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Convenience Shop 2023 04

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SHOW<br />

STAR<br />

by <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

auf Seite 16<br />

ZKZ 13952<br />

29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong>, www.convenienceshop.de<br />

4<br />

<strong>2023</strong><br />

Frisch unterwegs<br />

Lekkerland hat den Rewe To-Go-Store<br />

an der Hohe Straße in Köln neu eröffnet.<br />

Der Fokus liegt noch stärker auf<br />

frischen Snacks und Speisen sowie<br />

Getränken für unterwegs. Seite 02<br />

App für den <strong>Shop</strong><br />

Die Fillibri-App wird zurzeit an<br />

Westfalen-Tankstellen mit einer<br />

zusätzlicher Funktion getestet.<br />

Zudem ist ein ganzheitliches <strong>Shop</strong>-<br />

Feature in der Entwicklung. Seite 05<br />

Aus der Region<br />

Food-Lieferdienst Knuspr, der frische<br />

und hochwertige Lebensmittel innerhalb<br />

von zwei bis drei Stunden nach<br />

Hause liefern will, stellte jetzt sein<br />

Regional-Konzept vor. Seite 09<br />

Verbesserungsbedarf<br />

Die Einweg- beziehungsweise Mehrweg-Thematik<br />

beschäftigt schon<br />

länger die Mineralwasser-Branche. Vor<br />

allem bei Einwegflaschen besteht wohl<br />

Verbesserungsbedarf. Seite 20<br />

Im Zeitgeist<br />

Trockenfertig- und Dosengerichte<br />

boomen derzeit im Markt, weil sie<br />

dem Zeitgeist entsprechen. Seite 22<br />

Impressum Seite <strong>04</strong><br />

REEMTSMA WILL<br />

EIN GUTER<br />

PARTNER SEIN<br />

Tabakwaren-Industrie und -Handel<br />

stehen unter Beobachtung. Nur<br />

durch eine enge Kooperation kann<br />

die Branche die Herausforderungen<br />

stemmen, meint Reemtsma-Manager<br />

Bernd Lutter. Text Martin Heiermann<br />

Eine novellierte Tabakproduktrichtlinie ist bei der EU in<br />

Vorbereitung, die Einwegkunststoffverordnung wird auch<br />

die Tabakwaren-Branche viel Geld kosten und nicht zuletzt fordern neue<br />

Produktgruppen die Beteiligten in Industrie und Handel heraus. Im Gespräch<br />

mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> beschreibt Bernd Lutter, Market Manager Germany,<br />

wie die Imperial Brands Tochter Reemtsma mit der Situation umgeht und<br />

wie sich das Unternehmen die Partnerschaft mit den C-Stores vorstellt. ...<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />

Bernd Lutter, verantwortlich bei Reemtsma für den deutschen Markt, fordert die Handelspartner zu einem Mehr an Kooperation auf.<br />

Fotos: Reemtsma, Coca-Cola, Jumbo, Tank & Rast<br />

Investition in Mehrweg<br />

Coca-Cola Europacific Partners<br />

Deutschland plant, eine derzeit nicht<br />

genutzte PET-Mehrweglinie am<br />

Standort Bad Neuenahr 2024 für die<br />

Abfüllung von Softdrinks wie Coca-<br />

Cola, Fanta und Sprite und die zuckerfreien<br />

Varianten wieder in Betrieb zu<br />

nehmen. Dafür investiere das Unternehmen<br />

rund 15 Millionen Euro.<br />

Zentrale Komponenten der Linie seien<br />

bereits vorhanden.<br />

Jumbo ohne Tabakwaren<br />

Der in Belgien und den Niederlanden<br />

vertretene Lebensmittel-Einzelhändler<br />

Jumbo hat angekündigt im Juni<br />

den Verkauf von Tabakwaren und<br />

Vapes in vier seiner niederländischen<br />

Filialen einzustellen. Er folgt damit<br />

einem Trend in Holland.<br />

SOTs bei Tank & Rast<br />

Im Rahmen seiner digitalen Innovationsstrategie<br />

führt Tank & Rast in seinem<br />

Servicenetz Self-Order-Terminals,<br />

SOT, in den eigenen gastronomischen<br />

Systemen, beispielsweise<br />

Tabilo, ein. Ziel der Maßnahme sei eine<br />

individuellere Form des Bestellens:<br />

Gästen sollen ihre Auswahl im eigenen<br />

Tempo treffen und ihre Bestellungen<br />

in mehreren Sprachen personalisieren.<br />

Die ersten SOTs wurden<br />

an den Raststätten Brohltal West<br />

(A61), Bad Camberg Ost (A3) und<br />

Frechen Nord (A4). Bis Ende <strong>2023</strong><br />

sollen mehr als 70 Standorte mit den<br />

Terminals ausgestattet sein.<br />

„ALLES SO SCHÖN BUNT HIER“<br />

Das Thema <strong>Convenience</strong>-Retail – jenseits der<br />

hier zu Lande klassischen C-<strong>Shop</strong>s – ist beeindruckend<br />

bunt und vielfältig geworden. Der internationale<br />

Trend dazu ist auch bei uns angekommen.<br />

Deutlich schneller als es früher üblich<br />

war. Es kommen immer mehr moderne Smartstores,<br />

Micro-Markets, E-Food-Anbieter und andere<br />

Lieferdienst hinzu, die nebenbei auch einen<br />

Teil Retail-Geschäft mit erledigen wollen.<br />

Natürlich macht diese Entwicklung vielen<br />

<strong>Shop</strong>-Betreibern Sorgen, denn wenn<br />

sich die Verfügbarkeit der Produkte, von<br />

Krankenhäusern über Hotels und Betriebe<br />

bis hin zu Heimlieferung immer weiter<br />

erhöht, könnte den klassischen C-Stores<br />

einiges an Umsatz verloren gehen. Doch trotz<br />

dieser Entwicklung besteht aus meiner Sicht kein<br />

Grund zur Panik, denn die neuen Konzepte, so<br />

modern sie auch seien mögen, müssen erst mal<br />

beweisen, dass sie sich auf Dauer etablieren und<br />

auch wirtschaftlich und sicher arbeiten können.<br />

Dass dies keine Kleinigkeit ist, erfährt man häufig<br />

nur hinter den Kulissen. Für Betreiber klassischer<br />

<strong>Shop</strong>s heißt es deshalb, ruhig und wachsam<br />

zu bleiben und das Geschäft konzentriert<br />

weiterzuentwickeln. Dabei wollen<br />

wir sie mit den vielfältigen Informationen<br />

in dieser Ausgabe wieder unterstützen.<br />

Hans Jürgen Krone, Chefredakteur<br />

hansjuergen.krone@lp-verlag.de<br />

GEMEINSAM: GEVA UND TEAM BEVERAGE<br />

Die Geva, Getränkegroßhandelskooperation aus Frechen,<br />

und die Team Beverage <strong>Convenience</strong> aus Rostock, Logistik-,<br />

Vermarktungs- und Abrechnungspartner für Mehrweggetränke<br />

im <strong>Convenience</strong>-Kanal, beabsichtigen ihre Aktivitäten<br />

im Gastro-Streckengeschäft zu Anfang Juli <strong>2023</strong> unter<br />

einem Dach zu bündeln. Das bestätigte jetzt ein Gesellschafterbeschluss.<br />

Die neue Einheit, die unter dem Namen Team<br />

Beverage Solution GmbH firmieren soll, bekommt die Aufgabe<br />

das Gastro-Streckengeschäft der Geva und die bisherigen<br />

Geschäftsfelder der Team Beverage <strong>Convenience</strong> –<br />

Tankstellen, Systemgastronomie, Liefersysteme und Streckenlogistik<br />

– zusammenführen. In der Team Beverage Solution<br />

werde das Frechener Vertriebs-Team seine über<br />

60 nationalen Kunden unter der Marke „Geva4Gastro“ wie<br />

gewohnt betreuen. So können die langjährigen Partner der<br />

Geva Gastro weiterhin auf die gewohnten Ansprechpartner,<br />

Dienstleistungen und Sortimente vertrauen, teilen die Unternehmen<br />

mit. Darüber hinaus würden die Kunden künftig<br />

auch vom umfangreichen Dienstleistungsportfolio der<br />

Team Beverage Organisation profitieren, das beispielsweise<br />

Services wie Category Management, Vermarktung, Beverage<br />

Analytics sowie Eigen- und Exklusivmarken umfasst. Die<br />

neu firmierte Team Beverage Solution soll durch den Zusammenschluss<br />

mit der Geva4Gastro als ganzheitlicher Lösungsanbieter<br />

im Streckengeschäft agieren und mit der Unterstützung<br />

des bundesweit größten Getränkefachgroßhandel-Liefernetzes<br />

die führende Stellung in Deutschland<br />

festigen und die Zukunft nachhaltig gestalten können, hoffen<br />

die Beteiligten. Die Geva will sich künftig auf den Geschäftsbereich<br />

Zentralregulierung konzentrieren und ihr<br />

entsprechendes Leistungsangebot mit ihren Konditionen<br />

und zeitgemäßen Abrechnungsprozessen weiter optimieren.<br />

Andreas Vogel soll zu Anfang Juli dieses Jahres neben<br />

seiner bisherigen Geschäftsführerfunktion in der Geva auch<br />

als Geschäftsführer in den Zusammenschluss Team<br />

Beverage Solution eintreten.


INHALT<br />

4<br />

<strong>2023</strong><br />

NEWS<br />

02 Orlen Deutschland hat 17 Automaten-<br />

Tankstellen übernommen. Unter der Marke<br />

Express werden sie weitergeführt<br />

02 | News 29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Mit dem Erwerb von 17 OMV Tank -<br />

stellen baut Orlen in Deutschland mit<br />

Star und Orlen sein Tankstellennetz<br />

bundesweit auf über 600 Stationen<br />

aus. Die Automaten-Stationen werden<br />

unter der Marke Express geführt.<br />

TITELSTORY<br />

03 Weitere Einschränkungen erschweren<br />

künftig das Geschäft mit Tabakwaren. Reemtsma<br />

will durch Kooperation dagegenhalten.<br />

Orlen kauft OMV Tankstellen und<br />

startet die Marke Orlen Express<br />

HANDELSTHEMEN<br />

07 Der Travel Retailer Wöllhaf ist unterwegs<br />

in die Innenstadt. Und hat in der Berliner City<br />

das Format Sweet Capital gestartet.<br />

MEINUNGEN<br />

08 In der Bierbranche<br />

herrscht Uneinigkeit<br />

über eine geforderte<br />

Erhöhung des Mehrweg-Pfands.<br />

Ein Streit<br />

zwischen großen und<br />

kleinen Brauern sollte<br />

vermieden werden.<br />

HANDELSTHEMEN<br />

11 Smartstores aller Art ohne Personal werden<br />

auch von internationalen Unternehmen<br />

wie Lagardére und Auchan forciert.<br />

PRODUKTE<br />

12 Snacken und genießen wird im Sommer<br />

wieder angesagt sein. Die Newcomer dürfen<br />

aber auch im Retro-Look daherkommen.<br />

STARTUPS<br />

14 Viele kleine E-Food-Startups sind gerade<br />

gestartet und suchen im Markt ihre Nische.<br />

INDUSTRIETHEMEN<br />

18 Es gab in Deutschland 2022 weniger<br />

Raucher. Aber unter ihnen sind wohl mehr<br />

Jüngere – wenn die Umfragen belastbar sind.<br />

COMMUNITY<br />

23 Mit Sport, Motorsport sowie ausgesuchter<br />

Kulinarik und Klimaschutz geht die<br />

Branche in den gerade beginnenden Sommer.<br />

STANDARDS<br />

01 Editorial<br />

<strong>04</strong> Impressum<br />

Vom österreichischen Mineralölkonzern<br />

OMV hat Orlen Deutschland 17 Automaten-Tankstellen<br />

erworben und wird diese künftig<br />

unter der neuen Marke Orlen express betreiben.<br />

Mit dem Erwerb der 17 Stationen in den<br />

Bundesländern Bayern, mit 13 Standorten, Baden-Württemberg<br />

mit drei Stationen und Hessen<br />

mit einer steigt die Anzahl der von dem Unternehmen<br />

in Deutschland betriebenen Tankstellen<br />

auf 6<strong>04</strong>. Den Ankauf bezeichnen die<br />

Elmshorner als Teil ihrer strategischen Expansion<br />

im Süden Deutschlands. Die von der OMV übernommenen<br />

Avanti-Stationen würden vorerst<br />

unter dem bestehenden Markennamen weiterbetrieben,<br />

um dann – nach Erhalt der behördlichen<br />

Genehmigungen – sukzessive auf Orlen express<br />

Da wo für das <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong> Format<br />

Rewe To Go vor zwölf Jahren mit einem<br />

Testshop alles anfing, auf der Hohe Straße in<br />

Köln, gibt es einen neuen Auftritt des <strong>Shop</strong>s: Ende<br />

April hat Lekkerland, die <strong>Convenience</strong>-Sparte<br />

der Rewe Group, den Store an der Hohe Straße<br />

neu eröffnet. Der Fokus liegt laut Unternehmen<br />

jetzt noch stärker auf frischen Snacks und Speisen<br />

sowie Getränken für Hunger und Durst unterwegs<br />

– sei es als Stärkung beim Einkauf, für Frühstück<br />

oder Mittagspause oder für den Heimweg.<br />

„Egal, zu welcher Tageszeit: Frische Snacks und<br />

Speisen sind bei Konsumentinnen unterwegs<br />

immer gefragter“, sagt Lekkerland. Spannende<br />

Jahre liegen hinter den Unternehmen und dem<br />

umgeflaggt zu werden. „Dieser Ankauf ist ein<br />

wichtiger Schritt auf unserem Weg der flächendeckenden<br />

Expansion unseres Netzes mit Fokus<br />

auf Süddeutschland“, sagt Piotr Guział<br />

, Chief Development<br />

Officer des Konzerns in Deutschland.<br />

Bei allen Stationen handelt es sich um Automaten-Tankstellen,<br />

die ohne Personal, Wasch-,<br />

<strong>Shop</strong>- oder Bistrogeschäft betrieben werden. Das<br />

sei ein Novum im Netz des Unternehmens. An<br />

allen neuen Express Tankstellen, die im Regelfall<br />

über zwei Zapfsäulen mit jeweils zwei Zapfpunkten<br />

verfügen, erfolge die Bezahlung bargeldlos am<br />

Zapfpunkt mit Debit- und Kreditkarten. Auch<br />

Orlen Flottenkarten sollen künftig, nach einem<br />

sukzessiven Austausch der PIN Pads an den Tanksäulen<br />

vor Ort akzeptiert werden.<br />

Der Fokus im relaunchten Rewe To Go auf der Hohe Straße in Köln liegt laut Unternehmen jetzt noch stärker auf<br />

frischen Snacks und Speisen sowie Getränken für Hunger und Durst unterwegs.<br />

Lekkerland bringt den allerersten<br />

Rewe To Go auf den neuesten Stand<br />

Konzept. Den Mittelpunkt bildet jetzt eine große<br />

„Frische-Insel“. Sieben Jumbo-Truhen bieten eine<br />

breite Auswahl – von frisch zubereiteten<br />

Snacks wie Brötchen über verpackte Artikel wie<br />

Sandwichs, Wraps und Salaten bis hin zu Sushi.<br />

Weitere Neuheiten sind Kaffeemaschinen in<br />

Selbstbedienung, die auch Eis-Kaffee ausgeben<br />

können. Darüber hinaus erwartet die Kunden die<br />

erste Slush-Eis-Maschine in einem Rewe To Go.<br />

Besonders schnellen Einkauf sollen acht Self-<br />

Checkout-Kassen ermöglichen. „Ich freue mich,<br />

dass wir an unserem ersten Standort nun einen<br />

weiteren Schritt nach vorne machen“, sagt<br />

Michael Mayer-Sonnenburg, bei Lekkerland verantwortlich<br />

für Franchise & <strong>Convenience</strong> Stores.<br />

SHORT NEWS + PEOPLE<br />

•<br />

Der <strong>Convenience</strong>-Großhändler MCS ist<br />

Ende Mai <strong>2023</strong>, wie zuvor angekündigt, mit<br />

dem Connector, einer Weiterentwicklung<br />

der MCS-Mediathek, an den Start gegangen.<br />

Auf der kostenfreien Online-Plattform können<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber Werbemittel selbst<br />

erstellen und auf verschiedenen Kanälen<br />

ausspielen. Damit sollen sie potenzielle Kunden<br />

für <strong>Shop</strong>- und Bistroartikel erreichen,<br />

unterwegs oder an der Tankstelle. Connector<br />

sei die größte kostenlose Werbeplattform<br />

für den <strong>Convenience</strong>-Handel. Vorgänger war<br />

die MCS-Mediathek.<br />

•<br />

Im Juni startet Aldi Süd seinen Online-<br />

Lieferdienst für Lebensmittel. Wettbewerber<br />

Lidl hat sich vorerst anders entschieden<br />

und will aktuell keinen Lieferdienst in<br />

Deutschland starten. Bei Aldi Süd dürfen<br />

zunächst in einer Art Testlauf allerdings nur<br />

die Mitarbeiter im Umkreis der Aldi-Süd-<br />

Zentrale in Mülheim bestellen. Rund 1.300<br />

Artikel aus den Bereichen Kühlware, TK und<br />

Trockensortiment sollen im Angebot sein.<br />

Lidl hält dagegen die Kostenstrukturen eines<br />

Lieferdienstes derzeit für nicht attraktiv.<br />

E-Food lasse sich nicht wirtschaftlich abbilden.<br />

Man habe mehrfach durchkalkuliert,<br />

aber es gebe dafür „aktuell schlicht keinen<br />

Business-Case“, sagt Lidl.<br />

•<br />

Aral weitet die Kooperation mit Freenow,<br />

dem App-Anbieter für Mobilität, aus. Die<br />

Fahrer von Freenow sollen ab Mitte des<br />

Jahres mit der Aral Fuel & Charge Card an<br />

allen Aral Tankstellen bundesweit tanken<br />

und laden können. Mit der Karte will Freenow<br />

seinen Taxipartnern eine schnelle Abwicklung<br />

des Tankvorgangs ermöglichen.<br />

Nach dem Start in Hamburg soll die Ausweitung<br />

auf alle Standorte erfolgen.<br />

•<br />

Der Technik-Ausstatter für C-Store-<br />

Bistros Welbilt hat die Ernennung von Jean<br />

Paul Roudier zum Interimsgeschäftsführer<br />

der Tochtergesellschaft Convotherm bekannt<br />

gegeben. Roudier wird die Nachfolge<br />

des Geschäftsführers Reine Wasner antreten<br />

und während dieser Zeit weiterhin die<br />

Leitung der Vertriebs- und Marketingabteilung<br />

von Welbilt EMEA innehaben.<br />

•<br />

Der Sushi-Snack-Anbieter Eat Happy und<br />

der Logistik Dienstleister Meyer Quick Service,<br />

QSL, setzen ihre Zusammenarbeit für<br />

weitere sechs Jahr fort. Beide Unternehmen<br />

unterzeichneten einen Vertrag, der bis 2029<br />

läuft. QSL beliefert seit 2019 im One-Stop-<br />

<strong>Shop</strong>-System mehr als 1.000 Standorte des<br />

Spezialisten für frisch gerolltes Sushi und<br />

Asia-Snacks in Deutschland, Österreich,<br />

Italien und Luxemburg. Neben der Distribution<br />

zu den einzelnen <strong>Shop</strong>s umfasst die<br />

Dienstleistung auch den Einkauf der Grundprodukte<br />

und die Lagerhaltung.<br />

•<br />

Seit kurzem können Kunden des Rewe-<br />

Lieferservice von mindestens einem Gratis-<br />

Liefertag pro Woche profitieren. Auch sollen<br />

sich die Liefergebühren an jedem Rewe-<br />

Standort reduzieren. Sie liege je nach<br />

Warenkorbgröße und gewünschtem Lieferzeitfenster<br />

zwischen Null und 4,90 Euro.<br />

Bestellungen ab einem Warenkorbwert von<br />

120 Euro werden kostenlos geliefert.<br />

Fotos: Lekkerland, Orlen Deutschland, Wöllhaf, Krombacher


29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Titelstory | 03<br />

Fortsetzung Titelstory<br />

REEMTSMA WILL<br />

EIN GUTER<br />

PARTNER SEIN<br />

„Esso pflegt seit<br />

Juli 2022 eine<br />

besondere<br />

Partnerschaft mit<br />

Reemtsma.“<br />

Bernd Lutter<br />

Reemtsma Market Manager Germany<br />

>><br />

Fortsetzung Titelstory<br />

Zigaretten und E-Zigaretten: Die Verschiebungen im<br />

Sortiment stellen die Branche vor Herausforderungen.<br />

Fotos: Reemtsma, Adobe Stock<br />

Eine neue überarbeitete Tabakproduktrichtlinie<br />

ist in der<br />

Pipeline. Die Kommission der Europäischen<br />

Union bereitet sie vor. Eine Einwegkunststoffverordnung<br />

wird es hier zu Lande ebenfalls<br />

bald geben. Hinzu kommt die Verschiebung<br />

innerhalb des Tabakwaren-Sortiments von den<br />

klassischen Produkten hinzu den risikoreduzierten<br />

Newcomern wie E-Zigaretten und<br />

Nikotin Pouches. Und schließlich gibt es in<br />

dieser neuen Kategorie eine weitere Herausforderung:<br />

den Trend, um nicht zu sagen der<br />

Boom, zu so genannten Disposables, also Einweg-E-Zigaretten.<br />

All diese, zum Teil problematischen<br />

Marktentwicklungen haben sich<br />

Industrie und Handel in Deutschland zu stellen.<br />

So auch Reemtsma, der Marktzweite unter<br />

den Tabakwarenherstellern hier zu Lande.<br />

Zweistelliger Millionenbetrag<br />

Das Unternehmen, die deutsche Tochtergesellschaft<br />

von Imperial Brands, will sich dem offensiv<br />

stellen. Auch der Einwegkunststoffverordnung:<br />

„Wir erwarten eine hohe finanzielle Belastung,<br />

die für ein Unternehmen wie wir es sind,<br />

jedes Jahr bei einem zweistelligen Millionenbetrag<br />

liegen wird,“ schätzt Bernd Lutter, Reemtsma<br />

Market Manager für Deutschland, die Lage<br />

ein. Die Industrie werde spätestens ab 2025 dadurch<br />

weitere Kosten tragen müssen. Das sei ein<br />

hoher Impakt. Trotzdem wolle Reemtsma die<br />

Auflagen befolgen, so Lutter weiter. Allerdings<br />

wolle sich der Hersteller im Vorfeld so aufstellen,<br />

dass man auf die Regulierungen vorbereitet sei.<br />

Zum einen prüfe man biologisch abbaubare Produkte<br />

oder Papierfilter. Diese sollen noch einmal<br />

weiterentwickelt werden. Zum anderen sollen<br />

die Konsumenten und Konsumentinnen für das<br />

so genannte Kippen-Littering weiter sensibilisiert<br />

werden. Dazu hat Reemtsma bereits im vergangenen<br />

Jahr seine Taschenaschenbecher-Aktion<br />

zusammen mit der Tankstellengesellschaft<br />

Score gestartet. Nach einem ersten Test und dem<br />

Reemtsma möchte seine<br />

Taschenaschenbecher künftig<br />

mit weiteren Tankstellensystemen<br />

im Markt verteilen.<br />

Rollout sei die Kundenresonanz bei den <strong>Shop</strong>pern<br />

sehr positiv gewesen, betont Lutter gegenüber<br />

dieser Zeitung. Diese Aufklärungsarbeit in<br />

Richtung der Kunden sei wichtig, das Thema<br />

Nachhaltigkeit müsse in den Fokus gerückt werden.<br />

Der Market Manager für Deutschland würde<br />

Taschenaschenbecher gerne mit weiteren Tankstellensystemen<br />

und mit dem Fachhandel im<br />

Markt verteilen. Schon jetzt gebe es mit Team einen<br />

weiteren Tankstellenpartner, der aktiv dabei<br />

sei. Mit einem dritten Interessenten sei man in<br />

der finalen Abstimmung. Auch Esso, also die EG<br />

Group, werde sich der Aktion wohl anschließen.<br />

„Esso pflegt seit Juli 2022 eine besondere Partnerschaft<br />

mit Reemtsma“, sagt Lutter. Sowohl die<br />

Kommunikation und das Category Management<br />

als auch die Aktivierung auf der Handelsfläche<br />

steuere Reemtsma in enger Abstimmung mit der<br />

Betreibergesellschaft EG Group. Die Folge sei eine<br />

positive Absatz- und Umsatz-Entwicklung<br />

und auch eine höhere Flächenproduktivität. Eine<br />

solche strategische Allianz wünscht sich Lutter<br />

mit weiteren <strong>Convenience</strong>-Playern.<br />

Gerade vor dem Hintergrund möglicher neuer<br />

Regulierungen durch eine novellierte Tabakproduktrichtlinie<br />

wachse die Wichtigkeit solcher<br />

Partnerschaften, sagt er. Reemtsma wünsche eine<br />

noch intensivere Zusammenarbeit mit dem <strong>Convenience</strong>-Handel,<br />

dessen Bedeutung durch die<br />

EU-Regulierungen zunehmen werde. Denkbar<br />

sei beispielsweise, dass die Union auf die Handelslandschaft<br />

Einfluss nehme. Das bedeute, dass<br />

ganze Handelsformen, etwa der Lebensmittel-<br />

Einzelhandel, vom Verkauf von Tabakprodukten<br />

ausgeschlossen werden könnten. In den Niederlanden<br />

werde dies bereist vorgeführt. Zudem, so<br />

Lutter, habe er den Eindruck, dass manche Handelspartner<br />

im <strong>Convenience</strong>-Markt die Problemlage<br />

zur neuen Tabakproduktrichtlinie noch<br />

nicht voll wahrgenommen hätten. Hier habe<br />

Reemtsma eine partnerschaftliche Verantwortung<br />

und auch Konzepte dafür, das gemeinsame<br />

Geschäft erfolgreich fortsetzen zu können.<br />

Große Leistung<br />

auf kleinstem Raum.<br />

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<strong>04</strong> | Titelstory + People<br />

29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />

PEOPLE<br />

>><br />

Fortsetzung Titelstory<br />

Konstantin<br />

Lebens<br />

bildet ab sofort als neuer zusätzlicher<br />

Geschäftsführer mit seinem<br />

Vater Uwe Lebens die Doppelspitze<br />

bei Genuport Trade. Zuletzt war<br />

er als Head of Field Force & Online-<br />

Sales bei dem Unternehmen aktiv<br />

und verantwortete die Online-Strategie<br />

und den Außendienst.<br />

„DAS BUSINESS<br />

ZUKUNFTSFÄHIG<br />

MACHEN“<br />

Matthias Heß<br />

hat beim Caterer<br />

und <strong>Shop</strong>-Betreiber Aramark<br />

die Position des Culinary Director<br />

übernommen. Er verantwortet die<br />

Weiterentwicklung der kulinarischen<br />

Konzepte und der Food-<br />

Strategie. Der gelernte Koch ist<br />

seit 25 Jahren in verschiedenen<br />

Positionen bei Aramark tätig.<br />

Noch weniger werben, weniger<br />

Verkaufsstellen und ein Verbot für<br />

Disposables. Reemtsma will<br />

dagegenhalten und die Tabak-<br />

Handelspartner stärken. Text Martin Heiermann<br />

Bernd Lutter lehnt ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten<br />

ab. Die Industrie sei hier in der Selbstverantwortung.<br />

IMPRESSUM<br />

www.convenienceshop.de<br />

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Redaktion Hans Jürgen Krone, Chefredakteur/<br />

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Martin Heiermann, Redakteur,<br />

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Mobil 0152 22576371<br />

Layout Carsten Hoppen –114, Anne Kremer<br />

–172, Claudia Krumm –169, Elfriede Münk –115,<br />

Benjamin Richter –136, Nina Vahrenkampf –116<br />

Layoutkonzept Anja Steinig<br />

Vertrieb LV-Service-Center, Telefon: 02501/<br />

801–4482, E-Mail: vertrieb@lp-verlag.de<br />

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Mitglieder der Geschäftsleitung: Torsten Zelleröhr,<br />

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Anzeigen Leiter Media Sales: Torsten Zelleröhr<br />

–144; Mediaberatung: Birgit Schuld –143,<br />

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Uetersen, Mobil: 0171 / 7706682, Telefon: 0 41<br />

22/9 99 79–0, E-Mail: office@geuermedien.de;<br />

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E-Mail: weller@weller-medienvertretung.de;<br />

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Bezugspreis Einzelheft 3,80 EUR Jahresabo<br />

Inland: 31,20 EUR; Ausland: 39,40 EUR Kein<br />

Anspruch auf Rückgabe des Bezugsgeldes bei<br />

Ausfall der Lieferung durch höhere Gewalt.<br />

Nachdruck, auch von Auszügen, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegt eine<br />

Beilage der Philip Morris GmbH bei.<br />

Wir bitten um Beachtung.<br />

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34121 Kassel<br />

Mitglied im<br />

BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN<br />

VENDING-AUTOMATENWIRTSCHAFT E.V.<br />

G13952 ISSN 0948–8855<br />

schon seit langem leben wir mit den Verordnungen der Europäischen<br />

Union und haben gelernt, damit umzugehen.<br />

Trotzdem sehen wir einen deutlichen Anstieg an Regulierung gerade im<br />

Tabakbereich, bei E-Zigaretten und neuartigen Nikotin-Produkten“, sagt<br />

Bernd Lutter, Market Manager bei Reemtsma gegenüber <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>.<br />

Er erwartet weitere Verschärfungen der EU-Regeln. Die neue Tabakproduktrichtlinie<br />

sei in Brüssel in den Startlöchern. Von den Einschränkungen betroffen,<br />

seien wahrscheinlich vor allem die Werbung, das Handling, aber auch die<br />

Aromen, prognostiziert man bei Reemtsma. „Insgesamt werden wir in unserem<br />

Geschäft mit noch mehr Leitplanken zu rechnen haben als bisher“, sagt<br />

der Reemtsma-Manager im Gespräch.<br />

Bernd Lutter bereitet mit diesen Worten die Tabak-Branche inklusive der<br />

Handelspartner auf eine weiter Regulierungsrunde durch die europäische<br />

und deutsche Politik vor. Gerade deshalb ermuntert der Market Manager<br />

insbesondere auch den <strong>Convenience</strong>-Handel, mit Reemtsma verstärkt zusammenzuarbeiten.<br />

Gemeinsam könne man den Herausforderungen begegnen.<br />

Lutter verweist auf bereits bestehende Einschränkungen: In Sachen<br />

Werbung gibt es seit einiger Zeit umfangreiche Verbote der Außenwerbung.<br />

Entsprechende Werbeverbote für die E-Zigarette sollen zu Anfang kommenden<br />

Jahres folgen. Darüber hinaus erwartet Lutter künftig weiter gehende<br />

Regulierungen der Werbung am Point of Sale. Auch sei es wahrscheinlich,<br />

dass die Packungen für Tabakprodukte noch einmal in ihrer Form und Farbe<br />

verändert werden müssten. Darauf deute das europäische Umfeld hin. Ein<br />

Blick über die Grenzen ins europäische Ausland zeige auch, dass es Tendenzen<br />

gebe, wahrscheinlich ganze Handelsformen vom Verkauf von Tabakprodukten<br />

auszuschließen, wie sich dies in den Niederlanden bereits andeute.<br />

Damit sei eventuell in den nächsten drei, vier oder fünf Jahren zu rechnen.<br />

Aufmerksamkeit für die kommende Tabakproduktrichtlinie<br />

„Den Fachhandel und den <strong>Convenience</strong>-Bereich werden diese Verkaufsverbote<br />

nicht betreffen“, meint Lutter. Die <strong>Convenience</strong>-Stores könnten unter diesen<br />

Umständen sogar an Bedeutung gewinnen. Denn der Kanal hat einiges zu bieten,<br />

vor allem die permanente Verfügbarkeit des Tabaksortiments durch lange Öffnungszeiten.<br />

Der Reemtsma-Manager möchte den Blick der Handelspartner auf die<br />

Tabakproduktrichtlinie in ihrer überarbeiteten Version 3.0 lenken, die bald zu<br />

erwarten ist, und die Konsequenzen, die sich aus ihr ergeben. Wenn Reemtsma<br />

mit <strong>Convenience</strong>-Handelspartnern spreche, werde die Problemlage zur<br />

neuen Richtlinie noch nicht voll wahrgenommen. Das sei verständlich, denn<br />

viele <strong>Convenience</strong>-Player kümmerten sich derzeit um tagesaktuelle Herausforderungen.<br />

Vielen sei das Szenario noch nicht wirklich bewusst, dass „was<br />

passieren“ werde. Momentan trage Reemtsma mit Hilfe seines Key Accounts<br />

dies an die Partner heran, um zu einem aktiven Austausch zur Thematik<br />

anzuregen. Die Branche darauf vorzubereiten, liege auch in der Verantwortung<br />

von Reemtsma. Es gelte, gemeinschaftlich enger zusammenzurücken,<br />

um auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Das Unternehmen habe Konzepte,<br />

damit das gemeinsame Geschäft fortgesetzt werden könne. Tabakwaren seien<br />

Magneten für Kunden: „Deshalb kommen die Konsumenten und kaufen auch<br />

weiteres in den <strong>Shop</strong>s“, meint Lutter.<br />

Tabakwaren, die „Flächenproduktivitätsgiganten“<br />

Allerdings betonte Bernd Lutter im Gespräch, dass man grundsätzlich zufrieden<br />

mit der aktuellen partnerschaftlichen Situation sei. Oft seien die Tankstellengesellschaften<br />

jedoch mit dem Thema Energiegesetz oder mit der Mobilitätswende<br />

beschäftigt. Diese erforderten viel Aufmerksamkeit.<br />

Dennoch gelte es über Kategorie-Lösungen nachzudenken. Reemtsma<br />

bietet dazu seine Beratungsleistungen an, inklusive Category Management.<br />

„Es hilft, das gesamte Business zukunftsfähig aufzustellen,“ so Lutter weiter.<br />

Das Management der Kategorien betreffe nicht nur das Tabakwaren-Sortiment,<br />

sondern die gesamte Verkaufsfläche. Es gehe um Flächenproduktivität<br />

und Flächenauslastung. Das Sortiment müsse auf der zur Verfügung stehenden<br />

Fläche optimiert werden. Ein gesundes Verhältnis von Nonfood, Food<br />

sowie von Tabak- und Nikotinprodukten sei nicht zu unterschätzen. Das<br />

schließe eine Umfeld-, Standort- und Kundenanalyse mit ein. Deshalb blicke<br />

Reemtsma auch von Konsumentenseite auf die <strong>Shop</strong>s und könne den Handelspartnern<br />

Beratung und Konzepte anbieten. Denn Tabakwaren seien im<br />

<strong>Convenience</strong>-Markt „Flächenproduktivitätsgiganten“.<br />

Grundsätzlich ist Reemtsma mit jedem großen Mineralölkonzern, der hier Lande<br />

im Tabakwaren-Einzelhandel unterwegs ist, vertraglich gut aufgestellt. Das<br />

macht Bernd Lutter deutlich. In diesem Zusammenhang betont er die Kooperation<br />

mit Esso. Seit Juli des vergangenen Jahres gebe es eine exklusive Partnerschaft<br />

mit der Tankstellengesellschaft. Dies betreffe sowohl die Kommunikation und<br />

das Category Management als auch die Aktivierung auf der Handelsfläche. Gemeinschaftlich<br />

werde das <strong>Convenience</strong>-Geschäft gesteuert. „Absatz und Umsatz<br />

sowie die Flächenproduktivität konnten gesteigert werden.“ Die strategische Allianz<br />

mache „eine Menge Spaß und bringt wirtschaftlichen Nutzen “. Ähnliches,<br />

so Lutter, gebe es im Tabakfachhandelsbereich bereits seit Jahren.<br />

Trainings und Schulungen rund um die E-Zigarette<br />

Eine weitere aktuelle Herausforderung für die Tabakwaren-Industrie und den<br />

<strong>Convenience</strong>-Handel sind die Sortiments-Verschiebungen hin zu risikoreduzierten<br />

Alternativen, also zu E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Tabak-Pouches.<br />

Reemtsma reagiert darauf mit vielfältigen Schulungsangeboten: „Zunächst trainieren,<br />

schulen und unterstützen wir das Personal des Händlers konsequent. Diverse<br />

Programme sind in der aktiven Nutzung durch die Partner“, macht Lutter<br />

deutlich. Es gebe Online-Trainings für Handelspartner und deren Angestellte. Bei<br />

jede Schulungseinheit erhalte der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin eine Belohnung.<br />

Für große Key Account-Systeme spreche Reemtsma Einladungen zu Schulungsabenden<br />

aus. Für die neuen Kategorien gebe es Folder und Erklärungen zu<br />

den Produkten sowie Aufsteller für die Tresen in den <strong>Convenience</strong>-Stores. Am<br />

Point of Sale erfolge diese Unterstützung durch den Außendienst des Unternehmens.<br />

Reemtsma habe diesen in den vergangenen Jahren noch mal neu aufgestellt.<br />

„Wir haben 230 Mitarbeiter im Außendienst, also Personal aufgebaut. Vor<br />

Jahren waren es noch 160 Mitarbeitende“, berichte der Market Manager gegenüber<br />

<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>.<br />

Lutter verdeutlich aber auch seine Einschätzung zur Entwicklung der<br />

einzelnen Kategorien innerhalb des Sortiments: „Zunächst werden Zigaretten<br />

ihre Marktposition noch über einen längeren Zeitraum behalten.“ Der<br />

Konsument entscheide, man richte sich deshalb an seinen Bedürfnissen aus.<br />

Es gebe zwar eine Tendenz zu den Risikoreduzierten und deren Anteil werde<br />

sich künftig erhöhen, doch das heutige Geschäft werde schließlich immer<br />

noch zu 96 Prozent mit klassischen Tabakprodukten gemacht. Das werde<br />

auch in Zukunft noch einige Zeit so bleiben.<br />

„Wenn die E-Zigaretten-Nachfrage allerdings weiter steigen sollte, können<br />

wir auch diese bedienen“, sagt Lutter. Das Unternehmen habe bereits mit der Blue<br />

2.0 ein nachhaltiges E-Zigaretten-Produkt mit Pod-System im Angebot. Reemtsma<br />

stütze sich bei seinen Marktaktivitäten vor allem auf die Datenlage, die zusammen<br />

mit den Handelspartnern analysiert werde. Daten seien heute der Schlüssel<br />

dazu, immer das richtige Angebot zu machen, betont Lutter. Allerdings werde<br />

es durch die werblichen und kommunikativen Einschränkungen immer schwerer,<br />

Ziele vorzugeben und das Einkaufsverhalten zu beeinflussen. Eine strategische<br />

Ausrichtung auf gewisse Kategorien sei kaum mehr möglich. Die Konsumenten<br />

steuerten die Entwicklung. Die Konsumentenbedarfe seien die Herausforderung<br />

in diesem dynamischen Markt, den man lesen können müsse. „Heute<br />

ist es nicht möglich zu sagen, wo wir 2025 mit E-Zigaretten liegen werden,“<br />

meint der Market-Manager dazu.<br />

Ein Nein zum Verbot der Einweg-E-Zigaretten<br />

Zur stark ansteigenden Nachfrage nach Disposables, den Einweg-E-Zigaretten,<br />

verweist Lutter darauf, dass die Industrie diesen Trend nicht getrieben habe. Er<br />

sei vielmehr vor allem durch neue Medien gefördert und befeuert worden. „Unsere<br />

Antwort darauf als einer der Marktführer bei E-Zigarette ist die Blu bar“, sagt<br />

er. Die Innovationspipeline des Herstellers habe schnell reagiert. Seit April sei das<br />

Angebot mit Varianten im Markt. Die Blu bar sei von den Partnern im <strong>Convenience</strong>-Markt<br />

gut angenommen worden. Es gebe ein positives Feedback. Der<br />

Newcomer basiere auf dem Pod-System Blu. Man wolle den Konsumenten mit<br />

einer garantiert sauberen Qualität bedienen.<br />

Der Problematik dieses Trends ist sich Reemtsma jedoch durchaus bewusst:<br />

„Wir stellen uns unserer Verantwortung als Markenartikler“, so Lutter.<br />

Die Nachhaltigkeit sei nicht zufriedenstellend. Mit einem Verbot der<br />

Einweg-E-Zigaretten zeigt sich Bernd Lutter jedoch nicht einverstanden. Er<br />

finde Verbote nicht richtig. Vielmehr sollte es seiner Meinung nach Regulierungen<br />

geben, um unseriöse Wettbewerber auszuschließen und deren Vertrieb<br />

zu unterbinden.<br />

Fotos: Reemtsma, Genuport, Aramark


29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Handel | 05<br />

FILLIBRI FÜR<br />

SMARTSTORES<br />

Die Fillibri-App wird zurzeit an Westfalen-<br />

Tankstellen mit zusätzlicher Funktion getestet.<br />

Ein ganzheitliches <strong>Shop</strong>-Feature ist in der<br />

Entwicklung. CS stellte dem Fillibri-CEO dazu<br />

einige Fragen. Interview Martin Heiermann<br />

Fillibri hat angekündigt, seine App in ein <strong>Shop</strong> & Go Feature zu erweitern, auch nutzbar für unbemannte<br />

Stores. Das kündigte Marc Weßling (r.), CEO des Unternehmens, gegenüber dieser Zeitung an.<br />

Fotos: Fillibri<br />

Die Fillibri-App kann nun<br />

auch im Tankstellen-<strong>Shop</strong><br />

eingesetzt werden, zunächst an Westfalen-Stationen.<br />

Mit der neuen Click & Collect-Funktion<br />

können Kaffeespezialität bestellt und bezahlt<br />

werden. Zudem werde die Fillibri-App um ein<br />

ganzheitliches <strong>Shop</strong> & Go-Feature erweitert. Dazu<br />

gab Marc Weßling, CEO bei Fillibri, Auskunft.<br />

<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> Wie machen Sie es<br />

möglich, dass Kaffee- und <strong>Convenience</strong>-Kunden<br />

im Tankstellen-<strong>Shop</strong><br />

nicht anstehen müssen?<br />

Marc Weßling Durch den vorangestellten Bezahlvorgang<br />

werden die Mitarbeitenden an<br />

der Kasse entlastet und können effizienter arbeiten.<br />

Sie bekommen direkt eine Info über<br />

die Bestellung und können diese zwischen<br />

zwei Kassiervorgängen bearbeiten. Der Kaffee<br />

wird an einen Pick up Point abgestellt, sodass<br />

die Click & Collect-Kunden nicht in der<br />

Schlange anstehen müssen. Gleichzeitig verkürzt<br />

sich die Wartezeit aller anderen Kunden<br />

durch die Entzerrung beim Bezahlvorgang.<br />

CS Wie sehen die ersten Erfahrungen<br />

an den fünf beteiligten Westfalen-Tankstellen<br />

aus?<br />

Weßling Die User waren durchweg begeistert<br />

vom intuitiven Bezahlvorgang und dem einfachen<br />

Ablauf des Click & Collects. Sie konnten<br />

ihre Wartezeit verkürzen und haben von<br />

dem bequemen Handling des Bezahlens noch<br />

während des Tankens gesprochen. Durch die<br />

auffällige Beschilderung war auch das Abholen<br />

des Kaffees im <strong>Shop</strong> leicht verständlich.<br />

Auch die Mitarbeitenden vor Ort konnten<br />

uns nur Positives berichten: Durch das mobile<br />

Bezahlen konnte direkt mit der Zubereitung<br />

des Kaffees begonnen werden.<br />

CS An welchen Stationen soll das<br />

neue Angebot ausgerollt werden?<br />

Weßling Der Rollout erfolgt etappenweise:<br />

Wir stellen zeitnah in Gruppen die nächsten<br />

Stationen auf Click & Collect mit der Fillibri<br />

App um. Ziel ist es, sukzessive im gesamten<br />

Westfalen Netz, je nach Umsetzbarkeit in den<br />

Stationen, das neue Feature zu etablieren.<br />

CS Wie wird die Erweiterung der<br />

Fillibri-App um ein ganzheitliches<br />

<strong>Shop</strong> & Go-Feature aussehen.<br />

Weßling Hier sind wir aktuell in der Konzeptionsphase<br />

und in der Analyse sowie Auswertung<br />

der Hersteller. Zusammen mit Westfalen,<br />

Zweitag und Huth prüfen wir demnächst<br />

die technische Machbarkeit für die Einbindung<br />

einer Scan & Go-Lösung in die Tankstellen-<br />

beziehungsweise Mobility-Welt.<br />

CS Welche Funktionen und Angebote<br />

werden möglich sein?<br />

Weßling Generell soll es möglich sein, mit<br />

Hilfe der Fillibri App in einem bemannten sowie<br />

unbemannten Store via Scan-Prozess am<br />

eigenen Smartphone oder eventuell auch mit<br />

zusätzlichem Handscanner Produkte in den<br />

virtuellen Warenkorb zu legen. Diese Warenkorbfunktion<br />

wäre auch beim Tanken und<br />

Waschen denkbar und die Bezahlung letztlich<br />

über einen Check-out im Smartphone, an einer<br />

Selbstbedienungskasse oder herkömmlichen<br />

Kasse möglich. Alkohol und Tabak müssen<br />

dann, etwa in Automaten, an einen Altersverifikationsprozess<br />

gebunden sein.<br />

STOP<br />

ZWISCHENDURCH<br />

LSI – Germany GmbH<br />

Eyber Str. 81<br />

D – 91522 Ansbach<br />

www.bifi.com<br />

GO


06 | Handel<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Handelsunternehmen<br />

beim E-Loading dabei<br />

Der Handel trägt maßgeblich zum Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />

für Elektromobilität bei. Das ergibt sich aus<br />

dem EHI-Whitepaper „Elektromobilität im Handel <strong>2023</strong>“.<br />

Demnach haben Handelsunternehmen in den vergangenen<br />

Jahren in großem Umfang Ladeinfrastruktur auf ihren Parkplätzen<br />

aufgebaut. Etwa 71 Prozent von ihnen geben an,<br />

Lademöglichkeiten anzubieten. Weitere 15 Prozent planen<br />

dies für die Zukunft. Nur für 14 Prozent der Befragten ist das<br />

Ladesäulenthema nicht relevant. Gründe hierfür sind beispielsweise<br />

Innenstadtlagen – wie es sie oft beim Bekleidungs-,<br />

Schuh- und Sportfachhandel gibt – oder gemietete<br />

Objekte, für die Vermieter zuständig sind. Bis zum nächsten<br />

Jahr plant mehr als ein Drittel der befragten Handelsunternehmen,<br />

zwischen 51 und 300 neue Ladestationen zu errichten.<br />

Weitere zehn Prozent wollen über 300 Neueinrichtungen<br />

umsetzen. Bei den hohen Strom- und Investitionskosten<br />

hat der Handel vielfach seinen kostenlosen<br />

Ladeservice überdacht und nun Gebühren eingeführt.<br />

71 Prozent der Händler lässt sich den Strom-Service nun<br />

bezahlen im Vergleich zu 42 Prozent im Jahr 2022. Nur<br />

noch elf Prozent geben Ladestrom kostenfrei an Kunden ab.<br />

Flexpole-Eröffnung (v.l.n.r.): Carlo Cumpelik, Shell Deutschland,<br />

Simon Löffler, Elli, und Tobias Bahnsen, Shell Deutschland.<br />

IM MOBILITY-MARKT<br />

GEHT ES VORAN<br />

Ganz unterschiedliche Player mit recht verschiedenen<br />

Ansätzen und Zielen sind derzeit sehr aktiv im Geschäft mit<br />

den alternativen Energie unterwegs. Text Hans Jürgen Krone<br />

Fastned stellt App für<br />

Apple Car Play vor<br />

Fastned, europäisches Unternehmen für Schnellladeinfrastruktur,<br />

hat seine eigene neue App zum Lokalisieren<br />

von Ladestationen für Apple Car Play vorgestellt. Fahrerinnen<br />

und Fahrer von Elektroautos sollen nun direkt im Infotainmentsystem<br />

ihres Fahrzeugs Fastned-Stationen finden<br />

können. Apple Car Play ermöglicht es I-Phone-Nutzenden,<br />

die Benutzeroberfläche ihres Geräts auf dem Infotainmentsystem<br />

des Fahrzeugs anzuzeigen.<br />

Viel los war in den vergangenen Wochen<br />

rund um das Thema E-Loading und<br />

andere alternative Kraftstoffe. Kaum ein Tag verging, an dem<br />

nicht nur ein Unternehmen über seine neuen Projekte in diesem<br />

Bereich berichtete. So eröffnete beispielsweise Shell in<br />

der ersten Maiwoche die erste 150 Kilowatt Elli Flexpole-Ladestation<br />

an einer Shell-Tankstelle in Göttingen. Das Besondere<br />

daran: Die Ladesäule der Volkswagen-Tochter Elli besitzt<br />

ein einzigartiges Batteriespeichersystem, das den Anschluss<br />

an ein Niederspannungsnetz ermöglicht. Dank dieser neuen<br />

Technologie könnten die Ladestationen einfach und flexibel<br />

installiert und der Netzausbau beschleunigt werden, berichten<br />

die Unternehmen. Laut Shell wird ein schnellerer Ausbau<br />

der Ladeinfrastruktur durch die Notwendigkeit von Spezial-<br />

Transformatoren erschwert, deren Beschaffung von langen<br />

Lieferzeiten geprägt sei. Darüber hinaus richteten rund 900<br />

deutsche Verteilnetzbetreiber unterschiedliche Anforderungen<br />

an die Transformatoren.<br />

Internationaler Rollout geplant<br />

Nach erfolgreichem Testbetrieb wollen Shell und Volkswagen<br />

die Flexpole-Ladestationen sukzessive in weiteren Ländern<br />

ausrollen. Dabei hat man wohl künftig weniger die Tankstellen<br />

im Auge, sondern vor allem Standorte, an denen ansonsten<br />

schnelles Laden schwierig wäre. Allerdings gibt es auch<br />

Tankstellen, wo sich dies nicht einfach gestaltet.<br />

Shell betonte aber in diesem Zusammenhang, dass das<br />

Unternehmen neben seinen Tankstellen bereits heute zu den<br />

größten Anbietern von Ladeinfrastruktur zu Hause, bei der<br />

Arbeit, unterwegs und an Straßenlaternen gehöre. „Wir wollen<br />

unseren Beitrag leisten, um Kunden den Umstieg auf ein<br />

Elektrofahrzeug zu ermöglichen und so die CO2-Emissionen<br />

im Transportsektor zu senken“, sagt Tobias Bahnsen, Head of<br />

Shell E-Mobility, zuständig für Deutschland, Österreich und<br />

die Schweiz. Simon Löffler, bei Elli verantwortlich für die Bereiche<br />

Sales, Produkte und Projekte, ergänzt: „Der schnelle<br />

Ausbau der Ladeinfrastruktur ist eine Voraussetzung für den<br />

Erfolg der E-Mobilität. Mit Innovationen wie der Elli Flexpole<br />

leisten wir dazu einen Beitrag. Sie kann nahezu überall ohne<br />

große Bauarbeiten aufgestellt werden und eignet sich daher<br />

ideal für einen schnellen Aufbau von Schnelllademöglichkeiten.<br />

Wir freuen uns, dass wir mit Shell einen starken Partner<br />

gefunden haben, der genau wie wir das Ladenetz in Deutschland<br />

und Europa ausbauen will.“<br />

Shell erinnerte in diesem Kontext daran, dass sich die<br />

Bundesregierung zum Ziel gesetzt habe, dass den Fahrerinnen<br />

und Fahrern von E-Autos bis 2030 mindestens eine Million<br />

Ladepunkte zur Verfügung gestellt werden. Laut Bundesnetzagentur<br />

sei die Zahl der Ladepunkte im vergangenen Jahr<br />

deutlich um etwa 21.000 auf insgesamt über 80.000 gestiegen<br />

Davon seien rund 67.000 Normalladepunkte und etwa<br />

13.000 Schnellladepunkte.<br />

Mobilität nur aus Ökostrom<br />

Einen anderen Schwerpunkt setzt der Anbieter Ladegrün.<br />

Ihm geht es vor allem darum, wie der Ladestrom erzeugt wird.<br />

Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben vorgenommen,<br />

bis 2026 ein Netz von 4.000 Ladepunkten aufzubauen,<br />

das mit hochwertigem Ökostrom der beteiligten Energieversorger-Unternehmen<br />

beliefert werden soll. Das Spektrum der<br />

Ladeinfrastruktur reicht laut Unternehmen von „quartiersinternen<br />

(Carsharing-)Ladepunkten über die Flottenversorgung<br />

bis hin zu Parkplätzen des Einzelhandels“. Gegründet wurde<br />

Ladegrün im Jahr 2021 als Genossenschaft von den Ökoenergieanbietern<br />

EWS Schönau,Green Planet Energy (ehemals<br />

Greenpeace Energy), den Inselwerken und Naturstrom sowie<br />

der GLS Bank. Der Ökostrom soll laut Ladegrün ausschließlich<br />

aus erneuerbaren Energien, überwiegend aus Wind-,<br />

Wasser- und Solarkraft aus Deutschland und Österreich<br />

stammen.<br />

Westfalen in Sachen Wasserstoff aktiv<br />

Bei einer andere Art grüner Energie wollen künftig RWE und<br />

die Westfalen Gruppe zusammenarbeiten. Sie wollen gemeinsam<br />

darauf hinarbeiten, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge<br />

mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Im Rahmen eines<br />

Joint Ventures soll deshalb eine Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur<br />

insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge entwickelt<br />

werden. Bis 2030 sollen dabei je nach Marktentwicklung bis<br />

zu 70 Wasserstoff-Tankstellen entstehen. Sopna Sury, COO<br />

Hydrogen RWE Generation, sagt: „Wir sind überzeugt, dass<br />

Wasserstoff einen entscheidenden Beitrag leisten kann, um<br />

die CO2-Emissionen im Schwerlastverkehr deutlich zu senken.<br />

Darum ist diese Zusammenarbeit mit der Westfalen<br />

Gruppe wegweisend.“ RWE stellt mit seinen Elektrolyse-<br />

Anlagen in Lingen den grünen Wasserstoff. Westfalen soll<br />

sich um die Tankstelleninfrastruktur kümmern. Der regionale<br />

Fokus der Partner liegt zunächst auf NRW und Niedersachsen.<br />

Der Ausbau soll in Abstimmung mit Logistik-Unternehmen<br />

aus der jeweiligen Region erfolgen und den Markthochlauf<br />

begleiten. Erste Standorte sollen im Umfeld von Logistikzentren<br />

entstehen, wo beste Voraussetzungen für einen<br />

wirtschaftlichen Betrieb von Wasserstoff-Tankstellen bestehen<br />

– danach sind auch Standorte entlang der Autobahnen geplant.<br />

Die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle soll vor<br />

dem RWE-Gaskraftwerk Emsland einsatzbereit sein.<br />

I-Phone-Nutzende können Fastned jetzt bei Apple Car Play finden.<br />

VR mit offenem<br />

Zahlungssystem<br />

Die Unternehmen VR Payment und DRWZ Mobile<br />

wollen ab sofort einen einfachen Einstieg in die E-Mobilität<br />

ermöglichen: Ein neues Komplettpaket soll es angehenden<br />

Betreibern von E-Ladepunkten ermöglichen, alle<br />

Projektschritte aus einer Hand anzugehen. Dazu gehört die<br />

technische Installation, die Transaktionsabwicklung und<br />

Verwaltung, sowohl für Schnellladesäulen als auch für reguläre<br />

AC-Säulen, Einzelladestationen mit integrierter Bezahllösung<br />

sowie einem Bezahlterminal für mehrere Ladestationen.<br />

Soft- und Hardware werden dabei von den Technikpartnern<br />

Hectronic und Dadapower (der DaDaCon GmbH)<br />

bereitgestellt. Das Besondere: Alle E-Ladesäulen können<br />

mit einem offenen Zahlungssystem ausgestattet werden.<br />

Bezahlt werden kann mit Girocard, digitaler Wallet, Debitoder<br />

Kreditkarte.<br />

VR Payment arbeitet jetzt mit Hectronic und Dadapower zusammen.<br />

Fotos: Shell Deutschland, Fastned, VR Payment


Fotos: Christian von Polentz für Wöllhaf_Gruppe<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

FORMAT FÜR DIE CITY<br />

Der Travel-Retailer Wöllhaf geht neue<br />

Wege und ist unterwegs in die Innenstadt:<br />

In Berlin hat die Gruppe einen <strong>Shop</strong> der<br />

Marke Sweet Capital eröffnet und sieht dies<br />

als ersten Schritt für einen Rollout. Text Martin Heiermann<br />

Raus aus dem<br />

Flughafen, rein in<br />

die Stadt. Nach diesem Motto hat die<br />

Wöllhaf-Gruppe ihr erstes Outlet außerhalb<br />

eines Flughafens eröffnet. In<br />

Berlin brachte der profilierte Betreiber<br />

von Gastronomie- und Retail-Angeboten<br />

jetzt im „The Playce“ – den ehemaligen<br />

Potsdam Arkaden unweit des<br />

Potsdamer Platzes – sein Format Sweet<br />

Capital an den Start. Die Neuschöpfung<br />

ist eine Kombination aus Coffee-<br />

<strong>Shop</strong> und Confiserie. Der neue Store<br />

präsentiert sich in hellen Pastellfarben<br />

mit großflächigen Fensterfronten hin<br />

zu den Arkaden. Nach dem Betreten<br />

des Sweet Capital treffen die Kundendirekt<br />

auf einen breiten Thekenbereich,<br />

der die Vielfalt des Sortiments<br />

zeigt. Dort werden Baguettes, Focaccios,<br />

Croissants und anderes Gebäck<br />

präsentiert, das von der Berliner Bäckerei<br />

Dreißig in der Hauptstadt hergestellt<br />

wird. Daneben gibt es Salate,<br />

Törtchen und Kuchen. Der Kaffee in<br />

verschiedensten Varianten kommt<br />

von der Berliner Kaffeerösterei, ein<br />

Frühstücks- oder Lunch-Angebot runden<br />

das Portfolio ab.<br />

Speisen für unterwegs<br />

Links neben dem Thekenbereich, auf<br />

separierter Fläche, wird ein umfangreiches<br />

Retail-Angebot diverser Süßwaren<br />

offeriert, die besonderes als Geschenk<br />

oder für Touristen interessant<br />

sind. Partner sind die Berliner Manufakturen<br />

Walter sowie Sawade und<br />

Ohde. Bestuhlung mit kleinen Kaffeehaustischen<br />

gibt es sowohl innerhalb<br />

als auch außerhalb des <strong>Shop</strong>s. Grundsätzlich<br />

seien aber alle Speisen und Getränke<br />

auch zum Mitnehmen erhältlich.<br />

Wöllhaf betont, dass man für den<br />

To-go-Bereich besonderen Wert auf<br />

nachhaltige Verpackungen und Mehrwegsysteme<br />

lege, um den ökologischen<br />

Fußabdruck gering zu halten.<br />

Wöllhaf habe seit der Gründung<br />

kontinuierlich nach Möglichkeiten zur<br />

Expansion an Standorte mit hoher Besucherfrequenz<br />

gesucht, begründet<br />

das Unternehmen den nun erfolgten<br />

Schritt an den Standort The Playce.<br />

„Jedoch bestand schon länger der<br />

Wunsch, auch in attraktive innerstädtische<br />

Bereiche zu expandieren“, so die<br />

Gruppe. Mit der Neueröffnung des<br />

The Playce habe sich für Wöllhaf die<br />

Gelegenheit ergaben, nun solch einen<br />

ersten <strong>Shop</strong> zu eröffnen. Das Konzept<br />

von Sweet Capital zeige, dass Wöllhaf<br />

Der neue<br />

Store präsentiert<br />

sich in<br />

hellen Pastellfarben<br />

mit<br />

großflächigen<br />

Fensterfronten<br />

zu den<br />

Arkaden hin.<br />

Mit Sweet Capital möchte die Wöllhaf-Gruppe eine Marke<br />

schaffen, die in City-Lagen etabliert werden kann.<br />

in der Lage sei, für eine solches <strong>Shop</strong>-<br />

Format „aktuelle Trends zu erkennen<br />

und innovative Lösungen zu bieten“.<br />

Hier seien zwei in der Wöllhaf-Gruppe<br />

bereits erfolgreiche Konzepte zu einem<br />

verschmolzen worden. Ziel sei es,<br />

eine Marke zu schaffen, die künftig an<br />

unterschiedlichsten Standorten etabliert<br />

werden könne. Der Rollout werde<br />

nicht auf Berlin beschränkt bleiben.<br />

Handel | 07<br />

Rollout von Sweet Capital<br />

Die Wöllhaf-Gruppe plant für das<br />

Format und die Marke Sweet Capital<br />

einen Rollout. Man beobachte<br />

ständig den Markt und mögliche<br />

Standorte. Ein genaues Datum für<br />

die nächsten Schritte stehe noch<br />

nicht fest. Für dieses Jahr plant<br />

das Unternehmen allerdings einen<br />

weiteren Store in der Berliner<br />

Innenstadt. Das Grund-Konzept<br />

von Sweet Capital erfordere keine<br />

Änderungen, obwohl je nach Standort<br />

die Anteile von Gastronomie<br />

und Einzelhandel variieren könnten.<br />

Wöllhaf habe sich damit auf<br />

keine speziellen Standorte festgelegt.<br />

Entsprechend könnten auch<br />

bestimmte Marken – vom Kaffee<br />

bis hin zu den Süßwaren – auf<br />

neue Standorte angepasst werden,<br />

denn die Betonung der Regionalität<br />

als Teil des Konzeptes mache dies<br />

erforderlich. Auch <strong>Shop</strong>s in anderen<br />

Städten seien möglich.<br />

Steuer auf Verpackungen<br />

Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgericht,<br />

dass die Verpackungssteuer<br />

in Tübingen, die<br />

unter anderem Tankstellen, Bäckereien,<br />

Metzgereien, Imbissläden<br />

oder Cafés zahlen müssen, rechtmäßig<br />

ist, hat die Deutsche Umwelthilfe,<br />

DUH, Städte und<br />

Gemeinden aufgefordert, noch im<br />

laufenden Jahr eine Verpackungssteuer<br />

einzuführen. Dazu habe<br />

man Anträge in den 302 größten<br />

deutschen Städten gestellt, teilte<br />

die DUH kürzlich mit. In Tübingen<br />

werden seit Anfang 2022 je 50<br />

Cent für Einweggeschirr und Einwegverpackungen<br />

sowie 20 Cent<br />

für Einwegbesteck fällig. Wegen<br />

des Rechtsstreits wurden bisher<br />

aber keine Steuern eingezogen.<br />

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08 | Meinungen<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

E-LOADING UND CONVENIENCE<br />

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue<br />

spannende Meldungen zum Thema<br />

E-Loading auf meinem Schreibtisch<br />

landen. Das ist sicherlich auch zu erwarten. Mich<br />

wundert dabei nur, dass das Thema <strong>Convenience</strong><br />

dabei bisher so gut wie nie eine Rolle spielt. Gerade<br />

für die Ladeparks, mit sicher noch für einige<br />

Zeit deutlich längeren Aufenthaltszeiten der<br />

Kunden als an den heutigen Tankstellen, wäre das<br />

eigentlich zu erwarten und absolut sinnvoll.<br />

Doch bis auf ein paar wenige Tests, ist kaum etwas<br />

darüber zu hören, dass sich Unternehmen<br />

wie Fastned und andere wirklich ernsthaft mit<br />

<strong>Convenience</strong>-Konzepten beschäftigen. Es könnte<br />

vielleicht daran liegen, dass die Branche eigentlich<br />

nicht mehr damit rechnet, dass es viele solche<br />

zentraler Ladestationen geben wird, sondern die<br />

Kunden künftig hauptsächlich zuhause, am Straßenrand<br />

oder ähnlichen Orten aufladen und dort<br />

ohnehin auf entsprechende Angebote treffen.<br />

Das ist natürlich auch auf den Parkplätzen des<br />

Lebensmittel-Einzelhandels der Fall, dem man<br />

damit das <strong>Convenience</strong>-Geschäft mehr oder weniger<br />

überlässt. Oder man geht einfach davon aus,<br />

dass an den bisherigen Tankstellen oder Raststätten,<br />

wo auch aufgeladen wird, solche Angebote<br />

ohnehin vorhanden sind. Das mag alles sein, aber<br />

wer Ladeparks auf die grüne Wiese setzt, dem<br />

sollte klar sein, dass auch für ihn solche <strong>Convenience</strong>-Konzepte<br />

entscheidend werden können.<br />

Die Ladebranche geht offenbar einen ähnlichen<br />

Weg wie die Tankstellen-Branche vor ihr in<br />

Deutschland. Diese hatte auch erst Jahrzehnte<br />

nach den Akteuren anderer Länder verstanden,<br />

dass <strong>Convenience</strong>-Stores einen wichtigen Beitrag<br />

dazu leisten können, das Geschäft wirtschaftlich<br />

zu betreiben und seit den 90-er Jahren<br />

dieses Business konsequent ausgebaut. Warum<br />

zumindest diese jetzt beim E-Loading in Sachen<br />

Kernkompetenz <strong>Convenience</strong> nicht wirklich<br />

konsequenter vorgehen, ist ebenso verwunderlich.<br />

Es wäre allerdings schwierig, sehr offen eine<br />

Kette von Wettbewerbern für ihre Tankstellen-<br />

<strong>Shop</strong>s zu etablieren.<br />

Ich bin jedenfalls der Auffassung, dass alle Akteure<br />

das Thema <strong>Convenience</strong>-Versorgung nicht<br />

wieder dem jahrelangen „Flow“ überlassen sollten,<br />

sondern aus den Erfahrungen in diesem<br />

Geschäft lernen und sich entsprechend aufstellen<br />

können. Denn es spricht viel dafür, dass das<br />

„Non-Strom-Business“, wie ich es mal nennen<br />

will, einen wertvollen Beitrag leisten kann, der<br />

dringend nötig sein wird.<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

ZWISCHEN FLASCHE UND DOSE<br />

Es kriselt zwischen den großen und<br />

kleinen Brauereien in Deutschland. Der<br />

Grund ist ein schwelender Streit um die<br />

Erhöhung des Mehrweg-Flaschenpfands. Derzeit<br />

werden bekanntlich acht Cent Pfand sozusagen<br />

als Leihgebühr für die Bierflasche aus Glas im<br />

Mehrwegpool der Brauwirtschaft vom Konsumenten<br />

gefordert. Die Befürworter einer Anhebung<br />

dieses Betrages führen vor allem zwei Argumente<br />

ins Feld. Zum einen ist der Erzeugerpreis<br />

für Glasflaschen in Folge der Ukrainekrise und<br />

des Energiepreisanstiegs deutlich nach oben geklettert.<br />

Das bedeutet, dass Brauereien gegenwärtig<br />

für neue Bierflaschen pro Stück um ein Vielfaches<br />

mehr bezahlen müssen als acht Cent. Zum<br />

anderen soll ein erhöhtes Flaschenpfand den Verbraucher<br />

dazu animieren, seine leeren Gebinde<br />

möglichst schnell wieder in den Laden zurück zu<br />

bringen, und damit dem System wieder zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Die Gegner einer Pfanderhöhung argumentieren<br />

damit, dass man in Inflationszeiten die<br />

Konsumenten nicht zusätzlich finanziell belasten<br />

dürfe. Zudem werde ein höherer Pfandsatz den<br />

Rücklauf der Flaschen und Kästen kaum schneller<br />

machen. Eine Umfrage des Brauerbundes weist<br />

genau in diese Richtung. Das gewichtigste Argument<br />

der Gegner aber ist, dass eine Umstellung<br />

des Pfandbetrags kompliziert sei und einen<br />

erheblichen finanziellen und organisatorischen<br />

Aufwand mit sich bringe, der sogar das gesamte<br />

System in Frage stellen könne.<br />

Hintergrund der Auseinandersetzung scheint<br />

also ein Konflikt zwischen finanzkräftigen und<br />

weniger finanzstarken Unternehmen zu sein. Der<br />

Brauerbund laviert dazwischen. Nun wird es um<br />

Kompromisse gehen und darum, das Mehrweg-<br />

System umfassend und flächendeckend zu erhalten.<br />

Denn in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit<br />

gefordert ist, wäre alles andere ein Schritt in die<br />

falsche Richtung.<br />

Für die <strong>Convenience</strong>-Branche und die C-Stores<br />

stellt sich die Lage allerdings wenig dramatisch<br />

dar. Denn in den <strong>Shop</strong>s gibt es ein Einweg-<br />

Alternativ-Gebinde: die Dose. Sie ist mit 25 Cent<br />

bepfandet. Stiege das Flaschenpfand, wäre der<br />

Pfand-Betrag wohl immer noch niedriger. Mit<br />

einer Kaufzurückhaltung der <strong>Convenience</strong>-<br />

<strong>Shop</strong>per ist deshalb wohl kaum zu rechnen. Eher<br />

ist davon auszugehen, dass die Kunden den Unterschied<br />

zwischen Dose und Flasche gar nicht<br />

mehr wahrnehmen.<br />

Martin Heiermann<br />

Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>


29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />

AKTUELLE HANDELSTHEMEN<br />

4<br />

<strong>2023</strong><br />

09<br />

Fotos: Knuspr<br />

Knuspr mit neuer Führung<br />

Beim Online-Supermarkt Knuspr in<br />

Deutschland und Gurkerl in Österreich<br />

haben kürzlich Carolin<br />

Kracmer, Marketing Director,<br />

Stephan Lüger, Commercial<br />

Director, und Lorenz Diederichs,<br />

Operations Director, gemeinschaftlich<br />

die Leitung übernommen.<br />

Kracmer verantwortet seit Anfang<br />

Dezember 2022 die Brand-, Digitalund<br />

Kommunikationsstrategien<br />

sowie das Management aller Kampagnen<br />

und markenrelevanter Projekte.<br />

Lüger ist Handelsexperte mit<br />

über 20 Jahren Branchenerfahrung<br />

und Diederichs ist laut Unternehmen<br />

ein erfahrener „E-Grocery-Pionier“.<br />

Der bisherige Director von<br />

Knuspr und Gurkerl, Olin Novák, der<br />

in einer Übergangsphase die Geschäfte<br />

der Tochterunternehmen<br />

der Rohlik Gruppe gemeinsam mit<br />

dem bisherigen Geschäftsführer<br />

Erich Comor leitete, kehrt laut Unternehmen<br />

wieder in seine Position<br />

als CEO International zurück. „Ich<br />

bin der festen Überzeugung, dass<br />

dieses Expertenteam mit seiner<br />

nachgewiesenen Erfolgsbilanz innerhalb<br />

unserer Organisation die<br />

Geschäfte in Deutschland und<br />

Österreich in eine erfolgreiche Zukunft<br />

führen wird“, sagt Olin Novák.<br />

Gorillas-Integration<br />

Der E-Food-Anbieter Getir hat nach<br />

eigenen Angaben einen Meilenstein<br />

im Integrationsprozess für den von<br />

ihm übernommenen Wettbewerber<br />

Gorillas erreicht. Dank der jüngst<br />

geschaffenen schlanken Unternehmensstruktur<br />

könne Getir in<br />

Deutschland die Effizienz weiter<br />

steigern und einen noch besseren<br />

Service anbieten. Getir beabsichtige,<br />

den Integrationsprozess in den<br />

kommenden Monaten in Deutschland<br />

abzuschließen und freue sich<br />

auf die Fortsetzung der konstruktiven<br />

Zusammenarbeit mit dem bundesweiten<br />

Betriebsrat, der nun die<br />

Interessen der kombinierten Belegschaft<br />

in Deutschland vertrete.<br />

Oda auch in Hannover<br />

Der Online-Supermarkt Oda hat<br />

sein Liefergebiet in Niedersachsen<br />

erweitert: Auch Verbraucher in<br />

Hannover können jetzt hier bestellen.<br />

Zum Start sollen Neukundinnen<br />

auch von kostenlosen Lieferungen<br />

im ersten Monat nach der Anmeldung<br />

profitieren. Das Sortiment<br />

umfasst mehr als 9.000 Produkte,<br />

darunter frische Produkte wie Obst<br />

und Gemüse, Milch- und Tiefkühlprodukte,<br />

Fleisch- und Backwaren,<br />

Getränkekisten, vegane und vegetarische<br />

Lebensmittel und Haushaltsartikel.<br />

Auch Produkte von Herstellungsbetrieben<br />

und Bauernhöfen<br />

aus der Region Hannover sollen im<br />

Angebot sein.<br />

Technik-Herausforderung<br />

Technologischen Innovationen im<br />

Lebensmittelhandel den Weg zu<br />

bahnen, hat sich die Edeka-Plattform<br />

Techstarter verschrieben. Das<br />

Team veröffentlicht regelmäßig<br />

Aufrufe an Startups und Tech-Unternehmen<br />

zu ausgewählten Herausforderungen<br />

der Handelswelt.<br />

Zuletzt lag der Schwerpunkt auf den<br />

Bereichen: Energiemonitoring,<br />

Steuerung und Cyber-Sicherheit.<br />

Kandidaten haben die Chance, ihre<br />

Lösung im Realumfeld mit passenden<br />

Experten zu „pilotieren“.<br />

PRODUKTE KOMMEN<br />

FRISCH AUS DER REGION<br />

Der deutsche Online-Supermarkt Knuspr, der frische<br />

und hochwertige Lebensmittel innerhalb von zwei bis<br />

drei Stunden nach Hause liefern will, stellte kürzlich<br />

sein Regional-Konzept vor. Text Hans Jürgen Krone<br />

Hohe Ansprüche an das von ihm<br />

gelieferte Frische-Sortiment<br />

stellt der E-Food-Lieferant Knuspr. Im Rahmen einer<br />

Veranstaltung in München gab das Unternehmen kürzlich<br />

zusammen mit sechs regionalen Partnern bekannt,<br />

„in diesem Jahr nicht nur die Anzahl an lokalen Partnerbetrieben<br />

signifikant zu erhöhen, sondern darüber hinaus<br />

auch die Unterstützung teilnehmender Zulieferer und<br />

Produzenten massiv auszuweiten“. Bereits im Sommer<br />

2022 hatte Knuspr das so genannte „Genuss-Helden-<br />

Programm” ins Leben gerufen, um nach eigenen Angaben<br />

ein Zeichen gegen der Trend zu setzen, dass in Deutschland<br />

die Zahl regionaler landwirtschaftlicher Betriebe<br />

stark rückläufig sei. Bisher hätten die Partner des Förderprogramms<br />

„von unbürokratischen, kurzen Verträgen,<br />

von einem halbierten Zahlungsziel von 30 auf 14 Tage,<br />

der Einführung in digitale Datenaustausch-Systeme, der<br />

Unterstützung bei nachhaltigen Verpackungslösungen<br />

und einer Marketing-Unterstützung von bis zu 10.000<br />

Euro profitiert“, berichteten die Verantwortlichen.<br />

Erntepläne für die Partner<br />

Jetzt ist offenbar ein ganzes Maßnahmenpaket geplant.<br />

Davon bereits umgesetzt seien individuell auf die Partner<br />

zugeschnittene Erntepläne. Diese sollen Knuspr die Möglichkeit<br />

geben, Landwirte in der jeweiligen Hochsaison<br />

durch gezielte und zeitlich abgestimmte Promos und Aktionen<br />

zu unterstützen. So könnten etwaige Ernteüberschüsse<br />

nachhaltig und feldfrisch vertrieben werden.<br />

Weiterhin soll das Genuss-Helden-Programm folgende<br />

neue<br />

•<br />

Vorteile für die Landwirte bieten:<br />

Verpackungsetiketten mit individuellem Storytelling.<br />

Organisierte Schulungen und Symposien zu Themen<br />

wie landwirtschaftliche Innovation & Digitalisierung.<br />

•<br />

Interdisziplinäre Beratung für ökologische und<br />

•<br />

konventionelle Betriebe.<br />

Unterstützung bei Smart-Nachhaltigkeitsberichten.<br />

Bereitstellung von Carbon-Footprint-Analysen.<br />

Aufbau und Organisation eines Pools von Erntehelfern.<br />

•<br />

Zugang zu neuen innovativen landwirtschaftlichen<br />

Technologien.<br />

Auf dieser Basis soll noch in diesem Jahr die Palette regionaler<br />

Obst- und Gemüseprodukte auf insgesamt 300 Artikel<br />

für die Saison ausgeweitet werden. „Damit hätten<br />

wir eine knapp doppelt so große Vielfalt wie im herkömmlichen<br />

Handel. Dazu gehören auch viele so genannte<br />

‚alte Sorten‘ oder regionale Raritäten wie lila Stangensellerie<br />

oder schokofarbene Paprika. Unsere Kunden<br />

lieben diese Spezialitäten“, sagt Carlos Steidl, Senior<br />

Category Manager für Obst & Gemüse bei Knuspr.<br />

Verzicht auf Zwischenhändler<br />

Knuspr verzichtet bei der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern<br />

nach eigenen Angaben auf Zwischenhändler und erhalte<br />

die Produkte direkt von den Partnern aus der Region.<br />

Dadurch sei es möglich, dass der Online-Supermarkt frische<br />

Lebensmittel innerhalb von sieben Stunden vom Feld vor<br />

die Haustüre liefert – und zugleich zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen anbieten könne. Sechs regionale Partner von Knuspr<br />

stellten<br />

•<br />

sich im Rahmen des Events vor:<br />

Die Gärtnerei Böck: bietet biologische Topfkräuter,<br />

•<br />

Fruchtgemüse, Frischgemüse und Jungpflanzen an.<br />

Der Demeterhof Stockner Lifert beispielsweise Radieschen,<br />

Schnittsalat oder Batavi.<br />

•<br />

Das Unternehmen Spargel & Erdbeeren Gänger baut seit<br />

•<br />

über 20 Jahren Spargel auf hundert Hektar an.<br />

Der Naturlandhof Brandl gewinnt das Futter für seine<br />

45 Aubrac-Rinder zu hundert Prozent von eigenen<br />

•<br />

Wiesen und Äckern.<br />

Ballabeni Icecream ist seit 2006 in der Münchner Innenstadt<br />

angesiedelt.<br />

•<br />

Bei Ói fra stellen drei italienische Freunde in ihrer Manufaktur<br />

in München handgemachten Mozzarella her.<br />

Bei Frische-Produkten arbeitet der<br />

E-Food-Lieferant Knuspr verstärkt mit<br />

regionalen Erzeugern zusammen. Dafür<br />

wurde ein „Genuss-Helden“-Programm<br />

ins Leben gerufen.<br />

Der Naturlandhof Brandl füttert seine<br />

Rinder nur mit selbsterzeugtem Futter.<br />

Ballabeni Icecream hat sich erfolgreich in<br />

der Münchner Innenstadt etabliert.<br />

Um<br />

seine eigenen<br />

hohen Ziele beim<br />

Thema Frische-<br />

Produkte zu<br />

erfüllen, geht der<br />

Lieferdienst Knuspr<br />

recht intensive<br />

Partnerschaften<br />

mit seinen regiona-<br />

len<br />

Lieferanten ein.


10 | Handel<br />

29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />

Für Förderpreis bewerben<br />

Der Gastro Vision Förderpreis ist<br />

erneut an den Start gegangen:<br />

Gesucht werden innovative Lösungen,<br />

Produkte und Ideen für Gastronomie,<br />

Hotellerie und Catering.<br />

Aufgrund der vielen Innovationen<br />

im Markt und der gerade durch die<br />

Corona-Pandemie noch größeren<br />

Anzahl an digitalen Neuerungen,<br />

werden mit dem Förderpreis erneut<br />

zwei Gewinner in den Bereichen<br />

analog und digital ausgezeichnet.<br />

Bewerben können sich Gründer,<br />

Startups und Visionäre aus allen<br />

Bereichen der Zulieferindustrie –<br />

egal ob neues Food-Produkt, innovatives<br />

Dienstleistungs- oder Einrichtungskonzept<br />

oder außergewöhnliche<br />

App. Die Bewerbung<br />

läuft bis zum 15. September <strong>2023</strong>.<br />

Bewerben können sich alle Unternehmen,<br />

die am Tag der Bewerbung<br />

nicht älter als drei Jahre sind (Stichtag<br />

der Handelsregistereintragung).<br />

Die zwei Gewinner erhalten wieder<br />

die Chance, sich mit eigenen Messeständen<br />

kostenfrei auf der Gastro<br />

Vision Hamburg vom 8. bis 11.<br />

März 2024 sowie bei allen Stopps<br />

der Gastro Vision Roadshow im<br />

Herbst 2024 zu präsentieren und<br />

Kontakte zu den Entscheidern der<br />

Branche zu knüpfen. Auch werden<br />

sie in Pressearbeit und Social-Media<br />

der Gastro Vision eingebunden.<br />

Fokus auf Vending<br />

Weil Automaten Lebensmittel,<br />

Getränke und Non-Food bieten und<br />

aktuell in Zeiten zunehmenden<br />

Personalmangels immer mehr Versorgungsaufgaben<br />

übernehmen,<br />

wollen die Veranstaltenden der<br />

Gastromesse Intergastra im<br />

Rahmen der nächsten Stuttgarter<br />

Veranstaltung von 3. bis 7. Februar<br />

2024 eine Sonderfläche einrichten.<br />

Unter dem Namen Fokus Vending<br />

soll so eine Plattform für den Austausch<br />

zwischen der Vending-Branche<br />

und dem Gastgewerbe sowie<br />

für die bessere Vernetzung untereinander<br />

entstehen. Bei der Konzeption<br />

und Umsetzung unterstützt der<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Vending-Automatenwirtschaft,<br />

BDV, die Intergastra bei ihrem<br />

Vorhaben.„Als Fachmesse wollen<br />

wir den Interessierten und künftigen<br />

Nutzern sowie Nutzerinnen die<br />

verschiedenen Vending-Technologien<br />

nahebringen und aufzeigen,<br />

welche Möglichkeiten sich dadurch<br />

für sie ergeben“, sagt Andreas<br />

Wiesinger, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Messe Stuttgart.<br />

REWE TO GO ALS<br />

SMART KIOSK<br />

Rewe und Lekkerland haben in Düsseldorf<br />

einen Smart Kiosk unter der Marke Rewe To<br />

Go eröffnet. Sie gehen damit erstmals mit<br />

dieser Marke in das „Rennen“ um das<br />

Geschäft mit Smartstores. Text Hans Jürgen Krone<br />

Der neue, 36<br />

Quadratmeter<br />

große Rewe To Go Smart Kiosk befindet<br />

sich zwar nicht in einem öffentlichen<br />

Bereich, ist aber an seinem Standort,<br />

im Krankenhaus Schön Klinik in<br />

Düsseldorf, für jedermann zugänglich.<br />

In dieser Klinik versorgen über 500<br />

Mitarbeitende jährlich mehr als<br />

30.000 stationäre und ambulante Patientinnen<br />

und Patienten. Die interdisziplinären<br />

Notaufnahme ist Anlaufstelle<br />

für Notfälle aller Art. Der neue<br />

Smartstore soll laut Lekkerland Patienten,<br />

Mitarbeitenden und Besucherinnen<br />

die Möglichkeit geben, sich hier<br />

künftig rund um die Uhr mit Kaffee,<br />

Snacks, süßen und salzigen Knabbereien,<br />

Eis und Getränken zu versorgen.<br />

Insgesamt umfasst das Sortiment rund<br />

300 Artikel. Bezahlt wird bargeldlos<br />

im Self-Checkout-Verfahren.<br />

Konzept hat sich bereits bewährt<br />

Die Self-Checkout-Lösung Smart<br />

Kiosk von Lekkerland hat sich laut Unternehmen<br />

bereits in zwei Krankenhäusern<br />

der Sana Kliniken AG bewährt.<br />

Dort war sie allerdings unter<br />

einer anderen Marke installiert worden.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir<br />

nun den ersten autonomen Kiosk unter<br />

der Marke Rewe To Go eröffnet haben“,<br />

sagt Michael Mayer-Sonnenburg<br />

von Lekkerland. Als Director Franchise<br />

& <strong>Convenience</strong> Stores verantwortet er<br />

sowohl die Rewe To Go <strong>Shop</strong>s, die<br />

Lekkerland selbst betreibt oder durch<br />

Franchisenehmer betreiben lässt. Darüber<br />

hinaus ist Michael Mayer-Sonnenburg<br />

für den Vertrieb der Smartstore-Konzepte<br />

von Lekkerland verantwortlich.<br />

„Die Smartstore-Lösung<br />

Smart Kiosk ist eine spannende Option<br />

für ganz unterschiedliche Verkaufs-<br />

WAS ALS NÄCHSTES<br />

ZU TUN IST<br />

punkte“, erklärt Michael Mayer-Sonnenburg<br />

weiter.<br />

Vier weitere Lösungen im Test<br />

Während die Entwicklung des Smart<br />

Kiosk nach Angaben des Unternehmens<br />

bereits abgeschlossen ist, testet<br />

Lekkerland nach eigenen Angaben derzeit<br />

noch vier weitere Lösungen für autonome<br />

<strong>Shop</strong>s. Diese sollen sich unter<br />

anderem durch die eingesetzten Technologien<br />

unterscheiden. An der Zentrale<br />

in Frechen bei Köln hat Lekkerland<br />

kürzlich für seine Mitarbeitenden<br />

einen Smartstore mit Smart-Box-Konzept<br />

eröffnet, das mit Computer Vision<br />

arbeitet, die unter anderem künstliche<br />

Intelligenz nutzt.<br />

An einem EnBW-Ladepark im niedersächsischen<br />

Bispingen ist seit dem<br />

vergangenen Herbst ein so genannter<br />

Smart Automat im Einsatz. Der <strong>Shop</strong><br />

Aral setzt an seinen Tankstellen auf einen Zebra<br />

Task Manager, der den Workflow steuert. Die Daten<br />

aus dem System sollen auch in das jährliche<br />

Compliance-Audit von Aral einfließen. Text Martin Heiermann<br />

Premiere als Inhouse Smartstore: Rewe To Go<br />

In der Düsseldorfer Schön Klinik können<br />

sich Patienten und Besucher versorgen.<br />

unter der Marke Rewe ready nutzt<br />

Robotics-Technologie: Kunden ordern<br />

dort an einem Display und erhalten<br />

dann ihre Produkte über Förderbänder,<br />

aus einem abgeschlossenen Lagerbereich<br />

heraus.<br />

Zebra steuert den Workflow bei Aral, so Christoph<br />

Saalmann, Regional Lead D-A-CH Retail Software.<br />

Handels-Gastronomie<br />

Handelsunternehmen in Deutschland<br />

haben mit ihrem Gastro-Umsatz<br />

im Jahr 2022 das Niveau des<br />

Vor-Corona-Jahres 2019 erreicht.<br />

Das ist ein Ergebnis des EHI-Whitepapers<br />

„Handelsgastronomie in<br />

Deutschland <strong>2023</strong>“. „Die gestiegenen<br />

Ausgaben beispielsweise für<br />

Lebensmittel und Energie haben<br />

sich auch in den Preisen der Gastronomieangebote<br />

im Handel niedergeschlagen<br />

und zum Umsatzwachstum<br />

beigetragen,“ erklärt Autor Olaf<br />

Hohmann, Mitglied der EHI-Geschäftsleitung.<br />

Für <strong>2023</strong> sind die<br />

befragten Handelsgastronomen<br />

optimistisch und gehen von einer<br />

positiven Entwicklung mit einer<br />

Steigerung von durchschnittlich<br />

9,2 Prozent aus, so dass mit einem<br />

Gesamtumsatz der Handelsgastronomie<br />

von etwa elf Milliarden Euro<br />

zu rechnen ist. Im Durchschnitt gibt<br />

die Kundschaft in der Handelsgastronomie<br />

pro Einkauf 5,43 Euro aus,<br />

gemessen von April 2022 bis März<br />

<strong>2023</strong>. Dieser Durchschnittsbon ist<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 10,8 Prozent gestiegen.<br />

Genutzt werden kann der Task Manager<br />

sowohl auf Zebra-Geräten als auch auf dem<br />

Smartphone oder dem stationären PC.<br />

Schon seit längerem arbeitet das Digitalisierungsunternehmen<br />

Zebra Technologies<br />

in Großbritannien mit dem Mineralölkonzern BP zusammen.<br />

Ende vergangenen Jahres startete nun auch eine<br />

Kooperation von Zebra mit der deutschen Tankstellen-<br />

Tochtergesellschaft der BP, der Aral AG. Kern der Zusammenarbeit<br />

ist der Einsatz der Softwarelösung „Reflexis Real<br />

Time Task Manager“ des Technologieunternehmens, das<br />

seine Wurzeln eigentlich im Hardware-Bereich hat. Eingesetzt<br />

wird das Software-Tool für die Organisation, Arbeitssteuerung,<br />

Planung und Kommunikation zwischen der<br />

Aral-Zentrale, dem Außendienst des Konzerns und den<br />

Mitarbeitenden an rund 1.200 Tankstellen der Mineralölgesellschaft.<br />

<strong>2023</strong> sollen weitere etwa 1.200 Aral-Stationen<br />

mit ihren Tankstellen-Partnern hinzukommen.<br />

Die Steuerung des Workflows<br />

Der Task Manager diene dazu, die Abläufe in den Tankstellen<br />

und insbesondere auch in den C-Stores der Stationen zu<br />

vereinfachen, erläutert Christoph Saalmann, Regional Lead<br />

D-A-CH Retail Software, die Anwendung gegenüber <strong>Convenience</strong><br />

<strong>Shop</strong>. Es gehe um die Steuerung des Workflows<br />

und die Bündelung von Informationen. Das Tool sei Teil der<br />

digitalen Lösungen, die Zebra seinen Kunden im Einzelhandel<br />

anbieten könne und stelle eine zentrale Kommunikation-Plattform<br />

dar. Zugänglich und genutzt werden kann der<br />

Task Manager sowohl auf Zebra-Geräten als auch auf dem<br />

Smartphone, dem Smartpad oder dem stationären PC. Der<br />

Zugang erfolge über die Google-Cloud. Das Tool beinhaltet<br />

einerseits ein rationalisiertes Aufgaben-Management für die<br />

Mitarbeitenden. Denn dort sind die individualisierten Todo-Listen,<br />

die täglich zu erledigen sind, für jeden an Tankstelle<br />

und im <strong>Shop</strong> einzusehen. „Nicht nur über das System<br />

selbst – also durch die Zentrale oder den Außendienst – werden<br />

diese Aufgaben eingegeben, sondern sie können auch<br />

von extern kommen, beispielsweise über E-Mail“, erläutert<br />

Saalmann. Ziel sei es, die Listen jeden Tag annähernd zu<br />

hundert Prozent abzuarbeiten. Es werde priorisiert, zudem<br />

steige die Effizienz und die Produktivität in den Filialen.<br />

Andererseits ermögliche der Task-Manager aber auch eine<br />

erweiterte und verbesserte Vernetzung der Mitarbeitenden<br />

untereinander und auf der Fläche, die letztlich den Kunden<br />

zu Gute kommen soll. Durch Funktionen wie Q-Walk<br />

biete der Task-Manager ein Punktesystem für Filial- beziehungsweise<br />

Tankstellen-Begehungen. Durch Q-Comm<br />

werde strukturierte Kommunikation erleichtert, Q-Docs<br />

stelle legitimierten Personen Dokumente zu Verfügung,<br />

was Q-Forms entsprechend für Formulare mache. So können<br />

Aufgaben gemanagt werden, wie das Einhalten von<br />

Richtlinien an den Stationen, die Durchführung von regelmäßigen<br />

Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltinspektionen<br />

oder Produktkontrollen und Werbeaktionen. Und<br />

das in Echtzeit. Dass dies „zu einer besseren Aufgabenumsetzung<br />

und zur Einhaltung von Compliance-Standards geführt<br />

hat“, berichtet Christina Völker, Retail Digital Project<br />

Coordinator bei Aral.<br />

Fotos: Lekkerland, Zebra Technologies


29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong> Handel | 11<br />

Fotos: Lagardére Travel Retail, Auchan<br />

Im und am Travelwell-<strong>Shop</strong> von Lagardére<br />

in Hongkong gibt es vieles, was Reisende<br />

am Airport zwischendurch schnell brauchen.<br />

Der unbemannte C-Store kann rund um<br />

die Uhr mit Kreditkarte genutzt werden.<br />

Die 88 Quadratmeter des Smartstores sind<br />

voller Produkte für unterwegs.<br />

WELTWEITER TREND<br />

Smartstores aller Art, die ohne Personal<br />

funktionieren, sind weltweit auf dem Vormarsch.<br />

Forciert wird das von internationalen Unternehmen<br />

wie Lagardére und Auchan. Text Hans Jürgen Krone<br />

Weltweit ist der Einsatz von<br />

als Smartstores konzipierten<br />

<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s auf dem Vormarsch. Ein aktuelles<br />

Beispiel ist der Travelwell-<strong>Shop</strong> von Lagardére Travel Retail<br />

am Flughafen in Hongkong. Der 88 Quadratmeter große<br />

Laden ist als zentraler C-Store konzipiert, in dem Passagiere<br />

das Nötigste für den Flug vor dem Flug finden und vor dem<br />

Einsteigen noch ein paar Last-Minute-Einkäufe erledigen<br />

können. Travelwell bietet eine große Auswahl an verpackten<br />

Lebensmitteln, Fertiggerichten, Getränken, Reiseutensilien<br />

und Souvenirs. Kunden betreten das Geschäft mittels<br />

ihrer Kreditkarte und zahlen damit auch automatisch. Danach<br />

verlassen sie den Store mit den ausgewählten Artikeln.<br />

Aktiv ist auf diesem Gebiet auch die französische Einzelhandels-Gruppe<br />

Auchan. Sie testet an ihrem Hauptsitz in<br />

Villeneuve d’Ascq ihren so genannten Auchan Go Le Lab-<br />

Store. Nachdem man bereits seit 2021 mit Technologie des<br />

chinesischen Unternehmens Cloudpick einen Scanless<br />

Store auf dem Campus der Hochschule EDHEC in Croix testet,<br />

kommt in diesem Fall jetzt die Technologie des israelischen<br />

Anbieters Trigo zu Einsatz. Deren so genanntes Easy-Out-System<br />

besteht aus Kameras und Sensoren. Die<br />

Kunden können diesen Smartstore mit Hilfe einer App oder<br />

einer Kreditkarte betreten. Im <strong>Shop</strong> erkennen spezielle Kameras<br />

und Regalsensoren die ausgewählten Produkte automatisch<br />

und zählen sie. Beim Verlassen des Smartstores<br />

wird die Zahlung sofort verarbeitet. Abschließend wird für<br />

den Einkauf im Auchan Go Le Lab ein digitaler Beleg erstellt.<br />

Auchan testet an seinem Hauptsitz in Villeneuve d’Ascq den so<br />

genannten Auchan Go Le Lab-Smartstore mit Trigo-Technologie.<br />

Auch Technik für unterwegs, wie beispielsweise Smartphone-<br />

Zubehör, gehört zum Sortiment von Travelwell in Hongkong.<br />

Unter Brüdern<br />

Es wird vermutet, dass das<br />

britische Handelsunternehmen<br />

Asda und die EG Group sich zusammenschließen,<br />

um ein Unternehmen<br />

zu gründen, das etwa zehn<br />

Milliarden Pfund wert sein dürfte.<br />

Das berichtet Sky News. Beide<br />

Gruppen gehören ohnehin den<br />

milliardenschweren Issa-Brüdern<br />

und der Private Equity Firma TDR<br />

Capital, die Asda 2020 gekauft<br />

hatte. Durch den Zusammenschluss<br />

würde ein Konzern mit 581<br />

Supermärkten, 700 Tankstellen<br />

und mehr als hundert C-Stores<br />

entstehen. Asda schließt gerade<br />

einen Deal zum Kauf der britischen<br />

und irischen Tankstellen der EG<br />

Group im Wert von drei Milliarden<br />

Pfund ab. An den Tankstellen wurden<br />

bisher etwa 150 Asda-On-the-<br />

Move-<strong>Convenience</strong>-Stores eröffnet.<br />

Fachleute erwarten, dass noch<br />

hunderte C-<strong>Shop</strong>s folgen.<br />

<strong>Convenience</strong>-Führung<br />

José Barreiro, Geschäftsführer von<br />

Mobility Iberia bei Repsol, ist der<br />

diesjährige Empfänger des NACS<br />

European <strong>Convenience</strong> Industry<br />

Leader of the Year Award. Die<br />

Auszeichnung wurde Anfang Juni<br />

im Rahmen einer Preisverleihungsgala<br />

beim NACS <strong>Convenience</strong><br />

Summit Europe in Dublin verliehen.<br />

In den vergangenen Jahren hat<br />

Barreiro die Umgestaltung der<br />

Tankstellen der Repsol-Gruppe<br />

vorangetrieben. Er leitete beispielsweise<br />

auch den Aufbau des <strong>Shop</strong>-<br />

Netzes Super Cor Stop & Go. In<br />

den letzten vier Jahren hat Repsol<br />

durchschnittlich alle zwei Tage<br />

einen C-Store eröffnet und damit<br />

fast die Zahl von 600 Super Cor<br />

Stop & Go-Franchises erreicht.<br />

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12 | Neue Produkte<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

SNACKEN UND<br />

GENIESSEN<br />

08<br />

10<br />

13<br />

Neues – auch mal Retro<br />

07<br />

01<br />

14<br />

<strong>04</strong><br />

09<br />

06<br />

02<br />

03<br />

VEGETARISCHES UND<br />

GEBACKENES<br />

FÜRS SHOP-BISTRO<br />

Trendiges und Neues präsentieren. Dazu<br />

kann die pflanzliche Bratwurst gehören als<br />

auch das vielfältige Körnerbrötchen.<br />

01 <strong>04</strong><br />

02<br />

06<br />

01. Aryzta<br />

Jetzt gibt es das Croissant mit pürierter Erdbeerfüllung.<br />

Es wird von einem Blätterteig umhüllt,<br />

der mit Kokosmehl bestreut ist. Der Newcomer<br />

ist ein gegarter Teigling und tiefgekühlt. Das<br />

90-Gramm-Produkt wird ohne Antauen 22 Minuten<br />

bei 165 bis 175 Grad Celsius gebacken.<br />

02. The Green Mountain<br />

Der neue Plant-based Schinken kann laut Anbieter<br />

mit dem Schinken-Geschmack des Originals<br />

mithalten. Er sei das Ergebnis eines patentieren<br />

Herstellungsverfahren, das es ermögliche, neue<br />

Geschmacks- und Texturerfahrung zu schaffen.<br />

03. Nestlé<br />

Die Marke Garden Gourmet bietet die pflanzliche<br />

Alternative zur Bratwurst. Die „Sensational Sausage“<br />

kommt tiefgekühlt im Zwei-Kilogramm-<br />

Beutel daher. In jedem Beutel sind 22 Wurst-Alternativen.<br />

Neben den Sausages sind auch Sensational<br />

Burger im Angebot.<br />

<strong>04</strong>. Wiesheu<br />

Die Bäck‘n’Snack-Station bietet sich als Platz sparender<br />

und energieeffizienter Einstieg ins Snackgeschäft<br />

an. Die steckerfertige Station mit<br />

230-Volt-Anschluss besteht aus dem Backofen<br />

Minimat 43S und dem Highspeed-Ofen Atollspeed<br />

300T plus. Die Station lässt sich auf vier<br />

Rollen verschieben und arretieren.<br />

03<br />

05<br />

05. European <strong>Convenience</strong> Food<br />

Der herzhafte Spieß der Marke Vegeta mit vegetarischen<br />

Frikadellen-Bällchen und Paprika sowie<br />

Zwiebelstücken ist geeignet für die kommende<br />

Grillsaison. Wie alle Vegeta-Produkte sind<br />

auch die Spieße tiefgekühlt und bieten laut Hersteller<br />

ein einfaches und schnelles Handling.<br />

06. Edna<br />

Das Bio-Vitalsandwich bietet eine vielfältige Saatenmischung.<br />

Durch die rechteckige Form des<br />

Brötchens sollen kreative Sandwiches möglich<br />

werden. Die Bestreuung mit Bio-Sesam, Bio-<br />

Kürbis, sowie Bio-Sonnenblumenkernen hebe<br />

das Brötchen von anderen Produkten ab. In drei<br />

bis fünf Minuten ist es aufgebacken.<br />

Fotos: Hersteller


29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Neue Produkte| 13<br />

01. Mondelez<br />

Im August launcht Milka die neue Sorte Milka<br />

Dark Milk Nougat-Crème. Die Innovation bietet<br />

eine Nougatcrème-Füllung kombiniert mit dunkler<br />

Schokolade aus Alpenmilch. Gestellt neben<br />

Dunkle Alpenmilch, Kakao Splitter, Gesalzenes<br />

Karamell, Himbeere sowie Haselnuss ergänzt die<br />

neue Sorte das Milka Dark Milk Sortiment. Die<br />

Neue gibt es in der 85-Gramm-Tafel.<br />

02. BIC<br />

„Springen, schießen, Level Up“ Feuerzeughersteller<br />

BIC haucht Kindheitserinnerungen zum<br />

Thema Retro-Gaming neues Leben ein. Die verpixelten<br />

Designs erinnern an Duelle im Eins-gegen-Eins-Modus<br />

oder an die Jagd nach dem Einzelspieler-Highscore.<br />

Jetzt sind diese und weitere<br />

Designs als Sammlerstücke erhältlich.<br />

03. Bacardi<br />

Mit zwei Neuzugängen in seinem Ready-To-<br />

Drink-Sortiment startet der Anbieter in die Sommersaison:<br />

Die Varianten Piña Colada und die<br />

vom Mojito inspirierte Limon & Lemonade sollen<br />

für Abwechslung sorgen. Sie sind ab sofort in<br />

der schlanken 250-Milliliter-Dose mit zehn Prozent<br />

Alkoholgehalt erhältlich.<br />

07. Griesson-de Beukelaer<br />

Die Fair-Range von Griesson bekommt Verstärkung:<br />

der Hersteller launcht die neuen Fair Cookies<br />

Chocolate-Coconut mit Schokoladenchunks<br />

und Kokosnote in der 150-Gramm-Packung. Die<br />

Zutaten sind fair gehandelt.<br />

08. Bahlsen<br />

Der Hersteller offeriert mit seiner Marke Leibniz<br />

die kleinen Fruits Kekse in den Varianten Apfel<br />

und Banane aus hundert Prozent Dinkelmehl.<br />

Zudem gibt es den Butterkeks-Klassiker nun<br />

auch in der 125-Gramm-Packung. Außerdem<br />

kommen zu diesem Anlass die bekannten Leibniz<br />

Zoo Keksen in der 125-Gramm-Einheit.<br />

09. Dr. Oetker<br />

Die kleine Variante der Pizza, Intermezzo, präsentiert<br />

sich mit der Sorte Hot Chili mit Pepperoni-Salami<br />

als würzig scharfe Special Edition für<br />

die Tiefkühltruhen. Die Auflage aus pikant gewürzter<br />

Mini-Salami auf Chili-Tomaten-Soße<br />

sorge für einen scharfen Bissen. Basis der Neuheit<br />

sei der typische Intermezzo-Boden in der Größe<br />

einer halben Pizza.<br />

10. Beam Suntory<br />

Die neue Sorte im Jim Beam Ready-to-Drink-<br />

Portfolio ist die Geschmacksrichtung Black Cherry.<br />

Der Neuzugang in der Dose will mit einer<br />

Schwarzkirsch-Note und Bourbon-Aroma überzeugen.<br />

Black Cherry hat wie die anderen Classic<br />

RTDs einen Alkoholgehalt von zehn Prozent.<br />

11. AB Inbev<br />

Das Münchner Original Spaten Hell ist jetzt auch<br />

in der 0,33-Liter-Flasche erhältlich, gerade für die<br />

jüngere Zielgruppe. Zudem gibt es die Bierspezialität<br />

in den kleineren Flaschen im Sixpack.<br />

12. Krombacher<br />

Nachdem die Krombacher Brauerei eine Partnerschaft<br />

mit dem Brauhaus Riegele eingegangen ist,<br />

erweitert sie ihr Portfolio um eine weitere Marken-Spezi.<br />

Der fruchtige Charakter zeige sich<br />

auch im Design. Krombacher Spezi gibt es in der<br />

0,5-Liter-NRW-Flasche, der 0,33-Liter- Euro-<br />

Flasche im Sixpack und der 0,5-Liter-Dose.<br />

13. Tuc<br />

Mit den Bake Rolls bringt die Marke Tuc Brotchips<br />

auf den Markt. Die unterschiedliche Einfärbungen<br />

der Sortenschriftzüge erleichtere die Differenzierung.<br />

Offeriert werden sie im Standard-<br />

Format in den Sorten Meersalz, Tomate & Olive,<br />

Zwiebel und Knoblauch sowie im Mini-Format,<br />

in den Varianten Sour Cream & Onion, Pizza und<br />

Barbecue in der 150-Gramm-Verpackung.<br />

14. Hasel Herz<br />

Zwei neuartige Haferriegel kombinieren eine Füllung<br />

von Kirsche oder Kokos zwischen zwei<br />

Schichten aus Hafer, ummantelt mit dunkler<br />

Schokolade. Die Portionen von je 35 Gramm<br />

wollen mit einem Ernährungsplus punkten.<br />

<strong>04</strong>. Hassia<br />

Die Marke Bizzl baut ihre zuckerfreie Limonaden-Range<br />

um die Kirsche Sorte aus. Ab Juli werde<br />

es die Innovation im Handel geben. Hundert<br />

Milliliter der Limonade enthalten laut Hassia nur<br />

drei Kalorien. Die Ein-Liter-PET-Mehrwegflasche<br />

sei gut für unterwegs geeignet.<br />

05. Sinalco<br />

Auch Hövelmann baut das Angebot an zuckerreduzierten<br />

und zuckerfreien Sinalco Produkten<br />

weiter aus. Die beiden neuen Limonaden Sinalco<br />

Leichte Limo Apfel-Kirsche und Pfirsich-Zitrone<br />

sollen eine Balance für Genuss und Körperbewusstsein<br />

liefern. Beide gibt es in der Ein-Liter-<br />

PET-Mehrwegflasche. Für unterwegs gibt es das<br />

Duo Apfel-Kirsche aber zusätzlich auch im<br />

0,5-PET-Mehrweggebinde.<br />

06. Diageo<br />

Johnnie Walker & Cola bietet in diesem Frühjahr<br />

eine neue Rezeptur mit milderem Geschmack<br />

und einer Karamell-Note. Zudem kommt der<br />

Ready-to-Drink-Klassiker in neuem Design in<br />

der Slim-Dose daher. Die Wiederverkaufsrate<br />

stieg laut Unternehmen 2022 um zehn Prozent<br />

und liegt nun bei über 38 Prozent.<br />

Von Iqos zu Iqos Iluma<br />

Sechs Jahre nach der Einführung von Iqos in Deutschland führt Philip<br />

Morris jetzt auch hier zu Lande den neuen Tabakerhitzer Iqos Iluma<br />

ein, kombiniert mit den neuen Terea Tabaksticks.<br />

Das Unternehmen setzt auf das so genannte<br />

Smartcore Induction System,<br />

um den Tabak in Iqos Iluma Geräten zu<br />

erhitzen. Die dafür entwickelten Terea-<br />

Tabaksticks sollen Vielfalt bieten, mit allen<br />

Sorten, die es auch im Heets-Sortiment<br />

gibt. Kern ist der Charger mit Holder<br />

in den Farben Grau und Beige. Er verfügt<br />

über eine Auto-Start- und Schnellladefunktion<br />

und ermögliche es, zwei Tabaksticks<br />

hintereinander zu genießen. Iqos<br />

Iluma one sei der kompakte All-in-One-<br />

Tabakerhitzer, der bis zu 20 Nutzungenaufeinander<br />

ohne Zwischenladen ermögliche<br />

und gut für unterwegs geeignet ist.<br />

MILDER GESCHMACK,<br />

DER NEUE<br />

STANDARDS SETZT<br />

ZWEI ERSTKLASSIGE VARIANTEN, DIE DAS NON-FULL-FLAVOUR<br />

SORTIMENT ERWEITERN UND IHRE KUNDEN BEGEISTERN.<br />

Rauchen kann tödlich sein.


14 | Neue Produkte + Startup<br />

29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />

Mit und ohne Prozente<br />

Mit den zwei Innovationen Tanqueray & Tonic und Tanqueray & Tonic 0.0% bereichert<br />

Diageo, einer der größten Spirituosen-Hersteller von Premium-Spirituosen,<br />

den boomenden Ready-to-Drink-Markt hier zu Lande in den <strong>Shop</strong>s.<br />

Mit Tanqueray & Tonic 0.0% führt der Anbieter<br />

den ersten alkoholfreien Premix in die<br />

RTD-Kategorie ein. Resultat: mehr Verzehranlässe<br />

und mehr Umsatz-Potenzial. Beide Tanqueray-<br />

Newcomer gibt es in der stylischen 250-Milliliter-<br />

Slim-Dose und beide wollen mit dem komplexen<br />

Tanqueray Geschmack<br />

punkten, der mit einem Premium-Tonicwater<br />

kombiniert<br />

wurde. Vor allem der<br />

besondere Charakter beider<br />

Premixe soll den Handel<br />

freuen, meint man bei Diageo.<br />

Denn so steige mit den<br />

Ready-to- Drinks auch allgemein<br />

der Durchschnittsbon-Wert.<br />

Erhöhe die Premiumisierung<br />

der RTD-Kategorie<br />

eröhe dieses<br />

Profit-Potenzial ebenfalls.<br />

Zitrus, Energy,<br />

rotes X<br />

Die Marke Mixery bringt unter dem Motto<br />

„Party your way“ zwei neue Produkte mit besonderen<br />

Geschmacksrichtungen in die <strong>Shop</strong>s:<br />

Mixery Iced Purple und Mixery Bier X Lemon.<br />

Zudem erscheint die<br />

Mixery-Range mit überarbeiteten<br />

Etiketten. Das Markensymbol<br />

– das X –erscheint auf<br />

dem Etikett und dem Kronkorken<br />

der Range in Rot. So auch<br />

bei den beiden Neuheiten: Mixery<br />

Iced Purple ist ein Energy-<br />

Biermix mit dem Geschmack<br />

von Heidelbeere und einem Alkoholgehalt<br />

von fünf Volumenprozent<br />

aus Vollbier. Mit dem<br />

Biermix Bier X Lemon mit Zitronengeschmack<br />

und einem Alkoholgehalt<br />

von 3,1 Prozent gibt es<br />

eine Alternative. Beide Kreationen sind in der<br />

0,5 Liter-Dose und der 0,33 Liter-Longneck-<br />

Flasche zu bekommen.<br />

DAS BUNTE BILD DER<br />

FOOD-LIEFERDIENSTE<br />

Noch vor kurzem erlebten sie einen Boom.<br />

Jetzt scheint ein erster Höhenflug der<br />

Online-Lieferdienst zu Ende zu gehen. Dennoch<br />

gibt es viele kleine E-Food-Startups, die gerade<br />

jetzt ihre Nische im Markt suchen. Text Martin Heiermann<br />

Selber kochen oder bestellen? Auch diese Fragen haben zahlreiche kleine Food-Lieferdienste<br />

zwischen Berlin und Hamburg oder in der südwestfälischen Provinz längst beantwortet.<br />

Bei vielen in den vergangenen<br />

Jahren neugegründeten<br />

Food-Lieferdiensten hat die Nachfrage mittlerweile<br />

nachgelassen. Die Covid-Pandemie befeuerte<br />

das Geschäftsmodell. Danach war der<br />

erste Hype vorüber. Neben Anbietern, die sich auf<br />

den Wocheneinkauf spezialisiert haben, wie etwa<br />

Rewe, Picnic oder Bringmeister, und Lieferdiensten,<br />

die die frische Mahlzeit nach Hause<br />

bringen, entstanden Quick-Commerce-<br />

Geschäftsmodelle. Sie versprechen, innerhalb<br />

von 15 Minuten die Ware auszuliefern. Bei diesen<br />

kriselt es derzeit besonders. Gorillas wurde<br />

bereits von Getir übernommen. Flink hat sich aus<br />

Österreich zurückgezogen.<br />

Bringit soll es in Siegen bringen<br />

Von diesen Rückschlägen in der Branche lassen<br />

sich die beiden Gründer des E-Food-Startups<br />

Bringit nicht irritieren. Während des ersten Lockdowns<br />

der Corona-Pandemie ließen sie sich zu<br />

dieser Idee inspirieren und setzten sie um. Nicht<br />

in einer der deutschen Metropolen wie Berlin,<br />

Hamburg oder München sind sie unterwegs, sondern<br />

im südwestfälischen Siegen. Das Liefergebiet<br />

beschränkt sich allerdings nicht nur auf die<br />

Stadt mit gut 100.000 Einwohnern. Auch die<br />

umliegenden Ortschaften wie Netphen, Kreuztal<br />

oder Freudenberg gehören dazu. So können derzeit<br />

ungefähr 170.000 Konsumenten erreicht<br />

werden. Ziel sei es, ähnlich den großen E-Food-<br />

Anbietern, den Wocheneinkauf zu liefern. Aktuell<br />

umfasse das Sortiment rund 700 Produkte,<br />

berichten die beiden Gründer Gürdal Bolat und<br />

Berkan Kara. Die Tendenz sei allerdings steigend.<br />

Geliefert wird montags bis samstags von 9 bis<br />

22 Uhr. Innerhalb von rund 120 Minuten soll die<br />

Bestellung an der Haustür sein. Der Mindestbestwert<br />

liegt bei Bringit um 20 Euro. Registriert haben<br />

sich derzeit über 1.200 Nutzer, berichten Bolat<br />

und Kara. Die Finanzierung war zunächst<br />

nicht einfach, gelang aber dann doch. Ein erster<br />

Standort wurde bezogen und im August des vergangenen<br />

Jahres erfolgte der Umzug in ein größeres<br />

Lager im Ortsteil Weidenau. Auch die erste<br />

Version der App zum <strong>Shop</strong> programmierten die<br />

Gründer selbst. Mittlerweile laufen die Arbeiten<br />

an einem neuen App-Prototyp. Damit soll der<br />

Einkauf für die Besteller unkomplizierter werden.<br />

Darüber hinaus haben sich die Bringit-Gründer<br />

auf die Fahnen geschrieben, perspektivisch auch<br />

klimaneutraler zu werden. Konkret wollen sie<br />

dieses ambitionierte Ziel mit einem eigenen<br />

Pfandsystem, per Lieferboxen und mit der Umrüstung<br />

auf E-Autos erreichen.<br />

Circus Kitchen kocht selbst<br />

Mit einem anderen Ansatz ist der Lieferdienst<br />

Circus Kitchens Mitte vergangenen Jahres an den<br />

Start gegangen. Nicht in Südwestfalen, sondern<br />

in Hamburg-Barmbek ist die Heimat dieses Startup.<br />

Ausgeliefert wird mit Fahrrädern. Über die<br />

App lassen sich, so Gründer und CEO Nikolas<br />

Bullwinkel, Gerichte wie Pasta, Bowls, kleine<br />

und große Pizzen bestellen. Das Sortiment ist relativ<br />

überschaubar und wird von dem jungen Unternehmen<br />

selbst gekocht und zugestellt. Das soll<br />

Kosten und Preise niedrig halten sowie die Effizienz<br />

erhöhen. Derzeit liefert Circus Kitchens im<br />

größten Teil Hamburgs und in der Kölner Kernstadt.<br />

Im Hamburg betreibt das junge Unternehmen<br />

drei Standorte und kommt auf bis zu 150<br />

Bestellungen pro Tag.<br />

Per Abo oder von Hobbyköchen<br />

Mit einem ähnlichen Geschäftsmodell ist Chef<br />

Choco in Berlin unterwegs. Die Neugründung<br />

setzt auf ein Abo-Modell seiner selbst zubereiteter<br />

Mahlzeiten etwa Bowls und vegetarische Angebote.<br />

Der Newcomer hat die gesamte Wertschöpfungskette<br />

vom Einkauf bis zur Zustellung<br />

in einer Hand. Hinzu kommt, dass die Fahrer per<br />

Rad regelmäßig dieselben Kunden und Kundinnen<br />

beliefern und besser planen können. Eine Expansion<br />

nach Hamburg ist angedacht.<br />

Einen besonderen Ansatz haben die Gründer<br />

von Homemeal. Das auch in der Hauptstadt ansässige<br />

Startup bietet über seine Plattform Gerichte<br />

von Hobbyköchen an, die sie in ihren eigenen<br />

Küchen zubereiten. Die Köche präsentieren<br />

ihr Profil und ihre Gerichte bei Homemeal. Die<br />

Vermarktung übernimmt das Startup.<br />

Fotos: Hersteller, Circus Kitchen


29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong> Handel | 15<br />

Fotos: Frank Rosin, Handelsblatt Media Group<br />

HANDEL UND WANDEL<br />

Mit Branchenpersönlichkeiten wie dem<br />

Aral-Chef Achim Bothe sowie mit Promis<br />

wie Frank Rosin wartet die Jahrestagung in<br />

Berlin in diesem Jahr auf. Text Hans Jürgen Krone<br />

Außer dem Bühnenprogramm<br />

bei der Veranstaltung<br />

Handel und Wandel in Tankstellen im<br />

Berliner Pullmann Hotel Schweizerhof, ist<br />

auch für das Drumherum wieder alles bestens<br />

gerichtet. Schließlich geht es der Branche angesichts<br />

dieser Jahrestagung immer auch um den<br />

direkten Austausch zwischen den Teilnehmenden.<br />

Das diesjährige Kongressprogramm<br />

am 22. und 23. Juni wird angeführt vom neuen<br />

Aral-Chef Achim Bothe und wird sich auch<br />

sonst mit allen wichtigen Branchenthemen<br />

auseinandersetzen. Für einen überraschenden<br />

Promifaktor wird in diesem Jahr auf der Bühne<br />

der bekannte Koch Frank Rosin sorgen. Er wird<br />

der Branche bezüglich ihres Gastro-Angebots<br />

sicherlich einiges „ins Stammbuch schreiben“.<br />

Beginn am Vorabend<br />

Die Kommunikation anlässlich der Veranstaltung<br />

beginnt traditionell beim Vorabendempfang,<br />

für den wieder die Organisatorinnen in<br />

Berlin eine gute Location reserviert haben. Wer<br />

in den vergangenen Jahren dabei war, wird<br />

wissen, wie angenehm und gleichzeitig inhaltlich<br />

intensiv schon diese Gespräche sind. Und<br />

wer jemanden gezielt kennenlernen möchte,<br />

der kann sich auch an das Team oder den Moderator<br />

Hans Jürgen Krone wenden. Dies ist<br />

auch eine gute Gelegenheit für neue Teilnehmer,<br />

sich vorzustellen und im lockeren Rahmen<br />

einige gute neue Kontakte zu schließen.<br />

Diese Gespräche können an den kommenden<br />

Tagen, während der langen Pausen und an den<br />

Ständen der Aussteller fortgesetzt werden.<br />

Am Abend des ersten Kongresstages wird<br />

eine Tradition fortgesetzt, die erst im Jahr<br />

2022 begann: Genussgarten & Friends treffen<br />

Handel und Wandel. Peter Hack, Geschäftsführer<br />

des Backwarenhersteller Hack, hat mit<br />

seinem Team erneut einen ganz besonderen<br />

Netzwerkabend geplant: Im Dieselhaus, am<br />

Forum auf der Museumsinsel, soll Berliner<br />

Freiheit auf bayerischen Biergenuss treffen,<br />

denn ausgeschenkt wird Bier aus dem Hofbräuhaus<br />

Traunstein. Auffällig im Dieselhaus<br />

ist die gradlinige Industrieoptik mit einem großen<br />

Dieselaggregat im Zentrum. „Mit seiner<br />

Mischung aus Industrie-Schick und wohnlichem<br />

Aufenthaltsraum sorgt das Dieselhaus<br />

für die nötige Portion Gemütlichkeit“, sagen<br />

die Gastronomen selber über ihre ungewöhnliche<br />

Location, die im übrigen für ihre Gäste<br />

auch eine Terrasse mit eigener Bar bereithält.<br />

„Genussgarten & Friends treffen Handel und Wandel“ diesmal<br />

im Berliner Dieselhaus, am Forum auf der Museumsinsel.<br />

Spannende Themen und Sprecher auf der Bühne wird es auch<br />

bei der diesjährigen Jahrestagung in Berlin wieder geben.<br />

Er sorgt in diesem<br />

Jahr für den Promi-<br />

Faktor bei Handel<br />

und Wandel:<br />

Star-Koch Frank<br />

Rosin wird auf der<br />

Bühne sein.<br />

Einkaufsbus erfolgreich<br />

Ein rollender Supermarkt steuert in<br />

Hessen rund zwei Monate nach<br />

seinem Start acht weitere Dörfer in<br />

Nordhessen an. Die Standzeiten<br />

des Einkaufsbusses der Deutschen<br />

Bahn und des Handelskonzerns<br />

Rewe werden an den einzelnen<br />

Orten dafür allerdings verkürzt, wie<br />

die beiden Unternehmen mitteilten.<br />

Die Konzerne zogen acht<br />

Wochen nach der Einführung des<br />

Angebots eine positive Bilanz:<br />

Mittlerweile habe sich der Einkaufsbus<br />

in vielen Ortschaften<br />

auch als sozialer Treffpunkt etabliert.<br />

Der rollende Supermarkt steuert<br />

zu festen Zeiten Ortschaften in<br />

den Landkreisen Kassel, Schwalm-<br />

Eder und Waldeck-Frankenberg<br />

an. Insgesamt bediene der Bus an<br />

sechs Wochentagen jeweils bis zu<br />

fünf Ortschaften. Es gibt rund<br />

700 verschiedene Produkte zu<br />

kaufen, von Obst bis Kosmetik.<br />

Eni Austria mit Despar<br />

Der erste Despar express Tankstellenshop<br />

der Eni Group Austria<br />

wurde Mitte Mai in Graz eröffnet.<br />

Hintergrund: In Italien flaggen die<br />

Spar-Märkte unter der Marke<br />

Despar. Wie die österreichische<br />

Fachzeitschrift Regal, berichtet,<br />

sollen im Sommer zwei weitere<br />

Teststandorte in Salzburg und<br />

Wien starten. Das Sortiment des<br />

80 Quadratmeter großen C-Stores<br />

umfasst rund 1.500 Artikel. „Mit<br />

Eni haben wir einen tollen Partner<br />

für das neu entwickelte Despar-express-Konzept<br />

gefunden. Verläuft<br />

die Testphase erfolgreich, werden<br />

weitere Standorte von Despar<br />

express in ganz Österreich erwogen“,<br />

sagt Hans K. Reisch, stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender.<br />

convenience in a better way


16 | Show Star<br />

29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />

01. Piasten<br />

Für Treets hat Piasten jetzt erstmals eine Crunchy-Innovation<br />

vorgestellt, die ab Juni im Handel zu finden ist: Treets<br />

Cornflakes & Peanuts. Gemischt wurden dafür Peanuts<br />

mit Schoko-Cornflakes. Dafür gibt es den Show Star in der<br />

Kategorie Kreativität. Der Peanut-Choctail wird laut Unternehmen<br />

mit natürlichen Zutaten, Fairtrade Kakao, palmölfrei<br />

und vegetarisch hergestellt. Das Packaging im trendigen<br />

Treets-Orange soll als Teaser für die Dragierung der<br />

Peanuts funktionieren: Gefärbt mit pflanzlicher Farbe aus<br />

der Natur. Treets hat mittlerweile auch Frühstückskompetenz<br />

mit Peanut-Aufstrichen und Choco Peanut Müslis.<br />

NÜTZLICHES<br />

FÜRS IMPULS-<br />

GESCHÄFT<br />

09. Halloren<br />

Das Iss Es– Praline To Go nennt Hersteller Halloren eine<br />

„überraschend andere Praline“ und begründete das mit der<br />

modernen Pralinenform und „sauleckerer Füllung“, der<br />

neuen Pralinenkreationen des Unternehmens. Dies Innovation<br />

soll sich ganz besonders für „außergewöhnliche Genussmomente“<br />

unterwegs eignen. Dafür gibt es den Showstar<br />

in der Kategorie <strong>Convenience</strong>. Das Produkt gibt es in<br />

vier Sorten: crunchy Brezel Creme, nussige Peanut Butter,<br />

softes Salty Caramel und erfrischender Cheese Cake. Ergänzt<br />

werden die Pralinenfüllungen von Das Iss Es von einer<br />

knackigen Hülle aus besonders viel Vollmilchschokolade.<br />

02. Cavendish & Harvey<br />

Seinen beliebten Metallaufsteller hat Cavendish& Harvey<br />

mit einem neuem, emotionaleren Design versehen und und<br />

ihn als aufmerksamkeitsstarke Alternative zur klassischen<br />

Regalplatzierung präsentiert. Dafür gibt es den Show Star<br />

in der Kategorie Verkaufsunterstützung. Im Vergleich zu<br />

seinem Vorgänger, umfasst der neue Aufsteller unter anderem<br />

die Integration von weiteren Produkten wie Gläsern<br />

und Winegums sowie größere Kommunikationsflächen.<br />

Durch eine farbenfrohe Gestaltung mit aufmerksamkeitsstarken<br />

Bildwelten soll eine emotionale Bindung zu den<br />

Kunden hergestellt werden. Der Aufsteller ist ein Multitalent<br />

und stark in Sachen „süße Verführung“.<br />

03. Tri d‘Aix<br />

Dem Trend zu gesünderem Naschen bei unvermindert<br />

gutem Geschmack will das Unternehmen Tri d’Aix gerecht<br />

werden. Unter der Marke Sweet Stories führt die Firma aus<br />

Alsdorf bei Aachen eine Süße Naschwatte ohne Zuckerzusatz<br />

auf Basis von Oligofructose ein. Dafür gibt es den<br />

Show Star in der Kategorie Originalität. Die sehr zeitgemäße<br />

Alternative zu klassischer Zuckerwatte enthält laut Unternehmen<br />

nur natürlichen Zucker und ist zudem frei von<br />

Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Gluten. Außerdem<br />

ist das Produkt vegan, halal und koscher.<br />

SHOW<br />

STAR<br />

by <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

CS vergibt erneut seine<br />

Show Stars, diesmal an<br />

spannende Innovationen für<br />

das Impuls-Geschäft mit<br />

Süßwaren in C-Stores. Dafür<br />

wird derzeit neuer Schwung<br />

im Geschäft durchaus<br />

dringend benötigt.<br />

08. Coppenrath Feingebäck<br />

Mit Snack Pack hat das Unternehmen Coppenrath Feingebäck<br />

auf der Kölner ISM einen originellen Gebäck-Snack<br />

vorgestellt. Der handliche 40-Gramm-Beutel wurde extra<br />

dafür konzipiert, dass er in jede Jacken- oder Handtasche<br />

passt. Er sei daher der „perfekte Snack für zwischendurch“,<br />

sagt das Unternehmen. Dafür gibt es den Show Star in der<br />

Kategorie Mobilität. Die knusprige Mini-Cookies gibt es in<br />

drei süßen und drei pikanten Sorten und sie sind auch deshalb<br />

auf alle Snack-Bedürfnisse der Kunden zu allen Anlässen<br />

und Tageszeiten gerichtet. Auf den farbenfrohen Verpackungen<br />

können Ausdrücke wie „Bääm“ oder „OMG“ für<br />

die Aufmerksamkeit im Impulsgeschäft sorgen.<br />

07. Kuchenmeister<br />

Mövenpick hat mit Kuchenmeister seit 2022 einen neuen<br />

Lizenzpartner. Der Backwarenhersteller ist mit Rührkuchen<br />

unter diesem Label in die Zusammenarbeit gestartet und hat<br />

diesen erstmals auf der ISM präsentiert. Dafür gibt es den<br />

Show Star in der Kategorie Markenkraft. Zu den Klassikern<br />

Mövenpick Fine Food Rührkuchen gehören die<br />

Geschmackssorten Marmor und Zitrone zu je 275 Gramm.<br />

Ebenfalls gibt es die Produkte in den beiden Geschmacksrichtungen<br />

als praktische Minikuchen zum Mitnehmen<br />

oder als Snack zwischendurch.<br />

<strong>04</strong>. Neoh<br />

Neoh hat seine Produkt-Range mit der Handschrift des<br />

Wiener Rappers RAF Camora erweitert. Dieser sei inspiriert<br />

von dragierten Keksen gewesen, die er seit seiner Kindheit<br />

gerne esse. Er wollte diese ohne Zucker herausbringen.<br />

So sind Drageelinos entstanden: knusprige mit Schokolade<br />

überzogenen Kekse. Damit will Neoh allen Crunch-Fans<br />

ein Naschvergnügen ohne schlechtes Gewissen und Kompromisse<br />

im Geschmack bieten. Dafür gibt es den Show Star<br />

in der Kategorie Innovationskraft. Basis ist die von Neoh<br />

entwickelte Zuckerersatz-Formel ENSO 16, die einen identischen<br />

Geschmack wie Zucker ermöglicht, jedoch kaum<br />

Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve haben soll.<br />

05. Trolli<br />

Ein ebenso innovatives wie unkonventionellen Neuprodukt<br />

hat Trolli auf den Markt gebracht und will damit den Hanf-<br />

Boom mit besonderem Fruchtgummi-Genuss verbinden.<br />

Hanf-Pur, Hanf-Mate und Hanf-Basilikum, das sind die<br />

Geschmacksrichtungen von Cannabites. Dafür gibt es den<br />

Show Star in der Kategorie Zeitgeist. „Angetrieben durch<br />

den Enthusiasmus der Gen Z ist ein regelrechter Green Rush<br />

ausgebrochen“, ist das Unternehmen überzeugt. Echter<br />

Hanfsamen- und Mate-Extrakt sowie ausschließlich natürliche<br />

Farben, Aromen und die perfekt weiche Textur sollen<br />

für ein authentisch-leckeres Geschmackserlebnis bei den<br />

Kundinnen und Kunden sorgen.<br />

06. Genuport<br />

Zwei besondere Varianten von Häagen-Dazs-Eis hat Genuport<br />

vorgestellt: Strawberry & Raspberry Macaron und<br />

Double Chocolate Ganache Macaron wurden in Kooperation<br />

mit Pierre Hermé Paris konzipiert. Dafür gibt es des<br />

Show Star in der Kategorie Lifestyle. „Die Kollektion Pierre<br />

Hermé Paris interpretiert Macarons neu, um die ultimative<br />

Verschmelzung von Essen und Mode zu schaffen“, sagt das<br />

Unternehmen. Bei Strawberry & Raspberry Macaron treffen<br />

rosa Mini-Macaron-Baiserhälften auf Erdbeereis mit<br />

fruchtiger Himbeersauce, Double Chocolate Ganache Macaron<br />

kombiniert gesalzene Zartbitterschokoladen-Ganache<br />

mit Schokoladeneis und Mini-Macaronhälften.<br />

Fotos: Hersteller


29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

17<br />

AKTUELLE INDUSTRIETHEMEN<br />

4<br />

<strong>2023</strong><br />

V+ Apple in der Dose<br />

Der Biermix V+ Apple feiert in diesem<br />

Sommer ein Comeback als<br />

Limited Edition. Der Mix aus 80<br />

Prozent Bier und 20 Prozent Erfrischungsgetränk<br />

bietet Aromen von<br />

reifen Äpfeln und punktet als bieriger<br />

Durstlöscher. V+ Apple gibt es<br />

nur in der conveniencegerechten<br />

Halbliterdose in gelbgrüner Optik.<br />

DIE ACHT-CENT-FRAGE<br />

RUND UM DIE BIERFLASCHE<br />

Uneinigkeit herrscht in der Brauwirtschaft: Sollen die Pfandbeträge<br />

für Mehrweg-Flaschen erhöht werden? Der Deutsche Brauerbund<br />

ist wohl eher dagegen, die Privat-Brauereien dafür. Preisdruck und<br />

das komplexe System sind in der Diskussion. Text Martin Heiermann<br />

,Fotos: Veltins, Neumarkter Lammsbräu<br />

Mehr Pfand in C-Stores?<br />

Für den Unterwegs-Markt seien<br />

höhere Pfandsätze für Bier in Mehrweg-Flaschen<br />

nicht förderlich,<br />

meint der Veltins-Generalbevollmächtigte<br />

Michael Huber: „Je mehr<br />

sich die Pfandsätze von Einwegund<br />

Mehrwegprodukten annähern,<br />

je austauschbarer werden sie aus<br />

der Sicht des Verbrauchers“. Der<br />

bislang für den Verbraucher an der<br />

Kasse vorteilhafte günstige Pfandsatz<br />

beim Mehrwegkauf werde bei<br />

einer Pfandsatzerhöhung deutlich<br />

schwinden. Der Inhaber von Neumarkter<br />

Lammsbräu, Johannes<br />

Ehrnsperger, hält dagegen: Die<br />

Rücklaufquoten bei Bier in Mehrweg-Flaschen<br />

würden sich in den<br />

C-Stores erhöhen. Die Verbraucher<br />

seien von Dosen und Mehrweg-<br />

PET-Flaschen ein höheres Pfand<br />

sowieso schon lange gewohnt.<br />

Warsteiner und Erdinger<br />

Einweg-Dose statt Mehrweg-Flasche:<br />

Sowohl Warsteiner als auch<br />

Erdinger bringen in der warmen<br />

Jahreszeit ihre Bier- und Biermix-<br />

Spezialitäten auch in der 0,5-Liter-<br />

Dose in die Regale der <strong>Shop</strong>s. „Unser<br />

Neuprodukt Warsteiner Naturradler<br />

Naturtrüb gibt es neben der<br />

handlichen grünen 0,33-Liter-Sudflasche<br />

auch in der praktischen<br />

0,5-Liter-Dose“, berichten die<br />

Sauerländer. Der Fruchtanteil liegt<br />

bei 6,6 Prozent. So soll das Geschmackserlebnis<br />

besonders erfrischend<br />

sein. Erdinger bringt in<br />

diesem Jahr seine Sorten Brauhaus<br />

Helles und Brauhaus Naturradler<br />

erstmals in der Dose auf den Markt.<br />

Von dem convenienten Gebinde<br />

versprechen sich die Bayern jetzt<br />

zusätzliche Kaufimpulse, vor allem<br />

auch im Impulsmarkt.<br />

Neue Biermix-Marke<br />

Radeberger bringt eine neue Biermix-Marke<br />

in die <strong>Shop</strong>s: Cyberz.<br />

Inspiriert sei der Newcomer durch<br />

angesagte Drinks. Der Marken-<br />

Launch startet mit zwei geschmacklich<br />

differenzierten Sorten: Cyberz<br />

Limez soll dank süß-säuerlichem<br />

Charakter und Limetten-Geschmack<br />

an Caipirinha erinnern.<br />

Cyberz Berryz will mit Waldbeeren-<br />

Note vor allem Wild Berry Fans<br />

ansprechen und überzeugen. Hervorstechendes<br />

Merkmal der Marke<br />

sei ihr reduziertes Design im Neon-<br />

Look, das den goldgelben oder<br />

intensivroten Inhalt der Drittelliterflaschen<br />

abrundet soll. Zudem<br />

leuchten die Etiketten im Schwarzlicht<br />

in grellem Grün oder Pink. Die<br />

Innovation gibt es in der 0,33-Liter-<br />

Mehrwegflasche und im Viererpack.<br />

Der Hochsommer steht vor der Tür und<br />

damit wird wohl auch in diesem Jahr<br />

das Leergut für Bier – seien es die 0,5 Liter- oder die 0,33-Liter-Mehrweg-Flasche<br />

plus Kästen – wieder knapper. Das ist<br />

nicht ungewöhnlich, denn in der warmen Jahreszeit kaufen<br />

die Konsumenten mehr Bier und mehr Leergut ist im Umlauf.<br />

In diesem Jahr droht der Leergut-Logistik aber ein besonderer<br />

Härtetest, meint der Deutsche Brauerbund.<br />

„Gründe hierfür sind auch die deutlich gestiegenen Kosten<br />

für Mehrweg-Glasflaschen und die fehlende Neuproduktion<br />

von Flaschen durch die Glashütten“, stellt Holger Eichele,<br />

Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes, fest.<br />

Durch die Invasion Russlands in die Ukraine fallen zahlreiche<br />

Glashütten in der Ukraine und ebenfalls in Russland als<br />

Lieferanten für den europäischen Markt aus. Dadurch haben<br />

sich Preise und Nachfrage in der EU deutlich erhöht. Der<br />

Wiederbeschaffungspreis für eine Mehrwegflasche habe<br />

sich weiter vom Pfandsatz entfernt. Zudem verlaufe seit der<br />

Covid-Pandemie die Rückgabe von Leergut schleppender.<br />

Die Braubranche ist sich nicht einig<br />

Wie die Branche auf diese Situation reagieren wird, ist derzeit<br />

unklar und unter den Brauereien strittig. Die Meinungen<br />

gehen auseinander. Ein Teil der Brauereien fordert eine<br />

Erhöhung des Mehrweg-Pfandes, vor allem, um einen<br />

Rückgabe des Leerguts zu beschleunigen. Die anderen lehnen<br />

eine Anhebung des Pfandbetrages ab, auch weil das sehr<br />

komplex und teuer wäre. Auch der Unterwegs-Markt wäre<br />

von einer Anhebung betroffen. Hier stehen Bier und Biermix-Getränke<br />

ebenfalls zu einem großen Teil in Mehrweg-<br />

Flaschen in den Regalen. Der Brauerbund versucht nun zu<br />

moderieren. Zunächst gab er eine Verbraucher-Umfrage in<br />

Auftrag, mit dem Ergebnis, dass lediglich 22 Prozent der Befragten<br />

antworteten, sie würden Leergut schneller zurückbringen,<br />

wenn der Pfandsatz darauf deutlich erhöht würde.<br />

Darüber hinaus wurde vom Deutschen Brauer-Bund und<br />

dem Verband Private Brauereien eine Arbeitsgruppe gegründet.<br />

Sie soll sich mit der Problematik des Mehrwegpoolsystems<br />

beschäftigen, die Möglichkeiten ausloten und<br />

Interessen ausgleichen. Schon jetzt stehe allerdings fest, so<br />

Holger Eichele: „Eine Pfandsatzerhöhung wäre logistisch<br />

nur sehr schwierig umzusetzen, extrem kostenintensiv für<br />

die Brauereien und sie wäre auch nur umsetzbar, wenn alle<br />

mitziehen würden.“ Gemeint sind die Getränkehersteller<br />

und -abfüller, der Handel und die Verbraucher, „die derzeit<br />

ohnehin allesamt mit steigenden Kosten konfrontiert sind“.<br />

Viele kleinere Brauereien könnten wahrscheinlich einen höheren<br />

Pfandbetrag finanziell nicht stemmen.<br />

Anders positioniert sich der Verband Private Brauereien<br />

in Bayern. Auf Anfrage von <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> teilt die Ver-<br />

Johannes Ehrnsperger, Inhaber von Neumarkter Lammsbräu, meint, eine Pfanderhöhung<br />

sei dringend geboten, damit der Pfandkreislauf richtig funktioniere.<br />

tretung mittelständischer Brauer mit, einen höheren Pfandpreis<br />

sowohl auf Flaschen als auch auf Kästen sei notwendig:<br />

„Der Einkaufspreis für neue Flaschen und Kästen übersteigt<br />

mittlerweile den Pfandsatz um ein Vielfaches.“ Die Schere<br />

zwischen Pfandpreis und Neubeschaffungswert gehe durch<br />

gestiegene Energiekosten immer weiter auseinander.<br />

„Wenn nun das Leergut nicht zurückgebracht wird, müssen<br />

Brauereien neue Flaschen zukaufen und bleiben folglich auf<br />

diesem Fehlbetrag sitzen. Besonders für kleine und mittelständische<br />

Brauereien ist dies ein enormer Kostendruck“,<br />

argumentiert der Verband.<br />

Kein Kommentar zur Pfandproblematik<br />

Die Pfandproblematik wollen die meisten Brauereien öffentlich<br />

nicht kommentieren. Weder Carlsberg Deutschland<br />

noch die Bitburger -Braugruppe, weder Warsteiner noch die<br />

Radeberger-Gruppe oder die Brauerei Karlsberg äußern<br />

sich. Die Krombacher Gruppe teilt mit, man beobachte die<br />

aktuelle Situation um die Beschaffungspreise neuer Glasflaschen<br />

intensiv. „Generell ist es so, dass nur eine Lösung für<br />

die gesamte Branche zielführend wäre“, lässt sich ein Brauerei-Sprecher<br />

zitieren.<br />

Deutlich für eine Pfanderhöhung spricht sich Stefan<br />

Kreisz, Vorsitzender der Erdinger-Geschäftsführung aus. Sie<br />

sei notwendig. Um sie zielgerichtet zu implementieren, sei<br />

eine konzertierte Aktion aller Partner, der Verbände, des<br />

Handels und der Politik von Nöten. Ähnlich sieht das Johannes<br />

Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter<br />

Lammsbräu. Eine Erhöhung belohne „spürbar diejenigen,<br />

die leere Flaschen nach dem Genuss auch wieder<br />

zurückbringen“. Das sei dringend geboten, damit der Pfandkreislauf<br />

richtig funktioniere.<br />

Veltins lehnt höherer Pfandbetrag ab<br />

Völlig anders blickt Michael Huber, Veltins-Generalbevollmächtigter,<br />

auf die Situation. Er möchte den Verbraucher in<br />

„konsumbelasteten Zeiten“ nicht durch „sprunghafte<br />

Pfandsatzerhöhungen“ überfordern. Es drohe zudem ein<br />

Scheitern an der Komplexität des deutschen Mehrwegsystems.<br />

„Unser stabiles Pfandsystem ist eine Langfrist-Investition<br />

in die Nachhaltigkeit“, sagt er. Angesichts der langen<br />

Laufzeiten von Kästen und Flaschen, die bei 15 Jahren und<br />

mehr liegen können, sei eine Eins-zu-eins-Gleichung von<br />

Beschaffungswert und Pfandwert zu kurz gedacht. Auch<br />

seien je nach Jahreszeit bis zu 98 Prozent der Mehrweggebinde<br />

im Markt unterwegs. Damit stünden bei einer Stichtagslösung<br />

für die Brauwirtschaft Beträge in dreistelliger<br />

Millionenhöhe im Feuer, weil dann zurückkehrende Mehrwegkästen<br />

zu neuen Pfandsätzen vergütet werden müssten.<br />

Michael Huber,<br />

Veltins-Generalbevollmächtigter,<br />

möchte den Verbraucher<br />

in konsumbelasteten<br />

Zeiten nicht durch<br />

sprunghafte Pfandsatzerhöhungen<br />

überfordern. Ein<br />

Scheitern drohe,<br />

weil das System<br />

komplex sei.


18 | Industrie<br />

29 Elixyr Zigaretten<br />

Die Landewycker bieten jetzt eine<br />

„feine“ Variante der Zigarettenfamilie<br />

und Marke Elixyr an. Ab Juni sei<br />

der Newcomer in einer neuen und<br />

damit zusätzlichen Verpackungsgröße<br />

auf dem Markt: 29 Zigaretten<br />

wird die neue Fine-Flavor Elixyr<br />

Blue künftig beinhalten. Auch die<br />

Preisgestaltung bezeichnet der<br />

Hersteller als attraktiv. Damit stehen<br />

den Kunden künftig zwei Optionen<br />

in Sachen Elixyr Blue-Zigaretten<br />

zur Verfügung. Denn seit 2022<br />

gibt es die Elixyr Gold-Zigarette.<br />

DIE KONTROVERSE UM<br />

DIE KIPPE GEHT WEITER<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Es gibt in Deutschland weniger Raucher. Aber unter ihnen sind<br />

wohl mehr Jüngere – wenn die Umfragen belastbar sind. Zudem<br />

soll die Marke Marlboro vom Markt verschwinden. Text Martin Heiermann<br />

CB Expo in Dortmund<br />

Parallel zur diesjährigen Fachmesse<br />

Inter Tabac in Dortmund, vom 14.<br />

bis 16. September <strong>2023</strong>, treffen<br />

sich auf der CB Expo Cannabis-Experten<br />

aus ganz Europa. Am 15. und<br />

16. September findet sie im Dortmunder<br />

Kongresszentrum statt.<br />

Aktuell nimmt vor allem der Markt<br />

für Hanfprodukte in Europa Fahrt<br />

auf, dem trägt der Kongress Rechnung.<br />

Die Schwerpunkte der Vorträge<br />

und Masterclasses sollen unter<br />

anderem auf der angestrebten<br />

Legalisierung von Cannabis als<br />

Freizeitkonsum in Deutschland, der<br />

Schweiz, Tschechien, Malta und<br />

Luxemburg sowie der geplanten<br />

Legalisierung der ganzen Lieferkette<br />

in den Niederlanden liegen.<br />

Der Absatz von versteuerten Zigaretten<br />

ist rückläufig. Die Zahlen des Statistischen<br />

Bundesamtes weisen dies für das vergangene Jahr aus.<br />

Demnach sank die Menge der versteuerten Zigaretten um<br />

8,3 Prozent auf 65,8 Milliarden Stück. Im Vorjahr waren es<br />

noch 71,7 Milliarden Zigaretten gewesen. Erstmals seit sieben<br />

Jahren ist wieder ein Rückgang in dieser Kategorie zu<br />

verzeichnen. Die Ursachen dafür könnten die beendete Covid-Pandemie<br />

sein, aber auch die Tabaksteuererhöhungen,<br />

die es stufenweise im Jahr 2022 hier zu Lande gegeben hat.<br />

Wenn Steuererhöhungen den Absatz senken, so befeuert<br />

das die Forderungen aus der Gesundheitswirtschaft aber<br />

auch aus der politischen Öffentlichkeit, den Steuerdruck<br />

weiter zu erhöhen. Ziel ist es, den Anteil an Rauchern und<br />

Raucherinnen in der Bundesrepublik weiter zu senken. Ein<br />

besonderer Fokus liegt dabei auf dem Anteil junger Konsumentinnen<br />

und Konsumenten.<br />

Jugendliche und junge Raucher<br />

Nach einer aktuellen Debra-Studie (Deutsche Befragung<br />

zum Rauchverhalten) stieg die Zahl der rauchenden Jugendlichen<br />

in Deutschland im vergangenen Jahr stark. Unter den<br />

14- bis 17-Jährigen habe sich laut der Befragung der Anteil<br />

der Tabakrauchenden fast verdoppelt. Er sei , so die Ergebnisse,<br />

von 8,7 auf 15,9 Prozent angestiegen. In absoluten<br />

Zahlen heiße das, dass es im vergangenen Jahr rund<br />

Der Absatz von<br />

Zigaretten sank<br />

von 71,7 Milliarden<br />

Stück 2021 auf<br />

65,8 Milliarden<br />

Stück im vergangenen<br />

Jahr. Die steigende<br />

Tabaksteuer<br />

trägt offenbar auch<br />

<strong>2023</strong> zu diesem<br />

Rückgang bei.<br />

200.000 mehr minderjährige Rauchende gab als noch im<br />

Jahr zuvor. Die Verantwortlichen der Studie vermuten, dass<br />

die multiplen Krisen mit Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg<br />

und Inflation viele Menschen zur Zigarette greifen lasse. Zuvor,<br />

in den vergangenen Jahrzehnten, war die Anzahl der<br />

Raucher unter Jugendlichen kontinuierlich gesunken.<br />

Auch aus eine Umfrage des Marktforschers Forsa im<br />

Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse, KKH, geht hervor,<br />

dass elf Prozent der 16- bis 29-jährigen sich als regelmä-<br />

Foto: Getty Images, Landewyck


29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Industrie | 19<br />

Fotos: Getty Images, Adobe Stock<br />

>><br />

ßige Raucher bezeichnen. Damit wäre der Anteil dieser Altersgruppe<br />

im Vergleich zum Jahr 2020 um sechs Prozent<br />

gestiegen. Entsprechend kommen von dieser Seite immer<br />

wieder Forderungen, Werbeverbote – auch für die neuartigen,<br />

Risiko reduzierten Produkte – auszuweiten und Handelseinschränkungen,<br />

insbesondere im Lebensmittel-Einzelhandel,<br />

einzuführen.<br />

Handels- und Einstiegsmarken sind gefragt<br />

Branchen-Insider jedoch verweisen auf einen langfristigen<br />

Trend. Danach hat sich der Markt seit 2007 ungefähr halbiert.<br />

Jan Mücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der<br />

Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse, BVTE, verweist<br />

auf die Zahlen des Bundesamtes: „Diese zeigen, dass<br />

in Deutschland nicht mehr, sondern immer weniger geraucht<br />

wird.“ Ähnlich wird die Situation von Seiten der Industrie<br />

bewertet. Die Zahl der Raucher gehe zurück. Darüber<br />

hinaus gebe es einen Trend zum Downtrading. Das<br />

heißt, immer mehr Verbraucher greifen auch im Tabak-Sortiment<br />

zu Handelsmarken oder greifen zu Produkten im<br />

Preiseinstiegssegment. Einen größere Bevorratung mit Zigaretten<br />

und Tabakwaren liege im Trend. Das sei ein Resultat<br />

des Kostendrucks auf die privaten Haushalte und Folge<br />

Die beliebteste<br />

Zigarettenmarke in<br />

Deutschland soll<br />

vom Markt genommen<br />

werden. Das<br />

hat Philip Morris<br />

jetzt für Marlboro<br />

angekündigt.<br />

der Inflation und Rezession. Entsprechend nachgefragt sind<br />

Großpackungen, aber auch Dreh- und Stopftabake. Weniger<br />

gut laufe der Premium-Markenbereich. Hier seien Rückgänge<br />

zu verzeichnen.<br />

Philip Morris nimmt Marlboro bald vom Markt<br />

In dieser Marktsituation hat der deutsche Marktführer Philip<br />

Morris Konsequenzen gezogen. Der internationale Konzern<br />

wird Zigaretten seiner bekannten Marke Marlboro nicht<br />

mehr produzieren und anbieten. Markus Essing, der Vorsitzende<br />

der Geschäftsführung bei Philip Morris in Deutschland<br />

und Österreich, ging in einer Stellungnahme noch weiter:<br />

„Wir werden aus dem Zigarettengeschäft aussteigen<br />

und nur noch risikoreduzierte Produkte anbieten“, sagte er<br />

Medienberichten zur Folge. Wann genau der Ausstieg umgesetzt<br />

wird , ließ Essing offen. „Wir können einen Endzeitpunkt<br />

festlegen, haben aber noch keinen definiert“, sagte Essing<br />

weiter. Marlboro sei mit einem Marktanteil von rund<br />

24 Prozent immer noch deutlich die beliebteste Zigarettenmarke<br />

in Deutschland. Wie das Unternehmen diesen Ausstieg<br />

kompensieren will, muss offen bleiben. Denn die alternativen<br />

Produkte, etwa der Tabakerhitzer Iqos, seit kurzem<br />

in der neuesten Variante Iqos Iluma im Markt, erzielen immer<br />

noch deutlich weniger Absatz- und Umsatz-Anteile.<br />

Elf Prozent der<br />

16- bis 29-Jährigen<br />

bezeichnen sich als<br />

regelmäßige Raucher<br />

auch von<br />

E-Zigaretten.<br />

Reemtsma im VdeH<br />

Reemtsma ist seit Anfang Mai<br />

dieses Jahres offizielles Mitglied im<br />

Verband des E-Zigarettenhandels,<br />

VdeH. Mit seinem Beitritt zu<br />

Deutschlands ältestem und größtem<br />

Branchenverband will der Hamburger<br />

Hersteller der E-Zigarettenmarke<br />

Blu nach eigenen Angaben<br />

sein Bekenntnis zur weiteren<br />

Akzeptanz neuartiger risikoreduzierter<br />

Produktalternativen in Deutschland<br />

unterstreichen. Damit wolle<br />

Reemtsma, zweitgrößtes Unternehmen<br />

im deutschen Tabakgesamtmarkt,<br />

einen Beitrag zu mehr<br />

Aufklärung leisten – und damit zur<br />

weiteren Förderung des Konzepts<br />

einer Minderung tabakrauchbedingter<br />

Gesundheitsfolgen. Dieses gelte<br />

es aus Sicht von Reemtsma wissenschaftlich<br />

und gesundheitspolitisch<br />

in Deutschland noch viel stärker in<br />

den Fokus zu nehmen.<br />

Gegen Aromenverbot<br />

Der Verband des E-Zigarettenhandels,<br />

VdeH, beklagt erneut die<br />

Forderung nach einem Verbot von<br />

Aromen für E-Zigaretten unter dem<br />

Deckmantel des Jugendschutzes.<br />

„Dabei ignoriert man die Tatsache,<br />

dass die Vielfalt der Geschmacksrichtungen<br />

einen wichtigen Beitrag<br />

zum erfolgreichen Umstieg vom<br />

Rauchen auf E-Zigaretten leistet“,<br />

plädiert der Verband gegen das<br />

Verbot. Aromatisierte Liquids spielten<br />

eine essenzielle Rolle bei der<br />

Akzeptanz der E-Zigarette als Alternative<br />

zur Tabakzigarette. Die<br />

Vielfalt der Geschmacksrichtungen<br />

trage somit maßgeblich zur Reduzierung<br />

des Tabakkonsums bei. Die<br />

Folge eines solchen Verbot sei die<br />

Rückkehr einer Vielzahl der Konsumenten<br />

zur Tabakzigarette. Das<br />

zeige sich in anderen Ländern.<br />

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20 | Industrie<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Glas und PET<br />

Mehrweg und Einweg<br />

Einweg oder Mehrweg? Die Unterscheidung ist häufig<br />

gar nicht so einfach: Beide Verpackungsvarianten gibt<br />

es aus Glas und PET , auf beide wird Pfand erhoben. Einer<br />

der wichtigsten Unterschiede zwischen Ein- und Mehrwegflaschen<br />

ist ihre Wiederverwendbarkeit. Während Einwegflaschen<br />

nur einmal genutzt und dann recycelt werden, können<br />

PET-Mehrwegflaschen bis zu 25-mal wiederverwendet<br />

werden, Mehrwegflaschen aus Glas sogar bis zu 50-mal.<br />

Wiederverwendbare Plastikflaschen verursachen deutlich<br />

weniger CO2-Emissionen als solche, die nur einmal verwendet<br />

werden, sind sich viele Branchenexperten sicher.<br />

Betrachte man Herstellung und Transport, spare eine PET-<br />

Mehrwegflasche rund 50 Prozent an CO2 gegenüber einer<br />

gleichgroßen Einwegflasche ein. Diese verbrauche sowohl<br />

nach der Verwendung beim Einschmelzen als auch vor der<br />

Verwendung beim erneuten Aufblasen deutlich mehr Energie.<br />

Eine Glasmehrwegflasche kommt während ihrer Verwendung<br />

auf 84 Kilogramm CO2 pro tausend Liter Inhalt.<br />

PET-Mehrwegflasche lassen sich nur schwer verformen,<br />

Einwegflaschen dagegen sind dünnwandig. Deshalb kann<br />

Kohlensäure aus ihnen leichter entweichen.<br />

Mineralwasser ist gesund. Dafür wirbt die Leichtathletin Malaika<br />

Mihambo. Umstritten ist, welches Gebinde das bessere fürs Wasser ist.<br />

BOTTLE-TO-BOTTLE-<br />

KREISLÄUFE FÖRDERN<br />

Die Einweg-Mehrweg-Thematik beschäftigt seit Jahren auch<br />

die Mineralwasser-Branche. Vor allem bei Einwegflaschen<br />

besteht offenbar Verbesserungsbedarf. Text Silke Hoyer<br />

Starkes Umsatzplus<br />

in den C-Stores<br />

Laut Nielsen Handelspanel gehörte Wasser 2022 in den<br />

<strong>Convenience</strong>-Kanälen, wie etwa in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s,<br />

bezogen auf den Umsatz zusammen mit Energy-Drinks<br />

und Cola, zu den Top drei im AfG-Segment und verzeichnete<br />

in dieser Gruppe mit plus 14 Prozent das stärkste Umsatzwachstum.<br />

Ob Sprudel, Medium oder still: Mineralwasser<br />

konnte 2022 in den <strong>Shop</strong>s über alle Segmente hinweg,<br />

verglichen mit dem Vorjahr, ein Umsatz-Plus erreichen.<br />

Viel Wirbel um Wer-wird-Millionär-<br />

Moderator Günther Jauch: Es geht um<br />

die Lidl-Kampagne „Aus Liebe zur Natur“, mit der der Discounter<br />

für eine vermeintlich zu hundert Prozent recycelbare<br />

Einwegplastikflasche wirbt. Für diesen Lidl-Materialkreislauf<br />

wirbt Jauch – und bekommt dafür jede Menge Kritik.<br />

Greenwashing vom Feinsten, so der Vorwurf. Es sei<br />

erschreckend, dass sich der bekannte Moderator vor den<br />

Karren einer Einwegfirma spannen ließe, die den Wandel<br />

zum Mehrweg boykottiere, so die veröffentlichte Meinung.<br />

Die Einweg-Mehrweg-Problematik beschäftigt die Mineralwasserbranche<br />

bereits seit Jahren. Zuerst einmal sei positiv<br />

vermerkt: Deutschland zeichnet sich durch ein gut<br />

etabliertes Pfandsystem für Mehrweg- und PET-Einwegflaschen<br />

aus. Über 90 Prozent der hier verwendeten PET-Getränkeflaschen<br />

unterliegen dem Pfandsystem. Fast 99 Prozent<br />

davon werden gesammelt, fast 98 Prozent aller gesammelten<br />

PET-Einwegflaschen werden recycelt.<br />

Gerolsteiner will geschlossene PET-Kreisläufe<br />

Verbesserungsbedarf besteht jedoch bei der Nutzung des<br />

Recycling-PET. Deshalb suchen die Akteure nach Lösungen.<br />

Gerolsteiner beispielsweise setzt sich für geschlossene<br />

PET-Kreisläufe ein, damit das hochwertige PET aus der Lebensmittelproduktion<br />

wieder für neue Flaschen verwendet<br />

und nicht in anderen Branchen zweckentfremdet wird. Bislang<br />

werden laut Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung,<br />

GVM, nur rund 45 Prozent des aus Flaschen gewonnenen<br />

Recycling-PET wieder für neue Flaschen eingesetzt.<br />

„Wir sind überzeugt, dass Flaschen wieder zu<br />

Flaschen werden müssen, um noch nachhaltigere Getränkeverpackungen<br />

zu ermöglichen. Daher fordern wir von der<br />

Politik, die Rahmenbedingungen für geschlossene Bottleto-bottle-Kreisläufe<br />

zu schaffen“, sagt Roel Annega, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung Gerolsteiner Brunnen.<br />

Denn grundsätzlich hat jede Verpackungsart ihre Berechtigung<br />

– und dabei Vor- und Nachteile. PET-Einwegflaschen<br />

sind beispielsweise deutlich leichter als Glas-Mehrweg,<br />

was sich unter anderem positiv auf die CO2-Emission<br />

beim Transport auswirkt. Mehrweg, ob aus Glas oder PET,<br />

ist wiederum im operativen Handling herausfordernder,<br />

denn die Flaschen müssen sortiert und zu den Abfüllbetrieben<br />

zurücktransportiert werden. „Deshalb arbeitet Coca-<br />

Cola beispielsweise kontinuierlich daran, alle Verpackungen<br />

so nachhaltig wie möglich zu machen – wir machen unsere<br />

Verpackung leichter und reduzieren den Materialeinsatz wo<br />

es möglich ist“ sagt Stefan Ziegler, Geschäftsleiter Außer-<br />

Haus-Markt Coca-Cola Europacifik Partners Deutschland.<br />

Für die Verbraucher, die in den <strong>Convenience</strong>-Kanälen ihr<br />

Wasser shoppen, ist jedoch vor allem das Gewicht relevant.<br />

Und es sollte bruchsicher sein. So stellt Lili Petersen, Head<br />

of Marketing & Commercial Development, Nestlé Waters,<br />

fest: „In Tankstellen lautet die Devise: praktisch und leicht.<br />

Daher greifen die Kunden hier häufig zur PET-Flasche. Glasflaschen<br />

sind für das On-the Road-Geschäft nicht so attraktiv.“<br />

Vor allem handliche Formate, die trotzdem Volumen<br />

bieten, wie 0,75-Liter und 1-Liter-PET-Einwegflaschen,<br />

sind besonders beliebt. Laut Circana-Marktdaten zur Tankstelle<br />

im Monat März <strong>2023</strong>, erfolgen knapp 90 Prozent der<br />

Absätze in Einweg-PET-Flaschen. Doch auch wenn PET-<br />

Einweg-Flaschen 2022 aufgrund des starken Wachstums<br />

der Discounter die Nase vorn haben, liegen Glas-Mehrwegflaschen<br />

langfristig im Trend. So ist laut Circana der Um-<br />

Den Materialeinsatz<br />

reduzieren: darauf<br />

setzt Coca-Cola,<br />

sagt Stefan Ziegler,<br />

Geschäftsleiter<br />

Außer-Haus-Markt<br />

bei dem Anbieter.<br />

satzanteil von Mehrweg-Glas von 25,9 Prozent in 2018 auf<br />

33,6 Prozent in 2022 gewachsen. „Laut einer aktuellen Studie<br />

sehen wir, dass die Präferenz für Glas- oder PET-Flaschen<br />

vom Umweltbewusstsein der Kunden abhängig ist. Je<br />

höher das Umweltbewusstsein der Kunden ist, desto höher<br />

ist der Anteil der Ausgaben für Mineralwasser in Glasflaschen“,<br />

stellt Petersen von Nestlé Waters fest. Grundsätzlich<br />

jedoch kaufen Verbraucher ihr Wasser je nach Verzehranlass<br />

und -situation. Sie entscheiden entsprechend ihrer<br />

individuellen Präferenz, welche Verpackung für sie am besten<br />

geeignet ist. Deshalb setzen die Wasserhersteller auf eine<br />

Verpackungsvielfalt aus PET- und Glas-Mehrwegpfandflaschen,<br />

PET-Einwegpfandflasche, Dosen und Zapflösungen.<br />

Mineralwasser und Softdrinks gehören in den C-Stores zu den Tops.<br />

Die Kennzeichnung<br />

ist entscheidend<br />

Für Ein- und Mehrweggetränkeverpackungen, auch bei<br />

Mineralwasser, gibt es verschiedene Kennzeichnungen.<br />

Doch nicht alle sind Pflicht. Während die Kennzeichnung<br />

am Regal für Einweg oder Mehrweg seit Anfang Januar<br />

2019 verpflichtend ist, kann eine Mehrwegflasche mit dem<br />

Mehrweg-Logo oder dem Umweltzeichen Blauer Engel ausgezeichnet<br />

werden, muss sie aber nicht. Mehrwegflaschen<br />

kann man zusätzlich an der Aufschrift „Leihflasche“,<br />

„Mehrweg“ oder „Mehrweg-Flasche“ erkennen. Bei Einwegflaschen<br />

ist das deutlicher: Sie müssen mit dem Einwegzeichen<br />

gekennzeichnet werden und sind leicht erkennbar.<br />

Pfand wird sowohl auf PET-Einwegflaschen als auch auf<br />

PET-Mehrwegflaschen erhoben: Der Unterschied liegt die<br />

Höhe des Betrags. Erstere werden mit 25 Cent bepfandet,<br />

auf Mehrwegflaschen werden 15 Cent Pfand erhoben.<br />

Einwegflaschen müssen immer gekennzeichnet sein.<br />

Fotos: Verband Deutscher Mineralbrunnen, Coca Cola Europacifik Partners, Gerolsteiner Brunnen


Fotos: Nestlé Wagner<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

PIZZA-POTENZIALE<br />

Für das europäische Pizzageschäft holt sich<br />

Nestlé einen Spezialisten an Bord: PAI<br />

Partners. Beide Unternehmen wollen<br />

zusätzliche Potenziale schöpfen, wie im<br />

Speiseeis -Markt mit Froneri.<br />

Text Martin Heiermann<br />

Nach der Gründung<br />

des Joint<br />

Ventures Froneri zum Thema Speiseeis<br />

im Jahr 2016 hat Nestlé nun mit<br />

seinem Partner, der Beteiligungsgesellschaft<br />

PAI, ein weiteres gemeinsames<br />

Projekt auf den Weg gebracht. „Wir<br />

wollen unser Pizzageschäft auf die Zukunft<br />

ausrichten und sind fest überzeugt,<br />

dass die Partnerschaft mit PAI<br />

die beste Grundlage bietet, um das volle<br />

Entwicklungspotenzial unseres Pizzageschäfts<br />

zu entfalten“, begründet<br />

Nestlé sein Vorhaben. PAI Partners beabsichtigt<br />

nach eigenen Angaben, seine<br />

„umfassenden Expertise bei der<br />

Schaffung führender Anbieter im Lebensmittelsektor“<br />

in die Kooperation<br />

einzubringen.<br />

An dem neuen Joint Venture werde<br />

Nestlé neben PAI Partners „eine<br />

nicht-kontrollierende Beteiligung mit<br />

gleichen Stimmrechten halten“. Die<br />

Transaktion soll voraussichtlich in der<br />

zweiten Hälfte des Jahres <strong>2023</strong>, nach<br />

Abstimmungen mit Arbeitnehmervertretenden<br />

und den üblichen behördlichen<br />

Genehmigungen, abgeschlossen<br />

werden. Derzeit ist der<br />

Schweizer Lebensmittelkonzern in<br />

verschiedenen europäischen Ländern<br />

im Pizzageschäft aktiv. Dazu gehören<br />

die Märkte in Deutschland, Italien,<br />

Frankreich, Spanien, Schweiz, Portugal,<br />

Österreich, Belgien sowie den Niederlanden.<br />

Erwirtschaftet werde in<br />

diesen Ländern, so Nestlé, ein jährlicher<br />

Umsatz von rund 400 Millionen<br />

Schweizer Franken, was zurzeit etwa<br />

knapp 412 Millionen Euro entspricht.<br />

Vertrieben werden die Pizzen aktuell<br />

unter den Marken Wagner, Buitoni<br />

und Garden Gourmet.<br />

Ansprechpartner bleiben vorerst<br />

Diese werden sich wahrscheinlich<br />

auch künftig nicht ändern. Vielleicht<br />

aber finden weitere Marken, den Weg<br />

auf den deutschen Markt. Auch für die<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber soll vorerst alles beim<br />

In Deutschland ist Nestlé bisher mit den<br />

Marken Wagner und Gourmet Garden im<br />

TK-Pizza-Markt vertreten.<br />

Pizza ist bei Verbrauchern beliebt. Mit dem Partner PAI will<br />

Nestlé in diesem europäischen Markt weiter wachsen.<br />

Alten bleiben. Gegenüber dieser Zeitung<br />

betont eine Nestlé-Sprecherin,<br />

dass „bis auf weiteres die Betreuung<br />

über die bekannten Ansprechpartner<br />

des Nestlé-Vertriebs“ erfolge. „Über<br />

einhergehende zukünftige Veränderungen<br />

der Ansprechpartnerinnen<br />

und Ansprechpartner im Rahmen des<br />

neuen Joint Ventures werden wir<br />

rechtzeitig informieren“, hieß es aus<br />

Unternehmenskreisen weiter.<br />

Hauptsitz in Deutschland<br />

Geplant ist darüber hinaus, dass das<br />

neue Joint Venture seinen Hauptsitz in<br />

Deutschland haben werde. Bisher wird<br />

die Pizza-Tochter von Nestlé Deutschland,<br />

Nestlé Wagner, vom saarländischen<br />

Nonnweiler aus gesteuert. Dort,<br />

soll künftig auch eine der zwei europäischen<br />

Produktionsstätten weiterhin<br />

bestehen bleiben. Eine zweite Produktionsstätte<br />

wollen die beteiligten<br />

Partnerunternehmen in Benevento,<br />

Italien, betreiben.<br />

Industrie | 21<br />

Einkaufs-Allianz<br />

Bei der EBSA, European Beverage<br />

Sourcing Alliance, neue Einkaufsgesellschaft<br />

der Haus Cramer<br />

Gruppe und des Karlsberg Getränke<br />

Verbunds, ist Frank Schönrath<br />

als Geschäftsführer eingestiegen.<br />

Vorher hatten die Kartellbehörden<br />

grünes Licht für die Gründung der<br />

EBSA gegeben. Schönrath verantwortet<br />

alle Aktivitäten innerhalb<br />

der Einkaufsgesellschaft und damit<br />

langfristig, zusammen mit<br />

möglichen weiteren Gesellschaftern,<br />

ein Einkaufsvolumen von<br />

knapp einer Milliarde Euro, teilen<br />

die Unternehmen mit. „Mit der<br />

EBSA GmbH & Co. KG wollen wir<br />

uns, zusammen mit weiteren zukünftigen<br />

Gesellschaftern, als der<br />

Einkaufsspezialist in der Getränkebranche<br />

positionieren“, erläutert<br />

Helmut Hörz, CEO & CFO sowie<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Haus Cramer Gruppe.<br />

Zahlungs-Lösung<br />

RS2, Anbieter von Omni- und Multichannel-Zahlungssoftware<br />

und<br />

End-to-End-Zahlungslösungen,<br />

und die Rubean AG, München, ein<br />

auf den Zahlungsverkehr fokussiertes<br />

Fintech-Unternehmen, haben<br />

eine strategische Partnerschaft<br />

geschlossen, um nach eigenen<br />

Angaben Rubean’s Soft-PoS-Lösung<br />

auf der globalen Zahlungsplattform<br />

von RS2 einzuführen.<br />

Mit der Phone-PoS-Lösung von<br />

Rubean könne das Android-<br />

Smartphone, Tablet oder Multifunktionsgerät<br />

des Geschäftsinhabers<br />

sofort als Point of Sale-Terminal<br />

genutzt werden, das nahtlos<br />

und sicher kontaktlose Kartenzahlungen<br />

von Kunden an jedem Ort<br />

akzeptiere.<br />

Spritziger Geschmack<br />

OHNE Kalorien!<br />

Marktführer in NRW<br />

im Segment aromatisierter<br />

Mineralwässer mit CO2<br />

NEU<br />

Perfekt für<br />

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0,75 Liter<br />

PET-Einweg


22 | Industrie<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 4_<strong>2023</strong><br />

Zwischen Alltag und<br />

Nachhaltigkeit<br />

Trockenfertig- und Dosengerichte decken inzwischen in<br />

ihrer Vielfalt wichtige Food-Trends ab.<br />

1. Klimafreundlich und nachhaltig: Für Verbraucher sind<br />

Regionalität und Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung.<br />

Viele Lebensmittelproduzenten wollen daher Trends setzen,<br />

beispielsweise bei gesundem <strong>Convenience</strong> Food, Bio-<br />

Marken oder der Vielfalt an vegetarischen und veganen Lebensmitteln.<br />

Zudem wird die Gemeinschaftsverpflegung<br />

immer mehr zur Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit.<br />

2. Flexitarismus: Viele Menschen, die den Veganismus als zu<br />

extrem empfinden, aber auch das Tierwohl im Blick haben,<br />

können sich mit pflanzenbetonter Ernährung anfreunden,<br />

da sie auf tierische Produkte nicht völlig verzichten müssen.<br />

3. Gesund Essen im Arbeitsalltag: <strong>Convenience</strong> Food und<br />

gesundes Essen zum Mitnehmen spielen eine zunehmend<br />

wichtige Rolle nicht nur im Berufsalltag. Bedingt durch die<br />

4. Flexibilisierung der Arbeitswelt: Durch die individuelle<br />

Gestaltung des Alltags der Menschen wird personalisierte<br />

Ernährung immer wichtiger.<br />

Das sagt der Trendreport Ernährung, erstellt durch den Nutrition<br />

Hub und das Bundeszentrum für Ernährung, BZfE.<br />

Die Gründer des Kölner Food-Startups Feelfood, Franziska Schaal und<br />

Fabian Zbinden, haben ihre Produkte bei Rewe To Go platzieren können.<br />

FLOTTE ALLESKÖNNER<br />

IM AUFWIND<br />

Die Trockenfertig- und Dosengerichte boomen, weil sie dem<br />

Zeitgeist entsprechen. Zudem sind sie nicht nur nahrhaft,<br />

sondern auch unkompliziert und haltbar. Text Sabine Wygas<br />

Millionen-Erfolg<br />

aus der Dose<br />

Im Mai 1958 ging die erste Dose Ravioli im Maggi-Werk<br />

in Singen am Bodensee vom Band. Die Karriere des Klassikers<br />

begann mit dem Wirtschaftswunder und der Reiselust<br />

der Deutschen. Diese verbrachten ihren Urlaub zunehmend<br />

in Italien, und so wurde auch italienisches Essen hier<br />

zu Lande immer beliebter. Heute gibt es die Ravioli in sieben<br />

Geschmacksrichtungen. Im Jahr 2022 hat Maggi nach eigenen<br />

Angaben rund 36 Millionen Dosen Ravioli produziert.<br />

Der Klassiker: Sein<br />

Siegeszug begann mit<br />

deutscher Reiselust.<br />

Die Nachfrage nach Fertigprodukten,<br />

auch im <strong>Convenience</strong>bereich, steigt<br />

laut Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie,<br />

BDE, weiter an. Ein Trend, den soziodemografische<br />

Entwicklungen, wie die steigende Zahl kleinerer Haushalte<br />

oder eine höhere Erwerbstätigkeit, befeuern. Im Klartext:<br />

Immer mehr Menschen haben weniger Zeit oder Lust, selbst<br />

zu kochen. Hinzu kommt, dass laut aktueller Marktforschung<br />

viele Verbraucher wieder vermehrt auf Vorrat kaufen.<br />

Dafür eignen sich Trocken- und Dosenfertiggerichte<br />

aufgrund einfacher Lagerung und längerer Haltbarkeit besonders<br />

gut. 510 Millionen Euro wurden vergangenes Jahr<br />

allein mit Suppen und Eintöpfen aus der Dose umgesetzt,<br />

so die Zahlen von Marktforscher Nielsen IQ.<br />

Mit neuem und gesundem Image<br />

Längst haben die fertigen Trocken- und Dosenprodukte ihr<br />

muffiges Image hinter sich gelassen. Zudem bereichern immer<br />

neue Ideen den Markt. Zum Beispiel die Produkte des<br />

Kölner Food-Startups Feelfood, das vegane Bio-Gerichte im<br />

Becher vertreibt und damit auch den Trend hin zu pflanzlicher<br />

Ernährung bedient. „Unsere Mahlzeiten sind die<br />

schnelle und leckere Lösung für die Mittagspause. Für Menschen,<br />

die nicht viel Zeit haben, sich aber trotzdem gesund<br />

und ausgewogen ernähren wollen“, erklärt Franziska Schaal,<br />

Gründerin von Feelfood. Die Instant-Gerichte – zum Beispiel<br />

Chili sin Carne – werden mit heißem Wasser aufgegossen<br />

und sind in sechs Minuten verzehrfertig. „Der Feelfood<br />

Breakfast Drink ist zudem das perfekte Frühstück und optimal,<br />

wenn man es zum Beispiel im Rewe Togo direkt aus<br />

dem Kühlregal heraus kaufen kann. Aber auch Bistros verkaufen<br />

unsere Drinks sehr gerne.“ Alle Produkte enthalten<br />

keine Konservierungsstoffe oder zugesetzten Zucker. „Die<br />

größte Herausforderung für uns ist es, das alte Image von Instant-Mahlzeiten<br />

zu ‚überarbeiten‘. Lange Jahre wurden darin<br />

ungesunde und minderwertige Zutaten verarbeitet“, so<br />

Schaal. „Bio-Qualität, also der Verzicht auf Pestizide, ist<br />

enorm wichtig für unsere Umwelt. Für uns war von Anfang<br />

an klar, dass wir hier unseren Beitrag leisten möchten.“<br />

Gesunde Ernährung ohne Kochen ist auch das Motto der<br />

„Löwenanteil“-Gründer, die mit ihrem E-Commerce-Startup<br />

nachhaltige und biologische Fertiggerichte vertreiben.<br />

Alle Produkte sind gluten- und laktosefrei sowie in veganen<br />

Varianten erhältlich und in drei Minuten verzehrbereit. Lebensmittelverschwendung<br />

und Nachhaltigkeit ist für die<br />

Gründer ein wichtiges Thema. Daher sind ihre Fertiggerichte<br />

ohne Konservierungsmitteln lange ungekühlt haltbar<br />

und plastikfrei in Gläsern verpackt.<br />

Kult neu interpretiert<br />

Das Kultprodukt unter den Dosengerichten bleiben die Ravioli.<br />

„Maggi-Ravioli in Tomatensauce und 5-Minuten-Terrine<br />

Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln sind bei unseren Verbrauchern<br />

besonders beliebt“, erklärt Rebekka Schuh, Pressesprecherin<br />

für Gesundheit und Ernährung, Nestlé<br />

Deutschland. Heute schätzen demnach unter anderem Familien<br />

mit Kindern sowie Single-Haushalte das Ravioli-<br />

Kultgericht als schnelles und einfaches Abendessen. In der<br />

Camping- und Festivalsaison erfreuen sich explizit Ravioli<br />

ebenfalls großer Beliebtheit, bestätigt Schuh. Im Segment<br />

der Trockenfertiggerichte im Becher konnte Maggi aus dem<br />

Hause Nestlé im vergangenen Jahr ein deutliches Wachstum<br />

verzeichnen. „Neben der gestiegenen Nachfrage im Gesamtsegment,<br />

erfreuen sich insbesondere größere Portions-<br />

Die Instant-Gerichte werden<br />

mit heißem Wasser aufge-<br />

gossen und sind<br />

in sechs<br />

Minuten verzehrfertig.<br />

größen zunehmender Beliebtheit. So haben wir 2022 erfolgreich<br />

die 5-Minuten-Terrine im XL-Becher eingeführt<br />

und werden dieses Jahr unser XL-Sortiment um eine weitere<br />

Produktrange ausweiten“, so Schuh.<br />

Das Maggi-Produktangebot habe stets weiterentwickelt.<br />

Heute bietet der Hersteller in Deutschland mehr als 450<br />

Produkte an. Rund ein Drittel sind auch für Vegetarier geeignet.<br />

„Die Gemüseravioli gibt es mittlerweile seit mehr als<br />

zehn Jahren. Die Sorte mit Karotten, Erbsen, Mais, Paprika<br />

und Tomaten ist immer beliebter geworden, und die Nachfrage<br />

wächst stetig.“ Nestlé verbessere zudem schrittweise<br />

die Rezepturen vieler altbewährter Produkte, wie die Maggi<br />

Ravioli-Sorten sowie Fixe-, Suppen- und Saucen-Varianten.<br />

Asiatische Küche<br />

gewinnt Bedeutung<br />

Auf asiatische Fertiggerichte in Bechern hat sich Hersteller<br />

Nissin spezialisiert. „Die gestiegene Nachfrage bei<br />

den Konsumenten nach unkomplizierten und verzehrfertigen<br />

Nahrungsangeboten spiegelt den Trend des immer agileren<br />

und abwechslungsreicheren Alltags innerhalb der Gesellschaft<br />

wider“, teilt das Unternehmen mit. Asiatische Küche<br />

werde dabei wichtiger, da sie wegen ihrer einfachen und<br />

geschmackvollen Gerichte beliebt sei. So ist laut Marktforscher<br />

Nielsen der Cup Noodles-Umsatz in Deutschland in<br />

2022 um 52 Prozent gestiegen. Nissin Ramen ist die jüngste<br />

Sortimentserweiterung des Herstellers mit drei Geschmacksrichtungen.<br />

In nur drei Minuten sei das asiatische<br />

Geschmackserlebnis fertig zum Verzehr. Das Unternehmen<br />

entwickelt nach eigenen Angaben zudem für jede Marke vegetarische<br />

Produkte, um fleischlose Alternativen zu bieten.<br />

Asiatische Gerichte sind einfach und schnell zubereitet.<br />

Fotos. Feelfood, Nissin, Nestlé Deutschland


29. Jahrgang, Ausgabe <strong>04</strong>_<strong>2023</strong><br />

Community | 23<br />

MOTORSPORT<br />

Die Brauerei Veltins präsentiert sich<br />

<strong>2023</strong> als Sponsor in der DTM. Sie<br />

fördert zwei Porsche Kunden-Teams,<br />

Manthey EMA und KÜS Team<br />

Bernhard sowie die Fahrer Thomas<br />

Preining (Foto) und Laurin Heinrich,<br />

die zugleich einen erfolgreichen<br />

Saisonstart hinlegten.<br />

BOXENSTOPP<br />

Im Juni macht an den Star-<br />

Tankstellen in Elmshorn, Krefeld,<br />

Kelberg und Leipzig mit dem<br />

Scuderia Alpha Tauri AT<strong>04</strong> ein<br />

Formel 1-Bolide einen Boxenstopp.<br />

Pro Standort ist er eine knappe<br />

Woche in einem gläsernen<br />

Ausstellungscontainer zu sehen.<br />

VORSCHAU<br />

AUSGABE 05-23<br />

SPIRITUOSEN-DRINKS<br />

Die Ready-to-Drinks mit und jetzt auch ohne<br />

Prozente werden immer beliebter bei Verbrauchern<br />

und auch Verbraucherinnen. Zudem<br />

gibt es sie in einer immer größeren Vielfalt zu kaufen.<br />

Diesen Reichtum an Abwechslung sollten<br />

<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s in ihren Regalen abbilden.<br />

Denn besonders in der warmen Jahreszeit greifen<br />

die Konsumenten zu.<br />

HANDEL UND WANDEL<br />

Die diesjährige Jahrestagung bringt die Branche<br />

im Juni erneut zusammen und macht die<br />

Zeitenwende auch in den <strong>Shop</strong>s zum Thema.<br />

Denn immer mehr Betreiber stellen sich mit ihrem<br />

Angebot auf Kunden ein, die andere Ansprüche<br />

stellen als noch vor wenigen Jahren haben. Darüber<br />

berichten wir in der kommenden Ausgabe.<br />

KAFFEE UND KAFFEEMASCHINEN<br />

Ein an den Standort angepasstes Kaffee-Angebot<br />

und eine leistungsfähige Kaffeemaschine<br />

sind für alle C-Stores die Voraussetzung für ein erfolgreiches<br />

Geschäft. Allerdings sollten die unverzichtbaren<br />

Heißgetränke in all ihren Varianten<br />

zum übrigen Bistro-Konzept passen.<br />

COMMUNITY<br />

Mit Sport, Motorsport sowie ausgesuchter Kulinarik und Klimaschutz geht die Branche in den gerade beginnenden Sommer.<br />

„Der DN Series Easy One<br />

bietet sowohl für Kunden<br />

als auch für Händler<br />

viele Vorteile.“<br />

Matt Redwood,<br />

Vice President Retail Technology Solutions bei Diebold Nixdorf, zur Auszeichnung der<br />

Checkout-Lösung mit dem Red Dot Design Award.<br />

PFAND-<br />

TASCHEN<br />

Tchibo setzt im Onlinehandel jetzt auf<br />

26.000 Mehrwegtaschen aus recyceltem<br />

Kunststoff, die am Ende ihrer Lebenszeit<br />

wieder recycelt werden. Für Kunden sei der<br />

Umstieg auf Mehrweg pfandfrei.<br />

„Mit der Marke verbinde ich<br />

Entdeckerfreude, spannende<br />

kulinarische Kombinationen<br />

und den Mut zu neuen Wegen.<br />

Gemeinsam haben wir die<br />

Deutschen zu spontanen<br />

Entscheidungen motiviert und<br />

sie am Foodtruck rundum<br />

lecker überrascht“, so<br />

Fernsehkoch Nelson Müller.<br />

Fotos: Veltins, Orlen Deutschland, Spar Schweiz, Tchibo, Anheuser-Busch Inbev<br />

RAD-<br />

TOUR<br />

Die Spar Gruppe beteiligt sich erstmals als<br />

Sponsor an der Tour de Suisse. Das<br />

Unternehmen engagiert sich als lokaler<br />

Hauptsponsor am HUB St. Gallen. Dort<br />

findet das finale Einzelzeitfahren statt.<br />

MÜLLER-TASTING<br />

München, Berlin und Hamburg waren die drei<br />

Stationen der Taste Tour der Bier Marke San Miguel.<br />

Präsentiert wurde die Tour von Sterne- und<br />

Fernsehkoch Nelson Müller. Das spanische<br />

Premium-Lagerbier von Anheuser-Busch Inbev wollte<br />

in den drei Metropolen gemeinsam mit dem populären<br />

Fernsehkoch zeigen, wie einzigartig kulinarische<br />

Erlebnisse sein können – abgestimmt auf den<br />

Geschmack von San Miguel. An allen drei Veranstaltungstagen<br />

bereitete Müller von jeweils mittags<br />

bis 20 Uhr Köstlichkeiten vor. So gab es die Möglichkeit,<br />

aus dem kulinarischen Alltag zu entfliehen.


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