PT-Magazin - Ausgabe 3•4 2023
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor • Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Top-Themen:
• Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft
• Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand
• Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor
• Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten
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19. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 3 • 4 | <strong>2023</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
Gemeinsam<br />
Zukunft sichern<br />
Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten<br />
und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse<br />
und Humor • Jurylisten <strong>2023</strong> Über welche Unternehmen die Juroren beraten<br />
Wir sind nicht allein!<br />
Vielleicht trifft das auf die Menschheit insgesamt zu. Vielleicht haben wir Brüder und Schwestern irgendwo im All. Auf jeden<br />
Fall trifft es auf unseren Alltag als Unternehmer zu. Unsere Tage haben viel mehr als 24 Stunden, weil wir die Tage mit<br />
unseren Mitarbeitern multiplizieren können. Und mit unseren Partnern und Lieferanten und Kunden. Was auch immer<br />
in Berlin, Brüssel oder irgendwo geschieht: Unsere Devise heißt GEMEINSAM ZUKUNFT SICHERN.<br />
Herzliche Grüße, Helfried Schmidt und Petra Tröger!
03<br />
EDITORIAL<br />
Harvard und<br />
der Mittelstand<br />
ONI-Wärmetrafo GmbH<br />
Top-<br />
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„Ehrenpreis“<br />
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BVMW-Ehrenpreis<br />
für Wolfgang Oehm<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Newsweek, Economist, The Guardian<br />
und Financial Times, L‘Express, Le Figaro<br />
und Le Monde, El Pais, Bloomberg und<br />
Harvard Business Review schreiben seit<br />
Jahren über den „German Mittelstand“.<br />
Der Begriff Mittelstand wurde ins Englische<br />
entlehnt wie auch Kindergarten,<br />
Schnitzel oder Bratwurst und hunderte<br />
anderer deutsche Begriffe. Der Begriff<br />
Mittelstand findet sich auch in der arabischen,<br />
chinesischen, englischen, französischen,<br />
indonesischen, italienischen,<br />
japanischen, polnischen, portugiesischen,<br />
russischen, spanischen und türkischen<br />
Version von Wikipedia.<br />
Wenn man sich wissenschaftlich dem<br />
Mittelstand nähert, spricht man an der<br />
Harvard University in Cambridge und<br />
anderen wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
lieber von „kleinen und mittleren<br />
Unternehmen“, im Deutschen KMU, im<br />
Englischen „small and middle enterprises“,<br />
SME. Definiert man Unternehmen<br />
allein über ihre Mitarbeiterzahl, lässt<br />
sich leicht zählen, messen, auswerten, interpretieren.<br />
Nur mit dem, was den deutschen<br />
Mittelstand ausmacht, hat das oft<br />
wenig zu tun.<br />
Auch der Digital-Unternehmer Marcus<br />
Diekmann und Johannes Kliesch,<br />
Co-Gründer der Lifestyle-Modemarke<br />
Snocks reiben das ihren Lesern im manager<br />
magazin unter die Nase: Heutige<br />
Gründer sind viel zu häufig Business-<br />
School-Typen, die zwar ihre BWL verstehen<br />
und eloquent über OKRs und<br />
KPIs referieren können, denen aber der<br />
unbedingte Wille zum Erfolg fehlt. Und<br />
dieser Wille findet sich eben meist nicht<br />
bei den Menschen, die lieber Karrieren in<br />
Konzernen anstreben oder mit dem Geld<br />
von venture capitalists spielen, sondern<br />
bei denen, die lieber ins eigene Risiko gehen.<br />
Was den deutschen Mittelstand wirklich<br />
ausmacht, bleibt auch in Zeiten von Big<br />
Data den Zahlenkolonnen der Wissenschaftler<br />
und Statistikämter eher verborgen.<br />
Dennoch steigt gerade in Krisen-<br />
und Rezessionszeiten das Bedürfnis<br />
einer Gesellschaft, schnell wachsende<br />
Unternehmen zu haben. Sogenannte<br />
„Scaleups“ wachsen im Jahresdurchschnitt<br />
mindestens 10 Prozent, „Hypergrower“<br />
sogar jährlich mindestens 40<br />
Prozent. Um solche Unternehmen zu<br />
finden und zu untersuchen, gründeten<br />
sechs führende Wirtschaftshochschulen<br />
Europas, darunter die WHU – Otto Beisheim<br />
School of Management, das European<br />
Scaleup Institute. Sie möchten das<br />
Wissen über die Scaleups bündeln und<br />
teilen, um das unternehmerische Ökosystem<br />
in Europa gegenüber der globalen<br />
Konkurrenz zu stärken.<br />
Der erste European Scaleup Monitor förderte<br />
zu Tage, dass besonders schnell<br />
wachsende Unternehmen in der Regel<br />
nicht neu gegründet wurden, sondern<br />
im Durchschnitt schon über zehn Jahre<br />
existieren, und zwar relativ gleichmäßig<br />
verteilt in allen Branchen. Nur ein Prozent<br />
aller Firmen schafft es, in zwei von<br />
drei aufeinanderfolgenden Jahren um<br />
20 Prozent oder mehr zu wachsen. Und<br />
größere Unternehmen mit mehr als 50<br />
Mitarbeitenden skalieren ihr Wachstum<br />
mehr als doppelt so schnell wie kleinere<br />
Mitbewerber.<br />
Diese Ergebnisse decken sich mit den<br />
Auswertungen der Wettbewerbsfragebögen<br />
beim „Großen Preis des Mittelstandes“.<br />
Wer die Laudatios und Unternehmensbiografien<br />
dieser Firmen liest,<br />
spürt, dass hier echte Werte geschaffen<br />
werden, spürt den unbedingten Willen<br />
zum Erfolg, der das deutsche Unternehmertum<br />
auch in den nächsten Generationen<br />
prägen wird.<br />
Ihr Helfried Schmidt<br />
Wir haben da<br />
schon mal etwas<br />
vorbereitet.<br />
Denn schon bald gibt es für uns von<br />
Döpker womöglich wieder einen<br />
Riesen-Grund zum Feiern:<br />
Wir wurden jetzt nominiert für den<br />
Großen Preis des Mittelstandes <strong>2023</strong>!<br />
Ein Wettbewerb, bei dem wir bereits<br />
2021 Finalist geworden sind – was<br />
abermals zeigt, dass wir nicht nur<br />
nachhaltig agieren, sondern auch<br />
dauerhaft Anerkennung erfahren.<br />
Herzlichen Dank dafür!<br />
WIR BAUEN VERTRAUEN.<br />
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04 Gesellschaft<br />
05<br />
38<br />
16<br />
64<br />
08<br />
© FREEPIK.COM | BIZKETTE<br />
03<br />
Harvard und der Mittelstand<br />
Editorial von Helfried Schmidt<br />
Gesellschaft<br />
06<br />
Welt im Wandel - Was wir erwarten<br />
dürfen und müssen<br />
Die wichtigsten Trends in Sachen<br />
Technologien und Wissenschaft<br />
werden in den nächsten Jahren ihre<br />
Fortsetzung finden. Ein Ausblick von<br />
Lars Jäger<br />
14<br />
16<br />
19<br />
22<br />
Wettbewerb<br />
als Entdeckungsverfahren<br />
Dr. Hanspeter Georgi empfiehlt,<br />
diesen auch für die Energiewende<br />
zu nutzen<br />
Mit Humor neue<br />
Perspektiven eröffnen<br />
Coaching-Tipps von Sabine Prohaska<br />
Diversifizierung von Lieferketten:<br />
Vietnam bleibt interessante Option<br />
Michael Wekezer erläutert, warum<br />
das Land im Zentrum vieler Lieferketten<br />
steht<br />
Mit KI der Rezension trotzen<br />
Wieso Unternehmen gerade jetzt<br />
von KI profitieren können, erklärt<br />
Shaun McGirr<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
24<br />
26<br />
28<br />
32<br />
Gemeinsam Zukunft sichern<br />
Auszeichnungsgalas –<br />
Highlights <strong>2023</strong><br />
Juryliste <strong>2023</strong> national<br />
Wer wird Premier-Finalist oder Premier<br />
<strong>2023</strong>?<br />
Juryliste <strong>2023</strong> regional<br />
Diese Unternehmen erreichten die 2.<br />
Stufe des Wettbewerbs „Großer Preis<br />
des Mittelstandes <strong>2023</strong>“<br />
Juryliste regional <strong>2023</strong> (Fortsetzung)<br />
Diese Unternehmen erreichten die 2.<br />
Stufe des Wettbewerbs „Großer Preis<br />
des Mittelstandes <strong>2023</strong>“<br />
34<br />
Balleinladung<br />
Termine und Infos für Auszeichnungsgalas<br />
und Bälle <strong>2023</strong><br />
35<br />
46<br />
Bald ist es wieder so weit<br />
Kolumne von Petra Tröger<br />
INHALT<br />
Wirtschaft<br />
36<br />
38<br />
44<br />
46<br />
48<br />
Zinswende: Wie finanziert sich jetzt<br />
der Mittelstand?<br />
Ein Essay von Hans-Jürgen Friedrich,<br />
KFM Deutsche Mittelstand AG<br />
Lieferkettengesetz –<br />
ein Problem und eine Lösung<br />
Jörn-Axel Meyer weiß Rat<br />
Wenn menschliche Eloquenz an<br />
Grenzen stößt<br />
Der Point-of-Sale verlagert sich in<br />
die virtuelle Welt, prognostiziert<br />
Verkaufsprofi Ulrike Knauer.<br />
Der Shitstorm lauert überall<br />
Reputation wird zum wichtigsten<br />
Kapital, meint Falk S. Al-Omary<br />
Premium geht anders –<br />
das Analoge hat eine Zukunft<br />
Die Digitalisierung verstärke die<br />
Qualitätsprobleme der deutschen<br />
Wirtschaft – ein Kommentar von<br />
Falk S. Al-Omary<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
54<br />
56<br />
Supervision im Mittelstand<br />
Unternehmen, die in Supervision<br />
investieren, profitieren von einer<br />
deutlich gesteigerten Professionalität<br />
ihrer Mitarbeitenden, verspricht<br />
der Vorstand der Deutschen Gesellschaft<br />
für Supervision und Coaching<br />
(DGSv)<br />
Female Founders –<br />
gründen Frauen anders?<br />
Ein Interview mit Sandra Thumm<br />
vom Startup IncubatorBerlin, dem<br />
Gründungszentrum der Hochschule<br />
für Wirtschaft und Recht Berlin.<br />
60<br />
Zurückgeschickt:<br />
Verbrannt oder geflickt?<br />
Wie die Retoure zum Krisenfall wird,<br />
beschreibt Artjom Bruch<br />
62<br />
64<br />
68<br />
Übergangene Erben<br />
Sven Gelbke mahnt, rechtzeitig an<br />
die Verjährung zu denken<br />
Visual Branding Gap - Wenn der<br />
Corporate-Design-Anzug<br />
nicht mehr sitzt<br />
Christoph Ruhrmann rät, Corporate<br />
Design als Prozess zu begreifen<br />
Transformationale Führung<br />
Eine Anleitung zu einem erfolgreichen<br />
Entwicklungsprozess<br />
bietet Dr. Georg Kraus<br />
Lifestyle | Auto<br />
72<br />
Titelbild<br />
© freepik.com<br />
Covermontage Clemens Vogel<br />
Bildnachweise<br />
© pixabay.com (Seite 08)<br />
© freepik.com (Seite 16, 46, 64)<br />
© pexels.com (Seite 38)<br />
Vernetzen Sie sich mit uns auf:<br />
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Audis auffallende Schönheit:<br />
E-Tron GT<br />
Die Autoseiten von Arnd<br />
und Wilhelm Garth<br />
Impressum<br />
74<br />
Leserbriefe und Impressum<br />
pt-magazin.de<br />
bit.ly/Netzwerk-der-Besten-auf-XING<br />
youtube.com/user/opsnetzwerk<br />
kompetenznetz-mittelstand.de<br />
facebook.com/ptmagazin<br />
twitter.com/pt_magazin<br />
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06 Gesellschaft<br />
07<br />
© FREEPIK.COM | WIRESTOCK<br />
Welt im Wandel -<br />
Was wir erwarten dürfen<br />
und müssen<br />
Die wichtigsten Trends<br />
in Sachen Technologien und<br />
Wissenschaft werden in den<br />
nächsten Jahren ihre Fortsetzung<br />
finden.<br />
Ein Ausblick von Lars Jäger.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Das Jahr <strong>2023</strong> ist ein ganz besonderes<br />
Jahr für Mathematiker: Die Primfaktorenzerlegung<br />
der Jahreszahl ergibt<br />
sich als 7*17*17, was - wenn man die «7»<br />
als Glückszahl erkennen will - <strong>2023</strong> zu<br />
einem vielversprechenden Jahr macht.<br />
Die letzte Jahreszahl mit einer Primfaktorenzerlegung<br />
in drei Mal der 7 (die allerdings<br />
weit weniger elegant erscheint)<br />
war 1813 (7*7*37). Immerhin befreite sich<br />
Europa in diesem Jahr von Napoleon,<br />
also kein schlechtes Jahr, auch wenn dafür<br />
sehr viele Menschen starben - alleine<br />
ca. 100.000 bei der Schlacht um Leipzig.<br />
Das nächste vergleichbare Jahr wird<br />
dann im Übrigen erst 2401 sein (7*7*7*7).<br />
Doch betrachten wir die Aussichten für<br />
<strong>2023</strong> einmal etwas nüchterner: Das Beste,<br />
langfristig am entscheidendsten,<br />
was wir hier betrachten können, sind 1.<br />
die Klimaentwicklungen und 2. die technologischen<br />
Entwicklungen. Beim Ersten<br />
braucht man viel, um weiterhin optimistisch<br />
zu sein, beim Zweiten entwickelt<br />
sich nichts weniger Dramatisches. Und<br />
vielleicht lässt sich das Erste durch das<br />
Zweite etwas optimistischer betrachten.<br />
Wichtigste Phase<br />
in der Geschichte der Menschheit<br />
Angesichts der dramatischen Veränderungen<br />
in der Welt durch die verschiedensten<br />
Entwicklungen neuer Technologien<br />
in den letzten, gerade einmal 30<br />
Jahren, und angesichts dessen, dass sich<br />
die Geschwindigkeit des Wandels in den<br />
nächsten 30 Jahren wohl noch einmal<br />
erheblich erhöht, wird sich die Zeit von<br />
<strong>2023</strong> bis 2053 um die wichtigste Phase in<br />
der Geschichte der Menschheit handeln.<br />
Und genau in dieser Zeit wird ein immer<br />
schneller werdender und die Menschheit<br />
prägender Wettlauf stattfinden, in dem<br />
genau die beiden oben entscheidenden<br />
Punkte aufeinandertreffen. Auf der einen<br />
Seite der Klimawandel, der darauf<br />
zurückzuführen ist, dass die Menschheit<br />
die Zusammensetzung unserer Atmosphäre<br />
durch den Ausstoß von CO2 und<br />
anderen klimaschädlichen Gasen verändert,<br />
auf der anderen neue Energietechnologien<br />
mit dem Ziel, ein ausreichendes<br />
Angebot an Energien ohne CO2-Emissionen<br />
auf der Erde zu haben – und dies<br />
bei noch einmal stark steigendem globalen<br />
Gesamtenergiebedarf.<br />
Wird über den Klimawandel viel diskutiert,<br />
so hört man weniger von den sich<br />
anbahnenden ebenso spannenden wie<br />
beängstigenden Entwicklungen von<br />
Technologien, die aus den Wissenschaften<br />
hervorgehen und die Zukunft der<br />
Menschheit prägen werden wie nichts<br />
anderes. [1]<br />
I. Künstliche Intelligenz – Verbesserung<br />
oder Kontrolle unseres Lebens?<br />
Eine starke KI, die Aufgabenstellungen<br />
selbstständig erkennen und definieren<br />
kann und sich hierfür Wissen der<br />
entsprechenden Anwendungsbereiche<br />
selbst erarbeitet und aufbaut, ist noch<br />
weit von uns entfernt. Die schwache KI -<br />
ohne explizite Fähigkeiten, selbstständig<br />
im universellen Sinne zu lernen - hat unterdessen<br />
ein hohes Niveau erreicht. Die<br />
Lern- und Optimierungsmethoden, die<br />
der heutigen KI zugrunde liegen, das so<br />
genannte «Deep Learning», ermöglichen<br />
eine massive Steigerung der maschinellen<br />
Intelligenz in allen Bereichen. Sie<br />
ist zuweilen gar nicht mehr auf den spezifischen<br />
Zweck beschränkt, für den sie<br />
geschaffen wurde, wie z. B. das Schachspielen,<br />
die Suche in Datenbanken oder<br />
das Erkennen von Gesichtern. Ihre Fähigkeiten<br />
betreffen auch immer mehr<br />
Bereiche, die die meisten Menschen<br />
heute noch als unanfechtbare Domänen<br />
menschlicher Fähigkeiten betrachten:<br />
Intuition, Kreativität oder das Erkennen<br />
von Emotionen anderer Menschen. Werden<br />
Maschinen schon bald in der Lage<br />
sein, unsere Emotionen noch besser zu<br />
erkennen als andere Menschen?<br />
II. Quantencomputer – Millionenfach<br />
schnellere Berechnungen oder nur ein<br />
Traum der Physiker?<br />
Lange Zeit galten Quantencomputer<br />
als Science-Fiction. Allein der Begriff erscheint<br />
den meisten Menschen noch<br />
heute als ebenso unheimlich bizarr wie<br />
aufregend futuristisch, verbindet er<br />
doch die technologische Allmacht des<br />
digitalen Rechnens mit der ehrfurchtgebietenden<br />
Komplexität und Abstraktheit<br />
der wichtigsten physikalischen Theorie<br />
des 20.Jahrhunderts, der Quantentheorie.<br />
In der heutigen Realität schreitet die<br />
Entwicklung von Quantencomputern<br />
recht schnell voran. Sie verspricht eine<br />
neue technologische Revolution, die das<br />
21. Jahrhundert ähnlich prägen könnte<br />
wie die Entwicklung digitaler Schaltkreise<br />
das Zwanzigste. So gab Google im<br />
Herbst 2019 bekannt, dass es seinen Ingenieuren<br />
gelungen ist, einen Quantencomputer<br />
zu bauen, der zum ersten Mal<br />
ein Problem lösen kann, an dem sich jeder<br />
herkömmliche Computer die Zähne<br />
ausbeißen würde. u<br />
Jedes Naturgesetz,<br />
das sich dem<br />
Beobachter offenbart,<br />
lässt auf ein höheres, noch<br />
unerkanntes schließen.<br />
Alexander von Humboldt<br />
© PIXABAY.COM | ALEXANDER KELNER
08 Gesellschaft<br />
09<br />
www.efen.com<br />
Einfach.Mehr.Möglichkeiten.<br />
III. CO2-Neutralität<br />
– Können wir in<br />
den nächsten<br />
Jahren genügend<br />
alternative Energien<br />
schaffen, um eine<br />
Klimakatastrophe<br />
zu verhindern?<br />
Wir können feststellen,<br />
dass selbst<br />
die optimistischsten<br />
Prognosen<br />
über die Entstehung<br />
neuer CO2<br />
neutraler Technologien<br />
Jahr<br />
für Jahr von den<br />
tatsächlichen Entwicklungen<br />
eingeholt<br />
und oft gar<br />
übertroffen werden<br />
- auch wenn<br />
deren Umsetzung<br />
dann nicht immer<br />
so schnell<br />
erfolgt. An Ideen,<br />
technologischen<br />
Möglichkeiten und<br />
konkreten Initiativen zur Bewältigung<br />
und Senkung der CO2-Emissionen<br />
herrscht also kein Mangel. Angetrieben<br />
von erstaunlichen Fortschritten in den<br />
Bereichen Photovoltaik, Windenergie,<br />
geothermische Energiegewinnung und<br />
Batteriespeicherung (und dem vielleicht<br />
Erstaunlichsten: Kernfusionsenergie,<br />
siehe nächster Punkt), sowie in der<br />
Nanotechnologie und der künstlichen<br />
Intelligenz zur optimalen Energieverwendung<br />
stehen wir an der Schwelle<br />
zum schnellsten und tiefgreifendsten<br />
Wandel im Energiesektor der letzten 150<br />
Jahre. [2]<br />
© PIXABAY.COM | MYSTICARTDESIGN<br />
IV. Kernfusion – Die Lösung unserer<br />
Energieprobleme oder nur ein Thema<br />
der Jahrhundertträume?<br />
Ohne großes öffentliches Aufsehen machen<br />
die Wissenschaftler heute bedeutende<br />
Fortschritte auf einem Gebiet, das<br />
die Probleme der globalen Energieversorgung<br />
ein für alle Mal lösen könnte:<br />
die friedliche Nutzung der Kernfusion.<br />
Es geht um nichts Geringeres als den<br />
Traum, unbegrenzte, saubere und si-<br />
chere Energie aus der thermonuklearen<br />
Verschmelzung<br />
von Atomkernen zu<br />
gewinnen, die gleiche Energie,<br />
die auch unsere Sonne<br />
und unsere Sterne antreibt.<br />
V. Die Genetik –<br />
Sieg über den Krebs oder<br />
Manipulation<br />
des Menschen?<br />
Der schnelle Erfolg bei der<br />
Entwicklung des Impfstoffs<br />
gegen das Corona-<br />
Virus beruhte auf den<br />
immensen Fortschritten<br />
der Gentechnik der letzten<br />
Jahre. «Gentechnische<br />
Impfstoffe» enthalten die<br />
genetische Information<br />
des Erregers, der nach<br />
Verabreichung von körpereigenen<br />
Zellen in<br />
entsprechende Proteine<br />
übersetzt wird, was wie<br />
bei einer echten Virusinfektion<br />
eine Abwehrreaktion<br />
des Immunsystems auslöst.<br />
Gentechnische Verfahren werden aber<br />
nicht nur für Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten<br />
entwickelt, sondern<br />
auch im Kampf gegen Krebs, für die Optimierung<br />
der Ernten und vielen anderen<br />
wichtigen Bereichen.<br />
VI. Internet der Dinge – Neue industrielle<br />
Technologien und intelligente<br />
Fabrikationen oder ein umfassender<br />
Eingriff in die Privatsphäre?<br />
Mit steigender Rechenleistung, schnellerer<br />
Vernetzung durch ultraschnelles<br />
mobiles Internet und immer intelligenterer<br />
Datenverarbeitung wird die Entwicklung<br />
der «smarten Dinge» rasant<br />
weitergehen. Bereits 2019 wurde 5G<br />
eingeschaltet und ermöglicht atemberaubende<br />
Geschwindigkeiten von bis<br />
zu 10 Gigabit pro Sekunde auf unseren<br />
Handys. Dieses Netz wird weltweit weiter<br />
ausgebaut. Um zu erreichen, was<br />
wir wollen, brauchen wir keinen Computer<br />
mehr - alltägliche Dinge werden<br />
sich ohne unser direktes Eingreifen von<br />
selbst erledigen. Doch wollen wir diesen<br />
damit verbundenen immensen Einfluss<br />
in unsere Privatsphäre wirklich (siehe<br />
auch Punkt IX unten)?<br />
VII. Neuro-Erweiterungen – Verbesserung<br />
unseres Denkens und Handelns<br />
oder Abkehr von der heutigen Realität?<br />
In den letzten zwanzig Jahren hat sich<br />
das Wissen über die Struktur und Dynamik<br />
unseres Gehirns vervielfacht. Je<br />
mehr wir verstehen, wie es funktioniert,<br />
desto genauer lassen sich unsere Gefühle,<br />
Gedanken und Erfahrungen beeinflussen.<br />
Wissenschaftler arbeiten gar an<br />
Mikrochips, die ins Gehirn eingepflanzt<br />
werden können und unseren Gemütszustand<br />
dauerhaft verbessern, unser Wohlbefinden<br />
steigern, unsere Intelligenz,<br />
unser Gedächtnis und unsere Konzentrationsfähigkeit<br />
erhöhen oder sogar für<br />
dauerhaftes Glück sorgen. Doch ist diese<br />
massive Beeinflussung unseres Geistes<br />
wirklich wünschenswert?<br />
© FREEPIK.COM | KJPARGETER<br />
VIII. Unseren Geist verstehen – Finden<br />
wir unser Ich oder ist es für Wissenschaftler<br />
unauffindbar?<br />
Bisher hing unsere Wahrnehmung und<br />
die Art und Weise, wie wir uns selbst<br />
sehen und erleben (unser «Selbstmodell»,<br />
wie Philosophen es nennen, oder<br />
das «Ich-Bewusstsein»), ausschließlich<br />
von unserer Verbindung mit der<br />
Realität um uns herum ab. Was wir<br />
von außen erfahren und wie wir uns<br />
selbst dabei erleben, war unmittelbar<br />
durch die Reize der Außenwelt gegeben.<br />
Mit neuen Technologien, die<br />
sich direkt auf unser Bewusstsein u<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
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Smarte Technik für die Energieversorgung<br />
Für EFEN steht der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen<br />
im Fokus. Wir nehmen Chancen aktiv wahr und investieren<br />
in Zukunftstechnologien, sowie in Aus- und Weiterbildung<br />
unserer Mitarbeiter. Unsere Vision von nachhaltiger<br />
Entwicklung, um Erfolg dauerhaft zu sichern.<br />
Unser Nachhaltigkeitsgebot:<br />
Die Fertigung unserer Produkte<br />
erfolgt nachhaltig und emissionsarm.
10 Gesellschaft<br />
11<br />
beziehen, gerät unsere Verbindung zu<br />
dieser Realität ins Wanken. Indem sie<br />
unserem Gehirn neue Realitäten vorspielen,<br />
werden unsere Wahrnehmung und<br />
unser Selbstmodell fast beliebig verändert.<br />
Virtuelle-Realität (VR)-Technologien<br />
verwandeln also nicht mehr nur unsere<br />
äußere Lebenswelt, sondern zunehmend<br />
auch unseren subjektiven «Innenraum».<br />
IX. Digitale Algorithmen und Big Data<br />
– Neue Profile für unser Leben oder<br />
Kontrolle des menschlichen Denkens<br />
und Handelns?<br />
Mit all der Sammlung und Weitergabe<br />
von Daten über uns und unseren Besitz<br />
im Internet haben wir Informationen<br />
weit jenseits unserer Kontakte längst<br />
nicht mehr nur in Computern oder Telefonen<br />
stehen. Die Gegenstände unseres<br />
Alltags regeln ihre Bedürfnisse direkt<br />
miteinander im oben bereits beschriebenen<br />
Internet der Dinge. Wie einfach<br />
dies doch unser Leben macht! Doch es<br />
gibt einen Haken: Die Daten, die wir wie<br />
Bakterien nach einem Niesanfall überall<br />
hinterlassen, werden gesammelt, mit<br />
immer leistungsfähigeren Algorithmen<br />
und immer intelligenterer KI verarbeitet<br />
und für immer umfassendere Zwecke genutzt.<br />
Aus ihnen lassen sich unsere Verhaltensweisen,<br />
Vorlieben und Charaktereigenschaften<br />
gezielt auslesen und die<br />
Muster unseres Lebens berechnen – und<br />
dann manipulieren.<br />
© FREEPIK.COM |RACOON STUDIO<br />
X. Nanotechnologie – Erschaffung von<br />
Dingen aus dem „Nichts“ oder nur ein<br />
Traum?<br />
Es gelingt den Forschern bereits, Strukturen<br />
auf atomarer Ebene gezielt zu manipulieren<br />
und sogar Grundbausteine für Nanomaschinen<br />
herzustellen: Rollende Nano-<br />
Räder, Nano-Getriebe, die sich entlang<br />
einer gezackten Kante von Atomen drehen,<br />
Propeller, Scharniere, Greifer, Schalter und<br />
vieles mehr. Schon jetzt können kleine Motoren<br />
und Fahrzeuge entwickelt werden<br />
– und alle sind etwa ein Zehntausendstel<br />
Millimeter groß, also nahe an molekularen<br />
Strukturen. Die dahinterstehende «zweite<br />
Generation der Quantentechnologien»,<br />
die auch Quantencomputer enthält, wird<br />
also unser Leben mindestens ebenso stark<br />
verändern wie die erste Generation mit<br />
Computern, Lasern, Atomenergie und bildgebenden<br />
Verfahren in der Medizin.<br />
XI. Stammzellen – Zellen, die alles können,<br />
auch für unseren gesamten Körper<br />
und Geist?<br />
Die nächste Revolution in der Reproduktionsmedizin<br />
– nach den ersten<br />
In-vitro-Fertilisationen 1978 – steht<br />
bereits vor der Tür. In Zukunft können<br />
in einer Petrischale Hunderte von Embryonen<br />
aus elterlichen Zellen gezeugt<br />
werden. Nachdem durch DNA-Analysen<br />
die Veranlagungen jedes einzelnen<br />
Embryos detailliert bestimmt wurden,<br />
können die Eltern ihr Wunschkind<br />
auswählen. Dies und vieles mehr wird<br />
durch die Verwendung von Stammzellen<br />
möglich sein.<br />
XII. Biotechnologie – Medizinischer<br />
Traum oder zukünftige Realität?<br />
In der Biotechnologie wird immer<br />
mehr mit Nanorobotern gearbeitet.<br />
Sie werden bereits eingesetzt, um Medikamente<br />
gezielt in krankes Gewebe<br />
zu transportieren, so dass Krankheitserreger<br />
oder mutierte Zellen direkt<br />
mit Wirkstoffen angegriffen werden<br />
können. Man spricht in diesem Zusammenhang<br />
von «medizinischen Wunderkugeln».<br />
Die Zukunftsaussichten<br />
für den Einsatz von Nanomaschinen<br />
in der Medizin sind jedoch noch viel<br />
spannender. Sie reichen von ultrakleinen<br />
Nanorobotern (sog. «Nanobots»),<br />
die sich permanent auf der Suche nach<br />
Krankheitserregern durch unseren<br />
Körper bewegen, von automatischen<br />
Nano-Checks jeden Morgen beim Zähneputzen<br />
über Biomarker, die schwere<br />
Krankheiten im Frühstadium anzeigen,<br />
bis hin zum Ersatz defekter Körperteile<br />
durch Implantate aus entsprechenden<br />
Nanopartikeln.<br />
Wer mit dem Leben spielt,<br />
kommt nie zurecht.<br />
Wer sich nicht selbst<br />
befiehlt, bleibt immer<br />
ein Knecht.<br />
(Zahme Xenien VIII,<br />
Johann Wolfgang von Goethe,<br />
1749 – 1832)<br />
XIII. Neue Lebensmitteltechnologien<br />
– Wie wir 10 Milliarden Menschen ernähren<br />
werden oder nur eine wissenschaftliche<br />
Traumgeschichte?<br />
Das 20. Jahrhundert war reich an bedeutenden<br />
technologischen Errungenschaften<br />
und prägenden Technologien.<br />
Müsste man jedoch die für die<br />
Menschheit bedeutendste technische<br />
Erfindung des letzten Jahrhunderts benennen,<br />
fiele die Wahl wohl auf das Haber-Bosch-Verfahren<br />
von 1908, das die<br />
großtechnische Herstellung von Ammoniak<br />
aus Wasserstoff und Luftstickstoff<br />
ermöglichte. Ohne das Haber-<br />
Bosch-Verfahren wäre es unmöglich,<br />
auch nur die Hälfte der heutigen Weltbevölkerung<br />
zu ernähren. Doch auch<br />
Kunstdünger und moderne Agrartechnik<br />
werden die Aufgabe, 10 Milliarden<br />
Menschen zu ernähren, nicht bewältigen<br />
können. Neben dem (umstrittenen)<br />
Einsatz von Gentechnik müssen<br />
zwangsläufig mehr Lebensmittel u<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong>
12 Gesellschaft<br />
13<br />
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industriell hergestellt werden.<br />
Und genau hier könnte es durch den<br />
technologischen Fortschritt bald zu<br />
massiven Veränderungen kommen,<br />
nämlich durch Fleisch, das aus dem<br />
3D-Drucker kommt. Solche „Drucker“<br />
verwenden Muskelstammzellen von<br />
Rindern, die künstlich gezüchtet und<br />
vermehrt und dann mit Nährstoffen,<br />
Salzen, pH-Puffern usw. vermischt werden.<br />
Das Ergebnis schmeckt höchstwahrscheinlich<br />
köstlicher und ist<br />
gleichzeitig gesünder als jedes bisherige<br />
Tierfleisch, und … das praktisch<br />
ohne CO2-Emissionen!<br />
XIV. Synthetisches Leben – Wenn der<br />
Mensch Gott spielt: Teil I<br />
Neben der Optimierung von Genen, der<br />
Lebensverlängerung durch Krebsbehandlungen,<br />
der verbesserten Pflanzenzüchtung<br />
und der Stammzelltherapie<br />
eröffnet die Gentechnik noch eine<br />
weitere aufregende wie nicht weniger<br />
unheimliche Möglichkeit des menschlichen<br />
technologischen Eingreifens: die<br />
Schaffung völlig künstlichen Lebens, das<br />
auf bestimmte Zwecke zugeschnitten<br />
ist. Leben von Grund auf neu zu schaffen,<br />
nennen Genforscher heute «synthetische<br />
Biologie». Dieses neue Forschungsgebiet<br />
der Biologie zielt darauf<br />
ab, Lebensformen zu schaffen, die es auf<br />
unserem Planeten noch nie gegeben hat.<br />
XV. Lebensverlängerung – Wenn der<br />
Mensch Gott spielt: Teil II<br />
Warum werden wir eigentlich älter – und<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
sterben schließlich? Die Wissenschaft<br />
kann diese Frage immer noch nicht genau<br />
beantworten. Keine der verschiedenen<br />
Theorien des Alterns ist allgemein<br />
anerkannt. Vereinfacht könnte man sagen,<br />
dass unsere Zellen und Organe mit<br />
der Zeit einfach ihre Funktionsfähigkeit<br />
verlieren. Doch die meisten Genforscher<br />
gehen heute davon aus, dass dieser Prozess<br />
aufgehalten oder sogar rückgängig<br />
gemacht werden könnte. Wird damit ein<br />
urmenschlicher Traum wahr: der Jungbrunnen<br />
des ewigen Lebens?<br />
„Lass die Menschheit<br />
dauern, so lange sie will,<br />
es wird ihr nie an Hindernissen<br />
fehlen, die ihr zu<br />
schaffen machen, und<br />
nie an allerlei Not, damit<br />
sie ihre Kräfte entwickele.<br />
Klüger und einsichtiger<br />
wird sie werden, aber<br />
besser, glücklicher und<br />
tatkräftiger nicht.“<br />
Goethe zu Eckermann, 23. 10. 1828<br />
Doch so aufregend diese technologischen<br />
Möglichkeiten auch sind: Sind<br />
die meisten von ihnen überhaupt wünschenswert?<br />
Wollen wir wirklich in einer<br />
Gesellschaft leben, in der die Menschen<br />
immer älter werden oder sie genau beobachtet<br />
werden bei allem, was sie tun?<br />
Wollen wir unseren Geist komplett verändern<br />
oder künstliche Intelligenz, die<br />
uns in allem überlegen ist? Wollen wir<br />
die genetische Manipulation von uns<br />
oder gar ganz neues Leben erschaffen?<br />
Das besonders Unheimliche ist, dass<br />
diese Entwicklungen alle auf einmal auftreten,<br />
während die technologischen Revolutionen<br />
in der Vergangenheit immer<br />
hintereinander kamen.<br />
[1] Die Liste der zukünftigen Technologien<br />
entstammen aus Lars Jaeger, Michel Dacorogna:<br />
„Präsenz und Vergangenheit von Wissenschaften<br />
und Technologien“ (in Arbeit).<br />
[2] Siehe auch: Lars Jaeger “An Old Promise<br />
of Physics – Are We Moving Closer Toward<br />
Controlled Nuclear Fusion?” atw International<br />
Journal for Nuclear Power (December<br />
2020) •<br />
Quantencomputer<br />
Bei herkömmlichen Computern heißen<br />
die kleinsten Recheneinheiten „Bit“, bei<br />
Quantencomputern hingegen „Quanten-Bits“<br />
– kurz Qubits. Diese Qubits<br />
können sich im Quantencomputer<br />
auf eine bestimmte Weise verbinden<br />
und werden dadurch – in einfachen<br />
Worten – mehr als die Summe ihrer<br />
Teile. Man spricht bei diesem Effekt<br />
von „Verschränkung“ oder Quanten-<br />
Verschränkung: Erreicht ein Qubit<br />
einen bestimmten Zustand, ändert<br />
sich auch der Zustand der mit ihm verschränkten<br />
Qubits – und zwar in Überlichtgeschwindigkeit.<br />
Ein Qubit kann<br />
im Gegensatz zu einem Bit nicht nur<br />
1 und 0 darstellen, sondern unendlich<br />
viele Zustände dazwischen – und das<br />
außerdem gleichzeitig.<br />
(Quelle: www.ingenieure.de)<br />
Über den Autor<br />
Lars Jaeger hat Physik,<br />
Mathematik, Philosophie<br />
und Geschichte studiert<br />
und mehrere Jahre in der<br />
Quantenphysik sowie Chaostheorie<br />
geforscht. Er lebt<br />
in der Nähe von Zürich, wo<br />
er zwei eigene Unternehmen<br />
aufgebaut hat, die institutionelle<br />
Finanzanleger beraten<br />
Zugleich unterhält er regelmäßige Blogs zum<br />
Thema Wissenschaft und Zeitgeschehen.<br />
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14 Gesellschaft<br />
15<br />
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Wettbewerb<br />
als Entdeckungsverfahren<br />
auch für die Energiewende<br />
nutzen!<br />
Eine Argumentation<br />
von Dr. Hanspeter Georgi<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
1. „Es geht nur darum, den Fortschritt<br />
in die richtige Richtung zu treiben und<br />
nicht in die Sackgasse. Es macht nicht<br />
nur mich verrückt, dass uns eine einzige<br />
Technik vorgeschrieben werden<br />
soll“, sagt der 82-jährige Motorexperte<br />
Friedrich Indra. Und der Physiker Gerald<br />
Linke, Vorsitzender des Deutschen Vereins<br />
des Gas- und Wasserfachs (DVGW)<br />
kann angesichts der politischen Absicht,<br />
die beiden Netze für Gas und Wasserstoff<br />
eigentumsrechtlich trennen und<br />
für die Wasserstoffinfrastruktur eine<br />
neue Gesellschaft mit Staatsbeteiligung<br />
aufbauen zu wollen, nur warnen: „Alle<br />
Erfahrungen zeigen, dass der Staat kein<br />
guter Unternehmer ist. Das wird hier<br />
auch nicht anders sein“.<br />
2. Beide Stimmen aus der wirtschaftlichen<br />
Praxis warnen davor, das Primat der<br />
Politik zu überdehnen. In unserer Wirtschafts-<br />
und Gesellschaftsordnung ist es<br />
nicht Aufgabe des Staates zu zeigen, wie<br />
es wohin und wolang zu gehen hat. Die<br />
verlangten oder gar befohlenen Wege<br />
könnten sich als Sackgassen oder Irrwege<br />
erweisen. Fortschritt kann man nicht wie<br />
ein Gesetz verordnen. Fortschritt setzt<br />
günstige Rahmenbedingungen voraus.<br />
Und darin liegt bekanntermaßen die<br />
ureigene Aufgabe staatlichen Handelns.<br />
Allgemeine technologieoffene Regeln<br />
zu setzen, die von allen wirtschaftlichen<br />
Akteuren zu beachten sind, ist Aufgabe<br />
der Politik - auch für die Energiewende<br />
oder noch allgemeiner formuliert: für die<br />
Transformation der Wirtschaft.<br />
3. Das gilt auch bei dem Vorhaben, negative<br />
externe Effekte zu internalisieren.<br />
Wenn man das tut, entstehen für die<br />
wirtschaftlichen Akteure, ob Produzenten<br />
oder Konsumenten, Kosten, die<br />
in die wirtschaftliche Kalkulation eingehen.<br />
Wenn also z.B. CO2-Emissionen<br />
verringert oder gar vermieden werden<br />
sollen, ist den Akteuren über CO2-Preise<br />
anzuzeigen, was der negative Effekt ihres<br />
ökonomischen Handelns kostet. Das gilt<br />
dann idealerweise für alle Bereiche, in<br />
denen solche negativen Effekte bei der<br />
Produktion oder beim Verbrauch entstehen.<br />
4. Und im Wettbewerb werden dann die<br />
Akteure auf die Suche gehen, wie die negativen<br />
Effekte verringert oder vermieden<br />
werden können. Das Ergebnis dieses<br />
Suchprozesses ist nicht vorhersagbar.<br />
Wenn man es voraussagen könnte, würde<br />
man ja schon jetzt wissen, was best<br />
practice ist. Aber der Staat handelt heute<br />
in vielen Fällen so, als ob er die beste<br />
Lösung kennen würde. Und dann gilt:<br />
Steuerung der Wirtschaft über Befehl<br />
und Gehorsam, Instrumente planwirtschaftlicher<br />
Politik. Man verzichtet auf<br />
die Kreativität und Innovationsfähigkeit<br />
der Gesellschaft in ihrer ganzen Breite.<br />
5. Auf die Setzung von Preisen, in unserem<br />
Fall von CO2-Preisen, sollte sich<br />
der Staat beschränken und nicht bestimmte<br />
Technologien, ob im Verkehr<br />
oder im Gebäudebereich, vorschreiben.<br />
Preise signalisieren den wirtschaftlichen<br />
Akteuren kurz- wie langfristig, was sie in<br />
ihren Kalkulationen zu beachten haben.<br />
Wer auf diese Signalfunktion reagiert,<br />
weil er diesen Preis nicht mehr bezahlen<br />
möchte, muss auf die Suche nach besseren<br />
Lösungen gehen. Was Fortschritt,<br />
was best practice sein wird, ist Ergebnis<br />
dieses Suchprozesses und steht nicht am<br />
Anfang.<br />
6. Aufgabe der Politik, vor allem der<br />
Wirtschaftspolitik ist es, dafür Sorge zu<br />
tragen, dass der Zugang zu diesem Suchprozess<br />
nicht durch Marktmacht oder<br />
andere Marktzugangsbeschränkungen<br />
behindert oder verhindert wird. Wettbewerb<br />
als Entdeckungsverfahren muss<br />
funktionstüchtig sein.<br />
7. Die Vielzahl und Vielfalt wirtschaftlicher<br />
Akteure ist für diesen Suchprozess<br />
wirkungsmächtiger und effizienter<br />
als eine staatliche Zentrale, die den zu<br />
beschreitenden Weg vorgibt. Ein für die<br />
Gebäudeheizung anschauliches Beispiel<br />
hierfür (für das Potential an Ingenieurkunst<br />
und Erfindergeist gepaart mit unternehmerischem<br />
Elan) bietet der Unternehmer<br />
Edwin Kohl. Schon vor rund 30<br />
Jahren hat er sein Verwaltungsgebäude<br />
in Perl, später in Merzig, durch Nutzung<br />
von Erdwärme klimaneutral und kostengünstig<br />
mit Wärme und Kühlung versorgt.<br />
Schade, dass es bislang nur wenig<br />
Nachahmer fand. Jetzt, wo auch für den<br />
Gebäudebereich klimapolitische Regelungen<br />
gelten werden, wird das Beispiel<br />
sicherlich Schule machen. Dieses Beispiel<br />
verdeutlicht, was das Entdeckungsverfahren<br />
Wettbewerb ermöglicht.<br />
8. Aufgabe der Politik in unserer Wirtschafts-<br />
und Gesellschaftsordnung sollte<br />
sein, den Wettbewerb als Entdeckungsverfahren<br />
wirkungsmächtig zu halten.<br />
Primat der Politik ist in der Verfolgung<br />
einer technologieoffenen und wettbewerbsorientierten<br />
Politik zu sehen und<br />
nicht in der Vorgabe einer konkreten<br />
Lösung. Brauchen wir dafür anderes<br />
Personal in der und für die Politik? Man<br />
stolpert geradezu über diese Frage. Erinnern<br />
wir uns an den Beginn der Covid-<br />
Pandemie. Masken wurden als nicht<br />
nützlich deklariert, weil es zu dem Zeitpunkt<br />
keine oder nur wenige gab. Wenn<br />
aber sofort gesagt worden wäre, dass sie<br />
schützen können, hätte der Wettbewerb<br />
sehr schnell reagiert, was ja dann auch<br />
der Fall war. Der Staat und seine Repräsentanten<br />
hatten kein Vertrauen in den<br />
Wettbewerb als Entdeckungsverfahren.<br />
Wenn das Schule macht, rutschen wir,<br />
ob wir wollen oder nicht, in ein anderes<br />
Wirtschaftssystem. Transformation begegnet<br />
uns dann mit einem völlig anderen<br />
Gehalt als ursprünglich damit gemeint<br />
ist. •<br />
Über den Autor<br />
Dr. Hanspeter Georgi<br />
ist Präsidiumsmitglied der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung. Das<br />
Engagement des langjährigen<br />
saarländischen<br />
Wirtschafts- und Arbeitsministers<br />
und Volkswirtschaftlers<br />
galt vor allem<br />
der Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />
Saarland,<br />
der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung<br />
und der Fortentwicklung des allgemeinbildenden<br />
Schulsystems.
16 Gesellschaft<br />
17<br />
Lachen ist gesund<br />
Mit Humor neue Perspektiven eröffnen<br />
zesse beschleunigen.<br />
Doch Humor heilt nicht nur, er wirkt<br />
auch entkrampfend – zum Beispiel in<br />
Gesprächen und Situationen, in denen<br />
alles festgefahren scheint. Zum Beispiel,<br />
wenn der Lebenspartner sich überfordert<br />
fühlt. Oder wenn ein Kollege in<br />
einem Stimmungstief steckt. Dann kann<br />
eine humorvolle Aussage die Situation<br />
entschärfen und neue Perspektiven eröffnen.<br />
Denn Humor schafft eine emoti-<br />
Manchmal geraten wir – beruflich und<br />
privat – in Gesprächssituationen, in denen<br />
scheinbar nichts mehr geht. Dann<br />
ist Humor häufig ein probates Mittel, um<br />
die Spannung zu lösen und das Gespräch<br />
in neue Bahnen zu lenken.<br />
„Lachen ist gesund.“ Diese Volksweisheit<br />
hat einen wahren Kern. Das belegen<br />
zahlreiche wissenschaftliche Studien.<br />
Lachen kann Schmerzen lindern, das<br />
Immunsystem stärken und Heilungsproonale<br />
Distanz zu Problemen und lässt sie<br />
in einem helleren Licht erscheinen. Und<br />
er löst die Zuversicht aus, die zum Bewältigen<br />
von Problemen nötig ist.<br />
Doch Vorsicht! Falsch eingesetzt wirkt<br />
Humor destruktiv. Steht zum Beispiel<br />
die Beziehung zum Gegenüber auf wackeligen<br />
Füssen, wird ein Scherz schnell<br />
als Schadenfreude oder als mangelndes<br />
Mitgefühl empfunden. Doch stimmen<br />
die Voraussetzungen, dann ist Humor<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
als „Spannungslöser“ sehr wirkungsvoll.<br />
Deshalb seien hier einige Methoden vorgestellt,<br />
wie Sie mit ihm schwierige (Gesprächs-)Situationen<br />
meistern.<br />
Methode 1:<br />
das Welt- oder Selbstbild sanft karikieren<br />
Eine Technik, die wir bei Freunden und<br />
Verwandten, oft intuitiv anwenden, ist<br />
das „liebevoll auf die Schippe nehmen“.<br />
Ein Beispiel: Ein Ehemann jammert seit<br />
Tagen, er werde alt und gebrechlich. Seine<br />
Frau hört ihm geduldig zu, versucht<br />
ihn vom Gegenteil zu überzeugen und<br />
bemitleidet ihn – ohne Erfolg. Intuitiv<br />
greift sie deshalb irgendwann zur „Medizin<br />
Humor“. Sie erwidert auf sein Jammern<br />
augenzwinkernd: „Ich habe mich<br />
schon für einen Kurs ‚Pflege von älteren<br />
Angehörigen‘ angemeldet. Außerdem<br />
sollten wir dir einen Rollstuhl besorgen…“<br />
Die Frau steigt also in das Welt- und<br />
Selbstbild ihres Ehemanns ein und überzeichnet<br />
es. Dadurch wird ihm im Idealfall<br />
klar, dass sein Selbstmitleid überzogen<br />
ist, und er denkt über sein Verhalten<br />
nach.<br />
Ein Beispiel aus dem Berufsalltag: Sachbearbeiter<br />
Müller vertraut seiner Führungskraft<br />
an, er leide darunter, dass er<br />
so gutmütig sei und zu oft vorschnell „Ja“<br />
sage. Und dies nutzten seine Kollegen<br />
aus. Immer wieder würden Arbeiten bei<br />
ihm abgeladen. Hier könnte eine humorvolle<br />
Intervention seines Chefs sein – vorausgesetzt<br />
die Beziehung stimmt: „Herr<br />
Müller, Ihre Kollegen freuen sich sicher<br />
darüber, dass Sie so hilfsbereit wie<br />
ein Heiliger sind. Ich möchte Sie<br />
jedoch daran erinnern, dass das Leben<br />
der Heiligen früher meist grausam<br />
endete. Bevor Sie einen Burnout<br />
erleiden, empfehle ich Ihnen …“<br />
Eine solche Überzeichnung könnte<br />
ein Anstoß für eine Verhaltensänderung<br />
sein.<br />
Methode 2:<br />
Negatives umdeuten<br />
Ist ein Glas halb leer<br />
oder halb voll? Das<br />
ist Ansichtssache!<br />
Denn wenn wir eine<br />
(scheinbar) negative<br />
Situation aus einem<br />
anderen positiveren<br />
Blickwinkel betrachten,<br />
dann erscheint sie<br />
meist in einem helleren Licht. Dieses<br />
Umdeuten fällt uns in Krisensituationen<br />
aber oft schwer. Denn dann stecken wir<br />
in einer Perspektive fest. Also brauchen<br />
wir einen Anstoß von außen.<br />
Ein Beispiel: Frau Müller, eine 45-jährige<br />
Bürokauffrau, lässt sich beraten. Denn<br />
sie ist seit einem Jahr arbeitslos und völlig<br />
frustriert. Sie wird zwar regelmäßig<br />
zu Bewerbungsgesprächen eingeladen,<br />
erhält aber nie eine Zusage. Die Atmosphäre<br />
in der Beratung wird immer düsterer,<br />
je länger Frau Müller erzählt. Und<br />
nebenbei klagt sie auch noch darüber,<br />
dass sie Single sei und gerne wieder einen<br />
Partner hätte. An diesem Punkt ergreift<br />
die Beraterin das Wort und fragt<br />
Frau Müller: „Führen Sie die meisten<br />
Vorstellungsgespräche mit Männern?“<br />
Diese erwidert erstaunt: „Ja“. Daraufhin<br />
schlägt die Beraterin vor: „Betrachten<br />
Sie die Bewerbungsgespräche doch als<br />
‚Blind Dates‘. Nehmen Sie den Interviewer<br />
ebenfalls unter die Lupe: Trägt er<br />
einen Ehering? Hält er beim Sprechen<br />
Blickkontakt? Ist er ein sportlicher Typ?“<br />
Zum ersten Mal in der Beratungsstunde<br />
muss Frau Müller herzhaft lachen.<br />
Dieses Umdeuten hat zumindest die Beratungssituation<br />
aufgelockert. Vielleicht<br />
hat es aber auch eine nachhaltigere<br />
Wirkung. Vielleicht denkt Frau Müller<br />
im nächsten Bewerbungsgespräch an<br />
das Stichwort „Partnersuche“ und geht<br />
entspannter ins Gespräch. Dadurch verbessert<br />
sich ihre Ausstrahlung und<br />
ihre Chance auf eine Jobzusage<br />
steigt.<br />
Methode 3:<br />
das Problem verschlimmern<br />
Ein weiteres Mittel, um festgefahrene<br />
Sichtweisen zu<br />
lösen, sind paradoxe Fragen<br />
und Aussagen. Also statt<br />
zu fragen „Wie lösen<br />
wir das Problem?“<br />
beispielsweise zu<br />
fragen: „Wie verschärfen<br />
wir das<br />
Problem?“ Das<br />
löst beim Gegenüber<br />
oft eine problemlösende<br />
Gegenreaktion<br />
aus.<br />
Eine Erfahrung,<br />
die auch Eltern<br />
oft sammeln: u<br />
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18 Gesellschaft<br />
Investitionen in Vietnam<br />
Diversifizierung von Lieferketten - Vietnam bleibt eine interessante Option für Mittelständler<br />
19<br />
Bitten sie ihre Kinder, mit dem<br />
Schreien aufzuhören, bewirkt dies<br />
oft nichts. Fordern sie ihre Kinder<br />
hingegen auf, noch lauter zu<br />
schreien, herrscht bald Ruhe.<br />
Fragen Sie Ihre „jammernden“<br />
oder „schwarzsehenden‘‘<br />
Gesprächspartner<br />
also zum Beispiel: „Was müsstest<br />
Du tun, damit Du endlich<br />
einen Burnout erleidest?“ Oder:<br />
„Wie erreichen Sie todsicher, dass<br />
Ihr Chef Sie entlässt?“<br />
Methode 4:<br />
dem “Gummibaum“ lauschen<br />
Hilfreich ist oft auch eine Betrachtung<br />
von außen und sich beispielsweise zu<br />
fragen: „Wie sehen mich andere?“ Auch<br />
hierdurch eröffnen sich neue Sichtweisen<br />
und werden Reflexionsprozesse in<br />
Gang gesetzt – eine wichtige Voraussetzung,<br />
um festgefügte Denk- und Verhaltensstrukturen<br />
aufzubrechen.<br />
Stellen Sie also zuweilen Fragen wie:<br />
„Was glauben Sie, was Ihr Kollege x über<br />
dieses Problem denkt?“ Oder: „Was würde<br />
Ihr Chef zu diesem Problem sagen?“.<br />
Oder: „Was würde Ihnen Ihre Mutter in<br />
dieser Situation raten?“<br />
Zu diesen eher ernsten Fragen gibt es<br />
humorvolle Alternativen wie: „Was würde<br />
mir der Gummibaum in Ihrem Büro<br />
über die Kommunikation in Ihrer Abteilung<br />
erzählen?“ Oder: „Wie würde Ihre<br />
Katze Sie beschreiben?“<br />
Humor nur selektiv<br />
und gezielt einsetzen<br />
All diese Methoden, um einer Person eine<br />
neue Sichtweise zu eröffnen, haben eins<br />
gemein: Es ist enorm wichtig, ein Gespür<br />
dafür zu haben, wann sie genutzt werden<br />
können. Denn humorvoll gemeinte<br />
Aussagen können auch verletzend<br />
wirken. Prüfen Sie deshalb, bevor Sie in<br />
heiklen (Gesprächs-)Situationen auf die<br />
„Medizin Humor“ setzen, genau:<br />
© FREEPIK.COM<br />
• Wie tragfähig ist die Beziehung zu<br />
meinem Gegenüber?<br />
• In welcher mentalen Verfassung ist<br />
er? Und:<br />
• Was verrät mir seine Körpersprache?<br />
Ist er beispielsweise kurz vorm „Platzen“,<br />
dann verzichten Sie auf Humor.<br />
Setzen Sie Humor generell nur ein, wenn<br />
Sie todsicher sind: Dies ist der Situation<br />
und Beziehung angemessen. Denn Humor<br />
ist kein einfach zu handhabendes<br />
Interventionsinstrument. Doch manchmal<br />
– und mit der erforderlichen Übung<br />
– ein sehr wirkungsvolles. •<br />
Sabine Prohaska ist<br />
Inhaberin des Trainings- und<br />
Beratungsunternehmen<br />
seminar consult prohaska,<br />
Wien, das unter anderem<br />
Trainer, Coaches und<br />
Konfliktberater ausbildet.<br />
2022 erschien ihr neustes<br />
Buch „Der frühe Vogel fängt<br />
den Wurm – Ansichten &<br />
Lösungsideen zur Konfliktarbeit<br />
in Organisationen.‘‘<br />
Über die Autorin<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Als eines der (noch) Entwicklungsländer<br />
mit einer liberalen Marktzugangspolitik<br />
ist Vietnam heutzutage ein Land, das<br />
viele Investoren anzieht. Der stetige<br />
Anstieg an ausländischen Direktinvestitionen<br />
der letzten Jahre und der damit<br />
einhergehende Aufbau von Produktionsstätten<br />
kann dies belegen. Konkret<br />
flossen im Jahr 2022 über 25 Mrd. EUR<br />
ausländischer Direktinvestitionen, bei<br />
einem Wirtschaftswachstum der vietnamesischen<br />
Volkswirtschaft von über<br />
8 Prozent, wobei die Investoren meist<br />
aus Asien kamen. Europäischer Spitzenreiter<br />
war in 2022 Dänemark durch<br />
eine Großinvestition des weltbekannten<br />
dänischen Herstellers von Spielzeug-<br />
Bauklötzen. Die große Anzahl von mittelständischen<br />
Investoren aus der DACH<br />
Region, die bereits Produktionsstätten<br />
in Vietnam betreiben, bestätigt zudem<br />
eindrucksvoll, dass das Land verlässliche<br />
Rahmenbedingungen bietet. Viele<br />
Investoren wählen in Vietnam bereits<br />
bekannte und bewährte Standorte wie<br />
Ho Chi Minh City und die umliegenden<br />
Provinzen im Süden, Bac Ninh und Hai<br />
Phong in Nordvietnam und auch Da<br />
Nang im zentralen Landesteil. Zunehmend<br />
rücken aber auch weniger erschlossene<br />
Destinationen in den Focus,<br />
wie z.B. Quy Nhon.<br />
Rahmenbedingungen<br />
für Direktinvestionen liberalisiert<br />
Sowohl lokale als auch globale Faktoren<br />
sind Gründe, warum Vietnam im Zentrum<br />
vieler Lieferketten steht. Lokal kann<br />
Vietnam nach wie vor durch vergleichbar<br />
niedrige Kosten überzeugen, wobei auch<br />
hier die Kosten für gewerbliche Immobilien<br />
und auch Gehälter anziehen. Ferner<br />
ist Vietnam politisch vergleichsweise<br />
stabil, was eine belastbare unternehmerische<br />
Planung ermöglicht. Die Rahmenbedingungen<br />
für ausländische Direktinvestitionen<br />
sind weitgehend liberalisiert,<br />
ohne dass in den meisten Bereichen<br />
lokale Partner oder lokale Beteiligungen<br />
an Gesellschaften erforderlich wären.<br />
Das Land profitiert zudem von dem Freihandelsabkommen<br />
mit der EU (EU FTA),<br />
aber auch von den ASEAN Verträgen.<br />
Das EU FTA kann im Hinblick auf vergünstigte<br />
Importtarife von Bedeutung<br />
sein, ist aber auch zunehmend im Bereich<br />
der Angleichung von Standards u<br />
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20 Gesellschaft<br />
21<br />
einschlägig. Dies macht das Land als<br />
Produktionsstandort insbesondere<br />
dann interessant, wenn in die EU exportiert<br />
werden soll, aber auch wenn<br />
die in Vietnam hergestellten Güter<br />
ihre Abnehmer in Südostasien, also anderen<br />
ASEAN Ländern, finden sollen.<br />
Herausforderung lokale Lieferketten<br />
Natürlich sind auch in Vietnam noch einige<br />
Hürden zu überwinden und Herausforderungen<br />
zu meistern. Verglichen mit<br />
Thailand oder Malaysia gibt es immer noch<br />
die Herausforderung der lokalen Lieferketten,<br />
also das Fehlen von lokalen Lieferanten,<br />
die die gewünschte Qualität und Quantität<br />
zum vereinbarten Zeitpunkt verlässlich<br />
liefern können. Gleichzeitig ist aber auch<br />
hier eine recht dynamische Entwicklung<br />
zu erkennen, die das Problem voraussichtlich<br />
in den nächsten Jahren wird lindern<br />
können: fokussierte sich die Produktion in<br />
Vietnam in der Vergangenheit auf Textilien<br />
und Schuhe, so ist eine Bewegung zur<br />
Herstellung von elektronischen und elektrischen<br />
Geräten und auch Maschinenbau<br />
zu beobachten, was mittelfristig zu einer<br />
Verbesserung und Professionalisierung<br />
auch der lokalen Lieferketten führen sollte.<br />
Ebenfalls lässt die Infrastruktur vielerorts<br />
zu wünschen übrig. Trotz der im regionalen<br />
Vergleich relativ verlässlichen politischen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
kommen intransparente Verwaltungsentscheidungen<br />
im Einzelfall vor.<br />
Sorgfältige Planung nötig<br />
Die Einbindung einer vietnamesischen<br />
Produktionsstätte in die Lieferkette eines<br />
Unternehmens erfordert eine sorgfältige<br />
Planung. Je nach Geschäftsmodell und<br />
© PIXABAY.COM | XUAN DONG<br />
Seide ist ein Exportschlager Vietnams<br />
Komplexität der jeweiligen Lieferkette<br />
(woher kommen die Rohstoffe, wird ausschließlich<br />
für den Export oder auch für<br />
den lokalen Markt produziert usw.), stehen<br />
verschiedene Modelle zur Verfügung, um<br />
die jeweiligen Transaktionen aus zoll- und<br />
umsatzsteuerrechtlicher Sicht in Vietnam<br />
abzubilden. So kann es zum Beispiel abhängig<br />
von dem Volumen der Transaktionen<br />
wirtschaftlich aus Gründen das Cash<br />
Flow einen Unterschied machen, ob die<br />
Umsatzsteuer erhoben und erstattet wird,<br />
oder gar nicht erst anfällt.<br />
Herkunft der Produkte kann<br />
für Begünstigung von Bedeutung sein<br />
Insbesondere, um in den Genuss der Vergünstigungen<br />
der Freihandelsabkommen<br />
zu kommen, muss im Einzelfall sorgfältig<br />
geprüft werden, ob solche Vergünstigungen<br />
im Hinblick auf die für die eigene<br />
Produktion relevanten Produkte und<br />
Rohstoffe in Frage kommen. In diesem<br />
Zusammenhang kann auch die Bewertung<br />
der geographischen Herkunft eines<br />
Produkts im Lichte der einschlägigen Bestimmungen<br />
von entscheidender Bedeutung<br />
sein und auch je nachdem welche<br />
Vorschriften zur Anwendung gelangen, zu<br />
unterschiedlichen Ergebnissen kommen:<br />
so kann ein Produkt im Sinne des EU FTA<br />
eine vietnamesische Herkunft haben, aber<br />
nicht im Sinne der ASEAN Verträge.<br />
Von deutschem Lieferkettengesetz<br />
profitieren<br />
Weiterhin muss künftig bewertet werden,<br />
ob vietnamesische Unternehmen (inklusive<br />
der vietnamesischen Tochtergesellschaften<br />
von deutschen Unternehmen)<br />
von den erhöhten Anforderungen an<br />
Lieferketten, wie nunmehr in dem deutschen<br />
Lieferkettengesetz und künftig vermutlich<br />
in einem europäischen Pendant<br />
gefordert, profitieren werden oder nicht,<br />
also die Anforderungen ihrer deutschen<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
und europäischen Geschäftspartner mit<br />
weniger Aufwand erfüllen können als<br />
ihre Wettbewerber in der Region. Die formaljuristischen<br />
Voraussetzungen erfüllt<br />
Vietnam zumindest, da in allen von dem<br />
deutschen Lieferkettengesetz erwähnten<br />
Compliance-Bereichen bereits lokale vietnamesische<br />
Vorschriften verfügbar sind.<br />
Registrierungsprozess<br />
eines FDI-Projekts<br />
Für die Umsetzung eines FDI-Projekts ist<br />
im ersten Schritt ein Investment Registration<br />
Certificate (IRC) erforderlich, welches<br />
bei den Behörden beantragt werden muss.<br />
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen<br />
um eine Genehmigung und Registrierung<br />
eines FDI Projektes im Einzelfall. Dieser<br />
Genehmigungsprozess dauert ca. 15 Werktage<br />
und erfordert die Einreichung relevanter<br />
Dokumente, die den Business Plan<br />
im Hinblick auf das beantragte FDI Projekt<br />
beinhalten, aber auch Informationen im<br />
Hinblick auf die finanzielle Leistungsfähigkeit<br />
des Investors, also des künftigen<br />
Gesellschafters der vietnamesischen Gesellschaft.<br />
Notwendig ist auch eine Vereinbarung<br />
zwischen dem Investor und einem<br />
Industriepark, aus dem hervorgeht, dass<br />
der Investor (und seine zu gründende vietnamesische<br />
Tochtergesellschaft) das Recht<br />
hat, die relevanten Flächen zur Durchführung<br />
des Projekts zu nutzen.<br />
In einem zweiten Schritt muss für die<br />
Gründung einer Gesellschaft ein Antrag<br />
gestellt werden, um ein Enterprise Registration<br />
Certificate (ERC) zu erhalten. Dieses<br />
erfasst die Informationen zur Gewerbeanmeldung<br />
und auch die Geschäftsfelder,<br />
in denen die vietnamesische Gesellschaft<br />
künftig tätig sein darf. Die erforderlichen<br />
Unterlagen umfassen unter anderem ein<br />
Entwurf der Unternehmenssatzung, die<br />
Liste der Aktionäre und die schriftliche<br />
Benennung eines bevollmächtigten Vertreters<br />
des Investors und der vietnamesischen<br />
Gesellschaft. Der Vorgang dauert<br />
üblicherweise drei Werktage, mit der Ausstellung<br />
des ERC ist die vietnamesische<br />
Tochtergesellschaft dann gegründet und<br />
kann im Rahmen der genehmigten Geschäftsfelder<br />
wirtschaftlich aktiv werden.<br />
Steuerliche Anreize<br />
Insbesondere im High-Tech Sektor, aber<br />
auch im Bereich der Softwareentwicklung<br />
bietet Vietnam proaktiv steuerliche Vorteile<br />
für Unternehmen an, die in diesen<br />
Bereichen in Vietnam aktiv werden wollen.<br />
Üblicherweise besteht diese in einer zeitlich<br />
befristeten Befreiung von der Körperschaftsteuer<br />
mit einem dann folgenden<br />
Rabatt auf den anwendbaren Steuersatz.<br />
Auch außerhalb des High-Tech- oder Software<br />
Sektors sind steuerliche Anreize verfügbar,<br />
wenn sich ein Unternehmen in<br />
einem sozioökonomisch benachteiligten,<br />
also wirtschaftlich weniger entwickelten<br />
Landesteil ansiedelt.<br />
Bei Industrieparks anfragen<br />
Eine Anfrage bei den Betreibern von Industrieparks<br />
kann ebenfalls sinnvoll sein,<br />
da gelegentlich steuerliche Anreize direkt<br />
von Betreibern mit den lokalen Behörden<br />
ausgehandelt werden, so dass ein Projekt<br />
nur aufgrund der Ansässigkeit in einem<br />
bestimmten Industriepark in den Genuss<br />
eines steuerlichen Anreizes kommen kann,<br />
obwohl die generellen Voraussetzungen<br />
(also High-Tech oder geographische Lage<br />
des Projektes) der Verfügbarkeit von steuerlichen<br />
Anreizen eigentlich nicht vorliegen.<br />
Interessant zu sehen wird ebenfalls sein,<br />
wie sich die steuerlichen Anreize, die Vietnam<br />
momentan anbietet, im Lichte der<br />
aktuellen Entwicklungen bzgl. der globalen<br />
Mindeststeuersätze für Unternehmen<br />
entwickeln werden.<br />
Interessante Investitionsoption:<br />
Vietnam<br />
Vietnam kann für viele deutsche Unternehmen<br />
aufgrund der lokalen und globalen<br />
Gegebenheiten eine durchaus interessante<br />
Investitionsoption sein. Um ein<br />
FDI–Projekt in Vietnam zu starten, müssen<br />
ausländische Investoren ihren Fokus vor<br />
allem auch auf die rechtlichen Aspekte<br />
legen und die geforderten Unterlagen bereithalten,<br />
um die notwendigen Lizenzen<br />
und Zertifikate zu erhalten. Zudem gibt es<br />
auch zahlreiche Optionen, um das eigene<br />
operative Geschäft aus der Sicht des vietnamesischen<br />
Steuerrechts, der Freihandelsabkommen<br />
und der Zollvorschriften<br />
zu optimieren. •<br />
Über den Autor<br />
Rechtsanwalt<br />
Michael Wekezer<br />
ist Partner und Niederlassungsleiter<br />
von Rödl &<br />
Partner in Vietnam, die mit<br />
einem mehrsprachigen,<br />
interdisziplinären Team,<br />
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Experten unterstützt vorwiegend deutsche und<br />
europäische Unternehmen, die sich auf den vietnamesischen<br />
Markt wagen.<br />
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22 Gesellschaft<br />
23<br />
“Wer nicht investiert,<br />
wird nicht wettbewerbsfähig<br />
wirtschaften”<br />
Interview mit Data Science-Spezialist<br />
Shaun McGirr zum Thema KI<br />
<strong>PT</strong>: Herr McGirr, die Rezession könnte ausbleiben<br />
oder zumindest nicht so drastisch<br />
ausfallen, wie vor einiger Zeit befürchtet.<br />
Trotzdem ist die Wirtschaft weit entfernt<br />
von grenzenlosem Optimismus. Welche<br />
Rolle kann in einer solchen, von extremen<br />
Unsicherheiten geprägten Zeit, Künstliche<br />
Intelligenz spielen?<br />
Shaun McGirr: Künstliche Intelligenz ist<br />
in der Lage, Zusammenhänge zu erfassen,<br />
die weit über das hinausgehen, was<br />
vom Menschen erstellte Modelle erfassen<br />
können. Als eine Art “Superpower”<br />
denkt KI Kausalität im Gesamtkontext<br />
und erfasst Unmengen von Daten, um<br />
Prognosen und Annahmen zu treffen. Gerade<br />
in einer Zeit, in der es für viele Entscheider<br />
schwierig ist zu sagen, in welche<br />
Richtung das Pendel schlagen wird, kann<br />
KI damit die Sinnhaftigkeit von Investitionen,<br />
Entscheidungen für oder gegen<br />
neue Geschäftsmodelle besser prognostizieren<br />
oder Innovationen begünstigen.<br />
Zudem sollten wir nicht vergessen: KI ist<br />
das Mittel der Wahl, damit jeder einzelne<br />
Mitarbeitende seine Produktivität<br />
um ein Vielfaches steigern<br />
kann. Falls es tatsächlich<br />
zur Rezession kommen oder<br />
sich diese verschärfen sollte:<br />
Produktivitätssteigerung<br />
kann dann darüber entscheiden,<br />
welche Unternehmen<br />
nach der Rezession wieder<br />
schnell wachsen.<br />
<strong>PT</strong>: Eigentlich heißt es doch,<br />
dass Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze<br />
abschafft und viele<br />
Jobs überflüssig macht. Sie sagen,<br />
dass KI im Gegenteil Mitarbeitenden<br />
die Arbeit erleichtert. Was stimmt?<br />
Shaun McGirr: Sowohl als auch. Einerseits<br />
werden sicherlich viele Tätigkeiten zukünftig<br />
von Künstlicher Intelligenz übernommen.<br />
Andererseits heißt dies nicht,<br />
dass dann ganze Jobprofile wegfallen,<br />
auch wenn sich unsere Arbeit in vielen<br />
Fällen grundlegend ändern wird. Um dies<br />
am Beispiel von Inhalten zu erläutern: Es<br />
© FREEPIK.COM<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
wird immer noch eine Person geben, die<br />
der KI erläutern muss, was sie in welchem<br />
Zusammenhang schreiben soll. Bis Künstliche<br />
Intelligenz die Künstliche Intelligenz<br />
selbst einbrieft und kontrolliert, wird<br />
noch eine Weile vergehen. Der Mensch<br />
wird daher auch zukünftig eine zentrale<br />
Rolle spielen. Ich sehe es eher so, als dass<br />
KI eine Art Dienstleister für Mitarbeitende<br />
ist. Diese können nun nicht mehr nur<br />
zwei Texte an einem Tag produzieren,<br />
sondern im besten Fall 10 – ohne qualitative<br />
Einbußen. Über ganz verschiedene<br />
Profile hinweg werden wir dabei ähnliche<br />
Produktivitätssprünge erleben. Vom<br />
Sachbearbeiter über den HR-Manager bis<br />
zum CFO. KI wird auf unterschiedlichen<br />
Hierarchieebenen abteilungsübergreifend<br />
die Arbeitswelt verbessern.<br />
<strong>PT</strong>: Können Sie weitere Anwendungsbeispiele<br />
nennen?<br />
Shaun McGirr: Künstliche Intelligenz<br />
wird für Bereiche wie die Lieferkette, die<br />
Produktion in Fabriken, das Cashflow-Management,<br />
Marketing, das Ingenieurwesen<br />
oder auch für den Umgang mit Krisen<br />
eine immense Bedeutung spielen, falls<br />
dies nicht ohnehin schon der Fall ist. Für<br />
die Textproduktion, die Bildverarbeitung,<br />
das Erstellen und Bearbeiten von Tabellen<br />
kann man Künstliche Intelligenz schon<br />
fast als “Business as Usual” bezeichnen.<br />
<strong>PT</strong>: Dieser Annahme stimmen auch Führungskräfte<br />
in Europa zu. 65 Prozent sehen<br />
in einer Umfrage einen immensen<br />
wirtschaftlichen Mehrwert. Allerdings<br />
fürchten viele auch, dass sie zunächst<br />
massiv investieren müssen, bevor Künstliche<br />
Intelligenz Mehrwert generiert.<br />
Wieviel Mut gehört dazu, gerade in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten, diesen<br />
Schritt zu wagen?<br />
Shaun McGirr: Korrekt, anfangs werden<br />
Unternehmen investieren müssen, nicht<br />
anders als bei anderen Innovationen. Unternehmen<br />
haben in Computer investiert,<br />
um Schreibmaschinen zu ersetzen. In<br />
Cloud-Lösungen, um eigene Server abzuschaffen.<br />
Aber was ist die Alternative? Wir<br />
sollten nicht vergessen, dass wir uns bereits<br />
inmitten eines Fachkräftemangels<br />
befinden, der sich in den nächsten Jahren<br />
massiv verschärfen wird. Ohne Innovation<br />
droht das Fiasko. Wer jetzt nicht in<br />
Künstliche Intelligenz investiert, wird in<br />
einigen Zeiten nicht mehr wettbewerbsfähig<br />
wirtschaften können.<br />
<strong>PT</strong>: Worauf sollten Unternehmen achten,<br />
um das Risiko von Fehlinvestitionen zu<br />
minimieren?<br />
Shaun McGirr: Zunächst einmal eine<br />
andere Anmerkung vorab: Viele Unternehmen<br />
haben bereits massiv investiert,<br />
um Big-Data-Lösungen aufzubauen und<br />
zahlen fortlaufend Gebühren für Storage,<br />
Maintenance, Compliance und Security.<br />
Es ist absurd, dann nicht den letzten kleinen<br />
Schritt zu gehen, um durch KI den<br />
Mehrwert, den dieser Datenschatz für<br />
das Unternehmen birgt, zu maximieren.<br />
Um auf Ihre eigentliche Frage zurückzukommen:<br />
Ganz zentral für jede Entscheidung<br />
ist die Frage, wer schlussendlich im<br />
Unternehmen von der KI profitieren kann.<br />
Sind es nur IT- und Daten-Experten? Oder<br />
können abteilungsübergreifend auch<br />
Mitarbeitende ohne tiefergehende Daten-Expertise<br />
die Künstliche Intelligenz<br />
anwenden? Genau das ist auch, was wir<br />
uns bei Dataiku auf die Fahne geschrieben<br />
haben: Sowohl Daten-Experten als<br />
auch so genannte “Domain”-Experten<br />
profitieren dank Dataiku von Künstlicher<br />
Intelligenz – und zwar abteilungsübergreifend<br />
für komplett unterschiedliche<br />
Anwendungen. Was genau das dringendste<br />
Anliegen abteilungsübergreifend<br />
für Mitarbeitende ist, gilt es im Vor-<br />
feld herauszufinden und ist von Fall zu<br />
Fall unterschiedlich.<br />
<strong>PT</strong>: Welche Faktoren sind noch relevant,<br />
damit KI im Unternehmen ein Erfolg<br />
wird?<br />
Shaun McGirr: Dataiku ist seit zehn Jahren<br />
einer der KI-Pioniere. Die Rahmenbedingungen<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren geändert. Das gilt vor allem<br />
für die Verfügbarkeit großer Datenmengen.<br />
Inzwischen lautet die Herausforderung<br />
nicht mehr, sich Daten in guter<br />
Qualität zu beschaffen, sondern vielmehr<br />
unternehmerisch möglichst viel Mehrwert<br />
zu generieren. Eine zentrale Frage<br />
lautet daher: Über welche Daten verfügt<br />
ein Unternehmen bereits und wie groß<br />
ist der zusätzliche Aufwand, um durch<br />
Künstliche Intelligenz diese Daten noch<br />
effektiver zu nutzen? •<br />
Unser Interviewpartner<br />
Shaun McGirr, Field CDO<br />
of AI Strategy bei Dataiku,<br />
ist ein führender Datenwissenschaftler<br />
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der zuvor in der Beratung<br />
und bei einem großen Automobilunternehmen<br />
Data<br />
Science verantwortet hat.<br />
Shaun ist überzeugt, dass der<br />
schwierigste Teil einer guten<br />
Datenanalyse darin besteht, die richtigen Fragen<br />
zu stellen und sicherzustellen, dass die Antworten<br />
einen wirklichen Nutzen haben, um die Welt zu<br />
verändern - ein Thema, das er in seinem Podcast<br />
Half Stack Data Science behandelt. Bei Dataiku<br />
vermittelt er Kunden und Kollegen den Wert von<br />
Data Science. https://www.dataiku.com/de/<br />
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Großpostwitz, miunske GmbH ó 03051<br />
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Zimmermann GmbH ó 03205 Calau, caleg<br />
Schrank und Gehäusebau GmbH ó 04249<br />
Leipzig, LEIPZIGER Logistik & Lagerhaus<br />
GmbH ó 04741 Roßwein, Gemeinhardt<br />
Service GmbH ó 04889 Belgern-Schildau,<br />
SFW Schildauer Fleisch- und Wurstwaren<br />
GmbH ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />
EFEN GmbH ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />
uesa GmbH ó 06120 Halle (Saale),<br />
ECH Elektrochemie Halle GmbH ó 06295<br />
Lutherstadt Eisleben, EWS „Die Schuhfabrik“<br />
e. K. ó 06295 Lutherstadt Eisleben,<br />
HALLOG GmbH ó 06847 Dessau-Roßlau,<br />
Burchard Führer GmbH ó 07646 Stadtroda,<br />
H & E Bohrtechnik GmbH ó 07768<br />
Kahla, COLANDIS GmbH ó 08233 Treuen,<br />
VOWALON Beschichtung GmbH Kunstleder-Folie-Bondings<br />
ó 08262 Muldenhammer,<br />
IK Elektronik GmbH ó 08280 Aue,<br />
Curt Bauer GmbH ó 08301 Bad Schlema,<br />
Beautyspa Servicegesellschaft mbH ó<br />
09120 Chemnitz, richter & heß VERPA-<br />
CKUNGS-SERVICE GmbH ó 09244 Lichtenau<br />
/ OT Ottendorf, Container Vermietung<br />
und Verkauf Menzl GmbH, 14554<br />
Seddiner See OT Neuseddin, VEINLAND<br />
GmbH ó 14776 Brandenburg an der Havel,<br />
RFT Kabel Brandenburg GmbH ó 17235<br />
Neustrelitz, Möbel Preuß Möbel- und<br />
Innenausbau GmbH ó 17348 Woldegk,<br />
LBG Rehberg mbH ó 18437 Stralsund, ITG<br />
Ingenieur-, Tief- und Gleisbau GmbH ó<br />
18437 Stralsund, Rehaform GmbH & Co.<br />
KG ó 19306 Neustadt-Glewe, Dockweiler<br />
AG ó 21337 Lüneburg, Kuhlmann Leitungsbau<br />
GmbH ó 21337 Lüneburg, Securepoint<br />
GmbH ó 23556 Lübeck, Wache<br />
GmbH ó 23617 Stockelsdorf, VisiConsult<br />
X-ray Systems & Solutions GmbH<br />
ó 27607 Geestland, ASTRO Motorengesellschaft<br />
mbH & Co. KG ó 27639 Wurster<br />
Nordseeküste, Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Wilhelm Wähler GmbH ó 27793 Wildeshausen,<br />
HERMES Systeme GmbH ó 28277<br />
Bremen, Kardiologisch-Angiologische Praxis<br />
Herzzentrum Bremen ó 28832 Achim,<br />
ehrhorn Vermessung GbR ó 30127 Hannover,<br />
Oelkers Hotel Betriebs GmbH ó<br />
31008 Elze, Albert Fischer GmbH ó 31135<br />
Hildesheim, Gebrüder Heyl Analysentechnik<br />
GmbH & Co. KG ó 31195 Lamspringe,<br />
Lammetal GmbH Gemeinnützige Lebenshilfe<br />
Einrichtungen ó 32107 Bad Salzuflen,<br />
EKT GmbH & Co. KG ó 34376 Immenhausen,<br />
sera GmbH ó 34508 Willingen<br />
- Usseln, Upländer Bauernmolkerei GmbH<br />
ó 35066 Frankenberg (Eder), Autohaus<br />
Beil GmbH ó 35260 Stadtallendorf, elektroplan-schneider<br />
| Ingenieurbüro für<br />
Elektrotechnik, Sicherheits- und Informationstechnische<br />
Anlagen GmbH ó 35423<br />
Lich, Network Concept GmbH ó 35683<br />
Dillenburg, Wendel GmbHó 36039 Fulda,<br />
JUMO GmbH & Co. KG ó 36163 Poppenhausen,<br />
papperts GmbH & Co. KG ó 37351<br />
Dingelstädt, Krieger + Schramm GmbH &<br />
Co. KG ó 39120 Magdeburg, Antennenbau<br />
Lindemann GmbH & Co. KG ó 39218<br />
Schönebeck, Ambulanz Mobile GmbH &<br />
Co. KG ó 39326 Colbitz, Humanas Pflege<br />
GmbH & Co. KG ó 45772 Marl, Baum Zerspanungstechnik<br />
e.Kfr. ó 46487 Wesel,<br />
LIMBECK GROUP GmbH & Co. KG ó 48619<br />
Heek, Betonwerk Büscher GmbH & Co. KG<br />
ó 48683 Ahaus, Augen-Zentrum-Nordwest<br />
(MVZ) ó 48683 Ahaus-Ottenstein,<br />
Terhalle Holzbau GmbH ó 48683 Ahaus,<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Wenker GmbH & Co. KG ó 48703 Stadtlohn,<br />
Heitkamp & Hülscher GmbH & Co.<br />
KG ó 48712 Gescher, PlanET Biogas Group<br />
ó 49429 Visbek, Holzmühle Westerkamp<br />
GmbH ó 49584 Fürstenau, Richter Möbelwerkstätten<br />
GmbH ó 49593 Bersenbrück,<br />
Wurst Stahlbau GmbH ó 51789 Lindlar,<br />
ONI-Wärmetrafo GmbH ó 54552 Mehren,<br />
apra-norm Elektromechanik GmbH<br />
ó 54570 Kalenborn-Scheuern, PREMOSYS<br />
GmbH ó 54576 Hillesheim, Bilstein & Siekermann<br />
GmbH + Co. KG ó 56170 Bendorf,<br />
AKOTHERM GmbH ó 56170 Bendorf, Baldus<br />
Medizintechnik GmbH ó 56271 Mündersbach,<br />
EWM AG ó 56457 Westerburg,<br />
Mühlenbäckerei Rudolf Jung GmbH & Co.<br />
KG ó 56651 Niederzissen, Dr. Eckel Animal<br />
Nutrition GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />
Reinhard Koll GmbH ó 56727<br />
Mayen, Projekt 3 gGmbH ó 56745 Weibern,<br />
Augel GmbH ó 59494 Soest, Ingenieurgesellschaft<br />
Patzke GmbH, Büro<br />
für Bauwesen, Straßen-Kanal-Tiefbau ó<br />
59964 Medebach, Ewers Strümpfe GmbH<br />
ó 64668 Rimbach, SPIR STAR® AG ó<br />
66482 Zweibrücken, EDEKA Ernst, Zweibrücken<br />
ó 67065 Ludwigshafen, KÜBLER<br />
GmbH - Energiesparende Hallenheizungen<br />
ó 67661 Kaiserslautern, ALZURA AG ó<br />
69483 Wald-Michelbach - Affolterbach,<br />
Pedex GmbH ó 70794 Filderstadt, WGfS<br />
GmbH ó 71634 Ludwigsburg, Zedler – Institut<br />
für Fahrradtechnik und -Sicherheit<br />
GmbH ó 72072 Tübingen, AVAT Automation<br />
GmbH ó 72348 Rosenfeld, SÜLZLE<br />
Gruppe ó 73340 Amstetten, Metzgerei<br />
Nagel ó 76547 Sinzheim, RAUCH Landmaschinenfabrik<br />
GmbH ó 76698 Ubstadt-<br />
Weiher, Michael Koch GmbH ó 77656<br />
Offenburg, Peter Huber Kältemaschinenbau<br />
AG ó 79793 Wutöschingen, Schilling<br />
Engineering GmbH ó 80805 München,<br />
Pixida GmbH ó 84558 Kirchweidach,<br />
Elektro Maier GmbH ó 85457 Wörth/<br />
Hörlkofen, GEWO Feinmechanik GmbH<br />
ó 86159 Augsburg, BMK Group GmbH &<br />
Co. KG ó 87437 Kempten / Allgäu, Sontheim<br />
Industrie Elektronik GmbH ó 88271<br />
Wilhelmsdorf, Zimmerei Berthold Ott<br />
GmbH ó 89312 Günzburg, MUNK Group<br />
ó 90409 Nürnberg, Nürnberger Wachund<br />
Schließgesellschaft mbH ó 93488<br />
Schönthal, Max Heimerl Bau GmbH ó<br />
94089 Neureichenau, 1. Bier und Wohlfühlhotel<br />
Gut Riedelsbach GmbH &<br />
Co. KG ó 94315 Straubing, Strama-MPS<br />
Maschinenbaugesellschaft mbH & Co. KG<br />
ó 94481 Grafenau, AVS Römer GmbH & Co.<br />
KG ó 96355 Tettau / Oberfranken, HEINZ-<br />
GLAS GmbH & Co.KGaA ó 97688 Bad Kissingen,<br />
LABOKLIN GmbH & Co. KG ó 97789<br />
Oberleichtersbach, Hanse Haus GmbH<br />
Lebenswerk<br />
04889 Belgern-Schildau, SFW Schildauer<br />
Fleisch- und Wurstwaren<br />
GmbH ó 14776 Brandenburg an der<br />
Havel, RFT Kabel Brandenburg GmbH<br />
Premier-Bank<br />
02727 Ebersbach-Neugersdorf, Volksbank<br />
Löbau-Zittau eG ó 38440 Wolfsburg,<br />
Volksbank BraWO ó 44137 Dortmund,<br />
Sparkasse Dortmund ó 56068 Koblenz,<br />
Volksbank RheinAhrEifel eG ó 56727<br />
Mayen, Kreissparkasse Mayen ó 56759<br />
Kaisersesch, Raiffeisenbank Eifeltor eG ó<br />
97688 Bad Kissingen, Sparkasse Bad Kissingen<br />
ó Offenburg / Villingen-Schwenningen,<br />
Volksbank eG - Die Gestalterbank<br />
Premier-Kommune<br />
01877 Bischofswerda, Stadt Bischofswerda<br />
ó 56727 Mayen, Stadt Mayen<br />
ó 74076 Heilbronn, Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken GmbH ó 85560<br />
Ebersberg, Landratsamt Ebersberg ó<br />
96047 Bamberg, Stadt Bamberg - Wirtschaftsförderung<br />
ó 96052 Bamberg,<br />
Wirtschaftsförderung Landkreis Bamberg<br />
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21335 Lüneburg, Bittrich & Bittrich<br />
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21337 Lüneburg, Kuhlmann Leitungs-<br />
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ó 24113 Kiel, BUYOND GmbH ó<br />
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Zernien-Gülden, Winterhoff Maschi-<br />
Von 4.075 Nominierten haben 485 Unternehmen<br />
und Institutionen nun die nächste wichtige Etappe<br />
im „Großen Preis des Mittelstandes“ erreicht: die<br />
Juryliste. Nun heißt es Daumen drücken, denn jeder<br />
Teilnehmer, der die Juryliste erreicht hat, darf<br />
sich Hoffnung auf den „Großen Preis des<br />
Mittelstandes“ machen.<br />
Die Juryliste <strong>2023</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2023</strong> hervor.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
24223 Schwentinental, assono GmbH<br />
Alfred Döpker GmbH & Co. KG Bauunternehmen<br />
ó 27472 Cuxhaven,<br />
TKP Tutas, Kruse & Partner Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbB ó 27607<br />
Geestland, ASTRO Motorengesellschaft<br />
mbH & Co. KG ó 27639 Wurster<br />
Nordseeküste, Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Wilhelm Wähler GmbH<br />
nenbau GmbH & Co. KG ó 30127<br />
Hannover, Oelkers Hotel Betriebs<br />
GmbH ó 31008 Elze, Albert Fischer<br />
GmbH ó 31135 Hildesheim, Gebrüder<br />
Heyl Analysentechnik GmbH & Co.<br />
KG ó 31137 Hildesheim, DHD-Consulting<br />
GmbH ó 31195 Lamspringe, Lammetal<br />
GmbH Gemeinnützige Lebens-<br />
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hilfe Einrichtungen ó 31319 Sehnde,<br />
Werther Logistik GmbH & Co. KG<br />
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teilzuhaben und ist Ihr professioneller<br />
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Die Juryliste <strong>2023</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
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01067 Dresden, Das Creative Hobby<br />
GmbH ó 01109 Dresden, SEMPA SYS-<br />
TEMS GmbH ó 01159 Dresden, CEP<br />
Anlagenautomatisierung GmbH ó<br />
01189 Dresden, michael sander kunststofftechnik<br />
gmbh ó 01189 Dresden,<br />
IBH IT-Service GmbH ó 01217 Dresden,<br />
KAPRION Technologies GmbH<br />
ó 01723 Wilsdruff, HVP Plus GmbH<br />
ó 01774 Klingenberg, Werkzeugbau<br />
Winkelmühle GmbH ó 01877<br />
Bischofswerda, Stadt Bischofswerda<br />
ó 01900 Großröhrsdorf, ONI Temperiertechnik<br />
Rhytemper GmbH ó<br />
01945 Ruhland, Lausitzer Stahlbau<br />
Ruhland GmbH ó 02692 Großpostwitz,<br />
miunske GmbH ó 02727 Ebersbach-Neugersdorf,<br />
Volksbank Löbau-<br />
Zittau eG ó 04249 Leipzig, LEIPZIGER<br />
Logistik & Lagerhaus GmbH ó04416<br />
Markkleeberg, ACL GmbH ó 04435<br />
Schkeuditz, FaiveleyTransport Leipzig<br />
GmbH & Co. KG ó 04463 Großpösna<br />
bei Leipzig, FISCHER druck&medien<br />
ó 04519 Rackwitz, Hydro Extrusion<br />
Deutschland GmbH ó 04651 Bad<br />
Lausick, Reuter & Schreck GmbH &<br />
Co. KG ó 04668 Grimma, Glas & Systembau<br />
Hessel GmbH ó 04741 Roßwein,<br />
Gemeinhardt Service GmbH<br />
ó 04889 Belgern-Schildau, SFW<br />
Schildauer Fleisch- und Wurstwaren<br />
GmbH ó 08060 Zwickau, TIP-TOP<br />
Dienstleistungen GmbH ó 08233<br />
Treuen, VOWALON Beschichtung<br />
GmbH Kunstleder-Folie-Bondings ó<br />
08258 Markneukirchen, Buffet Crampon<br />
Deutschland GmbH ó 08262<br />
Muldenhammer, IK Elektronik GmbH<br />
ó 08280 Aue, Curt Bauer GmbH,<br />
08280 Aue, Hotel Blauer Engel ó<br />
08301 Bad Schlema, Beautyspa Servicegesellschaft<br />
mbH ó 08312 Lauter,<br />
OMERAS GmbH ó 08340 Schwarzenberg,<br />
WESOBA Werkzeug- und Sondermaschinenbau<br />
GmbH ó 09116<br />
Chemnitz, CEFEG GmbH Chemnitz<br />
ó 09116 Chemnitz, ECOVIS WWS<br />
Steuerberatungsges. mbH Chemnitz<br />
ó 09117 Chemnitz, coreku GmbH &<br />
Co. KG ó 09117 Chemnitz, HÄRTEREI<br />
REESE CHEMNITZ GmbH & Co. KG<br />
ó 09120 Chemnitz, richter & heß<br />
VERPACKUNGS-SERVICE GmbH ó<br />
09120 Chemnitz, community4you<br />
AG ó 09131 Chemnitz, CMMC GmbH<br />
ó 09244 Lichtenau / OT Ottendorf,<br />
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Menzl GmbH ó 09366 Stollberg,<br />
Wesko GmbH ó 09429 Wolkenstein<br />
/ OT Hilmersdorf, WEBER Gruppe ó<br />
09648 Mittweida, TeleskopEffekt<br />
GmbH ó 09661 Rossau, bbTech burkert<br />
& burkert GmbH<br />
Fortsetzung auf Seite 32<br />
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Von 4.075 Nominierten haben 485 Unternehmen<br />
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im „Großen Preis des Mittelstandes“ erreicht: die<br />
Juryliste. Nun heißt es Daumen drücken, denn jeder<br />
Teilnehmer, der die Juryliste erreicht hat, darf<br />
sich Hoffnung auf den „Großen Preis des<br />
Mittelstandes“ machen.<br />
Die Juryliste <strong>2023</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2023</strong> hervor.<br />
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Überblick über alle nominierten Unternehmen <strong>2023</strong>.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
53424 Remagen, ZEWOTHERM Heating<br />
GmbH ó 53474 Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler, Berthold Becker Büro für<br />
Ingenieur- u. Tiefbau GmbH ó 53474<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler, Landkreis<br />
Ahrweiler ó 54550 Daun, Musikschule<br />
„Spiel mit“ gGmbH ó 54550<br />
Daun, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Vulkaneifel mbH ó 54552<br />
Mehren, apra-norm Elektromechanik<br />
GmbH ó 54570 Kalenborn-Scheuern,<br />
PREMOSYS GmbH ó 54576 Hillesheim,<br />
Bilstein & Siekermann GmbH +<br />
Co. KG ó 55494 Rheinböllen, CAQ AG<br />
Factory Systems ó 55774 Baumholder,<br />
Diehl GmbH ó 56068 Koblenz,<br />
Volksbank RheinAhrEifel eG ó 56070<br />
Koblenz, DORNBACH GmbH ó 56072<br />
Koblenz, ISA Gruppe ó 56073 Koblenz,<br />
MEDI-CENTER Mittelrhein GmbH ó<br />
56170 Bendorf, Baldus Medizintechnik<br />
GmbH ó 56170 Bendorf, AKO-<br />
THERM GmbH ó 56244 Hahn am<br />
See, KUNZ GmbH aircraft equipment<br />
ó 56271 Mündersbach, EWM AG ó<br />
56368 Katzenelnbogen, Rabb IT Solutions<br />
GmbH ó 56410 Montabaur,<br />
global office GmbH ó 56457 Westerburg,<br />
Mühlenbäckerei Rudolf Jung<br />
GmbH & Co. KG ó 56564 Neuwied,<br />
AG für Steinindustrie ó 56564 Neuwied,<br />
Flohr AG ó 56566 Neuwied, PEA<br />
Pharma- und Elektrotechnik Anlagenbau<br />
GmbH ó 56626 Andernach/<br />
Miesenheim, PIES Betonsteinwerk<br />
GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />
Reinhard Koll GmbH ó 56651<br />
Niederzissen, Dr. Eckel Animal Nutrition<br />
GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />
AKRO-PLASTIC GmbH ó 56651<br />
Niederzissen, Schiele Maschinenbau<br />
GmbH ó 56727 Mayen, MSR Medical<br />
Service Rheinland GmbH ó 56727<br />
Mayen, Projekt 3 gGmbH ó 56727<br />
Mayen, Stadt Mayen ó 56727 Mayen,<br />
Kreissparkasse Mayen ó 56745 Weibern,<br />
Augel GmbH ó 56751 Polch, UPA<br />
PACK GmbH ó 56759 Kaisersesch,<br />
Raiffeisenbank Eifeltor eG ó 56766<br />
Ulmen, HS Heizung & Sanitär GmbH<br />
ó 56812 Cochem, Kreisverwaltung<br />
Cochem-Zell ó 57518 Betzdorf, IKT<br />
Gromnitza GmbH & Co. KG ó 57520<br />
Rosenheim/WW, EUROGREEN GmbH<br />
ó 57612 Ingelbach-Bahnhof, Karl<br />
Georg GmbH ó 66117 Saarbrücken,<br />
Otto Zickwolff GmbH ó 66121 Saarbrücken,<br />
Dornbach GmbH, Zweigniederlassung<br />
Saarbrücken ó 66123<br />
Saarbrücken, Eyeled GmbH ó 66386<br />
St. Ingbert, DORUCON – DR. RUPP<br />
CONSULTING GmbH ó 66482 Zweibrücken,<br />
EDEKA Ernst, Zweibrücken<br />
ó 66663 Merzig, terraplastik Spritzgusstechnik<br />
GmbH ó 66679 Losheim<br />
am See, LuxTek GmbH ó 66687<br />
Wadern, B&F Mietservice GmbH ó<br />
66763 Dillingen, Pyrum Innovations<br />
AG ó 66822 Lebach, 3 Plus Solutions<br />
GmbH & Co. KG ó 66954 Pirmasens,<br />
Nagarro ES ó 66989 Höhfröschen,<br />
Metallbau Ledtermann GmbH ó<br />
67059 Ludwigshafen am Rhein, ITech<br />
Progress GmbH ó 67065 Ludwigshafen,<br />
KÜBLER GmbH - Energiesparende<br />
Hallenheizungen ó 67069 Ludwigshafen,<br />
KTL Kombi – Terminal Ludwigshafen<br />
GmbH ó 67547 Worms,<br />
Kalypso Media Group GmbH ó 67657<br />
Kaiserslautern, Wipotec GmbH ó<br />
67661 Kaiserslautern, ALZURA AG ó<br />
67744 Medard, IGM GmbH & Co. KG<br />
Fortsetzung auf Seite 32<br />
Menschen mit Behinderung machen mit, gestalten mit, bestimmen mit!<br />
Die Lammetal GmbH ermöglicht Menschen mit<br />
Behinderung selbstbestimmt und dauerhaft<br />
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ó 34127 Kassel, fino run GmbH ó<br />
ó 35683 Dillenburg, Wendel GmbH<br />
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34266 Niestetal, Energiesysteme<br />
Groß GmbH & Co. KG ó 34376<br />
Immenhausen, sera GmbH ó 34508<br />
ó 35745 Herborn, Mprotec GmbH<br />
ó 36039 Fulda, Büchel GmbH & Co.<br />
Fahrzeugteilefabrik KG ó 36039<br />
64732 Bad König, Jakob Maul GmbH<br />
ó 64760 Oberzent, Ernst Bechtold<br />
& Sohn Wolfgang Bechtold e.K. ó<br />
Willingen - Usseln, Upländer Bau-<br />
Fulda, JUMO GmbH & Co. KG ó 36163<br />
64807 Dieburg, Rosenkranz Ihr kom-<br />
ernmolkerei GmbH ó 35066 Fran-<br />
Poppenhausen, papperts GmbH & Co.<br />
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Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2023</strong> hervor.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
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kenberg (Eder), Heinrich Mütze Bauunternehmen<br />
GmbH & Co. KG ó<br />
35066 Frankenberg (Eder), Autohaus<br />
Beil GmbH ó 35116 Hatzfeld, Frank<br />
Walz- und Schmiedetechnik GmbH<br />
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Mobile VideoCommunication GmbH<br />
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Pedex GmbH<br />
ó 35435 Wettenberg, GROSS GmbH<br />
64711 Michelstadt, Hotz Kommuni-<br />
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Die Fürsorgekasse von 1908 wurde, wie das Datum im<br />
Namen verrät, vor über 100 Jahren gegründet. Im früheren<br />
Rheinland schlossen sich damals Mitglieder der<br />
Neuapostolischen Kirche zusammen, um bei Sterbefällen<br />
finanzielle Hilfe leisten zu können,<br />
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Engagement, sich im Sterbefall um<br />
Hinterbliebene zu kümmern, ist ein<br />
Bestandteil dieser Glaubensgemeinschaft.<br />
Hierbei hat sich der Gedanke<br />
„Einer trage des anderen Last“ bei der<br />
Gründung VERMESSUNG als zentraler<br />
Leitsatz der<br />
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BAUÜBERWACHUNG | ABRECHNUNG<br />
Fürsorgekasse gebildet.<br />
Aus der freiwilligen<br />
Fürsorgegemeinschaft<br />
ging 1934 die Vorsorgegemeinschaft<br />
hervor, die sich<br />
klare Regeln gab und den Namen<br />
„Sterbekasse der Neuapostolischen<br />
Kirche“ erhielt. 1998 wurde dieser<br />
Name abermals geändert, um<br />
auch grundsätzlich Interessierten<br />
den Beitritt zu ermöglichen. Die Solidargemeinschaft<br />
trägt seitdem den Titel „Fürsorgekasse von 1908“.<br />
Über 500 ehrenamtlich tätige Helfer in den verschiede-<br />
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ge erwirtschaft, die den Mitgliedern zugutekommen.<br />
Somit kann die Fürsorgekasse allen Mitgliedern einen<br />
günstigen Tarif anbieten. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />
leisten keine Unterstützung im Sterbefall, daher er-<br />
elektroplan_Schneider_91x56_Preisträger 2.indd 1 14.04.2022 14:31:07<br />
scheint eine private Vorsorge für den Todesfall sinnvoll<br />
und notwendig.<br />
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© unsplash.com | Julien Tromeur
32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
33<br />
Niedersachsen<br />
Bremen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
37079 Göttingen, IGR Institut für Glas-<br />
32107 Bad Salzuflen, EKT GmbH & Co. KG<br />
ó 46342 Velen, best it GmbH & Co. KG ó<br />
48683 Ahaus-Ottenstein, Terhalle Holz-<br />
Hebenstreit & Kentrup GmbH ó 53359<br />
und Rohstofftechnologie GmbH ó 38112<br />
ó 32825 Blomberg-Donop, Oskar Leh-<br />
46348 Raesfeld, Funke MEDICAL GmbH<br />
bau GmbH ó 48683 Ahaus, Wenker<br />
Rheinbach, rossbach-wojtun GmbH &<br />
Braunschweig, Achterkerke GmbH ó<br />
mann GmbH & Co. KG ó 33154 Salzkot-<br />
ó 46359 Heiden, B&W Energy GmbH<br />
GmbH & Co. KG ó 48683 Ahaus, Augen-<br />
Co. KG ó 57299 Burbach, H&G Entsor-<br />
38440 Wolfsburg, Volksbank BraWO ó<br />
ten, Condor® MedTec GmbH ó 33154 Salz-<br />
&Co. KG ó 46397 Bocholt, TIS Technische<br />
Zentrum-Nordwest (MVZ) ó 48691<br />
gungssysteme GmbH ó 59075 Hamm,<br />
48465 Schüttorf, PACKNERS GmbH ó<br />
kotten, Stadt Salzkotten ó 37671 Höxter,<br />
Informationssysteme GmbH ó 46487<br />
Vreden, epcan GmbH ó 48703 Stadtlohn,<br />
HAUSCHILD GMBH & CO. KG ó 59075<br />
49143 Bissendorf, OSNATECH GmbH<br />
ALVI GmbH ó 40225 Düsseldorf, NUMA-<br />
Wesel, LIMBECK GROUP GmbH & Co. KG<br />
Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG ó<br />
Hamm, Bernhard Heckmann GmbH &<br />
ó 49170 Hagen am Teutoburger Wald,<br />
FERM GmbH ó 40237 Düsseldorf, Bergers<br />
ó 47053 Duisburg, Divan Reisen ó 47057<br />
48703 Stadtlohn, Heisterborg GmbH & Co.<br />
Co. KG ó 59494 Soest, Ingenieurgesell-<br />
stahlotec GmbH ó 49406 Eydelstedt,<br />
Partner StB WP PartG mbB ó 40549 Düs-<br />
Duisburg, Rheinschafe GmbH ó 47551<br />
KG Steuerberatungsgesellschaft ó 48712<br />
schaft Patzke GmbH, Büro für Bauwesen,<br />
Jedes als Finalist<br />
ausgezeichnete<br />
Unternehmen erhält eine<br />
Finalisten-Statue.<br />
Diese symbolisiert den<br />
Erfolg im Wettbewerb<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“.<br />
ANEDO GmbH ó 49429 Visbek, Holzmühle<br />
Westerkamp GmbH ó 49584 Fürstenau,<br />
Richter Möbelwerkstätten GmbH<br />
ó 49593 Bersenbrück, Wurst Stahlbau<br />
GmbH ó 49599 Voltlage-Weese, bema<br />
seldorf, Wiesmann Personalisten GmbH<br />
ó 41516 Grevenbroich, STAMOS GmbH ó<br />
44137 Dortmund, Sparkasse Dortmund<br />
ó 44227 Dortmund, Green IT Das Systemhaus<br />
GmbH ó 45356 Essen, Knapp-<br />
Bedburg-Hau, Fluxana GmbH & Co. KG ó<br />
47906 Kempen, ALDERS electronic GmbH<br />
ó 48149 Münster, Möller Orthopädie-<br />
Schuh-Technik ó 48157 Münster, WEICON<br />
GmbH & Co.KG ó 48249 Dülmen, Druck-<br />
Gescher, PlanET Biogas Group ó 49479<br />
Ibbenbüren, eubanet ó 49525 Lengerich,<br />
Dreyer GmbH ó 50935 Köln, akyol<br />
architektur ó 50829 Köln, PAPACKS Sales<br />
GmbH ó 50969 Köln, Helmut Hinz GmbH<br />
Straßen-Kanal-Tiefbau ó 59759 Arnsberg,<br />
A.L.S. Allgemeine Land- und Seespedition<br />
GmbH ó 59821 Arnsberg-Obereimer,<br />
GEBRO HERWIG Haustechnik GmbH ó<br />
59872 Meschede, RaiffeisenVolt GmbH ó<br />
Die Stufe „Finalist“ kann<br />
pro Unternehmen<br />
einmal erreicht werden.<br />
Nach erfolgter<br />
Auszeichnung, folgt die<br />
Stufe „Preisträger“<br />
sowie anschließend die<br />
Sonderpreise der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
GmbH Maschinenfabrik ó 49685 Emstek,<br />
IDA Integrationsdorf Arendsee GmbH &<br />
Co. KG ó 49757 Werlte, Kleymann Lackiertechnik<br />
GmbH ó 49808 Lingen, Bauunternehmung<br />
Hofschröer GmbH & Co. KG<br />
mann GmbH & Co Landschaftsbau KG<br />
ó 45721 Haltern am See, PuG Pflege- &<br />
Gesundheitsteam GmbH ó 45770 Marl,<br />
RV Management GmbH ó 45772 Marl,<br />
Baum Zerspanungstechnik e.Kfr. ó 45883<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
haus Dülmen ó 48282 Emsdetten, Hensing<br />
GmbH ó 48599 Gronau-Epe, Anton<br />
Hörmann GmbH ó 48619 Heek, Betonwerk<br />
Büscher GmbH & Co. KG ó 48624<br />
Schöppingen, opwoco GmbH ó 48683<br />
& Co. ó 51379 Leverkusen, SAPPARTS<br />
Europe ó 51789 Lindlar, ONI-Wärmetrafo<br />
GmbH ó 52353 Düren, SUMTEQ GmbH<br />
ó 53111 Bonn, ClimEtSan-OnTheGround<br />
GmbH ó 53127 Bonn Dental-Technik Kiel<br />
59929 Brilon, Kruse Türen Design GmbH<br />
& Co. KG ó 59929 Brilon, Centrotherm,<br />
Systemtechnik GmbH ó 59929 Brilon,<br />
NP Germany GmbH ó 59929 Brilon-Madfeld,<br />
VOSS Die Blechprofis GmbH ó 59964<br />
Gelsenkirchen, HEGMANNS AG ó 46325<br />
Ahaus, Solid.Modulbau GmbH ó 48683<br />
GmbH ó 53129 Bonn, Bestattungshaus<br />
Medebach, Ewers Strümpfe GmbH<br />
Borken, Apotheke am Borkener Klinikum<br />
Ahaus, ISO-TECH Kunststoff GmbH ó<br />
w w w . h e i m e r l - b a u . d e<br />
Mit uns wird aus Vision Realität!<br />
Ehrenplakette 2019
32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
33<br />
Jedes als „Finalist“ ausgezeichnete Unternehmen<br />
erhält eine Finalisten-Statue. Diese<br />
symbolisiert den Erfolg im Wettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“.<br />
Die Stufe Finalist kann pro Unternehmen einmal<br />
erreicht werden. Nach erfolgter<br />
Auszeichnung, folgt die Stufe „Preisträger“<br />
sowie anschließend die Sonderpreise<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
17235 Neustrelitz, Möbel Preuß<br />
Möbel- und Innenausbau GmbH ó<br />
17348 Woldegk, LBG Rehberg mbH<br />
ó 18069 Rostock, Yamaton Paper<br />
GmbH ó 18195 Tessin, S+T Fassaden<br />
GmbH ó 18276 Mistorf, Dröge<br />
GmbH ó 18299 Laage, Metallbau<br />
Lührmann GmbH ó 18437 Stralsund,<br />
Rehaform GmbH & Co. KG ó 18437<br />
Stralsund, ITG Ingenieur-, Tief- und<br />
Gleisbau GmbH ó 18569 Schaprode<br />
Insel Rügen, Mathias Schilling GmbH<br />
& Co KG - Insel Öhe ó 19306 Neustadt-Glewe,<br />
Dockweiler AG<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Thüringen<br />
07545 Gera, Fischer Academy GmbH<br />
ó 07549 Gera, ad hoc best services<br />
GmbH ó 07646 Stadtroda, H &<br />
E Bohrtechnik GmbH ó 07743 Jena,<br />
Zukunftsgestalter GmbH ó 07745<br />
Jena, iKTZ GmbH ó 07745 Jena, Active<br />
Fiber Systems GmbH ó 07745 Jena,<br />
SOMAG AG Jena ó 07768 Kahla,<br />
COLANDIS GmbH ó 07955 Auma-<br />
Weidatal, HQ GmbH Gruppe ó 37351<br />
Dingelstädt, Krieger + Schramm<br />
GmbH & Co. KG ó 98630 Römhild,<br />
Marmor-Center GmbH ó 98663<br />
Westhausen OT Haubinda, Hermann-Lietz-Schule<br />
ó 98669 Veilsdorf,<br />
ELSCHUKOM gmbh ó 98693<br />
Ilmenau, ICONTEC GmbH ó 99510<br />
Apolda, GUTENA Nahrungsmittel<br />
GmbH<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
01968 Senftenberg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz<br />
ó 03051 Cottbus,<br />
Orthopädie- und Reha- Team Zimmermann<br />
GmbH ó 03205 Calau, caleg<br />
Schrank und Gehäusebau GmbH ó<br />
04916 Schönewalde, Mathias Mende<br />
e.K. ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />
EFEN GmbH ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />
uesa GmbH ó 10587 Berlin,<br />
Butenschön und Partner Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbB ó 10719<br />
Berlin, Ave & You (MetricsCosmetics<br />
GmbH) ó 10829 Berlin, Berlin Recycling<br />
GmbH ó 12169 Berlin, Umweltmykologie<br />
GmbH ó 12489 Berlin,<br />
ERK Eckrohrkessel GmbH ó 12861<br />
Berlin, La Mont GmbH ó 13507 Berlin,<br />
RENAFAN GmbH ó 14554 Seddiner<br />
See OT Neuseddin, VEINLAND<br />
GmbH ó 14776 Brandenburg an der<br />
Havel, Geschwister Pape GmbH ó<br />
14776 Brandenburg an der Havel, RFT<br />
Kabel Brandenburg GmbH ó 14776<br />
Brandenburg an der Havel OT Klein<br />
Kreutz, Spiel-Bau GmbH ó 14943<br />
Luckenwalde, Chiracon GmbH ó<br />
15745 Wildau, Gexx aeroSol GmbH<br />
ó 15848 Beeskow, Stahlwasserbau<br />
Beeskow GmbH<br />
Sachsen-Anhalt<br />
06120 Halle (Saale), ECH Elektrochemie<br />
Halle GmbH ó 06184 Kabelsketal<br />
OT Dölbau, Dögel GmbH ó 06217<br />
Merseburg, exceeding solutions<br />
GmbH ó 06295 Lutherstadt Eisleben,<br />
HALLOG GmbH ó 06295 Lutherstadt<br />
Eisleben, EWS „Die Schuhfabrik“<br />
e. K. ó 06667 Weißenfels, BB Energiezentrum<br />
Burgenlandkreis GmbH ó<br />
06686 Lützen, LISOL® Schmierstoffe<br />
e.K. ó 06749 Bitterfeld-Wolfen, FBB<br />
GmbH ó 06792 Sandersdorf-Brehna,<br />
PlanKonzept GmbH ó 06792 Sandersdorf-Brehna,<br />
FEV eDLP ó 06847<br />
Dessau-Roßlau, Burchard Führer<br />
GmbH ó 06862 Dessau-Roßlau, Pflegedienst<br />
Dießner GmbH ó 06886<br />
Wittenberg, Levy Motor Company<br />
GmbH & Co. KG ó 38486, Apenburg-<br />
Winterfeld, Rühlmann-Bau GmbH<br />
ó 38486 Kusey, MESH PACK GmbH<br />
ó 39120 Magdeburg, Antennenbau<br />
Lindemann GmbH & Co. KG ó 39126<br />
Magdeburg, Viterra Magdeburg<br />
GmbH ó 39218 Schönebeck, Ambulanz<br />
Mobile GmbH & Co. KG ó 39326<br />
Zielitz, WK Hydraulik Walter + Kieler<br />
GmbH ó 39326 Colbitz, Humanas<br />
Pflege GmbH & Co. KG ó 39576 Stendal,<br />
MY Unverpackt – Manufaktur<br />
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39606 Osterburg, Landwirtschaftsbetrieb<br />
Jochen Thomsen ó 39638<br />
Gardelegen, NTN Antriebstechnik<br />
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32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
33<br />
Baden-Württemberg<br />
Jedes als Finalist<br />
ausgezeichnete<br />
Unternehmen erhält eine<br />
Finalisten-Statue.<br />
Diese symbolisiert den<br />
Erfolg im Wettbewerb<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“.<br />
Die Stufe „Finalist“ kann<br />
pro Unternehmen<br />
einmal erreicht werden.<br />
Nach erfolgter<br />
Auszeichnung, folgt die<br />
Stufe „Preisträger“<br />
sowie anschließend die<br />
Sonderpreise der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
68169 Mannheim, JAZO Group BV ó<br />
68229 Mannheim, Lieblang Dienstleistungsgruppe<br />
Management<br />
GmbH ó 68309 Mannheim, Wahler<br />
& Co. GmbH ó 68526 Ladenburg,<br />
Calvatis GmbH ó 69115 Heidelberg,<br />
insinno GmbH ó 69168 Wiesloch,<br />
UBP-group ó 69221 Dossenheim,<br />
SYMESTIC GmbH ó 69242 Rettigheim,<br />
Innotech Marketing & Konfektion<br />
Rot GmbH ó 70176 Stuttgart,<br />
LBA Luftbildauswertung GmbH ó<br />
70439 Stuttgart, Sika Holding CH AG<br />
& Co. KG ó 70469 Stuttgart, DOM-<br />
MER Stuttgarter Fahnenfabrik GmbH<br />
ó 70565 Stuttgart, TAO Transatmospheric<br />
Operations GmbH ó 70736<br />
Fellbach, AWK GmbH & Co. KG ó<br />
70736 Fellbach, EXAMION GmbH ó<br />
70736 Fellbach, ATEF Antriebstechnik<br />
GmbH ó 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Blaich Automation GmbH<br />
ó 70794 Filderstadt, WGfS GmbH<br />
ó 71229 Leonberg, mateco GmbH<br />
ó 71254 Ditzingen, DST Druckluftanlagen<br />
Service Team GmbH ó 71296<br />
Heimsheim, KRIEG Industriegeräte<br />
GmbH & Co. KG ó 71334 Waiblingen,<br />
Innovabee Group GmbH & Co.<br />
KG ó 71404 Korb, carriere & more,<br />
private Akademie Südwest GmbH<br />
ó 71634 Ludwigsburg, Zedler – Institut<br />
für Fahrradtechnik und -Sicherheit<br />
GmbH ó 71638 Ludwigsburg,<br />
Wolters Kluwer Tax & Accounting<br />
Deutschland GmbH ó 71701 Schwieberdingen,<br />
Flöter Verpackungs-Service<br />
GmbH ó 71729 Erdmannhausen,<br />
Probst GmbH ó 71729 Erdmannhausen,<br />
ITronic GmbH ó 72072 Tübingen,<br />
AVAT Automation GmbH ó<br />
72076 Tübingen, Ovesco Endoscopy<br />
AG ó 72145 Hirrlingen, PROFILMETALL<br />
GmbH ó 72250 Freudenstadt, Georg<br />
Oest Mineralölwerk GmbH & Co. KG<br />
ó 72336 Balingen, Sinfiro GmbH & Co.<br />
KG ó 72348 Rosenfeld, Mafu Systemtechnik<br />
GmbH ó 72348 Rosenfeld,<br />
SÜLZLE Gruppe ó 72393 Burladingen,<br />
Labexchange - Die Laborgerätebörse<br />
GmbH ó 73340 Amstetten, Metzgerei<br />
Nagel ó 73431 Aalen, hema elect-<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
ronic GmbH ó 73577 Ruppertshofen,<br />
Möbelmanufaktur Martin Weigle ó<br />
73614 Schorndorf - Schlichten, FELITEC<br />
- Fahrzeugtechnik, die Menschen<br />
bewegt ó 74076 Heilbronn, Jäger<br />
& Jäger GmbH ó 74076 Heilbronn,<br />
Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />
GmbH ó 74080 Heilbronn, Vakuum-<br />
Technik Templin GmbH ó 74321 Bietigheim-Bissingen,<br />
Bütema AG ó<br />
74354 Besigheim, CNC-Bearbeitungstechnik<br />
Nenninger GmbH & Co. KG ó<br />
74354 Besigheim, Karl Köhler GmbH ó<br />
74564 Crailsheim, Franz & Wach Personalservice<br />
GmbH ó 74747 Ravenstein,<br />
Schimscha GmbH ó 74821 Mosbach,<br />
MPDV Mikrolab GmbH ó 74842<br />
Billigheim-Allfeld, AMMA Alfred Müller<br />
GmbH & Co. KG ó 74889 Sinsheim,<br />
Heiss MSP GmbH ó74928 Hüffenhardt,<br />
WEBA GmbH ó 75045 Walzbachtal,<br />
PREFAG Carl Rivoir GmbH<br />
& Co. KG ó 75053 Gondelsheim,<br />
Secon GmbH ó 75179 Pforzheim,<br />
THOST Projektmanagement GmbH<br />
ó 76131 Karlsruhe, Volksbank pur eG<br />
ó 76532 Baden-Baden, EDER-Siebdruck<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH<br />
& Co. KG ó 76532 Baden-Baden, IT +<br />
MEDIA Group GmbH ó 76534 Baden-<br />
Baden, Schöck AG ó 76547 Sinzheim,<br />
RAUCH Landmaschinenfabrik GmbH<br />
ó 76646 Bruchsal, Schmidt & Heinzmann<br />
GmbH & Co. KG ó 76698 Ubstadt-Weiher,<br />
E. & U. Hetzel GmbH ó<br />
76698 Ubstadt-Weiher, Michael Koch<br />
GmbH ó 77652 Offenburg, Thinkable<br />
Studio GmbH ó 77654 Offenburg,<br />
Wintex Apparel GmbH ó 77656<br />
Offenburg, Peter Huber Kältemaschinenbau<br />
AG ó 77933 Lahr, Wagner System<br />
GmbH ó 78073 Bad Dürrheim,<br />
Immo-Pro-Invest GmbH ó 78224 Singen,<br />
Kumpf & Arnold GmbH ó 78244<br />
Gottmadingen, Horn GmbH ó 78576<br />
Emmingen-Liptingen, Kammerer<br />
Medical Group ó 79356 Eichstetten,<br />
Fichter Maschinen GmbH ó 79669<br />
Zell im Wiesental, ElektroTechnikSpiegelhalter<br />
ó 79761 Waldshut-Tiengen,<br />
FAB Fördertechnik und Anlagenbau<br />
GmbH ó 79793 Wutöschingen,<br />
Schilling Engineering GmbH ó 79871<br />
Eisenbach, August Weckermann KG<br />
ó 88045 Friedrichshafen, ...rosarot...<br />
Kinder-Second-Hand ó 88271 Wilhelmsdorf,<br />
Zimmerei Berthold Ott<br />
GmbH ó 88662 Überlingen, Winkler<br />
Technik GmbH ó 97877 Wertheim,<br />
Meister Automation GmbH ó 97990<br />
Weikersheim, Hieber Installationen<br />
und Handel AG ó Offenburg und Villingen-Schwenningen,<br />
Volksbank eG -<br />
Die Gestalterbank<br />
Regionaler geht´s nicht!<br />
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Regionale Lieferanten<br />
Ehrenplakette 2019<br />
2018 2021
32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
33<br />
Bayern<br />
Jedes als Finalist<br />
ausgezeichnete<br />
Unternehmen erhält eine<br />
Finalisten-Statue.<br />
Diese symbolisiert den<br />
Erfolg im Wettbewerb<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“.<br />
Die Stufe „Finalist“ kann<br />
pro Unternehmen<br />
einmal erreicht werden.<br />
Nach erfolgter<br />
Auszeichnung, folgt die<br />
Stufe „Preisträger“<br />
sowie anschließend die<br />
Sonderpreise der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
63755 Alzenau, PSTproducts GmbH ó<br />
63868 Großwallstadt, con.tax Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbH ó 80805<br />
München, Pixida GmbH ó 80807<br />
München, AMS Marketing Service<br />
GmbH ó 82362 Weilheim i. OB., Sparkasse<br />
Oberland ó 82362 Weilheim i.<br />
OB, Bauer Unternehmensgruppe<br />
GmbH & Co. KG ó 82362 Weilheim<br />
i. OB, günter bechtold gmbh ó 82377<br />
Penzberg, AS LED Lighting GmbH<br />
ó 82392 Habach, TRIGA-S GmbH ó<br />
83410 Laufen, Hörl Kunststofftechnik<br />
GmbH & Co. KG ó 83451 Piding,<br />
Milchwerke Berchtesgadener Land<br />
Chiemgau eG ó 83629 Weyarn, Stercom<br />
Power Solutions GmbH ó 84489<br />
Burghausen, COC AG ó 84489 Burghausen,<br />
Hinterschwepfinger Projekt<br />
GmbH ó 84508 Burgkirchen, BUT-<br />
TING CryoTech GmbH ó 84513 Töging<br />
am Inn, ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik<br />
GmbH ó 84524 Neuötting,<br />
Brandhuber Elektro GmbH ó 84558<br />
Kirchweidach, Gemüsebau Steiner<br />
GmbH & Co. KG ó 84558 Kirchweidach,<br />
Elektro Maier GmbH ó<br />
84561 Mehring, Holzmüller GmbH ó<br />
85256 Vierkirchen, MicroNova AG ó<br />
85457 Wörth/Hörlkofen, GEWO Feinmechanik<br />
GmbH ó 85560 Ebersberg,<br />
Landratsamt Ebersberg ó 85570<br />
Markt Schwaben, SAFELOG GmbH<br />
ó 86159 Augsburg, BMK Group<br />
GmbH & Co. KG ó 86368 Gersthofen,<br />
Humbaur GmbH ó 86368<br />
Gersthofen, Walser GmbH & Co. KG<br />
ó 86368 Gersthofen, International<br />
School Augsburg -ISA- gAG ó 86399<br />
Bobingen, Perlon Nextrusion Monofil<br />
GmbH ó 86504 Merching, FORUM<br />
MEDIA GROUP GmbH ó 86807 Buchloe,<br />
Franz Mensch GmbH ó 86879<br />
Wiedergeltingen, Huber Kunststoff<br />
& Technik GmbH ó 86956 Schongau,<br />
Gustav Klein GmbH & Co. KG ó<br />
87437 Kempten / Allgäu, Sontheim<br />
Industrie Elektronik GmbH ó 87477<br />
Sulzberg, SUMA Rührtechnik GmbH<br />
ó 89257 Illertissen, technische teile<br />
vertrieb GmbH ó 89312 Günzburg,<br />
MUNK Group ó 90409 Nürnberg,<br />
Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft<br />
mbH ó 90429 Nürnberg,<br />
QualityMinds GmbH ó 90518 Altdorf<br />
bei Nürnberg, ZSI technology<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
GmbH ó 91058 Erlangen, Evosys<br />
Laser GmbH ó 91710 Gunzenhausen,<br />
Stadt Gunzenhausen ó 91747 Westheim,<br />
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92318 Neumarkt, DEHN SE ó 92637<br />
Weiden, Hermann GmbH Maschinenbautechnologie<br />
ó 93047 Regensburg,<br />
Projekt 29 GmbH & Co. KG ó 93426<br />
Roding, mech-tron GmbH & Co. KG ó<br />
93437 Furth im Wald-Ränkam, Malerbetrieb<br />
Josef Lecker ó 93437 Furth<br />
im Wald, Breu GmbH ó 93449 Waldmünchen,<br />
Zimmerei Holzbau Zisler<br />
GmbH ó 93486 Runding, Walter<br />
Bauer GmbH & Co. KG ó 93488<br />
Schönthal, Max Heimerl Bau GmbH<br />
ó 94065 Waldkirchen, Alte Hausbrennerei<br />
Penninger ó 94078 Freyung,<br />
Thomas-Krenn.AG ó 94089<br />
Neureichenau, 1. Bier und Wohlfühlhotel<br />
Gut Riedelsbach GmbH & Co.<br />
KG ó 94158 Philippsreut, Landhotel<br />
Haus Waldeck ó 94160 Ringelai,<br />
Eiler Holzbau GmbH ó 94315 Straubing,<br />
Strama-MPS Maschinenbaugesellschaft<br />
mbH & Co. KG ó 94315<br />
Straubing, Raiffeisenbank Straubing<br />
eG ó 94379 Sankt Englmar, Hotel<br />
Angerhof – Franz Wagnermayr e.K. ó<br />
94405 Landau, Niedermaier Spedition<br />
GmbH ó 94424 Arnstorf, Mangold<br />
International GmbH ó 94469<br />
Deggendorf, ERL Immobiliengruppe<br />
ó 94474 Vilshofen, Zweirad Würdinger<br />
GmbH ó 94481 Grafenau, ATE-<br />
LIER & FRIENDS GmbH Design und<br />
Kommunikation ó 94481 Grafenau,<br />
AVS Römer GmbH & Co. KG ó 94481<br />
Grafenau, Dittrich & Greipl GmbH ó<br />
94481 Grafenau, Technagon GmbH ó<br />
94545 Hohenau, K&R Ausbauteam<br />
GmbH ó 94556 Neuschönau, Landgasthof<br />
Euler / Euler GmbH ó 95152<br />
Selbitz, Luitpold Apotheke ó 95326<br />
Kulmbach, dc AG ó 95365 Rugendorf,<br />
Bodenschlägel GmbH & Co. KG ó<br />
95703 Plößberg, Liebensteiner Kartonagenwerk<br />
GmbH ó 96047 Bamberg,<br />
Stadt Bamberg - Wirtschaftsförderung<br />
ó 96052 Bamberg, Wirtschaftsförderung<br />
Landkreis Bamberg ó<br />
96052 Bamberg, UG Systems GmbH<br />
& Co. KG ó 96052 Bamberg, Weigel<br />
& Schrüffer GmbH ó 96215 Lichtenfels,<br />
Johannes Sebastian Wasikowski<br />
GmbH & Co. KG ó 96269 Großheirath,<br />
Eleo GmbH ó 96355 Tettau<br />
/ Oberfranken, HEINZ-GLAS GmbH<br />
& Co.KGaA ó 96450 Coburg, SSB<br />
Stark Stahlbau GmbH ó 96465 Neustadt<br />
bei Coburg, HEUNEC Plüschspielwarenfabrik<br />
GmbH & Co. KG ó<br />
97082 Würzburg, SPRINTIS Schenk<br />
GmbH & Co. KG ó 97424 Schweinfurt,<br />
MLF Mercator-Leasing GmbH &<br />
Co. Finanz-KG ó 97424 Schweinfurt,<br />
Bauunternehmung Glöckle Holding<br />
GmbH ó 97437 Hassfurt, Kraus Automatisierungstechnik<br />
GmbH ó 97461<br />
Hofheim/Ufr., ELSO Elbe GmbH & Co.<br />
KG ó 97688 Bad Kissingen, Sparkasse<br />
Bad Kissingen ó 97688 Bad Kissingen,<br />
LABOKLIN GmbH & Co. KG ó<br />
97688 Bad Kissingen, Landkreis Bad<br />
Kissingen ó 97714 Eltingshausen,<br />
OTTO HEIL GmbH & Co. KG ó 97723<br />
Oberthulba / Thulba, SK Hydroautomation<br />
GmbH ó 97737 Gemünden,<br />
LohrElement GmbH ó 97786 Motten,<br />
Psilkon GmbH & Co. KG ó 97789<br />
Oberleichtersbach, Hanse Haus<br />
GmbH ó 97795 Schondra-Schildeck,<br />
Holzakzente GmbH Co. KG ó 97799<br />
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und die Wettbewerbsregionen Sachsen, Berlin/Brandenburg<br />
23. SE<strong>PT</strong>EMBER <strong>2023</strong> – MARITIM HOTEL DÜSSELDORF<br />
Preisverleihung für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland,<br />
Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
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Mecklenburg-Vorpommern<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Schon wieder ist ein halbes Jahr vergangen,<br />
man glaubt es kaum. Die Zeit<br />
rennt wie ein Dauerläufer, nein, eigentlich<br />
wie ein Sprinter, rasch und ohne Pause.<br />
Mit voller Kraft sind wir in der zweiten<br />
Hälfte des Jahres abgekommen und<br />
können kaum glauben, was schon hinter<br />
uns liegt. Probleme, Herausforderungen,<br />
Hindernisse, Überraschungen, Schwierigkeiten<br />
haben wir gemeistert und dabei<br />
unsere Ziele erreicht.<br />
Sie alle haben Großartiges, teils Einzigartiges<br />
und Faszinierendes geleistet. Das<br />
konnten wir in den Wettbewerbsunterlagen<br />
lesen und oft mussten wir staunen.<br />
Wir freuen uns jetzt schon auf die strahlenden<br />
Augen und Gesichter, wenn es<br />
heißt „Wir bitten nach vorn ...“ Sie, Ihr<br />
Unternehmen erhält Anerkennung für<br />
die geleistete Arbeit, oftmals fast im<br />
Hintergrund Geleistetes. Und Sie geben<br />
allen im Saal Kraft, die Zukunft weiter zu<br />
gestalten.<br />
Es ist gar nicht lange her, als wir noch<br />
nicht wussten, wie wir das alles schaffen<br />
können. Aber wir haben uns gegenseitig<br />
angespornt und sind nach so manchen<br />
Tiefschlägen wieder aufgestanden. Oftmals<br />
half nur ein Gespräch, zuhören, sich<br />
austauschen, einander ernst nehmen, so<br />
konnte mancher neue Weg eingeschlagen<br />
werden.<br />
Das ist die Kraft des Mittelstandes: wir<br />
finden Lösungen, an die zuvor keiner<br />
dachte. Es entstehen neue geschäftliche<br />
Beziehungen und Freundschaften.<br />
Natürlich kostet es uns allen viel Kraft,<br />
aber gemeinsam können wir es schaffen.<br />
Das beweisen Sie tagtäglich. Denken Sie<br />
immer daran. Wir können doch gar nicht<br />
anders. Aufgeben gilt nicht, denn wir haben<br />
Verantwortung für unsere Mitarbeiter<br />
und deren Familien sowie Verantwortung<br />
für das schon Geschaffene und das,<br />
was noch weiterentwickelt werden soll.<br />
Bleiben Sie weiter so mutig und kreativ,<br />
ausdauernd und zielstrebig!<br />
Nach jedem Gewitter gibt es auch wieder<br />
Sonnenschein.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam im September<br />
und Oktober das Vollbrachte feiern, Kraft<br />
für Neues zu schöpfen. Genießen Sie einen<br />
Abend mit Freunden und Geschäftspartner,<br />
lernen Sie neue interessante<br />
Menschen kennen. Tauschen Sie Erfahrungen<br />
aus und lassen Sie sich zu neuen<br />
Herausforderungen inspirieren.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Ihre Petra Tröger<br />
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spätestens vier Wochen vor der Veranstaltung.<br />
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36 Wirtschaft<br />
37<br />
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Zinswende: Wie finanziert<br />
sich jetzt der Mittelstand?<br />
Ein Essay von Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG<br />
Die Beschaffung von notwendigen<br />
Finanzmitteln…<br />
wird für mittelständische Unternehmen<br />
künftig ein Überlebensthema.<br />
Investitionen in neue Maschinen und<br />
Produktionsanlagen, die auf Grund der<br />
ökologischen Transformation notwendig<br />
sind, die Umstellung auf andere<br />
Energieträger und die Anpassung von<br />
Lieferketten, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erhalten, die Weiter- und<br />
Neuentwicklung von Produkten und<br />
Dienstleistungen sowie die Gewinnung<br />
und Bindung von Fachkräften:<br />
die Liste der Verpflichtungen<br />
für Unternehmen ist<br />
groß und ließe sich noch<br />
ergänzen. Einen gemeinsamen<br />
Nenner haben<br />
diese Aufgaben: Es<br />
wird von den Unternehmen<br />
Kapital<br />
benötigt, um diese<br />
zahlreichen Herausforderungen<br />
zu meistern.<br />
… ist in vielen Fällen schwieriger geworden.<br />
Für viele Unternehmen ist es derzeit<br />
nicht einfach, einen attraktiven Bankkredit<br />
zu erhalten. Das liegt zum einen<br />
daran, dass die Banken von der Aufsichtsbehörde<br />
aufgefordert wurden, bei der<br />
Kreditvergabe restriktiver vorzugehen.<br />
Die Konsequenz: Im Kreditvergabeprozess<br />
wird die Bonität des Unternehmens<br />
noch strenger geprüft. Das führt dazu,<br />
dass den Unternehmen, die früher vielleicht<br />
noch einen Kredit bekommen hätten,<br />
heute ihr Kreditantrag nicht genehmigt<br />
wird. Die Zinswende mit merklich<br />
gestiegenen Finanzierungskosten sind<br />
bei der Kreditprüfung ein wesentlicher<br />
Einflussfaktor. Banken müssen vor einer<br />
Kreditvergabe weitgehend sicher sein,<br />
dass das Unternehmen fähig ist, Zinsen<br />
und Rückzahlung nachhaltig aus den Gewinnen<br />
des Geschäftsmodells bezahlen<br />
zu können.<br />
Alternative Finanzierungen…<br />
Bereits in den vergangenen Jahren war<br />
© FREEPIK.COM<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
deutlich zu beobachten, dass sich der<br />
Mittelstand viel stärker aus dem Cashflow<br />
finanziert. Viele Unternehmen diversifizieren<br />
zusätzlich ihre Passivseite<br />
und nutzen alternative Finanzierungsinstrumente.<br />
Finanzierungsbausteine<br />
wie zum Beispiel das Factoring und das<br />
Leasing oder banken- und bonitätsunabhängige<br />
Ansätze wie Asset Based Credit<br />
und Sale-and-Lease-Back werden seit der<br />
Corona-Krise von vielen Unternehmen<br />
stärker genutzt. Neben Schuldscheinen<br />
nutzt der Mittelstand aber auch den<br />
Kapitalmarkt, sei es über Anleihen oder<br />
über Aktien.<br />
… müssen für Unternehmen auch geeignet<br />
sein.<br />
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede,<br />
sowohl bei den Mindest-Volumina<br />
als auch beim damit einhergehenden<br />
Aufwand. Ein Schuldschein-Darlehen<br />
ist grundsätzlich ab 10 Millionen Euro<br />
möglich. Der damit verbundene administrative<br />
Aufwand dürfte vor allem<br />
unerfahrene mittelständische Unternehmen<br />
abschrecken. Zudem erfordern<br />
Schuldscheindarlehen ein hohes Maß an<br />
Bonität und Transparenz, damit die Bank<br />
als Originator dem Investorenpublikum<br />
Zahlen, Daten, Fakten zur Verfügung<br />
stellen kann. Zudem richten sich Schuldscheine<br />
ausschließlich an professionelle<br />
Anleger. Dies schränkt den Kreis möglicher<br />
Investoren stark ein.<br />
Dagegen kann eine Anleihe, sofern es<br />
sich um eine Publikumsanleihe handelt,<br />
theoretisch von jedermann gezeichnet<br />
werden. Es können auch kleinere Beträge<br />
aufgenommen werden. Wir sehen mittlerweile<br />
Emissionsvolumina ab 2 Millionen<br />
Euro aufwärts. Allerdings muss der<br />
Emittent gemeinsam mit dem Emissionsberater<br />
genau prüfen, inwieweit die<br />
mit der Emission verbundenen Kosten<br />
durch das Geschäftsmodell gedeckt sind.<br />
Dabei gilt: Je größer die Marge aus dem<br />
Geschäftsmodell, desto kleiner kann das<br />
Emissionsvolumen einer Anleihe sein.<br />
Der Weg an die Börse…<br />
Bei der Frage, ob sich ein Börsengang<br />
lohnt, muss nach dem Entwicklungs-<br />
stand des Unternehmens unterschieden<br />
werden: Ein Wachstumsunternehmen,<br />
das noch ganz am Anfang steht, braucht<br />
eine gute emissionsbegleitende Bank.<br />
Diese muss in der Lage sein, die Wachstumsperspektiven<br />
des Unternehmens<br />
bei Investoren zu präsentieren und mit<br />
einer Ergebnisprognose für die nächsten<br />
Jahre zu untermauern. Das Geschäftsmodell<br />
und die Businesspläne müssen<br />
plausibel sein. Auch etablierte Unternehmen<br />
mit einem nachhaltigen, positiven<br />
betriebswirtschaftlichen Cashflow nutzen<br />
den Kapitalmarkt, um die Gesamtfinanzierung<br />
des Unternehmens zu bewerkstelligen.<br />
Hierzu eignen sich sowohl<br />
Aktien- als auch Anleihen.<br />
… eröffnet für Unternehmen zusätzliche<br />
Handlungsspielräume.<br />
Während eine Bank das Geschäftsmodell<br />
des Unternehmens mit allen Werten so<br />
bewerten muss, als müsse es morgen beendet<br />
werden, betrachtet es der Kapitalmarkt<br />
im Sinne des Going Concern, also<br />
der Fortführung eines Geschäftsmodells.<br />
Das ist ein großer Unterschied. Wir stellen<br />
fest, dass gerade in den letzten zehn<br />
Jahren die Mehrzahl der Unternehmen,<br />
die frühzeitig an den Kapitalmarkt gegangen<br />
sind und ihre Finanzierung mit<br />
Aktien und Anleihen ergänzt haben, mit<br />
den Banken in der Regel leichter verhandeln<br />
können.<br />
Transparenz, fortlaufende Berichterstattung<br />
und…<br />
Für den Mittelständler heißt das: Auch<br />
für den Kapitalmarkt muss das Geschäftsmodell<br />
und die laufende Entwicklung<br />
so transparent und nachvollziehbar<br />
wie möglich sein. Das heißt nicht, dass<br />
das Unternehmen seine Geschäftsgeheimnisse<br />
preisgeben muss. Aber es<br />
bedeutet, dass die wirtschaftliche Entwicklung<br />
mit Chancen und Risiken so<br />
nachvollziehbar dargestellt werden, dass<br />
ein Investor Risiko und Chance der Aktien<br />
oder Anleihen einschätzen kann. Nur auf<br />
dieser Grundlage kann ein Investor entscheiden,<br />
ob und in welcher Höhe Aktien<br />
und/oder Anleihen als Vermögensanlage<br />
genutzt werden.<br />
…Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
für Unternehmen und Investoren<br />
notwendig.<br />
Die „Bildung der Kapitalmarkt-Union“<br />
hat das Ziel, die europäische Wirtschaft<br />
sowie die Kapitalmarkt-Finanzierungen<br />
zu fördern und die bankbasierte Kreditfinanzierung<br />
zu ergänzen. Der Zugang zu<br />
Aktien und Anleihen soll für Investoren<br />
verbessert und die Kapitalaufnahme für<br />
Unternehmen, insbesondere KMUs, über<br />
die Börsen erleichtert werden. In diesem<br />
Bereich hinkt Deutschland den europäischen<br />
Nachbarn hinterher. Unvollständige<br />
und widersprüchliche Regelwerke,<br />
lückenbehaftete Marktüberwachungen<br />
und fehlende Markthygiene irritieren sowohl<br />
Emittenten als auch Investoren.<br />
Wir beobachten seit Jahren den Trend,<br />
dass deutsche mittelständische Unternehmen<br />
verstärkt europäische Nachbar-<br />
Börsen und/oder die Dienstleistungen<br />
europäischer Banken nutzen, um die<br />
Finanzierung des Geschäftsmodells sicherzustellen.<br />
Das geplante Zukunftsfinanzierungsgesetz<br />
geht in die richtige Richtung. Es<br />
kann aber nur dann zu dem gewünschten<br />
Erfolg führen, wenn das „Ökosystem<br />
Börsen“ in Deutschland von Regulierungsmonstern<br />
befreit werden und die<br />
Markthygiene sichergestellt wird. Nur<br />
dann, wenn der Marktplatz für Aktien<br />
und Anleihen des Mittelstands einwandfrei<br />
funktioniert, können Unternehmen<br />
und Anleger auch von dem Zukunftsfinanzierungsgesetz<br />
profitieren. •<br />
Hans-Jürgen Friedrich<br />
ist Gründer und Vorstandsvorsitzender<br />
der KFM<br />
Deutsche Mittelstand AG.<br />
Friedrich unterstützt ehrenamtlich<br />
als Vize-Präsident<br />
den KMU-Verband und<br />
wurde im Oktober 2020 als<br />
Berater in die TESG Arbeitsgruppe<br />
der EU Generaldirektion<br />
(FISMA) berufen.<br />
Über den Autor
38 Wirtschaft<br />
39<br />
Lieferkettengesetz:<br />
Auch für KMU problematisch<br />
© PEXELS.COM | POLINA TANKILEVITCH<br />
Mit dem CE2GS Zertifizierungsprogramm gibt es eine Lösung<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2023</strong> entfaltet auch<br />
in Deutschland ein Lieferkettengesetz<br />
– nun unter dem sperrigen Titel „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“<br />
(LkSG)<br />
– seine Wirkung und bewirkt einen Aufschrei<br />
der kleinen und mittleren Unternehmen,<br />
nicht nur in Deutschland. Zu<br />
Recht?<br />
Umfassende Nachweise gefordert<br />
Das LkSG verpflichtet Unternehmen,<br />
sorgfältig darauf zu achten und auch<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
nachzuweisen, dass sämtliche Lieferanten<br />
sozial korrekt und nachhaltig<br />
arbeiten, u. a. international gültige<br />
Arbeitsschutzmaßnahmen beachten,<br />
weitgehend umwelt- und gesundheitsschädliche<br />
Verschmutzungen vermeiden,<br />
Bevölkerungsgruppen nicht diskriminieren<br />
bzw. ungleich behandeln,<br />
kein Lohndumping durchsetzen, die<br />
Koalitionsfreiheit zur Gewerkschaftsbildung<br />
missachten und keine Kinderoder<br />
Zwangsarbeit betreiben, um somit<br />
menschenrechtliche und umweltbezogene<br />
Risiken in der kompletten Lieferkette<br />
vorzubeugen, Verstöße bei sich<br />
und ihren Lieferanten „zu beenden“.<br />
Die daraus resultierenden, konkreten<br />
Aufgaben sind umfangreich: ein „angemessenes<br />
und wirksames“ Risikomanagement<br />
muss installiert werden,<br />
ein Beschwerdeverfahren ebenso, jährliche<br />
Risikoanalysen durchgeführt, Präventionsmaßnahmen<br />
gegen erkannte<br />
Risiken müssen geplant und auch ergriffen<br />
werden ebenso „Abhilfemaßnahmen“<br />
gegen erkannte Verstöße bei sich<br />
und den Lieferanten. Dies muss jährlich<br />
dokumentiert werden, als ein Nachweis<br />
über die Erfüllung der Sorgfaltspflichten<br />
und mögliche Rückschlüsse für künftiges<br />
Handeln. Diese Nachweise sind<br />
kurzfristig an das Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Kontrolle einzureichen und<br />
werden dort geprüft. Verstöße gegen<br />
die Pflichten und den Nachweis können<br />
je nach Umfang, Vorsatz und Unternehmen<br />
mit bis zu 50.000€ Zwangsgeld<br />
und/oder 500.000€ Bußgeld je Fall<br />
geahndet werden. Und die Unternehmen<br />
können für eine gewisse Zeit bei<br />
der Vergabe von öffentlichen Aufträgen<br />
ausgeschlossen werden. Ferner wird<br />
im Gesetz zwei Bundesministerien die<br />
Rechts- und Fachaufsicht sowie Verordnungsermächtigung<br />
erteilt, d. h. diese<br />
können weitergehende Bestimmungen<br />
und Verfahrensvorschriften ohne Absegnung<br />
des Bundesrates verfügen, die<br />
es dann ebenso zu beachten gilt.<br />
Dokumentationspflicht<br />
auf Lieferanten abgewälzt<br />
„Glücklich“ für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen (KMU): das LkSG<br />
beschränkt sich nur auf große Unternehmen<br />
in Deutschland, d. h. zunächst<br />
noch ab 3.000 Mitarbeitern, ab 2024 ab<br />
1.000 Mitarbeitern. Also keine Gefahr<br />
für kleine und mittlere Unternehmen?<br />
Mitnichten!<br />
Denn schon jetzt wird in praxi deutlich,<br />
dass einige große Unternehmen, die erhebliche<br />
Teile der Sorgfalts- und Dokumentationspflichten<br />
ihren Lieferanten,<br />
also in die Lieferkette hinein, „abwälzen“.<br />
Und diese Lieferanten sind u<br />
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Wir freuen uns…<br />
41<br />
nur zu häufig KMU. Und das nicht nur in<br />
Deutschland, sondern in einer globalisierten<br />
Welt eben auch weltweit. Damit<br />
trifft das LkSG faktisch auch sie alle.<br />
© FREEPIK.COM | PRESSFOTO<br />
Zum 01.01.<strong>2023</strong> ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz<br />
(LkSG) in<br />
Kraft getreten und belegt auch kleinere<br />
und mittlere Unternehmen mit<br />
umfangreichen Sorgfalts- und Nachweispflichten.<br />
Mit dem CE2GS Programm<br />
zur Zertifizierung von KMU<br />
können quasi „in einem Aufwasch“<br />
mit der Zertifizierung kostengünstig<br />
auch die Pflichten und Nachweise für<br />
das LkSG erfüllt werden. Deutsche<br />
KMU sollten dringend ihre Partner<br />
und Lieferanten darauf hinweisen<br />
und auch sich selbst damit entlasten.<br />
Immenser Aufwand<br />
Und der Aufwand ist nicht zu unterschätzen,<br />
der mit der Risikoanalyse, den<br />
Präventionen und konkreten Maßnahmen<br />
gegen Verstöße auch bei den eigenen<br />
Lieferanten sowie der Dokumentation<br />
und den Nachweisen verbunden ist,<br />
die der Kunde, der nächste in der Lieferkette<br />
verlangt. Und auch das Risiko, dass<br />
der Nachweis nicht vollständig, formal<br />
nicht korrekt oder juristisch angreifbar<br />
ist, ist auch für das KMU als Lieferant<br />
nicht zu unterschätzen. Ob dies alles<br />
auch mit „Bordmitteln“ des Unternehmens<br />
geleistet werden kann, ist zudem<br />
fraglich und die Kosten für externe Hilfe,<br />
z. B. von international aufgestellten<br />
Wirtschaftsprüfern und großen Beratungshäuser<br />
dürften erheblich sein.<br />
Während große Unternehmen dank ihrer<br />
finanziellen Kraft und wahrscheinlich<br />
im Hause vorhandener Kompetenz<br />
in der Lage sind, den Nachweis auch<br />
international selbst zu führen, werden<br />
die Pflichten, Aufgaben<br />
und Nachweise kleine, aber<br />
auch mittlere Unternehmen<br />
regelmäßig überfordern.<br />
Aufgaben werden<br />
in der Kette durchgereicht<br />
Und nicht nur das: denn<br />
jedes Unternehmen muss<br />
nicht nur für sich selbst die<br />
Sorgfaltspflichten, insbesondere<br />
die Risikoanalyse<br />
und Maßnahmen gegen<br />
Verstöße durchführen sowie<br />
die Dokumentation/<br />
Nachweise im Sinne des<br />
LkSG erbringen, sondern<br />
auch für alle seine Lieferanten<br />
in der Lieferkette davor. Es wird<br />
den KMU (nicht nur) in Deutschland<br />
nichts übrigbleiben, den eigenen Lieferanten<br />
die Pflichten und Aufgaben<br />
durchzureichen, wie es die großen Unternehmen<br />
ihnen selbst schon übertragen<br />
haben – um dann „nur noch“ die<br />
Analysen, Maßnahmen und Dokumentationen/Nachweise,<br />
ja sogar notwendige<br />
Systeme der Lieferanten um den<br />
eigenen Anteil zu ergänzen. So werden<br />
wohl zwar nicht die möglichen Strafen<br />
wohl aber ein großer Teil der Pflichten<br />
und Aufgaben aus dem LkSG bis an den<br />
Anfang der Lieferkette „durchgereicht“.<br />
KMU weltweit betroffen<br />
Und so trifft das LkSG auch kleine und<br />
mittlere Unternehmen weltweit, die<br />
ohnehin noch größere Probleme haben<br />
werden, die Pflichten, Maßnahmen und<br />
Nachweise zu erbringen. Zudem ist das<br />
LkSG nicht das einzige Lieferkettengesetz<br />
auf der Welt, sondern auch andere<br />
Länder - besonders der EU – haben<br />
ähnliche, aber nicht identische Gesetze<br />
erlassen, so multipliziert sich der Aufwand,<br />
wenn Kunden in verschiedenen<br />
Ländern beliefert werden.<br />
Konflikte in Geschäftsbeziehung<br />
Wer als kleines oder mittleres Unternehmen<br />
weltweit nun meint, die Pflichten<br />
nicht erfüllen und die Dokumentation/den<br />
Nachweis nicht erbringen zu<br />
müssen – schließlich betrifft das Gesetz<br />
nicht ihn und auch nicht die angedrohten<br />
Zwangsgelder und Bußgelder – der<br />
muss aber fürchten, dass er Kunden und<br />
Aufträge verliert – zumindest, wenn am<br />
Ende der Lieferkette ein großes Unternehmen<br />
in Deutschland steht. Denn<br />
seine Kunden, die eigentlich das LkSG<br />
erfüllen müssen, werden sich alsdann<br />
andere Lieferanten und Kooperationspartner<br />
suchen, über die sie die Pflichten<br />
und Nachweise gemäß dem LkSG<br />
erfüllen können. Für diejenigen KMU,<br />
die zwar die Forderungen der Kunden<br />
erfüllen wollen, aber nun die Pflichten<br />
etc. des LkSG weiterreichen, entstehen<br />
wiederum Konflikte und vielleicht der<br />
Abbruch der Geschäftsbeziehung oder<br />
Partnerschaft zu den eignen Lieferanten.<br />
Sie müssen sich neue suchen, wenn es<br />
denn noch welche gibt, die einen unter<br />
den LkSG-Bedingungen beliefern<br />
wollen.<br />
Gegenseitige Hilfe<br />
Der Aufschrei der Mittelständler<br />
nicht nur in<br />
Deutschland ist deshalb<br />
groß. Ob es ihnen etwas<br />
nützt, sei dahingestellt,<br />
dass wird die Zukunft zeigen.<br />
Zunächst einmal muss<br />
man davon ausgehen, dass<br />
mit dem LkSG auch auf die<br />
KMU weltweit viel Aufwand<br />
und auch etwas Risiko<br />
zukommt. Und wenn<br />
die zuvor beschriebene<br />
Praxis des „Durchreichens“<br />
weltweit Schule macht,<br />
trifft es die ausländischen KMU, gar<br />
diejenigen außerhalb der EU am stärksten.<br />
Wie kann man gerade diesen<br />
von Deutschland aus und im Wissen<br />
um das LkSG helfen? Wie können gerade<br />
deutsche Unternehmen Ihren<br />
Partnern und Lieferanten im Ausland<br />
entgegenkommen, sie unterstützen? u<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Für Zweibrücken.<br />
… wieder sehr über unsere Nominierung.<br />
Und drücken allen weiteren Nominierten die<br />
Daumen und wünschen viel Erfolg!<br />
Ernst<br />
ZWEIBRÜCKEN<br />
Saarlandstraße 31 und Gewerbestraße 33<br />
66482 Zweibrücken
42 Wirtschaft<br />
43<br />
Zertifizierung als Lösung<br />
Eine kostengünstige und elegante Lösung<br />
findet sich im CE2GS Zertifizierungsprogramm<br />
(Certified Entrepreneur<br />
to German Standards) des Deutschen<br />
Instituts für kleine und mittlere Unternehmen<br />
in Berlin:<br />
Das Programm und das damit verbundene<br />
Zertifikat war gedacht als Nachweis,<br />
ob KMU weltweit Maßstäbe des<br />
guten, verantwortungsvollen Unternehmers<br />
erfüllen, seriös arbeiten und nachhaltig<br />
aufgestellt sind, als verlässlicher<br />
Partner jetzt und auch noch in 5 bis 10<br />
Jahren zur Verfügung stehen.<br />
Diese Zertifizierung, die hauptsächlich<br />
auf Unternehmen außerhalb Deutschlands<br />
und der EU abzielt, beinhaltet<br />
eine umfassende Überprüfung und<br />
Analyse, die als Review bezeichnet wird.<br />
Im Rahmen dieser Zertifizierung wird<br />
auch die Situation im jeweiligen Unternehmen<br />
untersucht, die vom Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz<br />
(LkSG) erfasst<br />
wird: Hierzu zählen Aspekte wie Umweltmanagement<br />
und -schutz, Arbeitsbedingungen<br />
und -schutz, die Einhaltung<br />
internationaler Rechtsvorschriften<br />
und moralischer Standards sowie die<br />
Wahrung von Menschen- und Arbeits-<br />
rechten.<br />
Es ist ein Leichtes für die akkreditierten<br />
Gutachter, die vor Ort in den Ländern<br />
den Review durchführen, die Untersuchungen<br />
und Analysen für den<br />
Nachweis gemäß dem LkSG erweitern<br />
und so eine exzellente Basis<br />
darstellen, um mit der Zertifizierung<br />
auch die pflichtgemäßen<br />
Analysesysteme, Maßnahmen<br />
und deren Nachweis gemäß<br />
dem LkSG zu generieren.<br />
Doppelter Nutzen<br />
des Zertifikats<br />
Und dies kann auch für die<br />
Unternehmen zu angemessenen,<br />
leistbaren Kosten<br />
durchgeführt werden, die Aufgaben<br />
zum LkSG werden nicht<br />
nur salopp gesagt „in einem Aufwasch“<br />
mit dem Zertifikats-Review durchgeführt.<br />
Auch die über 200 Gutachter<br />
weltweit, die direkt in den jeweiligen<br />
Ländern der zu prüfenden Unternehmen<br />
angesiedelt sind – können direkt<br />
vor Ort zu einem lokal angemessenen<br />
Honorar tätig werden. Sie kennen in<br />
der Regel die Unternehmen schon und<br />
können daher in einem übersichtlichen<br />
© FREEPIK.COM | KROSHKA NASTYA<br />
Zeitaufwand den Review durchführen.<br />
Nicht nur, um das Zertifikat vom DIKMU<br />
vorzubereiten, sondern auch um direkt<br />
daraus die Aufgaben und den Nachweis<br />
zum LkSG abzuleiten. Da das<br />
Programm ohnehin nicht kommerziell<br />
ausgelegt ist, sind die Kosten von<br />
Zertifizierung und LkSG-Nachweis<br />
für viele KMU leistbar. Der Weg des<br />
Unternehmens zum Zertifikat erbringt<br />
somit zweimal Nutzen für<br />
diese: Das Zertifikat für jegliche<br />
internationale Kooperation und<br />
den Nachweis zum LkSG für die<br />
Kunden. Und wenn man das<br />
beratende, hilfreiche Feedback<br />
aus den Reviews für die Unternehmen<br />
anerkennt, so zeigt sich<br />
noch ein dritter Nutzen.<br />
Weitersagen!<br />
Doch leider wissen Unternehmen, Verbände,<br />
IHKs und Ministerien weltweit<br />
noch viel zu wenig von dieser eleganten<br />
Lösung – nicht nur – des Lieferkettenproblems<br />
für KMU. Daher sind gerade<br />
deutsche Unternehmen und die aus<br />
der EU, die vom LkSG faktisch betroffen<br />
sind und international ihre Lieferanten<br />
finden, aufgefordert, diesen Lieferanten<br />
das CE2GS Programm näher zu bringen.<br />
Nicht nur, um mit dem CE2GS Zertifikat<br />
einen ohnehin hilfreichen Ausweis für<br />
die Verlässlichkeit der Lieferanten zu<br />
erwirken, sondern auch die begehrten<br />
Informationen und Nachweise für das<br />
LkSG in einem Schritt aus der Lieferkette<br />
zu bekommen.<br />
Es ist ein Leichtes, die ausländischen<br />
Unternehmen darauf aufmerksam zu<br />
machen und sie einzuladen, über diesen<br />
Weg Zertifikat und Nachweis zu erhalten.<br />
Wenn dadurch nicht nur deutsche kleine<br />
und mittlere Unternehmen faktische<br />
Probleme, die sich aus den Lieferkettengesetzen<br />
ergeben, elegant lösen oder<br />
doch erheblich reduzieren können, dann<br />
sollte man diesen Schritt unverzüglich<br />
unternehmen.<br />
Mehr Informationen zum CE2GS Programm<br />
und eine Liste der akkreditierten<br />
Gutachter weltweit sind beim Deutschen<br />
Institut für kleine und mittlere<br />
Unternehmen in Berlin zu erhalten, auf<br />
der eigenen Homepage für das Programm:<br />
www.certified-entrepreneur.de.<br />
Oder ggf. auf Anfragen an ce@dikmu.de.<br />
Die Partner im Ausland können sich jederzeit<br />
direkt an die geographisch am<br />
nächstliegenden Gutachter wenden.<br />
Eine Liste dazu findet sich auf der zuvor<br />
genannten Homepage.<br />
Mehr Informationen und auch<br />
der Gesetzestext zum LkSG finden<br />
sich beim Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales unter<br />
https://www.bmas.de/DE/Service/<br />
Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/Gesetz-Unternehmerische-Sorgfaltspflichten-Lieferketten/gesetz-unternehmerische-sorgfaltspflichten-lieferketten.<br />
html •<br />
Univ.-Professor Dr.<br />
Jörn-Axel Meyer ist CEO<br />
und Wissenschaftlicher<br />
Direktor des Deutschen Institutes<br />
für kleine und mittlere<br />
Unternehmen www.<br />
DKIMU.de und Vorsitzender<br />
des Wissenschaftlichen<br />
Beirates der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung. Weiteres unter<br />
www.certified-entrepreneur.de .<br />
Über den Autor<br />
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Trinkwasserversorgung<br />
Abwasserdruckleitungen<br />
Kabelschutzrohre
44 Wirtschaft<br />
45<br />
Wenn menschliche<br />
Eloquenz an<br />
Grenzen stößt<br />
Neue Vertriebsstrategien gefragt<br />
Fast 90 Prozent aller derjenigen, die einen<br />
Internetzugang haben, schauen ins<br />
Netz bevor sie eine Kaufentscheidung<br />
treffen. Das mag nicht für die Dinge des<br />
täglichen Bedarfs gelten wie Lebensmittel<br />
oder Benzin, in jedem Falle aber für<br />
alle technischen Produkte und solche, die<br />
den Lifestyle prägen. Das belegen auch<br />
die vielen regionalen Suchanfragen bei<br />
Google, Bing und Co. für Bars und Restaurants,<br />
Fernseher, Hi-Fi-Anlagen, PCs und<br />
Büromaschinen, Sportswear und vieles<br />
mehr – Kaufempfehlung und Kaufimpuls<br />
finden häufig im Netz statt. Wenn der<br />
Kunde in den Laden kommt, hat er schon<br />
ein klares Bild und ist vorgeprägt durch<br />
die Informationen aus dem Internet. Wer<br />
also braucht dann noch Verkäufer?<br />
Web als Empfehler Nummer Eins<br />
In zehn Jahren werden sich auch Online-<br />
Shops und die sogenannten sozialen<br />
Medien weiterentwickelt haben. Vielleicht<br />
kaufen wir dann Golftaschen auf<br />
Facebook und Laptops auf XING. Erste<br />
Ansätze dazu sind bereits erkennbar. Das<br />
Web ist Empfehler Nummer Eins. „Freunden“,<br />
„Followern“ und „XING-Kontakten“<br />
trauen wir schon heute mehr als den<br />
Versprechungen der Werbung und der<br />
Beratung von Verkäufern. Der Point-of-<br />
Sale verlagert sich in die virtuelle Welt.<br />
© FREEPIK.COM | LOOKSTUDIO<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Verkäufer als Spezialisten<br />
Verkäufer werden in Zukunft vor allem<br />
noch da gebraucht, wo die Produkte<br />
hochwertig sind oder der Beratungsbedarf<br />
intensiv ist. Auch Rahmenverträge<br />
und hochpreisiges B-to-B-Geschäft<br />
werden wohl immer von Menschen und<br />
damit von Verkäuferpersönlichkeiten geprägt<br />
sein. Darauf wird es sich aber dann<br />
beschränken. „Der Vertriebler“ als Massenjob<br />
wird nicht mehr benötigt.<br />
Unternehmen brauchen dann nur noch<br />
wenige Top-Verkäufer, die sich persönlich<br />
auf die Top-Einkäufer einstellen können.<br />
Die wenigen Vertriebler werden zu exklusiven<br />
Unternehmens-Botschaftern.<br />
Neue Vertriebsstrategien gefragt<br />
Je nach Produkt und Angebot werden<br />
sich Unternehmen neu aufstellen müssen<br />
– in ihrer Vertriebsorganisation und<br />
ihren medialen Aktivitäten. Das Internet<br />
wird wichtiger, der menschliche Verkäufer<br />
zunehmend unbedeutend. Verkauf<br />
muss neu gedacht, neu erfunden werden.<br />
Eine ganz andere Vertriebsstrategie<br />
wird in vielen Unternehmen die zwangsläufige<br />
Folge sein. Kombinieren von offline<br />
und online sales in Form von Social<br />
Selling oder KI mit virtuell reality.<br />
Eine neue Positionierung muss her – eine,<br />
die dem modernen Medienverhalten<br />
Rechnung trägt und nur noch da auf persönliche<br />
Kommunikation setzt, wo es um<br />
hohe Summen geht. Eine Positionierung,<br />
die Online- und Offline-Verkauf perfekt<br />
aufeinander abstimmt und wo einfach<br />
alles zueinander passt: kostengünstig,<br />
effektiv und informativ.<br />
Verkaufen als Elite<br />
Wo vorher drei Minuten für „menschliche<br />
Kaltakquise“ Zeit war, was viele Verkäufer<br />
schon als Stress empfunden haben, bleiben<br />
dann nur noch fünf Sekunden, um<br />
überhaupt Interesse zu wecken. Die AI-<br />
DA-Formel (Attention – Interest – Desire<br />
– Action) wird virtuell neu belebt. Die gesamte<br />
Sprache wird sich wandeln. Das<br />
Netz als rascher Impulsgeber und noch<br />
schnellerer Abverkäufer, der Verkäufer als<br />
eloquent parlierender Betreuer für Premium-Kunden.<br />
Um diesen hohen Erwartungen<br />
gerecht zu werden, werden sich<br />
auch Verkäuferausbildungen dringend<br />
ändern müssen. Verkaufen wird zur Spitzenfunktion<br />
weniger Auserwählter. Alles<br />
andere macht das Internet – und hinter<br />
diesem der Webdesigner, der Programmierer<br />
und der App-Entwickler und der<br />
Verkäufer, der Social Sale betreibt. Auch<br />
diese müssen lernen, vertrieblich statt<br />
ästhetisch und technisch zu denken.<br />
Ganzheitliche Strategien gefragt<br />
Eine gute Webseite reicht für die neuen<br />
Anforderungen nicht aus. Es wird in<br />
Zukunft mehr denn je einer ganzheitlichen<br />
Online-Strategie bedürfen, die aus<br />
viralem Online-Marketing, crossmedialer<br />
Social-Media-Kommunikation, Zielgruppen-Shops<br />
und Apps besteht. Der<br />
Verkauf muss durch Social Selling sein<br />
Netzwerk aufbauen – und das unabhängig<br />
von Marketing. Es geht nicht darum,<br />
die Unternehmensseite zu kopieren und<br />
nicht als Mensch wahrgenommen zu<br />
werden. Hierfür ist es wichtig, maximal<br />
20% von Inhalten der Marketingabteilung<br />
zu verteilen.<br />
Positionierung 2.0 –<br />
menschlich, technisch, psychologisch<br />
und verkaufsargumentativ<br />
Auch wenn jetzt die Geschäfte noch gut<br />
laufen, die Umsätze sprudeln und die<br />
Zeiten gefühlt gut sind – jetzt ist handeln<br />
angesagt. Jetzt müssen die besten Verkäufer<br />
auf die neuen Herausforderungen<br />
trainiert und zukunftsfit gemacht werden.<br />
Die Zukunft hat bereits begonnen.<br />
Unternehmen sollten investieren in<br />
neue Strategien mit Weitsicht und eine<br />
klare Zukunfts-Positionierung – in dem<br />
Wissen, dass das Netz die Umsätze mehr<br />
und mehr beeinflussen wird. •<br />
Ulrike Knauer, Dipl.<br />
Über die Autorin<br />
Betriebswirtin (FH) und<br />
Autorin, ist die Expertin für<br />
Spitzenverkauf durch Integrität.<br />
Mehr als 20 Jahre<br />
Führungsverantwortung im<br />
Vertrieb, Verkauf und ihre<br />
Tätigkeit als Geschäftsführerin<br />
eines internationalen<br />
Logistikkonzerns garantieren<br />
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46 Wirtschaft<br />
47<br />
© FREEPIK.COM | VIARPRODESIGN<br />
Der SHITSTORM<br />
lauert überall<br />
Reputation wird zum wichtigsten Kapital<br />
Wer sich in den sogenannten sozialen<br />
Medien umsieht, wird sehr schnell feststellen,<br />
dass eine neue Debattenkultur<br />
Einzug gehalten hat. Gleiches gilt für Bewertungsportale.<br />
Hotelzimmer, Speisen,<br />
Dienstleistungen, alles ist entweder supertoll,<br />
umwerfend und in schillernden<br />
Farben gezeichnet oder aber maximal<br />
verabscheuungswürdig, betrügerisch<br />
oder gar unmöglich. Schwarz oder weiß,<br />
Grautöne und sachliche Begründungen<br />
für die eigene Bewertungen gibt es<br />
kaum noch. „Dissen“ oder „liken“, dagegen<br />
oder dafür, Differenzierung scheint<br />
unpopulärer denn je. Dass ein Aspekt gut,<br />
ein anderer mittelmäßig und ein dritter<br />
tatsächlich verbesserungswürdig sein<br />
kann, ist zu komplex für eine Welt, in der<br />
sich die Kommunikation der Aufmerksamkeitsspanne<br />
von 160 Zeichen oder<br />
der Länge eines TikTok-Videos angepasst<br />
hat. Motto: Komm mir nicht mit Fakten,<br />
mein Weltbild ist gefestigt.<br />
„Komm mir nicht mit Fakten,<br />
mein Weltbild ist gefestigt“<br />
Noch schlimmer wird es, wenn sich ein<br />
Unternehmer politisch zu Wort meldet<br />
und eigene Interessen verfolgt, sich etwa<br />
für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
für seine Branche einsetzt.<br />
Die eigene Meinung wird zunehmend<br />
zur Gefahr. Schnell bildet sich eine Opposition,<br />
die in der Argumentation etwas<br />
Frevelhaftes findet. Nicht selten stimmen<br />
dann in den Chor der Empörung<br />
auch unzufriedenen Kunden, ehemalige<br />
Mitarbeiter, selbsternannte Aktivisten<br />
und, wenn es ganz schlecht läuft und<br />
das gewählte Thema grundsätzlich zur<br />
öffentlichen Erregung taugt, Blogger, Influencer<br />
und sogar tagesaktuelle Medien<br />
ein. Der perfekte Shitstorm lauert an<br />
jeder Ecke. Schließlich bedarf es heute<br />
keines großen Skandals mehr, um sich<br />
der Empörung auszusetzen. Eine Kleinigkeit<br />
in der Lieferkette, die man im Zweifel<br />
gar nicht zu verantworten hat, oder ein<br />
falscher Begriff, der der neuen Cancel<br />
Culture nicht mehr genügt, reichen völlig<br />
aus. Und so kann jeder schnell zu seinem<br />
eigenen, ganz persönlichen Shitstorm<br />
kommen.<br />
Freunde sind selten im Auge des Orkans<br />
Selbstverständlich finden sich auch Berufsempörte,<br />
die bei einem Shitstorm<br />
dann die eigene Position übernehmen,<br />
wahlweise, weil es tatsächlich überzeugte<br />
Fans sind oder weil sie die andere<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Seite schlicht als Feindbild sehen, man<br />
selbst also eher zufällig auf der richtigen<br />
Seite zu stehen scheint. Das Problem:<br />
Dieser Zuspruch ist flüchtig und bringt<br />
ein neues Phänomen hervor: die Kontaktschuld.<br />
In der neuen (Social-)Media-Welt<br />
wird man nämlich nicht mehr nur für<br />
das verhaftet, was man selbst gesagt hat,<br />
sondern auch für das, was die eigenen<br />
„Freunde“ sagen oder mutmaßlich meinen.<br />
Die „falschen Freunde“ sind dadurch<br />
ebenso gefährlich wie echte Andersdenkende.<br />
Hinzu kommt ein anderes Phänomen:<br />
Freunde ducken sich weg. Wer den Schaden<br />
hat, braucht für den Spott nicht zu<br />
sorgen, heißt es nicht umsonst. So ist<br />
es auch bei Shitstorms. Viele erfahren<br />
in dieser Situation, dass Geschäftspartner<br />
und eigentlich gute Bekannte sich<br />
plötzlich rar machen oder gar die Seiten<br />
wechseln. „Wird schon was dran sein“,<br />
„haben wir ja immer schon geahnt“, „wie<br />
kann man nur?“. Zur Enttäuschung darüber,<br />
zu Unrecht am Pranger zu stehen,<br />
gesellt sich in der Regel die menschliche<br />
Enttäuschung über falsche Freunde oder<br />
gar offenen Verrat.<br />
Unternehmen müssen aufrüsten<br />
Um einen Shitstorm zu überstehen, sind<br />
verschiedene Maßnahmen notwendig,<br />
die meisten sollten vorbeugend ergriffen<br />
werden.<br />
Das wohl Wichtigste in diesem Zusammenhang<br />
ist, Reputationskapital aufzubauen.<br />
Reputation ist wie ein Girokonto.<br />
Wer regelmäßig einzahlt und sich so ein<br />
gewisses Vermögen aufbaut, kann in der<br />
Krise davon zehren. Der Aufbau einer<br />
starken Marke mit gelebten Markenwerten,<br />
regelmäßige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Medienpartnerschaften<br />
mit ausgewählten Redaktionen und der<br />
tadellose Umgang mit Kunden sowie Exzellenz<br />
in der Dienstleistung gehören zu<br />
dem, was auf das Konto eingezahlt wird.<br />
Wer Kommunikationskanäle erst aufbauen<br />
muss, wenn der Shitstorm tobt,<br />
oder wer gar erst beginnt, eine wertige<br />
Kommunikation zu gestalten, wenn es in<br />
einer Krisensituation erforderlich ist, hat<br />
indes schlechte Karten. Das Reputationskonto<br />
lässt sich nur dann in Anspruch<br />
nehmen und gegebenenfalls überziehen,<br />
wenn vorher ein Guthaben aufgebaut<br />
wurde und eine gewisse Bonität in Form<br />
eines Vertrauensvorschusses besteht.<br />
Um diesen Vertrauensvorschuss aufzubauen,<br />
nicht nur, aber auch im Sinne<br />
einer Krisenprävention, sollten Unternehmen<br />
auch personell aufrüsten und<br />
wahlweise einen Pressesprecher oder<br />
Medienbeauftragten etablieren – und<br />
zwar völlig unabhängig von der Unternehmensgröße.<br />
Ein solcher Medienbeauftragter kann<br />
in guten Zeiten dafür sorgen, dass sich<br />
das Reputationskonto entwickelt und<br />
in schlechten Zeiten die Krise managen.<br />
Denn, auch das muss bedacht werden,<br />
tobt erstmal der Shitstorm, sollte in der<br />
Regel nicht mehr der Inhaber oder CEO<br />
selbst sprechen, sondern ein Medienpro-<br />
fi, der sein Handwerk versteht. So steht<br />
es auch in jedem Krisenhandbuch. Ein<br />
solcher Profi ist jedoch besser gewappnet,<br />
wenn er das Unternehmen nicht<br />
erst im Sturm kennenlernt, sondern bei<br />
ruhiger See die notwendigen Voraussetzungen<br />
schaffen konnte.<br />
Verzicht ist die beste Prävention<br />
Medienprofis werden heute in jedem Unternehmen<br />
gebraucht. Sie haben nicht<br />
nur die Aufgabe, Marken und Kommunikationsstrategien<br />
zu steuern, sie müssen<br />
vor allem dafür sorgen, dass nicht jeder<br />
kommunikative Trend mitgemacht wird.<br />
Die Kanäle sind heute schier unendlich,<br />
insbesondere online. Doch jeder neue<br />
Kanal schafft auch neue Gefahren und<br />
kann zum Inkubator von Shitstorms werden.<br />
Unternehmen sollten sich deswegen<br />
auf die wenigen Kanäle beschränken, die<br />
für sie im Kern wirklich wichtig sind und<br />
dabei jede Kommunikation mit „Nichtkunden“<br />
und „Nicht-Stakeholdern“ vermeiden.<br />
Weniger ist mehr. Nicht Reichweite<br />
führt zum Erfolg, nicht Interaktion,<br />
sondern Umsatz und Gewinn. Und wer<br />
Gewinn verspricht, ist in der Regel auch<br />
nicht derjenige, der sich empört. Diejenigen,<br />
die Shitstorms entfachen und<br />
sich echauffieren, sind meist keine guten<br />
Kunden, sondern kaufmännisch ohnehin<br />
wertlose Stimmungsmacher. Sich von<br />
solchen fernzuhalten, schützt die eigene<br />
Reputation auch im Hinblick auf die<br />
oben genannte Kontaktschuld und die<br />
eigenen finanziellen und technischen<br />
Ressourcen. Wenig hochklassige Kommunikation<br />
statt Jedermann-Marketing<br />
sollte deswegen zur Devise werden. •<br />
Falk S. Al-Omary<br />
ist Strategieberater rund<br />
um die Themen Marke,<br />
Medien, Meinungsbildung<br />
und Markteinführung sowie<br />
erfahrener Krisenkommunikationsmanager.<br />
www.al-omary.com<br />
Über den Autor<br />
© SILKE GALL
48 Wirtschaft<br />
49<br />
Premium geht anders:<br />
Das Analoge hat<br />
eine Zukunft<br />
Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />
Termine platzen, nicht selten<br />
kurzfristig. Absprachen<br />
werden nicht eingehalten,<br />
Versprechen gebrochen. Der<br />
Handschlag gilt kaum noch<br />
etwas. Die Zuverlässigkeit<br />
nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />
und Lieferanten als<br />
auch gegenüber den Kunden.<br />
Die deutsche Wirtschaft hat<br />
ein Commitment-Problem.<br />
Viele Unternehmer werden<br />
dies bestätigen. Die ehemals<br />
„deutschen Tugenden“ wie<br />
Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur mehr wenig.<br />
Chillen und Work-Life-Balance<br />
stehen weitaus höher im Kurs<br />
als Verantwortungsübernahme<br />
und Pflichterfüllung. Und<br />
nun auch noch der Wunsch<br />
nach einer 4-Tage-Woche, natürlich<br />
bei vollem Lohnaus-<br />
„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur noch wenig.<br />
© PEXELS.COM | ANDREA PIACQUADIO<br />
gleich. Life kostet schließlich<br />
Geld. Work ist nur Mittel zum<br />
Zweck, lästige Unterbrechung<br />
der Freizeitaktivitäten, die den<br />
eigentlichen Sinn des Lebens<br />
definieren. Etwas Schaffen,<br />
anderen dienen, Ergebnisse<br />
produzieren? Wozu? Was<br />
habe ich davon? Hedonismus<br />
allenthalben, desto ausgeprägter,<br />
je weniger individuelles<br />
Produktivitätspotenzial<br />
vorhanden ist.<br />
Irgendetwas fehlt fast immer<br />
Hinzu kommen der generelle<br />
Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />
überbordende<br />
Lohnkostensteigerungen,<br />
Sprach- und Kommunikationsdefizite<br />
bei immer mehr<br />
Arbeitnehmern sowie fehlende<br />
soziale und berufliche<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Qualifikationen. Dies alles<br />
führt zu immer weniger Service<br />
und bringt auch diejenigen<br />
in die Bredouille, die an<br />
sich und ihre Produkte höchste<br />
Ansprüche stellen oder Dienstleistungsexzellenz<br />
anstreben.<br />
Irgendetwas in der Liefer- und<br />
Prozesskette fehlt heute fast<br />
immer.<br />
Radikal an den Interessen<br />
der Kunden ausrichten<br />
Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />
Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />
entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />
Forderer sich wünschen, sind<br />
es jedoch die guten Beispiele<br />
der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />
entspringen<br />
nicht dem Mangel, sondern<br />
disruptiven Ideen, die nur<br />
deswegen funktionieren,<br />
weil sie etwas Bekanntes<br />
verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />
Sinne, ein bestehendes<br />
Problem – und richten sich<br />
dabei radikal an den Interessen<br />
der Kunden aus.<br />
Der Kunde gerät<br />
allzu oft aus dem Fokus<br />
Diejenigen, die noch wollen,<br />
meistens die Unternehmer<br />
selbst oder Mitarbeiter „vom<br />
alten Schlag“, sehen ihre<br />
Chance, dieser Nivellierung<br />
und Commitment-Verarmung<br />
zu entkommen, in der Digitalisierung.<br />
Immer mehr Roboter,<br />
Algorithmen und KIs treten an die<br />
Stelle menschlicher Produktivität. Eine<br />
generelle Lösung bringt dies indes nicht<br />
sicher. Denn: Viele Unternehmen digitalisieren<br />
zwar Prozesse, um Lücken zu<br />
schließen, nehmen aber dabei meist<br />
die eigene Perspektive ein. Bekämpft<br />
wird der Mangel. Lösungen für intern<br />
vorhandene Defizite werden gesucht.<br />
Es dominiert die „Wir-Perspektive“. Der<br />
Kunde mit seinen Wünschen gerät dabei<br />
allzu oft aus dem Fokus.<br />
Dabei steigen die Wünsche und Anforderungen<br />
der Kunden. Die gleichen<br />
Menschen, die weniger arbeiten möch-<br />
Schlechtes bleibt schlecht<br />
Die negativen Beispiele der<br />
Digitalisierung hingegen<br />
finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />
von Verkehrsbetrieben,<br />
bei „digitalen“<br />
Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />
Behördenleistungen oder<br />
ten, wollen in ihrer Freizeit konsumieren. den Service-Apps und Hotlines von Energieversorgern.<br />
Es sind diese abschre-<br />
Und zwar möglichst vom Besten und<br />
Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />
sein, verfügbar und am besten nur einen belegen: Es hat keinen Sinn, schlechte<br />
Mausklick entfernt. Das passt dann ja und nicht am Kunden ausgerichtete Prozesse<br />
von der analogen in die digitale<br />
zusammen, möchte man meinen. Digitalisieren<br />
ist die Lösung. Schließlich machen<br />
Amazon, Uber, AirBnB und Gorillas schlecht, auch wenn es statt in Akten-<br />
Welt zu übertragen. Schlechtes bleibt<br />
vor, wie es geht: alles immer schnell. deckeln in der Cloud abgelegt wird.<br />
© FREEPIK.COM<br />
Die „Wir-Perspektive“ verlassen<br />
Ohnehin ist in den letzten fünf Jahren<br />
kaum mehr etwas wirklich Disruptives<br />
entstanden, mit Ausnahme vielleicht<br />
von ChatG<strong>PT</strong>. Denn längst ist die u<br />
Entspannter Urlaub im Hundehotel …für Mensch und Tier<br />
Wagen Sie den Sprung – wir kümmern<br />
uns um die Balance.<br />
Als Spezialist für CRM und ERP begleiten wir Ihren Sprung in die<br />
digitale Zukunft. Wir achten darauf, dass alle Stellschrauben<br />
ineinander fassen und schulen Sie in der konkreten Anwendung,<br />
damit Sie mit neuem Schwung optimal vorankommen.<br />
Unsere Expertise für Ihren Erfolg.<br />
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48 Wirtschaft<br />
49<br />
Premium geht anders:<br />
Das Analoge hat<br />
eine Zukunft<br />
Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />
Termine platzen, nicht selten<br />
kurzfristig. Absprachen<br />
werden nicht eingehalten,<br />
Versprechen gebrochen. Der<br />
Handschlag gilt kaum noch<br />
etwas. Die Zuverlässigkeit<br />
nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />
und Lieferanten als<br />
auch gegenüber den Kunden.<br />
Die deutsche Wirtschaft hat<br />
ein Commitment-Problem.<br />
Viele Unternehmer werden<br />
dies bestätigen. Die ehemals<br />
„deutschen Tugenden“ wie<br />
Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur mehr wenig.<br />
Chillen und Work-Life-Balance<br />
stehen weitaus höher im Kurs<br />
als Verantwortungsübernahme<br />
und Pflichterfüllung. Und<br />
nun auch noch der Wunsch<br />
nach einer 4-Tage-Woche, natürlich<br />
bei vollem Lohnaus-<br />
„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur noch wenig.<br />
© PEXELS.COM | ANDREA PIACQUADIO<br />
gleich. Life kostet schließlich<br />
Geld. Work ist nur Mittel zum<br />
Zweck, lästige Unterbrechung<br />
der Freizeitaktivitäten, die den<br />
eigentlichen Sinn des Lebens<br />
definieren. Etwas Schaffen,<br />
anderen dienen, Ergebnisse<br />
produzieren? Wozu? Was<br />
habe ich davon? Hedonismus<br />
allenthalben, desto ausgeprägter,<br />
je weniger individuelles<br />
Produktivitätspotenzial<br />
vorhanden ist.<br />
Irgendetwas fehlt fast immer<br />
Hinzu kommen der generelle<br />
Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />
überbordende<br />
Lohnkostensteigerungen,<br />
Sprach- und Kommunikationsdefizite<br />
bei immer mehr<br />
Arbeitnehmern sowie fehlende<br />
soziale und berufliche<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Qualifikationen. Dies alles<br />
führt zu immer weniger Service<br />
und bringt auch diejenigen<br />
in die Bredouille, die an<br />
sich und ihre Produkte höchste<br />
Ansprüche stellen oder Dienstleistungsexzellenz<br />
anstreben.<br />
Irgendetwas in der Liefer- und<br />
Prozesskette fehlt heute fast<br />
immer.<br />
Radikal an den Interessen<br />
der Kunden ausrichten<br />
Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />
Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />
entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />
Forderer sich wünschen, sind<br />
es jedoch die guten Beispiele<br />
der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />
entspringen<br />
nicht dem Mangel, sondern<br />
disruptiven Ideen, die nur<br />
deswegen funktionieren,<br />
weil sie etwas Bekanntes<br />
verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />
Sinne, ein bestehendes<br />
Problem – und richten sich<br />
dabei radikal an den Interessen<br />
der Kunden aus.<br />
Der Kunde gerät<br />
allzu oft aus dem Fokus<br />
Diejenigen, die noch wollen,<br />
meistens die Unternehmer<br />
selbst oder Mitarbeiter „vom<br />
alten Schlag“, sehen ihre<br />
Chance, dieser Nivellierung<br />
und Commitment-Verarmung<br />
zu entkommen, in der Digitalisierung.<br />
Immer mehr Roboter,<br />
Algorithmen und KIs treten an die<br />
Stelle menschlicher Produktivität. Eine<br />
generelle Lösung bringt dies indes nicht<br />
sicher. Denn: Viele Unternehmen digitalisieren<br />
zwar Prozesse, um Lücken zu<br />
schließen, nehmen aber dabei meist<br />
die eigene Perspektive ein. Bekämpft<br />
wird der Mangel. Lösungen für intern<br />
vorhandene Defizite werden gesucht.<br />
Es dominiert die „Wir-Perspektive“. Der<br />
Kunde mit seinen Wünschen gerät dabei<br />
allzu oft aus dem Fokus.<br />
Dabei steigen die Wünsche und Anforderungen<br />
der Kunden. Die gleichen<br />
Menschen, die weniger arbeiten möch-<br />
Schlechtes bleibt schlecht<br />
Die negativen Beispiele der<br />
Digitalisierung hingegen<br />
finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />
von Verkehrsbetrieben,<br />
bei „digitalen“<br />
Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />
Behördenleistungen oder<br />
ten, wollen in ihrer Freizeit konsumieren. den Service-Apps und Hotlines von Energieversorgern.<br />
Es sind diese abschre-<br />
Und zwar möglichst vom Besten und<br />
Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />
sein, verfügbar und am besten nur einen belegen: Es hat keinen Sinn, schlechte<br />
Mausklick entfernt. Das passt dann ja und nicht am Kunden ausgerichtete Prozesse<br />
von der analogen in die digitale<br />
zusammen, möchte man meinen. Digitalisieren<br />
ist die Lösung. Schließlich machen<br />
Amazon, Uber, AirBnB und Gorillas schlecht, auch wenn es statt in Akten-<br />
Welt zu übertragen. Schlechtes bleibt<br />
vor, wie es geht: alles immer schnell. deckeln in der Cloud abgelegt wird.<br />
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Ohnehin ist in den letzten fünf Jahren<br />
kaum mehr etwas wirklich Disruptives<br />
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48 Wirtschaft<br />
49<br />
Premium geht anders:<br />
Das Analoge hat<br />
eine Zukunft<br />
Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />
Termine platzen, nicht selten<br />
kurzfristig. Absprachen<br />
werden nicht eingehalten,<br />
Versprechen gebrochen. Der<br />
Handschlag gilt kaum noch<br />
etwas. Die Zuverlässigkeit<br />
nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />
und Lieferanten als<br />
auch gegenüber den Kunden.<br />
Die deutsche Wirtschaft hat<br />
ein Commitment-Problem.<br />
Viele Unternehmer werden<br />
dies bestätigen. Die ehemals<br />
„deutschen Tugenden“ wie<br />
Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur mehr wenig.<br />
Chillen und Work-Life-Balance<br />
stehen weitaus höher im Kurs<br />
als Verantwortungsübernahme<br />
und Pflichterfüllung. Und<br />
nun auch noch der Wunsch<br />
nach einer 4-Tage-Woche, natürlich<br />
bei vollem Lohnaus-<br />
„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />
zählen nur noch wenig.<br />
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Geld. Work ist nur Mittel zum<br />
Zweck, lästige Unterbrechung<br />
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eigentlichen Sinn des Lebens<br />
definieren. Etwas Schaffen,<br />
anderen dienen, Ergebnisse<br />
produzieren? Wozu? Was<br />
habe ich davon? Hedonismus<br />
allenthalben, desto ausgeprägter,<br />
je weniger individuelles<br />
Produktivitätspotenzial<br />
vorhanden ist.<br />
Irgendetwas fehlt fast immer<br />
Hinzu kommen der generelle<br />
Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />
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in die Bredouille, die an<br />
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anstreben.<br />
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Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />
Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />
entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />
Forderer sich wünschen, sind<br />
es jedoch die guten Beispiele<br />
der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />
entspringen<br />
nicht dem Mangel, sondern<br />
disruptiven Ideen, die nur<br />
deswegen funktionieren,<br />
weil sie etwas Bekanntes<br />
verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />
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Problem – und richten sich<br />
dabei radikal an den Interessen<br />
der Kunden aus.<br />
Der Kunde gerät<br />
allzu oft aus dem Fokus<br />
Diejenigen, die noch wollen,<br />
meistens die Unternehmer<br />
selbst oder Mitarbeiter „vom<br />
alten Schlag“, sehen ihre<br />
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und Commitment-Verarmung<br />
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allzu oft aus dem Fokus.<br />
Dabei steigen die Wünsche und Anforderungen<br />
der Kunden. Die gleichen<br />
Menschen, die weniger arbeiten möch-<br />
Schlechtes bleibt schlecht<br />
Die negativen Beispiele der<br />
Digitalisierung hingegen<br />
finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />
von Verkehrsbetrieben,<br />
bei „digitalen“<br />
Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />
Behördenleistungen oder<br />
ten, wollen in ihrer Freizeit konsumieren. den Service-Apps und Hotlines von Energieversorgern.<br />
Es sind diese abschre-<br />
Und zwar möglichst vom Besten und<br />
Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />
sein, verfügbar und am besten nur einen belegen: Es hat keinen Sinn, schlechte<br />
Mausklick entfernt. Das passt dann ja und nicht am Kunden ausgerichtete Prozesse<br />
von der analogen in die digitale<br />
zusammen, möchte man meinen. Digitalisieren<br />
ist die Lösung. Schließlich machen<br />
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Ohnehin ist in den letzten fünf Jahren<br />
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50 Wirtschaft<br />
51<br />
grundsätzliche Digitalisierung von Geschäftsmodellen<br />
nichts mehr nur für<br />
Tech-Pioniere und Business-Revolutionäre,<br />
sondern normaler Alltag in nahezu<br />
allen Unternehmen. Aus der Disruption<br />
ist schleichender Fortschritt geworden.<br />
Das Digitale wird zum Alltag und geht<br />
weit über die Themen Homeoffice, Videokonferenzen<br />
und Streaming hinaus.<br />
Kaum ein Prozess, der nicht auf den digitalen<br />
Prüfstand gestellt wird. Aber eben<br />
meistens aus der bereits zitierten „Wir-<br />
Perspektive“.<br />
© FREEPIK.COM<br />
Mangel ist ansteckend<br />
Exzellenz, Premium, Servicequalität<br />
erfordern jedoch die radikale Orientierung<br />
am Kunden. Der interne Mangel<br />
an Personal oder Aufopferungsbereitschaft<br />
ist meist ein schlechter Ratgeber<br />
im Rahmen der Digitalisierung.<br />
Denn: Mangel ist ansteckend. Er überträgt<br />
sich und lässt den Kunden unzufrieden<br />
und frustriert zurück. Chatbots<br />
sind weder in der Lage, dem Kunden<br />
in seinem Reklamationsärger Respekt<br />
und Empathie zu zollen, noch aus der<br />
Beschwerde soziales Kapital zu generieren.<br />
Der Hotel-Check-In und -Check-<br />
Out mittels QR-Code ersetzt nicht das<br />
Gefühl des Willkommenseins. Und<br />
der Ferndiagnose des Hausarztes oder<br />
Handwerkers ohne reale Inaugenscheinnahme<br />
darf zurecht misstraut<br />
werden. Checklisten und Algorithmen<br />
ersetzen menschliche Interaktion nicht.<br />
Und so bleibt ein Gefühl der Unzufriedenheit<br />
zurück. McDonalds wird immer<br />
teurer – der Inflation und dem Personalmangel<br />
sei Dank. Zugleich aber<br />
übernimmt der Gast einen Großteil der<br />
Arbeit. Er bestellt selbst – am Terminal.<br />
Er scrollt sich durch x Auswahlmöglichkeiten<br />
und Varianten, zahlt am Ende<br />
bargeldlos und reiht sich dennoch in<br />
der <strong>Ausgabe</strong>schlange ein. Eine Verbesserung?<br />
Eher nicht. Der Kunde hat<br />
mehr Arbeit, mehr Stress und weniger<br />
Beratung, zahlt aber einen höheren<br />
Preis. Dem entgegen stehen zwar das<br />
Designambiente der McCafés und der<br />
neue Am-Platz-Service, das ungute Gefühl,<br />
dass hier etwas nicht zusammenpasst,<br />
wird aber dadurch eher verstärkt.<br />
Diese Widersprüchlichkeit ist eher die<br />
Regel als die Ausnahme. Das Gefühl,<br />
dass die Digitalisierung weit überwiegend<br />
dem Anbieter nutzt, nicht jedoch<br />
dem Kunden, macht sich an vielen Stellen<br />
breit.<br />
Ein digitaler Prozess<br />
ist nicht automatisch ein guter Prozess<br />
Die Digitalisierung verstärkt an vielen<br />
Stellen den Verfall an Service und Qualitätsbewusstsein.<br />
Wer premium denkt<br />
und hochkarätige Klientele ansprechen<br />
möchte, sollte dies bedenken. Ein digitaler<br />
Prozess ist nicht automatisch ein<br />
guter Prozess. Es könnte schon sehr bald<br />
zum Privileg werden, mit Menschen zu<br />
interagieren – vor allem mit solchen, die<br />
ihren Beruf noch als Berufung verstehen,<br />
und die Exzellenz zu liefern bereit sind.<br />
© FREEPIK.COM<br />
Digital kann jeder<br />
Insbesondere für Premiumanbieter wird<br />
es deswegen wichtig bleiben, nicht nur<br />
in Digitales, sondern auch in Menschen<br />
zu investieren – und zwar ausnahmslos<br />
in die, die Performance großschreiben<br />
und die wissen, dass es ihre Leistung ist,<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
die auch die Kunden glücklich macht<br />
und so allen zum Vorteil gereicht. Digitale<br />
Leistungen werden schon sehr bald<br />
nicht mehr das Unterscheidungs- und<br />
Abgrenzungsmerkmal sein. Digital kann<br />
letztlich jeder. Premiumanbieter werden<br />
sich daran messen lassen müssen, wo sie<br />
noch Menschen einsetzen, nicht Technik.<br />
Premium darf keinerlei<br />
Durchschnitt tolerieren<br />
Dass, was intelligente und radikal am<br />
Kunden ausgerichtete Technologien sowie<br />
exzellente Menschen nicht leisten<br />
können, muss einfach weggelassen<br />
werden. Weniger ist mehr. Premium<br />
darf keinerlei Durchschnitt tolerieren<br />
– schon gar nicht in einer digitalen Nivellierungswirtschaft.<br />
Sich reduzieren,<br />
wird die Folge sein. Weiter verknappen,<br />
verteuern und exklusivieren, statt zu digitalisieren<br />
wird zum überlegenswerten<br />
Premium darf keinerlei Durchschnitt<br />
tolerieren – auch nicht bei der Gestaltung<br />
des Großen Preises des Deutschen<br />
Mittelstands.<br />
© FOTOMONTAGE: URSULA HOITZ<br />
Konzept für Premiumanbieter. Denn der<br />
anspruchsvolle Kunde wird sich nicht<br />
durch Algorithmen allein zufriedenstellen<br />
lassen. Premium wird sich sehr bald<br />
daran messen lassen, was nicht digital<br />
ist. Das Analoge hat so eine Zukunft und<br />
bekommt einen neuen Wert, ebenso der<br />
Faktor Mensch – wenn dieser denn bereit<br />
ist, Werte zu schaffen, Werte zu geben<br />
und Werte zu leben. •<br />
Falk S. Al-Omary<br />
ist Strategieberater rund<br />
um die Themen Marke,<br />
Medien, Meinungsbildung<br />
und Markteinführung sowie<br />
erfahrener Krisenkommunikationsmanager.<br />
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Über den Autor<br />
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Höchste Standards<br />
Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Wilhelm Wähler GmbH<br />
Im Jahr 1919 eröffnete Wilhelm Wähler mit<br />
seiner Ehefrau Ella ein Elektrogeschäft im<br />
niedersächsischen Dorum.<br />
Über hundert Jahre später, im Jahr <strong>2023</strong>, bietet die Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Wilhelm Wähler GmbH mehr als 660 Mitarbeitenden<br />
an elf Standorten eine sichere berufliche Zukunft.<br />
Wähler ist heute Norddeutschlands führendes Tief- und Rohrleitungsbauunternehmen<br />
– in Familienhand seit vier Generationen.<br />
Vom ersten Tag an unverrückbar ist hierbei die unternehmerische<br />
Haltung Wählers: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Sein Unternehmen<br />
ist die älteste Tochter der erfolgreichen Seier Unternehmensgruppe<br />
mit insgesamt 1.700 Mitarbeitenden. Ihr Kopf: Ulrich Seier.<br />
Wähler setzt seit jeher Standards der Branche. Ein aktuelles Leuchtturmprojekt<br />
ist die neue Wasserstoffleitung in Hamburg. Auf den<br />
Gebieten Fernwärme, Glaserfaser, Hausanschlüsse, Horizontalbohrungen,<br />
Hoch- und Tief- sowie Kabel-, Kanal- und Rohrleitungsbau,<br />
Kampfmittelsondierung, Microtunneling, Sanierung,<br />
Saugbaggern, Telekommunikation und Vermessungen arbeitet<br />
Wähler mit modernsten Verfahren, investiert kontinuierlich in<br />
Maschinen- und Fuhrpark.<br />
Zwischen Nord- und Ostsee arbeitet Wähler mit allen namhaften<br />
Ver- und Entsorgungsunternehmen zusammen und baut auf ein<br />
Netzwerk verlässlicher Geschäftspartner sowie seine wertvollste<br />
Ressource: die eigenen hochqualifizierten und -motivierten Teams.<br />
Mensch im Mittelpunkt<br />
Sie tragen auf der Baustelle und im Büro jeden Tag zu Wertschöpfung<br />
und Nachhaltigkeit bei; viele Mitarbeitende seit mehreren<br />
Jahrzehnten und sogar mehreren Generationen.<br />
Denn Wähler bietet krisenfeste Arbeitsplätze mit gutem Gehalt, vielen<br />
Benefits und passgenauen Weiterentwicklungsmöglichkeiten.<br />
Dass die Menschen bei Wähler zufrieden sind, zeigt zum Beispiel<br />
die aktuelle Rezertifizierung mit den Siegeln „Anerkannt Guter<br />
Arbeitgeber“ und „Anerkannt Guter Ausbilder“, deren Vergabe auf<br />
Mitarbeitenden-Feedbacks basiert.<br />
Wähler qualifiziert seine Fachkräfte nach höchsten Standards. Über<br />
Berufsausbildungen, duale Studiengänge und Praktika finden junge<br />
Menschen ihren Weg zu Wähler, werden auf ihre Zukunft bestmöglich<br />
vorbereitet und mit zahlreichen Programmen unterstützt.<br />
„Wir fordern und fördern. Dabei führen wir zu<br />
größtmöglicher Selbstständigkeit. Unser Erfolg<br />
basiert auf einem vernünftigen Führungsstil“,<br />
Frank von der Geest, Geschäftsführer von WÄHLER und Ulrich<br />
Seier, Geschäftsführer der SEIER Unternehmensgruppe (v.l.)<br />
Tradition und Innovation<br />
Klaus Seier, Enkel des Gründers, legte 37 Jahre lang als Wähler Geschäftsführer<br />
den Grundstein für die immensen Erfolge, die Ulrich<br />
Seier in vierter Generation mit der Holding heute so erfolgreich fortführt.<br />
Die Unternehmerfamilie lebt seit jeher aktiv in der niedersächsischen<br />
Gemeinde Wurster Nordseeküste. Im Jahr 2022 zeichnete<br />
die Oskar-Patzelt-Stiftung Klaus Seier für sein Lebenswerk aus.<br />
Seit 2015 führt Frank von der Geest, seit 1987 im Unternehmen, die<br />
Geschäfte bei Wähler – und das Traditionsunternehmen weiterhin<br />
zu stabilem Wachstum. 2022 stieg sein technischer Leiter Michael<br />
Fredrich mit ein in die Geschäftsführung. Unter dieser Führung stellt<br />
Wähler die passgenaue Qualifikation der Mitarbeitenden, die Gründung<br />
neuer Standorte und den Aufbau weiterer Geschäftsfelder –<br />
und damit die verlässliche Versorgung der Region – sicher.<br />
so Frank von der Geest.<br />
Dass das Konzept funktioniert, beweist der Große Preis des Mittelstandes,<br />
den Wähler im Jahr 2020 gewann. Er erfüllt die gesamte<br />
Belegschaft mit Stolz, ausruhen wird sich darauf niemand. Ulrich<br />
Seier, Geschäftsführender Gesellschafter, weiß:<br />
„Wähler gestaltet erfolgreich die Zukunft.<br />
Die menschlichen Werte, die mein Urgroßvater<br />
Wilhelm Wähler in das Unternehmen<br />
einbrachte, sind Basis des Erfolges.“
54 Wirtschaft<br />
55<br />
Supervison im Mittelstand<br />
– Begleiter in der<br />
VUKA-Welt<br />
Der Mittelstand ist mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Oft geht<br />
es um Zahlen, Daten, Fakten, um Strategien und Strukturen. Doch die<br />
schnelllebige VUKA-Welt erfordert zunehmend auch die systematische<br />
Arbeit am und mit dem menschlichen Faktor.<br />
Das Akronym VUKA (engl. VUCA) steht<br />
für verschiedene Facetten der arbeitsweltlichen<br />
Unübersichtlichkeit:<br />
Volatilität: Manche Entwicklungen<br />
unterliegen starken Schwankungen.<br />
(Volatility)<br />
Unsicherheit: Wir verfügen nie über<br />
Sozialimmobilien aus einer Hand<br />
Planung von i n n o v a t i v e n Sozialimmobilien - mit größter Kompetenz und Begeisterung.<br />
Projektentwicklung<br />
und Generalplanung<br />
Baukostencontrolling und<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachung<br />
Energieberatung für eine<br />
nachhaltige Sozialimmobilie<br />
Besuchen Sie unsere eigenen Modellprojekte mit Hotelcharakter und lassen Sie sich für die Errichtung Ihrer Immobilien inspirieren!<br />
Quartiershaus LieSEElotte<br />
Sandersdorf-Brehna<br />
„Live-Labor“<br />
alle und selten über alle wesentlichen<br />
Informationen, um Situationen zu bewerten<br />
und Entscheidungen zu treffen.<br />
(Uncertainty)<br />
Komplexität: Wir haben es mit einer immer<br />
weiter steigenden Zahl von Einflussfaktoren<br />
und Wechselwirkungen zu tun.<br />
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Landsberg (bei Halle)<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
(Complexity)<br />
Ambiguität: Was heute richtig war, kann<br />
morgen falsch und übermorgen wieder<br />
richtig oder völlig irrelevant sein.<br />
(Ambiguity)<br />
In der VUKA-Welt müssen Entscheidungen<br />
im Zustand wachsender Unsicherheit<br />
getroffen werden. Viele Führungskräfte,<br />
aber auch Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter oder Teams nehmen zur<br />
Bewältigung dieser Aufgabe persönliche<br />
Beratung in Form von Supervision oder<br />
Coaching in Anspruch. Auch mittelständische<br />
Unternehmen profitieren davon,<br />
dass Supervisorinnen und Supervisoren<br />
so leicht nichts umhaut. Sie kennen den<br />
Umgang mit (existenziellen) Krisen, mit<br />
Konflikten, mit schwierigsten Veränderungen.<br />
Sie können multiperspektivisch<br />
sehen und denken. Und sie verzichten<br />
auf Tschacka-Rhetorik, vermeiden<br />
das Versprechen von Schein-Lösungen.<br />
Stattdessen erweitert Supervision die<br />
Problemlösungskompetenz. Davon profitieren<br />
Organisationen tatsächlich nachhaltig.<br />
Supervision, Coaching, Organisationsberatung<br />
– was ist was?<br />
Supervision ist Beratung für Personen<br />
und Organisationen, deren eigene primäre<br />
Aufgabe die Arbeit mit und am<br />
Menschen ist, und die deshalb immer<br />
wieder ihre professionelle Position gegenüber<br />
ihren Klienten und Klientinnen<br />
justieren oder neu finden müssen. Dies<br />
ist höchst anspruchsvolle Beziehungsarbeit,<br />
für die Supervision unerlässlich ist.<br />
Coaching richtet sich an Personen, oft<br />
Führungskräfte, in Organisationen, deren<br />
Ziel es ist, ihr Handlungsrepertoire<br />
zu erweitern. Es ist meist anlassbezogen,<br />
lösungsorientiert und zeitlich begrenzt,<br />
mit Blick auf eine bestimmte Fragestellung<br />
oder Herausforderung. Coaching<br />
unterstützt bei der Selbstreflexion und<br />
Erprobung neuer Verhaltensweisen.<br />
Organisationsberatung nimmt die Organisation<br />
als Ganzes in den Blick, um ihre<br />
© MICHAELA NESTLER/FOTO-STEINKE<br />
Funktions- und Leistungsfähigkeit zu erhalten<br />
oder zu steigern. Sie ist fokussiert<br />
auf professionelle Begleitung von Veränderungsprozessen.<br />
Supervision und Coaching können in<br />
Organisationsberatungs-Prozesse integriert<br />
werden.<br />
Wofür wird Supervision eingesetzt?<br />
Supervision setzt sich mit den widersprüchlichen,<br />
komplexen Anforderungen<br />
der Arbeitswelt auseinander. Sie wird oft<br />
ohne spezifischen Anlass als Instrument<br />
zur stetigen Qualitätssicherung, Personal-<br />
und Organisationsentwicklung<br />
eingesetzt. Supervision kann auch als<br />
Maßnahme zur Krisenbewältigung, Konfliktbearbeitung,<br />
Begleitung von Veränderungsprozessen<br />
u.ä. genutzt werden<br />
– immer dann, wenn das Gefüge „Person,<br />
Rolle, Organisation und Arbeit“ reflektiert<br />
oder neugestaltet werden muss. Es<br />
gibt unterschiedliche Formate der Einzel-,<br />
Team- sowie Gruppensupervision. In Fallsupervisionen<br />
geht es um die Reflexion<br />
von konkreten Fällen. Ist die Leitungsrolle<br />
der Gegenstand, spricht man von Leitungssupervision.<br />
Vorteile implementierter Supervision<br />
für eine Organisation<br />
Organisationen, die in Supervision investieren,<br />
profitieren von einer deutlich<br />
gesteigerten Professionalität ihrer Mitarbeitenden<br />
im Umgang mit Widersprüchlichkeiten,<br />
Konflikten oder Kommunikationsproblemen,<br />
wie sie in der<br />
Arbeitswelt unausweichlich sind.<br />
Organisationen, die dauerhaft Supervision<br />
verankern, können die Veränderungsdynamiken,<br />
die in der VUKA-Welt<br />
zur Normalität geworden sind, besser<br />
verstehen und bearbeiten. •<br />
Die Autoren<br />
Dr. Annette Mulkau und Robert Erlinghagen bilden zusammen den Vorstand der Deutschen<br />
Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv). Die DGSv setzt sich seit ihrer Gründung 1989 für die Qualität<br />
von Supervisions- und Coachingangeboten ein.<br />
© PHILIPPE RAMAKERS<br />
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56 Wirtschaft<br />
57<br />
Weshalb sollten Frauen<br />
GRÜNDEN?<br />
Warum sollten Frauen<br />
NICHT GRÜNDEN?<br />
Gründen Frauen anders? Auf jeden Fall weniger. Laut Female Founders<br />
Monitor 2022 liegt der Gründerinnenanteil in Deutschland bei 20 Prozent.<br />
Ein Interview mit Sandra Thumm, Network- und Marketing Managerin<br />
am Startup Incubator Berlin, dem Gründungszentrum der Hochschule<br />
für Wirtschaft und Recht Berlin.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Euro erhalten haben, das Finanzierungsvolumen<br />
unter den Männer-Teams mit<br />
9,7 Millionen Euro um das 9-Fache höher<br />
liegt. Mehr als vier von fünf Frauen identifizieren<br />
dabei ein strukturelles Problem<br />
und stimmen der Aussage zu, dass Gründerinnen<br />
bei Investmententscheidungen<br />
kritischer hinterfragt werden als Gründer.<br />
Zudem sind deutlich weniger Frauen als<br />
Business Angel aktiv. Nur 6 Prozent der<br />
Gründerinnen investieren selbst in Startups,<br />
bei den Männern sind es 16 Prozent.<br />
Die Projekte von Gründerinnen werden<br />
bei Investmententscheidungen strenger<br />
unter die Lupe genommen als die von<br />
Männern?<br />
Ja, häufig sogar von Frauen selbst. Frauen<br />
bewerten andere Frauen kritischer, bringen<br />
sich oft gegenseitig nicht so voran<br />
wie Männer sich untereinander. Studien<br />
belegen das. Konkurrenz unter Frauen zu<br />
ihren Ungunsten ist ein weit verbreitetes<br />
Phänomen und gleichzeitig ein Tabuthema.<br />
Hier müssen wir Frauen beginnen<br />
umzudenken, das Prinzip der Netzwerk-<br />
Solidarisierung adaptieren. Es geht um<br />
Gleichberechtigung in alle Richtungen.<br />
Wir müssen den Change hin zu einer diversen<br />
Arbeitswelt mitgestalten, indem<br />
wir alle voneinander lernen dürfen, uns<br />
gegenseitig unterstützen. Ehrlich gemeinte<br />
Frauennetzwerke sind dabei sehr<br />
relevant.<br />
Das Problem ist erkannt, eine Lösung in<br />
Sicht?<br />
Auch hier schaue ich optimistisch in die<br />
Zukunft. Akteure und Akteurinnen im<br />
Startup-Ökosystem gehen die Themen<br />
Gender Gap in all seinen Facetten und<br />
Netzwerken sehr engagiert an. Es gibt<br />
mittlerweile eine ganze Reihe von Akademien<br />
für Female Business Angels und<br />
Female-Investors-Netzwerke, die Gründerinnen<br />
gezielt ansprechen können. u<br />
Bei der Leitung kleinerer und mittlerer<br />
Unternehmen in Deutschland liegt der<br />
Frauenanteil nur bei 16 Prozent.<br />
Ute und Gaby Schilling sind also auch<br />
eher eine Ausnahme: Sie arbeiten seit<br />
2019 in der Geschäftsleitung des Familienunternehmens<br />
Schiling Engeneering.<br />
© MILENA SCHILLING<br />
© PRIVAT / STARTUP INCUBATOR BERLIN<br />
Sandra Thumm organisiert Female-<br />
Empowerment-Veranstaltungen rund<br />
um Businesspläne und Finanzierung<br />
von Startups, berät und begleitet Frauen<br />
mit Gründungsideen auf dem Weg zum<br />
eigenen Unternehmen. Die Gründerin<br />
ist Network- und Marketing Managerin<br />
am Startup Incubator Berlin, dem<br />
Gründungszentrum der Hochschule für<br />
Wirtschaft und Recht Berlin.<br />
Sandra Thumm organisiert Female-Empowerment-Veranstaltungen<br />
rund um<br />
Businesspläne und Finanzierung von<br />
Startups und bringt Frauen mit Gründungsideen<br />
und Vorbildunternehmerinnen<br />
zusammen. Darüber hinaus engagiert<br />
sich die ehemalige Gründerin des<br />
Portals „schwangerinmeinerstadt.de“<br />
für das Aktionsfeld Diversität der Berliner<br />
Startup Agenda 2022–2026.<br />
Offensichtlich sind die Hürden für Frauen<br />
im Startup-Ökosystem hoch, legt man<br />
die Zahlen des Female Founders Monitor<br />
2022 zugrunde. Woran liegt das?<br />
Wichtig ist hier die Differenzierung zwischen<br />
Existenzgründung (Selbständigkeit<br />
aus dem erlernten Beruf heraus)<br />
und Startup-Gründungen. Letzteres sind<br />
innovative Geschäftsideen mit Potenzial<br />
und offenen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
In der Existenzgründung mit einem mehr<br />
oder weniger festen Plan, dessen Umsetzung<br />
eigenes fachliches Knowhow<br />
voraussetzt, ist der prozentuale Anteil<br />
der Frauen höher. Dabei gründen Frauen<br />
bevorzugt solo. Um Investments zu erhalten,<br />
empfiehlt es sich jedoch, im Team<br />
zu gründen. Solopreneure haben es im<br />
Startup-Ökosystem generell schwerer.<br />
Bei der Finanzierung von Startups, die<br />
als Team gründen, ist das Risiko für Investoren<br />
und Investorinnen einfach gerin-<br />
ger, auch schon in der Pre-Seed-Phase vor<br />
der eigentlichen Gründung.<br />
Spielt auch die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf eine Rolle, die Frauen davon<br />
abhält zu gründen?<br />
Hier gibt es Vor- und Nachteile. Privat<br />
versicherte Selbständige erhalten zum<br />
Beispiel kein Mutterschaftsgeld. Glücklicherweise<br />
gibt es inzwischen starke<br />
Initiativen, um dies zu ändern. Auch die<br />
Politik hat das Thema auf der Agenda.<br />
Andererseits können mit einer guten<br />
(längerfristigen) Planung Familiengründung<br />
und Selbständigkeit gleichzeitig<br />
durchaus gut funktionieren, sogar Vorteile<br />
bringen. Ich habe selbst mit zwei<br />
kleinen Kindern gegründet. Das hat mir<br />
eine Karriere ermöglicht, die ich in Teilzeit<br />
als Angestellte nicht hätte verfolgen<br />
können. Die Selbständigkeit bot mir ausreichend<br />
Flexibilität und Zeit, um mich<br />
um meine Kinder zu kümmern und beruflich<br />
voranzukommen.<br />
Liegt es auch an der Anschubfinanzierung?<br />
Unbedingt! Es gibt einen Gender-Gap<br />
beim Kapital. Im Female Founders Monitor<br />
2022 ist nachzulesen, dass während<br />
die befragten weiblichen Gründungsteams<br />
im Schnitt bisher 1,1 Millionen<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
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zu erschliessen. Ob mit unseren modularen Wasserstofftankstellen,<br />
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arbeiten daran, dass unsere Zukunft nachhaltiger<br />
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Dabei folgen wir immer unserem Firmenmotto<br />
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58 Wirtschaft<br />
59<br />
© BORIS LÖFFERT<br />
Ein Beispiel einer erfolgreichen Gründerin:<br />
Christine Rößler gründete 1998 die Beauty<br />
Spa Service GmbH im Erzgebirge und<br />
wurde 2019 von der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.<br />
Außerdem sind andere Investors Networks<br />
ausreichend sensibilisiert, so dass<br />
sie grundsätzlich nur gemischte Jurys<br />
entscheiden lassen. Dies ist aus meiner<br />
Sicht der Schlüssel – die Mischung von<br />
Akteuren und Akteurinnen. Das ist das<br />
Ziel aller Initiativen.<br />
Welche Rahmenbedingungen braucht es<br />
für mehr Gründerinnen?<br />
KOMMEN SIE IN<br />
UNSER TEAM!<br />
Vier von fünf Frauen sehen bessere Angebote<br />
zur Vereinbarkeit von Familie und<br />
Unternehmertum als zentralen Hebel<br />
zur Stärkung des Startup-Ökosystems –<br />
unter den Männern nur jeder Zweite. Um<br />
Gründerinnen in Deutschland zu stärken<br />
und diesen Weg für mehr Frauen zur echten<br />
Option zu machen, müssen wir an<br />
die strukturellen Rahmenbedingungen<br />
ran. Dies ist Teil der Aufgaben der Startup<br />
Agenda Berlin sowie diverser anderer<br />
Initiativen, vom Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Klimaschutz und von der<br />
bga – Bundesweite Gründerinnenzentrale.<br />
Es ist schon viel Bewegung in die Sache<br />
gekommen.<br />
Wie bringt man Frauen dazu, diese besseren<br />
Rahmenbedingungen für sich zu<br />
nutzen?<br />
Ein Thema sollte man nicht außer Acht<br />
lassen: Die Inspiration für Gründung als<br />
Karriereweg sollte schon deutlich früher<br />
als an der Hochschule beginnen, Entrepreneurship<br />
schon in Grundschulen und<br />
Oberschulen eingebunden werden. Dafür<br />
engagiert sich zum Beispiel Professor<br />
Dr. Sven Ripsas von der HWR Berlin mit<br />
dem Network for Teaching Entrepreneurship<br />
Deutschland (NFTE Deutschland),<br />
einem Entrepreneurship-Programm für<br />
Lehrende und SchülerInnen. Als Gründungszentrum<br />
beteiligen wir uns am<br />
„Girls Day“ mit dem Thema „Gründung<br />
als Karriereweg“. Die HWR Berlin organisiert<br />
jedes Jahr gemeinsam mit dem Verein<br />
Berliner Wirtschaftsgespräche einen<br />
Wirtschaftsführerschein für Schüler und<br />
Schülerinnen. Auch hier steht Gründung<br />
und Selbständigkeit als Berufsperspektive<br />
auf der Agenda.<br />
Sie haben selbst gegründet. Was hätten<br />
Sie gern gewusst, bevor Sie den Schritt in<br />
die Selbständigkeit gegangen sind?<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
nach Sympathie, auch mit einer Strategie.<br />
Wen möchtet ihr kennenlernen und<br />
warum? Business Angels oder ProfessorInnen<br />
sind auch sehr gute MentorInnen.<br />
Manchmal ist Knowhow viel wertvoller<br />
als ein Investment.<br />
Wie unterstützt der Startup Incubator<br />
Berlin Gründungsinteressierte und hier<br />
besonders Frauen und weshalb?<br />
Wir haben uns für unsere Förderprogramme<br />
selbst eine 50-Prozent-Quote<br />
als Ziel gesetzt – und es funktioniert!<br />
Darauf sind wir sehr stolz. Wir initiieren<br />
spezielle Formate wie Talks, um<br />
Frauen anzusprechen und dazu zu motivieren,<br />
sich vor ihrer Gründung für<br />
die Programme des Startup Incubator<br />
Berlin zu bewerben. Dazu zählt zum<br />
Beispiel der „HWR Female Founders<br />
Talk“. Wir bieten in Kooperation mit der<br />
Initiative „FRAUEN unternehmen“ eine<br />
Plattform für den Austausch von Gründungsinteressierten<br />
mit Vorbildunternehmerinnen.<br />
Ein weiteres Angebot ist<br />
der „Female Founders Finance Day“, bei<br />
dem wir zusammen mit der Berliner<br />
Sparkasse Gründerinnen ausführlich<br />
zu Finanzierungsmöglichkeiten und<br />
der Beantragung von Fördermitteln beraten.<br />
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am besten?<br />
Es ist mir ehrlich eine Freude, junge<br />
UnternehmerInnen mit meinem Netzwerk<br />
zu unterstützen und sie auf dem<br />
Weg zum Erfolg zu begleiten. Sie sind<br />
unsere Zukunft und haben beeindruckende<br />
Ideen und eine große Leidenschaft<br />
für ihre Geschäftsmodelle. Dieser<br />
Funke springt immer wieder über. •<br />
Melanie Baum sanierte als neue<br />
Geschäftsführerin das Unternehmen<br />
ihres verstorbenen Vaters und erhielt<br />
2022 den Großen Preis des Mittelstandes<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
© TOBIAS WEBER<br />
Unsere aktuellen Jobangebote:<br />
• Medientechnologe Druck (m/w/d)<br />
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Wir bieten Ihnen u.a.:<br />
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Meine Gründung liegt schon 12 Jahre zurück.<br />
Das großartige Startup-Ökosystem,<br />
das sich seitdem in Berlin etabliert hat,<br />
hätte ich mir damals gewünscht. Das<br />
Berliner Startup Stipendium zum Beispiel<br />
unterstützt ideal beim Gründen.<br />
Heute muss man nicht solche Existenzängste<br />
haben wie früher, es gibt hervorragende<br />
Förderprogramme. Ich hätte<br />
in meiner Gründungsphase gern mehr<br />
über Angel Investments gewusst und<br />
wie man einen Exit plant. Das alles kann<br />
man heute in einem Gründungszentrum<br />
lernen, erhält professionelles Coaching<br />
und Mentoren und Mentorinnen an die<br />
Seite, wenn man möchte. Das inzwischen<br />
allgegenwärtige Netzwerkmanagement<br />
hätte mir auch enorm weitergeholfen.<br />
Wenn Sie Menschen, die sich mit dem<br />
Gedanken tragen zu gründen, nur einen<br />
Tipp geben könnten, welcher wäre das?<br />
GründerInnen sollten viel Arbeit in ihr<br />
Netzwerk investieren und das nicht nur<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
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61<br />
Zurückgeschickt:<br />
Verbrannt oder geflickt?<br />
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Wie die Retoure<br />
zum Krisenfall wird<br />
Händler müssen nach außen – aber auch nach innen – klar ihre Prozesse darstellen, denn für langfristige Kundenbindung sind<br />
enttäuschte Erwartungen Gift. Intransparente Prozesse oder gar kommunikatives Greenwashing können zu signifikanten Reputationsschäden<br />
führen. Aber wenn unternehmensintern nicht jeder im Bilde ist, dass die Rentabilität einer ganzen Produktsparte<br />
verpufft, wenn sie retourniert wird, sind Kundenerwartungen in Sachen Nachhaltigkeit oder auch Service kaum noch zu erfüllen.<br />
© FREEPIK.COM<br />
Die Retoure als Spielball von Wirtschaftlichkeit<br />
und Intransparenz<br />
Immer wieder liest man von Meldungen<br />
über die Vernichtung von retournierter<br />
Ware. Das jüngste Beispiel ist Zalando.<br />
Die Diskrepanz zwischen Marketing-<br />
Aussagen und tatsächlicher Umsetzung<br />
des Online-Modehändlers brachte<br />
ihm sogar die Aufmerksamkeit in der<br />
Hauptnachrichtensendung Tagesschau<br />
ein. Versprechen zu Nachhaltigkeit bei<br />
Rücksendungen wurden durch Retouren,<br />
die tausende Kilometer durch Europa<br />
gefahren wurden – um letztendlich<br />
vernichtet zu werden – konterkariert.<br />
Kunden fühlten sich hintergangen,<br />
in der Öffentlichkeit wurde das Image<br />
des Unternehmens signifikant beschädigt<br />
- mit entsprechend zu erwartenden<br />
Auswirkungen auf den Geschäftserfolg.<br />
Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe?<br />
Es Kunden zu ermöglichen, informierte<br />
Entscheidungen zu treffen, ist nicht<br />
nur ein Gebot der Stunde, sondern die<br />
Grundlage für eine Geschäftsbeziehung<br />
auf Augenhöhe. Ferner darf man<br />
nicht aus den Augen verlieren, dass die<br />
Auswirkungen des Klimawandels und<br />
damit die Dringlichkeit hinter nachhaltigeren<br />
Praktiken mittlerweile in der<br />
Mitte der Gesellschaft angekommen<br />
sind – mit entsprechenden Anforderungen<br />
an Unternehmen.<br />
Gebrochene Versprechen: Wenn nicht<br />
über den Kauf hinausgedacht wird<br />
Es ist wichtig, Bewusstsein darüber zu<br />
schaffen, dass Nachhaltigkeit nicht gewährleistet<br />
werden kann, wenn die Rentabilität<br />
eines Produkts mit nur einem<br />
zusätzlichen Handgriff wie einer Retoure<br />
gefährdet wird. Besonders wichtig<br />
ist dies stellenweise auch innerhalb<br />
des Unternehmens. Wenn Vertrieb oder<br />
Marketing mit Versprechungen arbeiten,<br />
die mit dem Aktivwerden des jeweiligen<br />
Retouren-Prozesses nicht mehr einzuhalten<br />
sind, können diese nur noch gebrochen<br />
werden. Da dies unweigerlich<br />
nach der Kaufentscheidung des Kunden<br />
passiert, fühlt sich dieser hintergangen.<br />
Häufig passiert dies ohne Vorsatz. Denn<br />
oft genug wird der After-Sales-Cycle<br />
stiefmütterlich behandelt, er führt nicht<br />
direkt zu einem neuen Kauf und hat somit<br />
keine direkten Auswirkungen auf Bilanzen<br />
oder andere Metriken. Aber dass<br />
Markenbindung und Kundenzufriedenheit<br />
in direktem Zusammenhang mit<br />
der Kundenerfahrung bei einem Problem<br />
mit einem Produkt stehen, liegt<br />
auf der Hand. Gleichzeitig sollten Händler<br />
sich im Klaren darüber sein, dass ein<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
© FREEPIK.COM | SENIVPETRO<br />
Zurücksenden der Ware zusammen mit<br />
einem Beileger nicht die beste Antwort<br />
auf jedes Problem ist, dass ein Kunde<br />
mit einem Produkt haben könnte.<br />
Kein One-Size-Fits-All<br />
bei Problemlösung<br />
Wenn mit einem Beileger retourniert<br />
wird, erfährt der Händler erst durch die<br />
abgeschlossene Rücksendung, warum<br />
überhaupt retourniert wurde. Jedoch<br />
könnten mit anderen Prozessen viele<br />
Retouren verhindert werden: Ein fehlendes<br />
Ersatzteil ist schnell geschickt<br />
und eine geplatzte Naht vom Schneider<br />
um die Ecke schnell geflickt. Informationen<br />
darüber, dass ein bestimmtes<br />
Produkt meistens wegen falscher Größe<br />
oder Unstimmigkeiten zwischen dem<br />
Eindruck online und offline zurückgeschickt<br />
werden, bemächtigen Händler<br />
zusätzlich dazu, die Größentabelle oder<br />
die Bilder anzupassen. All diese Ansätze<br />
ermöglichen es die Retourenquote an<br />
sich zu verringern, was wiederum Lieferkosten<br />
und Kilometer spart. Diese<br />
Ansätze sind allesamt mit Retouren-<br />
Plattformen umzusetzen und fördern<br />
die Nachhaltigkeit.<br />
Im Zeitraum zwischen dem Kauf eines<br />
Produkts und dem Kauf eines Nächsten<br />
oder Neuen ist oft noch Luft nach oben<br />
in Sachen Nachhaltigkeit. Aber darüber,<br />
was tatsächlich nach dem Zurücksenden<br />
von Ware mit ihr passiert, sind sich<br />
die wenigsten Kunden bewusst. Allein<br />
um daraus kein Glücksspiel mit der<br />
Kundenzufriedenheit zu machen, lohnt<br />
es sich, mehr als nur die Retoure mit<br />
Beileger anzubieten. Zusätzlich bieten<br />
die von einer Retouren-Plattform generierten<br />
Daten wertvolle Erkenntnisse<br />
für Geschäftsbereiche außerhalb des<br />
Retourenmanagements. Erst durch weitere<br />
Aufbereitung wie händische Datenerfassung<br />
ist der Informationsgehalt<br />
des Retouren-Beilegers als verlässliche<br />
Datenquelle umzusetzen, digitale Plattformen<br />
machen diesen Schritt überflüssig.<br />
Alternativen erkennen<br />
und Vertrauen gewinnen<br />
Wie in zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
wird Loyalität, Treue und<br />
Sympathie auch in der Händler-Kundenbeziehung<br />
schneller zerstört als<br />
aufgebaut. Die eigenen Kunden hinters<br />
Licht zu führen, kommt dem Vergiften<br />
des eigenen Brunnens nah. Jedoch denken<br />
hoffentlich nur wenige, dass dies<br />
mit unlauterem Vorsatz passiert, sondern<br />
dass Händler sich manchmal in die<br />
Bredouille argumentieren.<br />
Vertrauen zurückzugewinnen ist oft<br />
eine schwierige Angelegenheit. In den<br />
meisten Fällen ist sicherstellen, dass der<br />
Fehler nicht wieder vorkommt, der einzige<br />
Weg. Wenn man jedoch schon eine<br />
gute Kundenbeziehung vorweisen kann,<br />
kann diese durch zusätzliche Alternativen<br />
zur Problemlösung weiter vertieft<br />
werden. Zusätzlich schlägt sich eine geringere<br />
Retourenquote positiv auf Geschäftszahlen<br />
nieder und Alternativen<br />
zum Paketversand mit Beileger vermitteln<br />
Kunden das Gefühl einer individuellen<br />
Problemlösung statt Massenabfertigung.<br />
Wer also den Mut hat, das<br />
Problem der nachhaltigeren Prozesse<br />
anzugehen, könnte sogar von positiven<br />
Nebeneffekten angenehm überrascht<br />
werden. •<br />
Artjom Bruch ist CEO bei<br />
Trusted Returns, einer IT-<br />
Plattform für das Retourenmanagement<br />
im E-Commerce<br />
und für den nationalen<br />
und internationalen Handel.<br />
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Über den Autor
62 Wirtschaft<br />
63<br />
Übergangene Erben:<br />
Rechtzeitig an die Verjährung denken<br />
Übergangene Erben, die einen Pflichtteilsanspruch<br />
haben, sollten ausreichend<br />
zeitlichen Puffer für die Durchsetzung<br />
einplanen. Der Grund: Machen sie den Anspruch<br />
zu spät gegenüber den Erben geltend,<br />
droht ihnen eine Kostenfalle. Dann<br />
heißt es: Wie gewonnen, so zerronnen.<br />
Der Pflichtteilsanspruch verjährt in drei<br />
Jahren. Die Verjährung beginnt in der<br />
Regel mit Ablauf des Jahres, in dem der<br />
jeweilige übergangene Erbe vom Tod des<br />
Vererbenden und von der eigenen Enterbung<br />
erfahren hat.<br />
Klagedruck nimmt zu<br />
„Übergangene Erben, die sich erst im letzten<br />
Monat vor dem Verjährungseintritt<br />
um den Pflichtteil kümmern, kommen<br />
meist zu spät“, warnt Rechtsanwalt Dr.<br />
Sven Gelbke. Der Geschäftsführer des<br />
Erbrechtsportals „Die Erbschützer” muss<br />
es wissen: Er und seine KollegInnen von<br />
den Erbschützern haben sich darauf spezialisiert,<br />
Pflichtteilsansprüche auf reiner<br />
Erfolgshonorarbasis durchzusetzen. „Um<br />
die Höhe des Pflichtteils genau berechnen<br />
zu können, muss klar sein, wie groß<br />
die Erbschaft insgesamt ist und welchen<br />
Wert sie hat. Diese Auskunft schulden<br />
die Erben. Das Problem dabei: Wenn die<br />
Erben erst zwei, drei Wochen vor Verjährungsende<br />
angeschrieben werden, droht<br />
weiterhin die Verjährung, weil den Erben<br />
wenig Zeit zur Antwort verbleibt und sie<br />
im Zweifel die Verjährung abwarten. Deshalb<br />
bleibt dem Pflichtteilsberechtigten<br />
nur, Klage gegen die Erben zu erheben.“<br />
Sofortiges Anerkenntnis der Erben bringt<br />
Pflichtteilsberechtigten in die Bredouille<br />
Mit der Zahlungsklage verhindert der<br />
Pflichtteilsberechtigte also die Verjährung.<br />
Erkennen die Erben den Pflichtteilsanspruch<br />
vor Gericht sofort an, bleibt<br />
BÜSCHER - ZURÜCK FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Neues Neues Produkt für<br />
ressourcenbewusste<br />
Baukultur<br />
Verarbeitung des des<br />
neuen Baustoffes<br />
Kreisläufe Kreisläufe durch durch<br />
regionale regionale Lieferketten<br />
schließen<br />
Vom Vom Bauschutt zum<br />
Baustoff der Zukunft<br />
der Pflichtteilsberechtigte auf den Verfahrenskosten<br />
sitzen – und zwar vor allem<br />
auf den Kosten des eigenen und des gegnerischen<br />
Anwalts. Denn das frühe Anerkenntnis<br />
der Erben im Gerichtsverfahren<br />
hat zur Folge, dass diese keinen Anlass<br />
zu einer Klageerhebung gegeben haben.<br />
Um diese Kostenfalle zu verhindern, hätte<br />
der Pflichtteilsberechtigte zunächst<br />
den Pflichtteilsanspruch außergerichtlich<br />
geltend machen und dem Erben zur Erfüllung<br />
der Ansprüche genügend Zeit einräumen<br />
müssen. Und an dem Punkt beißt<br />
sich die Katze in den Schwanz: Wer die Erben<br />
zu spät anschreibt und diesen zu lange<br />
Zeit zur Auskunft sowie Zahlung gibt,<br />
dem droht die Verjährung des Anspruchs.<br />
Mindestens ein Jahr Vorlauf einplanen<br />
Rechtsanwalt Dr. Sven Gelbke empfiehlt<br />
deshalb, den Pflichtteilsanspruch mit<br />
einem Vorlauf von mindestens einem<br />
Fragen?<br />
Treten Sie mit<br />
uns in Kontakt!<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Jahr durchzusetzen. „Denn aufgrund der<br />
zahlreichen Auskünfte und Wertermittlungen<br />
bezüglich des Nachlasses können<br />
sich viele Unbestimmtheiten ergeben,<br />
welche wiederum viele unnötige Kosten<br />
produzieren. Dazu kommt: Je länger der<br />
jeweils relevante Erbfall zurückliegt, desto<br />
schwerer lässt sich der dem Pflichtteil zugrundeliegende<br />
Nachlass ermitteln.<br />
Übergangene Erben<br />
sitzen Rechtsirrtümern auf<br />
Eine weitere Fehlerquelle bei der Durchsetzung<br />
des Pflichtteils besteht darin,<br />
dass die übergangenen Erben irrtümlich<br />
glauben, dass ihr Anspruch erst in 30<br />
Jahren verjähren würde. Tatsächlich aber<br />
wurde die Verjährungsfrist schon im Jahr<br />
2010 von 30 auf drei Jahre verkürzt. Und<br />
einige Erben versuchen sich nach Eintritt<br />
der Verjährung mit dem Argument zu retten,<br />
sie hätten von der Enterbung nichts<br />
gewusst. Wer allerdings von dem Erbfall<br />
erfährt und sich Monate lang nicht darum<br />
kümmert, ob ein Testament existiert,<br />
dem verweigern die Gerichte meistens<br />
den Pflichtteil. Denn auch die „versehentliche“<br />
Unkenntnis darüber, bei der Erbschaft<br />
übergangen worden zu sein, führt<br />
zur Verjährung.<br />
Besonders gefährlich:<br />
Die Verjährung bei Schenkungen<br />
Eine weitere Falle lauert bei sogenannten<br />
Pflichtteilsergänzungsansprüchen. Solche<br />
bestehen, wenn der Vererbende vor<br />
seinem Tod Schenkungen vorgenommen<br />
hat, welche den Pflichtteilsanspruch der<br />
übergangenen Erben schmälern würden.<br />
Beispielsweise die Übertragung des Eigenheims<br />
auf ein Kind wenige Wochen<br />
vor dem Versterben, um diese an unliebsamen<br />
Nachkommen vorbeizuschmuggeln.<br />
Hier gesteht der Gesetzgeber einen<br />
Anspruch des übergangenen Erben<br />
gegen den Beschenkten auf Ergänzung<br />
des Pflichtteils um den anteiligen Wert<br />
der Schenkung zu. Der Haken dabei: Ein<br />
möglicher Anspruch auf Zahlung oder<br />
Herausgabe der Zuwendung gegen den<br />
Beschenkten verjährt bereits exakt drei<br />
Jahre nach dem Erbfall selbst - also nicht<br />
erst zum Jahresende.<br />
Das vergiftete Anerkenntnis<br />
Pflichtteilsberechtigte, deren Anspruch<br />
zu verjähren droht, haben neben der kostenpflichtigen<br />
Klageerhebung noch<br />
zwei Alternativen: Verzichten die Erben<br />
ausdrücklich auf die Einrede der Verjährung,<br />
ist eine sofortige Klageerhebung<br />
nicht nötig. Dasselbe gilt im Fall eines<br />
Anerkenntnisses seitens der Erben. Doch<br />
auch hier lauern einige Fallen: „Insbesondere<br />
ist beim Pflichtteilsanspruch wichtig,<br />
dass sowohl der Auskunftsanspruch<br />
als auch der Zahlungsanspruch von den<br />
Erben anerkannt werden. Wird beispielsweise<br />
lediglich der Auskunftsanspruch<br />
anerkannt, muss der Erbe dem Pflichtteilsberechtigten<br />
zwar genau darlegen,<br />
wie hoch sich der Wert des Gesamtnachlasses<br />
darstellt. Die Zahlung der sich daraus<br />
ergebenden Pflichtteilsquote kann er<br />
jedoch verweigern“, warnt Dr. Sven Gelbke<br />
von den Erbschützern. •<br />
Dr. jur. Sven Gelbke ist<br />
Geschäftsführer der Just-<br />
Solutions GmbH, www.erbschützer.de,<br />
Köln<br />
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Zum Hintergrund<br />
Hat der Erblasser einzelne Kinder oder<br />
sonstige nahe Verwandte testamentarisch<br />
übergangen, haben die enterbten<br />
Personen einen Geldanspruch<br />
gegen die Erben. Es handelt sich dabei<br />
um eine Art Abfindung – das Gesetz<br />
spricht vom Pflichtteil. Dieser beträgt<br />
die Hälfte des gesetzlichen Erbteils.<br />
Bsp.: Hat der Erblasser mit seiner Frau<br />
in Zugewinngemeinschaft gelebt<br />
und vererbt er ihr drei Viertel seines<br />
Vermögens in Höhe von einer Million<br />
Euro und einem der beiden Söhne das<br />
restliche Viertel, kann der übergangene<br />
Sohn den Pflichtteil verlangen. Für die<br />
Berechnung geht das Gesetz davon aus,<br />
dass kein Testament existiert. Nach der<br />
dann greifenden gesetzlichen Erbfolge<br />
würde die Frau die Hälfte des Nachlasses<br />
erben und die Söhne jeweils ein<br />
Viertel. Da der Pflichtteil die Hälfte des<br />
gesetzlichen Erbteils ausmacht, könnte<br />
der Sohn also ein Achtel der Erbschaft<br />
von den beiden Erben in Geld fordern,<br />
also 125.000 Euro.<br />
Scan mich<br />
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64 Wirtschaft<br />
65<br />
Visual Branding Gap:<br />
Wenn der Anzug<br />
nicht mehr richtig sitzt<br />
© FREEPIK.COM | BIZKETTE<br />
Corporate Design als Prozess begreifen<br />
Ein Corporate Design (CD), das als Projekt<br />
und nicht als Prozess gedacht ist,<br />
wird mit der Zeit zwangsläufig scheitern.<br />
Das hört sich schlimmer an, als es<br />
eigentlich ist. Stellen Sie sich Ihr neues<br />
Erscheinungsbild – das CD - vor wie einen<br />
Maßanzug: Er passt wie angegossen<br />
– solange Sie nicht zunehmen oder<br />
abnehmen, sich also verändern.<br />
Nun ist Veränderung und Wachstum<br />
aber in der DNA der meisten Unternehmen<br />
fest verankert. Ständiges Wachstum<br />
an sich muss dabei nicht zwingend<br />
ein Indikator für den Erfolg einer<br />
Unternehmung sein, aber wer sich<br />
nicht an neue mediale Gegebenheiten<br />
oder Marktveränderungen anpasst,<br />
wird das recht bald merken.<br />
Und da sind wir beim Kern des Problems:<br />
Ein Corporate Design wird meist<br />
nur im Ist-Zustand gedacht; Prognosen<br />
für neu entstehende Anwendungen<br />
und Medientypen werden nicht erstellt<br />
oder sind unzuverlässig. Aber das ist<br />
systemimmanent und lässt sich nicht<br />
vermeiden.<br />
Wartung und Pflege<br />
für die Marke zu Beginn<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Corporate Designs werden aus unterschiedlichen<br />
Töpfen finanziert, Kommunen<br />
zum Beispiel nutzen auch Fördergelder.<br />
Das Budget für die Erstellung<br />
eines Erscheinungsbildes wird dabei<br />
innerhalb einer definierten Projektphase<br />
aufgebraucht, das Erscheinungsbild,<br />
Anwendungsbeispiele, Daten und das<br />
Manual an die Kommune übergeben.<br />
„Geh mit Gott!“ denkt sich der Designer,<br />
und der Auftraggeber geht mit großen<br />
Schritten voran. Das Marketing einer<br />
Kommune wird aber eher selten zentral<br />
koordiniert. Es könnte eine Pressestelle<br />
geben, einen Tierpark, mehrere<br />
Museen, eine Stabstelle Wirtschaftsförderung,<br />
eine für Tourismus etc... An<br />
diese wird das Corporate Design jetzt<br />
in Form eines Manuals (meist ein umfangreiches<br />
PDF) verteilt. Alle diese<br />
Einheiten werden mehr oder minder<br />
autark agieren und Maßnahmen teilweise<br />
selbst umsetzen. Nur einige davon<br />
werden naturgemäß Erfahrung in<br />
der Benutzung solcher Manuals haben<br />
und die Designs gut in neue Maßnahmen<br />
adaptieren können oder auch nur<br />
wollen.<br />
Viele Köche verderben den Brei<br />
oder tun gar nichts<br />
Was dann damit passiert? Dazu ein<br />
kleines Gedankenexperiment: Stellen<br />
Sie sich einfach vor, Sie müssten Ihre<br />
Morgenhygiene aus einer diffusen Erinnerung<br />
heraus vollbringen (Rasieren,<br />
Kämmen, Schminken, je nach persönlicher<br />
Vorliebe, Geschlecht oder auch<br />
nur unglücklich starken Bartwuchs).<br />
Stellen Sie sich vor, Sie müssten das<br />
ohne Zugang zu Spiegeln machen. Und<br />
jetzt stellen Sie sich weiterhin vor, Sie<br />
wüssten nicht genau, welche Ihrer fünf<br />
multiplen Persönlichkeiten jeweils dabei<br />
am Drücker wäre… Haben Sie nun<br />
ein Bild vor Augen? Richtig: Genau so<br />
sehen Sie dann nach einem Jahr aus!<br />
Eine wirkliche Motivation der verschiedenen<br />
Stellen und Teams, sich in<br />
Bezug auf die Einhaltung des Corporate<br />
Designs oder dessen Erweiterung<br />
abzustimmen, gibt es kaum. Das wäre,<br />
als müsste man die Zimmer seiner<br />
Geschwister aufräumen, egal, ob man<br />
einen solchen Prozess als Bring- oder<br />
Holschuld definiert. Wenn das nicht<br />
expliziter Teil der Aufgabenstellung ist,<br />
wird das niemanden kümmern. Und<br />
ein Budget für ein (meiner Erfahrung<br />
immer wieder nötiges) externes Monitoring<br />
oder für zeitnahe und bedarfsgerechte<br />
Überarbeitung wird es in<br />
vielleicht fünf oder zehn Jahren wieder<br />
geben.<br />
Übertragen auf das Corporate Design<br />
nenne ich das die Visual Branding Gap.<br />
Reibungsverluste<br />
kosten Geld und Nerven<br />
Diese traditionelle Vorgehensweise<br />
wird also oft mit einer über den<br />
Zeitraum zwischen zwei externen<br />
Corporate-Design-Überarbeitungen<br />
verschlechternden Gesamtqualität<br />
des Erscheinungsbildes bezahlt, selbst<br />
wenn sich Kernwerte und Aussage des<br />
Senders über den gesamten Zeitraum<br />
nicht ändern (was aber in den meisten<br />
Fällen nur Annahme oder Wunschdenken<br />
ist). Die entstehenden Reibungsverluste<br />
zwischen interner Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />
und den<br />
externen Dienstleistern, die im Rahmen<br />
eines starr definierten Corporate<br />
Designs neue Anwendungen umsetzen,<br />
kosten ebenfalls Zeit, Geld und Nerven.<br />
Social Media bringt neue Anforderungen<br />
ins Spiel: Reels bei Tiktok oder Instagram<br />
wurden beispielsweise innerhalb<br />
der letzten drei Jahre ein wichtiges<br />
Kommunikations- oder Kampagnentool.<br />
Logofly - eine animierte Umsetzung<br />
Ihres Logos- und eine Sound-<br />
© FREEPIK.COM | MASTER1305<br />
Signatur sind nun notwendig. Lassen<br />
sich definierte Bilderwelten auch auf<br />
bewegte Bilder umsetzen? Es gibt also<br />
gute Gründe, auch im vermeintlich<br />
kleineren Maßstab ein „Brand Management”<br />
zu betreiben und Corporate Design<br />
als Prozess zu begreifen.<br />
Bedarfsanalyse: Was funktioniert?<br />
Was wird gebraucht?<br />
Zu Beginn des Prozesses steht natürlich<br />
eine Bedarfsanalyse. In einer idealen<br />
Welt werden hier alle benötigten und<br />
auch benutzten Kommunikationsmittel-<br />
und Tools gesammelt und gesichtet<br />
– was hat gut funktioniert, was nicht?<br />
Wo lagen dort die Schwierigkeiten in<br />
der Anpassung, wie gut ließen sich<br />
einzelne Werbeträger und Kommunikationsmittel<br />
modifizieren? Wo sind<br />
Brüche zu erkennen? Wo sind zwischen<br />
Marken und eventuellen Submarken<br />
Differenzierungen erforderlich? Allein<br />
die Analyse kann je nach Größe Ihres<br />
Unternehmens, der Unternehmensgeschichte<br />
und dem Umfang ihrer Kommunikation<br />
sehr aufwendig sein. Und<br />
nicht immer macht es Sinn, jedes Kommunikationsmittel<br />
neu und rigide zu<br />
definieren. Einerseits ist es schlichtweg<br />
eine Kosten-/Nutzenfrage, andererseits<br />
beschneidet die schiere Anzahl an<br />
rigiden Definitionen die Flexibilität bei<br />
der Erstellung neuer und angepasster<br />
Kommunikationsmittel. Die umfangreiche<br />
Analyse bietet jedoch die Basis<br />
für die Entscheidung, welche Elemente<br />
neben den Basis-Elementen definiert<br />
werden sollten und welche sich aus der<br />
Arbeit mit dem Corporate Design sozusagen<br />
on the fly ergeben. Ein geringer<br />
Umfang an definierten Elementen mag<br />
aus Kostengründen erst einmal attraktiv<br />
erscheinen: Logo, Farben, Typografie,<br />
ein paar wenige Anwendungen, eine<br />
kleine Bilderwelt. Aber das ist ein Trugschluss:<br />
Jede definierte Anwendung,<br />
ob Instagram-Post, Datenblatt, Fahrzeugbeschriftung,<br />
was auch immer, ist<br />
auch ein Proof-of-Concept. Fehlen diese,<br />
kann das Corporate Design zwar u
66 Wirtschaft<br />
67<br />
hübsch aussehen, ob es im operativen<br />
Alltag gut funktioniert, ergibt sich aber<br />
nur aus den Anwendungen.<br />
Gut sortierter Werkzeugkasten<br />
Idealerweise besteht ein Corporate Design<br />
also aus mehreren Elementarten:<br />
Das Logo oder Signet selbst steht für<br />
sich, Farben, Typografie, Bildwelten und<br />
Raster entscheiden über die grundsätzliche<br />
Anmutung. Daraus ergeben sich<br />
weitere Elemente: Störer, Bild-Wort-<br />
Kombinationen, Buttons, Formularelemente<br />
- alles, was zwar kleinteilig<br />
erscheint, aber grundlegend mitentscheidend<br />
für die Anmutung der einzelnen<br />
Anwendungen ist. Die Anwendungen<br />
(Kataloge, Anzeigen, Website,<br />
Social-Media-Templates, etc.) selbst bilden<br />
die letzte Stufe dieser „Elemente-”<br />
oder auch „Asset-Hierarchie” ab. Sie<br />
sehen: auch der Corporate-Design-Prozess<br />
als Ganzes ist recht ähnlich den<br />
Leipzig•Frankfurt•Karlsruhe<br />
LAGERFLÄCHEN<br />
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Prozessen im Web- oder App-Design.<br />
Und wenn dieser Werkzeugkasten gut<br />
sortiert ist, lässt sich auch einfach und<br />
unkompliziert mit ihm arbeiten.<br />
Brand Management:<br />
Ein hilfreiches Tool<br />
Zur Abbildung dieser Hierarchie gibt es<br />
diverse Brand-Management-Tools, die<br />
das integrierte Arbeiten mit dem Erscheinungsbild<br />
(oder eben der Brand)<br />
eines Unternehmens deutlich erleichtern<br />
und wesentlich besser geeignet<br />
sind als die traditionellen Werkzeuge<br />
wie dem Design Manual und der zentralen<br />
Ablage auf einem Dateiserver – oder<br />
im schlechtesten Fall der dezentralen<br />
Dokumentation und Ablage bei verschiedenen<br />
Abteilungen des Marketings<br />
oder auch bei verschiedenen Dienstleistern.<br />
Bekannte Tools sind hier Cloudbasierte<br />
Plattformen wie Frontify, die<br />
neben dem eigentlichen Styleguide alle<br />
Elemente, hier auch Assets genannt, abbilden<br />
können und perfekt für die kollaborative<br />
Arbeit zwischen verschiedenen<br />
Teams und Dienstleistern gerüstet sind.<br />
In solchen Systemen gibt es eine dezidierte<br />
Rechte-Verwaltung, die es erlaubt,<br />
verschiedenen Nutzern Rollen zuzuteilen.<br />
Auch gibt es hier die Möglichkeit,<br />
bestimmte Inhalte nur bestimmten<br />
Zielgruppen zuzuordnen – gerade bei<br />
komplexen Brands kann das die Arbeit<br />
mit dem Erscheinungsbild vereinfachen<br />
und somit Zeit und Kosten sparen. Im<br />
Grunde ist ein Brand-Management-Tool<br />
nichts anderes als ein visuelles Content-<br />
Managementsystem für Ihr Unternehmen<br />
oder Ihre Marke, eine interaktive<br />
Suchfunktion inbegriffen. In der Natur<br />
einer solchen Lösung liegt die einfache<br />
Aktualisierung, wenn neue Anwendungszwecke<br />
definiert werden. So gibt<br />
es die Möglichkeit, die Brand aktuell zu<br />
© FREEPIK.COM<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
halten, ohne dass<br />
man hier sammeln<br />
und in Zyklen aktualisieren<br />
muss.<br />
Mit Neudenken<br />
von Corporate<br />
Design gewinnen<br />
Aus meiner beruflichen<br />
Erfahrung<br />
heraus steht ein<br />
Corporate Design-<br />
Relaunch in Folge<br />
einer solchen Arbeitsweise<br />
oft auch<br />
dann an, wenn das<br />
Erscheinungsbild<br />
aufgrund dieser<br />
statischen Arbeitsweise<br />
aus dem<br />
Ruder gelaufen ist.<br />
Da muss dann geordnet<br />
und gesäubert<br />
werden, besser<br />
strukturiert werden,<br />
um wieder Konsistenz zu schaffen.<br />
Klar wird dabei dann auch ein Erscheinungsbild<br />
aktualisiert: neues Logo, neuer<br />
Claim, hier und da mal neue Bilder,<br />
neue Farben.<br />
Wenn Sie dann in der Pressemitteilung<br />
des Unternehmens oder der Institution<br />
etwas von veränderten Markenwerten<br />
lesen und skeptisch eine Augenbraue<br />
hochziehen, glauben Sie ruhig, was<br />
www.oestgroup.com<br />
Sie gerade denken:<br />
„Neue Markenwerte“<br />
klingt halt viel aufregender<br />
als „wir<br />
dachten, wir sollten<br />
mal unser Zimmer<br />
aufräumen.“<br />
Indem wir Corporate<br />
Design als<br />
durchgängigen Prozess<br />
begreifen, der<br />
Bestandteil jeder<br />
visuellen Kommunikationsmaßnahme<br />
ist und diese wieder<br />
integriert, sorgen<br />
wir für Konsistenz<br />
und minimieren<br />
Zeitaufwand und<br />
Kommunikation.<br />
Die Werkzeuge, die<br />
diese zentrale und<br />
integrative Arbeitsweise<br />
auf einfache<br />
und komfortable<br />
Art ermöglichen,<br />
sind seit Jahren vorhanden.<br />
Die Zeit für Monitoring und Pflege des<br />
Corporate Designs wird sich im Allgemeinen<br />
schon bei den KMU-üblichen<br />
Unternehmensgrößen rentieren. Ein<br />
Corporate Design-Relaunch, notwendig<br />
durch ein seit zehn Jahren nicht aktualisiertes<br />
Erscheinungsbild, würde einen<br />
vergleichbar deutlich höheren Aufwand<br />
bedeuten. •<br />
Eine starke Gruppe<br />
© FREEPIK.COM | RACOOL STUDIO<br />
Brand Management Tools:<br />
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von<br />
Brand Management Tools respektive<br />
interaktiver Designmanuals oder sogenannter<br />
Digitaler Asset Management-<br />
Plattformen:<br />
• Frontify https://www.frontify.com/de/<br />
• Bynder https://www.bynder.com<br />
• Pixx.io https://www.pixx.io/<br />
• Corebook https://www.corebook.io<br />
um nur eine wenige zu nennen. Welches<br />
der vielen verfügbaren Systeme<br />
Ihre Bedürfnisse am besten abdeckt,<br />
sollten Sie gründlich evaluieren: Im<br />
Idealfall wird eine der Plattformen für<br />
lange Zeit das Zuhause für Ihre Marke.<br />
Christoph Ruhrmann<br />
Über den Autor<br />
gestaltet visuelle Identitäten<br />
und starke Marken für Unternehmen,<br />
Institutionen und<br />
Produkte. Zu seinem Portfolio<br />
gehört die Gestaltung<br />
von Logos, Konzeption und<br />
Erstellung von Corporate<br />
Design-Lösungen sowie die<br />
Erstellung von Websites für<br />
Unternehmenspräsentationen und E-Commerce-Lösungen.<br />
Er begreift Design nie als<br />
Selbstzweck, sondern arbeitet lösungsorientiert:<br />
https://www.ruhrmanndesign.de<br />
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Unbenannt-1 1 06.04.<strong>2023</strong> 09:57:16
68 Wirtschaft<br />
69<br />
Transformationale<br />
Führung<br />
Anleitung zu einem erfolgreichen Entwicklungsprozess<br />
Wenn Unternehmen einen Transformationsprozess<br />
durchlaufen, resultieren hieraus<br />
spezielle Anforderungen an ihre Führungskräfte.<br />
Dies gilt es beim Besetzen der<br />
Führungspositionen und beim Entwickeln<br />
von deren Inhabern zu beachten.<br />
Unternehmen geraten immer wieder in<br />
Situationen, in denen sie ihr Geschäftsmodell<br />
überdenken und sich im Markt neu<br />
positionieren müssen. Sie müssen sich sozusagen<br />
neu erfinden, um auch mittel- und<br />
langfristig erfolgreich zu sein.<br />
Möchte oder muss ein Unternehmen einen<br />
solchen Transformationsprozess durchlaufen,<br />
dann resultieren hieraus spezielle<br />
Anforderungen an seine Führungskräfte.<br />
Denn bei ihm muss das Unternehmen<br />
– anders als bei vielen Change-Projekten –<br />
nicht nur punktuelle Veränderungen, sondern<br />
einen sogenannten Musterwechsel<br />
vollziehen. Das heißt, es muss<br />
• sein gesamtes bisheriges Denken und Tun<br />
hinterfragen und<br />
• sozusagen ein neues Selbstverständnis<br />
entwickeln, was auch neue Kompetenzen<br />
sowie Denk- und Handlungsmuster bei<br />
den Prozessbeteiligten erfordert.<br />
sönlichkeiten sein, denen die Betroffenen,<br />
wenn nicht gerne, so doch bereitwillig<br />
folgen – unter anderem, weil sie ihnen<br />
aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz und<br />
Persönlichkeit vertrauen.<br />
Die fünf Kennzeichen<br />
„transformationaler Leader“<br />
In der Praxis lassen sich, wenn es um das<br />
Thema transformationale Führung bzw.<br />
Führung in Transformationsprozessen geht,<br />
gewisse Eigenschaften sowie Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten identifizieren, über die<br />
Führungskräfte verfügen sollten, damit es<br />
ihnen gelingt,<br />
• außer ihren Mitarbeitenden auch ihre sonstigen<br />
Beziehungspartner für das Veränderungsvorhaben<br />
zu motivieren,<br />
• sie beim Beschreiten neuer Wege zu inspirieren<br />
und<br />
• in ihrem Umfeld die Veränderungsenergie<br />
zu erzeugen, die für den Erfolg solcher Vorhaben<br />
erforderlich ist.<br />
Diese seien im Folgenden beschrieben.<br />
1. Kreativität bzw.<br />
„out of the box“ denken<br />
Kreativ sein, heißt in diesem Kontext vor<br />
allem „out of the box“ denken; also sich<br />
bei der Suche nach neuen Lösungen nicht<br />
durch Konventionen einschränken zu lassen.<br />
Menschen neigen dazu, ausgetretene<br />
Pfade zu beschreiten. Inwieweit sie bereit<br />
sind, neue Wege zu gehen, hängt auch von<br />
ihrem Persönlichkeitsprofil ab.<br />
Transformationale Führungskräfte verfügen<br />
über die Fähigkeit, querzudenken. Sie<br />
überraschen ihr Team und ihre Beziehungspartner<br />
immer wieder, denn sie fragen sich<br />
regelmäßig zum Beispiel:<br />
• Wo denken und handeln wir zu traditionell?<br />
• Wie sollte künftig unser Businessmodell<br />
ausschauen, um wettbewerbsfähig zu<br />
sein?<br />
• Inwiefern sollten wir unsere Organisation<br />
neu denken, um noch leistungsfähiger zu<br />
sein?<br />
Sie sind experimentierfreudig und sehen<br />
tendenziell stets mehr Chancen als Risiken.<br />
Sie betrachten das Business als eine Art<br />
Spiel, bei dem es darum geht, mit Intelligenz<br />
und guten Ideen erfolgreich zu sein.<br />
Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />
• Besuchen Sie regelmäßig Veranstaltungen,<br />
die thematisch außerhalb Ihres aktuellen<br />
Bezugsrahmens liegen.<br />
• Umgeben Sie sich auch privat mit Menschen<br />
mit anderen Tätigkeitsfeldern und<br />
diskutieren Sie mit ihnen Innovationsideen.<br />
• Organisieren Sie regelmäßig Workshops<br />
mit einer durchmischten Gruppe von<br />
Mitarbeitern mit stets demselben Thema:<br />
„Wie sähe unser Geschäftsmodell aus,<br />
wenn wir auf der grünen Wiese neu starten<br />
würden? Womit und wie, würden wir<br />
Geld verdienen?“<br />
2. Interaktivität bzw. mit den Netzwerkpartnern<br />
in einem regen Austausch stehen<br />
Transformationale Führungskräfte suchen<br />
den Kontakt und Austausch mit Menschen<br />
und vermitteln ihrem Umfeld ein Gefühl<br />
der Leichtigkeit. Sie sind sozusagen Menschenfänger<br />
– und zwar bezogen auf alle<br />
Personen, mit denen sie beruflich in Beziehung<br />
stehen: seien dies Mitarbeitende,<br />
Kollegen, Kunden, Lieferanten oder externe<br />
Dienstleister. Sie überraschen und begeistern<br />
diese immer wieder mit neuen Ideen<br />
– auch weil sie die Bedürfnisse ihres jeweiligen<br />
Gegenübers erspüren.<br />
Sie ziehen sich eher selten in ihre Büros zurück,<br />
um zum Beispiel Pläne auszuarbeiten.<br />
Stattdessen suchen sie bereichs- und funktionsübergreifend<br />
den Austausch auch<br />
mit ihnen nicht gleichgesinnten Personen,<br />
denn sie wissen: Um Menschen mitzunehmen,<br />
muss ich mit ihnen kommunizieren<br />
und zu ihnen eine Vertrauensbeziehung<br />
aufbauen. Deshalb investieren sie Zeit und<br />
Energie in diese Aufgabe.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Führungskräfte müssen<br />
reife Führungspersönlichkeiten sein<br />
Ein solcher Transformationsprozess betrifft<br />
also stets außer der Strategie und Struktur<br />
auch die Kultur eines Unternehmens. Und<br />
seine Mitarbeiter? Sie müssen sich und ihr<br />
Verhalten neu definieren und zumindest<br />
bezüglich ihrer Funktion in der Organisation<br />
eine neue Identität entwickeln. Entsprechend<br />
schwierig lassen sie sich oft für<br />
solche Changevorhaben motivieren.<br />
Zudem sind solche Transformationsprozesse<br />
schwierig zu planen und zu steuern,<br />
da bei ihnen stets viele Einflussfaktoren<br />
und Wechselwirkungen zu berücksichtigen<br />
sind und das angestrebte Endziel unter<br />
Vorbehalt steht – unter anderem, weil das<br />
Gesamtprojekt sich in einem dynamischen<br />
Umfeld vollzieht.<br />
Deshalb müssen die Transformationsverantwortlichen<br />
bei der Projektplanung und<br />
-steuerung sehr agil agieren. Entsprechend<br />
groß sollte neben ihrer Change- auch ihre<br />
Projekt-Management-Kompetenz sein.<br />
Außerdem sollten sie reife Führungsperse,<br />
Sie beim Verbreiten Ihrer Visionen und<br />
Strategien zu unterstützen.<br />
• Organisieren Sie Skip-Level-Meetings; also<br />
Meetings, bei denen Sie Kontakte und Beziehungen<br />
zu Menschen auf allen Hierarchieebenen<br />
auf- und ausbauen.<br />
Ritualisieren Sie die Kommunikation mit<br />
wichtigen Netzwerkpartnern soweit wie<br />
möglich, denn dadurch wird ihr Austausch<br />
intensiver. Außerdem können sie so mehr<br />
Menschen auf Ihrem Weg mitnehmen.<br />
Hierfür ein Beispiel. Der Vorstand eines Unternehmens<br />
mit knapp 500 Mitarbeitenden<br />
entschied vor einem Jahr, einmal pro<br />
Woche mit Mitarbeitenden zu frühstücken.<br />
Jeden Freitag lädt er seitdem morgens zehn<br />
Mitarbeitende durchmischt aus allen Funktionen<br />
zu einem einstündigen Frühstück<br />
ein. Dort wird über Privates wie die Hobbies,<br />
aber auch über die Herausforderungen im<br />
Geschäft gesprochen. Inzwischen hat der<br />
Vorstand schon alle Mitarbeitenden mindestens<br />
ein Mal getroffen und erste Ansätze<br />
einer persönlichen Beziehung zu ihnen<br />
aufgebaut.<br />
3. Vision bzw. ein attraktives Zielbild<br />
vor Augen haben<br />
Mit Menschen im Gespräch zu sein, allein<br />
reicht nicht. Der Austausch sollte auch<br />
eine Richtung haben. Deshalb brauchen<br />
Führungskräfte eine Vision, auch um sich<br />
im Tagesgeschäft nicht zu verlieren.<br />
Transformationale Führungskräfte wissen,<br />
wie wichtig es ist, Menschen durch eine<br />
gemeinsame Vision in Bewegung zu versetzen<br />
– eine Vision, die auch sie selbst als<br />
sinnstiftend erfahren. Es gibt kaum etwas<br />
Attraktiveres und mehr Aktivierendes als<br />
eine Vision, die über das rein betriebswirtschaftliche<br />
Ziel hinausweist. Sie ermöglicht<br />
es, das Team auf eine gemeinsame<br />
Reise mitzunehmen.<br />
Jede Vision beinhaltet jedoch auch die<br />
Gefahr, dass es nicht klappt. Deshalb backen<br />
viele Führungskräfte lieber kleine<br />
Brötchen. Genau hier liegt die Stärke einer<br />
transformationalen Führungskraft: Sie<br />
hat den Mut, neue, auch risikobehaftete<br />
Dinge anzugehen und beflügelt hiermit<br />
ihr Umfeld.<br />
Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />
Coaches empfehlen oft beim Entwickeln<br />
einer Vision einen sogenannten Insideout-Prozess<br />
– also der eigenen Passion zu<br />
folgen. Zuweilen funktioniert dies. Im Business-Kontext<br />
ist aber meist der umgekehrte<br />
Weg erfolgreicher: von außen nach innen.<br />
Das heißt, die Vision sollte Ihren Zielkunden<br />
einen großen Nutzen bieten bzw. eine ihrer<br />
Sehnsüchte befriedigen. Je größer der Nutzen<br />
ist, umso mächtiger ist Ihre Vision.<br />
Reden Sie viel mit (Noch-nicht-)Kunden.<br />
Versuchen Sie zu verstehen, welche Probleme<br />
sie haben und was ihre Wünsche<br />
sind. Notieren Sie sich nach den Gesprächen<br />
• die drei größten Sorgen und Probleme Ihrer<br />
Kunden<br />
• die drei größten Wünsche und Sehnsüchte<br />
Ihrer Kunden und<br />
• die drei größten Veränderungen im Kundenverhalten,<br />
die Ihnen auffallen.<br />
Nehmen Sie die Ergebnisse und kombinieren<br />
Sie diese mit Technologien, die in Ihrem<br />
Unternehmen oder in anderen Branchen<br />
bereits im Einsatz oder im Markt gerade<br />
am Entstehen sind. Könnte sich daraus<br />
etwas Neues bzw. eine aus Kundensicht<br />
Gelungene Transformation: Der Unternehmensgründer<br />
der SCHILLING ENGINEERING<br />
GmbH Günther Schilling und seine zwei<br />
Töchter, die seit 2019 in der Geschäftsführung<br />
die Unternehmensnachfolge sicherstellen.<br />
Ehrenplakette und Preisträger<br />
beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />
• Erstellen Sie eine Stakeholder-Matrix, die<br />
darstellt, mit welchen Personen(-gruppen)<br />
Sie im Austausch sein möchten. Legen Sie<br />
fest, wie oft Sie zu ihnen den Kontakt suchen<br />
und tragen Sie diese Termine in den<br />
Kalender ein.<br />
• Umgeben Sie sich mit Menschen, die gute<br />
Beziehungsmanager sind. Bitten Sie diespannende<br />
Problemlösung ergeben? Werfen<br />
Sie, wenn Sie eine solche nicht unmittelbar<br />
finden, die Flinte nicht gleich ins Korn.<br />
Wiederholen Sie diese Übung regelmäßig<br />
und binden Sie in diesen Prozess die unterschiedlichsten<br />
Netzwerkpartner ein. Über<br />
kurz oder lang wird sich etwas Neues am<br />
Horizont abzeichnen.<br />
4. Empowerment bzw. die Selbstwirksamkeit<br />
erhöhen<br />
Damit ihre Vision Realität wird, brauchen<br />
Führungskräfte ein Team, das ihre Vision<br />
teilt und diese ebenso verwirklichen<br />
möchte wie sie selbst. Mit Mitläufern allein<br />
gelingt ihnen dies nicht. Also gilt es,<br />
Menschen als Mitstreiter zu gewinnen, die<br />
etwas gestalten und selbstwirksam sein<br />
möchten.<br />
Transformationale Führungskräfte scharen<br />
solche Menschen um sich und bieten ihnen<br />
den zur Entfaltung nötigen Freiraum.<br />
Sie vermitteln ihren Mitstreitern zudem<br />
das Gefühl einer gemeinsamen Verantwortung.<br />
Das heißt, die hierarchischen<br />
Verhältnisse spielen in der alltäglichen Zusammenarbeit<br />
fast keine Rolle; es geht immer<br />
um die gemeinsame Mission. Zudem<br />
vermitteln sie ihrem Team das Gefühl<br />
• „Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft“<br />
und<br />
• „Bei Misserfolgen stehe ich vor euch und<br />
bei einem Erfolg hinter euch.“ u<br />
© SCHILLING ENGINEERING
70 Wirtschaft<br />
71<br />
Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />
Fragen Sie sich:<br />
• Wie verantwortlich und selbstwirksam<br />
handeln Sie als Führungskraft bzw. die<br />
Mitglieder Ihres Führungs-/Managementteams?<br />
• Wie leicht fällt es Ihnen, Themen wirklich<br />
abzugeben und darauf zu vertrauen, dass<br />
diese in guten Händen sind?<br />
Der Begriff „Empowerment“ beinhaltet die<br />
zwei Dimensionen Autonomie und Selbstwirksamkeit.<br />
Fragen Sie sich bezogen auf<br />
jedes Ihrer Teammitglieder:<br />
• Wieviel Raum zu einem autonomen Handeln<br />
gewähre ich dieser Person? Und:<br />
• Als wie selbstwirksam erachte ich diese<br />
Person? Bewerten Sie dies auf einer Skala<br />
von 1 bis 10 und schreiben Sie die Werte<br />
auf ein Blatt Papier. Fragen Sie sich danach:<br />
An welch beobachtbarem Verhalten mache<br />
ich diese Einschätzung fest? Suchen<br />
Sie anschließend das Gespräch mit Ihrem<br />
Mitarbeitenden darüber. Bitten Sie ihn<br />
ebenfalls eine entsprechende Selbsteinschätzung<br />
vorzunehmen und diese zu<br />
begründen. Erörtern Sie anschließend mit<br />
ihm, was Sie tun können, um seine Selbstwirksamkeit<br />
zu erhöhen!<br />
5. Passion bzw. mit dem eigenen Feuer die<br />
Netzwerkpartner entflammen<br />
Im Kontakt mit transformationalen Führungskräften<br />
spürt man die Leidenschaft,<br />
mit der sie sich ihrer Sache verschrieben<br />
haben und ihre Lust diesbezüglich etwas<br />
zu bewirken. Deshalb lässt sich ihr Umfeld<br />
von ihnen inspirieren und infizieren. Denn<br />
letztlich folgen Menschen stets Menschen<br />
© TOBIAS WEBER<br />
Gelungene Transformation:<br />
Dr. Mathias Schäfer und Willi Schäfer<br />
erhalten 2022 die Premier-Ehrenplakette<br />
beim „Großen Preis des Mittelstandes“.<br />
Die Fingerhaus GmbH wurde 1820 als<br />
Zimmerei gegründet und baut seit 1948<br />
Fertighäuser.<br />
bzw. lassen sich von ihnen führen.<br />
Ist ein Chef hingegen nur halb bei der<br />
Sache, dann verhalten sich auch seine<br />
Mitarbeitenden entsprechend: Dann betrachten<br />
sie zum Beispiel das Projekt auch<br />
nur als eine Aufgabe und erledigen ihren<br />
„Job“. Anders ist es, wenn sie spüren: Unser<br />
Chef oder Kollege brennt hierfür mit Haut<br />
und Haaren. Dann wirkt dies ansteckend,<br />
denn man kann sich dieser Energie kaum<br />
entziehen.<br />
Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />
• Wie hoch ist Ihr Energielevel? Machen Sie<br />
mal einen Passionscheck:<br />
• Wie gut gelingt es Ihnen, Menschen, auch<br />
nicht Gleichgesinnte zu inspirieren und<br />
mitzureißen?<br />
• Wie stark brennen Sie für Ihre Aufgaben?<br />
Und:<br />
• Wie hoch ist Ihres Erachtens das Energielevel<br />
Ihres Teams?<br />
Schätzen Sie dies jeweils auf einer Skala<br />
von 1 bis 10 ein.<br />
Sie haben sich nur Top-Werte gegeben?<br />
Gratulation, dann werden Sie auch Ihr<br />
Team im positiven Sinne „infizieren“. Dies<br />
ist nicht der Fall? Dann sollten Sie, bildhaft<br />
gesprochen, die angezogene Handbremse<br />
bei sich lösen. Manchmal hindern uns Versagensängste<br />
daran, Vollgas zu geben. Zuweilen<br />
geraten wir aber auch (unfreiwillig)<br />
in berufliche Rollen, die uns nur bedingt liegen.<br />
Was auch immer die Ursache ist, eine<br />
Folge hiervon ist: Wir erledigen zwar „unsere<br />
Pflicht“, sind aber nicht mit dem Herzen<br />
dabei.<br />
In solchen Situationen oder Konstellationen<br />
haben Sie die Möglichkeit, (wie ein<br />
Schauspieler) Passion zu mimen. Dies ist<br />
aber auf Dauer selten zielführend. Zielführender<br />
ist es, in sich reinzuhören und zu erkennen,<br />
wofür Sie wirklich brennen.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
Auch transformationale Leader<br />
haben Schwächen<br />
Eine transformationale Führungskraft ist<br />
eine Führungskraft, die mutig neue Wege<br />
geht und andere Menschen auf diese Reise<br />
mitnimmt. Das klingt nach der idealen<br />
Führungskraft! Die Praxis zeigt jedoch: Oft<br />
fällt es Führungskräften, denen es leichtfällt,<br />
andere Menschen zu inspirieren und<br />
mit ihnen Dinge zu bewegen, schwer, einen<br />
Zustand zu stabilisieren und in Effizienz zu<br />
bringen. Denn dies erfordert speziell im<br />
Management-Bereich oft Fähigkeiten, die<br />
nicht zu den expliziten Stärken transformationaler<br />
Führungskräfte bzw. Leader zählen.<br />
Transformationale Führungskräfte sind<br />
tendenziell zwar mutiger als ihre Kollegen,<br />
deren Stärken primär im Managementbereich<br />
liegen. Sie unterschätzen zuweilen<br />
aber die mit Changevorhaben verbundenen<br />
Risiken und stürzen ihre Organisationen<br />
ins Verderben.<br />
Faktisch benötigt jede Organisation, um<br />
sich nachhaltig zu entwickeln, sowohl<br />
Führungskräfte, die Veränderungen vorantreiben,<br />
als auch solche, die für die nötige<br />
Stabilität sorgen. Deshalb sind transformationale<br />
Führungskräfte oft nur befristet in<br />
ihrer Funktion. Sie treiben eine Veränderung<br />
voran und übergeben dann den Staffelstab.<br />
Deshalb sollten sich Führungskräfte, wenn<br />
tiefgreifende Veränderungen in ihrem Unternehmen<br />
oder Bereich anstehen, auch<br />
selbst fragen:<br />
• Bin ich eher ein transformationaler Leader<br />
oder ein Manager?<br />
• Bin ich eher eine treibende Kraft der Veränderung<br />
oder eine stabilisierende Kraft?<br />
Unternehmen brauchen<br />
Transformatoren und Stabilisatoren<br />
Ein Werturteil ist mit den Antworten nicht<br />
verknüpft, denn letztlich braucht jedes<br />
© BORIS LÖFFERT<br />
Gelungene Transformation: Dieter Lubert<br />
führte die 1943 gegründete caleg Schrank<br />
und Gehäusebau GmbH zur Meisterschaft.<br />
Preisträger 2013 und Premier 2020<br />
beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
Unternehmen Transformatoren und Stabilisatoren<br />
auf der Führungsebene bzw. Führungspersönlichkeiten,<br />
die die Fähigkeiten<br />
und Eigenschaften, die diese beiden Rollen<br />
erfordern, in einem mehr oder minder ausgeprägten<br />
Umfang in sich vereinen und<br />
deshalb im Führungsalltag die erforderliche<br />
Verhaltensflexibilität zeigen.<br />
Dies ist bei den meisten Führungskräften<br />
der Fall, auch wenn ihre Stärken mal eher<br />
im Bereich Transformation und mal eher<br />
im Bereich Stabilisierung liegen. Deshalb<br />
lauten die Kernfragen, wenn es um das<br />
Thema transformationale Führung geht, in<br />
der Praxis auch meist:<br />
• Haben unsere Führungskräfte angesichts<br />
der Herausforderungen, vor denen unsere<br />
Organisation steht, aufgrund ihres Persönlichkeits-<br />
und Stärkenprofils die richtigen<br />
Führungspositionen inne? Und:<br />
• Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
sollten wir angesichts unserer strategischen<br />
Ziele, bei unserem Führungsnachwuchs<br />
verstärkt fördern?<br />
In unserer von einer raschen Veränderung<br />
und sinkender Planbarkeit geprägten Welt<br />
sind dies – zurzeit – zumeist die Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten, die einen transformationalen<br />
Leader auszeichnen. •<br />
Über den Autor<br />
Dr. Georg Kraus ist<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Unternehmensberatung<br />
Kraus & Partner,<br />
Bruchsal. Er ist unter anderem<br />
Lehrbeauftragter an der<br />
Universität Karlsruhe, der<br />
IAE in Aix-en-Provence, der<br />
St. Gallener Business-School<br />
und der technischen Universität<br />
Clausthal. Auf LinkedIn bietet er einen<br />
kostenfreien Online-Kurs „Transformationale<br />
Führung“ an.<br />
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72 Lifestyle | Auto<br />
73<br />
Audis auffallende Schönheit:<br />
E-Tron GT<br />
BILDER: © AUDI AG<br />
Bevor wir über Schönheit schreiben,<br />
eine kleine Denkaufgabe: Als ich neulich<br />
mit einem Physiker zusammensaß,<br />
sprachen wir über den Wirkungsgrad.<br />
Will man sich ein E-Auto schön rechnen,<br />
berechnet man den Wirkungsgrad<br />
eines E-Motors und vergleicht die Wirkung<br />
mit einem Verbrennungsmotor.<br />
So rechnen sich die Regierung und<br />
die E-Auto-Lobbyisten die E-Mobilität<br />
schön. Die halbe Wahrheit also. Die<br />
ganze Wahrheit steckt in der Energieerzeugung<br />
für den Motorbetrieb, deren<br />
Wirkungsgrad man dazu rechnen sollte.<br />
Der Wirkungsgrad unserer Stromerzeugung<br />
aus Kraftwerken und alternativen<br />
Energien ist im Verhältnis zu Atomkraftwerken<br />
nahezu lächerlich, deshalb<br />
entsteht hierzulande ein äußerst<br />
schlechter Wirkungsgrad für E-Autos.<br />
Die vernünftige Alternative dazu ist der<br />
Verbrenner, aber wir wissen, Ideologie<br />
bestimmt Vernunft. Frei von Ideologie<br />
ist Schönheit. Schönheit ist Ästhetik,<br />
Wohlfühlen und Lustempfinden. Über<br />
der rationalen Betrachtung siegt die<br />
große Emotion.<br />
Schönheit liegt auch im Auge des Betrachters<br />
und Sympathien hübschen die<br />
Wahrnehmung auf, wenn dann noch<br />
die Marke ins Spiel kommt. Der Audi e-<br />
tron GT sieht so entwaffnend gut aus,<br />
dass neben allen Vorbehalten gegen<br />
Elektromobilität und Steckdosentankereiabzocke<br />
auch die Subjektivität in der<br />
Senke der Irrelevanz verschwinden.<br />
Flacher, langgestreckter Körperbau<br />
Schon Hypercar verdächtig flach verläuft<br />
die Silhouette des E-Sportlers. Ein<br />
selbstbewusster Diffusor ziert das nahezu<br />
erotische Heck mit futuristisch<br />
durchgehendem Lichtband. Den Grill<br />
samt Frunk (Neologismus aus dem<br />
englischen Wort für Kofferraum und<br />
Front) zieren lüsterne Lufteinlässe in<br />
Kontrastfarben und herrlich verspielte<br />
Matrix-LEDs runden das imposante<br />
und sportive Erscheinungsbild ab. Der<br />
Wagen steht vor uns wie eine der gewagt-gekonnten<br />
Studien, die man auf<br />
Automessen zeigt, um Emotionen für<br />
die Marke zu wecken. Audi baut so etwas<br />
in Serie.<br />
Design als Brücke<br />
zwischen heute und morgen<br />
Das Interieur kommt Audi-typisch gekonnt<br />
und hochwertig daher, lediglich<br />
die Türen zicken beim Schließen:<br />
Unverständlich, dass ein Fahrzeug für<br />
140.000,- € nicht mit Softclose aufwartet<br />
(da war wieder ein Sparfuchs,<br />
der die Marke diskreditiert, am Werk).<br />
Auch die Sicht aus der Heckscheibe ist<br />
eher sporadischer Natur, dafür ist sie<br />
zu schmal und generell zu nah an der<br />
Straße. Die Holzapplikationen und die<br />
Armaturenformgestaltung sind eine<br />
aufregende, aber zugleich auch beruhigende<br />
Symbiose aus Minimalismus<br />
und Zukunftsorientierung. Der e-tron<br />
GT kommt mit nur einem Touchscreen<br />
(10,1 Zoll Bilddiagonale in vorbildlicher<br />
Auflösung) aus, dessen Menüführung<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />
logisch und damit leicht erlernt werden<br />
kann. Manche Tasten sind haptisch geblieben,<br />
Klimaanlage, Sitzheizung etc.<br />
Das gefällt uns.<br />
Kurze Ladezeit<br />
Die 800-Volt Batterie nimmt bis zu 270<br />
kW Ladeleistungen auf, die 10-20 Minuten<br />
Ladezeiten-Versprechen werden<br />
endlich wahr. Der 630 kg schwere Akku,<br />
von dem 30 Module mit je zwölf Pouch-<br />
Zellen, die zwischen den Achsen liegen,<br />
ist vom Porschebruder Tycan. Bei 100<br />
Prozent Akkustand schafft man nur im<br />
Comfort-Modus bei verhaltener Sportwagenlust<br />
die 400 km, bevor man sich<br />
wieder für ca. 15 Minuten auf ein Getränk<br />
und ein kleines „Beine vertreten“<br />
einlassen muss. Aber jeder Sprint, jedes<br />
Gas geben, jede Kurve wird dankbar gefahren.<br />
Unbeschreiblich agil liegt der<br />
Grand Tourer auf der Straße, zaubert<br />
und lächelt Unebenheiten weg und fegt<br />
geschwind und mit hohem Spaßfaktor<br />
dank der 530 Elektro-PS und 650Nm<br />
durch die Landschaft, Grand Tour eben.<br />
Akkus schlucken Kofferraumvolumen<br />
Der Kofferraum kommt etwas schmaler<br />
daher als erwartet. Die Ladeluke ist<br />
eng. Nehmen wir unsere Frauen ins Wochenende<br />
mit, wird es schwierig und die<br />
Entscheidung, was nimmt man mit, was<br />
muss zu Hause bleiben, entwickelt sich<br />
zur femininen Streitfrage. Wir stellen<br />
uns eben einen e-tron GT mit Anhänger<br />
vor, einen Anhänger, der im Osten<br />
„Klaufix“ hieß. Das wäre so komödienverdächtig,<br />
dass das Gespann im Oberhofer-Krimi<br />
einen Auftritt haben könnte.<br />
Audi macht den kleinen Kofferraum<br />
durch das Fahr- und Raumgefühl wett.<br />
Der verglaste Fahrzeughimmel weitet<br />
die Welt der Empfindungen.<br />
Nun unser Fazit: Wer ca. 140 Tausend<br />
Euro für ein solches Fahrzeug ausgibt,<br />
dem sind auch 50 Cent an der Stromsäule<br />
egal, denn der will Image, Fahrspaß,<br />
Beschleunigung und keine grünen<br />
Tempolimit-Moralapostel oder Hohlkörper,<br />
die sich auf seiner mit Steuern bezahlten<br />
Straße kleben. Der Audi e-Tron<br />
GT zieht die Blicke auf sich, erregt und<br />
bewegt, wirkt als Mobilitätskonzept<br />
stimmig und hält sich kompromissarm.<br />
Auch wenn die Elektromobilität eine politische<br />
und environmentale Sackgasse<br />
ist, macht sie bis zu dieser Erkenntnis so<br />
im Audi auf jeden Fall am meisten Freude.<br />
GT hat vier Ringe. •<br />
Wilhelm Rafael Garth und<br />
Prof. Arnd Joachim Garth
Digitalisierung und Energiewende<br />
Fachkräfte - Masse oder Klasse?<br />
Unternehmenskultur: Erfolgsfaktoren<br />
19. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 1 • 2 | <strong>2023</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
Künftig werden Anwendungen der Künstlichen Intelligenz immer mehr Wirtschafts- und Lebensbereiche durchdringen.<br />
Aber wir dürfen darüber nicht die Grundlagen vergessen: Auch unsere natürliche Intelligenz hat erhebliche Reserven,<br />
die wir heben können! Denn gewonnen und verloren wird zwischen den Ohren. Oder? Kommentare an op@op-pt.de.<br />
Herzliche Grüße, Helfried Schmidt und Petra Tröger!<br />
01 Cover 01 <strong>2023</strong>.indd 6 20.02.<strong>2023</strong> 08:14:45<br />
74 Leserbriefe | impressum<br />
7<br />
Herausforderung Zukunft<br />
GEMEINSAM ZUKUNFT SICHERN!<br />
Zur <strong>Ausgabe</strong>: 1•2/<strong>2023</strong><br />
Leserbriefe<br />
Zu: Pensionierung der Baby-Boomer<br />
wird der Fed noch lange zu schaffen machen<br />
Pensionierung der Baby-Boomer wird<br />
der Fed noch lange zu schaffen machen<br />
Das in Deutschland ursächliche Problem<br />
ist Adenauers Rentenreform von 1957.<br />
Adenauers Kalkül ging auf, er sicherte<br />
sich damit den Sieg bei der Bundestagswahl<br />
1957.<br />
Seitdem haben alle die Augen verschlossen:<br />
Regierungen, Oppositionen, NGOs,<br />
die mündigen Bürger!<br />
Der Eid den Bundespräsidenten, Bundeskanzler<br />
und Bundesminister schwören<br />
wird mit Füßen getreten, denn bis heute<br />
traut sich keiner an die heiße Kartoffel,<br />
und bis heute gerät das System zunehmend<br />
in Schieflage.<br />
Robert Torscht<br />
Zu: Buchtipp: Management-Experte<br />
fordert „Ende des Jammerns“<br />
Gut gesagt. Und richtig gesagt. Nicht<br />
mal mitten im Krieg oder im Bombenhagel<br />
oder im Erdbeben nützt Jammern.<br />
Nützen kann immer nur, sich auf die<br />
Möglichkeiten, die bleiben, zu konzentrieren<br />
und diese umzusetzen.<br />
Manfred Z<br />
Zu: Die positiven Seiten<br />
der Globalisierung<br />
Ein wunderschönes Beispiel. Die Wahrheit<br />
ist nämlich tatsächlich, dass die<br />
Globalisierung immer für mehr Menschen<br />
Vorteile mit sich bringt, als sie im<br />
Einzelfall negativ wirken kann. Und zwar<br />
schon immer: Globalisierung gab es<br />
nämlich auch schon früher. Sonst wären<br />
nie römische, chinesische oder andere<br />
Weltreiche entstanden.<br />
Lina Theodor<br />
Zu: Mit der Unvermeidlichkeit<br />
einer Naturgewalt<br />
Genau, man kann ein und denselben<br />
Euro entweder nur konsumieren oder<br />
nur investieren. Was weg ist, ist weg.<br />
Was zum Beispiel in der aktuellen "Wärmewende"<br />
in wenigen Jahren an Ressourcen<br />
zerstört werden wird, muss<br />
+ Kommentare zum Onlinemagazin www.pt-magazin.de<br />
und zum Portal www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />
(red. gekürzt)<br />
nach der nächsten Bundestagswahl<br />
in vielen Jahren mühsam kompensiert<br />
werden. Denn gerade personelle Ressourcen<br />
lassen sich nicht auf Knopfdruck<br />
regenerieren. Das sah man zum<br />
Beispiel bei den Kinder- und Jugendchören,<br />
denen während der Corona-<br />
Lockdowns der Nachwuchs ausblieb<br />
und die nun häufig um ihre schiere<br />
Existenz bangen. So ähnlich wird es mit<br />
den Millionen von Menschen, die heute<br />
hoch qualifizierte und gut bezahlte Jobs<br />
im PKW-Gewerbe, im Heizungsbau usw.<br />
haben. Wenn die einmal abgewandert<br />
sind, kommen sie nicht wieder.<br />
Emilia Mayer-Koch<br />
Zu: Nach 124 Jahren hat es sich in<br />
Hainewalde ausgemenschelt<br />
Genau das sind die Prozesse, in denen<br />
Wohlstand entsteht: Fleiß, harte Arbeit,<br />
gute Ideen. Etwas besser machen als<br />
andere. Und dies auch noch verkaufen<br />
können. Kapitalismus und Marktwirtschaft<br />
sind deshalb den planwirtschaftlichen<br />
Gesellschaften überlegen, weil<br />
die auf viel breitere, differenzierte Ideen<br />
und Umsetzungen bauen können und<br />
dadurch die Konsequenzen von unvermeidbaren<br />
Fehlern immer klein bleiben.<br />
Man kann auch sagen: Der Kapitalismus<br />
ist grundsätzlich überlebensfähig, weil<br />
er die Konsequenzen unvermeidbarer<br />
Fehler durch Privatisierung klein hält.<br />
Der Sozialismus ist grundsätzlich nicht<br />
überlebensfähig, weil die unvermeidbaren<br />
Fehler auf den höchsten Planungsebenen<br />
vergesellschaftet werden und<br />
dort den größtmöglichen Schaden anrichten.<br />
Wolfgang Blumenstein<br />
Zu: Buchtipp: Atlas der Entscheider –<br />
Von der Entscheidung zum Erfolg<br />
Wie Gerd Gigerenzer schon sagte: Entscheidungsregeln<br />
helfen bei der Bewältigung<br />
von Komplexität. Schon im<br />
Dschungel war es im Zweifel besser,<br />
loszurennen, ohne die genaue Richtung<br />
zu kennen, als stehen zu bleiben, und zu<br />
warten, bis das Raubtier einen frisst.<br />
Bernd von Schöndorf<br />
Impressum<br />
ISSN 1860-501x | 19. Jahrgang<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3-4/<strong>2023</strong><br />
Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />
Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />
Tel. 0341 240 61 - 00<br />
Petra Tröger (CEO), Dr. Helfried Schmidt<br />
info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />
Das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> ist offizielles <strong>Magazin</strong><br />
des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
eingetragen im Stiftungsregister des Regierungsbezirkes<br />
Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />
Redaktion:<br />
Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P), Chefred.<br />
Ursula Hoitz<br />
Hauptstadtbüro <strong>PT</strong>-Redaktion<br />
Falk S. Al-Omary, Unter den Linden 10,<br />
10117 Berlin, Tel. +49 171/ 202 3223,<br />
post@al-omary.de<br />
Korrespondenten:<br />
Bernd Schenke (Berlin/Brandenburg)<br />
D-Rolf Becker (Halle/S., Indochina)<br />
Autoren/Interviews dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Lars Jäger, Dr. Hanspeter Georgi, Sabine<br />
Prohaska, Michael Wekezer, Shaun McGirr,<br />
Hans-Jürgen Friedrich, Jörn-Axel Meyer, Ulrike<br />
Knauer, Falk S. Al-Omary, Annette Mulkau,<br />
Robert Erlinghagen, Sandra Thumm,<br />
Artjom Bruch, Sven Gelbke, Christoph<br />
Ruhrmann, Dr. Georg Kraus, Arnd Joachim<br />
Garth, Wilhelm-Rafael Garth<br />
Anzeigen:<br />
Petra Tröger (V.i.S.d.P.),<br />
Clemens Vogel<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2/2022,<br />
gültig seit 16.08.2022,<br />
Tel. 0341 24061-00<br />
media@op-pt.de, https://bit.ly/pt-media<br />
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Phoenixgalaxy UG (haftungsbeschränkt)<br />
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rund um die Werkzeugtemperierung<br />
erfolgreich ein und sparen . . .<br />
Referenzen Auszug<br />
www.oni-rhytemper.de