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PT-Magazin - Ausgabe 3•4 2023

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor • Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft

Die Top-Themen:
• Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft
• Lieferkettengesetz Möglichkeiten und Lösungen für den Mittelstand
• Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse und Humor
• Jurylisten 2023 Über welche Unternehmen die Juroren beraten

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19. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 3 • 4 | <strong>2023</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Gemeinsam<br />

Zukunft sichern<br />

Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten<br />

und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse<br />

und Humor • Jurylisten <strong>2023</strong> Über welche Unternehmen die Juroren beraten<br />

Wir sind nicht allein!<br />

Vielleicht trifft das auf die Menschheit insgesamt zu. Vielleicht haben wir Brüder und Schwestern irgendwo im All. Auf jeden<br />

Fall trifft es auf unseren Alltag als Unternehmer zu. Unsere Tage haben viel mehr als 24 Stunden, weil wir die Tage mit<br />

unseren Mitarbeitern multiplizieren können. Und mit unseren Partnern und Lieferanten und Kunden. Was auch immer<br />

in Berlin, Brüssel oder irgendwo geschieht: Unsere Devise heißt GEMEINSAM ZUKUNFT SICHERN.<br />

Herzliche Grüße, Helfried Schmidt und Petra Tröger!


03<br />

EDITORIAL<br />

Harvard und<br />

der Mittelstand<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

Top-<br />

Ausbildungsbetrieb<br />

„Ehrenpreis“<br />

für<br />

herausragende betriebliche<br />

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Kunden in mehr als 70 Ländern der Welt setzen<br />

auf ausgezeichnete ONI-Energiesysteme.<br />

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BVMW-Ehrenpreis<br />

für Wolfgang Oehm<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Newsweek, Economist, The Guardian<br />

und Financial Times, L‘Express, Le Figaro<br />

und Le Monde, El Pais, Bloomberg und<br />

Harvard Business Review schreiben seit<br />

Jahren über den „German Mittelstand“.<br />

Der Begriff Mittelstand wurde ins Englische<br />

entlehnt wie auch Kindergarten,<br />

Schnitzel oder Bratwurst und hunderte<br />

anderer deutsche Begriffe. Der Begriff<br />

Mittelstand findet sich auch in der arabischen,<br />

chinesischen, englischen, französischen,<br />

indonesischen, italienischen,<br />

japanischen, polnischen, portugiesischen,<br />

russischen, spanischen und türkischen<br />

Version von Wikipedia.<br />

Wenn man sich wissenschaftlich dem<br />

Mittelstand nähert, spricht man an der<br />

Harvard University in Cambridge und<br />

anderen wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

lieber von „kleinen und mittleren<br />

Unternehmen“, im Deutschen KMU, im<br />

Englischen „small and middle enterprises“,<br />

SME. Definiert man Unternehmen<br />

allein über ihre Mitarbeiterzahl, lässt<br />

sich leicht zählen, messen, auswerten, interpretieren.<br />

Nur mit dem, was den deutschen<br />

Mittelstand ausmacht, hat das oft<br />

wenig zu tun.<br />

Auch der Digital-Unternehmer Marcus<br />

Diekmann und Johannes Kliesch,<br />

Co-Gründer der Lifestyle-Modemarke<br />

Snocks reiben das ihren Lesern im manager<br />

magazin unter die Nase: Heutige<br />

Gründer sind viel zu häufig Business-<br />

School-Typen, die zwar ihre BWL verstehen<br />

und eloquent über OKRs und<br />

KPIs referieren können, denen aber der<br />

unbedingte Wille zum Erfolg fehlt. Und<br />

dieser Wille findet sich eben meist nicht<br />

bei den Menschen, die lieber Karrieren in<br />

Konzernen anstreben oder mit dem Geld<br />

von venture capitalists spielen, sondern<br />

bei denen, die lieber ins eigene Risiko gehen.<br />

Was den deutschen Mittelstand wirklich<br />

ausmacht, bleibt auch in Zeiten von Big<br />

Data den Zahlenkolonnen der Wissenschaftler<br />

und Statistikämter eher verborgen.<br />

Dennoch steigt gerade in Krisen-<br />

und Rezessionszeiten das Bedürfnis<br />

einer Gesellschaft, schnell wachsende<br />

Unternehmen zu haben. Sogenannte<br />

„Scaleups“ wachsen im Jahresdurchschnitt<br />

mindestens 10 Prozent, „Hypergrower“<br />

sogar jährlich mindestens 40<br />

Prozent. Um solche Unternehmen zu<br />

finden und zu untersuchen, gründeten<br />

sechs führende Wirtschaftshochschulen<br />

Europas, darunter die WHU – Otto Beisheim<br />

School of Management, das European<br />

Scaleup Institute. Sie möchten das<br />

Wissen über die Scaleups bündeln und<br />

teilen, um das unternehmerische Ökosystem<br />

in Europa gegenüber der globalen<br />

Konkurrenz zu stärken.<br />

Der erste European Scaleup Monitor förderte<br />

zu Tage, dass besonders schnell<br />

wachsende Unternehmen in der Regel<br />

nicht neu gegründet wurden, sondern<br />

im Durchschnitt schon über zehn Jahre<br />

existieren, und zwar relativ gleichmäßig<br />

verteilt in allen Branchen. Nur ein Prozent<br />

aller Firmen schafft es, in zwei von<br />

drei aufeinanderfolgenden Jahren um<br />

20 Prozent oder mehr zu wachsen. Und<br />

größere Unternehmen mit mehr als 50<br />

Mitarbeitenden skalieren ihr Wachstum<br />

mehr als doppelt so schnell wie kleinere<br />

Mitbewerber.<br />

Diese Ergebnisse decken sich mit den<br />

Auswertungen der Wettbewerbsfragebögen<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“.<br />

Wer die Laudatios und Unternehmensbiografien<br />

dieser Firmen liest,<br />

spürt, dass hier echte Werte geschaffen<br />

werden, spürt den unbedingten Willen<br />

zum Erfolg, der das deutsche Unternehmertum<br />

auch in den nächsten Generationen<br />

prägen wird.<br />

Ihr Helfried Schmidt<br />

Wir haben da<br />

schon mal etwas<br />

vorbereitet.<br />

Denn schon bald gibt es für uns von<br />

Döpker womöglich wieder einen<br />

Riesen-Grund zum Feiern:<br />

Wir wurden jetzt nominiert für den<br />

Großen Preis des Mittelstandes <strong>2023</strong>!<br />

Ein Wettbewerb, bei dem wir bereits<br />

2021 Finalist geworden sind – was<br />

abermals zeigt, dass wir nicht nur<br />

nachhaltig agieren, sondern auch<br />

dauerhaft Anerkennung erfahren.<br />

Herzlichen Dank dafür!<br />

WIR BAUEN VERTRAUEN.<br />

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04 Gesellschaft<br />

05<br />

38<br />

16<br />

64<br />

08<br />

© FREEPIK.COM | BIZKETTE<br />

03<br />

Harvard und der Mittelstand<br />

Editorial von Helfried Schmidt<br />

Gesellschaft<br />

06<br />

Welt im Wandel - Was wir erwarten<br />

dürfen und müssen<br />

Die wichtigsten Trends in Sachen<br />

Technologien und Wissenschaft<br />

werden in den nächsten Jahren ihre<br />

Fortsetzung finden. Ein Ausblick von<br />

Lars Jäger<br />

14<br />

16<br />

19<br />

22<br />

Wettbewerb<br />

als Entdeckungsverfahren<br />

Dr. Hanspeter Georgi empfiehlt,<br />

diesen auch für die Energiewende<br />

zu nutzen<br />

Mit Humor neue<br />

Perspektiven eröffnen<br />

Coaching-Tipps von Sabine Prohaska<br />

Diversifizierung von Lieferketten:<br />

Vietnam bleibt interessante Option<br />

Michael Wekezer erläutert, warum<br />

das Land im Zentrum vieler Lieferketten<br />

steht<br />

Mit KI der Rezension trotzen<br />

Wieso Unternehmen gerade jetzt<br />

von KI profitieren können, erklärt<br />

Shaun McGirr<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

24<br />

26<br />

28<br />

32<br />

Gemeinsam Zukunft sichern<br />

Auszeichnungsgalas –<br />

Highlights <strong>2023</strong><br />

Juryliste <strong>2023</strong> national<br />

Wer wird Premier-Finalist oder Premier<br />

<strong>2023</strong>?<br />

Juryliste <strong>2023</strong> regional<br />

Diese Unternehmen erreichten die 2.<br />

Stufe des Wettbewerbs „Großer Preis<br />

des Mittelstandes <strong>2023</strong>“<br />

Juryliste regional <strong>2023</strong> (Fortsetzung)<br />

Diese Unternehmen erreichten die 2.<br />

Stufe des Wettbewerbs „Großer Preis<br />

des Mittelstandes <strong>2023</strong>“<br />

34<br />

Balleinladung<br />

Termine und Infos für Auszeichnungsgalas<br />

und Bälle <strong>2023</strong><br />

35<br />

46<br />

Bald ist es wieder so weit<br />

Kolumne von Petra Tröger<br />

INHALT<br />

Wirtschaft<br />

36<br />

38<br />

44<br />

46<br />

48<br />

Zinswende: Wie finanziert sich jetzt<br />

der Mittelstand?<br />

Ein Essay von Hans-Jürgen Friedrich,<br />

KFM Deutsche Mittelstand AG<br />

Lieferkettengesetz –<br />

ein Problem und eine Lösung<br />

Jörn-Axel Meyer weiß Rat<br />

Wenn menschliche Eloquenz an<br />

Grenzen stößt<br />

Der Point-of-Sale verlagert sich in<br />

die virtuelle Welt, prognostiziert<br />

Verkaufsprofi Ulrike Knauer.<br />

Der Shitstorm lauert überall<br />

Reputation wird zum wichtigsten<br />

Kapital, meint Falk S. Al-Omary<br />

Premium geht anders –<br />

das Analoge hat eine Zukunft<br />

Die Digitalisierung verstärke die<br />

Qualitätsprobleme der deutschen<br />

Wirtschaft – ein Kommentar von<br />

Falk S. Al-Omary<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

54<br />

56<br />

Supervision im Mittelstand<br />

Unternehmen, die in Supervision<br />

investieren, profitieren von einer<br />

deutlich gesteigerten Professionalität<br />

ihrer Mitarbeitenden, verspricht<br />

der Vorstand der Deutschen Gesellschaft<br />

für Supervision und Coaching<br />

(DGSv)<br />

Female Founders –<br />

gründen Frauen anders?<br />

Ein Interview mit Sandra Thumm<br />

vom Startup IncubatorBerlin, dem<br />

Gründungszentrum der Hochschule<br />

für Wirtschaft und Recht Berlin.<br />

60<br />

Zurückgeschickt:<br />

Verbrannt oder geflickt?<br />

Wie die Retoure zum Krisenfall wird,<br />

beschreibt Artjom Bruch<br />

62<br />

64<br />

68<br />

Übergangene Erben<br />

Sven Gelbke mahnt, rechtzeitig an<br />

die Verjährung zu denken<br />

Visual Branding Gap - Wenn der<br />

Corporate-Design-Anzug<br />

nicht mehr sitzt<br />

Christoph Ruhrmann rät, Corporate<br />

Design als Prozess zu begreifen<br />

Transformationale Führung<br />

Eine Anleitung zu einem erfolgreichen<br />

Entwicklungsprozess<br />

bietet Dr. Georg Kraus<br />

Lifestyle | Auto<br />

72<br />

Titelbild<br />

© freepik.com<br />

Covermontage Clemens Vogel<br />

Bildnachweise<br />

© pixabay.com (Seite 08)<br />

© freepik.com (Seite 16, 46, 64)<br />

© pexels.com (Seite 38)<br />

Vernetzen Sie sich mit uns auf:<br />

<strong>PT</strong><br />

km<br />

Audis auffallende Schönheit:<br />

E-Tron GT<br />

Die Autoseiten von Arnd<br />

und Wilhelm Garth<br />

Impressum<br />

74<br />

Leserbriefe und Impressum<br />

pt-magazin.de<br />

bit.ly/Netzwerk-der-Besten-auf-XING<br />

youtube.com/user/opsnetzwerk<br />

kompetenznetz-mittelstand.de<br />

facebook.com/ptmagazin<br />

twitter.com/pt_magazin<br />

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06 Gesellschaft<br />

07<br />

© FREEPIK.COM | WIRESTOCK<br />

Welt im Wandel -<br />

Was wir erwarten dürfen<br />

und müssen<br />

Die wichtigsten Trends<br />

in Sachen Technologien und<br />

Wissenschaft werden in den<br />

nächsten Jahren ihre Fortsetzung<br />

finden.<br />

Ein Ausblick von Lars Jäger.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Das Jahr <strong>2023</strong> ist ein ganz besonderes<br />

Jahr für Mathematiker: Die Primfaktorenzerlegung<br />

der Jahreszahl ergibt<br />

sich als 7*17*17, was - wenn man die «7»<br />

als Glückszahl erkennen will - <strong>2023</strong> zu<br />

einem vielversprechenden Jahr macht.<br />

Die letzte Jahreszahl mit einer Primfaktorenzerlegung<br />

in drei Mal der 7 (die allerdings<br />

weit weniger elegant erscheint)<br />

war 1813 (7*7*37). Immerhin befreite sich<br />

Europa in diesem Jahr von Napoleon,<br />

also kein schlechtes Jahr, auch wenn dafür<br />

sehr viele Menschen starben - alleine<br />

ca. 100.000 bei der Schlacht um Leipzig.<br />

Das nächste vergleichbare Jahr wird<br />

dann im Übrigen erst 2401 sein (7*7*7*7).<br />

Doch betrachten wir die Aussichten für<br />

<strong>2023</strong> einmal etwas nüchterner: Das Beste,<br />

langfristig am entscheidendsten,<br />

was wir hier betrachten können, sind 1.<br />

die Klimaentwicklungen und 2. die technologischen<br />

Entwicklungen. Beim Ersten<br />

braucht man viel, um weiterhin optimistisch<br />

zu sein, beim Zweiten entwickelt<br />

sich nichts weniger Dramatisches. Und<br />

vielleicht lässt sich das Erste durch das<br />

Zweite etwas optimistischer betrachten.<br />

Wichtigste Phase<br />

in der Geschichte der Menschheit<br />

Angesichts der dramatischen Veränderungen<br />

in der Welt durch die verschiedensten<br />

Entwicklungen neuer Technologien<br />

in den letzten, gerade einmal 30<br />

Jahren, und angesichts dessen, dass sich<br />

die Geschwindigkeit des Wandels in den<br />

nächsten 30 Jahren wohl noch einmal<br />

erheblich erhöht, wird sich die Zeit von<br />

<strong>2023</strong> bis 2053 um die wichtigste Phase in<br />

der Geschichte der Menschheit handeln.<br />

Und genau in dieser Zeit wird ein immer<br />

schneller werdender und die Menschheit<br />

prägender Wettlauf stattfinden, in dem<br />

genau die beiden oben entscheidenden<br />

Punkte aufeinandertreffen. Auf der einen<br />

Seite der Klimawandel, der darauf<br />

zurückzuführen ist, dass die Menschheit<br />

die Zusammensetzung unserer Atmosphäre<br />

durch den Ausstoß von CO2 und<br />

anderen klimaschädlichen Gasen verändert,<br />

auf der anderen neue Energietechnologien<br />

mit dem Ziel, ein ausreichendes<br />

Angebot an Energien ohne CO2-Emissionen<br />

auf der Erde zu haben – und dies<br />

bei noch einmal stark steigendem globalen<br />

Gesamtenergiebedarf.<br />

Wird über den Klimawandel viel diskutiert,<br />

so hört man weniger von den sich<br />

anbahnenden ebenso spannenden wie<br />

beängstigenden Entwicklungen von<br />

Technologien, die aus den Wissenschaften<br />

hervorgehen und die Zukunft der<br />

Menschheit prägen werden wie nichts<br />

anderes. [1]<br />

I. Künstliche Intelligenz – Verbesserung<br />

oder Kontrolle unseres Lebens?<br />

Eine starke KI, die Aufgabenstellungen<br />

selbstständig erkennen und definieren<br />

kann und sich hierfür Wissen der<br />

entsprechenden Anwendungsbereiche<br />

selbst erarbeitet und aufbaut, ist noch<br />

weit von uns entfernt. Die schwache KI -<br />

ohne explizite Fähigkeiten, selbstständig<br />

im universellen Sinne zu lernen - hat unterdessen<br />

ein hohes Niveau erreicht. Die<br />

Lern- und Optimierungsmethoden, die<br />

der heutigen KI zugrunde liegen, das so<br />

genannte «Deep Learning», ermöglichen<br />

eine massive Steigerung der maschinellen<br />

Intelligenz in allen Bereichen. Sie<br />

ist zuweilen gar nicht mehr auf den spezifischen<br />

Zweck beschränkt, für den sie<br />

geschaffen wurde, wie z. B. das Schachspielen,<br />

die Suche in Datenbanken oder<br />

das Erkennen von Gesichtern. Ihre Fähigkeiten<br />

betreffen auch immer mehr<br />

Bereiche, die die meisten Menschen<br />

heute noch als unanfechtbare Domänen<br />

menschlicher Fähigkeiten betrachten:<br />

Intuition, Kreativität oder das Erkennen<br />

von Emotionen anderer Menschen. Werden<br />

Maschinen schon bald in der Lage<br />

sein, unsere Emotionen noch besser zu<br />

erkennen als andere Menschen?<br />

II. Quantencomputer – Millionenfach<br />

schnellere Berechnungen oder nur ein<br />

Traum der Physiker?<br />

Lange Zeit galten Quantencomputer<br />

als Science-Fiction. Allein der Begriff erscheint<br />

den meisten Menschen noch<br />

heute als ebenso unheimlich bizarr wie<br />

aufregend futuristisch, verbindet er<br />

doch die technologische Allmacht des<br />

digitalen Rechnens mit der ehrfurchtgebietenden<br />

Komplexität und Abstraktheit<br />

der wichtigsten physikalischen Theorie<br />

des 20.Jahrhunderts, der Quantentheorie.<br />

In der heutigen Realität schreitet die<br />

Entwicklung von Quantencomputern<br />

recht schnell voran. Sie verspricht eine<br />

neue technologische Revolution, die das<br />

21. Jahrhundert ähnlich prägen könnte<br />

wie die Entwicklung digitaler Schaltkreise<br />

das Zwanzigste. So gab Google im<br />

Herbst 2019 bekannt, dass es seinen Ingenieuren<br />

gelungen ist, einen Quantencomputer<br />

zu bauen, der zum ersten Mal<br />

ein Problem lösen kann, an dem sich jeder<br />

herkömmliche Computer die Zähne<br />

ausbeißen würde. u<br />

Jedes Naturgesetz,<br />

das sich dem<br />

Beobachter offenbart,<br />

lässt auf ein höheres, noch<br />

unerkanntes schließen.<br />

Alexander von Humboldt<br />

© PIXABAY.COM | ALEXANDER KELNER


08 Gesellschaft<br />

09<br />

www.efen.com<br />

Einfach.Mehr.Möglichkeiten.<br />

III. CO2-Neutralität<br />

– Können wir in<br />

den nächsten<br />

Jahren genügend<br />

alternative Energien<br />

schaffen, um eine<br />

Klimakatastrophe<br />

zu verhindern?<br />

Wir können feststellen,<br />

dass selbst<br />

die optimistischsten<br />

Prognosen<br />

über die Entstehung<br />

neuer CO2<br />

neutraler Technologien<br />

Jahr<br />

für Jahr von den<br />

tatsächlichen Entwicklungen<br />

eingeholt<br />

und oft gar<br />

übertroffen werden<br />

- auch wenn<br />

deren Umsetzung<br />

dann nicht immer<br />

so schnell<br />

erfolgt. An Ideen,<br />

technologischen<br />

Möglichkeiten und<br />

konkreten Initiativen zur Bewältigung<br />

und Senkung der CO2-Emissionen<br />

herrscht also kein Mangel. Angetrieben<br />

von erstaunlichen Fortschritten in den<br />

Bereichen Photovoltaik, Windenergie,<br />

geothermische Energiegewinnung und<br />

Batteriespeicherung (und dem vielleicht<br />

Erstaunlichsten: Kernfusionsenergie,<br />

siehe nächster Punkt), sowie in der<br />

Nanotechnologie und der künstlichen<br />

Intelligenz zur optimalen Energieverwendung<br />

stehen wir an der Schwelle<br />

zum schnellsten und tiefgreifendsten<br />

Wandel im Energiesektor der letzten 150<br />

Jahre. [2]<br />

© PIXABAY.COM | MYSTICARTDESIGN<br />

IV. Kernfusion – Die Lösung unserer<br />

Energieprobleme oder nur ein Thema<br />

der Jahrhundertträume?<br />

Ohne großes öffentliches Aufsehen machen<br />

die Wissenschaftler heute bedeutende<br />

Fortschritte auf einem Gebiet, das<br />

die Probleme der globalen Energieversorgung<br />

ein für alle Mal lösen könnte:<br />

die friedliche Nutzung der Kernfusion.<br />

Es geht um nichts Geringeres als den<br />

Traum, unbegrenzte, saubere und si-<br />

chere Energie aus der thermonuklearen<br />

Verschmelzung<br />

von Atomkernen zu<br />

gewinnen, die gleiche Energie,<br />

die auch unsere Sonne<br />

und unsere Sterne antreibt.<br />

V. Die Genetik –<br />

Sieg über den Krebs oder<br />

Manipulation<br />

des Menschen?<br />

Der schnelle Erfolg bei der<br />

Entwicklung des Impfstoffs<br />

gegen das Corona-<br />

Virus beruhte auf den<br />

immensen Fortschritten<br />

der Gentechnik der letzten<br />

Jahre. «Gentechnische<br />

Impfstoffe» enthalten die<br />

genetische Information<br />

des Erregers, der nach<br />

Verabreichung von körpereigenen<br />

Zellen in<br />

entsprechende Proteine<br />

übersetzt wird, was wie<br />

bei einer echten Virusinfektion<br />

eine Abwehrreaktion<br />

des Immunsystems auslöst.<br />

Gentechnische Verfahren werden aber<br />

nicht nur für Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten<br />

entwickelt, sondern<br />

auch im Kampf gegen Krebs, für die Optimierung<br />

der Ernten und vielen anderen<br />

wichtigen Bereichen.<br />

VI. Internet der Dinge – Neue industrielle<br />

Technologien und intelligente<br />

Fabrikationen oder ein umfassender<br />

Eingriff in die Privatsphäre?<br />

Mit steigender Rechenleistung, schnellerer<br />

Vernetzung durch ultraschnelles<br />

mobiles Internet und immer intelligenterer<br />

Datenverarbeitung wird die Entwicklung<br />

der «smarten Dinge» rasant<br />

weitergehen. Bereits 2019 wurde 5G<br />

eingeschaltet und ermöglicht atemberaubende<br />

Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 10 Gigabit pro Sekunde auf unseren<br />

Handys. Dieses Netz wird weltweit weiter<br />

ausgebaut. Um zu erreichen, was<br />

wir wollen, brauchen wir keinen Computer<br />

mehr - alltägliche Dinge werden<br />

sich ohne unser direktes Eingreifen von<br />

selbst erledigen. Doch wollen wir diesen<br />

damit verbundenen immensen Einfluss<br />

in unsere Privatsphäre wirklich (siehe<br />

auch Punkt IX unten)?<br />

VII. Neuro-Erweiterungen – Verbesserung<br />

unseres Denkens und Handelns<br />

oder Abkehr von der heutigen Realität?<br />

In den letzten zwanzig Jahren hat sich<br />

das Wissen über die Struktur und Dynamik<br />

unseres Gehirns vervielfacht. Je<br />

mehr wir verstehen, wie es funktioniert,<br />

desto genauer lassen sich unsere Gefühle,<br />

Gedanken und Erfahrungen beeinflussen.<br />

Wissenschaftler arbeiten gar an<br />

Mikrochips, die ins Gehirn eingepflanzt<br />

werden können und unseren Gemütszustand<br />

dauerhaft verbessern, unser Wohlbefinden<br />

steigern, unsere Intelligenz,<br />

unser Gedächtnis und unsere Konzentrationsfähigkeit<br />

erhöhen oder sogar für<br />

dauerhaftes Glück sorgen. Doch ist diese<br />

massive Beeinflussung unseres Geistes<br />

wirklich wünschenswert?<br />

© FREEPIK.COM | KJPARGETER<br />

VIII. Unseren Geist verstehen – Finden<br />

wir unser Ich oder ist es für Wissenschaftler<br />

unauffindbar?<br />

Bisher hing unsere Wahrnehmung und<br />

die Art und Weise, wie wir uns selbst<br />

sehen und erleben (unser «Selbstmodell»,<br />

wie Philosophen es nennen, oder<br />

das «Ich-Bewusstsein»), ausschließlich<br />

von unserer Verbindung mit der<br />

Realität um uns herum ab. Was wir<br />

von außen erfahren und wie wir uns<br />

selbst dabei erleben, war unmittelbar<br />

durch die Reize der Außenwelt gegeben.<br />

Mit neuen Technologien, die<br />

sich direkt auf unser Bewusstsein u<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Das EFEN-Versprechen: Einfach.Mehr.Möglichkeiten.<br />

Qualität Service Zuverlässigkeit Nachhaltigkeit<br />

Smarte Technik für die Energieversorgung<br />

Für EFEN steht der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen<br />

im Fokus. Wir nehmen Chancen aktiv wahr und investieren<br />

in Zukunftstechnologien, sowie in Aus- und Weiterbildung<br />

unserer Mitarbeiter. Unsere Vision von nachhaltiger<br />

Entwicklung, um Erfolg dauerhaft zu sichern.<br />

Unser Nachhaltigkeitsgebot:<br />

Die Fertigung unserer Produkte<br />

erfolgt nachhaltig und emissionsarm.


10 Gesellschaft<br />

11<br />

beziehen, gerät unsere Verbindung zu<br />

dieser Realität ins Wanken. Indem sie<br />

unserem Gehirn neue Realitäten vorspielen,<br />

werden unsere Wahrnehmung und<br />

unser Selbstmodell fast beliebig verändert.<br />

Virtuelle-Realität (VR)-Technologien<br />

verwandeln also nicht mehr nur unsere<br />

äußere Lebenswelt, sondern zunehmend<br />

auch unseren subjektiven «Innenraum».<br />

IX. Digitale Algorithmen und Big Data<br />

– Neue Profile für unser Leben oder<br />

Kontrolle des menschlichen Denkens<br />

und Handelns?<br />

Mit all der Sammlung und Weitergabe<br />

von Daten über uns und unseren Besitz<br />

im Internet haben wir Informationen<br />

weit jenseits unserer Kontakte längst<br />

nicht mehr nur in Computern oder Telefonen<br />

stehen. Die Gegenstände unseres<br />

Alltags regeln ihre Bedürfnisse direkt<br />

miteinander im oben bereits beschriebenen<br />

Internet der Dinge. Wie einfach<br />

dies doch unser Leben macht! Doch es<br />

gibt einen Haken: Die Daten, die wir wie<br />

Bakterien nach einem Niesanfall überall<br />

hinterlassen, werden gesammelt, mit<br />

immer leistungsfähigeren Algorithmen<br />

und immer intelligenterer KI verarbeitet<br />

und für immer umfassendere Zwecke genutzt.<br />

Aus ihnen lassen sich unsere Verhaltensweisen,<br />

Vorlieben und Charaktereigenschaften<br />

gezielt auslesen und die<br />

Muster unseres Lebens berechnen – und<br />

dann manipulieren.<br />

© FREEPIK.COM |RACOON STUDIO<br />

X. Nanotechnologie – Erschaffung von<br />

Dingen aus dem „Nichts“ oder nur ein<br />

Traum?<br />

Es gelingt den Forschern bereits, Strukturen<br />

auf atomarer Ebene gezielt zu manipulieren<br />

und sogar Grundbausteine für Nanomaschinen<br />

herzustellen: Rollende Nano-<br />

Räder, Nano-Getriebe, die sich entlang<br />

einer gezackten Kante von Atomen drehen,<br />

Propeller, Scharniere, Greifer, Schalter und<br />

vieles mehr. Schon jetzt können kleine Motoren<br />

und Fahrzeuge entwickelt werden<br />

– und alle sind etwa ein Zehntausendstel<br />

Millimeter groß, also nahe an molekularen<br />

Strukturen. Die dahinterstehende «zweite<br />

Generation der Quantentechnologien»,<br />

die auch Quantencomputer enthält, wird<br />

also unser Leben mindestens ebenso stark<br />

verändern wie die erste Generation mit<br />

Computern, Lasern, Atomenergie und bildgebenden<br />

Verfahren in der Medizin.<br />

XI. Stammzellen – Zellen, die alles können,<br />

auch für unseren gesamten Körper<br />

und Geist?<br />

Die nächste Revolution in der Reproduktionsmedizin<br />

– nach den ersten<br />

In-vitro-Fertilisationen 1978 – steht<br />

bereits vor der Tür. In Zukunft können<br />

in einer Petrischale Hunderte von Embryonen<br />

aus elterlichen Zellen gezeugt<br />

werden. Nachdem durch DNA-Analysen<br />

die Veranlagungen jedes einzelnen<br />

Embryos detailliert bestimmt wurden,<br />

können die Eltern ihr Wunschkind<br />

auswählen. Dies und vieles mehr wird<br />

durch die Verwendung von Stammzellen<br />

möglich sein.<br />

XII. Biotechnologie – Medizinischer<br />

Traum oder zukünftige Realität?<br />

In der Biotechnologie wird immer<br />

mehr mit Nanorobotern gearbeitet.<br />

Sie werden bereits eingesetzt, um Medikamente<br />

gezielt in krankes Gewebe<br />

zu transportieren, so dass Krankheitserreger<br />

oder mutierte Zellen direkt<br />

mit Wirkstoffen angegriffen werden<br />

können. Man spricht in diesem Zusammenhang<br />

von «medizinischen Wunderkugeln».<br />

Die Zukunftsaussichten<br />

für den Einsatz von Nanomaschinen<br />

in der Medizin sind jedoch noch viel<br />

spannender. Sie reichen von ultrakleinen<br />

Nanorobotern (sog. «Nanobots»),<br />

die sich permanent auf der Suche nach<br />

Krankheitserregern durch unseren<br />

Körper bewegen, von automatischen<br />

Nano-Checks jeden Morgen beim Zähneputzen<br />

über Biomarker, die schwere<br />

Krankheiten im Frühstadium anzeigen,<br />

bis hin zum Ersatz defekter Körperteile<br />

durch Implantate aus entsprechenden<br />

Nanopartikeln.<br />

Wer mit dem Leben spielt,<br />

kommt nie zurecht.<br />

Wer sich nicht selbst<br />

befiehlt, bleibt immer<br />

ein Knecht.<br />

(Zahme Xenien VIII,<br />

Johann Wolfgang von Goethe,<br />

1749 – 1832)<br />

XIII. Neue Lebensmitteltechnologien<br />

– Wie wir 10 Milliarden Menschen ernähren<br />

werden oder nur eine wissenschaftliche<br />

Traumgeschichte?<br />

Das 20. Jahrhundert war reich an bedeutenden<br />

technologischen Errungenschaften<br />

und prägenden Technologien.<br />

Müsste man jedoch die für die<br />

Menschheit bedeutendste technische<br />

Erfindung des letzten Jahrhunderts benennen,<br />

fiele die Wahl wohl auf das Haber-Bosch-Verfahren<br />

von 1908, das die<br />

großtechnische Herstellung von Ammoniak<br />

aus Wasserstoff und Luftstickstoff<br />

ermöglichte. Ohne das Haber-<br />

Bosch-Verfahren wäre es unmöglich,<br />

auch nur die Hälfte der heutigen Weltbevölkerung<br />

zu ernähren. Doch auch<br />

Kunstdünger und moderne Agrartechnik<br />

werden die Aufgabe, 10 Milliarden<br />

Menschen zu ernähren, nicht bewältigen<br />

können. Neben dem (umstrittenen)<br />

Einsatz von Gentechnik müssen<br />

zwangsläufig mehr Lebensmittel u<br />

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12 Gesellschaft<br />

13<br />

© FREEPIK.COM<br />

industriell hergestellt werden.<br />

Und genau hier könnte es durch den<br />

technologischen Fortschritt bald zu<br />

massiven Veränderungen kommen,<br />

nämlich durch Fleisch, das aus dem<br />

3D-Drucker kommt. Solche „Drucker“<br />

verwenden Muskelstammzellen von<br />

Rindern, die künstlich gezüchtet und<br />

vermehrt und dann mit Nährstoffen,<br />

Salzen, pH-Puffern usw. vermischt werden.<br />

Das Ergebnis schmeckt höchstwahrscheinlich<br />

köstlicher und ist<br />

gleichzeitig gesünder als jedes bisherige<br />

Tierfleisch, und … das praktisch<br />

ohne CO2-Emissionen!<br />

XIV. Synthetisches Leben – Wenn der<br />

Mensch Gott spielt: Teil I<br />

Neben der Optimierung von Genen, der<br />

Lebensverlängerung durch Krebsbehandlungen,<br />

der verbesserten Pflanzenzüchtung<br />

und der Stammzelltherapie<br />

eröffnet die Gentechnik noch eine<br />

weitere aufregende wie nicht weniger<br />

unheimliche Möglichkeit des menschlichen<br />

technologischen Eingreifens: die<br />

Schaffung völlig künstlichen Lebens, das<br />

auf bestimmte Zwecke zugeschnitten<br />

ist. Leben von Grund auf neu zu schaffen,<br />

nennen Genforscher heute «synthetische<br />

Biologie». Dieses neue Forschungsgebiet<br />

der Biologie zielt darauf<br />

ab, Lebensformen zu schaffen, die es auf<br />

unserem Planeten noch nie gegeben hat.<br />

XV. Lebensverlängerung – Wenn der<br />

Mensch Gott spielt: Teil II<br />

Warum werden wir eigentlich älter – und<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

sterben schließlich? Die Wissenschaft<br />

kann diese Frage immer noch nicht genau<br />

beantworten. Keine der verschiedenen<br />

Theorien des Alterns ist allgemein<br />

anerkannt. Vereinfacht könnte man sagen,<br />

dass unsere Zellen und Organe mit<br />

der Zeit einfach ihre Funktionsfähigkeit<br />

verlieren. Doch die meisten Genforscher<br />

gehen heute davon aus, dass dieser Prozess<br />

aufgehalten oder sogar rückgängig<br />

gemacht werden könnte. Wird damit ein<br />

urmenschlicher Traum wahr: der Jungbrunnen<br />

des ewigen Lebens?<br />

„Lass die Menschheit<br />

dauern, so lange sie will,<br />

es wird ihr nie an Hindernissen<br />

fehlen, die ihr zu<br />

schaffen machen, und<br />

nie an allerlei Not, damit<br />

sie ihre Kräfte entwickele.<br />

Klüger und einsichtiger<br />

wird sie werden, aber<br />

besser, glücklicher und<br />

tatkräftiger nicht.“<br />

Goethe zu Eckermann, 23. 10. 1828<br />

Doch so aufregend diese technologischen<br />

Möglichkeiten auch sind: Sind<br />

die meisten von ihnen überhaupt wünschenswert?<br />

Wollen wir wirklich in einer<br />

Gesellschaft leben, in der die Menschen<br />

immer älter werden oder sie genau beobachtet<br />

werden bei allem, was sie tun?<br />

Wollen wir unseren Geist komplett verändern<br />

oder künstliche Intelligenz, die<br />

uns in allem überlegen ist? Wollen wir<br />

die genetische Manipulation von uns<br />

oder gar ganz neues Leben erschaffen?<br />

Das besonders Unheimliche ist, dass<br />

diese Entwicklungen alle auf einmal auftreten,<br />

während die technologischen Revolutionen<br />

in der Vergangenheit immer<br />

hintereinander kamen.<br />

[1] Die Liste der zukünftigen Technologien<br />

entstammen aus Lars Jaeger, Michel Dacorogna:<br />

„Präsenz und Vergangenheit von Wissenschaften<br />

und Technologien“ (in Arbeit).<br />

[2] Siehe auch: Lars Jaeger “An Old Promise<br />

of Physics – Are We Moving Closer Toward<br />

Controlled Nuclear Fusion?” atw International<br />

Journal for Nuclear Power (December<br />

2020) •<br />

Quantencomputer<br />

Bei herkömmlichen Computern heißen<br />

die kleinsten Recheneinheiten „Bit“, bei<br />

Quantencomputern hingegen „Quanten-Bits“<br />

– kurz Qubits. Diese Qubits<br />

können sich im Quantencomputer<br />

auf eine bestimmte Weise verbinden<br />

und werden dadurch – in einfachen<br />

Worten – mehr als die Summe ihrer<br />

Teile. Man spricht bei diesem Effekt<br />

von „Verschränkung“ oder Quanten-<br />

Verschränkung: Erreicht ein Qubit<br />

einen bestimmten Zustand, ändert<br />

sich auch der Zustand der mit ihm verschränkten<br />

Qubits – und zwar in Überlichtgeschwindigkeit.<br />

Ein Qubit kann<br />

im Gegensatz zu einem Bit nicht nur<br />

1 und 0 darstellen, sondern unendlich<br />

viele Zustände dazwischen – und das<br />

außerdem gleichzeitig.<br />

(Quelle: www.ingenieure.de)<br />

Über den Autor<br />

Lars Jaeger hat Physik,<br />

Mathematik, Philosophie<br />

und Geschichte studiert<br />

und mehrere Jahre in der<br />

Quantenphysik sowie Chaostheorie<br />

geforscht. Er lebt<br />

in der Nähe von Zürich, wo<br />

er zwei eigene Unternehmen<br />

aufgebaut hat, die institutionelle<br />

Finanzanleger beraten<br />

Zugleich unterhält er regelmäßige Blogs zum<br />

Thema Wissenschaft und Zeitgeschehen.<br />

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14 Gesellschaft<br />

15<br />

© FREEPIK.COM<br />

Wettbewerb<br />

als Entdeckungsverfahren<br />

auch für die Energiewende<br />

nutzen!<br />

Eine Argumentation<br />

von Dr. Hanspeter Georgi<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

1. „Es geht nur darum, den Fortschritt<br />

in die richtige Richtung zu treiben und<br />

nicht in die Sackgasse. Es macht nicht<br />

nur mich verrückt, dass uns eine einzige<br />

Technik vorgeschrieben werden<br />

soll“, sagt der 82-jährige Motorexperte<br />

Friedrich Indra. Und der Physiker Gerald<br />

Linke, Vorsitzender des Deutschen Vereins<br />

des Gas- und Wasserfachs (DVGW)<br />

kann angesichts der politischen Absicht,<br />

die beiden Netze für Gas und Wasserstoff<br />

eigentumsrechtlich trennen und<br />

für die Wasserstoffinfrastruktur eine<br />

neue Gesellschaft mit Staatsbeteiligung<br />

aufbauen zu wollen, nur warnen: „Alle<br />

Erfahrungen zeigen, dass der Staat kein<br />

guter Unternehmer ist. Das wird hier<br />

auch nicht anders sein“.<br />

2. Beide Stimmen aus der wirtschaftlichen<br />

Praxis warnen davor, das Primat der<br />

Politik zu überdehnen. In unserer Wirtschafts-<br />

und Gesellschaftsordnung ist es<br />

nicht Aufgabe des Staates zu zeigen, wie<br />

es wohin und wolang zu gehen hat. Die<br />

verlangten oder gar befohlenen Wege<br />

könnten sich als Sackgassen oder Irrwege<br />

erweisen. Fortschritt kann man nicht wie<br />

ein Gesetz verordnen. Fortschritt setzt<br />

günstige Rahmenbedingungen voraus.<br />

Und darin liegt bekanntermaßen die<br />

ureigene Aufgabe staatlichen Handelns.<br />

Allgemeine technologieoffene Regeln<br />

zu setzen, die von allen wirtschaftlichen<br />

Akteuren zu beachten sind, ist Aufgabe<br />

der Politik - auch für die Energiewende<br />

oder noch allgemeiner formuliert: für die<br />

Transformation der Wirtschaft.<br />

3. Das gilt auch bei dem Vorhaben, negative<br />

externe Effekte zu internalisieren.<br />

Wenn man das tut, entstehen für die<br />

wirtschaftlichen Akteure, ob Produzenten<br />

oder Konsumenten, Kosten, die<br />

in die wirtschaftliche Kalkulation eingehen.<br />

Wenn also z.B. CO2-Emissionen<br />

verringert oder gar vermieden werden<br />

sollen, ist den Akteuren über CO2-Preise<br />

anzuzeigen, was der negative Effekt ihres<br />

ökonomischen Handelns kostet. Das gilt<br />

dann idealerweise für alle Bereiche, in<br />

denen solche negativen Effekte bei der<br />

Produktion oder beim Verbrauch entstehen.<br />

4. Und im Wettbewerb werden dann die<br />

Akteure auf die Suche gehen, wie die negativen<br />

Effekte verringert oder vermieden<br />

werden können. Das Ergebnis dieses<br />

Suchprozesses ist nicht vorhersagbar.<br />

Wenn man es voraussagen könnte, würde<br />

man ja schon jetzt wissen, was best<br />

practice ist. Aber der Staat handelt heute<br />

in vielen Fällen so, als ob er die beste<br />

Lösung kennen würde. Und dann gilt:<br />

Steuerung der Wirtschaft über Befehl<br />

und Gehorsam, Instrumente planwirtschaftlicher<br />

Politik. Man verzichtet auf<br />

die Kreativität und Innovationsfähigkeit<br />

der Gesellschaft in ihrer ganzen Breite.<br />

5. Auf die Setzung von Preisen, in unserem<br />

Fall von CO2-Preisen, sollte sich<br />

der Staat beschränken und nicht bestimmte<br />

Technologien, ob im Verkehr<br />

oder im Gebäudebereich, vorschreiben.<br />

Preise signalisieren den wirtschaftlichen<br />

Akteuren kurz- wie langfristig, was sie in<br />

ihren Kalkulationen zu beachten haben.<br />

Wer auf diese Signalfunktion reagiert,<br />

weil er diesen Preis nicht mehr bezahlen<br />

möchte, muss auf die Suche nach besseren<br />

Lösungen gehen. Was Fortschritt,<br />

was best practice sein wird, ist Ergebnis<br />

dieses Suchprozesses und steht nicht am<br />

Anfang.<br />

6. Aufgabe der Politik, vor allem der<br />

Wirtschaftspolitik ist es, dafür Sorge zu<br />

tragen, dass der Zugang zu diesem Suchprozess<br />

nicht durch Marktmacht oder<br />

andere Marktzugangsbeschränkungen<br />

behindert oder verhindert wird. Wettbewerb<br />

als Entdeckungsverfahren muss<br />

funktionstüchtig sein.<br />

7. Die Vielzahl und Vielfalt wirtschaftlicher<br />

Akteure ist für diesen Suchprozess<br />

wirkungsmächtiger und effizienter<br />

als eine staatliche Zentrale, die den zu<br />

beschreitenden Weg vorgibt. Ein für die<br />

Gebäudeheizung anschauliches Beispiel<br />

hierfür (für das Potential an Ingenieurkunst<br />

und Erfindergeist gepaart mit unternehmerischem<br />

Elan) bietet der Unternehmer<br />

Edwin Kohl. Schon vor rund 30<br />

Jahren hat er sein Verwaltungsgebäude<br />

in Perl, später in Merzig, durch Nutzung<br />

von Erdwärme klimaneutral und kostengünstig<br />

mit Wärme und Kühlung versorgt.<br />

Schade, dass es bislang nur wenig<br />

Nachahmer fand. Jetzt, wo auch für den<br />

Gebäudebereich klimapolitische Regelungen<br />

gelten werden, wird das Beispiel<br />

sicherlich Schule machen. Dieses Beispiel<br />

verdeutlicht, was das Entdeckungsverfahren<br />

Wettbewerb ermöglicht.<br />

8. Aufgabe der Politik in unserer Wirtschafts-<br />

und Gesellschaftsordnung sollte<br />

sein, den Wettbewerb als Entdeckungsverfahren<br />

wirkungsmächtig zu halten.<br />

Primat der Politik ist in der Verfolgung<br />

einer technologieoffenen und wettbewerbsorientierten<br />

Politik zu sehen und<br />

nicht in der Vorgabe einer konkreten<br />

Lösung. Brauchen wir dafür anderes<br />

Personal in der und für die Politik? Man<br />

stolpert geradezu über diese Frage. Erinnern<br />

wir uns an den Beginn der Covid-<br />

Pandemie. Masken wurden als nicht<br />

nützlich deklariert, weil es zu dem Zeitpunkt<br />

keine oder nur wenige gab. Wenn<br />

aber sofort gesagt worden wäre, dass sie<br />

schützen können, hätte der Wettbewerb<br />

sehr schnell reagiert, was ja dann auch<br />

der Fall war. Der Staat und seine Repräsentanten<br />

hatten kein Vertrauen in den<br />

Wettbewerb als Entdeckungsverfahren.<br />

Wenn das Schule macht, rutschen wir,<br />

ob wir wollen oder nicht, in ein anderes<br />

Wirtschaftssystem. Transformation begegnet<br />

uns dann mit einem völlig anderen<br />

Gehalt als ursprünglich damit gemeint<br />

ist. •<br />

Über den Autor<br />

Dr. Hanspeter Georgi<br />

ist Präsidiumsmitglied der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung. Das<br />

Engagement des langjährigen<br />

saarländischen<br />

Wirtschafts- und Arbeitsministers<br />

und Volkswirtschaftlers<br />

galt vor allem<br />

der Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />

Saarland,<br />

der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung<br />

und der Fortentwicklung des allgemeinbildenden<br />

Schulsystems.


16 Gesellschaft<br />

17<br />

Lachen ist gesund<br />

Mit Humor neue Perspektiven eröffnen<br />

zesse beschleunigen.<br />

Doch Humor heilt nicht nur, er wirkt<br />

auch entkrampfend – zum Beispiel in<br />

Gesprächen und Situationen, in denen<br />

alles festgefahren scheint. Zum Beispiel,<br />

wenn der Lebenspartner sich überfordert<br />

fühlt. Oder wenn ein Kollege in<br />

einem Stimmungstief steckt. Dann kann<br />

eine humorvolle Aussage die Situation<br />

entschärfen und neue Perspektiven eröffnen.<br />

Denn Humor schafft eine emoti-<br />

Manchmal geraten wir – beruflich und<br />

privat – in Gesprächssituationen, in denen<br />

scheinbar nichts mehr geht. Dann<br />

ist Humor häufig ein probates Mittel, um<br />

die Spannung zu lösen und das Gespräch<br />

in neue Bahnen zu lenken.<br />

„Lachen ist gesund.“ Diese Volksweisheit<br />

hat einen wahren Kern. Das belegen<br />

zahlreiche wissenschaftliche Studien.<br />

Lachen kann Schmerzen lindern, das<br />

Immunsystem stärken und Heilungsproonale<br />

Distanz zu Problemen und lässt sie<br />

in einem helleren Licht erscheinen. Und<br />

er löst die Zuversicht aus, die zum Bewältigen<br />

von Problemen nötig ist.<br />

Doch Vorsicht! Falsch eingesetzt wirkt<br />

Humor destruktiv. Steht zum Beispiel<br />

die Beziehung zum Gegenüber auf wackeligen<br />

Füssen, wird ein Scherz schnell<br />

als Schadenfreude oder als mangelndes<br />

Mitgefühl empfunden. Doch stimmen<br />

die Voraussetzungen, dann ist Humor<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

als „Spannungslöser“ sehr wirkungsvoll.<br />

Deshalb seien hier einige Methoden vorgestellt,<br />

wie Sie mit ihm schwierige (Gesprächs-)Situationen<br />

meistern.<br />

Methode 1:<br />

das Welt- oder Selbstbild sanft karikieren<br />

Eine Technik, die wir bei Freunden und<br />

Verwandten, oft intuitiv anwenden, ist<br />

das „liebevoll auf die Schippe nehmen“.<br />

Ein Beispiel: Ein Ehemann jammert seit<br />

Tagen, er werde alt und gebrechlich. Seine<br />

Frau hört ihm geduldig zu, versucht<br />

ihn vom Gegenteil zu überzeugen und<br />

bemitleidet ihn – ohne Erfolg. Intuitiv<br />

greift sie deshalb irgendwann zur „Medizin<br />

Humor“. Sie erwidert auf sein Jammern<br />

augenzwinkernd: „Ich habe mich<br />

schon für einen Kurs ‚Pflege von älteren<br />

Angehörigen‘ angemeldet. Außerdem<br />

sollten wir dir einen Rollstuhl besorgen…“<br />

Die Frau steigt also in das Welt- und<br />

Selbstbild ihres Ehemanns ein und überzeichnet<br />

es. Dadurch wird ihm im Idealfall<br />

klar, dass sein Selbstmitleid überzogen<br />

ist, und er denkt über sein Verhalten<br />

nach.<br />

Ein Beispiel aus dem Berufsalltag: Sachbearbeiter<br />

Müller vertraut seiner Führungskraft<br />

an, er leide darunter, dass er<br />

so gutmütig sei und zu oft vorschnell „Ja“<br />

sage. Und dies nutzten seine Kollegen<br />

aus. Immer wieder würden Arbeiten bei<br />

ihm abgeladen. Hier könnte eine humorvolle<br />

Intervention seines Chefs sein – vorausgesetzt<br />

die Beziehung stimmt: „Herr<br />

Müller, Ihre Kollegen freuen sich sicher<br />

darüber, dass Sie so hilfsbereit wie<br />

ein Heiliger sind. Ich möchte Sie<br />

jedoch daran erinnern, dass das Leben<br />

der Heiligen früher meist grausam<br />

endete. Bevor Sie einen Burnout<br />

erleiden, empfehle ich Ihnen …“<br />

Eine solche Überzeichnung könnte<br />

ein Anstoß für eine Verhaltensänderung<br />

sein.<br />

Methode 2:<br />

Negatives umdeuten<br />

Ist ein Glas halb leer<br />

oder halb voll? Das<br />

ist Ansichtssache!<br />

Denn wenn wir eine<br />

(scheinbar) negative<br />

Situation aus einem<br />

anderen positiveren<br />

Blickwinkel betrachten,<br />

dann erscheint sie<br />

meist in einem helleren Licht. Dieses<br />

Umdeuten fällt uns in Krisensituationen<br />

aber oft schwer. Denn dann stecken wir<br />

in einer Perspektive fest. Also brauchen<br />

wir einen Anstoß von außen.<br />

Ein Beispiel: Frau Müller, eine 45-jährige<br />

Bürokauffrau, lässt sich beraten. Denn<br />

sie ist seit einem Jahr arbeitslos und völlig<br />

frustriert. Sie wird zwar regelmäßig<br />

zu Bewerbungsgesprächen eingeladen,<br />

erhält aber nie eine Zusage. Die Atmosphäre<br />

in der Beratung wird immer düsterer,<br />

je länger Frau Müller erzählt. Und<br />

nebenbei klagt sie auch noch darüber,<br />

dass sie Single sei und gerne wieder einen<br />

Partner hätte. An diesem Punkt ergreift<br />

die Beraterin das Wort und fragt<br />

Frau Müller: „Führen Sie die meisten<br />

Vorstellungsgespräche mit Männern?“<br />

Diese erwidert erstaunt: „Ja“. Daraufhin<br />

schlägt die Beraterin vor: „Betrachten<br />

Sie die Bewerbungsgespräche doch als<br />

‚Blind Dates‘. Nehmen Sie den Interviewer<br />

ebenfalls unter die Lupe: Trägt er<br />

einen Ehering? Hält er beim Sprechen<br />

Blickkontakt? Ist er ein sportlicher Typ?“<br />

Zum ersten Mal in der Beratungsstunde<br />

muss Frau Müller herzhaft lachen.<br />

Dieses Umdeuten hat zumindest die Beratungssituation<br />

aufgelockert. Vielleicht<br />

hat es aber auch eine nachhaltigere<br />

Wirkung. Vielleicht denkt Frau Müller<br />

im nächsten Bewerbungsgespräch an<br />

das Stichwort „Partnersuche“ und geht<br />

entspannter ins Gespräch. Dadurch verbessert<br />

sich ihre Ausstrahlung und<br />

ihre Chance auf eine Jobzusage<br />

steigt.<br />

Methode 3:<br />

das Problem verschlimmern<br />

Ein weiteres Mittel, um festgefahrene<br />

Sichtweisen zu<br />

lösen, sind paradoxe Fragen<br />

und Aussagen. Also statt<br />

zu fragen „Wie lösen<br />

wir das Problem?“<br />

beispielsweise zu<br />

fragen: „Wie verschärfen<br />

wir das<br />

Problem?“ Das<br />

löst beim Gegenüber<br />

oft eine problemlösende<br />

Gegenreaktion<br />

aus.<br />

Eine Erfahrung,<br />

die auch Eltern<br />

oft sammeln: u<br />

We protect<br />

orientation.<br />

Gehäuse der caleg-group schützen die<br />

Orientierungs- und Lichtsysteme an Bord<br />

von Kreuzfahrtschiffen.<br />

Mit modernster, Ressourcen schonender<br />

Technik produziert, sorgen sie für eine<br />

saubere und sichere Zukunft.<br />

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18 Gesellschaft<br />

Investitionen in Vietnam<br />

Diversifizierung von Lieferketten - Vietnam bleibt eine interessante Option für Mittelständler<br />

19<br />

Bitten sie ihre Kinder, mit dem<br />

Schreien aufzuhören, bewirkt dies<br />

oft nichts. Fordern sie ihre Kinder<br />

hingegen auf, noch lauter zu<br />

schreien, herrscht bald Ruhe.<br />

Fragen Sie Ihre „jammernden“<br />

oder „schwarzsehenden‘‘<br />

Gesprächspartner<br />

also zum Beispiel: „Was müsstest<br />

Du tun, damit Du endlich<br />

einen Burnout erleidest?“ Oder:<br />

„Wie erreichen Sie todsicher, dass<br />

Ihr Chef Sie entlässt?“<br />

Methode 4:<br />

dem “Gummibaum“ lauschen<br />

Hilfreich ist oft auch eine Betrachtung<br />

von außen und sich beispielsweise zu<br />

fragen: „Wie sehen mich andere?“ Auch<br />

hierdurch eröffnen sich neue Sichtweisen<br />

und werden Reflexionsprozesse in<br />

Gang gesetzt – eine wichtige Voraussetzung,<br />

um festgefügte Denk- und Verhaltensstrukturen<br />

aufzubrechen.<br />

Stellen Sie also zuweilen Fragen wie:<br />

„Was glauben Sie, was Ihr Kollege x über<br />

dieses Problem denkt?“ Oder: „Was würde<br />

Ihr Chef zu diesem Problem sagen?“.<br />

Oder: „Was würde Ihnen Ihre Mutter in<br />

dieser Situation raten?“<br />

Zu diesen eher ernsten Fragen gibt es<br />

humorvolle Alternativen wie: „Was würde<br />

mir der Gummibaum in Ihrem Büro<br />

über die Kommunikation in Ihrer Abteilung<br />

erzählen?“ Oder: „Wie würde Ihre<br />

Katze Sie beschreiben?“<br />

Humor nur selektiv<br />

und gezielt einsetzen<br />

All diese Methoden, um einer Person eine<br />

neue Sichtweise zu eröffnen, haben eins<br />

gemein: Es ist enorm wichtig, ein Gespür<br />

dafür zu haben, wann sie genutzt werden<br />

können. Denn humorvoll gemeinte<br />

Aussagen können auch verletzend<br />

wirken. Prüfen Sie deshalb, bevor Sie in<br />

heiklen (Gesprächs-)Situationen auf die<br />

„Medizin Humor“ setzen, genau:<br />

© FREEPIK.COM<br />

• Wie tragfähig ist die Beziehung zu<br />

meinem Gegenüber?<br />

• In welcher mentalen Verfassung ist<br />

er? Und:<br />

• Was verrät mir seine Körpersprache?<br />

Ist er beispielsweise kurz vorm „Platzen“,<br />

dann verzichten Sie auf Humor.<br />

Setzen Sie Humor generell nur ein, wenn<br />

Sie todsicher sind: Dies ist der Situation<br />

und Beziehung angemessen. Denn Humor<br />

ist kein einfach zu handhabendes<br />

Interventionsinstrument. Doch manchmal<br />

– und mit der erforderlichen Übung<br />

– ein sehr wirkungsvolles. •<br />

Sabine Prohaska ist<br />

Inhaberin des Trainings- und<br />

Beratungsunternehmen<br />

seminar consult prohaska,<br />

Wien, das unter anderem<br />

Trainer, Coaches und<br />

Konfliktberater ausbildet.<br />

2022 erschien ihr neustes<br />

Buch „Der frühe Vogel fängt<br />

den Wurm – Ansichten &<br />

Lösungsideen zur Konfliktarbeit<br />

in Organisationen.‘‘<br />

Über die Autorin<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Als eines der (noch) Entwicklungsländer<br />

mit einer liberalen Marktzugangspolitik<br />

ist Vietnam heutzutage ein Land, das<br />

viele Investoren anzieht. Der stetige<br />

Anstieg an ausländischen Direktinvestitionen<br />

der letzten Jahre und der damit<br />

einhergehende Aufbau von Produktionsstätten<br />

kann dies belegen. Konkret<br />

flossen im Jahr 2022 über 25 Mrd. EUR<br />

ausländischer Direktinvestitionen, bei<br />

einem Wirtschaftswachstum der vietnamesischen<br />

Volkswirtschaft von über<br />

8 Prozent, wobei die Investoren meist<br />

aus Asien kamen. Europäischer Spitzenreiter<br />

war in 2022 Dänemark durch<br />

eine Großinvestition des weltbekannten<br />

dänischen Herstellers von Spielzeug-<br />

Bauklötzen. Die große Anzahl von mittelständischen<br />

Investoren aus der DACH<br />

Region, die bereits Produktionsstätten<br />

in Vietnam betreiben, bestätigt zudem<br />

eindrucksvoll, dass das Land verlässliche<br />

Rahmenbedingungen bietet. Viele<br />

Investoren wählen in Vietnam bereits<br />

bekannte und bewährte Standorte wie<br />

Ho Chi Minh City und die umliegenden<br />

Provinzen im Süden, Bac Ninh und Hai<br />

Phong in Nordvietnam und auch Da<br />

Nang im zentralen Landesteil. Zunehmend<br />

rücken aber auch weniger erschlossene<br />

Destinationen in den Focus,<br />

wie z.B. Quy Nhon.<br />

Rahmenbedingungen<br />

für Direktinvestionen liberalisiert<br />

Sowohl lokale als auch globale Faktoren<br />

sind Gründe, warum Vietnam im Zentrum<br />

vieler Lieferketten steht. Lokal kann<br />

Vietnam nach wie vor durch vergleichbar<br />

niedrige Kosten überzeugen, wobei auch<br />

hier die Kosten für gewerbliche Immobilien<br />

und auch Gehälter anziehen. Ferner<br />

ist Vietnam politisch vergleichsweise<br />

stabil, was eine belastbare unternehmerische<br />

Planung ermöglicht. Die Rahmenbedingungen<br />

für ausländische Direktinvestitionen<br />

sind weitgehend liberalisiert,<br />

ohne dass in den meisten Bereichen<br />

lokale Partner oder lokale Beteiligungen<br />

an Gesellschaften erforderlich wären.<br />

Das Land profitiert zudem von dem Freihandelsabkommen<br />

mit der EU (EU FTA),<br />

aber auch von den ASEAN Verträgen.<br />

Das EU FTA kann im Hinblick auf vergünstigte<br />

Importtarife von Bedeutung<br />

sein, ist aber auch zunehmend im Bereich<br />

der Angleichung von Standards u<br />

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20 Gesellschaft<br />

21<br />

einschlägig. Dies macht das Land als<br />

Produktionsstandort insbesondere<br />

dann interessant, wenn in die EU exportiert<br />

werden soll, aber auch wenn<br />

die in Vietnam hergestellten Güter<br />

ihre Abnehmer in Südostasien, also anderen<br />

ASEAN Ländern, finden sollen.<br />

Herausforderung lokale Lieferketten<br />

Natürlich sind auch in Vietnam noch einige<br />

Hürden zu überwinden und Herausforderungen<br />

zu meistern. Verglichen mit<br />

Thailand oder Malaysia gibt es immer noch<br />

die Herausforderung der lokalen Lieferketten,<br />

also das Fehlen von lokalen Lieferanten,<br />

die die gewünschte Qualität und Quantität<br />

zum vereinbarten Zeitpunkt verlässlich<br />

liefern können. Gleichzeitig ist aber auch<br />

hier eine recht dynamische Entwicklung<br />

zu erkennen, die das Problem voraussichtlich<br />

in den nächsten Jahren wird lindern<br />

können: fokussierte sich die Produktion in<br />

Vietnam in der Vergangenheit auf Textilien<br />

und Schuhe, so ist eine Bewegung zur<br />

Herstellung von elektronischen und elektrischen<br />

Geräten und auch Maschinenbau<br />

zu beobachten, was mittelfristig zu einer<br />

Verbesserung und Professionalisierung<br />

auch der lokalen Lieferketten führen sollte.<br />

Ebenfalls lässt die Infrastruktur vielerorts<br />

zu wünschen übrig. Trotz der im regionalen<br />

Vergleich relativ verlässlichen politischen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

kommen intransparente Verwaltungsentscheidungen<br />

im Einzelfall vor.<br />

Sorgfältige Planung nötig<br />

Die Einbindung einer vietnamesischen<br />

Produktionsstätte in die Lieferkette eines<br />

Unternehmens erfordert eine sorgfältige<br />

Planung. Je nach Geschäftsmodell und<br />

© PIXABAY.COM | XUAN DONG<br />

Seide ist ein Exportschlager Vietnams<br />

Komplexität der jeweiligen Lieferkette<br />

(woher kommen die Rohstoffe, wird ausschließlich<br />

für den Export oder auch für<br />

den lokalen Markt produziert usw.), stehen<br />

verschiedene Modelle zur Verfügung, um<br />

die jeweiligen Transaktionen aus zoll- und<br />

umsatzsteuerrechtlicher Sicht in Vietnam<br />

abzubilden. So kann es zum Beispiel abhängig<br />

von dem Volumen der Transaktionen<br />

wirtschaftlich aus Gründen das Cash<br />

Flow einen Unterschied machen, ob die<br />

Umsatzsteuer erhoben und erstattet wird,<br />

oder gar nicht erst anfällt.<br />

Herkunft der Produkte kann<br />

für Begünstigung von Bedeutung sein<br />

Insbesondere, um in den Genuss der Vergünstigungen<br />

der Freihandelsabkommen<br />

zu kommen, muss im Einzelfall sorgfältig<br />

geprüft werden, ob solche Vergünstigungen<br />

im Hinblick auf die für die eigene<br />

Produktion relevanten Produkte und<br />

Rohstoffe in Frage kommen. In diesem<br />

Zusammenhang kann auch die Bewertung<br />

der geographischen Herkunft eines<br />

Produkts im Lichte der einschlägigen Bestimmungen<br />

von entscheidender Bedeutung<br />

sein und auch je nachdem welche<br />

Vorschriften zur Anwendung gelangen, zu<br />

unterschiedlichen Ergebnissen kommen:<br />

so kann ein Produkt im Sinne des EU FTA<br />

eine vietnamesische Herkunft haben, aber<br />

nicht im Sinne der ASEAN Verträge.<br />

Von deutschem Lieferkettengesetz<br />

profitieren<br />

Weiterhin muss künftig bewertet werden,<br />

ob vietnamesische Unternehmen (inklusive<br />

der vietnamesischen Tochtergesellschaften<br />

von deutschen Unternehmen)<br />

von den erhöhten Anforderungen an<br />

Lieferketten, wie nunmehr in dem deutschen<br />

Lieferkettengesetz und künftig vermutlich<br />

in einem europäischen Pendant<br />

gefordert, profitieren werden oder nicht,<br />

also die Anforderungen ihrer deutschen<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

und europäischen Geschäftspartner mit<br />

weniger Aufwand erfüllen können als<br />

ihre Wettbewerber in der Region. Die formaljuristischen<br />

Voraussetzungen erfüllt<br />

Vietnam zumindest, da in allen von dem<br />

deutschen Lieferkettengesetz erwähnten<br />

Compliance-Bereichen bereits lokale vietnamesische<br />

Vorschriften verfügbar sind.<br />

Registrierungsprozess<br />

eines FDI-Projekts<br />

Für die Umsetzung eines FDI-Projekts ist<br />

im ersten Schritt ein Investment Registration<br />

Certificate (IRC) erforderlich, welches<br />

bei den Behörden beantragt werden muss.<br />

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen<br />

um eine Genehmigung und Registrierung<br />

eines FDI Projektes im Einzelfall. Dieser<br />

Genehmigungsprozess dauert ca. 15 Werktage<br />

und erfordert die Einreichung relevanter<br />

Dokumente, die den Business Plan<br />

im Hinblick auf das beantragte FDI Projekt<br />

beinhalten, aber auch Informationen im<br />

Hinblick auf die finanzielle Leistungsfähigkeit<br />

des Investors, also des künftigen<br />

Gesellschafters der vietnamesischen Gesellschaft.<br />

Notwendig ist auch eine Vereinbarung<br />

zwischen dem Investor und einem<br />

Industriepark, aus dem hervorgeht, dass<br />

der Investor (und seine zu gründende vietnamesische<br />

Tochtergesellschaft) das Recht<br />

hat, die relevanten Flächen zur Durchführung<br />

des Projekts zu nutzen.<br />

In einem zweiten Schritt muss für die<br />

Gründung einer Gesellschaft ein Antrag<br />

gestellt werden, um ein Enterprise Registration<br />

Certificate (ERC) zu erhalten. Dieses<br />

erfasst die Informationen zur Gewerbeanmeldung<br />

und auch die Geschäftsfelder,<br />

in denen die vietnamesische Gesellschaft<br />

künftig tätig sein darf. Die erforderlichen<br />

Unterlagen umfassen unter anderem ein<br />

Entwurf der Unternehmenssatzung, die<br />

Liste der Aktionäre und die schriftliche<br />

Benennung eines bevollmächtigten Vertreters<br />

des Investors und der vietnamesischen<br />

Gesellschaft. Der Vorgang dauert<br />

üblicherweise drei Werktage, mit der Ausstellung<br />

des ERC ist die vietnamesische<br />

Tochtergesellschaft dann gegründet und<br />

kann im Rahmen der genehmigten Geschäftsfelder<br />

wirtschaftlich aktiv werden.<br />

Steuerliche Anreize<br />

Insbesondere im High-Tech Sektor, aber<br />

auch im Bereich der Softwareentwicklung<br />

bietet Vietnam proaktiv steuerliche Vorteile<br />

für Unternehmen an, die in diesen<br />

Bereichen in Vietnam aktiv werden wollen.<br />

Üblicherweise besteht diese in einer zeitlich<br />

befristeten Befreiung von der Körperschaftsteuer<br />

mit einem dann folgenden<br />

Rabatt auf den anwendbaren Steuersatz.<br />

Auch außerhalb des High-Tech- oder Software<br />

Sektors sind steuerliche Anreize verfügbar,<br />

wenn sich ein Unternehmen in<br />

einem sozioökonomisch benachteiligten,<br />

also wirtschaftlich weniger entwickelten<br />

Landesteil ansiedelt.<br />

Bei Industrieparks anfragen<br />

Eine Anfrage bei den Betreibern von Industrieparks<br />

kann ebenfalls sinnvoll sein,<br />

da gelegentlich steuerliche Anreize direkt<br />

von Betreibern mit den lokalen Behörden<br />

ausgehandelt werden, so dass ein Projekt<br />

nur aufgrund der Ansässigkeit in einem<br />

bestimmten Industriepark in den Genuss<br />

eines steuerlichen Anreizes kommen kann,<br />

obwohl die generellen Voraussetzungen<br />

(also High-Tech oder geographische Lage<br />

des Projektes) der Verfügbarkeit von steuerlichen<br />

Anreizen eigentlich nicht vorliegen.<br />

Interessant zu sehen wird ebenfalls sein,<br />

wie sich die steuerlichen Anreize, die Vietnam<br />

momentan anbietet, im Lichte der<br />

aktuellen Entwicklungen bzgl. der globalen<br />

Mindeststeuersätze für Unternehmen<br />

entwickeln werden.<br />

Interessante Investitionsoption:<br />

Vietnam<br />

Vietnam kann für viele deutsche Unternehmen<br />

aufgrund der lokalen und globalen<br />

Gegebenheiten eine durchaus interessante<br />

Investitionsoption sein. Um ein<br />

FDI–Projekt in Vietnam zu starten, müssen<br />

ausländische Investoren ihren Fokus vor<br />

allem auch auf die rechtlichen Aspekte<br />

legen und die geforderten Unterlagen bereithalten,<br />

um die notwendigen Lizenzen<br />

und Zertifikate zu erhalten. Zudem gibt es<br />

auch zahlreiche Optionen, um das eigene<br />

operative Geschäft aus der Sicht des vietnamesischen<br />

Steuerrechts, der Freihandelsabkommen<br />

und der Zollvorschriften<br />

zu optimieren. •<br />

Über den Autor<br />

Rechtsanwalt<br />

Michael Wekezer<br />

ist Partner und Niederlassungsleiter<br />

von Rödl &<br />

Partner in Vietnam, die mit<br />

einem mehrsprachigen,<br />

interdisziplinären Team,<br />

ihre Dienstleistungen über<br />

die Büros in Ho-Chi-Minh-<br />

Stadt und Hanoi anbieten.<br />

Das Team aus deutschen und vietnamesischen<br />

Experten unterstützt vorwiegend deutsche und<br />

europäische Unternehmen, die sich auf den vietnamesischen<br />

Markt wagen.<br />

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22 Gesellschaft<br />

23<br />

“Wer nicht investiert,<br />

wird nicht wettbewerbsfähig<br />

wirtschaften”<br />

Interview mit Data Science-Spezialist<br />

Shaun McGirr zum Thema KI<br />

<strong>PT</strong>: Herr McGirr, die Rezession könnte ausbleiben<br />

oder zumindest nicht so drastisch<br />

ausfallen, wie vor einiger Zeit befürchtet.<br />

Trotzdem ist die Wirtschaft weit entfernt<br />

von grenzenlosem Optimismus. Welche<br />

Rolle kann in einer solchen, von extremen<br />

Unsicherheiten geprägten Zeit, Künstliche<br />

Intelligenz spielen?<br />

Shaun McGirr: Künstliche Intelligenz ist<br />

in der Lage, Zusammenhänge zu erfassen,<br />

die weit über das hinausgehen, was<br />

vom Menschen erstellte Modelle erfassen<br />

können. Als eine Art “Superpower”<br />

denkt KI Kausalität im Gesamtkontext<br />

und erfasst Unmengen von Daten, um<br />

Prognosen und Annahmen zu treffen. Gerade<br />

in einer Zeit, in der es für viele Entscheider<br />

schwierig ist zu sagen, in welche<br />

Richtung das Pendel schlagen wird, kann<br />

KI damit die Sinnhaftigkeit von Investitionen,<br />

Entscheidungen für oder gegen<br />

neue Geschäftsmodelle besser prognostizieren<br />

oder Innovationen begünstigen.<br />

Zudem sollten wir nicht vergessen: KI ist<br />

das Mittel der Wahl, damit jeder einzelne<br />

Mitarbeitende seine Produktivität<br />

um ein Vielfaches steigern<br />

kann. Falls es tatsächlich<br />

zur Rezession kommen oder<br />

sich diese verschärfen sollte:<br />

Produktivitätssteigerung<br />

kann dann darüber entscheiden,<br />

welche Unternehmen<br />

nach der Rezession wieder<br />

schnell wachsen.<br />

<strong>PT</strong>: Eigentlich heißt es doch,<br />

dass Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze<br />

abschafft und viele<br />

Jobs überflüssig macht. Sie sagen,<br />

dass KI im Gegenteil Mitarbeitenden<br />

die Arbeit erleichtert. Was stimmt?<br />

Shaun McGirr: Sowohl als auch. Einerseits<br />

werden sicherlich viele Tätigkeiten zukünftig<br />

von Künstlicher Intelligenz übernommen.<br />

Andererseits heißt dies nicht,<br />

dass dann ganze Jobprofile wegfallen,<br />

auch wenn sich unsere Arbeit in vielen<br />

Fällen grundlegend ändern wird. Um dies<br />

am Beispiel von Inhalten zu erläutern: Es<br />

© FREEPIK.COM<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

wird immer noch eine Person geben, die<br />

der KI erläutern muss, was sie in welchem<br />

Zusammenhang schreiben soll. Bis Künstliche<br />

Intelligenz die Künstliche Intelligenz<br />

selbst einbrieft und kontrolliert, wird<br />

noch eine Weile vergehen. Der Mensch<br />

wird daher auch zukünftig eine zentrale<br />

Rolle spielen. Ich sehe es eher so, als dass<br />

KI eine Art Dienstleister für Mitarbeitende<br />

ist. Diese können nun nicht mehr nur<br />

zwei Texte an einem Tag produzieren,<br />

sondern im besten Fall 10 – ohne qualitative<br />

Einbußen. Über ganz verschiedene<br />

Profile hinweg werden wir dabei ähnliche<br />

Produktivitätssprünge erleben. Vom<br />

Sachbearbeiter über den HR-Manager bis<br />

zum CFO. KI wird auf unterschiedlichen<br />

Hierarchieebenen abteilungsübergreifend<br />

die Arbeitswelt verbessern.<br />

<strong>PT</strong>: Können Sie weitere Anwendungsbeispiele<br />

nennen?<br />

Shaun McGirr: Künstliche Intelligenz<br />

wird für Bereiche wie die Lieferkette, die<br />

Produktion in Fabriken, das Cashflow-Management,<br />

Marketing, das Ingenieurwesen<br />

oder auch für den Umgang mit Krisen<br />

eine immense Bedeutung spielen, falls<br />

dies nicht ohnehin schon der Fall ist. Für<br />

die Textproduktion, die Bildverarbeitung,<br />

das Erstellen und Bearbeiten von Tabellen<br />

kann man Künstliche Intelligenz schon<br />

fast als “Business as Usual” bezeichnen.<br />

<strong>PT</strong>: Dieser Annahme stimmen auch Führungskräfte<br />

in Europa zu. 65 Prozent sehen<br />

in einer Umfrage einen immensen<br />

wirtschaftlichen Mehrwert. Allerdings<br />

fürchten viele auch, dass sie zunächst<br />

massiv investieren müssen, bevor Künstliche<br />

Intelligenz Mehrwert generiert.<br />

Wieviel Mut gehört dazu, gerade in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten, diesen<br />

Schritt zu wagen?<br />

Shaun McGirr: Korrekt, anfangs werden<br />

Unternehmen investieren müssen, nicht<br />

anders als bei anderen Innovationen. Unternehmen<br />

haben in Computer investiert,<br />

um Schreibmaschinen zu ersetzen. In<br />

Cloud-Lösungen, um eigene Server abzuschaffen.<br />

Aber was ist die Alternative? Wir<br />

sollten nicht vergessen, dass wir uns bereits<br />

inmitten eines Fachkräftemangels<br />

befinden, der sich in den nächsten Jahren<br />

massiv verschärfen wird. Ohne Innovation<br />

droht das Fiasko. Wer jetzt nicht in<br />

Künstliche Intelligenz investiert, wird in<br />

einigen Zeiten nicht mehr wettbewerbsfähig<br />

wirtschaften können.<br />

<strong>PT</strong>: Worauf sollten Unternehmen achten,<br />

um das Risiko von Fehlinvestitionen zu<br />

minimieren?<br />

Shaun McGirr: Zunächst einmal eine<br />

andere Anmerkung vorab: Viele Unternehmen<br />

haben bereits massiv investiert,<br />

um Big-Data-Lösungen aufzubauen und<br />

zahlen fortlaufend Gebühren für Storage,<br />

Maintenance, Compliance und Security.<br />

Es ist absurd, dann nicht den letzten kleinen<br />

Schritt zu gehen, um durch KI den<br />

Mehrwert, den dieser Datenschatz für<br />

das Unternehmen birgt, zu maximieren.<br />

Um auf Ihre eigentliche Frage zurückzukommen:<br />

Ganz zentral für jede Entscheidung<br />

ist die Frage, wer schlussendlich im<br />

Unternehmen von der KI profitieren kann.<br />

Sind es nur IT- und Daten-Experten? Oder<br />

können abteilungsübergreifend auch<br />

Mitarbeitende ohne tiefergehende Daten-Expertise<br />

die Künstliche Intelligenz<br />

anwenden? Genau das ist auch, was wir<br />

uns bei Dataiku auf die Fahne geschrieben<br />

haben: Sowohl Daten-Experten als<br />

auch so genannte “Domain”-Experten<br />

profitieren dank Dataiku von Künstlicher<br />

Intelligenz – und zwar abteilungsübergreifend<br />

für komplett unterschiedliche<br />

Anwendungen. Was genau das dringendste<br />

Anliegen abteilungsübergreifend<br />

für Mitarbeitende ist, gilt es im Vor-<br />

feld herauszufinden und ist von Fall zu<br />

Fall unterschiedlich.<br />

<strong>PT</strong>: Welche Faktoren sind noch relevant,<br />

damit KI im Unternehmen ein Erfolg<br />

wird?<br />

Shaun McGirr: Dataiku ist seit zehn Jahren<br />

einer der KI-Pioniere. Die Rahmenbedingungen<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren geändert. Das gilt vor allem<br />

für die Verfügbarkeit großer Datenmengen.<br />

Inzwischen lautet die Herausforderung<br />

nicht mehr, sich Daten in guter<br />

Qualität zu beschaffen, sondern vielmehr<br />

unternehmerisch möglichst viel Mehrwert<br />

zu generieren. Eine zentrale Frage<br />

lautet daher: Über welche Daten verfügt<br />

ein Unternehmen bereits und wie groß<br />

ist der zusätzliche Aufwand, um durch<br />

Künstliche Intelligenz diese Daten noch<br />

effektiver zu nutzen? •<br />

Unser Interviewpartner<br />

Shaun McGirr, Field CDO<br />

of AI Strategy bei Dataiku,<br />

ist ein führender Datenwissenschaftler<br />

in Data Science,<br />

der zuvor in der Beratung<br />

und bei einem großen Automobilunternehmen<br />

Data<br />

Science verantwortet hat.<br />

Shaun ist überzeugt, dass der<br />

schwierigste Teil einer guten<br />

Datenanalyse darin besteht, die richtigen Fragen<br />

zu stellen und sicherzustellen, dass die Antworten<br />

einen wirklichen Nutzen haben, um die Welt zu<br />

verändern - ein Thema, das er in seinem Podcast<br />

Half Stack Data Science behandelt. Bei Dataiku<br />

vermittelt er Kunden und Kollegen den Wert von<br />

Data Science. https://www.dataiku.com/de/<br />

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Premier<br />

01900 Großröhrsdorf, ONI Temperiertechnik<br />

Rhytemper GmbH ó 02692<br />

Großpostwitz, miunske GmbH ó 03051<br />

Cottbus, Orthopädie- und Reha- Team<br />

Zimmermann GmbH ó 03205 Calau, caleg<br />

Schrank und Gehäusebau GmbH ó 04249<br />

Leipzig, LEIPZIGER Logistik & Lagerhaus<br />

GmbH ó 04741 Roßwein, Gemeinhardt<br />

Service GmbH ó 04889 Belgern-Schildau,<br />

SFW Schildauer Fleisch- und Wurstwaren<br />

GmbH ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />

EFEN GmbH ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />

uesa GmbH ó 06120 Halle (Saale),<br />

ECH Elektrochemie Halle GmbH ó 06295<br />

Lutherstadt Eisleben, EWS „Die Schuhfabrik“<br />

e. K. ó 06295 Lutherstadt Eisleben,<br />

HALLOG GmbH ó 06847 Dessau-Roßlau,<br />

Burchard Führer GmbH ó 07646 Stadtroda,<br />

H & E Bohrtechnik GmbH ó 07768<br />

Kahla, COLANDIS GmbH ó 08233 Treuen,<br />

VOWALON Beschichtung GmbH Kunstleder-Folie-Bondings<br />

ó 08262 Muldenhammer,<br />

IK Elektronik GmbH ó 08280 Aue,<br />

Curt Bauer GmbH ó 08301 Bad Schlema,<br />

Beautyspa Servicegesellschaft mbH ó<br />

09120 Chemnitz, richter & heß VERPA-<br />

CKUNGS-SERVICE GmbH ó 09244 Lichtenau<br />

/ OT Ottendorf, Container Vermietung<br />

und Verkauf Menzl GmbH, 14554<br />

Seddiner See OT Neuseddin, VEINLAND<br />

GmbH ó 14776 Brandenburg an der Havel,<br />

RFT Kabel Brandenburg GmbH ó 17235<br />

Neustrelitz, Möbel Preuß Möbel- und<br />

Innenausbau GmbH ó 17348 Woldegk,<br />

LBG Rehberg mbH ó 18437 Stralsund, ITG<br />

Ingenieur-, Tief- und Gleisbau GmbH ó<br />

18437 Stralsund, Rehaform GmbH & Co.<br />

KG ó 19306 Neustadt-Glewe, Dockweiler<br />

AG ó 21337 Lüneburg, Kuhlmann Leitungsbau<br />

GmbH ó 21337 Lüneburg, Securepoint<br />

GmbH ó 23556 Lübeck, Wache<br />

GmbH ó 23617 Stockelsdorf, VisiConsult<br />

X-ray Systems & Solutions GmbH<br />

ó 27607 Geestland, ASTRO Motorengesellschaft<br />

mbH & Co. KG ó 27639 Wurster<br />

Nordseeküste, Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Wilhelm Wähler GmbH ó 27793 Wildeshausen,<br />

HERMES Systeme GmbH ó 28277<br />

Bremen, Kardiologisch-Angiologische Praxis<br />

Herzzentrum Bremen ó 28832 Achim,<br />

ehrhorn Vermessung GbR ó 30127 Hannover,<br />

Oelkers Hotel Betriebs GmbH ó<br />

31008 Elze, Albert Fischer GmbH ó 31135<br />

Hildesheim, Gebrüder Heyl Analysentechnik<br />

GmbH & Co. KG ó 31195 Lamspringe,<br />

Lammetal GmbH Gemeinnützige Lebenshilfe<br />

Einrichtungen ó 32107 Bad Salzuflen,<br />

EKT GmbH & Co. KG ó 34376 Immenhausen,<br />

sera GmbH ó 34508 Willingen<br />

- Usseln, Upländer Bauernmolkerei GmbH<br />

ó 35066 Frankenberg (Eder), Autohaus<br />

Beil GmbH ó 35260 Stadtallendorf, elektroplan-schneider<br />

| Ingenieurbüro für<br />

Elektrotechnik, Sicherheits- und Informationstechnische<br />

Anlagen GmbH ó 35423<br />

Lich, Network Concept GmbH ó 35683<br />

Dillenburg, Wendel GmbHó 36039 Fulda,<br />

JUMO GmbH & Co. KG ó 36163 Poppenhausen,<br />

papperts GmbH & Co. KG ó 37351<br />

Dingelstädt, Krieger + Schramm GmbH &<br />

Co. KG ó 39120 Magdeburg, Antennenbau<br />

Lindemann GmbH & Co. KG ó 39218<br />

Schönebeck, Ambulanz Mobile GmbH &<br />

Co. KG ó 39326 Colbitz, Humanas Pflege<br />

GmbH & Co. KG ó 45772 Marl, Baum Zerspanungstechnik<br />

e.Kfr. ó 46487 Wesel,<br />

LIMBECK GROUP GmbH & Co. KG ó 48619<br />

Heek, Betonwerk Büscher GmbH & Co. KG<br />

ó 48683 Ahaus, Augen-Zentrum-Nordwest<br />

(MVZ) ó 48683 Ahaus-Ottenstein,<br />

Terhalle Holzbau GmbH ó 48683 Ahaus,<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Wenker GmbH & Co. KG ó 48703 Stadtlohn,<br />

Heitkamp & Hülscher GmbH & Co.<br />

KG ó 48712 Gescher, PlanET Biogas Group<br />

ó 49429 Visbek, Holzmühle Westerkamp<br />

GmbH ó 49584 Fürstenau, Richter Möbelwerkstätten<br />

GmbH ó 49593 Bersenbrück,<br />

Wurst Stahlbau GmbH ó 51789 Lindlar,<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH ó 54552 Mehren,<br />

apra-norm Elektromechanik GmbH<br />

ó 54570 Kalenborn-Scheuern, PREMOSYS<br />

GmbH ó 54576 Hillesheim, Bilstein & Siekermann<br />

GmbH + Co. KG ó 56170 Bendorf,<br />

AKOTHERM GmbH ó 56170 Bendorf, Baldus<br />

Medizintechnik GmbH ó 56271 Mündersbach,<br />

EWM AG ó 56457 Westerburg,<br />

Mühlenbäckerei Rudolf Jung GmbH & Co.<br />

KG ó 56651 Niederzissen, Dr. Eckel Animal<br />

Nutrition GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />

Reinhard Koll GmbH ó 56727<br />

Mayen, Projekt 3 gGmbH ó 56745 Weibern,<br />

Augel GmbH ó 59494 Soest, Ingenieurgesellschaft<br />

Patzke GmbH, Büro<br />

für Bauwesen, Straßen-Kanal-Tiefbau ó<br />

59964 Medebach, Ewers Strümpfe GmbH<br />

ó 64668 Rimbach, SPIR STAR® AG ó<br />

66482 Zweibrücken, EDEKA Ernst, Zweibrücken<br />

ó 67065 Ludwigshafen, KÜBLER<br />

GmbH - Energiesparende Hallenheizungen<br />

ó 67661 Kaiserslautern, ALZURA AG ó<br />

69483 Wald-Michelbach - Affolterbach,<br />

Pedex GmbH ó 70794 Filderstadt, WGfS<br />

GmbH ó 71634 Ludwigsburg, Zedler – Institut<br />

für Fahrradtechnik und -Sicherheit<br />

GmbH ó 72072 Tübingen, AVAT Automation<br />

GmbH ó 72348 Rosenfeld, SÜLZLE<br />

Gruppe ó 73340 Amstetten, Metzgerei<br />

Nagel ó 76547 Sinzheim, RAUCH Landmaschinenfabrik<br />

GmbH ó 76698 Ubstadt-<br />

Weiher, Michael Koch GmbH ó 77656<br />

Offenburg, Peter Huber Kältemaschinenbau<br />

AG ó 79793 Wutöschingen, Schilling<br />

Engineering GmbH ó 80805 München,<br />

Pixida GmbH ó 84558 Kirchweidach,<br />

Elektro Maier GmbH ó 85457 Wörth/<br />

Hörlkofen, GEWO Feinmechanik GmbH<br />

ó 86159 Augsburg, BMK Group GmbH &<br />

Co. KG ó 87437 Kempten / Allgäu, Sontheim<br />

Industrie Elektronik GmbH ó 88271<br />

Wilhelmsdorf, Zimmerei Berthold Ott<br />

GmbH ó 89312 Günzburg, MUNK Group<br />

ó 90409 Nürnberg, Nürnberger Wachund<br />

Schließgesellschaft mbH ó 93488<br />

Schönthal, Max Heimerl Bau GmbH ó<br />

94089 Neureichenau, 1. Bier und Wohlfühlhotel<br />

Gut Riedelsbach GmbH &<br />

Co. KG ó 94315 Straubing, Strama-MPS<br />

Maschinenbaugesellschaft mbH & Co. KG<br />

ó 94481 Grafenau, AVS Römer GmbH & Co.<br />

KG ó 96355 Tettau / Oberfranken, HEINZ-<br />

GLAS GmbH & Co.KGaA ó 97688 Bad Kissingen,<br />

LABOKLIN GmbH & Co. KG ó 97789<br />

Oberleichtersbach, Hanse Haus GmbH<br />

Lebenswerk<br />

04889 Belgern-Schildau, SFW Schildauer<br />

Fleisch- und Wurstwaren<br />

GmbH ó 14776 Brandenburg an der<br />

Havel, RFT Kabel Brandenburg GmbH<br />

Premier-Bank<br />

02727 Ebersbach-Neugersdorf, Volksbank<br />

Löbau-Zittau eG ó 38440 Wolfsburg,<br />

Volksbank BraWO ó 44137 Dortmund,<br />

Sparkasse Dortmund ó 56068 Koblenz,<br />

Volksbank RheinAhrEifel eG ó 56727<br />

Mayen, Kreissparkasse Mayen ó 56759<br />

Kaisersesch, Raiffeisenbank Eifeltor eG ó<br />

97688 Bad Kissingen, Sparkasse Bad Kissingen<br />

ó Offenburg / Villingen-Schwenningen,<br />

Volksbank eG - Die Gestalterbank<br />

Premier-Kommune<br />

01877 Bischofswerda, Stadt Bischofswerda<br />

ó 56727 Mayen, Stadt Mayen<br />

ó 74076 Heilbronn, Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken GmbH ó 85560<br />

Ebersberg, Landratsamt Ebersberg ó<br />

96047 Bamberg, Stadt Bamberg - Wirtschaftsförderung<br />

ó 96052 Bamberg,<br />

Wirtschaftsförderung Landkreis Bamberg<br />

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ó 20095 Hamburg, Sprinkenhof<br />

GmbH ó 23556 Lübeck, Wache<br />

GmbH ó 23617 Stockelsdorf, VisiCon-<br />

21335 Lüneburg, Bittrich & Bittrich<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH ó<br />

21337 Lüneburg, Kuhlmann Leitungs-<br />

Systeme GmbH ó 28277 Bremen,<br />

Kardiologisch-Angiologische Praxis<br />

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bau GmbH ó 21337 Lüneburg, Secu-<br />

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ó 24113 Kiel, BUYOND GmbH ó<br />

repoint GmbH ó 26125 Oldenburg,<br />

Zernien-Gülden, Winterhoff Maschi-<br />

Von 4.075 Nominierten haben 485 Unternehmen<br />

und Institutionen nun die nächste wichtige Etappe<br />

im „Großen Preis des Mittelstandes“ erreicht: die<br />

Juryliste. Nun heißt es Daumen drücken, denn jeder<br />

Teilnehmer, der die Juryliste erreicht hat, darf<br />

sich Hoffnung auf den „Großen Preis des<br />

Mittelstandes“ machen.<br />

Die Juryliste <strong>2023</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />

Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />

Preisträger <strong>2023</strong> hervor.<br />

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24223 Schwentinental, assono GmbH<br />

Alfred Döpker GmbH & Co. KG Bauunternehmen<br />

ó 27472 Cuxhaven,<br />

TKP Tutas, Kruse & Partner Steuerberatungsgesellschaft<br />

mbB ó 27607<br />

Geestland, ASTRO Motorengesellschaft<br />

mbH & Co. KG ó 27639 Wurster<br />

Nordseeküste, Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Wilhelm Wähler GmbH<br />

nenbau GmbH & Co. KG ó 30127<br />

Hannover, Oelkers Hotel Betriebs<br />

GmbH ó 31008 Elze, Albert Fischer<br />

GmbH ó 31135 Hildesheim, Gebrüder<br />

Heyl Analysentechnik GmbH & Co.<br />

KG ó 31137 Hildesheim, DHD-Consulting<br />

GmbH ó 31195 Lamspringe, Lammetal<br />

GmbH Gemeinnützige Lebens-<br />

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Überblick über alle nominierten Unternehmen <strong>2023</strong>.<br />

ó 27777 Ganderkesee, Garten- &<br />

Landschaftsbau Kreye GmbH & Co.<br />

hilfe Einrichtungen ó 31319 Sehnde,<br />

Werther Logistik GmbH & Co. KG<br />

KG ó 27793 Wildeshausen, HERMES<br />

Fortsetzung auf Seite 32<br />

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01067 Dresden, Das Creative Hobby<br />

GmbH ó 01109 Dresden, SEMPA SYS-<br />

TEMS GmbH ó 01159 Dresden, CEP<br />

Anlagenautomatisierung GmbH ó<br />

01189 Dresden, michael sander kunststofftechnik<br />

gmbh ó 01189 Dresden,<br />

IBH IT-Service GmbH ó 01217 Dresden,<br />

KAPRION Technologies GmbH<br />

ó 01723 Wilsdruff, HVP Plus GmbH<br />

ó 01774 Klingenberg, Werkzeugbau<br />

Winkelmühle GmbH ó 01877<br />

Bischofswerda, Stadt Bischofswerda<br />

ó 01900 Großröhrsdorf, ONI Temperiertechnik<br />

Rhytemper GmbH ó<br />

01945 Ruhland, Lausitzer Stahlbau<br />

Ruhland GmbH ó 02692 Großpostwitz,<br />

miunske GmbH ó 02727 Ebersbach-Neugersdorf,<br />

Volksbank Löbau-<br />

Zittau eG ó 04249 Leipzig, LEIPZIGER<br />

Logistik & Lagerhaus GmbH ó04416<br />

Markkleeberg, ACL GmbH ó 04435<br />

Schkeuditz, FaiveleyTransport Leipzig<br />

GmbH & Co. KG ó 04463 Großpösna<br />

bei Leipzig, FISCHER druck&medien<br />

ó 04519 Rackwitz, Hydro Extrusion<br />

Deutschland GmbH ó 04651 Bad<br />

Lausick, Reuter & Schreck GmbH &<br />

Co. KG ó 04668 Grimma, Glas & Systembau<br />

Hessel GmbH ó 04741 Roßwein,<br />

Gemeinhardt Service GmbH<br />

ó 04889 Belgern-Schildau, SFW<br />

Schildauer Fleisch- und Wurstwaren<br />

GmbH ó 08060 Zwickau, TIP-TOP<br />

Dienstleistungen GmbH ó 08233<br />

Treuen, VOWALON Beschichtung<br />

GmbH Kunstleder-Folie-Bondings ó<br />

08258 Markneukirchen, Buffet Crampon<br />

Deutschland GmbH ó 08262<br />

Muldenhammer, IK Elektronik GmbH<br />

ó 08280 Aue, Curt Bauer GmbH,<br />

08280 Aue, Hotel Blauer Engel ó<br />

08301 Bad Schlema, Beautyspa Servicegesellschaft<br />

mbH ó 08312 Lauter,<br />

OMERAS GmbH ó 08340 Schwarzenberg,<br />

WESOBA Werkzeug- und Sondermaschinenbau<br />

GmbH ó 09116<br />

Chemnitz, CEFEG GmbH Chemnitz<br />

ó 09116 Chemnitz, ECOVIS WWS<br />

Steuerberatungsges. mbH Chemnitz<br />

ó 09117 Chemnitz, coreku GmbH &<br />

Co. KG ó 09117 Chemnitz, HÄRTEREI<br />

REESE CHEMNITZ GmbH & Co. KG<br />

ó 09120 Chemnitz, richter & heß<br />

VERPACKUNGS-SERVICE GmbH ó<br />

09120 Chemnitz, community4you<br />

AG ó 09131 Chemnitz, CMMC GmbH<br />

ó 09244 Lichtenau / OT Ottendorf,<br />

Container Vermietung und Verkauf<br />

Menzl GmbH ó 09366 Stollberg,<br />

Wesko GmbH ó 09429 Wolkenstein<br />

/ OT Hilmersdorf, WEBER Gruppe ó<br />

09648 Mittweida, TeleskopEffekt<br />

GmbH ó 09661 Rossau, bbTech burkert<br />

& burkert GmbH<br />

Fortsetzung auf Seite 32<br />

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53424 Remagen, ZEWOTHERM Heating<br />

GmbH ó 53474 Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler, Berthold Becker Büro für<br />

Ingenieur- u. Tiefbau GmbH ó 53474<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler, Landkreis<br />

Ahrweiler ó 54550 Daun, Musikschule<br />

„Spiel mit“ gGmbH ó 54550<br />

Daun, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Vulkaneifel mbH ó 54552<br />

Mehren, apra-norm Elektromechanik<br />

GmbH ó 54570 Kalenborn-Scheuern,<br />

PREMOSYS GmbH ó 54576 Hillesheim,<br />

Bilstein & Siekermann GmbH +<br />

Co. KG ó 55494 Rheinböllen, CAQ AG<br />

Factory Systems ó 55774 Baumholder,<br />

Diehl GmbH ó 56068 Koblenz,<br />

Volksbank RheinAhrEifel eG ó 56070<br />

Koblenz, DORNBACH GmbH ó 56072<br />

Koblenz, ISA Gruppe ó 56073 Koblenz,<br />

MEDI-CENTER Mittelrhein GmbH ó<br />

56170 Bendorf, Baldus Medizintechnik<br />

GmbH ó 56170 Bendorf, AKO-<br />

THERM GmbH ó 56244 Hahn am<br />

See, KUNZ GmbH aircraft equipment<br />

ó 56271 Mündersbach, EWM AG ó<br />

56368 Katzenelnbogen, Rabb IT Solutions<br />

GmbH ó 56410 Montabaur,<br />

global office GmbH ó 56457 Westerburg,<br />

Mühlenbäckerei Rudolf Jung<br />

GmbH & Co. KG ó 56564 Neuwied,<br />

AG für Steinindustrie ó 56564 Neuwied,<br />

Flohr AG ó 56566 Neuwied, PEA<br />

Pharma- und Elektrotechnik Anlagenbau<br />

GmbH ó 56626 Andernach/<br />

Miesenheim, PIES Betonsteinwerk<br />

GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />

Reinhard Koll GmbH ó 56651<br />

Niederzissen, Dr. Eckel Animal Nutrition<br />

GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />

AKRO-PLASTIC GmbH ó 56651<br />

Niederzissen, Schiele Maschinenbau<br />

GmbH ó 56727 Mayen, MSR Medical<br />

Service Rheinland GmbH ó 56727<br />

Mayen, Projekt 3 gGmbH ó 56727<br />

Mayen, Stadt Mayen ó 56727 Mayen,<br />

Kreissparkasse Mayen ó 56745 Weibern,<br />

Augel GmbH ó 56751 Polch, UPA<br />

PACK GmbH ó 56759 Kaisersesch,<br />

Raiffeisenbank Eifeltor eG ó 56766<br />

Ulmen, HS Heizung & Sanitär GmbH<br />

ó 56812 Cochem, Kreisverwaltung<br />

Cochem-Zell ó 57518 Betzdorf, IKT<br />

Gromnitza GmbH & Co. KG ó 57520<br />

Rosenheim/WW, EUROGREEN GmbH<br />

ó 57612 Ingelbach-Bahnhof, Karl<br />

Georg GmbH ó 66117 Saarbrücken,<br />

Otto Zickwolff GmbH ó 66121 Saarbrücken,<br />

Dornbach GmbH, Zweigniederlassung<br />

Saarbrücken ó 66123<br />

Saarbrücken, Eyeled GmbH ó 66386<br />

St. Ingbert, DORUCON – DR. RUPP<br />

CONSULTING GmbH ó 66482 Zweibrücken,<br />

EDEKA Ernst, Zweibrücken<br />

ó 66663 Merzig, terraplastik Spritzgusstechnik<br />

GmbH ó 66679 Losheim<br />

am See, LuxTek GmbH ó 66687<br />

Wadern, B&F Mietservice GmbH ó<br />

66763 Dillingen, Pyrum Innovations<br />

AG ó 66822 Lebach, 3 Plus Solutions<br />

GmbH & Co. KG ó 66954 Pirmasens,<br />

Nagarro ES ó 66989 Höhfröschen,<br />

Metallbau Ledtermann GmbH ó<br />

67059 Ludwigshafen am Rhein, ITech<br />

Progress GmbH ó 67065 Ludwigshafen,<br />

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Hallenheizungen ó 67069 Ludwigshafen,<br />

KTL Kombi – Terminal Ludwigshafen<br />

GmbH ó 67547 Worms,<br />

Kalypso Media Group GmbH ó 67657<br />

Kaiserslautern, Wipotec GmbH ó<br />

67661 Kaiserslautern, ALZURA AG ó<br />

67744 Medard, IGM GmbH & Co. KG<br />

Fortsetzung auf Seite 32<br />

Menschen mit Behinderung machen mit, gestalten mit, bestimmen mit!<br />

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ó 35683 Dillenburg, Wendel GmbH<br />

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34266 Niestetal, Energiesysteme<br />

Groß GmbH & Co. KG ó 34376<br />

Immenhausen, sera GmbH ó 34508<br />

ó 35745 Herborn, Mprotec GmbH<br />

ó 36039 Fulda, Büchel GmbH & Co.<br />

Fahrzeugteilefabrik KG ó 36039<br />

64732 Bad König, Jakob Maul GmbH<br />

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Willingen - Usseln, Upländer Bau-<br />

Fulda, JUMO GmbH & Co. KG ó 36163<br />

64807 Dieburg, Rosenkranz Ihr kom-<br />

ernmolkerei GmbH ó 35066 Fran-<br />

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kenberg (Eder), Heinrich Mütze Bauunternehmen<br />

GmbH & Co. KG ó<br />

35066 Frankenberg (Eder), Autohaus<br />

Beil GmbH ó 35116 Hatzfeld, Frank<br />

Walz- und Schmiedetechnik GmbH<br />

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am Rhein, Backhaus Dries GmbH ó<br />

65549 Limburg, Much Gruppe GmbH<br />

& Co. KG ó 65549 Limburg, Bona<br />

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69483 Wald-Michelbach - Affolterbach,<br />

Pedex GmbH<br />

ó 35435 Wettenberg, GROSS GmbH<br />

64711 Michelstadt, Hotz Kommuni-<br />

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Die Fürsorgekasse von 1908 wurde, wie das Datum im<br />

Namen verrät, vor über 100 Jahren gegründet. Im früheren<br />

Rheinland schlossen sich damals Mitglieder der<br />

Neuapostolischen Kirche zusammen, um bei Sterbefällen<br />

finanzielle Hilfe leisten zu können,<br />

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Engagement, sich im Sterbefall um<br />

Hinterbliebene zu kümmern, ist ein<br />

Bestandteil dieser Glaubensgemeinschaft.<br />

Hierbei hat sich der Gedanke<br />

„Einer trage des anderen Last“ bei der<br />

Gründung VERMESSUNG als zentraler<br />

Leitsatz der<br />

| UAV-BEFLIEGUNG<br />

BAUÜBERWACHUNG | ABRECHNUNG<br />

Fürsorgekasse gebildet.<br />

Aus der freiwilligen<br />

Fürsorgegemeinschaft<br />

ging 1934 die Vorsorgegemeinschaft<br />

hervor, die sich<br />

klare Regeln gab und den Namen<br />

„Sterbekasse der Neuapostolischen<br />

Kirche“ erhielt. 1998 wurde dieser<br />

Name abermals geändert, um<br />

auch grundsätzlich Interessierten<br />

den Beitritt zu ermöglichen. Die Solidargemeinschaft<br />

trägt seitdem den Titel „Fürsorgekasse von 1908“.<br />

Über 500 ehrenamtlich tätige Helfer in den verschiede-<br />

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ge erwirtschaft, die den Mitgliedern zugutekommen.<br />

Somit kann die Fürsorgekasse allen Mitgliedern einen<br />

günstigen Tarif anbieten. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

leisten keine Unterstützung im Sterbefall, daher er-<br />

elektroplan_Schneider_91x56_Preisträger 2.indd 1 14.04.2022 14:31:07<br />

scheint eine private Vorsorge für den Todesfall sinnvoll<br />

und notwendig.<br />

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32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

33<br />

Niedersachsen<br />

Bremen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

37079 Göttingen, IGR Institut für Glas-<br />

32107 Bad Salzuflen, EKT GmbH & Co. KG<br />

ó 46342 Velen, best it GmbH & Co. KG ó<br />

48683 Ahaus-Ottenstein, Terhalle Holz-<br />

Hebenstreit & Kentrup GmbH ó 53359<br />

und Rohstofftechnologie GmbH ó 38112<br />

ó 32825 Blomberg-Donop, Oskar Leh-<br />

46348 Raesfeld, Funke MEDICAL GmbH<br />

bau GmbH ó 48683 Ahaus, Wenker<br />

Rheinbach, rossbach-wojtun GmbH &<br />

Braunschweig, Achterkerke GmbH ó<br />

mann GmbH & Co. KG ó 33154 Salzkot-<br />

ó 46359 Heiden, B&W Energy GmbH<br />

GmbH & Co. KG ó 48683 Ahaus, Augen-<br />

Co. KG ó 57299 Burbach, H&G Entsor-<br />

38440 Wolfsburg, Volksbank BraWO ó<br />

ten, Condor® MedTec GmbH ó 33154 Salz-<br />

&Co. KG ó 46397 Bocholt, TIS Technische<br />

Zentrum-Nordwest (MVZ) ó 48691<br />

gungssysteme GmbH ó 59075 Hamm,<br />

48465 Schüttorf, PACKNERS GmbH ó<br />

kotten, Stadt Salzkotten ó 37671 Höxter,<br />

Informationssysteme GmbH ó 46487<br />

Vreden, epcan GmbH ó 48703 Stadtlohn,<br />

HAUSCHILD GMBH & CO. KG ó 59075<br />

49143 Bissendorf, OSNATECH GmbH<br />

ALVI GmbH ó 40225 Düsseldorf, NUMA-<br />

Wesel, LIMBECK GROUP GmbH & Co. KG<br />

Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG ó<br />

Hamm, Bernhard Heckmann GmbH &<br />

ó 49170 Hagen am Teutoburger Wald,<br />

FERM GmbH ó 40237 Düsseldorf, Bergers<br />

ó 47053 Duisburg, Divan Reisen ó 47057<br />

48703 Stadtlohn, Heisterborg GmbH & Co.<br />

Co. KG ó 59494 Soest, Ingenieurgesell-<br />

stahlotec GmbH ó 49406 Eydelstedt,<br />

Partner StB WP PartG mbB ó 40549 Düs-<br />

Duisburg, Rheinschafe GmbH ó 47551<br />

KG Steuerberatungsgesellschaft ó 48712<br />

schaft Patzke GmbH, Büro für Bauwesen,<br />

Jedes als Finalist<br />

ausgezeichnete<br />

Unternehmen erhält eine<br />

Finalisten-Statue.<br />

Diese symbolisiert den<br />

Erfolg im Wettbewerb<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“.<br />

ANEDO GmbH ó 49429 Visbek, Holzmühle<br />

Westerkamp GmbH ó 49584 Fürstenau,<br />

Richter Möbelwerkstätten GmbH<br />

ó 49593 Bersenbrück, Wurst Stahlbau<br />

GmbH ó 49599 Voltlage-Weese, bema<br />

seldorf, Wiesmann Personalisten GmbH<br />

ó 41516 Grevenbroich, STAMOS GmbH ó<br />

44137 Dortmund, Sparkasse Dortmund<br />

ó 44227 Dortmund, Green IT Das Systemhaus<br />

GmbH ó 45356 Essen, Knapp-<br />

Bedburg-Hau, Fluxana GmbH & Co. KG ó<br />

47906 Kempen, ALDERS electronic GmbH<br />

ó 48149 Münster, Möller Orthopädie-<br />

Schuh-Technik ó 48157 Münster, WEICON<br />

GmbH & Co.KG ó 48249 Dülmen, Druck-<br />

Gescher, PlanET Biogas Group ó 49479<br />

Ibbenbüren, eubanet ó 49525 Lengerich,<br />

Dreyer GmbH ó 50935 Köln, akyol<br />

architektur ó 50829 Köln, PAPACKS Sales<br />

GmbH ó 50969 Köln, Helmut Hinz GmbH<br />

Straßen-Kanal-Tiefbau ó 59759 Arnsberg,<br />

A.L.S. Allgemeine Land- und Seespedition<br />

GmbH ó 59821 Arnsberg-Obereimer,<br />

GEBRO HERWIG Haustechnik GmbH ó<br />

59872 Meschede, RaiffeisenVolt GmbH ó<br />

Die Stufe „Finalist“ kann<br />

pro Unternehmen<br />

einmal erreicht werden.<br />

Nach erfolgter<br />

Auszeichnung, folgt die<br />

Stufe „Preisträger“<br />

sowie anschließend die<br />

Sonderpreise der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

GmbH Maschinenfabrik ó 49685 Emstek,<br />

IDA Integrationsdorf Arendsee GmbH &<br />

Co. KG ó 49757 Werlte, Kleymann Lackiertechnik<br />

GmbH ó 49808 Lingen, Bauunternehmung<br />

Hofschröer GmbH & Co. KG<br />

mann GmbH & Co Landschaftsbau KG<br />

ó 45721 Haltern am See, PuG Pflege- &<br />

Gesundheitsteam GmbH ó 45770 Marl,<br />

RV Management GmbH ó 45772 Marl,<br />

Baum Zerspanungstechnik e.Kfr. ó 45883<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

haus Dülmen ó 48282 Emsdetten, Hensing<br />

GmbH ó 48599 Gronau-Epe, Anton<br />

Hörmann GmbH ó 48619 Heek, Betonwerk<br />

Büscher GmbH & Co. KG ó 48624<br />

Schöppingen, opwoco GmbH ó 48683<br />

& Co. ó 51379 Leverkusen, SAPPARTS<br />

Europe ó 51789 Lindlar, ONI-Wärmetrafo<br />

GmbH ó 52353 Düren, SUMTEQ GmbH<br />

ó 53111 Bonn, ClimEtSan-OnTheGround<br />

GmbH ó 53127 Bonn Dental-Technik Kiel<br />

59929 Brilon, Kruse Türen Design GmbH<br />

& Co. KG ó 59929 Brilon, Centrotherm,<br />

Systemtechnik GmbH ó 59929 Brilon,<br />

NP Germany GmbH ó 59929 Brilon-Madfeld,<br />

VOSS Die Blechprofis GmbH ó 59964<br />

Gelsenkirchen, HEGMANNS AG ó 46325<br />

Ahaus, Solid.Modulbau GmbH ó 48683<br />

GmbH ó 53129 Bonn, Bestattungshaus<br />

Medebach, Ewers Strümpfe GmbH<br />

Borken, Apotheke am Borkener Klinikum<br />

Ahaus, ISO-TECH Kunststoff GmbH ó<br />

w w w . h e i m e r l - b a u . d e<br />

Mit uns wird aus Vision Realität!<br />

Ehrenplakette 2019


32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

33<br />

Jedes als „Finalist“ ausgezeichnete Unternehmen<br />

erhält eine Finalisten-Statue. Diese<br />

symbolisiert den Erfolg im Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“.<br />

Die Stufe Finalist kann pro Unternehmen einmal<br />

erreicht werden. Nach erfolgter<br />

Auszeichnung, folgt die Stufe „Preisträger“<br />

sowie anschließend die Sonderpreise<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

17235 Neustrelitz, Möbel Preuß<br />

Möbel- und Innenausbau GmbH ó<br />

17348 Woldegk, LBG Rehberg mbH<br />

ó 18069 Rostock, Yamaton Paper<br />

GmbH ó 18195 Tessin, S+T Fassaden<br />

GmbH ó 18276 Mistorf, Dröge<br />

GmbH ó 18299 Laage, Metallbau<br />

Lührmann GmbH ó 18437 Stralsund,<br />

Rehaform GmbH & Co. KG ó 18437<br />

Stralsund, ITG Ingenieur-, Tief- und<br />

Gleisbau GmbH ó 18569 Schaprode<br />

Insel Rügen, Mathias Schilling GmbH<br />

& Co KG - Insel Öhe ó 19306 Neustadt-Glewe,<br />

Dockweiler AG<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Thüringen<br />

07545 Gera, Fischer Academy GmbH<br />

ó 07549 Gera, ad hoc best services<br />

GmbH ó 07646 Stadtroda, H &<br />

E Bohrtechnik GmbH ó 07743 Jena,<br />

Zukunftsgestalter GmbH ó 07745<br />

Jena, iKTZ GmbH ó 07745 Jena, Active<br />

Fiber Systems GmbH ó 07745 Jena,<br />

SOMAG AG Jena ó 07768 Kahla,<br />

COLANDIS GmbH ó 07955 Auma-<br />

Weidatal, HQ GmbH Gruppe ó 37351<br />

Dingelstädt, Krieger + Schramm<br />

GmbH & Co. KG ó 98630 Römhild,<br />

Marmor-Center GmbH ó 98663<br />

Westhausen OT Haubinda, Hermann-Lietz-Schule<br />

ó 98669 Veilsdorf,<br />

ELSCHUKOM gmbh ó 98693<br />

Ilmenau, ICONTEC GmbH ó 99510<br />

Apolda, GUTENA Nahrungsmittel<br />

GmbH<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

01968 Senftenberg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz<br />

ó 03051 Cottbus,<br />

Orthopädie- und Reha- Team Zimmermann<br />

GmbH ó 03205 Calau, caleg<br />

Schrank und Gehäusebau GmbH ó<br />

04916 Schönewalde, Mathias Mende<br />

e.K. ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />

EFEN GmbH ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />

uesa GmbH ó 10587 Berlin,<br />

Butenschön und Partner Steuerberatungsgesellschaft<br />

mbB ó 10719<br />

Berlin, Ave & You (MetricsCosmetics<br />

GmbH) ó 10829 Berlin, Berlin Recycling<br />

GmbH ó 12169 Berlin, Umweltmykologie<br />

GmbH ó 12489 Berlin,<br />

ERK Eckrohrkessel GmbH ó 12861<br />

Berlin, La Mont GmbH ó 13507 Berlin,<br />

RENAFAN GmbH ó 14554 Seddiner<br />

See OT Neuseddin, VEINLAND<br />

GmbH ó 14776 Brandenburg an der<br />

Havel, Geschwister Pape GmbH ó<br />

14776 Brandenburg an der Havel, RFT<br />

Kabel Brandenburg GmbH ó 14776<br />

Brandenburg an der Havel OT Klein<br />

Kreutz, Spiel-Bau GmbH ó 14943<br />

Luckenwalde, Chiracon GmbH ó<br />

15745 Wildau, Gexx aeroSol GmbH<br />

ó 15848 Beeskow, Stahlwasserbau<br />

Beeskow GmbH<br />

Sachsen-Anhalt<br />

06120 Halle (Saale), ECH Elektrochemie<br />

Halle GmbH ó 06184 Kabelsketal<br />

OT Dölbau, Dögel GmbH ó 06217<br />

Merseburg, exceeding solutions<br />

GmbH ó 06295 Lutherstadt Eisleben,<br />

HALLOG GmbH ó 06295 Lutherstadt<br />

Eisleben, EWS „Die Schuhfabrik“<br />

e. K. ó 06667 Weißenfels, BB Energiezentrum<br />

Burgenlandkreis GmbH ó<br />

06686 Lützen, LISOL® Schmierstoffe<br />

e.K. ó 06749 Bitterfeld-Wolfen, FBB<br />

GmbH ó 06792 Sandersdorf-Brehna,<br />

PlanKonzept GmbH ó 06792 Sandersdorf-Brehna,<br />

FEV eDLP ó 06847<br />

Dessau-Roßlau, Burchard Führer<br />

GmbH ó 06862 Dessau-Roßlau, Pflegedienst<br />

Dießner GmbH ó 06886<br />

Wittenberg, Levy Motor Company<br />

GmbH & Co. KG ó 38486, Apenburg-<br />

Winterfeld, Rühlmann-Bau GmbH<br />

ó 38486 Kusey, MESH PACK GmbH<br />

ó 39120 Magdeburg, Antennenbau<br />

Lindemann GmbH & Co. KG ó 39126<br />

Magdeburg, Viterra Magdeburg<br />

GmbH ó 39218 Schönebeck, Ambulanz<br />

Mobile GmbH & Co. KG ó 39326<br />

Zielitz, WK Hydraulik Walter + Kieler<br />

GmbH ó 39326 Colbitz, Humanas<br />

Pflege GmbH & Co. KG ó 39576 Stendal,<br />

MY Unverpackt – Manufaktur<br />

für Tee, Gewürze & Unverpacktes ó<br />

39606 Osterburg, Landwirtschaftsbetrieb<br />

Jochen Thomsen ó 39638<br />

Gardelegen, NTN Antriebstechnik<br />

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SFW Schildauer Fleischund<br />

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Telefon: 03 42 21 – 55 00 • Fax: 55 029 • info@schildauer.de


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32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

33<br />

Baden-Württemberg<br />

Jedes als Finalist<br />

ausgezeichnete<br />

Unternehmen erhält eine<br />

Finalisten-Statue.<br />

Diese symbolisiert den<br />

Erfolg im Wettbewerb<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“.<br />

Die Stufe „Finalist“ kann<br />

pro Unternehmen<br />

einmal erreicht werden.<br />

Nach erfolgter<br />

Auszeichnung, folgt die<br />

Stufe „Preisträger“<br />

sowie anschließend die<br />

Sonderpreise der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

68169 Mannheim, JAZO Group BV ó<br />

68229 Mannheim, Lieblang Dienstleistungsgruppe<br />

Management<br />

GmbH ó 68309 Mannheim, Wahler<br />

& Co. GmbH ó 68526 Ladenburg,<br />

Calvatis GmbH ó 69115 Heidelberg,<br />

insinno GmbH ó 69168 Wiesloch,<br />

UBP-group ó 69221 Dossenheim,<br />

SYMESTIC GmbH ó 69242 Rettigheim,<br />

Innotech Marketing & Konfektion<br />

Rot GmbH ó 70176 Stuttgart,<br />

LBA Luftbildauswertung GmbH ó<br />

70439 Stuttgart, Sika Holding CH AG<br />

& Co. KG ó 70469 Stuttgart, DOM-<br />

MER Stuttgarter Fahnenfabrik GmbH<br />

ó 70565 Stuttgart, TAO Transatmospheric<br />

Operations GmbH ó 70736<br />

Fellbach, AWK GmbH & Co. KG ó<br />

70736 Fellbach, EXAMION GmbH ó<br />

70736 Fellbach, ATEF Antriebstechnik<br />

GmbH ó 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Blaich Automation GmbH<br />

ó 70794 Filderstadt, WGfS GmbH<br />

ó 71229 Leonberg, mateco GmbH<br />

ó 71254 Ditzingen, DST Druckluftanlagen<br />

Service Team GmbH ó 71296<br />

Heimsheim, KRIEG Industriegeräte<br />

GmbH & Co. KG ó 71334 Waiblingen,<br />

Innovabee Group GmbH & Co.<br />

KG ó 71404 Korb, carriere & more,<br />

private Akademie Südwest GmbH<br />

ó 71634 Ludwigsburg, Zedler – Institut<br />

für Fahrradtechnik und -Sicherheit<br />

GmbH ó 71638 Ludwigsburg,<br />

Wolters Kluwer Tax & Accounting<br />

Deutschland GmbH ó 71701 Schwieberdingen,<br />

Flöter Verpackungs-Service<br />

GmbH ó 71729 Erdmannhausen,<br />

Probst GmbH ó 71729 Erdmannhausen,<br />

ITronic GmbH ó 72072 Tübingen,<br />

AVAT Automation GmbH ó<br />

72076 Tübingen, Ovesco Endoscopy<br />

AG ó 72145 Hirrlingen, PROFILMETALL<br />

GmbH ó 72250 Freudenstadt, Georg<br />

Oest Mineralölwerk GmbH & Co. KG<br />

ó 72336 Balingen, Sinfiro GmbH & Co.<br />

KG ó 72348 Rosenfeld, Mafu Systemtechnik<br />

GmbH ó 72348 Rosenfeld,<br />

SÜLZLE Gruppe ó 72393 Burladingen,<br />

Labexchange - Die Laborgerätebörse<br />

GmbH ó 73340 Amstetten, Metzgerei<br />

Nagel ó 73431 Aalen, hema elect-<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

ronic GmbH ó 73577 Ruppertshofen,<br />

Möbelmanufaktur Martin Weigle ó<br />

73614 Schorndorf - Schlichten, FELITEC<br />

- Fahrzeugtechnik, die Menschen<br />

bewegt ó 74076 Heilbronn, Jäger<br />

& Jäger GmbH ó 74076 Heilbronn,<br />

Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />

GmbH ó 74080 Heilbronn, Vakuum-<br />

Technik Templin GmbH ó 74321 Bietigheim-Bissingen,<br />

Bütema AG ó<br />

74354 Besigheim, CNC-Bearbeitungstechnik<br />

Nenninger GmbH & Co. KG ó<br />

74354 Besigheim, Karl Köhler GmbH ó<br />

74564 Crailsheim, Franz & Wach Personalservice<br />

GmbH ó 74747 Ravenstein,<br />

Schimscha GmbH ó 74821 Mosbach,<br />

MPDV Mikrolab GmbH ó 74842<br />

Billigheim-Allfeld, AMMA Alfred Müller<br />

GmbH & Co. KG ó 74889 Sinsheim,<br />

Heiss MSP GmbH ó74928 Hüffenhardt,<br />

WEBA GmbH ó 75045 Walzbachtal,<br />

PREFAG Carl Rivoir GmbH<br />

& Co. KG ó 75053 Gondelsheim,<br />

Secon GmbH ó 75179 Pforzheim,<br />

THOST Projektmanagement GmbH<br />

ó 76131 Karlsruhe, Volksbank pur eG<br />

ó 76532 Baden-Baden, EDER-Siebdruck<br />

Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

& Co. KG ó 76532 Baden-Baden, IT +<br />

MEDIA Group GmbH ó 76534 Baden-<br />

Baden, Schöck AG ó 76547 Sinzheim,<br />

RAUCH Landmaschinenfabrik GmbH<br />

ó 76646 Bruchsal, Schmidt & Heinzmann<br />

GmbH & Co. KG ó 76698 Ubstadt-Weiher,<br />

E. & U. Hetzel GmbH ó<br />

76698 Ubstadt-Weiher, Michael Koch<br />

GmbH ó 77652 Offenburg, Thinkable<br />

Studio GmbH ó 77654 Offenburg,<br />

Wintex Apparel GmbH ó 77656<br />

Offenburg, Peter Huber Kältemaschinenbau<br />

AG ó 77933 Lahr, Wagner System<br />

GmbH ó 78073 Bad Dürrheim,<br />

Immo-Pro-Invest GmbH ó 78224 Singen,<br />

Kumpf & Arnold GmbH ó 78244<br />

Gottmadingen, Horn GmbH ó 78576<br />

Emmingen-Liptingen, Kammerer<br />

Medical Group ó 79356 Eichstetten,<br />

Fichter Maschinen GmbH ó 79669<br />

Zell im Wiesental, ElektroTechnikSpiegelhalter<br />

ó 79761 Waldshut-Tiengen,<br />

FAB Fördertechnik und Anlagenbau<br />

GmbH ó 79793 Wutöschingen,<br />

Schilling Engineering GmbH ó 79871<br />

Eisenbach, August Weckermann KG<br />

ó 88045 Friedrichshafen, ...rosarot...<br />

Kinder-Second-Hand ó 88271 Wilhelmsdorf,<br />

Zimmerei Berthold Ott<br />

GmbH ó 88662 Überlingen, Winkler<br />

Technik GmbH ó 97877 Wertheim,<br />

Meister Automation GmbH ó 97990<br />

Weikersheim, Hieber Installationen<br />

und Handel AG ó Offenburg und Villingen-Schwenningen,<br />

Volksbank eG -<br />

Die Gestalterbank<br />

Regionaler geht´s nicht!<br />

Über 100 Sorten Wurst und<br />

Schinken aus Amstetten<br />

w w w . h e i m e r l - b a u . d e<br />

Hauseigene Schlachtung<br />

und Produktion<br />

Regionale Lieferanten<br />

Ehrenplakette 2019<br />

2018 2021


32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

33<br />

Bayern<br />

Jedes als Finalist<br />

ausgezeichnete<br />

Unternehmen erhält eine<br />

Finalisten-Statue.<br />

Diese symbolisiert den<br />

Erfolg im Wettbewerb<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“.<br />

Die Stufe „Finalist“ kann<br />

pro Unternehmen<br />

einmal erreicht werden.<br />

Nach erfolgter<br />

Auszeichnung, folgt die<br />

Stufe „Preisträger“<br />

sowie anschließend die<br />

Sonderpreise der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

63755 Alzenau, PSTproducts GmbH ó<br />

63868 Großwallstadt, con.tax Steuerberatungsgesellschaft<br />

mbH ó 80805<br />

München, Pixida GmbH ó 80807<br />

München, AMS Marketing Service<br />

GmbH ó 82362 Weilheim i. OB., Sparkasse<br />

Oberland ó 82362 Weilheim i.<br />

OB, Bauer Unternehmensgruppe<br />

GmbH & Co. KG ó 82362 Weilheim<br />

i. OB, günter bechtold gmbh ó 82377<br />

Penzberg, AS LED Lighting GmbH<br />

ó 82392 Habach, TRIGA-S GmbH ó<br />

83410 Laufen, Hörl Kunststofftechnik<br />

GmbH & Co. KG ó 83451 Piding,<br />

Milchwerke Berchtesgadener Land<br />

Chiemgau eG ó 83629 Weyarn, Stercom<br />

Power Solutions GmbH ó 84489<br />

Burghausen, COC AG ó 84489 Burghausen,<br />

Hinterschwepfinger Projekt<br />

GmbH ó 84508 Burgkirchen, BUT-<br />

TING CryoTech GmbH ó 84513 Töging<br />

am Inn, ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik<br />

GmbH ó 84524 Neuötting,<br />

Brandhuber Elektro GmbH ó 84558<br />

Kirchweidach, Gemüsebau Steiner<br />

GmbH & Co. KG ó 84558 Kirchweidach,<br />

Elektro Maier GmbH ó<br />

84561 Mehring, Holzmüller GmbH ó<br />

85256 Vierkirchen, MicroNova AG ó<br />

85457 Wörth/Hörlkofen, GEWO Feinmechanik<br />

GmbH ó 85560 Ebersberg,<br />

Landratsamt Ebersberg ó 85570<br />

Markt Schwaben, SAFELOG GmbH<br />

ó 86159 Augsburg, BMK Group<br />

GmbH & Co. KG ó 86368 Gersthofen,<br />

Humbaur GmbH ó 86368<br />

Gersthofen, Walser GmbH & Co. KG<br />

ó 86368 Gersthofen, International<br />

School Augsburg -ISA- gAG ó 86399<br />

Bobingen, Perlon Nextrusion Monofil<br />

GmbH ó 86504 Merching, FORUM<br />

MEDIA GROUP GmbH ó 86807 Buchloe,<br />

Franz Mensch GmbH ó 86879<br />

Wiedergeltingen, Huber Kunststoff<br />

& Technik GmbH ó 86956 Schongau,<br />

Gustav Klein GmbH & Co. KG ó<br />

87437 Kempten / Allgäu, Sontheim<br />

Industrie Elektronik GmbH ó 87477<br />

Sulzberg, SUMA Rührtechnik GmbH<br />

ó 89257 Illertissen, technische teile<br />

vertrieb GmbH ó 89312 Günzburg,<br />

MUNK Group ó 90409 Nürnberg,<br />

Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft<br />

mbH ó 90429 Nürnberg,<br />

QualityMinds GmbH ó 90518 Altdorf<br />

bei Nürnberg, ZSI technology<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

GmbH ó 91058 Erlangen, Evosys<br />

Laser GmbH ó 91710 Gunzenhausen,<br />

Stadt Gunzenhausen ó 91747 Westheim,<br />

Abel - Wellpappe in Form ó<br />

92318 Neumarkt, DEHN SE ó 92637<br />

Weiden, Hermann GmbH Maschinenbautechnologie<br />

ó 93047 Regensburg,<br />

Projekt 29 GmbH & Co. KG ó 93426<br />

Roding, mech-tron GmbH & Co. KG ó<br />

93437 Furth im Wald-Ränkam, Malerbetrieb<br />

Josef Lecker ó 93437 Furth<br />

im Wald, Breu GmbH ó 93449 Waldmünchen,<br />

Zimmerei Holzbau Zisler<br />

GmbH ó 93486 Runding, Walter<br />

Bauer GmbH & Co. KG ó 93488<br />

Schönthal, Max Heimerl Bau GmbH<br />

ó 94065 Waldkirchen, Alte Hausbrennerei<br />

Penninger ó 94078 Freyung,<br />

Thomas-Krenn.AG ó 94089<br />

Neureichenau, 1. Bier und Wohlfühlhotel<br />

Gut Riedelsbach GmbH & Co.<br />

KG ó 94158 Philippsreut, Landhotel<br />

Haus Waldeck ó 94160 Ringelai,<br />

Eiler Holzbau GmbH ó 94315 Straubing,<br />

Strama-MPS Maschinenbaugesellschaft<br />

mbH & Co. KG ó 94315<br />

Straubing, Raiffeisenbank Straubing<br />

eG ó 94379 Sankt Englmar, Hotel<br />

Angerhof – Franz Wagnermayr e.K. ó<br />

94405 Landau, Niedermaier Spedition<br />

GmbH ó 94424 Arnstorf, Mangold<br />

International GmbH ó 94469<br />

Deggendorf, ERL Immobiliengruppe<br />

ó 94474 Vilshofen, Zweirad Würdinger<br />

GmbH ó 94481 Grafenau, ATE-<br />

LIER & FRIENDS GmbH Design und<br />

Kommunikation ó 94481 Grafenau,<br />

AVS Römer GmbH & Co. KG ó 94481<br />

Grafenau, Dittrich & Greipl GmbH ó<br />

94481 Grafenau, Technagon GmbH ó<br />

94545 Hohenau, K&R Ausbauteam<br />

GmbH ó 94556 Neuschönau, Landgasthof<br />

Euler / Euler GmbH ó 95152<br />

Selbitz, Luitpold Apotheke ó 95326<br />

Kulmbach, dc AG ó 95365 Rugendorf,<br />

Bodenschlägel GmbH & Co. KG ó<br />

95703 Plößberg, Liebensteiner Kartonagenwerk<br />

GmbH ó 96047 Bamberg,<br />

Stadt Bamberg - Wirtschaftsförderung<br />

ó 96052 Bamberg, Wirtschaftsförderung<br />

Landkreis Bamberg ó<br />

96052 Bamberg, UG Systems GmbH<br />

& Co. KG ó 96052 Bamberg, Weigel<br />

& Schrüffer GmbH ó 96215 Lichtenfels,<br />

Johannes Sebastian Wasikowski<br />

GmbH & Co. KG ó 96269 Großheirath,<br />

Eleo GmbH ó 96355 Tettau<br />

/ Oberfranken, HEINZ-GLAS GmbH<br />

& Co.KGaA ó 96450 Coburg, SSB<br />

Stark Stahlbau GmbH ó 96465 Neustadt<br />

bei Coburg, HEUNEC Plüschspielwarenfabrik<br />

GmbH & Co. KG ó<br />

97082 Würzburg, SPRINTIS Schenk<br />

GmbH & Co. KG ó 97424 Schweinfurt,<br />

MLF Mercator-Leasing GmbH &<br />

Co. Finanz-KG ó 97424 Schweinfurt,<br />

Bauunternehmung Glöckle Holding<br />

GmbH ó 97437 Hassfurt, Kraus Automatisierungstechnik<br />

GmbH ó 97461<br />

Hofheim/Ufr., ELSO Elbe GmbH & Co.<br />

KG ó 97688 Bad Kissingen, Sparkasse<br />

Bad Kissingen ó 97688 Bad Kissingen,<br />

LABOKLIN GmbH & Co. KG ó<br />

97688 Bad Kissingen, Landkreis Bad<br />

Kissingen ó 97714 Eltingshausen,<br />

OTTO HEIL GmbH & Co. KG ó 97723<br />

Oberthulba / Thulba, SK Hydroautomation<br />

GmbH ó 97737 Gemünden,<br />

LohrElement GmbH ó 97786 Motten,<br />

Psilkon GmbH & Co. KG ó 97789<br />

Oberleichtersbach, Hanse Haus<br />

GmbH ó 97795 Schondra-Schildeck,<br />

Holzakzente GmbH Co. KG ó 97799<br />

Zeitlofs/Rupboden, HB Systems KG<br />

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Ehrenplakette 2019<br />

Wir sind eines der wenigen Hotels, die einen<br />

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Gut Riedelsbach 12 · 94089 Neureichenau<br />

Telefon 08583/96040 · Telefax 08583/960413<br />

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Bald ist es<br />

wieder so weit<br />

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16. SE<strong>PT</strong>EMBER <strong>2023</strong> – MARITIM HOTEL WÜRZBURG<br />

Preisverleihung für Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen<br />

und die Wettbewerbsregionen Sachsen, Berlin/Brandenburg<br />

23. SE<strong>PT</strong>EMBER <strong>2023</strong> – MARITIM HOTEL DÜSSELDORF<br />

Preisverleihung für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland,<br />

Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

und die Wettbewerbsregionen Sachsen-Anhalt,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

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180,– zzgl. MwSt. je Karte<br />

*Zimmerreservierung per E-Mail: reservierung.wur@maritim.de<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Schon wieder ist ein halbes Jahr vergangen,<br />

man glaubt es kaum. Die Zeit<br />

rennt wie ein Dauerläufer, nein, eigentlich<br />

wie ein Sprinter, rasch und ohne Pause.<br />

Mit voller Kraft sind wir in der zweiten<br />

Hälfte des Jahres abgekommen und<br />

können kaum glauben, was schon hinter<br />

uns liegt. Probleme, Herausforderungen,<br />

Hindernisse, Überraschungen, Schwierigkeiten<br />

haben wir gemeistert und dabei<br />

unsere Ziele erreicht.<br />

Sie alle haben Großartiges, teils Einzigartiges<br />

und Faszinierendes geleistet. Das<br />

konnten wir in den Wettbewerbsunterlagen<br />

lesen und oft mussten wir staunen.<br />

Wir freuen uns jetzt schon auf die strahlenden<br />

Augen und Gesichter, wenn es<br />

heißt „Wir bitten nach vorn ...“ Sie, Ihr<br />

Unternehmen erhält Anerkennung für<br />

die geleistete Arbeit, oftmals fast im<br />

Hintergrund Geleistetes. Und Sie geben<br />

allen im Saal Kraft, die Zukunft weiter zu<br />

gestalten.<br />

Es ist gar nicht lange her, als wir noch<br />

nicht wussten, wie wir das alles schaffen<br />

können. Aber wir haben uns gegenseitig<br />

angespornt und sind nach so manchen<br />

Tiefschlägen wieder aufgestanden. Oftmals<br />

half nur ein Gespräch, zuhören, sich<br />

austauschen, einander ernst nehmen, so<br />

konnte mancher neue Weg eingeschlagen<br />

werden.<br />

Das ist die Kraft des Mittelstandes: wir<br />

finden Lösungen, an die zuvor keiner<br />

dachte. Es entstehen neue geschäftliche<br />

Beziehungen und Freundschaften.<br />

Natürlich kostet es uns allen viel Kraft,<br />

aber gemeinsam können wir es schaffen.<br />

Das beweisen Sie tagtäglich. Denken Sie<br />

immer daran. Wir können doch gar nicht<br />

anders. Aufgeben gilt nicht, denn wir haben<br />

Verantwortung für unsere Mitarbeiter<br />

und deren Familien sowie Verantwortung<br />

für das schon Geschaffene und das,<br />

was noch weiterentwickelt werden soll.<br />

Bleiben Sie weiter so mutig und kreativ,<br />

ausdauernd und zielstrebig!<br />

Nach jedem Gewitter gibt es auch wieder<br />

Sonnenschein.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam im September<br />

und Oktober das Vollbrachte feiern, Kraft<br />

für Neues zu schöpfen. Genießen Sie einen<br />

Abend mit Freunden und Geschäftspartner,<br />

lernen Sie neue interessante<br />

Menschen kennen. Tauschen Sie Erfahrungen<br />

aus und lassen Sie sich zu neuen<br />

Herausforderungen inspirieren.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihre Petra Tröger<br />

180,– zzgl. MwSt. je Karte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-1456<br />

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21. OKTOBER <strong>2023</strong> – MARITIM HOTEL DÜSSELDORF<br />

Bundesball – Verleihung der Sonderpreise<br />

190,– zzgl. MwSt. je Karte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-1456<br />

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spätestens vier Wochen vor der Veranstaltung.<br />

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36 Wirtschaft<br />

37<br />

© FREEPIK.COM | ASIER_RELAMPAGOESTUDIO<br />

Zinswende: Wie finanziert<br />

sich jetzt der Mittelstand?<br />

Ein Essay von Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG<br />

Die Beschaffung von notwendigen<br />

Finanzmitteln…<br />

wird für mittelständische Unternehmen<br />

künftig ein Überlebensthema.<br />

Investitionen in neue Maschinen und<br />

Produktionsanlagen, die auf Grund der<br />

ökologischen Transformation notwendig<br />

sind, die Umstellung auf andere<br />

Energieträger und die Anpassung von<br />

Lieferketten, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhalten, die Weiter- und<br />

Neuentwicklung von Produkten und<br />

Dienstleistungen sowie die Gewinnung<br />

und Bindung von Fachkräften:<br />

die Liste der Verpflichtungen<br />

für Unternehmen ist<br />

groß und ließe sich noch<br />

ergänzen. Einen gemeinsamen<br />

Nenner haben<br />

diese Aufgaben: Es<br />

wird von den Unternehmen<br />

Kapital<br />

benötigt, um diese<br />

zahlreichen Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

… ist in vielen Fällen schwieriger geworden.<br />

Für viele Unternehmen ist es derzeit<br />

nicht einfach, einen attraktiven Bankkredit<br />

zu erhalten. Das liegt zum einen<br />

daran, dass die Banken von der Aufsichtsbehörde<br />

aufgefordert wurden, bei der<br />

Kreditvergabe restriktiver vorzugehen.<br />

Die Konsequenz: Im Kreditvergabeprozess<br />

wird die Bonität des Unternehmens<br />

noch strenger geprüft. Das führt dazu,<br />

dass den Unternehmen, die früher vielleicht<br />

noch einen Kredit bekommen hätten,<br />

heute ihr Kreditantrag nicht genehmigt<br />

wird. Die Zinswende mit merklich<br />

gestiegenen Finanzierungskosten sind<br />

bei der Kreditprüfung ein wesentlicher<br />

Einflussfaktor. Banken müssen vor einer<br />

Kreditvergabe weitgehend sicher sein,<br />

dass das Unternehmen fähig ist, Zinsen<br />

und Rückzahlung nachhaltig aus den Gewinnen<br />

des Geschäftsmodells bezahlen<br />

zu können.<br />

Alternative Finanzierungen…<br />

Bereits in den vergangenen Jahren war<br />

© FREEPIK.COM<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

deutlich zu beobachten, dass sich der<br />

Mittelstand viel stärker aus dem Cashflow<br />

finanziert. Viele Unternehmen diversifizieren<br />

zusätzlich ihre Passivseite<br />

und nutzen alternative Finanzierungsinstrumente.<br />

Finanzierungsbausteine<br />

wie zum Beispiel das Factoring und das<br />

Leasing oder banken- und bonitätsunabhängige<br />

Ansätze wie Asset Based Credit<br />

und Sale-and-Lease-Back werden seit der<br />

Corona-Krise von vielen Unternehmen<br />

stärker genutzt. Neben Schuldscheinen<br />

nutzt der Mittelstand aber auch den<br />

Kapitalmarkt, sei es über Anleihen oder<br />

über Aktien.<br />

… müssen für Unternehmen auch geeignet<br />

sein.<br />

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede,<br />

sowohl bei den Mindest-Volumina<br />

als auch beim damit einhergehenden<br />

Aufwand. Ein Schuldschein-Darlehen<br />

ist grundsätzlich ab 10 Millionen Euro<br />

möglich. Der damit verbundene administrative<br />

Aufwand dürfte vor allem<br />

unerfahrene mittelständische Unternehmen<br />

abschrecken. Zudem erfordern<br />

Schuldscheindarlehen ein hohes Maß an<br />

Bonität und Transparenz, damit die Bank<br />

als Originator dem Investorenpublikum<br />

Zahlen, Daten, Fakten zur Verfügung<br />

stellen kann. Zudem richten sich Schuldscheine<br />

ausschließlich an professionelle<br />

Anleger. Dies schränkt den Kreis möglicher<br />

Investoren stark ein.<br />

Dagegen kann eine Anleihe, sofern es<br />

sich um eine Publikumsanleihe handelt,<br />

theoretisch von jedermann gezeichnet<br />

werden. Es können auch kleinere Beträge<br />

aufgenommen werden. Wir sehen mittlerweile<br />

Emissionsvolumina ab 2 Millionen<br />

Euro aufwärts. Allerdings muss der<br />

Emittent gemeinsam mit dem Emissionsberater<br />

genau prüfen, inwieweit die<br />

mit der Emission verbundenen Kosten<br />

durch das Geschäftsmodell gedeckt sind.<br />

Dabei gilt: Je größer die Marge aus dem<br />

Geschäftsmodell, desto kleiner kann das<br />

Emissionsvolumen einer Anleihe sein.<br />

Der Weg an die Börse…<br />

Bei der Frage, ob sich ein Börsengang<br />

lohnt, muss nach dem Entwicklungs-<br />

stand des Unternehmens unterschieden<br />

werden: Ein Wachstumsunternehmen,<br />

das noch ganz am Anfang steht, braucht<br />

eine gute emissionsbegleitende Bank.<br />

Diese muss in der Lage sein, die Wachstumsperspektiven<br />

des Unternehmens<br />

bei Investoren zu präsentieren und mit<br />

einer Ergebnisprognose für die nächsten<br />

Jahre zu untermauern. Das Geschäftsmodell<br />

und die Businesspläne müssen<br />

plausibel sein. Auch etablierte Unternehmen<br />

mit einem nachhaltigen, positiven<br />

betriebswirtschaftlichen Cashflow nutzen<br />

den Kapitalmarkt, um die Gesamtfinanzierung<br />

des Unternehmens zu bewerkstelligen.<br />

Hierzu eignen sich sowohl<br />

Aktien- als auch Anleihen.<br />

… eröffnet für Unternehmen zusätzliche<br />

Handlungsspielräume.<br />

Während eine Bank das Geschäftsmodell<br />

des Unternehmens mit allen Werten so<br />

bewerten muss, als müsse es morgen beendet<br />

werden, betrachtet es der Kapitalmarkt<br />

im Sinne des Going Concern, also<br />

der Fortführung eines Geschäftsmodells.<br />

Das ist ein großer Unterschied. Wir stellen<br />

fest, dass gerade in den letzten zehn<br />

Jahren die Mehrzahl der Unternehmen,<br />

die frühzeitig an den Kapitalmarkt gegangen<br />

sind und ihre Finanzierung mit<br />

Aktien und Anleihen ergänzt haben, mit<br />

den Banken in der Regel leichter verhandeln<br />

können.<br />

Transparenz, fortlaufende Berichterstattung<br />

und…<br />

Für den Mittelständler heißt das: Auch<br />

für den Kapitalmarkt muss das Geschäftsmodell<br />

und die laufende Entwicklung<br />

so transparent und nachvollziehbar<br />

wie möglich sein. Das heißt nicht, dass<br />

das Unternehmen seine Geschäftsgeheimnisse<br />

preisgeben muss. Aber es<br />

bedeutet, dass die wirtschaftliche Entwicklung<br />

mit Chancen und Risiken so<br />

nachvollziehbar dargestellt werden, dass<br />

ein Investor Risiko und Chance der Aktien<br />

oder Anleihen einschätzen kann. Nur auf<br />

dieser Grundlage kann ein Investor entscheiden,<br />

ob und in welcher Höhe Aktien<br />

und/oder Anleihen als Vermögensanlage<br />

genutzt werden.<br />

…Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

für Unternehmen und Investoren<br />

notwendig.<br />

Die „Bildung der Kapitalmarkt-Union“<br />

hat das Ziel, die europäische Wirtschaft<br />

sowie die Kapitalmarkt-Finanzierungen<br />

zu fördern und die bankbasierte Kreditfinanzierung<br />

zu ergänzen. Der Zugang zu<br />

Aktien und Anleihen soll für Investoren<br />

verbessert und die Kapitalaufnahme für<br />

Unternehmen, insbesondere KMUs, über<br />

die Börsen erleichtert werden. In diesem<br />

Bereich hinkt Deutschland den europäischen<br />

Nachbarn hinterher. Unvollständige<br />

und widersprüchliche Regelwerke,<br />

lückenbehaftete Marktüberwachungen<br />

und fehlende Markthygiene irritieren sowohl<br />

Emittenten als auch Investoren.<br />

Wir beobachten seit Jahren den Trend,<br />

dass deutsche mittelständische Unternehmen<br />

verstärkt europäische Nachbar-<br />

Börsen und/oder die Dienstleistungen<br />

europäischer Banken nutzen, um die<br />

Finanzierung des Geschäftsmodells sicherzustellen.<br />

Das geplante Zukunftsfinanzierungsgesetz<br />

geht in die richtige Richtung. Es<br />

kann aber nur dann zu dem gewünschten<br />

Erfolg führen, wenn das „Ökosystem<br />

Börsen“ in Deutschland von Regulierungsmonstern<br />

befreit werden und die<br />

Markthygiene sichergestellt wird. Nur<br />

dann, wenn der Marktplatz für Aktien<br />

und Anleihen des Mittelstands einwandfrei<br />

funktioniert, können Unternehmen<br />

und Anleger auch von dem Zukunftsfinanzierungsgesetz<br />

profitieren. •<br />

Hans-Jürgen Friedrich<br />

ist Gründer und Vorstandsvorsitzender<br />

der KFM<br />

Deutsche Mittelstand AG.<br />

Friedrich unterstützt ehrenamtlich<br />

als Vize-Präsident<br />

den KMU-Verband und<br />

wurde im Oktober 2020 als<br />

Berater in die TESG Arbeitsgruppe<br />

der EU Generaldirektion<br />

(FISMA) berufen.<br />

Über den Autor


38 Wirtschaft<br />

39<br />

Lieferkettengesetz:<br />

Auch für KMU problematisch<br />

© PEXELS.COM | POLINA TANKILEVITCH<br />

Mit dem CE2GS Zertifizierungsprogramm gibt es eine Lösung<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2023</strong> entfaltet auch<br />

in Deutschland ein Lieferkettengesetz<br />

– nun unter dem sperrigen Titel „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“<br />

(LkSG)<br />

– seine Wirkung und bewirkt einen Aufschrei<br />

der kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

nicht nur in Deutschland. Zu<br />

Recht?<br />

Umfassende Nachweise gefordert<br />

Das LkSG verpflichtet Unternehmen,<br />

sorgfältig darauf zu achten und auch<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

nachzuweisen, dass sämtliche Lieferanten<br />

sozial korrekt und nachhaltig<br />

arbeiten, u. a. international gültige<br />

Arbeitsschutzmaßnahmen beachten,<br />

weitgehend umwelt- und gesundheitsschädliche<br />

Verschmutzungen vermeiden,<br />

Bevölkerungsgruppen nicht diskriminieren<br />

bzw. ungleich behandeln,<br />

kein Lohndumping durchsetzen, die<br />

Koalitionsfreiheit zur Gewerkschaftsbildung<br />

missachten und keine Kinderoder<br />

Zwangsarbeit betreiben, um somit<br />

menschenrechtliche und umweltbezogene<br />

Risiken in der kompletten Lieferkette<br />

vorzubeugen, Verstöße bei sich<br />

und ihren Lieferanten „zu beenden“.<br />

Die daraus resultierenden, konkreten<br />

Aufgaben sind umfangreich: ein „angemessenes<br />

und wirksames“ Risikomanagement<br />

muss installiert werden,<br />

ein Beschwerdeverfahren ebenso, jährliche<br />

Risikoanalysen durchgeführt, Präventionsmaßnahmen<br />

gegen erkannte<br />

Risiken müssen geplant und auch ergriffen<br />

werden ebenso „Abhilfemaßnahmen“<br />

gegen erkannte Verstöße bei sich<br />

und den Lieferanten. Dies muss jährlich<br />

dokumentiert werden, als ein Nachweis<br />

über die Erfüllung der Sorgfaltspflichten<br />

und mögliche Rückschlüsse für künftiges<br />

Handeln. Diese Nachweise sind<br />

kurzfristig an das Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Kontrolle einzureichen und<br />

werden dort geprüft. Verstöße gegen<br />

die Pflichten und den Nachweis können<br />

je nach Umfang, Vorsatz und Unternehmen<br />

mit bis zu 50.000€ Zwangsgeld<br />

und/oder 500.000€ Bußgeld je Fall<br />

geahndet werden. Und die Unternehmen<br />

können für eine gewisse Zeit bei<br />

der Vergabe von öffentlichen Aufträgen<br />

ausgeschlossen werden. Ferner wird<br />

im Gesetz zwei Bundesministerien die<br />

Rechts- und Fachaufsicht sowie Verordnungsermächtigung<br />

erteilt, d. h. diese<br />

können weitergehende Bestimmungen<br />

und Verfahrensvorschriften ohne Absegnung<br />

des Bundesrates verfügen, die<br />

es dann ebenso zu beachten gilt.<br />

Dokumentationspflicht<br />

auf Lieferanten abgewälzt<br />

„Glücklich“ für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen (KMU): das LkSG<br />

beschränkt sich nur auf große Unternehmen<br />

in Deutschland, d. h. zunächst<br />

noch ab 3.000 Mitarbeitern, ab 2024 ab<br />

1.000 Mitarbeitern. Also keine Gefahr<br />

für kleine und mittlere Unternehmen?<br />

Mitnichten!<br />

Denn schon jetzt wird in praxi deutlich,<br />

dass einige große Unternehmen, die erhebliche<br />

Teile der Sorgfalts- und Dokumentationspflichten<br />

ihren Lieferanten,<br />

also in die Lieferkette hinein, „abwälzen“.<br />

Und diese Lieferanten sind u<br />

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40 Wirtschaft<br />

Wir freuen uns…<br />

41<br />

nur zu häufig KMU. Und das nicht nur in<br />

Deutschland, sondern in einer globalisierten<br />

Welt eben auch weltweit. Damit<br />

trifft das LkSG faktisch auch sie alle.<br />

© FREEPIK.COM | PRESSFOTO<br />

Zum 01.01.<strong>2023</strong> ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz<br />

(LkSG) in<br />

Kraft getreten und belegt auch kleinere<br />

und mittlere Unternehmen mit<br />

umfangreichen Sorgfalts- und Nachweispflichten.<br />

Mit dem CE2GS Programm<br />

zur Zertifizierung von KMU<br />

können quasi „in einem Aufwasch“<br />

mit der Zertifizierung kostengünstig<br />

auch die Pflichten und Nachweise für<br />

das LkSG erfüllt werden. Deutsche<br />

KMU sollten dringend ihre Partner<br />

und Lieferanten darauf hinweisen<br />

und auch sich selbst damit entlasten.<br />

Immenser Aufwand<br />

Und der Aufwand ist nicht zu unterschätzen,<br />

der mit der Risikoanalyse, den<br />

Präventionen und konkreten Maßnahmen<br />

gegen Verstöße auch bei den eigenen<br />

Lieferanten sowie der Dokumentation<br />

und den Nachweisen verbunden ist,<br />

die der Kunde, der nächste in der Lieferkette<br />

verlangt. Und auch das Risiko, dass<br />

der Nachweis nicht vollständig, formal<br />

nicht korrekt oder juristisch angreifbar<br />

ist, ist auch für das KMU als Lieferant<br />

nicht zu unterschätzen. Ob dies alles<br />

auch mit „Bordmitteln“ des Unternehmens<br />

geleistet werden kann, ist zudem<br />

fraglich und die Kosten für externe Hilfe,<br />

z. B. von international aufgestellten<br />

Wirtschaftsprüfern und großen Beratungshäuser<br />

dürften erheblich sein.<br />

Während große Unternehmen dank ihrer<br />

finanziellen Kraft und wahrscheinlich<br />

im Hause vorhandener Kompetenz<br />

in der Lage sind, den Nachweis auch<br />

international selbst zu führen, werden<br />

die Pflichten, Aufgaben<br />

und Nachweise kleine, aber<br />

auch mittlere Unternehmen<br />

regelmäßig überfordern.<br />

Aufgaben werden<br />

in der Kette durchgereicht<br />

Und nicht nur das: denn<br />

jedes Unternehmen muss<br />

nicht nur für sich selbst die<br />

Sorgfaltspflichten, insbesondere<br />

die Risikoanalyse<br />

und Maßnahmen gegen<br />

Verstöße durchführen sowie<br />

die Dokumentation/<br />

Nachweise im Sinne des<br />

LkSG erbringen, sondern<br />

auch für alle seine Lieferanten<br />

in der Lieferkette davor. Es wird<br />

den KMU (nicht nur) in Deutschland<br />

nichts übrigbleiben, den eigenen Lieferanten<br />

die Pflichten und Aufgaben<br />

durchzureichen, wie es die großen Unternehmen<br />

ihnen selbst schon übertragen<br />

haben – um dann „nur noch“ die<br />

Analysen, Maßnahmen und Dokumentationen/Nachweise,<br />

ja sogar notwendige<br />

Systeme der Lieferanten um den<br />

eigenen Anteil zu ergänzen. So werden<br />

wohl zwar nicht die möglichen Strafen<br />

wohl aber ein großer Teil der Pflichten<br />

und Aufgaben aus dem LkSG bis an den<br />

Anfang der Lieferkette „durchgereicht“.<br />

KMU weltweit betroffen<br />

Und so trifft das LkSG auch kleine und<br />

mittlere Unternehmen weltweit, die<br />

ohnehin noch größere Probleme haben<br />

werden, die Pflichten, Maßnahmen und<br />

Nachweise zu erbringen. Zudem ist das<br />

LkSG nicht das einzige Lieferkettengesetz<br />

auf der Welt, sondern auch andere<br />

Länder - besonders der EU – haben<br />

ähnliche, aber nicht identische Gesetze<br />

erlassen, so multipliziert sich der Aufwand,<br />

wenn Kunden in verschiedenen<br />

Ländern beliefert werden.<br />

Konflikte in Geschäftsbeziehung<br />

Wer als kleines oder mittleres Unternehmen<br />

weltweit nun meint, die Pflichten<br />

nicht erfüllen und die Dokumentation/den<br />

Nachweis nicht erbringen zu<br />

müssen – schließlich betrifft das Gesetz<br />

nicht ihn und auch nicht die angedrohten<br />

Zwangsgelder und Bußgelder – der<br />

muss aber fürchten, dass er Kunden und<br />

Aufträge verliert – zumindest, wenn am<br />

Ende der Lieferkette ein großes Unternehmen<br />

in Deutschland steht. Denn<br />

seine Kunden, die eigentlich das LkSG<br />

erfüllen müssen, werden sich alsdann<br />

andere Lieferanten und Kooperationspartner<br />

suchen, über die sie die Pflichten<br />

und Nachweise gemäß dem LkSG<br />

erfüllen können. Für diejenigen KMU,<br />

die zwar die Forderungen der Kunden<br />

erfüllen wollen, aber nun die Pflichten<br />

etc. des LkSG weiterreichen, entstehen<br />

wiederum Konflikte und vielleicht der<br />

Abbruch der Geschäftsbeziehung oder<br />

Partnerschaft zu den eignen Lieferanten.<br />

Sie müssen sich neue suchen, wenn es<br />

denn noch welche gibt, die einen unter<br />

den LkSG-Bedingungen beliefern<br />

wollen.<br />

Gegenseitige Hilfe<br />

Der Aufschrei der Mittelständler<br />

nicht nur in<br />

Deutschland ist deshalb<br />

groß. Ob es ihnen etwas<br />

nützt, sei dahingestellt,<br />

dass wird die Zukunft zeigen.<br />

Zunächst einmal muss<br />

man davon ausgehen, dass<br />

mit dem LkSG auch auf die<br />

KMU weltweit viel Aufwand<br />

und auch etwas Risiko<br />

zukommt. Und wenn<br />

die zuvor beschriebene<br />

Praxis des „Durchreichens“<br />

weltweit Schule macht,<br />

trifft es die ausländischen KMU, gar<br />

diejenigen außerhalb der EU am stärksten.<br />

Wie kann man gerade diesen<br />

von Deutschland aus und im Wissen<br />

um das LkSG helfen? Wie können gerade<br />

deutsche Unternehmen Ihren<br />

Partnern und Lieferanten im Ausland<br />

entgegenkommen, sie unterstützen? u<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Für Zweibrücken.<br />

… wieder sehr über unsere Nominierung.<br />

Und drücken allen weiteren Nominierten die<br />

Daumen und wünschen viel Erfolg!<br />

Ernst<br />

ZWEIBRÜCKEN<br />

Saarlandstraße 31 und Gewerbestraße 33<br />

66482 Zweibrücken


42 Wirtschaft<br />

43<br />

Zertifizierung als Lösung<br />

Eine kostengünstige und elegante Lösung<br />

findet sich im CE2GS Zertifizierungsprogramm<br />

(Certified Entrepreneur<br />

to German Standards) des Deutschen<br />

Instituts für kleine und mittlere Unternehmen<br />

in Berlin:<br />

Das Programm und das damit verbundene<br />

Zertifikat war gedacht als Nachweis,<br />

ob KMU weltweit Maßstäbe des<br />

guten, verantwortungsvollen Unternehmers<br />

erfüllen, seriös arbeiten und nachhaltig<br />

aufgestellt sind, als verlässlicher<br />

Partner jetzt und auch noch in 5 bis 10<br />

Jahren zur Verfügung stehen.<br />

Diese Zertifizierung, die hauptsächlich<br />

auf Unternehmen außerhalb Deutschlands<br />

und der EU abzielt, beinhaltet<br />

eine umfassende Überprüfung und<br />

Analyse, die als Review bezeichnet wird.<br />

Im Rahmen dieser Zertifizierung wird<br />

auch die Situation im jeweiligen Unternehmen<br />

untersucht, die vom Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz<br />

(LkSG) erfasst<br />

wird: Hierzu zählen Aspekte wie Umweltmanagement<br />

und -schutz, Arbeitsbedingungen<br />

und -schutz, die Einhaltung<br />

internationaler Rechtsvorschriften<br />

und moralischer Standards sowie die<br />

Wahrung von Menschen- und Arbeits-<br />

rechten.<br />

Es ist ein Leichtes für die akkreditierten<br />

Gutachter, die vor Ort in den Ländern<br />

den Review durchführen, die Untersuchungen<br />

und Analysen für den<br />

Nachweis gemäß dem LkSG erweitern<br />

und so eine exzellente Basis<br />

darstellen, um mit der Zertifizierung<br />

auch die pflichtgemäßen<br />

Analysesysteme, Maßnahmen<br />

und deren Nachweis gemäß<br />

dem LkSG zu generieren.<br />

Doppelter Nutzen<br />

des Zertifikats<br />

Und dies kann auch für die<br />

Unternehmen zu angemessenen,<br />

leistbaren Kosten<br />

durchgeführt werden, die Aufgaben<br />

zum LkSG werden nicht<br />

nur salopp gesagt „in einem Aufwasch“<br />

mit dem Zertifikats-Review durchgeführt.<br />

Auch die über 200 Gutachter<br />

weltweit, die direkt in den jeweiligen<br />

Ländern der zu prüfenden Unternehmen<br />

angesiedelt sind – können direkt<br />

vor Ort zu einem lokal angemessenen<br />

Honorar tätig werden. Sie kennen in<br />

der Regel die Unternehmen schon und<br />

können daher in einem übersichtlichen<br />

© FREEPIK.COM | KROSHKA NASTYA<br />

Zeitaufwand den Review durchführen.<br />

Nicht nur, um das Zertifikat vom DIKMU<br />

vorzubereiten, sondern auch um direkt<br />

daraus die Aufgaben und den Nachweis<br />

zum LkSG abzuleiten. Da das<br />

Programm ohnehin nicht kommerziell<br />

ausgelegt ist, sind die Kosten von<br />

Zertifizierung und LkSG-Nachweis<br />

für viele KMU leistbar. Der Weg des<br />

Unternehmens zum Zertifikat erbringt<br />

somit zweimal Nutzen für<br />

diese: Das Zertifikat für jegliche<br />

internationale Kooperation und<br />

den Nachweis zum LkSG für die<br />

Kunden. Und wenn man das<br />

beratende, hilfreiche Feedback<br />

aus den Reviews für die Unternehmen<br />

anerkennt, so zeigt sich<br />

noch ein dritter Nutzen.<br />

Weitersagen!<br />

Doch leider wissen Unternehmen, Verbände,<br />

IHKs und Ministerien weltweit<br />

noch viel zu wenig von dieser eleganten<br />

Lösung – nicht nur – des Lieferkettenproblems<br />

für KMU. Daher sind gerade<br />

deutsche Unternehmen und die aus<br />

der EU, die vom LkSG faktisch betroffen<br />

sind und international ihre Lieferanten<br />

finden, aufgefordert, diesen Lieferanten<br />

das CE2GS Programm näher zu bringen.<br />

Nicht nur, um mit dem CE2GS Zertifikat<br />

einen ohnehin hilfreichen Ausweis für<br />

die Verlässlichkeit der Lieferanten zu<br />

erwirken, sondern auch die begehrten<br />

Informationen und Nachweise für das<br />

LkSG in einem Schritt aus der Lieferkette<br />

zu bekommen.<br />

Es ist ein Leichtes, die ausländischen<br />

Unternehmen darauf aufmerksam zu<br />

machen und sie einzuladen, über diesen<br />

Weg Zertifikat und Nachweis zu erhalten.<br />

Wenn dadurch nicht nur deutsche kleine<br />

und mittlere Unternehmen faktische<br />

Probleme, die sich aus den Lieferkettengesetzen<br />

ergeben, elegant lösen oder<br />

doch erheblich reduzieren können, dann<br />

sollte man diesen Schritt unverzüglich<br />

unternehmen.<br />

Mehr Informationen zum CE2GS Programm<br />

und eine Liste der akkreditierten<br />

Gutachter weltweit sind beim Deutschen<br />

Institut für kleine und mittlere<br />

Unternehmen in Berlin zu erhalten, auf<br />

der eigenen Homepage für das Programm:<br />

www.certified-entrepreneur.de.<br />

Oder ggf. auf Anfragen an ce@dikmu.de.<br />

Die Partner im Ausland können sich jederzeit<br />

direkt an die geographisch am<br />

nächstliegenden Gutachter wenden.<br />

Eine Liste dazu findet sich auf der zuvor<br />

genannten Homepage.<br />

Mehr Informationen und auch<br />

der Gesetzestext zum LkSG finden<br />

sich beim Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales unter<br />

https://www.bmas.de/DE/Service/<br />

Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/Gesetz-Unternehmerische-Sorgfaltspflichten-Lieferketten/gesetz-unternehmerische-sorgfaltspflichten-lieferketten.<br />

html •<br />

Univ.-Professor Dr.<br />

Jörn-Axel Meyer ist CEO<br />

und Wissenschaftlicher<br />

Direktor des Deutschen Institutes<br />

für kleine und mittlere<br />

Unternehmen www.<br />

DKIMU.de und Vorsitzender<br />

des Wissenschaftlichen<br />

Beirates der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung. Weiteres unter<br />

www.certified-entrepreneur.de .<br />

Über den Autor<br />

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44 Wirtschaft<br />

45<br />

Wenn menschliche<br />

Eloquenz an<br />

Grenzen stößt<br />

Neue Vertriebsstrategien gefragt<br />

Fast 90 Prozent aller derjenigen, die einen<br />

Internetzugang haben, schauen ins<br />

Netz bevor sie eine Kaufentscheidung<br />

treffen. Das mag nicht für die Dinge des<br />

täglichen Bedarfs gelten wie Lebensmittel<br />

oder Benzin, in jedem Falle aber für<br />

alle technischen Produkte und solche, die<br />

den Lifestyle prägen. Das belegen auch<br />

die vielen regionalen Suchanfragen bei<br />

Google, Bing und Co. für Bars und Restaurants,<br />

Fernseher, Hi-Fi-Anlagen, PCs und<br />

Büromaschinen, Sportswear und vieles<br />

mehr – Kaufempfehlung und Kaufimpuls<br />

finden häufig im Netz statt. Wenn der<br />

Kunde in den Laden kommt, hat er schon<br />

ein klares Bild und ist vorgeprägt durch<br />

die Informationen aus dem Internet. Wer<br />

also braucht dann noch Verkäufer?<br />

Web als Empfehler Nummer Eins<br />

In zehn Jahren werden sich auch Online-<br />

Shops und die sogenannten sozialen<br />

Medien weiterentwickelt haben. Vielleicht<br />

kaufen wir dann Golftaschen auf<br />

Facebook und Laptops auf XING. Erste<br />

Ansätze dazu sind bereits erkennbar. Das<br />

Web ist Empfehler Nummer Eins. „Freunden“,<br />

„Followern“ und „XING-Kontakten“<br />

trauen wir schon heute mehr als den<br />

Versprechungen der Werbung und der<br />

Beratung von Verkäufern. Der Point-of-<br />

Sale verlagert sich in die virtuelle Welt.<br />

© FREEPIK.COM | LOOKSTUDIO<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Verkäufer als Spezialisten<br />

Verkäufer werden in Zukunft vor allem<br />

noch da gebraucht, wo die Produkte<br />

hochwertig sind oder der Beratungsbedarf<br />

intensiv ist. Auch Rahmenverträge<br />

und hochpreisiges B-to-B-Geschäft<br />

werden wohl immer von Menschen und<br />

damit von Verkäuferpersönlichkeiten geprägt<br />

sein. Darauf wird es sich aber dann<br />

beschränken. „Der Vertriebler“ als Massenjob<br />

wird nicht mehr benötigt.<br />

Unternehmen brauchen dann nur noch<br />

wenige Top-Verkäufer, die sich persönlich<br />

auf die Top-Einkäufer einstellen können.<br />

Die wenigen Vertriebler werden zu exklusiven<br />

Unternehmens-Botschaftern.<br />

Neue Vertriebsstrategien gefragt<br />

Je nach Produkt und Angebot werden<br />

sich Unternehmen neu aufstellen müssen<br />

– in ihrer Vertriebsorganisation und<br />

ihren medialen Aktivitäten. Das Internet<br />

wird wichtiger, der menschliche Verkäufer<br />

zunehmend unbedeutend. Verkauf<br />

muss neu gedacht, neu erfunden werden.<br />

Eine ganz andere Vertriebsstrategie<br />

wird in vielen Unternehmen die zwangsläufige<br />

Folge sein. Kombinieren von offline<br />

und online sales in Form von Social<br />

Selling oder KI mit virtuell reality.<br />

Eine neue Positionierung muss her – eine,<br />

die dem modernen Medienverhalten<br />

Rechnung trägt und nur noch da auf persönliche<br />

Kommunikation setzt, wo es um<br />

hohe Summen geht. Eine Positionierung,<br />

die Online- und Offline-Verkauf perfekt<br />

aufeinander abstimmt und wo einfach<br />

alles zueinander passt: kostengünstig,<br />

effektiv und informativ.<br />

Verkaufen als Elite<br />

Wo vorher drei Minuten für „menschliche<br />

Kaltakquise“ Zeit war, was viele Verkäufer<br />

schon als Stress empfunden haben, bleiben<br />

dann nur noch fünf Sekunden, um<br />

überhaupt Interesse zu wecken. Die AI-<br />

DA-Formel (Attention – Interest – Desire<br />

– Action) wird virtuell neu belebt. Die gesamte<br />

Sprache wird sich wandeln. Das<br />

Netz als rascher Impulsgeber und noch<br />

schnellerer Abverkäufer, der Verkäufer als<br />

eloquent parlierender Betreuer für Premium-Kunden.<br />

Um diesen hohen Erwartungen<br />

gerecht zu werden, werden sich<br />

auch Verkäuferausbildungen dringend<br />

ändern müssen. Verkaufen wird zur Spitzenfunktion<br />

weniger Auserwählter. Alles<br />

andere macht das Internet – und hinter<br />

diesem der Webdesigner, der Programmierer<br />

und der App-Entwickler und der<br />

Verkäufer, der Social Sale betreibt. Auch<br />

diese müssen lernen, vertrieblich statt<br />

ästhetisch und technisch zu denken.<br />

Ganzheitliche Strategien gefragt<br />

Eine gute Webseite reicht für die neuen<br />

Anforderungen nicht aus. Es wird in<br />

Zukunft mehr denn je einer ganzheitlichen<br />

Online-Strategie bedürfen, die aus<br />

viralem Online-Marketing, crossmedialer<br />

Social-Media-Kommunikation, Zielgruppen-Shops<br />

und Apps besteht. Der<br />

Verkauf muss durch Social Selling sein<br />

Netzwerk aufbauen – und das unabhängig<br />

von Marketing. Es geht nicht darum,<br />

die Unternehmensseite zu kopieren und<br />

nicht als Mensch wahrgenommen zu<br />

werden. Hierfür ist es wichtig, maximal<br />

20% von Inhalten der Marketingabteilung<br />

zu verteilen.<br />

Positionierung 2.0 –<br />

menschlich, technisch, psychologisch<br />

und verkaufsargumentativ<br />

Auch wenn jetzt die Geschäfte noch gut<br />

laufen, die Umsätze sprudeln und die<br />

Zeiten gefühlt gut sind – jetzt ist handeln<br />

angesagt. Jetzt müssen die besten Verkäufer<br />

auf die neuen Herausforderungen<br />

trainiert und zukunftsfit gemacht werden.<br />

Die Zukunft hat bereits begonnen.<br />

Unternehmen sollten investieren in<br />

neue Strategien mit Weitsicht und eine<br />

klare Zukunfts-Positionierung – in dem<br />

Wissen, dass das Netz die Umsätze mehr<br />

und mehr beeinflussen wird. •<br />

Ulrike Knauer, Dipl.<br />

Über die Autorin<br />

Betriebswirtin (FH) und<br />

Autorin, ist die Expertin für<br />

Spitzenverkauf durch Integrität.<br />

Mehr als 20 Jahre<br />

Führungsverantwortung im<br />

Vertrieb, Verkauf und ihre<br />

Tätigkeit als Geschäftsführerin<br />

eines internationalen<br />

Logistikkonzerns garantieren<br />

praxisbezogene, umsetzungsstarke und wirkungsvolle<br />

Verkaufsmethoden.<br />

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46 Wirtschaft<br />

47<br />

© FREEPIK.COM | VIARPRODESIGN<br />

Der SHITSTORM<br />

lauert überall<br />

Reputation wird zum wichtigsten Kapital<br />

Wer sich in den sogenannten sozialen<br />

Medien umsieht, wird sehr schnell feststellen,<br />

dass eine neue Debattenkultur<br />

Einzug gehalten hat. Gleiches gilt für Bewertungsportale.<br />

Hotelzimmer, Speisen,<br />

Dienstleistungen, alles ist entweder supertoll,<br />

umwerfend und in schillernden<br />

Farben gezeichnet oder aber maximal<br />

verabscheuungswürdig, betrügerisch<br />

oder gar unmöglich. Schwarz oder weiß,<br />

Grautöne und sachliche Begründungen<br />

für die eigene Bewertungen gibt es<br />

kaum noch. „Dissen“ oder „liken“, dagegen<br />

oder dafür, Differenzierung scheint<br />

unpopulärer denn je. Dass ein Aspekt gut,<br />

ein anderer mittelmäßig und ein dritter<br />

tatsächlich verbesserungswürdig sein<br />

kann, ist zu komplex für eine Welt, in der<br />

sich die Kommunikation der Aufmerksamkeitsspanne<br />

von 160 Zeichen oder<br />

der Länge eines TikTok-Videos angepasst<br />

hat. Motto: Komm mir nicht mit Fakten,<br />

mein Weltbild ist gefestigt.<br />

„Komm mir nicht mit Fakten,<br />

mein Weltbild ist gefestigt“<br />

Noch schlimmer wird es, wenn sich ein<br />

Unternehmer politisch zu Wort meldet<br />

und eigene Interessen verfolgt, sich etwa<br />

für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

für seine Branche einsetzt.<br />

Die eigene Meinung wird zunehmend<br />

zur Gefahr. Schnell bildet sich eine Opposition,<br />

die in der Argumentation etwas<br />

Frevelhaftes findet. Nicht selten stimmen<br />

dann in den Chor der Empörung<br />

auch unzufriedenen Kunden, ehemalige<br />

Mitarbeiter, selbsternannte Aktivisten<br />

und, wenn es ganz schlecht läuft und<br />

das gewählte Thema grundsätzlich zur<br />

öffentlichen Erregung taugt, Blogger, Influencer<br />

und sogar tagesaktuelle Medien<br />

ein. Der perfekte Shitstorm lauert an<br />

jeder Ecke. Schließlich bedarf es heute<br />

keines großen Skandals mehr, um sich<br />

der Empörung auszusetzen. Eine Kleinigkeit<br />

in der Lieferkette, die man im Zweifel<br />

gar nicht zu verantworten hat, oder ein<br />

falscher Begriff, der der neuen Cancel<br />

Culture nicht mehr genügt, reichen völlig<br />

aus. Und so kann jeder schnell zu seinem<br />

eigenen, ganz persönlichen Shitstorm<br />

kommen.<br />

Freunde sind selten im Auge des Orkans<br />

Selbstverständlich finden sich auch Berufsempörte,<br />

die bei einem Shitstorm<br />

dann die eigene Position übernehmen,<br />

wahlweise, weil es tatsächlich überzeugte<br />

Fans sind oder weil sie die andere<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Seite schlicht als Feindbild sehen, man<br />

selbst also eher zufällig auf der richtigen<br />

Seite zu stehen scheint. Das Problem:<br />

Dieser Zuspruch ist flüchtig und bringt<br />

ein neues Phänomen hervor: die Kontaktschuld.<br />

In der neuen (Social-)Media-Welt<br />

wird man nämlich nicht mehr nur für<br />

das verhaftet, was man selbst gesagt hat,<br />

sondern auch für das, was die eigenen<br />

„Freunde“ sagen oder mutmaßlich meinen.<br />

Die „falschen Freunde“ sind dadurch<br />

ebenso gefährlich wie echte Andersdenkende.<br />

Hinzu kommt ein anderes Phänomen:<br />

Freunde ducken sich weg. Wer den Schaden<br />

hat, braucht für den Spott nicht zu<br />

sorgen, heißt es nicht umsonst. So ist<br />

es auch bei Shitstorms. Viele erfahren<br />

in dieser Situation, dass Geschäftspartner<br />

und eigentlich gute Bekannte sich<br />

plötzlich rar machen oder gar die Seiten<br />

wechseln. „Wird schon was dran sein“,<br />

„haben wir ja immer schon geahnt“, „wie<br />

kann man nur?“. Zur Enttäuschung darüber,<br />

zu Unrecht am Pranger zu stehen,<br />

gesellt sich in der Regel die menschliche<br />

Enttäuschung über falsche Freunde oder<br />

gar offenen Verrat.<br />

Unternehmen müssen aufrüsten<br />

Um einen Shitstorm zu überstehen, sind<br />

verschiedene Maßnahmen notwendig,<br />

die meisten sollten vorbeugend ergriffen<br />

werden.<br />

Das wohl Wichtigste in diesem Zusammenhang<br />

ist, Reputationskapital aufzubauen.<br />

Reputation ist wie ein Girokonto.<br />

Wer regelmäßig einzahlt und sich so ein<br />

gewisses Vermögen aufbaut, kann in der<br />

Krise davon zehren. Der Aufbau einer<br />

starken Marke mit gelebten Markenwerten,<br />

regelmäßige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Medienpartnerschaften<br />

mit ausgewählten Redaktionen und der<br />

tadellose Umgang mit Kunden sowie Exzellenz<br />

in der Dienstleistung gehören zu<br />

dem, was auf das Konto eingezahlt wird.<br />

Wer Kommunikationskanäle erst aufbauen<br />

muss, wenn der Shitstorm tobt,<br />

oder wer gar erst beginnt, eine wertige<br />

Kommunikation zu gestalten, wenn es in<br />

einer Krisensituation erforderlich ist, hat<br />

indes schlechte Karten. Das Reputationskonto<br />

lässt sich nur dann in Anspruch<br />

nehmen und gegebenenfalls überziehen,<br />

wenn vorher ein Guthaben aufgebaut<br />

wurde und eine gewisse Bonität in Form<br />

eines Vertrauensvorschusses besteht.<br />

Um diesen Vertrauensvorschuss aufzubauen,<br />

nicht nur, aber auch im Sinne<br />

einer Krisenprävention, sollten Unternehmen<br />

auch personell aufrüsten und<br />

wahlweise einen Pressesprecher oder<br />

Medienbeauftragten etablieren – und<br />

zwar völlig unabhängig von der Unternehmensgröße.<br />

Ein solcher Medienbeauftragter kann<br />

in guten Zeiten dafür sorgen, dass sich<br />

das Reputationskonto entwickelt und<br />

in schlechten Zeiten die Krise managen.<br />

Denn, auch das muss bedacht werden,<br />

tobt erstmal der Shitstorm, sollte in der<br />

Regel nicht mehr der Inhaber oder CEO<br />

selbst sprechen, sondern ein Medienpro-<br />

fi, der sein Handwerk versteht. So steht<br />

es auch in jedem Krisenhandbuch. Ein<br />

solcher Profi ist jedoch besser gewappnet,<br />

wenn er das Unternehmen nicht<br />

erst im Sturm kennenlernt, sondern bei<br />

ruhiger See die notwendigen Voraussetzungen<br />

schaffen konnte.<br />

Verzicht ist die beste Prävention<br />

Medienprofis werden heute in jedem Unternehmen<br />

gebraucht. Sie haben nicht<br />

nur die Aufgabe, Marken und Kommunikationsstrategien<br />

zu steuern, sie müssen<br />

vor allem dafür sorgen, dass nicht jeder<br />

kommunikative Trend mitgemacht wird.<br />

Die Kanäle sind heute schier unendlich,<br />

insbesondere online. Doch jeder neue<br />

Kanal schafft auch neue Gefahren und<br />

kann zum Inkubator von Shitstorms werden.<br />

Unternehmen sollten sich deswegen<br />

auf die wenigen Kanäle beschränken, die<br />

für sie im Kern wirklich wichtig sind und<br />

dabei jede Kommunikation mit „Nichtkunden“<br />

und „Nicht-Stakeholdern“ vermeiden.<br />

Weniger ist mehr. Nicht Reichweite<br />

führt zum Erfolg, nicht Interaktion,<br />

sondern Umsatz und Gewinn. Und wer<br />

Gewinn verspricht, ist in der Regel auch<br />

nicht derjenige, der sich empört. Diejenigen,<br />

die Shitstorms entfachen und<br />

sich echauffieren, sind meist keine guten<br />

Kunden, sondern kaufmännisch ohnehin<br />

wertlose Stimmungsmacher. Sich von<br />

solchen fernzuhalten, schützt die eigene<br />

Reputation auch im Hinblick auf die<br />

oben genannte Kontaktschuld und die<br />

eigenen finanziellen und technischen<br />

Ressourcen. Wenig hochklassige Kommunikation<br />

statt Jedermann-Marketing<br />

sollte deswegen zur Devise werden. •<br />

Falk S. Al-Omary<br />

ist Strategieberater rund<br />

um die Themen Marke,<br />

Medien, Meinungsbildung<br />

und Markteinführung sowie<br />

erfahrener Krisenkommunikationsmanager.<br />

www.al-omary.com<br />

Über den Autor<br />

© SILKE GALL


48 Wirtschaft<br />

49<br />

Premium geht anders:<br />

Das Analoge hat<br />

eine Zukunft<br />

Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />

Termine platzen, nicht selten<br />

kurzfristig. Absprachen<br />

werden nicht eingehalten,<br />

Versprechen gebrochen. Der<br />

Handschlag gilt kaum noch<br />

etwas. Die Zuverlässigkeit<br />

nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />

und Lieferanten als<br />

auch gegenüber den Kunden.<br />

Die deutsche Wirtschaft hat<br />

ein Commitment-Problem.<br />

Viele Unternehmer werden<br />

dies bestätigen. Die ehemals<br />

„deutschen Tugenden“ wie<br />

Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

zählen nur mehr wenig.<br />

Chillen und Work-Life-Balance<br />

stehen weitaus höher im Kurs<br />

als Verantwortungsübernahme<br />

und Pflichterfüllung. Und<br />

nun auch noch der Wunsch<br />

nach einer 4-Tage-Woche, natürlich<br />

bei vollem Lohnaus-<br />

„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

zählen nur noch wenig.<br />

© PEXELS.COM | ANDREA PIACQUADIO<br />

gleich. Life kostet schließlich<br />

Geld. Work ist nur Mittel zum<br />

Zweck, lästige Unterbrechung<br />

der Freizeitaktivitäten, die den<br />

eigentlichen Sinn des Lebens<br />

definieren. Etwas Schaffen,<br />

anderen dienen, Ergebnisse<br />

produzieren? Wozu? Was<br />

habe ich davon? Hedonismus<br />

allenthalben, desto ausgeprägter,<br />

je weniger individuelles<br />

Produktivitätspotenzial<br />

vorhanden ist.<br />

Irgendetwas fehlt fast immer<br />

Hinzu kommen der generelle<br />

Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />

überbordende<br />

Lohnkostensteigerungen,<br />

Sprach- und Kommunikationsdefizite<br />

bei immer mehr<br />

Arbeitnehmern sowie fehlende<br />

soziale und berufliche<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Qualifikationen. Dies alles<br />

führt zu immer weniger Service<br />

und bringt auch diejenigen<br />

in die Bredouille, die an<br />

sich und ihre Produkte höchste<br />

Ansprüche stellen oder Dienstleistungsexzellenz<br />

anstreben.<br />

Irgendetwas in der Liefer- und<br />

Prozesskette fehlt heute fast<br />

immer.<br />

Radikal an den Interessen<br />

der Kunden ausrichten<br />

Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />

Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />

entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />

Forderer sich wünschen, sind<br />

es jedoch die guten Beispiele<br />

der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />

entspringen<br />

nicht dem Mangel, sondern<br />

disruptiven Ideen, die nur<br />

deswegen funktionieren,<br />

weil sie etwas Bekanntes<br />

verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />

Sinne, ein bestehendes<br />

Problem – und richten sich<br />

dabei radikal an den Interessen<br />

der Kunden aus.<br />

Der Kunde gerät<br />

allzu oft aus dem Fokus<br />

Diejenigen, die noch wollen,<br />

meistens die Unternehmer<br />

selbst oder Mitarbeiter „vom<br />

alten Schlag“, sehen ihre<br />

Chance, dieser Nivellierung<br />

und Commitment-Verarmung<br />

zu entkommen, in der Digitalisierung.<br />

Immer mehr Roboter,<br />

Algorithmen und KIs treten an die<br />

Stelle menschlicher Produktivität. Eine<br />

generelle Lösung bringt dies indes nicht<br />

sicher. Denn: Viele Unternehmen digitalisieren<br />

zwar Prozesse, um Lücken zu<br />

schließen, nehmen aber dabei meist<br />

die eigene Perspektive ein. Bekämpft<br />

wird der Mangel. Lösungen für intern<br />

vorhandene Defizite werden gesucht.<br />

Es dominiert die „Wir-Perspektive“. Der<br />

Kunde mit seinen Wünschen gerät dabei<br />

allzu oft aus dem Fokus.<br />

Dabei steigen die Wünsche und Anforderungen<br />

der Kunden. Die gleichen<br />

Menschen, die weniger arbeiten möch-<br />

Schlechtes bleibt schlecht<br />

Die negativen Beispiele der<br />

Digitalisierung hingegen<br />

finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />

von Verkehrsbetrieben,<br />

bei „digitalen“<br />

Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />

Behördenleistungen oder<br />

ten, wollen in ihrer Freizeit konsumieren. den Service-Apps und Hotlines von Energieversorgern.<br />

Es sind diese abschre-<br />

Und zwar möglichst vom Besten und<br />

Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />

sein, verfügbar und am besten nur einen belegen: Es hat keinen Sinn, schlechte<br />

Mausklick entfernt. Das passt dann ja und nicht am Kunden ausgerichtete Prozesse<br />

von der analogen in die digitale<br />

zusammen, möchte man meinen. Digitalisieren<br />

ist die Lösung. Schließlich machen<br />

Amazon, Uber, AirBnB und Gorillas schlecht, auch wenn es statt in Akten-<br />

Welt zu übertragen. Schlechtes bleibt<br />

vor, wie es geht: alles immer schnell. deckeln in der Cloud abgelegt wird.<br />

© FREEPIK.COM<br />

Die „Wir-Perspektive“ verlassen<br />

Ohnehin ist in den letzten fünf Jahren<br />

kaum mehr etwas wirklich Disruptives<br />

entstanden, mit Ausnahme vielleicht<br />

von ChatG<strong>PT</strong>. Denn längst ist die u<br />

Entspannter Urlaub im Hundehotel …für Mensch und Tier<br />

Wagen Sie den Sprung – wir kümmern<br />

uns um die Balance.<br />

Als Spezialist für CRM und ERP begleiten wir Ihren Sprung in die<br />

digitale Zukunft. Wir achten darauf, dass alle Stellschrauben<br />

ineinander fassen und schulen Sie in der konkreten Anwendung,<br />

damit Sie mit neuem Schwung optimal vorankommen.<br />

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48 Wirtschaft<br />

49<br />

Premium geht anders:<br />

Das Analoge hat<br />

eine Zukunft<br />

Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />

Termine platzen, nicht selten<br />

kurzfristig. Absprachen<br />

werden nicht eingehalten,<br />

Versprechen gebrochen. Der<br />

Handschlag gilt kaum noch<br />

etwas. Die Zuverlässigkeit<br />

nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />

und Lieferanten als<br />

auch gegenüber den Kunden.<br />

Die deutsche Wirtschaft hat<br />

ein Commitment-Problem.<br />

Viele Unternehmer werden<br />

dies bestätigen. Die ehemals<br />

„deutschen Tugenden“ wie<br />

Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

zählen nur mehr wenig.<br />

Chillen und Work-Life-Balance<br />

stehen weitaus höher im Kurs<br />

als Verantwortungsübernahme<br />

und Pflichterfüllung. Und<br />

nun auch noch der Wunsch<br />

nach einer 4-Tage-Woche, natürlich<br />

bei vollem Lohnaus-<br />

„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

zählen nur noch wenig.<br />

© PEXELS.COM | ANDREA PIACQUADIO<br />

gleich. Life kostet schließlich<br />

Geld. Work ist nur Mittel zum<br />

Zweck, lästige Unterbrechung<br />

der Freizeitaktivitäten, die den<br />

eigentlichen Sinn des Lebens<br />

definieren. Etwas Schaffen,<br />

anderen dienen, Ergebnisse<br />

produzieren? Wozu? Was<br />

habe ich davon? Hedonismus<br />

allenthalben, desto ausgeprägter,<br />

je weniger individuelles<br />

Produktivitätspotenzial<br />

vorhanden ist.<br />

Irgendetwas fehlt fast immer<br />

Hinzu kommen der generelle<br />

Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />

überbordende<br />

Lohnkostensteigerungen,<br />

Sprach- und Kommunikationsdefizite<br />

bei immer mehr<br />

Arbeitnehmern sowie fehlende<br />

soziale und berufliche<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Qualifikationen. Dies alles<br />

führt zu immer weniger Service<br />

und bringt auch diejenigen<br />

in die Bredouille, die an<br />

sich und ihre Produkte höchste<br />

Ansprüche stellen oder Dienstleistungsexzellenz<br />

anstreben.<br />

Irgendetwas in der Liefer- und<br />

Prozesskette fehlt heute fast<br />

immer.<br />

Radikal an den Interessen<br />

der Kunden ausrichten<br />

Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />

Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />

entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />

Forderer sich wünschen, sind<br />

es jedoch die guten Beispiele<br />

der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />

entspringen<br />

nicht dem Mangel, sondern<br />

disruptiven Ideen, die nur<br />

deswegen funktionieren,<br />

weil sie etwas Bekanntes<br />

verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />

Sinne, ein bestehendes<br />

Problem – und richten sich<br />

dabei radikal an den Interessen<br />

der Kunden aus.<br />

Der Kunde gerät<br />

allzu oft aus dem Fokus<br />

Diejenigen, die noch wollen,<br />

meistens die Unternehmer<br />

selbst oder Mitarbeiter „vom<br />

alten Schlag“, sehen ihre<br />

Chance, dieser Nivellierung<br />

und Commitment-Verarmung<br />

zu entkommen, in der Digitalisierung.<br />

Immer mehr Roboter,<br />

Algorithmen und KIs treten an die<br />

Stelle menschlicher Produktivität. Eine<br />

generelle Lösung bringt dies indes nicht<br />

sicher. Denn: Viele Unternehmen digitalisieren<br />

zwar Prozesse, um Lücken zu<br />

schließen, nehmen aber dabei meist<br />

die eigene Perspektive ein. Bekämpft<br />

wird der Mangel. Lösungen für intern<br />

vorhandene Defizite werden gesucht.<br />

Es dominiert die „Wir-Perspektive“. Der<br />

Kunde mit seinen Wünschen gerät dabei<br />

allzu oft aus dem Fokus.<br />

Dabei steigen die Wünsche und Anforderungen<br />

der Kunden. Die gleichen<br />

Menschen, die weniger arbeiten möch-<br />

Schlechtes bleibt schlecht<br />

Die negativen Beispiele der<br />

Digitalisierung hingegen<br />

finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />

von Verkehrsbetrieben,<br />

bei „digitalen“<br />

Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />

Behördenleistungen oder<br />

ten, wollen in ihrer Freizeit konsumieren. den Service-Apps und Hotlines von Energieversorgern.<br />

Es sind diese abschre-<br />

Und zwar möglichst vom Besten und<br />

Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />

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Mausklick entfernt. Das passt dann ja und nicht am Kunden ausgerichtete Prozesse<br />

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zusammen, möchte man meinen. Digitalisieren<br />

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Ohnehin ist in den letzten fünf Jahren<br />

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48 Wirtschaft<br />

49<br />

Premium geht anders:<br />

Das Analoge hat<br />

eine Zukunft<br />

Die Digitalisierung verstärkt die Qualitätsprobleme der deutschen Wirtschaft<br />

Termine platzen, nicht selten<br />

kurzfristig. Absprachen<br />

werden nicht eingehalten,<br />

Versprechen gebrochen. Der<br />

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nimmt ab, sowohl bei Mitarbeitern<br />

und Lieferanten als<br />

auch gegenüber den Kunden.<br />

Die deutsche Wirtschaft hat<br />

ein Commitment-Problem.<br />

Viele Unternehmer werden<br />

dies bestätigen. Die ehemals<br />

„deutschen Tugenden“ wie<br />

Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

zählen nur mehr wenig.<br />

Chillen und Work-Life-Balance<br />

stehen weitaus höher im Kurs<br />

als Verantwortungsübernahme<br />

und Pflichterfüllung. Und<br />

nun auch noch der Wunsch<br />

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„Deutsche Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin<br />

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eigentlichen Sinn des Lebens<br />

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allenthalben, desto ausgeprägter,<br />

je weniger individuelles<br />

Produktivitätspotenzial<br />

vorhanden ist.<br />

Irgendetwas fehlt fast immer<br />

Hinzu kommen der generelle<br />

Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />

überbordende<br />

Lohnkostensteigerungen,<br />

Sprach- und Kommunikationsdefizite<br />

bei immer mehr<br />

Arbeitnehmern sowie fehlende<br />

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anstreben.<br />

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Prozesskette fehlt heute fast<br />

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Radikal an den Interessen<br />

der Kunden ausrichten<br />

Mal abgesehen davon, dass die dortigen<br />

Arbeitsbedingungen wohl kaum denen<br />

entsprechen, die die Work-Life-Balance-<br />

Forderer sich wünschen, sind<br />

es jedoch die guten Beispiele<br />

der Digitalisierung. Die Geschäftsmodelle<br />

entspringen<br />

nicht dem Mangel, sondern<br />

disruptiven Ideen, die nur<br />

deswegen funktionieren,<br />

weil sie etwas Bekanntes<br />

verbessern. Sie lösen, im weiteren<br />

Sinne, ein bestehendes<br />

Problem – und richten sich<br />

dabei radikal an den Interessen<br />

der Kunden aus.<br />

Der Kunde gerät<br />

allzu oft aus dem Fokus<br />

Diejenigen, die noch wollen,<br />

meistens die Unternehmer<br />

selbst oder Mitarbeiter „vom<br />

alten Schlag“, sehen ihre<br />

Chance, dieser Nivellierung<br />

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Schlechtes bleibt schlecht<br />

Die negativen Beispiele der<br />

Digitalisierung hingegen<br />

finden sich an den Fahrkartenautomaten<br />

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bei „digitalen“<br />

Der Kunde mit seinen Wünschen gerät allzu oft aus dem Fokus.<br />

Behördenleistungen oder<br />

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Es sind diese abschre-<br />

Und zwar möglichst vom Besten und<br />

Feinsten. Alles soll schnell gehen, leicht ckenden Beispiele, die vor allem eines<br />

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50 Wirtschaft<br />

51<br />

grundsätzliche Digitalisierung von Geschäftsmodellen<br />

nichts mehr nur für<br />

Tech-Pioniere und Business-Revolutionäre,<br />

sondern normaler Alltag in nahezu<br />

allen Unternehmen. Aus der Disruption<br />

ist schleichender Fortschritt geworden.<br />

Das Digitale wird zum Alltag und geht<br />

weit über die Themen Homeoffice, Videokonferenzen<br />

und Streaming hinaus.<br />

Kaum ein Prozess, der nicht auf den digitalen<br />

Prüfstand gestellt wird. Aber eben<br />

meistens aus der bereits zitierten „Wir-<br />

Perspektive“.<br />

© FREEPIK.COM<br />

Mangel ist ansteckend<br />

Exzellenz, Premium, Servicequalität<br />

erfordern jedoch die radikale Orientierung<br />

am Kunden. Der interne Mangel<br />

an Personal oder Aufopferungsbereitschaft<br />

ist meist ein schlechter Ratgeber<br />

im Rahmen der Digitalisierung.<br />

Denn: Mangel ist ansteckend. Er überträgt<br />

sich und lässt den Kunden unzufrieden<br />

und frustriert zurück. Chatbots<br />

sind weder in der Lage, dem Kunden<br />

in seinem Reklamationsärger Respekt<br />

und Empathie zu zollen, noch aus der<br />

Beschwerde soziales Kapital zu generieren.<br />

Der Hotel-Check-In und -Check-<br />

Out mittels QR-Code ersetzt nicht das<br />

Gefühl des Willkommenseins. Und<br />

der Ferndiagnose des Hausarztes oder<br />

Handwerkers ohne reale Inaugenscheinnahme<br />

darf zurecht misstraut<br />

werden. Checklisten und Algorithmen<br />

ersetzen menschliche Interaktion nicht.<br />

Und so bleibt ein Gefühl der Unzufriedenheit<br />

zurück. McDonalds wird immer<br />

teurer – der Inflation und dem Personalmangel<br />

sei Dank. Zugleich aber<br />

übernimmt der Gast einen Großteil der<br />

Arbeit. Er bestellt selbst – am Terminal.<br />

Er scrollt sich durch x Auswahlmöglichkeiten<br />

und Varianten, zahlt am Ende<br />

bargeldlos und reiht sich dennoch in<br />

der <strong>Ausgabe</strong>schlange ein. Eine Verbesserung?<br />

Eher nicht. Der Kunde hat<br />

mehr Arbeit, mehr Stress und weniger<br />

Beratung, zahlt aber einen höheren<br />

Preis. Dem entgegen stehen zwar das<br />

Designambiente der McCafés und der<br />

neue Am-Platz-Service, das ungute Gefühl,<br />

dass hier etwas nicht zusammenpasst,<br />

wird aber dadurch eher verstärkt.<br />

Diese Widersprüchlichkeit ist eher die<br />

Regel als die Ausnahme. Das Gefühl,<br />

dass die Digitalisierung weit überwiegend<br />

dem Anbieter nutzt, nicht jedoch<br />

dem Kunden, macht sich an vielen Stellen<br />

breit.<br />

Ein digitaler Prozess<br />

ist nicht automatisch ein guter Prozess<br />

Die Digitalisierung verstärkt an vielen<br />

Stellen den Verfall an Service und Qualitätsbewusstsein.<br />

Wer premium denkt<br />

und hochkarätige Klientele ansprechen<br />

möchte, sollte dies bedenken. Ein digitaler<br />

Prozess ist nicht automatisch ein<br />

guter Prozess. Es könnte schon sehr bald<br />

zum Privileg werden, mit Menschen zu<br />

interagieren – vor allem mit solchen, die<br />

ihren Beruf noch als Berufung verstehen,<br />

und die Exzellenz zu liefern bereit sind.<br />

© FREEPIK.COM<br />

Digital kann jeder<br />

Insbesondere für Premiumanbieter wird<br />

es deswegen wichtig bleiben, nicht nur<br />

in Digitales, sondern auch in Menschen<br />

zu investieren – und zwar ausnahmslos<br />

in die, die Performance großschreiben<br />

und die wissen, dass es ihre Leistung ist,<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

die auch die Kunden glücklich macht<br />

und so allen zum Vorteil gereicht. Digitale<br />

Leistungen werden schon sehr bald<br />

nicht mehr das Unterscheidungs- und<br />

Abgrenzungsmerkmal sein. Digital kann<br />

letztlich jeder. Premiumanbieter werden<br />

sich daran messen lassen müssen, wo sie<br />

noch Menschen einsetzen, nicht Technik.<br />

Premium darf keinerlei<br />

Durchschnitt tolerieren<br />

Dass, was intelligente und radikal am<br />

Kunden ausgerichtete Technologien sowie<br />

exzellente Menschen nicht leisten<br />

können, muss einfach weggelassen<br />

werden. Weniger ist mehr. Premium<br />

darf keinerlei Durchschnitt tolerieren<br />

– schon gar nicht in einer digitalen Nivellierungswirtschaft.<br />

Sich reduzieren,<br />

wird die Folge sein. Weiter verknappen,<br />

verteuern und exklusivieren, statt zu digitalisieren<br />

wird zum überlegenswerten<br />

Premium darf keinerlei Durchschnitt<br />

tolerieren – auch nicht bei der Gestaltung<br />

des Großen Preises des Deutschen<br />

Mittelstands.<br />

© FOTOMONTAGE: URSULA HOITZ<br />

Konzept für Premiumanbieter. Denn der<br />

anspruchsvolle Kunde wird sich nicht<br />

durch Algorithmen allein zufriedenstellen<br />

lassen. Premium wird sich sehr bald<br />

daran messen lassen, was nicht digital<br />

ist. Das Analoge hat so eine Zukunft und<br />

bekommt einen neuen Wert, ebenso der<br />

Faktor Mensch – wenn dieser denn bereit<br />

ist, Werte zu schaffen, Werte zu geben<br />

und Werte zu leben. •<br />

Falk S. Al-Omary<br />

ist Strategieberater rund<br />

um die Themen Marke,<br />

Medien, Meinungsbildung<br />

und Markteinführung sowie<br />

erfahrener Krisenkommunikationsmanager.<br />

www.al-omary.com<br />

Über den Autor<br />

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monte mare · Planen – Bauen – Betreiben · Monte-Mare-Weg 1 · 56579 Rengsdorf · www.monte-mare.de


Höchste Standards<br />

Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Wilhelm Wähler GmbH<br />

Im Jahr 1919 eröffnete Wilhelm Wähler mit<br />

seiner Ehefrau Ella ein Elektrogeschäft im<br />

niedersächsischen Dorum.<br />

Über hundert Jahre später, im Jahr <strong>2023</strong>, bietet die Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Wilhelm Wähler GmbH mehr als 660 Mitarbeitenden<br />

an elf Standorten eine sichere berufliche Zukunft.<br />

Wähler ist heute Norddeutschlands führendes Tief- und Rohrleitungsbauunternehmen<br />

– in Familienhand seit vier Generationen.<br />

Vom ersten Tag an unverrückbar ist hierbei die unternehmerische<br />

Haltung Wählers: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Sein Unternehmen<br />

ist die älteste Tochter der erfolgreichen Seier Unternehmensgruppe<br />

mit insgesamt 1.700 Mitarbeitenden. Ihr Kopf: Ulrich Seier.<br />

Wähler setzt seit jeher Standards der Branche. Ein aktuelles Leuchtturmprojekt<br />

ist die neue Wasserstoffleitung in Hamburg. Auf den<br />

Gebieten Fernwärme, Glaserfaser, Hausanschlüsse, Horizontalbohrungen,<br />

Hoch- und Tief- sowie Kabel-, Kanal- und Rohrleitungsbau,<br />

Kampfmittelsondierung, Microtunneling, Sanierung,<br />

Saugbaggern, Telekommunikation und Vermessungen arbeitet<br />

Wähler mit modernsten Verfahren, investiert kontinuierlich in<br />

Maschinen- und Fuhrpark.<br />

Zwischen Nord- und Ostsee arbeitet Wähler mit allen namhaften<br />

Ver- und Entsorgungsunternehmen zusammen und baut auf ein<br />

Netzwerk verlässlicher Geschäftspartner sowie seine wertvollste<br />

Ressource: die eigenen hochqualifizierten und -motivierten Teams.<br />

Mensch im Mittelpunkt<br />

Sie tragen auf der Baustelle und im Büro jeden Tag zu Wertschöpfung<br />

und Nachhaltigkeit bei; viele Mitarbeitende seit mehreren<br />

Jahrzehnten und sogar mehreren Generationen.<br />

Denn Wähler bietet krisenfeste Arbeitsplätze mit gutem Gehalt, vielen<br />

Benefits und passgenauen Weiterentwicklungsmöglichkeiten.<br />

Dass die Menschen bei Wähler zufrieden sind, zeigt zum Beispiel<br />

die aktuelle Rezertifizierung mit den Siegeln „Anerkannt Guter<br />

Arbeitgeber“ und „Anerkannt Guter Ausbilder“, deren Vergabe auf<br />

Mitarbeitenden-Feedbacks basiert.<br />

Wähler qualifiziert seine Fachkräfte nach höchsten Standards. Über<br />

Berufsausbildungen, duale Studiengänge und Praktika finden junge<br />

Menschen ihren Weg zu Wähler, werden auf ihre Zukunft bestmöglich<br />

vorbereitet und mit zahlreichen Programmen unterstützt.<br />

„Wir fordern und fördern. Dabei führen wir zu<br />

größtmöglicher Selbstständigkeit. Unser Erfolg<br />

basiert auf einem vernünftigen Führungsstil“,<br />

Frank von der Geest, Geschäftsführer von WÄHLER und Ulrich<br />

Seier, Geschäftsführer der SEIER Unternehmensgruppe (v.l.)<br />

Tradition und Innovation<br />

Klaus Seier, Enkel des Gründers, legte 37 Jahre lang als Wähler Geschäftsführer<br />

den Grundstein für die immensen Erfolge, die Ulrich<br />

Seier in vierter Generation mit der Holding heute so erfolgreich fortführt.<br />

Die Unternehmerfamilie lebt seit jeher aktiv in der niedersächsischen<br />

Gemeinde Wurster Nordseeküste. Im Jahr 2022 zeichnete<br />

die Oskar-Patzelt-Stiftung Klaus Seier für sein Lebenswerk aus.<br />

Seit 2015 führt Frank von der Geest, seit 1987 im Unternehmen, die<br />

Geschäfte bei Wähler – und das Traditionsunternehmen weiterhin<br />

zu stabilem Wachstum. 2022 stieg sein technischer Leiter Michael<br />

Fredrich mit ein in die Geschäftsführung. Unter dieser Führung stellt<br />

Wähler die passgenaue Qualifikation der Mitarbeitenden, die Gründung<br />

neuer Standorte und den Aufbau weiterer Geschäftsfelder –<br />

und damit die verlässliche Versorgung der Region – sicher.<br />

so Frank von der Geest.<br />

Dass das Konzept funktioniert, beweist der Große Preis des Mittelstandes,<br />

den Wähler im Jahr 2020 gewann. Er erfüllt die gesamte<br />

Belegschaft mit Stolz, ausruhen wird sich darauf niemand. Ulrich<br />

Seier, Geschäftsführender Gesellschafter, weiß:<br />

„Wähler gestaltet erfolgreich die Zukunft.<br />

Die menschlichen Werte, die mein Urgroßvater<br />

Wilhelm Wähler in das Unternehmen<br />

einbrachte, sind Basis des Erfolges.“


54 Wirtschaft<br />

55<br />

Supervison im Mittelstand<br />

– Begleiter in der<br />

VUKA-Welt<br />

Der Mittelstand ist mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Oft geht<br />

es um Zahlen, Daten, Fakten, um Strategien und Strukturen. Doch die<br />

schnelllebige VUKA-Welt erfordert zunehmend auch die systematische<br />

Arbeit am und mit dem menschlichen Faktor.<br />

Das Akronym VUKA (engl. VUCA) steht<br />

für verschiedene Facetten der arbeitsweltlichen<br />

Unübersichtlichkeit:<br />

Volatilität: Manche Entwicklungen<br />

unterliegen starken Schwankungen.<br />

(Volatility)<br />

Unsicherheit: Wir verfügen nie über<br />

Sozialimmobilien aus einer Hand<br />

Planung von i n n o v a t i v e n Sozialimmobilien - mit größter Kompetenz und Begeisterung.<br />

Projektentwicklung<br />

und Generalplanung<br />

Baukostencontrolling und<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachung<br />

Energieberatung für eine<br />

nachhaltige Sozialimmobilie<br />

Besuchen Sie unsere eigenen Modellprojekte mit Hotelcharakter und lassen Sie sich für die Errichtung Ihrer Immobilien inspirieren!<br />

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„Live-Labor“<br />

alle und selten über alle wesentlichen<br />

Informationen, um Situationen zu bewerten<br />

und Entscheidungen zu treffen.<br />

(Uncertainty)<br />

Komplexität: Wir haben es mit einer immer<br />

weiter steigenden Zahl von Einflussfaktoren<br />

und Wechselwirkungen zu tun.<br />

Wohnquartier Q5*<br />

Landsberg (bei Halle)<br />

„Live-Dorf“<br />

*derzeit in Errichtung<br />

Wir verbinden Pflege und Wohnen in einer einzigartigen Architektur und entsprechen den Bedürfnissen der Bewohner und Betreiber.<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

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(Complexity)<br />

Ambiguität: Was heute richtig war, kann<br />

morgen falsch und übermorgen wieder<br />

richtig oder völlig irrelevant sein.<br />

(Ambiguity)<br />

In der VUKA-Welt müssen Entscheidungen<br />

im Zustand wachsender Unsicherheit<br />

getroffen werden. Viele Führungskräfte,<br />

aber auch Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter oder Teams nehmen zur<br />

Bewältigung dieser Aufgabe persönliche<br />

Beratung in Form von Supervision oder<br />

Coaching in Anspruch. Auch mittelständische<br />

Unternehmen profitieren davon,<br />

dass Supervisorinnen und Supervisoren<br />

so leicht nichts umhaut. Sie kennen den<br />

Umgang mit (existenziellen) Krisen, mit<br />

Konflikten, mit schwierigsten Veränderungen.<br />

Sie können multiperspektivisch<br />

sehen und denken. Und sie verzichten<br />

auf Tschacka-Rhetorik, vermeiden<br />

das Versprechen von Schein-Lösungen.<br />

Stattdessen erweitert Supervision die<br />

Problemlösungskompetenz. Davon profitieren<br />

Organisationen tatsächlich nachhaltig.<br />

Supervision, Coaching, Organisationsberatung<br />

– was ist was?<br />

Supervision ist Beratung für Personen<br />

und Organisationen, deren eigene primäre<br />

Aufgabe die Arbeit mit und am<br />

Menschen ist, und die deshalb immer<br />

wieder ihre professionelle Position gegenüber<br />

ihren Klienten und Klientinnen<br />

justieren oder neu finden müssen. Dies<br />

ist höchst anspruchsvolle Beziehungsarbeit,<br />

für die Supervision unerlässlich ist.<br />

Coaching richtet sich an Personen, oft<br />

Führungskräfte, in Organisationen, deren<br />

Ziel es ist, ihr Handlungsrepertoire<br />

zu erweitern. Es ist meist anlassbezogen,<br />

lösungsorientiert und zeitlich begrenzt,<br />

mit Blick auf eine bestimmte Fragestellung<br />

oder Herausforderung. Coaching<br />

unterstützt bei der Selbstreflexion und<br />

Erprobung neuer Verhaltensweisen.<br />

Organisationsberatung nimmt die Organisation<br />

als Ganzes in den Blick, um ihre<br />

© MICHAELA NESTLER/FOTO-STEINKE<br />

Funktions- und Leistungsfähigkeit zu erhalten<br />

oder zu steigern. Sie ist fokussiert<br />

auf professionelle Begleitung von Veränderungsprozessen.<br />

Supervision und Coaching können in<br />

Organisationsberatungs-Prozesse integriert<br />

werden.<br />

Wofür wird Supervision eingesetzt?<br />

Supervision setzt sich mit den widersprüchlichen,<br />

komplexen Anforderungen<br />

der Arbeitswelt auseinander. Sie wird oft<br />

ohne spezifischen Anlass als Instrument<br />

zur stetigen Qualitätssicherung, Personal-<br />

und Organisationsentwicklung<br />

eingesetzt. Supervision kann auch als<br />

Maßnahme zur Krisenbewältigung, Konfliktbearbeitung,<br />

Begleitung von Veränderungsprozessen<br />

u.ä. genutzt werden<br />

– immer dann, wenn das Gefüge „Person,<br />

Rolle, Organisation und Arbeit“ reflektiert<br />

oder neugestaltet werden muss. Es<br />

gibt unterschiedliche Formate der Einzel-,<br />

Team- sowie Gruppensupervision. In Fallsupervisionen<br />

geht es um die Reflexion<br />

von konkreten Fällen. Ist die Leitungsrolle<br />

der Gegenstand, spricht man von Leitungssupervision.<br />

Vorteile implementierter Supervision<br />

für eine Organisation<br />

Organisationen, die in Supervision investieren,<br />

profitieren von einer deutlich<br />

gesteigerten Professionalität ihrer Mitarbeitenden<br />

im Umgang mit Widersprüchlichkeiten,<br />

Konflikten oder Kommunikationsproblemen,<br />

wie sie in der<br />

Arbeitswelt unausweichlich sind.<br />

Organisationen, die dauerhaft Supervision<br />

verankern, können die Veränderungsdynamiken,<br />

die in der VUKA-Welt<br />

zur Normalität geworden sind, besser<br />

verstehen und bearbeiten. •<br />

Die Autoren<br />

Dr. Annette Mulkau und Robert Erlinghagen bilden zusammen den Vorstand der Deutschen<br />

Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv). Die DGSv setzt sich seit ihrer Gründung 1989 für die Qualität<br />

von Supervisions- und Coachingangeboten ein.<br />

© PHILIPPE RAMAKERS<br />

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56 Wirtschaft<br />

57<br />

Weshalb sollten Frauen<br />

GRÜNDEN?<br />

Warum sollten Frauen<br />

NICHT GRÜNDEN?<br />

Gründen Frauen anders? Auf jeden Fall weniger. Laut Female Founders<br />

Monitor 2022 liegt der Gründerinnenanteil in Deutschland bei 20 Prozent.<br />

Ein Interview mit Sandra Thumm, Network- und Marketing Managerin<br />

am Startup Incubator Berlin, dem Gründungszentrum der Hochschule<br />

für Wirtschaft und Recht Berlin.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Euro erhalten haben, das Finanzierungsvolumen<br />

unter den Männer-Teams mit<br />

9,7 Millionen Euro um das 9-Fache höher<br />

liegt. Mehr als vier von fünf Frauen identifizieren<br />

dabei ein strukturelles Problem<br />

und stimmen der Aussage zu, dass Gründerinnen<br />

bei Investmententscheidungen<br />

kritischer hinterfragt werden als Gründer.<br />

Zudem sind deutlich weniger Frauen als<br />

Business Angel aktiv. Nur 6 Prozent der<br />

Gründerinnen investieren selbst in Startups,<br />

bei den Männern sind es 16 Prozent.<br />

Die Projekte von Gründerinnen werden<br />

bei Investmententscheidungen strenger<br />

unter die Lupe genommen als die von<br />

Männern?<br />

Ja, häufig sogar von Frauen selbst. Frauen<br />

bewerten andere Frauen kritischer, bringen<br />

sich oft gegenseitig nicht so voran<br />

wie Männer sich untereinander. Studien<br />

belegen das. Konkurrenz unter Frauen zu<br />

ihren Ungunsten ist ein weit verbreitetes<br />

Phänomen und gleichzeitig ein Tabuthema.<br />

Hier müssen wir Frauen beginnen<br />

umzudenken, das Prinzip der Netzwerk-<br />

Solidarisierung adaptieren. Es geht um<br />

Gleichberechtigung in alle Richtungen.<br />

Wir müssen den Change hin zu einer diversen<br />

Arbeitswelt mitgestalten, indem<br />

wir alle voneinander lernen dürfen, uns<br />

gegenseitig unterstützen. Ehrlich gemeinte<br />

Frauennetzwerke sind dabei sehr<br />

relevant.<br />

Das Problem ist erkannt, eine Lösung in<br />

Sicht?<br />

Auch hier schaue ich optimistisch in die<br />

Zukunft. Akteure und Akteurinnen im<br />

Startup-Ökosystem gehen die Themen<br />

Gender Gap in all seinen Facetten und<br />

Netzwerken sehr engagiert an. Es gibt<br />

mittlerweile eine ganze Reihe von Akademien<br />

für Female Business Angels und<br />

Female-Investors-Netzwerke, die Gründerinnen<br />

gezielt ansprechen können. u<br />

Bei der Leitung kleinerer und mittlerer<br />

Unternehmen in Deutschland liegt der<br />

Frauenanteil nur bei 16 Prozent.<br />

Ute und Gaby Schilling sind also auch<br />

eher eine Ausnahme: Sie arbeiten seit<br />

2019 in der Geschäftsleitung des Familienunternehmens<br />

Schiling Engeneering.<br />

© MILENA SCHILLING<br />

© PRIVAT / STARTUP INCUBATOR BERLIN<br />

Sandra Thumm organisiert Female-<br />

Empowerment-Veranstaltungen rund<br />

um Businesspläne und Finanzierung<br />

von Startups, berät und begleitet Frauen<br />

mit Gründungsideen auf dem Weg zum<br />

eigenen Unternehmen. Die Gründerin<br />

ist Network- und Marketing Managerin<br />

am Startup Incubator Berlin, dem<br />

Gründungszentrum der Hochschule für<br />

Wirtschaft und Recht Berlin.<br />

Sandra Thumm organisiert Female-Empowerment-Veranstaltungen<br />

rund um<br />

Businesspläne und Finanzierung von<br />

Startups und bringt Frauen mit Gründungsideen<br />

und Vorbildunternehmerinnen<br />

zusammen. Darüber hinaus engagiert<br />

sich die ehemalige Gründerin des<br />

Portals „schwangerinmeinerstadt.de“<br />

für das Aktionsfeld Diversität der Berliner<br />

Startup Agenda 2022–2026.<br />

Offensichtlich sind die Hürden für Frauen<br />

im Startup-Ökosystem hoch, legt man<br />

die Zahlen des Female Founders Monitor<br />

2022 zugrunde. Woran liegt das?<br />

Wichtig ist hier die Differenzierung zwischen<br />

Existenzgründung (Selbständigkeit<br />

aus dem erlernten Beruf heraus)<br />

und Startup-Gründungen. Letzteres sind<br />

innovative Geschäftsideen mit Potenzial<br />

und offenen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

In der Existenzgründung mit einem mehr<br />

oder weniger festen Plan, dessen Umsetzung<br />

eigenes fachliches Knowhow<br />

voraussetzt, ist der prozentuale Anteil<br />

der Frauen höher. Dabei gründen Frauen<br />

bevorzugt solo. Um Investments zu erhalten,<br />

empfiehlt es sich jedoch, im Team<br />

zu gründen. Solopreneure haben es im<br />

Startup-Ökosystem generell schwerer.<br />

Bei der Finanzierung von Startups, die<br />

als Team gründen, ist das Risiko für Investoren<br />

und Investorinnen einfach gerin-<br />

ger, auch schon in der Pre-Seed-Phase vor<br />

der eigentlichen Gründung.<br />

Spielt auch die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf eine Rolle, die Frauen davon<br />

abhält zu gründen?<br />

Hier gibt es Vor- und Nachteile. Privat<br />

versicherte Selbständige erhalten zum<br />

Beispiel kein Mutterschaftsgeld. Glücklicherweise<br />

gibt es inzwischen starke<br />

Initiativen, um dies zu ändern. Auch die<br />

Politik hat das Thema auf der Agenda.<br />

Andererseits können mit einer guten<br />

(längerfristigen) Planung Familiengründung<br />

und Selbständigkeit gleichzeitig<br />

durchaus gut funktionieren, sogar Vorteile<br />

bringen. Ich habe selbst mit zwei<br />

kleinen Kindern gegründet. Das hat mir<br />

eine Karriere ermöglicht, die ich in Teilzeit<br />

als Angestellte nicht hätte verfolgen<br />

können. Die Selbständigkeit bot mir ausreichend<br />

Flexibilität und Zeit, um mich<br />

um meine Kinder zu kümmern und beruflich<br />

voranzukommen.<br />

Liegt es auch an der Anschubfinanzierung?<br />

Unbedingt! Es gibt einen Gender-Gap<br />

beim Kapital. Im Female Founders Monitor<br />

2022 ist nachzulesen, dass während<br />

die befragten weiblichen Gründungsteams<br />

im Schnitt bisher 1,1 Millionen<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

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helfen wir mit, die Energie der Zukunft<br />

zu erschliessen. Ob mit unseren modularen Wasserstofftankstellen,<br />

Power-2-Gas Systemen oder<br />

unseren Lösungen im Home-Power-Bereich, wir<br />

arbeiten daran, dass unsere Zukunft nachhaltiger<br />

und sauberer wird.<br />

Dabei folgen wir immer unserem Firmenmotto<br />

„Wir schaffen Mehrwerte für Mensch und Umwelt“.<br />

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58 Wirtschaft<br />

59<br />

© BORIS LÖFFERT<br />

Ein Beispiel einer erfolgreichen Gründerin:<br />

Christine Rößler gründete 1998 die Beauty<br />

Spa Service GmbH im Erzgebirge und<br />

wurde 2019 von der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.<br />

Außerdem sind andere Investors Networks<br />

ausreichend sensibilisiert, so dass<br />

sie grundsätzlich nur gemischte Jurys<br />

entscheiden lassen. Dies ist aus meiner<br />

Sicht der Schlüssel – die Mischung von<br />

Akteuren und Akteurinnen. Das ist das<br />

Ziel aller Initiativen.<br />

Welche Rahmenbedingungen braucht es<br />

für mehr Gründerinnen?<br />

KOMMEN SIE IN<br />

UNSER TEAM!<br />

Vier von fünf Frauen sehen bessere Angebote<br />

zur Vereinbarkeit von Familie und<br />

Unternehmertum als zentralen Hebel<br />

zur Stärkung des Startup-Ökosystems –<br />

unter den Männern nur jeder Zweite. Um<br />

Gründerinnen in Deutschland zu stärken<br />

und diesen Weg für mehr Frauen zur echten<br />

Option zu machen, müssen wir an<br />

die strukturellen Rahmenbedingungen<br />

ran. Dies ist Teil der Aufgaben der Startup<br />

Agenda Berlin sowie diverser anderer<br />

Initiativen, vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Klimaschutz und von der<br />

bga – Bundesweite Gründerinnenzentrale.<br />

Es ist schon viel Bewegung in die Sache<br />

gekommen.<br />

Wie bringt man Frauen dazu, diese besseren<br />

Rahmenbedingungen für sich zu<br />

nutzen?<br />

Ein Thema sollte man nicht außer Acht<br />

lassen: Die Inspiration für Gründung als<br />

Karriereweg sollte schon deutlich früher<br />

als an der Hochschule beginnen, Entrepreneurship<br />

schon in Grundschulen und<br />

Oberschulen eingebunden werden. Dafür<br />

engagiert sich zum Beispiel Professor<br />

Dr. Sven Ripsas von der HWR Berlin mit<br />

dem Network for Teaching Entrepreneurship<br />

Deutschland (NFTE Deutschland),<br />

einem Entrepreneurship-Programm für<br />

Lehrende und SchülerInnen. Als Gründungszentrum<br />

beteiligen wir uns am<br />

„Girls Day“ mit dem Thema „Gründung<br />

als Karriereweg“. Die HWR Berlin organisiert<br />

jedes Jahr gemeinsam mit dem Verein<br />

Berliner Wirtschaftsgespräche einen<br />

Wirtschaftsführerschein für Schüler und<br />

Schülerinnen. Auch hier steht Gründung<br />

und Selbständigkeit als Berufsperspektive<br />

auf der Agenda.<br />

Sie haben selbst gegründet. Was hätten<br />

Sie gern gewusst, bevor Sie den Schritt in<br />

die Selbständigkeit gegangen sind?<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

nach Sympathie, auch mit einer Strategie.<br />

Wen möchtet ihr kennenlernen und<br />

warum? Business Angels oder ProfessorInnen<br />

sind auch sehr gute MentorInnen.<br />

Manchmal ist Knowhow viel wertvoller<br />

als ein Investment.<br />

Wie unterstützt der Startup Incubator<br />

Berlin Gründungsinteressierte und hier<br />

besonders Frauen und weshalb?<br />

Wir haben uns für unsere Förderprogramme<br />

selbst eine 50-Prozent-Quote<br />

als Ziel gesetzt – und es funktioniert!<br />

Darauf sind wir sehr stolz. Wir initiieren<br />

spezielle Formate wie Talks, um<br />

Frauen anzusprechen und dazu zu motivieren,<br />

sich vor ihrer Gründung für<br />

die Programme des Startup Incubator<br />

Berlin zu bewerben. Dazu zählt zum<br />

Beispiel der „HWR Female Founders<br />

Talk“. Wir bieten in Kooperation mit der<br />

Initiative „FRAUEN unternehmen“ eine<br />

Plattform für den Austausch von Gründungsinteressierten<br />

mit Vorbildunternehmerinnen.<br />

Ein weiteres Angebot ist<br />

der „Female Founders Finance Day“, bei<br />

dem wir zusammen mit der Berliner<br />

Sparkasse Gründerinnen ausführlich<br />

zu Finanzierungsmöglichkeiten und<br />

der Beantragung von Fördermitteln beraten.<br />

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am besten?<br />

Es ist mir ehrlich eine Freude, junge<br />

UnternehmerInnen mit meinem Netzwerk<br />

zu unterstützen und sie auf dem<br />

Weg zum Erfolg zu begleiten. Sie sind<br />

unsere Zukunft und haben beeindruckende<br />

Ideen und eine große Leidenschaft<br />

für ihre Geschäftsmodelle. Dieser<br />

Funke springt immer wieder über. •<br />

Melanie Baum sanierte als neue<br />

Geschäftsführerin das Unternehmen<br />

ihres verstorbenen Vaters und erhielt<br />

2022 den Großen Preis des Mittelstandes<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

© TOBIAS WEBER<br />

Unsere aktuellen Jobangebote:<br />

• Medientechnologe Druck (m/w/d)<br />

• Medientechnologe Druckverarbeitung (m/w/d)<br />

• Quereinsteiger als Produktionskräfte<br />

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• Mechaniker / Instandhaltungstechniker (m/w/d)<br />

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Wir bieten Ihnen u.a.:<br />

• fachliche Fortbildungsmöglichkeiten mit Kostenübernahme<br />

• bis zu 30 Tage Urlaub im Jahr<br />

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Meine Gründung liegt schon 12 Jahre zurück.<br />

Das großartige Startup-Ökosystem,<br />

das sich seitdem in Berlin etabliert hat,<br />

hätte ich mir damals gewünscht. Das<br />

Berliner Startup Stipendium zum Beispiel<br />

unterstützt ideal beim Gründen.<br />

Heute muss man nicht solche Existenzängste<br />

haben wie früher, es gibt hervorragende<br />

Förderprogramme. Ich hätte<br />

in meiner Gründungsphase gern mehr<br />

über Angel Investments gewusst und<br />

wie man einen Exit plant. Das alles kann<br />

man heute in einem Gründungszentrum<br />

lernen, erhält professionelles Coaching<br />

und Mentoren und Mentorinnen an die<br />

Seite, wenn man möchte. Das inzwischen<br />

allgegenwärtige Netzwerkmanagement<br />

hätte mir auch enorm weitergeholfen.<br />

Wenn Sie Menschen, die sich mit dem<br />

Gedanken tragen zu gründen, nur einen<br />

Tipp geben könnten, welcher wäre das?<br />

GründerInnen sollten viel Arbeit in ihr<br />

Netzwerk investieren und das nicht nur<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

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60 Wirtschaft<br />

61<br />

Zurückgeschickt:<br />

Verbrannt oder geflickt?<br />

© FREEPIK.COM | KSTUDIO<br />

Wie die Retoure<br />

zum Krisenfall wird<br />

Händler müssen nach außen – aber auch nach innen – klar ihre Prozesse darstellen, denn für langfristige Kundenbindung sind<br />

enttäuschte Erwartungen Gift. Intransparente Prozesse oder gar kommunikatives Greenwashing können zu signifikanten Reputationsschäden<br />

führen. Aber wenn unternehmensintern nicht jeder im Bilde ist, dass die Rentabilität einer ganzen Produktsparte<br />

verpufft, wenn sie retourniert wird, sind Kundenerwartungen in Sachen Nachhaltigkeit oder auch Service kaum noch zu erfüllen.<br />

© FREEPIK.COM<br />

Die Retoure als Spielball von Wirtschaftlichkeit<br />

und Intransparenz<br />

Immer wieder liest man von Meldungen<br />

über die Vernichtung von retournierter<br />

Ware. Das jüngste Beispiel ist Zalando.<br />

Die Diskrepanz zwischen Marketing-<br />

Aussagen und tatsächlicher Umsetzung<br />

des Online-Modehändlers brachte<br />

ihm sogar die Aufmerksamkeit in der<br />

Hauptnachrichtensendung Tagesschau<br />

ein. Versprechen zu Nachhaltigkeit bei<br />

Rücksendungen wurden durch Retouren,<br />

die tausende Kilometer durch Europa<br />

gefahren wurden – um letztendlich<br />

vernichtet zu werden – konterkariert.<br />

Kunden fühlten sich hintergangen,<br />

in der Öffentlichkeit wurde das Image<br />

des Unternehmens signifikant beschädigt<br />

- mit entsprechend zu erwartenden<br />

Auswirkungen auf den Geschäftserfolg.<br />

Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe?<br />

Es Kunden zu ermöglichen, informierte<br />

Entscheidungen zu treffen, ist nicht<br />

nur ein Gebot der Stunde, sondern die<br />

Grundlage für eine Geschäftsbeziehung<br />

auf Augenhöhe. Ferner darf man<br />

nicht aus den Augen verlieren, dass die<br />

Auswirkungen des Klimawandels und<br />

damit die Dringlichkeit hinter nachhaltigeren<br />

Praktiken mittlerweile in der<br />

Mitte der Gesellschaft angekommen<br />

sind – mit entsprechenden Anforderungen<br />

an Unternehmen.<br />

Gebrochene Versprechen: Wenn nicht<br />

über den Kauf hinausgedacht wird<br />

Es ist wichtig, Bewusstsein darüber zu<br />

schaffen, dass Nachhaltigkeit nicht gewährleistet<br />

werden kann, wenn die Rentabilität<br />

eines Produkts mit nur einem<br />

zusätzlichen Handgriff wie einer Retoure<br />

gefährdet wird. Besonders wichtig<br />

ist dies stellenweise auch innerhalb<br />

des Unternehmens. Wenn Vertrieb oder<br />

Marketing mit Versprechungen arbeiten,<br />

die mit dem Aktivwerden des jeweiligen<br />

Retouren-Prozesses nicht mehr einzuhalten<br />

sind, können diese nur noch gebrochen<br />

werden. Da dies unweigerlich<br />

nach der Kaufentscheidung des Kunden<br />

passiert, fühlt sich dieser hintergangen.<br />

Häufig passiert dies ohne Vorsatz. Denn<br />

oft genug wird der After-Sales-Cycle<br />

stiefmütterlich behandelt, er führt nicht<br />

direkt zu einem neuen Kauf und hat somit<br />

keine direkten Auswirkungen auf Bilanzen<br />

oder andere Metriken. Aber dass<br />

Markenbindung und Kundenzufriedenheit<br />

in direktem Zusammenhang mit<br />

der Kundenerfahrung bei einem Problem<br />

mit einem Produkt stehen, liegt<br />

auf der Hand. Gleichzeitig sollten Händler<br />

sich im Klaren darüber sein, dass ein<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

© FREEPIK.COM | SENIVPETRO<br />

Zurücksenden der Ware zusammen mit<br />

einem Beileger nicht die beste Antwort<br />

auf jedes Problem ist, dass ein Kunde<br />

mit einem Produkt haben könnte.<br />

Kein One-Size-Fits-All<br />

bei Problemlösung<br />

Wenn mit einem Beileger retourniert<br />

wird, erfährt der Händler erst durch die<br />

abgeschlossene Rücksendung, warum<br />

überhaupt retourniert wurde. Jedoch<br />

könnten mit anderen Prozessen viele<br />

Retouren verhindert werden: Ein fehlendes<br />

Ersatzteil ist schnell geschickt<br />

und eine geplatzte Naht vom Schneider<br />

um die Ecke schnell geflickt. Informationen<br />

darüber, dass ein bestimmtes<br />

Produkt meistens wegen falscher Größe<br />

oder Unstimmigkeiten zwischen dem<br />

Eindruck online und offline zurückgeschickt<br />

werden, bemächtigen Händler<br />

zusätzlich dazu, die Größentabelle oder<br />

die Bilder anzupassen. All diese Ansätze<br />

ermöglichen es die Retourenquote an<br />

sich zu verringern, was wiederum Lieferkosten<br />

und Kilometer spart. Diese<br />

Ansätze sind allesamt mit Retouren-<br />

Plattformen umzusetzen und fördern<br />

die Nachhaltigkeit.<br />

Im Zeitraum zwischen dem Kauf eines<br />

Produkts und dem Kauf eines Nächsten<br />

oder Neuen ist oft noch Luft nach oben<br />

in Sachen Nachhaltigkeit. Aber darüber,<br />

was tatsächlich nach dem Zurücksenden<br />

von Ware mit ihr passiert, sind sich<br />

die wenigsten Kunden bewusst. Allein<br />

um daraus kein Glücksspiel mit der<br />

Kundenzufriedenheit zu machen, lohnt<br />

es sich, mehr als nur die Retoure mit<br />

Beileger anzubieten. Zusätzlich bieten<br />

die von einer Retouren-Plattform generierten<br />

Daten wertvolle Erkenntnisse<br />

für Geschäftsbereiche außerhalb des<br />

Retourenmanagements. Erst durch weitere<br />

Aufbereitung wie händische Datenerfassung<br />

ist der Informationsgehalt<br />

des Retouren-Beilegers als verlässliche<br />

Datenquelle umzusetzen, digitale Plattformen<br />

machen diesen Schritt überflüssig.<br />

Alternativen erkennen<br />

und Vertrauen gewinnen<br />

Wie in zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

wird Loyalität, Treue und<br />

Sympathie auch in der Händler-Kundenbeziehung<br />

schneller zerstört als<br />

aufgebaut. Die eigenen Kunden hinters<br />

Licht zu führen, kommt dem Vergiften<br />

des eigenen Brunnens nah. Jedoch denken<br />

hoffentlich nur wenige, dass dies<br />

mit unlauterem Vorsatz passiert, sondern<br />

dass Händler sich manchmal in die<br />

Bredouille argumentieren.<br />

Vertrauen zurückzugewinnen ist oft<br />

eine schwierige Angelegenheit. In den<br />

meisten Fällen ist sicherstellen, dass der<br />

Fehler nicht wieder vorkommt, der einzige<br />

Weg. Wenn man jedoch schon eine<br />

gute Kundenbeziehung vorweisen kann,<br />

kann diese durch zusätzliche Alternativen<br />

zur Problemlösung weiter vertieft<br />

werden. Zusätzlich schlägt sich eine geringere<br />

Retourenquote positiv auf Geschäftszahlen<br />

nieder und Alternativen<br />

zum Paketversand mit Beileger vermitteln<br />

Kunden das Gefühl einer individuellen<br />

Problemlösung statt Massenabfertigung.<br />

Wer also den Mut hat, das<br />

Problem der nachhaltigeren Prozesse<br />

anzugehen, könnte sogar von positiven<br />

Nebeneffekten angenehm überrascht<br />

werden. •<br />

Artjom Bruch ist CEO bei<br />

Trusted Returns, einer IT-<br />

Plattform für das Retourenmanagement<br />

im E-Commerce<br />

und für den nationalen<br />

und internationalen Handel.<br />

www.trustedreturns.com<br />

Über den Autor


62 Wirtschaft<br />

63<br />

Übergangene Erben:<br />

Rechtzeitig an die Verjährung denken<br />

Übergangene Erben, die einen Pflichtteilsanspruch<br />

haben, sollten ausreichend<br />

zeitlichen Puffer für die Durchsetzung<br />

einplanen. Der Grund: Machen sie den Anspruch<br />

zu spät gegenüber den Erben geltend,<br />

droht ihnen eine Kostenfalle. Dann<br />

heißt es: Wie gewonnen, so zerronnen.<br />

Der Pflichtteilsanspruch verjährt in drei<br />

Jahren. Die Verjährung beginnt in der<br />

Regel mit Ablauf des Jahres, in dem der<br />

jeweilige übergangene Erbe vom Tod des<br />

Vererbenden und von der eigenen Enterbung<br />

erfahren hat.<br />

Klagedruck nimmt zu<br />

„Übergangene Erben, die sich erst im letzten<br />

Monat vor dem Verjährungseintritt<br />

um den Pflichtteil kümmern, kommen<br />

meist zu spät“, warnt Rechtsanwalt Dr.<br />

Sven Gelbke. Der Geschäftsführer des<br />

Erbrechtsportals „Die Erbschützer” muss<br />

es wissen: Er und seine KollegInnen von<br />

den Erbschützern haben sich darauf spezialisiert,<br />

Pflichtteilsansprüche auf reiner<br />

Erfolgshonorarbasis durchzusetzen. „Um<br />

die Höhe des Pflichtteils genau berechnen<br />

zu können, muss klar sein, wie groß<br />

die Erbschaft insgesamt ist und welchen<br />

Wert sie hat. Diese Auskunft schulden<br />

die Erben. Das Problem dabei: Wenn die<br />

Erben erst zwei, drei Wochen vor Verjährungsende<br />

angeschrieben werden, droht<br />

weiterhin die Verjährung, weil den Erben<br />

wenig Zeit zur Antwort verbleibt und sie<br />

im Zweifel die Verjährung abwarten. Deshalb<br />

bleibt dem Pflichtteilsberechtigten<br />

nur, Klage gegen die Erben zu erheben.“<br />

Sofortiges Anerkenntnis der Erben bringt<br />

Pflichtteilsberechtigten in die Bredouille<br />

Mit der Zahlungsklage verhindert der<br />

Pflichtteilsberechtigte also die Verjährung.<br />

Erkennen die Erben den Pflichtteilsanspruch<br />

vor Gericht sofort an, bleibt<br />

BÜSCHER - ZURÜCK FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Neues Neues Produkt für<br />

ressourcenbewusste<br />

Baukultur<br />

Verarbeitung des des<br />

neuen Baustoffes<br />

Kreisläufe Kreisläufe durch durch<br />

regionale regionale Lieferketten<br />

schließen<br />

Vom Vom Bauschutt zum<br />

Baustoff der Zukunft<br />

der Pflichtteilsberechtigte auf den Verfahrenskosten<br />

sitzen – und zwar vor allem<br />

auf den Kosten des eigenen und des gegnerischen<br />

Anwalts. Denn das frühe Anerkenntnis<br />

der Erben im Gerichtsverfahren<br />

hat zur Folge, dass diese keinen Anlass<br />

zu einer Klageerhebung gegeben haben.<br />

Um diese Kostenfalle zu verhindern, hätte<br />

der Pflichtteilsberechtigte zunächst<br />

den Pflichtteilsanspruch außergerichtlich<br />

geltend machen und dem Erben zur Erfüllung<br />

der Ansprüche genügend Zeit einräumen<br />

müssen. Und an dem Punkt beißt<br />

sich die Katze in den Schwanz: Wer die Erben<br />

zu spät anschreibt und diesen zu lange<br />

Zeit zur Auskunft sowie Zahlung gibt,<br />

dem droht die Verjährung des Anspruchs.<br />

Mindestens ein Jahr Vorlauf einplanen<br />

Rechtsanwalt Dr. Sven Gelbke empfiehlt<br />

deshalb, den Pflichtteilsanspruch mit<br />

einem Vorlauf von mindestens einem<br />

Fragen?<br />

Treten Sie mit<br />

uns in Kontakt!<br />

info@zurueckfuerdiezukunft.de<br />

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Jahr durchzusetzen. „Denn aufgrund der<br />

zahlreichen Auskünfte und Wertermittlungen<br />

bezüglich des Nachlasses können<br />

sich viele Unbestimmtheiten ergeben,<br />

welche wiederum viele unnötige Kosten<br />

produzieren. Dazu kommt: Je länger der<br />

jeweils relevante Erbfall zurückliegt, desto<br />

schwerer lässt sich der dem Pflichtteil zugrundeliegende<br />

Nachlass ermitteln.<br />

Übergangene Erben<br />

sitzen Rechtsirrtümern auf<br />

Eine weitere Fehlerquelle bei der Durchsetzung<br />

des Pflichtteils besteht darin,<br />

dass die übergangenen Erben irrtümlich<br />

glauben, dass ihr Anspruch erst in 30<br />

Jahren verjähren würde. Tatsächlich aber<br />

wurde die Verjährungsfrist schon im Jahr<br />

2010 von 30 auf drei Jahre verkürzt. Und<br />

einige Erben versuchen sich nach Eintritt<br />

der Verjährung mit dem Argument zu retten,<br />

sie hätten von der Enterbung nichts<br />

gewusst. Wer allerdings von dem Erbfall<br />

erfährt und sich Monate lang nicht darum<br />

kümmert, ob ein Testament existiert,<br />

dem verweigern die Gerichte meistens<br />

den Pflichtteil. Denn auch die „versehentliche“<br />

Unkenntnis darüber, bei der Erbschaft<br />

übergangen worden zu sein, führt<br />

zur Verjährung.<br />

Besonders gefährlich:<br />

Die Verjährung bei Schenkungen<br />

Eine weitere Falle lauert bei sogenannten<br />

Pflichtteilsergänzungsansprüchen. Solche<br />

bestehen, wenn der Vererbende vor<br />

seinem Tod Schenkungen vorgenommen<br />

hat, welche den Pflichtteilsanspruch der<br />

übergangenen Erben schmälern würden.<br />

Beispielsweise die Übertragung des Eigenheims<br />

auf ein Kind wenige Wochen<br />

vor dem Versterben, um diese an unliebsamen<br />

Nachkommen vorbeizuschmuggeln.<br />

Hier gesteht der Gesetzgeber einen<br />

Anspruch des übergangenen Erben<br />

gegen den Beschenkten auf Ergänzung<br />

des Pflichtteils um den anteiligen Wert<br />

der Schenkung zu. Der Haken dabei: Ein<br />

möglicher Anspruch auf Zahlung oder<br />

Herausgabe der Zuwendung gegen den<br />

Beschenkten verjährt bereits exakt drei<br />

Jahre nach dem Erbfall selbst - also nicht<br />

erst zum Jahresende.<br />

Das vergiftete Anerkenntnis<br />

Pflichtteilsberechtigte, deren Anspruch<br />

zu verjähren droht, haben neben der kostenpflichtigen<br />

Klageerhebung noch<br />

zwei Alternativen: Verzichten die Erben<br />

ausdrücklich auf die Einrede der Verjährung,<br />

ist eine sofortige Klageerhebung<br />

nicht nötig. Dasselbe gilt im Fall eines<br />

Anerkenntnisses seitens der Erben. Doch<br />

auch hier lauern einige Fallen: „Insbesondere<br />

ist beim Pflichtteilsanspruch wichtig,<br />

dass sowohl der Auskunftsanspruch<br />

als auch der Zahlungsanspruch von den<br />

Erben anerkannt werden. Wird beispielsweise<br />

lediglich der Auskunftsanspruch<br />

anerkannt, muss der Erbe dem Pflichtteilsberechtigten<br />

zwar genau darlegen,<br />

wie hoch sich der Wert des Gesamtnachlasses<br />

darstellt. Die Zahlung der sich daraus<br />

ergebenden Pflichtteilsquote kann er<br />

jedoch verweigern“, warnt Dr. Sven Gelbke<br />

von den Erbschützern. •<br />

Dr. jur. Sven Gelbke ist<br />

Geschäftsführer der Just-<br />

Solutions GmbH, www.erbschützer.de,<br />

Köln<br />

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Zum Hintergrund<br />

Hat der Erblasser einzelne Kinder oder<br />

sonstige nahe Verwandte testamentarisch<br />

übergangen, haben die enterbten<br />

Personen einen Geldanspruch<br />

gegen die Erben. Es handelt sich dabei<br />

um eine Art Abfindung – das Gesetz<br />

spricht vom Pflichtteil. Dieser beträgt<br />

die Hälfte des gesetzlichen Erbteils.<br />

Bsp.: Hat der Erblasser mit seiner Frau<br />

in Zugewinngemeinschaft gelebt<br />

und vererbt er ihr drei Viertel seines<br />

Vermögens in Höhe von einer Million<br />

Euro und einem der beiden Söhne das<br />

restliche Viertel, kann der übergangene<br />

Sohn den Pflichtteil verlangen. Für die<br />

Berechnung geht das Gesetz davon aus,<br />

dass kein Testament existiert. Nach der<br />

dann greifenden gesetzlichen Erbfolge<br />

würde die Frau die Hälfte des Nachlasses<br />

erben und die Söhne jeweils ein<br />

Viertel. Da der Pflichtteil die Hälfte des<br />

gesetzlichen Erbteils ausmacht, könnte<br />

der Sohn also ein Achtel der Erbschaft<br />

von den beiden Erben in Geld fordern,<br />

also 125.000 Euro.<br />

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64 Wirtschaft<br />

65<br />

Visual Branding Gap:<br />

Wenn der Anzug<br />

nicht mehr richtig sitzt<br />

© FREEPIK.COM | BIZKETTE<br />

Corporate Design als Prozess begreifen<br />

Ein Corporate Design (CD), das als Projekt<br />

und nicht als Prozess gedacht ist,<br />

wird mit der Zeit zwangsläufig scheitern.<br />

Das hört sich schlimmer an, als es<br />

eigentlich ist. Stellen Sie sich Ihr neues<br />

Erscheinungsbild – das CD - vor wie einen<br />

Maßanzug: Er passt wie angegossen<br />

– solange Sie nicht zunehmen oder<br />

abnehmen, sich also verändern.<br />

Nun ist Veränderung und Wachstum<br />

aber in der DNA der meisten Unternehmen<br />

fest verankert. Ständiges Wachstum<br />

an sich muss dabei nicht zwingend<br />

ein Indikator für den Erfolg einer<br />

Unternehmung sein, aber wer sich<br />

nicht an neue mediale Gegebenheiten<br />

oder Marktveränderungen anpasst,<br />

wird das recht bald merken.<br />

Und da sind wir beim Kern des Problems:<br />

Ein Corporate Design wird meist<br />

nur im Ist-Zustand gedacht; Prognosen<br />

für neu entstehende Anwendungen<br />

und Medientypen werden nicht erstellt<br />

oder sind unzuverlässig. Aber das ist<br />

systemimmanent und lässt sich nicht<br />

vermeiden.<br />

Wartung und Pflege<br />

für die Marke zu Beginn<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Corporate Designs werden aus unterschiedlichen<br />

Töpfen finanziert, Kommunen<br />

zum Beispiel nutzen auch Fördergelder.<br />

Das Budget für die Erstellung<br />

eines Erscheinungsbildes wird dabei<br />

innerhalb einer definierten Projektphase<br />

aufgebraucht, das Erscheinungsbild,<br />

Anwendungsbeispiele, Daten und das<br />

Manual an die Kommune übergeben.<br />

„Geh mit Gott!“ denkt sich der Designer,<br />

und der Auftraggeber geht mit großen<br />

Schritten voran. Das Marketing einer<br />

Kommune wird aber eher selten zentral<br />

koordiniert. Es könnte eine Pressestelle<br />

geben, einen Tierpark, mehrere<br />

Museen, eine Stabstelle Wirtschaftsförderung,<br />

eine für Tourismus etc... An<br />

diese wird das Corporate Design jetzt<br />

in Form eines Manuals (meist ein umfangreiches<br />

PDF) verteilt. Alle diese<br />

Einheiten werden mehr oder minder<br />

autark agieren und Maßnahmen teilweise<br />

selbst umsetzen. Nur einige davon<br />

werden naturgemäß Erfahrung in<br />

der Benutzung solcher Manuals haben<br />

und die Designs gut in neue Maßnahmen<br />

adaptieren können oder auch nur<br />

wollen.<br />

Viele Köche verderben den Brei<br />

oder tun gar nichts<br />

Was dann damit passiert? Dazu ein<br />

kleines Gedankenexperiment: Stellen<br />

Sie sich einfach vor, Sie müssten Ihre<br />

Morgenhygiene aus einer diffusen Erinnerung<br />

heraus vollbringen (Rasieren,<br />

Kämmen, Schminken, je nach persönlicher<br />

Vorliebe, Geschlecht oder auch<br />

nur unglücklich starken Bartwuchs).<br />

Stellen Sie sich vor, Sie müssten das<br />

ohne Zugang zu Spiegeln machen. Und<br />

jetzt stellen Sie sich weiterhin vor, Sie<br />

wüssten nicht genau, welche Ihrer fünf<br />

multiplen Persönlichkeiten jeweils dabei<br />

am Drücker wäre… Haben Sie nun<br />

ein Bild vor Augen? Richtig: Genau so<br />

sehen Sie dann nach einem Jahr aus!<br />

Eine wirkliche Motivation der verschiedenen<br />

Stellen und Teams, sich in<br />

Bezug auf die Einhaltung des Corporate<br />

Designs oder dessen Erweiterung<br />

abzustimmen, gibt es kaum. Das wäre,<br />

als müsste man die Zimmer seiner<br />

Geschwister aufräumen, egal, ob man<br />

einen solchen Prozess als Bring- oder<br />

Holschuld definiert. Wenn das nicht<br />

expliziter Teil der Aufgabenstellung ist,<br />

wird das niemanden kümmern. Und<br />

ein Budget für ein (meiner Erfahrung<br />

immer wieder nötiges) externes Monitoring<br />

oder für zeitnahe und bedarfsgerechte<br />

Überarbeitung wird es in<br />

vielleicht fünf oder zehn Jahren wieder<br />

geben.<br />

Übertragen auf das Corporate Design<br />

nenne ich das die Visual Branding Gap.<br />

Reibungsverluste<br />

kosten Geld und Nerven<br />

Diese traditionelle Vorgehensweise<br />

wird also oft mit einer über den<br />

Zeitraum zwischen zwei externen<br />

Corporate-Design-Überarbeitungen<br />

verschlechternden Gesamtqualität<br />

des Erscheinungsbildes bezahlt, selbst<br />

wenn sich Kernwerte und Aussage des<br />

Senders über den gesamten Zeitraum<br />

nicht ändern (was aber in den meisten<br />

Fällen nur Annahme oder Wunschdenken<br />

ist). Die entstehenden Reibungsverluste<br />

zwischen interner Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />

und den<br />

externen Dienstleistern, die im Rahmen<br />

eines starr definierten Corporate<br />

Designs neue Anwendungen umsetzen,<br />

kosten ebenfalls Zeit, Geld und Nerven.<br />

Social Media bringt neue Anforderungen<br />

ins Spiel: Reels bei Tiktok oder Instagram<br />

wurden beispielsweise innerhalb<br />

der letzten drei Jahre ein wichtiges<br />

Kommunikations- oder Kampagnentool.<br />

Logofly - eine animierte Umsetzung<br />

Ihres Logos- und eine Sound-<br />

© FREEPIK.COM | MASTER1305<br />

Signatur sind nun notwendig. Lassen<br />

sich definierte Bilderwelten auch auf<br />

bewegte Bilder umsetzen? Es gibt also<br />

gute Gründe, auch im vermeintlich<br />

kleineren Maßstab ein „Brand Management”<br />

zu betreiben und Corporate Design<br />

als Prozess zu begreifen.<br />

Bedarfsanalyse: Was funktioniert?<br />

Was wird gebraucht?<br />

Zu Beginn des Prozesses steht natürlich<br />

eine Bedarfsanalyse. In einer idealen<br />

Welt werden hier alle benötigten und<br />

auch benutzten Kommunikationsmittel-<br />

und Tools gesammelt und gesichtet<br />

– was hat gut funktioniert, was nicht?<br />

Wo lagen dort die Schwierigkeiten in<br />

der Anpassung, wie gut ließen sich<br />

einzelne Werbeträger und Kommunikationsmittel<br />

modifizieren? Wo sind<br />

Brüche zu erkennen? Wo sind zwischen<br />

Marken und eventuellen Submarken<br />

Differenzierungen erforderlich? Allein<br />

die Analyse kann je nach Größe Ihres<br />

Unternehmens, der Unternehmensgeschichte<br />

und dem Umfang ihrer Kommunikation<br />

sehr aufwendig sein. Und<br />

nicht immer macht es Sinn, jedes Kommunikationsmittel<br />

neu und rigide zu<br />

definieren. Einerseits ist es schlichtweg<br />

eine Kosten-/Nutzenfrage, andererseits<br />

beschneidet die schiere Anzahl an<br />

rigiden Definitionen die Flexibilität bei<br />

der Erstellung neuer und angepasster<br />

Kommunikationsmittel. Die umfangreiche<br />

Analyse bietet jedoch die Basis<br />

für die Entscheidung, welche Elemente<br />

neben den Basis-Elementen definiert<br />

werden sollten und welche sich aus der<br />

Arbeit mit dem Corporate Design sozusagen<br />

on the fly ergeben. Ein geringer<br />

Umfang an definierten Elementen mag<br />

aus Kostengründen erst einmal attraktiv<br />

erscheinen: Logo, Farben, Typografie,<br />

ein paar wenige Anwendungen, eine<br />

kleine Bilderwelt. Aber das ist ein Trugschluss:<br />

Jede definierte Anwendung,<br />

ob Instagram-Post, Datenblatt, Fahrzeugbeschriftung,<br />

was auch immer, ist<br />

auch ein Proof-of-Concept. Fehlen diese,<br />

kann das Corporate Design zwar u


66 Wirtschaft<br />

67<br />

hübsch aussehen, ob es im operativen<br />

Alltag gut funktioniert, ergibt sich aber<br />

nur aus den Anwendungen.<br />

Gut sortierter Werkzeugkasten<br />

Idealerweise besteht ein Corporate Design<br />

also aus mehreren Elementarten:<br />

Das Logo oder Signet selbst steht für<br />

sich, Farben, Typografie, Bildwelten und<br />

Raster entscheiden über die grundsätzliche<br />

Anmutung. Daraus ergeben sich<br />

weitere Elemente: Störer, Bild-Wort-<br />

Kombinationen, Buttons, Formularelemente<br />

- alles, was zwar kleinteilig<br />

erscheint, aber grundlegend mitentscheidend<br />

für die Anmutung der einzelnen<br />

Anwendungen ist. Die Anwendungen<br />

(Kataloge, Anzeigen, Website,<br />

Social-Media-Templates, etc.) selbst bilden<br />

die letzte Stufe dieser „Elemente-”<br />

oder auch „Asset-Hierarchie” ab. Sie<br />

sehen: auch der Corporate-Design-Prozess<br />

als Ganzes ist recht ähnlich den<br />

Leipzig•Frankfurt•Karlsruhe<br />

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Prozessen im Web- oder App-Design.<br />

Und wenn dieser Werkzeugkasten gut<br />

sortiert ist, lässt sich auch einfach und<br />

unkompliziert mit ihm arbeiten.<br />

Brand Management:<br />

Ein hilfreiches Tool<br />

Zur Abbildung dieser Hierarchie gibt es<br />

diverse Brand-Management-Tools, die<br />

das integrierte Arbeiten mit dem Erscheinungsbild<br />

(oder eben der Brand)<br />

eines Unternehmens deutlich erleichtern<br />

und wesentlich besser geeignet<br />

sind als die traditionellen Werkzeuge<br />

wie dem Design Manual und der zentralen<br />

Ablage auf einem Dateiserver – oder<br />

im schlechtesten Fall der dezentralen<br />

Dokumentation und Ablage bei verschiedenen<br />

Abteilungen des Marketings<br />

oder auch bei verschiedenen Dienstleistern.<br />

Bekannte Tools sind hier Cloudbasierte<br />

Plattformen wie Frontify, die<br />

neben dem eigentlichen Styleguide alle<br />

Elemente, hier auch Assets genannt, abbilden<br />

können und perfekt für die kollaborative<br />

Arbeit zwischen verschiedenen<br />

Teams und Dienstleistern gerüstet sind.<br />

In solchen Systemen gibt es eine dezidierte<br />

Rechte-Verwaltung, die es erlaubt,<br />

verschiedenen Nutzern Rollen zuzuteilen.<br />

Auch gibt es hier die Möglichkeit,<br />

bestimmte Inhalte nur bestimmten<br />

Zielgruppen zuzuordnen – gerade bei<br />

komplexen Brands kann das die Arbeit<br />

mit dem Erscheinungsbild vereinfachen<br />

und somit Zeit und Kosten sparen. Im<br />

Grunde ist ein Brand-Management-Tool<br />

nichts anderes als ein visuelles Content-<br />

Managementsystem für Ihr Unternehmen<br />

oder Ihre Marke, eine interaktive<br />

Suchfunktion inbegriffen. In der Natur<br />

einer solchen Lösung liegt die einfache<br />

Aktualisierung, wenn neue Anwendungszwecke<br />

definiert werden. So gibt<br />

es die Möglichkeit, die Brand aktuell zu<br />

© FREEPIK.COM<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

halten, ohne dass<br />

man hier sammeln<br />

und in Zyklen aktualisieren<br />

muss.<br />

Mit Neudenken<br />

von Corporate<br />

Design gewinnen<br />

Aus meiner beruflichen<br />

Erfahrung<br />

heraus steht ein<br />

Corporate Design-<br />

Relaunch in Folge<br />

einer solchen Arbeitsweise<br />

oft auch<br />

dann an, wenn das<br />

Erscheinungsbild<br />

aufgrund dieser<br />

statischen Arbeitsweise<br />

aus dem<br />

Ruder gelaufen ist.<br />

Da muss dann geordnet<br />

und gesäubert<br />

werden, besser<br />

strukturiert werden,<br />

um wieder Konsistenz zu schaffen.<br />

Klar wird dabei dann auch ein Erscheinungsbild<br />

aktualisiert: neues Logo, neuer<br />

Claim, hier und da mal neue Bilder,<br />

neue Farben.<br />

Wenn Sie dann in der Pressemitteilung<br />

des Unternehmens oder der Institution<br />

etwas von veränderten Markenwerten<br />

lesen und skeptisch eine Augenbraue<br />

hochziehen, glauben Sie ruhig, was<br />

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Sie gerade denken:<br />

„Neue Markenwerte“<br />

klingt halt viel aufregender<br />

als „wir<br />

dachten, wir sollten<br />

mal unser Zimmer<br />

aufräumen.“<br />

Indem wir Corporate<br />

Design als<br />

durchgängigen Prozess<br />

begreifen, der<br />

Bestandteil jeder<br />

visuellen Kommunikationsmaßnahme<br />

ist und diese wieder<br />

integriert, sorgen<br />

wir für Konsistenz<br />

und minimieren<br />

Zeitaufwand und<br />

Kommunikation.<br />

Die Werkzeuge, die<br />

diese zentrale und<br />

integrative Arbeitsweise<br />

auf einfache<br />

und komfortable<br />

Art ermöglichen,<br />

sind seit Jahren vorhanden.<br />

Die Zeit für Monitoring und Pflege des<br />

Corporate Designs wird sich im Allgemeinen<br />

schon bei den KMU-üblichen<br />

Unternehmensgrößen rentieren. Ein<br />

Corporate Design-Relaunch, notwendig<br />

durch ein seit zehn Jahren nicht aktualisiertes<br />

Erscheinungsbild, würde einen<br />

vergleichbar deutlich höheren Aufwand<br />

bedeuten. •<br />

Eine starke Gruppe<br />

© FREEPIK.COM | RACOOL STUDIO<br />

Brand Management Tools:<br />

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von<br />

Brand Management Tools respektive<br />

interaktiver Designmanuals oder sogenannter<br />

Digitaler Asset Management-<br />

Plattformen:<br />

• Frontify https://www.frontify.com/de/<br />

• Bynder https://www.bynder.com<br />

• Pixx.io https://www.pixx.io/<br />

• Corebook https://www.corebook.io<br />

um nur eine wenige zu nennen. Welches<br />

der vielen verfügbaren Systeme<br />

Ihre Bedürfnisse am besten abdeckt,<br />

sollten Sie gründlich evaluieren: Im<br />

Idealfall wird eine der Plattformen für<br />

lange Zeit das Zuhause für Ihre Marke.<br />

Christoph Ruhrmann<br />

Über den Autor<br />

gestaltet visuelle Identitäten<br />

und starke Marken für Unternehmen,<br />

Institutionen und<br />

Produkte. Zu seinem Portfolio<br />

gehört die Gestaltung<br />

von Logos, Konzeption und<br />

Erstellung von Corporate<br />

Design-Lösungen sowie die<br />

Erstellung von Websites für<br />

Unternehmenspräsentationen und E-Commerce-Lösungen.<br />

Er begreift Design nie als<br />

Selbstzweck, sondern arbeitet lösungsorientiert:<br />

https://www.ruhrmanndesign.de<br />

SCHMIERSTOFFE ENERGIE TANKSTELLEN MASCHINENBAU<br />

Unbenannt-1 1 06.04.<strong>2023</strong> 09:57:16


68 Wirtschaft<br />

69<br />

Transformationale<br />

Führung<br />

Anleitung zu einem erfolgreichen Entwicklungsprozess<br />

Wenn Unternehmen einen Transformationsprozess<br />

durchlaufen, resultieren hieraus<br />

spezielle Anforderungen an ihre Führungskräfte.<br />

Dies gilt es beim Besetzen der<br />

Führungspositionen und beim Entwickeln<br />

von deren Inhabern zu beachten.<br />

Unternehmen geraten immer wieder in<br />

Situationen, in denen sie ihr Geschäftsmodell<br />

überdenken und sich im Markt neu<br />

positionieren müssen. Sie müssen sich sozusagen<br />

neu erfinden, um auch mittel- und<br />

langfristig erfolgreich zu sein.<br />

Möchte oder muss ein Unternehmen einen<br />

solchen Transformationsprozess durchlaufen,<br />

dann resultieren hieraus spezielle<br />

Anforderungen an seine Führungskräfte.<br />

Denn bei ihm muss das Unternehmen<br />

– anders als bei vielen Change-Projekten –<br />

nicht nur punktuelle Veränderungen, sondern<br />

einen sogenannten Musterwechsel<br />

vollziehen. Das heißt, es muss<br />

• sein gesamtes bisheriges Denken und Tun<br />

hinterfragen und<br />

• sozusagen ein neues Selbstverständnis<br />

entwickeln, was auch neue Kompetenzen<br />

sowie Denk- und Handlungsmuster bei<br />

den Prozessbeteiligten erfordert.<br />

sönlichkeiten sein, denen die Betroffenen,<br />

wenn nicht gerne, so doch bereitwillig<br />

folgen – unter anderem, weil sie ihnen<br />

aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz und<br />

Persönlichkeit vertrauen.<br />

Die fünf Kennzeichen<br />

„transformationaler Leader“<br />

In der Praxis lassen sich, wenn es um das<br />

Thema transformationale Führung bzw.<br />

Führung in Transformationsprozessen geht,<br />

gewisse Eigenschaften sowie Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten identifizieren, über die<br />

Führungskräfte verfügen sollten, damit es<br />

ihnen gelingt,<br />

• außer ihren Mitarbeitenden auch ihre sonstigen<br />

Beziehungspartner für das Veränderungsvorhaben<br />

zu motivieren,<br />

• sie beim Beschreiten neuer Wege zu inspirieren<br />

und<br />

• in ihrem Umfeld die Veränderungsenergie<br />

zu erzeugen, die für den Erfolg solcher Vorhaben<br />

erforderlich ist.<br />

Diese seien im Folgenden beschrieben.<br />

1. Kreativität bzw.<br />

„out of the box“ denken<br />

Kreativ sein, heißt in diesem Kontext vor<br />

allem „out of the box“ denken; also sich<br />

bei der Suche nach neuen Lösungen nicht<br />

durch Konventionen einschränken zu lassen.<br />

Menschen neigen dazu, ausgetretene<br />

Pfade zu beschreiten. Inwieweit sie bereit<br />

sind, neue Wege zu gehen, hängt auch von<br />

ihrem Persönlichkeitsprofil ab.<br />

Transformationale Führungskräfte verfügen<br />

über die Fähigkeit, querzudenken. Sie<br />

überraschen ihr Team und ihre Beziehungspartner<br />

immer wieder, denn sie fragen sich<br />

regelmäßig zum Beispiel:<br />

• Wo denken und handeln wir zu traditionell?<br />

• Wie sollte künftig unser Businessmodell<br />

ausschauen, um wettbewerbsfähig zu<br />

sein?<br />

• Inwiefern sollten wir unsere Organisation<br />

neu denken, um noch leistungsfähiger zu<br />

sein?<br />

Sie sind experimentierfreudig und sehen<br />

tendenziell stets mehr Chancen als Risiken.<br />

Sie betrachten das Business als eine Art<br />

Spiel, bei dem es darum geht, mit Intelligenz<br />

und guten Ideen erfolgreich zu sein.<br />

Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />

• Besuchen Sie regelmäßig Veranstaltungen,<br />

die thematisch außerhalb Ihres aktuellen<br />

Bezugsrahmens liegen.<br />

• Umgeben Sie sich auch privat mit Menschen<br />

mit anderen Tätigkeitsfeldern und<br />

diskutieren Sie mit ihnen Innovationsideen.<br />

• Organisieren Sie regelmäßig Workshops<br />

mit einer durchmischten Gruppe von<br />

Mitarbeitern mit stets demselben Thema:<br />

„Wie sähe unser Geschäftsmodell aus,<br />

wenn wir auf der grünen Wiese neu starten<br />

würden? Womit und wie, würden wir<br />

Geld verdienen?“<br />

2. Interaktivität bzw. mit den Netzwerkpartnern<br />

in einem regen Austausch stehen<br />

Transformationale Führungskräfte suchen<br />

den Kontakt und Austausch mit Menschen<br />

und vermitteln ihrem Umfeld ein Gefühl<br />

der Leichtigkeit. Sie sind sozusagen Menschenfänger<br />

– und zwar bezogen auf alle<br />

Personen, mit denen sie beruflich in Beziehung<br />

stehen: seien dies Mitarbeitende,<br />

Kollegen, Kunden, Lieferanten oder externe<br />

Dienstleister. Sie überraschen und begeistern<br />

diese immer wieder mit neuen Ideen<br />

– auch weil sie die Bedürfnisse ihres jeweiligen<br />

Gegenübers erspüren.<br />

Sie ziehen sich eher selten in ihre Büros zurück,<br />

um zum Beispiel Pläne auszuarbeiten.<br />

Stattdessen suchen sie bereichs- und funktionsübergreifend<br />

den Austausch auch<br />

mit ihnen nicht gleichgesinnten Personen,<br />

denn sie wissen: Um Menschen mitzunehmen,<br />

muss ich mit ihnen kommunizieren<br />

und zu ihnen eine Vertrauensbeziehung<br />

aufbauen. Deshalb investieren sie Zeit und<br />

Energie in diese Aufgabe.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Führungskräfte müssen<br />

reife Führungspersönlichkeiten sein<br />

Ein solcher Transformationsprozess betrifft<br />

also stets außer der Strategie und Struktur<br />

auch die Kultur eines Unternehmens. Und<br />

seine Mitarbeiter? Sie müssen sich und ihr<br />

Verhalten neu definieren und zumindest<br />

bezüglich ihrer Funktion in der Organisation<br />

eine neue Identität entwickeln. Entsprechend<br />

schwierig lassen sie sich oft für<br />

solche Changevorhaben motivieren.<br />

Zudem sind solche Transformationsprozesse<br />

schwierig zu planen und zu steuern,<br />

da bei ihnen stets viele Einflussfaktoren<br />

und Wechselwirkungen zu berücksichtigen<br />

sind und das angestrebte Endziel unter<br />

Vorbehalt steht – unter anderem, weil das<br />

Gesamtprojekt sich in einem dynamischen<br />

Umfeld vollzieht.<br />

Deshalb müssen die Transformationsverantwortlichen<br />

bei der Projektplanung und<br />

-steuerung sehr agil agieren. Entsprechend<br />

groß sollte neben ihrer Change- auch ihre<br />

Projekt-Management-Kompetenz sein.<br />

Außerdem sollten sie reife Führungsperse,<br />

Sie beim Verbreiten Ihrer Visionen und<br />

Strategien zu unterstützen.<br />

• Organisieren Sie Skip-Level-Meetings; also<br />

Meetings, bei denen Sie Kontakte und Beziehungen<br />

zu Menschen auf allen Hierarchieebenen<br />

auf- und ausbauen.<br />

Ritualisieren Sie die Kommunikation mit<br />

wichtigen Netzwerkpartnern soweit wie<br />

möglich, denn dadurch wird ihr Austausch<br />

intensiver. Außerdem können sie so mehr<br />

Menschen auf Ihrem Weg mitnehmen.<br />

Hierfür ein Beispiel. Der Vorstand eines Unternehmens<br />

mit knapp 500 Mitarbeitenden<br />

entschied vor einem Jahr, einmal pro<br />

Woche mit Mitarbeitenden zu frühstücken.<br />

Jeden Freitag lädt er seitdem morgens zehn<br />

Mitarbeitende durchmischt aus allen Funktionen<br />

zu einem einstündigen Frühstück<br />

ein. Dort wird über Privates wie die Hobbies,<br />

aber auch über die Herausforderungen im<br />

Geschäft gesprochen. Inzwischen hat der<br />

Vorstand schon alle Mitarbeitenden mindestens<br />

ein Mal getroffen und erste Ansätze<br />

einer persönlichen Beziehung zu ihnen<br />

aufgebaut.<br />

3. Vision bzw. ein attraktives Zielbild<br />

vor Augen haben<br />

Mit Menschen im Gespräch zu sein, allein<br />

reicht nicht. Der Austausch sollte auch<br />

eine Richtung haben. Deshalb brauchen<br />

Führungskräfte eine Vision, auch um sich<br />

im Tagesgeschäft nicht zu verlieren.<br />

Transformationale Führungskräfte wissen,<br />

wie wichtig es ist, Menschen durch eine<br />

gemeinsame Vision in Bewegung zu versetzen<br />

– eine Vision, die auch sie selbst als<br />

sinnstiftend erfahren. Es gibt kaum etwas<br />

Attraktiveres und mehr Aktivierendes als<br />

eine Vision, die über das rein betriebswirtschaftliche<br />

Ziel hinausweist. Sie ermöglicht<br />

es, das Team auf eine gemeinsame<br />

Reise mitzunehmen.<br />

Jede Vision beinhaltet jedoch auch die<br />

Gefahr, dass es nicht klappt. Deshalb backen<br />

viele Führungskräfte lieber kleine<br />

Brötchen. Genau hier liegt die Stärke einer<br />

transformationalen Führungskraft: Sie<br />

hat den Mut, neue, auch risikobehaftete<br />

Dinge anzugehen und beflügelt hiermit<br />

ihr Umfeld.<br />

Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />

Coaches empfehlen oft beim Entwickeln<br />

einer Vision einen sogenannten Insideout-Prozess<br />

– also der eigenen Passion zu<br />

folgen. Zuweilen funktioniert dies. Im Business-Kontext<br />

ist aber meist der umgekehrte<br />

Weg erfolgreicher: von außen nach innen.<br />

Das heißt, die Vision sollte Ihren Zielkunden<br />

einen großen Nutzen bieten bzw. eine ihrer<br />

Sehnsüchte befriedigen. Je größer der Nutzen<br />

ist, umso mächtiger ist Ihre Vision.<br />

Reden Sie viel mit (Noch-nicht-)Kunden.<br />

Versuchen Sie zu verstehen, welche Probleme<br />

sie haben und was ihre Wünsche<br />

sind. Notieren Sie sich nach den Gesprächen<br />

• die drei größten Sorgen und Probleme Ihrer<br />

Kunden<br />

• die drei größten Wünsche und Sehnsüchte<br />

Ihrer Kunden und<br />

• die drei größten Veränderungen im Kundenverhalten,<br />

die Ihnen auffallen.<br />

Nehmen Sie die Ergebnisse und kombinieren<br />

Sie diese mit Technologien, die in Ihrem<br />

Unternehmen oder in anderen Branchen<br />

bereits im Einsatz oder im Markt gerade<br />

am Entstehen sind. Könnte sich daraus<br />

etwas Neues bzw. eine aus Kundensicht<br />

Gelungene Transformation: Der Unternehmensgründer<br />

der SCHILLING ENGINEERING<br />

GmbH Günther Schilling und seine zwei<br />

Töchter, die seit 2019 in der Geschäftsführung<br />

die Unternehmensnachfolge sicherstellen.<br />

Ehrenplakette und Preisträger<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />

• Erstellen Sie eine Stakeholder-Matrix, die<br />

darstellt, mit welchen Personen(-gruppen)<br />

Sie im Austausch sein möchten. Legen Sie<br />

fest, wie oft Sie zu ihnen den Kontakt suchen<br />

und tragen Sie diese Termine in den<br />

Kalender ein.<br />

• Umgeben Sie sich mit Menschen, die gute<br />

Beziehungsmanager sind. Bitten Sie diespannende<br />

Problemlösung ergeben? Werfen<br />

Sie, wenn Sie eine solche nicht unmittelbar<br />

finden, die Flinte nicht gleich ins Korn.<br />

Wiederholen Sie diese Übung regelmäßig<br />

und binden Sie in diesen Prozess die unterschiedlichsten<br />

Netzwerkpartner ein. Über<br />

kurz oder lang wird sich etwas Neues am<br />

Horizont abzeichnen.<br />

4. Empowerment bzw. die Selbstwirksamkeit<br />

erhöhen<br />

Damit ihre Vision Realität wird, brauchen<br />

Führungskräfte ein Team, das ihre Vision<br />

teilt und diese ebenso verwirklichen<br />

möchte wie sie selbst. Mit Mitläufern allein<br />

gelingt ihnen dies nicht. Also gilt es,<br />

Menschen als Mitstreiter zu gewinnen, die<br />

etwas gestalten und selbstwirksam sein<br />

möchten.<br />

Transformationale Führungskräfte scharen<br />

solche Menschen um sich und bieten ihnen<br />

den zur Entfaltung nötigen Freiraum.<br />

Sie vermitteln ihren Mitstreitern zudem<br />

das Gefühl einer gemeinsamen Verantwortung.<br />

Das heißt, die hierarchischen<br />

Verhältnisse spielen in der alltäglichen Zusammenarbeit<br />

fast keine Rolle; es geht immer<br />

um die gemeinsame Mission. Zudem<br />

vermitteln sie ihrem Team das Gefühl<br />

• „Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft“<br />

und<br />

• „Bei Misserfolgen stehe ich vor euch und<br />

bei einem Erfolg hinter euch.“ u<br />

© SCHILLING ENGINEERING


70 Wirtschaft<br />

71<br />

Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />

Fragen Sie sich:<br />

• Wie verantwortlich und selbstwirksam<br />

handeln Sie als Führungskraft bzw. die<br />

Mitglieder Ihres Führungs-/Managementteams?<br />

• Wie leicht fällt es Ihnen, Themen wirklich<br />

abzugeben und darauf zu vertrauen, dass<br />

diese in guten Händen sind?<br />

Der Begriff „Empowerment“ beinhaltet die<br />

zwei Dimensionen Autonomie und Selbstwirksamkeit.<br />

Fragen Sie sich bezogen auf<br />

jedes Ihrer Teammitglieder:<br />

• Wieviel Raum zu einem autonomen Handeln<br />

gewähre ich dieser Person? Und:<br />

• Als wie selbstwirksam erachte ich diese<br />

Person? Bewerten Sie dies auf einer Skala<br />

von 1 bis 10 und schreiben Sie die Werte<br />

auf ein Blatt Papier. Fragen Sie sich danach:<br />

An welch beobachtbarem Verhalten mache<br />

ich diese Einschätzung fest? Suchen<br />

Sie anschließend das Gespräch mit Ihrem<br />

Mitarbeitenden darüber. Bitten Sie ihn<br />

ebenfalls eine entsprechende Selbsteinschätzung<br />

vorzunehmen und diese zu<br />

begründen. Erörtern Sie anschließend mit<br />

ihm, was Sie tun können, um seine Selbstwirksamkeit<br />

zu erhöhen!<br />

5. Passion bzw. mit dem eigenen Feuer die<br />

Netzwerkpartner entflammen<br />

Im Kontakt mit transformationalen Führungskräften<br />

spürt man die Leidenschaft,<br />

mit der sie sich ihrer Sache verschrieben<br />

haben und ihre Lust diesbezüglich etwas<br />

zu bewirken. Deshalb lässt sich ihr Umfeld<br />

von ihnen inspirieren und infizieren. Denn<br />

letztlich folgen Menschen stets Menschen<br />

© TOBIAS WEBER<br />

Gelungene Transformation:<br />

Dr. Mathias Schäfer und Willi Schäfer<br />

erhalten 2022 die Premier-Ehrenplakette<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“.<br />

Die Fingerhaus GmbH wurde 1820 als<br />

Zimmerei gegründet und baut seit 1948<br />

Fertighäuser.<br />

bzw. lassen sich von ihnen führen.<br />

Ist ein Chef hingegen nur halb bei der<br />

Sache, dann verhalten sich auch seine<br />

Mitarbeitenden entsprechend: Dann betrachten<br />

sie zum Beispiel das Projekt auch<br />

nur als eine Aufgabe und erledigen ihren<br />

„Job“. Anders ist es, wenn sie spüren: Unser<br />

Chef oder Kollege brennt hierfür mit Haut<br />

und Haaren. Dann wirkt dies ansteckend,<br />

denn man kann sich dieser Energie kaum<br />

entziehen.<br />

Mögliche erste Entwicklungsschritte:<br />

• Wie hoch ist Ihr Energielevel? Machen Sie<br />

mal einen Passionscheck:<br />

• Wie gut gelingt es Ihnen, Menschen, auch<br />

nicht Gleichgesinnte zu inspirieren und<br />

mitzureißen?<br />

• Wie stark brennen Sie für Ihre Aufgaben?<br />

Und:<br />

• Wie hoch ist Ihres Erachtens das Energielevel<br />

Ihres Teams?<br />

Schätzen Sie dies jeweils auf einer Skala<br />

von 1 bis 10 ein.<br />

Sie haben sich nur Top-Werte gegeben?<br />

Gratulation, dann werden Sie auch Ihr<br />

Team im positiven Sinne „infizieren“. Dies<br />

ist nicht der Fall? Dann sollten Sie, bildhaft<br />

gesprochen, die angezogene Handbremse<br />

bei sich lösen. Manchmal hindern uns Versagensängste<br />

daran, Vollgas zu geben. Zuweilen<br />

geraten wir aber auch (unfreiwillig)<br />

in berufliche Rollen, die uns nur bedingt liegen.<br />

Was auch immer die Ursache ist, eine<br />

Folge hiervon ist: Wir erledigen zwar „unsere<br />

Pflicht“, sind aber nicht mit dem Herzen<br />

dabei.<br />

In solchen Situationen oder Konstellationen<br />

haben Sie die Möglichkeit, (wie ein<br />

Schauspieler) Passion zu mimen. Dies ist<br />

aber auf Dauer selten zielführend. Zielführender<br />

ist es, in sich reinzuhören und zu erkennen,<br />

wofür Sie wirklich brennen.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

Auch transformationale Leader<br />

haben Schwächen<br />

Eine transformationale Führungskraft ist<br />

eine Führungskraft, die mutig neue Wege<br />

geht und andere Menschen auf diese Reise<br />

mitnimmt. Das klingt nach der idealen<br />

Führungskraft! Die Praxis zeigt jedoch: Oft<br />

fällt es Führungskräften, denen es leichtfällt,<br />

andere Menschen zu inspirieren und<br />

mit ihnen Dinge zu bewegen, schwer, einen<br />

Zustand zu stabilisieren und in Effizienz zu<br />

bringen. Denn dies erfordert speziell im<br />

Management-Bereich oft Fähigkeiten, die<br />

nicht zu den expliziten Stärken transformationaler<br />

Führungskräfte bzw. Leader zählen.<br />

Transformationale Führungskräfte sind<br />

tendenziell zwar mutiger als ihre Kollegen,<br />

deren Stärken primär im Managementbereich<br />

liegen. Sie unterschätzen zuweilen<br />

aber die mit Changevorhaben verbundenen<br />

Risiken und stürzen ihre Organisationen<br />

ins Verderben.<br />

Faktisch benötigt jede Organisation, um<br />

sich nachhaltig zu entwickeln, sowohl<br />

Führungskräfte, die Veränderungen vorantreiben,<br />

als auch solche, die für die nötige<br />

Stabilität sorgen. Deshalb sind transformationale<br />

Führungskräfte oft nur befristet in<br />

ihrer Funktion. Sie treiben eine Veränderung<br />

voran und übergeben dann den Staffelstab.<br />

Deshalb sollten sich Führungskräfte, wenn<br />

tiefgreifende Veränderungen in ihrem Unternehmen<br />

oder Bereich anstehen, auch<br />

selbst fragen:<br />

• Bin ich eher ein transformationaler Leader<br />

oder ein Manager?<br />

• Bin ich eher eine treibende Kraft der Veränderung<br />

oder eine stabilisierende Kraft?<br />

Unternehmen brauchen<br />

Transformatoren und Stabilisatoren<br />

Ein Werturteil ist mit den Antworten nicht<br />

verknüpft, denn letztlich braucht jedes<br />

© BORIS LÖFFERT<br />

Gelungene Transformation: Dieter Lubert<br />

führte die 1943 gegründete caleg Schrank<br />

und Gehäusebau GmbH zur Meisterschaft.<br />

Preisträger 2013 und Premier 2020<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

Unternehmen Transformatoren und Stabilisatoren<br />

auf der Führungsebene bzw. Führungspersönlichkeiten,<br />

die die Fähigkeiten<br />

und Eigenschaften, die diese beiden Rollen<br />

erfordern, in einem mehr oder minder ausgeprägten<br />

Umfang in sich vereinen und<br />

deshalb im Führungsalltag die erforderliche<br />

Verhaltensflexibilität zeigen.<br />

Dies ist bei den meisten Führungskräften<br />

der Fall, auch wenn ihre Stärken mal eher<br />

im Bereich Transformation und mal eher<br />

im Bereich Stabilisierung liegen. Deshalb<br />

lauten die Kernfragen, wenn es um das<br />

Thema transformationale Führung geht, in<br />

der Praxis auch meist:<br />

• Haben unsere Führungskräfte angesichts<br />

der Herausforderungen, vor denen unsere<br />

Organisation steht, aufgrund ihres Persönlichkeits-<br />

und Stärkenprofils die richtigen<br />

Führungspositionen inne? Und:<br />

• Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

sollten wir angesichts unserer strategischen<br />

Ziele, bei unserem Führungsnachwuchs<br />

verstärkt fördern?<br />

In unserer von einer raschen Veränderung<br />

und sinkender Planbarkeit geprägten Welt<br />

sind dies – zurzeit – zumeist die Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, die einen transformationalen<br />

Leader auszeichnen. •<br />

Über den Autor<br />

Dr. Georg Kraus ist<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Unternehmensberatung<br />

Kraus & Partner,<br />

Bruchsal. Er ist unter anderem<br />

Lehrbeauftragter an der<br />

Universität Karlsruhe, der<br />

IAE in Aix-en-Provence, der<br />

St. Gallener Business-School<br />

und der technischen Universität<br />

Clausthal. Auf LinkedIn bietet er einen<br />

kostenfreien Online-Kurs „Transformationale<br />

Führung“ an.<br />

WIR MACHEN DEN UNTERSCHIED<br />

– Kundendienst<br />

– Gebäudetechnik<br />

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PREISTRÄGER<br />

2017<br />

40<br />

Jahre<br />

seit 1982<br />

Reinhard Koll GmbH<br />

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Ihre Zufriedenheit ist unser Ziel!<br />

Wir leben Energie!<br />

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Geschäftszeiten:<br />

Montag geschlossen<br />

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Bürozeiten:<br />

Montag – Kundendienst<br />

- Freitag 8.00-18.00 Uhr<br />

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72 Lifestyle | Auto<br />

73<br />

Audis auffallende Schönheit:<br />

E-Tron GT<br />

BILDER: © AUDI AG<br />

Bevor wir über Schönheit schreiben,<br />

eine kleine Denkaufgabe: Als ich neulich<br />

mit einem Physiker zusammensaß,<br />

sprachen wir über den Wirkungsgrad.<br />

Will man sich ein E-Auto schön rechnen,<br />

berechnet man den Wirkungsgrad<br />

eines E-Motors und vergleicht die Wirkung<br />

mit einem Verbrennungsmotor.<br />

So rechnen sich die Regierung und<br />

die E-Auto-Lobbyisten die E-Mobilität<br />

schön. Die halbe Wahrheit also. Die<br />

ganze Wahrheit steckt in der Energieerzeugung<br />

für den Motorbetrieb, deren<br />

Wirkungsgrad man dazu rechnen sollte.<br />

Der Wirkungsgrad unserer Stromerzeugung<br />

aus Kraftwerken und alternativen<br />

Energien ist im Verhältnis zu Atomkraftwerken<br />

nahezu lächerlich, deshalb<br />

entsteht hierzulande ein äußerst<br />

schlechter Wirkungsgrad für E-Autos.<br />

Die vernünftige Alternative dazu ist der<br />

Verbrenner, aber wir wissen, Ideologie<br />

bestimmt Vernunft. Frei von Ideologie<br />

ist Schönheit. Schönheit ist Ästhetik,<br />

Wohlfühlen und Lustempfinden. Über<br />

der rationalen Betrachtung siegt die<br />

große Emotion.<br />

Schönheit liegt auch im Auge des Betrachters<br />

und Sympathien hübschen die<br />

Wahrnehmung auf, wenn dann noch<br />

die Marke ins Spiel kommt. Der Audi e-<br />

tron GT sieht so entwaffnend gut aus,<br />

dass neben allen Vorbehalten gegen<br />

Elektromobilität und Steckdosentankereiabzocke<br />

auch die Subjektivität in der<br />

Senke der Irrelevanz verschwinden.<br />

Flacher, langgestreckter Körperbau<br />

Schon Hypercar verdächtig flach verläuft<br />

die Silhouette des E-Sportlers. Ein<br />

selbstbewusster Diffusor ziert das nahezu<br />

erotische Heck mit futuristisch<br />

durchgehendem Lichtband. Den Grill<br />

samt Frunk (Neologismus aus dem<br />

englischen Wort für Kofferraum und<br />

Front) zieren lüsterne Lufteinlässe in<br />

Kontrastfarben und herrlich verspielte<br />

Matrix-LEDs runden das imposante<br />

und sportive Erscheinungsbild ab. Der<br />

Wagen steht vor uns wie eine der gewagt-gekonnten<br />

Studien, die man auf<br />

Automessen zeigt, um Emotionen für<br />

die Marke zu wecken. Audi baut so etwas<br />

in Serie.<br />

Design als Brücke<br />

zwischen heute und morgen<br />

Das Interieur kommt Audi-typisch gekonnt<br />

und hochwertig daher, lediglich<br />

die Türen zicken beim Schließen:<br />

Unverständlich, dass ein Fahrzeug für<br />

140.000,- € nicht mit Softclose aufwartet<br />

(da war wieder ein Sparfuchs,<br />

der die Marke diskreditiert, am Werk).<br />

Auch die Sicht aus der Heckscheibe ist<br />

eher sporadischer Natur, dafür ist sie<br />

zu schmal und generell zu nah an der<br />

Straße. Die Holzapplikationen und die<br />

Armaturenformgestaltung sind eine<br />

aufregende, aber zugleich auch beruhigende<br />

Symbiose aus Minimalismus<br />

und Zukunftsorientierung. Der e-tron<br />

GT kommt mit nur einem Touchscreen<br />

(10,1 Zoll Bilddiagonale in vorbildlicher<br />

Auflösung) aus, dessen Menüführung<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2023</strong><br />

logisch und damit leicht erlernt werden<br />

kann. Manche Tasten sind haptisch geblieben,<br />

Klimaanlage, Sitzheizung etc.<br />

Das gefällt uns.<br />

Kurze Ladezeit<br />

Die 800-Volt Batterie nimmt bis zu 270<br />

kW Ladeleistungen auf, die 10-20 Minuten<br />

Ladezeiten-Versprechen werden<br />

endlich wahr. Der 630 kg schwere Akku,<br />

von dem 30 Module mit je zwölf Pouch-<br />

Zellen, die zwischen den Achsen liegen,<br />

ist vom Porschebruder Tycan. Bei 100<br />

Prozent Akkustand schafft man nur im<br />

Comfort-Modus bei verhaltener Sportwagenlust<br />

die 400 km, bevor man sich<br />

wieder für ca. 15 Minuten auf ein Getränk<br />

und ein kleines „Beine vertreten“<br />

einlassen muss. Aber jeder Sprint, jedes<br />

Gas geben, jede Kurve wird dankbar gefahren.<br />

Unbeschreiblich agil liegt der<br />

Grand Tourer auf der Straße, zaubert<br />

und lächelt Unebenheiten weg und fegt<br />

geschwind und mit hohem Spaßfaktor<br />

dank der 530 Elektro-PS und 650Nm<br />

durch die Landschaft, Grand Tour eben.<br />

Akkus schlucken Kofferraumvolumen<br />

Der Kofferraum kommt etwas schmaler<br />

daher als erwartet. Die Ladeluke ist<br />

eng. Nehmen wir unsere Frauen ins Wochenende<br />

mit, wird es schwierig und die<br />

Entscheidung, was nimmt man mit, was<br />

muss zu Hause bleiben, entwickelt sich<br />

zur femininen Streitfrage. Wir stellen<br />

uns eben einen e-tron GT mit Anhänger<br />

vor, einen Anhänger, der im Osten<br />

„Klaufix“ hieß. Das wäre so komödienverdächtig,<br />

dass das Gespann im Oberhofer-Krimi<br />

einen Auftritt haben könnte.<br />

Audi macht den kleinen Kofferraum<br />

durch das Fahr- und Raumgefühl wett.<br />

Der verglaste Fahrzeughimmel weitet<br />

die Welt der Empfindungen.<br />

Nun unser Fazit: Wer ca. 140 Tausend<br />

Euro für ein solches Fahrzeug ausgibt,<br />

dem sind auch 50 Cent an der Stromsäule<br />

egal, denn der will Image, Fahrspaß,<br />

Beschleunigung und keine grünen<br />

Tempolimit-Moralapostel oder Hohlkörper,<br />

die sich auf seiner mit Steuern bezahlten<br />

Straße kleben. Der Audi e-Tron<br />

GT zieht die Blicke auf sich, erregt und<br />

bewegt, wirkt als Mobilitätskonzept<br />

stimmig und hält sich kompromissarm.<br />

Auch wenn die Elektromobilität eine politische<br />

und environmentale Sackgasse<br />

ist, macht sie bis zu dieser Erkenntnis so<br />

im Audi auf jeden Fall am meisten Freude.<br />

GT hat vier Ringe. •<br />

Wilhelm Rafael Garth und<br />

Prof. Arnd Joachim Garth


Digitalisierung und Energiewende<br />

Fachkräfte - Masse oder Klasse?<br />

Unternehmenskultur: Erfolgsfaktoren<br />

19. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 1 • 2 | <strong>2023</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Künftig werden Anwendungen der Künstlichen Intelligenz immer mehr Wirtschafts- und Lebensbereiche durchdringen.<br />

Aber wir dürfen darüber nicht die Grundlagen vergessen: Auch unsere natürliche Intelligenz hat erhebliche Reserven,<br />

die wir heben können! Denn gewonnen und verloren wird zwischen den Ohren. Oder? Kommentare an op@op-pt.de.<br />

Herzliche Grüße, Helfried Schmidt und Petra Tröger!<br />

01 Cover 01 <strong>2023</strong>.indd 6 20.02.<strong>2023</strong> 08:14:45<br />

74 Leserbriefe | impressum<br />

7<br />

Herausforderung Zukunft<br />

GEMEINSAM ZUKUNFT SICHERN!<br />

Zur <strong>Ausgabe</strong>: 1•2/<strong>2023</strong><br />

Leserbriefe<br />

Zu: Pensionierung der Baby-Boomer<br />

wird der Fed noch lange zu schaffen machen<br />

Pensionierung der Baby-Boomer wird<br />

der Fed noch lange zu schaffen machen<br />

Das in Deutschland ursächliche Problem<br />

ist Adenauers Rentenreform von 1957.<br />

Adenauers Kalkül ging auf, er sicherte<br />

sich damit den Sieg bei der Bundestagswahl<br />

1957.<br />

Seitdem haben alle die Augen verschlossen:<br />

Regierungen, Oppositionen, NGOs,<br />

die mündigen Bürger!<br />

Der Eid den Bundespräsidenten, Bundeskanzler<br />

und Bundesminister schwören<br />

wird mit Füßen getreten, denn bis heute<br />

traut sich keiner an die heiße Kartoffel,<br />

und bis heute gerät das System zunehmend<br />

in Schieflage.<br />

Robert Torscht<br />

Zu: Buchtipp: Management-Experte<br />

fordert „Ende des Jammerns“<br />

Gut gesagt. Und richtig gesagt. Nicht<br />

mal mitten im Krieg oder im Bombenhagel<br />

oder im Erdbeben nützt Jammern.<br />

Nützen kann immer nur, sich auf die<br />

Möglichkeiten, die bleiben, zu konzentrieren<br />

und diese umzusetzen.<br />

Manfred Z<br />

Zu: Die positiven Seiten<br />

der Globalisierung<br />

Ein wunderschönes Beispiel. Die Wahrheit<br />

ist nämlich tatsächlich, dass die<br />

Globalisierung immer für mehr Menschen<br />

Vorteile mit sich bringt, als sie im<br />

Einzelfall negativ wirken kann. Und zwar<br />

schon immer: Globalisierung gab es<br />

nämlich auch schon früher. Sonst wären<br />

nie römische, chinesische oder andere<br />

Weltreiche entstanden.<br />

Lina Theodor<br />

Zu: Mit der Unvermeidlichkeit<br />

einer Naturgewalt<br />

Genau, man kann ein und denselben<br />

Euro entweder nur konsumieren oder<br />

nur investieren. Was weg ist, ist weg.<br />

Was zum Beispiel in der aktuellen "Wärmewende"<br />

in wenigen Jahren an Ressourcen<br />

zerstört werden wird, muss<br />

+ Kommentare zum Onlinemagazin www.pt-magazin.de<br />

und zum Portal www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />

(red. gekürzt)<br />

nach der nächsten Bundestagswahl<br />

in vielen Jahren mühsam kompensiert<br />

werden. Denn gerade personelle Ressourcen<br />

lassen sich nicht auf Knopfdruck<br />

regenerieren. Das sah man zum<br />

Beispiel bei den Kinder- und Jugendchören,<br />

denen während der Corona-<br />

Lockdowns der Nachwuchs ausblieb<br />

und die nun häufig um ihre schiere<br />

Existenz bangen. So ähnlich wird es mit<br />

den Millionen von Menschen, die heute<br />

hoch qualifizierte und gut bezahlte Jobs<br />

im PKW-Gewerbe, im Heizungsbau usw.<br />

haben. Wenn die einmal abgewandert<br />

sind, kommen sie nicht wieder.<br />

Emilia Mayer-Koch<br />

Zu: Nach 124 Jahren hat es sich in<br />

Hainewalde ausgemenschelt<br />

Genau das sind die Prozesse, in denen<br />

Wohlstand entsteht: Fleiß, harte Arbeit,<br />

gute Ideen. Etwas besser machen als<br />

andere. Und dies auch noch verkaufen<br />

können. Kapitalismus und Marktwirtschaft<br />

sind deshalb den planwirtschaftlichen<br />

Gesellschaften überlegen, weil<br />

die auf viel breitere, differenzierte Ideen<br />

und Umsetzungen bauen können und<br />

dadurch die Konsequenzen von unvermeidbaren<br />

Fehlern immer klein bleiben.<br />

Man kann auch sagen: Der Kapitalismus<br />

ist grundsätzlich überlebensfähig, weil<br />

er die Konsequenzen unvermeidbarer<br />

Fehler durch Privatisierung klein hält.<br />

Der Sozialismus ist grundsätzlich nicht<br />

überlebensfähig, weil die unvermeidbaren<br />

Fehler auf den höchsten Planungsebenen<br />

vergesellschaftet werden und<br />

dort den größtmöglichen Schaden anrichten.<br />

Wolfgang Blumenstein<br />

Zu: Buchtipp: Atlas der Entscheider –<br />

Von der Entscheidung zum Erfolg<br />

Wie Gerd Gigerenzer schon sagte: Entscheidungsregeln<br />

helfen bei der Bewältigung<br />

von Komplexität. Schon im<br />

Dschungel war es im Zweifel besser,<br />

loszurennen, ohne die genaue Richtung<br />

zu kennen, als stehen zu bleiben, und zu<br />

warten, bis das Raubtier einen frisst.<br />

Bernd von Schöndorf<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 19. Jahrgang<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3-4/<strong>2023</strong><br />

Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />

Tel. 0341 240 61 - 00<br />

Petra Tröger (CEO), Dr. Helfried Schmidt<br />

info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />

Das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> ist offizielles <strong>Magazin</strong><br />

des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister des Regierungsbezirkes<br />

Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P), Chefred.<br />

Ursula Hoitz<br />

Hauptstadtbüro <strong>PT</strong>-Redaktion<br />

Falk S. Al-Omary, Unter den Linden 10,<br />

10117 Berlin, Tel. +49 171/ 202 3223,<br />

post@al-omary.de<br />

Korrespondenten:<br />

Bernd Schenke (Berlin/Brandenburg)<br />

D-Rolf Becker (Halle/S., Indochina)<br />

Autoren/Interviews dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Lars Jäger, Dr. Hanspeter Georgi, Sabine<br />

Prohaska, Michael Wekezer, Shaun McGirr,<br />

Hans-Jürgen Friedrich, Jörn-Axel Meyer, Ulrike<br />

Knauer, Falk S. Al-Omary, Annette Mulkau,<br />

Robert Erlinghagen, Sandra Thumm,<br />

Artjom Bruch, Sven Gelbke, Christoph<br />

Ruhrmann, Dr. Georg Kraus, Arnd Joachim<br />

Garth, Wilhelm-Rafael Garth<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V.i.S.d.P.),<br />

Clemens Vogel<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2/2022,<br />

gültig seit 16.08.2022,<br />

Tel. 0341 24061-00<br />

media@op-pt.de, https://bit.ly/pt-media<br />

Satz/Layout:<br />

Phoenixgalaxy UG (haftungsbeschränkt)<br />

Clemens Vogel<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinung: 6x jährlich, Einzelpreis 3,00 €<br />

inkl. 7 % MwSt.; Abonnement 16,00 €<br />

inkl. 7 % MwSt. sowie inkl. Versand und<br />

Porto für 6 <strong>Ausgabe</strong>n. Erhältlich im Verlag,<br />

im Abo, in ausgewählten öffentlichen<br />

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© <strong>2023</strong> OPS Netzwerk GmbH<br />

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gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />

die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor, Leserzuschriften<br />

bearbeitet zu veröffentlichen. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und für<br />

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Weltweit setzen Kunden unsere Systemtechnik<br />

rund um die Werkzeugtemperierung<br />

erfolgreich ein und sparen . . .<br />

Referenzen Auszug<br />

www.oni-rhytemper.de

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