Vis à Vis Juli 2023: Sommerliches Lebensgefühl in der Region Weilheim

MUSIKALISCHE FREIHEIT
AM AMMERSEE
10 JAHRE AMMERSEERENADE 2023 –
ZÄHLT ZU DEN 100 BAYERN HOT SPOTS
Vis à Vis
mit Pospischil und Scholz
Foto: AMMERSEErenaDe
Foto: AstriD SChmiDhUBer
Die „Twowells“.
Benefizkonzert mit Anne-Sophie Mutter.
Vom Bootshaus in die Scheune, vom Klostergarten in
den Kuhstall. Die AMMERSEErenade hat viele Orte
rund um den drittgrößten See Bayerns musikalisch
entdeckt und vielfach erstmals mit anspruchsvollen
Klängen bespielt. 2023 feiert das noch junge Klassikfestival
seine 10. Konzertsaison und leitet eine neue Ära ein. Die Intendanten
Doris Pospischil und Hans-Joachim Scholz bereiten das
Klassikfestival auf einen Stabwechsel vor.
2023 heißt es aber zunächst noch „Unterwegs zwischen
Himmel & See“ beim Tag der offenen Haus- und
Hofkapellen am 27. August und beim Prominententreff
LIBERATION CONCERT am 16. September in St. Ottilien.
Vis à Vis trifft die Festivalinitiatoren am Ammersee. Die idyllische Seegemeinde
Schondorf ist die Geburtsstätte eines kleinen, feinen und
ganz anders daherkommenden Musikfestivals, das in den zehn Jahren
seines Bestehens so bekannte Musiknamen wie die Pianistinnen
Elisabeth Leonskaja und Elena Bashkirova an den Ammersee lockte.
Auch die Geigerinnen Anne-Sophie Mutter, Isabelle Faust oder Bratschist
Antoine Tamestit und das einzigartige Mahler Chamber Orchestra
sind dem Ruf der AMMERSEErenade ins Alpenvorland gefolgt.
AMMERSEErenade – noch ein Klassikfestival – braucht’s das?
Pospischil: Das haben sich mein Mann und ich auch gefragt, als wir
vor zehn Jahren von jungen Musikfreunden bei einem unserer Hauskonzerte
darauf angesprochen wurden. Heute spüren wir: Wenn sich
so viele Menschen aus Münchens Metropolregion zu uns auf den Weg
machen, um diese Verbindung aus unvergleichlicher Natur, sinnlicher
Farbgebung und großartiger Musik auf sich wirken zu lassen, dann war
es 2014 wohl an der Zeit, diesen besonders beliebten Landstrich im
Südwesten Münchens musikalisch zu erobern. Und das meinen auch
der „stern“ und der BUNTE-Verlag, die die AMMERSEErenade in ihre
jeweiligen Bayern-Tipps der 100 Hot Spots vorstellen.
Was macht die AMMERSEErenade so besonders?
Scholz: Wir haben ein klares Ziel vor Augen, das wir sehr konsequent
verfolgen: Junge Bühnen für ein jugendliches Publikum attraktiv
zu machen. Quasi „Klassik für junge Ohren“, genussorientiert mit
Spaßfaktor, aber immer mit großem Qualitätsanspruch. Kein Massenevent,
sondern ein emotionales, individuelles Musikerleben, das
bestenfalls süchtig macht. So süchtig, dass Künstler und Besucher
sich wiedersehen wollen. Die Musik-Nische Klassik als Wellnessfaktor
- mit dem Ammersee als grandiose blau-grüne Wellnessoase und
im Hintergrund die Alpen als Kulisse. Eine richtige Landpartie für die
musikverwöhnten Großstädter eben.
Viel Poesie und Romantik, aber wie muss man sich das vorstellen?
Pospischil: Die AMMERSEErenade bietet ein Konzerterleben für mehrere
Seelen in uns, wie ich das nenne. Verschiedene Musiker*innen
und Ensembles teilen sich eine Bühne – vor der Pause ist nicht gleich
nach der Pause. Das betrifft die Künstler und das Programm. Dazu
entführen wir in sehr ungewöhnliche Konzerträume mit unerwartet
guter Akustik. Heute erleben wir BBC-Proms Geiger Kirill Trussov
mit seiner Schwester Alexandra am Steinwayflügel im Bootshaus,
morgen die großartigen Stipendiaten von Anne-Sophie Mutter in
Herrsching und übermorgen das inzwischen weltweit begeistert gefeierte
Janoska-Ensemble im Konzertstadl, das übrigens am 16. September
zum 5. Mal an den Ammersee eilt. Alles Musiker*innen, die
die Weltbühnen wie die Carnegie Hall in New York oder die Wigmore
Hall in London gegen die AMMERSEErenade tauschen. Einer unserer
Festivalrenner, wenn man so sagen darf, ist übrigens das beliebte
Schweinsbraten-Konzert in der Gasthausscheune vom Saxenham-
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