery<br />
Iced Purple ist ein Energy-<br />
Biermix mit dem Geschmack<br />
von Heidelbeere und einem Alkoholgehalt<br />
von fünf Volumenprozent<br />
aus Vollbier. Mit dem<br />
Biermix Bier X Lemon mit Zitronengeschmack<br />
und einem Alkoholgehalt<br />
von 3,1 Prozent gibt es<br />
eine Alternative. Beide Kreationen sind in der<br />
0,5 Liter-Dose und der 0,33 Liter-Longneck-<br />
Flasche zu bekommen.<br />
DAS BUNTE BILD DER<br />
FOOD-LIEFERDIENSTE<br />
Noch vor kurzem erlebten sie einen Boom.<br />
Jetzt scheint ein erster Höhenflug der<br />
Online-Lieferdienst zu Ende zu gehen. Dennoch<br />
gibt es viele kleine E-Food-Startups, die gerade<br />
jetzt ihre Nische im Markt suchen. Text Martin Heiermann<br />
Selber kochen oder bestellen? Auch diese Fragen haben zahlreiche kleine Food-Lieferdienste<br />
zwischen Berlin und Hamburg oder in der südwestfälischen Provinz längst beantwortet.<br />
Bei vielen in den vergangenen<br />
Jahren neugegründeten<br />
Food-Lieferdiensten hat die Nachfrage mittlerweile<br />
nachgelassen. Die Covid-Pandemie befeuerte<br />
das Geschäftsmodell. Danach war der<br />
erste Hype vorüber. Neben Anbietern, die sich auf<br />
den Wocheneinkauf spezialisiert haben, wie etwa<br />
Rewe, Picnic oder Bringmeister, und Lieferdiensten,<br />
die die frische Mahlzeit nach Hause<br />
bringen, entstanden Quick-Commerce-<br />
Geschäftsmodelle. Sie versprechen, innerhalb<br />
von 15 Minuten die Ware auszuliefern. Bei diesen<br />
kriselt es derzeit besonders. Gorillas wurde<br />
bereits von Getir übernommen. Flink hat sich aus<br />
Österreich zurückgezogen.<br />
Bringit soll es in Siegen bringen<br />
Von diesen Rückschlägen in der Branche lassen<br />
sich die beiden Gründer des E-Food-Startups<br />
Bringit nicht irritieren. Während des ersten Lockdowns<br />
der Corona-Pandemie ließen sie sich zu<br />
dieser Idee inspirieren und setzten sie um. Nicht<br />
in einer der deutschen Metropolen wie Berlin,<br />
Hamburg oder München sind sie unterwegs, sondern<br />
im südwestfälischen Siegen. Das Liefergebiet<br />
beschränkt sich allerdings nicht nur auf die<br />
Stadt mit gut 100.000 Einwohnern. Auch die<br />
umliegenden Ortschaften wie Netphen, Kreuztal<br />
oder Freudenberg gehören dazu. So können derzeit<br />
ungefähr 170.000 Konsumenten erreicht<br />
werden. Ziel sei es, ähnlich den großen E-Food-<br />
Anbietern, den Wocheneinkauf zu liefern. Aktuell<br />
umfasse das Sortiment rund 700 Produkte,<br />
berichten die beiden Gründer Gürdal Bolat und<br />
Berkan Kara. Die Tendenz sei allerdings steigend.<br />
Geliefert wird montags bis samstags von 9 bis<br />
22 Uhr. Innerhalb von rund 120 Minuten soll die<br />
Bestellung an der Haustür sein. Der Mindestbestwert<br />
liegt bei Bringit um 20 Euro. Registriert haben<br />
sich derzeit über 1.200 Nutzer, berichten Bolat<br />
und Kara. Die Finanzierung war zunächst<br />
nicht einfach, gelang aber dann doch. Ein erster<br />
Standort wurde bezogen und im August des vergangenen<br />
Jahres erfolgte der Umzug in ein größeres<br />
Lager im Ortsteil Weidenau. Auch die erste<br />
Version der App zum <strong>Shop</strong> programmierten die<br />
Gründer selbst. Mittlerweile laufen die Arbeiten<br />
an einem neuen App-Prototyp. Damit soll der<br />
Einkauf für die Besteller unkomplizierter werden.<br />
Darüber hinaus haben sich die Bringit-Gründer<br />
auf die Fahnen geschrieben, perspektivisch auch<br />
klimaneutraler zu werden. Konkret wollen sie<br />
dieses ambitionierte Ziel mit einem eigenen<br />
Pfandsystem, per Lieferboxen und mit der Umrüstung<br />
auf E-Autos erreichen.<br />
Circus Kitchen kocht selbst<br />
Mit einem anderen Ansatz ist der Lieferdienst<br />
Circus Kitchens Mitte vergangenen Jahres an den<br />
Start gegangen. Nicht in Südwestfalen, sondern<br />
in Hamburg-Barmbek ist die Heimat dieses Startup.<br />
Ausgeliefert wird mit Fahrrädern. Über die<br />
App lassen sich, so Gründer und CEO Nikolas<br />
Bullwinkel, Gerichte wie Pasta, Bowls, kleine<br />
und große Pizzen bestellen. Das Sortiment ist relativ<br />
überschaubar und wird von dem jungen Unternehmen<br />
selbst gekocht und zugestellt. Das soll<br />
Kosten und Preise niedrig halten sowie die Effizienz<br />
erhöhen. Derzeit liefert Circus Kitchens im<br />
größten Teil Hamburgs und in der Kölner Kernstadt.<br />
Im Hamburg betreibt das junge Unternehmen<br />
drei Standorte und kommt auf bis zu 150<br />
Bestellungen pro Tag.<br />
Per Abo oder von Hobbyköchen<br />
Mit einem ähnlichen Geschäftsmodell ist Chef<br />
Choco in Berlin unterwegs. Die Neugründung<br />
setzt auf ein Abo-Modell seiner selbst zubereiteter<br />
Mahlzeiten etwa Bowls und vegetarische Angebote.<br />
Der Newcomer hat die gesamte Wertschöpfungskette<br />
vom Einkauf bis zur Zustellung<br />
in einer Hand. Hinzu kommt, dass die Fahrer per<br />
Rad regelmäßig dieselben Kunden und Kundinnen<br />
beliefern und besser planen können. Eine Expansion<br />
nach Hamburg ist angedacht.<br />
Einen besonderen Ansatz haben die Gründer<br />
von Homemeal. Das auch in der Hauptstadt ansässige<br />
Startup bietet über seine Plattform Gerichte<br />
von Hobbyköchen an, die sie in ihren eigenen<br />
Küchen zubereiten. Die Köche präsentieren<br />
ihr Profil und ihre Gerichte bei Homemeal. Die<br />
Vermarktung übernimmt das Startup.<br />
Fotos: Hersteller, Circus Kitchen
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong> Handel | 15<br />
Fotos: Frank Rosin, Handelsblatt Media Group<br />
HANDEL UND WANDEL<br />
Mit Branchenpersönlichkeiten wie dem<br />
Aral-Chef Achim Bothe sowie mit Promis<br />
wie Frank Rosin wartet die Jahrestagung in<br />
Berlin in diesem Jahr auf. Text Hans Jürgen Krone<br />
Außer dem Bühnenprogramm<br />
bei der Veranstaltung<br />
Handel und Wandel in Tankstellen im<br />
Berliner Pullmann Hotel Schweizerhof, ist<br />
auch für das Drumherum wieder alles bestens<br />
gerichtet. Schließlich geht es der Branche angesichts<br />
dieser Jahrestagung immer auch um den<br />
direkten Austausch zwischen den Teilnehmenden.<br />
Das diesjährige Kongressprogramm<br />
am 22. und 23. Juni wird angeführt vom neuen<br />
Aral-Chef Achim Bothe und wird sich auch<br />
sonst mit allen wichtigen Branchenthemen<br />
auseinandersetzen. Für einen überraschenden<br />
Promifaktor wird in diesem Jahr auf der Bühne<br />
der bekannte Koch Frank Rosin sorgen. Er wird<br />
der Branche bezüglich ihres Gastro-Angebots<br />
sicherlich einiges „ins Stammbuch schreiben“.<br />
Beginn am Vorabend<br />
Die Kommunikation anlässlich der Veranstaltung<br />
beginnt traditionell beim Vorabendempfang,<br />
für den wieder die Organisatorinnen in<br />
Berlin eine gute Location reserviert haben. Wer<br />
in den vergangenen Jahren dabei war, wird<br />
wissen, wie angenehm und gleichzeitig inhaltlich<br />
intensiv schon diese Gespräche sind. Und<br />
wer jemanden gezielt kennenlernen möchte,<br />
der kann sich auch an das Team oder den Moderator<br />
Hans Jürgen Krone wenden. Dies ist<br />
auch eine gute Gelegenheit für neue Teilnehmer,<br />
sich vorzustellen und im lockeren Rahmen<br />
einige gute neue Kontakte zu schließen.<br />
Diese Gespräche können an den kommenden<br />
Tagen, während der langen Pausen und an den<br />
Ständen der Aussteller fortgesetzt werden.<br />
Am Abend des ersten Kongresstages wird<br />
eine Tradition fortgesetzt, die erst im Jahr<br />
2022 begann: Genussgarten & Friends treffen<br />
Handel und Wandel. Peter Hack, Geschäftsführer<br />
des Backwarenhersteller Hack, hat mit<br />
seinem Team erneut einen ganz besonderen<br />
Netzwerkabend geplant: Im Dieselhaus, am<br />
Forum auf der Museumsinsel, soll Berliner<br />
Freiheit auf bayerischen Biergenuss treffen,<br />
denn ausgeschenkt wird Bier aus dem Hofbräuhaus<br />
Traunstein. Auffällig im Dieselhaus<br />
ist die gradlinige Industrieoptik mit einem großen<br />
Dieselaggregat im Zentrum. „Mit seiner<br />
Mischung aus Industrie-Schick und wohnlichem<br />
Aufenthaltsraum sorgt das Dieselhaus<br />
für die nötige Portion Gemütlichkeit“, sagen<br />
die Gastronomen selber über ihre ungewöhnliche<br />
Location, die im übrigen für ihre Gäste<br />
auch eine Terrasse mit eigener Bar bereithält.<br />
„Genussgarten & Friends treffen Handel und Wandel“ diesmal<br />
im Berliner Dieselhaus, am Forum auf der Museumsinsel.<br />
Spannende Themen und Sprecher auf der Bühne wird es auch<br />
bei der diesjährigen Jahrestagung in Berlin wieder geben.<br />
Er sorgt in diesem<br />
Jahr für den Promi-<br />
Faktor bei Handel<br />
und Wandel:<br />
Star-Koch Frank<br />
Rosin wird auf der<br />
Bühne sein.<br />
Einkaufsbus erfolgreich<br />
Ein rollender Supermarkt steuert in<br />
Hessen rund zwei Monate nach<br />
seinem Start acht weitere Dörfer in<br />
Nordhessen an. Die Standzeiten<br />
des Einkaufsbusses der Deutschen<br />
Bahn und des Handelskonzerns<br />
Rewe werden an den einzelnen<br />
Orten dafür allerdings verkürzt, wie<br />
die beiden Unternehmen mitteilten.<br />
Die Konzerne zogen acht<br />
Wochen nach der Einführung des<br />
Angebots eine positive Bilanz:<br />
Mittlerweile habe sich der Einkaufsbus<br />
in vielen Ortschaften<br />
auch als sozialer Treffpunkt etabliert.<br />
Der rollende Supermarkt steuert<br />
zu festen Zeiten Ortschaften in<br />
den Landkreisen Kassel, Schwalm-<br />
Eder und Waldeck-Frankenberg<br />
an. Insgesamt bediene der Bus an<br />
sechs Wochentagen jeweils bis zu<br />
fünf Ortschaften. Es gibt rund<br />
700 verschiedene Produkte zu<br />
kaufen, von Obst bis Kosmetik.<br />
Eni Austria mit Despar<br />
Der erste Despar express Tankstellenshop<br />
der Eni Group Austria<br />
wurde Mitte Mai in Graz eröffnet.<br />
Hintergrund: In Italien flaggen die<br />
Spar-Märkte unter der Marke<br />
Despar. Wie die österreichische<br />
Fachzeitschrift Regal, berichtet,<br />
sollen im Sommer zwei weitere<br />
Teststandorte in Salzburg und<br />
Wien starten. Das Sortiment des<br />
80 Quadratmeter großen C-Stores<br />
umfasst rund 1.500 Artikel. „Mit<br />
Eni haben wir einen tollen Partner<br />
für das neu entwickelte Despar-express-Konzept<br />
gefunden. Verläuft<br />
die Testphase erfolgreich, werden<br />
weitere Standorte von Despar<br />
express in ganz Österreich erwogen“,<br />
sagt Hans K. Reisch, stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender.<br />
convenience in a better way
16 | Show Star<br />
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />
01. Piasten<br />
Für Treets hat Piasten jetzt erstmals eine Crunchy-Innovation<br />
vorgestellt, die ab Juni im Handel zu finden ist: Treets<br />
Cornflakes & Peanuts. Gemischt wurden dafür Peanuts<br />
mit Schoko-Cornflakes. Dafür gibt es den Show Star in der<br />
Kategorie Kreativität. Der Peanut-Choctail wird laut Unternehmen<br />
mit natürlichen Zutaten, Fairtrade Kakao, palmölfrei<br />
und vegetarisch hergestellt. Das Packaging im trendigen<br />
Treets-Orange soll als Teaser für die Dragierung der<br />
Peanuts funktionieren: Gefärbt mit pflanzlicher Farbe aus<br />
der Natur. Treets hat mittlerweile auch Frühstückskompetenz<br />
mit Peanut-Aufstrichen und Choco Peanut Müslis.<br />
NÜTZLICHES<br />
FÜRS IMPULS-<br />
GESCHÄFT<br />
09. Halloren<br />
Das Iss Es– Praline To Go nennt Hersteller Halloren eine<br />
„überraschend andere Praline“ und begründete das mit der<br />
modernen Pralinenform und „sauleckerer Füllung“, der<br />
neuen Pralinenkreationen des Unternehmens. Dies Innovation<br />
soll sich ganz besonders für „außergewöhnliche Genussmomente“<br />
unterwegs eignen. Dafür gibt es den Showstar<br />
in der Kategorie <strong>Convenience</strong>. Das Produkt gibt es in<br />
vier Sorten: crunchy Brezel Creme, nussige Peanut Butter,<br />
softes Salty Caramel und erfrischender Cheese Cake. Ergänzt<br />
werden die Pralinenfüllungen von Das Iss Es von einer<br />
knackigen Hülle aus besonders viel Vollmilchschokolade.<br />
02. Cavendish & Harvey<br />
Seinen beliebten Metallaufsteller hat Cavendish& Harvey<br />
mit einem neuem, emotionaleren Design versehen und und<br />
ihn als aufmerksamkeitsstarke Alternative zur klassischen<br />
Regalplatzierung präsentiert. Dafür gibt es den Show Star<br />
in der Kategorie Verkaufsunterstützung. Im Vergleich zu<br />
seinem Vorgänger, umfasst der neue Aufsteller unter anderem<br />
die Integration von weiteren Produkten wie Gläsern<br />
und Winegums sowie größere Kommunikationsflächen.<br />
Durch eine farbenfrohe Gestaltung mit aufmerksamkeitsstarken<br />
Bildwelten soll eine emotionale Bindung zu den<br />
Kunden hergestellt werden. Der Aufsteller ist ein Multitalent<br />
und stark in Sachen „süße Verführung“.<br />
03. Tri d‘Aix<br />
Dem Trend zu gesünderem Naschen bei unvermindert<br />
gutem Geschmack will das Unternehmen Tri d’Aix gerecht<br />
werden. Unter der Marke Sweet Stories führt die Firma aus<br />
Alsdorf bei Aachen eine Süße Naschwatte ohne Zuckerzusatz<br />
auf Basis von Oligofructose ein. Dafür gibt es den<br />
Show Star in der Kategorie Originalität. Die sehr zeitgemäße<br />
Alternative zu klassischer Zuckerwatte enthält laut Unternehmen<br />
nur natürlichen Zucker und ist zudem frei von<br />
Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Gluten. Außerdem<br />
ist das Produkt vegan, halal und koscher.<br />
SHOW<br />
STAR<br />
by <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
CS vergibt erneut seine<br />
Show Stars, diesmal an<br />
spannende Innovationen für<br />
das Impuls-Geschäft mit<br />
Süßwaren in C-Stores. Dafür<br />
wird derzeit neuer Schwung<br />
im Geschäft durchaus<br />
dringend benötigt.<br />
08. Coppenrath Feingebäck<br />
Mit Snack Pack hat das Unternehmen Coppenrath Feingebäck<br />
auf der Kölner ISM einen originellen Gebäck-Snack<br />
vorgestellt. Der handliche 40-Gramm-Beutel wurde extra<br />
dafür konzipiert, dass er in jede Jacken- oder Handtasche<br />
passt. Er sei daher der „perfekte Snack für zwischendurch“,<br />
sagt das Unternehmen. Dafür gibt es den Show Star in der<br />
Kategorie Mobilität. Die knusprige Mini-Cookies gibt es in<br />
drei süßen und drei pikanten Sorten und sie sind auch deshalb<br />
auf alle Snack-Bedürfnisse der Kunden zu allen Anlässen<br />
und Tageszeiten gerichtet. Auf den farbenfrohen Verpackungen<br />
können Ausdrücke wie „Bääm“ oder „OMG“ für<br />
die Aufmerksamkeit im Impulsgeschäft sorgen.<br />
07. Kuchenmeister<br />
Mövenpick hat mit Kuchenmeister seit 2022 einen neuen<br />
Lizenzpartner. Der Backwarenhersteller ist mit Rührkuchen<br />
unter diesem Label in die Zusammenarbeit gestartet und hat<br />
diesen erstmals auf der ISM präsentiert. Dafür gibt es den<br />
Show Star in der Kategorie Markenkraft. Zu den Klassikern<br />
Mövenpick Fine Food Rührkuchen gehören die<br />
Geschmackssorten Marmor und Zitrone zu je 275 Gramm.<br />
Ebenfalls gibt es die Produkte in den beiden Geschmacksrichtungen<br />
als praktische Minikuchen zum Mitnehmen<br />
oder als Snack zwischendurch.<br />
<strong>04</strong>. Neoh<br />
Neoh hat seine Produkt-Range mit der Handschrift des<br />
Wiener Rappers RAF Camora erweitert. Dieser sei inspiriert<br />
von dragierten Keksen gewesen, die er seit seiner Kindheit<br />
gerne esse. Er wollte diese ohne Zucker herausbringen.<br />
So sind Drageelinos entstanden: knusprige mit Schokolade<br />
überzogenen Kekse. Damit will Neoh allen Crunch-Fans<br />
ein Naschvergnügen ohne schlechtes Gewissen und Kompromisse<br />
im Geschmack bieten. Dafür gibt es den Show Star<br />
in der Kategorie Innovationskraft. Basis ist die von Neoh<br />
entwickelte Zuckerersatz-Formel ENSO 16, die einen identischen<br />
Geschmack wie Zucker ermöglicht, jedoch kaum<br />
Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve haben soll.<br />
05. Trolli<br />
Ein ebenso innovatives wie unkonventionellen Neuprodukt<br />
hat Trolli auf den Markt gebracht und will damit den Hanf-<br />
Boom mit besonderem Fruchtgummi-Genuss verbinden.<br />
Hanf-Pur, Hanf-Mate und Hanf-Basilikum, das sind die<br />
Geschmacksrichtungen von Cannabites. Dafür gibt es den<br />
Show Star in der Kategorie Zeitgeist. „Angetrieben durch<br />
den Enthusiasmus der Gen Z ist ein regelrechter Green Rush<br />
ausgebrochen“, ist das Unternehmen überzeugt. Echter<br />
Hanfsamen- und Mate-Extrakt sowie ausschließlich natürliche<br />
Farben, Aromen und die perfekt weiche Textur sollen<br />
für ein authentisch-leckeres Geschmackserlebnis bei den<br />
Kundinnen und Kunden sorgen.<br />
06. Genuport<br />
Zwei besondere Varianten von Häagen-Dazs-Eis hat Genuport<br />
vorgestellt: Strawberry & Raspberry Macaron und<br />
Double Chocolate Ganache Macaron wurden in Kooperation<br />
mit Pierre Hermé Paris konzipiert. Dafür gibt es des<br />
Show Star in der Kategorie Lifestyle. „Die Kollektion Pierre<br />
Hermé Paris interpretiert Macarons neu, um die ultimative<br />
Verschmelzung von Essen und Mode zu schaffen“, sagt das<br />
Unternehmen. Bei Strawberry & Raspberry Macaron treffen<br />
rosa Mini-Macaron-Baiserhälften auf Erdbeereis mit<br />
fruchtiger Himbeersauce, Double Chocolate Ganache Macaron<br />
kombiniert gesalzene Zartbitterschokoladen-Ganache<br />
mit Schokoladeneis und Mini-Macaronhälften.<br />
Fotos: Hersteller
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
17<br />
AKTUELLE INDUSTRIETHEMEN<br />
4<br />
<strong>2023</strong><br />
V+ Apple in der Dose<br />
Der Biermix V+ Apple feiert in diesem<br />
Sommer ein Comeback als<br />
Limited Edition. Der Mix aus 80<br />
Prozent Bier und 20 Prozent Erfrischungsgetränk<br />
bietet Aromen von<br />
reifen Äpfeln und punktet als bieriger<br />
Durstlöscher. V+ Apple gibt es<br />
nur in der conveniencegerechten<br />
Halbliterdose in gelbgrüner Optik.<br />
DIE ACHT-CENT-FRAGE<br />
RUND UM DIE BIERFLASCHE<br />
Uneinigkeit herrscht in der Brauwirtschaft: Sollen die Pfandbeträge<br />
für Mehrweg-Flaschen erhöht werden? Der Deutsche Brauerbund<br />
ist wohl eher dagegen, die Privat-Brauereien dafür. Preisdruck und<br />
das komplexe System sind in der Diskussion. Text Martin Heiermann<br />
,Fotos: Veltins, Neumarkter Lammsbräu<br />
Mehr Pfand in C-Stores?<br />
Für den Unterwegs-Markt seien<br />
höhere Pfandsätze für Bier in Mehrweg-Flaschen<br />
nicht förderlich,<br />
meint der Veltins-Generalbevollmächtigte<br />
Michael Huber: „Je mehr<br />
sich die Pfandsätze von Einwegund<br />
Mehrwegprodukten annähern,<br />
je austauschbarer werden sie aus<br />
der Sicht des Verbrauchers“. Der<br />
bislang für den Verbraucher an der<br />
Kasse vorteilhafte günstige Pfandsatz<br />
beim Mehrwegkauf werde bei<br />
einer Pfandsatzerhöhung deutlich<br />
schwinden. Der Inhaber von Neumarkter<br />
Lammsbräu, Johannes<br />
Ehrnsperger, hält dagegen: Die<br />
Rücklaufquoten bei Bier in Mehrweg-Flaschen<br />
würden sich in den<br />
C-Stores erhöhen. Die Verbraucher<br />
seien von Dosen und Mehrweg-<br />
PET-Flaschen ein höheres Pfand<br />
sowieso schon lange gewohnt.<br />
Warsteiner und Erdinger<br />
Einweg-Dose statt Mehrweg-Flasche:<br />
Sowohl Warsteiner als auch<br />
Erdinger bringen in der warmen<br />
Jahreszeit ihre Bier- und Biermix-<br />
Spezialitäten auch in der 0,5-Liter-<br />
Dose in die Regale der <strong>Shop</strong>s. „Unser<br />
Neuprodukt Warsteiner Naturradler<br />
Naturtrüb gibt es neben der<br />
handlichen grünen 0,33-Liter-Sudflasche<br />
auch in der praktischen<br />
0,5-Liter-Dose“, berichten die<br />
Sauerländer. Der Fruchtanteil liegt<br />
bei 6,6 Prozent. So soll das Geschmackserlebnis<br />
besonders erfrischend<br />
sein. Erdinger bringt in<br />
diesem Jahr seine Sorten Brauhaus<br />
Helles und Brauhaus Naturradler<br />
erstmals in der Dose auf den Markt.<br />
Von dem convenienten Gebinde<br />
versprechen sich die Bayern jetzt<br />
zusätzliche Kaufimpulse, vor allem<br />
auch im Impulsmarkt.<br />
Neue Biermix-Marke<br />
Radeberger bringt eine neue Biermix-Marke<br />
in die <strong>Shop</strong>s: Cyberz.<br />
Inspiriert sei der Newcomer durch<br />
angesagte Drinks. Der Marken-<br />
Launch startet mit zwei geschmacklich<br />
differenzierten Sorten: Cyberz<br />
Limez soll dank süß-säuerlichem<br />
Charakter und Limetten-Geschmack<br />
an Caipirinha erinnern.<br />
Cyberz Berryz will mit Waldbeeren-<br />
Note vor allem Wild Berry Fans<br />
ansprechen und überzeugen. Hervorstechendes<br />
Merkmal der Marke<br />
sei ihr reduziertes Design im Neon-<br />
Look, das den goldgelben oder<br />
intensivroten Inhalt der Drittelliterflaschen<br />
abrundet soll. Zudem<br />
leuchten die Etiketten im Schwarzlicht<br />
in grellem Grün oder Pink. Die<br />
Innovation gibt es in der 0,33-Liter-<br />
Mehrwegflasche und im Viererpack.<br />
Der Hochsommer steht vor der Tür und<br />
damit wird wohl auch in diesem Jahr<br />
das Leergut für Bier – seien es die 0,5 Liter- oder die 0,33-Liter-Mehrweg-Flasche<br />
plus Kästen – wieder knapper. Das ist<br />
nicht ungewöhnlich, denn in der warmen Jahreszeit kaufen<br />
die Konsumenten mehr Bier und mehr Leergut ist im Umlauf.<br />
In diesem Jahr droht der Leergut-Logistik aber ein besonderer<br />
Härtetest, meint der Deutsche Brauerbund.<br />
„Gründe hierfür sind auch die deutlich gestiegenen Kosten<br />
für Mehrweg-Glasflaschen und die fehlende Neuproduktion<br />
von Flaschen durch die Glashütten“, stellt Holger Eichele,<br />
Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes, fest.<br />
Durch die Invasion Russlands in die Ukraine fallen zahlreiche<br />
Glashütten in der Ukraine und ebenfalls in Russland als<br />
Lieferanten für den europäischen Markt aus. Dadurch haben<br />
sich Preise und Nachfrage in der EU deutlich erhöht. Der<br />
Wiederbeschaffungspreis für eine Mehrwegflasche habe<br />
sich weiter vom Pfandsatz entfernt. Zudem verlaufe seit der<br />
Covid-Pandemie die Rückgabe von Leergut schleppender.<br />
Die Braubranche ist sich nicht einig<br />
Wie die Branche auf diese Situation reagieren wird, ist derzeit<br />
unklar und unter den Brauereien strittig. Die Meinungen<br />
gehen auseinander. Ein Teil der Brauereien fordert eine<br />
Erhöhung des Mehrweg-Pfandes, vor allem, um einen<br />
Rückgabe des Leerguts zu beschleunigen. Die anderen lehnen<br />
eine Anhebung des Pfandbetrages ab, auch weil das sehr<br />
komplex und teuer wäre. Auch der Unterwegs-Markt wäre<br />
von einer Anhebung betroffen. Hier stehen Bier und Biermix-Getränke<br />
ebenfalls zu einem großen Teil in Mehrweg-<br />
Flaschen in den Regalen. Der Brauerbund versucht nun zu<br />
moderieren. Zunächst gab er eine Verbraucher-Umfrage in<br />
Auftrag, mit dem Ergebnis, dass lediglich 22 Prozent der Befragten<br />
antworteten, sie würden Leergut schneller zurückbringen,<br />
wenn der Pfandsatz darauf deutlich erhöht würde.<br />
Darüber hinaus wurde vom Deutschen Brauer-Bund und<br />
dem Verband Private Brauereien eine Arbeitsgruppe gegründet.<br />
Sie soll sich mit der Problematik des Mehrwegpoolsystems<br />
beschäftigen, die Möglichkeiten ausloten und<br />
Interessen ausgleichen. Schon jetzt stehe allerdings fest, so<br />
Holger Eichele: „Eine Pfandsatzerhöhung wäre logistisch<br />
nur sehr schwierig umzusetzen, extrem kostenintensiv für<br />
die Brauereien und sie wäre auch nur umsetzbar, wenn alle<br />
mitziehen würden.“ Gemeint sind die Getränkehersteller<br />
und -abfüller, der Handel und die Verbraucher, „die derzeit<br />
ohnehin allesamt mit steigenden Kosten konfrontiert sind“.<br />
Viele kleinere Brauereien könnten wahrscheinlich einen höheren<br />
Pfandbetrag finanziell nicht stemmen.<br />
Anders positioniert sich der Verband Private Brauereien<br />
in Bayern. Auf Anfrage von <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> teilt die Ver-<br />
Johannes Ehrnsperger, Inhaber von Neumarkter Lammsbräu, meint, eine Pfanderhöhung<br />
sei dringend geboten, damit der Pfandkreislauf richtig funktioniere.<br />
tretung mittelständischer Brauer mit, einen höheren Pfandpreis<br />
sowohl auf Flaschen als auch auf Kästen sei notwendig:<br />
„Der Einkaufspreis für neue Flaschen und Kästen übersteigt<br />
mittlerweile den Pfandsatz um ein Vielfaches.“ Die Schere<br />
zwischen Pfandpreis und Neubeschaffungswert gehe durch<br />
gestiegene Energiekosten immer weiter auseinander.<br />
„Wenn nun das Leergut nicht zurückgebracht wird, müssen<br />
Brauereien neue Flaschen zukaufen und bleiben folglich auf<br />
diesem Fehlbetrag sitzen. Besonders für kleine und mittelständische<br />
Brauereien ist dies ein enormer Kostendruck“,<br />
argumentiert der Verband.<br />
Kein Kommentar zur Pfandproblematik<br />
Die Pfandproblematik wollen die meisten Brauereien öffentlich<br />
nicht kommentieren. Weder Carlsberg Deutschland<br />
noch die Bitburger -Braugruppe, weder Warsteiner noch die<br />
Radeberger-Gruppe oder die Brauerei Karlsberg äußern<br />
sich. Die Krombacher Gruppe teilt mit, man beobachte die<br />
aktuelle Situation um die Beschaffungspreise neuer Glasflaschen<br />
intensiv. „Generell ist es so, dass nur eine Lösung für<br />
die gesamte Branche zielführend wäre“, lässt sich ein Brauerei-Sprecher<br />
zitieren.<br />
Deutlich für eine Pfanderhöhung spricht sich Stefan<br />
Kreisz, Vorsitzender der Erdinger-Geschäftsführung aus. Sie<br />
sei notwendig. Um sie zielgerichtet zu implementieren, sei<br />
eine konzertierte Aktion aller Partner, der Verbände, des<br />
Handels und der Politik von Nöten. Ähnlich sieht das Johannes<br />
Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter<br />
Lammsbräu. Eine Erhöhung belohne „spürbar diejenigen,<br />
die leere Flaschen nach dem Genuss auch wieder<br />
zurückbringen“. Das sei dringend geboten, damit der Pfandkreislauf<br />
richtig funktioniere.<br />
Veltins lehnt höherer Pfandbetrag ab<br />
Völlig anders blickt Michael Huber, Veltins-Generalbevollmächtigter,<br />
auf die Situation. Er möchte den Verbraucher in<br />
„konsumbelasteten Zeiten“ nicht durch „sprunghafte<br />
Pfandsatzerhöhungen“ überfordern. Es drohe zudem ein<br />
Scheitern an der Komplexität des deutschen Mehrwegsystems.<br />
„Unser stabiles Pfandsystem ist eine Langfrist-Investition<br />
in die Nachhaltigkeit“, sagt er. Angesichts der langen<br />
Laufzeiten von Kästen und Flaschen, die bei 15 Jahren und<br />
mehr liegen können, sei eine Eins-zu-eins-Gleichung von<br />
Beschaffungswert und Pfandwert zu kurz gedacht. Auch<br />
seien je nach Jahreszeit bis zu 98 Prozent der Mehrweggebinde<br />
im Markt unterwegs. Damit stünden bei einer Stichtagslösung<br />
für die Brauwirtschaft Beträge in dreistelliger<br />
Millionenhöhe im Feuer, weil dann zurückkehrende Mehrwegkästen<br />
zu neuen Pfandsätzen vergütet werden müssten.<br />
Michael Huber,<br />
Veltins-Generalbevollmächtigter,<br />
möchte den Verbraucher<br />
in konsumbelasteten<br />
Zeiten nicht durch<br />
sprunghafte Pfandsatzerhöhungen<br />
überfordern. Ein<br />
Scheitern drohe,<br />
weil das System<br />
komplex sei.
18 | Industrie<br />
29 Elixyr Zigaretten<br />
Die Landewycker bieten jetzt eine<br />
„feine“ Variante der Zigarettenfamilie<br />
und Marke Elixyr an. Ab Juni sei<br />
der Newcomer in einer neuen und<br />
damit zusätzlichen Verpackungsgröße<br />
auf dem Markt: 29 Zigaretten<br />
wird die neue Fine-Flavor Elixyr<br />
Blue künftig beinhalten. Auch die<br />
Preisgestaltung bezeichnet der<br />
Hersteller als attraktiv. Damit stehen<br />
den Kunden künftig zwei Optionen<br />
in Sachen Elixyr Blue-Zigaretten<br />
zur Verfügung. Denn seit 2022<br />
gibt es die Elixyr Gold-Zigarette.<br />
DIE KONTROVERSE UM<br />
DIE KIPPE GEHT WEITER<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Es gibt in Deutschland weniger Raucher. Aber unter ihnen sind<br />
wohl mehr Jüngere – wenn die Umfragen belastbar sind. Zudem<br />
soll die Marke Marlboro vom Markt verschwinden. Text Martin Heiermann<br />
CB Expo in Dortmund<br />
Parallel zur diesjährigen Fachmesse<br />
Inter Tabac in Dortmund, vom 14.<br />
bis 16. September <strong>2023</strong>, treffen<br />
sich auf der CB Expo Cannabis-Experten<br />
aus ganz Europa. Am 15. und<br />
16. September findet sie im Dortmunder<br />
Kongresszentrum statt.<br />
Aktuell nimmt vor allem der Markt<br />
für Hanfprodukte in Europa Fahrt<br />
auf, dem trägt der Kongress Rechnung.<br />
Die Schwerpunkte der Vorträge<br />
und Masterclasses sollen unter<br />
anderem auf der angestrebten<br />
Legalisierung von Cannabis als<br />
Freizeitkonsum in Deutschland, der<br />
Schweiz, Tschechien, Malta und<br />
Luxemburg sowie der geplanten<br />
Legalisierung der ganzen Lieferkette<br />
in den Niederlanden liegen.<br />
Der Absatz von versteuerten Zigaretten<br />
ist rückläufig. Die Zahlen des Statistischen<br />
Bundesamtes weisen dies für das vergangene Jahr aus.<br />
Demnach sank die Menge der versteuerten Zigaretten um<br />
8,3 Prozent auf 65,8 Milliarden Stück. Im Vorjahr waren es<br />
noch 71,7 Milliarden Zigaretten gewesen. Erstmals seit sieben<br />
Jahren ist wieder ein Rückgang in dieser Kategorie zu<br />
verzeichnen. Die Ursachen dafür könnten die beendete Covid-Pandemie<br />
sein, aber auch die Tabaksteuererhöhungen,<br />
die es stufenweise im Jahr 2022 hier zu Lande gegeben hat.<br />
Wenn Steuererhöhungen den Absatz senken, so befeuert<br />
das die Forderungen aus der Gesundheitswirtschaft aber<br />
auch aus der politischen Öffentlichkeit, den Steuerdruck<br />
weiter zu erhöhen. Ziel ist es, den Anteil an Rauchern und<br />
Raucherinnen in der Bundesrepublik weiter zu senken. Ein<br />
besonderer Fokus liegt dabei auf dem Anteil junger Konsumentinnen<br />
und Konsumenten.<br />
Jugendliche und junge Raucher<br />
Nach einer aktuellen Debra-Studie (Deutsche Befragung<br />
zum Rauchverhalten) stieg die Zahl der rauchenden Jugendlichen<br />
in Deutschland im vergangenen Jahr stark. Unter den<br />
14- bis 17-Jährigen habe sich laut der Befragung der Anteil<br />
der Tabakrauchenden fast verdoppelt. Er sei , so die Ergebnisse,<br />
von 8,7 auf 15,9 Prozent angestiegen. In absoluten<br />
Zahlen heiße das, dass es im vergangenen Jahr rund<br />
Der Absatz von<br />
Zigaretten sank<br />
von 71,7 Milliarden<br />
Stück 2021 auf<br />
65,8 Milliarden<br />
Stück im vergangenen<br />
Jahr. Die steigende<br />
Tabaksteuer<br />
trägt offenbar auch<br />
<strong>2023</strong> zu diesem<br />
Rückgang bei.<br />
200.000 mehr minderjährige Rauchende gab als noch im<br />
Jahr zuvor. Die Verantwortlichen der Studie vermuten, dass<br />
die multiplen Krisen mit Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg<br />
und Inflation viele Menschen zur Zigarette greifen lasse. Zuvor,<br />
in den vergangenen Jahrzehnten, war die Anzahl der<br />
Raucher unter Jugendlichen kontinuierlich gesunken.<br />
Auch aus eine Umfrage des Marktforschers Forsa im<br />
Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse, KKH, geht hervor,<br />
dass elf Prozent der 16- bis 29-jährigen sich als regelmä-<br />
Foto: Getty Images, Landewyck
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Industrie | 19<br />
Fotos: Getty Images, Adobe Stock<br />
>><br />
ßige Raucher bezeichnen. Damit wäre der Anteil dieser Altersgruppe<br />
im Vergleich zum Jahr 2020 um sechs Prozent<br />
gestiegen. Entsprechend kommen von dieser Seite immer<br />
wieder Forderungen, Werbeverbote – auch für die neuartigen,<br />
Risiko reduzierten Produkte – auszuweiten und Handelseinschränkungen,<br />
insbesondere im Lebensmittel-Einzelhandel,<br />
einzuführen.<br />
Handels- und Einstiegsmarken sind gefragt<br />
Branchen-Insider jedoch verweisen auf einen langfristigen<br />
Trend. Danach hat sich der Markt seit 2007 ungefähr halbiert.<br />
Jan Mücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der<br />
Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse, BVTE, verweist<br />
auf die Zahlen des Bundesamtes: „Diese zeigen, dass<br />
in Deutschland nicht mehr, sondern immer weniger geraucht<br />
wird.“ Ähnlich wird die Situation von Seiten der Industrie<br />
bewertet. Die Zahl der Raucher gehe zurück. Darüber<br />
hinaus gebe es einen Trend zum Downtrading. Das<br />
heißt, immer mehr Verbraucher greifen auch im Tabak-Sortiment<br />
zu Handelsmarken oder greifen zu Produkten im<br />
Preiseinstiegssegment. Einen größere Bevorratung mit Zigaretten<br />
und Tabakwaren liege im Trend. Das sei ein Resultat<br />
des Kostendrucks auf die privaten Haushalte und Folge<br />
Die beliebteste<br />
Zigarettenmarke in<br />
Deutschland soll<br />
vom Markt genommen<br />
werden. Das<br />
hat Philip Morris<br />
jetzt für Marlboro<br />
angekündigt.<br />
der Inflation und Rezession. Entsprechend nachgefragt sind<br />
Großpackungen, aber auch Dreh- und Stopftabake. Weniger<br />
gut laufe der Premium-Markenbereich. Hier seien Rückgänge<br />
zu verzeichnen.<br />
Philip Morris nimmt Marlboro bald vom Markt<br />
In dieser Marktsituation hat der deutsche Marktführer Philip<br />
Morris Konsequenzen gezogen. Der internationale Konzern<br />
wird Zigaretten seiner bekannten Marke Marlboro nicht<br />
mehr produzieren und anbieten. Markus Essing, der Vorsitzende<br />
der Geschäftsführung bei Philip Morris in Deutschland<br />
und Österreich, ging in einer Stellungnahme noch weiter:<br />
„Wir werden aus dem Zigarettengeschäft aussteigen<br />
und nur noch risikoreduzierte Produkte anbieten“, sagte er<br />
Medienberichten zur Folge. Wann genau der Ausstieg umgesetzt<br />
wird , ließ Essing offen. „Wir können einen Endzeitpunkt<br />
festlegen, haben aber noch keinen definiert“, sagte Essing<br />
weiter. Marlboro sei mit einem Marktanteil von rund<br />
24 Prozent immer noch deutlich die beliebteste Zigarettenmarke<br />
in Deutschland. Wie das Unternehmen diesen Ausstieg<br />
kompensieren will, muss offen bleiben. Denn die alternativen<br />
Produkte, etwa der Tabakerhitzer Iqos, seit kurzem<br />
in der neuesten Variante Iqos Iluma im Markt, erzielen immer<br />
noch deutlich weniger Absatz- und Umsatz-Anteile.<br />
Elf Prozent der<br />
16- bis 29-Jährigen<br />
bezeichnen sich als<br />
regelmäßige Raucher<br />
auch von<br />
E-Zigaretten.<br />
Reemtsma im VdeH<br />
Reemtsma ist seit Anfang Mai<br />
dieses Jahres offizielles Mitglied im<br />
Verband des E-Zigarettenhandels,<br />
VdeH. Mit seinem Beitritt zu<br />
Deutschlands ältestem und größtem<br />
Branchenverband will der Hamburger<br />
Hersteller der E-Zigarettenmarke<br />
Blu nach eigenen Angaben<br />
sein Bekenntnis zur weiteren<br />
Akzeptanz neuartiger risikoreduzierter<br />
Produktalternativen in Deutschland<br />
unterstreichen. Damit wolle<br />
Reemtsma, zweitgrößtes Unternehmen<br />
im deutschen Tabakgesamtmarkt,<br />
einen Beitrag zu mehr<br />
Aufklärung leisten – und damit zur<br />
weiteren Förderung des Konzepts<br />
einer Minderung tabakrauchbedingter<br />
Gesundheitsfolgen. Dieses gelte<br />
es aus Sicht von Reemtsma wissenschaftlich<br />
und gesundheitspolitisch<br />
in Deutschland noch viel stärker in<br />
den Fokus zu nehmen.<br />
Gegen Aromenverbot<br />
Der Verband des E-Zigarettenhandels,<br />
VdeH, beklagt erneut die<br />
Forderung nach einem Verbot von<br />
Aromen für E-Zigaretten unter dem<br />
Deckmantel des Jugendschutzes.<br />
„Dabei ignoriert man die Tatsache,<br />
dass die Vielfalt der Geschmacksrichtungen<br />
einen wichtigen Beitrag<br />
zum erfolgreichen Umstieg vom<br />
Rauchen auf E-Zigaretten leistet“,<br />
plädiert der Verband gegen das<br />
Verbot. Aromatisierte Liquids spielten<br />
eine essenzielle Rolle bei der<br />
Akzeptanz der E-Zigarette als Alternative<br />
zur Tabakzigarette. Die<br />
Vielfalt der Geschmacksrichtungen<br />
trage somit maßgeblich zur Reduzierung<br />
des Tabakkonsums bei. Die<br />
Folge eines solchen Verbot sei die<br />
Rückkehr einer Vielzahl der Konsumenten<br />
zur Tabakzigarette. Das<br />
zeige sich in anderen Ländern.<br />
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20 | Industrie<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Glas und PET<br />
Mehrweg und Einweg<br />
Einweg oder Mehrweg? Die Unterscheidung ist häufig<br />
gar nicht so einfach: Beide Verpackungsvarianten gibt<br />
es aus Glas und PET , auf beide wird Pfand erhoben. Einer<br />
der wichtigsten Unterschiede zwischen Ein- und Mehrwegflaschen<br />
ist ihre Wiederverwendbarkeit. Während Einwegflaschen<br />
nur einmal genutzt und dann recycelt werden, können<br />
PET-Mehrwegflaschen bis zu 25-mal wiederverwendet<br />
werden, Mehrwegflaschen aus Glas sogar bis zu 50-mal.<br />
Wiederverwendbare Plastikflaschen verursachen deutlich<br />
weniger CO2-Emissionen als solche, die nur einmal verwendet<br />
werden, sind sich viele Branchenexperten sicher.<br />
Betrachte man Herstellung und Transport, spare eine PET-<br />
Mehrwegflasche rund 50 Prozent an CO2 gegenüber einer<br />
gleichgroßen Einwegflasche ein. Diese verbrauche sowohl<br />
nach der Verwendung beim Einschmelzen als auch vor der<br />
Verwendung beim erneuten Aufblasen deutlich mehr Energie.<br />
Eine Glasmehrwegflasche kommt während ihrer Verwendung<br />
auf 84 Kilogramm CO2 pro tausend Liter Inhalt.<br />
PET-Mehrwegflasche lassen sich nur schwer verformen,<br />
Einwegflaschen dagegen sind dünnwandig. Deshalb kann<br />
Kohlensäure aus ihnen leichter entweichen.<br />
Mineralwasser ist gesund. Dafür wirbt die Leichtathletin Malaika<br />
Mihambo. Umstritten ist, welches Gebinde das bessere fürs Wasser ist.<br />
BOTTLE-TO-BOTTLE-<br />
KREISLÄUFE FÖRDERN<br />
Die Einweg-Mehrweg-Thematik beschäftigt seit Jahren auch<br />
die Mineralwasser-Branche. Vor allem bei Einwegflaschen<br />
besteht offenbar Verbesserungsbedarf. Text Silke Hoyer<br />
Starkes Umsatzplus<br />
in den C-Stores<br />
Laut Nielsen Handelspanel gehörte Wasser 2022 in den<br />
<strong>Convenience</strong>-Kanälen, wie etwa in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s,<br />
bezogen auf den Umsatz zusammen mit Energy-Drinks<br />
und Cola, zu den Top drei im AfG-Segment und verzeichnete<br />
in dieser Gruppe mit plus 14 Prozent das stärkste Umsatzwachstum.<br />
Ob Sprudel, Medium oder still: Mineralwasser<br />
konnte 2022 in den <strong>Shop</strong>s über alle Segmente hinweg,<br />
verglichen mit dem Vorjahr, ein Umsatz-Plus erreichen.<br />
Viel Wirbel um Wer-wird-Millionär-<br />
Moderator Günther Jauch: Es geht um<br />
die Lidl-Kampagne „Aus Liebe zur Natur“, mit der der Discounter<br />
für eine vermeintlich zu hundert Prozent recycelbare<br />
Einwegplastikflasche wirbt. Für diesen Lidl-Materialkreislauf<br />
wirbt Jauch – und bekommt dafür jede Menge Kritik.<br />
Greenwashing vom Feinsten, so der Vorwurf. Es sei<br />
erschreckend, dass sich der bekannte Moderator vor den<br />
Karren einer Einwegfirma spannen ließe, die den Wandel<br />
zum Mehrweg boykottiere, so die veröffentlichte Meinung.<br />
Die Einweg-Mehrweg-Problematik beschäftigt die Mineralwasserbranche<br />
bereits seit Jahren. Zuerst einmal sei positiv<br />
vermerkt: Deutschland zeichnet sich durch ein gut<br />
etabliertes Pfandsystem für Mehrweg- und PET-Einwegflaschen<br />
aus. Über 90 Prozent der hier verwendeten PET-Getränkeflaschen<br />
unterliegen dem Pfandsystem. Fast 99 Prozent<br />
davon werden gesammelt, fast 98 Prozent aller gesammelten<br />
PET-Einwegflaschen werden recycelt.<br />
Gerolsteiner will geschlossene PET-Kreisläufe<br />
Verbesserungsbedarf besteht jedoch bei der Nutzung des<br />
Recycling-PET. Deshalb suchen die Akteure nach Lösungen.<br />
Gerolsteiner beispielsweise setzt sich für geschlossene<br />
PET-Kreisläufe ein, damit das hochwertige PET aus der Lebensmittelproduktion<br />
wieder für neue Flaschen verwendet<br />
und nicht in anderen Branchen zweckentfremdet wird. Bislang<br />
werden laut Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung,<br />
GVM, nur rund 45 Prozent des aus Flaschen gewonnenen<br />
Recycling-PET wieder für neue Flaschen eingesetzt.<br />
„Wir sind überzeugt, dass Flaschen wieder zu<br />
Flaschen werden müssen, um noch nachhaltigere Getränkeverpackungen<br />
zu ermöglichen. Daher fordern wir von der<br />
Politik, die Rahmenbedingungen für geschlossene Bottleto-bottle-Kreisläufe<br />
zu schaffen“, sagt Roel Annega, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung Gerolsteiner Brunnen.<br />
Denn grundsätzlich hat jede Verpackungsart ihre Berechtigung<br />
– und dabei Vor- und Nachteile. PET-Einwegflaschen<br />
sind beispielsweise deutlich leichter als Glas-Mehrweg,<br />
was sich unter anderem positiv auf die CO2-Emission<br />
beim Transport auswirkt. Mehrweg, ob aus Glas oder PET,<br />
ist wiederum im operativen Handling herausfordernder,<br />
denn die Flaschen müssen sortiert und zu den Abfüllbetrieben<br />
zurücktransportiert werden. „Deshalb arbeitet Coca-<br />
Cola beispielsweise kontinuierlich daran, alle Verpackungen<br />
so nachhaltig wie möglich zu machen – wir machen unsere<br />
Verpackung leichter und reduzieren den Materialeinsatz wo<br />
es möglich ist“ sagt Stefan Ziegler, Geschäftsleiter Außer-<br />
Haus-Markt Coca-Cola Europacifik Partners Deutschland.<br />
Für die Verbraucher, die in den <strong>Convenience</strong>-Kanälen ihr<br />
Wasser shoppen, ist jedoch vor allem das Gewicht relevant.<br />
Und es sollte bruchsicher sein. So stellt Lili Petersen, Head<br />
of Marketing & Commercial Development, Nestlé Waters,<br />
fest: „In Tankstellen lautet die Devise: praktisch und leicht.<br />
Daher greifen die Kunden hier häufig zur PET-Flasche. Glasflaschen<br />
sind für das On-the Road-Geschäft nicht so attraktiv.“<br />
Vor allem handliche Formate, die trotzdem Volumen<br />
bieten, wie 0,75-Liter und 1-Liter-PET-Einwegflaschen,<br />
sind besonders beliebt. Laut Circana-Marktdaten zur Tankstelle<br />
im Monat März <strong>2023</strong>, erfolgen knapp 90 Prozent der<br />
Absätze in Einweg-PET-Flaschen. Doch auch wenn PET-<br />
Einweg-Flaschen 2022 aufgrund des starken Wachstums<br />
der Discounter die Nase vorn haben, liegen Glas-Mehrwegflaschen<br />
langfristig im Trend. So ist laut Circana der Um-<br />
Den Materialeinsatz<br />
reduzieren: darauf<br />
setzt Coca-Cola,<br />
sagt Stefan Ziegler,<br />
Geschäftsleiter<br />
Außer-Haus-Markt<br />
bei dem Anbieter.<br />
satzanteil von Mehrweg-Glas von 25,9 Prozent in 2018 auf<br />
33,6 Prozent in 2022 gewachsen. „Laut einer aktuellen Studie<br />
sehen wir, dass die Präferenz für Glas- oder PET-Flaschen<br />
vom Umweltbewusstsein der Kunden abhängig ist. Je<br />
höher das Umweltbewusstsein der Kunden ist, desto höher<br />
ist der Anteil der Ausgaben für Mineralwasser in Glasflaschen“,<br />
stellt Petersen von Nestlé Waters fest. Grundsätzlich<br />
jedoch kaufen Verbraucher ihr Wasser je nach Verzehranlass<br />
und -situation. Sie entscheiden entsprechend ihrer<br />
individuellen Präferenz, welche Verpackung für sie am besten<br />
geeignet ist. Deshalb setzen die Wasserhersteller auf eine<br />
Verpackungsvielfalt aus PET- und Glas-Mehrwegpfandflaschen,<br />
PET-Einwegpfandflasche, Dosen und Zapflösungen.<br />
Mineralwasser und Softdrinks gehören in den C-Stores zu den Tops.<br />
Die Kennzeichnung<br />
ist entscheidend<br />
Für Ein- und Mehrweggetränkeverpackungen, auch bei<br />
Mineralwasser, gibt es verschiedene Kennzeichnungen.<br />
Doch nicht alle sind Pflicht. Während die Kennzeichnung<br />
am Regal für Einweg oder Mehrweg seit Anfang Januar<br />
2019 verpflichtend ist, kann eine Mehrwegflasche mit dem<br />
Mehrweg-Logo oder dem Umweltzeichen Blauer Engel ausgezeichnet<br />
werden, muss sie aber nicht. Mehrwegflaschen<br />
kann man zusätzlich an der Aufschrift „Leihflasche“,<br />
„Mehrweg“ oder „Mehrweg-Flasche“ erkennen. Bei Einwegflaschen<br />
ist das deutlicher: Sie müssen mit dem Einwegzeichen<br />
gekennzeichnet werden und sind leicht erkennbar.<br />
Pfand wird sowohl auf PET-Einwegflaschen als auch auf<br />
PET-Mehrwegflaschen erhoben: Der Unterschied liegt die<br />
Höhe des Betrags. Erstere werden mit 25 Cent bepfandet,<br />
auf Mehrwegflaschen werden 15 Cent Pfand erhoben.<br />
Einwegflaschen müssen immer gekennzeichnet sein.<br />
Fotos: Verband Deutscher Mineralbrunnen, Coca Cola Europacifik Partners, Gerolsteiner Brunnen
Fotos: Nestlé Wagner<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
PIZZA-POTENZIALE<br />
Für das europäische Pizzageschäft holt sich<br />
Nestlé einen Spezialisten an Bord: PAI<br />
Partners. Beide Unternehmen wollen<br />
zusätzliche Potenziale schöpfen, wie im<br />
Speiseeis -Markt mit Froneri.<br />
Text Martin Heiermann<br />
Nach der Gründung<br />
des Joint<br />
Ventures Froneri zum Thema Speiseeis<br />
im Jahr 2016 hat Nestlé nun mit<br />
seinem Partner, der Beteiligungsgesellschaft<br />
PAI, ein weiteres gemeinsames<br />
Projekt auf den Weg gebracht. „Wir<br />
wollen unser Pizzageschäft auf die Zukunft<br />
ausrichten und sind fest überzeugt,<br />
dass die Partnerschaft mit PAI<br />
die beste Grundlage bietet, um das volle<br />
Entwicklungspotenzial unseres Pizzageschäfts<br />
zu entfalten“, begründet<br />
Nestlé sein Vorhaben. PAI Partners beabsichtigt<br />
nach eigenen Angaben, seine<br />
„umfassenden Expertise bei der<br />
Schaffung führender Anbieter im Lebensmittelsektor“<br />
in die Kooperation<br />
einzubringen.<br />
An dem neuen Joint Venture werde<br />
Nestlé neben PAI Partners „eine<br />
nicht-kontrollierende Beteiligung mit<br />
gleichen Stimmrechten halten“. Die<br />
Transaktion soll voraussichtlich in der<br />
zweiten Hälfte des Jahres <strong>2023</strong>, nach<br />
Abstimmungen mit Arbeitnehmervertretenden<br />
und den üblichen behördlichen<br />
Genehmigungen, abgeschlossen<br />
werden. Derzeit ist der<br />
Schweizer Lebensmittelkonzern in<br />
verschiedenen europäischen Ländern<br />
im Pizzageschäft aktiv. Dazu gehören<br />
die Märkte in Deutschland, Italien,<br />
Frankreich, Spanien, Schweiz, Portugal,<br />
Österreich, Belgien sowie den Niederlanden.<br />
Erwirtschaftet werde in<br />
diesen Ländern, so Nestlé, ein jährlicher<br />
Umsatz von rund 400 Millionen<br />
Schweizer Franken, was zurzeit etwa<br />
knapp 412 Millionen Euro entspricht.<br />
Vertrieben werden die Pizzen aktuell<br />
unter den Marken Wagner, Buitoni<br />
und Garden Gourmet.<br />
Ansprechpartner bleiben vorerst<br />
Diese werden sich wahrscheinlich<br />
auch künftig nicht ändern. Vielleicht<br />
aber finden weitere Marken, den Weg<br />
auf den deutschen Markt. Auch für die<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber soll vorerst alles beim<br />
In Deutschland ist Nestlé bisher mit den<br />
Marken Wagner und Gourmet Garden im<br />
TK-Pizza-Markt vertreten.<br />
Pizza ist bei Verbrauchern beliebt. Mit dem Partner PAI will<br />
Nestlé in diesem europäischen Markt weiter wachsen.<br />
Alten bleiben. Gegenüber dieser Zeitung<br />
betont eine Nestlé-Sprecherin,<br />
dass „bis auf weiteres die Betreuung<br />
über die bekannten Ansprechpartner<br />
des Nestlé-Vertriebs“ erfolge. „Über<br />
einhergehende zukünftige Veränderungen<br />
der Ansprechpartnerinnen<br />
und Ansprechpartner im Rahmen des<br />
neuen Joint Ventures werden wir<br />
rechtzeitig informieren“, hieß es aus<br />
Unternehmenskreisen weiter.<br />
Hauptsitz in Deutschland<br />
Geplant ist darüber hinaus, dass das<br />
neue Joint Venture seinen Hauptsitz in<br />
Deutschland haben werde. Bisher wird<br />
die Pizza-Tochter von Nestlé Deutschland,<br />
Nestlé Wagner, vom saarländischen<br />
Nonnweiler aus gesteuert. Dort,<br />
soll künftig auch eine der zwei europäischen<br />
Produktionsstätten weiterhin<br />
bestehen bleiben. Eine zweite Produktionsstätte<br />
wollen die beteiligten<br />
Partnerunternehmen in Benevento,<br />
Italien, betreiben.<br />
Industrie | 21<br />
Einkaufs-Allianz<br />
Bei der EBSA, European Beverage<br />
Sourcing Alliance, neue Einkaufsgesellschaft<br />
der Haus Cramer<br />
Gruppe und des Karlsberg Getränke<br />
Verbunds, ist Frank Schönrath<br />
als Geschäftsführer eingestiegen.<br />
Vorher hatten die Kartellbehörden<br />
grünes Licht für die Gründung der<br />
EBSA gegeben. Schönrath verantwortet<br />
alle Aktivitäten innerhalb<br />
der Einkaufsgesellschaft und damit<br />
langfristig, zusammen mit<br />
möglichen weiteren Gesellschaftern,<br />
ein Einkaufsvolumen von<br />
knapp einer Milliarde Euro, teilen<br />
die Unternehmen mit. „Mit der<br />
EBSA GmbH & Co. KG wollen wir<br />
uns, zusammen mit weiteren zukünftigen<br />
Gesellschaftern, als der<br />
Einkaufsspezialist in der Getränkebranche<br />
positionieren“, erläutert<br />
Helmut Hörz, CEO & CFO sowie<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Haus Cramer Gruppe.<br />
Zahlungs-Lösung<br />
RS2, Anbieter von Omni- und Multichannel-Zahlungssoftware<br />
und<br />
End-to-End-Zahlungslösungen,<br />
und die Rubean AG, München, ein<br />
auf den Zahlungsverkehr fokussiertes<br />
Fintech-Unternehmen, haben<br />
eine strategische Partnerschaft<br />
geschlossen, um nach eigenen<br />
Angaben Rubean’s Soft-PoS-Lösung<br />
auf der globalen Zahlungsplattform<br />
von RS2 einzuführen.<br />
Mit der Phone-PoS-Lösung von<br />
Rubean könne das Android-<br />
Smartphone, Tablet oder Multifunktionsgerät<br />
des Geschäftsinhabers<br />
sofort als Point of Sale-Terminal<br />
genutzt werden, das nahtlos<br />
und sicher kontaktlose Kartenzahlungen<br />
von Kunden an jedem Ort<br />
akzeptiere.<br />
Spritziger Geschmack<br />
OHNE Kalorien!<br />
Marktführer in NRW<br />
im Segment aromatisierter<br />
Mineralwässer mit CO2<br />
NEU<br />
Perfekt für<br />
unterwegs:<br />
0,75 Liter<br />
PET-Einweg
22 | Industrie<br />
29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />
Zwischen Alltag und<br />
Nachhaltigkeit<br />
Trockenfertig- und Dosengerichte decken inzwischen in<br />
ihrer Vielfalt wichtige Food-Trends ab.<br />
1. Klimafreundlich und nachhaltig: Für Verbraucher sind<br />
Regionalität und Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung.<br />
Viele Lebensmittelproduzenten wollen daher Trends setzen,<br />
beispielsweise bei gesundem <strong>Convenience</strong> Food, Bio-<br />
Marken oder der Vielfalt an vegetarischen und veganen Lebensmitteln.<br />
Zudem wird die Gemeinschaftsverpflegung<br />
immer mehr zur Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit.<br />
2. Flexitarismus: Viele Menschen, die den Veganismus als zu<br />
extrem empfinden, aber auch das Tierwohl im Blick haben,<br />
können sich mit pflanzenbetonter Ernährung anfreunden,<br />
da sie auf tierische Produkte nicht völlig verzichten müssen.<br />
3. Gesund Essen im Arbeitsalltag: <strong>Convenience</strong> Food und<br />
gesundes Essen zum Mitnehmen spielen eine zunehmend<br />
wichtige Rolle nicht nur im Berufsalltag. Bedingt durch die<br />
4. Flexibilisierung der Arbeitswelt: Durch die individuelle<br />
Gestaltung des Alltags der Menschen wird personalisierte<br />
Ernährung immer wichtiger.<br />
Das sagt der Trendreport Ernährung, erstellt durch den Nutrition<br />
Hub und das Bundeszentrum für Ernährung, BZfE.<br />
Die Gründer des Kölner Food-Startups Feelfood, Franziska Schaal und<br />
Fabian Zbinden, haben ihre Produkte bei Rewe To Go platzieren können.<br />
FLOTTE ALLESKÖNNER<br />
IM AUFWIND<br />
Die Trockenfertig- und Dosengerichte boomen, weil sie dem<br />
Zeitgeist entsprechen. Zudem sind sie nicht nur nahrhaft,<br />
sondern auch unkompliziert und haltbar. Text Sabine Wygas<br />
Millionen-Erfolg<br />
aus der Dose<br />
Im Mai 1958 ging die erste Dose Ravioli im Maggi-Werk<br />
in Singen am Bodensee vom Band. Die Karriere des Klassikers<br />
begann mit dem Wirtschaftswunder und der Reiselust<br />
der Deutschen. Diese verbrachten ihren Urlaub zunehmend<br />
in Italien, und so wurde auch italienisches Essen hier<br />
zu Lande immer beliebter. Heute gibt es die Ravioli in sieben<br />
Geschmacksrichtungen. Im Jahr 2022 hat Maggi nach eigenen<br />
Angaben rund 36 Millionen Dosen Ravioli produziert.<br />
Der Klassiker: Sein<br />
Siegeszug begann mit<br />
deutscher Reiselust.<br />
Die Nachfrage nach Fertigprodukten,<br />
auch im <strong>Convenience</strong>bereich, steigt<br />
laut Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie,<br />
BDE, weiter an. Ein Trend, den soziodemografische<br />
Entwicklungen, wie die steigende Zahl kleinerer Haushalte<br />
oder eine höhere Erwerbstätigkeit, befeuern. Im Klartext:<br />
Immer mehr Menschen haben weniger Zeit oder Lust, selbst<br />
zu kochen. Hinzu kommt, dass laut aktueller Marktforschung<br />
viele Verbraucher wieder vermehrt auf Vorrat kaufen.<br />
Dafür eignen sich Trocken- und Dosenfertiggerichte<br />
aufgrund einfacher Lagerung und längerer Haltbarkeit besonders<br />
gut. 510 Millionen Euro wurden vergangenes Jahr<br />
allein mit Suppen und Eintöpfen aus der Dose umgesetzt,<br />
so die Zahlen von Marktforscher Nielsen IQ.<br />
Mit neuem und gesundem Image<br />
Längst haben die fertigen Trocken- und Dosenprodukte ihr<br />
muffiges Image hinter sich gelassen. Zudem bereichern immer<br />
neue Ideen den Markt. Zum Beispiel die Produkte des<br />
Kölner Food-Startups Feelfood, das vegane Bio-Gerichte im<br />
Becher vertreibt und damit auch den Trend hin zu pflanzlicher<br />
Ernährung bedient. „Unsere Mahlzeiten sind die<br />
schnelle und leckere Lösung für die Mittagspause. Für Menschen,<br />
die nicht viel Zeit haben, sich aber trotzdem gesund<br />
und ausgewogen ernähren wollen“, erklärt Franziska Schaal,<br />
Gründerin von Feelfood. Die Instant-Gerichte – zum Beispiel<br />
Chili sin Carne – werden mit heißem Wasser aufgegossen<br />
und sind in sechs Minuten verzehrfertig. „Der Feelfood<br />
Breakfast Drink ist zudem das perfekte Frühstück und optimal,<br />
wenn man es zum Beispiel im Rewe Togo direkt aus<br />
dem Kühlregal heraus kaufen kann. Aber auch Bistros verkaufen<br />
unsere Drinks sehr gerne.“ Alle Produkte enthalten<br />
keine Konservierungsstoffe oder zugesetzten Zucker. „Die<br />
größte Herausforderung für uns ist es, das alte Image von Instant-Mahlzeiten<br />
zu ‚überarbeiten‘. Lange Jahre wurden darin<br />
ungesunde und minderwertige Zutaten verarbeitet“, so<br />
Schaal. „Bio-Qualität, also der Verzicht auf Pestizide, ist<br />
enorm wichtig für unsere Umwelt. Für uns war von Anfang<br />
an klar, dass wir hier unseren Beitrag leisten möchten.“<br />
Gesunde Ernährung ohne Kochen ist auch das Motto der<br />
„Löwenanteil“-Gründer, die mit ihrem E-Commerce-Startup<br />
nachhaltige und biologische Fertiggerichte vertreiben.<br />
Alle Produkte sind gluten- und laktosefrei sowie in veganen<br />
Varianten erhältlich und in drei Minuten verzehrbereit. Lebensmittelverschwendung<br />
und Nachhaltigkeit ist für die<br />
Gründer ein wichtiges Thema. Daher sind ihre Fertiggerichte<br />
ohne Konservierungsmitteln lange ungekühlt haltbar<br />
und plastikfrei in Gläsern verpackt.<br />
Kult neu interpretiert<br />
Das Kultprodukt unter den Dosengerichten bleiben die Ravioli.<br />
„Maggi-Ravioli in Tomatensauce und 5-Minuten-Terrine<br />
Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln sind bei unseren Verbrauchern<br />
besonders beliebt“, erklärt Rebekka Schuh, Pressesprecherin<br />
für Gesundheit und Ernährung, Nestlé<br />
Deutschland. Heute schätzen demnach unter anderem Familien<br />
mit Kindern sowie Single-Haushalte das Ravioli-<br />
Kultgericht als schnelles und einfaches Abendessen. In der<br />
Camping- und Festivalsaison erfreuen sich explizit Ravioli<br />
ebenfalls großer Beliebtheit, bestätigt Schuh. Im Segment<br />
der Trockenfertiggerichte im Becher konnte Maggi aus dem<br />
Hause Nestlé im vergangenen Jahr ein deutliches Wachstum<br />
verzeichnen. „Neben der gestiegenen Nachfrage im Gesamtsegment,<br />
erfreuen sich insbesondere größere Portions-<br />
Die Instant-Gerichte werden<br />
mit heißem Wasser aufge-<br />
gossen und sind<br />
in sechs<br />
Minuten verzehrfertig.<br />
größen zunehmender Beliebtheit. So haben wir 2022 erfolgreich<br />
die 5-Minuten-Terrine im XL-Becher eingeführt<br />
und werden dieses Jahr unser XL-Sortiment um eine weitere<br />
Produktrange ausweiten“, so Schuh.<br />
Das Maggi-Produktangebot habe stets weiterentwickelt.<br />
Heute bietet der Hersteller in Deutschland mehr als 450<br />
Produkte an. Rund ein Drittel sind auch für Vegetarier geeignet.<br />
„Die Gemüseravioli gibt es mittlerweile seit mehr als<br />
zehn Jahren. Die Sorte mit Karotten, Erbsen, Mais, Paprika<br />
und Tomaten ist immer beliebter geworden, und die Nachfrage<br />
wächst stetig.“ Nestlé verbessere zudem schrittweise<br />
die Rezepturen vieler altbewährter Produkte, wie die Maggi<br />
Ravioli-Sorten sowie Fixe-, Suppen- und Saucen-Varianten.<br />
Asiatische Küche<br />
gewinnt Bedeutung<br />
Auf asiatische Fertiggerichte in Bechern hat sich Hersteller<br />
Nissin spezialisiert. „Die gestiegene Nachfrage bei<br />
den Konsumenten nach unkomplizierten und verzehrfertigen<br />
Nahrungsangeboten spiegelt den Trend des immer agileren<br />
und abwechslungsreicheren Alltags innerhalb der Gesellschaft<br />
wider“, teilt das Unternehmen mit. Asiatische Küche<br />
werde dabei wichtiger, da sie wegen ihrer einfachen und<br />
geschmackvollen Gerichte beliebt sei. So ist laut Marktforscher<br />
Nielsen der Cup Noodles-Umsatz in Deutschland in<br />
2022 um 52 Prozent gestiegen. Nissin Ramen ist die jüngste<br />
Sortimentserweiterung des Herstellers mit drei Geschmacksrichtungen.<br />
In nur drei Minuten sei das asiatische<br />
Geschmackserlebnis fertig zum Verzehr. Das Unternehmen<br />
entwickelt nach eigenen Angaben zudem für jede Marke vegetarische<br />
Produkte, um fleischlose Alternativen zu bieten.<br />
Asiatische Gerichte sind einfach und schnell zubereitet.<br />
Fotos. Feelfood, Nissin, Nestlé Deutschland
29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />
Community | 23<br />
MOTORSPORT<br />
Die Brauerei Veltins präsentiert sich<br />
<strong>2023</strong> als Sponsor in der DTM. Sie<br />
fördert zwei Porsche Kunden-Teams,<br />
Manthey EMA und KÜS Team<br />
Bernhard sowie die Fahrer Thomas<br />
Preining (Foto) und Laurin Heinrich,<br />
die zugleich einen erfolgreichen<br />
Saisonstart hinlegten.<br />
BOXENSTOPP<br />
Im Juni macht an den Star-<br />
Tankstellen in Elmshorn, Krefeld,<br />
Kelberg und Leipzig mit dem<br />
Scuderia Alpha Tauri AT<strong>04</strong> ein<br />
Formel 1-Bolide einen Boxenstopp.<br />
Pro Standort ist er eine knappe<br />
Woche in einem gläsernen<br />
Ausstellungscontainer zu sehen.<br />
VORSCHAU<br />
AUSGABE 05-23<br />
SPIRITUOSEN-DRINKS<br />
Die Ready-to-Drinks mit und jetzt auch ohne<br />
Prozente werden immer beliebter bei Verbrauchern<br />
und auch Verbraucherinnen. Zudem<br />
gibt es sie in einer immer größeren Vielfalt zu kaufen.<br />
Diesen Reichtum an Abwechslung sollten<br />
<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s in ihren Regalen abbilden.<br />
Denn besonders in der warmen Jahreszeit greifen<br />
die Konsumenten zu.<br />
HANDEL UND WANDEL<br />
Die diesjährige Jahrestagung bringt die Branche<br />
im Juni erneut zusammen und macht die<br />
Zeitenwende auch in den <strong>Shop</strong>s zum Thema.<br />
Denn immer mehr Betreiber stellen sich mit ihrem<br />
Angebot auf Kunden ein, die andere Ansprüche<br />
stellen als noch vor wenigen Jahren haben. Darüber<br />
berichten wir in der kommenden Ausgabe.<br />
KAFFEE UND KAFFEEMASCHINEN<br />
Ein an den Standort angepasstes Kaffee-Angebot<br />
und eine leistungsfähige Kaffeemaschine<br />
sind für alle C-Stores die Voraussetzung für ein erfolgreiches<br />
Geschäft. Allerdings sollten die unverzichtbaren<br />
Heißgetränke in all ihren Varianten<br />
zum übrigen Bistro-Konzept passen.<br />
COMMUNITY<br />
Mit Sport, Motorsport sowie ausgesuchter Kulinarik und Klimaschutz geht die Branche in den gerade beginnenden Sommer.<br />
„Der DN Series Easy One<br />
bietet sowohl für Kunden<br />
als auch für Händler<br />
viele Vorteile.“<br />
Matt Redwood,<br />
Vice President Retail Technology Solutions bei Diebold Nixdorf, zur Auszeichnung der<br />
Checkout-Lösung mit dem Red Dot Design Award.<br />
PFAND-<br />
TASCHEN<br />
Tchibo setzt im Onlinehandel jetzt auf<br />
26.000 Mehrwegtaschen aus recyceltem<br />
Kunststoff, die am Ende ihrer Lebenszeit<br />
wieder recycelt werden. Für Kunden sei der<br />
Umstieg auf Mehrweg pfandfrei.<br />
„Mit der Marke verbinde ich<br />
Entdeckerfreude, spannende<br />
kulinarische Kombinationen<br />
und den Mut zu neuen Wegen.<br />
Gemeinsam haben wir die<br />
Deutschen zu spontanen<br />
Entscheidungen motiviert und<br />
sie am Foodtruck rundum<br />
lecker überrascht“, so<br />
Fernsehkoch Nelson Müller.<br />
Fotos: Veltins, Orlen Deutschland, Spar Schweiz, Tchibo, Anheuser-Busch Inbev<br />
RAD-<br />
TOUR<br />
Die Spar Gruppe beteiligt sich erstmals als<br />
Sponsor an der Tour de Suisse. Das<br />
Unternehmen engagiert sich als lokaler<br />
Hauptsponsor am HUB St. Gallen. Dort<br />
findet das finale Einzelzeitfahren statt.<br />
MÜLLER-TASTING<br />
München, Berlin und Hamburg waren die drei<br />
Stationen der Taste Tour der Bier Marke San Miguel.<br />
Präsentiert wurde die Tour von Sterne- und<br />
Fernsehkoch Nelson Müller. Das spanische<br />
Premium-Lagerbier von Anheuser-Busch Inbev wollte<br />
in den drei Metropolen gemeinsam mit dem populären<br />
Fernsehkoch zeigen, wie einzigartig kulinarische<br />
Erlebnisse sein können – abgestimmt auf den<br />
Geschmack von San Miguel. An allen drei Veranstaltungstagen<br />
bereitete Müller von jeweils mittags<br />
bis 20 Uhr Köstlichkeiten vor. So gab es die Möglichkeit,<br />
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