RegioTrans 2023
Jahresfachmagazin für den ÖPNV – Busunternehmen, Verkehrsunternehmen, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Landkreise und Bundesbahn. In sieben Rubriken finden Sie Hinweise auf Hersteller-, Produkte und Dienstleistungen.
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KUHNFACHMEDIEN<br />
AUSGABE 5 | <strong>2023</strong><br />
<strong>RegioTrans</strong><br />
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INHALT<br />
Editorial<br />
Barrierefreiheit hinkt hinterher!............4<br />
Titelthema<br />
Laura Elmer<br />
Die neue »E-WAY«-Generation ...........5<br />
Julia Kroll<br />
Gemeinsam Menschen bewegen ......7<br />
Innovationen: Praxis + Produkte<br />
Jochen Grau<br />
MCV Group auf Wachstumskurs ..... 10<br />
Jürgen Burmeister<br />
Tram Netzausbauten <strong>2023</strong> ................ 12<br />
Fachbeitrag<br />
Magnetschwebebahn<br />
aus Deutschland .................................... 16<br />
Johannes von Arx<br />
Die Bahn ist zum Reisen da,<br />
ist bunt – und sie bietet<br />
allerhand anderes ................................. 18<br />
Johannes von Arx<br />
Franz Stainhauser: »Eine Sekunde<br />
zwischen Leben und Tod« ................. 21<br />
Marion Wendelken<br />
Barrierefreiheit –<br />
es geht auch anders ............................. 40<br />
Lars Ronge<br />
Entspanntes Klima<br />
für Zugreisende ..................................... 41<br />
Robert Blankenhorn<br />
Hochleistungs-Rechnerplattform<br />
für den modernen<br />
Bahnbetrieb ............................................ 42<br />
Fachbeitrag<br />
Messkampagne in<br />
malerischer Umgebung ...................... 44<br />
Karin Baldauf<br />
Sicherheit in öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln..................................... 58<br />
Martin Fricke und Sascha Heyer<br />
Rundum-sorglos-Ticketinglösung<br />
für Verkehrsunternehmen ................ 68<br />
Andreas Handschin<br />
Modulare Fahrgastinformation....... 70<br />
Armin Seeger<br />
Die Zeitdiensttechnik<br />
im Wandel ............................... 80<br />
Christian Korrup<br />
Offenheit für die Schiene<br />
mit sicherer Automation .................... 82<br />
Daniela Born<br />
Eine Familien- und<br />
Erfolgsgeschichte.................................. 84<br />
Christine Clausen<br />
Moderne Fahrradabstellinfrastruktur<br />
am<br />
Bahnhof Büchen .................................... 87<br />
Dirk Wehrhahn<br />
Räder-Check direkt<br />
bei der Überfahrt ................................102<br />
Fachbeitrag<br />
Wenn der Servicelevel<br />
den Unterschied macht ....................104<br />
Dr.-Ing. Andreas Kossak<br />
Das Leitbild<br />
»15-Minuten-Stadt«...........................114<br />
Christian Marquordt<br />
»Busworld« mit vielen<br />
neuen Ausstellern...............................124<br />
Fachbeitrag<br />
Ticketing – ein Schlüsselthema<br />
der »IT-TRANS« .....................................125<br />
Wollf-Rüdiger Schwarz<br />
Faktor Sauberkeit:<br />
Kompetenz zählt!...............................126<br />
Impressum ................................................... 66<br />
Inserentenverzeichnis .............................U3<br />
KUHNFACHMEDIEN<br />
<strong>RegioTrans</strong><br />
Fahrzeuge | Technik | Infrastruktur<br />
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AUSGABE 5 | <strong>2023</strong><br />
ZUR TITELSEITE<br />
Die neue »E-WAY«-Generation von IVECO<br />
IVECO BUS treibt den Wandel zu einer CO2-neutralen Mobilität weiter voran und stellt<br />
in diesem Zuge die neuesten Entwicklungen seiner 100 Prozent elektrischen »E-WAY«-<br />
Baureihe vor, die den Anforderungen der anspruchsvollsten europäischen Städte gerecht<br />
wird. Und die Elektromobilität liegt in der DNA von IVECO BUS. Mehr als 20 Jahre<br />
Erfahrung ebneten den Weg für Generationen von Oberleitungs-, Hybrid- und batterieelektrischen<br />
Bussen. Seit seiner Einführung hat sich das Elektromobilitätsangebot<br />
des »E-WAY« als äußerst zuverlässig und effizient erwiesen. Nahezu 1000 Einheiten<br />
sind derzeit in mehr als einem Dutzend europäischer Länder im Einsatz und haben dabei<br />
insgesamt mehr als 55.000.000 Kilometer zurückgelegt.<br />
Lösungen für die öffentliche Mobilität der Zukunft<br />
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und Effizienz. Mit Trapeze-Produkten optimieren Verkehrsunternehmen ihre<br />
Betriebsabläufe und gestalten ein attraktives Angebot für ihre Fahrgäste.
Tram Netzausbauten <strong>2023</strong><br />
Vielerorts zeigt sich ein stetiger Erweiterungsbedarf für Straßenbahn- und<br />
U-Bahnstrecken. Vier Neuabschnitte stehen in diesem Jahr an. Jürgen Burmeister<br />
stellt die aktuellen und geplanten Projekte vor. Seite 12<br />
Busse und Bahnen 9<br />
1<br />
Fahrzeugtechnik39<br />
2<br />
Fahrzeugausstattung<br />
und Zubehör 57<br />
3<br />
Die Rundum-sorglos-Ticketinglösung<br />
Die Bedeutung des bargeld- und kontaktlosen Bezahlens steigt stetig – und<br />
damit die Nachfrage nach sicheren und schnell einzuführenden E-Ticketing-<br />
Lösungen. Ein rasch eingeführtes EMV-fähiges System ist INITs »Ticketing-asa-Service«,<br />
bei dem das Ticketing-Hintergrundsystem von INIT in der Cloud<br />
installiert und betrieben wird. Seite 68<br />
Fahrgastinformationssysteme<br />
und Fahrgeldmanagement 67<br />
Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />
Bahnhofs- und<br />
Haltestelleneinrichtungen79<br />
4<br />
5<br />
Service, Wartung<br />
und Fahrzeugpflege 101<br />
6<br />
Eine Familien- und Erfolgsgeschichte<br />
Furrer+Frey hat sich in den letzten 100 Jahren dank unternehmerischem<br />
Mut, Fachkompetenz und Innovationsgeist zu einem weltweit führenden<br />
Unternehmen im Fahrleitungsbau entwickelt. Das Berner Familienunternehmen<br />
setzt deshalb auch in Zukunft auf seine bewährte Innovationskraft und<br />
seine Unabhängigkeit. Seite 84<br />
Betriebs- und Verkehrsmanagement/Software113<br />
Service- und Dienstleistungen<br />
Messen123<br />
<br />
7<br />
8
4 Editorial<br />
Barrierefreiheit<br />
hinkt hinterher!<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
Seit Anfang 2022 sollten Busse, U-Bahnen<br />
und Straßenbahnen barrierefrei zugänglich<br />
sein – und zwar überall in Deutschland.<br />
So verlangt es das Personenbeförderungsgesetz<br />
(PBefG). Die Wirklichkeit<br />
sieht allerdings anders aus. Nachdem die<br />
Forderung längst nicht überall erfüllt ist,<br />
wurde die Frist bis 2024 verlängert.<br />
Das Gesetz lässt Spielräume<br />
Verantwortlich für die Umsetzung sind im<br />
Wesentlichen die kreisfreien Städte und<br />
Landkreise als ÖPNV-Aufgabenträger.<br />
Das Gesetz enthält genau genommen nur<br />
eine Planungsverpflichtung. Danach müssen<br />
die Kommunen das Ziel der Barrierefreiheit<br />
in ihrem Nahverkehrsplan berücksichtigen.<br />
Gleichwohl sind die Kommunen<br />
verpflichtet, exakt zu definieren, was sie<br />
sich unter vollständiger Barrierefreiheit<br />
für Bus und Bahn vorstellen. Dieser Plan<br />
wird alle fünf Jahre erstellt und ist für Genehmigungsbehörden<br />
oder andere Baulastträger<br />
nicht bindend. Falls in der Nahverkehrsplanung<br />
Ausnahmen zugelassen<br />
werden, die nicht barrierefrei sind, muss<br />
begründet werden, warum das so ist. Die<br />
komplexe Rechtslage, von EU- über Bundes-<br />
bis zur Länderebene, erlaubt teilweise<br />
weitreichende Ausnahmen – und sieht<br />
zugleich keine Sanktionen vor, wenn Vorgaben<br />
missachtet werden.<br />
Zu wenig Geld und Personal<br />
Der Bund hat im PBefG für die Nahverkehrsplanung<br />
das Ziel der Barrierefreiheit<br />
verankert, aber dafür keine ausreichenden<br />
Finanzmittel bereitgestellt. Er ging davon<br />
aus, dass Barrierefreiheit bis 2022 im Rahmen<br />
der regulären Investitionszyklen von<br />
allein erreicht werden kann – was sich als<br />
Trugschluss herausstellte. Zumal die Investitionen<br />
für den dringend benötigten<br />
Ausbau des ÖPNV schon generell knapp<br />
bemessen sind.<br />
Geld fließt also nicht vorrangig in die Barrierefreiheit.<br />
Der Umbau von Haltestellen<br />
und die Anschaffung von neuen Fahrzeugen<br />
kostet eben viel Geld. Und neben<br />
dem Geldmangel liegt auch das strukturelle<br />
Problem vor: In den Verwaltungen,<br />
Planungsbüros und Baufirmen herrscht<br />
Personalmangel, um die Maßnahmen für<br />
Barrierefreiheit umzusetzen, oder es besteht<br />
Schulungsbedarf. Das führt dazu,<br />
dass aus der Not heraus bevorzugt auf<br />
Verkehrsknotenpunkte gesetzt wird, an<br />
denen besonders viele Menschen mit dem<br />
ÖPNV unterwegs sind.<br />
Barrieren weiter abbauen<br />
Menschen mit Behinderungen sind darauf<br />
angewiesen, dass Barrieren abgebaut<br />
werden. Um sich selbstständig und klimaneutral<br />
fortbewegen zu können, braucht<br />
es den Zugang zum ÖPNV für alle Benutzergruppen,<br />
die nicht selbst ans Steuer<br />
können oder wollen. Der Weg zur Haltestelle<br />
oder zum Bahnhof gehört zur barrierefreien<br />
Wegekette. Im Alltag trifft man<br />
nach wie vor auf zahlreiche Barrieren, die<br />
eine selbstbestimmte Mobilität erschweren<br />
oder sogar unmöglich machen. Dies<br />
beginnt bereits mit nicht barrierefrei zugänglichen<br />
Informationen auf Webseiten<br />
und in Apps. Ticketautomaten sind für<br />
viele schwer bedienbar oder verständlich,<br />
die Tarifsysteme sind kompliziert und die<br />
Kosten zu hoch angesetzt.<br />
Wie es um die Barrierefreiheit von ÖPNV-<br />
Haltestellen steht, ist schwer zu beziffern,<br />
da die Bundesländer noch keine flächendeckenden<br />
Informationen vorliegen haben.<br />
U-Bahnhöfe sind in der Regel barrierefrei<br />
gut zugänglich, Aufzüge gibt es<br />
meist – sofern sie funktionieren. Bei Bushaltestellen<br />
dagegen gibt es im ganzen<br />
Land erheblichen Nachholbedarf. Dafür<br />
werden bereits überwiegend Niederflurbusse<br />
eingesetzt, die Fahrzeuge selbst<br />
sind meist gut zugänglich. Inzwischen<br />
sind Bahnhöfe mit Lautsprechern und<br />
Fahrgast-Informationsanzeigern ausgestattet;<br />
auch ein Wegeleitsystem ist meist<br />
vorhanden. Etwas schlechter sieht es bei<br />
der stufenfreien Erreichbarkeit von Bahnsteigen<br />
und Stufenmarkierungen aus. Dafür<br />
besteht bei taktilen Elementen erheblicher<br />
Nachholbedarf.<br />
Größtes Problem sind jedoch die Bahnsteige,<br />
die historisch bedingt unterschiedlich<br />
hoch liegen. Dies führt meist dazu,<br />
dass der Fahrgast mit demselben Zug auf<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Frank Ostertag<br />
Chefredakteur<br />
f.ostertag@kuhn-fachmedien.de<br />
unterschiedlich hohe Stufen am Start- und<br />
am Zielbahnhof trifft. Wirklich barrierefrei<br />
ist die Reisekette aber nur, wenn sowohl<br />
der Ein- als auch der Ausstieg niveaugleich<br />
möglich ist. Wo kein niveaugleicher Einstieg<br />
möglich ist, kommen als Einstiegshilfen<br />
mobile Rampen oder Hublifte zum<br />
Einsatz, die mal am Bahnsteig warten, mal<br />
im Zug mitfahren. Das Ziel muss aber sein,<br />
dass alle Reisenden ohne Einstiegshilfe,<br />
ohne Assistenz durch das Personal und<br />
ohne Voranmeldung in den Zug kommen!<br />
Alle profitieren von<br />
Barrierefreiheit<br />
Barrierefreiheit hat in erster Linie die Teilhabe<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
zum Ziel. Aber gleichzeitig profitieren alle<br />
Menschen davon: zum Beispiel Ältere,<br />
Schulkinder, junge Familien mit Kinderwagen,<br />
Reisende mit schwerem Gepäck. In<br />
den vergangenen vier Monaten habe ich<br />
selbst »fußlahm« erfahren müssen, wie beschwerlich<br />
es oft ist, wenn man auf öffentliche<br />
Beförderungsmittel angewiesen ist.<br />
Das Laufen mit Krücken hat mich für das<br />
Thema sensibilisiert. Während vieler Bahnund<br />
Busfahrten zu privaten und geschäftlichen<br />
Terminen habe ich hinkend meine<br />
Eindrücke sammeln können. Und daher<br />
bin ich davon überzeugt, dass jeder von<br />
einer barrierefrei zugänglichen Infrastruktur<br />
und Fahrzeugen profitiert – und daher<br />
muss es hier zügig weiter vorangehen!<br />
Ihr
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Titelthema<br />
5<br />
Die neue »E-WAY«-Generation<br />
Die neue »E-Way«-Generation verfügt nun über noch mehr Modularität und Flexibilität bei der Energiespeicherung für alle Modelle.<br />
Bilder: IVECO BUS<br />
IVECO BUS treibt den Wandel zu einer CO2-neutralen Mobilität weiter voran und stellt in diesem Zuge die<br />
neuesten Entwicklungen seiner 100 Prozent elektrischen »E-WAY«-Baureihe vor, die den Anforderungen der<br />
anspruchsvollsten europäischen Städte gerecht wird.<br />
Autorin:<br />
Laura Elmer<br />
IVECO BUS<br />
89079 Ulm<br />
www.ivecogroup.com<br />
Elektromobilität liegt in der DNA von IVECO<br />
BUS. Mehr als 20 Jahre Erfahrung ebneten<br />
den Weg für Generationen von Oberleitungs-,<br />
Hybrid- und batterieelektrischen<br />
Bussen. Seit seiner Einführung hat sich das<br />
Elektromobilitätsangebot des »E-WAY« als<br />
äußerst zuverlässig und effizient erwiesen.<br />
Nahezu 1000 Einheiten sind derzeit in mehr<br />
als einem Dutzend europäischer Länder im<br />
Einsatz und haben dabei insgesamt mehr<br />
als 55.000.000 Kilometer zurückgelegt.<br />
IVECO BUS entwickelt seine »E-WAY«-Baureihe<br />
ständig weiter, um seinen Kunden<br />
stets das Beste an Elektromobilität zu bieten.<br />
Die neue Bus-Generation stellt daher<br />
einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung<br />
CO2-neutraler Mobilität dar.<br />
Die neue Generation<br />
des »E-WAY«<br />
Eine der wichtigsten Neuerungen ist die<br />
Weiterentwicklung der Energiespeicher<br />
und deren modulares Konzept. Mit fünf bis<br />
neun Batteriepaketen, je nach Fahrzeugmodell,<br />
erfüllt das Fahrzeug die anspruchsvollsten<br />
Anforderungen in Bezug auf die<br />
tägliche Reichweite und die Fahrgastkapazität.<br />
Es handelt sich um die neueste NMC-<br />
Batterietechnologie, welche von FPT speziell<br />
für IVECO BUS entwickelt wurde und<br />
deren Einzelkapazität bei je 69,3 kWh liegt.<br />
Mit dieser einzigartigen Technologie ist<br />
es IVECO BUS nun möglich die Gelenkversion<br />
des »E-WAY« über Nacht auf dem Betriebshof<br />
aufzuladen. Dank der erweiterten<br />
Batteriekapazität sind je nach Betriebsbedingungen<br />
Reichweiten von bis zu 400 Kilometern<br />
möglich.<br />
Für jeden Anlass entworfen ist der »E-Way« in vier verschiedenen Längen (9,5 m, 10,7 m, 12 m und<br />
18 m) erhältlich.
6<br />
Titelthema<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
die höchste Energiedichte (180 Wh/kg)<br />
auf dem Markt und eine höhere installierte<br />
Batteriekapazität bieten, eine Optimierung<br />
des Gleichgewichts zwischen Fahrgastkapazität<br />
und dem Energieangebot<br />
an Bord.<br />
Die Auslieferung der neuen Generation<br />
startet in der zweiten Hälfte des Jahres<br />
2024 mit den 12 m langen Modellen.<br />
Unterschiedliche Sitzanordnungsmöglichkeiten erlauben eine maßgeschneiderte Innenraumausstattung<br />
für jeden Bedarf.<br />
Die »E-WAY«-Midibusse verfügen über<br />
eine Energiekapazität von 346 kWh mit<br />
fünf Batterien für die 9,5 m lange Version<br />
und von 346 kWh mit fünf Batterien oder<br />
von 416 kWh mit sechs Batterien für die<br />
10,7 m lange Version. Das Aufladen erfolgt<br />
auf dem Betriebshof an einer »Combo-2-CSS«-Steckdose.<br />
• Die 12 Meter langen »E-WAY«-Busse<br />
sind je nach Einsatz mit zwei Lademodi<br />
erhältlich: im Depot an der »Combo-2-CSS«-Steckdose<br />
oder mit Gelegenheitsladung<br />
über unterschiedlich<br />
erhältliche Pantographen. Eine Auswahl<br />
von fünf bis sieben Batterien für<br />
eine Gesamtkapazität von 346, 416<br />
oder 485 kWh optimiert die Leistung<br />
des Fahrzeugs.<br />
• Die Gelenkbusse lassen sich über einen<br />
»Combo-2-CSS-Stecker« als auch über<br />
einen Pantographen aufladen und bieten<br />
eine Auswahl von sechs bis neun<br />
Batteriepaketen mit 416, 485, 554 oder<br />
624 kWh.<br />
Das Aufladen im Depot ist nun auch bei den Gelenkfahrzeugen möglich.<br />
•Die beiden 12 m und 18 m langen Modelle<br />
sind weiterhin in der BRT-Version<br />
(Bus Rapid Service) unter der Bezeichnung<br />
»Linium« erhältlich.<br />
Die Busse sind mit dem neuen Siemens-<br />
Elektromotor »Elfa III« ausgestattet. Dieser<br />
sorgt für eine maximale Leistung von<br />
185 kW (3000 Nm) für die 9,5-, 10,7- und<br />
12-m-Versionen und 330 kW (5000 Nm)<br />
für die 18-m-Gelenkbusversion. Außerdem<br />
hat das Fahrzeug eine neue 8,2 Tonnen<br />
schwere Vorderachse.<br />
Die »E-WAY«-Fahrzeuge verfügen nun<br />
über einen neuen Batterieschutz in Kacheldesign<br />
auf dem Dach, das einen einfachen<br />
Zugang zu den Batterien ermöglicht.<br />
Daraus ergibt sich ein Höhenvorteil von<br />
weniger als 3300 Millimetern.<br />
Um eine optimale Heizleistung zu garantieren,<br />
bietet die neue Generation des »E-<br />
WAY« eine CO2-Wärmepumpe mit verbessertem<br />
Luftverteilungssystem.<br />
Im Vergleich zu Vorgängermodellen ermöglichen<br />
diese neuen technologischen<br />
Merkmale und die neuen Batterien, die<br />
Info<br />
IVECO BUS ist eine Marke der<br />
Iveco Group N.V., einem weltweit<br />
führenden Anbieter von Nutz- und<br />
Spezialfahrzeugen, Antriebssystemen<br />
und Finanzdienstleistungen,<br />
der an der Borsa Italiana in Mailand<br />
gelistet ist.<br />
IVECO BUS ist ein wichtiger Akteur<br />
im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs<br />
und gehört zu den führenden<br />
Busherstellern Europas. Das Unternehmen<br />
entwickelt, produziert<br />
und vermarktet eine breite Palette<br />
von Fahrzeugen, die allen Anforderungen<br />
öffentlicher und privater<br />
Betreiber gerecht werden:<br />
• Schulbusse, Überlandbusse und<br />
Reisebusse<br />
• Standard- und Gelenkbusse für<br />
den Stadtverkehr, einschließlich<br />
spezieller BRT-Versionen; Midibusse<br />
für den Stadtverkehr<br />
• Kleinbusse für alle Aufgaben der<br />
Personenbeförderung<br />
IVECO BUS verfügt über ein umfangreiches<br />
Know-how im Bereich<br />
der Fahrzeuge mit alternativen<br />
Antrieben und ist heute in der<br />
Lage, eine komplette Palette von<br />
Fahrzeugen anzubieten, die mit<br />
komprimiertem Erdgas – vollständig<br />
kompatibel mit Biomethan – und<br />
im Bereich der Elektromobilität betrieben<br />
werden, um allen Transportanforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Damit positioniert sich IVECO BUS<br />
als Referenzpartner für die zahlreichen<br />
Herausforderungen der<br />
nachhaltigen Mobilität. Das Unternehmen<br />
beschäftigt über 6000<br />
Mitarbeiter in vier Produktionsstätten<br />
in Annonay (Frankreich), Vysoké<br />
Mýto (Tschechische Republik),<br />
Brescia (Italien) und in Rorthais<br />
(Frankreich), wo sich das Zentrum<br />
für Elektromobilität befindet. Das<br />
ausgedehnte Servicenetz garantiert<br />
weltweit Hilfe, wo immer ein Bus<br />
des Herstellers im Einsatz ist.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Titelthema<br />
7<br />
Betriebsleit- und Informationssysteme ermöglichen höhere Pünktlichkeit im Linienverkehr, kürzere Fahrzeiten, präzisere Anschlüsse sowie dynamische<br />
Fahrgastinformationen.<br />
Bilder: Trapeze<br />
Gemeinsam Menschen bewegen<br />
Mit den Themen Klimawandel und Mobilitätswende steht der öffentliche Personenverkehr vor enormen<br />
Herausforderungen, aber es bieten sich auch immense Möglichkeiten. Mit den Technologien von Trapeze<br />
bleiben Mobilitätsanbieter stets am Puls der Zeit.<br />
Autorin:<br />
Julia Kroll<br />
Corporate and Marketing Communications<br />
Trapeze Switzerland GmbH<br />
8212 Neuhausen am Rheinfall (Schweiz)<br />
www.trapezegroup.de<br />
Damit der Wandel gelingt, muss der Fokus<br />
auf die Menschen gerichtet werden.<br />
Es gilt die Attraktivität des ÖPNVs durch<br />
besten Service sowie zukunftsweisende<br />
Lösungen zu steigern. Der Unternehmensbereich<br />
Trapeze DACH bietet<br />
Verkehrsbetrieben modernste Systeme<br />
für höhere Pünktlichkeit, kürzere Fahrzeiten<br />
und präzisere Anschlüsse sowie<br />
dynamische Fahrgastinformationen.<br />
Das Trapeze-Portfolio umfasst Planungsund<br />
Dispositionssysteme, Lösungen für<br />
den Bedarfsverkehr, Betriebsleitsysteme,<br />
Bordrechner, Fahrgastinformationsanzeiger<br />
an Haltestellen sowie im Fahrzeug,<br />
Lösungen für die Elektromobilität und<br />
kundenspezifische Serviceleistungen. Eine<br />
wichtige Komponente sind auch die Produkte<br />
für den Bereich Ticketing aus dem<br />
Portfolio der Trapeze-Schwesterunternehmen<br />
Trapeze-Elgeba und Systemtechnik.<br />
Unterstützung für ein<br />
perfektes Angebot<br />
Mit Trapeze-Produkten optimieren Verkehrsunternehmen<br />
ihre Betriebsabläufe<br />
und gestalten ein attraktives Angebot für<br />
ihre Fahrgäste. Unsere Lösungen sind genau<br />
auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />
zugeschnitten. Ob für Busse, Straßenbahnen<br />
oder Züge. Ob für den Linienbetrieb<br />
oder für Bedarfsverkehr. Ob in Städten mit<br />
dichten Netzen, in Agglomerationen mit<br />
komplexen Verbünden oder in ländlichen,<br />
dünn besiedelten Regionen. Ob mit kleinen<br />
oder großen Flotten – keines unserer<br />
Systeme ist wie das andere.<br />
Dabei denken wir bereits jetzt an die Zukunft:<br />
Wir unterstützen Verkehrsunternehmen<br />
bei der Integration von neuen Mobilitätsmodellen<br />
und nutzen die Chancen der<br />
Digitalisierung für die Weiterentwicklung<br />
der Verkehrsangebote.<br />
Zwei unserer Lösungen möchten wir hier<br />
genauer vorstellen: unsere Produkte für<br />
die Elektromobilität sowie unser Mobilitätsassistenzsystem<br />
für barrierefreies Reisen.<br />
Trapeze erleichtert den Betrieb<br />
von Elektrofahrzeugen<br />
In einem Verkehrsunternehmen muss stets<br />
bekannt sein, wo die einzelnen Fahrzeuge<br />
unterwegs sind und in welchem Zustand<br />
sie sich befinden. Bei Elektrofahrzeugen<br />
sind dabei einige zusätzliche Parameter zu<br />
berücksichtigen.<br />
Für eine effiziente Betriebsführung sind<br />
drei Aspekte entscheidend: die Disposition,<br />
das Lademanagement und die Fahrzeugstatusüberwachung.<br />
Trapeze bietet<br />
drei innovative Softwarelösungen für die<br />
Integration und den Betrieb von Elektrofahrzeugen<br />
an.
8<br />
Mit der zukunftsweisenden Softwarelösung »LIO-Volta« können Verkehrsunternehmen den Betrieb<br />
von Elektrofahrzeugen optimieren. Die Disponenten haben den Ladestatus und die aktuelle Reichweite<br />
der einzelnen Fahrzeuge stets im Blick.<br />
»LIO-Volta«:<br />
Überwachung und Disposition<br />
von E-Bus-Flotten<br />
Das System unterstützt die Disponenten<br />
dabei, eine E-Bus-Flotte optimal nach<br />
Fahrplan zu betreiben. Geeignete Überwachungssysteme<br />
erfassen laufend den<br />
Batterieladezustand, die Restreichweite<br />
sowie die Batterietemperatur. So lassen<br />
sich Ausfälle und hohe Schadenssummen<br />
vermeiden.<br />
»LIO-Volta« überwacht wichtige Parameter<br />
und informiert bei Abweichungen<br />
von den Planwerten die Disponenten<br />
mittels automatischer Alarmfunktionen.<br />
Es ermöglicht dispositive Maßnahmen,<br />
die den Energiehaushalt der Fahrzeuge<br />
auch im Falle von Störungen sicherstellen.<br />
»SmartCharging«:<br />
Ladestationen- und<br />
Lademanagement<br />
Durch ein intelligentes Lademanagementsystem<br />
können Verkehrsbetriebe signifikante<br />
Kosteneinsparungen erzielen.<br />
Es erhöht die Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur<br />
durch Überwachung, aktive<br />
Steuerung und Fernwartung.<br />
»SmartCharging« spart Energiekosten<br />
und verlängert die Lebensdauer der Fahrzeugbatterie.<br />
Dank der Integration in das<br />
Leitsystem ermöglicht es eine effiziente<br />
Koordination der Ladeaufträge sowie ein<br />
flexibles Umdisponieren bei Störungen.<br />
»SmartMonitor«:<br />
Fahrzeugüberwachung<br />
in Echtzeit<br />
Mit dem Echtzeitüberwachungssystem<br />
»SmartMonitor« haben Verkehrsunternehmen<br />
den Batterieladestand ihrer elektrisch<br />
betriebenen Fahrzeuge im Griff.<br />
Auch ihre brennstoffbetriebenen Fahrzeuge<br />
können sie mit dieser Softwarelösung<br />
überwachen.<br />
Das System liefert Echtzeitinformationen<br />
zum Batterieladestand sowie Dashboards<br />
mit detaillierten Angaben zum Fahrzeugstatus<br />
an die Mitarbeitenden in der Leitstelle<br />
bzw. in der Werkstatt.<br />
Trapeze ermöglicht selbstbestimmte<br />
Mobilität<br />
Für sehbehinderte oder blinde Fahrgäste<br />
sowie für Personen mit eingeschränkter<br />
Mobilität stellt die selbstständige Nutzung<br />
öffentlicher Verkehrsmittel eine Herausforderung<br />
dar. Sie können optische<br />
Informationen wie Liniennummern und<br />
Haltestellennamen nicht erkennen oder<br />
benötigen Hilfe beim Ein- und Aussteigen.<br />
Das Mobilitätsassistenzsystem »INTROS«<br />
unterstützt Verkehrsbetriebe bei der Inklusion<br />
dieser Fahrgäste. Eine App meldet<br />
dem Fahrgast das gewünschte Fahrzeug<br />
und unterstützt ihn dabei, den Einstiegsbereich<br />
zu finden und mit dem Fahrer zu<br />
kommunizieren. Sie informiert ihn über<br />
die nächsten Haltestellen und ermöglicht<br />
ihm, seinen Haltewunsch zu melden. Eine<br />
Trapeze bietet für jeden Verkehrsbetrieb das<br />
passende Leitsystem an. Die Kunden profitieren<br />
von den umfassenden Funktionalitäten und<br />
vielfältigen Parametrierungsmöglichkeiten der<br />
Trapeze-Systemlösungen.<br />
große Erleichterung bietet auch der integrierte<br />
Fahrplan. Die App greift auf Informationen<br />
der Verkehrsverbünde zu und<br />
ermöglicht damit eine Planung der Reise<br />
im Voraus.<br />
»INTROS« wurde in Zusammenarbeit mit<br />
dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
SBV entwickelt. Die<br />
»INTROS«-App wurde sozusagen von Betroffenen<br />
für Betroffene erstellt. »INTROS«<br />
eignet sich für jeden Verkehrsbetrieb, die<br />
Technologie basiert auf offenen Schnittstellen<br />
und lässt sich in allen Fahrzeugen<br />
einsetzen. Es ist möglich, komplette Verkehrsverbünde<br />
mit »INTROS« auszustatten,<br />
auch wenn die einzelnen Betriebe<br />
verschiedene Betriebsleitsysteme (ITCS)<br />
nutzen.<br />
Mobilität der Zukunft<br />
Mit unseren Lösungen erreichen Fahrgäste<br />
ihr Ziel pünktlich, klimafreundlich und<br />
stressfrei – heute und in Zukunft. Dafür<br />
kombinieren wir unsere bewährten Lösungen<br />
fortlaufend mit Innovationen.<br />
Die App-Lösung »INTROS« bietet wertvolle Unterstützung bei der Orientierung im öffentlichen Verkehr.
9<br />
Busse und Bahnen<br />
1<br />
Bild: IVECO BUS | www.iveco-group.com<br />
Fachbeiträge 10<br />
Produktinformationen<br />
Mini- und Midibusse 22<br />
Solobusse 26<br />
Gelenkbusse 30<br />
Buszüge 33<br />
Straßen-, U- und Regionalbahnen 35
10<br />
Busse <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
MCV Group auf Wachstumskurs<br />
MCV bietet eine breite Bus-Range international an.<br />
Bilder: MCV<br />
Das kontinuierliche Wachstum der MCV Group durch die Weiterentwicklung<br />
des Produkt-Portfolios und die Erschließung neuer Märkte<br />
geht weiter: So wurden 2022 die deutsche MCV-Vertriebsgesellschaft<br />
für Omnibusse gegründet und eine Elektrobus-Baureihe für den deutschen<br />
Markt entwickelt. Zum Start gibt es den 12 m langen Solowagen,<br />
ein LE-, Midi- und Gelenkbus folgen kurzfristig.<br />
Autor:<br />
Jochen Grau<br />
Leiter Marketing und PR<br />
MCV Deutschland GmbH<br />
59909 Bestwig<br />
www.mcv-eg.com<br />
Die 1994 von Ingenieur Karim Ghabbour,<br />
als Ägyptens exklusiver Agent für Mercedes-Benz<br />
Nutzfahrzeuge, gegründete Manufacturing<br />
Commercial Vehicles (MCV)<br />
hat sich seither zur ersten Adresse als<br />
Hersteller von Nutzfahrzeugen im Nahen<br />
Osten und in Afrika entwickelt.<br />
Bereits im Folgejahr wurde die Metal Industries<br />
of Salheya (MIS) gegründet in der<br />
sich die Herstellung verschiedenster Aufbauten<br />
auf Lkw (Silo- und Sattelauflieger,<br />
Kipper, Feuerwehr- und Müllaufbauten,<br />
Autotransporter sowie Tieflader) bündelt.<br />
1998 wurde die Bus-Fabrik in Betrieb genommen<br />
und ab 2002 schrittweise die<br />
internationalen Aktivitäten (MCV Bus &<br />
Coach UK, 2006 MCV Algeria, 2007 MCV<br />
South Africa, 2008 MCV Far East, 2010<br />
MCV West Africa, 2016 VTC Dubai und<br />
2022 MCV Deutschland) ausgeweitet.<br />
Des Weiteren wurde die Diversifikation<br />
vorangetrieben und im Jahr 2000 die<br />
Power System Division (Wartung von<br />
Industrieaggregaten), 2004 die Private<br />
Transport (Personentransport), 2005 MCV<br />
Cargo (Gütertransport) und 2010 MCV<br />
Energy gegründet. Seit 1998 konzentriert<br />
sich der Busbereich auf die Herstellung,<br />
den Vertrieb und auch die Instandhaltung<br />
von Bussen. Zu Beginn konzentrierte<br />
man sich auf den Aufbau auf vorhandene<br />
Chassis von Mercedes-Benz und Volvo.<br />
Mittlerweile reicht das Portfolio vom Mini-<br />
, Stadt-, Überland- und Reisebus bis hin<br />
zum Doppelstockbus.<br />
Auch alternative Antriebsformen wurden<br />
integriert. Neben Hybrid- und CNG-Antrieben<br />
hat man mittlerweile auch vollelektrische<br />
Antriebe im Programm. MCV<br />
produzierte 2022 zur »COP27« (27. UN-<br />
Klimakonferenz) den ersten ägyptischen<br />
Elektrobus nach höchsten Qualitätsstandards.<br />
Eine erste Charge von 110 Bussen<br />
Der vollelektrische »MCV C120 EV« ist ein Aushängeschild des ägyptischen<br />
Nutzfahrzeugherstellers.<br />
Zur UN-Klimakonferenz »COP27« produzierte MCV den ersten ägyptischen<br />
Elektrobus nach höchsten Qualitätsstandards.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Busse 11<br />
Produktionshalle und Lager im ägyptischen Werk in Salheya.<br />
1<br />
des Typs »MCV C120 EV« sind mittlerweile<br />
im ÖPNV von Alexandria und Kairo im Einsatz.<br />
In seinem modernen Werk im ägyptischen<br />
Salheya kann MCV bis zu 10.000 Fahrzeuge<br />
im Jahr produzieren. Auf einer Fläche<br />
von 303.000 m², davon 160.000 m² überdacht,<br />
entstehen Omnibusse für alle Einsatzzwecke.<br />
Das Werk weist eine hohe<br />
Flexibilität in der Produktion auf, dabei<br />
kommt eine SAP-basierte just-in-time-<br />
Steuerung zum Einsatz, die den Arbeitern<br />
mittels Tabletts am jeweiligen Arbeitsplatz<br />
die nächsten Produktionsschritte anzeigt.<br />
Darüber hinaus kommen hochmoderne<br />
Maschinen und über 3000 gut ausgebildete<br />
Arbeiter zum Einsatz, die über regelmäßige<br />
in-house-Schulungen auf den<br />
aktuellen Stand der Produktionsanforderungen<br />
gebracht werden. Dank einer<br />
hohen Fertigungstiefe, einem eigenen<br />
Werkzeug- und Formenbau sowie 32 Lackierkabinen<br />
ist man sehr gut auf Herausforderungen<br />
aller Art gerüstet.<br />
Am Standort in Kairo befindet sich neben<br />
dem Firmensitz unter anderem auch die<br />
Entwicklung, der Prototypenbau sowie die<br />
Trainingsabteilung und der After Sales mit<br />
einem umfangreichen Teilelager. Von hier<br />
aus wird ein Großteil der internationalen<br />
Aktivitäten gesteuert. Tochtergesellschaften<br />
u. a. in Großbritannien, Südafrika,<br />
Singapur, den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten und seit 2022 in Deutschland<br />
unterstützen die weltweiten Aktivitäten.<br />
Über die MCV Group<br />
MCV beschäftigt weltweit etwa<br />
6000 Mitarbeiter und verfügt über<br />
eine Produktionskapazität von<br />
10.000 Bussen und 1500 Lastkraftwagen<br />
sowie Aufbauten. MCV ist<br />
international in mehr als 50 verschiedenen<br />
Ländern rund um den<br />
Globus präsent und exportiert ca.<br />
60 % seiner Jahresproduktion.<br />
Auf der Elektrobusfachmesse »ElekBu« feierte der vollelektrische »C127EV« seine Premiere im März <strong>2023</strong>.<br />
Auch Doppelstockbusse wie der »MCV 800« gehören zum Portfolio des Unternehmens.<br />
Die deutsche Vertriebsgesellschaft konzentriert<br />
sich hierbei von Anfang an auf<br />
vollelektrische und wasserstoffelektrische<br />
Antriebe. Hierzu wird derzeit der erste<br />
komplett von MCV produzierte Vollniederflurbus<br />
entwickelt, dessen Premiere im<br />
März <strong>2023</strong> auf der VDV-Elektrobuskonferenz<br />
in Berlin stattgefunden hat. Mit einem<br />
Versuchsträger wurde in den vergangenen<br />
Monaten bereits die wesentlichen Komponenten<br />
unter wechselnden Einsatzbedingungen<br />
getestet. Derzeit legt das Engineering<br />
noch Hand an das Design und testet<br />
weitere Komponenten.<br />
MCV (Manufacturing Commercial Vehicles)<br />
ist der führende Hersteller von Nutzfahrzeugen<br />
(Omnibusse und Lastkraftwagen)<br />
im Nahen Osten und in Afrika mit Sitz in<br />
Kairo, Ägypten. MCV bietet seinen Kunden<br />
ein breites Spektrum an Stadt-, Überlandund<br />
Reisebussen sowie Lastkraftwagen für<br />
die unterschiedlichsten Anwendungen.
12<br />
Stadtbahnen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Tram Netzausbauten <strong>2023</strong><br />
Im November 2022 wurden die letzten Gleise bei der Untertunnelung des Augsburger Hauptbahnhofes verlegt.<br />
Bild: Stadtwerke Augsburg<br />
Vier Neuabschnitte stehen in diesem Jahr an, ein erster ging am 9. Januar in Betrieb: eine rund 1 km lange<br />
Strecke auf das ehemalige Opelgelände im Bochumer Stadtteil Laer. Sie zweigt an der Haltestelle Laer Mitte<br />
von der Strecke nach Langendreer ab. Die bisher dort endenden Zwischenkurse der Linie 302 werden nun<br />
auf das Gelände, das als Innovationsquartier »MARK 51°7« bezeichnet wird, geführt. Es sollen folgen: in<br />
Berlin die Strecke vom Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße (2 km), in Mannheim die Verbindung ins<br />
Franklin-Quartier (1,8 km) und in Hannover/Hemmingen eine Zweigstrecke von der Wallensteinstraße bis<br />
Hemmingen Süd (3,3 km).<br />
Alle zwei Jahre stellen wir Ihnen an dieser<br />
Stelle einen bundesweiten Überblick der<br />
Stadtbahnen-Netzentwicklung vor.<br />
Baustellen und Planungen:<br />
Aachen<br />
Nachdem dem Regiotram-Projekt Aachen–<br />
Alsdorf–Baesweiler im vergangenen Jahr<br />
die technische und betriebliche Machbarkeit<br />
attestiert wurde, liegt nun auch<br />
die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung mit<br />
einem positiven Ergebnis vor. Nach Auffassung<br />
des Gutachterkonsortiums, bestehend<br />
aus TransportTechnologie-Consult<br />
Karlsruhe und PTV Transport Consult, sind<br />
zwei Varianten wirtschaftlich darstellbar<br />
und damit auch förderfähig.<br />
Augsburg<br />
Beim Bau des Straßenbahntunnels unter<br />
dem Augsburger Hauptbahnhof wurde im<br />
November 2022 ein weiterer Meilenstein<br />
geschafft. Alle Gleise sind nun verlegt. Zehn<br />
Rolltreppen verbinden künftig die Straßenbahnhaltestelle<br />
in rund 13 m Tiefe mit der<br />
Verteilerebene, die sieben Meter unter der<br />
Erde liegt, und den Bahnsteigen der DB an<br />
der Oberfläche.<br />
Berlin<br />
Neue Akzente in der Verkehrspolitik will<br />
der neue Berliner Senat setzen. Dabei rückt<br />
insbesondere die Erweiterung des U-Bahn-<br />
Netzes in den Fokus. Aber auch der Ausbau<br />
des Straßenbahnnetzes soll vorangetrieben<br />
werden. Für folgende Strecken ist die<br />
Einleitung des Planfeststellungsverfahrens<br />
vorgesehen: Turmstraße–Jungfernheide,<br />
Weißensee–S-Bahnhof Pankow sowie<br />
Jungfernheide–Urban Tech Republic. Dagegen<br />
sollen andere Projekte wie Alexanderplatz–Potsdamer<br />
Platz (erneut) auf den<br />
Prüfstand.<br />
Braunschweig<br />
Stadt und Braunschweiger Verkehrs-GmbH<br />
haben einen neuen Zeitplan für die beiden<br />
ersten Strecken des geplanten Tram-Netzausbaus<br />
vorgelegt, berichtete der Nachrichtensender<br />
»regionalHeute«. Für die<br />
Verbindung nach Volkmarode-Nord wird<br />
Autor:<br />
Jürgen Burmeister<br />
Freier Fachjournalist<br />
für das laufende Jahr der Planfeststellungsbeschluss<br />
angestrebt, für 2025 der Baubeginn.<br />
Die Trasse mit drei Haltestellen führt<br />
durch die Berliner Heerstraße und endet in<br />
Höhe der Ziegelwiese.<br />
Bremen<br />
Beim Projekt Tram-Anschluss für das Überseequartier<br />
in Bremen weise die jeweils<br />
bestplatzierte Variante aus der Variantenschar<br />
Überseeinsel sowie aus der Variantenschar<br />
über die südliche Konsul-Smidt-<br />
Straße nahezu identische Ergebnisse in der<br />
Gesamtpunktzahl auf, die keine eindeutige<br />
und klare Empfehlung für eine Vorzugsva-
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Stadtbahnen 13<br />
über Lörick bis zum Handweiser (Anschluss<br />
nach Neuss). Abschnitt 3 beinhaltet eine 3<br />
km lange Fortführung vom Flughafenterminal<br />
zum Flughafenfernbahnhof. Für die<br />
vierte Teilstrecke, eine 4 km lange Erweiterung<br />
vom Fernbahnhof nach Ratingen-<br />
West, wurde kürzlich eine Machbarkeitsstudie<br />
in Auftrag gegeben.<br />
Seit Jahren liegen schon die ersten Gleise auf der Verbindung Alexanderplatz–Potsdamer Platz, nun<br />
will der neue Berliner Senat die Strecke erneut auf den Prüfstand stellen. Bild: Jürgen Burmeister<br />
Frankfurt Rhein-Main<br />
Mit 189 Mio. Euro fördern der Bund und das<br />
Land Hessen den Bau des ersten Abschnitts<br />
der Regionaltangente West. Sie tragen damit<br />
die zuwendungsfähigen Baukosten zu<br />
95 Prozent. Der Planfeststellungsbeschluss<br />
für den ersten Abschnitt wurde vom Regierungspräsidium<br />
Darmstadt im Januar<br />
2022 erteilt. Er umfasst den Bereich von<br />
Kelsterbach über den Flughafen Frankfurt<br />
und den Bf. Frankfurt-Stadion nach Neu-<br />
Isenburg Bf. und Dreieich-Buchschlag. Mit<br />
den Arbeiten wurde dort im April 2022 begonnen.<br />
1<br />
Vier Abschnitte umfasst die geplante Stadtbahnlinie U 81 – von Ratingen-West (rechts oben) über den<br />
Düsseldorfer Flughafen nach Düsseldorf-Heerdt (links unten).<br />
<br />
Grafik: Landeshauptstadt Düsseldorf, Amt für Brücken-, Tunnel- und Stadtbahnbau<br />
riante ermöglichen. Dies ist das Ergebnis<br />
einer Studie von VerkehrsConsult Dresden-Berlin.<br />
Sie empfiehlt daher die weitere<br />
Betrachtung beider Varianten in der in<br />
Erarbeitung befindlichen Nutzen-Kosten-<br />
Untersuchung.<br />
Chemnitz<br />
Für die Strecke Chemnitz–Limbach-Oberfrohna<br />
(Stufe 4 des Chemnitzer Modells)<br />
werden in diesem Jahr die Planfeststellungsunterlagen<br />
bei der Landesdirektion<br />
Sachsen eingereicht, teilte im März der Verkehrsverbund<br />
Mittelsachsen mit. Gleiches<br />
gilt für den Abschnitt Stollberg–St. Egidien<br />
(Stufe 5). Und auch das innerstädtische<br />
Netz soll erweitert werden. Vorgesehen<br />
sind die neuen Abschnitte Zwickauer Straße–Reichenbrand<br />
und Straße der Nationen–Zeisigwald.<br />
Darmstadt<br />
Im Oktober 2022 fand in Darmstadt die<br />
vorerst letzte Planungsbegleitrunde und<br />
eine Bürgerinfo-Veranstaltung für den Bau<br />
einer Straßenbahnstrecke über Neubaugebiet<br />
Ludwigshöhviertel statt. Die Strecke<br />
verbindet die Endstelle Lichtenbergschule<br />
mit der Trasse in der Heidelberger Straße<br />
(Strecke Innenstadt–Eberstadt). Die Planungen<br />
sind damit abgeschlossen.<br />
Dortmund<br />
Zwei Projekte werden derzeit in Dortmund<br />
geprüft: die Weiterführung der Stadtbahnlinie<br />
U44 auf das Gelände der ehemaligen<br />
Westfalenhütte und eine Anbindung des<br />
neuen Stadtquartiers »SmartRhino« auf<br />
dem Areal der ehemaligen Hoesch Spundwand<br />
und Profil östlich Dorstfelder Brücke<br />
bis Huckarder.<br />
Düsseldorf<br />
Vier Bauabschnitte umfasst das Projekt<br />
U81 im Düsseldorfer Norden. Am ersten<br />
wird bereits gearbeitet. Der knüpft nördlich<br />
der Haltestelle Freiligrathplatz an das<br />
Bestandsnetz an und führt bis zum Flughafenterminal.<br />
Der zweite beinhaltet eine<br />
Rheinquerung und führt von der Messe<br />
Frankfurt<br />
Die Eröffnung der Stadtbahnlinie U5 ins<br />
Frankfurter Europaviertel ist nun nach einigen<br />
Verzögerungen für 2025 geplant. Für<br />
den Streckenabschnitt der U4 von der Bockenheimer<br />
Warte nach Ginnheim ist die<br />
vereinfachte Nutzen-Kosten-Untersuchung<br />
für vier Hauptvarianten abgeschlossen. Für<br />
die geplanten Straßenbahnstrecken Frankfurt–Neu-Isenburg–Dreieich–Langen<br />
und<br />
Frankfurt–Bad Vilbel wurden die Potenzialanalysen<br />
mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen.<br />
Für die erstgenannte wurde<br />
inzwischen eine vertiefende Machbarkeitsstudie<br />
in Auftrag gegeben. Dagegen hat<br />
sich die Stadt Bad Vilbel gegen eine Weiterverfolgung<br />
des Projekts ausgesprochen.<br />
Kiel<br />
Mit Ausnahme der AfD haben alle Fraktionen<br />
im Kieler Stadtrat Mitte November<br />
2022 für die Wiedereinführung der<br />
Straßenbahn gestimmt, so berichtet der<br />
»Norddeutsche Rundfunk«. Zuvor hatte<br />
das dänische Planungsbüro Romboll eine<br />
vergleichende Studie zwischen Tram und<br />
hochwertigem Bussystem durchgeführt.<br />
Eine Tram sei dabei finanziell sinnvoller<br />
und besser für die Umwelt als ein Busnetz,<br />
so die Gutachter. Im Endausbau sind vier<br />
Linien mit einer Länge von 36 km vorgesehen.<br />
Die erste Linie könnte im Idealfall<br />
zwischen 2033 und 2034 in Kiel in Betrieb<br />
genommen werden. Erste Abschätzungen<br />
gehen von Gesamtkosten in Höhe von 1<br />
Mrd. Euro aus.<br />
Köln<br />
Während t-online im März unter Bezug auf<br />
die komplizierten Vorleistungen zur Wiederaufnahme<br />
der Arbeiten an der zweiten<br />
Kölner Nord-Süd-Stadtbahn »Noch ist kei-
14 Stadtbahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
ne Prognose zur Fertigstellung möglich«<br />
meldete, laufen schon die Planungen für<br />
einen weiteren Streckenabschnitt. Im Mai<br />
hat sich der Kölner Stadtrat bei der geplanten<br />
Weiterführung ab Verteilerkreis Süd in<br />
die Stadtteile Rondorf und Meschenich für<br />
die kürzeste Streckenvariante entschieden<br />
meldete »24Rhein«. Die 6,5 km lange Strecke<br />
soll an der Arnoldshöhe, am Ende des<br />
im Bau befindlichen Bauabschnittes 3 der<br />
Nord-Süd-Stadtbahn, anknüpfen.<br />
Ludwigsburg<br />
Für Ende 2028 wird im Stadt- und Landkreis<br />
Ludwigsburg die Inbetriebnahme<br />
der Stadtbahnstrecke vom Ludwigsburger<br />
Hauptbahnhof nach Markgröningen, vier<br />
Jahre später auch die Eröffnung der Innenstadtstrecken<br />
angestrebt. Bis zum 2. Quartal<br />
2024 sollen dazu die Vorplanung und<br />
die standardisierte Bewertung abgeschlossen<br />
werden.<br />
Magdeburg<br />
Endspurt beim Projekt »2. Nord-Süd-Verbindung«<br />
in Magdeburg. Nur noch zwei<br />
Abschnitte sind fertig zu stellen. Beim 3,5<br />
km langen 4. Bauabschnitt (Damaschkeplatz/Hauptbahnhof–Hermann-Bruse-Platz)<br />
konzentrieren sich derzeit die<br />
Bauarbeiten auf die Gleisverlegung in der<br />
Kritzmannstraße und der Herstellung der<br />
Wendeschleife am Hermann-Bruse-Platz.<br />
Für den 5. Bauabschnitt (Hermann-Bruse-<br />
Platz– Ebendorfer Chaussee) soll im kommenden<br />
Jahr Baubeginn sein.<br />
Nur noch die Abschnitte 4 und 5 müssen in Magdeburg gebaut werden, dann ist das Projekt »2. Nord-<br />
Süd-Verbindung« fertig gestellt.<br />
Grafik: Magdeburger Verkehrsbetriebe<br />
Mainz<br />
Beim geplanten Straßenbahnausbau in<br />
der Binger Straße in Mainz hat im Mai die<br />
Auslegung der Planunterlagen begonnen.<br />
Die 300 m lange Strecke knüpft an der Alicenbrücke<br />
und am Münsterplatz an das<br />
vorhandene Netz an und dient insbesondere<br />
einer Entlastung des Knotenpunktes<br />
Hauptbahnhof. Zu weiteren Projekten der<br />
Stadt gehören ein Anschluss des Heiligkreuzviertels<br />
in Mainz-Weisenau und ein<br />
Innenstadtring zwischen Schillerplatz und<br />
Bismarckplatz mit Anbindung an das Bestandsnetz<br />
an beiden Endpunkten.<br />
Mannheim<br />
Für den Bau einer 1,5 km langen Straßenbahnstrecke<br />
durch das Glückstein-Quartier<br />
haben Stadt Mannheim und Rhein-Neckar-<br />
Verkehr die Pläne vorgestellt. Die Trasse<br />
knüpft an beiden Enden an das Bestandsnetz<br />
(Haltestellen Hauptbahnhof Süd bzw.<br />
Hochschule) an. Die Kosten sind mit 25<br />
Mio. Euro beziffert.<br />
So stellen sich in Mainz die Planer die Straßenbahnstrecke durch die Binger Straße vor.<br />
<br />
Grafik: Mainzer Verkehrsgesellschaft<br />
München<br />
Ende 2022 haben die Stadtwerke München<br />
bei der Regierung von Oberbayern den<br />
Planfeststellungsantrag für eine rund 1 km
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Stadtbahnen<br />
15<br />
lange Tram-Neubaustrecke zum S-Bahnhof<br />
Johanniskirchen eingereicht. Sie zweigt an<br />
der Regina-Ullmann-Straße von der Strecke<br />
nach St. Emmeram ab. Die Strecke soll nach<br />
aktuellem Planungsstand in den Jahren<br />
2024 bis 2025 gebaut und möglichst zum<br />
Fahrplanwechsel im Dezember 2025 in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Beim Projekt »Tram Norden« hat die MVG<br />
Ende 2021 den Planfeststellungsantrag<br />
für den ersten Abschnitt eingereicht. Er<br />
beinhaltet eine Verlängerung der Linie 23<br />
über den derzeitigen Endpunkt Schwabing<br />
Nord hinaus über das Konversionsgelände<br />
Bayern-Kaserne zum U-Bahnhof Kieferngarten.<br />
Der spätere zweite Abschnitt umfasst<br />
einen Streckenast von der Bayern-Kaserne<br />
zum U-Bahnhof Am Hart. Mit einer<br />
neuen Linie soll dann eine Querverbindung<br />
zwischen den U-Bahnhöfen Kieferngarten<br />
und Am Hart geschaffen werden.<br />
Potsdam<br />
In Potsdam wurde im Mai die genaue Trassenführung<br />
für die geplante Straßenbahnstrecke<br />
in das Neubaugebiet Krampnitz-<br />
West festgelegt. Dies betrifft insbesondere<br />
die Streckenführung im Bereich der Insel<br />
Neu Fahrland. Hier ist eine neue eigenständige<br />
Trambrücke, östlich der bestehenden<br />
Brücke, vorgesehen. In einem ersten Schritt<br />
soll der bestehende Streckenabschnitt in<br />
der Nedlitzer Straße zweigleisig ausgebaut<br />
werden. Für 2027 wird dann der Baubeginn<br />
für die Neubaustrecke angestrebt.<br />
Der erste Abschnitt bis Krampnitz hat eine<br />
Länge von 4,6 km, der zweite nach Fahrland<br />
von 2,6 km. Der Endpunkt der Trasse<br />
soll an der Schule Fahrland/Ketziner Straße<br />
liegen.<br />
Tübingen<br />
Eine erneute Überarbeitung der standardisierten<br />
Bewertung durch PTV Karlsruhe<br />
hat für das Projekt Regional-Stadtbahn Neckar-Alb<br />
einen Wert von 1,1 ergeben. Die<br />
Überarbeitung wurde nach der Ablehnung<br />
der Innenstadtstrecke in Tübingen im Rahmen<br />
eines Bürgerentscheides notwendig.<br />
Im Mai beschloss der Tübinger Kreistag,<br />
sich mit 37,5 Prozent an den Planungs- und<br />
Baukosten der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb<br />
auf Tübinger Gemarkung zu beteiligen.<br />
Das bedeutet knapp 5 Mio. Euro<br />
weniger Kosten für die Stadt.<br />
Würzburg<br />
Bis Mitte <strong>2023</strong> läuft in Würzburg die sogenannte<br />
»Standardisierte Bewertung« für<br />
die geplante Straßenbahnstrecke Richtung<br />
Frauenland und Hubland. Auch die Ausschreibung<br />
der Bauleistung wird zwischen<br />
Ende <strong>2023</strong> und Mitte 2024 folgen. Die eigentlichen<br />
Bauarbeiten an der neuen Trasse<br />
sollen Ende 2024 beginnen.<br />
Das geplante Regional-Stadtbahn Neckar-Alb, die Innenstadtstrecke in Tübingen wurde allerdings in<br />
einem Bürgerentscheid abgelehnt.<br />
Grafik: Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb<br />
Schule Fahrland<br />
Nedlitz<br />
Fahrlander<br />
See<br />
Campus Fachhochschule<br />
Am Upstall<br />
Eisbergstücke<br />
Volkspark<br />
Weißer See<br />
Fahrland<br />
Neu Fahrland<br />
Rote<br />
Kaserne<br />
Krampnitz-<br />
West<br />
Die geplante Streckenführung zur Anbindung von Hubland und Frauenland an die Würzburger Innenstadt.<br />
Grafik: Würzburger Versorgungs- und<br />
Kartendaten: © OpenStreetMap, Kartografie und Gestaltung: © Baumgardt Consultants, www.baumgardt-online.de<br />
Verkehrs-GmbH<br />
Krampnitz-<br />
Mitte<br />
Bassewitz<br />
Heinrich-Heine-Weg<br />
Insel Neu Fahrland<br />
Campus<br />
Jungfernsee<br />
Krampnitz<br />
Krampnitz-Ost<br />
Hannoversche Str.<br />
Jungfernsee<br />
In Potsdam wurde kürzlich die genaue Trasse für die geplante Neubaustrecke nach Krampnitz festgelegt.<br />
Grafik: ViP Verkehrsbetrieb in Potsdam GmbH<br />
Mainfranken Theater / Residenz<br />
Ottostraße<br />
Südbahnhof<br />
Wittelsbacherplatz<br />
Frauenlandplatz<br />
Kartendaten: © OpenStreetMap, Kartografie und Gestaltung: © Baumgardt Consultants, www.baumgardt-online.de; Stand: 02/2021 MD-V hf / MD-F jp<br />
Holzbühlweg<br />
Campus Hubland Nord<br />
Campus Hubland Süd<br />
Eschenallee<br />
Hubland<br />
Washington<br />
Street<br />
1
16<br />
Personennahverkehrssysteme <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Die modulare Bauweise wie auch der emissionsarme Betrieb des<br />
»TSB« bieten eine optimale Lösung als Personennahverkehrssystem.<br />
Bilder: Max Bögl<br />
Magnetschwebebahn aus Deutschland<br />
Mit einer neuentwickelten Magnetbahn liefert die Firmengruppe Max Bögl einen wichtigen Baustein zur Mobilitätswende.<br />
Das Transport System Bögl (»TSB«) ist emissionsarm, verursacht so gut wie keine Geräusche und<br />
ist durch eine flexible und modulare Bauweise auch in dichtbesiedelten Städten realisierbar. Eine zukunftsweisende<br />
Ergänzung zu bestehenden Systemen für einen multimodalen Personen- und Gütertransport.<br />
Dieser Beitrag basiert auf Unterlagen der:<br />
Firmengruppe Max Bögl<br />
92369 Sengenthal<br />
www.max-boegl.de<br />
Der vollautomatisierte Fahrbetrieb, erzeugt<br />
nahezu keine Lärm-, CO2- oder<br />
Feinstaubemissionen und bietet eine bedarfsorientierte<br />
Lösung mit flexiblen Taktzeiten.<br />
Diese Vorteile bescheinigten auch<br />
die Gutachter dem Transport System Bögl<br />
(»TSB«) in der Machbarkeitsstudie des<br />
Bundesministeriums für Digitales und Verkehr<br />
(BMDV) vom Dezember 2021.<br />
»Durch die von uns verwendete Magnetschwebetechnologie<br />
entsteht weder<br />
beim Fahren noch beim Bremsen Reibung<br />
zwischen Fahrzeug und Schiene, dadurch<br />
ist das System extrem leise und verschleißarm«,<br />
erklärt Dr. Bert Zamzow, Zentralbereichsleiter<br />
TSB bei Max Bögl, und führt<br />
aus: »Für die Anwendung in Städten<br />
spricht auch die Ästhetik und Flexibilität.<br />
Wir kommen ohne Oberleitung aus und<br />
können das System mit einem schlanken,<br />
lichtdurchlässigen Fahrweg je nach Situation<br />
aufgeständert, ebenerdig und auch<br />
in Tunnelbauweise realisieren.«<br />
Virtuelle Präsentation<br />
auf Messe InnoTrans 2022<br />
In 2022 präsentierte die Firmengruppe<br />
Max Bögl das innovative Verkehrssystem<br />
auf der Fachmesse InnoTrans in Berlin.<br />
Die Besucherinnen und Besucher konnten<br />
sich in einer Augmented-Reality Installation<br />
einen realitätsnahen Eindruck davon<br />
verschaffen, wie die Zukunft des Personen-<br />
und Güterverkehrs mit der emissionsarmen<br />
Technologie realisiert werden<br />
kann. Eine Liveschaltung zur Teststrecke<br />
im oberpfälzischen Sengenthal zeigte den<br />
Durch die Vorfertigung des Fahrwegs unter Verwendung des Umweltbetons<br />
Bögl kann der Bau der nötigen Infrastruktur schnell, wirtschaftlich,<br />
nachhaltig und aus einer Hand erfolgen.<br />
»TSB Cargo« steht für den den effizienten und umweltschonenden Transport<br />
von Containern. Statt einer Kabine für den Personenverkehr wird auf<br />
das Antriebs- und Schwebemodul ein Container-Tragrahmen montiert.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Personennahverkehrssysteme<br />
17<br />
Messebesuchern das Transport System<br />
Bögl parallel im realen Einsatz. Mit seinen<br />
digitalen Planungswerkzeugen ist der<br />
Hersteller in der Lage das »TSB« in frühen<br />
Planungsphasen bereits in realen städtischen<br />
und ländlichen Räumen zu visualisieren<br />
und auch zu animieren. Über die<br />
Liveschaltung zur Teststrecke konnte man<br />
sich auf der Messe selbst von der Einsatzfähigkeit<br />
des Systems überzeugen.<br />
Teststrecken in Deutschland und<br />
China erfolgreich in Betrieb<br />
Die Teststrecke am Firmenhauptsitz Sengenthal<br />
ist 850 Meter lang und bietet<br />
alle in der Praxis relevanten Funktionen<br />
inklusive Wartungszentrum und Weiche.<br />
Eine weitere 3,5 Kilometer lange Demonstrationsstrecke<br />
wurde im chinesischen<br />
Chengdu realisiert. Dort fährt das Nahverkehrssystem<br />
im Demonstrationsbetrieb<br />
und erreichte bereits eine Geschwindigkeit<br />
von 169 km/h auf dieser Strecke. Die<br />
Anwendungsfälle werden auch dort im<br />
Nahverkehrsbereich liegen. Die Vermarktung<br />
in China übernimmt ein lokaler Partner<br />
mit dem Max Bögl einen Lizenzvertrag<br />
schloss. Teil dieser Vereinbarung war der<br />
Bau der Demonstrationsstrecke, die in modularer<br />
Bauweise am Hauptsitz von Max<br />
Bögl in Sengenthal vorgefertigt und per<br />
Bahn in über 650 Containern in die chinesische<br />
Metropole transportiert wurde.<br />
Max Bögl begleitete den Aufbau vor Ort<br />
und unterstützte bei der Inbetriebnahme<br />
des Fahrzeugs, welches ebenfalls in Sengenthal<br />
produziert wurde. Ein weiteres<br />
Fahrzeug, welches der chinesische Partner<br />
nach den von Max Bögl zur Verfügung<br />
gestellten Unterlagen, und den lokalen<br />
Anforderungen produziert hat, absolvierte<br />
erfolgreiche Testfahrten mit über 120<br />
km/h.<br />
Schwebebahntechnologie für<br />
den Personennahverkehr<br />
Das System wird seit mehreren Jahren auf der Teststrecke in Sengenthal erprobt und hat bereits vom<br />
Eisenbahn-Bundesamt die Zusicherung zur Zulassungsfähigkeit erhalten.<br />
Mit dem Ziel eine zukunftsorientierte Nahverkehrslösung<br />
für den urbanen Raum<br />
aber auch für die Anbindung des ländlichen<br />
Raumes an die Zentren anzubieten,<br />
arbeiten die Entwickler und Ingenieure<br />
der Firmengruppe Max Bögl seit 2010 am<br />
Transport System Bögl, finanziert wurde<br />
die Entwicklung aus eigenen Mitteln.<br />
Das Einsatzgebiet liegt zwischen einem<br />
und 50 Kilometern, bei einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von bis zu 150 Stundenkilometern.<br />
Die Fahrzeuglänge im Personentransport<br />
kann bedarfsorientiert zwischen<br />
zwei Sektionen (24 m Länge) und sechs<br />
Sektionen (72 m Länge) liegen und damit<br />
bis zu 762 Fahrgäste pro Fahrt transportieren.<br />
Durch die minimale Taktfolgezeit von<br />
80 Sekunden kann das TSB auf diese Weise<br />
bis zu 35.000 Personen pro Stunde und<br />
Richtung bewegen.<br />
Der Fahrweg besteht aus Betonfertigteilen,<br />
möglich sind kleine Kurvenradien<br />
bis zu 45 Metern und Steigungen von bis<br />
zu zehn Prozent. Dadurch kann nahezu<br />
in allen Verkehrskorridoren trassiert und<br />
Geländesteigungen größtenteils ohne<br />
Tunnelbauwerke bewältigt werden. Das<br />
System kann aufgeständert, ebenerdig<br />
oder unterirdisch in den urbanen Raum<br />
integriert werden. Im Unterschied zu anderen<br />
Magnetschwebebahnsystemen, wie<br />
dem Transrapid, verwendet das TSB einen<br />
sogenannten Kurzstator-Linearantrieb,<br />
wodurch im Fahrweg lediglich passive<br />
Komponenten verbaut sind. Alle aktiven<br />
Komponenten der Schwebe- und Antriebstechnologie<br />
sind im Fahrzeug selbst<br />
integriert. Dadurch wird die Infrastruktur<br />
wesentlich einfacher, kostengünstiger und<br />
effizienter im Bau und in der Wartung.<br />
Das BMDV verglich in seiner »Machbarkeitsstudie<br />
zum Einsatz alternativer Verkehrssysteme<br />
im spurgeführten ÖPNV«<br />
vom Dezember 2021 das »TSB« mit konventionellen<br />
Systemen und begutachtete<br />
dabei technische, wirtschaftliche, ökologische<br />
und rechtliche Ebenen. Es bescheinigte<br />
dem TSB die Abdeckung aller Anwendungsfälle<br />
von Straßen-, U- und S-Bahnen.<br />
Auch der Einsatz der innovativen Technologie<br />
für Verlängerungen bestehender<br />
ÖPNV-Linien und Tangentialverbindungen<br />
zwischen diesen wurde positiv bewertet.<br />
Die Studie hat weiterhin ergeben, dass die<br />
Investitionskosten auf dem Niveau einer<br />
Straßenbahn und weit unter den Aufwänden<br />
von U- und S-Bahnen liegen. Durch den<br />
berührungsfreien und somit verschleißarmen<br />
Fahrbetrieb ergeben sich über den<br />
Lebenszyklus des Systems wirtschaftliche<br />
Vorteile durch geringere Betriebs- und Instandhaltungskosten.<br />
»Die Studie belegt<br />
das große Potential des »TSB«. Ein entscheidendes<br />
Plus unseres Systems ist außerdem<br />
seine kurze Realisierungszeit: von<br />
Projektstart bis zur Ausführung benötigen<br />
wir aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades<br />
und der modularen Bauweise lediglich<br />
zwei Jahre ab Baubeginn. Unsere Kunden<br />
profitieren davon, dass wir alles aus einer<br />
Hand liefern und die Verantwortung für<br />
die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems<br />
übernehmen«, erläutert Dr. Bert Zamzow.<br />
Auch für effizienten und emissionsarmen<br />
Gütertransport<br />
Eine weitere Demonstrationsstrecke für<br />
den Gütertransport wurde im Hamburger<br />
Hafen im Jahr 2021 innerhalb von nur 4<br />
Monaten errichtet und in Betrieb genommen.<br />
Neben Personen können auch Güter<br />
mit der Technologie emissionsarm und<br />
bedarfsorientiert transportiert werden.<br />
Dabei soll nicht der klassische Bahnverkehr<br />
mit langen Zugeinheiten und großen<br />
Distanzen ersetzt, sondern eine nachhaltige<br />
Alternative zum Lkw im Einzelcontainertransport<br />
bereitgestellt werden. Mit<br />
dem »TSB Cargo« lassen sich Container<br />
vollautomatisiert und emissionsarm auf<br />
platzsparend aufgeständerten Trassen<br />
transportieren. Damit sind Kapazitäten<br />
von 180 Container pro Stunde möglich um<br />
die Straßeninfrastrukturen in den Städten,<br />
Häfen und größeren Logistikhubs zu entlasten.<br />
Neben der Feinverteilung zwischen<br />
den Hafenterminals steht auch die Anbindung<br />
von Hinterland Off-Docks im Fokus,<br />
um die sogenannte »letzte Meile« für den<br />
Lkw-Verkehr noch effizienter zu gestalten<br />
und bereits vor den Häfen abzufangen.<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten des »TSB<br />
Cargo« werden derzeit gemeinsam mit der<br />
Hamburg Port Authority in einer Studie<br />
untersucht.<br />
Weitere Projektplanungen<br />
in <strong>2023</strong><br />
In der Studie des BMDV wurde ein Anwendungsfall<br />
am Flughafen München als<br />
interner Ringverkehr zwischen Parkhäusern,<br />
Bürogebäuden und Terminals untersucht.<br />
Weitere Projektideen für das »TSB«<br />
im Personen- und Güterverkehr bestehen<br />
außerdem in Nordrhein-Westfalen, Berlin<br />
und Schleswig-Holstein.<br />
1
18<br />
Unterwegs per Bahn<br />
Wo ist die Bierflasche und was soll das? Das ist hier die Frage. Und das ist der Zusammenhang: Am 1. April <strong>2023</strong> (ohne Scherz) gab’s beim Nebengebäude<br />
des SBB-Bahnhofs in Etzwillen nahe Stein am Rhein ein kreatives Eröffnungsfest. Lokführer Christian R. Frauenknecht hatte das Gebäude total renoviert<br />
und darin eine umfangreiche Bibliothek mit Kleinkino eingerichtet. Der »Güterzug« im Modell hätte den Gästen das Bier direkt an die Festtische bringen<br />
sollen, was leider dem Regen zum Opfer fiel.<br />
Bilder: Johannes von Arx<br />
Die Bahn ist zum Reisen da,<br />
ist bunt – und sie bietet allerhand anderes<br />
Was gibt es Schöneres, als sich in einem Speisewagen mit Speis und Trank bedienen zu lassen, die Landschaft<br />
vorbeihuschen zu sehen, Bekannte zu treffen, neue Menschen kennenzulernen? Und wer weiß, wie viele<br />
Unbekannte sich zum ersten Mal erblickten und in der Folge zu Paaren verschweißt wurden? Klavierklänge<br />
aus den Nischen größerer Bahnhöfe, Fahrradkuriere an Dienstabteilen auf Bahnsteigen, Kinderabteile in<br />
Fernzügen sind längst nicht mehr ungewohnt. Aber gelegentlich geschieht auch gänzlich Überraschendes<br />
unterwegs. Die Reisebahn mausert sich zur Multifunktionsbahn. Eine Entdeckungsreise.<br />
Autor:<br />
Johannes von Arx<br />
Freier Fachjournalist<br />
www.johannesva.ch<br />
Schauplatz Bahnhof Winterthur Anfang<br />
der 1980er-Jahre: Ein ca. 40-Jähriger eilt<br />
keuchend die Treppe zum Bahnsteig<br />
hoch, rechterhand sein Fahrrad tragend.<br />
Oben pedalt er dem Gepäckwagen zu,<br />
wo man damals noch sein Rad durch die<br />
offene Schiebetüre auf die Ladefläche<br />
einladen konnte. In diesem Moment beginnt<br />
der Zug nach Zürich anzurollen. Es<br />
ist der letzte an diesem Abend, also hievt<br />
der Radler kurzentschlossen sein Velo mit<br />
einem Schwung hinein, umklammert im<br />
folgenden Wagen wie ein Bähnler die Haltestangen,<br />
hüpft aufs Trittbrett, öffnet die<br />
Türe und – schwupps – verschwindet er<br />
drinnen. Diese abenteuerlich anmutende<br />
Form des Velo-Selbstverlads ist definitiv<br />
ausgestorben. Allein schon deswegen,<br />
weil nicht nur die Gepäckwagen, sondern<br />
auch freistehende Trittbretter aus den Zügen<br />
verschwunden sind. Mittlerweile finden<br />
die Velos Platz an speziell hergerichteten<br />
Stellplätzen (vgl. <strong>RegioTrans</strong> 2020<br />
Seite 8: »Freie Fahrt den Fahrrädern«).<br />
Rückblende auf eine Begegnung, die in<br />
der schweizerischen Gewerkschaftszeitung<br />
»Arbeit und Verkehr« 2004 erschienen<br />
ist unter dem Titel:<br />
»Der Gepäckwagen, die<br />
Klarinette und das Bike«<br />
Manche wandern durch den ganzen<br />
Zug, um in einem leeren Abteil Ruhe<br />
zu finden, andere gesellen sich zu den<br />
Kontaktfreudigen im Speisewagen. Martha<br />
Rüfli sucht sich die raren Züge mit<br />
Gepäckwagen aus. Nachdem sie ihren<br />
Drahtesel eingeladen hat, entnimmt sie<br />
ihrem schwarzen Koffer ein Instrument<br />
mit vielen Klappen, setzt das Mundstück<br />
auf. Alsbald ist der Gepäckwagen umfunktioniert<br />
zu einem Übungsraum, in<br />
welchem die Musikstudentin sicherlich<br />
keine Nachbarn stört. Aber der ebenfalls
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Unterwegs per Bahn 19<br />
1<br />
Bereicherung am Bahnhof: Weitherum standen in den letzten Jahren Klaviere<br />
in einer Ecke. Sie wurden recht rege benutz wie hier in Aarau Anfang<br />
Januar 2019.<br />
Velokuriere gehören heute zum Alltag am Bahnhof: Rasch hin zum Wagen<br />
mit Dienstabteil, Ein- Ausladen – und weg.<br />
bikende Journalist erkennt sofort den<br />
souveränen klanglichen Ausdruck der<br />
Klarinettistin. Und sie bestätigt: »Ich fahre<br />
mehrmals pro Woche nach Biel und Bern<br />
ins Konservatorium, wo ich den letzten<br />
Schliff erhalte.«<br />
Und wie reagiert das Zugpersonal? »Diese<br />
ungewöhnliche Tätigkeit akzeptiert man<br />
in der überwiegenden Zahl der Übungsstunden<br />
mit einer Mischung aus Verwunderung<br />
und Heiterkeit«, freut sich Martha,<br />
»bloß einige wenige dachten vorab<br />
an meine Sicherheit und ans Reglement,<br />
sodass ich die Klarinette wieder einpacken<br />
musste.« Viel mehr Sorgen bereitet<br />
der Musikerin der Umstand, dass immer<br />
weniger Züge Gepäckwagen mitführten.<br />
So musste sie in der Not schon zwischen<br />
Zürich und Bülach pendeln, um musizieren<br />
zu können. »Immerhin, mein Studium<br />
geht langsam zu Ende, und dann werde<br />
ich ohnehin häufiger im Konzertsaal als<br />
im Gepäckwagen anzutreffen sein.«<br />
Viel weniger Hemmung legten drei Jugendliche<br />
im Dezember 2018 an den Tag<br />
und sagten zur S 29 von Thurbo (Tochter<br />
der SBB in der Nordostschweiz für den<br />
Regionalverkehr) von Stein am Rhein<br />
nach Winterthur:<br />
»Wir sind auch ein Spielsalon«<br />
Sie steigen in Ossingen zwischen Stein am<br />
Rhein und Winterthur mit einem klapprigen<br />
Nebengeräusch ein. Im Nu steht ein<br />
kleines Tischchen mitten auf der Mehrzweckplattform.<br />
Stephanie, Thomas und<br />
Dominik spannen das Netzchen quer auf<br />
die Platte und sogleich springt das Bällchen<br />
munter hin und her – erstaunlicherweise<br />
meist flink zurückgepusht vom<br />
jeweiligen Spieler. Auch wenn es mal auf<br />
dem Fußboden landet, geht das Pingpong<br />
weiter. Hält der Zug, achten sie sorgsam<br />
darauf, dass die Zusteigenden problemlos<br />
am Spieltisch mit der Aufschrift »Love Your<br />
Neighbour« vorbeikommen. Die derart<br />
Überraschten werfen einen schmunzelnden<br />
Blick auf die nicht alltägliche Szene<br />
und suchen ihren Platz. Aber ist es nicht<br />
wahnsinnig schwierig, das Bällchen zu<br />
treffen in einem ruckelnden Zug? Dominik<br />
liest die Frage von der Stirn des Fotografen<br />
ab: »Möchtest du auch einmal…?« Er mag,<br />
ergreift wenig hoffnungsvoll den Schläger<br />
und ist überrascht, dass er es doch schafft,<br />
etwa die Hälfte der dahergeflogenen Bällchen<br />
zurückzuspielen, nicht eben elegant,<br />
aber immerhin. Tatsächlich erscheint es<br />
schwieriger als es aussieht. Schlingert der<br />
Zug über Weichen und durch Kurven oder<br />
beschleunigt/bremst er, gilt es, zusätzlich<br />
die Bodenhaftung zu halten – eine gute<br />
Gleichgewichtsübung. Man stelle sich so<br />
ein spaßmachendes Pingpong in einem<br />
stinknormalen Auto vor! Vielleicht wirbt<br />
bald einmal ein wahrhaft zugkräftiger<br />
Slogan für die Bahn: »Wir sind auch ein<br />
Spielsalon.«<br />
An Volksfesten gibt’s immer fantasievollere Ballone zu kaufen. Meistens<br />
reisen sie dann auf der Heimfahrt mit wie hier. Ob der Dalmatiner und das<br />
Ross auch die Durchsage beachten?<br />
Das gab es einst noch: Gepäckwagen für Koffer, Fahrräder – und auch einmal<br />
für die Klarinettistin, die sich hier fremdstörungsfrei auf ihr Diplom<br />
vorbereitet.
20<br />
Unterwegs per Bahn <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrgäste lesen, schlafen, diskutieren – oder machen ihre Spielleidenschaft zur Attraktion für die Mitreisenden.<br />
Wie das Pingpongtischchen verfügte auch<br />
etwas anderes über vier Beine, das am 26.<br />
Februar <strong>2023</strong> in eine S-Bahn – ebenfalls<br />
von Thurbo – gehievt wurde. Zwei Unterschiede:<br />
Um das Hundertfache schwerer…<br />
... und erst noch lebendig:<br />
eine Kuh<br />
Es ist der Zug von St. Gallen nach Rorschach<br />
am Bodensee. Die Ostschweiz ist<br />
vornehmlich ländlich, so finden hier immer<br />
auch Viehschauen statt. Von einer solchen<br />
zogen einige junge Männer mit ihrer ausgewachsenen<br />
Kuh heim. Da nicht promillefrei,<br />
wählten sie für eine kurze Strecke über<br />
drei Haltestellen das sicherere Verkehrsmittel<br />
Bahn. Wie Regionalmedien berichteten,<br />
hätten die Leute wohlweislich daran gedacht,<br />
dass das Tier nicht ganz durch die<br />
WC-Türe passe und hätten darum Besen<br />
und Eimer mitgebracht. Dem Lokführer<br />
konnte der ungewöhnliche Fahrgast nicht<br />
entgehen, er erkannte indessen keine besondere<br />
Gefahr und fuhr – auch mit Blick<br />
auf den Fahrplan – los. Er war zuvor auch<br />
durch die Leitstelle von Thurbo informiert<br />
worden, dass an der Haltestelle St. Gallen<br />
St. Fiden Leute mit einer Kuh stehen würden.<br />
Währenddessen das Veterinäramt die<br />
Sache nicht ganz so locker beurteilte, nahm<br />
Thurbo den ungewöhnlichen Zwischenfall<br />
mit Humor, sprach der Reisegruppe gar ein<br />
Kompliment aus für die Vorsorge, hoffte<br />
aber, dass wenigstens eine gültige Fahrkarte<br />
gelöst worden sei. Eine? Das Tier beanspruchte<br />
ja wohl gleich mehrfachen Raum<br />
als für Menschen, wenngleich auch keine<br />
Sitzplätze. Wie auch immer, Thurbo setzte<br />
auf Gnade vor Recht und verzichtete auf<br />
eine Anzeige. Hier ein Link zu einem Video<br />
dazu: https://www.fm1today.ch/schweiz/<br />
maennergruppe-zerrt-kuh-in-thurbo-zugund-faehrt-nach-hause-150294724.<br />
Nach<br />
unserer Fahrt durch so viele Bahnabenteuer<br />
ist Entspannung angesagt.<br />
Wo gibt es diese besser als im<br />
Speisewagen?<br />
Diesen Genuss gönne auch ich mir öfters,<br />
steuere also in Zürich den Wagen<br />
mit dem Symbol Messer und Gabel gekreuzt<br />
an, streife auf dem Bahnsteig kurz<br />
ein Gesicht, das mir irgendwie bekannt<br />
vorkommt. Doch hinein, suche mir einen<br />
Platz mit meinem Rucksack – und da blicken<br />
wir uns plötzlich direkt an. Stirnrunzeln<br />
auf beiden Gesichtern. Das kann nun<br />
wirklich kein Missverständnis mehr sein.<br />
»Woher kennen wir uns?« Es stellt sich heraus,<br />
dass die letzten Begegnungen vielleicht<br />
vor fünfzehn Jahren stattfanden<br />
– bei Anlässen des Verbandes des Öffentlichen<br />
Verkehrs der Schweiz VÖV.<br />
»Ich war der Direktor der Bodensee-<br />
Toggenburgbahn, Walter Dietz«.<br />
»Und ich war da jeweils als Journalist<br />
dabei.« Herr Dietz lädt zum halben<br />
Weißen ein, man stößt an: »Ich bin<br />
der Walter«, »Ich bin der Johannes«.<br />
Walter ist reich an Erinnerungen<br />
und um Worte nicht verlegen, erzählt<br />
von seinen Bemühungen um<br />
eine Betriebsgemeinschaft der<br />
damaligen Bahnen BT, Mittelthurgaubahn<br />
MThB, der Frauenfeld-<br />
Wil-Bahn FW und der SBB sowie<br />
vom rasanten Fortschritt in der<br />
Lokomotiventechnik. Und dann<br />
erinnert er sich an eine frühere<br />
Begegnung in einem Speisewagen:<br />
»An Neujahr 1955 durchstreifte<br />
ein Herr im IC St. Gallen–<br />
Zürich den Wagen, um einen<br />
Platz fürs Frühstück zu suchen.«<br />
Ich saß allein zuhinterst, er<br />
musterte mich in meinem traditionellen<br />
Business-Anzug, fragte, ob er sich zu mir<br />
setzen dürfe. »Ich bat ihn höflich, bei mir<br />
Platz zu nehmen.« Nach einer Weile der<br />
Ruhe begann er von seiner Liebe zum<br />
Reisen mit der Bahn zu schwärmen: »On<br />
the train you relax, you have a chance<br />
to connect with people, as we are doing<br />
now. This is an asset that cannot be<br />
measuered in dollars and cents.« Walter<br />
weiter: »Wir tauschten die Visitenkarten<br />
aus, mein Mitreisender outete sich auf<br />
diese Weise als Journalist der ›International<br />
Railway Traveller‹«. Er habe ihn kurz<br />
vor dem Aussteigen fotografiert – »und<br />
prompt erschien dann ein Beitrag in seiner<br />
Zeitung über diese spontane Begegnung.«<br />
Dieser gleichsam »doppelspurigen« Geschichte<br />
aus der Welt der Speisewagen<br />
könnte man unzählige weitere anfügen.<br />
Erstaunlich, dass es noch kein Buch gibt<br />
allein zu diesem Thema. Eine ganz besondere<br />
kann Franz Stainhauser erzählen.<br />
Dies auf Seite 21.<br />
Ja, und dann wäre noch die Sache mit<br />
der Eingangsgeschichte in Winterthur.<br />
Höchste Eisenbahn für ein »Geständnis«:<br />
Das war der Verfasser dieser Zeilen! Als<br />
mildernden Umstand darf er immerhin<br />
anführen, dass damals rasant beschleunigende<br />
Triebzüge noch in weiter Ferne<br />
lagen. Namentlich die Nahverkehrszüge<br />
fuhren gemächlich an, da nicht eingebunden<br />
in einen engen Taktfahrplan. Somit<br />
wickelte sich die Sache gleichsam in<br />
Zeitlupe und sportlich ab. Heute nehme<br />
ich es generell lockerer – eben im Speisewagen.<br />
<br />
Begegnungen und Geschichten im Speisewagen.<br />
Hier der begeistere Speisewagenreisende<br />
und frühere Bahndirektor Walter Dietz in der<br />
Ostschweiz.
Porträt 21<br />
Auch mit 87 ist Franz Stainhauser noch immer mit seiner Bahn verbunden wie hier im Bahnhof Olten.<br />
<br />
Bilder: Johannes von Arx<br />
Franz Stainhauser:<br />
»Eine Sekunde zwischen<br />
Leben und Tod«<br />
In unserem Beitrag auf Seite 18 erfahren wir hautnah, wie in den Bahnen<br />
sonderbare Begegnungen, ja Freundschaften, zustande kommen<br />
können. Ein dramatisches Ereignis im TEE Bavaria München–Zürich vor<br />
52 Jahren verschweißt einen wahren Diener und seine Helfer zur lebenslangen<br />
Freundschaft.<br />
Autor:<br />
Johannes von Arx<br />
Freier Fachjournalist<br />
www.johannesva.ch<br />
Auf zahlreichen Medienfahrten im Panoramawagen<br />
der SBB kredenzte Speisewagen-Oberkellner<br />
Franz Stainhauser nach<br />
seiner Pension formvollendet den Apérowein,<br />
bediente die Gäste in Frack und Zylinder<br />
nach alter Schule, erfüllte diskret Wünsche<br />
der Gäste. Bei einem solchen Anlass<br />
schlich der Schreibende ins Dienstabteil,<br />
fragte den Herrn scheu, ob er auch für sich<br />
selbst ein Glas einschenken möge, ich würde<br />
mich freuen, mit ihm anzustossen. »Ich<br />
bin der Franz«, »und ich der Johannes«. In<br />
der Folge durfte ich Franz für geschäftliche<br />
wie private Anlässe engagieren. Natürlich<br />
immer auch in Zügen, wo er in einer ganz<br />
gewöhnlichen S-Bahn zur Überraschung<br />
aller mit weißen Handschuhen einen Apéro<br />
servierte. Einmal bereicherte gar ein<br />
Folklore-Geiger live so einen Geburtstagsanlass.<br />
Engagiert, zuvorkommend, erfahren und<br />
sprachengewandt avancierte er zum Oberkellner<br />
im Transeuropa-Express TEE, dem<br />
Orient-Express sowie in Extrazügen. Dass<br />
der mittlerweile 87-Jährige noch unter den<br />
Lebenden weilt, hat er einem glücklichen<br />
Zufall zu verdanken, währenddessen beim<br />
Eisenbahnunglück viele andere Fahrgäste<br />
und das meiste Personal im Speisewagen<br />
des entgleisten Zugs ums Leben kamen,<br />
28, oder schwer verletzt wurden. Ursache<br />
war der Herzinfarkt des Lokführers. Zu allem<br />
Unglück fuhr wenig später noch ein<br />
Schienenbus auf die Trümmer des TEE auf,<br />
wobei neun Kinder starben.<br />
Erinnerungen ein halbes<br />
Jahrhundert später<br />
Ende Juni <strong>2023</strong> im traditionsreichen Bahnhofbüffet<br />
Olten, das wie eine Insel zwischen<br />
den Gleisen 4 und 7 liegt, also nur<br />
durch die beiden Unterführungen zu Fuss<br />
erreichbar ist: perfekter Ausgangspunkt für<br />
Trainspotter. Franz Stainhauser, er wie der<br />
Journalist sind Oltner, blickt, gut dokumentiert<br />
mit unmittelbar nach der Katastrophe<br />
erschienenen Zeitungsberichten, zurück.<br />
Es ist der 9. Februar 1971, als der »Bavaria<br />
56« um 18.44 Uhr pünktlich den – längst<br />
stillgelegten – bayrischen Lokalbahnhof<br />
Airtrang passiert. Im Speisewagen ist die<br />
Stimmung beim Abendessen aufgeräumt.<br />
Doch der damals 34-Jährige realisiert,<br />
dass der TEE kurz vor der nächsten Kurve<br />
schon längst hätte sein Tempo drosseln<br />
müssen. »Glücklicherweise war ich genau<br />
in dem Augenblick im Office und erinnerte<br />
mich an den Rat eines Kollegen.«<br />
Der hatte ihm einst eingetrichtert: »Der<br />
sicherste Ort bei nahendem Unheil ist das<br />
Auch im Pensionsalter bleibt Franz Stainhauser <br />
der leidenschaftliche Kellner, wie hier an einem<br />
privaten Geburtstagsanlass. Mathias unterhält<br />
auf seiner Geige die Gäste.<br />
Office des Speisewagens, weil hier der Boden<br />
über den Drehgestellen verstärkt ist.<br />
Und du musst dich sofort auf den Boden<br />
legen.« Wäre Franz Stainhauser ein paar<br />
Sekunden vorher oder nachher am Bedienen<br />
gewesen, »dann wäre ich sicherlich<br />
nicht ohne schwere Verletzungen davongekommen,<br />
denn ein Kollege und Speisewagengäste<br />
wurden durch die zerbrochenen<br />
Fenster hinausgeschleudert, unter<br />
dem umgestürzten Wagen erdrückt und<br />
getötet.«<br />
Direkt neben ihm steht Petro am Spültisch.<br />
Stainhauser packt seinen Kollegen unsanft,<br />
wirft ihn zu Boden und legt sich über ihn.<br />
Die Blitzaktion bewahrt diesen gänzlich<br />
vor Verletzungen. »Ich selbst wurde mit<br />
Flaschen aus dem aufgesprungenen Kühlschrank<br />
übersät, aber unter diesen dramatischen<br />
Umständen war ein fast abgetrennter<br />
Finger schon fast das kleinste Übel.«<br />
Trümmer, erste Hilfe – und dann eine<br />
Freundschaft<br />
Nach und nach können sich die beiden in<br />
Dunkelheit aus der misslichen Situation befreien,<br />
kriechen aus dem in einem Graben<br />
liegenden Speisewagen in die kalte, verschneite<br />
Nacht hinaus, tasten sich zu einer<br />
Käserei vor, deren Bewohner schon andere<br />
Zugpassagiere betreuen. Hier informiert<br />
ein ebenfalls heil gebliebener Geschäftsmann<br />
mit seinem Funktelefon die SBB<br />
und ruft Stainhausers Frau an, er sei relativ<br />
heil davongekommen. Dieser kommt<br />
später ins Spital, wo der Finger angenäht<br />
wird. »Zu meiner grossen Überraschung<br />
besucht mich Tage später die Frau aus der<br />
Käserei, wir sprechen über das Erlebte und<br />
tauschen die Adressen aus.« So bleibt der<br />
Kontakt zu dieser Familie erhalten. »Wir<br />
wurden zu guten Freunden, besuchen uns<br />
seither gegenseitig regelmässig.« Auf viel<br />
dramatischere Weise kann eine Freundschaft<br />
kaum begründet werden.<br />
Einen Franz Stainhauser auf dem Schaukelstuhl<br />
kann man sich nicht vorstellen. Er<br />
dient weiter aushilfsweise bei der SBB wie<br />
privat und lässt sein Talent zum Reparieren<br />
von Velos zum Zug kommen. Diese besorgt<br />
er sich bei Liquidationen und verkauft sie<br />
dann funktionstüchtig und in neuem Glanz<br />
gleich selbst auf einem Flohmarkt in Olten.<br />
Was für eine erfüllende Lebensgeschichte!<br />
1
22 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Produkt-Infos<br />
Mini- und Midibusse<br />
»Altas Cityline Electric«, batterieelektrischer Minibus (Bild: HJB Bodechtel).<br />
Innenraum des »Altas Cityline Electric« (Bild: HJB Bodechtel).<br />
HJB Vertriebs GmbH<br />
72581 Dettingen-Erms<br />
Die Firma HJB Vertriebs GmbH ist auf den<br />
Handel und Verkauf von Kleinbussen im<br />
Segment von 8 bis 40 Plätzen spezialisiert.<br />
Partner für die Produktion der Kleinbusse<br />
sind die Firmen ALTAS (Litauen) und Irmaos<br />
Mota (Portugal). Von ALTAS werden bis<br />
zu 500 Kleinbusse (Basis Mercedes-Benz<br />
Sprinter) pro Jahr gefertigt. Bei Irmaos<br />
Mota sind es etwa 50 Stück (Basis IVE-<br />
CO Daily) im Jahr. Bei den meist verkauften<br />
Bussen handelt es sich um die Typen<br />
Sprinter »Cityline« als kleinen Linienbus<br />
und den Sprinter »Tourline« als kleinen Luxus-Reisebus.<br />
Den Sprinter »Cityline« gibt<br />
es in den Ausführungen als Mittelniederflurfahrzeug<br />
oder als Heckniederflurbus.<br />
Die Türanordnung beim Mittelniederflurbus<br />
ist vorne mit doppeltbreiter und hinten<br />
einfachbreiter Ausstattung. Je nach<br />
Ausstattung können 13 bis 16 Fahrgastsitze<br />
und 5 bis 7 Stehplätze angeboten<br />
werden. Die Sitzplätze können wahlweise<br />
als City-Schale oder in hochfester Ausführung<br />
geordert werden. Klimaanlage und<br />
MAN »TGE City« Niederflurkleinbus mit Euro-6-Dieselmotor (Bild: MAN Truck & Bus S.E.).<br />
Konvektorenheizung sind ebenso vorhanden.<br />
Fahrtzielaußenanzeigen sowie<br />
modernstes Infotainment (innen) finden<br />
sich ebenso auf der Ausstattungsliste. Für<br />
den Service und Kundendienst stehen HJB<br />
drei Partnerfirmen zur Verfügung. Kunden<br />
für den Sprinter »Cityline« sind u. a. die Firmen<br />
Transdev Alpina Rhein-Main sowie<br />
FRABUS in Frankfurt am Main.<br />
Neu im Angebot ist der von ALTAS gefertigte<br />
»Cityline Electric«. Basis ist ein Mercedes-Benz<br />
Sprinter Kastenwagen, aus<br />
dem ein elektrisch angetriebener Midibus<br />
konstruiert wurde. Angetrieben wird der<br />
Bus von einem dreiphasigen Asynchronmotor<br />
der Fa. Elinta Motors, Typ »LCM<br />
31«. Die Dauerleistung beträgt 150 kW.<br />
Betriebsspannung variiert zwischen 350<br />
und 450 Volt. Die NMC-Batterien haben<br />
eine Kapazität von 115 kWh und können<br />
mittels Plug-in-Lösung binnen sechs Stunden<br />
vollständig aufgeladen werden. Die<br />
Höchstgeschwindigkeit wird mit 70 km/h<br />
angegeben. Die Reichweite mit einer<br />
Batterieladung liegt bei max. 200 km. Sie<br />
kann sich unter ungünstigsten Bedingungen<br />
mit vielen Stopps auf min. 100 km reduzieren.<br />
13 hochfeste Überlandsitze von<br />
Kiel, zwei Klappsitze und vier Stehplätze<br />
bietet der Fahrgastraum. Der Zugang zum<br />
Fahrzeug erfolgt über eine doppeltbreite,<br />
elektrisch betriebene Schwenkschiebetüre<br />
vorn, vom Hersteller Masats. Das Fahrzeug<br />
ist im vorderen Bereich niederflurig<br />
und bietet einen Rollstuhlplatz und eine<br />
manuelle Klapprampe. Zu den weiteren<br />
Ausstattungen gehören u.a.: Haltewunschtasten<br />
im Fahrgastraum, eine anpassbare<br />
Innenbeleuchtung für Tag- bzw.<br />
Nachtbetrieb, Einstiegsbeleuchtung an<br />
der Türe und den Stufen, Abschrankung<br />
hinter dem Fahrerarbeitsplatz, Fahrgastklimaanlage<br />
mit 5,5 kW Leistung, Konvektorenheizung,<br />
doppelverglaste Panoramaseitenscheiben,<br />
Radkappen und<br />
Dachhutze vorne für Zielanzeige. Als Sonderausstattung<br />
sind Bio-Diesel-Zusatzheizung,<br />
Zielanzeigen oder Kassenanschlüsse<br />
möglich.<br />
(www.hjb-bus.de)<br />
MAN Truck & Bus<br />
Deutschland GmbH<br />
80995 München<br />
Für kleinere Fahrgastkapazitäten steht der<br />
MAN »TGE City« als Kleinbus zur Verfügung.<br />
13 feste Sitzplätze, 1 Rollstuhlplatz<br />
sowie zwei Stehplätze bietet der Fahrgastraum.<br />
Der Zugang erfolgt über eine<br />
elektrisch betriebene Doppelflügeltür,<br />
für die eine faltbare Klapprampe zur Verfügung<br />
steht. Die Sitze stammen von Kiel<br />
aus der Serie »Citos«. Das Fahrzeug misst<br />
7367 mm (L), 2069 mm (B) und 2830 mm<br />
(H). Das zul. Gesamtgewicht beträgt 5000<br />
kg. Das Fahrzeug wird von einem Euro VI<br />
Dieselmotor mit 130 kW (177 PS) angetrieben<br />
und ist mit Automatik-Getriebe<br />
ausgestattet.<br />
(www.man.eu)
Hallo DAILY!<br />
Was gibt‘s Neues?<br />
DAILY MINIBUS. SMARTER REISEN.<br />
Optimierte Motoren und zwei<br />
hochmoderne Getriebe:<br />
HI-MATIC und Schaltgetriebe<br />
Neue exklusive<br />
AIR-PRO Luftfederung<br />
Ausgezeichneter Sitzkomfort<br />
für Fahrer und Passagiere<br />
Hohe Einsatzflexibilität dank<br />
vielfältiger Versionen für alle<br />
Personentransportaufgaben
24 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Daimler Buses GmbH<br />
(vormals Evobus)<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Der »E-Solar City XL« von K-Bus (Bild: K-Bus).<br />
Mercedes-Benz<br />
»Sprinter City 75«<br />
in Diensten der Koblenzer<br />
Verkehrsbetriebe (KOVEB)<br />
mit Euro-6-Dieselmotor<br />
(Bild: Daimler Buses).<br />
Platz für bis zu 28 Passagiere bietet der »City Light« von K-Bus (Bild: K-Bus).<br />
Mit der neuen Mercedes-Benz-Generation<br />
Sprinter »Transfer«, Sprinter »Travel«,<br />
Sprinter »City« und Sprinter »Mobility« stehen<br />
insgesamt vier Minibus-Baureihen im<br />
Angebot. Die Basis bildet jeweils der Mercedes-Benz<br />
Sprinter. Seit Juli dieses Jahres<br />
werden alle Fahrzeuge der Bus-Sparte der<br />
Daimler Truck AG als Daimler Buses vermarktet.<br />
Für den innerörtlichen Linienverkehr<br />
ist der Mercedes-Benz Sprinter »City«<br />
konzipiert. Angetrieben wird der Stadtlinienbus<br />
von Euro VI Vierzylinder-Dieselmotoren.<br />
Zur Busworld Europe 2017 hat<br />
Evobus den Sprinter »City 45« vorgestellt.<br />
Das Fahrzeug hat die Abmessungen von<br />
7361 mm (L), 1993 mm (B) und 2861 mm<br />
(H). Das zul. Gesamtgewicht beträgt 5000<br />
kg. 13 Sitz- und bis zu 9 Stehplätze werden<br />
geboten. Als Motorisierung dienen der<br />
Daimler OM 651 Euro-VI-Dieselmotor mit<br />
105 kW (145 PS) bzw.120 kW (163 PS). Zur<br />
IAA 2018 debütierte der Sprinter »City 75«.<br />
Er stellt zusammen mit dem Sprinter »City<br />
45« das Modellangebot für den Stadtverkehr<br />
dar.<br />
Der Sprinter »City 75« bietet bis zu 38 Fahrgästen<br />
Platz. Er misst 8500 mm (L) und 2020<br />
mm (B). Das Fahrzeug ist als Low-Entry Bus<br />
ausgeführt. Den Niederflurbereich erreichen<br />
die Fahrgäste über eine zweiflügelige,<br />
elektrisch betätigte Außenschwenktür<br />
hinter der Vorderachse, während im angehobenen<br />
Heckbereich eine einflügelige,<br />
elektrisch betätigte Außenschwenktür zur<br />
Verfügung steht. Im Bereich der vorderen<br />
Türe gibt es eine integrierte Klapprampe<br />
für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste.<br />
Der Niederflurbereich ist sehr flexibel gestaltet.<br />
So können auf der Fahrerseite bis<br />
zu fünf und auf der Türseite zwei Klappsitze<br />
angeordnet werden. Werden diese nicht<br />
benutzt, können in diesem Bereich bis zu<br />
26 Fahrgäste stehend befördert werden.<br />
Im angehobenen Heckbereich sind zwölf<br />
feste Fahrgastsitze untergebracht. Für den<br />
Niederflurbereich wird zudem – als Option<br />
– ein Schnellwechselsystem für bis zu drei<br />
Doppelsitze auf der Fahrerseite angeboten.<br />
Die Bestuhlung ist in unterschiedlichen<br />
Ausführungen von der Kunststoffschale bis<br />
zum Vollpolstersitz lieferbar. Für die Klimatisierung<br />
sorgt eine Aufdachklimaanlage<br />
mit 11 kW Leistung. Angetrieben wird der<br />
Bus von dem Mercedes-Benz Euro VI Dieselmotor<br />
mit 120 kW (163 PS) Leistung. Das<br />
zulässige Gesamtgewicht beträgt 6800 kg.<br />
Der Citaro »K« ist auch in der Ausführung<br />
»C2« erhältlich. Seine Länge beträgt 10.633<br />
mm, die Breite 2550 mm und die Höhe<br />
3120 mm (inkl. Klimaanlage). Bei der zweitürigen<br />
Version stehen 26 Fahrgastsitzplätze<br />
zur Verfügung. Das Gesamtfassungsvermögen<br />
wird mit 86 Personen angegeben.<br />
Das zul. Gesamtgewicht beträgt 18.000 kg.<br />
Die Euro-VI-Motoren sind wahlweise in den<br />
Leistungsstufen 220 kW (299 PS) bzw. 260<br />
kW (354 PS) erhältlich. Die stärkere Motorvariante<br />
ist nur mit dem Motor OM 936 h<br />
erhältlich.<br />
(www.daimlertruck.de)<br />
K-Bus GmbH<br />
7053 Hornstein/Österreich<br />
Im Programm der City-Busse hat K-Bus<br />
unter anderem den Elektro-Kleinbus Mercedes<br />
Benz Sprinter »Elektro«, den es mit<br />
3500 kg zul. Gesamtgewicht als 9-Sitzer<br />
gibt. Gehört dieser Allrounder noch zur<br />
Klasse M1 gilt das für den größeren Sprinter<br />
»516« nicht – er zählt bereits zur Klasse der<br />
M3-Modelle. Unter der Bezeichnung »City<br />
Light« bietet K-Bus damit ein kompaktes<br />
Fahrzeug als große Lösung an: Niederflur,<br />
Gesamtgewicht 5,5 t, Rollstuhlplatz und<br />
eine Kapazität von 28 Personen empfehlen<br />
das Modell für umfangreiche Beförderungsaufgaben.<br />
K-Bus hat inzwischen sein<br />
Portfolio an elektrisch getriebenen Kleinbussen<br />
um mehrere Typen erweitert. Neu<br />
im Angebot ist der »E-Solar City XL«, den<br />
es in Niederflur- oder auch als Heckniederflurversion<br />
gibt und der bis zu 40 Fahrgäste<br />
fassen kann. Er basiert auf dem Mercedes-<br />
Benz »eVito«. Das Gesamtgewicht variiert<br />
zwischen 5,5 und 7,0 t. Das Leergewicht<br />
liegt zwischen 3,8 und 4,2 t. Dies ist vom<br />
Fassungsvermögen abhängig. Die Batteriekapazität<br />
beträgt 100 kWh bei einer<br />
Reichweite bis zu 200 km. Mit dem Citybus<br />
Elektro, basierend auf Mercedes-Benz<br />
Sprinter Elektro in Low-Entry Ausführung,<br />
wird eine Fahrgastkapazität von 16 Personen<br />
geboten. Das Gesamtgewicht beträgt
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Busse und Bahnen<br />
25<br />
Klimaanlage mit 16,5 kW Leistung, elektrisch<br />
betriebene Schwingtür (doppelt)<br />
vorne mit klappbarer Rampe, elektrisch<br />
betriebene Tür hinten, Einzelverglasung<br />
mit dunkler Tönung und ein Busheck mit<br />
kleinem Kofferraum hinten.<br />
Bemerkenswert ist der kleine Kofferraum<br />
für einen kleinen Linien-Midibus, der dem<br />
Fahrzeug noch einen zusätzlichen Nutzen<br />
bietet.<br />
(www.kronberger-omnibus.de)<br />
Niederflur »City Sprinter« auf Basis »Sprinter 519 CDI« mit Euro-6-Dieselmotor (Bild: Kronberger).<br />
4,2 t, das Leergewicht 3,0 t. Die Batterie hat<br />
eine Kapazität von 55 kWh, welche für eine<br />
Reichweite von 120 km sorgt. Zudem gibt<br />
es noch den Toyota Elektro Bürgerbus mit 9<br />
Personen Fassungsvermögen. Das Gesamtgewicht<br />
beträgt 3,5 t, das Leergewicht 2,8<br />
t. Die Batterie mit 50 kWh Leistung sorgt<br />
für eine Reichweite von 180 km.<br />
(www.k-bus.at)<br />
Albert Kronberger<br />
Omnibusreparaturbetrieb<br />
Klein- und Midibusvertrieb<br />
84494 Neumarkt-Sankt Veit<br />
Der in Neumarkt-Sankt Veit ansässige<br />
Betrieb wurde 1986 gegründet. Zu den<br />
Dienstleistungen rund um den Omnibus<br />
gehören Rostsanierungen, Unfallinstandsetzungen,<br />
Oldtimerrestaurationen, behindertengerechter<br />
Umbau von Kundenfahrzeugen,<br />
Toiletten- und Kücheneinbauten<br />
für Reisebusse sowie Reparatur-, Designund<br />
Komplettlackierungen. Es werden<br />
regelmäßig Umbauten für Busse von<br />
Großserienherstellern vorgenommen. Ein<br />
weiteres, wichtiges Standbein des Unternehmens<br />
ist der Klein- und Midibusvertrieb<br />
mit Service. Besonders populär ist<br />
aktuell ein Niederflur »City Sprinter«. Basisfahrzeug<br />
ist der Mercedes-Benz »Sprinter<br />
519 CDI«. Der Bus hat ein Leergewicht von<br />
4515 kg und ein zul. Gesamtgewicht von<br />
7440 kg. Die Abmessungen L x B x H betragen:<br />
8832 x 2350 x 2955 mm, bei einem<br />
Radstand von 4820 mm. Die Fahrgastgesamtkapazität<br />
beträgt bis zu 43 Personen.<br />
Es sind wahlweise ein Automatikgetriebe<br />
oder ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe erhältlich.<br />
Angetrieben wird der Bus von<br />
einem 6-Zylinder Euro-6d-Dieselmotor,<br />
der 140 kW (190 PS) leistet. Zu den weiteren<br />
Ausstattungen gehören: Luftfederung<br />
an der Hinterachse, Rückfahrkamera und<br />
Kamera Einstieg Tür 2, beheizbare Fahrer-<br />
und Einstiegstürscheibe, Halterung<br />
für Kassenautomat, Heizung Webasto<br />
»Thermo Pro 90 ST« 9 kW mit Radiatoren,<br />
ProBus Omnibusvertrieb GmbH<br />
76863 Herxheim<br />
Mit einer mehr als 15jährigen Erfahrung<br />
mit über 800 verkauften Fahrzeugen<br />
zählt ProBus zu den Marktführern im<br />
Mini- und Midibus-Segment. Neben einer<br />
breiten Modellpalette an Stadt-, Kombiund<br />
Reisebussen wird größter Wert auf<br />
die Kundenbetreuung und Kundenzufriedenheit<br />
gelegt. Hierzu gehört ein geschultes<br />
und erfahrenes Team bestehend<br />
aus Ingenieuren und Technikern für den<br />
technischen Support, die Ersatzteilversorgung<br />
sowie die Demonstration von<br />
Vorführfahrzeugen durch Außendienstmitarbeiter<br />
beim Kunden vor Ort. So ist<br />
das »Testen und Erfahren« der qualitativ<br />
hochwertig verarbeiteten Fahrzeuge direkt<br />
im Einsatzbereich möglich – denn die<br />
Fahrzeuge sprechen für sich. ProBus sieht<br />
sich als 360°-Vertriebs- und Servicepartner<br />
mit nunmehr stark erweitertem Produktportfolio<br />
auf dem Markt der Stadt- und<br />
Überlandbusse als Hauptgeschäftsbereich<br />
auf Grund des steigenden Bedarfs an kleinen<br />
Linienbussen im ÖPNV. Gerade auf<br />
Linien mit geringer Auslastung, in ländlichen<br />
Gebieten oder zu Schwachlastzeiten<br />
können die Midibusse von ProBus mit<br />
niedrigen Betriebskosten und kompakten<br />
Abmessungen punkten.<br />
1<br />
s i n c e 1 8 8 2<br />
INFORMATIONEN AUF<br />
www.hess-ag.ch/lightram<br />
lighTram ®<br />
a smart bus system
26 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
ProBus »Sprinter HNF«,<br />
Einstieg hinten (Bild: ProBus).<br />
So werden mittlerweile vier niederflurige<br />
Midibusse angeboten. Die zwei Heckniederflurvarianten<br />
»Sprinter/HNF« und<br />
»Iveco R/City HNF« können u. a. mit einem<br />
modernen, funktionellen Innenraum,<br />
Stehperron im Heck, Klapprampe und Rollstuhlplatz<br />
im Linienbereich aufwarten. Der<br />
Mercedes-Benz »Sprinter HNF« auf Basis<br />
des »Sprinter 515 CDI« (oder 517 CDI) mit<br />
9G-tronic Automatikgetriebe bietet eine<br />
gute Linienausstattung bei kompakten<br />
Abmessungen. Stehperron mit Klapprampe<br />
im Heck und Rollstuhlplatz sind<br />
über die zweiflügelige Außenschwingtür<br />
hinten zu erreichen. Der Sprinter HNF ist<br />
komfortabel in der Stadt wie auf dem Land<br />
und kann sowohl mit Linien- als auch mit<br />
Überlandbestuhlung ausgestattet werden.<br />
Darüber hinaus kann vor allem der »R/City<br />
HNF« durch die optionale Reiseausstattung<br />
wie z. B. Klimaanlage, Gepäckkanal mit<br />
Düsenbelüftung und mit rückwärtig verstellbaren,<br />
speziell aufgepolsterten Schlafsesseln<br />
die Aufgabe des Doppelverdieners<br />
für Tagesfahrten oder Vereinsausflüge am<br />
Wochenende optimal erfüllen. Die Fahrgastkapazität<br />
beläuft sich auf 24 Sitzplätze<br />
und bis zu 14 Stehplätze, insgesamt max.<br />
35 Fahrgäste. Die Basis bildet das Iveco Daily<br />
Chassis »70C18« (180 PS) bzw. »70C21«<br />
(210 PS), kombiniert mit dem 8-Gang-ZF-<br />
Automatikgetriebe Hi-Matic.<br />
Die zwei Low-Entry-Varianten »Sprinter/<br />
LE« als 5,5-Tonner oder als 3,5-Tonner »LE<br />
Bürgerbus« sindzwei vollwertige Linienbusse.<br />
Der Mercedes-Benz »Sprinter/LE« auf<br />
Basis des »Sprinter 515 CDI« mit 9G-tronic-<br />
Automatikgetriebe hat serienmäßig eine<br />
zweiflügelige Außenschwingtür vorne,<br />
ebenfalls eine Klapprampe und wahlweise<br />
Linien- oder Überlandbestuhlung mit bis<br />
zu 16 Fahrgastsitzen und einer Gesamtkapazität<br />
bis zu 28 Personen. Der »Sprinter«<br />
überzeugt durch seine großzügige Verglasung<br />
und einen hellen Innenraum sowie<br />
kompakten Fahrzeugabmessungen (L x B x<br />
H 7368 x 1996 x 2782 mm – bei Heckverlängerung<br />
7768 mm Länge).<br />
Der »Sprinter/LE« Bürgerbus in der 3,5-t-<br />
Variante mit Frontniederflur ist das kleinste<br />
Mitglied der ProBus-Produktfamilie. Inklusive<br />
Fahrer können 9 Personentransportiert<br />
werden. Ein Platz davon kann als Rollstuhlplatz<br />
im Niederflurbereich genutzt werden.<br />
(www.probus-gmbh.eu)<br />
Solobusse<br />
IVECO »Streetway 12«, Solobus mit Euro-6-Dieselmotor (Bild: Omnibusspiegel).<br />
IVECO Bus / IVECO Magirus AG<br />
85716 Unterschleißheim<br />
Der vollniederflurige »Urbanway« wird<br />
als Solo- und Gelenkbus angeboten. Die<br />
Daten des Solobusses sind: Länge 12.000<br />
mm, Breite 2500 mm und Höhe 3066 mm.<br />
Der Radstand beträgt 6120 mm. Angeboten<br />
wird sowohl eine zweitürige als auch<br />
eine dreitürige Version. Der Zweitürer bietet<br />
– je nach Wunsch – 27 bis 35 Fahrgastsitzplätze.<br />
Beim Dreitürer können 22 bis 30<br />
Fahrgastsitzplätze angeboten werden. Bei<br />
einem max. Gesamtgewicht von 18.000<br />
kg können bis zu 87 Fahrgäste insgesamt<br />
befördert werden. Angetrieben wird der<br />
Solobus wahlweise von dem Iveco »Tector<br />
7« mit 210 kW (285 PS) oder alternativ mit<br />
dem stärkeren »Cursor 9« Common-Rail-<br />
Dieselmotor (8,7 l Hubraum) mit 228 kW<br />
(310 PS), 265 kW (360 PS) oder 294 kW<br />
(400 PS) Leistung. Eine Besonderheit stellt<br />
der »Cursor 9 NP« (Natural Power) dar. Dieser<br />
Bus mit Gasmotor ist für die 12-m-Versionen<br />
der »Crossway «-Modelle verfügbar.<br />
Als Automatikgetriebe kann wahlweise<br />
das ZF-Ecolife oder das Voith-Diwa-6 bestellt<br />
werden.<br />
Im Low-Entry-Bereich bietet IVECO Bus<br />
den »Crossway LE« als City-Ausführung<br />
oder als Überlandbus an. Der »Crossway<br />
LE City« ist in vier Längenvarianten mit<br />
10.845 mm (Radstand 4825 mm), 12.050<br />
mm (Radstand 6030 mm) und 12.895 mm<br />
(Radstand 6945 mm) erhältlich. Eine dreiachsige<br />
Variante mit 14.500 mm Länge ist<br />
ebenfalls verfügbar. Bei voller Bestuhlung<br />
können bis zu 61 Fahrgäste – trotz vorhandenem<br />
Rollstuhlplatz – sitzend befördert<br />
werden. Vier davon sind als Klappsitze ausgeführt.<br />
Es gibt ihn jeweils in zwei- oder<br />
dreitüriger Ausführung, wobei die ersten<br />
beiden Türen 1200 mm Breite haben und<br />
sowohl nach außen als auch nach innen<br />
öffnend bestellbar sind. Wird eine dritte<br />
Tür gewünscht, so ist sie nur nach außen<br />
öffnend und mit 800 mm Breite als einoder<br />
zweiflügelige Tür erhältlich.<br />
Serienmäßig wird der »Crossway LE City«<br />
mit dem ZF Ecolife oder wahlweise dem<br />
Voith Diwa Automatikgetriebe geliefert.<br />
Als Option sind außerdem manuelle Schaltgetriebe<br />
von ZF oder Voith erhältlich.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Busse und Bahnen<br />
27<br />
Die E-Zukunft des Linienverkehrs: Der vollelektrische »eCitaro« avanciert zum Verkaufsschlager der<br />
Bus-Flotte (Bild: Daimler Buses).<br />
Während der »Crossway« in größeren<br />
Stückzahlen auf deutschen Straßen unterwegs<br />
ist, macht sich der »Urbanway« noch<br />
recht rar. Doch mittlerweile sind schon<br />
einige Exemplare auf deutschen Straßen<br />
unterwegs. Zu den Kunden zählt etwa<br />
die Fa. Kohler Reisen aus Höchstadt. Sie<br />
setzt drei »Urbanway«-Solobusse im Auftrag<br />
der Stadtwerke Erlangen ein. Anfang<br />
2018 erwarben zudem die zur Wern Group<br />
in Siegen gehörenden Verkehrsbetriebe<br />
Westfalen Süd (VWS) sieben »Urbanway«-<br />
Solobusse. Gleich vier unterschiedliche<br />
batterieelektrische Solobusse bietet Iveco<br />
unter dem Produktnamen »E-Way« an. Die<br />
Modellpalette umfasst Längen von 9510<br />
mm, 10.745 mm, 12.050 mm und 18.000<br />
mm. Die kürzeste Version hat eine Breite<br />
von 2330 mm, die mittlere misst 2515 mm<br />
und die beiden langen Versionen kommen<br />
in der Standardbreite von 2550 mm daher.<br />
Die Fahrzeughöhe aller drei Modelle<br />
beträgt 3350 mm. Der »E-Way« 9,5 m ist<br />
zweitürig und hat eine Motorleistung von<br />
160 kW. Die Batteriekapazität beträgt 245<br />
kWh. Die 10,7-m-Ausführung ist gleich<br />
stark motorisiert, kann aber als Option mit<br />
einer Batteriekapazität von 280, 315 oder<br />
350 kWh geordert werden (Standard 245<br />
kWh). Die 12-m-Version hat ebenfalls eine<br />
Motorleistung von 160 kW. Die Batteriekapazität<br />
beträgt serienmäßig 350 kWh. Optional<br />
können aber auch 280, 315 oder 385<br />
kWh gewählt werden. Der 12-m-Wagen<br />
ist sowohl als Zwei- wie auch als Dreitürer<br />
erhältlich. Darüber hinaus ist auch eine<br />
BRT-Version verfügbar, deren Länge dann<br />
12.275 mm aufweist.<br />
Neu im Produktportfolio ist der »Streetway«.<br />
Dieses Fahrzeug wurde erstmals in<br />
Deutschland auf der Messe Bus2Bus Anfang<br />
April 2022 in Berlin vorgestellt. Der<br />
»Streetway« ist als zwei- oder dreitüriger<br />
Solobus mit 12.000 mm Länge oder auch<br />
als Gelenkbus mit 18.750 mm Länge und<br />
bis zu vier Türen im Angebot. Die Motorisierung<br />
kann mit dem »Cursor 9« Euro-VI-<br />
Step-E-Dieselmotor bis zu 265 kW (360 PS)<br />
betragen. Alternativ ist er auch mit CNG-<br />
Antrieb als gasgetriebener Bus mit ebenfalls<br />
bis zu 265 kW (360 PS) im Angebot.<br />
Die CNG-Variante entspricht dem Clean<br />
Vehicle Directive.<br />
(www.ivecobus.net)<br />
Daimler Buses GmbH<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Verkaufsschlager bei den ÖPNV-Fahrzeugen<br />
ist der »Citaro«, von dem weltweit<br />
bereits mehr 50.000 Exemplare abgesetzt<br />
werden konnten. Durch die Neuausrichtung<br />
der Bus-Sparte bei der Daimler Truck<br />
AG – das komplette Portfolio firmiert fortan<br />
unter dem Dach der Daimler Buses<br />
GmbH – dürfte sich die Popularität weiter<br />
steigern. Beim neuen Mercedes-Benz »Citaro«<br />
wiederum handelt es sich um eine<br />
grundlegende Neuentwicklung von den<br />
Scheinwerfern bis zu den Rückleuchten.<br />
Auch die Designer legten Hand an: Hellere<br />
Farben und eine ruhige Deckengestaltung<br />
machen den Innenraum noch einladender.<br />
Der Fahrer nimmt in einem neuen, höher<br />
gelegten Cockpit Platz, die den Vorgaben<br />
des VDV entsprechende Instrumentenanlage<br />
ist deutlich informativer und ergonomischer.<br />
Auch das Sicherheitskonzept<br />
des Busses wurde mit dem Elektronischen<br />
Stabilitätsprogramm ESP grundlegend<br />
verbessert. Ebenso herausragend ist der<br />
Front-Aufprallschutz sowie die nochmals<br />
steifere Gerippestruktur. Bereits seit dem<br />
Frühjahr 2012 liefert Evobus den »Citaro<br />
C2« auch in Euro-VI-Abgasnorm aus. Hierzu<br />
dienen die Triebwerke OM 936 und OM<br />
936 h mit 7,7 l Hubraum sowie der OM 470<br />
mit 10,7 l Hubraum. OM 936 und OM 470<br />
sind stehend eingebaute Motoren, während<br />
es sich beim OM 936 h um die liegend<br />
eingebaute Variante handelt. Der »Citaro«-<br />
Solowagen ist in den Leistungsstufen 220<br />
kW (299 PS) und 260 kW (354 PS) mit den<br />
Motoren OM 936 bzw. OM 936 h erhältlich.<br />
Alternativ kann er auch mit dem hubraumstärkeren<br />
OM 470 mit 265 kW (360<br />
PS) geordert werden. Zwar gibt es den OM<br />
470 auch mit 290 kW (394 PS) Leistung,<br />
jedoch ist dieser nur den Gelenkbusvarianten<br />
»Citaro G« und »CapaCity« vorbehalten.<br />
Für den neuen »Citaro NGT«, die CNG-Variante<br />
des Solobusses, wurde ein neuer<br />
Euro-VI-Gasmotor mit der Bezeichnung M<br />
936 G entwickelt. Er ist vom OM 936 Dieselmotor<br />
abgeleitet und hat wie dieser auch<br />
7,7 l Hubraum. Die Leistung beträgt 222<br />
kW (302 PS), bei einem max. Drehmoment<br />
von 1200 Nm.<br />
Bereits im September 2018 wurde der »eCitaro«<br />
(Elektrobus mit Batterien als Energiespeicher)<br />
vorgestellt. Das Fahrzeug hatte<br />
bereits seine Serienreife erlangt, und erste<br />
Kunden wurden noch im Jahr 2018 beliefert.<br />
So erhielten die Hamburger Hochbahn<br />
und die Berliner Verkehrsbetriebe erste<br />
»eCitaro« sowie der Rhein-Neckar-Verkehr<br />
(RNV) mit Sitz in Mannheim. Als einer der<br />
größten Einzelaufträge gilt die Bestellung<br />
der ESWE Verkehrsbetriebe Wiesbaden mit<br />
56 »eCitaro«-Solobussen. Die Entwicklung<br />
geht weiter: Im Sommer <strong>2023</strong> präsentierte<br />
Daimler Busses auf dem Global Public<br />
Transport Summit in Barcelona den ersten<br />
serien mäßigen Elektrobus mit Brennstoffzelle<br />
als Range-Extender: den Mercedes-<br />
Benz »eCitaro fuel cell«. Er fährt rund 350<br />
Kilometer weit ohne Nachladen und bietet<br />
dabei Platz für bis zu 128 Fahrgäste. Der<br />
»eCitaro fuel cell« kann somit Stadtbusse<br />
mit Verbrennungsmotor nahtlos ersetzen.<br />
Die Basis bildet ein batterieelektrischer Antrieb<br />
mit NMC 3-High-Performance-Batterien,<br />
die Brennstoffzelle mit einer Leistung<br />
von 60 kW als Stromerzeuger aus Wasserstoff<br />
dient zur Verlängerung der Reichweite.<br />
Diese Kombination ermöglicht einen<br />
besonders wirtschaftlichen Betrieb, weil<br />
Strom aus dem Netz günstiger erhältlich<br />
ist als grüner Wasserstoff, und die ausgefeilte<br />
elektronische Steuerung den Mix aus<br />
Batteriestrom und Brennstoffzellenbetrieb<br />
bestmöglich regelt. Darüber hinaus ist<br />
der »eCitaro fuel cell« – im Unterschied zu<br />
einem reinen Wasserstofffahrzeug mit kleiner<br />
Pufferbatterie – deutlich besser in der<br />
Lage, die beim Bremsen über die Rekuperation<br />
zurückgewonnene Energie vollständig<br />
und nutzbringend in den großen Batterien<br />
zu speichern.<br />
Das Zeitalter des Dieselantriebs neigt sich<br />
dem Ende zu. Fortan wird Evobus nur noch<br />
die Dieseltypen als Übergangstechnologie<br />
liefern. Der »eCitaro« wird in den kommenden<br />
Jahren das Zepter übernehmen.<br />
(www.daimlertruck.de)<br />
1
28 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
MAN Truck & Bus<br />
Deutschland GmbH<br />
80995 München<br />
Hess »lighTram 12«, batterieelektrischer Solobus (Bild: Carrosserie Hess AG).<br />
Carrosserie Hess AG<br />
4512 Bellach/Schweiz<br />
Seit 2021 gibt es bei Hess wieder Solobusse<br />
im Angebot. Allerdings – wie bei den Gelenk-<br />
und Doppelgelenkmodellen – nur<br />
noch als emissionsfreie E-Busse. Den Auftakt<br />
machte eine Lieferung von vier batterieelektrischen<br />
Solobussen mit 12.000 mm<br />
Länge an die Regional Verkehrsbetriebe<br />
Baden-Wettingen (RVBW). Die Busse tragen<br />
die Bezeichnung »lighTram 12«. Sie<br />
sind für dieses Unternehmen mit Pantographen<br />
ausgestattet worden (OPP Charge).<br />
Das Fahrzeug wird es auch als reinen<br />
Depotlader (Plug-in) geben. Nach unten<br />
wird die Hess E-Busfamilie eine 10.700 mm<br />
lange Version (»lighTram 10«) abrunden.<br />
Mit den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ)<br />
gab es auch hierfür einen ersten Kunden.<br />
Im Herbst 2021 kamen die acht bestellten<br />
Fahrzeuge auf Quartierbuslinien in der<br />
größten Stadt der Schweiz zum Einsatz.<br />
Die Fahrzeugbreite beträgt wie bei allen E-<br />
Busmodellen von Hess 2550 mm. Die Fahrzeughöhe<br />
wird mit 3500 mm angegeben.<br />
Die 12-m-Version hat eine Gesamtkapazität<br />
von 79 Fahrgästen. »lighTram 12« kann<br />
als Zwei- oder Dreitürer bestellt werden.<br />
Die kürzere Version hingegen nur als Zweitürer.<br />
Der »lighTram 12« kann optional auch<br />
als Zugfahrzeug für Personenanhänger bis<br />
13 t Gesamtgewicht geordert werden. Die<br />
Batteriekapazität kann in diesem Fall 494<br />
kWh betragen. Das verleiht dem Bus auch<br />
im Gespanneinsatz eine hohe Reichweite.<br />
(www.hess-ag.ch)<br />
(Permanentmagnetmotor PEM 2016 von<br />
Siemens mit einer Leistung von 160kW)<br />
und Trolleybusse (E-Motor mit 160 kW) in<br />
allen beschriebenen Längenvarianten geben.<br />
(www.vanhool.be)<br />
Irizar S.Coop.<br />
20216 Ormaiztegi/Spanien<br />
Der spanische Hersteller von Stadt- und<br />
Überlandbussen sowie Nutzfahrzeugen<br />
hatte mit der Rheinbahn in Düsseldorf einen<br />
Lieferauftrag für 10 elektrische Stadtbusse<br />
aus der Irizar »ie«-Baureihe abschließen<br />
können. Die Lieferung konnte in der<br />
ersten Jahreshälfte 2020 abgeschlossen<br />
werden. Beim für Düsseldorf bestimmten<br />
Typ handelt es sich um den Irizar »ie12«, ein<br />
Erfolgsmodell der Spanier, das inzwischen<br />
modifiziert wurde. Mit 12.160 mm Länge<br />
wird die zweitürige Version mit einem Fassungsvermögen<br />
von insgesamt 105 Fahrgästen<br />
ausgeliefert. Zwei Rollstuhlplätze<br />
sind zudem vorhanden. Die Reichweite<br />
– ohne Nachladung – wird mit 350 km angegeben.<br />
Hierzu sind Batterien mit einer<br />
Kapazität von 206 kWh verbaut. Die Nachladung<br />
erfolgt im Depot mittels Combo<br />
2-CCS2 Steckern. Irizar bietet zudem auch<br />
eine kürzere Version der elektrischen »ie«-<br />
Baureihe an. Der »ie10«-Stadtbus weist<br />
eine Länge von 10.620 mm auf.<br />
(www.irizar.com)<br />
Im März 2018 stellte MAN das Nachfolgermodell<br />
des »Lion´s City« vor, dem langjährigen<br />
Aushängeschild der Bus-Flotte In<br />
der Marktkommunikation behält die neue<br />
Baureihe allerdings den gleichen Namen<br />
wie die früher produzierte Modellreihe.<br />
Allerdings gibt es neue, interne Bezeichnungen.<br />
So erhält der 12.185 mm lange<br />
Solobus die Bezeichnung »12C« statt bisher<br />
»A20«/»A21«. Für die neue Baureihe hat<br />
MAN auch einen neuen EURO-VI-d-Dieselmotor<br />
mit der Bezeichnung D1556 LOH<br />
entwickelt. Den neuen 9-l-Dieselmotor<br />
(9037 ccm Hubraum) wird es künftig in<br />
den Leistungsstufen 206 kW (280 PS), 243<br />
kW (330 PS) und 264 kW (360 PS) geben.<br />
Das max. Drehmoment von 1600 Nm wird<br />
in einem Drehzahlbereich von 900 bis 1550<br />
U/min geboten. Dies betrifft die Leistungsstufe<br />
mit 264 kW. Als Option kann der Kunde<br />
auch eine Ausstattung mit Hybridmodul<br />
und Start-/Stopp-Funktion mittels Kurbelwellenstarter<br />
bestellen. Der Motor wird<br />
dabei automatisch im Stand abgeschaltet<br />
und springt beim Anfahren durch Druck<br />
auf das Gaspedal ebenso automatisch<br />
wieder an. Die benötigte Energie für die<br />
Verbraucher (Außen- Innenbeleuchtung,<br />
Türsteuerung, Infotainment etc. wird dabei<br />
durch Ultracaps auf dem Dach des Fahrzeuges<br />
zwischengespeichert und erlaubt<br />
bis zu 240 Sek. Versorgung ohne laufenden<br />
Motor. Im Ergebnis macht dies eine Kraftstoffeinsparung<br />
von bis zu 16,4 % möglich.<br />
Alle Fahrzeuge der neuen Generation sind<br />
nun 2550 mm breit und verfügen über<br />
Einzelradaufhängung an der Vorderachse.<br />
LED-Innenbeleuchtung und LED-Rückleuchten<br />
sind Serienstandard. Die Hauptscheinwerfer<br />
können als Option auch als<br />
Voll-LED angeboten werden. Die neue<br />
Fahrzeuggeneration fällt außerdem durch<br />
ein völlig neues Außen- wie auch Innendesign<br />
auf. Beim Solobus betragen die neuen<br />
Maße 12.185 mm (L), 2550 mm (B) und<br />
Van Hool N. V.<br />
2500 Lier/Belgien<br />
Van Hool bringt eine neue Stadtbusbaureihe<br />
der »A«-Serie heraus. Es handelt<br />
sich dabei um in Design und Technik neu<br />
gestaltete Fahrzeuge. Sie werden in den<br />
Längenmaßen 12 und 13 m als Solobusse,<br />
18 m als Gelenkbus und 24 m als Doppelgelenkbusse<br />
künftig angeboten. Die neue<br />
Stadtbusbaureihe wird es als batterie-elektrische<br />
Busse (angetrieben von Akasol 588<br />
kWh Plug In), Brennstoffzellenhybridbusse<br />
MAN »Lion´s City 12E« (Bild: MAN Truck & Bus S.E.).
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Busse und Bahnen<br />
29<br />
Scania »Citywide BEV« in der LF-Variante, ein batterieelektrischer Solobus<br />
(Bild: Dan Boman, Scania).<br />
Volvo »7900 S-Charge Electric«, Hybridsolobus mit Schnellladeeinrichtung<br />
(Bild: Reinhard Fritsch).<br />
1<br />
3110 mm (H). Das max. zulässige Gesamtgewicht<br />
beträgt 19.500 kg. Der Radstand<br />
beträgt 6005 mm von der Vorder- zur Hinterachse.<br />
Bis zu drei doppeltbreite Türen<br />
sind möglich. In der dreitürigen Ausführung<br />
können 28 Fahrgäste sitzend und 75<br />
Fahrgäste stehend befördert werden. Der<br />
Serienanlauf begann im Mai 2019. MAN<br />
hatte insgesamt 71 Vorserienfahrzeuge<br />
des neuen »Lion´s City« produziert, die von<br />
ausgewählten Kunden ein halbes Jahr ausgiebig<br />
getestet werden konnten. Auch bei<br />
MAN ist die Zukunft grün. Eine Elektrobusversion<br />
(mit Batterien als Energiespeicher)<br />
der neuen Baureihe ist bereits zur IAA<br />
Nutzfahrzeuge im September 2018 der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt worden. Von da an<br />
nimmt das Unternehmen Kurs Richtung E-<br />
Mobilität. Mit dem »MAN Lion’s City E« sind<br />
aktuell bis zu 350 Kilometer Reichweite<br />
möglich, was die Einsatzflexibilität gerade<br />
im Stadtverkehr deutlich erhöht. Entscheidend<br />
hierfür ist die Auswahl aus zwei verschiedenen<br />
Batterienutzungsstrategien:<br />
Für eine konstant zuverlässige Reichweite<br />
von 270 km steht die Strategie »Reliable<br />
Range« zur Verfügung. Die weitere Strecke<br />
von bis zu 350 km legt der »MAN Lion’s<br />
City E« mit der Batterienutzungsstrategie<br />
„Maximum Range“ zurück. Interessant ist<br />
auch die Variante Erdgasbus. Der »MAN<br />
Lion’s City G« bewegt sich weit unter den<br />
gesetzlichen Emissionsgrenzwerten und<br />
empfiehlt sich damit als Alternative zum<br />
Dieselantrieb. Dank derTyp-4-Gasflaschen<br />
beträgt die Reichweite bei geringen Wartungskosten<br />
rund 500 km.<br />
(www.mantruckandbus.de)<br />
Scania Deutschland GmbH<br />
56070 Koblenz<br />
Linienbusse zählen für Scania Deutschland<br />
nicht unbedingt zum Kerngeschäft.<br />
Das Baureihenprogramm »Citywide« umfasst<br />
Niederflur- (low floor/LF) und Semi-<br />
Niederflur-Busse (low-entry/LE). Sie sind<br />
im Niederflurbereich mit 10,6 m und 13,3<br />
m Länge als Solobusse erhältlich. Darüber<br />
hinaus gibt es eine Gelenkversion mit<br />
18,75 m Länge. Die Low-Entry-Versionen<br />
gibt es in den Längenvarianten 12,0 m,<br />
12,7 m, 13,7 m, 14,6 m und 14,8 m als Solobusse.<br />
In Euronorm-VI sind bereits die<br />
Dieselmotoren in den Leistungsvarianten<br />
184 kW (250 PS), 206 kW (280 PS), 235<br />
kW (320 PS) und 265 kW (360 PS) erhältlich.<br />
Mit Gasmotor nach EURO VI-Norm<br />
gibt es die Leistungsstufen 206 kW (280<br />
PS) und 250 kW (340 PS). Für den Betrieb<br />
mit Ethanol oder Biodiesel gibt es lediglich<br />
die 206 kW(280 PS)-Version. Der von<br />
Scania vor einigen Jahren vorgestellte<br />
Scania »Irizar i4« wird in Deutschland für<br />
den Überlandbus- und Kombibus-Markt<br />
angeboten. Er wird – je nach Fahrgastkomfort<br />
und Einsatzzweck – mit drei verschiedenen<br />
Bodenkonzepten offeriert. Es<br />
gibt ihn als niedrige Ausführung mit einem<br />
tieferliegenden Mittelgang (Ausführung<br />
»L«), als mittelhohe Ausführung mit<br />
ebenem Boden (Ausführung »M«) oder<br />
als hohe Ausführung mit tieferliegendem<br />
Mittelgang für maximale Gepäckraumkapazität<br />
(Ausführung »H«). Eine optionale<br />
breite hintere Tür oder eine Doppeltüre<br />
erleichtert den Zugang für Rollstuhlfahrer.<br />
Der Scania »Irizar i4« ist als Zwei- und<br />
Dreiachser lieferbar; die dritte Achse ist<br />
als hydraulisch gelenkte Nachlaufachse<br />
ausgeführt. Die Gesamtlänge des Überland-Reisebusses<br />
variiert zwischen 10,7<br />
und 15 m. Bei den Solobussen kann Scania<br />
einige Verkaufserfolge melden. So<br />
erhielten die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis<br />
GmbH (KVS)im Dezember 2015 sieben<br />
Scania »Citywide LE« als 12-m-Solobusse.<br />
Ausgerüstet sind diese mit einem<br />
9-l-Fünfzylinder Euro-VI-Dieselmotor mit<br />
206 kW (280 PS) Leistung. Schon auf<br />
der Busworld Europe 2017 stellte Scania<br />
den »Citywide LF« als vollelektrische Version<br />
mit Batterien als Energiespeicher vor.<br />
Mitte März 2018 wurden drei Exemplare<br />
dieser Vorserienversion an Östersund in<br />
Schweden geliefert. Drei weitere derartige<br />
Busse ergänzen seit Anfang 2019<br />
die E-Busflotte. Die 12-m-Solobusse verfügen<br />
über ein Schnellladesystem mittels<br />
Pantographen. Zur Busworld 2019 wurde<br />
dann die Serienausführung des Scania<br />
»Citywide BEV« (Battery Electric Vehicle)<br />
vorgestellt. Als Antrieb dient ein 300 kW<br />
leistender Elektromotor. Das Fahrzeug ist<br />
mit insgesamt acht Batteriepaketen ausgestattet,<br />
wovon sich jeweils vier auf dem<br />
Fahrzeugdach bzw. im Heckbereich des<br />
Busses befinden. Nachgeladen werden<br />
kann sowohl mit einem auf dem Fahrzeugdach<br />
installierten Pantographen als<br />
auch mit einem invertierten Pantographen<br />
in einem Lademast. Ebenso ist eine<br />
Nachladung im Depot mit CCS-Steckerlösung<br />
(Wechselstrom) möglich. Die Depotnachlademöglichkeit<br />
ist serienmäßig<br />
vorhanden. Die Reichweite ohne Nachladung<br />
wird mit bis zu 150 km angegeben.<br />
(www.scania.de)<br />
Volvo Busse Deutschland GmbH<br />
85737 Ismaning<br />
Für europäische Kunden bietet Volvo seine<br />
Linienbusse als Hybridausführung und<br />
in einer vollelektrischen Version an. Die<br />
Produktpalette bei den Solobussen umfasst<br />
die Typen »7900 S-Charge« (Hybrid)<br />
in 10,6 und 12 m Länge, und »7900 E«<br />
(Electric) in den Längen 12, 18 und 18,7<br />
m. Die Elektrobusse verfügen über leistungsstarke<br />
elektrische Volvo Antriebsstränge<br />
und optimierte Getriebe, die<br />
durch ihre hohe Leistung und ihr stabiles<br />
Fahrverhalten für einen sicheren Betrieb<br />
auch bei höchsten Anforderungen und
30 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Ein- und Aussteigen der Fahrgäste und<br />
bei der Abfahrt übernimmt der Elektroantrieb.<br />
(www.volvobuses.com)<br />
Ebusco<br />
5753 SV Deurne/Niederlande<br />
Mit dem »Ebusco 3.0« startet das Unternehmen aus den Niederlanden auf dem europäischen Markt<br />
durch.<br />
unter härtesten Bedingungen sorgen.<br />
Das Gelenkbus-Modell besitzt einen Doppelmotor<br />
mit einer Leistung von nicht<br />
weniger als 540 PS (397 kW) für dieselbe<br />
Performance an Steigungen wie 12-Meter-Busse.<br />
Die Berganfahrhilfe (Hill Start)<br />
erlaubt mit voller Belastung ein sicheres<br />
Anfahren auf Steigungen von bis zu<br />
20 %. Per Definition ist der Volvo »7900<br />
S-Charge« ein Hybridfahrzeug. Es handelt<br />
sich um einen selbstladenden Elektrobus,<br />
der anders als Mildhybride rein elektrisch<br />
angetrieben werden kann. So erreicht er<br />
Haltestellen leise und sauber. Auch beim<br />
Ebusco produziert seit 2012 emissionsfreie,<br />
vollelektrische Busse. Damit waren<br />
die Niederländer das erste europäische<br />
Unternehmen, das ein europäisches<br />
WVTA-Zertifikat für einen vollelektrischen<br />
Bus erhielt. Auch in Deutschland<br />
kann das Unternehmen Erfolge verbuchen.<br />
So setzt die Nahverkehrsgesellschaft<br />
NIAG in den Kreisen Wesel und<br />
Kleve 31 neue Modelle vom Typ »Ebusco<br />
3.0« ein. Die Variante des 12-Meter-Busses<br />
besitzt dabei ein 350-kWh-Batteriepaket.<br />
Bei der 18-Meter-Ausführung wurde<br />
ein 500-kWh-Paket verbaut. Schon<br />
2022 orderte die NIAG 12 Exemplare des<br />
»Ebusco 3.0«, die sich seitdem bestens<br />
bewähren.<br />
(ebusco.com)<br />
Gelenkbusse einschließlich Doppelgelenkbusse<br />
IVECO »E-Way Full Electric« 18 m, batterieelektrischer Gelenkbus mit Pantograph (Bild: IVECO).<br />
möglich, während es die viertürige Ausführung<br />
auf 31 bis 44 Sitzplätze bringen<br />
kann. Die Gesamtkapazität wird mit 112<br />
Fahrgastplätzen angegeben. n. Auf dem<br />
Gebiet der batterieelektrischen Busse<br />
bietet IVECO die Busfamilie »E-Way« an.<br />
Neben drei Solobusmodellen ist der »E-<br />
Way Full Electric 18 m« in der Gelenkbusversion<br />
das größte Familienmitglied.<br />
Die Maße betragen 17.960 mm (L), 2550<br />
mm (B) und 3350 mm (H). Als BRT-Version<br />
beträgt die Länge 18.185 mm. Das zul.<br />
Gesamtgewicht wird mit 28.000 kg angegeben.<br />
Der Bus ist als drei- oder auch<br />
viertürige Ausführung erhältlich. Der<br />
Elektromotor leistet 200 kW. Der Bus ist<br />
serienmäßig mit Pantograph ausgestattet.<br />
Da das Nachladen an der Strecke vorgesehen<br />
ist, beträgt die Batteriekapazität<br />
117 kWh. Als Option gibt es bei der dreitürigen<br />
Version eine Flex-Batterie mit 250<br />
kWh Batteriekapazität. Als zweite Stadtbusbaureihe<br />
neben dem »Urbanway«<br />
bietet IVECO den »Streetway« an. Die<br />
18.750 mm lange Gelenkversion wird mit<br />
dem »Cursor 9« Euro-VI-Step-E-Dieselmotor<br />
mit bis zu 265 kW (360 PS) Leistung<br />
angeboten. Alternativ kann auch die<br />
CNG-Variante in der gleichen Länge und<br />
ebenfalls der gleichen Höchstleistung angeboten<br />
werden. Die CNG-Variante entspricht<br />
dem Clean Vehicle Directive. Bis<br />
zu vier Fahrgasttüren sind möglich.<br />
(www.iveco.com/germany)<br />
IVECO Bus / IVECO Magirus AG<br />
85716 Unterschleißheim<br />
Als Nachfolgebaureihe des »Citelis«-<br />
Stadtbusses ist seit 2013 der »Urbanway«<br />
auf dem Markt, der auch als Gelenkbus zu<br />
bekommen ist. Der Gelenkbus ist 17.910<br />
mm lang, 2500 mm breit und 3066 mm<br />
hoch. Die Radstände betragen zwischen<br />
Achse eins und zwei 5355 mm und zwischen<br />
Achse zwei und drei 6675 mm. Das<br />
zulässige Gesamtgewicht beträgt 28.000<br />
kg. Als Motorleistungsvarianten stehen<br />
der »Cursor 9« EURO-VI-Common-Rail-<br />
Dieselmotor (8,7 l Hubraum) mit 265<br />
kW (360 PS) oder 294 kW (400 PS) zur<br />
Auswahl. Bestellbar ist der »Urbanway<br />
18«- Gelenkbus als drei- oder viertürige<br />
Variante. In der dreitürigen Version sind<br />
zwischen 30 und 43 Fahrgastsitzplätze<br />
Carrosserie Hess AG<br />
4512 Bellach/Schweiz<br />
Der Schweizer Busbauer Hess wurde 1882<br />
in Solothurn gegründet. 2007 folgte ein<br />
Umzug nach Bellach, weil das Werk in<br />
Solothurn zu klein geworden war. Lange<br />
Zeit war Hess ein reiner Karosseriebauer,<br />
der Aufbauten auf den Fahrgestellen renommierter<br />
– vor allem schweizerischer<br />
– Chassis-Hersteller lieferte. Die Fertigung<br />
von eigenen Dieselbussen wurde bei Hess<br />
– bis auf die schmaleren und kürzeren<br />
Bergbusse – komplett aufgegeben, da<br />
die Nachfrage zu gering war. Trolleybusse<br />
aus dem Hause Hess sind dagegen heute<br />
ausschließlich Komplettfahrzeuge, die auf<br />
einer Hess-Bodengruppe basieren. Nach<br />
dem Ende des letzten Schweizer Fahrgestell-Herstellers<br />
NAW übernahm Hess für<br />
seine O-Busse dessen Chassisbau. Gelenk-
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Busse und Bahnen<br />
31<br />
busse werden nur noch als Hybridfahrzeuge<br />
in 18 m Länge als drei- und viertürige<br />
Versionen angeboten. Dazu kommen<br />
Doppelgelenkbusse wie der »lighTram<br />
Hybrid« in 24,7 m Länge und mit bis zu<br />
fünf Türen. Doppelgelenkbusse werden<br />
auch als 24,7 m lange Trolleybusse angeboten.<br />
Darüber hinaus wurde bereits vor<br />
einigen Jahren das Projekt »Swiss TOSA«<br />
vorgestellt. Dabei handelt es sich um Eingelenkbusse<br />
in Standardlänge mit Batterien<br />
als Energiespeicher. Nachgeladen<br />
werden kann mittels konduktiver Aufladung<br />
durch Pantographen auf dem Fahrzeugdach<br />
an Lademasten. Die Hess E-Bus-<br />
Systeme umfassen die folgenden Typen:<br />
als Trolleybusse »lighTram 19 DC« (18,7 m<br />
lang) und »lighTram 25 DC« (24,5 / 24,7 m<br />
lang). Und als TOSA-Ausführung mit den<br />
Typen »lighTram 19 TOSA« und »lighTram<br />
25 TOSA«; mit opportunity charging die<br />
Typen »lighTram 19 OPP« und »lighTram<br />
25 OPP« und mit over night charging die<br />
»lighTram 19 ONC« und »lighTram 25<br />
ONC«. Die Längen sind mit den jeweiligen<br />
Trolley-Ausführungen identisch. Von<br />
den aufgeführten Typen wurden bereits<br />
etliche Fahrzeuge in der Schweiz und in<br />
Frankreich verkauft.<br />
(www.hess-ag.ch)<br />
Daimler Buses GmbH<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Deutschlands großer Bushersteller Daimler<br />
Buses – bis Juli <strong>2023</strong> unter dem Namen<br />
Evo Bus GmbH bekannt, seitdem auch namentlich<br />
eindeutig der Daimler Truck AG<br />
zugehörig – hat drei Gelenkbustypen im<br />
Programm, nämlich den 18,1 m langen<br />
»Citaro G«, den vierachsigen Großraumgelenkbus<br />
»CapaCity« mit 19,73 m Länge<br />
und den »CapaCity L«, der mit 20,99<br />
m Länge das größte Modell darstellt. Ein<br />
Baukastensystem macht es möglich, alle<br />
drei Längenvarianten des Gelenkbusses<br />
darzustellen. Eine Knickwinkelsteuerung,<br />
die im Wesentlichen hydraulisch arbeitet,<br />
Hess »lighTram 25 DC«, Doppelgelenk-Trolley-Hybridbus mit 24,7 m Länge und Batterien für fahrleitungslosen<br />
Betrieb im Einsatz bei den TL, Lausanne, Schweiz (Bild: Patrizia Meier).<br />
Der Großraumgelenkbus »CapaCity G « misst knapp zwanzig Meter in der Länge und bietet 181 Passagieren<br />
Platz (Bild: Daimler Buses).<br />
sorgt dafür, dass der Hinterwagen bei<br />
Kurvenfahrt brav dem Vorderwagen folgt.<br />
Motorisiert werden kann der »Citaro G«<br />
mit Triebwerken, die Leistungen von 265<br />
kW bis 290 kW erbringen. Daimler Buses<br />
bietet statt des serienmäßigen 10,7-l- Dieselmotors<br />
»OM 470« wahlweise auch den<br />
7,7-l-Dieselmotor »OM 936 h« (liegende<br />
Version) mit 260 kW (354 PS) für den Einsatz<br />
im Gelenkbus an. Damit genügend<br />
Leistung (Drehmoment) vor allem beim<br />
Anfahren geliefert werden kann, wurde<br />
dieser Motor mit einem sogenannten<br />
»Power-Boost-System« ausgestattet,<br />
welches durch Drucklufteinblasung den<br />
Drehmomentaufbau im unteren Bereich<br />
verkürzt. Damit kann – bei topographisch<br />
nicht allzu anspruchsvollen Anforderungen<br />
– auch der kleinere, 1400 Nm max.<br />
Drehmoment liefernde Motor eingesetzt<br />
werden. Durch den liegenden Einbau und<br />
das geringere Gewicht gegenüber dem<br />
10,7-l-Triebwerk, entsteht so mehr Raum<br />
und eine höhere Zuladung (Transportkapazität)<br />
des Gelenkbusses. Eine effiziente<br />
Übergangslösung hin zur vollelektrischen<br />
Busflotte stellen seit einigen Jahren hybride<br />
Antriebsverfahren dar. Bei Daimler Buses<br />
unter der Modellbezeichnung »Citaro<br />
G NGT« gestartet, heißt die CNG-Variante<br />
des Gelenkbusses aktuell »Citaro hybrid«.<br />
Nachdem bereits im Dezember 2015 ein<br />
erster Gelenkwagen an die Stadtwerke<br />
Augsburg übergeben wurde, folgte in<br />
den ersten Monaten des Jahres ein erstes<br />
Lieferlos von 12 Gas-Gelenkbussen. Insgesamt<br />
53 Gelenkbusse »Citaro G NGT«<br />
und 15 Solobusse »Citaro NGT« wurden<br />
von den Stadtwerken Augsburg bestellt.<br />
Von der Motorisierung her unterscheidet<br />
sich der Gelenkwagen nicht vom Solobus.<br />
Beide haben den – auch in der Leistung<br />
identischen – Gasmotor »M 936 G« mit 7,7<br />
l Hubraum und 222 kW (302 PS) Motorleistung.<br />
Den vierachsigen Gelenkwagen »Capa-<br />
City« gibt es mit 19.730 mm Länge und<br />
als »CapaCity L« mit 20.995 mm Länge.<br />
Die Längenvariante mit 19.730 mm ist<br />
neu und als Nachfolgemodell des zuvor<br />
19.540 mm langen im Programm. Die<br />
max. Transportleistung wird für den »CapaCity<br />
L« mit 191 Personen (7,4 Stehplätze<br />
je m²) sowie für den »CapaCity« mit 181<br />
Personen angegeben. Bei vier Personen je<br />
m² Stehfläche sind es 125 Personen (»CapaCity<br />
L«) bzw. 115 Personen für den »CapaCity«.<br />
Motorisiert sind beiden Varianten<br />
mit dem Euro-VI- Dieselmotor, der Baureihe<br />
»OM 470«, der wahlweise 265 kW (360<br />
PS) oder 290 kW (394 PS) leistet. Das zul.<br />
Gesamtgewicht beträgt bei beiden Varianten<br />
32.000 kg.<br />
Mit dem »eCitaro G« erhält die Gelenkbuspalette<br />
nun auch ein Familienmitglied, das<br />
emissionsfrei betrieben wird. Er kann mit<br />
drei oder vier Türen ausgestattet werden.<br />
Die Maße betragen 18.125 mm (L), 2550<br />
mm (B) und 3400 mm (H). Das max. Fassungsvermögen<br />
liegt bei 145 Fahrgästen<br />
bei zehn Batterien. Bei 12 Batterien reduziert<br />
sich das Fassungsvermögen auf<br />
136 Fahrgäste. 45 Sitzplätze sind in der<br />
dreitürigen Version, 41 in der viertürigen<br />
1
32 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
MAN »Lion´s City 18E« (Bild: MAN Truck & Bus S.E.).<br />
Ausführung maximal möglich. Das zul.<br />
Gesamtgewicht beträgt 30.000 kg. Angetrieben<br />
wird das Fahrzeug durch zwei<br />
Radnabenmotoren, die in der Antriebsachse<br />
AVE 130 von ZF verbaut sind. Die<br />
Leistung beträgt 2 x 125 kW. Es handelt<br />
sich um einen Schubgelenkbus, d. h. die<br />
dritte Achse ist angetrieben. Auf Wunsch<br />
kann auch die zweite Achse im Vorderwagen<br />
mit einer AVE 130 geordert werden.<br />
In diesem Fall stünde dann die doppelte<br />
Leistung, also insgesamt 500 kW zur Verfügung.<br />
Der »eCitaro G« kann auch optional<br />
mit einem Pantographen auf dem<br />
Dach des Vorderwagens geliefert werden.<br />
Serienmäßig ist jedoch die Nachladung im<br />
Depot mittels Steckerlösung vorgesehen.<br />
Seit Herbst 2020 läuft die Auslieferung<br />
des »eCitaro G«, der auch mit Festkörperbatterien<br />
erhältlich ist.<br />
(www.daimlertruck.de)<br />
MAN Truck & Bus<br />
Deutschland GmbH<br />
80995 München<br />
Im März 2018 stellte MAN das Nachfolgermodell<br />
des »Lion´s City« vor. In der Marktkommunikation<br />
behält die neue Baureihe<br />
den gleichen Namen wie die derzeit<br />
produzierte Modellreihe. Allerdings gibt<br />
es neue, interne Bezeichnungen für die<br />
neue Baureihe. So erhält der 18.060 mm<br />
lange Gelenkwagen die Bezeichnung »18«<br />
statt bisher »A23«. Das zulässige Gesamtgewicht<br />
beträgt 28.000 kg. Für die neue<br />
Baureihe hat MAN auch einen neuen<br />
EURO-VI-d-Dieselmotor mit der Bezeichnung<br />
»D1556 LOH« entwickelt. Den neuen<br />
9-l-Dieselmotor (9037 ccm Hubraum)<br />
wird es künftig in den Leistungsstufen<br />
206 kW (280 PS), 243 kW (330 PS) und<br />
264 kW (360 PS) geben. Das max. Drehmoment<br />
von 1600 Nm wird in einem<br />
Drehzahlbereich von 900 bis 1550 U/min<br />
geboten. Dies betrifft die Leistungsstufe<br />
mit 264 kW. Als Option kann der Kunde<br />
auch eine Ausstattung mit Hybridmodul<br />
und Start-/Stopp-Funktion mittels Kurbelwellenstarter<br />
bestellen. Der Motor wird<br />
dabei automatisch im Stand abgeschaltet<br />
und springt beim Anfahren durch Druck<br />
auf das Gaspedal ebenso automatisch<br />
wieder an. Die benötigte Energie für die<br />
Verbraucher (Außen-/Innenbeleuchtung,<br />
Türsteuerung, Infotainment etc. wird dabei<br />
durch Ultracaps auf dem Dach des<br />
Fahrzeuges zwischengespeichert und erlaubt<br />
bis zu 240 Sek. Versorgung ohne<br />
laufenden Motor. Im Ergebnis macht dies<br />
eine Kraftstoffeinsparung von bis zu 16,4<br />
% möglich. Alle Fahrzeuge der neuen Generation<br />
sind nun 2550 mm breit und verfügen<br />
über Einzelradaufhängung an der<br />
Vorderachse. LED-Innenbeleuchtung und<br />
LED-Rückleuchten sind Serienstandard.<br />
Die Hauptscheinwerfer können als Option<br />
auch als Voll-LED angeboten werden.<br />
Die neue Fahrzeuggeneration fällt außerdem<br />
durch ein völlig neues Außen- wie<br />
auch Innendesign auf. Beim Gelenkbus<br />
betragen die neuen Maße 18.060 mm<br />
(L), 2550 mm (B) und 3060 mm (H). Die<br />
Radstände betragen 5200 mm von der<br />
Vorder- zur Mittelachse und 4903 mm<br />
von der Mittelachse zur Antriebsachse<br />
im Hinterwagen. Bis zu vier doppeltbreite<br />
Türen sind möglich. In der viertürigen<br />
Ausführung können 38 Fahrgäste sitzend<br />
und 102 Fahrgäste stehend befördert<br />
werden. Der Serienanlauf begann im Juni<br />
2019. Produziert wurden zunächst nur der<br />
12-m-Solobus (12C) und der 18-m-Gelenkwagen<br />
(18C). Ab dem 3. Quartal 2020<br />
begann die Auslieferung der 18.750-mm-<br />
Längenvariante.<br />
Ab dem zweiten Halbjahr 2019 folgten<br />
dann auch die neu entwickelten »Lion´s<br />
City« CNG-Busse. Neben dem Solobus<br />
»12G« wird auch der Gelenkbus »18G«<br />
produziert. Seit dem 3. Quartal 2020 ist<br />
er auch in der Längenvariante mit 18.750<br />
mm als »19G« erhältlich. Die CNG-Varianten<br />
haben den neu entwickelten Gasmotor<br />
»18E« mit 9,5 l Hubraum.<br />
Eine Elektrobusversion (mit Batterien als<br />
Energiespeicher) der neuen Baureihe wurde<br />
zur IAA Nutzfahrzeuge im September<br />
2018 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />
Serienfertigung des »12E«- Solobusses ist<br />
2020 angelaufen. Die Gelenkversion, der<br />
»Lion´s City 18E«, kommt zunächst wiederum<br />
als Kundenerprobungsfahrzeug für<br />
ein halbes Jahr zum Einsatz. Neben den<br />
Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) erhielten<br />
im April 2021 die städtischen Verkehrsbetriebe<br />
von Barcelona (Spanien) Busse zum<br />
ausgiebigen Testen. Zeitgleich erfolgte der<br />
Serienanlauf. Der »Lion´s City 18E« hat die<br />
folgenden Abmessungen: L 18.100 mm, B<br />
2550 mm und H 3320 mm. Das max. Fassungsvermögen<br />
beträgt 120 Personen bei<br />
43 Sitz- und 77 Stehplätzen bei 29.900 kg<br />
zul. Gesamtgewicht. Die Batteriekapazität<br />
beträgt 640 kWh. Er wird von zwei elektrischen<br />
Zentralmotoren an den Achsen<br />
zwei und drei angetrieben, die max. 480<br />
kW leisten. Die Reichweite liegt bei 200<br />
km unter realistischen Bedingungen, kann<br />
aber bis zu 270 km betragen.<br />
(www.man.ue)<br />
Scania Deutschland GmbH<br />
56070 Koblenz<br />
Bereits seit Herbst 2012 ist die Produktplattform<br />
Scania »Citywide« im Markt. Die<br />
Gelenkbusse werden sowohl als »Citywide<br />
LF« (low-floor bus) als auch als »Citywide<br />
LE« (low-entry bus) angeboten. Die Länge<br />
beträgtfür beide Gelenkbusbaureihen<br />
18,75 m . In Euronorm-VI sind aktuell die<br />
Dieselmotoren in den Leistungsvarianten<br />
184 kW (250 PS), 206 kW (280 PS), 235<br />
kW (320 PS) und 265 kW (360 PS) erhältlich.<br />
Darüber hinaus gibt es Gasmotoren in<br />
EURO-VI-Norm mit 206 kW (280 PS) und<br />
250 kW (340 PS) Leistung. Nachdem der<br />
Absatz von Linienbussen der Vorgängerbaureihen<br />
»Omnicity« und »Omnilink« in<br />
Deutschland als ausgesprochen verhalten<br />
anzusehen war, konnte Scania Deutschland<br />
mit einem Lieferauftrag an die Berliner<br />
Verkehrsgesellschaft (BVG) im Herbst<br />
2013 einen großen Erfolg landen: 156<br />
Scania »Citywide«-Gelenkbusse in der Niederflurausführung<br />
umfasste der Auftrag,<br />
und dies von einem einzigen Kunden. Die<br />
Berliner Ausführung hat einen 235 kW<br />
(320 PS) starken Euro-VI-Dieselmotor.<br />
(www.scania.de)<br />
Van Hool N. V.<br />
2500 Lier/Belgien<br />
Van Hool bringt eine neue Stadtbusbaureihe<br />
der »A«-Typen auf den Markt. Näheres<br />
hierzu unter der Rubrik Solobusse.<br />
(www.vanhool.be)<br />
Irizar S.Coop.<br />
20216 Ormaiztegi/Spanien<br />
Der spanische Hersteller von Reise- und<br />
Stadtbussen konnte bereits seine batterieelektrischen<br />
Stadtbusse an einen ersten<br />
deutschen Kunden liefern. So erhielt die<br />
Rheinbahn in Düsseldorf 10 Solobusse des<br />
Typs Irizar »ie12 bus«. Mit der In-der-City-Bus<br />
GmbH aus Frankfurt am Main gibt
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Busse und Bahnen<br />
33<br />
es auch einen Kunden für den Gelenkbus<br />
Irizar »ie18 bus«. Neun Busse dieses Typs<br />
wurden bis Anfang 2021 geliefert. Der<br />
Gelenkbus hat die Abmessungen 18.730<br />
mm (L), 2550 mm (B) und 3300 mm (H).<br />
Der Synchron E-Motor leistet 235 kW. Die<br />
in Frankfurt eingesetzten Busse haben 52<br />
Sitz- und bis zu 58 Stehplätze (110 Personen<br />
Gesamtkapazität). Es wurde die<br />
dreitürige Ausführung geliefert. Das zul.<br />
Gesamtgewicht beträgt 30.500 kg. Die<br />
Batteriekapazität beträgt 525 kWh. Der<br />
Hersteller hat eine Reichweite von 230<br />
km ohne Nachladung – selbst unter ungünstigsten<br />
Bedingungen – zugesichert.<br />
Der Gelenkbus kann mit bis zu fünf Türen<br />
ausgestattet werden. Stehplatzoptimiert<br />
ist das Fassungsvermögen bei max. 155<br />
Fahrgästen begrenzt. In der viertürigen<br />
Version können 32 bis 39 feste Sitzplätze<br />
(stehplatzoptimiert) angeboten werden.<br />
(www.irizar-emobility.com)<br />
Irizar »ie18« Bus, batterieelektrischer Gelenkbus mit 18,73 m Länge im Einsatz für die In-der-City-Bus<br />
GmbH, Frankfurt am Main (Bild: Abel Brhan).<br />
1<br />
Buszüge<br />
MAN und Hess<br />
Mit dem Auslaufen der Fertigung aller früheren<br />
Typen der »Lion´s City«-Familie, darunter<br />
auch die Typen »A20« und »A21« im<br />
Frühjahr 2022, ist es nicht mehr möglich,<br />
MAN-Linienbusse als Zugfahrzeuge für<br />
Personenanhänger geliefert zu bekommen.<br />
MAN hat sich beim neuen »Lion´s<br />
City« gegen eine Ausstattungsmöglichkeit<br />
als Zugfahrzeuge für Personenanhänger<br />
entschieden.<br />
(www.mantruckandbus.de)<br />
Solaris und Hess<br />
Auch Solaris hat mittlerweile Aufträge<br />
über Buszüge erhalten. Im Juni 2016 wurden<br />
drei Buszüge bestehend aus »Urbino<br />
12« der neuesten Generation und Hess<br />
»O 2897«-Anhängern an das private Busunternehmen<br />
Regionalverkehrsdienst<br />
MAN/Hess-Buszug in 23 m Länge mit MAN »Lion´s City A21«-Dieselbus-Zugfahrzeug und Hess<br />
»O 2897«-Anhänger im Einsatz bei der Fa. Racktours, Erlensee (Bild: Robert Wiebel).<br />
Gründau (Hessen) geliefert. Darüber hinaus<br />
wird ein viertes, zusätzliches Zugfahrzeug<br />
an diesen Kunden geliefert. Im Juni<br />
2016 erhielt das private Busunternehmen<br />
Stroh Busverkehrs GmbH aus Altenstadt<br />
(Hessen) ebenfalls einen »Urbino 12« als<br />
zusätzliches Zugfahrzeug für die bereits<br />
vorhandene Buszugflotte von sieben Gespannen.<br />
Im Dezember 2017 erhielt die<br />
Stroh Busverkehrs GmbH weitere fünf<br />
»New Urbino« als Zugfahrzeuge für vorhandene<br />
Göppl »G11«-Anhänger. Es<br />
handelt sich zunächst um zweitürige Zugfahrzeuge<br />
mit stehend eingebautem DAF<br />
»MX11«-Motor (271 kW /368 PS), der als<br />
Motorturm hinten links im Heck eingebaut<br />
ist.<br />
Im Frühjahr 2017 wurden zudem zehn<br />
Gespanne mit dreitürigen Zugfahrzeugen<br />
an die MVG München mit Anhängern im<br />
angenäherten Design des Solaris »New<br />
Urbino« geliefert. Zwei weitere Komplettgespanne<br />
sind zum selben Zeitpunkt an<br />
die infra Fürth Verkehr GmbH sowie zwei<br />
zusätzliche Zugfahrzeuge geliefert worden.<br />
Im Dezember 2017 bzw. Januar 2018<br />
lieferte Solaris die ersten beiden Midibusgespanne<br />
bestehend aus »New Urbino<br />
10,5« und Hess »O 2897«-Anhänger an die<br />
infra Fürth Verkehr GmbH aus. 10 weitere<br />
Gespanne gleicher Bauart erhielt die MVG<br />
München im März / April 2018. Die Fa. Nowak<br />
(Kooperationspartner der MVG München)<br />
erhielt im November 2018 ebenso<br />
ein »New Urbino 12«/Hess »O 2897«-Busgespann.<br />
Die Regionalverkehr Main-Kinzig<br />
(RVMK) bestellte im Frühjahr 2018<br />
sechs »New Urbino 12« und zwei »New<br />
Urbino 10,5« als Zugfahrzeuge für vorhandene<br />
Göppl »G11«- bzw. »G10«-Anhänger.<br />
Diese wurden im April 2019 geliefert.<br />
Ebenfalls 2019 erhielt der Reutlinger<br />
Stadtverkehr ein Komplettgespann aus<br />
Solaris »New Urbino 12« und Hess »O<br />
2897«- Anhänger sowie zwei weitere zusätzliche<br />
Zugfahrzeuge »New Urbino 12«.<br />
Im Jahr 2020 erhielt die Fa. Heuser Busreisen<br />
vier »New Urbino 12 Facelift« als Zugfahrzeuge<br />
für vorhandene Busanhänger<br />
der Baujahre 2009 bis 2011. Sie ersetzen<br />
ältere Zugfahrzeuge. Die Fa. Stroh Busverkehr<br />
hat ebenfalls einen »New Urbino 12<br />
Facelift« erhalten. Auch er dient als Ersatz<br />
für ein älteres Zugfahrzeug und wird vor<br />
einem Göppl »G11«-Anhänger des Baujahres<br />
2009 eingesetzt. Die Fa. Watzinger<br />
Busservice in München erhielt zwei »Urbino<br />
12 Facelift« Komplettgespanne mit<br />
Hess-Anhängern für den Auftragsverkehr<br />
der MVG München. Damit hat Solaris bereits<br />
einige Dieselbusse der neuesten Ge-
34 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
neration (Facelift) als Zugfahrzeuge ausgeliefert.<br />
Wer einen »Urbino« in der Dieselausführung<br />
als Zugfahrzeug für Personenanhänger<br />
kaufen möchte, hat auch weiterhin<br />
bei den Typen »Urbino 10.5« und »Urbino<br />
12« die Möglichkeit zur Beschaffung. Allerdings<br />
wird Solaris keine Komplettzüge<br />
(mit Hess-Anhängern) als Generalunternehmer<br />
mehr liefern. Interessierte Kunden<br />
müssen also Personenanhänger für Solaris<br />
Zugfahrzeuge per Auftrag direkt mit Hess<br />
vereinbaren. In der Schweiz haben die<br />
Zugerland Verkehrsbetriebe den »Urbino<br />
12« in Dieselversion mit 271 kW (369 PS)<br />
Motorleistung im Bergverkehr erfolgreich<br />
in Dienst gestellt. Er löst sämtliche Hess-<br />
Dieselbusse für den Anhängerbetrieb ab.<br />
(www.solarisbus.com)<br />
Carrosserie Hess AG<br />
4512 Bellach/Schweiz<br />
Auf eine mehr als 125-jährige Tradition<br />
im Fahrzeugbau kann der Bushersteller<br />
Hess zurückblicken. Bei der Produktion<br />
von Omnibussen, Personenanhängern<br />
und Trolleybussen ist das Unternehmen<br />
Hess der einzig verbliebene schweizerische<br />
Hersteller. Darüber hinaus fertigt<br />
Hess Aufbauten und Zubehör für leichte<br />
Nutzfahrzeuge. Sämtliche Aufbauten für<br />
Omnibusse einschließlich der Trolleybusse<br />
und der Personenanhänger werden nach<br />
dem patentierten CO-BOLT-Verfahren<br />
hergestellt. Dabei kommen ausschließlich<br />
Aluminiumprofile zum Einsatz, die<br />
mit Schrauben verbunden werden. Ein<br />
Spezialkleber, der auf die Schraubverbindungen<br />
aufgebracht wird, verhindert<br />
zuverlässig das unabsichtliche Lösen. Die<br />
Verwendung von Aluminium gewährleistet<br />
eine hohe Korrosionsfestigkeit und damit<br />
eine lange Lebensdauer der Produkte.<br />
Eine besondere Spezialität des Hauses<br />
Hess ist der Bau von Personenanhängern<br />
für Diesel oder Trolleybusse. Während in<br />
nahezu allen europäischen Ländern die<br />
Produktion von Personenanhängern aufgrund<br />
gesetzlicher Verbote zum Betrieb<br />
beziehungsweise wegen mangelnder<br />
Nachfrage aufgegeben wurde, hat Hess<br />
diese Fahrzeugspezies ständig technisch<br />
weiterentwickelt. Bereits 1990 entstand<br />
eine erste Serie von Niederfluranhängern<br />
für Lausanne; seitdem wurden zahlreiche<br />
Anhänger an Betriebe in der Schweiz und<br />
nach Österreich geliefert. Der Autobusbetrieb<br />
der estnischen Hauptstadt Tallin<br />
(TAK) erhielt in den Jahren 1999 beziehungsweise<br />
2001 insgesamt 25 Omnibuszüge<br />
mit Motorwagenchassis von Scania.<br />
Hierbei lieferte Hess sogenannte Kits, das<br />
heißt vorproduzierte Bausätze mit allen<br />
notwendigen Teilen. Montiert wurden die<br />
Der Solaris »Urbino 12« Euro-6-Dieselbus überzeugt dank seiner Fähigkeiten auch als Solobus. (Bild:<br />
Solaris).<br />
kompletten Omnibuszüge bei der Firma<br />
Baltscan, einem Tochterunternehmen von<br />
Scania. Für Deutschland konnte Hess bislang<br />
nur vier große Omnibuszüge (Buszug<br />
31) liefern. Eine Lieferung umfasste einen<br />
Personenanhänger hinter einem Solaris<br />
»Urbino 12 LE«-Zugfahrzeug, die im Januar<br />
2010 an ein Unternehmen in Kaufbeuren<br />
ging. Damit ist erstmals in Deutschland<br />
ein Solaris/Hess-Gespann im Einsatz.<br />
Technisch ist dieser Zug mit jenen der<br />
Firma Ledermair aus Österreich identisch,<br />
wo vier solcher Buszüge zum Einsatz kommen.<br />
Hess will sich künftig verstärkt um<br />
Aufträge für Omnibusanhänger (Kooperation<br />
mit MAN bzw. Solaris) beziehungsweise<br />
komplette Gespanne in Deutschland<br />
bemühen. Hierzu – und natürlich für<br />
den Schweizer Markt – wurde ein komplett<br />
neuer Hess Niederflurbus entwickelt.<br />
Chassis und Aufbau stammen dabei – erstmals<br />
bei einem Dieselbus – komplett von<br />
Hess. Die Motoren steuert Cummins bei,<br />
die Getriebe liefert ZF zu. Als Basismotor<br />
wird die Variante mit 250 kW (340 PS) angeboten.<br />
Für den topografisch anspruchsvollen<br />
Einsatz gibt es auf besonderen<br />
Wunsch leistungsstärkere Versionen der<br />
Cummins-Motoren. Erster Kunde für die<br />
neuen Buszüge mit eigenem Hess Zugfahrzeug<br />
waren die Zugerland Verkehrsbetriebe<br />
in Zug, Schweiz. Sie orderten insgesamt<br />
elf komplette Busgespanne, deren<br />
Auslieferung im Sommer 2011 begann<br />
und im März 2012 abgeschlossen wurde.<br />
Die gewählten technischen Bezeichnungen<br />
geben die Gesamtmaße der Züge<br />
wider. Also zum Beispiel beim Buszug 31<br />
ein zulässiges Gesamtgewicht von 31 t.<br />
Seit Januar 2013 hat der Postautohalter<br />
Klopfstein Bus, der als Subunternehmer<br />
der Postauto Schweiz AG Linien in den<br />
schweizerischen Kantonen Bern und Freiburg<br />
(Fribourg) bedient, auch einen Buszug<br />
31 der neuen Generation in Betrieb.<br />
Wie auch bei den Swissdiesel Zugfahrzeugen<br />
der Zugerland Verkehrsbetrieb wurde<br />
hier der leistungsstärkere Cummins-Motor<br />
mit 294 kW (400 PS) gewählt. Im Gegensatz<br />
zu den Gespannen der Zugerland<br />
Verkehrsbetriebe ist hier jedoch das Zugfahrzeug<br />
als Dreitürer ausgeführt. Zusammen<br />
mit dem zweitürigen Hess Personenanhänger<br />
ist hier erstmals ein fünftüriges<br />
Gespann der neuen Generation Buszüge<br />
unterwegs. Drei weitere Busgespanne von<br />
Hess hat Postauto Schweiz im Jahr 2015<br />
in Dienst gestellt. Bei den Zugfahrzeugen<br />
handelt es sich jedoch um »SwissDiesel«<br />
Typen der neuesten Generation (neu gestalteter<br />
Fahrzeugbug). Für den internationalen<br />
Linienverkehr zwischen dem<br />
deutschen Trier und Luxemburg (Stadt Luxemburg)<br />
lieferte Hess im Jahr 2006 sogar<br />
einen hochwertig ausgestatteten Niederfluranhänger<br />
mit Vollklimatisierung. Der<br />
Betreiber Voyages Emile Weber hat 2008<br />
einen weiteren derartig ausgestatteten<br />
Anhänger erhalten. Eine Besonderheit<br />
nehmen die Anhänger-Lieferungen nach<br />
Österreich ein: als Zugwagen kommen<br />
dort Busse der Typen Temsa »Safari 10«<br />
und »12«, Hess/Scania »LE«, MAN »Lion´s<br />
City« (alle ÖBB Postbus) sowie Solaris »Urbino<br />
12 LE« für den Privatunternehmer Leo<br />
Ledermair zum Einsatz. Die Zahl der nach<br />
Österreich gelieferten Anhänger betrug<br />
bis Ende 2008 insgesamt 14 Exemplare,<br />
davon vier als komplette Züge mit Hess/<br />
Scania-Zugwagen. Die Anhängerchassis<br />
werden von Hess selbst gefertigt. Hess<br />
hat die Produktion der »SwissDiesel« Zugfahrzeuge<br />
wegen der geringen Nachfrage<br />
auch in der Schweiz selbst eingestellt. Personenanhänger<br />
werden nur noch in der<br />
Kombination mit MAN- oder Solaris-Zugfahrzeugen<br />
geliefert bzw. auch einzeln<br />
als Nachbestellungen zu vorhandenen<br />
Zugfahrzeugen. Für den Anhängerbetrieb<br />
bietet Hess einen vollelektrischen Solobus<br />
in der 12-m-Längenversion an. Hier sind<br />
Batteriekapazitäten von 494 kWh möglich,<br />
die damit ausreichend Reichweite<br />
auch unter den Bedingungen des Buszugbetriebes<br />
bieten.<br />
(www.hess-ag.ch)
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Busse und Bahnen<br />
35<br />
Straßen-, U- und Regionalbahnen<br />
Die Digitalisierung der »DT5«-Bahnen schreitet planmäßig voran. In allen<br />
Fahrzeugen kommt ein Signalsystem zum Einsatz, das die Kommunikation<br />
zwischen Fahrzeug- und Streckenausrüstung für den Zugbetrieb und die<br />
Zugsteuerung nutzt. Ab 2027 ist dann ein automatisierter Betrieb auf zwei<br />
Linien geplant (Bild: Alstom).<br />
Die »DT5«-U-Bahn-Flotte ist seit Herbst 2012 in Hamburg im Einsatz (Bild:<br />
Alstom).<br />
1<br />
Neueste U-Bahn-Generation<br />
für Hamburg ist fertig<br />
Alstom Transport<br />
38239 Salzgitter<br />
Alstom bewegt Hamburg: Mit der vierten<br />
Generation der Metro unterstützt der<br />
Bahnhersteller die Hamburger Hochbahn<br />
AG dabei, täglich 1,2 Millionen Menschen<br />
sicher, schnell und nachhaltig durch die<br />
Kultstadt zu befördern. Das letzte von insgesamt<br />
163 Fahrzeugen der neuesten Metro-Generation<br />
(»DT5«) wurde vom Werk<br />
in Salzgitter nach Hamburg verbracht. Damit<br />
ist die Flotte der modernen Metrofahrzeuge<br />
komplett.<br />
Mehr als 16 Jahre sind vergangen, seit<br />
Alstom diesen Auftrag erhalten hat, die<br />
neue U-Bahn-Flotte in Hamburg ist nun<br />
seit über zehn Jahren im Einsatz. Die<br />
Hochbahn hatte im Jahr 2006 zunächst 27<br />
Fahrzeuge bestellt. Am Ende des Projekts<br />
sind insgesamt 163 U-Bahn-Fahrzeuge gebaut<br />
und ausgeliefert worden – ein deutliches<br />
Zeichen der Zufriedenheit des Kunden<br />
und der Millionen Fahrgäste, die sich<br />
auf den Service verlassen, den er bietet.<br />
Für die »DT5«-Flotte wurden 652 Drehgestelle,<br />
815 Klimaanlagen, 978 Fahrmotoren,<br />
1304 Druckluftbremsen, 2119<br />
Fahrgastraumtüren, unzählige Schrauben<br />
und kilometerlange Kabelkonstruktionen<br />
in insgesamt 489 Wagen eingebaut.<br />
Alstom prägt seit vielen Jahrzehnten die<br />
Mobilität in Hamburg. Seit 1962 hat Alstom<br />
die Flotten »DT2«, »DT3« und »DT4«<br />
geliefert – insgesamt 462 Züge.<br />
(www.alstom.com/de)<br />
Erste neue Metro-Züge<br />
nehmen Betrieb in Barcelona auf<br />
Alstom Transport<br />
38239 Salzgitter<br />
Die neuen Züge von Alstom für den Betreiber<br />
der Metro Barcelona, TMB (Transportes<br />
Metropolitanos de Barcelona), wurden<br />
auf der Linie 3 in Betrieb genommen. Die<br />
50 Metro-Züge werden die Flotte der Linien<br />
1 und 3 ersetzen. Nach der Inbetriebnahme<br />
dieses ersten Zuges auf der Linie<br />
3 ist es geplant, die aktuelle Flotte in den<br />
kommenden Monaten schrittweise zu ersetzen.<br />
Alle Züge werden am Industriestandort<br />
von Alstom in Santa Perpètua,<br />
Barcelona, hergestellt. Diese nachhaltigeren,<br />
effizienteren und leichter zugänglichen<br />
Züge sind Teil eines im Oktober 2019<br />
an den Bahnhersteller vergebenen Auftrags<br />
zur Lieferung von 50 neuen U-Bahn-<br />
Zügen der Metropolis-Familie im Wert von<br />
fast 320 Mio. EUR.<br />
Die neuen Züge basieren auf der Erfahrung<br />
und Zuverlässigkeit der »Metropolis«-Baureihe<br />
von Alstom, enthalten<br />
aber gleichzeitig neue Verbesserungen<br />
und technologische Lösungen, wobei<br />
der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und<br />
Barrierefreiheit liegt. So zeichnen sich die<br />
Züge durch eine leichte Struktur, geringen<br />
Energieverbrauch, technische Zuverlässigkeit,<br />
Wartungsfreundlichkeit und verbesserte<br />
Luftfilterung aus. Auch die Zugänglichkeit<br />
wurde berücksichtigt, um nicht<br />
nur die geltenden spanischen und katalanischen<br />
Vorschriften, sondern auch die<br />
Richtlinien der Nachbarländer zu erfüllen.<br />
Die fünfteiligen Züge sind mit Fernsteuerung<br />
und Sensoren für die Wartung des<br />
rollenden Materials ausgestattet. Im Vergleich<br />
zu den aktuellen Zügen zeichnen<br />
sich die neuen Fahrzeuge auch durch die<br />
Digitalisierung aus, mit neuen Informationssystemen,<br />
mehr digitalen Bildschirmen<br />
und Echtzeit-Videoüberwachungskameras,<br />
niedrigem Geräuschpegel und der<br />
Verfügbarkeit von USB-Anschlüssen zum<br />
Aufladen von mobilen Geräten. Weitere<br />
Besonderheit der neuen Züge sind der<br />
einfache Zugang, die Beleuchtung (100 %<br />
LEDs) sowie die Ergonomie der Innenausstattung.<br />
(www.alstom.com/de)<br />
50 neue U-Bahn-Züge werden die Linien 1 und 3 der Metro Barcelona ersetzen (Bild: Alstom).<br />
»Mireo«-Zugplattfom geht neue Wege<br />
im Fahrzeugdesign<br />
Siemens Mobility GmbH<br />
81739 München<br />
Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility<br />
und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)<br />
haben das finale Design des »Mireo Plus«,<br />
der ab Dezember 2024 in den Netzen Heidekrautbahn<br />
und Ostbrandenburg einge-
36 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Siemens Mobility und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) stellen das<br />
Fahrzeugdesign des »Mireo Plus B« und »Mireo Plus H« vor (Bild: Siemens).<br />
Der Batteriezug »Mireo Plus B« wird ab 2024 für die NEB im Netz Ostbrandenburg<br />
fahren (Bild: Siemens).<br />
setzt werden soll, vorgestellt. Sowohl das<br />
Außen- als auch Innendesign des performanten<br />
und nachhaltig konzipierten Fahrzeugs<br />
spiegeln die Innovation der klimafreundlichen<br />
Hybridantriebe wie auch die<br />
umfangreichen Mehrleistungen bei Ausstattung,<br />
Fahrgastservice und Komfort.<br />
Die Gestaltungsidee nutzt Elemente des<br />
Corporate Designs der NEB, um die herkömmliche<br />
Außengestaltung von Regionalzügen<br />
auf spielerische Weise aufzubrechen.<br />
So zeigt die NEB-Variante des »Mireo<br />
Plus« nicht die durchgehenden Streifen<br />
oder starren, symmetrischen Formen, die<br />
man aus dem SPNV kennt, sondern arbeitet<br />
mit locker angeordneten Farbflächen,<br />
die nur noch entfernt an die altbekannte<br />
Streifenoptik erinnern.<br />
Von den einfarbigen Führerständen ausgehend<br />
werden die blauen Farbflächen<br />
zunehmend von lichtgrauen Elementen<br />
zur Mitte hin vollständig aufgelöst. Diese<br />
Gestaltungsidee leitet sich aus der Überlegung<br />
ab, dass Regionalzüge fast rund<br />
um die Uhr rollen, um Fahrgäste zu befördern<br />
– die Farbflächen symbolisieren den<br />
Übergang von Nacht zu Tag. Die horizontale<br />
Ausrichtung und die angeschrägten<br />
Farbflächen des Außendesigns nehmen<br />
die Bewegung des Zuges auf und lassen<br />
an Geschwindigkeit und Dynamik denken.<br />
Der »Mireo Plus« symbolisiert damit die<br />
technologischen Innovationen, die bei der<br />
NEB, aber auch im Netz Ostbrandenburg<br />
und auf der Heidekrautbahn anstehen.<br />
Die zweiteiligen Triebwagen sind auf jeder<br />
Seite mit drei Türen mit einer Türweite<br />
von 1300 mm ausgestattet. Diese und die<br />
Einstiegshöhen von 600 bzw. 800 mm ermöglichen<br />
Fahrgästen im Rollstuhl oder<br />
mit Kinderwagen einen problemlosen Einund<br />
Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen.<br />
Durch die gelbe Farbgebung und<br />
dunkelblaue Umrandung sind sie zudem<br />
kontrastreich in Übereinstimmung mit TSI-<br />
PRM gestaltet.<br />
Das Innendesign des »Mireo« für die NEB<br />
beginnt bereits außen an den Türen: Eine<br />
neuartige Wegeleitung soll den Fahrgastwechsel<br />
besonders bei hohem Fahrgastund<br />
Fahrradaufkommen beschleunigen.<br />
Der Einstieg erfolgt vorrangig durch die<br />
vordere und hintere Tür, die jeweils in<br />
einen der zwei Mehrzweckbereiche (erkennbar<br />
an den niedrig gesetzten Fenstern)<br />
führen.<br />
Der Ausstieg der Fahrräder erfolgt durch<br />
die mittlere Tür. Dementsprechend weisen<br />
große Piktogramme (Fahrrad, Rollstuhl)<br />
in Richtung der vorgesehenen Einstiegstür;<br />
im Inneren des Fahrzeugs werden die<br />
Fahrgäste durch Doppelpfeile auf dem Boden<br />
geleitet.<br />
Auch die Sitzpolster greifen mit Farbgebung<br />
und Doppelpfeil zwei Elemente des<br />
Corporate Designs der NEB auf und führen<br />
die äußere Gestaltung im Inneren des<br />
Fahrzeugs fort. Ein Familienbereich bietet<br />
verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für Kinder und Informationselemente<br />
für Eltern und ist anhand der mit einem<br />
Spiel beklebten Tische erkennbar.<br />
Der »Mireo Plus B« ist mit 127 Sitz- und<br />
155 Stehplätzen ausgestattet, der »Mireo<br />
Plus H« mit 134 Sitz- und 145 Stehplätzen.<br />
Beide Fahrzeugtypen verfügen über zwölf<br />
Fahrradstell- und zwei Rollstuhlplätze.<br />
Die »Mireo«-Züge mit hydro- oder batterieelektrischem<br />
Antrieb zeichnen sich<br />
durch ein Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung<br />
von 1,7 MW für eine Beschleunigung<br />
von bis zu 1,1 m/s² und<br />
eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit<br />
von 140 km/h aus. Die »Mireo Plus H« und<br />
»Plus B«-Züge sind energiesparend und<br />
umweltfreundlich konzipiert. Sowohl die<br />
selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur<br />
in Aluminium-Integralbauweise<br />
als auch die verbesserte Aerodynamik,<br />
Energieeffizienz der Komponenten und<br />
das intelligente Bordnetzmanagement<br />
tragen zur Reduzierung von Ressourcen<br />
und Emissionen bei.<br />
Die NEB hat 2021 und 2022 insgesamt 38<br />
»Mireo«-Züge mit alternativen und umweltfreundlichen<br />
Antrieben bei Siemens<br />
Mobility bestellt. Ab Dezember 2024 sollen<br />
im Netz Ostbrandenburg 31 batteriebetriebene<br />
Fahrzeuge vom Typ »Mireo<br />
Plus B« zum Einsatz kommen; sieben wasserstoffbetriebene<br />
Fahrzeuge vom Typ<br />
»Mireo Plus H« sollen im Netz der Heidekrautbahn<br />
rollen. Damit kommen zum ersten<br />
Mal wasserstoffbetriebene Schienenfahrzeuge<br />
in Brandenburg und Berlin zum<br />
Einsatz. Die Umstellung von Diesel auf<br />
Wasserstoff und Batterie reduziert jährlich<br />
den CO2-Ausstoß um rund 14,5 Millionen<br />
Kilogramm und spart etwa 5,5 Millionen<br />
Liter Diesel ein.<br />
(www.mobility.siemens.com)<br />
U-Bahn Wien – erster »X-Wagen«<br />
nimmt Fahrbetrieb auf<br />
Siemens Mobility GmbH<br />
81739 München<br />
Nach umfangreichen Tests und erfolgreicher<br />
Betriebsbewilligung hat der erste Zug<br />
der neuen U-Bahn-Generation offiziell seinen<br />
ersten Dienstantritt auf der Linie U3 in<br />
Wien gefeiert. Auf der Premierenfahrt begleitet<br />
wurde der neue »X-Wagen« unter<br />
anderem vom Wiener Stadtrat Peter Hanke<br />
und zahlreichen Projektbeteiligten der<br />
Wiener Linien und von Siemens Mobility.<br />
Nach diesem Start des Fahrgastbetriebs<br />
folgen noch im Sommer weitere »X-Wagen«-Züge.<br />
So soll bis Ende des Jahres<br />
<strong>2023</strong> der zehnte Zug geliefert werden und<br />
ab 2024 gehen bis zu drei weitere »X-Wagen«<br />
pro Jahr von Siemens Mobility an die<br />
Wiener Linien.<br />
Gleichzeitig mit dem Fahrgastbetrieb<br />
startet auch der Instandhaltungsvertrag<br />
zwischen den Wiener Linien und Siemens<br />
Mobility für alle »X-Wagen«-Züge. Digitale<br />
Dienste auf der Basis von »Railigent X«<br />
ermöglichen eine zustandsorientierte Instandhaltung<br />
durch das Fachpersonal der<br />
Wiener Linien in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Experten der Siemens Mobility.<br />
Für die Wiener Linien ergibt sich dadurch<br />
der Vorteil der besseren Planbarkeit für
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Busse und Bahnen<br />
37<br />
Seit dem 16. Juni <strong>2023</strong> ist der neue »X-Wagen« im Fahrgastbetrieb: Peter<br />
Hanke, Wiener Stadtrat für ÖPNV; Gudrun Senk, CTO Wiener Linien; Albrecht<br />
Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility (v.l.n.r) bei der<br />
Premiere (Bild: Siemens).<br />
Die sechsteilige U-Bahn »X-Wagen« hat eine Länge von 111 m und eine<br />
Kapazität für insgesamt 928 Fahrgäste (Bild: Siemens).<br />
1<br />
die Instandhaltungskosten und einer<br />
langfristigen Partnerschaft zu sämtlichen<br />
Themen rund um die neuen Züge. »Railigent<br />
X« ist Teil der offenen digitalen Business-Plattform<br />
Siemens »Xcelerator«, die<br />
ihren Kunden eine einfachere, schnellere<br />
und besser skalierbare digitale Transformation<br />
ermöglicht.<br />
Eine Innovation, die ab Betriebsstart im<br />
»X-Wagen« zur Verfügung steht, ist die<br />
»Fahrgastinfo Plus«. Das digitale Fahrgastinfo-<br />
und Wegeleitsystem wurde<br />
von Siemens Mobility entwickelt und gemeinsam<br />
mit den Wiener Linien speziell<br />
für die Anforderungen der Wiener Öffis<br />
maßgeschneidert. Auf Bildschirmen über<br />
allen Fahrzeugtüren im Inneren werden<br />
dynamisch angepasste Informationen für<br />
die Fahrgäste angezeigt. Über jenen Türen,<br />
die bei der nächsten Station öffnen,<br />
wird angezeigt, in welche Richtung die<br />
jeweiligen Ausgänge liegen, auf welche<br />
anderen Linien die Fahrgäste dort umsteigen<br />
können und wann die nächsten<br />
Abfahrtszeiten dieser Linien sind. Die Bildschirme<br />
über den Türen, die in der nächsten<br />
Station geschlossen bleiben, zeigen<br />
einen digitalen Netzplan. In diesem Plan<br />
sehen die Fahrgäste den aktuellen Standort<br />
des Zuges, die jeweilige Fahrtrichtung,<br />
den nächsten Halt, sowie wichtige Umsteigemöglichkeiten.<br />
Auf beiden Türseiten<br />
können auch weitere Informationen eingeblendet<br />
werden, zum Beispiel geplante<br />
Betriebseinschränkungen im U-Bahn-Netz<br />
oder die Anzeige von Reparaturarbeiten<br />
bei Aufzügen.<br />
Bei den Fahrzeugen kommt erstmals das<br />
neue druckluftfreie Bremssystem (Gewinner<br />
des Deutschen Innovationspreises<br />
<strong>2023</strong>) von Siemens Mobility zum Einsatz.<br />
Gesteuert werden die Bremsen dabei<br />
durch ein rein elektronisches Signal, brake-by-wire,<br />
welches vom Bremssteuergerät<br />
den intelligenten Aktuator – die<br />
Bremszange – regelt.<br />
Der Aktuator sorgt für hervorragende<br />
Bremsperformance, insbesondere bei<br />
schlechten Schienenverhältnissen. Durch<br />
den Entfall der üblichen Druckluftkomponenten<br />
unterm Wagen werden Gewicht<br />
und Einbauraum bei reduzierten Kosten<br />
über den gesamten Lebenszyklus eingespart.<br />
Zudem reduziert das neue System<br />
die Zeit bis zur Betriebsbereitschaft des<br />
Fahrzeugs deutlich. Bei konventionellen<br />
Druckluftbremsen dauert dies rund 12 Minuten,<br />
beim neuen druckluftfreien Bremssystem<br />
von Siemens Mobility lediglich ein<br />
Drittel der Zeit.<br />
Die ersten vier »Tramlinks« gehen in Erfurt in Betrieb (Bild: EVAG/ Andreas Hultsch).<br />
Die neue U-Bahn bietet einen offen gestalteten<br />
Innenraum mit großzügigen<br />
Einstiegsbereichen für ein rasches Einund<br />
Aussteigen. Insgesamt können bis<br />
zu 928 Gäste in einem »X-Wagen« unterwegs<br />
sein, das sind exakt 46 Personen<br />
mehr als im V-Wagen, dem Vorgängermodell<br />
des neuen Zuges. Fahrgäste mit<br />
Kinderwagen oder Reisegepäck finden<br />
angenehm viel Platz. Die Sitze bestehen<br />
aus hochwertigem Schichtholz, die Anordnung<br />
erfolgt in einer Kombination<br />
aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen<br />
Längssitzen an der Außenwand<br />
der Züge sowie Klappsitzen. Die<br />
Sitze in blauer Farbe kennzeichnen einen<br />
Priority-Sitz und sind für Fahrgäste mit<br />
eingeschränkter Mobilität vorgesehen.<br />
(www.mobility.siemens.com)<br />
Neue Straßenbahnen für Erfurt<br />
Stadler Deutschland GmbH<br />
13158 Berlin<br />
Platz für bis zu 248 Fahrgäste, großzügige<br />
Flächen für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen<br />
und Klimaanlage – das und<br />
mehr bieten die »Tramlink«-Straßenbahnen<br />
der Erfurter Verkehrsbetriebe. Seit<br />
2021 rollen 14 der 42 m langen Wagen<br />
durch die Thüringer Landeshauptstadt.<br />
Im April <strong>2023</strong> knackten sie zusammen<br />
die Eine-Million-Kilometermarke. Jetzt<br />
sollen zehn weitere Bahnen des Typs hinzukommen.<br />
»Als Stadtwerke-Chef freue ich mich, dass<br />
wir die geplante Option von zehn weiteren<br />
›Tramlink‹-Straßenbahnen ziehen<br />
können und damit einen weiteren Schritt<br />
in Richtung Energie- und Verkehrswende<br />
unternehmen. Als EVAG-Fahrgast freue<br />
ich mich natürlich, weil die Bahnen nicht<br />
nur gut aussehen, sondern wirklich modern<br />
und bequem sind«, sagt SWE-Chef<br />
Peter Zaiß. Er ist stolz auf die vielen Stadtwerke-Mitarbeiter,<br />
die sich um das Großprojekt<br />
– von A wie Ausschreibung bis Z<br />
wie Zulassung – kümmern.
38 Busse und Bahnen<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Stadler liefert acht »FLIRT«-Fahrzeuge für den Einsatz auf den Linien des<br />
Rheingau-Express an VIAS. Die elektrischen Triebzüge werden ab 2025<br />
entlang des Rheins zwischen Koblenz, Neuwied und Frankfurt verkehren<br />
(Bild: Stadler).<br />
Die Modernisierung der ODEG »KISS« Züge bringt eine neue Reisequalität<br />
für Fahrgäste im Netz Elbe-Spree (Bild: Stadler).<br />
Auch EVAG-Vorstand Myriam Berg zeigt<br />
sich hochzufrieden, dass der Fuhrpark<br />
der Erfurter Verkehrsbeitriebe weiter modernisiert<br />
werden soll: »Wir freuen uns<br />
sehr über die weiteren geplanten Neuzugänge.<br />
Die Anschaffung ist auch notwendig,<br />
da einige unserer Straßenbahnen<br />
bald ihr Dienstende erreichen und nicht<br />
mehr wirtschaftlich zu betreiben sind.<br />
Die bisher eingesetzten 14 »Tramlink«-<br />
Straßenbahnen haben sich in jedem Fall<br />
bewährt. Nicht nur unsere Fahrerinnen<br />
und Fahrer sind gerne damit unterwegs,<br />
auch die Fahrgäste sind sehr zufrieden.«<br />
Bei einer Umfrage bewerten rund 72 %<br />
der Fahrgäste den Tramlink mit der Note<br />
1+ 2, wobei rund 41 % die Bestnote 1 vergaben.<br />
Dazu erweisen sich die Trams im<br />
Linieneinsatz als zuverlässig.<br />
Anfang 2018 schrieben die Erfurter Verkehrsbetriebe<br />
die Neuanschaffung von<br />
14 Straßenbahnen europaweit aus. Den<br />
Zuschlag erhielt das Schweizer Unternehmen<br />
Stadler. Im Oktober 2018 wurde der<br />
Liefervertrag unterzeichnet. Unmittelbar<br />
danach gab es das erste Treffen des Projektteams,<br />
Ideen wurden ausgetauscht,<br />
das Projekt offiziell gestartet. Die Produktion<br />
des ersten »Tramlinks« für Erfurt begann<br />
genau ein Jahr später in Valencia/<br />
Spanien. Für ihre Reise von Valencia in die<br />
Thüringer Landeshauptstadt wurden die<br />
Straßenbahnen in zwei Teile zerlegt und<br />
auf Tiefladern quer durch Europa nach<br />
Erfurt gebracht. Seit dem 1. Juli 2021<br />
fährt der erste »Tramlink« offiziell im Linienbetrieb.<br />
Das Projekt wurde mit 46,79 % Fördermitteln<br />
vom Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung (EFRE) und vom Freistaat<br />
Thüringen unterstützt.<br />
Zahlen und Fakten zum »Tramlink«:<br />
- Länge: 42,49 m<br />
- Breite: 2,3 m<br />
- Höhe: 3,61 m<br />
- Gewicht: 52,53 t<br />
- Sitzplätze: 102<br />
- Insgesamt Platz für 248 Fahrgäste<br />
- Anzahl Fahrgasttüren: 7<br />
- Weitere Highlights: Klimatisierung,<br />
WLAN, breite Rangierflächen für Rollstuhlfahrer<br />
und Kinderwagen<br />
(www.stadlerrail.com)<br />
Neue »FLIRT«-Triebzüge für den<br />
Rheingau-Express<br />
Stadler Deutschland GmbH<br />
13158 Berlin<br />
Stadler hat den Zuschlag über die Lieferung<br />
von acht vierteiligen »FLIRT« mit extralangen<br />
Wagenkästen für den Einsatz<br />
auf der neuen Regionalexpress-Linie RE<br />
19 zwischen Koblenz und Frankfurt sowie<br />
der Linie RB 10 von Neuwied nach Frankfurt<br />
erhalten. Der Zuschlagserteilung war<br />
die Vergabe des Netzes an VIAS durch<br />
den Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH<br />
(RMV) vorausgegangen. Mit der Bestellung<br />
erhöht sich die Zahl der »FLIRT«-<br />
Fahrzeuge in der VIAS-Flotte auf 27 Züge.<br />
Die Triebzüge vom Typ »FLIRT« bieten<br />
Platz für bis zu 512 Fahrgäste, davon 230<br />
auf Sitzplätzen. Drei geräumige Mehrzweckbereiche<br />
ermöglichen den Transport<br />
von bis zu 12 Fahrrädern, Kinderwagen<br />
oder Rollstühlen pro Zug. Die Züge<br />
verfügen über sechs Einstiegsbereiche<br />
und sorgen damit für einen schnellen<br />
Fahrgastwechsel. Der Servicemittelwagen<br />
mit den Stellplätzen für die Rollstühle<br />
hat einen optimierten Einstiegsbereich<br />
für Bahnsteige auf 550 mm Höhe. Die<br />
Fahrzeuge sind zudem mit einem Hublift<br />
ausgestattet, sodass der barrierefreie Einund<br />
Ausstieg unabhängig von der jeweiligen<br />
Bahnsteighöhe sichergestellt wird.<br />
Energieeffiziente Klimaanlagen, Steckdosen<br />
in allen Passagierbereichen sowie<br />
kostenfreies Fahrgast-WLAN sorgen für<br />
eine angenehme Reise.<br />
Die hochmodernen Fahrzeuge werden<br />
mit mit der neuesten Version des Zugsicherungssystem<br />
»Guardia« ausgerüstet,<br />
um die Taktzeiten und Verbindungen<br />
maßgeblich zu verbessern. Die ETCS-Lösung<br />
aus dem Hause Stadler ist bislang<br />
bei Zügen in verschiedenen europäischen<br />
Staaten im Einsatz, darunter u.a. in der<br />
Schweiz, Polen, Ungarn und Slowenien.<br />
(www.stadlerrail.com)<br />
Modernisierung der »KISS«-Zugflotte<br />
abgeschlossen<br />
Stadler Deutschland GmbH<br />
13158 Berlin<br />
Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH<br />
(ODEG) und die Stadler Rail Service<br />
Deutschland GmbH haben gemeinsam<br />
die Modernisierung der 16 elektrisch<br />
angetriebenen Triebfahrzeuge vom Typ<br />
»KISS« erfolgreich abgeschlossen. Das<br />
Ergebnis der vielzähligen Umbau- und<br />
Einbaumaßnahmen kann sich sehen lassen.<br />
Durch die von der ODEG in Auftrag<br />
gegebenen Modernisierungsarbeiten<br />
bietet der komfortable, innovative und<br />
spurtstarke S-Bahnzug jetzt noch mehr<br />
Reisequalität im Regionalverkehr. Nicht<br />
nur ein besseres Reiseerlebnis wird den<br />
Fahrgästen seit Dezember 2022 geboten,<br />
sondern auch für das Personal an Bord ist<br />
der Zug ein guter Arbeitsplatz.<br />
Die 16 Doppelstockzüge der seit 2013<br />
bestehenden ODEG-Zugflotte, gefertigt<br />
bei Stadler in Berlin-Pankow, wurden<br />
nach neunmonatiger Entwicklungszeit,<br />
Vorbereitung und Planung seit Februar<br />
2020 sukzessive und gemäß den Ausschreibungsanforderungen<br />
des Verkehrsverbundes<br />
Berlin Brandenburg GmbH bei<br />
Stadler in Berlin umgebaut und in einen<br />
neuwertigen Zustand versetzt. 14 Züge<br />
waren bereits zur Betriebsaufnahme des<br />
Netzes Elbe-Spree im Dezember 2022<br />
modernisiert. Mit der Fertigstellung der<br />
letzten zwei Züge ist nun die »KISS«-Zugflotte<br />
für das Netz Elbe-Spree komplettiert.<br />
Eingesetzt werden die Züge auf der<br />
Linie RE8. Der »KISS« war bereits vor 12<br />
Jahren seiner Zeit voraus und entspricht<br />
nun dank der umfassenden Erweiterung<br />
dem neuesten Standard eines modernen<br />
Regionalzuges.<br />
(www.stadlerrail.com)
39<br />
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2<br />
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Fachbeiträge 40<br />
Produktinformationen 46
40<br />
Fahrzeugtechnik / Hublifte<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
von Haltepunkten im Streckennetz verhindern.<br />
Erhöhte Haltestellen sind in vielen<br />
Städten gerade an den historischen<br />
Plätzen nicht gegeben, geschweige denn<br />
in ländlicheren Außenbezirken. Die Gründe,<br />
warum im Nahverkehr das Ziel der<br />
vollständigen Barrierefreiheit noch lange<br />
nicht erreicht ist, sind vielschichtig. Einer<br />
der wichtigsten ist, dass die Umbaumaßnahmen<br />
viel Geld kosten und die Förderungen<br />
begrenzt sind. Hinzu kommt, dass<br />
die Verwaltungen zu wenige Mitarbeitende<br />
haben, die sich der Planung des barrierefreien<br />
Nahverkehrs widmen können.<br />
Zu berücksichtigen ist ja, dass alle Umbauarbeiten<br />
der bestehenden Haltestellen im<br />
laufenden Verkehr stattfinden müssen.<br />
Solche strukturellen Herausforderungen<br />
sind auch in Bremen beispielsweise mit<br />
seinem historischen Rathausplatz oder<br />
der Obernstraße mit Bodenniveaueinstieg<br />
gegeben. Die Bremer Straßenbahn AG<br />
(BSAG) setzt daher seit einigen Jahren auf<br />
die vollautomatischen Lifte, die von Palfinger<br />
in Ganderkesee entwickelt wurden. Die<br />
Vorteile der Hublifte liegen insbesondere<br />
im hohen Komfort beim Ein- und Ausstieg<br />
aufgrund der nivellierten Übergänge. Hinzukommt,<br />
dass der Lift gerade im Innenstadtbereich<br />
auf Straßenniveau abgesenkt<br />
werden kann, das heißt, es sind keine zusätzlichen<br />
Bordsteine oder Umbauten von<br />
Haltestellen erforderlich.<br />
Die Bremer Straßenbahn AG setzt seit einigen Jahren auf die vollautomatischen Lifte von Palfinger.<br />
<br />
Bilder: Palfinger Tail Lifts<br />
Barrierefreiheit –<br />
es geht auch anders<br />
Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer auf Knopfdruck am Beispiel Bremen.<br />
Der Hublift ist im Fußboden des Busses integriert. Der Lift befindet<br />
sich an der Tür des ersten Wagenteils und wird durch den Fahrer bedient.<br />
Seit Anfang 2022 muss der ÖPNV barrierefrei<br />
zugänglich sein – und zwar überall in<br />
Deutschland. So verlangt es das Personenbeförderungsgesetz.<br />
Einige Städte haben<br />
hier eine Vorreiterrolle übernommen und<br />
setzen fahrzeugbasierte Lift- und Rampensysteme<br />
ein, um das Ziel einer vollständigen<br />
Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer zu<br />
erreichen.<br />
Solche Rampen- und Liftsysteme sind<br />
immer dann sinnvoll, wenn bauliche Gegebenheiten<br />
einen barrierefreien Umbau<br />
Nach Betätigung der »Rolli-Taste« neben der Tür fährt der Lift automatisch<br />
aus. Das Ein- und Aussteigen ist so für alle Rollstuhlfahrer<br />
ohne fremde Hilfe möglich.<br />
Autorin:<br />
Marion Wendelken<br />
Senior Sales Manager<br />
Passenger Systems<br />
Palfinger Tail Lifts GmbH<br />
27777 Ganderkesee<br />
www.palfinger.com<br />
Die Hublifte in den Niederflurbahnen und<br />
-bussen lassen sich mühelos von allen Elektrorollstühlen<br />
und manuellen Rollstühlen<br />
nutzen. Hublifte dieser Art werden häufig<br />
im Türbereich 1 eingebaut. Hier befindet<br />
sich auch der »Rolli-Taster«. Während des<br />
automatischen Betriebs vom Fahrer – der<br />
seinen Platz nicht verlassen muss – kann<br />
dieser direkt oder per Kamera den Vorgang<br />
beobachten. Der gesamte Vorgang wird<br />
durch akustische Warnsignale begleitet.<br />
Die Liftkapazität hat Palfinger vor einigen<br />
Jahren auf 350 Kilogramm erhöht. Palfinger<br />
als erfahrener Spezialist auf diesem<br />
Gebiet legt bei seinen Systemen großen<br />
Wert auf die Erfüllung der Bedürfnisse der<br />
Rollstuhlfahrer sowie auf die Anforderungen<br />
der Fahrzeughersteller und Verkehrsbetriebe.<br />
Mit steigender Lebenserwartung nimmt<br />
auch die Anzahl der Rollstuhlnutzer zu.<br />
Derzeit sind es etwa 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer<br />
in Deutschland, und die Mehrzahl<br />
will mobil bleiben und barrierefrei<br />
unterwegs sein.<br />
Ab 2024 werden in Bremen 35 Fahrzeuge<br />
von Mercedes-Benz (EvoBus) des Typs »eCitaro<br />
G« sowie 15 Busse des spanischen Herstellers<br />
Irizar vom Typ »iebus18« im Einsatz<br />
sein. Die neuen E-Gelenkbusse der BSAG<br />
sind klimatisiert, haben Monitore für die<br />
Fahrgast-information und sind dank des<br />
Rollstuhllifts barrierefrei.
Messumformer / Klimatisierung<br />
41<br />
Zur Unterstützung der Klimaanlage werden häufig Luft-, Warmwasser- oder Konvektionsheizungen eingesetzt. Dabei kommt der Überwachung von Druck<br />
und Temperatur eine besondere Bedeutung zu.<br />
Bilder: Jumo<br />
Entspanntes Klima für Zugreisende<br />
Jumo bietet für die Bahnbranche ein umfassendes Portfolio an Messund<br />
Regeltechnik. Neben der Temperaturmessung im Fahrwerksbereich<br />
und bei der Wasserversorgung kommt dabei der Temperatur- und<br />
Feuchteregelung eine besondere Bedeutung zu.<br />
Klimaanlagen in Zügen sind das gesamte<br />
Jahr über enorm wichtig. Sie senken nicht<br />
nur im Sommer die Innenraumtemperaturen,<br />
sie entfeuchten zum Beispiel auch bei<br />
niedrigen Außentemperaturen die Luft im<br />
Fahrgastraum. Gerade die extrem heißen<br />
Sommer der vergangenen Jahre in Europa<br />
haben gezeigt, dass mit einer angemessenen<br />
Raumtemperatur im Abteil der Reisekomfort<br />
für die Passagiere deutlich steigt.<br />
Die Nachfrage nach einer solchen Lösung<br />
ist groß, wie Jumo aus zahlreichen Gesprächen<br />
mit Kunden auf der Messe »Inno-<br />
Trans« im Jahr 2022 festgestellt hat. Geräte<br />
der Jumo »hydroTRANS«-Serie sind zuverlässige<br />
Feuchte- und Temperatur-Messumformer<br />
mit einem optimalen CO2-Modul.<br />
Die Geräteserie ist mit verschiedenen<br />
Schnittstellen verfügbar und zeichnet sich<br />
durch Montagefreundlichkeit, Robustheit<br />
und eine zuverlässige Sensorik aus.<br />
Jumo »hydroTRANS« ist dank der nötigen<br />
Bahnzulassung nach DIN EN 50155 ein<br />
idealer Partner zur Klimaüberwachung im<br />
Schienenverkehr. Er ist in den zwei Varianten<br />
als Kanalausführung und Stabausführung<br />
lieferbar.<br />
Durch die verschiedensten Ausführungen<br />
mit Schutzart IP65 ist das Gerät für<br />
vielfältige Einsatzgebiete geeignet. Der<br />
Messbereich umfasst 0 bis 100 Prozent rF,<br />
die Genauigkeit liegt bei zwei Prozent rF.<br />
Der Jumo »hydroTRANS« ist in Temperaturbereichen<br />
zwischen -40 bis +80 °C einsetzbar.<br />
Zu exakten Bestimmung der Qualität<br />
der Luft in Innenräumen ist eine Variante<br />
mit einem optionalen CO2-Modul mit<br />
einem Messbereich bis zu 10.000 ppm verfügbar.<br />
Durch die Platzierung des Moduls<br />
im Fühlerkopf lassen sich sehr geringe Ansprechzeiten<br />
realisieren. Als Schnittstellen<br />
stehen ein Spannungs- und Stromausgang<br />
sowie Modbus zur Verfügung.<br />
Gerade diesem CO2-Modul kommt zur<br />
Überwachung der Luftqualität eine große<br />
Bedeutung zu, denn damit lässt sich eine<br />
signifikante Klimaeffizienz realisieren –<br />
und Klimaeffizienz durch die Einsparung<br />
von Heizkosten spart dem Betreiber bares<br />
Geld.<br />
Autor:<br />
Lars Ronge<br />
Branchenmanager Bahn<br />
Jumo GmbH & Co. KG<br />
36039 Fulda<br />
www.jumo.de<br />
Gleichzeitig reduziert er seine Instandhaltungskosten,<br />
denn die Qualitätssicherung<br />
der feuchtigkeitsempfindlichen Jumo-Produkte<br />
ist gewährleistet. Der Wartungsaufwand<br />
ist gering, die Produkte langlebig<br />
und der Wechsel der Filterkappe einfach<br />
umzusetzen.<br />
Damit die Klimaanlage die Temperatur im<br />
Zug regulieren kann, ist eine zuverlässige<br />
und konstante Temperaturmessung und<br />
-regelung unumgänglich. Die Temperaturfühler<br />
und Thermostate müssen daher<br />
den Bedingungen standhalten, die durch<br />
die Bewegung entstehen und sind entsprechend<br />
vibrationsfest.<br />
Bahnreisende können so, im Sommer wie<br />
im Winter, bei einem optimalen Klima<br />
im Abteil ohne »dicke Luft« von A nach B<br />
kommen. Je weniger Reisefrust,<br />
desto entspannter die Zugfahrt.<br />
2<br />
Um bei sehr hohen als<br />
auch bei extrem niedrigen<br />
Außentemperaturen für eine<br />
angenehme Temperatur im<br />
Fahrgastraum sorgen können,<br />
kommt hochwertige<br />
Mess- und Regeltechnik zum<br />
Einsatz.<br />
Mit »hydroTRANS« steht Anwendern eine moderne Geräteserie zur Bestimmung des optimalen<br />
Raumklimas zur Verfügung. Es sind die Varianten Wandausführung, Kanalausführung, Stabausführung<br />
oder Raumausführung lieferbar.
42<br />
Train-IT-Server <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Hochleistungs-Rechnerplattform<br />
für den modernen Bahnbetrieb<br />
»Train-IT-Server«: Alle nicht sicherheitsrelevanten Systeme werden von einem Rechner gesteuert.<br />
Bilder: duagon<br />
Damit sich die hohen Anfangsinvestitionen eines Zugs rechnen, sollte die Nutzungsdauer bei einem wirtschaftlichen<br />
Betrieb bei rund 20 bis 30 Jahren liegen. In diesem Zeitraum ändern sich die Anforderungen<br />
jedoch grundlegend: Die Technik muss aktualisiert und Cybersicherheit berücksichtigt werden. Gleichzeitig<br />
haben Fahrgäste heute andere Erwartungen an den Fahrgastkomfort – das wiederum fördert neue Entwicklungen.<br />
Bis in die 1990er-Jahre waren Straßenbahnen<br />
vor allem funktionell mit Sitzplätzen<br />
und Haltevorrichtungen ausgestattet.<br />
Moderne Bahnen bieten Fahrgästen mehr<br />
Komfort: durch die Verfügbarkeit von Wi-<br />
Fi, Fahrgastinformationssystemen, Videoüberwachung<br />
sowie der Einblendung<br />
zielgerichteter Werbung auf Bildschirmen.<br />
Der zusätzliche Einsatz von Videoüberwachung<br />
wird auch von Bahnbetreibern geschätzt,<br />
beispielsweise bei der Aufklärung<br />
eines Zwischenfalls.<br />
Im Fernverkehr haben sich Züge außerdem<br />
zu einem »rollenden Arbeitsplatz«<br />
entwickelt: In die Sitze integrierte Tische<br />
bieten die Möglichkeit, unterwegs zu<br />
arbeiten, eine Internetverbindung über<br />
Wi-Fi ermöglicht die Teilnahme an virtuellen<br />
Besprechungen. Diese gestiegenen<br />
Anforderungen nach Flexibilität und Mobilität<br />
während des Transports beinhaltet<br />
auch den Wunsch nach in Echtzeit bereitgestellten<br />
Reiseinformationen. Dies kann<br />
zum Beispiel die Information zu einem<br />
kurzfristig anstehenden Bahnsteigwechsel<br />
oder alternativen Reiserouten bei einer<br />
Störung sein.<br />
Für Betreiber ist die Erfassung von zusätzlichen<br />
Daten durch Predictive Maintenance<br />
wichtig, um eine bessere Wartung von<br />
Zügen zu gewährleisten. Die Fahrgastzählung<br />
liefert ihnen zusätzliche Informationen<br />
zur Planung und Kontrolle. Auch die<br />
Überwachung mittels einer Echtzeitdiagnose,<br />
beispielsweise der Klimaanlage oder<br />
des Wasserstands in den Zugtoiletten, gehört<br />
zum Standard in modernen Zügen.<br />
Zunehmend wichtiger werden außerdem<br />
Cybersicherheitsvorschriften nach dem EU<br />
Cyber Resilience Act 2019/2020 von 2022<br />
zur Gewährleistung sicherer Hardwareund<br />
Softwareprodukte. Durch die erhöhte<br />
Cyberkriminalität als Folge einer steigenden<br />
Konnektivität müssen auch die Zugnetzwerke<br />
geschützt werden. Orientierung<br />
bieten Computing-Systeme, die mit<br />
dem vorgegebenen Sicherheitsstandard<br />
IEC 62443 für industrielle Steuerungs- und<br />
Automatisierungssysteme zertifiziert sind.<br />
Grundsätzlich gilt es, sowohl beim Retrofitting<br />
von Bestandszügen als auch bei der<br />
Fertigung neuer Züge zukünftige Fahrzeugtechnik<br />
durch den Einbau der passenden<br />
Hardware zu berücksichtigen.<br />
Eine Recheneinheit für alle<br />
Kommunikationsaufgaben<br />
Autor:<br />
Robert Blankenhorn<br />
Senior Solution Architect<br />
duagon Germany GmbH<br />
90411 Nürnberg<br />
www.duagon.de<br />
Um die Anforderungen nach einer modernen<br />
Fahrzeugtechnik und höheren<br />
Sicherheits- und Fahrgastkomfortstandards<br />
zu erfüllen, umfasst ein Bereich des<br />
Retrofittings von Schienenfahrzeugen die<br />
Aktualisierung der Netzwerktechnik. Dies<br />
ermöglicht die Integration einer Rechenplattform<br />
für Kommunikationsaufgaben<br />
im Zug (Train-IT-Server). Darüber können<br />
unter anderem Echtzeitfahrgastinformationen<br />
abgerufen, das Internet über Wi-Fi<br />
aufgerufen sowie mittels einer über den<br />
Train-IT-Server ausgeführten Intrusion-<br />
Detection Schadsoftware im Zugnetzwerk<br />
erkannt werden.<br />
Durch den Einsatz zusätzlicher Virtualisierungssoftware<br />
lassen sich außerdem<br />
verschiedene Anwendungen wie die Fahrgastzählung,<br />
Predictive Maintenance und<br />
Fahrgastinformationssysteme auf einem<br />
Computer ausführen. Bahnbetreiber profitieren<br />
dabei von einer Kostensenkung<br />
und Verbesserung der betrieblichen Effizienz,<br />
da nur ein anstatt verschiedener<br />
Computer im Zug benötigt wird.<br />
Ein wichtiger Aspekt im Bahnbetrieb ist<br />
außerdem die Langzeitverfügbarkeit, die<br />
von Herstellern für mindestens 15 Jahre<br />
garantiert wird. Zusätzliche Bestandszüge<br />
lassen sich noch nachträglich mit Hardware<br />
ausstatten und reparieren, um einen<br />
einheitlichen Standard in der gesamten<br />
Zugflotte zu erreichen. Durch den Einsatz<br />
modularer Hardware besteht die Option,<br />
nachträglich die Rechenleistung anzupassen,<br />
Schnittstellen zu integrieren, größere<br />
Datenspeicher einzubauen und Mobilfunkstandards<br />
upzudaten.<br />
Train-IT-Server: leistungsstark,<br />
langzeitverfügbar und modular<br />
Um die vielfältigen Anforderungen der<br />
Bahn- und Transportbranche zu erfüllen,<br />
werden High-Performance-Computing-
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Train-IT-Server 43<br />
Ansicht des »Train-IT-Servers«<br />
von links und rechts.<br />
Plattformen aus dem IT- für den Bahnbereich<br />
übernommen. Hardware, die im<br />
Bahnbereich eingesetzt wird, muss besonders<br />
gehärtet sein, um extreme Umgebungstemperaturen<br />
von - 40 bis + 85<br />
°C, starke Temperaturschwankungen,<br />
Vibrationen und Schock auszuhalten.<br />
Gleichzeitig muss eine platzsparende Implementierung<br />
gegeben sein. Für eine lange<br />
Betriebsdauer sollten möglichst wenig<br />
Steckkontakte vorhanden sein und freiliegende<br />
Kabel vermieden werden.<br />
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte<br />
wurde der duagon »Train-IT-Server« entwickelt.<br />
Dieser ist eine Kombination aus<br />
einem Rack mit passender Stromversorgung,<br />
Recheneinheit, lokalem Speicher<br />
und verschiedenen E/A-Modulen, die<br />
modular aufgebaut und skalierbar sind.<br />
Je nach Einsatzbereich, ob im Nahverkehr<br />
oder im rechenleistungsintensiveren<br />
Fernverkehr, stehen je nach Einheit unterschiedliche<br />
Recheneinheiten und Systeme<br />
zur Verfügung, zum Beispiel DIN-Railoder<br />
19-Zoll-Systeme.<br />
Für eine kleine bis mittlere Rechenleistung<br />
wurden DIN-Rail-Systeme mit Intel<br />
Dual oder QuadCore CPU und bis zu 8 GB<br />
Arbeitsspeicher und E-/A-Modulen konzipiert.<br />
Es lassen sich bis zu zwei Modems mit<br />
5G-Mobilfunktionalitäten betreiben.<br />
Bestandteil des »Train-IT-Servers« ist ein<br />
3U CompactPCI Serial CPU-Board mit der<br />
11. Generation der Intel Core und Intel<br />
Xeon W-11000E-Prozessoren. Durch die<br />
Ausstattung von Rechnern mit Intel Core-<br />
Prozessoren, wird eine zuverlässige Datenverarbeitung<br />
und lange Verfügbarkeit bis<br />
2032 garantiert. Mit vier bis acht Kernen,<br />
einem leistungsstarken Grafikprozessor<br />
und schnellem 64 GB DDR4-DRAM mit ECC<br />
sind 19-Zoll-Systeme für High-End-Embedded-Computing<br />
im Zug und an der Bahnstrecke<br />
ausgelegt. Optionale 10-Gbit-Ethernet-Schnittstellen<br />
ermöglichen einen<br />
hohen Datendurchsatz und eine direkte<br />
Anbindung an das Netzwerk-Backbone.<br />
Zusätzlich lassen sich bis zu sechs Modems<br />
mit 5G-Mobilfunktionalitäten verbauen,<br />
die im »Train-IT-Server« betrieben werden.<br />
Jeder duagon Server ist robust, modular,<br />
flexibel und kann individuell konfiguriert<br />
werden. Alle Zugserverkombinationen<br />
sind vollständig zertifiziert und erfüllen die<br />
maximalen Anforderungen der Bahnnorm<br />
EN50155 sowie, in Zusammenarbeit mit<br />
den Bahnbetreibern, die höchste Software-<br />
Sicherheitsstufe 3 (Security Level 3). Eine<br />
integrierte Lüftereinheit garantiert einen<br />
langjährigen Betrieb, da die Temperaturen<br />
im System niedrig gehalten werden und<br />
dadurch eine längere Lebensdauer gewährleistet<br />
ist.<br />
Damit der Zugbetreiber unterschiedliche<br />
Anwendungen und Betriebssysteme auf<br />
einer Einheit laufen lassen kann, gibt es Virtualisierungsplattformen.<br />
Diese unterstützen<br />
die Intel VT-x- und VT-d- Technologie<br />
zur Virtualisierung. Dadurch lassen sich Einzelrechner<br />
im Zug ersetzen und in der Folge<br />
den Wartungsaufwand verringern. Durch<br />
einen redundanten Betrieb, bei dem zwei<br />
Systeme parallel laufen, wird gleichzeitig<br />
die Betriebssicherheit gewährleistet: Fällt<br />
ein Rechner aus, läuft der andere weiter.<br />
2<br />
Der groß dimensionierte Lüfter des<br />
»Train-IT-Servers« ist servicefreundlich<br />
frontseitig untergebracht.<br />
Sicherheit und Langzeitverfügbarkeit<br />
im Fokus<br />
Die Anforderungen an den Bahnbetrieb<br />
werden durch die für die Betriebssicherheit<br />
notwendige Aktualität der Technik, die Herausforderung<br />
der Cybersicherheit und den<br />
zunehmend wichtigeren Fahrgastkomfort<br />
immer höher. Die steigenden Erwartungen<br />
an den Fahrgastkomfort treiben Entwicklungen<br />
an. Bereits heute bieten Zughersteller<br />
ihren Kunden einheitliche und<br />
zukunftssichere Plattformen für diverse<br />
zukunftsgerichtete Applikationen. Planbarkeit<br />
im Betrieb bieten robuste Rechnerplattformen<br />
wie der duagon »Train-IT-Server«.<br />
Je nach Anforderung lässt sich dieser<br />
individuell anpassen, ermöglicht ein späteres<br />
Nachrüsten und steht langfristig zur<br />
Verfügung.
44<br />
Fahrtechnische Untersuchung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
PJM führte die fahrtechnische Untersuchung für die Rhätische Bahn durch, um bestehende und zukünftige Zugkonfigurationen und Betriebskonzepte zu<br />
prüfen.<br />
Bilder: PJM<br />
Messkampagne in malerischer Umgebung<br />
PJM hat Anfang <strong>2023</strong> eine fahrtechnische Untersuchung für die Rhätische Bahn durchgeführt. Messradsätze<br />
und Simulationen wurden davor in Graz umgesetzt.<br />
Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />
PJ Monitoring GmbH<br />
8020 Graz (Österreich)<br />
www.pjm.co.at<br />
Die Rhätische Bahn lässt Eisenbahnherzen<br />
höherschlagen. Die Strecke zählt zu<br />
den schönsten der Welt, die Berninalinie<br />
und Albulalinie sind sogar UNESCO-<br />
Weltkulturerbe. Neben der malerischen<br />
Landschaft faszinieren die technischen<br />
Anforderungen. Typisch für die Meterspurstrecke<br />
sind Bögen bis zu 45 Metern<br />
Radius und Neigungen bis 70 ‰. Perfekt<br />
zugeschnitten für diese hohen Streckenanforderungen<br />
ist der Triebzug »Allegra«<br />
der Stadler AG, welcher auf dieser Strecke<br />
in unterschiedlichen Fahrzeugkonfigurationen<br />
eingesetzt wird. Um die fahrtechnischen<br />
Eigenschaften verschiedener<br />
Zugkompositionen unter speziellen Betriebsbedingungen<br />
zu prüfen, wurde<br />
PJM mit fahrtechnischen Untersuchungen<br />
beauftragt.<br />
Das Projekt wurde vom erfahrenen System-spezialisten<br />
aus Österreich mehrteilig<br />
durchgeführt:<br />
• Im Vorfeld wurden die Rad-Schiene-<br />
Kräfte sowie auftretende Pufferkräfte<br />
mithilfe von Simulationen ermittelt. So<br />
konnten kritische Zustände oder Konstellationen<br />
rechnerisch ermittelt werden.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass damit<br />
der messtechnische Aufwand geringer<br />
gehalten wird.<br />
Auf der Strecke zwischen Poschiavo und Alp Grüm <br />
fanden die Fahrzeugtests statt. Dabei wurden das<br />
Fahrverhalten und die auftretenden Kräfte bei<br />
unterschiedlichsten Betriebsbedingungen gemessen.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Fahrtechnische Untersuchung 45<br />
• Messradsätze, Beschleuniger, Wegsensoren<br />
sowie Messpuffer wurden in<br />
gewohnter Weise am Grazer Unternehmensstandort<br />
vorbereitet und anschließend<br />
in der RhB-Hauptwerkstätte<br />
in Landquart am Messwagen installiert.<br />
• Die Messkampagne wurde auf der Strecke<br />
zwischen Poschiavo und Alp Grüm<br />
durchgeführt. Im realen Betrieb wurde<br />
das Fahrverhalten unter gesteigerten<br />
betrieblichen Kräften geprüft. Die Testfahrten<br />
fanden im November 2022<br />
statt. Die Datenanalyse und der Bericht<br />
wurden kürzlich fertiggestellt.<br />
»Bei einem Projekt dieser Art ist mehr als<br />
nur Testfahrten-Know-how gefordert.<br />
Wir haben auch langjährige Erfahrung in<br />
der Umsetzung von Messradsätzen und<br />
können aufgrund der Simulationen im<br />
Vorfeld die fahrtechnischen Tests auf äußerst<br />
effiziente Weise durchführen. Dank<br />
unserer theoretischen wie auch praktischen<br />
Expertise können wir die Ergebnisse<br />
aus der Berechnung mit den Testergebnissen<br />
aus dem Realbetrieb ideal<br />
miteinander verknüpfen. Unsere Kunden<br />
profitieren von einer wirtschaftlich effizienten<br />
Projektabwicklung, zuverlässigem<br />
Datenmaterial und einem einzigen Ansprechpartner<br />
während des gesamten<br />
Projekts«, erklärt Martin Joch, CEO von<br />
PJM.<br />
Erstmals kam bei diesem Projekt zusätzlich<br />
zum bewährten Kalibrierverfahren<br />
der von PJM entwickelte mobile Kalibrierprüfstand<br />
für Messradsätze zum Einsatz.<br />
Damit kann die Messsicherheit auch bei<br />
Projekten vor Ort sichergestellt werden.<br />
Das PJM-Projektvolumen für die Rhätische Bahn umfasste Simulationen als auch eine Messkampagne<br />
mit Messradsätzen, Beschleunigungs- und Wegsensoren sowie eigens entwickelten Messpuffern.<br />
Infos zu den Bahnen<br />
Die Rhätische Bahn auf einen Blick<br />
Das 385 Kilometer lange Streckennetz<br />
liegt überwiegend im Kanton Graubünden,<br />
ein kleiner Teil auch in Italien.<br />
Ein Drittel der Strecke liegt auf über<br />
1500 Meter Seehöhe. Typisch für die<br />
Meterspurstrecke sind Bögen bis zu 45<br />
Meter Radius und Neigungen bis 70<br />
‰. Rund 1000 Fahrzeuge umfasst das<br />
Rollmaterial, darunter auch die Panoramawagen<br />
des Bernina oder Glacier Express<br />
sowie 20 »Allegra«-Triebzüge.<br />
PJM auf einen Blick<br />
PJM ist ein international renommierter<br />
Systemspezialist für den Schienenverkehr<br />
und hat Projekte in 30 Ländern<br />
auf sechs Kontinenten erfolgreich umgesetzt.<br />
PJ Messtechnik GmbH führt als<br />
akkreditierte Prüfstelle nach ISO/IEC<br />
17025 weltweit Tests für die Zulassung<br />
von Schienenfahrzeugen durch. Dazu<br />
zählen etwa der Mountaineer in Kanada,<br />
die Regionalbahn TILO, die S-Bahn<br />
in Berlin oder die U-Bahnen in Chicago<br />
und London. PJ Monitoring GmbH ist<br />
mit zukunftsweisenden umfassenden<br />
Lösungen technologieführend in der<br />
Automatisierung des Schienengüterverkehrs.<br />
PJM wurde 2006 gegründet. 60 Mitarbeiter<br />
am Grazer Standort sorgen für<br />
»100 % made in Austria«: F&E, Hardund<br />
Software-Entwicklung, Produktion<br />
und Administration kommen ausschließlich<br />
aus Österreich.<br />
2<br />
Im effektiven und effizienten Engineering-Team arbeiten erfahrene Experten<br />
aus Konstruktion, Berechnung, Simulation und Zertifizierung sehr eng<br />
zusammen. Erweitert um die Messtechnik-Spezialisten ergibt das ein einzigartiges<br />
Know-how in der Produktentwicklung von strukturellen Eisenbahn-Komponenten.<br />
Bilder: Manuel Hanschitz<br />
Fertigung von Messradsätzen am<br />
österreichischen Standort von PJM.
46 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Produkt-Infos<br />
Der neue »HMIS« Multi-Symbol-Warnmelder vereinfacht die Fehlerüberwachung<br />
und trägt zu mehr Sicherheit durch seine helle und gleichmäßige<br />
Ausleuchtung in Bahnanwendungen bei (Bild: EAO).<br />
Die »PIP40«-Produktfamilie ist vollständig EN 50155 Klasse Tx verifiziert.<br />
Das Produkt ist eine robuste, hochflexible und lüfterlose Embedded Computerlösung<br />
mit Intel-CPUs der 9. Generation (Bild: MPL).<br />
Warnelder für Fehlerüberwachung<br />
EAO GmbH<br />
45277 Essen<br />
Lokomotivführer benötigen ein Bedienfeld,<br />
das einen Überblick über den aktuellen<br />
Status und kritische Situationen<br />
bietet, die Aufmerksamkeit erfordern –<br />
bei jeder Lichtsituation am Fahrerarbeitsplatz<br />
und elektrisch unabhängig vom<br />
Rest des Systems. EAO bietet eine höchst<br />
zuverlässige, adaptierbare und schnell<br />
realisierbare Lösung, die diese Kundenwünsche<br />
erfüllt und weitere Funktionalitäten<br />
ermöglicht wie beispielsweise eine<br />
dimmbare Ausleuchtung. Mit seinem<br />
äußerst flexiblen und modularen Design<br />
erfüllt der »HMIS« Multi-Symbol-Warnmelder<br />
die Anforderungen zahlreicher<br />
Anwendungen. Die Größe des Bedienfeldes<br />
sowie die Symbole sind anpassbar<br />
und die sehr geringe Einbautiefe von<br />
weniger als 8 mm eignet sich ideal für<br />
Fahrerarbeitsplätze sowie für alle anderen<br />
Bahnanwendungen, bei denen der<br />
Platz für Anzeigeelemente begrenzt ist.<br />
Für höchstmögliche Betriebssicherheit ist<br />
jede Alarmanzeige elektrisch unabhängig<br />
und eine redundante Ausleuchtung<br />
in jedem Element bietet erhöhte Zuverlässigkeit.<br />
Das gesamte Anzeigesystem<br />
kann über eine Busschnittstelle oder<br />
über digitale Ein-/Ausgänge gesteuert<br />
und somit einfach und effektiv in vorhandene<br />
Systeme integriert werden. Darüber<br />
hinaus sind die Anzeigemodule mit<br />
dimmbarer Ausleuchtung erhältlich. Die<br />
Leuchttestfunktion mit einem kapazitiven<br />
Berührungssensor im Warnmelder<br />
ist effektiv und reagiert sofort. Mit einer<br />
großen Auswahl an Anzeigesymbolen,<br />
Rasterabständen und der Anzahl von<br />
Symbolen pro Modul ist dies ein besonders<br />
flexibles Statusüberwachungssystem.<br />
Die Montage des Anzeigepanels<br />
kann auf Kundenwunsch mit Adaptern<br />
oder direkt mit Befestigungsbolzen erfolgen.<br />
Insgesamt entspricht der Multi-<br />
Symbol-Warnmelder der EN 45545 und<br />
bietet Anschlussmöglichkeiten für bis zu<br />
36 Symbole pro Modul in einem Spannungsbereich<br />
von 24 bis 110 V DC – bei<br />
gleichzeitig kurzen Entwicklungs- und<br />
Fertigungszeiten.<br />
(www.eao.com)<br />
Embedded Railway-Lösungen<br />
MPL AG<br />
5405 Dättwil/Schweiz<br />
Die »PIP40«-Familie wurde von Grund auf<br />
neu entwickelt, um höchste Zuverlässigkeit<br />
zu gewährleisten. Das Design basiert<br />
auf 38 Jahren Erfahrung im Bereich<br />
Low-Power-Engineering. Der eigentliche<br />
Vorteil für die Kunden liegt darin, dass<br />
die Produkte auf langfristige Verfügbarkeit<br />
ausgelegt sind. Um dies zu gewährleisten,<br />
entwickelt und fertigt MPL die<br />
Produkte zu 100 % in der Schweiz. Alle<br />
Komponenten werden bei der MPL AG<br />
Schweiz gelagert, um sicherzustellen,<br />
dass die Produkte auch Jahre nach EOL<br />
gewartet und repariert werden können.<br />
Die Geräte der »PIP40«-Familie starten<br />
mit Intel Xeon und bieten auch i7, i3 und<br />
Celeron CPUs an. Der »PIP40« kommt mit<br />
Highlights wie bis zu 64GB DDR4-Speicher<br />
(einige Modelle mit ECCDDR4), 1x<br />
m.2 Key-A (USB2.0, PCIe 2×1, bis 3042<br />
Modulgröße, WIFI, …), 1x m.2 Key-B<br />
(USB3.0, bis 3042 Modulgröße, LTE, …),<br />
1x m.2 Key-M (SATA oder PCIe 4×1, bis<br />
2280 Modulgröße), 2x mPCIe/mSATA<br />
Buchse mit SATA 3.0 & USB 2.0, 2x SATA<br />
3.0 / 1x NVMe oder SATA SSD, bis zu 7<br />
LAN Ports, 4x RS232 oder RS422/485<br />
(optional) und Erweiterungen für GPGPU<br />
auf MXM, PCIe (z.B. RAID, AI, High-End<br />
Grafik oder XMC Module).<br />
Bahnlösungen von MPL sind EN50155<br />
verifiziert und werden Umwelttests unterzogen<br />
um eine zuverlässige Leistung<br />
unter einer Vielzahl von Bedingungen<br />
zu gewährleisten. Die Produktfamilie<br />
»PIP40« wurde gemäß Norm EN 50155 Tx<br />
von -40°C bis +85°C getestet. Es umfasst<br />
auch den Standard EMV und mechanische<br />
Prüfungen.<br />
Alle MPL-Produkte sind auf Langzeitverfügbarkeit<br />
ausgelegt und die »PIP40«-Familie<br />
wird mindestens 10 Jahre verfügbar<br />
sein. Das eigene Komponentenlager von<br />
MPL garantiert Reparaturen von bis zu 20<br />
Jahren. Erweiterte Temperaturbereiche<br />
werden nach Kundenwunsch in den firmeneigenen<br />
Klimakammern getestet.<br />
Neben der Erfüllung der Normen<br />
EN50155 und IEC60945, erfüllt oder<br />
übertrifft der PIP40 gängigsten Normen<br />
wie EN55022, EN55024, EN61000, MIL-<br />
STD-461E, EN 60068, MIL-STD-810G,<br />
EN60601, EN60950, CE, IACS und E10.<br />
Seit jeher stehen die Produkte von MPL<br />
für robustes Design, lange Verfügbarkeit,<br />
geringen Stromverbrauch sowie lüfterlose<br />
Kühlung. Die Systeme werden für<br />
einen Temperaturbereich zwischen -40°C<br />
bis +85°C entwickelt und entsprechen somit<br />
den hohen Anforderungen der rauen<br />
Umgebungen.<br />
(www.mpl.ch)<br />
Multifunktionaler Fahrzeug-Router<br />
Trapeze Switzerland GmbH<br />
8212 Neuhausen/Schweiz<br />
Der schlanke, moderne »GPR3« von Trapeze<br />
sorgt für eine reibungslose Datenkommunikation<br />
im und mit dem Fahrzeug.<br />
Das Gerät ist eine Kombination aus<br />
Router und Switch, es wurde optimiert
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugtechnik<br />
47<br />
für den Einsatz im ITCS-Umfeld. Die Digitalisierung<br />
bringt für Verkehrsbetriebe<br />
enorme Herausforderungen mit sich.<br />
Doch mit dem »GPR3« eine Lösung bereit,<br />
die speziell für den Einsatz innerhalb von<br />
Leitsystemen entwickelt wurde. Neben<br />
der Datenkommunikation ermöglicht der<br />
»GPR3« auch eine eigenständige Sprachkommunikation<br />
mit einer Schnittstelle<br />
für die Integration in das Fahrzeug.<br />
Bei der Übertragung großer Datenmengen<br />
sorgt der Router für eine zuverlässige<br />
Kommunikation. Mit ihm lassen<br />
sich z. B. Multifunktions-Anzeiger oder<br />
Fahrscheindrucker via Ethernet in das<br />
Fahrzeugnetzwerk integrieren. Dadurch<br />
reduziert sich auch die Antennenvielfalt<br />
auf dem Fahrzeugdach – dank des Routers<br />
nutzen alle Geräte eine gemeinsame<br />
Antenne. Der »GPR3« bietet garantierte<br />
IP-Sicherheit und verfügt über Monitoring-Funktionen,<br />
die einen reibungslosen<br />
Betrieb gewährleisten.<br />
Der Einsatz des »GPR3« ist eine Investition<br />
in die Zukunft, denn er ist schon für<br />
zukünftige Technologien vorbereitet. Er<br />
ist schnell einsatzbereit, bietet flexible<br />
Montagemöglichkeiten und punktet mit<br />
einer einfachen Konfiguration. Der Trapeze<br />
Router ermöglicht verschiedene Wege<br />
für die Datenübertragung, er verfügt<br />
unter anderem über eine NF-Schnittstelle<br />
und einen Ethernet-Switch.<br />
Er kommuniziert über LTE<br />
Advanced Pro sowie über<br />
WLAN. Dabei können alle<br />
angebundenen Geräte seine<br />
WLAN- und Mobilfunk-Funktionalität<br />
nutzen. Der »GPR3«<br />
ist in das Trapeze-Betriebsleitsystem<br />
»LIO« integriert, somit<br />
können Firmware und Konfigurationsdaten<br />
über den Trapeze-Depot-Daten-Manager<br />
via WLAN bzw. öffentlichen<br />
Mobilfunk geladen werden.<br />
Beim Thema IP-Security spielt<br />
der »GPR3« als Router eine<br />
Heldenrolle. Er sorgt dafür,<br />
dass die übertragenen Daten<br />
innerhalb des Fahrzeugs zuverlässig<br />
gegen Zugriffe von<br />
außen geschützt sind. Der<br />
Router ist für alle Leitsysteme geeignet;<br />
er kann in Kombination mit dem Trapeze-Bordrechner<br />
IDR eingesetzt oder als<br />
Standalone-Router genutzt werden. Die<br />
Übertragung von Daten über öffentlichen<br />
Mobilfunk garantiert die gewohnte<br />
Zuverlässigkeit der bisherigen TETRAund<br />
Analogfunksysteme. Das Gerät ist<br />
auch vorbereitet für eine optische LAN-<br />
Schnittstelle (Glasfaser). Desweiteren<br />
sindMonitoring-Funktionen verfügbar,<br />
Der multifunktionale Fahrzeug-Router »GPR3«<br />
kombiniert Router und Switch in einem Gerät.<br />
Dank seiner vielen Anschlüsse und Steckplätze<br />
ist er flexibel einsetzbar und kann auf Kundenwunsch<br />
erweitert werden<br />
(Bild: Trapeze).<br />
falls sich der Bordrechner im Rückfallbetrieb<br />
befindet, sowie Ortungsfunktionen<br />
und Services für die Zeitsynchronisierung.<br />
(www.trapezegroup.de)<br />
2<br />
Sicher überwacht.<br />
00015<br />
Lösungen für die Bahntechnik<br />
Sorglos Reisen braucht verlässliche Technologie. Machen Sie keine Kompromisse, wenn es um präzise<br />
und sichere Mess- und Regeltechnik für die unterschiedlichsten Anwendungen in Schienenfahrzeugen<br />
geht. Setzen Sie auf 75 Jahre Qualität, hohes Engagement und eine exzellente Branchenexpertise.<br />
Willkommen bei JUMO.<br />
EN 50155<br />
http://branchen.jumo.info<br />
®
48 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Bereits seit über vierzig Jahren sind strahlende Kabel die zuverlässige und<br />
stabile Lösung, wenn es um die homogene Versorgung mit Radiosignalen<br />
entlang von Bahnstrecken oder innerhalb von Tunneln geht (Bild: Kabelwerk<br />
Eupen).<br />
Fogtec Rail Systems ist als Gesamtanbieter in der Lage, ein Brandschutzsystem<br />
in bestehende Fahrzeuge zu integrieren oder eine schlüsselfertige<br />
Gesamtlösung im Rahmen eines Turn-Key Projekts zu liefern (Bild: Fogtec).<br />
Mit 5G und Wifi6/7 Lösung im ÖPNV<br />
Kabelwerk AG<br />
4700 Eupen/Belgien<br />
Während 4G(LTE) bislang bis 2,7 GHz eingesetzt<br />
wurde, nutzt 5G das Frequenzband<br />
bis 4,2 GHz. Mit WiFi 6E oder WiFi 7<br />
wird das WLAN-Band (basierend auf IEEE<br />
802.11) erweitert bis 6,45 GHz (in Europa).<br />
Die genutzten Frequenzen steigen, weil<br />
sich so höhere Bandbreiten übertragen<br />
lassen.<br />
Strahlende Kabel basieren auf der Konstruktion<br />
eines Koaxialkabels. Um die oben<br />
genannten Bänder mit höheren Frequenzen<br />
zu unterstützen, muss man die Cut-<br />
Off-Frequency berücksichtigen. Kabel mit<br />
größerem Durchmesser haben zwar eine<br />
niedrigere Längsdämpfung, können aber<br />
auf diese Weise längere Strecken abdecken,<br />
wobei deren Grenzfrequenz niedriger<br />
liegt als bei den oben genannten neuen<br />
Bändern. Mit kleineren Querschnitten<br />
erreicht man höhere Grenzfrequenzen,<br />
die Kabel haben dann aber wiederum eine<br />
höhere Längsdämpfung. Mit der Koppeldämpfung<br />
werden die Verluste des Signalweges<br />
in der Luft beschrieben. Das Patent<br />
des Kabelwerks Eupen erlaubt es, diese in<br />
hohen Frequenzbereichen zu optimieren.<br />
So wird es möglich, die Nachteile von kleineren<br />
Querschnitten auszugleichen und<br />
Strahlende Kabel mit 5G und WiFi 6E/7<br />
sinnvoll einzusetzen.<br />
Die Kabeltypen »EUCARAY RMC114-G«<br />
und »EUCARAY RMC78-G« entsprechen<br />
den Anforderungen von 5G, das »EUCA-<br />
RAY RMC12-EH« denen von WLAN.<br />
(www.eupen.com)<br />
Vollumfängliches Brandschutzsystem<br />
mit SIL-Nachweis<br />
Fogtec Brandschutz GmbH<br />
51063 Köln<br />
Die »Serie 5000« bringt die neuesten Entwicklungen<br />
der Brandmeldetechnik zusammen<br />
mit den modernsten Fogtec<br />
Brandbekämpfungssystemen, welche<br />
speziell für die Anwendung in Schienenfahrzeugen<br />
konzipiert sind. Das Brandmeldesystem<br />
ist modular, bus-basiert und mit<br />
einem Layout ausgestattet, das ein unkompliziertes<br />
Systemdesign für die verschiedensten<br />
Fahrzeugtypen ermöglicht. Die<br />
Systemarchitektur kann sowohl für so genannte<br />
SIL-Systeme, als auch für Systeme<br />
ohne diese Anforderungen benutzt werden.<br />
Die Zentraleinheit (CPU) bietet eine<br />
kontinuierliche Überwachung jeder einzelnen<br />
Komponente durch ein detailliertes<br />
Diagnoseprotokoll und kommuniziert mit<br />
dem TCMS durch Datenschnittstellen wie<br />
Ethernet (auch TRDP), CAN, RS 485 oder<br />
MVB. Die Detektoren sind als Rauch-, Temperatur-,<br />
CO-, CO2- oder Mehrkriterien-<br />
Detektoren erhältlich. Bus-basierte Einzeloder<br />
Mehrfach-I/O-Module erlauben eine<br />
dezentralisierte Kontrolle und Überwachung<br />
der Brandbekämpfungseinheiten,<br />
digitalen Sensoren und Aktoren sowie die<br />
Verbindung mit externen Sub-Systemen<br />
des Zuges oder dem TCMS. Ein stabilisierendes<br />
Weitbereichsnetzteil stellt die Kompatibilität<br />
mit der Energieversorgung auf<br />
Zug-Ebene über den gesamten Bereich von<br />
16,8 – 130 VDC sicher. Alle Komponenten<br />
sind sowohl für Basic-Integritätslevel als<br />
auch für Sicherheitsintegritätslevel bis zu<br />
SIL2 erhältlich. Die Entwicklung der Software<br />
einschließlich ihrer Dokumentation<br />
erfolgt nach den neuesten Standards wie<br />
der EN 50657.<br />
Die »Serie 5000« bietet außerdem ein großes<br />
Angebot an Brandbekämpfungslösungen<br />
für jeden Bedarf: Die etablierte Fogtec<br />
Hochdruckwassernebel-Technologie sowie<br />
Stickstoff- und Aerosol-Löschsysteme, die<br />
speziell für Schienenfahrzeuge entwickelt<br />
wurden.<br />
Die Systeme sind für Lösungen mit Sicherheitsintegritätslevel<br />
zugelassen und wurden<br />
in Übereinstimmung mit ARGE- und<br />
UNI-Standards getestet. Neuentwicklungen<br />
in den Systemkomponenten ermöglicht<br />
eine signifikante Reduzierung der<br />
benötigten Wasser und Stickstoffmenge<br />
bei gleichbleibender Leistung, was zu erheblichen<br />
Einsparungen bei Gewicht und<br />
Platzbedarf führt. Alle Zylindermodule sind<br />
mit voll redundanter Aktivierung verfügbar,<br />
um die bestmögliche RAMS-Werte zu<br />
erzielen. Ein neu entwickeltes Heiz- und<br />
Isoliersystem ermöglicht mit vollständig<br />
nach EN 45545 zertifizierten Materialien<br />
einen eisfreien Betrieb bis zu 12 Stunden<br />
ohne externe Energieversorgung. Die Zylindersysteme<br />
entsprechen den Standards<br />
nach EN und DOT, die kompletten Trägermodule<br />
erhalten eine CE-Kennzeichnung.<br />
Die Systemarchitektur und die Komponenten<br />
wurden so entwickelt, dass eine Zertifizierung<br />
bis zu SIL2 nach den neuesten<br />
Standards möglich ist. Alles in allem setzt<br />
das System neue Maßstäbe für höchste<br />
Leistung, Qualität, Sicherheit und geringstes<br />
Gewicht.<br />
(www.fogtec.com)<br />
Onboard-Überwachung mit hoher<br />
Auflösung<br />
Axis Communications GmbH<br />
85737 Ismaning<br />
Die robuste Dome-Kamera »M3905-R« von<br />
Axis Communications wurde speziell für<br />
die Onboard-Überwachung in Bussen entwickelt.<br />
Sie hält Stößen und Vibrationen<br />
stand und gewährleistet eine hohe Leistung<br />
bei verschiedenen Lichtverhältnissen.<br />
Die 2-MegaPixel-Kamera bietet auch bei<br />
wechselnden Lichtverhältnissen eine hohe<br />
Leistung. Mit »Forensic WDR« werden auch<br />
in kontrastreichen Szenen klare Bilder übertragen.<br />
Und »Axis Lightfinder« nimmt Vollfarbbilder<br />
bei extrem wenig Licht auf. Dank<br />
des Ampelmodus kann die Kamera die Farbe<br />
von Ampeln bei Dunkelheit erkennen.<br />
Darüber hinaus stehen verschiedene Objektivoptionen<br />
zur Verfügung, mit denen<br />
sich die Kamera flexibel an den jeweiligen<br />
Überwachungszweck anpassen lässt.<br />
Die »M3905-R« erfüllt branchenspezifische<br />
Bestimmungen für Busse, einschließlich<br />
solcher zum Brandschutz. Diese robuste<br />
Kamera ist IK10-, IP66-, IP67-zertifiziert<br />
und wird entweder mit M12- oder RJ45-<br />
Stecker für die flexible Installation geliefert.<br />
In einem speziellen Gehäuse widersteht sie<br />
auch extremstem Wetter und kann an der
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugtechnik<br />
49<br />
Außenseite eines Fahrzeugs montiert werden.<br />
Die Kamera verfügt über integrierte Cybersicherheitsfunktionen<br />
zur Verhinderung<br />
unbefugten Zugriffs. So sorgt zum Beispiel<br />
Axis »Edge Vault« für den Schutz der Geräte-ID<br />
und vereinfacht die Autorisierung<br />
der Axis-Geräte im Firmennetzwerk. Dank<br />
der Zipstream-Technologie verringert sich<br />
der Bedarf an Speicher und Bandbreite erheblich.<br />
Wichtige Details werden dennoch<br />
in voller Bildqualität – und deutlich kostensparend<br />
– erfasst. Das Ergebnis: hohe forensische<br />
Relevanz und erhebliche Einsparungen<br />
sowie eine Kamera, die sich ideal<br />
für den Innenraum von Fahrzeugen eignet.<br />
(www.axis.com)<br />
Die Onboard-Kamera »M3905-R« ist für die Überwachung in Bussen optimiert (Bild: Axis).<br />
EE-MOBILITÄT<br />
ANPACKEN<br />
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auf jede Herausforderung der E-Mobilität<br />
vorbereitet. Bei uns finden Sie alles, was<br />
Sie für die sichere Arbeit im Hochvoltbereich<br />
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50<br />
Jumo Thermometer bieten zuverlässige, langlebige und zertifizierte Qualität<br />
für die Bahntechnik (Bild: Jumo).<br />
Ein- und Aufbau-Thermostate können in vielfältigen Bereichen in Schienenfahrzeugen<br />
eingesetzt werden (Bild: Jumo).<br />
Thermometer und Thermostate<br />
für die Bahn<br />
Jumo GmbH & Co. KG<br />
36039 Fulda<br />
Widerstandsthermometer für die Bahnindustrie<br />
müssen besonders robust, zuverlässig<br />
und langlebig sein. Jumo erfüllt mit<br />
verschiedenen Produkten diese hohen Anforderungen.<br />
Das Unternehmen verfügt<br />
über eine fast 70-jährige Erfahrung im Bereich<br />
der Temperaturmesstechnik. Dieses<br />
Know-how führt zu besonders hochwertigen<br />
und effizienten Lösungen. Alle Jumo<br />
Widerstandsthermometer sind deshalb<br />
nach neuestem Stand der Normung nach<br />
DIN EN 50155, DIN EN 50121 und DIN EN<br />
45545 zertifiziert und für den Einsatz in<br />
rauen Umgebungen gerüstet. So ist das<br />
Einschraub-Widerstandsthermometer mit<br />
Bajonettanschluss Modell 902815 in einem<br />
Temperaturbereich von -50 bis +150<br />
°C, mit Halsrohr bis +260 °C einsetzbar. Die<br />
Thermometer wurden darüber hinaus intensiven<br />
Temperaturtests sowie umfangreichen<br />
Vibrations- und Schockprüfungen<br />
nach DIN EN 61373 unterzogen. Beide<br />
Modelle sind unter anderem zur Überwachung<br />
der Temperatur in Druckluftanlagen<br />
oder in Klimaanlagen einsetzbar.<br />
Die Einschraub-Widerstandsthermometer<br />
mit Anschlussleitung Typ 902030 sind je<br />
nach Ausführung für Temperaturbereiche<br />
von -50 bis +270 °C geeignet und werden<br />
bevorzugt für Temperaturmessungen in<br />
flüssigen und gasförmigen Medien verwendet.<br />
So können diese beispielsweise<br />
zuverlässig die Temperatur des Mediums<br />
in Kühlkreisläufen wie etwa bei Transformatoren<br />
messen, werden aber auch zur<br />
Klimaüberwachung eingesetzt. Besonders<br />
anspruchsvolle Umgebungsbedingungen<br />
herrschen in Radsatzgetrieben und Radlagern.<br />
Die enormen Belastungen an den<br />
Lagern und Zahnflanken der Getriebe erzeugen<br />
Wärme. Hier ist eine Temperaturüberwachung<br />
aus Sicherheitsgründen<br />
unumgänglich. Die Messung der Lagertemperatur<br />
kann durch das speziell für<br />
diese anspruchsvolle Messaufgabe entwickelte<br />
Jumo Radsatz-Widerstandsthermometer<br />
erfolgen. Zusätzliche Sicherheit<br />
bietet eine patentierte Wellschlauch-Abdichtung<br />
am Messkopf des Sensors, durch<br />
die die Schutzart IP68 erreicht wird.<br />
Die Messung der Temperatur ist in Schienenfahrzeugen<br />
in zahlreichen Bereichen<br />
von essenzieller Bedeutung.<br />
Die Thermostate von Jumo sind für die<br />
unterschiedlichsten Anwendungen geeignet<br />
und bieten dafür eine sehr zuverlässige<br />
Qualität. Sie sind nach neuestem Stand<br />
der Normung nach DIN EN 50155, DIN EN<br />
50121 und DIN EN 45545 zertifiziert und<br />
extrem langlebig. So haben die Einbauthermostate<br />
der »EM«-Baureihe in einem<br />
Test ohne einen einzigen Ausfall 5,3 Millionen<br />
Schaltvorgänge absolviert. Im Dauerbetrieb<br />
bedeutet dieses Ergebnis eine<br />
Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Jumo<br />
Einbauthermostate ermöglichen eine effiziente<br />
Steuerung und Überwachung thermischer<br />
Prozesse ohne den Einsatz von<br />
Hilfsenergie. Der Temperaturregler arbeitet<br />
nach dem Prinzip der Flüssigkeitsausdehnung:<br />
Die im Messsystem vorhandene<br />
Füllflüssigkeit dehnt sich bei Erwärmung<br />
aus; über eine Übersetzungsmechanik<br />
wird ein Mikroschalter betätigt. In der<br />
Bahnbranche kommen Einbauthermostate<br />
der »EM«-Serie z. B. zur Überwachung<br />
und Steuerung von Luftschleieranlagen,<br />
in Türen oder bei der Klimaüberwachung<br />
zum Einsatz. Die Aufbau-Thermostate der<br />
Typenreihe »AMTHF« sind durch ein Druckgussgehäuseunterteil<br />
und ein schlagfestes<br />
Polycarbonat-Gehäuseoberteil besonders<br />
unempfindlich gegenüber Umgebungseinflüssen.<br />
Sie können deshalb nicht nur<br />
im Bereich der Klimatisierung, sondern<br />
auch zur Regelung und Überwachung der<br />
Temperatur in Öltransformatoren verwendet<br />
werden. Zur Frostschutzüberwachung<br />
in Brauchwasser-, Abwasser- und Löschwassertanks<br />
sind Aufbau-Thermostate<br />
der Typenreihe »ATH-SW« besonders geeignet.<br />
Durch das lackierte Druckgussgehäuse<br />
ist das Thermostat sehr robust und<br />
erreicht die Schutzart IP65. Diese Thermostate<br />
sind auch in Ausführungen zur<br />
Montage auf Hutschienen lieferbar.<br />
(www.jumo.net)<br />
Zuverlässige Strom- und<br />
Spannungsversorgung<br />
Grau Elektronik GmbH<br />
76307 Karlsbad<br />
Stabile und zuverlässige Strom- und Spannungsversorgungen<br />
sind eine wichtige Voraussetzung<br />
um elektrische, elektronische<br />
und elektromechanische Komponenten<br />
auf den unterschiedlichen Schienen- und<br />
E-Fahrzeugen zu versorgen. Elektrischer<br />
Antrieb, Überwachungselektronik, Klimatisierung,<br />
Kommunikationsschaltungen<br />
werden mit unterschiedlichen Strom- u.<br />
Spannungswandlern zuverlässig von Umrichtern,<br />
aus der Batterie oder o. indirekt<br />
aus der Fahrleitung 600V/750V 1500V bis<br />
25kV~ eingespeist. Aus diesen Spannungen<br />
werden dann stabile z.B. 24V, 110V,<br />
15V, 230V~ Spannungen für die Elektronikkomponenten<br />
generiert. Schienenfahrzeuge,<br />
E-Busse müssen über sehr lange<br />
Zeiträume ≥ 25 Jahre mit Einschaltdauern<br />
≥16h pro Tag an 365 Tagen p.a. zuverlässig<br />
funktionieren. Deshalb werden hier sehr<br />
hohe Anforderungen zur Zuverlässigkeit<br />
u. das möglichst wartungsfrei, gestellt.<br />
Die DC/DC-Wandler von Grau Elektronik<br />
gibt es im Leistungsbereich 10W bis 1kW<br />
in unterschiedlichen Konfigurationen für<br />
die gängigen Bordnetzspannungen 24V<br />
… 110V. Single und Dual Output 5V, 15V,<br />
24; 36V, 110V u. ± 15V, ± 24V Ausgangsspannungen<br />
mit galvanischer Trennung,<br />
kurz- u. leerlauffest sind Standard. Die<br />
Wandler verfügen über Netzausfallzeitspeicherstufen<br />
für einen unterbrechungsfreien<br />
Betrieb auch bei primärseitigen<br />
Netzeinbrüchen 10ms bis 30ms (EN 50155<br />
Klasse S2, S3 und C2).<br />
Die Kernkompetenz von<br />
Grau Elektronik liegt in<br />
der Wandlertechnik, die<br />
sich bis auf die In-House-Entwicklung<br />
von<br />
Transformatoren für<br />
Kleinserien und<br />
Prototypen erstreckt<br />
(Bild: Grau Elektronik).
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugtechnik<br />
51<br />
Broschüre »Fahrzeugsensoren für Bahn-Applikationen« (Bild: Lenord+Bauer).<br />
Qualität überzeugt: TÜV SÜD Rail hat das Steuerungssystem »X90« für<br />
Bahn- und Schienenanwendungen zertifiziert (Bild: B&R).<br />
Batterieladegeräte mit Schnittstellenfunktionen<br />
für diverse Strom- und Spannungseinstellungen<br />
für 1Φ mit PFC und 3Φ<br />
Netzanschlussbetrieb mit 250W bis 15kW<br />
Ausgangsleistungen für unterschiedliche<br />
Bordnetzspannungen 24V, 36V, 72V und<br />
110V sind für eine stabile Bordnetzversorgung<br />
zuständig.<br />
Notstartwandler (Dead Battery Starter)<br />
für Fahrdrahteinspeisungen 600VDC,<br />
750VDC, 1500VDC bis 3000VDC Nenneingangsspannung<br />
ermöglichen den sicheren<br />
Fahrzeugstart, auch ohne zusätzliche<br />
wartungsaufwendige, umweltbelastende<br />
Notstartbatterie.<br />
Erregergeräte der Serie »ERB« dienen zur<br />
Speisung und zur Stromerregung von<br />
elektromechanischen Generatoren. Der<br />
Strom wird dabei aus ungeregelten Hilfsspannungsquellen<br />
(1ph, 3ph, DC) mittels<br />
externer analoger oder digitaler Sollwertvorgaben<br />
eingestellt und über eine pulsweitenmodulierte<br />
IGBT H-Brückenschaltung<br />
zur Generator – Erregerwicklung<br />
passgenau und U-I-(f) überwacht zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Messtechnik-Transformatoren nach<br />
EN59463-3 sorgen für Strom- und Spannungstransformation<br />
mit galvanischer<br />
Trennung zur Energiemessung auf den<br />
Schienenfahrzeugen. Eine lineare Transferkennlinie<br />
mit hoher R0,5 Toleranzgenauigkeit<br />
von – 40°C bis + 70°C machen genaue<br />
langzeitstabile Messungen für 50Hz (16<br />
2/3Hz) AC Spannungen möglich.<br />
Die Kondensatorladegeräte im Leistungsbereich<br />
250W bis 1000W stützen die<br />
Energieverfügbarkeit bei Umrichter Unterbrechungen<br />
in DC-Zwischenkreissysteme<br />
400V bis 1000V. Es können unterschiedliche<br />
Kapazitätswerte 1mF bis 100mF in<br />
definierten Zeitvorgaben stromgeregelt<br />
ausgeladen werden.<br />
Grau Elektronik bietet hier das gesamte<br />
Spektrum im Leistungsbereich 25W bis<br />
15kW in moderner und gleichzeitig bewährter<br />
Technik an.<br />
(www.grau-elektronik.de)<br />
Robuste Sensoren für sichere<br />
Drehgestelle<br />
Lenord, Bauer & Co. GmbH<br />
46145 Oberhausen<br />
Lenord+Bauer hat die neue Broschüre<br />
»Fahrzeugsensoren für Bahn-Applikationen«<br />
herausgebracht. Diese bietet einen<br />
Überblick zu Sensorlösungen für Anforderungen<br />
und Applikationen rund um<br />
das Drehgestell. So werden u.a. »CombiCODER«<br />
zur platzsparenden Erfassung<br />
von Vibrationen und Temperatur, Gewindesensoren<br />
für Nachrüstprojekte sowie<br />
Multisystem-Sensoren, welche Signale für<br />
bis zu vier Steuerungen liefern, vorgestellt.<br />
Die Broschüre kann in deutscher oder<br />
englischer Sprache online auf der Firmenwebseite<br />
als PDF-Datei heruntergeladen<br />
werden.<br />
(www.lenord.de)<br />
Steuerungssytem für<br />
Schienenfahrzeuge zertifiziert<br />
B&R Industrie-Elektronik GmbH<br />
61352 Bad Homburg<br />
Die »X90«-Produkte von B&R sind sehr<br />
widerstandsfähig gegenüber rauen Umwelteinflüssen<br />
und erfüllen hohe Anforderungen<br />
an elektromagnetische Verträglichkeit.<br />
Das bestätigt TÜV SÜD Rail. Zudem<br />
belegt die Zertifizierung die hohe Qualität<br />
der B&R-Software und garantiert ein hohes<br />
Maß an Brandsicherheit. Die Geräte<br />
sind in der Schutzklasse IP69K ausgeführt.<br />
Sie können bei einer Gehäusetemperatur<br />
von -40 °C bis +85 °C eingesetzt werden<br />
und sind zudem unempfindlich gegenüber<br />
Schock- und Vibrationsbelastungen.<br />
(www.br-automation.com)<br />
2<br />
Störstrahlsichere<br />
Verbindungssysteme<br />
EMV Steckverbindersysteme<br />
Für eine sichere Daten- und Signalübertragung in der Bahntechnik:<br />
• Bus- und Diagnosestecker Sub-D / HD<br />
• Modulare Vollmetallgehäuse für Sub-D, M12 und<br />
EN60603-2 (DIN41612)<br />
• Kodiersystem für Sub-D / HD<br />
• Gecrimpte EMV-Kabeldurchführungen<br />
• Geschirmte Adapter- und Verteilergehäuse<br />
• Maximale Zugentlastung und 360° Kabelschirmanbindung<br />
mit Original Inotec Crimpflanschtechnik<br />
Innotrans Berlin, 24.-27.09.2024<br />
www.inotec-electronics.com
52 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Die neuen Ventilstecker von TSL-ESCHA hatten ihre Weltpremiere auf der<br />
InnoTrans 2022 in Berlin und verfügen über eine durchgängige Bahnzulassung<br />
(Bild: TSL-ESCHA).<br />
Neuer Bord-Rechner »RBR II« als Nachfolger des »RBR« (Bild: Dengler).<br />
Ventilstecker mit durchgängiger<br />
Bahnzulassung<br />
TSL-ESCHA GmbH<br />
58553 Halver<br />
Bisher gibt es lediglich konfektionierbare<br />
Alternativen oder umspritzte Steckverbinder,<br />
bei denen ausschließlich die Leitung<br />
für einen Einsatz in der Bahnindustrie<br />
zugelassen ist. ESCHA ist der erste<br />
Hersteller, der durchgängig zugelassene<br />
und umspritzte Ventilstecker für diesen<br />
anspruchsvollen Markt anbietet. Diese<br />
bieten gegenüber den konfektionierbaren<br />
Varianten zudem den Vorteil, dass sie<br />
zuverlässiger sowie einfacher und vor allem<br />
schneller zu montieren sind. Die neuen<br />
Ventilsteckerbinder sind bereits zum<br />
Marktstart in unterschiedlichen Bauformen<br />
erhältlich und sollen das umfassende<br />
Produktportfolio namens »rail approved«<br />
ergänzen, das speziell für die Bus- und<br />
Bahnindustrie entwickelt wurde.<br />
Die neuen bahnspezifischen Ventilstecker<br />
sind direkt im Anschluss an die »InnoTrans«<br />
in unterschiedlichen Varianten<br />
bestellbar. Die Bauformen A, B, BI, C und<br />
CI sind standardmäßig mit einem Gewindegriffkörper<br />
für die Schutzschlauchmontage<br />
ausgestattet. Ein Schutzschlauch<br />
schützt die Leitung vor Beschädigungen<br />
durch Steinschlag und Verschmutzung im<br />
Zugaußenbereich. Darüber hinaus sind<br />
die Ventilstecker auch mit LED-Statusanzeige<br />
sowie Schutzbeschaltung erhältlich.<br />
Verschiedene Leitungsquerschnitte<br />
runden das Angebot ab. Natürlich erfüllen<br />
alle Varianten die hohen Dichtigkeitsanforderungen<br />
nach den Schutzklassen<br />
IP65, IP67 und IP68.<br />
Für die Ebene des Ethernet Train Backbone<br />
(IEC 61375-2-5) bietet ESCHA Komponenten<br />
mit Datenübertragungsraten<br />
von bis zu 10 GBit/s (Cat6A). Auf der zweiten<br />
Ebene – dem Ethernet Consist Network<br />
(ECN) nach IEC 61375-3-4 – werden<br />
Komponenten mit Datenübertragungsraten<br />
bis zu 100 Mbit/s (Cat5e) eingesetzt.<br />
Für die Sensor-/Aktor-Verdrahtung auf<br />
der dritten Ebene sind M8- und M12-<br />
Steckverbinder im Angebot, die jetzt um<br />
die neuen Ventilsteckverbinder ergänzt<br />
werden. Die Spannungsversorgung befindet<br />
sich auf der vierten Ebene, für die das<br />
Unternehmen ausgewählte Anschlussund<br />
Verbindungsleitungen mit S-Codierung<br />
aus dem Produktprogramm »M12<br />
POWER« zusammengestellt hat. Diese<br />
wurden an die typischen Anforderungen<br />
der Bahnindustrie angepasst und eignen<br />
sich insbesondere für Wechselstromanwendungen<br />
(AC-Applikationen mit bis zu<br />
12A / 630V).<br />
Um den individuellen Anforderungen der<br />
Bahnindustrie begegnen zu können, gibt<br />
ESCHA bei »rail approved«-Artikeln keine<br />
Standardleitungslänge vor und liefert<br />
zentimetergenau. Neben Kitting, Labeling<br />
und weiteren Services – die den Einbau<br />
im Fahrzeug erleichtern – werden auf<br />
Wunsch kundenspezifische Kabelbäume<br />
an, mit denen sich komplexe Verkabelungsstrukturen<br />
einfach umsetzen lassen.<br />
Dabei sind auch unterschiedliche Spezifikationen<br />
für einzelne Waggons möglich.<br />
(www.tsl-escha.com)<br />
Neue Bord-Rechner<br />
Dengler BahnTelematik GmbH<br />
81379 München<br />
Die Rechner sind standardmäßig mit einem<br />
LTE-Modul bestückt und für Neusysteme<br />
bzw. als Ersatz bestehender Systeme<br />
konzipiert. Der »RBR-II« enthält in einer<br />
Baugröße von 32TE die Funktionseinheiten<br />
Bordrechner, Monitoransteuerung mit<br />
2560 x 1600 Pixel, Soundausgabe über<br />
audio codec, 3 GBit-Ethernet-Anschlüsse<br />
mit neuartigen, feldkonfektionierbaren<br />
Ethernet-Steckern, IBIS-Master-Steuerung<br />
mit neu entwickelten umfangreichen<br />
Schutzmechanismen, CAN-Bus-Steuerung,<br />
GPS- und GSM-HF-Buchsen und<br />
BIAS-Einspeisung für GPS.<br />
Der »RBR-II« kann entweder in einen<br />
19«-Standard-Baugruppenträger mit 3HE<br />
eingesetzt werden oder über Befestigungslaschen<br />
als Standalone-Gerät an der<br />
Wand montiert werden. Der neue Bordrechner<br />
wird serienmäßig mit einem Ultra-Weitbereich-Netzteil<br />
ausgeliefert, das<br />
den auf Triebfahrzeugen üblichen Spannungsbereich<br />
24VDC bis 110VDC (nach<br />
EN50155-S2) ohne Umschaltung verarbeitet.<br />
Dass der »RBR-II« die typischen<br />
Bahnnormen wie EN50155, EN45545-2,<br />
EN50121-2-3, EMV06, Brandschutz usw.<br />
einhält, ist dabei eine Selbstverständlichkeit.<br />
Durch ein Erweiterungsmodul kann der<br />
Rechner mit den Komponenten der Wegimpuls-Auswertung<br />
und Steuerungseinund<br />
ausgängen (wie z.B. Türsteuerung<br />
etc.) ergänzt werden. Besonders die Weg-<br />
ZUVERLÄSSIGE<br />
WANDLER<br />
Für<br />
Industrie<br />
und Bahn<br />
info@grauelektronik.de<br />
www.grauelektronik.de
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugtechnik<br />
53<br />
impuls-Auswertung wurde völlig neu<br />
entwickelt und kann per Software-Parametrierung<br />
auf jeden beliebigen Weg-Impuls-Geber<br />
angepasst werden, egal, ob es<br />
sich um einen Strom- oder Spannungsgeber<br />
handelt. Die an den Geber zu liefernde<br />
Versorgungsspannung und die unterschiedlichen<br />
Signalformen der bei Bahnen<br />
üblichen Geber sind damit problemlos per<br />
Software zu konfigurieren. Zusammen mit<br />
dieser Erweiterung (8 TE) ersetzt die Baugruppe<br />
den kompletten bisherigen 84TE-<br />
Baugruppenträger, benötigt aber mit insgesamt<br />
40TE nur die Hälfte des bisherigen<br />
Einbauplatzes.<br />
Wird ein Funkmodul nach 5G gewünscht,<br />
wird eine zusätzliche Breite des Gehäuses<br />
von 10TE erforderlich. Dabei ist aber<br />
zu beachten, dass die Triebfahrzeuge mit<br />
mehreren Antennen ausgerüstet werden<br />
müssen, um 5G optimal verarbeiten zu<br />
können. Konstruktiv wurde auf eine wirkungsvolle<br />
Entwärmung der 5G-Module<br />
hin optimiert, um die volle Leistungsfähigkeit<br />
von 5G auch im Dauerbetrieb und<br />
bei hohen Sommertemperaturen sicherzustellen.<br />
Die Kompaktheit der gesamten<br />
Baugruppe bleibt trotzdem bestehen. Alle<br />
Steckverbinder sind ausnahmslos an der<br />
Frontseite angebracht, um auch die problemlose<br />
Wandmontage der gesamten<br />
Baugruppe zu ermöglichen.<br />
Als »RBR-I« ist die neue Baugruppe steckerkompatibel<br />
zum bisherigen »RBR« im<br />
System »RIS-Fzg« der Dengler BahnTelematik<br />
und wird immer mit LTE (4G)-Modul<br />
ausgeliefert. Er kann auf Kundenwunsch<br />
mit unterschiedlichen SSD-Laufwerken<br />
bestückt werden. Der »RBR-1« ersetzt vollständig<br />
den RBR und ist mechanisch kompatibel.<br />
Die Software »RIS-Fzg« erkennt<br />
den neuen Bordrechner automatisch und<br />
erfordert keine zusätzlichen Aktivitäten<br />
oder Anpassungen. Als unabhängiger<br />
bahnzugelassener Rechner kann der neue<br />
RBR-II problemlos in Fremdsysteme integriert<br />
werden.<br />
(www.dengler.biz)<br />
Umschalteinrichtungen<br />
für Hochspannung<br />
Schaltbau GmbH<br />
81829 München<br />
Als Schaltgeräte zum lastfreien Konfigurieren<br />
elektrischer Verbraucher ist die Baureihe<br />
»CO4|6« mit sechs Steuereingänge<br />
für sechs vorkonfigurierte Positionen leistungsfähiger,<br />
da das Nockenschaltwerk<br />
schneller konfiguriert und die Schaltkammern<br />
höhere Ströme führen können. So<br />
umfasst der Leistungsbereich UIC-Spannungen<br />
bis 3600 Volt, mit verstärkter Isolation<br />
sogar 5000 Volt, sowie thermische<br />
Dauerströme von bis 100 Ampere.<br />
Die Baureihe »CO4« ist mit 2 bis 10 Schalteinheiten<br />
inklusive betriebsfertiger Anschlusskonfiguration<br />
verfügbar und<br />
anschlussfähig für kundenspezifisch definierte<br />
Schaltprogramme sowie für viele<br />
Schaltprogramme europäischer Bahnbetreiber.<br />
Benötigt werden Umschalteinrichtungen<br />
für die Spannungskonfiguration<br />
für Bahnfahrzeuge im länderüberschreitenden<br />
Verkehr mit wechselnden Versorgungsspannungen.<br />
Die Umschalteinrichtung<br />
ist hier das Bindeglied zwischen<br />
Zugsammelschiene und den elektrischen<br />
Verbrauchern, z. B. Energieversorgungsanlagen<br />
und Heizregistern.<br />
Die Schaltbau GmbH mit Sitz in München<br />
ist ein spezialisierter Hersteller von sicherheitskritischen<br />
Komponenten wie Schütze,<br />
Stecker, Steckverbinder und Schaltsysteme<br />
mit technologischem Schwerpunkt<br />
auf Gleichstromtechnologie (DC-Technologie).<br />
(www.schaltbau-gmbh.de)<br />
LEADING THE EMBEDDED FUTURE<br />
2<br />
Die Hochspannungs-Umschalteinrichtung<br />
der Baureihe »CO4«<br />
ist mit bis zu 10 Schaltkammern<br />
verfügbar (Bild: Schaltbau).<br />
Fahrgastinformationssystem<br />
Sitzplatzreservierung<br />
Fahrgast-WiFi<br />
Firewall und mehr...
54 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Stecker für 26-polige HD-Schnittstelle (links), ein Diagnosestecker (Mitte) und rechts die Vollmetallgehäuse aus Zinkdruckguss (Bilder: Inotec).<br />
Adapter- und Verteilergehäuse für<br />
Funk- und Signaltechnik<br />
Inotec electronics GmbH<br />
74348 Lauffen a. N.<br />
Die Inotec electronics GmbH baut kontinuierlich<br />
ihr Angebot im Bereich der Adapter-<br />
und Verteilergehäuse aus. So wurde<br />
die Baureihe M11, die extrem kompakten<br />
Piggy-back-Gehäuse mit 30° Kabelausgang,<br />
um zwei neue Einsatzmöglichkeiten<br />
erweitert.<br />
Bereits 2018 hatte Inotec im Rahmen der<br />
»InnoTrans Berlin« erstmals einen konfektionierbaren<br />
1:1 Diagnosestecker für<br />
15-polige HD-Steckverbindungen als Neuheit<br />
präsentiert. Möglich wurde dies durch<br />
den Einsatz einer »Starrflex«-Platine, auf<br />
welcher die Adern der abgehenden Leitung<br />
direkt angelötet werden können. Zwischenzeitlich<br />
konnte auch eine »Starrflex«-<br />
Lösung mit 1:1 Verbindung für 26-polige<br />
HD-Schnittstellen entwickelt und umgesetzt<br />
werden. Auf Anfrage realisiert Inotec<br />
auch kundenspezifische Sonderlösungen<br />
für »HD15« und »HD26« Diagnosestecker.<br />
HD-Adaptergehäuse werden in diversen<br />
industriellen Anwendungen, insbesondere<br />
aber in der Funk- und Signaltechnik eingesetzt.<br />
Für »Sub-D« Schnittstellen bietet Inotec<br />
ab sofort in Ergänzung zu der bislang<br />
verfügbaren 1:1 (male/female) Platine für<br />
den Aufbau klassischer Diagnosestecker<br />
auch Platinen mit 1:1-Verbindung male/<br />
male bzw. female/female an. Mithilfe dieser<br />
Platine kann das M11-Gehäuse als Gender-Changer<br />
in Piggy-back Montage oder<br />
als Kupplung eingesetzt werden.<br />
Die Vollmetallgehäuse aus Zinkdruckguss<br />
der Familie M11 sind in allen Verschraubungsvarianten<br />
(durchgehende Verriegelungsschrauben<br />
mit Innengewinde oder<br />
beidseitig Bolzen, Gewinde wahlweise<br />
4-40 UNC oder M3) erhältlich und können<br />
optional auch als Adaptergehäuse mit Metallrastclip<br />
für die Hutschienenmontage<br />
aufgebaut werden. Für eine 360°- Kabelschirmanbindung<br />
und maximale Zugentlastung<br />
können Kabel entweder mittels der<br />
Original Inotec-Crimpflanschtechnik oder<br />
Inotec-Kabelschellen verarbeitet werden.<br />
(www.inotec-electronics.com)<br />
Hybrides Einstiegssystem für Busse<br />
Hübner Transportation GmbH<br />
34123 Kassel<br />
Die hybride Doppelrampe »HTG« im Einsatz (Bild: Hübner).<br />
Als besonderes Alleinstellungsmerkmal<br />
hebt das Hübner hervor, dass mit mit dem<br />
neuen Einstiegssystem eine deutlich flexiblere,<br />
komfortablere und damit auch servicefreundlichere<br />
Lösung für die Kunden<br />
angeboten werde.<br />
Wichtigster Vorzug der neuen »HTG«-Doppelrampe:<br />
Bei einem Defekt der automatischen<br />
Komponente kann das Fahrpersonal<br />
die Handklapprampe nutzen und die Fahrt<br />
ohne Einschränkungen fortsetzen. Auch<br />
Standzeiten bis zum Eintreffen von Ersatzteilen<br />
entfallen.<br />
Die Doppelrampe besteht dabei aus nur<br />
einem fest verbauten Modul, das sich einfach<br />
und schnell montieren lässt. Auch im<br />
Betrieb ist das neue Produkt servicefreundlich.<br />
Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sich<br />
der Deckel der Rampe auf Grund eines speziell<br />
designeten Rahmens abnehmen lässt.<br />
Dadurch ist bei der Instandhaltung oder im<br />
Reparaturfall ein schneller und optimaler<br />
Zugang zu den wichtigsten Komponenten<br />
der elektrischen Rampe gewährleistet.<br />
Im Zuge der Produktentwicklung hat die<br />
auf Rampen und Lifte spezialisierte »HTG«<br />
einen neuen Einbaurahmen entwickelt<br />
und umfangreich getestet. Als Basis dienten<br />
zwei erprobte Rampenmodelle: die innenliegende<br />
elektrische Rampe »IL 2502«,<br />
die ins Chassis integriert ist, sowie die<br />
Handklapprampe »HK« modular, die sich<br />
auf einem Niveau mit dem Fahrzeugboden<br />
befindet.<br />
(www.hubner-group.com)<br />
Kompensatoren für höchste<br />
Brandschutzanforderungen<br />
Frenzelit GmbH<br />
95460 Bad Berneck<br />
Kompensatoren, die in Schienenfahrzeugen<br />
zum Einsatz kommen, müssen, wie<br />
sämtliche verbauten Materialien, hohen<br />
Brandschutzanforderungen genügen.<br />
Die Frenzelit GmbH bietet für den Schie-
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
55<br />
Fahrmotorkühlanlage für die Montage auf dem Fahrzeugdach, Entkopplung gelagert auf Schwingungsdämpfern<br />
und verbunden über Kompensatoren von Frenzelit (Bild: Frenzelit),<br />
Berührt die Plattform des Lifts den Boden, legt<br />
sich die Abrollsicherung an der Front automatisch<br />
ab (Bild: Palfinger).<br />
nenbereich Kompensatoren aus dem<br />
besonders widerstandsfähigen Material<br />
»Texrail-S« an, das sämtliche Anforderungen<br />
der europäischen Norm EN 45545-2<br />
für Brandschutz in Schienenfahrzeugen<br />
erfüllt.<br />
Mit dieser Einstufung ist das Material auch<br />
für besonders sensible Fahrzeugklassen –<br />
was den Brandschutz betrifft – wie Schlafund<br />
Liegewagen oder für den Einsatz in<br />
Tunneln, in denen eine Evakuierung nicht<br />
einfach möglich ist, uneingeschränkt geeignet.<br />
In der Norm werden verschiedene<br />
Gefährdungsstufen von HL1 bis HL3 (HL=<br />
Hazard Level) sowie Anforderungsstufen<br />
Rx definiert. Die »Texrail-S«-Kompensatoren<br />
von Frenzelit erfüllen die höchste Gefährdungsstufe<br />
HL3 sowie die höchsten<br />
Anforderungsstufen R1 (innen) und R7<br />
(außen).<br />
Das »Texrail-S«-Material enthält eine Glasgewebeeinlage,<br />
die der mechanischen<br />
Festigkeit dient, damit es möglich ist, höhere<br />
Drücke aufzunehmen, ohne eine Beschädigung<br />
zu riskieren. Die Kombination<br />
aus nicht brennbarer Glasgewebeeinlage<br />
und Silikonbeschichtung sorgt zudem für<br />
eine hohe Flexibilität, sehr gute Dichtheit<br />
und Witterungsbeständigkeit. Dank der<br />
Silikonbeschichtung können die strengen<br />
Grenzwerte zur Toxizität bei Rauchentwicklung<br />
eingehalten werden. Die Toxizität<br />
für sich genommen ist schon ein<br />
Ausschlusskriterium für die Verwendung<br />
vieler anderer Materialien.<br />
Kompensatoren aus dem »Texrail-S«-Material<br />
können z. B. als Belüftungsbälge,<br />
Schwingungsentkoppler und Dehnungsausgleicher<br />
zur Fahrmotorlüftung, für Kühlerventilatoren<br />
oder in Stromrichter- oder<br />
Trafokühlanlangen eingesetzt werden. Sie<br />
eignen sich für Hochgeschwindigkeitszüge,<br />
aber auch alle anderen Varianten von<br />
Schienenfahrzeugen, darunter auch Lokomotiven<br />
z. B. für Rangier- oder Reparaturarbeiten.<br />
Die Formen und Größen der Kompensatoren<br />
sind vielfältig, von kleinen Nennweiten<br />
wie DN 50 bis zu Größen von 0,5<br />
x 1 m. Jeder Kompensator wird dabei von<br />
Frenzelit individuell auf die jeweilige Anwendung<br />
ausgelegt hinsichtlich Bautoleranzen,<br />
Ausgleich von Versatz oder z. B.<br />
speziellen Klemmverbindungen. Aufvulkanisierte<br />
Aluminiumflansche vereinfachen<br />
die Montage auch in schwer zugänglichen<br />
Bereichen und bieten einen Gewichtsvorteil<br />
gegenüber Stahlflanschen. Zudem sind<br />
sie korrosionsbeständig.<br />
(www.frenzelit.com)<br />
Rollstuhl-Barrierefreiheit im ICE<br />
Palfinger Tail Lifts GmbH<br />
27777 Ganderkesee<br />
Für die schnellsten Reisezüge der Deutschen<br />
Bahn wurde ein neuer Lift für Rollstuhl-Passagiere<br />
entwickelt: der Trainlift<br />
»TRV 2 SLIM«. Der Hochgeschwindigkeitszug<br />
hat eine eigene Tür mit Lift für Personen<br />
mit eingeschränkter Mobilität. Die<br />
Herausforderung bei der Entwicklung lag<br />
insbesondere im sehr eingeschränkten<br />
Platz. Die Abmessung der normalen ICE-<br />
Türe hat nur eine Breite von 920 mm und<br />
die Normen, insbesondere die TSI PRM,<br />
fordern eine Mindestbreite der Hub-Plattform<br />
von 760 mm und die zwei Hub-Arme<br />
müssen ebenfalls berücksichtigt werden.<br />
Dies konnte jedoch mit der neuen Systemlösung<br />
vollumfänglich erfüllt werden. Um<br />
die unbefugte Inbetriebnahme zu verhindern,<br />
wird der Lift in eingeklapptem Zustand<br />
verriegelt. Die Steuerung ist durch<br />
einen Schlüsselschalter gesichert, so dass<br />
allein das geschulte Zugpersonal – vom<br />
Bahnsteig aus – den Lift für Ein- und Ausstieg<br />
bedient. Berührt die Plattform den<br />
Boden, legt sich die Abrollsicherung an<br />
der Front automatisch ab, so dass der Rollstuhlpassagier<br />
auffahren und anschließend<br />
nach oben gehoben wird kann. Ein Blinklicht<br />
mit akustischem Warnsignal wird mit<br />
jedem Liftbetrieb aktiviert.<br />
Der zweiarmige Vertikallift bietet eine Traglast<br />
von 350 kg, so dass auch elektrische<br />
Rollstühle problemlos aufrollen können.<br />
Die maximale Hubhöhe liegt bei 900 mm.<br />
Wie alle Palfinger Trainlifte sind sie optimal<br />
auf die anspruchsvollen Einsatzbedingungen<br />
im Bahnbereich abgestimmt. Sie sind<br />
einfach in der Bedienung, äußerst zuverlässig,<br />
langlebig und die neuen Personenlifte<br />
sind gemäß TSI PRM zertifiziert.<br />
(www.palfinger.com)<br />
2
56 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Duagon besitzt ein breites Produktportfolio an Computern für das Eisenbahn- und Transportwesen<br />
(Bild: Duagon).<br />
Das vollautomatische Lichtgitter »SITRANS alpha« steht für eine berührungslose Türüberwachung.<br />
Weltweit wurden bereits mehr als 130.000 Türen damit ausgerüstet (Bild: Sitron).<br />
Kommunikationslösungen<br />
für Bahnanwendungen<br />
duagon Germany GmbH<br />
90411 Nürnberg<br />
Das Schweizer Technologieunternehmen<br />
duagon ist ein führender Anbieter von<br />
Kommunikations-, Computer- und Steuerungstechnik<br />
sowie Projektierungs- und<br />
Entwicklungsdienstleistungen für systemkritische<br />
Applikationen im Bahn-, Medizin-<br />
und Automatisierungs-Markt. Für<br />
den Schienenfahrzeugbereich entwickelt<br />
und fertigt duagon Kommunikationslösungen<br />
für Zugnetzwerke, Steuerungs-,<br />
Überwachungs- und Informationssysteme<br />
sowohl als Standardprodukte als<br />
auch als kundenspezifische Lösungen.<br />
Ergänzt wird das umfangreiche Portfolio<br />
durch Ingenieurleistungen und hochwertige<br />
Anwendungssoftware für Bahn-Signaltechnik<br />
und Zuginformationssysteme.<br />
Für den Medizinbereich entwickelt und<br />
fertigt das Technologieunternehmen zuverlässige,<br />
kompakte und langfristig verfügbare<br />
Computer-on-Modules, Carrier<br />
Boards und Systeme, inklusive der geforderten<br />
Software-Adaptionen.<br />
Entwicklungs- und Produktionsstätten<br />
von duagon befinden sich am Hauptsitz<br />
in Dietikon bei Zürich, in Nürnberg, und<br />
Blue Bell (Pennsylvania). Am Standort<br />
Nürnberg besitzt das Unternehmen zusätzlich<br />
ein eigenes Testlabor. Durch eine<br />
globale Vertriebs- und Supportorganisation<br />
mit Niederlassungen in Australien,<br />
China, Deutschland, Frankreich, Indien,<br />
Spanien, Schweiz und USA erhalten Kunden<br />
weltweit einen schnellen und kompetenten<br />
Service. Insgesamt beschäftigt<br />
duagon über 700 Mitarbeiter in acht Ländern,<br />
mit rund 420 Ingenieuren für Produktentwicklung<br />
und -wartung.<br />
(www.duagon.com)<br />
Türüberwachung per Lichtgitter<br />
Sitron Sensor GmbH<br />
30916 Isernhagen<br />
Die Ein- und Ausstiegsphase ist ein besonders<br />
neuralgischer Punkt bei Bussen<br />
und Bahnen. Hier kommt es auf höchste<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit an. Das<br />
vollautomatische Lichtgitter »SITRANS<br />
alpha« der Firma Sitron steht für eine berührungslose<br />
Türüberwachung. Das System<br />
wird seit vielen Jahren erfolgreich in<br />
Bussen und Bahnen eingesetzt. Speziell<br />
für den Einsatz in Schienenfahrzeugen<br />
wurde die Serie »SITRANS alpha S1-Rail«<br />
(S2-Rail) entwickelt und zertifiziert.<br />
Das Lichtgitter wurde auf Basis einer<br />
umfangreichen Felddatenanalyse neu<br />
begutachtet. Im Ergebnis wurde die Sicherheitsanforderungsstufe<br />
SIL 2 bestätigt.<br />
Um Verletzungen bei Fahrgästen<br />
zu vermeiden, überwacht das Lichtgitter<br />
»SITRANS alpha« durch eine Kombination<br />
von bis zu 194 parallelen und gekreuzten<br />
Infrarotlichtstrahlen auch kleinste Objekte.<br />
Das Lichtgitter steht in mehreren<br />
Modellen und mit einer Reichweite bis<br />
zu 2500 mm sowie unterschiedlichen<br />
Erfassungshöhen von 690 bis 1794 mm<br />
zur Verfügung. Und um höchsten Sicherheitsansprüchen<br />
gerecht zu werden,<br />
löst bereits die Unterbrechung nur eines<br />
Lichtstrahls eine Schaltung des PNP-Ausgangs<br />
aus.<br />
Durch seinen äußerst hohen Qualitätsstandard<br />
eignet sich das »SITRANS alpha«<br />
für eine Vielzahl an sensiblen Türüberwachungsaufgaben.<br />
Vandalismus und Verschmutzung<br />
sind Faktoren, die bei jedem<br />
öffentlichen Verkehrsmittel auftreten.<br />
Eine Auswahl besonders robuster, formstabiler<br />
Lichtgitterleisten aus eloxiertem<br />
Aluminium, mit vollintegrierter Elektronik<br />
in den Schutzarten bis IP69K wirkt dem<br />
entgegen. Zudem verfügen sie über eine<br />
extrem hohe Stoß- und Vibrationsfestigkeit.<br />
Das System arbeitet mit getaktetem<br />
Infrarotlicht und bietet dadurch eine sehr<br />
hohe Fremdlichtsicherheit. Ein Fakt, der<br />
das Lichtgitter für den Einsatz unter ständig<br />
wechselnden Lichtverhältnissen störungsfrei<br />
macht. Um Dejustage und Verschmutzungen<br />
zuvorzukommen, haben<br />
die Sensorspezialisten eine AST-Funktion<br />
in das Lichtgitter integriert, welche vollautomatisch<br />
auf äußere Einwirkungen<br />
reagiert. Keine nachträglichen Set-Ups<br />
oder Nachjustierungen sind mehr erforderlich;<br />
das System regelt die Signalstärke<br />
der einzelnen Lichtkanäle von allein.<br />
Im statischen und dynamischen Betrieb<br />
bedeutet dies eine optimale Sensorleistung<br />
im gesamten überwachten Bereich.<br />
Standardmodelle sowie maßgefertigte<br />
Modelle bieten wirtschaftliche Vorteile<br />
besonders bei Nachrüstungen. Mit der<br />
gesamten »SITRANS alpha«-Baureihe ist<br />
Sitron nach eigenen Aussagen Marktführer<br />
für Sicherheitslichtgitter im Einstiegsbereich<br />
von Schienenfahrzeugen und<br />
Bussen.<br />
(www.sitron.de)<br />
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57<br />
Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />
3<br />
Bild: Franz Harbeck GmbH | www.franz-harbeck.de<br />
Fachbeitrag 58<br />
Produktinformationen 59
58<br />
Halteschlaufen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Sicherheit in öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln<br />
faigle Halteschlaufe<br />
»Igostrap«.<br />
Bilder: faigle<br />
Beständige Qualität über Jahrzehnte: Die Halteschlaufen des erfahrenen<br />
Kunststoffspezialisten faigle kommen in unterschiedlichsten öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zum Einsatz. Die »hanging straps« zählen<br />
zur Ausstattung von Bus, Bahn, Metro oder Seilbahn und sind in verschiedenen<br />
Ausführungen und Farben erhältlich.<br />
Je nach Gestaltungs- und Komfortwunsch<br />
gibt es passende Halteschlaufen<br />
im Programm. Hier das Modell<br />
»Igostrap Comfort«.<br />
<br />
Autorin:<br />
Karin Baldauf<br />
Marketing<br />
faigle Kunststoffe GmbH<br />
6971 Hard (Österreich)<br />
www.faigle.com<br />
Dem öffentlichen Personenverkehr<br />
kommt eine bedeutende Rolle beim Thema<br />
Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu:<br />
Je mehr Menschen auf Bus, Bahn und Co.<br />
umsteigen, desto näher sind wir dem Erreichen<br />
der Klimaziele – wie etwa einem<br />
klimaneutralen Europa bis 2050.<br />
Für eine möglichst komfortable und sichere<br />
Nutzung dieser Verkehrsmittel sind<br />
mehrere Faktoren verantwortlich, wie<br />
unter anderem robuste Halteschlaufen:<br />
Mit den von faigle produzierten »hanging<br />
straps« ist es für Passagiere möglich, sich<br />
an Stehplätzen in Bussen, Straßenbahnen,<br />
S-Bahnen, Metros aber auch Seilbahnen<br />
einfach und bequem festzuhalten.<br />
Die Halteschlaufen sind in mehreren Farben,<br />
unterschiedlichen Designvarianten<br />
– etwa mit Werbebotschaft oder Komfortgriff<br />
– und auch individuell gestaltet erhältlich.<br />
Die Modelle können sogar in antibakterieller<br />
Ausführung bestellt werden:<br />
Die Ausbreitung von schädlichen Bakterien<br />
wird dabei über die typische Lebensdauer<br />
der Schlaufen gehemmt.<br />
Sicherheit im<br />
täglichen Einsatz<br />
Im Labor werden die<br />
Materialen unter anderem<br />
ausführlich getestet.<br />
Hier an einer Zug- und<br />
Druckkraft-Prüfmaschine.<br />
Eine grundlegende Anforderung an Halteschlaufen<br />
ist Sicherheit: Kriterien wie<br />
Zugfestigkeit, Materialbeständigkeit oder<br />
Brandschutzrichtlinien müssen erfüllt sein.<br />
Hierbei punktet das erfahrene Unternehmen<br />
auf ganzer Linie. In eigenen Laboren<br />
und Prüfzentren werden die Produkte regelmäßig<br />
und umfassend getestet.<br />
Die Forschungsabteilung entwickelte<br />
Kunststoffzusammensetzungen, die leicht<br />
zu reinigen und beständig gegen Fette,<br />
Öle und Reinigungsmittel sind. Die faigle<br />
»hanging straps« sind dadurch besonders<br />
robust – und lassen sich nachhaltig über<br />
eine sehr lange Lebensdauer einsetzen.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />
59<br />
Produkt-Infos<br />
Bodenbeläge und Intarsien<br />
nora systems GmbH<br />
69469 Weinheim<br />
Bereits vor über 17 Jahren setzte nora<br />
systems als einer der ersten Bodenbelagshersteller<br />
auf die Fertigung von Intarsien<br />
durch eine Ultraschall-Schneideanlage.<br />
Gegenüber der damals üblichen Wasserstrahl-Schneideanlage<br />
verringerte die<br />
hochfrequente Schwingung der Messer<br />
von 20.000 Hz die Reibungskraft zwischen<br />
Messer und zu schneidendem Material<br />
sehr stark, so dass noch präzisere<br />
und schnellere Schnitte möglich waren<br />
und der Materialverlust eliminiert werden<br />
konnte. Die Einzelteile einer Intarsie werden<br />
bei diesem Verfahren CAD-gesteuert<br />
geschnitten und sitzen in der werkseitig<br />
zusammengesetzten Intarsie dicht geschlossen<br />
aneinander. Eine Verfugung im<br />
Bereich der Intarsie war damit nicht mehr<br />
erforderlich, da die Schnitte so exakt sind,<br />
dass keine offenen Nähte entstehen können.<br />
Jetzt setzt nora systems erneut Maßstäbe:<br />
Durch eine neue Inlay Technologie<br />
– auf Basis einer hochpräzisen Fräs- und<br />
Absolut wasserdichtes Einkleben von Intarsien – eine hochpräzise Fräs-/Schneidtechnologie von nora<br />
systems macht dies nun möglich (Bild: nora systems).<br />
Schneideanlage – wird die Qualität von<br />
Intarsienelementen weiter perfektioniert<br />
und die Möglichkeiten der Gestaltung<br />
erweitert. Bei dieser neuen Technik wird<br />
mit einer CAD-gesteuerten Oberfräse in<br />
einen Kautschukbodenbelag die Form<br />
des gewünschten Inlays gefräst. In die<br />
Nut wird dann die exakt auf Maß geschnittene<br />
Intarsie aus einem ca. einem<br />
Millimeter dicken Kautschukbelag in der<br />
gewünschten Farbe eingeklebt. Ein übliches<br />
Anwendungsfeld ist der Einbau von<br />
Piktogrammen wie z. B. für Notausgänge,<br />
Rollstuhl- oder Fahrradbereiche. Auch das<br />
Einbringen von nachleuchtenden Elementen<br />
und Leuchtstreifen sowie das millimetergenaue<br />
Schneiden von Konturen über<br />
größere Bahnenlängen wird dadurch ermöglicht.<br />
(www.nora.com)<br />
3<br />
BIKE SHUTTLER. ®<br />
HUCKE PACK. ®<br />
für Fahrradtransport<br />
EAO Baureihe 57.<br />
Setzt den neuen Standard.<br />
EAO, der Leuchtdrucktasten-Pionier, präsentiert seine<br />
Baureihe 57 mit vielen innovativen Eigenschaften:<br />
. Erste Wahl, um die EN 14752 vollständig zu erfüllen<br />
. Anwenderfreundliche Ø 74 mm Betätigungsfläche<br />
. Zwei individuell ausleuchtbare Feedback-Ringe<br />
. Erhabene, ausleuchtbare Symbole erfüllen TSI<br />
PRM & ADA<br />
www.eao.com<br />
Franz Harbeck GmbH<br />
Salzstraße 2 · 83313 Siegsdorf<br />
Telefon 08662-409758<br />
Fax 08662-409759<br />
info@franz-harbeck.de<br />
www.franz-harbeck.de
60 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Automobile Technologien sorgen für ein Plus an Sicherheit und Komfort in Schienenfahrzeugen. »Combiner Head-up-Display« für Schienenfahrzeuge<br />
(Bilder: Continental).<br />
Head-up-Display für Straßenbahnen<br />
Continental AG<br />
30165 Hannover<br />
Continental hat ein Head-up-Display (HUD)<br />
für Straßenbahnen entwickelt. Die Display-<br />
Lösung soll den innerstädtischen Straßenverkehr<br />
künftig sicherer machen – da<br />
Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer ihren<br />
Blick und damit ihre Aufmerksamkeit ganz<br />
auf das Geschehen auf der Fahrbahn richten<br />
können. Dadurch lässt sich zum Beispiel<br />
auch die Anzahl von Notbremsungen senken.<br />
Straßenbahnen sind vor allem im dichten,<br />
oft unübersichtlichen innerstädtischen<br />
Verkehr unterwegs. Ein Umfeld, in dem die<br />
Zahl der ungeschützten Verkehrsteilnehmer<br />
zunimmt: Mehr Menschen fahren Rad,<br />
mit E-Scootern oder kompakten Elektro-<br />
Rollern. Zudem lassen sich viele Verkehrsteilnehmer<br />
durch den Umgang mit dem<br />
Handy/Smartphone ablenken. Das führt<br />
nach Aussagen von Verkehrsbetrieben zu<br />
einer steigenden Zahl von Unfällen auch<br />
mit Straßenbahnbeteiligung.<br />
Das innovative Display ist seit 2022 zunächst<br />
in Europa im Einsatz. Bisher sind<br />
echte Head-up-Displays im Schienenverkehr<br />
nicht existent. Wesentliche Komponenten<br />
des Displays, unter anderem die<br />
leistungsstarke Lichtquelle, stammen aus<br />
dem Automobil-Portfolio von Continental<br />
und sind in diversen Fahrzeugmodellen<br />
großer Automobilhersteller verbaut.<br />
Die Vorteile für den Einsatz von Headup-Displays<br />
in Schienenfahrzeugen sind<br />
immens. Denn der Trend geht auch dort,<br />
ähnlich wie im Automobilbereich, zu immer<br />
größeren Windschutzscheiben und<br />
in der Folge zu tiefer verbauten Armaturenbrettern.<br />
Erforderliche Kopfbewegungen<br />
aber lenken vom Verkehrsgeschehen<br />
ab. Dazu fokussieren die Augen ständig<br />
hin und her zwischen Nah- und Fernsicht,<br />
wenn der Blick zwischen Cockpit und Straße<br />
wechselt. Das ist für den Fahrer sehr ermüdend.<br />
Die Projektion von wesentlichen<br />
Informationen – zum Beispiel Warnsignale,<br />
Geschwindigkeit, Distanz zur nächsten Haltestelle<br />
– im direkten Blickfeld des Fahrers<br />
macht die Fahrt komfortabler und damit<br />
sicherer. Vor allem auch, weil die Informationen<br />
virtuell so dargestellt werden, als<br />
wären sie in einiger Entfernung vor dem<br />
Fahrzeug. So müssen die Augen nicht ständig<br />
neu fokussieren.<br />
Das neue »Combiner-Head-up-Display«<br />
projiziert Informationen auf einer externen<br />
durchsichtigen Scheibe im Sichtfeld<br />
des Fahrers. Dies erlaubt einen Einsatz der<br />
Technologie unabhängig vom jeweiligen<br />
Hersteller-Modell – in neu entwickelten<br />
Fahrzeugen ebenso wie als Retrofitlösung<br />
für bestehende Modelle. Fahrer haben<br />
Straße und Cockpit-Anzeigen dabei nicht<br />
nur gleichzeitig im Blick, die Informationen<br />
erscheinen auch in der gefühlt gleichen<br />
Entfernung. Dazu kommt: Dank extrem<br />
leistungsstarker LEDs erfüllt das bereits im<br />
Automobilbereich als Premiumlösung bewährte<br />
Head-up-Display höchste Ansprüche<br />
hinsichtlich der Licht- und Bildqualität<br />
selbst bei starkem Sonnenschein.<br />
(www.continental-reifen.de)<br />
Infrarot-Fernsteuerung<br />
für Bahnübergänge<br />
Dengler BahnTelematik GmbH<br />
81379 München<br />
Dengler BahnTelematik GmbH hat 1985<br />
die Infrarot-Steuerung entwickelt, die bei<br />
der DB und bei unzähligen anderen Bahnbetreibern<br />
im Einsatz ist. Die DB- und EBA<br />
zugelassene Infrarot-Fernsteuerung wird<br />
dabei bevorzugt eingesetzt, um Bahnübergänge<br />
komfortabel vom Lokführerstand<br />
aus zu schließen. Der große Erfolg<br />
liegt dabei in der einfachen Installation<br />
und Anwendung des Systems. Der Bediener<br />
zielt mit dem IR-Sender auf den<br />
gewünschten Empfänger und betätigt<br />
die Sendetaste. Durch die Anwendung<br />
des Infrarot-Verfahrens ist es gegenüber<br />
einem Funksystem problemlos möglich,<br />
aus mehreren nebeneinander installierten<br />
Empfänger durch gezieltes Anpeilen den<br />
gewünschten Empfänger auszuwählen.<br />
Ein Leuchtmelder am Empfänger signalisiert<br />
den Telegrammempfang. Diese einfache<br />
intuitive Bedienung erfordert keine<br />
Neue Infrarot-Fernsteuerung »IRE-2.1« für den Lokführerstand. In der Halterung ist ein induktives Ladegerät<br />
integriert (Bilder: Dengler).
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />
61<br />
Die Anhängerlösung »Bikeshuttler« Typ B 1800 A hat eine niedrige Ladehöhe<br />
und kann bis zu 20 Fahrräder aufnehmen (Bild: Franz Harbeck).<br />
Mit dem Huckepack Typ »HLT 5/H« lassen sich am Heck eines Omnibusses<br />
bis zu fünf Fahrräder im Linienverkehr mitführen (Bild: Franz Harbeck).<br />
Schulung oder Einarbeitung der Mitarbeiter.<br />
Dengler BahnTelematik hat jetzt die Infrarot-Fernsteuerung<br />
»IRE-2.1« überarbeitet<br />
und modernisiert. Der IR-Sender im Pistolengehäuse<br />
erhält eine komfortable Mikroprozessor-Steuerung,<br />
die ein digitales<br />
Steuerungssignal erzeugt und gleichzeitig<br />
die Elektronik für die schonende Akkuladung<br />
enthält. Zeitglich erzeugt aber der IR-<br />
Sender auch die »alte« Signalisierung der<br />
bisherigen Auswerter. D. h. der neue IR-<br />
Sender 4.0 arbeitet mit der ältesten noch<br />
in Betrieb befindlichen Anlage genauso<br />
zusammen, wie mit dem neu entwickelten<br />
Auswerter 4.0.<br />
Die Ladung des Akkus im IR-Sender erfolgt<br />
über das zum System gehörende Ladeteil<br />
induktiv und damit drahtlos. Der IR-Sender<br />
ist ein geschlossenes Handgerät ohne jegliche<br />
nach außen führende Kontakte und<br />
dementsprechend robust in der Handhabung.<br />
Das Ladegerät ist gleichzeitig Ablagehalterung<br />
für den IR-Sender.<br />
Der Sender wird in das Ladegerät eingelegt<br />
und abhängig von seinem aktuellen<br />
Ladezustand und der aktuellen Innentemperatur<br />
des Gebers schonend geladen.<br />
Dies ist erforderlich, da Akkus nur bei<br />
Temperaturen über 0 °C geladen werden<br />
dürfen, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.<br />
Die Innentemperatur des Gebers<br />
wird durch eine eingebaute Heizung<br />
im Bedarfsfall auf >0 °C gebracht, bevor<br />
die Ladung beginnt. Das Ladeteil ist für<br />
die Lok-Spannung 24VDC nach EN50155<br />
ausgelegt und kann im Führerraum an der<br />
Wand montiert werden. Die Ladung bzw.<br />
Ladezustandsüberwachung beginnt automatisch<br />
mit dem Einsetzen des Senders in<br />
das Ladegerät. Der Sender kann immer im<br />
Ladegerät verbleiben. Eine Überladung<br />
oder Beschädigung wird durch die Elektronik<br />
wirkungsvoll verhindert. Ein geladener<br />
IR-Sender kann ohne Nachladen für mindestens<br />
50 Betätigungen verwendet werden<br />
und hat eine Reichweite bis zu 40 m.<br />
(www.dengler.biz)<br />
Mitnahme und Transport von Fahrrädern<br />
Franz Harbeck GmbH<br />
83313 Siegsdorf<br />
Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel der Gegenwart<br />
und Zukunft und die wirtschaftliche<br />
Bedeutung des Fahrradtourismus ist<br />
enorm. In ihm ruhen sowohl Hoffnung<br />
zur Lösung innerstädtischer Verkehrsprobleme<br />
als auch touristischer Angebote in<br />
Urlaubsregionen. Dies ist ein Beitrag zur<br />
Lösung unserer Klima- und CO2-Probleme.<br />
»Bus & Rad – Mobilität in Stadt und Land«.<br />
Mit diesem Slogan bewirbt der mittelständische<br />
Familienbetrieb Franz Harbeck<br />
aus dem oberbayerischen Siegsdorf seine<br />
Produkte. Dies sind Fahrradträger für Omnibusse<br />
und Omnibusanhänger für den<br />
Reise- und Linienverkehr.<br />
Mit dem »Huckepack« Typ »HLT 5/H« können<br />
bis zu fünf Fahrräder am Heck eines<br />
Omnibusses transportiert werden. Neu ist<br />
nun die pneumatische Lifteinrichtung um<br />
500 mm. Damit kann der Hecklastträger<br />
»HLT 5/H« für den Ladevorgang bis auf<br />
die Fahrbahn abgesenkt werden. Der »Bikeshuttler«<br />
ist für den Linieneinsatz von<br />
A nach B mit vielen Zwischenstopps konzipiert.<br />
Er erfüllt dabei die Anforderungen<br />
der Betreiber an eine Anhänger-Transportlösung<br />
optimal: niedrige Ladehöhe,<br />
schnelle und kraftsparende Be- und Entladung<br />
aus Sicherheitsgründen nur von<br />
der rechten Seite aus, Kapazität bis zu 20<br />
Fahrräder und für alle Fahrräder und E-<br />
Bikes geeignet. Neu im Programm ist eine<br />
abnehmbare, klappbare Ladeplattform<br />
am Heck des »Bikeshuttlers«. Dadurch wird<br />
die Mitnahme von Dreirädern und Kinder-<br />
Fahrradanhängern ermöglicht.<br />
(www.franz-harbeck.de)<br />
3
62 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
einheitliches Bild ergeben. Selbstverständlich<br />
sind auch diese Folien obligatorisch<br />
mit einem Graffitischutz versehen. Eine<br />
besondere Stärke bildet die Entwicklung<br />
kundenspezifischer Lösungen. Hierbei wird<br />
der gesamte Projektierungsprozess von der<br />
Materialerstauswahl bis zur Anwendungsreife<br />
in enger Abstimmung mit den Kunden<br />
und aus einer Hand ausgeführt.<br />
(www.nonbye.de)<br />
Folierungen bieten zahlreiche Möglichkeiten für attraktiuve Innen- und Außengestaltungen im<br />
Waggonbau (Bild: Ole Nonbye).<br />
Fahrzeugfolierungen für innen<br />
und außen<br />
Ole Nonbye Deutschland GmbH<br />
31688 Nienstädt<br />
Nonbye Deutschland beliefert europaweit<br />
neben den großen Waggonbauern<br />
und ihren Zulieferern zahlreiche Unternehmen<br />
des ÖPNV mit unterschiedlichen<br />
Folienprodukten: von Farbfolien für die Innen-<br />
und Außengestaltung der Fahrzeuge<br />
über Anschriften und Piktogramme bis hin<br />
zu Spezialfolien für die Bahnverglasung.<br />
Nonbye ist ein qualifizierter Lieferant der<br />
Deutschen Bahn AG. Nonbye-Folien eröffnen<br />
eine Fülle von Möglichkeiten. Im Bereich<br />
Re-Design verfügt das Unternehmen<br />
bereits über ausgewiesene Erfahrung in<br />
der professionellen Umgestaltung des Interieurs<br />
von Schienenfahrzeugen. Die Folienverlegung<br />
kann durch eigene Montageteams<br />
nahezu ohne Unterbrechung des<br />
regulären Fahrbetriebs stattfinden, so dass<br />
hohe Standkosten vermieden werden. Ferner<br />
können Vandalismusschäden aufgrund<br />
der graffitiresistenten Oberflächenbeschaffenheit<br />
problemlos und schnell beseitigt<br />
und damit die Instandhaltungskosten erheblich<br />
gesenkt werden.<br />
Auch für die Wagen kasten beschichtung<br />
bilden Folien eine gute und sinnvolle Ergänzung<br />
zum Lack. Insbesondere spezifische<br />
Elemente des Corporate Designs – wie<br />
etwa farbabweichende Türen, Logostripes<br />
oder sogenannte Bauchbinden – können<br />
problemlos realisiert werden und sparen<br />
mitunter komplizierte und langwierige<br />
Lackiervorgänge ein. Farbstreifenkombinationen<br />
oder kleinere bzw. nur unter<br />
großem Aufwand zu lackierende Flächen<br />
finden hier mit Folien eine adäquate Lösung;<br />
ohne aufwendiges Abkleben und<br />
ohne einzuhaltende Trocknungszeiten. Für<br />
die Kombinierung von Folie mit lackierten<br />
Flächen hält Nonbye einen professionellen<br />
Farbnachstellungsservice bereit, so dass<br />
die beschichteten Oberflächen trotz Kombination<br />
unterschiedlicher Werkstoffe ein<br />
Ein umfangreiches Fertigungsprogramm sowie Sonderanfertigungen liefern für jede Anwendung die<br />
passende Mutter (Bild: Karl Limbach).<br />
Verbindungselemente / Muttern<br />
Karl Limbach & Cie.<br />
GmbH & Co. KG<br />
42719 Solingen<br />
Wenn zuverlässig haltbare oder lösbare<br />
Schraubverbindungen gefordert sind,<br />
kommt es nicht allein auf die Schraube,<br />
sondern auf den Verbindungspartner – die<br />
Mutter – an. Limbach-Muttern sind sehr<br />
feste Verbindungselemente, die mit metrischen<br />
ISO-Gewinden in den Größen M 4<br />
bis M 20 oder Sondergewinden (MF, UNC,<br />
UNF, WW usw.) in vergleichbaren Größen<br />
hergestellt werden.<br />
Bei der Produktion der »L«-Muttern kommen<br />
laut Hersteller ausschließlich tiefziehfähige<br />
Bandmaterialien aus den Werkstoffen<br />
Stahl, Edelstahl, Messing und<br />
Aluminium zum Einsatz. Je nach Werkstoff<br />
und Gewinde sind Blechdicken von 0,8 bis<br />
3,0 mm wählbar. Das Standardprogramm<br />
aus Tiefziehbandstahl umfasst »L«-Anschweißmuttern<br />
und »L«-Einschlagmuttern<br />
mit Gewindegrößen von M 4 bis M 12<br />
sowie »L«-Flanschmuttern mit Gewindegrößen<br />
von M 4 bis M 10. Das Edelstahl-<br />
Standardprogramm bietet Gewindegrößen<br />
von M 4 bis M 10.<br />
Darüber hinaus sind im Rahmen der Sonderfertigung<br />
Gewinde bis M 20, gebogene,<br />
asymmetrische Flansche und Ausklinkungen<br />
genauso möglich wie mehrere Gewindedurchzüge<br />
je Flansch, Gewindesicherungen,<br />
Aufweitungen und Trichter bis hin<br />
zum Gegenflansch am Gewindedurchzug.<br />
Eine Spezialität von Limbach sind besonders<br />
hohe Gewindehälse, die das Dreifache<br />
des Gewindedurchmessers annehmen können.<br />
Zudem können Limbach-Muttern in<br />
verschiedenen galvanischen Oberflächen<br />
geliefert und mit lackierten oder galvanisch<br />
beschichteten metallischen Zier- oder<br />
Funktionskappen versehen werden. Die<br />
Verwendung ist sehr vielseitig: Sie eignen<br />
sich zum Anschweißen, Ankleben, An- und<br />
Einnieten, Clinchen, Einschlagen, Einlegen,<br />
Einbördeln, Eingießen, Einspritzen und Einlaminieren.<br />
So finden sie sich in fast allen<br />
Bereichen des täglichen Lebens wie u. a. im<br />
Möbel- und Vorrichtungsbau, in Seebojen<br />
und im Bootsbau, im Haus-, Holz- und Zwischenwandbau<br />
sowie in Spielgeräten und<br />
Kletterwänden.<br />
(www.limbach-cie.de)
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />
63<br />
Kompakt und modular lässt sich »lntelliArm«<br />
auch nach Fertigstellung der Kabine leicht installieren<br />
und bietet vollständige Zugänglichkeit<br />
für Wartung und Instandhaltung (Bild: Schaltbau).<br />
Ein Fahrerpult für die Zukunft<br />
Schaltbau GmbH<br />
81829 München<br />
»IntelliArm« ist ein Fahrerpult für Schienenfahrzeuge,<br />
das auf einem integrativen Gestaltungsansatz<br />
beruht. Dabei steht vor allem der Mensch<br />
im Mittelpunkt und das Pult wird konzeptuell<br />
als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine<br />
aufgefasst (Bild: Schaltbau).<br />
Technologie muss dem Menschen dienen,<br />
muss funktional sein, aber auch<br />
attraktiv. Technologie muss dem Menschen<br />
helfen Aufgaben besser, leichter<br />
und sicherer zu lösen. Mit diesem<br />
Ansatz wurde das innovative Fahrpult<br />
»IntelliArm« entwickelt. Es basiert<br />
auf einem integrativen Designansatz,<br />
der den Menschen in den Mittelpunkt<br />
stellt und die Konsole konzeptionell als<br />
Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine<br />
betrachtet. Der Fokus liegt auf<br />
Ergonomie und dem Benutzererlebnis.<br />
Dank des neuen Designs, ist es gelungen,<br />
den Komfort und die Klarheit zu<br />
erhöhen, um körperliche Beschwerden<br />
während langer Fahrstunden zu reduzieren.<br />
Durch den geringen Platzbedarf<br />
und die vertikale Struktur sind alle internen<br />
Komponenten leicht und ohne<br />
Schwierigkeiten zu erreichen. Außerdem<br />
ist das Sichtfeld für einen sicheren<br />
Verkehr auf der Schiene vergrößert.<br />
Zudem ist das Design flexibel und an<br />
unterschiedliche Fahrzeuge anpassbar.<br />
Aufgrund seiner vereinfachten Struktur<br />
kann »IntelliArm« auch nach Fertigstellung<br />
der Kabine einfach installiert<br />
werden und gewährt vollständige und<br />
schnelle Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten.<br />
Entwickelt wurde »IntelliArm« von der<br />
Firma SPII, eine hundertprozentige<br />
Tochter der Schaltbau GmbH. Als globales<br />
Kompetenzzentrum für die Entwicklung<br />
und Konstruktion integrierter<br />
Fahrpulte, Bedienfelder und Komponenten<br />
für Züge, U-Bahnen und Straßenbahnen<br />
versorgt SPII viele große<br />
Schienenfahrzeughersteller weltweit<br />
mit Produkten und Dienstleistungen.<br />
(www.schaltbau-gmbh.de)<br />
3<br />
faigle Halteschlaufen –<br />
sicher. innovativ. smart<br />
Für Metros, Straßenbahnen, Busse oder Bergbahnen<br />
Große Vielfalt an Farben und Designvarianten<br />
Sicherer Halt durch feste Positionierung an der Haltestange<br />
Erfüllung von weltweiten Brandschutzanforderungen<br />
Leicht zu reinigen<br />
Ergonomisch geformt<br />
Antibakterielle Ausführung hemmt die Ausbreitung<br />
von schädlichen Bakterien<br />
Antibakterielle Wirkung ist über die<br />
typische Produktlebensdauer gegeben<br />
Neugierig geworden?<br />
www.faigle.com<br />
moving forward
64 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
können. Diese Bilddaten werden bei der<br />
Testierung direkt in den Fahrzeugen aufgezeichnet,<br />
mitsamt Strecken- und Zeitangaben.<br />
Die Vergleichszählung selbst<br />
findet später am Bildschirm statt. Mit der<br />
Richtlinie 457 in der Fassung von 2018<br />
hat der VDV einen Rahmen für dieses Verfahren<br />
gesetzt.<br />
Die Vorteile einer videobasierten Testierung<br />
sind enorm: Die Datenerhebung<br />
stört die Betriebsabläufe nicht und erfordert<br />
wenig organisatorischen Aufwand<br />
– zumal dann, wenn bereits kombinierte<br />
Video- und AFZ-Systeme von Derovis an<br />
Bord sind. Unsere HydraIP-Rekorder sind<br />
in der Lage, die Bilddaten aus den Zählsensoren<br />
mit allen relevanten Informationen<br />
mitzuschneiden. Derovis unterstützt<br />
Unternehmen dabei, die Testierung umfassend<br />
vorzubereiten und zu begleiten.<br />
VBVZ verbessert auch die Qualität der<br />
Vergleichszählungen. Die Auswertungen<br />
erfolgen zu normalen Arbeitszeiten am<br />
Rechner. Anders als im Fahrzeug können<br />
die Zählenden Pausen einlegen. Unübersichtliche<br />
Situationen lassen sich mehrfach<br />
abspielen. All das hilft, Zählfehler zu<br />
vermeiden – und in Summe viel Geld zu<br />
sparen. Erste Erfahrungen zeigen, dass<br />
VBVZ bis zu zwei Dritteln günstiger sind<br />
als manuelle Testierungen. Also: Beim<br />
nächsten Mal besser videobasiert!<br />
(www.derovis.de)<br />
Wenn automatische Fahrgastzählsysteme (AFZS) von Derovis zertifiziert werden müsssen, geht dies<br />
auch videobasiert. Das ist nicht nur leichter, sondern kostet auch weniger (Bild: Derovis).<br />
AFZS-Testierung: besser videobasiert<br />
Derovis GmbH<br />
12681 Berlin<br />
Um AFZS zu zertifizieren, vergleichen<br />
unabhängige Gutachter die Daten aus<br />
den Zählsystemen mit den Ergebnissen<br />
zuverlässiger Vergleichszählungen. Diese<br />
Vergleichsbasis kann auf zwei Arten<br />
gewonnen werden. Bei manuellen Fahrgastzählungen<br />
fährt speziell geschultes<br />
Personal auf ausgewählten Routen mit<br />
und zählt von Hand. Die Berliner Derovis<br />
GmbH bietet ihren Kunden jetzt ein<br />
attraktives Alternativverfahren an: die<br />
Videobasierte Vergleichszählung (VBVZ).<br />
VBVZ machen sich den Umstand zunutze,<br />
dass moderne Zählsensoren Videobilder<br />
(oder videoähnliche Bilder) generieren<br />
Anlehnen, Festhalten oder Sitzen: »Ubility Shift« ist eine Next-Generation-Lösung für den städtischen<br />
Personentransport (Bild: Grammer).<br />
Neues Konzept zum Anlehnen,<br />
Halten und Sitzen<br />
Grammer AG<br />
92224 Amberg<br />
»Ubility Shift« kommt dem menschlichen<br />
Anlehnungsbedürfnis entgegen: Die ultraleicht<br />
gebaute Lehn- und Sitzinsel für<br />
Kurzstrecken im städtischen Personentransport<br />
bietet eine Kombination aus<br />
gepolsterten, körperhohen Stützen und<br />
ergonomisch geführten Haltegriffen. Mit<br />
dieser Next-Generation-Lösung, die Bestandteil<br />
des brandneuen, ganzheitlichen<br />
Interieurkonzepts »Ubility One« ist, stellt<br />
Grammer Menschen und ihre Nutzungsprofile<br />
von Verkehrsmitteln in den Fokus.<br />
Aus der Evolutionspsychologie ist das<br />
menschliche Urbedürfnis bekannt, sich in<br />
öffentlich zugänglichen Räumen mit dem<br />
Rücken zur Wand zu positionieren und so<br />
Schutz und Sicherheit zu suchen. Dies bildete<br />
den zentralen Designansatz bei der<br />
Entwicklung des »Ubility Shift« – eine stabile<br />
Stütze zum Anlehnen mit einer Griffkonstruktion<br />
zum Festhalten. Aber die<br />
Grammer Innovation für Bus und Bahn<br />
kann noch mehr: Das Polsterteil gleitet<br />
bei entsprechendem Körperdruck nach<br />
unten und entfaltet dank einer cleveren<br />
Kinematik eine Sitzfläche – auf Kurzstrecken<br />
in der Stadt eine willkommene Gelegenheit<br />
für eine schnelle Ruhepause.<br />
Der modulare Aufbau des Systems erlaubt<br />
die Anpassung an verschiedenste<br />
Fahrgast-Innenräume: als Dreier-Insel,<br />
in Zweierkonfigurationen für Raummitte<br />
oder entlang Fenstern und Wänden<br />
sowie als Einzellösungen. Individuellen<br />
Gestaltungswünschen von Verkehrsbetrieben<br />
sind damit (fast) keine Grenzen<br />
gesetzt. Weitere Vorteile des neuen<br />
Grammer Konzepts sind die Gewichtseinsparung<br />
durch konsequenten Leichtbau<br />
und der im Verhältnis zur gebotenen<br />
Funktionalität – Festhalten, Anlehnen,<br />
Sitzen – äußerst geringe Platzbedarf: In<br />
der Dreier-Konfiguration benötigt der<br />
»Ubility Shift« nur einen Quadratmeter<br />
Montagefläche.<br />
(www.grammer.com)
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />
65<br />
Laden. Vernetzen. Kommunizieren. Das »Passenger Interface« verbessert das Reiseerlebnis weil Reisende ihr Telefon laden<br />
können und so keinen leeren Akku befürchten müssen. Außerdem bleiben sie unterwegs vernetzt (Bild: EAO).<br />
Erweiterung der Produktfamilie<br />
für schnelleres Laden<br />
EAO GmbH<br />
45277 Essen<br />
Das für die Bahn zertifizierte »Passenger<br />
Interface« von EAO ermöglicht Fahrgästen<br />
auf ihrer Reise das bequeme und<br />
zuverlässige Laden ihrer Telefone und<br />
sonstigen mobilen Endgeräten. Neu<br />
bietet der Schweizer HMI-Spezialist den<br />
Kunden zusätzliche Montageoptionen<br />
für Tischladegeräte, 10W-Versionen<br />
für schnelleres Laden von Geräten und<br />
neue Netzteile.<br />
Das Sortiment umfasst kabellose Qi-<br />
Ladesysteme und USB-Buchsen. EAO<br />
liefert es komplett mit Netzteilen und<br />
Kabeln. Bahnbetreiber können den<br />
Fahrgästen neben der Ladeleistung<br />
damit auch maßgeschneiderte Online-<br />
Dienste über die App des Zugbetreibers<br />
bereitstellen, indem sie die einzigartige<br />
iBeacon-Technologie für die Ortung des<br />
Sitzplatzes* nutzt.<br />
EAO bietet das »Passenger Interface«<br />
mit seinen runden Tischladegräten und<br />
rechteckigen Multispulen-Ladegeräten<br />
jetzt mit einem höheren Ladestrom von<br />
bis zu 2A (10W) an. Fahrgäste profitieren<br />
so von einer schnelleren Ladegeschwindigkeit,<br />
wenn sie ein einzelnes<br />
Gerät aufladen. Die erhöhte Ladeleistung<br />
von 2A kann auch für das gleichzeitige<br />
Laden von zwei Endgeräten genutzt<br />
werden – 1A für das Laden über<br />
den USB-Anschluss und 1A für das induktive<br />
Laden. Die neue 10W-Version<br />
der mehrspuligen Ausführung lässt sich<br />
wie die bisherige 5W-Version in die Aluminiumgehäuse<br />
für die Rückenlehnen<br />
oder in die SliderFLEX-Variante verbauen.<br />
Das erweitertes Produktsortiment von<br />
EAO bietet neu eine zusätzliche Montageoption<br />
für Tischladegeräte. Der »Surface<br />
Mount Charger Adapter« ergänzt<br />
die bestehenden Top-Loading-Ladegeräte,<br />
so dass Installateure das Ladegerät<br />
noch einfacher auf dem Tisch anbringen<br />
können. Die Rückseite des Tisches muss<br />
dafür nicht mehr ausgefräst oder die<br />
Der »Surface Mount Charger Adapter« ist zum<br />
Einbau in Tischplatten bestens geeignet (Bild:<br />
EAO).<br />
Tischplatte neu laminiert werden. Das<br />
Ladegerät wird durch eine 80-mm-Bohrung<br />
von oben mit doppelseitigem VHB-<br />
Klebeband oder optional mit einer noch<br />
sichereren Hufeisenbefestigung befestigt.<br />
Dank der attraktiven, rutschfesten<br />
Ladefläche des »Surface Mount Charger<br />
Adapters« bleibt das Telefon auf seinem<br />
Platz – direkt auf der Ladestation.<br />
EAO erweitert zudem sein Stromversorgungssortiment,<br />
um alle gängigen<br />
AC- und DC-Spannungseingänge sowie<br />
5V- und 12V-Ausgänge mit 1, 2 oder<br />
4 Ladeausgängen in einem abgedichteten<br />
IP40-Gehäuse abzudecken. Die<br />
12V-Ausgangsversionen werden für die<br />
Schnellladesysteme mit 10W benötigt.<br />
Für das Laden mit den 5W- oder 10W-<br />
Versionen gibt es diverse Optionen der<br />
Stromversorgung. Die Kosten lassen sich<br />
dabei senken, indem nur die Ausgänge<br />
verwendet werden, die am jeweiligen<br />
Ladeort im Zug benötigt werden.<br />
*zusätzliche Servicegebühren und Softwareentwicklungskosten<br />
vorbehalten<br />
(www.eao.com)<br />
3
66 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Interieur für Bahnen<br />
Texat decor engineering AG<br />
8606 Nänikon/Schweiz<br />
Die Texat decor engineering AG (tde) mit<br />
Sitz in Zürich ist ein Engineering- und<br />
Handelsunternehmen im Interieurbereich<br />
der Bahn- und Schienenindustrie<br />
sowie in verwandten Industriezweigen.<br />
Das Portfolio umfasst vor allem Beschattungssysteme<br />
für Führerstände und Fahrgasträume<br />
sowie in Zusammenarbeit mit<br />
langjährigen Partnern, Bodenbeläge und<br />
Sitzbezugsmaterialien und Bestuhlungen.<br />
Des Weiteren werden auch kundenspezifische<br />
Speziallösungen angeboten.<br />
Bodenbeläge im ÖV sind generell sehr<br />
starker Beanspruchung ausgesetzt. Die<br />
Schmutzschleusen sorgen dafür, dass bereits<br />
im Einstiegsbereich der Hauptanteil<br />
an Schmutz und Nässe zurückgehalten<br />
wird. Zudem bieten die offene Struktur<br />
sowie das enorm strapazierfähige Material<br />
eine schnelle Abtrocknung und<br />
einfache Reinigung. Dank der magnetischen<br />
und undurchlässigen Rückenausstattungen<br />
sind die Bodenbeläge rasch<br />
zu verlegen sowie auch unkompliziert<br />
austauschbar. Lieferungen als maßgeschneiderte<br />
Unikate mit Intarsien und<br />
Abschlusskanten sind ebenfalls möglich.<br />
Die wichtigsten Anforderungen an Sitzbezüge<br />
sind Funktionalität, Design und<br />
Qualität sowie schwer entflammbare<br />
und pflegeleichte Stoffe für höchste Beanspruchung.<br />
Viele der tde-Designs sind kundenspezifisch<br />
und beinhalten die Anfertigung von<br />
Stoffen und Leder, die zur individuellen<br />
Corporate Identity eines Unternehmens<br />
passen. Tde liefert bei Rollos montagefertige<br />
Elemente, deren Einbau sich leicht in<br />
den Produktionsprozess integrieren lässt.<br />
Geräuscharme und stufenlose Höhenverstellbarkeit<br />
sowie brandgeprüfte Stoffe<br />
sind ebenfalls wichtige Kriterien. Auch<br />
Servicefreundlichkeit, Hitze- und Energieschutz<br />
sowie niedrige LCC (life cycle<br />
costs) zeichnen die Produkte des Schweizer<br />
Unternehmens aus.<br />
(www.tde.ch)<br />
IMPRESSUM<br />
KUHN FACHMEDIEN AUSGABE 5 | <strong>2023</strong><br />
<strong>RegioTrans</strong><br />
Eine Überprüfung der uns zur Verfügung stehenden Unterlagen,<br />
aufgrund derer das Fachmagazin erstellt wird, können wir auf<br />
deren Richtigkeit und Vollständigkeit nicht vornehmen. Auch<br />
sind bei der Fülle des zu bearbeitenden Materials trotz sorgfältiger<br />
Bearbeitung Fehler in der Wiedergabe nicht immer vermeidbar.<br />
Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts<br />
der Anzeigen, der Redaktion und des systematischen Teils dieses<br />
Fachmagazins kann daher nicht geleistet und eine Haftung nicht<br />
übernommen werden. Alle Veröffentlichungen erfolgen ohne<br />
Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes. Warennamen<br />
werden ohne Gewährleistung in einer freien Verwendung<br />
benutzt.<br />
Veröffentlichte Bilder zu den Produktinformationen und Fachberichten<br />
wurden uns von den Unternehmen zur Verfügung<br />
gestellt, die namentlich genannt sind. Einzelne Abbildungen im<br />
Inhaltsverzeichnis und auf den Messeseiten sind teilweise auch<br />
aus dem Archiv der Redaktion.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
nach Rücksprache mit dem Verlag.<br />
Erscheinung: 9. August <strong>2023</strong><br />
Redaktionsleitung<br />
Frank Ostertag<br />
Anzeigenverkauf<br />
Achim Schimansky<br />
Anzeigenverwaltung und Vertrieb<br />
Sonja Bodmer<br />
Technische Herstellung<br />
Steffi Scherr<br />
Objektleitung<br />
Wolfgang Jarausch<br />
Verlag<br />
Kuhn Fachverlag GmbH & Co. KG<br />
Marktplatz 7, 78054 Villingen-Schwenningen<br />
Tel.: +49 7720 394-0, Fax: +49 7720 394-175<br />
E-Mail: info@kuhn-fachmedien.de<br />
www.kuhn-fachmedien.de<br />
Gesamtherstellung<br />
F&W Druck- und Mediencenter GmbH<br />
Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg<br />
Tel.: +49 8628 9884-0<br />
E-Mail: info@fw-medien.de, www.fw-medien.de<br />
Gedruckt auf Recyclingpapier<br />
ISSN 0175-6745
67<br />
Fahrgastinformationssysteme<br />
und Fahrgeldmanagement<br />
VisiWeb ® – modulare Fahrgastinformation.<br />
Das Fahrgastinformationssystem VisiWeb basiert auf einem modularem Aufbau, der die Wartung und das<br />
Obsoleszenz-Management erleichtert. Damit lässt sich das System über einen langen Zeitraum nachhaltig betreiben.<br />
Weltweit ist VisiWeb in über 2 800 Fahrzeugen im Einsatz und sorgt täglich für die zuverlässige Information und<br />
Sicherheit der Passagiere.<br />
• Visuelle und akustische Fahrgastinformation<br />
• Infotainment und Multimedia-Streaming<br />
• Videoüberwachung und -auswertung<br />
• Notsprechen und Fahrgastkommunikation<br />
• Datenintegration und Datenmanagement<br />
• Für Neubeschaffungen und Refit-Projekte<br />
• Als Gesamtlösung oder integriert als Standalone-Subsystem<br />
• In S-Bahnen, Regional- und Straßenbahnen, Monorails und Metros<br />
4<br />
– Anzeige –<br />
Ruf Gruppe • Rütistrasse 13 • 8952 Schlieren • Schweiz • +41 44 733 83 33 • info@ruf.ch • www.ruf.ch<br />
Fachbeiträge<br />
68<br />
Produktinformationen 72
68 Ticketing<br />
Fahrgäste checken schnell<br />
am Fahrgastterminal<br />
»PROXmobile3« ein<br />
und aus. Bilder: INIT<br />
Rundum-sorglos-Ticketinglösung<br />
für Verkehrsunternehmen<br />
Die Bedeutung des bargeld- und kontaktlosen Bezahlens steigt stetig – und damit die Nachfrage nach sicheren<br />
und schnell einzuführenden E-Ticketing-Lösungen. Weltweit populär, aber im deutschsprachigen ÖPNV noch<br />
wenig verbreitet, sind Lösungen für ID- und kontenbasiertes Ticketing nach international gültigem EMV-Zahlungskarten-Standard.<br />
Hier zahlt der Fahrgast mit Bank-/Kreditkarte oder Smart-Device und benutzt das Medium<br />
zugleich als Fahrtberechtigung. Ein rasch eingeführtes EMV-fähiges System ist INITs »Ticketing-as-a-Service«,<br />
bei dem das Ticketing-Hintergrundsystem von INIT in der Cloud installiert und betrieben wird.<br />
Autoren:<br />
Martin Fricke<br />
Marketing Coordinator<br />
Sascha Heyer<br />
Produktmanager TaaS<br />
INIT<br />
76131 Karlsruhe<br />
www.initse.com<br />
Da das System auf dem sogenannten<br />
Open-Payment-Verfahren basiert, setzt<br />
es auf Zahlungsmittel, die die Fahrgäste<br />
ohnehin mit sich führen. Sie halten ihre<br />
kontaktlose Karte oder ihr/e Smartphone/<br />
Smartwatch (mit der Karte in einer digitalen<br />
Wallet) an eines der »PROXmobile3«-<br />
Fahrgastterminals im Fahrzeug oder an<br />
der Haltestelle und steigen ein – ein audiovisuelles<br />
Signal bestätigt das erfolgreiche<br />
Einchecken. So können sie die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel ohne zusätzliche Hürden<br />
nutzen, müssen vorab keine App installieren,<br />
sich nicht in einem System registrieren<br />
und auch keine Chipkarte kaufen und aufladen.<br />
Sie benötigen weder Bargeld noch<br />
Kenntnis des Tarifsystems vor Ort. Sie nutzen<br />
einfach das vorhandene Medium, um<br />
ein- und auszuchecken und verwenden es<br />
somit auch als Fahrtberechtigung (Abb. 1).<br />
Über ein zertifiziertes Webportal können<br />
sie hinterher jederzeit ihre Reisehistorie<br />
(Übersicht aller getätigten Fahrten) und<br />
ihre Transaktionen abrufen.<br />
Diese Lösung ist insbesondere dazu geeignet,<br />
Gelegenheitsfahrer oder Reisende für<br />
den ÖPNV zu gewinnen. Sie ist aber nicht<br />
nur für die Fahrgäste attraktiv und einfach,<br />
sondern auch für das Verkehrsunternehmen<br />
selbst: Die gesamte Handhabung<br />
von Kartenmedien, etwa Bedrucken, Aktivieren<br />
oder Sperren von Karten, entfällt.<br />
Schließlich wird die ganze Arbeit rund um<br />
das Kartenhandling von den Kartenherausgebern<br />
übernommen. Um die Verbuchung<br />
der Einnahmen kümmert sich eine sogenannte<br />
Acquiring Bank, die das Geld von<br />
den Bankkonten der Fahrgäste einzieht.<br />
Außerdem erübrigt sich das umständliche<br />
und teure Bargeldhandling, Papierrollenverwaltung,<br />
Produktberatung oder<br />
Wechselgeldausgabe. Kurz: Das System beschleunigt<br />
die Vorgänge und reduziert Personalaufwand,<br />
Kosten und aufgewandte<br />
Zeit. Lediglich einmalige Einrichtungskosten<br />
und eine jährliche Servicegebühr fallen<br />
für das Verkehrsunternehmen an.<br />
Tariflogik im<br />
Hintergrundsystem<br />
Die Basis für Ticketing nach dem EMV-Standard<br />
ist ein kontenbasiertes System, in dem<br />
das Hintergrundsystem alle Transaktionen<br />
steuert. Hier werden alle Buchungsanfragen<br />
der Feldgeräte in Echtzeit geprüft und<br />
bearbeitet. Sämtliche Tarife, Produkte und<br />
Prüfvorgaben sind in der Tarifverwaltung<br />
definiert. Das Verkehrsunternehmen ist in<br />
der Anlage neuer oder der Veränderung<br />
bestehender Produkte weitestgehend frei,<br />
sei es Einzelfahrt, Wabentarif, distanzbasierter<br />
Tarif oder zeitbasierter Tarif. Es hat<br />
zudem in diesem risikoarmen und transparenten<br />
Modell die volle Kostentransparenz<br />
und einfachen Zugang zu den<br />
Transaktionsdaten für das eigene Business-
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Ticketing<br />
69<br />
Ob im Fahrzeug oder an der Haltestelle, ob mit Karte oder wie hier in einer digitalen Wallet – Prüfung<br />
und Freigabe finden praktisch in Echtzeit statt. Ein erfolgreiches EMV-Projekt von INIT läuft beispielsweise<br />
im englischen Nottingham.<br />
Bild: Nottingham City Transport<br />
sich auf eine funktionierende Transaktion<br />
verlassen können.<br />
Die Sicherheit und Zuverlässigkeit sind<br />
zertifiziert: Die »PROXmobile3«- Fahrgastterminals<br />
und das Hintergrundsystem<br />
»MOBILEvario« sind PCI-DSS-konform, entsprechen<br />
also dem Sicherheitsstandard für<br />
Kreditkartentransaktionen. Zudem erhielt<br />
INIT neben der EMV-Akkreditierung von<br />
Visa und Mastercard die »Visa ready for<br />
transit«-Zertifizierung und die gehobene<br />
Transit-Ready-Akkreditierung von Visa,<br />
dem Weltmarktführer für kontaktlose Zahlungen.<br />
Flexibles Tarifsystem<br />
mit Bestpreisabrechnung<br />
Intelligence-Reporting. Durch das Konzept<br />
in der Cloud kann Ticketing-as-a-Service<br />
sogar zusätzlich zu einem bereits vorhandenen<br />
Ticketingsystem in Form eines neuen<br />
Vertriebsweges eingeführt werden.<br />
Schnell implementierte<br />
Plattformlösung in der Cloud<br />
INIT bietet Ticketing-as-a-Service als cloudbasierte<br />
Plattformlösung nach dem Prinzip<br />
Software-as-a-Service (SaaS) an. Die<br />
genutzte Software ist eine webbasierte<br />
Weiterentwicklung von INITs Ticketing-<br />
Hintergrundsystem »MOBILEvario« zur<br />
Abrechnung und Tarifverwaltung und<br />
wird von INIT in der Cloud betrieben. Das<br />
Verkehrsunternehmen muss also keine<br />
eigene Version installieren, sondern<br />
greift über einen gewöhnlichen Webbrowser<br />
auf die Lösung zu. INIT übernimmt<br />
auf Wunsch sämtliche Arbeiten,<br />
d. h. wartet, administriert und verwaltet<br />
die Ticketingsoftware. Für ein Verkehrsunternehmen<br />
bedeutet das eine immense<br />
Reduktion von Aufwand und Infrastruktur.<br />
Umfangreiche IT-Arbeiten, Installation von<br />
Servern, Aufstellen und Einrichten von PCs<br />
sowie die Konfiguration von Netzwerken<br />
und Firewalls sind nicht mehr notwendig.<br />
Dadurch ist das System schnell implementiert<br />
und in wenigen Wochen einsatzbereit.<br />
Ein großer Vorteil des SaaS-Prinzips ist<br />
die Tatsache, dass das System als Standardprodukt<br />
entwickelt wird. Das bedeutet,<br />
dass alle Betreiber den gleichen Funktionsumfang<br />
nutzen und technologisch immer<br />
auf dem neuesten Stand sind. Das Cloud-<br />
Konzept sorgt weiterhin dafür, dass Sicherheitsupdates<br />
und Betriebssystemupdates<br />
ohne aufwändige Installationsprozesse<br />
automatisch im Hintergrund durchgeführt<br />
werden.<br />
Das Verkehrsunternehmen hat natürlich<br />
vollen Zugriff auf die Software, kann alle<br />
Transaktionen einsehen und seine Tarife<br />
abbilden. Über ein eigenes Webportal<br />
kann es Verkaufszahlen einsehen und sein<br />
Berichtswesen durchführen. Ebenso kann<br />
es eine Statusübersicht der Feldgeräte einsehen.<br />
Außerdem ist das System schnell:<br />
Die Kommunikation zwischen den Feldgeräten<br />
und dem Hintergrund- und Prüfsystem<br />
erfolgt dank schnellen Mobilfunks<br />
praktisch in Echtzeit, sodass Fahrgäste<br />
nahezu verzögerungsfrei ein- und auschecken<br />
können (Abb. 2).<br />
Größtmögliche Sicherheit<br />
in jeder Hinsicht<br />
Das Verkehrsunternehmen kann sich zudem<br />
auf Sicherheit und Datenschutz verlassen,<br />
denn das gesamte System ist vollkommen<br />
DSGVO-konform auf Servern in<br />
der EU gespeichert. Aufgrund komplexer<br />
Verschlüsselungsalgorithmen im System<br />
ist höchste Transaktionssicherheit gewährleistet.<br />
Bei jeder Nutzung – Auflegen einer<br />
Karte am Terminal – wird die Transaktion<br />
mit einer Verschlüsselung versehen, bevor<br />
die Daten den Kartenleser verlassen. Die<br />
»PROXmobile3«-Feldgeräte greifen auf die<br />
Karte nur lesend zu.<br />
Falls, etwa im Tunnel, die Mobilfunkverbindung<br />
einmal getrennt sein sollte, werden<br />
Prüfungen offline vorgenommen. Intelligente<br />
Prozesse sorgen dafür, dass die Informationen<br />
bei nächster Gelegenheit gesichert<br />
im Hintergrundsystem ankommen<br />
und Verkehrsunternehmen und Fahrgast<br />
Mit INITs Lösung kann ein Verkehrsunternehmen<br />
sicherstellen, dass Fahrgäste immer<br />
den bestmöglichen Preis bezahlen. Sie<br />
müssen nur bei jedem Ein- und ggf. Ausstieg<br />
ihre Karte vor das Feldgerät halten.<br />
Die einzelnen Aktionen am Feldgerät werden<br />
gesammelt, und am Ende des Tages<br />
wird der Preis ermittelt. Sollte dabei eine<br />
festgelegte Obergrenze erreicht werden,<br />
sorgt das System automatisch dafür, dass<br />
nur dieser Betrag (Obergrenze) belastet<br />
wird. Diese Bestpreisabrechnung (Fare<br />
Capping) lässt sich flexibel einrichten und<br />
kann beispielsweise für Tages- oder Wochentickets<br />
gelten (Abb. 3). Falls der Fahrgast<br />
einmal das Auschecken vergessen sollte,<br />
wird ihm der Höchstpreis für die Fahrt<br />
berechnet.<br />
Fazit<br />
Ein modernes kontenbasiertes Ticketingsystem<br />
auf EMV-Basis sorgt für eine Win-<br />
Win-Situation für Verkehrsunternehmen<br />
und Fahrgäste: Für den Fahrgast stellen<br />
selbst komplexe Tarifsysteme keine Hürden<br />
mehr dar. Er steigt einfach ein und fährt los,<br />
immer mit dem günstigsten Preis. Das Unternehmen<br />
spart sich teures Bargeldhandling<br />
und kann sich auf ein zukunftssicheres<br />
System verlassen. INITs EMV-System nach<br />
dem Ticketing-as-a-Service-Prinzip sorgt<br />
zudem für eine deutliche Reduktion von<br />
Aufwand und Infrastruktur, da das System<br />
von INIT betrieben wird.<br />
Beispiel für das Bestpreisverfahren. Nachdem der (Tages-)Höchstpreis (hier € 5,50) erreicht ist, sind<br />
alle weiteren Fahrten kostenfrei.<br />
Bild: INIT<br />
4
70<br />
Fahrzeugausstattung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Modulare Fahrgastinformation<br />
Speakers<br />
Information Display<br />
Surveillance Camera<br />
Interior Display<br />
Rear Mirror Camera<br />
Front and Side Display<br />
Operator Panel Unit<br />
Video<br />
Monitor Telephone Mobile<br />
Audio Router<br />
Infotainment<br />
Display<br />
Passenger<br />
Intercom Unit<br />
Cabin Control Unit<br />
Train Network<br />
PIS Controller Unit Video Recorder Unit Multimedia Server Unit<br />
VisiWeb Onboard computer system<br />
Voice Gateway<br />
Telephone Server Unit<br />
Das »VisiWeb«-Gesamtsystem mit modularem Aufbau. Das System ist von Grund auf nach einem Informatikansatz konzipiert. Alle Subsysteme und Komponenten<br />
sind über einen gemeinsamen Backbone integriert.<br />
Bilder: Ruf Avatech<br />
Fahrgäste benötigen zuverlässige Informationen, um im öffentlichen<br />
Verkehr bestmöglich über ihren Reiseverlauf informiert zu sein. Bahnunternehmen<br />
möchten flexible Informationssysteme, die sich über<br />
einen langen Zeitraum zuverlässig und investitionssicher betreiben<br />
lassen. Um beiden Anforderungen gerecht zu werden, bietet sich ein<br />
modulares Fahrgastinformationssystem an, das zahlreiche Vorteile gegenüber<br />
einem monolithischen System aufweist.<br />
Autor:<br />
Andreas Handschin<br />
CMO<br />
Ruf Gruppe<br />
8952 Schlieren/Schweiz<br />
www.ruf.ch<br />
Der öffentliche Nah- und Regionalverkehr<br />
spielt eine wichtige Rolle im Leben<br />
vieler Menschen. Sie vertrauen täglich<br />
darauf schnell, sicher und unkompliziert<br />
vom Start bis zum Ziel befördert zu werden<br />
und möchten dazu bestmöglich über<br />
ihren Reiseverlauf informiert werden.<br />
Ein gut funktionierendes dynamisches<br />
Fahrgastinformationssystem ist dabei unerlässlich.<br />
Die Passagiere benötigen zuverlässige<br />
Informationen über Fahrpläne,<br />
Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie Anschlüsse,<br />
und zwar jederzeit, vor allem<br />
aber im Fall von Verspätungen oder Betriebsstörungen.<br />
Hinzu kommt, dass sich<br />
der Informationsbedarf in besonderem<br />
Masse im Stadt-, Metro-, Nah- und Regionalverkehr<br />
steigert, wo die Netze dicht,<br />
die Frequenzen hoch und die Haltezeiten<br />
kurz sind.<br />
Gleichzeitig sind die Verkehrsbetriebe<br />
bestrebt, ihre Dienstleistungen ständig<br />
zu verbessern und die Kundenzufriedenheit<br />
und Sicherheit zu steigern. Sie benötigen<br />
ein leistungsstarkes und effektives<br />
Fahrgastinformationssystem, das ihre betreiberspezifischen<br />
Anforderungen bestmöglich<br />
abdeckt. Ein System, das sich<br />
über einen langen Zeitraum nachhaltig<br />
betreiben und warten lässt und außerdem<br />
anpassungsfähig genug ist sich dem<br />
technologischen Wandel und den sich<br />
ändernden Vorschriften anzupassen. Ein<br />
System also, das sich flexibel bezüglich<br />
Obsoleszenz-Management zeigt.<br />
Wie muss denn nun ein modernes Fahrgastinformationssystem<br />
aufgebaut sein,<br />
das sowohl den Bedürfnissen der Fahrgäste<br />
als auch den spezifischen Anforderungen<br />
der Bahnbetreiber gerecht wird und<br />
das sich durch Flexibilität, gute Skalierbarkeit<br />
und Langlebigkeit auszeichnet?<br />
Das Schweizer ICT-Unternehmen Ruf hat<br />
eine Antwort darauf. Ruf ist mit dem Geschäftsbereich<br />
»Digital Transportation«<br />
seit 25 Jahren im Bahn-Markt tätig und<br />
hat mit dem Fahrgastinformationssystem<br />
»VisiWeb« eine bewährte Lösung für den<br />
öffentlichen Personenverkehr im Angebot,<br />
die weltweit in 2800 Fahrzeugen im<br />
Einsatz ist.<br />
»VisiWeb« ist eine Eigenentwicklung von<br />
Ruf und basiert auf einem Gesamtsystem<br />
mit modularem Aufbau, das standardisiert<br />
im Kern und zugleich flexibel konfigurierbar<br />
ist, und somit die verschiedenen<br />
kundenspezifischen Anforderungen abzudecken<br />
vermag.<br />
Modularer Aufbau<br />
Der modulare Aufbau eines Fahrgastinformationssystems<br />
bringt zahlreiche Vorteile<br />
gegenüber einem starren, monolithischen<br />
System. Generell gelten Modularität und<br />
Skalierbarkeit als elementare Design-Prinzipien<br />
der Informationstechnologie, ohne<br />
die hochverfügbare Systeme nicht realisierbar<br />
sind.<br />
Einer der größten Vorteile ist die durch<br />
Modularität gewonnene Flexibilität. Modulare<br />
Systeme wie »VisiWeb« sind sowohl<br />
sehr gut skalierbar als auch problemlos<br />
funktional erweiterbar, ohne das Grundsystem<br />
ändern zu müssen. Damit können<br />
sie leichter an betreiberspezifische Anforderungen<br />
angepasst werden, was sich bei<br />
»VisiWeb« meist durch Konfiguration umsetzen<br />
lässt.<br />
Ein weiterer Pluspunkt: durch den modularen<br />
Aufbau wird die Wartung und<br />
Reparatur des Systems erleichtert. Der<br />
Austausch oder die Reparatur einer Komponente<br />
kann ohne Beeinträchtigung des
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrgastinformationen<br />
71<br />
»VisiWeb«-Bedienpanel im Führerstand einer S-Bahn Komposition. Übernimmt die Steuerung und<br />
Diagnose aller integrierten Module und zeigt zudem die Kamerabilder der Videoüberwachung an.<br />
Grundsystems stattfinden. Zudem wird<br />
die Fehleranalyse und auch die Fehlerbehebung<br />
vereinfacht, da die Module sowohl<br />
unabhängig voneinander als auch<br />
im Verbund getestet werden können.<br />
Obsoleszenz-Management<br />
In gleicher Weise spielen modulare Systeme<br />
ihre Stärken beim Thema Obsoleszenz-<br />
Management aus. Bezieht man Obsoleszenz<br />
auf den Prozess, bei dem ein Produkt<br />
veraltet oder nicht mehr verfügbar wird,<br />
so lässt sich klar feststellen, dass Modularität<br />
eine effektivere Verwaltung der Obsoleszenz-Problematik<br />
erlaubt. So können<br />
einzelne Subsysteme oder Komponente<br />
der fortschreitend technologischen Innovation<br />
folgend hochgerüstet werden, um<br />
die Vorteile neuer Technologien zu nutzen<br />
oder um geänderten technischen Normen<br />
zu genügen. Das Gesamtsystem-Konzept<br />
wird dadurch nicht beeinträchtigt und das<br />
gesamte System muss nicht auf einmal erneuert<br />
werden. Dabei lassen sich Komponenten<br />
verschiedener Generationen gemeinsam<br />
verwenden. Dies hat zur Folge,<br />
dass ein modulares Gesamtsystem durch<br />
den Austausch obsoleter Komponenten<br />
länger betrieben werden kann, was bei<br />
Betrachtung der gesamten Lebensdauer<br />
zu einer Reduzierung der Betriebskosten<br />
führt.<br />
Lebensdauer mit<br />
Refit verlängern<br />
Ein weiterer, spezieller Nutzen der Modularität<br />
ist, dass sich einzelne Subsysteme<br />
aus dem Gesamtsystem »VisiWeb« auch<br />
als eigenständige Applikationen in Fremdsystemen<br />
betreiben lassen, und zwar mit<br />
dem vollen spezifischen Funktionsumfang.<br />
Diese Subsysteme bieten somit ideale<br />
Voraussetzungen, um bestehendes Rollmaterial<br />
in Refit-Projekten mit aktuellen<br />
Informationssystemen zu modernisieren.<br />
Ein gutes Beispiel einer praktischen Anwendung<br />
aus dem Nahverkehr ist der Refit<br />
von Trams der Halleschen Verkehrs-AG<br />
(HAVAG) aufgrund geänderter Betriebsvorschriften.<br />
Die bewährten Fahrzeuge<br />
mit den Baujahren 2005, bzw. 2014 wurden<br />
von Ruf mit modernen »VisiWeb«<br />
Notsprechsystemen aufgerüstet, wie sie<br />
üblicherweise in einem Komplettsystem<br />
zum Einsatz kommen. Die neuen Notsprechanlagen<br />
integrieren sich nahtlos<br />
in die bestehende ITCS-Plattform. Dank<br />
freier Konfigurierbarkeit und offener Standards<br />
ist die Kompatibilität zwischen Alt<br />
und Neu sichergestellt.<br />
Der Refit hat bewirkt, dass die Trams viele<br />
weitere Jahre verkehren dürfen. Die Lebensdauer<br />
der Fahrzeuge wurde damit<br />
nachhaltig verlängert und die getätigten<br />
Investitionen bleiben weiterhin geschützt.<br />
Gleichzeitig wurden Ressourcen und Materialien<br />
eingespart.<br />
Modularität gewinnt<br />
Die große installierte Basis in S-Bahnen,<br />
Regionalbahnen, Straßenbahnen, Monorails,<br />
U-Bahnen, Standseilbahnen und<br />
Zahnradbahnen belegt die Vielfältigkeit<br />
und Flexibilität des Fahrgastinformationssystems<br />
»VisiWeb« und spricht für die<br />
Vorteile des modularen Systemaufbaus,<br />
sei es bei neu hergestellten Fahrzeug-<br />
Flotten oder bei Refits bestehenden Rollmaterials.<br />
»VisiWeb«-Notsprechsystem in der Türsäulenverkleidung<br />
eines Trams der HAVAG. Die schmale<br />
Bauform wurde speziell für den Einbau bei<br />
beschränkten Platzverhältnissen wie in Trams<br />
und U-Bahnen entwickelt.<br />
Betreiberspezifische Anforderungen abdeckt:<br />
Das Kontrollpanel für das »VisiWeb«- Notsprechsystem<br />
im Führerstand des HAVAG-Trams<br />
wurde von Ruf kundenspezifisch entwickelt,<br />
gefertigt und in die bestehende Infrastruktur<br />
integriert.<br />
4
72 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Produkt-Infos<br />
Mit »DiLoc|Sync« haben Triebfahrzeugführer ihre Unterlagen jederzeit aktuell<br />
dabei (Bild: CN-Consult / H. Krille).<br />
Fahrgastinformation auf den Stationen und in Zügen bei den Appenzeller<br />
Bahnen AG (Bild: CN-Consult).<br />
Informationstechnologie für<br />
Reisende und mobiles Personal<br />
CN-Consult GmbH<br />
35756 Mittenaar<br />
Die CN-Consult GmbH ist spezialisiert auf<br />
kundenindividuelle ganzheitliche IT-Lösungen<br />
für den Schienenpersonen- und<br />
Schienengüterverkehr. Das seit 1997 bestehende<br />
Unternehmen bietet sowohl<br />
webbasierte Softwarelösungen als auch<br />
schlüsselfertige Komplettsysteme inklusive<br />
herstellerunabhängiger Hardware<br />
für die Fahrgastinformation sowie für<br />
komfortables Dokumentenmanagement<br />
und Echtzeitkommunikation für mobiles<br />
Personal.<br />
»DiLoc|Motion« ist eine webbasierte,<br />
mandantenfähige Plattform, die Informationen<br />
aus unterschiedlichen Datenquellen<br />
(GPS-Ortungs-, Leitsystemen)<br />
und verschiedenster Art (Fahrplandaten,<br />
Anschlussinformationen etc.) aufbereitet<br />
und aktuelle Daten an die Anzeige- und<br />
Ansagesysteme auf Stationen und in<br />
Fahrzeugen in Echtzeit verteilt.<br />
Logpay realisiert Systeme zur uneingeschränkten,<br />
schnellen und sicheren Mobilität mit nahtlosen und<br />
bequemen Bezahlfunktionen und zählt zu Deutschlands<br />
führendem Payment Service Providern für<br />
den ÖPNV (Bild: Logpay/AdobeStock).<br />
»DiLoc|Motion« unterstützt u. a. das exakte<br />
Disponieren mit ZWL-Diagrammen,<br />
die schnelle Erfassung der Fahrplandaten<br />
inkl. der Anschlussbeziehungen<br />
und die automatische Ansteuerung und<br />
Überwachung von stationären Anzeigen<br />
und Ansagesystemen.<br />
Die Systemlösung »DiLoc|OnBoard«<br />
deckt die Fahrgastinformation in den<br />
Fahrzeugen (Refit und Neuausrüstung)<br />
sowohl im Software- als auch im Hardwarebereich<br />
ab. Über das zentrale System<br />
»DiLoc|Motion« werden die Fahrzeuge<br />
in Echtzeit mit den nötigen Daten,<br />
wie z. B. Fahrplan-Updates, dispositiven<br />
Änderungen, Prognosen und Anschlüssen,<br />
versorgt. Dabei ermöglicht es der<br />
Einsatz der offenen Schnittstelle »MPI«<br />
(Mobile Passenger Information) auch,<br />
etwa Ortungsdaten oder Diagnosedaten<br />
ebenfalls in Echtzeit vom Fahrzeug<br />
an den DiLoc-Server zu übermitteln.<br />
Das im deutschsprachigen Raum marktführende<br />
System für Dokumentenmanagement<br />
und Echtzeitkommunikation<br />
»DiLoc|Sync« unterstützt neben der<br />
komfortablen und sicheren Verteilung<br />
aller aktuellen Dokumente auch die Zusammenarbeit<br />
zwischen Unternehmen.<br />
Mit den branchenspezifischen Modulen,<br />
wie Streckenkenntnis und dem dynamischen<br />
Fahrplan, sowie externen<br />
Schnittstellen zur Dienstplanung und<br />
»LEADER4DiLoc« für eine energieeffiziente<br />
Fahrweise, sind zusammengehörige<br />
betriebliche Prozesse in nur einer<br />
Anwendung zweckmäßig vereint. Täglich<br />
verwenden über 19.000 zufriedene<br />
Nutzer das Produkt auf ihren mobilen<br />
Endgeräten.<br />
(www.cn-consult.eu)<br />
Payment-Systeme für den ÖPNV<br />
Logpay Financial<br />
Services GmbH<br />
65760 Eschborn<br />
Die Logpay Unternehmensgruppe ist<br />
ein 100%-iges Tochterunternehmen<br />
der Volkswagen Financial Services AG,<br />
dem weltweit größten automobilen Finanzdienstleister.<br />
Die Firmengeschichte<br />
beginnt mit der Zahlungsabwicklung<br />
für den Eisenbahngüterverkehr – heute<br />
treibt Logpay die Digitalisierung voran,<br />
damit Menschen grenzenlose Mobilität<br />
erleben können. Mit über 250 Mobilitätspartnern<br />
(Verkehrsunternehmen/-<br />
verbünden, Parkbetreibern, Mobilitätsanbietern)<br />
und 70 Mio. abgewickelten<br />
Kundentransaktionen pro Jahr sorgt das<br />
Unternehmen tagtäglich dafür, dass sich<br />
3,5 Millionen Kunden vollkommen flexibel<br />
und finanziell frei im öffentlichen<br />
Raum bewegen können: bei der Parkplatzsuche,<br />
mit dem E-Scooter, Mietrad<br />
oder Carsharing-Fahrzeug im Rahmen<br />
multimodaler Plattformen, ebenso wie<br />
mit den klassischen Angeboten von Bus<br />
und Bahn.<br />
(www.logpay.de)
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />
73<br />
HAVAG und TAF entwickeln gemeinsam für Halle eine multimodale Smartphone-App (Bild: TAF mobile).<br />
Neue Mobilitäts-App für Halle<br />
TAF mobile GmbH<br />
07743 Jena<br />
Die TAF mobile setzte sich im EU-weiten<br />
Ausschreibungsverfahren durch und stellt<br />
ihr Fachwissen sowie ihre langjährige Erfahrung<br />
in der Software-Entwicklung<br />
für Ticketing- sowie MaaS-Lösungen zur<br />
Verfügung. Ziel ist es, in der gesamten<br />
Region digitale Mobilitätsangebote mit<br />
Mobilitätslösungen bereitzustellen, die<br />
einen positiven Effekt auf Halle als Lebensund<br />
Wirtschaftsstandorte im Herzen von<br />
Deutschland haben.<br />
Gemeinsam werden die beiden Partner<br />
eine mobile App mit einem ÖPNV-Onlineshop<br />
im MDV-Tarif, MDV-weite Fahrplan-<br />
und Tarifauskünfte mit Live-Daten,<br />
Möglichkeit zur Buchung von On-Demand-<br />
Shuttles sowie Buchung von Drittanbietern<br />
im Bereich Bike-Sharing, eScooter-Sharing<br />
und Car-Sharing sowie vielen weiteren<br />
Funktionen umsetzen.<br />
Die HAVAG möchte im Stadtgebiet Halle<br />
(Saale) ein attraktives, multimodales Gesamtangebot<br />
schaffen, das es Verkehrsteilnehmern<br />
ermöglicht, ihre Wege von der<br />
„ersten bis zur letzten Meile“ nach individuellen<br />
Mobilitätsbedürfnissen zurückzulegen.<br />
Ein dazugehöriger Baustein sind die<br />
ersten multimodalen Mobilitätsstationen,<br />
die derzeit an den Haltestellen Trotha und<br />
Büschdorf entstehen. Sie werden verschiedene<br />
Verkehrsangebote wie z. B. Car-Sharing<br />
für Autos und eAutos, eRoller-Sharing<br />
und eBike-Sharing sowie Fahrrad-Sharing<br />
bündeln, die dann mit der neuen Mobilitäts-App<br />
genutzt werden können.<br />
Der digitalisierte Zugang zu einer Vielzahl<br />
von Mobilitätsangeboten ist elementar für<br />
die dringend erforderliche Verkehrswende.<br />
Experten sind sich einig, dass es zukünftig<br />
viel mehr um das flexible Nutzen von Verkehrsmitteln<br />
geht als um den Besitz eigener<br />
Autos.<br />
Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms<br />
»Modellprojekte zur Stärkung<br />
des ÖPNV« durch das Bundesministerium<br />
für Digitales und Verkehr gefördert. Alle<br />
Informationen und Teilprojekte stehen auf<br />
der Projektwebseite unter www.mitteldeutschland-vernetzt.de.<br />
(www.tafmobile.de)<br />
Photo: © INIT | Ulrike Kabel<br />
4<br />
Elektromobilität ganzheitlich gedacht!<br />
Die Einführung von Elektrobussen stellt Sie vor viele Herausforderungen.<br />
e MOBILE – die integrierte Elektromobilitäts-Suite von INIT – bietet Ihnen die notwendige<br />
Unterstützung und deckt alle spezifischen Anforderungen von Elektrobussen ab.<br />
e Simulation & e Planung e Betriebshof- & e Lademanagement<br />
e Analyse & e Reporting e Betriebssteuerung & e Reichweitenprognose<br />
sales@initse.com | www.initse.com | INIT Group<br />
The Future of Mobility
74 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Salzburg vereinfacht Ticketkauf mit »XIXO« und zieht ein positives Zwischenfazit der öffentlichen<br />
Testphase der App »Salzburg Verkehr 2GO« (Bild: eos.uptrade).<br />
Automaten-Tickets können mit mit neuem<br />
Thermodrucker-Scanner Modul gedruckt und<br />
gescannt werden (Bild: GeBE).<br />
Einchecken und zum Bestpreis fahren<br />
eos.uptrade GmbH<br />
20357 Hamburg<br />
Mitte April startete der Salzburger Verkehrsverbund<br />
für seinen Ticketverkauf<br />
eine Testphase mit der Check-in/assisted<br />
Check-out-App »Salzburg Verkehr 2GO«<br />
von eos.uptrade. Mit der neuen App<br />
können Fahrgäste zu Beginn einer ÖPNV-<br />
Fahrt mit einem einfachen Wisch über<br />
das Smartphone-Display einchecken und<br />
erhalten direkt eine gültige Fahrkarte für<br />
den gesamten öffentlichen Nahverkehr<br />
im Bundesland Salzburg. Ist man am Ziel<br />
angelangt, checkt man genauso einfach<br />
wieder aus. Sollte man das Auschecken<br />
einmal vergessen, erinnert die App automatisch<br />
daran. Anhand diverser Sensordaten<br />
werden alle gefahrenen Strecken<br />
berechnet und daraus wöchentlich der<br />
günstigste Gesamtpreis ermittelt. Berücksichtigt<br />
werden dabei nicht nur Einzelfahrkarten,<br />
sondern auch Stunden-, Tages-,<br />
und Wochentarife. Die berechneten<br />
Fahrtkosten werden automatisch von dem<br />
hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht.<br />
Seit Testbeginn findet »Salzburg Verkehr<br />
2GO« Anklang bei den Fahrgästen und<br />
entwickelt sich zur attraktiven Alternative<br />
zum klassischen Fahrkartenkauf. »Flexibel,<br />
innovativ und sparsam – die neue<br />
App ist eine echte Bereicherung für den<br />
öffentlichen Verkehr in Salzburg. Mit der<br />
einfachen Anwendung kann man spontan<br />
die Öffis nutzen, ohne sich um Tarife<br />
oder Ticketkauf kümmern zu müssen.<br />
Das ist ideal für Gelegenheitsfahrer und<br />
alle, die noch kein Klimaticket Salzburg<br />
nutzen“, erklärt Landesrat Stefan Schnöll.<br />
»Die Bestpreisberechnung funktioniert<br />
auf Tages- und auf Wochenbasis. Damit<br />
können Gelegenheitsfahrer ganz einfach<br />
den ÖV nutzen und dabei sicher sein, dass<br />
der günstigste Preis berechnet wird. Gelegenheitsfahrer,<br />
die zu echten Umsteigern<br />
werden, haben dann mit dem Klimaticket<br />
Salzburg um 365 Euro pro Jahr das ideale<br />
Angebot«, ergänzt Johannes Gfrerer,<br />
Geschäftsführer der Salzburger Verkehrsverbund<br />
GmbH, die Entscheidung für den<br />
Wochenbestpreis.<br />
Die »Salzburg Verkehr 2GO«-App von eos.<br />
uptrade hat eine direkte Anbindung an<br />
den eos.ticketshop und ist dadurch für<br />
den Fahrgast besonders komfortabel in<br />
der Nutzung. Eine erneute Registrierung<br />
und Zahlungsmittelanlage ist für Bestandskunden<br />
nicht erforderlich. Für die<br />
korrekte Preisermittlung kommt »HAFAS.<br />
tariff« von Hacon zum Einsatz.<br />
(www.eos-uptrade.de)<br />
Neuer Thermodrucker mit Scanner-Modul<br />
GeBE Elektronik und<br />
Feinwerktechnik GmbH<br />
82110 Germering<br />
Die GeBE Elektronik und Feinwerktechnik<br />
GmbH ergänzt ihre modulare Ticketdruckerserie<br />
»COMPACT Plus« jetzt um eine<br />
Druckereinheit mit integriertem 1D-Barcodescanner:<br />
den »COMPACT Plus SCAN«.<br />
Der Hersteller folgt damit dem OEM-Bedarf<br />
für Automatenanwendungen, speziell<br />
im ÖPNV. Dort werden geldwerte Tickets<br />
getrackt, indem rückseitige Barcodes<br />
gescannt werden. Der Scanner ist in die<br />
Papierzuführung integriert. Ein Blackmark-<br />
Sensor sorgt für die millimetergenaue Positionierung<br />
des Ticketpapiers.<br />
Mit diesem neuen GeBE-Drucker werden<br />
70 bis 115 μm starke Papiere gedruckt,<br />
geschnitten und über den Presenter sicher<br />
ausgegeben. Werden sie nicht entnommen,<br />
zieht die Retract-Funktion sie<br />
zur Sicherheit wieder ein. Um möglichst<br />
vielen Einsatzfeldern gerecht zu werden,<br />
lässt sich die Papierbreite frei konfigurieren<br />
– flexibel zwischen 63 und 86 mm. Es<br />
können also auch gängige ISO-Tickets im<br />
Querformat benutzt werden. Der Drucker<br />
eignet sich mit dem passenden Papier für<br />
einen Temperaturbereich von -20 °C bis<br />
+60 °C, also auch für Outdoor-Anwendungen.<br />
Im Zentrum der gesamten modularen<br />
Thermodruckerserie »COMPACT Plus«<br />
steht die höchstmögliche Kosteneffizienz<br />
für die Kunden. Daher wird auch die neue<br />
Druckereinheit »COMPACT Plus SCAN«<br />
stets nach Bedarf ergänzt. So erweist sich<br />
der Drucker als ebenso robust wie servicefreundlich:<br />
Steht der Transport des Ticketpapiers<br />
im holprigen Fahrbetrieb im Fokus,<br />
z. B. in einem Bus, ist die gesicherte Papierführung<br />
unerlässlich. Die schützenden<br />
Front mit Ausgabeschnabel (Bezel) wird<br />
angebracht, wenn er besonders gegen<br />
grobe mechanische Einwirkung von außen<br />
gewappnet sein muss.<br />
Dank des Montagebügels gehen Servicearbeiten<br />
noch leichter und schneller von<br />
der Hand. Denn damit lässt sich das Gerät<br />
besonders komfortabel entnehmen und<br />
wieder anbringen. Darüber hinaus bietet<br />
der Hersteller weitere Optionen, das kompakte<br />
Drucker-Scanner Modul bedarfsgerecht<br />
und kosteneffizient zu ergänzen, z.<br />
B. einen Exitsensor oder Papierrollenhalter<br />
unterschiedlicher Ausführung.<br />
(www.gebe.net)<br />
Kassensystem mit vielen<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Fela Management GmbH<br />
8253 Diessenhofen/Schweiz<br />
Vertriebssysteme im öffentlichen Nahverkehr<br />
sind so vielfältig wie ihre Betreiber<br />
und Linienstrukturen. Während einige<br />
davon als reine Kassenapplikation zum Ticketverkauf<br />
genutzt werden, sind weitere<br />
bereits in das Fahrgastinformationssystem<br />
eingebunden oder fungieren als kompletter<br />
Bordrechner. Gut, wenn man dann auf<br />
ein System zurückgreifen kann, das alles<br />
kann.<br />
Kassensysteme im öffentlichen Nahverkehr<br />
sind schon lange keine reinen Ticket-<br />
Verkaufsmaschinen mehr. Auch sie müs-
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />
75<br />
Neben der kompakten und robusten Bauweise bietet die<br />
einfache Bedienung des Fahrerverkaufsgeräts »FSD6«<br />
höchsten Komfort für den Chauffeur (Bild: Fela).<br />
Aristech entwickelt KI-basierte Text-to-Speech-Lösungen, die allen Erfordernissen moderner<br />
Kommunikation gewachsen sind und dabei auch natürlich klingen (Bild: Aristech).<br />
sen den gewachsenen Anforderungen an<br />
Effizienz und digitaler Vernetzung gerecht<br />
werden und so dem Passagier, Fahrer und<br />
Betreiber Mehrwerte bieten. Diese Anforderungen<br />
berücksichtigend, bietet Fela ein<br />
Ticketingkonzept für viele verschiedene<br />
Anwendungsszenarios, das sich besonders<br />
gut in die vielfältige schweizerische Verkehrslandschaft<br />
einbringt. Das Angebot<br />
umfasst sowohl mobile und stationäre Ticketautomaten<br />
als auch ein Kassensystem,<br />
das im Fahrzeug als auch im Kassenhaus<br />
gleichermaßen eingesetzt werden kann.<br />
Dabei kann die Kassenanwendung nicht<br />
nur um Barcode-Scanner für ticketfremde<br />
Verkäufe, sondern auch um eine Integration<br />
in das Fahrgastinformationssystem erweitert<br />
werden.<br />
Im beengten Fahrerraum muss der vorhandene<br />
Platz so effektiv wie möglich genutzt<br />
werden. So kann der Bildschirm des Fela-Kassensystems<br />
gleichzeitig als Schnittstelle<br />
zum Fahrgastinformationssystem<br />
des Fahrzeugs genutzt werden. Über eine<br />
entsprechende Kopplung der Software-<br />
Kommunikation, kann der Fahrer so auf<br />
Perlschnuranzeige oder Steuerung der<br />
Audioansagen über nur ein, mehrfach genutztes<br />
Display zugreifen. Gesteuert und<br />
verwaltet wird die Ticketing-Hardware<br />
durch die hausintern entwickelte Software<br />
»EasyDrive«, die alle Komponenten miteinander<br />
verbindet und eine zentrale Verwaltung<br />
im Backend sowie benutzerfreundliche<br />
Bedienung im Frontend ermöglicht.<br />
Für ein möglichst komfortables Fahrerlebnis,<br />
für das nur ein Ticket unabhängig von<br />
den jeweiligen Streckenabschnitten gekauft<br />
werden muss, sorgt die Anbindung<br />
an »ZPS-NOVA«. Die Netzweite ÖV-Anbindung,<br />
kurz NOVA, ist das Kernelement<br />
des Branchenprojekts ZPS (Zukünftiges<br />
Preissystem öV Schweiz). NOVA ist eine<br />
technische Plattform für den Vertrieb von<br />
Angeboten des öffentlichen Verkehrs.<br />
(www.fela.swiss)<br />
Sprachtechnologie / Text-to-Speech<br />
Aristech GmbH<br />
69115 Heidelberg<br />
Die Aristech GmbH entwickelt moderne<br />
Softwarelösungen im Bereich KI-basierter<br />
Sprachtechnologie mit den Schwerpunkten<br />
Text-to-Speech, Voicebots, Spracherkennung<br />
und semantischer Analyse. Alle<br />
Produkte entstehen datenschutzkonform<br />
am Firmensitz in Heidelberg. Die TTS-Technologie<br />
von Aristech ist im DACH-Raum<br />
weit verbreitet und zahlreiche Unternehmen,<br />
darunter die Österreichischen und<br />
Schweizerischen Bundesbahnen (ÖBB und<br />
SBB), erzielen damit höchste Kundenzufriedenheit.<br />
So unterstützen z. B. intelligente<br />
Voicebots den Kundenservice und<br />
digitalisiere Contact-Center-Prozesse. Semantische<br />
Analyse-Tools ermöglichen eine<br />
vollautomatische Gesprächsanalyse der<br />
Kundentexte und Audios.<br />
Das Text-to-Speech-Basispaket beinhaltet<br />
den Einsatz einer hochwertigen Ansagestimme<br />
und umfasst darüber hinaus die<br />
Nutzung der Aristech-Software, den webbasierten<br />
TTS-Designer sowie Wartung<br />
und Support. Es wird sowohl eine cloudbasierte<br />
Serverlösung in der Aristech-Cloud<br />
als auch eine On-Premises-Lösung angeboten.<br />
Früher klangen TTS-Stimmen oft noch<br />
roboterhaft. Die Computerstimmen von<br />
Aristech überzeugen jedoch mit ihrer Natürlichkeit<br />
und Klangfarbe. Jeder Text kann<br />
mit einer Standardstimme vertont werden.<br />
Ebenso entwickelt das Unternehmen aber<br />
auch kundenspezifische Individualstimmen,<br />
angepasst auf die Corporate Identity<br />
des Auftraggebers.<br />
(www.aristech.de)<br />
4<br />
DiLoc ® |Motion + OnBoard<br />
Echtzeit-Fahrgastinformation<br />
auf Stationen und in Fahrzeugen<br />
Schlüsselfertige Systemlösungen<br />
sowie<br />
Integration von Bestandshardware<br />
CN-Consult GmbH<br />
Am Seifen 12<br />
D-35756 Mittenaar<br />
Tel.: +49 2778 37200-00<br />
Schenkstrasse 1<br />
CH-3380 Wangen an der Aare<br />
Tel.: +41 61 5003756<br />
info@cn-consult.eu<br />
www.cn-consult.eu<br />
Foto © H. Krille
76 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
»RESPONSEassist« ermöglicht es Disponenten, Störungen effizienter abzuarbeiten und präzise Fahrgastinformationen<br />
mittels vorgefertigter Templates weitgehend automatisiert zu generieren (Bild:<br />
INIT).<br />
Effiziente Arbeit in der Leitstelle<br />
init innovation<br />
in traffic systems SE<br />
76131 Karlsruhe<br />
Beim Abarbeiten von Störungen unterstützt<br />
»RESPONSEassist«, indem es zu der<br />
jeweiligen Störung passende Handlungsempfehlungen<br />
für dispositive Maßnahmen<br />
vorschlägt und dann mithilfe von Formularen<br />
eine schnelle Ausführung ermöglicht.<br />
Eine Tätigkeit, die immer mehr Zeit erfordert,<br />
ist Fahrgastinformation, denn die Zahl<br />
und Art der Informationsmedien nimmt<br />
ständig zu. Hier hilft »RESPONSEassist«: Es<br />
erstellt die Fahrgastinformationen teilautomatisiert<br />
und veröffentlicht sie konsistent<br />
in einer Vielzahl von Medien direkt aus der<br />
Disposition. Im System sind Textvorlagen<br />
für eine Vielzahl verschiedener Ereignisszenarien<br />
mit Platzhaltern hinterlegt. Die<br />
auszuspielenden Fahrgastinformationen<br />
entstehen durch das Einfügen der Metaund<br />
Echtzeitinformationen durch das ITCS.<br />
Die Disponenten müssen gegebenenfalls<br />
lediglich noch kontextspezifische Informationen<br />
ergänzen und die verschiedenen<br />
Medien werden auf Knopfdruck konsistent<br />
bedient.<br />
Durch die Verknüpfung der Prozesse der<br />
Betriebssteuerung und der Fahrgastinformation<br />
leitet sich die Fahrgastinformation<br />
in Störungsfällen nun weitgehend automatisch<br />
aus den dispositiven Eingriffen der<br />
Leitstelle ab. Zudem erfolgt sie schnell, effizient<br />
und medienübergreifend einheitlich,<br />
da nur noch ein System bedient werden<br />
muss.<br />
Um die Arbeit des Leitstellenpersonals weiter<br />
zu erleichtern, übernimmt das System<br />
auch die Dokumentation des Vorfalls und<br />
die Erstellung von Betriebsberichten. Auch<br />
dabei werden wesentliche Inhalte, z. B. der<br />
Standort, automatisch aus dem System<br />
übernommen.<br />
(www.initse.com)<br />
Einfach und schnell zum Deutschlandticket<br />
HanseCom Public Transport<br />
Ticketing Solutions GmbH<br />
20097 Hamburg<br />
Bei der »Deutschlandticket App« ist der<br />
Name Programm: Mit einem durchgängig<br />
digitalen Prozess ermöglicht sie Nutzern<br />
einen schnellen, übersichtlichen und bequemen<br />
Weg zu ihrem Deutschlandticket.<br />
Sie brauchen kein Kundencenter, um das<br />
Ticket zu bestellen, Daten zu ändern oder<br />
ein Deutschlandticket-Abo zu kündigen,<br />
und müssen nach der Bestellung auch<br />
nicht auf eine manuelle Bearbeitung oder<br />
das Zusenden einer Chipkarte warten. Alles<br />
läuft bequem über die App und vollautomatisch.<br />
Schon bei der Registrierung zeigt sich, wie<br />
unkompliziert die App ist. Nach der Eingabe<br />
der persönlichen Daten muss der<br />
Nutzer nur noch die favorisierte Bezahlart<br />
auswählen – PayPal, Kreditkarte oder<br />
Lastschrift – und entscheiden, zu welchem<br />
Termin das Deutschlandticket starten soll.<br />
Für Nutzer, die bereits über ein Login der<br />
überregionalen Ticketing App »HandyTicket<br />
Deutschland« verfügen, geht es sogar<br />
noch schneller. Sie melden sich einfach<br />
per Single Sign-on mit dem bestehenden<br />
Login an und müssen sich nicht neu registrieren.<br />
Kaufen können Nutzer das Deutschlandticket<br />
bei ihrem bevorzugten Verkehrsunternehmen.<br />
In der App stehen Verkehrsunternehmen<br />
aus ganz Deutschland zur<br />
Auswahl. Wem es egal ist, wo er das Ticket<br />
kauft, der kann einfach die App einen Vertragspartner<br />
für ihn auswählen lassen.<br />
Nach dem Kauf wird das Ticket automatisch<br />
als Handyticket in der App ausgegeben.<br />
Solange Nutzer es nicht kündigen,<br />
erhalten sie es jeden Monat automatisch<br />
erneut aufs Smartphone. Alles, was unterwegs<br />
gebraucht wird, um das Deutschlandticket<br />
zu nutzen, ist das Smartphone<br />
– und das haben die Nutzer ohnehin in<br />
der Regel immer dabei. Mit dem integrierten<br />
Abo-Management der App kann das<br />
Deutschlandticket außerdem rund um die<br />
Uhr bequem selbst verwaltet werden.<br />
Ein weiterer Vorteil der neuen App: Sie<br />
bietet die Möglichkeit, auch Deutschlandtickets<br />
für andere Nutzer zu kaufen. Das ist<br />
z. B. für Eltern praktisch, die ein Ticket für<br />
ihre noch nicht geschäftsfähigen Kinder<br />
erwerben möchten. Sie müssen lediglich<br />
Vor- und Nachname sowie Geburtsdatum<br />
der Kinder eingeben, damit das Ticket generiert<br />
werden kann.<br />
Die »Deutschlandticket App« ist in den<br />
Stores von Google und Apple verfügbar<br />
und wird von HanseCom ständig optimiert<br />
und erweitert. So wird sie etwa eine<br />
Die »Deutschlandticket App« von HanseCom bietet einen einfachen Weg zum Deutschlandticket. Nutzer<br />
können das Ticket mit der eigenen App auch für eine andere Personen kaufen (Bild: HanseCom).
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />
77<br />
Die App-Lösung »INTROS« bietet wertvolle Unterstützung bei der Orientierung im öffentlichen Verkehr<br />
(Bild: Trapeze).<br />
deutschlandweite Fahrplanauskunft erhalten,<br />
die Nutzern per Start-Ziel-Suche<br />
die passenden Verbindungen anzeigt.<br />
Zudem wird die App regionale Zusatzangebote<br />
für das Deutschlandticket bereitstellen,<br />
wenn ein Verkehrsunternehmen<br />
solche anbieten möchte. Dazu gehören<br />
etwa 1. Klasse-Upgrades, Fahrradkarten,<br />
regionale Mitnahmeregelungen oder vergünstigte<br />
Drittmobilität wie Bike-Sharing.<br />
Nicht zuletzt werden Nutzer künftig auch<br />
die Möglichkeit haben, ihr Deutschlandticket<br />
in die Wallets von Google und Apple<br />
zu übernehmen.<br />
(www.hansecom.com)<br />
ÖV-App für Blinde und Sehbehinderte<br />
Trapeze Switzerland GmbH<br />
8212 Neuhausen/Schweiz<br />
Die Saarbahn hat sich für den Einsatz der<br />
»INTROS« ÖV-Radar App des Schweizerischen<br />
Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />
SBV entschieden und bestellt bei<br />
Trapeze die passende Fahrzeugausrüstung<br />
mit Public Transport Gateway.<br />
Vorangegangen war in den Jahren 2020<br />
und 2021 ein Pilotprojekt der Saarbahn,<br />
unterstützt durch den Blinden- und Sehbehindertenverein<br />
für das Saarland e. V.,<br />
der hauptamtlichen Behindertenbeauftragten<br />
und dem Behindertenbeirat der<br />
Landeshauptstadt Saarbrücken. Hierbei<br />
wurde das barrierefreie Informationsund<br />
Orientierungssystem von blinden<br />
und seheingeschränkten Testnutzern auf<br />
der Saarbahn-Linie 105 erprobt. Im Mittelpunkt<br />
standen dabei die besonderen<br />
Anforderungen der Zielgruppen und die<br />
Nutzerfreundlichkeit des Systems. Im Ergebnis<br />
wurde die Technik von den Testnutzern<br />
als geeignet beschrieben, um<br />
blinden und seheingeschränkten Menschen<br />
eine echte Alltagshilfe zu bieten.<br />
Mit der neuen Lösung steht der Saarbahn<br />
zukünftig ein Funktionsspektrum<br />
zur Verfügung, das in dieser Kombination<br />
und Integrationstiefe erstmalig<br />
realisiert wird. Als langjähriger Trapeze-Kunde<br />
setzt die Saarbahn bereits ein<br />
Trapeze-Leitsystem »LIO« ein und hat<br />
sich entschieden, »INTROS« in das ITCS<br />
zu integrieren. Diese Integration bereichert<br />
die Informations- und Orientierungsfunktionen<br />
für die Betroffenen<br />
durch präzise Live-Informationen aus<br />
dem Bordrechner, um eine echte Gleichstellung<br />
mit den anderen Fahrgästen zu<br />
erzielen.<br />
Eine zentrale Kernfunktion und zugleich<br />
eine Innovation ist die Hands-Free-Einstiegsunterstützung<br />
für Fahrgäste, die<br />
keine Bedienhandlung vornehmen können,<br />
wenn sie z. B. mit Blindenstock und<br />
Handgepäck unterwegs sind. Darüber<br />
hinaus ermöglicht die »INTROS«-Integration<br />
mit dem Trapeze-Fahrerterminal<br />
»IPT« eine bedarfsgerechte Information<br />
an den Fahrer – dies erlaubt eine zielgerichtete<br />
Unterstützung. Eine Weltpremiere<br />
ist auch die Dualität und Diskriminierungsfreiheit<br />
des Systems. Von<br />
bedarfsgesteuerten Linien- und Zielansagen<br />
der Fahrzeuge profitieren nicht<br />
nur Nutzer der ÖV-Radar-App, sondern<br />
auch Fahrgäste mit »INTROS«-Handsender.<br />
Die Trapeze-Lösung erfüllt damit<br />
zentrale Kernanforderungen der neuen<br />
Norm DIN 13278 zum Thema »Smarte<br />
Mobilität für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen«.<br />
(www.trapezegroup.de)<br />
Smarte Mobilität für Menschen<br />
mit Handicap<br />
RTB GmbH & Co. KG<br />
33175 Bad Lippspringe<br />
Sicherheit von Menschen im Straßenverkehr,<br />
dafür steht die Unternehmensgruppe<br />
RTB. Angefangen hat es mit der<br />
Entwicklung einer ersten Blinden-Akustik<br />
für Lichtzeichenanlagen im Jahr 1994,<br />
woraufhin bereits drei Jahre später die<br />
heute international bekannten Taster<br />
folgten. Bis heute ist stets der Schutz der<br />
schwächsten Verkehrsteilnehmer im Focus<br />
des Unternehmens geblieben. Dazu<br />
zählen insbesondere blinde und sehbehinderte<br />
Menschen, die in ihrer Mobilität<br />
ganz besondere Herausforderungen zu<br />
Die »LOC.id« App fungiert praktisch als elektronischer »Blindenhund« für den Nutzer (Bild: RTB).<br />
4
78 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
men »LOC.id« begann zunächst wieder an<br />
der Lichtzeichenanlage. Mittels der »LOC.<br />
id-App« auf dem Benutzerhandy wird<br />
dieser an der Lichtsignalanlage erkannt<br />
und die Lautstärke der Akustiken wird<br />
automatisch angehoben und das Freigabesignal<br />
angefordert, so dass ein sicheres<br />
Auffinden und Queren der Kreuzung<br />
möglich ist. Nun wurde die Technologie<br />
so weiterentwickelt, dass sie als App auf<br />
dem Handy der Benutzer eine Art »digitalen<br />
Blindenhund« darstellt. Sie sucht im jeweiligen<br />
Umfeld der Person nach anderen<br />
»LOC.id«-kompatiblen Apps oder Geräten<br />
und tritt über den Bluetooth-Standard in<br />
Kommunikation. Inzwischen ist unter Federführung<br />
des Deutschen Blinden- und<br />
Sehbehindertenverband e.V. ein Netzwerk<br />
für Barrierefreiheit entstanden, bei dem<br />
»LOC.id« den gemeinsamen Nenner darstellt<br />
und beispielsweise dafür sorgt, dass<br />
Busse und Bahnen »sprechen« und somit<br />
der Zugang deutlich vereinfacht wird.<br />
Auch, dass an Baustellen der Nutzer akustisch<br />
auf den richtigen Weg geführt wird;<br />
dass E-Scooter akustisch warnen, sobald<br />
sich ein »LOC.id«-Nutzer nähert und Aufzüge<br />
in öffentlichen Gebäuden sprachlich<br />
Hinweise geben.<br />
Erste wichtige Schritte in Richtung Barrierefreiheit<br />
wurden damit schon gemacht.<br />
Diese gilt es konsequent zu verfolgen und<br />
auszubauen. Denn smarte Mobilität eröffnet<br />
neue Möglichkeiten der sicheren Teilhabe<br />
am gesellschaftlichen Leben, besonders<br />
für Menschen mit Handicap.<br />
(www.rtb-bl.de)<br />
Atron modernisiert das System für Schulwegfahrkarten für den MVV in München (Bild: Atron).<br />
meistern haben. Dabei geht es um völlig<br />
alltägliche Dinge: Wie finde ich den richtigen,<br />
sicheren Weg über die Straßenkreuzung?<br />
Wie erreiche ich meine Bus- oder<br />
Bahnhaltestelle? Wo genau muss ich<br />
einsteigen? Hinter welcher Tür im Verwaltungsgebäude<br />
finde ich den richtigen<br />
Ansprechpartner? Zahlreiche Hindernisse<br />
sorgen für Gefahren im Alltag, Baustellen<br />
auf Gehwegen beispielsweise. Aber auch<br />
die Veränderung in der modernen Mobilität<br />
und die Verkehrswende bringen einige<br />
neue Gefahrenquellen mit sich. So stellen<br />
E-Scooter ein ernst zu nehmendes Sicherheitsrisiko<br />
für Menschen dar, die in ihrer<br />
visuellen Wahrnehmung eingeschränkt<br />
sind.<br />
Doch der digitale Fortschritt und die Entwicklung<br />
in Richtung Smart City eröffnet<br />
ganz neue Möglichkeiten. Mehr als 80<br />
% der Menschen mit Sehbehinderungen<br />
nutzen ein Smartphone und so lag es<br />
nahe, eine Lösung zu entwickeln, die genau<br />
dort ansetzt. Die Idee unter dem Na-<br />
Neues System für Schulwegfahrkarten<br />
Atron electronic GmbH<br />
85570 Markt Schwaben<br />
Im Auftrag ihrer acht Verbundlandkreise*<br />
ist die MVV GmbH für die Ausgabe kostenfreier<br />
Schülertickets verantwortlich. Die<br />
Atron Group hat den Auftrag zur Modernisierung<br />
des Ausgabesystems erhalten.<br />
Zielsetzung ist es, das System zu optimieren<br />
und es e-Ticketing-fähig zu machen. Da<br />
eine MVV-Verbunderweiterung um mehrere<br />
Landkreise und kreisfreie Städte geplant<br />
ist, muss eine Erweiterbarkeit des Systems<br />
um weitere Mandanten gewährleistet sein.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt ist zudem die<br />
Erweiterung um Abonnements angedacht.<br />
Beauftragt wurde ein System zur Verwaltung<br />
von mindestens 100.000 Schülerverträgen<br />
samt der Ausgabe von kostenfreien<br />
Schulwegfahrkarten. Zum Start ist die Einbindung<br />
von etwa 40 Mandanten vorgesehen,<br />
wobei die Ausbaufähigkeit auf 100<br />
Mandanten gewährleistet sein muss. Die<br />
Systemanbindung ermöglicht eine Schnittstelle<br />
zu einem vorhandenen Schülerverwaltungsprogramm.<br />
Die Ausgabe der e-Tickets<br />
erfolgt auf Basis des VDV-Standards<br />
für Chipcards und Smartphones. Auch das<br />
Hosting und die System-Wartung übernimmt<br />
die Atron Group.<br />
* Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg,<br />
Erding, Freising, Fürstenfeldbruck,<br />
München und Starnberg.<br />
(www.atron.com)<br />
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79<br />
Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />
Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen<br />
Bild: Furrer+Frey | www.furrerfrey.ch<br />
5<br />
Fachbeiträge 80<br />
Produktinformationen<br />
<br />
Infrastruktur und Fahrwegtechnik 88<br />
Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen 98
80<br />
Bahnhofsuhren <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Die Zeit ist entscheidender Faktor im öffentlichen<br />
Personennahverkehr. Eine exakte<br />
und absolut zuverlässige Zeitanzeige<br />
sowie eine präzise Synchronisation der<br />
verschiedenen Teilsysteme sind dabei<br />
das A und O, denn im stark frequentierten<br />
Schienennetz kann jede Verspätung<br />
einen Dominoeffekt auslösen, der zu erheblichen<br />
Unterbrechungen der Verkehrsdienste<br />
führen kann. Die Infrastruktur ist<br />
hoch komplex, schließlich müssen in Bahnhöfen<br />
sehr viele Geräte und Systeme zeitsynchron<br />
aufeinander abgestimmt werden<br />
– von den Uhren an Bahnsteigen und Bushaltestellen<br />
über Fahrgastinformationssysteme,<br />
Fahrkartenautomaten, IT-Netze,<br />
Funksysteme und Videoüberwachungen<br />
bis hin zu Brandmeldeanlagen und der<br />
Signaltechnik. Bei der Deutschen Bahn<br />
sind bundesweit noch eine Vielzahl von<br />
Impulsuhren im Einsatz. Als grundsätzlich<br />
einfache und kostengünstige Lösung zur<br />
Zeitanzeige werden sie auch weiterhin ihre<br />
Bedeutung behalten. An vielen Bahnhöfen<br />
findet man jedoch nicht nur nach wie vor<br />
Analoguhren, sondern zunehmend auch<br />
stark veraltete Zeitdienstanlagen, die nicht<br />
mehr synchron arbeiten. Damit verbunden<br />
sind häufige Störungen, aber auch der<br />
Umstand, dass es zunehmend schwieriger<br />
wird, Ersatzteile und technischen Support<br />
zu beschaffen. Hinzu kommt, dass Fehlersuchen<br />
und Reparaturen in Altanlagen<br />
äußerst zeit- und kostenaufwendig sind.<br />
Eine weitere Herausforderung stellen der<br />
demografische Wandel sowie der Generationswechsel<br />
im ÖPNV-Betrieb dar: Erfahrene<br />
Fernmeldetechniker gehen in den Ruhestand,<br />
wodurch den Unternehmen häufig<br />
Die Zeitdiensttechnik<br />
im Wandel<br />
U-Bahn-Station in Wien mit Zeitdiensttechnik von Bürk Mobatime.<br />
Bildnachweis: cristianoalessandro<br />
Eine neue Ära für die Hauptuhr: IT-Netzwerke mit integrierten Zeitservern<br />
lösen zunehmend klassische Uhrenanlagen ab.<br />
Autor:<br />
Armin Seeger<br />
Technischer Leiter/Prokurist<br />
Bürk Mobatime GmbH<br />
78054 Villingen-Schwenningen<br />
www.buerk-mobatime.de<br />
auch langjährig gewachsenes Wissen verloren<br />
geht. Zusätzlich zur abnehmenden<br />
Verfügbarkeit alter Ersatzteile sind es somit<br />
nicht zuletzt Gründe der Betriebssicherheit,<br />
weshalb die oft über 30 Jahre alten Zeitdienstanlagen<br />
ersetzt werden müssen.<br />
Von der klassischen Zeitzentrale<br />
zum IT-gesteuerten System<br />
Muss eine neue Lösung für die Zeitverteilung<br />
gefunden werden, stellt sich häufig<br />
die Frage, ob ein komplett neues System<br />
aufgesetzt werden soll – was jedoch mit<br />
erheblichen Kosten verbunden ist. Intelligente<br />
Lösungsansätze schaffen in diesem<br />
Fall Abhilfe: Wo IT-Netzwerke und<br />
Uhrenanlagen bislang separat existieren<br />
und Uhrenanlagen häufig auf einer klassischen<br />
Zeitzentrale basieren, kann zum<br />
Beispiel aus einer alten Anlage mit vertretbarem<br />
Aufwand ein modernes, IT-gesteuertes<br />
System werden. Das kann unter<br />
anderem durch den Einbau einer Unterzentrale<br />
und weiteren kleinen Änderungen<br />
erreicht werden. Auch lässt sich auf<br />
diese Weise ein häufig im Bahnhofsumfeld<br />
auftretendes Problem umgehen: der<br />
fehlende Funkempfang. Sollen Funkuhren<br />
installiert werden, dauert es mitunter Stunden,<br />
bis Stellen gefunden sind, an denen<br />
es zuverlässigen DCF-Funkempfang gibt.<br />
Diese Suche erübrigt sich, wenn sämtliche<br />
Haupt- und Nebenuhren in ein IT-Netzwerk<br />
integriert sind.<br />
Sobald Störungen auftreten, erfolgt sofort<br />
eine exakte Meldung über die Art des Problems<br />
und die Störungsstelle. So kann der<br />
Entstörungsdienst schnell aktiv werden<br />
und ist anders als es bislang oft der Fall ist,<br />
nicht mehr von Reklamationsmeldungen<br />
von Seiten der Kollegen oder der Fahrgäste<br />
abhängig. Aber auch gegenüber modernen,<br />
häufig unabhängig vom Uhrensystem<br />
installierten NTP-Zeitservern bietet<br />
die oben beschriebene Technik klare Vorteile:<br />
Zwar wachsen beide Gewerke – die<br />
Zeitsynchronisation des Netzwerkes und<br />
die der Uhrenanlage –, technologisch zusammen,<br />
indem Bahnhöfe beispielsweise<br />
mit NTP-Unterzentralen bestückt werden,<br />
Nachteil dieses Ansatzes ist jedoch, dass<br />
es dann kein einheitliches Zeitsystem mehr<br />
gibt, weshalb sich offene Fragen zu BSI-<br />
Vorgaben oder der IT-Sicherheit ergeben.<br />
Es muss also wiederum eine neue Lösung<br />
für ein ganzheitliches Zeitsynchronisationsund<br />
Uhrensystem gefunden werden.<br />
Zentrale Administration aller<br />
Uhren und Komponenten<br />
möglich<br />
Ein sehr gut geeigneter Lösungsansatz<br />
basiert darauf, dass übergeordnete Zeitserver<br />
zur LAN/WAN-Synchronisation eingesetzt<br />
werden. Dazu bieten netzwerkfähige<br />
Unterzentralen kleine oder große<br />
Lösungen, die je nach Bedarf ausgeführt<br />
werden können. Sie sind hochflexibel, anwendungsbezogen,<br />
aufwärtskompatibel<br />
und investitionssicher. Auch können sie<br />
später sukzessive auf intelligente Zweidrahtübertragungssysteme<br />
modernisiert<br />
werden. Zweidrahtübertragungssysteme<br />
nutzen innovative Technologien zur Zeitverteilung<br />
in Gebäuden und sorgen für<br />
eine störungssichere Datenübertragung<br />
bei gleichzeitiger Energieversorgung der<br />
angeschlossenen Endgeräte. Als technische<br />
Basis dient ein spezielles BUS-System,<br />
das sich einer herkömmlichen Zweidrahtleitung<br />
– beispielsweise einer Uhrenanlage<br />
–, bedient. Über dieses System werden<br />
dann Zeittelegramme und adressierte, dezentrale<br />
Schaltfunktionen übertragen. Die<br />
Zeit- und Datumsinformationen werden<br />
von Zeitfunkempfängern an unterschiedliche<br />
Steuergeräte geliefert.<br />
Zeitserver stehen für kleinere Anwendungen<br />
ebenso zur Verfügung wie für große<br />
Anwendungen. Letztere lassen sich modular<br />
auf fast unbegrenzt viele Uhrenlinien<br />
abstellen, wodurch auch sehr große
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Bahnhofsuhren 81<br />
Operating Control Center (OCC)<br />
GPS/GNSS antenna<br />
Master<br />
DTS 4160<br />
Redundant<br />
Time Center<br />
Link<br />
GPS/GNSS antenna<br />
Master (Standby & Optional)<br />
DTS 4160<br />
(GNSS) erfolgen. Es liefert bereits heute<br />
überall auf der Erde exakte Daten und soll<br />
2024 offiziell an den Start gehen.<br />
Getrennte Netzwerke schaffen ein<br />
hohes Maß an Sicherheit<br />
NTP/PTP<br />
Digital Slave Clocks<br />
Analogue Slave Clocks<br />
NTP<br />
NTP<br />
Sub Station with NTP clocks<br />
NTP<br />
NTP<br />
Master Clocks<br />
Digital Slave Clocks<br />
Packet Based<br />
Backbone<br />
Network<br />
LAN/WAN<br />
Communication Backbone<br />
NTP<br />
PTP/NTP<br />
NTP/PTP<br />
Master Clocks<br />
Other IT Systems<br />
(e.g. CCTV, Access Control, PIS...)<br />
Sub Station with wired self-setting clocks<br />
NTP<br />
Master Clocks<br />
Two-wire clocks<br />
Der oben beschriebene Lösungsansatz<br />
sieht eine physikalische Trennung der einzelnen<br />
Netzwerke vor, was wiederum für<br />
mehr Sicherheit sorgt. Es ist zum Beispiel<br />
gewährleistet, dass von einem Netzwerk<br />
aus nicht auf andere Netzwerke zugegriffen<br />
werden kann. Insbesondere im hochsensiblen<br />
Bereich des Nahverkehrs ist dies<br />
ein wichtiger Aspekt. Mithilfe von IT-Netzwerkstrukturen<br />
wurden inzwischen auch<br />
ganze U-Bahn-Systeme in Großstädten<br />
synchronisiert – unter anderem die Wiener<br />
U-Bahn, das bislang größte Projekt in<br />
diesem Zusammenhang. Die Lösung bietet<br />
ein komplettes Alarmmanagement<br />
für alle Uhren, auch im Rangierbereich, in<br />
Wartungshallen und in Depots. Ebenso<br />
können alte Uhren ins System integriert<br />
werden, was unter anderem in denkmalgeschützten<br />
Bahnhöfen von Relevanz<br />
ist. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu<br />
klassischen Zeitdienstanlagen, bei denen<br />
die Impulsübertragung über Zweidrahtleitungen<br />
erfolgt, werden keine zusätzlichen<br />
Leitungen mehr benötigt, da sämtliche<br />
Uhren und sonstige Komponenten<br />
Teil eines LAN/WAN, also in ein IT-Netzwerk<br />
integriert, sind. In einem weiteren<br />
Großprojekt in diesem Bereich erfolgte<br />
bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG)<br />
die Komplettablösung des alten Hauptuhrenbestandes<br />
durch NTP-Hauptuhren.<br />
LAN<br />
LAN<br />
Zusammenfassung<br />
NTP<br />
NTP<br />
Analogue Slave Clocks<br />
Other IT Systems<br />
(e.g. CCTV, Access Control, PIS...)<br />
Zeitdienstanlage für ein weit verzweigtes Uhrensystem.<br />
NTP<br />
Other IT Systems<br />
(e.g. CCTV, Access Control, PIS...)<br />
Bild: Bürk Mobatime<br />
Uhrenzentralen ersetzt werden können.<br />
So wurde zum Beispiel im Kölner Hauptbahnhof<br />
eine Uhrenzentrale mit 80 Linien<br />
abgelöst. Aufgrund der geänderten Anforderungen<br />
hat diese nun 18 Uhrenlinien<br />
und besteht aus drei einzelnen, aber<br />
modular kombinierbaren Zeitservern. Der<br />
große Vorteil hier: Alle Server sowie auch<br />
die NTP-Nebenuhren können zentral über<br />
ein Netzwerkmanagementsystem administriert<br />
werden. Das ausbaufähige und<br />
aufwärtskompatible Zeitsystem ist virtuell<br />
– und trotzdem in sich geschlossen. Um<br />
das gesamte Netzwerk zu synchronisieren,<br />
werden in der Regel Zeitserver mit mehreren<br />
Netzwerkports installiert. Die Zeitserver<br />
werden klassischerweise über GPS synchronisiert.<br />
Zukünftig wird die Synchronisation<br />
über das Europäische Navigationssatelliten-<br />
und Zeitgebungssystem »Galileo«<br />
Im ÖPNV und in Bahnhöfen müssen viele<br />
Geräte und Systeme zeitsynchron aufeinander<br />
abgestimmt werden. Mehr als 25<br />
Jahre lang war beispielsweise das Master<br />
Time Center (MTC) von Bürk Mobatime eines<br />
der führenden Produkte für diese Aufgabe.<br />
Als Hauptuhr kann das MTC mehrere<br />
und verschiedene Nebenuhrlinien<br />
verwalten und eine Vielzahl von Systemen<br />
mit verschiedenen Protokollen als Zeitserver<br />
synchronisieren. Seit 1996 wurden<br />
weltweit mehr als 700 MTC-Zeitdienstanlagen<br />
installiert, davon etwa 40 Prozent<br />
im Bereich der Verkehrstechnik. Die Technik<br />
befindet sich jedoch seit geraumer Zeit<br />
im Umbruch – klassische Uhrenanlagen<br />
werden zunehmend von IT-Netzwerken<br />
mit integrierten NTP-Zeitservern abgelöst.<br />
Es muss aber nicht zwingend ein komplett<br />
neues System installiert werden: Intelligente<br />
Lösungsansätze ermöglichen einen<br />
sukzessiven und auch kostenschonenden<br />
Übergang zu zukunftsfähigen Technologien<br />
für die Zeitsynchronisation.<br />
5
82<br />
Automatisierungslösungen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Nicht nur die Mobilitätswende spricht<br />
dabei für ein Retrofit, also die Modernisierung<br />
der bestehenden Infrastruktur.<br />
Fragestellungen sind vielmehr, wie die<br />
Infrastruktur auf den neuesten Stand der<br />
Technik gebracht werden kann, eine höhere<br />
Wirtschaftlichkeit erreicht wird und<br />
neue Funktionalitäten für einen reibungslosen<br />
Betriebsablauf integriert werden<br />
können. Dabei gilt es abzuwägen, ob die<br />
Leit- und Sicherungstechnik komplett erneuert<br />
oder eben schrittweise modernisiert<br />
wird. Im Mittelpunkt steht die Verfügbarkeit<br />
der Lösung. Um Ausfälle zu<br />
vermeiden, bietet sich im Bahnbereich die<br />
schrittweise Modernisierung im laufenden<br />
Betrieb an.<br />
Industrieerprobte<br />
Technologie für die Schiene<br />
Die Programmierung und Konfiguration des Automatisierungssystems »PSS 4000« erfolgt über die<br />
dazugehörige Software »PAS 4000«.<br />
Bilder: Pilz<br />
Offenheit für die Schiene<br />
mit sicherer Automation<br />
Moderne Leit- und Sicherungssysteme sind eine Grundvoraussetzung<br />
für eine Mobilitätswende. Gefragt sind dabei aktuelle, sichere und umweltfreundliche<br />
Technologien, die herstellerübergreifend eingesetzt<br />
werden können. Industrieerprobte Automatisierungslösungen sind<br />
hierzu ein entscheidender Schlüssel. Mit ihnen können die Infrastruktur<br />
flexibel digitalisiert und Abläufe effizienter gestaltet werden.<br />
Autor:<br />
Christian Korrup<br />
Team Lead Engineering<br />
Business Unit Rail<br />
Pilz GmbH & Co. KG<br />
73760 Ostfildern<br />
www.pilz.de<br />
Bestehende Signal- und Steuerungstechnik<br />
im Bahnverkehr, insbesondere auf den<br />
Regionalstrecken, basiert größtenteils auf<br />
klassischer, proprietärer Stellwerkstechnik.<br />
Die Technologien wurden also speziell<br />
für den Einsatz im Schienenverkehr<br />
konzipiert, entwickelt und gefertigt. Dabei<br />
sind sie meist nicht herstellerübergreifend<br />
einsetzbar. Eine Herausforderung,<br />
die sich auch auf die Wirtschaftlichkeit<br />
auswirkt, stellen im Bahnbereich die normativen<br />
Anforderungen, projektspezifische<br />
Besonderheiten in den individuellen<br />
Anwendungen und fehlende Standardisierung<br />
dar. Vielfach ist in der Sicherungstechnik<br />
auch heute noch Relaistechnik<br />
mit zwangsgeführten Kontakten im<br />
Einsatz. Die Hardware ist allerdings verschleißanfällig<br />
und verkabelungsintensiv.<br />
Warum Retrofit?<br />
Für die notwendige Modernisierung der<br />
Technik im Schienennetz sind Steuerungslösungen<br />
aus der Industrie eine<br />
Alternative. Sie tragen dazu bei, die bislang<br />
vorherrschenden Kostenblöcke in<br />
der Beschaffung, im Engineering sowie in<br />
Betrieb und Service deutlich zu reduzieren.<br />
Voraussetzung für den Einsatz dieser<br />
Lösungen ist, dass sie den hohen Sicherheitsanforderungen<br />
nach den 5012X<br />
CENELEC-Normen im Schienenverkehr<br />
genügen. Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
ergänzen sich hier: Speicherprogrammierbare<br />
Steuerungen (SPS), wie sie in<br />
der Industrie zum Beispiel für den Maschinenbau<br />
eingesetzt werden, zeichnen sich<br />
dank der großen Verbreitung im industriellen<br />
Umfeld sowie des Einsatzes von<br />
standardisierten und somit bewährten<br />
Industriekomponenten durch niedrigere<br />
Beschaffungskosten aus. Software-Werkzeuge<br />
vereinfachen und reduzieren den<br />
Projektierungsaufwand, verbessern Diagnosemöglichkeiten<br />
und erleichtern Wartung<br />
und Instandhaltung.<br />
Modulare Lösung für<br />
schrittweise Modernisierung<br />
Für die schrittweise Modernisierung<br />
bahntechnischer Steuerungs- und Überwachungsinfrastruktur<br />
im Bahnbetrieb<br />
weist das sichere Automatisierungssystem<br />
»PSS 4000« von Pilz gleich mehrere<br />
Vorzüge auf: Die Maßnahmen lassen sich<br />
Schritt für Schritt und punktuell realisieren.<br />
Die gesamte elektronische Peripherie,<br />
bestehend aus Signal-, Leit- und<br />
Meldetechnik, wie auch die Verkabelung<br />
der Schaltschränke untereinander bleiben<br />
unangetastet. Das Automatisierungssystem<br />
erfüllt somit auch eine Schnittstellenfunktion<br />
zwischen verschiedenen Schaltschränken<br />
oder -räumen. Gleichzeitig<br />
verfügt das Automatisierungssystem über<br />
die bahnspezifischen Zertifizierungen<br />
und kann in Applikationen bis SIL 4 eingesetzt<br />
werden. Die modular aufgebaute<br />
Technik ist hochgradig standardisiert,<br />
maßgeschneiderte Anpassungen an besondere<br />
Aufgaben sind problemlos möglich.<br />
Gegenüber proprietären Lösungen<br />
liegt der Vorteil darin, dass die Ein- und<br />
Ausgänge der SPS individuell an die Anforderungen<br />
angepasst werden können<br />
und so ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichen.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Automatisierungslösungen 83<br />
Ein weiteres Beispiel für ein gelungenes<br />
Retrofit ist die Integration einer sicheren<br />
Fernsteuerungslösung für den automatisierten<br />
Bahnbetrieb in eine bestehende<br />
analoge Steuerungsinfrastruktur bei<br />
einem privaten deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen.<br />
Erteilt der Fahrdienstleiter<br />
im Hauptstellwerk Weichen-,<br />
Signal- oder Fahrstraßenbefehle, werden<br />
diese über digitale Eingangsmodule<br />
erfasst, an die entfernten Stellwerke<br />
übertragen und dort wieder über Relaisausgänge<br />
zur Verfügung gestellt. Das Automatisierungssystem<br />
»PSS 4000« prüft<br />
dabei jeden Befehl auf Plausibilität. Die<br />
Kommunikation der Steuerungsmodule<br />
erfolgt über das Ethernet-basierte Kommunikationssystem<br />
»SafetyNet p« sowie<br />
Fast Ethernet Switches. Lichtwellenleiter<br />
(LWL) stellen schnelle Verbindungen zwischen<br />
den Stellwerken her.<br />
Gegenüber der bisher eingesetzten Lösung<br />
wird der aktuelle Zustand von mehreren<br />
Dutzend Gleisen, Weichen und<br />
Signalen nun in den beiden »remote-<br />
Stellwerken« schneller an den Fahrdienstleiter<br />
am Stelltisch übertragen. Die integrierte<br />
softwarebasierte Diagnoselösung<br />
ermöglicht dabei die einfache Fehlersuche<br />
und -behebung. Von Vorteil war für<br />
den Verkehrsbetrieb, dass die Systeme<br />
pro Stellwerk vorab praktisch komplett<br />
aufgebaut und getestet werden konnten.<br />
Am Tag der Inbetriebnahme der<br />
neuen Lösung wurde die Verbindung zu<br />
der alten Fernsteuerung gekappt und mit<br />
der neuen Steuerung des Automatisierungssystems<br />
verbunden – ohne Unterbrechung<br />
des Bahnbetriebs.<br />
Modernisierung bedeuted<br />
Digitalisierung<br />
Modernisierungsmaßnahmen an einer Schwenkweiche im laufenden Betrieb.<br />
Neue Steuerung für<br />
verschiedene Weichentypen<br />
In der Praxis ergeben sich verschiedene<br />
Einsatzfelder für die SPS, beispielsweise an<br />
Bahnübergängen oder in Weichensteuerungen.<br />
So stand die Schweizer VT Verkehrs-<br />
und Industrietechnik AG, Expertin<br />
für Gleis- und Weichenbau, vor der Aufgabe,<br />
die zentrale Steuerung und Überwachung<br />
für acht Weichen unterschiedlichen<br />
Typs zu erneuern. Falsch gestellte Weichen<br />
bedeuten nicht nur Störungen im Betrieb,<br />
sondern können ein signifikantes Sicherheitsrisiko<br />
darstellen. Umso wichtiger war<br />
es den Betreibern der Dolderbahn und der<br />
Rigi Bahnen AG, dass die Weichensteuerung<br />
auf den neuesten Stand der Technik<br />
gebracht wird und die geltenden CENELEC-<br />
Normen erfüllt werden. Eine Herausforderung<br />
stellten dabei die drei verschiedenen<br />
Typen der insgesamt acht Weichen, darunter<br />
Schwenkweichen, dar, die bislang<br />
unterschiedlich gesteuert wurden.<br />
Die VT AG und Pilz erarbeiteten gemeinsam<br />
eine generische Lösung: Für die zentrale<br />
Steuerung und Überwachung der<br />
Weichen kommt nun das Automatisierungssystem<br />
»PSS 4000« im Schaltkasten<br />
neben den Gleisen zum Einsatz. Der Vorteil<br />
dieser Steuerungslösung liegt darin, dass<br />
sie nur einmal zertifiziert werden muss und<br />
dadurch künftig auf weitere Weichentypen<br />
übertragen werden kann. So funktioniert<br />
die Steuerung weiterhin, wenn beispielsweise<br />
eine Weiche ausgetauscht wird. Auf<br />
diese Weise sorgt das innovative Retrofit<br />
für reibungslose Abläufe im Betrieb und<br />
bietet Flexibilität für künftige Verbesserungen.<br />
Sichere Fernsteuerungslösung<br />
für reibungslose Abläufe<br />
Über diese klassischen Modernisierungsmaßnahmen<br />
hinaus gewinnen hersteller-<br />
und länderübergreifende Ansätze<br />
bei der gelungenen Digitalisierung im<br />
Bahnbereich an Bedeutung und lösen<br />
proprietäre Lösungen ab. Der europäische<br />
»Eulynx«-Standard stellt eine solche<br />
herstellerunabhängige Schnittstelle<br />
zwischen verschiedenen Komponenten<br />
der Leit- und Sicherungstechnik bereit.<br />
Pilz stellt mit dem »Eulynx«-Adapter eine<br />
Lösung vor, um bestehende Stellwerke<br />
in die Kommunikation mit sogenannten<br />
Object-Controllern einzubinden. Diese<br />
übersetzen die digitalen Steuerbefehle<br />
aus den Stellwerken in analoge Signale<br />
für die gleisseitigen Komponenten wie<br />
Weichen oder Lichtsignale. Die Basis des<br />
»Eulynx«-Adapters ist das Automatisierungssystem<br />
»PSS 4000«. Anwender erhalten<br />
mit der modular aufgebauten und<br />
individuell konfigurierbaren SPS-Steuerung<br />
eine passende Lösung für ihre spezifische<br />
Bahnanwendung. Ein Vorteil der<br />
Lösung liegt darin, dass die Umrüstung<br />
sukzessive an der Strecke vorgenommen<br />
werden kann ohne kostenintensive und<br />
lange Streckensperrungen. Investitionen<br />
in die digitale Bahninfrastruktur können<br />
damit schrittweise getätigt werden. Auf<br />
Grund seiner Offenheit und Kompatibilität<br />
stellt der »Eulynx«-Adapter einen<br />
wichtigen Baustein für die schnelle Umsetzung<br />
der länder- und herstellerübergreifenden<br />
Digitalisierung in der Leitund<br />
Sicherungstechnik dar.<br />
Fazit<br />
Um die Digitalisierung der Bahn voranzutreiben,<br />
stellen offene Technologien<br />
einen wichtigen Baustein dar. Industrieerprobte<br />
Lösungen können flexibel an<br />
die Anforderungen der digitalen Schiene<br />
angepasst werden und verfügen über die<br />
erforderlichen Bahnzulassungen. Zudem<br />
bieten speicherprogrammierbare Steuerungen<br />
wichtige Zusatzfunktionen wie<br />
eine Echtzeitdiagnose, die effizientere<br />
Betriebsabläufe sicherstellt. Der modulare<br />
Aufbau der Steuerungslösung bietet<br />
zudem ein hohes Maß an Standardisierung<br />
für die Übertragung auf weitere<br />
Projekte.<br />
Info zu Unternehmen im Beitrag<br />
VT Verkehrs- und Industrietechnik AG<br />
5432 Neuenhof/Schweiz<br />
www.vtag.ch<br />
5
84<br />
100 Jahre Furrer+Frey <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Von der Gründung bis<br />
zum Weltrekord<br />
Moderner Oberleitungsbau FL 200 auf der BLS-Strecke Bern–Schwarzenburg.<br />
Eine Familien- und<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Furrer+Frey hat sich in den letzten 100 Jahren dank unternehmerischem<br />
Mut, Fachkompetenz und Innovationsgeist von einem Zweimann-<br />
Betrieb zu einem weltweit führenden Unternehmen im Fahrleitungsbau<br />
entwickelt. Das Berner Familienunternehmen setzt deshalb auch in Zukunft<br />
auf seine bewährte Innovationskraft und seine Unabhängigkeit.<br />
Autorin:<br />
Daniela Born (Insiders AG)<br />
für<br />
Furrer+Frey AG<br />
3005 Bern/Schweiz<br />
www.furrerfrey.ch<br />
1923 gründen die Ingenieure Emil Furrer<br />
und Arnold Frey die Furrer+Frey AG mit<br />
dem Ziel, die Bahnen bei der Elektrifizierung<br />
zu unterstützen und Freileitungsarbeiten<br />
auszuführen. 100 Jahre und drei<br />
Generationen später ist das Unternehmen<br />
national und international führend, wenn<br />
es um die Entwicklung und die Konstruktion,<br />
die Planung, die Ausführung und den<br />
Unterhalt von Fahrleitungsanlagen im öffentlichen<br />
Verkehr geht. Die Entwicklung<br />
und der Bau von flexiblen Ladestationen<br />
für E-Busse sowie von Stadt- und Regionalbahnen<br />
ergänzen unterdessen die Angebotspalette.<br />
Bilder: Furrer+Frey<br />
Furrer+Frey ist nach wie vor in Familienbesitz,<br />
hat ihren Hauptsitz in Bern und Niederlassungen<br />
an vier weiteren Standorten<br />
in der Schweiz. Weltweit arbeiten mehr<br />
als 340 Mitarbeitende an innovativen und<br />
individuellen Lösungen für Kunden und<br />
Partner in über 30 Ländern. Und dies für<br />
die unterschiedlichsten Mobilitätsvarianten:<br />
für Nah- und Fernverkehrsbahnen,<br />
Bergbahnen, Stadt- und Vorortbahnen,<br />
Metros und fahrleitungsunabhängige<br />
Anwendungen. Unternehmerischer Mut,<br />
Fachkompetenz und Innovationsgeist<br />
sind das Fundament dieser einzigartigen<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
Rico Furrer (rechts) übernimmt<br />
im Jahr 2017 die Unternehmensleitung<br />
von seinem Vater Beat Furrer.<br />
Furrer+Frey ist nach der Gründung<br />
im Jahr 1923 zunächst im Bereich der<br />
elektrischen Versorgungsleitungen für<br />
große Kraftwerke tätig. Ab 1937 spezialisiert<br />
man sich dank bedeutenden<br />
Aufträgen der SBB, der BLS sowie der<br />
Furkabahn auf den Fahrleitungsbau.<br />
Als der junge Hans Jörg Furrer nach<br />
dem Tod seines Vaters im Jahr 1946<br />
dessen Nachfolge antritt, ist die Lage<br />
schwierig. Dank unermüdlichem Einsatz<br />
sowie der Unterstützung und dem<br />
Vertrauen von Familie, Mitarbeitenden<br />
und Kunden gelingt die Wende. Als es<br />
1954 zur Trennung der Familien Furrer<br />
und Frey kommt, wird der Firmenname<br />
beibehalten, da er bereits etabliert ist.<br />
Mit Beat Furrer tritt 1975 die dritte Generation<br />
ins Unternehmen ein, und<br />
übernimmt zehn Jahre später die Geschäftsführung.<br />
In dieser Zeit schreibt<br />
Furrer+Frey mit dem selbst entwickelten<br />
Deckenstromschienensystem (DSS) Geschichte<br />
und schafft später mit ihrer erstmaligen<br />
Befahrung mit 302 km/h sogar<br />
einen Weltrekord. Erfolgreiche Projekte<br />
in der Schweiz legen den Grundstein für<br />
den internationalen Erfolg: Anfang der<br />
1990er-Jahre bezieht die Korea National<br />
Railway Stromschienenmaterial, und nur<br />
wenig später kann mit der Lieferung beweglicher<br />
Stromschienenvorrichtungen<br />
in die USA ein weiterer Exporterfolg gefeiert<br />
werden. Die ersten Lieferungen<br />
von Deckenstromschienen nach China<br />
und Taiwan folgen rund zehn Jahre später.<br />
In der Schweiz werden die selbst entwickelten<br />
Fahrleitungssysteme »FL 200«<br />
und »FL 200T« mit Rohrschwenkauslegern<br />
ab 2003 bei den Privatbahnen zum<br />
Standard. Auf Basis dieser und weiterer<br />
Erfolge werden ab 2006 Tochtergesellschaften<br />
in Rom, London, Guangzhou<br />
auf dem chinesischen Festland sowie in<br />
Berlin und Neu-Delhi gegründet.<br />
Zahlen und Fakten<br />
• Hauptsitz in Bern<br />
• Standorte in Thun-Gwatt, Montreux, Zürich und Bellinzona<br />
• 5 Tochtergesellschaften in Italien, England, China, Deutschland<br />
und Indien<br />
• Tätig in mehr als 30 Ländern<br />
• Über 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 17 Nationen<br />
• Weltweit über 6000 km Deckenstromschienen verlegt
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
85<br />
Fahrleitungsmontage im Jahr 1924 bei der SBB in Pratteln.<br />
GESCHICHTE 1924 BIS HEUTE<br />
• 1924: Entwicklung und Montage des<br />
Auslegers 1 und der windschiefen<br />
Fahrleitung für die Visp-Zermatt-Bahn<br />
zusammen mit einer damaligen Partnerfirma.<br />
• 1957: Fabrikation von Fahrleitungsmaterial.<br />
Das Freileitungsgeschäft wird<br />
aufgegeben.<br />
• 1979: Beginn der Detailplanung für<br />
den Ausbau der BLS-Bergstrecke auf<br />
Doppelspur.<br />
Entwicklung des auf diese Doppelspur<br />
zugeschnittenen Fahrleitungssystems<br />
für große Leiterquerschnitte.<br />
• 1984: Entwicklung des Deckenstromschienensystems<br />
(DSS) und Bau der<br />
Pilotanlage in Zürich-Opfikon.<br />
• 1988: Entwicklung der computergestützten<br />
Fahrleitungszustandserfassung<br />
»auscultation«.<br />
• 1999: Planung der gesamten Fahrleitungsanlage<br />
für den neuen BLS-Bahnhof<br />
in Spiez und Konstruktion der<br />
ersten Tragjoche mit mehr als 50 m<br />
Spannweite.<br />
• 2003: Die Fahrleitungssysteme<br />
»FL 200« und »FL 200T« werden zum<br />
Standard diverser Schweizer Privatbahnen.<br />
• 2004: Erhalt der Zulassung für das<br />
Stadtbahn-Fahrleitungssystem »FL 100«.<br />
Weiterentwicklung des Planungstools<br />
ELFF von Furrer+Frey.<br />
• 2005: Das Deckenstromschienensystem<br />
(DSS) wird für 220 km/h zertifiziert.<br />
• 2007: Erste LED-Bügelsenksignale<br />
werden an der Messe InnoTrans der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
• 2008: Statik, Planung, Lieferung und<br />
Montage von zwei 56 m langen Tragjochen<br />
in Mannheim (DE).<br />
• 2010: Entwicklung und Bau einer<br />
mechanischen Ausrüstung von<br />
Schnellladestationen für Hybrid- und<br />
Elektrobusse in Zusammenarbeit mit<br />
der schwedischen Firma Opbrid.<br />
• 2011: Entwicklung des neuen Fahrleitungssystems<br />
Series 1 für Network<br />
Rail (GB).<br />
• 2012: Erteilung der Zustimmung zur<br />
Befahrung der Deckenstromschiene<br />
(DSS) mit 250 km/h in Einfach- und<br />
230 km/h in Doppeltraktion durch das<br />
österreichische Bundesministerium<br />
für Klimaschutz, Umwelt, Energie,<br />
Mobilität, Innovation und Technologie<br />
(BMVIT).<br />
• 2014: Ein Weltrekord: erstmalige<br />
Befahrung der Deckenstromschiene<br />
(DSS) mit 302 km/h.<br />
• 2016: Übernahme des schwedischen<br />
Unternehmens Opbrid und Start der<br />
Entwicklung der All-in-One-Ladestation<br />
gemäß OppCharge-Industriestandard.<br />
Die windschiefe Fahrleitung ist eine Innovation<br />
aus den Anfängen der Unternehmung.<br />
• 2018: Montage der ersten Aluminium-Ausleger<br />
»FL 200 light« durch<br />
Furrer+Frey auf der »Tyne and Wear<br />
Metro« – dem städtischen Bahnsystem<br />
im Großraum Newcastle (GB).<br />
• 2020: Das Deckenstromschienensystem<br />
(DSS) für 250 km/h ist in den beiden<br />
einspurigen Röhren des Ceneri-Basistunnels<br />
eingebaut.<br />
• 2021: Erfolgreicher Test der Batteriezug-Schnellladestation<br />
VOLTAP unter<br />
Realbedingungen mit einem Batteriezug<br />
am Bahnhof Ammerbuch-Pfäffingen<br />
(Baden-Württemberg, DE).<br />
• 2022: Das Team E-Mobility gewinnt<br />
unter dem Generalunternehmer EvoBus<br />
Schweiz die Ausschreibung der Regionalen<br />
Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen<br />
(RVBW).<br />
Erhalt des Zuschlags für die Lieferung<br />
von 10 Depotladestationen ZFP mit je<br />
120 kW Leistung inklusive Planung und<br />
Bau der gesamten Ladeinfrastruktur.<br />
Furrer+Frey und die Stadtwerke<br />
Tübingen gewinnen mit VOLTAP<br />
die europaweite Ausschreibung der<br />
Niederbarnimer Eisenbahn-AG für Zugladestationen<br />
an vier Bahnhöfen.<br />
Die Tochtergesellschaft in Indien<br />
gewinnt zusammen mit dem Bauunternehmen<br />
Larsen & Toubro einen herausfordernden<br />
Auftrag für die Planung<br />
und Lieferung des Deckenstromschienensystems.<br />
5
86<br />
100 Jahre Furrer+Frey <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Ladestation »ZFP« für E-Busse im Depot der<br />
RVBW in Baden-Wettingen.<br />
Demontage eines Jochs am Gare de Fribourg.<br />
Im Heimatland stehen Projekte wie der<br />
Zimmerberg-Basistunnel, der Ceneri-Basistunnel,<br />
die Tunnel auf dem 4-m-Korridor,<br />
das Tram Bern West, die Limmattalbahn<br />
sowie Großprojekte der TPF und der RBS<br />
an. Entsprechend kommen Niederlassungen<br />
in Montreux, Zürich und Bellinzona<br />
hinzu.<br />
Vierte Generation<br />
und E-Mobilität<br />
2017 übernimmt Bauingenieur Rico Furrer<br />
die Unternehmensleitung von seinem<br />
Vater. Furrer+Frey bleibt dadurch unabhängig<br />
und in Familienbesitz. Das Dienstleistungsangebot<br />
als Totalunternehmerin<br />
zeichnet die Firma weiterhin aus.<br />
Und auch der Erfolg hält an: In Lima, Peru,<br />
auf Mauritius sowie in Deutschland werden<br />
erfolgreich Projekte realisiert, und in<br />
England erhält man den Zuschlag für das<br />
dritte Großprojekt. Mit der Entwicklung<br />
und dem Bau von Ladestationen für E-<br />
Busse und Batteriezüge wird zudem eine<br />
Antwort auf die immer größer werdende<br />
Nachfrage von fahrleitungsunabhängiger<br />
Elektromobilität gefunden. Es warteten<br />
aber mit der Corona-Pandemie und<br />
dem Ukraine-Angriffskrieg auch neue Herausforderungen.<br />
Die Auftragslage bleibt<br />
trotzdem vielversprechend und wird<br />
2022 mit der Gründung einer Tochtergesellschaft<br />
in Neu-Delhi unterstrichen.<br />
Unabhängigkeit und Innovation<br />
Bis heute hat Furrer+Frey zahlreiche<br />
international beachtete technische Innovationen<br />
auf den Markt gebracht und<br />
weltweit nebst konventionellen Fahrleitungen<br />
über 6000 Kilometer Deckenstromschienen<br />
verlegt.<br />
Wie geht es aber mit der Antriebstechnologie<br />
des Rollmaterials weiter? Das<br />
bleibt die zentrale Frage. Gemeinsam mit<br />
Partnern und Kunden will Furrer+Frey<br />
die Mobilitätsmodelle von morgen mit<br />
dem aufgebauten Know-how aktiv mitentwickeln<br />
und mitgestalten. Dabei ist<br />
die Unabhängigkeit des Unternehmens<br />
erklärtes Ziel und ein entscheidender<br />
Wettbewerbsvorteil. Denn sie erlaubt es,<br />
Anlagen mit jeder Art von Fahrleitungen<br />
zu planen und auszurüsten. Wichtigster<br />
Erfolgsfaktor bleiben jedoch die Mitarbeitenden<br />
sowie deren Aus- und Weiterbildung.<br />
Es gilt, sich deshalb auch als<br />
Arbeitgeberin weiterzuentwickeln und<br />
ein vertrauensvolles sowie zeitgemäßes<br />
Arbeitsumfeld sicherzustellen. So können<br />
auch künftig eigene, individuelle,<br />
innovative und nachhaltige Lösungen<br />
entwickelt und Antworten auf die Herausforderungen<br />
von morgen gefunden<br />
werden.<br />
Zweiwegefahrzeug »SRF17« mit Arbeitskorb und Kran.<br />
Großfahrzeug »MTW 100«, Normalspur.
Bahnhofseinrichtungen<br />
87<br />
Park-and-Ride-Station mit fahrradgerechter Lade- und Abstellinfrastruktur am Bahnhof Büchen (Bilder: Ziegler).<br />
Moderne Fahrradabstellinfrastruktur<br />
am Bahnhof Büchen<br />
Um den Bahnknoten Büchen in Schleswig-Holstein für Pendler noch attraktiver zu machen und damit die<br />
intermodale Mobilität zu fördern, wurde das dortige Bahnhofsumfeld in den letzten Jahren um zusätzliche<br />
Park-and-Ride-Möglichkeiten erweitert. Durch entsprechende Lade- und Abstellinfrastruktur-Lösungen der<br />
Firma Ziegler Metallbearbeitung GmbH konnte das Service- und Platzangebot für Fahrradpendler am Bahnhof<br />
Büchen deutlich verbessert werden.<br />
Autorin:<br />
Christine Clausen<br />
Marketing<br />
Ziegler Metallbearbeitung GmbH<br />
71287 Weissach-Flacht<br />
www.ziegler-metall.de<br />
Der Bahnhof der kleinen Gemeinde Büchen<br />
in Schleswig-Holstein, nur wenige<br />
Kilometer von Mecklenburg entfernt, ist<br />
aufgrund seiner Lage nicht nur historisch<br />
ein interessanter Ort. Zwar besteht die<br />
eher unscheinbare Haltestelle nur aus<br />
fünf Bahnsteigen und vier Gleisen, doch<br />
kreuzen sich hier die Bahnstrecken Berlin–Hamburg<br />
und Lübeck–Lüneburg, was<br />
den Bahnhof Büchen zu einem regionalen<br />
Bahnknotenpunkt macht, an dem täglich<br />
durchschnittlich 4700 Menschen ein-, ausoder<br />
umsteigen und sogar einmal am Tag<br />
ein ICE hält. Langfristig soll der Takt hier<br />
deutlich erhöht werden und Büchen alle<br />
zwei Stunden von Hochgeschwindigkeitszügen<br />
auf der Strecke Hamburg–Büchen–<br />
Berlin–Leipzig–München angefahren werden.<br />
Für die Pendler des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
und im Sinne eines Ausbaus<br />
zur »Mobilitätsdrehscheibe Büchen«<br />
wurden daher verschiedene Modernisierungsmaßnahmen<br />
im Bahnhofsumfeld<br />
umgesetzt, insbesondere die Errichtung<br />
von zwei großen Park-and-ride-Anlagen,<br />
jeweils für Pkw und Fahrräder. Großzügig<br />
dimensionierte und gut erreichbare Parkplätze<br />
in unmittelbarer Nähe erhöhen die<br />
Attraktivität des Angebots für Pendler zusätzlich.<br />
Mit Fahrradabstell- und E-Mobilitäts-Lösungen<br />
von Ziegler konnte in drei Bauabschnitten<br />
ein deutlich verbessertes<br />
Platzangebot für Fahrräder und Pedelecs<br />
inklusive Akku-Lademöglichkeiten geschaffen<br />
werden.<br />
Der Gesamtlieferumfang umfasste acht<br />
»SECURE«-Schließfachschränke. Neben<br />
den vier freistehenden Anlagen wurden<br />
noch vier Sonderanlagen in eine bauseitige<br />
Wand-/ Überdachungskonstruktion<br />
aus Stahl und Holz integriert. Damit stehen<br />
den Fahrradpendlern am Bahnhof<br />
Büchen nun insgesamt 83 Mietschließfächer<br />
zur Unterbringung von persönlichen<br />
Gegenständen oder Fahrradutensilien mit<br />
jeweils einem sicheren Ladeplatz für Pedelec-<br />
bzw. E-Bike-Akkus zur Verfügung.<br />
Alle Schließfächer sind mit persönlicher<br />
RFID-Zugangsautorisierung ausgestattet<br />
und werden zentral über die Steuerungssoftware<br />
»Station-Control« verwaltet. Die<br />
gleiche elektronische Zugangssteuerung<br />
bzw. -autorisierung wurde auch an drei<br />
Drehflügeltüren der überdachten Fahrradabstellräume<br />
eingerichtet. In den mit<br />
Trespa verkleideten Wänden befindet sich<br />
neben den integrierten Schließfächern ein<br />
bauseitiger TV-Monitor mit aktueller Fahrplananzeige.<br />
Im letzten Bauabschnitt lieferte und<br />
montierte Ziegler 33 Doppelstockparker<br />
»FLEXHUB«. Dadurch wurden zusätzlich<br />
66 neue Fahrradabstellplätze geschaffen<br />
und die Gemeinde Büchen ist ihrem Ziel,<br />
den Bahnhof zu einem modernen Mobilitätsknotenpunkt<br />
auszubauen, ein großes<br />
Stück nähergekommen.<br />
5<br />
In den Schließfächern mit integrierten Schutzkontaktsteckdosen können eigene Ladegeräte nicht nur benutzerfreundlich und problemlos geladen, sondern<br />
auch der Fahrradhelm sowie leichtes Gepäck deponiert werden.
88 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Produkt-Infos<br />
Infrastruktur und Fahrtechnik<br />
Die Lok fräst sich durch die Wildnis in Schweden (Bild: Zaugg / Dennis Jack, Järnvägs Akademin)<br />
Die Maschine wird von Spezialisten auf den Gleisen in Betrieb genommen (Bild: Zaugg / Dennis Jack,<br />
Järnvägs Akademin).<br />
Schneeräumung auf<br />
schwedischen Gleisen<br />
Zaugg AG Eggiwil<br />
3537 Eggiwil/Schweiz<br />
Bereits seit Herbst 2016 hält die Bahn-<br />
Schneefrässchleuder Zaugg »ZRR10000M«<br />
die Erzstrecke zwischen Abisko und der<br />
norwegischen Grenze während der Wintermonate<br />
für Züge offen. Da der Kunde<br />
einen rein hydrostatischen Antrieb<br />
wünschte, der eine optimale Leistungsverteilung<br />
zwischen Fahr- und Fräsantrieb<br />
ermöglicht, kam als Unterlieferant die auf<br />
Gleisbaumaschinen spezialisierte Firma<br />
Matisa Matériel Industriel SA (MATISA) in<br />
Crissier bei Lausanne zum Zug. Die MATISA<br />
kümmert sich ausserdem um das Fahren<br />
und die Verkehrszulassung des Fahrzeugs<br />
in Schweden.<br />
Die vierachsige, selbstfahrende Schneefrässchleuder<br />
»ZRR10000M« (ZRR steht<br />
für Zaugg Rolba Railway, M für MATISA)<br />
wird von zwei Caterpillar-Dieselmotoren<br />
C18. Stage V, mit je 470 kW Leistung angetrieben,<br />
die auf drei der vier Radsätze<br />
wirken. Zum Wechseln der Arbeitsrichtung<br />
lässt sich innerhalb von zwei Minuten der<br />
Oberwagen auf dem Drehkranz um 180°<br />
schwenken. Die beiden Frässchleuderwerke<br />
lassen sich sowohl in der Höhe wie<br />
auch horizontal verschieben. Auch die Auswurfkamine<br />
können bezüglich Richtung<br />
und Wurfweite einzeln verstellt werden.<br />
Für Überführungsfahrten werden die Frässchleuderwerke<br />
ganz zusammengefahren<br />
und knapp über der Schienenoberkante<br />
positioniert, so dass sie das schwedische<br />
Lichtraumprofil einhalten. Diverse Stellungen<br />
der Fräswerke lassen sich über programmierbare<br />
Drucktasten direkt aufrufen.<br />
Im Vergleich zu fest installierten Frässchleuderwerken<br />
mit ausfahrbaren Leitblechen,<br />
lässt sich mit verstellbaren Frässchleuderwerken<br />
die Strecke schneller und mit weniger<br />
Antriebskraft räumen.<br />
Am hinteren Teil des Oberwagens ist ein hydraulisch<br />
verstellbarer Spurpflug montiert.<br />
Dieser lässt sich aus dem Führerstand in der<br />
Höhe verstellen, in der Räumrichtung nach<br />
links und rechts schwenken oder keilförmig<br />
nach vorne ausrichten. Zum Gewichtsausgleich<br />
befinden sich die beiden Motoren<br />
zuhinterst im Oberwagen und der Dieseltank<br />
in der Fahrzeugmitte. Ein zusätzlicher<br />
Hilfsdieselmotor, oder wahlweise eine stationäre<br />
Energieversorgung, lassen den Betrieb<br />
der Nebenaggregate sowie das Abtauen<br />
und Aufheizen der Schneefräse zu.<br />
Die Führerkabine mit den Elektronikschränken<br />
ist gefedert und gedämpft auf dem<br />
Oberwagen gelagert, wodurch es in der<br />
Kabine auch während des Fräsens erstaunlich<br />
ruhig bleibt. Zwei übersichtliche, identisch<br />
ausgerüstete Arbeitsplätze bieten<br />
eine gute Sicht nach vorne. In der Regel ist<br />
der eine Bediener für das Fahren, der andere<br />
für das Fräsen zuständig, wobei die Rollen<br />
jederzeit gewechselt werden können.<br />
Die Bahn-Schneefrässchleuder auf der Erzbahn<br />
hat sich nach der Inbetriebnahme bewährt,<br />
so dass das schwedische Verkehrsamt<br />
eine zweite Maschine bestellt hat. Im<br />
Januar 2019 bekam Zaugg den Auftrag,<br />
eine weitere, selbstfahrende Schneefrässchleuder<br />
für Trafikveket in Schweden<br />
zu bauen. Die Maschine kam im Oktober<br />
2020 in Mittelschweden an und wird in<br />
Duved, westlich von Åre, auf der Mittbanan<br />
stationiert. Diese Maschine wurde mit neuer<br />
Software, neuen Sicherheitssystemen<br />
und vor allem mit ETCS-Ausrüstung (European<br />
Train Control System) ausgerüstet,<br />
damit sie mit dem Signalisierungssystem<br />
ERTMS (European Rail Traffic Management<br />
System) verwendet werden kann. Eine weitere<br />
Optimierung ist, dass die Schneefräsen<br />
zum Schneiden von überhängendem<br />
Schnee heruntergeklappt werden können.<br />
Auch die zweite Bahn-Schneefrässchleuder<br />
überzeugte vollumfänglich, worauf das<br />
schwedische Verkehrsamt im Juni 2020<br />
eine dritte Maschine bestellt hat.<br />
(www.zaugg.swiss)<br />
Stationäre Schienenschmierung<br />
und Schienenkopfbenetzung<br />
moklansa GmbH<br />
59439 Holzwickede<br />
Elektronische Schienenschmier- und Schienenkopfbenetzungssysteme<br />
von moklansa<br />
haben sich als nachhaltige Lösung für<br />
vielfältige Herausforderungen im Bereich<br />
der Gleisinfrastruktur etabliert. Wurden<br />
die Schienenschmiersysteme »E3S« in den<br />
1990er-Jahren zunächst vorrangig zur<br />
Reduzierung des Verschleißes an Schiene<br />
und Rollmaterial eingesetzt, so gewannen<br />
die neuentwickelten Schienenkopfbenetzungssysteme<br />
»SKBS« in der Folge, immer<br />
mehr an Relevanz und technischer Bedeutung.<br />
Klassische Schienenschmiersysteme<br />
behandeln ausschließlich den tribologisch<br />
relevanten Bereich der Druckpunkte zwischen<br />
Spurkranz und Fahrflanke. Schienenkopfbenetzungssysteme<br />
hingegen<br />
versorgen zusätzlich den sensiblen Bereich<br />
der Lauffläche auf dem Schienenkopf mit<br />
einem speziell abgestimmten Benetzungs-
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />
89<br />
Die elektronische Schienenkopfbenetzung »SKBS« bringt fein dosiertes Schmiermittel durch spezielle<br />
Kanäle auf die Fahrfläche und benetzt die Schiene genau dort, wo die Reibung und damit das hochfrequente<br />
Quietschen entsteht (Bild: Moklansa).<br />
mittel. Die resultierende Optimierung der<br />
unterschiedlichen Schlupfformen (Längs-,<br />
Quer- und Bohrschlupf), erlaubt neben der<br />
vollständigen Eliminierung von Quietschgeräuschen<br />
beispielsweise auch eine Minimierung<br />
der Riffelbildung.<br />
Die Folgen des Schienenverschleißes zeigen<br />
sich als wesentlicher Kostentreiber im<br />
Bereich der Gleisinstandhaltung. Aus Langzeitstudien<br />
und Messergebnissen lässt sich<br />
ableiten, dass durch den Einsatz stationärer<br />
Schienenschmiersysteme die Liegezeit<br />
von Schienen bzw. die Intervalle für Aufschweißarbeiten<br />
um den Faktor drei bis<br />
fünf vergrößert werden. Ebenfalls quantifizieren<br />
lässt sich die Beeinflussung der<br />
akustischen Emissionen. Kurvenquietschen<br />
tritt als schmalbandiges Schallereignis, im<br />
Frequenzbereich oberhalb von einem kHz,<br />
auf. Die lokale Schalldrucküberhöhung<br />
kann dabei Werte von 30 dB(A) annehmen.<br />
Vergleichsmessungen verdeutlichen, dass<br />
die stationäre Schienenkopfbenetzung<br />
dieses Schallpeak vollständig dämpft, was<br />
einer Beseitigung der Quietschgeräusche<br />
gleichkommt.<br />
Die Funktionsweise der Systeme beruht auf<br />
einer ereignisbasierten Prozessauslösung,<br />
der Verarbeitung von Minimalmengen<br />
unmittelbar im Rad/Schiene-Kontakt und<br />
einer flexiblen Steuerungsarchitektur. Die<br />
Dimensionierung und Auslegung der Systeme<br />
erfolgt stets projektspezifisch unter<br />
Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse<br />
und Randbedingungen. Die Möglichkeiten<br />
erstrecken sich von Einzelsystemen,<br />
zur Versorgung eines neuralgischen Streckenabschnittes,<br />
bis hin zu komplexen<br />
Bus-Anlagen, die unabhängig voneinander<br />
mehrere Gleise oder unterschiedliche<br />
Kontaktstellen bedienen. Anwendung<br />
finden diese Lösungen sowohl im offenen<br />
Vignolgleis, als auch in eingedeckten Verkehrsflächen.<br />
Die Applikationen erstrecken<br />
sich vom Personennahverkehr, über unterschiedliche<br />
Industriebereiche, bis hin zu<br />
den Vollbahnen.<br />
Im Zuge der Digitalisierung wurden die<br />
Systeme um eine leistungsstarke und flexibel<br />
skalierbare Fernüberwachung ergänzt.<br />
Analoge und digitale Anlagenparameter<br />
können als Live-Status webbasiert eingesehen,<br />
überwacht und verwaltet werden.<br />
Kritische Füllstände oder Wartungsbedarfe<br />
werden dem Betreiber automatisch mitgeteilt,<br />
was den Wartungs- und Instandhaltungsaufwand<br />
signifikant minimiert.<br />
(www.moklansa.de)<br />
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90 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Der »CatenaryCrafter 15.4 E³« (Typ 1) mit dreiteiliger Hubarbeitsbühne und<br />
Kran ist optimiert für Montagearbeiten (Bild: Plasser & Theurer).<br />
Größter Einzelauftrag für Plasser & Theurer – 56 Fahrzeuge für die<br />
ÖBB. Die Typenvielfalt der Flotte wird von 12 auf 3 reduziert (Bild: Plasser<br />
& Theurer).<br />
Neue grüne Instandhaltungsflotte<br />
für die ÖBB<br />
Plasser & Theurer<br />
1010 Wien/Österreich<br />
Um den reibungslosen Betrieb auf neuen<br />
Strecken gewährleisten zu können, erneuert<br />
die ÖBB Infrastruktur den gesamten<br />
Instandhaltungsfuhrpark. Neben der<br />
Sicherstellung der Instandhaltung auf<br />
den Neubaustrecken und umfangreichen<br />
Tunnelabschnitten stehen eine Erweiterung<br />
der Funktionalitäten sowie eine<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit und<br />
Nachhaltigkeit im Vordergrund. Plasser &<br />
Theurer konnte die EU-weite Ausschreibung<br />
für sich entscheiden und liefert 56<br />
Fahrzeuge, mit der Option für die ÖBB Infrastruktur,<br />
46 weitere abzurufen. Es handelt<br />
sich um den größten Einzelauftrag in<br />
der knapp 70-jährigen Firmengeschichte<br />
von Plasser & Theurer und läutet zudem<br />
eine neue Ära bei schienengebundenen<br />
Instandhaltungsfahrzeugen ein.<br />
Dank ModularCustomizing werden in<br />
diesem Projekt wichtige Prozesse bereits<br />
in der Produktion, aber auch in der Zulassung<br />
und Instandhaltung vereinfacht und<br />
standardisiert. Für die ÖBB Infrastruktur<br />
bringt dies neben maximaler Flexibilität<br />
www.bodan.at<br />
und Anpassungsfähigkeit an die eigenen<br />
Bedürfnisse viele weitere Vorteile.<br />
Beispielsweise wird ein einheitliches Trägerfahrzeug<br />
mit individuellen Aufbauten<br />
(Modulen) bestückt, dies reduziert die<br />
Ersatzteil- und Instandhaltungskosten im<br />
Betrieb deutlich.<br />
Von Plasser & Theurer werden drei Fahrzeugtypen<br />
geliefert. So wird die Hochleistungs-Instandhaltungsflotte<br />
der ÖBB<br />
Infrastruktur von bisher zwölf auf drei<br />
Fahrzeugtypen reduziert, die nun auch<br />
auf einem einheitlichen Bedienkonzept<br />
basieren. Das erleichtert die Instandhaltung<br />
und verringert auch die Ausbildungs-<br />
und Personalkosten.<br />
Das neue Antriebskonzept ermöglicht<br />
vollelektrisches Fahren im Oberleitungsbetrieb<br />
mit bis zu 120 km/h, doch gerade<br />
bei Störungen oder Neubauten steht die<br />
Stromversorgung von oben nicht immer<br />
zur Verfügung. Deshalb sind die Fahrzeuge<br />
mit leistungsstarken Batterien ausgestattet,<br />
um Instandhaltung im gesamten<br />
Netz zu gewährleisten. Als Blackout-Vorsorge<br />
und für Notfälle kann auf ein dieselelektrisches<br />
Powerpack zurückgegriffen<br />
werden, auch dieses kann mit E-Fuel<br />
CO2-neutral betrieben werden. Zwischen<br />
Betrieb mit Oberleitung, Batterie und<br />
dieselelektrischem Powerpack kann<br />
unterbrechungsfrei gewechselt werden,<br />
was höchste Flexibilität sichert.<br />
Bereits 2017 präsentierte Plasser & Theurer<br />
das erste Fahrzeug für Oberleitungsbau<br />
und -instandhaltung mit Batterie im<br />
Rahmen der Internationalen Ausstellung<br />
Fahrwegtechnik in Münster. Seither wurden<br />
zahlreiche Erfahrungen gesammelt<br />
und die Technik optimiert. So ist es möglich,<br />
dass die Batterie für den Baustellenbetrieb<br />
die Energie für eine ganze<br />
Arbeitsschicht bereitstellt. Geladen wird<br />
sie über die Oberleitung (Pantograf), das<br />
dieselelektrische Powerpack oder durch<br />
Rekuperation während der Fahrt.<br />
Der emissions- und lärmarme Betrieb verbessert<br />
die Arbeitsbedingungen am und<br />
um das Fahrzeug deutlich und schützt<br />
auch die Umwelt: ein großer Vorteil für<br />
die Anrainer. Das »E³«-Antriebskonzept<br />
von Plasser & Theurer verringert den Dieselverbrauch<br />
und CO2-Ausstoß enorm.<br />
Die neue Fahrzeugflotte wird neben regulärer<br />
Montage- und Instandhaltungsarbeiten<br />
an den Oberleitungen vor allem<br />
im Störungsfall eingesetzt. Technische<br />
Gebrechen, Sturm und Unwetter sind für<br />
Infrastrukturbetreiber eine große Herausforderung.<br />
Hier kommt es auf schnelle<br />
und effiziente Störungsbehebung an.<br />
Die konsequente Weiterentwicklung beschränkt<br />
sich nicht nur auf den Antrieb<br />
und das modulare Aufbausystem. Für<br />
mehr Komfort sowie Stabilität während<br />
der Arbeit werden Drehgestelle mit Sekundärfederung<br />
verbaut. Darüber hinaus<br />
werden bewährte Kräne und Hubarbeitsbühnen<br />
mit hoher Reichweite und entsprechend<br />
starker Hubkraft aufgebaut.<br />
So werden Montage sowie Instandhaltung<br />
erleichtert und zusätzlich optimiert.<br />
Mit der neuen grünen Flotte setzen die<br />
ÖBB Infrastruktur und Plasser & Theurer<br />
ein starkes Zeichen für die Zukunft: einen<br />
emissionsfreien, effizienten und leistungsfähigen<br />
Betrieb der Schieneninfrastruktur.<br />
(www.plassertheurer.com)
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />
91<br />
Ein Unimog »U430« Rangierfahrzeug hier im Streckeneinsatz mit Mähtechnik von Mulag (Bild: Zagro).<br />
Vollsortimenter für Zweiwegefahrzeuge<br />
und Rangiertechnik<br />
Zagro Bahn- und<br />
Baumaschinen GmbH<br />
74906 Bad Rappenau-Grombach<br />
Die Unternehmensgruppe der drei Firmen<br />
Zagro Bahn- und Baumaschinen<br />
GmbH, Zweiweg International GmbH<br />
& Co. KG und Gmeinder Lokomotiven<br />
GmbH entwickelt, konstruiert und produziert<br />
in enger Abstimmung innovative<br />
Zweiwege- und Rangiertechnik. Mit<br />
gebündelter Kompetenz liefert sie Qualität<br />
Made in Germany für den Einsatz<br />
auf Straßen und Schienen weltweit. Dies<br />
macht die Gruppe zum Vollsortimenter<br />
im Bereich Zweiwegefahrzeuge und Rangiertechnik.<br />
Die Produktpalette umfasst unter anderem<br />
Rangierlokomotiven, Arbeitsfahrzeuge<br />
für die Gleisinstandhaltung und<br />
Oberleitungsmontage, Rangierfahrzeuge<br />
mit Diesel-, Hybrid- oder Batterieantrieb,<br />
sowie Hubarbeitsbühnen.<br />
Seit über 50 Jahren steht der Name Zagro<br />
für zuverlässige Rangier- und Zweiwegetechnik.<br />
Die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit<br />
der Zweiwegefahrzeuge beruhen<br />
auf dem wechselweisen Einsatz auf Straße<br />
und Schiene. Ob Kleinrangierer oder<br />
schweres Rangierfahrzeug – für Anhängelasten<br />
bis 2800 t wird für jede Rangieraufgabe<br />
die optimale Lösung angeboten.<br />
Mit Zweiweg wird jedes Fahrzeug schienentauglich,<br />
egal ob Pickup, Transporter,<br />
Unimog, Baumaschinen oder Lkw. Seit<br />
über 50 Jahren bietet das Unternehmen<br />
Systemlösungen für die Straße und Schiene<br />
überall dort, wo Mobilität, Flexibilität,<br />
niedrige Betriebskosten und geringer<br />
Personalaufwand verlangt werden.<br />
Der Name Gmeinder steht für effiziente<br />
Rangierlokomotiven. Bewährte und<br />
robuste Konstruktionen, hochwertige<br />
Komponenten und solide Verarbeitung<br />
gepaart mit moderner Steuerungstechnik<br />
bieten Gewähr für Zuverlässigkeit<br />
und lange Lebensdauer. Die Flexibilität in<br />
Konstruktion und Fertigung ermöglicht<br />
es auch Schmalspurlokomotiven oder<br />
Sonderfahrzeuge für U- und S-Bahnen in<br />
Einzelproduktion herzustellen. Die Zagro<br />
Group bietet somit vom Kleinrangierer<br />
bis zur Lokomotive für jede Rangieraufgabe<br />
die optimale Lösung. Auch Arbeitsfahrzeuge<br />
für verschiedene Arbeiten an<br />
der Schieneninfrastruktur werden nach<br />
Kundenwunsch konzipiert. Die Vielfalt<br />
der Produkte stellt sicher, dass jeder Kunde<br />
die optimale Systemlösung bekommt.<br />
(www.zagro-group)<br />
MIT ERFAHRUNG<br />
UND INNOVATION<br />
IN DIE ZUKUNFT.<br />
© Furrer+Frey / BLS<br />
Seit 1923 bringen wir Bewegung in den öffentlichen Verkehr: mit Fahrleitungsanlagen,<br />
die wir entwickeln, planen, bauen und unterhalten. Heute auch mit<br />
Ladestationen für EBusse und Batteriezüge. Den nationalen und internationalen<br />
Erfolg verdanken wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Partnern.<br />
Die Zukunft gestalten wir gemeinsam – im Vertrauen auf Bewährtes und auf<br />
unsere Innovationskraft.<br />
furrerfrey.ch
92 <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Die Zweischalengreifer »GMZ 22« sind prädestiniert für den Gleisbaueinsatz<br />
(Bild: Liebherr).<br />
Liebherr präsentierte auf der InnoTrans mit dem »A 924 Rail Litronic« einen Vertreter<br />
der neuen Generation seiner erfolgreichen Zweiwegebagger (Bild: Liebherr).<br />
Zweiwegebagger für den Gleisbau<br />
Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />
88457 Kirchdorf<br />
Das Messeexponat »A 924 Rail Litronic«<br />
hat ein Einsatzgewicht von 21.800 kg bis<br />
25.000 kg. In der Maschine ist ein 120 kW<br />
/ 163 PS starker und robuster Motor verbaut.<br />
In Kombination mit dem optimal<br />
abgestimmten Hydrauliksystem erreicht<br />
die Maschine konstant hohe Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
bei gewohnt flüssigen<br />
Arbeitsbewegungen. Für die Abgasstufe<br />
V setzt Liebherr auf ein neu entwickeltes<br />
SCRT-System bestehend aus einem<br />
SCR-Katalysatorsystem und einem serienmäßigen<br />
Partikelfilter. Das innovative<br />
Hydraulikkonzept umfasst eine Liebherr-<br />
Verstelldoppelpumpe mit unabhängigen<br />
Regelkreisen. Leistungsstarke, hydraulische<br />
Anbauwerkzeuge können so unabhängig<br />
von den Arbeits- und Fahrbewegungen<br />
der Maschine betrieben werden.<br />
Das Schienenfahrwerk ist an beiden Seiten<br />
des Unterwagens angebracht. Während<br />
des Aufgleisens wird achsweise die<br />
Schienenführung abgesenkt, bis die inneren<br />
Räder der Zwillingsbereifung am<br />
Schienenrad anliegen und für den Reibschluss<br />
des Fahrantriebes sorgen.<br />
Der serviceorientierte Maschinenaufbau<br />
garantiert kurze Wartungszeiten und<br />
minimiert dank Zeitersparnis die anfallenden<br />
Wartungskosten. Alle Wartungspunkte<br />
sind bequem vom Boden aus zugänglich.<br />
Da Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle<br />
spielt, bietet Liebherr speziell für Schieneneinsätze<br />
entwickelte Sicherheitssysteme<br />
aus eigener Hand an. Zahlreiche<br />
Ausstattungen wie beispielsweise die<br />
Rohrbruchsicherungen an Hub- und<br />
Stielzylindern, elektronische Höhen- und<br />
Schwenkbegrenzung, Lastmomentbegrenzung<br />
nach EN 15746-2, durchwurfhemmende<br />
Dachscheibe aus Verbundsicherheitsglas,<br />
Überrollschutz (ROPS) und<br />
der Notausstieg durch die Heckscheibe<br />
sorgen für größtmögliche Sicherheit bei<br />
jedem Einsatz.<br />
Um die verschiedenen Baustellenanforderungen<br />
wirtschaftlich und zuverlässig<br />
zu meistern, bietet Liebherr ein umfangreiches<br />
Portfolio an Anbauwerkzeugen<br />
an. Mit dem vollhydraulischen Liebherr-<br />
Schnellwechselsystem LIKUFIX® können<br />
sowohl mechanische als auch hydraulische<br />
Anbauwerkzeuge schnell und sicher<br />
aus der Fahrerkabine heraus gewechselt<br />
werden. Der auf der InnoTrans ausgestellte<br />
»A 924 Rail« ist mit LIKUFIX® ausgerüstet.<br />
Zudem präsentiert Liebherr auf<br />
dem Messestand eine große Auswahl an<br />
Anbauwerkzeugen.<br />
Eines davon ist beispielsweise die Liebherr-Schwenkeinheit<br />
»LiTiU«. Diese<br />
steigert die Funktionalität von Anbauwerkzeugen<br />
durch einen zusätzlichen<br />
Schwenkwinkel von bis zu 2 x 50°. Gerade<br />
im Gleisbau stellt dies einen großen<br />
Vorteil dar, da bedingt durch die Gleisinfrastruktur<br />
mehr Einschränkungen im<br />
Baustellenbetrieb gegeben sind. »LiTiU«<br />
erweitert den Arbeitsbereich der Maschinen,<br />
denn auch schwer zugängliche Stellen<br />
können mit dem zusätzlich generierten<br />
Schwenkwinkel bearbeitet werden.<br />
Auf der Messe wird »LiTiU 33« als Sandwich-Anbau<br />
vorgestellt, das heißt die<br />
Verbindung zwischen Stielende und »Li-<br />
TiU«, als auch die Verbindung »LiTiU«-<br />
Unterseite zu Anbauwerkzeug erfolgt<br />
jeweils über LIKUFIX®. So kann die komplette<br />
Einheit schnell und unkompliziert<br />
abgelegt werden und neue Anbauwerkzeuge,<br />
wie beispielsweise die Liebherr-<br />
Stielverlängerung, angebaut werden. Auf<br />
der »InnoTrans« ist die 2,25 Meter lange<br />
Liebherr-Stielverlängerung »LS 12« zu<br />
sehen, mit welcher der Arbeitsradius der<br />
Zweiwegebagger ebenfalls vergrößert<br />
werden kann. In Kombination mit der<br />
Stielverlängerung erreicht die Maschine<br />
eine Reichweite von circa 10 Metern und<br />
kann so auch ferner gelegene Stellen bearbeiten.<br />
Prädestiniert für den Gleisbaueinsatz<br />
sind auch die Liebherr-Zweischalengreifer<br />
»GMZ 22«. Auf der Messe wird die<br />
neue Generation präsentiert: Seitlich eng<br />
anliegende und geschützt verlegte Hydraulikleitungen<br />
sorgen beispielsweise<br />
für ein reduziertes Beschädigungsrisiko.<br />
Das neue, schlanke Konzept der Auswerfer<br />
mit verbesserter Anlenkung für die<br />
Grab-, Kombi-, und Gleisbauschalen sowie<br />
die gekanteten Seitenbleche führen<br />
zu effizienterem, widerstandsgeringerem<br />
Graben sowie optimierten Be- und Entladevorgängen.<br />
Auf der Messe stellt Liebherr<br />
den »GMZ 22« mit Grabschalen aus.<br />
Die Schnittbreite des Anbauwerkzeuges<br />
liegt bei 600 mm und der Greiferinhalt<br />
bei 0,30 m³.<br />
Schwenkrotatoren sind heute bei Gleisbauarbeiten<br />
ebenfalls nicht mehr wegzudenken.<br />
Mit dem Schwenkrotator »TR<br />
20« stellt Liebherr auf der Messe einen<br />
neuen Vertreter aus. Dieser bietet speziell<br />
bei Schachtungsarbeiten mit seiner endlosen<br />
360°-Drehbarkeit, der patentierten<br />
Schwenkmechanik und dem Schenkwinkel<br />
von 2 x 50° höchste Flexibilität.<br />
Um im Schienenverkehr operieren zu<br />
dürfen, werden neben umfassenden<br />
Maschinensicherheitssystemen die Einhaltung<br />
hoher Regularien gefordert.<br />
2019 hat die EU-Kommission eine neue<br />
Verordnung auf den Weg gebracht, mit<br />
welcher die Sicherheit im Bahnverkehr<br />
nochmals erhöht sowie die Interoperabilität<br />
verbessert werden soll. Durch die
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />
93<br />
Kabelkanäle im Gleisbereich werden nach einem Hochwasserereignis freigesaugt. Hierfür kommt<br />
ein Anbausauger »tinbin TC2« an einem Zweiwegebagger zum Einsatz (Bild: BSB).<br />
EU-Verordnung ECM (= Entity in Charge<br />
of Maintenance) werden fortan auch<br />
Fahrzeughalter von Zweiwegebaggern<br />
in die Pflicht genommen. Die DVO (EU)<br />
2019/779, auch als ECM-Verordnung<br />
bekannt, gilt für Eisenbahnfahrzeuge,<br />
welche auf dem übergeordneten Netz<br />
verkehren. Somit fallen auch Liebherr-<br />
Zweiwegebagger unter diese Zertifizierungsverordnung.<br />
Durch die erfolgreiche ECM-Zertifizierung<br />
steht die Liebherr-Hydraulikbagger<br />
GmbH Kunden auch zukünftig kompetent<br />
und beratend zur Seite. Die Liebherr<br />
Vertriebs- und Servicepartner sind dank<br />
der erfolgreichen Zertifizierung auch in<br />
Zukunft dazu berechtigt und geschult,<br />
Reparaturen, jährliche Prüfungen und<br />
Revisionen an Liebherr-Zweiwegebaggern<br />
durchzuführen. Auch die Liebherr-<br />
Mietpartner GmbH und Carl Beutlhauser<br />
Baumaschinen GmbH sind als offizielle<br />
ECM-Stellen zertifiziert. Dadurch stehen<br />
Kunden Liebherr-Zweiwegebagger somit<br />
auch weiterhin als Mietmaschinen zur<br />
Verfügung.<br />
(www.liebherr.com)<br />
Fahrwegunterhaltung<br />
mit Anbausauggerät<br />
BSB-Saugbagger und Zweiwegetechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
12681 Berlin<br />
Die Berliner BSB-Saugbagger und Zweiwegetechnik<br />
Stefan Mattes GmbH &<br />
Co. KG ist ein maschinenorientiertes<br />
Dienstleistungsunternehmen. Das Unternehmen<br />
wurde 1994 als reiner Saugbaggerbetreiber<br />
im Bereich Tief- und<br />
Straßenbau gegründet. Ausgehend von<br />
den praktischen Erfahrungen im tagtäglichen<br />
Betrieb mit ihrer Technik, wurden<br />
in den Folgejahren neue Einsatzbereiche<br />
im Landschafts- und Umweltbau, in der<br />
industriellen Reinigung sowie immer<br />
mehr Aufgaben in der Gleisinstandhaltung<br />
erschlossen. Dazu bietet die BSB<br />
ihre Leistungen in der »saugenden« Fahrwegunterhaltung<br />
als Einheit von Instandhaltung,<br />
Gleisbettwartung und technischer<br />
Kontrolle für alle Betreiber von<br />
Schienennetzen an. So werden Saugbagger<br />
mit selbstentwickelten Umbauten<br />
zur Schotterreinigung umgerüstet. Aus<br />
diesen Anforderungen der Praxis hat sich<br />
die Notwendigkeit der Eigenkonstruktion<br />
von Zubehörteilen, Anbaugeräten und<br />
ganz neu entwickelten Fahrzeugen ergeben.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der<br />
Fertigung und dem europaweiten Vertrieb<br />
von Baggeranbaugeräten wie dem<br />
Baggeranbausauger »tinbin« oder der<br />
Baggerarmverlängerung. Weiterhin finden<br />
im Bereich der Gleisinfrastruktur BSB-<br />
Dienstleistungen ihre Anwendung durch<br />
den spezifischen Einsatz unserer Zweiwegefahrzeugtechnik,<br />
z. B. bei Vegetationsarbeiten<br />
(Rückschnitt auf V- und U-Profil),<br />
beim Schotterausbau, der Schotterreinigung,<br />
der Errichtung der Fahrleitungsund<br />
Signaltechnik, Durchführung von<br />
Brückenprüfungen und Rangierarbeiten.<br />
Die BSB bringt als beim Eisenbahnbundesamt<br />
akkreditiertes Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
die Geräte und Fahrzeuge<br />
für die Gleisinstandhaltung auch<br />
mit DB-Abnahme in Verkehr. Zu den Kunden<br />
zählen viele deutsche und europäische<br />
Nahverkehrsbetreiber, Gleisbau- und<br />
Tiefbauunternehmen, wie Deutsche Bahn<br />
AG, Berliner Verkehrsbetriebe, Strabag<br />
Rail, Balfour Beatty oder Alpine Energy.<br />
(www.zweiwegetechnik.de)<br />
Emch+Berger Gruppe Deutschland – Mit Blick fürs Ganze<br />
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www.emchundberger.de
94 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Ladestation »ZFP«<br />
im Busdepot.<br />
Die hängende Ladelösung für E-Busse<br />
Furrer+Frey AG<br />
3000 Bern 6/Schweiz<br />
Seit fast 100 Jahren zählt die Furrer+Frey<br />
AG zu den Experten in Sachen Fahrleitungsanlagen<br />
für Nah- und Fernverkehrsbahnen.<br />
Dieses historisch gewachsene<br />
Know-how ist eine Grundlage bei der<br />
Entwicklung individueller und flexibler Ladestationen<br />
für Elektrobusse, Stadt- und<br />
Regionalbahnen.<br />
Besonders stolz ist das Unternehmen auf<br />
seine modulare »ZFP«-Lösung (»Zero Footprint«).<br />
Sie wird in einer Höhe von über 4,2<br />
Metern montiert, damit Busse und Lkw<br />
in Depots, Busterminals und unter überdachten<br />
Haltestationen ungehindert verkehren<br />
können. Die Installation ist schnell<br />
und damit kostengünstig erledigt. Bei vorbereiteter<br />
Deckenkonstruktion kann die<br />
Anlage den Betrieb nach wenigen Stunden<br />
aufnehmen.<br />
Die vollautomatische Ladestation »ZFP«<br />
liefert je nach Typ zwischen 60 und 240<br />
kW Leistung. Der Elektrobus nimmt die<br />
Kommunikation mit der hängenden Ladestation<br />
(Top-down) auf, sobald er den<br />
vorgesehenen Platz erreicht hat. Ein Pantograf<br />
senkt sich auf die Ladeschienen auf<br />
dem Busdach.<br />
Die Ladestation »ZFP« ist damit eine ideale<br />
Lösung für einen schrittweisen Ausbau<br />
einer E-Bus-Infrastruktur: Man kann<br />
problemlos mit einer einzelnen Ladestation<br />
starten und diese später um weitere<br />
Einheiten ergänzen – sie sind technisch<br />
einfach skalierbar. Sind mehrere Ladeeinheiten<br />
im Einsatz, können sie mit einem<br />
Managementsystem verbunden werden.<br />
Über ein OCPP-Protokoll (Open Charge<br />
Point Protocol) koordiniert das System das<br />
Laden und die Vorkonditionierung der<br />
Busse. Ein RFID-Leser überprüft, ob sich<br />
der richtige E-Bus am richtigen Ort befindet.<br />
Bei Netzengpässen wird die Leistung<br />
Pantograf über den Ladeschienen auf dem Busdach (Bilder: Furrer+Frey).<br />
an den Ladepunkten begrenzt. Indem das<br />
Managementsystem die Busse zeitlich gestaffelt<br />
lädt, kann es Lastspitzen gezielt<br />
ausgleichen.<br />
Ein technisch besonders elegantes und<br />
wirtschaftliches Laden ermöglicht die<br />
Kombination der Top-down-Ladelösung<br />
mit den Schnellladestationen des Typs<br />
»AIO« (»All-In-One«). Im Zusammenspiel<br />
kommen diese beiden Techniken ganz<br />
ohne Steckverbindungen und schwere<br />
Pantografen auf den Busdächern aus.<br />
Die Vorteile der deckenmontierten Ladestation<br />
»ZFP« sind: freie Verkehrsflächen,<br />
hohe Wirtschaftlichkeit, vollautomatisches<br />
Laden ohne Eingriff von Personal,modulare<br />
und übersichtliche Bauweise<br />
und sie ist als Plug&Play-Lösung in<br />
wenigen Stunden einsatzbereit.<br />
(www.furrerfrey.ch)<br />
Adapter für Kompatibilität von Stellwerken<br />
Pilz GmbH & Co. KG<br />
73760 Ostfildern<br />
Hersteller- und länderübergreifende Ansätze<br />
sind die Basis für eine gelungene<br />
Digitalisierung im Bahnbereich und lösen<br />
deshalb proprietäre Lösungen ab. Der europäische<br />
»EULYNX«-Standard stellt eine<br />
solche herstellerunabhängige Schnittstelle<br />
zwischen verschiedenen Komponenten<br />
der Leit- und Sicherungstechnik bereit.<br />
Der »EULYNX«-Adapter von Pilz bindet bestehende<br />
Stellwerke in die Kommunikation<br />
mit sogenannten Object Controllern<br />
ein. Diese übersetzen die digitalen Steuerbefehle<br />
aus den Stellwerken in analoge Signale<br />
für die gleisseitigen Komponenten,<br />
wie Weichen oder Lichtsignale. Die Basis<br />
des neuen Adapters ist das Automatisierungssystem<br />
»PSS 4000«, das über die<br />
bahnspezifischen Zertifizierungen verfügt<br />
und in Applikationen bis SIL 4 eingesetzt<br />
werden kann. Anwender erhalten mit<br />
der modular aufgebauten und individuell<br />
konfigurierbaren SPS-Steuerung eine passende<br />
Lösung für ihre spezifische Bahnanwendung.<br />
Ein Vorteil der Lösung liegt darin, dass die<br />
Umrüstung sukzessive an der Strecke vorgenommen<br />
werden kann, ohne kostenintensive<br />
und lange Streckensperrungen.<br />
Investitionen in die digitale Bahninfrastruktur<br />
können damit schrittweise getätigt<br />
werden. Auf Grund seiner Offenheit<br />
und Kompatibilität stellt der »EULYNX«-<br />
Adapter einen wichtigen Baustein für die<br />
schnelle Umsetzung der länder- und herstellerübergreifenden<br />
Digitalisierung in<br />
der Leit- und Sicherungstechnik dar.<br />
(www.pilz.com)<br />
2-Wege-Unimog als Rangierer<br />
Mercedes Benz<br />
Special Trucks Division<br />
76744 Wörth<br />
Für den Einsatz auf Schiene und Straße<br />
wird der Unimog genutzt als Rangierfahrzeug,<br />
in der Schienen- und Oberleitungswartung<br />
sowie bei Arbeiten auf und an<br />
den Strecken. Zu den Kunden zählen Eisenbahnunternehmen,<br />
Industriebetriebe mit<br />
Gleisanschluss, städtische Verkehrsbetriebe<br />
wie Straßenbahnen sowie auch Dienstleis-<br />
Mit dem »EULYNX«-Adapter von Pilz können Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />
den hersteller- und<br />
länderübergreifenden »EULYNX«-Standard in bestehenden<br />
Stellwerken einsetzen und die Digitalisierung<br />
voranzutreiben (Bild: Pilz).
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />
95<br />
Abschleppdienst: Viele Verkehrsbetriebe nutzen den Unimog auch als Zugfahrzeuge<br />
in Notfällen (Bild: Mercedes Benz).<br />
Ein Unimog »U430« mit Astschneider im Einsatz bei Verkehrsgesellschaft<br />
De Lijn in Oostende (Bild: Mercedes Benz).<br />
ter für Gleisbau und Streckenunterhaltung.<br />
Über eine Kombination aus Wandlerschaltkupplung<br />
und hydrostatischem Fahrantrieb<br />
ist ein Unimog-Rangierfahrzeug sowohl<br />
zum Ziehen hoher Lasten bis 1000 t<br />
als auch für Zusatzanwendungen wie z. B.<br />
dem Betrieb mit einer Schneefräse optimal<br />
ausgerüstet.<br />
Darüber hinaus kann das Zwei-Wege-Fahrzeug<br />
über eine Vielzahl von Systemlösungen<br />
sowie An- und Aufbauten eine breites<br />
Anwendungsspektrum auf der Schiene<br />
abdecken. Der Unimog bietet sich auch z.<br />
B. zum Rangieren als kostengünstige Alternative<br />
zu einer in die Jahre gekommenen<br />
Rangierlokomotive an. Wesentliche Vorteile<br />
sind dabei der niedrige Kraftstoffverbrauch,<br />
die Umweltfreundlichkeit durch<br />
Erfüllung der Abgasnorm Euro-VI für Nutzfahrzeuge<br />
sowie günstige Betriebskosten –<br />
durch Service und Wartung über das Netz<br />
der Unimog Fachwerkstätten. Aufgrund<br />
der hohen Zugkräfte des Unimog zählen<br />
sowohl das Abschleppen einer liegen gebliebenen<br />
Straßenbahn als auch notwendige<br />
Rangierarbeiten im Depot ebenfalls<br />
zum Einsatzspektrum eines Unimog.<br />
Neu verfügbar ist nun die Kombination<br />
von Wandlerschaltkupplung und hydrostatischem<br />
Antrieb ab Werk. Zum bewährten<br />
2-Wege-Konzept des Unimog zählen der<br />
serienmäßige Allradantrieb mit Längssperre<br />
sowie separate Differenzialsperren<br />
in Vorder- und Hinterachse, die Singlebereifung<br />
und die Wandlerschaltkupplung<br />
für das Ziehen hoher Anhängelasten. Das<br />
Getriebe mit acht Vorwärts- und acht Rückwärtsgängen<br />
ermöglicht Geschwindigkeiten<br />
auf der Schiene bis zu 50 km/h in beide<br />
Richtungen. Mit »EasyDrive« ausgerüstet<br />
lassen sich die Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
stufenlos von 0,1 bis 50 km/h einstellen.<br />
Zudem ist ein einfacher Wechsel zwischen<br />
hydrostatischem Fahrantrieb und mechanischem<br />
Getriebe während der Fahrt möglich.<br />
Beeindrucken kann auch die Umweltverträglichkeit<br />
sowie die Wirtschaftlichkeit<br />
des Fahrzeugs. Im Fokus stand dabei die<br />
Antriebstechnologie mit dem 5,1 l Diesel-<br />
Vierzylindermotor »OM 934 LA Euro VI«<br />
mit 170 kW (231 PS). Diese wartungsarme<br />
und durchzugstarke Mercedes-Benz-Motorengeneration<br />
ermöglicht hohe Einsparpotenziale<br />
beim Kraftstoffverbrauch,<br />
speziell im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Diesel-Rangierlokomotiven. Dass der Unimog<br />
in 2-Wege-Version serienmäßig mit<br />
Spezialreifen und -felgen für den Betrieb<br />
auf Normalspur und Breitspur (1435 mm –<br />
1676 mm) ausgerüstet ist, sorgte ebenfalls<br />
für Punkte. Weitere Vorteile dieser Unimog-<br />
Variante: schnelles Auf- und Abgleisen mit<br />
hydraulischer Dreh- und Aushebevorrichtung<br />
möglich, Fahrgeschwindigkeiten auf<br />
der Schiene bis zu 50 km/h – vorwärts und<br />
rückwärts – und auf der Straße bis zu 90<br />
km/h.<br />
(www.mercedes-benz.de/unimog)<br />
5<br />
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96 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Mit der neuen »M«-Generation für Schienenbefestigungssysteme setzt<br />
Vossloh einen Maßstab für einen sicheren und grünen Schienenverkehr<br />
(Bild: Vossloh).<br />
Die Schienenlagerung »RCS greenline« koppelt den Oberbau wirksam von<br />
Gleis ab und reduziert somit Erschütterungen. Als Besonderheit wurde der<br />
Rußanteil nun teilweise durch einen »funktionalen Füllstoff« aus Holz ersetzt<br />
(Bild: Sealable).<br />
Spannklemmen für härteste Belastungen<br />
Vossloh Aktiengesellschaft<br />
58791 Werdohl<br />
Mit der Entwicklung der »M«-Generation<br />
stellt Vossloh den Bahnkunden weltweit<br />
zwei nicht zu unterschätzende Fortschritte<br />
vor: Erstens die garantierte Sicherheit<br />
im Gleis trotz steigender<br />
Kompakt im Design, sind die nach außen<br />
gebogenen Federarme das augenfälligste<br />
Merkmal der neuen Spannklemmen.<br />
Ihre Geometrie, die einem „M“ in Schreibschrift<br />
ähnelt, sorgt sowohl für eine größere<br />
Kontaktfläche zum Schienenfuß als<br />
auch für eine reduzierte Kontaktspannung.<br />
Durch Aufnahme der dreidimensionalen<br />
Beanspruchungsrichtungen in<br />
einer einzigartigen Geometrie werden<br />
erhöhte Dauerfestigkeiten erzielt. Die<br />
hohe Eigenfrequenz – zwei- bis dreimal<br />
höher als bei den bisherigen Spannklemmen<br />
im jeweiligen Anwendungsbereich<br />
– stärkt die Robustheit der neuartigen<br />
Spannklemmen vor äußeren Einflüssen.<br />
Dies senkt die Lebenszykluskosten im<br />
Vergleich und ermöglicht den Einsatz<br />
elastischerer Schienenbefestigungssysteme,<br />
um Vibrationen weiter zu reduzieren.<br />
Denn die »M«-Spannklemmen<br />
behalten dank hervorragender Last- und<br />
Durchbiegungseigenschaften die Schienenstabilität<br />
auch unter extremen Bedingungen<br />
über lange Zeit bei.<br />
Zusätzlich hat Vossloh das verwendete<br />
Material veredelt. Eine Mikrostahllegierung<br />
optimiert die bewährten Eigenschaften.<br />
In der Fertigung kommen ein<br />
spannungsarmes Biege- sowie ein verbessertes<br />
Härteverfahren zur Anwendung,<br />
so dass sich im Zusammenhang<br />
mit dem kompakten Produktdesign die<br />
CO2-Emissionen deutlich reduzieren lassen.<br />
Viele Werte für die »M«-Generation<br />
beruhen noch auf Laborergebnissen und<br />
Simulationen; die Rückmeldungen nach<br />
den ersten Betriebserprobungen sind<br />
aber durchgängig positiv und vielversprechend.<br />
Einsatzbereit für alle Anwendungsbereiche,<br />
stehen aktuell folgende drei<br />
Varianten zur Auswahl, wobei eine<br />
»M«-Spannklemme die Eigenschaften<br />
mehrerer bisheriger Spannklemmen vereint:<br />
Die »M3« steht im Bereich Hochgeschwindigkeit<br />
als Alternative zur »Skl 15«<br />
zur Verfügung. Bereits in China auf den<br />
Highspeed-Trassen im Einsatz, ist sie seit<br />
2021 auch im deutschen Streckennetz<br />
zu Testzwecken verbaut. Die »M7« empfiehlt<br />
sich als Alternative zu den Spannklemmen<br />
Skl 1, Skl 14 und Skl 21 in den<br />
Bereichen Vollbahn, Metro und Hochgeschwindigkeit<br />
im Schotteroberbau.<br />
Ergänzend eignet sich die »M9« für Strecken<br />
mit extremen Anforderungen, wie<br />
bspw. sehr enge Kurvenradien, oder mit<br />
schwerem Güterverkehr und löst langfristig<br />
die Spannklemmen Skl 14 R, Skl 30<br />
und Skl 40 ab.<br />
(www.vossloh.com)<br />
Elastische Schienenlagerung<br />
mit neuer Füllung<br />
Sealable Solutions GmbH<br />
99880 Waltershausen<br />
Die ständige Verschärfung der Emissionsschutzgrenzwerte<br />
und die wachsende<br />
Nachfrage nach nachhaltigen Produkten<br />
erfordern ebenfalls neue, innovative<br />
Materialien und Kombinationen bei der<br />
Herstellung moderner Isolationslösungen.<br />
Sealable Solutions, als Hersteller von<br />
Dichtungslösungen für die Bereiche Tunnelbau,<br />
Schwingungsisolierung im Eisenbahnbau<br />
und in der Industrie, stellt sich<br />
dieser Herausforderung und wird in Zukunft<br />
ein noch nachhaltigeres »RCS« (Rail<br />
Comfort System) auf den Markt bringen.<br />
Dabei wird der Rußanteil teilweise oder<br />
vollständig durch einen funktionalen<br />
Füllstoff auf Holzbasis ersetzt.<br />
Erneuerbare funktionale Füllstoffe (RFF)<br />
sind die nachhaltige Lösung, um den<br />
fossilen und sehr CO2-intensiven Rußanteil<br />
in Kautschukprodukten, wie dem<br />
»RCS«-System, zu ersetzen. Die Basis dafür<br />
ist nachhaltig gewonnenes Hartholz,<br />
welches mittels innovativer Verfahren<br />
und Umwandlungstechnologien zu einem<br />
mehlähnlichen Granulat verarbeitet<br />
wird. RFF hat einen um mehr als 90 %<br />
geringeren CO2-Fußabdruck als ein üblicher<br />
thermischer Ruß. Zusätzlich verfügt<br />
es über eine mehr als 25 % geringere<br />
Materialdichte (1,3 g/cm³) als herkömmliche<br />
funktionelle Füllstoffe. Diese einzigartige<br />
natürliche Eigenschaft reduziert<br />
die Gesamtdichte der Gummimischung<br />
und demzufolge das Gewicht des Endprodukts.<br />
Erstmalig kommt der nachhaltige Füllstoff<br />
bei den elastischen Schienenlagerung<br />
»RCS greenline« von Sealable zum<br />
Einsatz. Neben der Gewichtseinsparung<br />
ist die hohe Isolationsfähigkeit ein besonders<br />
wichtiger Vorteil. Diese Eigenschaft<br />
verhindert wirksam die elektrochemische<br />
Korrosion bei Gleichstrombahnen.<br />
Bahnschienen und umliegende Gebäude<br />
sowie Tunnelbauten sind dadurch effektiv<br />
vor unerwünschtem Streustrom geschützt.<br />
Schlanke und energieeffiziente Prozesse<br />
sind ökologisch sinnvoll und bei Sealable<br />
auch die Basis für hochwertige Erzeugnisse.<br />
Alle Produkte werden mit 100 %<br />
Ökostrom produziert und bestehen aus<br />
REACH-konformen Inhaltsstoffen. Die<br />
Verringerung der CO2-Emissionen während<br />
des gesamten Lebenszyklus ist für<br />
Sealable ein vorrangige Ziel, um unsere<br />
Produkte nachhaltiger zu gestalten.<br />
(www.seal-able.com)
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />
97<br />
Europeten erbringt Dienstleistungen im Bereich Oberleitungsbau und hat<br />
dafür drei weitere Plasser+Theurer Motorwagen mit Hub- und Krantechnik<br />
von Palfinger in Betrieb genommen (Bild: Palfinger).<br />
Gemeinsam mit Plasser&Theurer hat Palfinger eine vielseitige, praxisnah<br />
gestaltete Lösung für komplexe Arbeiten an Oberleitungen geschaffen<br />
(Bild: Palfinger),<br />
Maximale Flexibilität auf engstem Raum<br />
Palfinger AG<br />
5101 Bergheim/Österreich<br />
Instandsetzungen an Oberleitungen stellen<br />
Techniker regelmäßig vor Herausforderungen.<br />
Beengte Platzverhältnisse und<br />
eingeschränkte Beweglichkeit erschweren<br />
Reparaturen und Wartungsarbeiten erheblich.<br />
Um in diesem Umfeld die besten<br />
Voraussetzungen für erfolgreiche Arbeiten<br />
zu schaffen, hat Palfinger die »PKR-265«<br />
Eisenbahnkrane und »PA-1002« Hubarbeitsbühnen<br />
mit Arbeitskörben entwickelt,<br />
die auch in die Motorturmwagen der Firma<br />
Plasser & Theurer integriert werden. Insgesamt<br />
drei dieser Fahrzeuge übergab Plasser<br />
& Theurer an Europten (European transit<br />
Energy GmbH).<br />
Ausgestattet mit den Eisenbahnkranen<br />
und Hubarbeitsbühnen von Palfinger<br />
gewährleistet die Flotte erfolgreiche Instandhaltungsarbeiten.<br />
Der Railway Eisenbahnkran<br />
»PKR-265« mit überstreckbarem<br />
Knickarm für optimale Arbeiten im Bereich<br />
von Oberleitungen ermöglicht die bestmögliche<br />
Ausnutzung der beengten Platzverhältnisse.<br />
Die Ausrüstung des Arbeitskorbs<br />
ist ideal auf die Anforderungen der<br />
Bediener abgestimmt. Er bietet die Möglichkeit,<br />
Druckluft- und elektrische Werkzeuge<br />
anzuschließen. Ein bis auf drei Meter<br />
über Standniveau teleskopierbarer Arbeitsscheinwerfer<br />
und die im Arbeitskorb integrierte<br />
Beleuchtung ermöglichen zudem<br />
nächtliche Arbeiten.<br />
Darüber hinaus bietet die Hubarbeitsbühne<br />
»PA-1002« dank dreier Arbeitskörbe<br />
maximale Flexibilität rund um das Kettenwerk<br />
der Oberleitung. Die beiden kleineren<br />
Arbeitskörbe können individuell auf<br />
eine Höhe von bis zu neun Metern angehoben<br />
und seitlich bis zu 4,5 Meter bewegt<br />
werden. Die Ausstattung der Arbeitskörbe<br />
umfasst Druckluftanschlüsse und 230V-<br />
Steckdosen. Zusätzlich können mehrere<br />
Arbeitsscheinwerfer flexibel am Bühnengeländer<br />
befestigt werden. Um die Geräte<br />
optimal den Kundenwünschen anzupassen,<br />
können Arbeitsfahrt und Abstützung<br />
über die Funkfernsteuerung des Krans bedient<br />
werden.<br />
(www.palfinger.com)<br />
Kraftmessgerät für Weichenstellsysteme<br />
Hanning & Kahl GmbH & Co. KG<br />
33813 Oerlinghausen<br />
Als kompakte Integration aus einem Kraftmessbolzen<br />
und Anzeigegerät bietet das<br />
bewährte »HZM«-Kraftmessgerät alles zur<br />
optimalen Kraftprüfung an den Weichenstellsystemen.<br />
Das handliche, sehr leichte<br />
und vielseitige Messgerät mit umfangreichem<br />
Zubehör hat eine Anwenderfreigabe<br />
der DB Netz AG. Außerdem ist Hannig &<br />
5<br />
Qualitätsprodukte seit 1855 - Ihr Partner für:<br />
Uhren, Zeitdiensttechnik & Anzeigensysteme für Verkehrsbetriebe<br />
• Bahnhofsuhren • Analog-Innenuhren • Analog-Außenuhren • Digital-Innenuhren • Digital-Außenuhren • OEM-Uhrwerke • Computer-Hauptuhren • MOBALine-Zeitverteilung • Multisportanzeigen • LED-Großanzeigen<br />
• Industriedisplays • Alphanumerische Anzeigetafeln • Industrieanzeigen für Produktion, Prozesstechnik, Arbeitssicherheit, Transport, Verkehr, Energie & Umwelt • Zeiterfassung und Zeitwirtschaft • Zutrittskontrolle<br />
• Zeit-Services: Beratung, Planung & Realisierung<br />
www.buerk-mobatime.de<br />
BÜRK MOBATIME GmbH · Steinkirchring 46 · D-78056 VS-Schwenningen · www.buerk-mobatime.de
98 <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Wird der Spannungsprüfer an einen spannungsführenden<br />
Leiter angelegt, wird ein optisches<br />
und akustisches Signal aktiviert. Gleich- oder<br />
Wechselspannung wird dabei eigenständig erkannt<br />
und angezeigt (Bild: H. Horstmann).<br />
Kahl als Hersteller des Kraftmessgeräts von<br />
der DB Q1-zertifiziert. Seine kompakte Bauweise,<br />
die einfache Bedienung, der große<br />
Speicher, die hohe Schutzklasse sowie eine<br />
lange Betriebszeit machen das »HZM« zu<br />
einem zuverlässigen Instrument – speziell<br />
im dauerhaften Einsatz.<br />
Präzise, einfach und schnell können die<br />
Stell- und Festhaltekräfte von Weichenantrieben<br />
und die Umstellwiderstände<br />
sowie die Festhaltekräfte von Weichen<br />
gemessen und elektronisch dokumentiert<br />
werden. Weiteres Plus: Lästiges Kalibrieren<br />
des Kraftmessbolzens vor jeder Messung<br />
entfällt. Dafür sorgt ein EPROM-Speicher,<br />
der z. B. die Kalibrierwerte und Herstellerdaten<br />
speichert. Diese intelligente Lösung<br />
schließt eine Fehlkalibrierung durch den<br />
Bediener aus. Die Verriegelung des Bolzens<br />
garantiert den sicheren Einsatz sogar während<br />
des laufenden Betriebes. Das Gerät ist<br />
mit einer Windows-kompatiblen Diagnosesoftware<br />
ausgestattet, die viele hilfreiche<br />
Tools bietet. So können Weichen mit Informationen<br />
wie Standort, Hersteller, Typ,<br />
Baujahr und Einbaujahr erfasst und archiviert<br />
werden. Das universelle Kraftmessgerät<br />
in Kombination mit unterschiedlichsten<br />
Kraftmessbolzen ermöglicht zudem weitere,<br />
vielseitige Kraftmessungsmöglichkeiten<br />
an Weichenstellsystemen.<br />
(www.hanning-kahl.de)<br />
Spannungsprüfer für<br />
die Personensicherheit<br />
Dipl.-Ing. H. Horstmann GmbH<br />
42579 Heiligenhaus<br />
Horstmann bietet Produkte für die Überwachung<br />
der Bahnstromsysteme sowie<br />
für sicheres Arbeiten an Fahrwegen. Dazu<br />
gehören u.a. AC- und neuerdings auch<br />
DC-Spannungsprüfer zum Feststellen der<br />
Spannungsfreiheit an Oberleitungen und<br />
in Anlagen der Energieversorgung für<br />
Oberleitungen. Exakt auf die Anforderungen<br />
der Bahnnetze angepasst, sind alle<br />
Horstmann-Produkte für die im Netz typischen<br />
16,7, 50 bzw. 60 Hz ausgelegt.<br />
Der neue DC-Multifunktions-Spannungsprüfer<br />
»BO-A AC/DC« dient zur Feststellung<br />
der Spannungsfreiheit an Oberleitungen<br />
von z. B. Straßenbahnen und<br />
Elektrobussen. Er kann aber ebenso in<br />
Wechselspannungsnetzen eingesetzt<br />
werden. Der »BO-A AC/DC« ist in Anlehnung<br />
an die Normen IEC 61243-1, -2 und<br />
DIN VDE 0681-6 konstruiert und geprüft.<br />
Somit ist er weltweit einsetzbar. Das Gerät<br />
unterliegt nach DGUV Vorschrift 3 (Tabelle<br />
1c) der in einem Zyklus von sechs Jahren<br />
vorgeschriebenen Wiederholungsprüfung.<br />
Angepasst für die einphasigen Bahnnetze<br />
stellt der WEGA 2.2 C Rail die Spannungsfreiheit<br />
des Netzes fest. Das Spannungsprüfsystem<br />
besitzt eine integrierte<br />
Wiederholungsprüfung und ist dadurch<br />
wartungsfrei. Über zwei unabhängige Relaiskontakte<br />
kann der Spannungszustand<br />
des Anlagenfeldes ferngemeldet werden.<br />
(www.horstmanngmbh.com)<br />
Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen<br />
Zurückhaltend fügt sich der Design-Fahrradparker<br />
»ACTIVA« in das<br />
urbane Umfeld ein. Durch die Sattelaufhängung<br />
können bis zu zwei Fahrräder<br />
sicher und flexibel abgestellt<br />
werden (Bild: Nusser).<br />
Mehr Kapazität und weniger<br />
Leerungsaufwand<br />
Nusser Stadtmöbel<br />
GmbH & Co. KG<br />
71364 Winnenden<br />
Unterwegs essen, etwas trinken, auf öffentlichen<br />
Plätzen statt in der Kneipe – während<br />
das Aufkommen von Hausmüll mancherorts<br />
sogar sinkt, bereitet der moderne<br />
Mit dem »CITYbig« bietet der zur Nusser-Gruppe gehörende<br />
Stadtmöbelhersteller Beck nun eine Einhausung für die standardisierten<br />
240 l-Hausmülltonnen an (Bild: Nusser).<br />
To-go-Lifestyle den Kommunen größtes<br />
Kopfzerbrechen. Allein 28.000 t Abfall pro<br />
Jahr entstehen in Deutschland durch die<br />
Nutzung von Einwegbechern. Auf Berlins<br />
zentralen Plätzen ist die Straßenreinigung<br />
heutzutage bis zu dreimal statt einmal täglich<br />
unterwegs1). Längst hat die Nusser-<br />
Gruppe darauf mit einer ebenso praktischen<br />
wie attraktiven Einhausung reagiert:<br />
dem »CITYbig«.<br />
Der attraktive, aufnahmefähige »CITYbig«-<br />
Behälter ist für die Unterbringung von<br />
standardisierten 240 l-Hausmülltonnen<br />
gemacht. Die optisch ansprechenden Behältergaragen<br />
sind jedoch nicht nur ebenfalls<br />
deutlich größer als konventionelle<br />
öffentliche Abfallbehälter, sie haben vergleichsweise<br />
große Mülleinwürfe – und das<br />
auf allen vier Seiten. Auch in Sachen Ausgestaltung<br />
geben sich die Einhausungen<br />
vielseitig: Es stehen Behälter mit gewölbten,<br />
schrägen oder pyramidenförmigen<br />
Dächern aus beschichtetem Stahlblech zur<br />
Auswahl. Der »CITYbig« wird mit Seitenwänden<br />
aus beschichtetem Blech sowie<br />
mit Holzverkleidungen aus vertikal oder<br />
horizontal angeordneten Leisten angeboten.<br />
Wodurch sich die robusten Abfallbehälter<br />
trotz ihrer Größe gut an ihre Umgebung<br />
anpassen – ob stark frequentierte<br />
Vorplätze oder urbane Parkanlagen.<br />
Die Nusser Stadtmöbel GmbH & Co. KG in<br />
Winnenden ist Teil einer national wie international<br />
agierenden Firmengruppe – der<br />
Nusser-Gruppe, die sich unter anderem mit<br />
Stadt- und Außenmöblierung befasst. Die<br />
Schwerpunkte des Sortiments sind hochwertige<br />
Landschafts- und Gartenbänke,<br />
Abfalleimer, Sperrpfosten und Fahrradständer.<br />
Die Produktion ist handwerklich
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen<br />
99<br />
und nachhaltig geprägt. Seit der Gründung<br />
im Jahre 1933 bestimmt bis heute die hohe<br />
Qualität aus einem familiengeführten Unternehmen,<br />
die Verwendung natürlicher<br />
Rohstoffe und innovative Produkte die<br />
Firmenphilosophie – bestätigt durch zahlreich<br />
erhaltene Auszeichnungen und Design<br />
Awards.<br />
1) Quelle: kommunal.de; Artikel „Müllvermeidung:<br />
Der Müll, die Stadt - was nun?“<br />
(www.stadtmoebel.de)<br />
Zeitsynchronisierung an Bahnhöfen<br />
Bürk Mobatime GmbH<br />
78056 Villingen-Schwenningen<br />
Leistungsstarke »DTS 4806«-Netzwerkhauptuhren treiben bestehende/neue Uhrenlinien bei Zeitzentralen<br />
an Großbahnhöfen (Bild: Bürk Mobatime).<br />
Im regionalen ÖPNV und auf (Groß-)Bahnhöfen<br />
müssen viele Geräte und Systeme<br />
zeitsynchron aufeinander abgestimmt sein.<br />
Hierfür sind die Zeitsysteme von Bürk Mobatime<br />
bestens geeignet; findet man doch<br />
an vielen Bahnhöfen nicht nur Impulsuhren,<br />
sondern auch sehr veraltete Systeme,<br />
die nicht mehr zeitsynchron arbeiten. Damit<br />
verbunden sind häufige Störungen, die<br />
für den Betreiber einen deutlichen Imageschaden<br />
mit sich bringen können.<br />
Oft stellt sich hier die Frage, ob ein komplett<br />
neues System zu installieren ist, was<br />
wiederum einen großen Kostenfaktor bedeutet.<br />
Eines von vielen Problemen, die<br />
sich mit dem passgenauen Mobatime-Konzept<br />
eliminieren lässt.<br />
Wo bisher separat in IT-Netzwerken und<br />
Uhrenanlagen gedacht wird und die Uhrenanlage<br />
häufig auf einer klassischen<br />
Zeitzentrale basiert, kann beispielsweise<br />
durch den Einbau einer Unterzentrale und<br />
technischen Modifikationen aus einer alten<br />
Anlage mit vertretbarem Aufwand ein<br />
modernes, IT-gesteuertes System werden.<br />
So kann z. B. auch das Problem des fehlenden<br />
Funkempfangs an Bahnhöfen gut gelöst<br />
werden.<br />
Der Lösungsansatz basiert darauf, übergeordnete<br />
Zeitserver zur LAN/WAN-Synchronisierung<br />
einzusetzen; hier ist beispielsweise<br />
der »DTS 4150« geeignet, welcher<br />
hochpräzise und redundant arbeitet und<br />
so auch Zeitsprünge vermeidet. Dazu bieten<br />
netzwerkfähige Unterzentralen bzgl.<br />
der Anzahl an Uhrenlinien kleine oder große<br />
Lösungen, die je nach Bedarf ausgeführt<br />
werden können. Sie sind hochflexibel, anwendungsbezogen,<br />
aufwärtskompatibel<br />
und investitionssicher. Sie können später<br />
auch sukzessive auf »MOBALine« und als<br />
komplette Zeitzentralen modernisiert werden.<br />
Für kleinere Anwendungen ist die »DTS<br />
4802« geeignet. Sie ist praxiserprobt und<br />
bereits erfolgreich bei namhaften ÖPNV-<br />
Betrieben im Einsatz. Bei großen Anwendungen<br />
sind ist die »DTS 4806« in der<br />
Lage, modular auf fast unbegrenzt viele<br />
Uhrenlinien abzustellen und große Uhrenzentralen<br />
zu ersetzen. So wurde im Kölner<br />
Hauptbahnhof eine Uhrenzentrale mit 80<br />
Uhrenlinien durch das Nachfolgeprodukt<br />
»DTS 4806« ersetzt. Diese hat nun 18 Uhrenlinien<br />
und besteht aus drei einzelnen,<br />
aber modular kombinierbaren Zeitservern<br />
»DTS 4806«.<br />
Der große Vorteil hier: Alle DTS-Geräte sowie<br />
auch NTP-Nebenuhren können zentral<br />
durch »MOBA-NMS« (Netzwerk-Managementsystem)<br />
administriert werden – also<br />
ein virtuelles und trotzdem in sich geschlossenes<br />
Zeitsystem. Modern, leistungsfähig,<br />
ausbau- und aufwärtskompatibel und zudem<br />
extrem zuverlässig.<br />
(www.buerk-mobatime.de)<br />
Fahrrad- und E-Mobilitätslösungen . Überdachungen . Stadtmobiliar<br />
ZIEGLER Metallbearbeitung GmbH . Free Call 0800 100 49 01 . www.ziegler-metall.de<br />
Ein Unternehmen<br />
der CROWD-Gruppe
100 <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Praktischer Helfer für Fahrräder: Servicestation »AS-<br />
SIST« links. Abfallbehälter »UTENA« mit integriertem<br />
Ascher und Anti-Graffiti-Schutz: robust und vandalismushemmend<br />
(Bild: Zielger).<br />
Smarte und sichere Lösung für multimodale Mobilität: Fahrradgarage »FULLERTON-E« mit digitaler<br />
Zugangssteuerung (Bild: Ziegler).<br />
Leistungsstarker und<br />
ressourcenschonender Verstärker<br />
Bosch Sicherheitssysteme GmbH<br />
85630 Grasbrunn<br />
Intelligente Verstärkertechnologien von<br />
Bosch ermöglichen flexible Installationsmöglichkeiten<br />
und reduzieren zugleich die<br />
Betriebskosten aufgrund des reduzierten<br />
Stromverbrauchs. Mit einer Leistungsdichte<br />
von 600 Watt und größtmöglicher Flexibilität<br />
der vier Verstärkerkanäle eignet sich<br />
der »PRM-4P600« vor allem für kleine bis<br />
mittelgroße gewerbliche Anwendungen,<br />
z. B. in Einzelhandelsgeschäften, in Bars,<br />
Restaurants oder Bildungseinrichtungen.<br />
Über 70 Jahre Bosch-Expertise auf dem Gebiet<br />
der Audiotechnik machen den »PRM-<br />
4P600« zu einem sehr benutzerfreundlichen<br />
Gesamtpaket, das hervorragende<br />
Klangqualität und unterbrechungsfreien<br />
Betrieb selbst unter schwierigen Bedingungen<br />
gewährleistet.<br />
widerstandsfähigen Gehäuse aus, das<br />
lediglich eine Höheneinheit im Rack beansprucht<br />
und nur wenig Platz für Ventilation<br />
benötigt. Als konvektionsgekühlter<br />
Leistungsverstärker arbeitet das Gerät geräuscharm,<br />
was auch den Einsatz in leisen<br />
Umgebungen möglich macht. Sämtliche<br />
Verstärkerkanäle können mit 4 Ohm, 8<br />
Ohm, 70 V oder 100 V betrieben werden,<br />
ohne dass die Ausgangsleistung beeinträchtigt<br />
wird, was eine Vielzahl von Installationsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
Die neue »powerTANK«-Technologie<br />
bringt zusätzlich Flexibilität, da sie wie<br />
ein Energiereservoir für den Verstärker<br />
fungiert. Mit direktem Zugriff auf die<br />
Gesamtleistung von 600 Watt kann der<br />
»PRM-4P600« auf diese Weise jeden seiner<br />
vier Verstärkerkanäle bei Bedarf mit<br />
asymmetrischer Leistung versorgen (bis<br />
zu 300 Watt pro Kanal). Dadurch wird das<br />
gesamte Energiepotenzial ausgeschöpft,<br />
was eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten<br />
ergibt, insbesondere weil dadurch Audiozonen<br />
mit unterschiedlicher Leistung angetrieben<br />
werden können. Die »powerT-<br />
ANK«-Technologie aktiviert sich bei Bedarf<br />
automatisch und muss nicht speziell konfiguriert<br />
werden, was die Bedienung wesentlich<br />
erleichtert.<br />
Der »PRM-4P600« bietet eine attraktive<br />
Kombination aus professioneller Performance<br />
und energieeffizientem Betrieb –<br />
und das zu einem attraktiven Preis. Dank<br />
integrierter Verstärkertechnologien wie<br />
ecoRail und APD (Auto Power Down) kann<br />
der Gesamtstromverbrauch deutlich reduziert<br />
werden, was sowohl die Umwelt<br />
schont als auch die Gesamtbetriebskosten<br />
senkt, während gleichzeitig höchste Leistung<br />
und Betriebssicherheit gewährleistet<br />
sind. Dies trägt erheblich dazu bei, den<br />
CO2-Fußabdruck und die Gesamtenergiekosten<br />
für Gebäude zu reduzieren, was für<br />
viele Unternehmen zunehmend wichtiger<br />
wird.<br />
Ein komplettes Schutzschaltungspaket mit<br />
ausgeklügelten Limitern schützt den Verstärker<br />
und die angeschlossenen Lautsprecher<br />
vor Schäden. Dank »dualCOOL« wird<br />
bei extremen thermischen Verhältnissen<br />
ein mehrstufiger Lüfter aktiviert, der den<br />
vollen Betrieb gewährleistet – selbst bei<br />
Temperaturen von bis zu 45 °C. Darüber<br />
hinaus kann intelligente Blindstromkompensation<br />
(Power Factor Correction, PFC)<br />
große Spannungsschwankungen ausgleichen<br />
und so eine unterbrechungsfreie<br />
Verstärkung des Beschallungssystems sicherstellen.<br />
Diese Schutzvorrichtungen<br />
sorgen für höchste Betriebssicherheit und<br />
Der neue »PRM-4P600« liefert bis<br />
zu 600 Watt Gesamtleistung über<br />
vier Verstärkerkanäle<br />
(Bild: Bosch).<br />
gewährleisten, dass der »PRM-4P600« auch<br />
in härteren Einsatzbereichen zuverlässig<br />
funktioniert.<br />
(www.boschsecurity.com)<br />
Ausstattung für das Bahnhofsund<br />
Haltestellenumfeld<br />
Ziegler Metallbearbeitung GmbH<br />
71287 Weissach-Flacht<br />
Moderne Fahrradabstellanlagen sorgen<br />
für ein erweitertes Platzangebot, gleichzeitig<br />
profitieren Radpendler von mehr<br />
Service und Sicherheit. Um möglichst viele<br />
Räder geordnet und diebstahlgeschützt<br />
abstellen zu können, ist die Ausstattung<br />
von Bike+Ride-Stationen mit platzsparenden<br />
Doppelstockparkern besonders sinnvoll.<br />
Je nach örtlichen Gegebenheiten kann<br />
das B+R-Angebot mit geeigneten Fahrradgaragen<br />
oder Fahrradüberdachungen zum<br />
besseren Schutz der Zweiräder und mit zusätzlichen<br />
Schließfachanlagen inklusive Lademöglichkeit<br />
für E-Bikes ergänzt werden.<br />
Besonders smarte Lösungen für multimodale<br />
Mobilität entstehen durch die Kombination<br />
der soliden wie bewährten Fahrradabstell-<br />
und Schließfachanlagen von<br />
Ziegler mit einer digitalen Zugangssteuerung.<br />
Dabei können alle gängigen Türen<br />
bzw. Verschlüsse der verschiedensten Abstell-<br />
und Schließfachanlagen bedient werden.<br />
Eine Anbindung an bestehende Mobilitätsplattformen<br />
und damit die Aufnahme<br />
der angebundenen Fahrradabstellanlagen<br />
in das Gesamtmobilitätsangebot einer Region<br />
ist mittels API-Schnittstelle möglich.<br />
Daneben gibt es bei Ziegler noch viele weitere<br />
Produkte, die das Bahnhofs- oder Haltestellenumfeld<br />
aufwerten und den Aufenthalt<br />
dort angenehmer machen: Dazu<br />
gehören etwa besondere Abfallbehälter<br />
oder Fahrradservicestationen. Diese sind<br />
nicht nur äußerst praktisch, sondern auch<br />
so konzipiert, dass sie anhaltender, intensiver<br />
Belastung und Nutzung standhalten<br />
können.<br />
(www.ziegler-metall.de)
101<br />
Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />
<br />
<br />
<br />
IHR ANTRIEB IST UNSER AUFTRAG. IHR AUFTRAG IST UNSER ANTRIEB.<br />
YOUR DRIVE IS OUR MISSION. YOUR ORDER OUR DRIVE.<br />
– Anzeige –<br />
NOTRUF<br />
Telefon<br />
02206-95860<br />
02206-95860<br />
www.motorenfeuer.de<br />
www.motorenag.de<br />
Fachbeiträge 102<br />
Produktinformationen 105<br />
6
102<br />
Überfahrmesseinrichtungen<br />
»IWMS« Indoor-Messanlage mit Überfahrmöglichkeit für Busse.<br />
Bild: moBiel, Bielefeld<br />
Räder-Check direkt bei der Überfahrt<br />
Räder gehören zu den wichtigsten Baugruppen aller Schienenfahrzeuge<br />
und beeinflussen maßgeblich die Sicherheit, das Laufverhalten<br />
und den Fahrkomfort der einzelnen Fahrzeugarten. Dies erfordert eine<br />
ständige gesetzliche Überwachung der Profilwerte. Mit Überfahrmesseinrichtungen<br />
werden die Radprofile exakt erfasst, vermessen und deren<br />
Daten dokumentiert.<br />
Autor:<br />
Dirk Wehrhahn<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. D. Wehrhahn Messsysteme<br />
für die Qualitätssicherung<br />
e.K.<br />
30173 Hannover<br />
www.drwehrhahn.de<br />
Die Messung der Profilwerte erfolgt bisher<br />
zum größten Teil händisch und ist damit<br />
zeitaufwendig. Um die Kosten bei der Überprüfung<br />
des reibungsbedingten, mechanischen<br />
Verschleißes zu reduzieren, wurde<br />
die Überfahrmesseinrichtung »IWMS« von<br />
der Firma Dr. D. Wehrhahn Messsysteme<br />
für die Qualitätssicherung entwickelt.<br />
Die In- und Outdoor-»IWMS«-Anlagen<br />
stehen für zwei Geschwindigkeitsbereiche<br />
von < 20 km/h und < 45 km/h zur Verfügung.<br />
Die automatische Überfahrmesseinrichtung<br />
wird zur messtechnischen Erfassung<br />
des Radprofils, des Durchmessers<br />
und des Radrückenabstandes während<br />
der Überfahrt eines Schienenfahrzeuges<br />
über die Messanlage eingesetzt. Sie kann<br />
ohne große bauliche Maßnahmen und<br />
ohne Veränderungen an den Schienen eingebaut<br />
werden und benötigt nur einen<br />
geringen Einbauraum. Bauseitig muss der<br />
Betreiber nur eine Spannungsversorgung<br />
und eine Datenleitung zum Austausch der<br />
Daten in sein Netz zur Verfügung stellen.<br />
Sollte keine Datenleitung möglich sein,<br />
können die Daten auch über GSM übertragen<br />
werden. Die Messungen können in<br />
beiden Überfahrmessrichtungen erfolgen.<br />
Die Anlage befindet sich immer im Standby-Modus<br />
und wird durch das herannahende<br />
Fahrzeug aufgeweckt und ist<br />
messbereit. Alle Laser und Kameras sind in<br />
beheizbare IP67-Gehäuse integriert und<br />
die Optiken verfügen über eine Luftspülung<br />
während des Messvorganges. Die Anlage<br />
misst berührungslos bei U-, Straßenund<br />
Eisenbahnen die Radprofilparameter<br />
Spurkranzhöhe, Spurkranzdicke, qR-Maß,<br />
Ar-Maß, Hohllauf, Spurmaß, Spurkranzwinkel,<br />
Durchmesser und den kompletten<br />
Profilverlauf während der Überfahrt.<br />
Mithilfe der Auswertungssoftware<br />
»WheelPro« werden sofort nach der Überfahrt<br />
Warn- oder Grenzwertüberschreitungen<br />
durch eine Ampel angezeigt und<br />
an zuständige Stellen per E-Mail oder SMS<br />
weitergeleitet. Die Anlage ist in der Lage,<br />
vorhandene Transponder der Fahrzeuge<br />
zu lesen und die Messungen somit genau<br />
jedem Rad zuzuordnen. Zusätzlich kann<br />
die »WheelPro«-Software Daten aus SAP<br />
übernehmen oder an SAP übergeben und<br />
Messwerte einer vorhandenen Radprofildrehmaschine<br />
nach der Reprofilierung als<br />
Nullmessung übernehmen. Alle für eine<br />
qualitative Verschleißbeurteilung des Rades<br />
notwendigen Maße und das komplette<br />
Profil werden in einer Datenbank gespeichert<br />
und können über eine Zeitspanne<br />
oder über die gefahrenen Kilometer als<br />
Verschleißdiagramm dargestellt werden.<br />
Die Auswertesoftware verfügt über eine<br />
selbstlernende Verschleißprognose für jeden<br />
Messwert. Mit jeder Überfahrt wird<br />
radbezogen berechnet, wann welcher<br />
Profilwert in der Zukunft den Warn- oder<br />
Grenzwert erreichen wird. Dies bietet der
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Überfahrmesseinrichtungen 103<br />
»IWMS« Outdoor-Messanlage.<br />
Bild: Hamburger Hochbahn<br />
»IWMS« Outdoor-Messanlage in der Waschanlage mit Lkw-Überfahrmöglichkeit.<br />
Bild: Stadtwerke Augsburg<br />
360°-Radprofilmessung mit dem<br />
3D-Modul. Bild: Dr. Wehrhahn<br />
Flachstellen- und Polygonmessstelle<br />
im Gleis.<br />
Bild: DSW21<br />
Tabellarische Darstellung der Messungen.<br />
Bild: Dr. Wehrhahn<br />
Darstellung der Messwerte und Verschleißprognose in »WheelPro«.<br />
<br />
Bild: Dr. Wehrhahn<br />
Arbeitsvorbereitung die Möglichkeit, Reprofilierungen<br />
oder Radsatzwechsel frühzeitig<br />
im Voraus zu planen. Die Auswertesoftware<br />
kann zudem bereits vorhandene<br />
mobile RPM-Laser-Radprofilmessgeräte<br />
der Firma Dr. D. Wehrhahn oder anderer<br />
Hersteller einlesen und in der gleichen<br />
Software darstellen. Das Radprofilmesssystem<br />
»IWMS« kann um ein 3D-Messmodul<br />
sowie eine Flachstellen- und Polygonmessanlage<br />
erweitert werden.<br />
Option 3D-Messmodul<br />
Mit diesem Modul ist es möglich das Radprofil<br />
über eine komplette Radabwicklung<br />
zu messen und darzustellen. Damit können<br />
zusätzlich die Rundheit des Rades ermittelt<br />
und Oberflächenfehler dargestellt<br />
werden. Dieses Modul ist derzeit nur für<br />
geringe Überfahrgeschwindigkeiten verfügbar.<br />
Option Flachstellenund<br />
Polygonmessung<br />
Diese zusätzliche Anlage wird an beliebiger<br />
Stelle und unabhängig von der Überfahrmesseinrichtung<br />
im Gleis installiert.<br />
Die Sensoren werden am Gleisfuß ohne<br />
Bohren oder Schweißen befestigt und erfordern<br />
keine Änderung am Gleis. Bei jeder<br />
Überfahrt werden so die Räder über<br />
den kompletten Umfang auf Flachstellen<br />
oder Polygone geprüft. Die Flachstellen<br />
werden in ihrer Länge in Millimetern gemessen<br />
und können so mit Grenzwerten<br />
belegt werden. So ist eine Erkennung von<br />
Flachstellen schon möglich, bevor diese<br />
akustisch wahrgenommen werden, was<br />
eine Beseitigung ermöglicht, bevor Anwohner<br />
in städtischen Wohngebieten<br />
diese als Störung empfinden. Ein frühzeitiges<br />
Erkennen führt auch zu einer<br />
geringeren Aufhärtung des Bereichs der<br />
Flachstelle, und diese kann somit mit<br />
einer geringeren Materialabnahme beseitigt<br />
werden.<br />
Es sind inzwischen 20 »IWMS«-Anlagen<br />
im In- und Outdoorbereich installiert.<br />
6
104<br />
Motoreninstandsetzung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Zu den Kernkompetenzen zählt die Reparatur und die Bearbeitung der Motorblöcke.<br />
<br />
Bilder: Motoren AG Feuer<br />
Wenn der Servicelevel<br />
den Unterschied macht<br />
Die Motoren AG Feuer ist seit über 50 Jahren Spezialist für die Instandsetzung<br />
und Wartung von Motoren und hat sich in dieser Zeit einen<br />
hervorragenden Ruf in der Branche erarbeitet. Der Leistungsbereich<br />
umfasst schwere Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge, Busse, Bahnen und<br />
Industrieanwendungen.<br />
Der Beitrag basiert auf Unterlagen von<br />
Motoren AG Feuer<br />
51491 Overath<br />
www.motorenag.de<br />
Seit 16 Jahren ist der Motorenspezialist<br />
auch im Bahnmarkt aktiv und überzeugt<br />
öffentliche und private Betreiber mit<br />
technisch hervorragender Arbeit, maßgeschneiderten<br />
Leistungen und flexibler und<br />
zügiger Auftragsausführung zu attraktiven<br />
Konditionen. Inzwischen hat sich die Bahnsparte<br />
zum Kerngeschäft des Unternehmens<br />
entwickelt. Über 80 qualifizierte und<br />
motivierte Mitarbeitende an zwei Standorten<br />
sorgen dafür, dass der Schienenverkehr<br />
der Kunden »in sicheren Bahnen« verläuft.<br />
Die Motoreninstandsetzung ist mit dem<br />
RAL-Gütesiegel GZ 797 ausgezeichnet und<br />
das Qualitätsmanagement nach DIN ISO<br />
9001:2015 zertifiziert. Gerade im Schienenverkehr<br />
ist eine effiziente, technisch<br />
optimale und individuell auf die Kundenanforderungen<br />
abgestimmte Instandhaltung<br />
von elementarer Bedeutung für<br />
einen reibungslosen und sicheren Einsatz<br />
der Bahnen. Bei Motoren Feuer, als<br />
versiertem Partner für die Motoren- und<br />
Motoren Feuer bietet<br />
optimalen Service<br />
für alle Fälle:<br />
• Präventive und korrektive<br />
Motoren- und Powerpack-Instandhaltung<br />
• Individuelle Bearbeitung<br />
von Komponenten wie z. B.<br />
Zylinderköpfen, Motorblöcken<br />
und Kurbelwellen<br />
• Umfangreiches Austauschprogramm<br />
von Einspritzpumpen<br />
und Turboladern<br />
• Bei Bedarf Ein- und Ausbau der<br />
Motoren bzw. Antriebe vor Ort<br />
• Abtransport<br />
• Fundierte Fehleranalyse<br />
• Inbetriebnahme<br />
• 24-h-Service-Hotline<br />
• Kurze Reaktionszeiten, zügige<br />
Vor-Ort-Hilfe<br />
• Ersatzteile jederzeit verfügbar<br />
• Übergangsweise Einsatz von<br />
Tauschkomponenten bei<br />
aufwändigen Reparaturen<br />
• Wartungsverträge für größere<br />
Instandhaltungsstufen<br />
• Flottenverträge für planmäßige<br />
Instandhaltungen<br />
• Zeitwertgerechte, kostenoptimierte<br />
Bedarfsinstandsetzung<br />
• Zeit- und Kostenvorteile durch<br />
Ersatzteile und Service aus<br />
einer Hand<br />
• Komponentengeschäft<br />
• Einbau von Beistellteilen möglich.<br />
Powerpack-Instandhaltung, können Bahnbetreiber<br />
sicher sein, dass alles getan wird,<br />
um die Triebwagen einsatzfähig zu halten.<br />
Hier kommt den Kunden der hohe Servicelevel<br />
der Motoren Feuer AG zu Gute und sichert<br />
ihnen entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />
Die Motoren Feuer AG hat sich auf die Instandhaltung und Wartung schwerer Dieselmotoren für Busse und Bahnen<br />
spezialisiert. Es werden auch präventive und korrektive Powerpack-Instandhaltungen (rechts) angeboten.<br />
Für die schnelle Hilfe steht eine große<br />
Zahl an Tauschmotoren führender<br />
Hersteller auf Lager.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />
105<br />
Produkt-Infos<br />
Ersatzteile u. Service für die Fahrzeugflotte<br />
Soiltec GmbH<br />
28832 Achim<br />
Soiltec Mass Transit ist seit über 30 Jahren<br />
ein Handels- und Dienstleistungsunternehmen,<br />
welches schwerpunktmäßig Nahverkehrsunternehmen<br />
im In- und Ausland mit<br />
Ersatzteilen für die Instandsetzung, Komponenten<br />
für Retrofit und Redesign sowie<br />
Know-How insbesondere in Antriebsfragen<br />
oder der Antriebssteuerung berät und<br />
beliefert.<br />
Um diesem Ruf gerecht zu werden vertraut<br />
das Unternehmen auf starke Kooperationspartner,<br />
die zusammen mit qualifizierten<br />
Mitarbeitern mit führenden Produzenten<br />
und Entwicklern an Lösungen arbeiten, die<br />
höchsten Ansprüchen an Produktqualität<br />
gerecht werden. Auch in den schwierigen<br />
Fällen von Obsoleszenzen werden Kunden<br />
beraten und durch die eigene Netzwerkfunktion<br />
sowie auch Erfahrungen anderer<br />
Verkehrsbetriebe zu optimalen Lösungen<br />
von Problemstellungen geführt. Viele ältere<br />
Fahrzeuggenerationen werden mittlerweile<br />
nicht mehr einfach ins Ausland<br />
abverkauft oder verschrottet, sondern in<br />
einer Zweiterstellungsmaßnahme wieder<br />
Platinen, elektronische Baugruppen, Hardware Komponenten, Getriebe, Ersatzteile … es gibt kaum<br />
etwas, was Soiltec nicht beschaffen kann. Thomas Günter Birkenfeld (li.) und Kai Stefan Tietjen (re.)<br />
lenken die Geschäfte des Unternehmens (Bild: Soiltec).<br />
fit für die Zukunft gemacht, da die Investitionen<br />
in neue Fahrzeugserien einfach zu<br />
teuer und auch zu komplex geworden sind.<br />
Durch die steigende Zahl von Nutzern der<br />
öffentlichen Verkehrsmittel sowie stetige<br />
Kostensteigerungen in den Ausbau<br />
und Erhaltung der Infrastruktur hat man<br />
mittlerweile erkannt, dass die Zweiterstellungsmaßnahmen<br />
älterer aber noch<br />
nicht veralteter Fahrzeugserien einen<br />
wesentlichen Beitrag zu einem guten Investitionsmix<br />
der Gesamtkosten beitragen<br />
können. Kunden wie z. B. die Stadtwerke<br />
Bonn oder die Berliner Verkehrsbetriebe<br />
vertrauen dabei auf Ergebnisse und<br />
Lösungsvorschläge im Bereich von Getriebeinstandsetzungen<br />
oder auch Retrofitmaßnahmen.<br />
Andere wie die ÜS-<br />
TRA in Hannover oder die Rheinbahn in<br />
Düsseldorf haben sich teils intensiv mit<br />
der Problematik von Obsoleszenzen von<br />
elektronischen Baugruppen der Antriebsoder<br />
Türsteuerungen auseinandergesetzt.<br />
Auch hier konnte Soiltec mit nachhaltigen<br />
Lösungen, Lieferdisziplin und langfristigen<br />
Konzepten punkten, und hat somit<br />
den Grundstein für ein gegenseitiges<br />
Vertrauen in eine lang angelegte partnerschaftliche<br />
Geschäftsbeziehung gelegt.<br />
Soiltec-Kunden können darauf vertrauen,<br />
stets die bestmögliche Option und eine<br />
Individuelle Projektbetreuung von Anfang<br />
bis Ende zu erhalten.<br />
(www.soiltec.de)<br />
INTELLIGENT LIFTING<br />
System HDS<br />
6,5 –14,5 m Länge<br />
System EHB<br />
mobile Radgreifer<br />
6<br />
System EHB-K<br />
mobile Hebeböcke<br />
Stationäre und mobile Hebebühnen für den ÖPNV<br />
Walter Finkbeiner GmbH<br />
72250 Freudenstadt . Germany<br />
Fon +49(0)7441-92521-0<br />
info@finkbeiner.eu<br />
www.finkbeiner.eu
106 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Bücker + Essing hält ein umfangreiches Sortiment an Tauschmotoren für<br />
Nutzfahrzeuge bereit (Bild: Bücker + Essing).<br />
Bücker + Essing setzt Dieselmotoren professionell nach den Kriterien des<br />
RAL-Gütezeichens RAL-GZ 797 instand (Bild: Bücker + Essing).<br />
Instandsetzung von Motoren<br />
und Power Packs<br />
Bücker & Essing GmbH<br />
49811 Lingen<br />
Wenn die Motoren von Bussen oder Bahnen<br />
plötzlich ausfallen, sind schnelle und<br />
zeitwertgerechte Lösungen gefragt, z. B.<br />
der Einsatz eines Tauschmotors oder die<br />
professionelle Reparatur des Motors. Mit<br />
155 Mitarbeitern ist die in Lingen (Ems)<br />
ansässige Bücker & Essing GmbH seit 1963<br />
Spezialist in diesem Gebiet und inzwischen<br />
einer der größten Motoreninstandsetzer<br />
Deutschlands. Etwa 550 Gas- und Dieselmotoren<br />
überholt Bücker + Essing jährlich.<br />
Bei einer Instandsetzung wird der Motor<br />
zunächst komplett demontiert, gereinigt<br />
und auf Schäden geprüft. Nach der systematischen<br />
Fehlerdiagnose und intensiver<br />
Qualitätsprüfung werden die wiederverwertbaren<br />
Komponenten des Alt-Motors<br />
mechanisch bearbeitet und instandgesetzt.<br />
Verschleißteile wie Kolben, Laufbuchsen,<br />
Lager und Dichtungen werden in der Regel<br />
ausgetauscht.<br />
Das Unternehmen arbeitet nach den Qualitätsstandards<br />
des RAL-Gütezeichens 797<br />
für die Motoreninstandsetzung und gewährleistet<br />
damit festgelegte Qualitätsstandards<br />
im gesamten Instandsetzungsprozess.<br />
Doch nicht nur das: Die Erfahrung<br />
und Routine aus hunderten von Instandsetzungen<br />
pro Jahr fließt in jedes neue Projekt<br />
ein und wird laufend vom Qualitätsmanagement<br />
nach ISO 9001 aufgegriffen.<br />
Das Ergebnis ist ein professionell instandgesetzter<br />
Motor mit der Qualität und Haltbarkeit<br />
eines Neuaggregats.<br />
Auch die Instandsetzung kompletter Power<br />
Packs für Schienenfahrzeuge gehört zu<br />
den zentralen Kompetenzen von Bücker<br />
+ Essing. Individuell zugeschnittene Wartungskonzepte<br />
und Störungsbehebungen<br />
bietet das Unternehmen ebenso an wie<br />
Teil- oder Komplettinstandsetzungen inklusive<br />
Ersatzteilmanagement. Aktuell vergrößert<br />
das Unternehmen seine Instandsetzungskapazitäten<br />
für Power Packs am<br />
Standort Lingen: Eine weitere Halle wird<br />
voll und ganz auf die Instandsetzungsabläufe<br />
der kompletten Antriebsaggregate<br />
für Schienenfahrzeuge ausgerichtet.<br />
Bücker + Essing ist deutschlandweit tätig<br />
und übernimmt auch den Aus- und Einbau<br />
von Motoren und Power Packs. Die Servicetechniker<br />
leisten darüber hinaus technischen<br />
Support vor Ort – im Notfall an 365<br />
Tagen im Jahr.<br />
(www.buecker-essing.de)<br />
Überprüfung und Kalibrierung<br />
von Mess- und Prüfeinrichtungen<br />
MPA Kalibrierdienst GmbH<br />
13353 Berlin<br />
Ein Grundpfeiler der technischen Entwicklung<br />
sind präzise Erkenntnisse aus der<br />
Werkstoffforschung Materialforschung<br />
und -prüfung. Die ständig voranschreitende<br />
technische Entwicklung stellt immer<br />
größere Anforderungen an die Präzision<br />
bei der Fertigung von Bauteilen. Die<br />
zunehmende Automatisierung verlangt<br />
ihrerseits nach immer hochwertigeren<br />
und zuverlässiger arbeitenden Sensoren.<br />
Für die Sicherung und Verbesserung der<br />
Qualität von Produkten, sowie zur Kostenreduzierung<br />
ist die verlässliche Überprüfung<br />
und Kalibrierung von Maschinen<br />
und Prüfgeräten von maßgeblicher Bedeutung<br />
und wird für eine Zertifizierung<br />
oder Akkreditierung von Laboratorien<br />
bzw. Prüfstellen vorausgesetzt. Deshalb<br />
ist eine normgerechte Prüfung und Kalibrierung<br />
von Mess- und Prüfeinrichtungen<br />
in Bahnbetrieben durch einen<br />
kompetenten und unabhängigen Partner<br />
unverzichtbar. Auch für die Kalibrierlaboratorien<br />
werden immer größere Anforderungen<br />
bei der Akkreditierung gestellt.<br />
Die MPA Kalibrierdienst GmbH bietet die Überprüfung und Kalibrierung<br />
mobiler Radstandkraftmesseinrichtungen für Schienenfahrzeughersteller<br />
sowie Betriebswerkstätten an (Bild: MPA).<br />
Überprüfung und Kalibrierung eines eisenbahntypischen Rundlauf- und<br />
Planlaufmesssystems (Bild: MPA Kalibrierdienst).
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Steig- und<br />
GerüstSysteme<br />
Dort, wo es eng zugeht erleichtert der neue Akku-Rucksacksauger von Kärcher die Arbeit und sorgt<br />
schnell für eine gründliche Reinigung (Bild: Kärcher).<br />
Ein hohes Maß an Erfahrung und fachlicher<br />
Kompetenz sind dafür die Voraussetzungen.<br />
Die MPA Kalibrierdienst GmbH führt<br />
Kalibrierungen der Prüfkraft an Radaufstands-Kraftmesseinrichtungen<br />
und<br />
Eckkraftmesseinrichtungen, der Kräfte<br />
und Wege an Radsatzpressen sowie Höhennivellierung<br />
an Mess- bzw. Nullgleisen<br />
durch. Der Nachweis der dafür notwendigen<br />
fachlichen Kompetenz wurde<br />
im Rahmen der Akkreditierung als Kalibrierlabor<br />
durch die Deutsche Akkreditierungsstelle<br />
GmbH (DAkkS) und zusätzlich<br />
im Rahmen einer Zulassung als Prüfstelle<br />
für Eisenbahntypische Prüfungen durch<br />
das Eisenbahnbundesamt (EBA) erbracht.<br />
Durch die schlanke Struktur des Unternehmens<br />
sind die Berliner Spezialisten<br />
in der Lage, schnell und unbürokratisch<br />
auf Anfragen zu reagieren. Die MPA Kalibrierdienst<br />
GmbH gewährleistet durchgängige<br />
hohe Qualität, u.a. durch eine<br />
VMPA-Personalzertifizierung und langjährige<br />
Erfahrungen auf diesem Prüfgebiet.<br />
Aufgrund ihrer äußerst umfangreichen<br />
DAkkS-Akkreditierung sind die<br />
Berliner Spezialisten in der Lage nahezu<br />
alle eisenbahntypischen Prüfstände zu<br />
kalibrieren sowohl im statischen als auch<br />
im dynamischen Bereich. Durch die VMPA<br />
Zertifizierung sind die Ingenieure befugt,<br />
DB-Zulassungskarten auszustellen nach<br />
EVB 208.1210A05 für Güteprüfungen.<br />
(www.mpa-kalibrierdienst.de)<br />
Ein saugstarker Rucksack<br />
Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH<br />
71364 Winnenden<br />
Ob Büro, Treppenhaus oder öffentliche<br />
Verkehrsmittel von Bus bis Flugzeug: Es<br />
gibt viele Anwendungsgebiete, bei denen<br />
leichte, kompakte Sauger gefragt sind.<br />
Der neue Akku-Rucksacksauger »BVL 5/1<br />
Bp« von Kärcher bringt ein sehr geringes<br />
Gewicht, hohe Saugleistung sowie eine<br />
hohe Akku-Laufzeit mit sich.<br />
Da er sich komfortabel auf dem Rücken<br />
tragen lässt, entfällt das lästige Nachziehen<br />
ebenso wie die Suche nach einer<br />
Steckdose. Völlig unabhängig können<br />
Reinigungskräfte ihre Arbeit schnell erledigen,<br />
selbst Einsätze auf Leitern sind<br />
problemlos möglich. Trägt man sein<br />
Werkzeug auf dem Rücken, so sind Gewicht<br />
und die Ergonomie der Tragevorrichtung<br />
für den Anwender zentral. Beim<br />
»BVL 5/1 Bp« wird daher Expandiertes<br />
Polypropylen (EPP) eingesetzt. Dieses Material<br />
ist robust, besteht zu 96 % aus Luft<br />
und ist somit sehr leicht. Gleichzeitig ist es<br />
geräuschdämmend und zu 100 Prozent<br />
wiederverwertbar. Für den Sauger ergibt<br />
sich dank EPP ein Leergewicht von 3,3 kg,<br />
mit Akkus sind es 4,6 kg – und er ist damit<br />
eines der leichtesten Geräte am Markt.<br />
Das Tragegestell lässt sich an die Körpergröße<br />
anpassen und ist für Links- und<br />
Rechtshänder gleichermaßen geeignet.<br />
Die Steuerung des Akku-Saugers ist am<br />
Gürtel angebracht, sodass er quasi aus<br />
der Hüfte steuerbar ist: Das Ablesen des<br />
Ladestatus, das Ein- und Ausschalten sowie<br />
das Aktivieren der stromsparenden<br />
»eco!efficiency«-Stufe sind darüber möglich.<br />
Neben einfacher, angenehmer Handhabung<br />
punktet der »BVL 5/1 Bp« mit<br />
einer sehr guten Saugleistung von 223<br />
mbar. Der Akku-Sauger ist Teil des »Kärcher<br />
Battery Universe« und liegt bei einer<br />
Laufzeit von bis zu 64 Minuten, abhängig<br />
von Betriebsart und Ausführung des<br />
36-Volt-Akkus. Zudem arbeitet das Gerät<br />
mit einer bürstenlosen Turbine und erreicht<br />
im Vergleich zu anderen Modellen<br />
eine deutlich höhere Lebensdauer. Bei Bedarf<br />
lässt sich der Akku-Sauger mit einem<br />
HEPA 13-Filter ausstatten, wodurch Partikel<br />
zwischen 0,1 bis 0,3 µm zu 99,95 %<br />
aus der Luft entfernt werden.<br />
(www.kaercher.com)<br />
Sichere & effiziente<br />
Zugangslösungen<br />
zur Wartung und<br />
Instandhaltung.<br />
Unsere Dienstleistungen für aktiven<br />
Arbeitsschutz!<br />
SafetyServices • SafetyServices • SafetyServices • SafetyServices •<br />
9 10<br />
8<br />
7<br />
11<br />
6<br />
12<br />
5<br />
1<br />
2<br />
4<br />
3<br />
Seminare & Schulungen (ACADEMY)<br />
Prüfservice (INSPECT)<br />
KRAUSE-Werk GmbH & Co. KG<br />
www.krause-systems.de/rt
108 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Fasspumpen<br />
Dr. Jessberger GmbH<br />
85521 Ottobrunn<br />
Die »Jesspumpen« sind bestens geeignet für sicheres<br />
Fördern von unterschiedlichsten Flüssigkeiten<br />
aus Fässern, Containern und Kanistern<br />
(Bild: Jessberger GmbH).<br />
Das Abfüllen und Umpumpen kleiner<br />
Mengen aggressiver, neutraler oder leicht<br />
brennbarer Medien aus Containern, Fässern<br />
oder Kanistern zur Reinigung oder Betankung<br />
von kommunalen Fahrzeugen erfordert<br />
vom Anwender besondere Sorgfalt<br />
und das Einhalten der Sicherheitsvorschriften.<br />
Hierbei muss insbesondere beachtet<br />
werden, dass durch die Chemikalien niemand<br />
verletzt wird bzw. dass beim Fördern<br />
brennbarer Flüssigkeiten oder dem Einsatz<br />
in explosionsgefährdeter Umgebung eine<br />
potenziell entstehende elektrostatische<br />
Aufladung vollständig und ohne Funkenbildung<br />
abgeleitet werden kann. Unter<br />
der besagten Leitfähigkeit (Konduktivität)<br />
versteht man eine physikalische Größe, die<br />
die Fähigkeit eines Stoffes angibt, Ströme<br />
abzuleiten. Würde es aufgrund des Umstandes,<br />
dass eine nicht-leitfähige Oberfläche<br />
gegen eine andere gerieben wird<br />
und diese anschließend getrennt werden,<br />
zu einer elektrostatischen Entladung kommen,<br />
könnte eine solche in brennbarer<br />
Umgebung Feuer und Explosionen verursachen.<br />
Derartige Risiken können jedoch<br />
durch die Verwendung geeigneter Materialien<br />
in den Griff bekommen werden,<br />
die keine hohen Aufladungen entstehen<br />
lassen und etwaige Ladungen bereits abführen,<br />
bevor sich diese zu gefährlichen<br />
Größen aufbauen. Aufgrund obiger Problematik<br />
werden im Fasspumpenbereich<br />
für aggressive Medien nur Pumpen aus PP<br />
(Polypropylen) oder PVDF (Polyvinylidenfluorid)<br />
eingesetzt. Zum Fördern leicht<br />
brennbarer Flüssigkeiten oder beim Einsatz<br />
in explosionsgefährdeter Umgebung<br />
müssen hingegen ex-geschützte Elektro-<br />
oder Druckluftmotore in Verbindung<br />
mit Pumpwerken aus rostfreiem Edelstahl<br />
verwendet werden. Rostfreier Edelstahl<br />
weist neben seiner Leitfähigkeit vor allem<br />
auch eine dauerhafte Korrosionsbeständigkeit<br />
auf, da er Chrom, Nickel und<br />
andere Legierungselemente enthält, die<br />
verhindern, dass der Stahl bei Feuchtigkeit<br />
oder der Einwirkung von korrodierenden<br />
Gasen oder Säuren verrostet. Für viele Betreiber<br />
sind aber sowohl die Förderleistung<br />
als auch der Anschaffungspreis derartiger<br />
elektrischer oder druckluftbetriebener<br />
Fasspumpen zu hoch, wenn lediglich kleine<br />
Mengen umgefüllt werden müssen.<br />
Ein Umkippen der Behälter, bei dem ein<br />
Verschütten kaum vermieden werden<br />
kann, stellt vor allem bei aggressiven und<br />
brennbaren Medien schon aus Sicherheitsgründen<br />
keine sinnvolle Alternative dar.<br />
Dennoch möchten die Anwender auch<br />
bei derartigen Aufgabenstellungen nicht<br />
auf ein Höchstmaß an Einfachheit, Sauberkeit<br />
und Sicherheit verzichten. Der Ottobrunner<br />
Pumpenhersteller hat dies bereits<br />
vor Jahren erkannt und bietet ein komplettes<br />
Handpumpenprogramm an. Zum<br />
Fördern aggressiver Medien wie Säuren<br />
und Laugen stehen mit den Handpumpen<br />
JP-02 und JP-04 zwei günstige Alternativen<br />
zur Verfügung. Bei der JP-02 handelt<br />
es sich um eine leichte, handliche und<br />
preiswerte Fasspumpe, die für nahezu alle<br />
dünnflüssigen Medien und insbesondere<br />
für Säuren, Laugen sowie Chemikalien auf<br />
Wasserbasis geeignet ist. Aufgrund ihres<br />
stufenlos einstellbaren Teleskopsaugrohrs<br />
(Ø 40 mm) mit einer Länge von 340 bis 900<br />
mm ist die Pumpe für fast alle Behältergrößen<br />
einsetzbar. Der gesamte Pumpenkörper<br />
und das Tauchrohr werden aus Polypropylen<br />
gefertigt. Die Dichtungen der<br />
Pumpe sind aus Viton. Da die Antriebswelle<br />
aus Edelstahl 1.4571 ist, muss der Betreiber<br />
lediglich sicherstellen, dass rostfreier<br />
Stahl durch das Medium nicht angegriffen<br />
wird. Das Pumpengehäuse besitzt, um ein<br />
sicheres und problemloses Abfüllen zu gewährleisten,<br />
zwei Gewinde mit G 2“ und G<br />
1 ½“, so dass die Pumpe in alle Normfässer<br />
eingeschraubt werden kann. Zum Ausgleich<br />
unterschiedlicher Gewinde stehen<br />
neun verschiedene Adapter zur Verfügung.<br />
Der Pumphebel lässt sich in drei unterschiedlichen<br />
Stellungen montieren, so<br />
dass sich eine Förderleistung von 0,3, 0,37<br />
oder 0,45 l/Hub ergibt. Mit der JP-04 steht<br />
dem Kunden hingegen eine echte Chemikalienpumpe<br />
zur Verfügung, die auch<br />
für Ad Blue eingesetzt werden kann. Die<br />
Welle dieser Pumpe ist mit Polypropylen<br />
ummantelt, so dass mit den zu fördernden<br />
Medien lediglich die Materialien PP und Viton<br />
(Dichtungen) in Berührung kommen.<br />
Die Handpumpe verfügt ebenfalls über<br />
ein Teleskopsaugrohr (480 bis 950 mm,<br />
Ø unten 23, oben 34 mm). Anstelle eines<br />
Auslaufbogens befindet sich am Auslaufstück<br />
ein Schlauchanschluss von ¾“. Die<br />
Handpumpe fördert 0,3 l/ Hub. Es gibt<br />
aber auch Einsatzfälle, wo ein starres Saugrohr<br />
vom Kunden nicht verwendet werden<br />
kann. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn<br />
Autotanks nach einem Unfall oder vor<br />
der Entsorgung entleert werden müssen.<br />
Die hierfür geeignete Handpumpe JP-16<br />
genügt ebenfalls den Anforderungen im<br />
Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten.<br />
Bei dieser einfachwirkenden Handhebelpumpe<br />
mit einer Förderleistung von 0,25 l/<br />
Hub sind sowohl auf der Saug- als auch auf<br />
der Druckseite flexible, medienbeständige<br />
Schläuche in der Nennweite ¾“ montiert.<br />
Die Pumpe kann aufgrund des verwendeten<br />
Aluminiumgussmaterials für viele Medien<br />
der Gefahrenklasse A I – III eingesetzt<br />
werden (z. B.: Diesel, Heizöl, Kraftstoffe,<br />
Petroleum, Kühlerfrostschutz, Mineralöle<br />
und Raps-Methyl-Ester) und hat sich vor allem<br />
bei kommunalen Fahrzeugen und im<br />
Feuerwehrbereich bewährt. Ob für neutrale,<br />
aggressive, dünnflüssige, viskose oder<br />
leicht brennbare Flüssigkeiten: JESSBER-<br />
GER bietet daneben ein nahezu universelles<br />
Programm, um diese Flüssigkeiten<br />
aus Fässern, Behältern und Containern zu<br />
pumpen. Die Fass- und Behälterpumpen<br />
können wahlweise mit Elektro- oder Druckluftmotor,<br />
auch in explosionsgeschützter<br />
Ausführung, geliefert werden. Die Pumpen<br />
sind in unterschiedlichen Werkstoffen<br />
(Polypropylen, PVDF, Edelstahl 1.4571 und<br />
Aluminium) verfügbar, so dass nahezu das<br />
gesamte Flüssigkeitsspektrum abgedeckt<br />
wird. Für viskose Medien steht ein großes<br />
Programm an Exzenterschneckenpumpen<br />
zur Verfügung. Auch Druckluft-Membranpumpen<br />
in den Größen ¼“ (5 l/min) bis 3“<br />
(850 l/min), Handpumpen (in PP, Alu und<br />
Edelstahl), Diesel- und Heizölpumpen,<br />
Kreisel- und Tauchkreiselpumpen, Abwasser-,<br />
Tauchmotor- und selbstansaugende<br />
Kreiselpumpen sowie Handpumpen für<br />
Öle und Säuren und Laugen ergänzen zusammen<br />
mit einem umfangreichen Zubehör<br />
das Produktionsprogramm.<br />
(www.jesspumpen.de)
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />
109<br />
Für die einfachere Bedienbarkeit der neuen »NOVA«-Waschanlage wurde ein neues Touch-Bedienterminal<br />
mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche entwickelt, welches optional erhältlich ist (Bild: O.<br />
Christ).<br />
Professionelle Fahrzeugwäsche<br />
Otto Christ AG<br />
Wash Systems<br />
87734 Benningen<br />
Mit der neuen »NOVA« zielt Christ Wash<br />
Systems exakt auf die Bedürfnisse einer<br />
maschinellen Nutzfahrzeugwäsche für<br />
Speditionen, Verkehrsbetriebe und Lohnwaschcenter<br />
erfüllen. Alle Arten von Nutzfahrzeugen<br />
werden zuverlässig, schnell<br />
und schonend gereinigt. Im Vergleich zur<br />
Handwäsche oder Einbürstensystemen<br />
spart sie Zeit, Kosten und Energie. Die<br />
»NOVA« ist aufgrund reduzierten Energie-<br />
und Wasserverbrauchs umwelt- und<br />
zugleich ressourcenschonend. Niedriger<br />
Verbrauch und geringe Instandhaltungskosten<br />
ermöglichen einen sparsamen und<br />
wartungsarmen Betrieb der Waschanlage.<br />
Für Industrie-, Transport- und Omnibusunternehmen<br />
sind saubere Fahrzeuge als<br />
wirksame Werbeträger unverzichtbar geworden.<br />
Durch die zahlreichen Designelemente<br />
kann die Anlage speziell auf individuelle<br />
Wünsche angepasst werden.<br />
Die »NOVA« ist ausgestattet mit der neu<br />
designten Frontverblendung »BLADE<br />
PREMIUM« beleuchtet mit zusätzlich angebauter<br />
RGB-Anzeige, die für den Fahrer<br />
eindeutige Einweise-Animationen zur Unterstützung<br />
bei der Einfahrt, dem Halten<br />
und der richtigen Positionierung des Fahrzeuges<br />
anzeigt. Zusätzlich ist das korrekte<br />
Positionieren über einen Ultraschallsensor<br />
möglich, welcher dem Fahrer, ähnlich wie<br />
bei einer Einparkhilfe für Autos über Farbsignale/Farbstärken<br />
die korrekte Positionierung<br />
in der Waschanlage angezeigt.<br />
Der Seitenhochdruck »Vitesse« ist im Portalholm<br />
integriert und kann im Vorlauf<br />
gleichzeitig mit der Bürstenwäsche betrieben<br />
werden. Um für die individuellen<br />
Fahrzeughöhen ein optimales Waschergebnis<br />
erzielen zu können, gibt es den<br />
»Vitesse« in verschiedenen Höhen. Der<br />
Hochdruck verfährt oszillierend mit Rotordüsen<br />
oder mit starren Düsen und kann<br />
mit einem Druck von bis zu 80 bar betrieben<br />
werden.<br />
Durch das Integrieren des Seitenhochdrucks<br />
in das Waschportal konnten die<br />
Abmessungen der Waschanlage verringert<br />
werden, wodurch sich die maximal<br />
verfügbare Waschlänge erhöht. Zusätzlich<br />
wird dadurch die Waschzeit pro Fahrzeug<br />
deutlich reduziert, da die Seitenbürstenwäsche<br />
und die Hochdruckwäsche zeitgleich<br />
in einem Waschüberlauf stattfinden<br />
können. Ergänzend dazu wurde der Dachbalkenhochdruck<br />
im Portal integriert. Je<br />
nach Kundenwunsch kann dieser optional<br />
mit oszillierenden Rotordüsen oder mit<br />
starren Düsen ausgestattet werden.<br />
Die »NOVA« bietet noch viele weitere Features<br />
und innovative Lösungen wie z. B. die<br />
automatische Erkennung von Spiegeln sowie<br />
Kamerasystemen. Die Anlage erkennt<br />
und umfährt diese automatisch durch intelligente<br />
Wirkleistungsmessung. Der Betriebsfluss<br />
wird erheblich vereinfacht, da<br />
die Seitenspiegel weder abgehängt noch<br />
eingeklappt werden müssen. Kamerasysteme<br />
werden automatisch umfahren und<br />
somit Spiegelschäden vermieden.<br />
(www.christ-ag.com)<br />
6
110 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Elektrisches Sonnenrollo Front passend für IVECO (Bild: A&K).<br />
Mechanisches Sonnenrollo Fahrerseite passend für Volvo (Bild: A&K).<br />
Sonnenrollos in Erstausrüsterqualität<br />
A&K Fahrzeugteile<br />
Heidenau GmbH<br />
01809 Heidenau<br />
A&K Fahrzeugteile Heidenau ist ein in<br />
Deutschland führender Ersatzteillieferant<br />
für Omnibusse. Seit 1991 unterstützen<br />
Geschäftsführer Andrich und seine Mitarbeiter<br />
bei der Suche nach Ersatzteilen<br />
aller Art. Die Produkte überzeugen dabei<br />
durch die Ausgewogenheit von Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit.<br />
Wesentlich erweitert wurde u. a. das Angebot<br />
im Bereich Sonnenrollos. A&K bietet<br />
Sonnenrollos in Erstausrüsterqualität,<br />
passend für Mercedes, MAN, Solaris, Volvo,<br />
VDL, Scania und IVECO.<br />
Das Sortiment umfasst aktuell über 70<br />
verschiedene Modelle, Front- und Seitenrollos,<br />
elektrisch und mechanisch, für<br />
Decken- oder Wandbefestigung. Alle<br />
Sonnenrollos bieten einen optimalen Sonnenschutz.<br />
Die einfache Montage und Bedienung<br />
zeichnet die Produkte aus und<br />
macht sie durch ihre Langlebigkeit nachhaltig.<br />
Der A&K Omnibusfachhandel stellt<br />
sich im Bereich Sonnenrollos kontinuierlich<br />
breiter auf, sodass nahezu alle Anfragen<br />
bedient werden können.<br />
(www.busfachhandel.de)<br />
Hebebühnen für Busse uns Straßenbahnen<br />
J. A. Becker & Söhne<br />
GmbH & Co. KG<br />
74235 Erlenbach<br />
Mit mehr als acht Jahrzehnten Erfahrung im<br />
Bau von hydraulischen Hebebühnen, Hochdruckkompressoren<br />
und Sonderanlagen ist<br />
Becker der älteste noch am Markt aktive Hebebühnenhersteller<br />
Europas. Es gibt kaum<br />
eine Fahrzeuggattung, die nicht von JAB-<br />
Hebebühnen angehoben werden kann.<br />
Mühelos schultern sie Busse, LKW, Gabelstapler,<br />
schwere Panzer und sogar ganze<br />
Straßenbahnzüge. Stempelhebebühnen<br />
sind in Versionen mit ein bis zu sieben Hubstempeln<br />
lieferbar. Die Tragfähigkeit reicht<br />
von 3 bis stattlichen 40 t pro Hubstempel.<br />
Um Fahrzeuge mit unterschiedlichsten Radständen<br />
aufnehmen zu können, sind ein<br />
oder mehrere Hubstempel elektromotorisch<br />
verfahrbar. Jeder Stempel besitzt ein<br />
eigenes Antriebsaggregat, die Hubstempel<br />
können sowohl synchron als auch unabhängig<br />
voneinander gefahren werden. Eine<br />
unterschiedliche Lastverteilung hat keinen<br />
Einfluss auf die elektronische Gleichlaufregelung<br />
der Anlage. Auswechselbare Aufnahmeschieber<br />
ermöglichen eine sichere<br />
Aufnahme aller Fahrzeugtypen der jeweiligen<br />
Gewichtsklasse.<br />
Die Hebeanlagen<br />
von JAB befördern<br />
praktisch alle Fahrzeuge<br />
bis hin zu<br />
Sonder- und Schienenfahrzeuge<br />
in<br />
eine ergonomische<br />
Arbeitshöhe<br />
(Bild: J. A. Becker).<br />
Zusätzlich sind die Stempelhebebühnen<br />
mit mechanischen Sicherheitsstützen mit<br />
automatisch arbeitenden Rasten ausgerüstet.<br />
Im Bereich der Einbauvarianten<br />
kommen sowohl Einfachstempel als auch<br />
Teleskopstempel zum Einsatz. Die Abdeckung<br />
der Gruben erfolgt über mitfahrende<br />
Aluminium-Segment-Rollabdeckungen.<br />
Teleskopstempel ermöglichen aufgrund<br />
der geringen Einbautiefe von ca. 1500 mm<br />
den Einbau in bestehende Gruben und<br />
sind selbst in Wasserschutzgebieten und<br />
Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel<br />
problemlos einsetzbar. Ein nachträglicher<br />
Einbau in vorhandene Hallen wird in<br />
der Regel mit Fundamentwanne erfolgen.<br />
Die selbsttragenden Stahlwannen können<br />
einfach in das vorbereitete Fundament eingesetzt<br />
werden. Die elektrische Steuerung<br />
mit integrierter, elektronischer Gleichlaufregelung<br />
ermöglicht eine einfache Bedienung<br />
bei allen Anwendungsformen. Um<br />
den Arbeitsbereich möglichst effizient und<br />
angenehm zu gestalten, sind vielfältige<br />
Optionen wie beispielsweise programmgesteuerte<br />
Verschiebeeinrichtung, Energiezuführung<br />
und Waschpaket lieferbar.<br />
Alle JAB-Hebebühnen können umweltfreundlich<br />
mit biologisch abbaubaren und<br />
nicht wassergefährdenden Ölen betrieben<br />
werden.<br />
(www.jab-becker.de)<br />
Alles für Omnibus und Werkstatt<br />
Christian Winkler GmbH & Co. KG<br />
70469 Stuttgart<br />
Für Omnibusunternehmen, etwa Verkehrsbetriebe<br />
oder Busreiseveranstalter,<br />
bietet Winkler ein breites Produktportfolio.<br />
Bei der präzisen Teileidentifikation und<br />
einer gründlichen Systembetrachtung<br />
helfen in allen winkler Niederlassungen<br />
speziell geschulte Omnibus-Experten, um<br />
für jedes Reparaturproblem eine Lösung<br />
zu finden. Ein Schwerpunkt neben dem<br />
Thema Klima- und Heizungstechnik, zu
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />
111<br />
Die Winkler Unternehmensgruppe bietet auch über ihre Fachberater eine individuelle Betreuung vor<br />
Ort (Bild: Winkler).<br />
Das komplette Sortiment an Werkstattausrüstung<br />
wird aktuell im neuen, gleichnamigen Katalog<br />
zusammengefasst (Bild: Winkler).<br />
dem winkler über jahrelange Erfahrung<br />
und ein umfangreiches Sortiment verfügt,<br />
ist die Werkstattausstattung.<br />
Winkler unterstützt seine Kunden angefangen<br />
bei der Planung bis hin zur erfolgreichen<br />
Inbetriebnahme einer Werkstatt.<br />
Neben der Frage, welche Regale und<br />
sonstigen Ordnungssysteme die Richtigen<br />
sind, geht es maßgeblich auch um<br />
die sinnvolle Werkstattausstattung. Oft<br />
besuchen die Omnibus-Fachberater ihre<br />
Kunden gemeinsam mit Spezialisten der<br />
Werkzeughersteller, damit verschiedene<br />
Geräte eigenhändig ausprobiert werden<br />
können. Und nicht nur für Handwerkzeug<br />
ist winkler die richtige Anlaufstelle: Im Sortiment<br />
finden sich auch solche Kaliber wie<br />
Hebebühnen oder Radgreifanlagen.<br />
Auf 586 Seiten zeigt der neue Katalog<br />
Werkstattausrüstung über 2800 Artikel<br />
aus den Bereichen Werkstatteinrichtung,<br />
Hebe- und Transporttechnik, Rad und<br />
Reifen, Druckluftversorgung, Werkstatttechnik,<br />
Prüf- und Wartungsgeräte und<br />
Reinigung. Die Produktauswahl reicht<br />
dabei von A wie Achsreparatur- und<br />
Vermessung bis Z wie Zubehör für die<br />
Reifenmontage. Der Onlineshop des<br />
Nutzfahrzeugteilehändlers bietet selbstverständlich<br />
rund um die Uhr Zugriff auf<br />
das komplette Sortiment.<br />
(www.winkler.com)<br />
Mobile und effiziente<br />
Fahrzeugwaschanlagen<br />
Stark Reinigungsgeräte GmbH<br />
73489 Jagstzell<br />
Die Stark Reinigungsgeräte GmbH präsentiert<br />
mobile Lösungen für die effiziente<br />
Reinigung von Lkws, Bussen und Zügen.<br />
Mit hoher Flexibilität und ihrer Umweltfreundlichkeit<br />
können die selbstfahrenden<br />
Waschanlagen in der Fahrzeugpflege<br />
absolut überzeugen. Es wird eine Vielzahl<br />
von Modellen und Varianten sowie Motorisierungen<br />
angeboten, um den individuellen<br />
Bedürfnissen der Kunden gerecht<br />
zu werden. Dabei stehen sowohl 100 %<br />
elektrische Modelle inklusive der Neuheit<br />
<strong>2023</strong> mit extra langen Akkulaufzeiten<br />
(abhängig von der Batterie) als auch<br />
Varianten mit Verbrennungsmotoren zur<br />
Auswahl. Zusätzlich kann zwischen Modellen<br />
mit Sitz oder Kabine mit Sitz sowie<br />
den Dieselmotorbetriebenen einer integrierten<br />
Hochdruckfunktion gewählt werden.<br />
Diese Vielseitigkeit ermöglicht es, die<br />
Die mobilen Stark Waschanlagen bieten eine umweltfreundliche, flexible und platzsparende Lösung<br />
für die effiziente Reinigung von Lkws, Bussen und Zügen. Durch die effiziente Nutzung von Ressourcen<br />
und die Minimierung der Umweltbelastung tragen sie zur Nachhaltigkeit im Transportsektor bei<br />
(Bild: Stark).<br />
Waschanlage flexibel auf Waschplätzen<br />
für verschiedene Fahrzeugtypen einzusetzen.<br />
Ein besonderes Merkmal der mobilen<br />
Stark Waschanlagen ist die Nutzung von<br />
Regenwasser zur Reinigung. Hierdurch<br />
werden Ressourcen geschont und die<br />
Umweltbelastung reduziert. Dies trägt zur<br />
Nachhaltigkeit im Transportsektor bei und<br />
ermöglicht es Unternehmen, ihren ökologischen<br />
Fußabdruck zu verringern. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen vollautomatischen<br />
Waschstraßen erfordert die mobile<br />
Waschanlage keine hohe Investition und<br />
verursacht geringe Unterhaltskosten.<br />
Als Motorisierung kann je nach Bedarf<br />
zwischen Akku-, Diesel- oder Benzinmotoren<br />
gewählt werden. Das Top-Modell<br />
»Fullwash HD 3« verfügt über einen leistungsstarken<br />
Zweizylinder-Dieselmotor<br />
mit integrierter Hochdruckpumpe. Bei<br />
Akkubetrieb besteht die Möglichkeit, verschiedene<br />
Akkuarten/-typen zu verwenden<br />
und diese bei Bedarf auszutauschen,<br />
um stets die neuesten und leistungsfähigsten<br />
Akkus auf dem Markt zu nutzen. Eine<br />
nachhaltige Aufladung der Akkus kann<br />
mittels einer Photovoltaikanlage erfolgen,<br />
um die umweltfreundliche Nutzung erneuerbarer<br />
Energie zu ermöglichen. Der<br />
geringere Wasser- und Chemieverbrauch<br />
trägt ebenfalls zur Umweltfreundlichkeit<br />
der Waschanlage bei und spart den<br />
Betreibern Fahrten zu herkömmlichen<br />
Waschstraßen. Auch dies spart natürlich<br />
Kosten und ganz nebenbei noch CO2.<br />
Die mobile Stark Waschanlage ist benutzerfreundlich<br />
konzipiert und kann von<br />
nahezu jedem bedient werden. Sie kann<br />
ortsunabhängig genutzt werden und<br />
nimmt keinen festen Platz ein. Dies spart<br />
teuren Bauplatz und ermöglicht es, den<br />
gewonnenen Raum für andere Zwecke<br />
zu nutzen. Nach der Reinigung kann die<br />
Waschanlage platzsparend in einer Ecke<br />
abgestellt werden.<br />
(www.st-stark.de)<br />
6
112 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Individuelle Zugangslösungen<br />
für Bahnen und Busse<br />
Krause-Werk GmbH & Co. KG<br />
36304 Alsfeld<br />
Das Krause-Werk bedient,<br />
als führender Anbieter<br />
klassischer Steiglösungen<br />
aus Aluminium, ein<br />
breites Produktspektrum<br />
wie Tritte, Leitern und<br />
Fahrgerüste<br />
(Bild: Krause-Werk).<br />
Flexible, sichere und komfortable Zugänge<br />
sind bei Arbeiten an Nutzfahrzeugen<br />
unbedingt erforderlich. Wartungsarbeiten<br />
und Reparaturen erfolgen über, unter<br />
und seitlich an den verschiedenen Fahrzeugen.<br />
Bei Arbeiten über einen längeren<br />
Zeitraum sind große, stabile und komfortable<br />
Arbeitsbereiche gefragt, wobei der<br />
Anspruch an Flexibilität und Sicherheit an<br />
oberster Stelle steht. Manuell oder motorisch<br />
verstellbar, stationär oder flexibel,<br />
mit oder ohne zusätzliche Sicherheitselemente,<br />
flexible Konturanpassungen<br />
oder integrierte Signale und Steuerungselemente<br />
– die Liste der Vorgaben ist lang<br />
und individuell. Dank der Anbindung von<br />
SPS-Steuerungen und modernen Produktionstechniken<br />
sind speziell optimierte<br />
Lösungen heute kein Problem mehr.<br />
Die »Krause 360°-Competence« beinhaltet<br />
alles von der ersten Idee über die Planung,<br />
Statik, Produktion und Montage bis<br />
zur Wartung und regelmäßigen Prüfung<br />
der Produkte – und dies mit einer Erfahrung<br />
von mehr als 100 Jahren im Bau von<br />
Steigtechnik und mehr als 10 Jahren im<br />
Sonderlösungs-Bau. Das Credo der Alsfelder<br />
Steigtechnik-Spezialisten Krause<br />
ist es, alle Aufgaben aus einer Hand zu<br />
bedienen. Mit der gemeinsamen Entwicklung<br />
der ersten Idee beginnt die umfassende<br />
Komplettbetreuung. Es folgen<br />
die konkrete Planung und der Bau der<br />
Zugangslösung bis hin zur Endmontage.<br />
Die Benutzer-Unterweisung, zum Beispiel<br />
in die Steuerung mittels Bedienpult, und<br />
die finale Abnahme sowie genau an die<br />
Bedürfnisse des Kunden abgestimmte<br />
Wartungsverträge runden den kompletten<br />
Service ab.<br />
Ob es sich um einen Gleisüberstieg, ein<br />
Grubenpodest, eine Plattform zum Erreichen<br />
der oberen Fahrzeugregionen<br />
oder einen speziell angepassten, individuellen<br />
Dacharbeitsstand handelt: Jede<br />
gewünschte Anlage wird durch ein spezielles<br />
Projektteam geplant und betreut.<br />
Viele zusätzliche Ausstattungsvarianten<br />
sind bei kompletten Anlagen möglich.<br />
Unter anderem zählen dazu die Integration<br />
eigener Signale oder Zutrittskontrollen<br />
für geschultes Personal, automatische Einfahrtsteuerungen<br />
und vieles mehr. Jeder<br />
Zugang kann entsprechend angepasst<br />
werden und ist auch für die Nutzung mit<br />
wechselnden Fahrzeugen perfekt ausgestattet.<br />
Mithilfe modernster Elektronik<br />
sind viele Komfortmerkmale wie z. B. eine<br />
Kollisionserkennung mittels Sensoren umsetzbar.<br />
Mit dieser können Arbeitspodeste,<br />
automatisch, einzeln oder in Gruppen,<br />
perfekt an die Außenhaut der Fahrzeuge<br />
heranfahren ohne mit den verschiedenen<br />
Fahrzeugtypen zu kollidieren.<br />
(www.krause-systems.de)<br />
Automatische Radreifenmessanlagen<br />
für Indoor- und Outdoorbereich<br />
Dr. D. Wehrhahn<br />
30173 Hannover<br />
Straßen- und Stadtbahnen sowie U-Bahnen<br />
rücken immer mehr in den Fokus zum<br />
Erreichen der künftigen Klimaziele. Dies<br />
führt zum einen zum Neubau von Strecken,<br />
aber auch zu einer höheren Auslastung<br />
vorhandener Strecken durch kürzere<br />
Taktzeiten in der Zugfolge und damit mehr<br />
Fahrzeugen im Regelbetrieb.<br />
Ebenfalls führt es durch höhere Fahrleistungen<br />
zu einem erhöhten Wartungsbedarf<br />
bei immer kürzeren Wartungszeiten.<br />
Deshalb ist es wichtig, zeitaufwendige<br />
Prüfaufgaben zu vertretbaren Kosten zu<br />
automatisieren. Hierfür wurde die Überfahrmessanlage<br />
»IWMS« entwickelt. Die<br />
Anlage benötigt nur einen sehr geringen<br />
Platzbedarf und ist sowohl im Indoor- wie<br />
auch im Outdoor-Bereich einsetzbar. Die<br />
Komponenten der Messanlage sind in Spezialgehäusen<br />
wasserdicht integriert und<br />
können beheizt werden.<br />
Die Anlage erfasst während der Überfahrt<br />
mit bis zu 20 km/h (optional 45 km/h) alle<br />
Radprofilkennwerte sowie die daraus resultierenden<br />
Spurmaße. Alle Messwerte<br />
stehen nach der Überfahrt direkt dem Wartungspersonal<br />
zur Verfügung. Die Anlage<br />
überwacht Warn- und Grenzwerte und<br />
bringt diese sowohl in der Software, wie<br />
auch durch ein Ampelsystem zur Anzeige.<br />
Die Fahrzeugkennung erfolgt durch RFID-<br />
Tags oder BMI-Systeme. Die Messwerte<br />
werden an den Kundenserver oder auch an<br />
SAP übergeben. Die Anlage ist in der Lage,<br />
externe Informationen wie Kilometerstände<br />
oder Achs- und Drehgestellwechsel einzulesen.<br />
Auch die Messwerte der Reprofilierung<br />
können eingelesen werden.<br />
Die Software stellt für jeden gemessenen<br />
Parameter eine Trendanzeige zur Verfügung,<br />
wann dieser Messwert bezogen auf<br />
Datum oder km Stand den Grenzwert erreichen<br />
wird. Dies ist eine große Hilfe für<br />
die Planung der Arbeitsvorbereitung. Dieser<br />
Trend wird mit jeder Messung aktualisiert.<br />
Es sind derzeit 20 Systeme im Einsatz.<br />
(www.drwehrhahn.de)<br />
Indoor-Überfahrmessanlage für Radreifen bei moBiel in Bielefeld (Bild: Dr.<br />
D. Wehrhahn).<br />
Radreifenmessanlage in Outdoor-Version bei der Hamburger Hochbahn<br />
(Bild: Dr. D. Wehrhahn).
113<br />
Betriebs- und Verkehrsmanagement<br />
Software<br />
Bild: telent GmbH | www.telent.de<br />
Fachbeitrag 114<br />
Produktinformationen 116<br />
7
114<br />
Stadtentwicklung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Das Leitbild »15-Minuten-Stadt«<br />
gemeint, »das jedem Bewohner und jeder<br />
Bewohnerin das Lebenswichtige in einem<br />
erreichbaren Umkreis versprechen will«.<br />
Dabei dürfe man die »15 Minuten nicht<br />
so genau nehmen«. Und selbst um »Stadt«<br />
(also vorrangig »große Stadt«) gehe es<br />
durchaus nicht allein. »Das Ziel akzeptabler<br />
Erreichbarkeiten für essenzielle Dienstleistungen<br />
gelte genauso in der kleinen<br />
Stadt wie auf dem Land« [1].<br />
Als Erfinder der »15-Minuten-Stadt« gilt<br />
Carlos Moreno, ein Städtebau-Professor<br />
an der Pariser Sorbonne, als Geburtsjahr<br />
des Leitbildes das Jahr 2016. Morenos Definition<br />
des Ansatzes lautet: »Wir wollen,<br />
dass man in einer Stadt nicht weit, nicht<br />
mehr als 15 Minuten von seinem Wohnort<br />
entfernt ist, sei es, um zur Arbeit zu<br />
gehen, einzukaufen, die Gesundheitsversorgung<br />
in Anspruch zu nehmen, Kultur<br />
zu genießen oder sich zu entspannen« [2].<br />
Im Gegensatz zu Städten mit »getrennten<br />
Wohn-, Sozial- und Arbeitsvierteln plädiert<br />
er für ein Geflecht urbaner Viertel, in<br />
denen alle drei Funktionen nebeneinander<br />
bestehen«. Der daraus resultierende<br />
deutlich geringere Verkehrsbedarf würde<br />
die Umwelt, die Gesundheit und die Lebensqualität<br />
erheblich positiv beeinflussen<br />
(Abb. 1).<br />
In der Basisdefinition geht es darum, dass<br />
alle Alltagsziele vom jeweiligen Wohnstandort<br />
in maximal 15 Minuten zu Fuß<br />
oder mit dem Fahrrad – also mit den so<br />
genannten »aktiven« Verkehrsformen –<br />
erreichbar ist (Abb. 2). In der praktischen<br />
Umsetzung hat sich daraus ein breites<br />
Spektrum von Auslegungen ergeben.<br />
Teilweise ist die Rede von lediglich 10<br />
Minuten, teilweise von 20 oder gar 30<br />
Minuten; nicht immer werden dabei auch<br />
ausschließlich die »aktiven« Verkehrsformen<br />
zugrunde gelegt, sondern auch der<br />
Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)<br />
und sogar der motorisierte Individualverkehr<br />
(MIV).<br />
Abb. 1:<br />
Darstellung der Basisdefinition<br />
der »15-Minuten-Stadt«.<br />
Quelle: www.media04.lokalkompass.de<br />
Die »15-Minuten-Stadt« gehört zu den in jüngster Zeit weltweit meist<br />
diskutierten und verfolgten Leitbildern der Umgestaltung der Siedlungs-<br />
und Verkehrsstrukturen vor allem in großen Städten/Metropolen.<br />
Kritiken und sogar Verschwörungstheorien sind in erster Linie der<br />
Komplexität der Thematik geschuldet; sie legen eine explizite Umsetzung<br />
in Einklang mit dem Leitbild der »fußgängerfreundlichen Stadtgestaltung«<br />
nahe.<br />
Autor:<br />
Dr.-Ing.<br />
Andreas Kossak<br />
22453 Hamburg<br />
drkossak@aol.com<br />
»Weltweit verkünden Städte das Ziel,<br />
unsere Alltagsradien auf die Länge eines<br />
Spaziergangs zu reduzieren. Was bedeutet<br />
die Wiederentdeckung der Erreichbarkeit<br />
für die Zentren, die Peripherie und das<br />
Leben auf dem Land?« [1]. Die Pandemie<br />
habe die bereits seit Jahrzehnten mehr<br />
oder minder ausgeprägten Defizite der<br />
meisten Städte unübersehbar zu Tage gebracht:<br />
es bedürfe »mehr Nachbarschaft,<br />
mehr Nähe, mehr Small-Scale-Umgebungen,<br />
mehr Community und mehr Grün«.<br />
Mit der 15-Minuten-Stadt sei ein Prinzip<br />
Historische Leitbilder<br />
Nicht zuletzt auch die »Europäische Stadt«<br />
hat schon viele Leitbildwechsel erlebt [3].<br />
»Spätestens seit den 1980er-Jahren haben<br />
wir eine überraschend hohe Leitbildkontinuität:<br />
die funktional und sozial gemischte<br />
sowie dichte Stadt der kurzen Wege spiegelte<br />
bereits damals die 15-Minuten-Stadt<br />
wider – als Kritik am Leitbild der aufgelockerten<br />
und funktionsgetrennten Stadt.«<br />
Das »Vorspiel« dazu war die Anfang der<br />
1960er-Jahre einsetzende Fundamentalkritik<br />
an der Unterordnung der Stadtstrukturen<br />
unter die Anforderungen der<br />
rasanten Automobilisierung im Sinne der<br />
»autogerechten Stadt« [4]. Die mehr oder<br />
minder ausgeprägte Verfolgung des betreffenden<br />
Leitbildes hatte in vieler Hinsicht<br />
katastrophale Auswirkungen auf<br />
die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität<br />
praktisch aller Städte und Metropolregionen<br />
weltweit. Ein entscheidender<br />
Meilenstein in diesem Zusammenhang<br />
war die Veröffentlichung des Buches der<br />
amerikanischen Journalistin Jane Jacobs<br />
mit dem Titel »Tod und Leben großer<br />
amerikanischer Städte« im Jahr 1961 [5].<br />
Laut [3] ist »das Konzept der 15-Minuten-Stadt<br />
›neu‹ insofern, als es auf neue<br />
Herausforderungen reagiert, die dramatische<br />
Folgen für unsere Städte haben<br />
werden: u. a. die notwendige Resilienz,<br />
der Klimawandel, die Digitalisierung, der<br />
Mobilitätswandel und der demographische<br />
Wandel«. Dabei handelt es sich um<br />
ein Thema, das bemerkenswerter Weise<br />
in Deutschland bis vor Kurzem kaum<br />
konkret aufgegriffen wurde – obgleich<br />
es prädestiniert ist, im Rahmen der viel<br />
beschworenen »Verkehrswende«, der
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Stadtentwicklung 115<br />
heute »als wesentliches Konzept nachhaltiger<br />
Stadtgestaltung« eingeordnet [11].<br />
Ausdrücklich unterstützt werden dabei<br />
die Fokussierung auf »Mischnutzungen«<br />
sowie die »Harmonisierung mit ÖPNV-,<br />
Fahrrad- und Mikromobilitäts-Infrastruktur«<br />
[12]. Hinsichtlich der Gestaltung der<br />
Straßenräume zählt dazu insbesondere<br />
auch der Ansatz »Making Spaces to Places«<br />
(Räume zu Plätzen machen) [13].<br />
Fazit<br />
Abb. 2: »Bewegungsaktive Erreichbarkeit in 15 Minuten«.<br />
Verbesserung der Umweltverträglichkeit<br />
sowie der Nachhaltigkeit der Stadträume<br />
bzw. des Stadtverkehrs eine bedeutende<br />
Rolle zu spielen. In diesen Zusammenhang<br />
gehört ebenfalls das Leitbild der<br />
»Nahverkehrsorientierten Siedlungsentwicklung«<br />
[6] und die Bildung von<br />
nahverkehrszentrierten multimodalen<br />
Mobilitätszentren mit lokalen/Distrikt<br />
bezogenen Dienstleistungszentren, die<br />
so genannten »Mobility Hubs« [7]; in<br />
Verbindung mit dem Ansatz der »15-Minuten-Stadt«<br />
sind letztere prädestiniert<br />
dafür, die diesbezüglich ausgerichteten<br />
Einzeldistrikte miteinander zu verknüpfen.<br />
Kritiken<br />
Wie wegen der hohen Komplexität des<br />
Themas nicht anders zu erwarten, gibt<br />
es viel-fältige Kritiken hinsichtlich des<br />
Ansatzes und seiner Umsetzbarkeit, hier<br />
einige Beispiele:<br />
• Die Umsetzung des Ansatzes könnte/<br />
würde »die bestehenden städtischen<br />
Ungleichheiten zwischen den Bezirken<br />
noch verschärfen« [2].<br />
• »Wenn alle Menschen das Fahrrad, den<br />
ÖPNV und Car-Sharing nutzen würden,<br />
kann man sich leicht eine ›15-Minuten-<br />
Stadt‹ erträumen, das entspricht aber<br />
noch nicht der Realität« [8].<br />
• Das Konzept ist insgesamt nicht ausgereift.<br />
»Eine Mobilitätswende im Stadtteil<br />
kann nicht losgelöst von der Region<br />
gedacht werden« [8].<br />
• »Durch die Schaffung der Stadt der Viertelstunde<br />
baut die Stadt neue Mauern<br />
und versinkt in Egoismus« [9].<br />
In jüngster Zeit haben sich in dem betreffenden<br />
Zusammenhang sogar Verschwörungstheorien<br />
Bahn gebrochen mit der<br />
Tendenz, den Ansatz fundamental zu diskreditieren<br />
[10]. Dabei ist sachliche Kritik<br />
grundsätzlich durchaus positiv zu sehen.<br />
Das gilt allerdings in erster Linie in Hinblick<br />
auf den Tatbestand, dass eine komplette<br />
bzw. umfassende Umsetzung in der Regel<br />
nicht erreichbar ist. Das ist jedoch ein fundamentaler<br />
»Wesenszug« aller Leitbilder<br />
mit einer auch nur annähernd vergleichbar<br />
komplexen Materie und stellt deren<br />
Sinnfälligkeit durchaus nicht in Frage,<br />
sondern ist eher als Memento zu interpretieren,<br />
jeden konkreten Fall unter Berücksichtigung<br />
der spezifischen Rahmenbedingungen<br />
und Grenzen zu behandeln.<br />
Leitbild »Fußgängerfreundlichkeit«<br />
Quelle: www.vcoe.at<br />
Zentrale Komponente der »15-Minuten-<br />
Stadt« hinsichtlich der Erreichbarkeit aller<br />
wesentlichen Alltagsziele ist die »Fußgängerfreundlichkeit«.<br />
Im englischsprachigen<br />
Raum lauten die diesbezüglichen<br />
Begriffe »Walkability«, »Walkable Urbanism«,<br />
»Walkable Cities« und »Foot Traffic<br />
Ahead«. Dabei handelt es sich explizit um<br />
zur »15-Minuten-Stadt« komplementäre<br />
Leitbilder der Siedlungs- und Verkehrsplanung.<br />
Der Begriff »Walkability« gilt als Erfindung<br />
in den 1960er-Jahren »aufgrund<br />
der Revolution von Jane Jacobs in der<br />
Stadtforschung ([5]). In den letzten Jahren<br />
ist die Begehbarkeit/Fußgängerfreundlichkeit<br />
wegen ihrer gesundheitlichen,<br />
wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile<br />
immer beliebter« geworden und werde<br />
Das Leitbild der »15-Minuten-Stadt« ist<br />
eine logische und sinnvolle Komponente<br />
der Fortführung der Abwendung vom<br />
Leitbild der »autogerechten Stadt« hin zur<br />
»menschengerechten« und »umweltverträglichen«<br />
Stadt. Der Ansatz der »15-Minuten-Stadt«<br />
ist dabei in erster Linie als<br />
Orientierungsrahmen für eine schrittweise<br />
systematische Weiterentwicklung<br />
und Umwandlung unter den jeweiligen<br />
Rahmenbedingungen der meist über viele<br />
Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte gewachsenen<br />
städtischen Strukturen zu verstehen.<br />
Die extrem hohe Komplexität der<br />
Thematik sowie die Zeiträume, die erforderlich<br />
sind, strukturelle Veränderungen<br />
in dem betreffenden Sinne zu bewirken,<br />
impliziert, dass bei der Realisierung in der<br />
Regel nicht die »Idealform« des Leitbildes<br />
erreichbar ist. Vielmehr muss/sollte dieses<br />
im Sinne des Wortes als Leitbild für eine<br />
Annäherung an die unter den jeweiligen<br />
spezifischen Bedingungen adäquate Ausprägung<br />
gehandhabt werden. Eine Kernkomponente<br />
sollte dabei in der Regel das<br />
komplementäre Leitbild der »fußgängerfreundlichen<br />
Stadtgestaltung « sein.<br />
Quellen:<br />
[1] Stadt Bauwelt: Die 15-Minuten-Stadt; Ausgabe<br />
Nr. 231 – 19.2021, 17.09.2021<br />
[2] Chúláin, A. und Daviashyan, N.: Wie sieht<br />
das Leben aus in einer 15-Minuten-Stadt;<br />
euronews.com, 17.09.2021<br />
[3] Kurth, D.: In 15 Minuten zur Europäischen<br />
Stadt? Stadt Bauwelt, 17.09. 2021<br />
[4] Reichow, B.: Die autogerechte Stadt; Otto<br />
Maier Verlag, Ravensburg 1959<br />
[5] Jacobs, J.: The Death and Life of American<br />
Cities; Verlag Random House, 1961<br />
[6] Kossak, A.: Nahverkehrsorientierte Siedlungsentwicklung;<br />
Mobility Impacts 1/ 2021<br />
[7] Kossak, A.: Mobility-Hubs: Mehr als ›nur‹ Verkehrsknoten;<br />
Der Nahverkehr 12/ 2020<br />
[8] Illner, M.: Utopie oder Bild der Zukunft? Die<br />
15-Minuten-Stadt; home.1und1.de, 10.02.<br />
2022<br />
[9] Beller, S.: Die 15-Minuten-Stadt; greenpeacemagazin,<br />
21.10.2020<br />
[10] Heigl, H., Miller, J.: »15-Minuten-Städte«: Von<br />
der Vision zur Verschwörungstheorie; BR24,<br />
03.03.<strong>2023</strong><br />
[11] Walkability: Wikipedia; Stand Juni <strong>2023</strong><br />
[12] Rodriguez, A.: Ranking Walkable Urbanism in<br />
America’s Largest Metros <strong>2023</strong>; Foot Traffic<br />
Ahead, Mai <strong>2023</strong><br />
[13] Kossak, A.: Making Spaces to Places; Mobility<br />
Impacts 2 / 2021<br />
7
116 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />
Produkt-Infos<br />
Trapeze bietet für jeden Verkehrsbetrieb das<br />
passende Leitsystem an. Große städtische Verkehrsunternehmen<br />
profitieren mit »LIO« von<br />
umfassenden Funktionalitäten und vielfältigen<br />
Parametrierungsmöglichkeiten. Für kleinere<br />
Städte, für den Regionalverkehr oder in Kombination<br />
mit anderen Leitsystemen eignet sich<br />
hingegen »LEA« optimal (Bild: Trapeze)<br />
Betriebsleitsysteme für Stadtund<br />
Regionalverkehre<br />
Trapeze Switzerland GmbH<br />
8212 Neuhausen/Schweiz<br />
Mit der zukunftsweisenden Software-Lösung<br />
»LIO-Volta« können Verkehrsunternehmen den<br />
Betrieb von Elektrofahrzeugen optimieren. Die<br />
Disponenten haben den Ladestatus und die aktuelle<br />
Reichweite der einzelnen Fahrzeuge stets<br />
im Blick (Bild: Trapeze).<br />
Das Trapeze-Leitsystem »LIO« bietet umfassende<br />
Funktionalitäten und vielfältige<br />
Parametrierungsmöglichkeiten. Doch nicht<br />
jeder Verkehrsbetrieb kann von dieser großen<br />
Funktionsvielfalt profitieren. Kleinere<br />
Betriebe setzen auf wenige zentrale Funktionen,<br />
um ihre Fahrzeuge im Blick zu behalten<br />
und zu disponieren. Das kosteneffiziente<br />
Leitsystem »LEA« bietet genau die<br />
Funktionen, die für Verkehrsbetriebe im<br />
Regionalverkehr oder in kleineren Städten<br />
im Fokus stehen.<br />
Das Trapeze-Leitsystem »LEA« unterstützt<br />
öffentliche und private Verkehrsunternehmen<br />
sowie Verkehrsverbünde im Bereich<br />
Fahrzeugüberwachung, Disposition und<br />
Fahrgastinformation. Das System kann<br />
beliebig viele Mandanten einbinden, es<br />
ermöglicht die nahtlose Integration vorhandener<br />
Systeme, z. B. Bordrechner, Fahrgastinformation<br />
oder Ticketing. »LEA« ist<br />
flexibel und arbeitet dank bewährter Automatismen<br />
auch dann zuverlässig, wenn<br />
die Leitstelle vorübergehend nicht besetzt<br />
ist. Das System kann selbstständig auf<br />
eine Vielzahl betrieblicher Ereignisse oder<br />
Störungen reagieren. So ist es möglich,<br />
automatisch vordefinierte Maßnahmen<br />
einzuleiten. Darüber hinaus können beispielsweise<br />
bei Unfallmeldungen oder Notrufen<br />
auch Alarmierungen per E-Mail oder<br />
SMS sowie Telefonanrufe an hinterlegte<br />
Bereitschaftsnummern ausgelöst werden.<br />
Bedient ein Verkehrsunternehmen sowohl<br />
in der Stadt als auch im Umland Haltestellen,<br />
bietet sich ein Zusammenspiel zweier<br />
Leitsysteme an. In diesen Fällen ist z. B. eine<br />
Kombination von »LEA« und einem städtischen<br />
Leitsystem möglich. »LEA« kann<br />
sowohl mit dem Trapeze-System »LIO« als<br />
auch mit Leitsystemen und Fahrzeugtechnik<br />
anderer Hersteller eingesetzt werden.<br />
Trapeze ist auch für die betrieblichen Herausforderungen<br />
von elektrisch betriebenen<br />
Fahrzeugen gerüstet und bietet eine<br />
optimal zusammenspielende Komplettlösung<br />
für die Integration von Elektrobussen<br />
in Leitsysteme an. Mit der Cloud-Lösung<br />
»LIO-Volta« gelingt die Überwachung der<br />
Elektrobusflotte, SmartMonitor ermöglicht<br />
eine Fahrzeugstatus-Überwachung in<br />
Echtzeit und SmartCharging optimiert das<br />
Ladestationen- und Lademanagement.<br />
Die drei Lösungen können einzeln oder in<br />
Kombination eingesetzt werden.<br />
Dank »LIO-Volta« verfügen die Disponenten<br />
in der Leitstelle über Echtzeitdaten<br />
der Fahrzeuge. Mit einer automatischen<br />
Alarmfunktion informiert das System sie<br />
rechtzeitig, falls sich Probleme abzeichnen,<br />
beispielsweise ein zu geringer Energievorrat<br />
oder eine erhöhte Temperatur der Batterie.<br />
»LIO-Volta« ist bereits bei mehreren<br />
Trapeze-Kunden im Einsatz.<br />
(www.trapezegroup.de)<br />
App in die Cloud!<br />
Derovis GmbH<br />
12681 Berlin<br />
Bislang laufen die Derovis-Applikationen<br />
zumeist auf kundeneigenen Rechnern<br />
und Servern, weisen unterschiedliche<br />
Oberflächen und Bedienkonzepte auf<br />
und interagieren nicht miteinander. »Das<br />
ist nicht optimal, weder für uns noch für<br />
unsere Kunden. Wir freuen uns, hier einen<br />
neuen, modernen Weg einzuschlagen«,<br />
sagt Lutz Lehmann, Produktmanager bei<br />
Derovis.<br />
Den Beginn machen die Funktionen des<br />
Flottenmanagementsystems »HydraIP<br />
FMS« , der aktuellen Online-Software<br />
für Gerätemanagement, Wartung, Ortung<br />
und Videoübertragung. Es folgt die<br />
schrittweise Integration der Videoanalyse-Software<br />
»ImageFinder NX«, der Zähldatenanlyse-Software<br />
»DRPCA« und weiterer<br />
Funktionen.<br />
LiveView in ein Fahrzeug über das Flottenmanagementsystem »HydraIP<br />
FMS« (Bild: Derovis).<br />
Das »HydraIP FMS«-on Air-VehicleManagement zeigt zum Beispiel den<br />
Status sowie Fehlermeldungen der einzelnen Fahrzeuge an (Bild: Derovis).
<strong>RegioTrans</strong> 2022 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software 117<br />
Nach wie vor gibt es Vorurteile gegenüber<br />
Cloud-Computing, viele Unternehmensrichtlinien<br />
sind noch nicht daran angepasst.<br />
Für Entwicklungsleiter Steffen Sledz steht<br />
fest: »Den steigenden Anforderungen an<br />
Cybersecurity und Datenschutz können wir<br />
nur mit Cloud-basierten Lösungen dauerhaft<br />
gerecht werden.« Derovis setzt dabei<br />
auf etablierte Cloud-Dienste wie AWS mit<br />
Standort in Deutschland.<br />
Die neue Basis-Applikation gewährleistet<br />
ein Höchstmaß an Datenschutz und<br />
Datensicherheit. So bekommt jeder Kunde<br />
eine eigene Instanz mit eigenen Speicherbereichen<br />
und Datenbanken. Servicezugriffe<br />
durch Derovis-Mitarbeiter müssen<br />
authentifiziert werden. Für Kunden, die<br />
ihre empfindlichen Videodaten gern lokal<br />
sichern, wird es ein hybrides Speicherkonzept<br />
geben.<br />
Eines der großen Themen unserer Zeit ist<br />
die Nutzung KI-basierter Algorithmen zur<br />
automatisierten Datenauswertung. Mit der<br />
neuen Applikation können KI-Algorithmen<br />
in der Cloud arbeiten und erweitern bestehende<br />
Systeme um KI-basierte Funktionen.<br />
Den Auftakt wird eine Besetzgradermittlung<br />
auf Basis von Bildern der Innenraumkameras<br />
machen.<br />
(www.derovis.de)<br />
Projektmanagement und Software<br />
für Mobilitätskonzepte<br />
CarlE Aktiengesellschaft<br />
60549 Frankfurt<br />
CarlE bietet vielfältige<br />
digitale Bestellmöglichkeiten,<br />
aber<br />
auch barrierefreie<br />
Lösungen bei der Bestellung,<br />
Bezahlung<br />
und Beförderung<br />
(Bild: CarlE).<br />
Gewonnene Erkenntnisse aus der Praxis<br />
sowie Kooperationen mit Verbänden und<br />
Forschungsinstitutionen bestätigen die<br />
Annahme der CarlE AG: On-Demand-Verkehre<br />
verbessern zwar den Service für Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürgern, doch es gibt<br />
eine Vielzahl unberücksichtigter Herausforderungen.<br />
Deshalb präsentiert das Unternehmen<br />
aus Frankfurt einen erfrischend<br />
anderen Ansatz für die digitale Mobilität<br />
von morgen.<br />
Das Unternehmen bietet Städten, Landkreise<br />
und Kommunen Mobilitätskonzepte,<br />
die als sinnvolle sowie bezahlbare Ergänzung<br />
zum bestehenden ÖPNV lokale<br />
Strukturen berücksichtigen und diese mit<br />
innovativen Konzepten bereichern.<br />
CarlE sieht sich nicht nur als Software-<br />
Anbieter, sondern übernimmt neben der<br />
Implementierung neuer Mobilitätskonzepte<br />
umfangreiche administrative Verwaltungstätigkeiten<br />
im laufenden Betrieb,<br />
wie z. B. das Service-Telefon für Fahrgäste<br />
oder die Betreuung und Abrechnung von<br />
Transporteuren. Dadurch wird die Verwaltung<br />
von Städten, Kommunen und Unternehmen<br />
personell und finanziell spürbar<br />
entlastet.<br />
In folgende drei Ansätze will sich CarlE AG<br />
von anderen Anbietern unterschieden: 1.<br />
Stärkung der regionalen Wirtschaft: Dem<br />
Unternehmen ist es wichtig, regionale Unternehmen<br />
und Transporteure in zukünftige<br />
Mobilitätskonzepte zu integrieren.<br />
Man nutzt lokale Strukturen ohne teure<br />
Vorhaltungskosten, indem man den klassischen<br />
ÖPNV mit privatwirtschaftlicher<br />
Personenbeförderung vernetzt. 2. Tag<br />
und Nacht erreichbar: CarlE setzt nicht nur<br />
auf digitale Bestellmöglichkeiten, sondern<br />
bietet Fahrgästen Barrierefreiheit in allen<br />
Bereichen. Beginnend bei telefonischer<br />
Erreichbarkeit, 7 Tage die Woche rund<br />
um die Uhr, über Zahlungsmöglichkeiten<br />
auch ohne Kreditkarte, bis hin zum barrierefreien<br />
Transport. Und 3. Eine Plattform<br />
für alle Verkehre: In einer Plattform stellt<br />
das Unternehmen alle Verkehrsangebote<br />
einer Region dar, wie zum Beispiel Rufbusse,<br />
On-Demand-Verkehre und Schülerverkehre.<br />
Dadurch werden bestehende<br />
Mobilitätsangebote mit neuen zukunftsweisenden<br />
Lösungen kombiniert.<br />
Das Unternehmen entwickelt seit 2010<br />
unter dem Namen CarlE passgenaue Mobilitätskonzepte<br />
für den Personennahverkehr.<br />
Ein Tätigkeitsschwerpunkt liegt im<br />
Bereich letzte Meile sowie in der Verbesserung<br />
und Integration bestehender Insellösungen<br />
unter einem Dach.<br />
(www.carle.ag)<br />
Angriffserkennung<br />
IT Sicherheitsgesetz 2.0<br />
Monitoring<br />
Compliance<br />
Bedrohungsmanagement<br />
Security<br />
Operations<br />
CENTER<br />
Incident Response<br />
Schwachstellenmanagement<br />
Sie kümmern sich um Ihr Kerngeschäft, unser SOC um Ihre IT-/OT-Security<br />
www.telent.de
118 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />
Der »Mobility Analyser« mit Regensensor und richtungsabhängige Fahrraderkennung sorgt für einen intelligente Ampelschaltung (links). Fußgänger- und<br />
Radfahrerfurt mit detektorbasierter Freigabeverlängerung vor einem Schulstandort (Mitte). Rechts im Bild eine Kamerabasierte Fahrgasterkennung und<br />
funkseitiger Haltewunscherfassung aussteigewilliger Fahrgäste (Bilder: Bernard Gruppe).<br />
Ampel mit Wetterkenntnis:<br />
Grünphase für Fußgänger und Radfahrer<br />
Bernard Gruppe ZT GmbH<br />
81241 München<br />
Die Bernard Gruppe, ein international<br />
tätiges Familienunternehmen für Ingenieurdienstleistungen,<br />
entwickelt für die<br />
niedersächsische Stadt Oldenburg ein<br />
automatisches Ampelsystem für den Fuß-<br />
, Rad- und Linienbusverkehr. Neben Kreuzungs-<br />
und Haltewünschen reagiert die<br />
innovative Ampelsteuerung auch auf die<br />
vorherrschenden Wetterbedingungen.<br />
Im Rahmen dieser geplanten Erneuerung<br />
mehrerer Verkehrsampeln wird die<br />
Bernard Gruppe neben der Organisation<br />
und Vorbereitung des Projekts auch die<br />
vollständige Neuprogrammierung der<br />
verkehrsabhängigen Ampelsteuerung<br />
übernehmen.<br />
Fußgänger und Radfahrer mit Kreuzungsabsicht<br />
werden über ein intelligentes<br />
System automatisch erfasst. Die Ampel<br />
schaltet auf Grün, ohne dass die Fußgängertaste<br />
zum Überqueren betätigt werden<br />
muss. Dabei berücksichtigt die Ampelsteuerung<br />
auch die vorherrschenden<br />
Wetterbedingungen. So wechselt sie z.<br />
B. bei Regen, unabhängig vom Verkehrsaufkommen<br />
im Fahrverkehr, schneller in<br />
die Grünphase für den Fuß- und Radverkehrs.<br />
Um zusätzlich die Verkehrssicherheit von<br />
vulnerablen Teilnehmern wie etwa Schulkindern<br />
zu erhöhen, werden bei einer<br />
anderen Fußgängerampel die Furten<br />
überwacht und damit die Grünphase bei<br />
erhöhtem Fußgängeraufkommen verlängert.<br />
»Durch die flexible Ampelsteuerung fördern<br />
wir den Rad- und Fußverkehr in<br />
Oldenburg und erhöhen die Verkehrssicherheit.<br />
Dass die Ampeln bei Regen<br />
schneller auf Grün schalten, ist natürlich<br />
besonders für Fußgänger und Radfahrer<br />
angenehm«, sagt Jörg Stowasser, der zuständige<br />
Projektleiter der Bernard Gruppe,<br />
über die Innovation in Oldenburg.<br />
Neben den Komfortverbesserungen für<br />
den Fuß- und Radverkehr beinhaltet die<br />
verkehrsabhängige Ampelsteuerung auch<br />
eine neuartige Verbesserung für den Linienbusverkehr<br />
in Oldenburg: Neuprogrammierte<br />
Kreuzungsampeln erkennen schon<br />
frühzeitig, wenn ein Fahrgast die Haltewunschtaste<br />
im Bus drückt.<br />
Zusätzlich werden wartende Personen im<br />
Haltestellenbereich erfasst. Auf diese Weise<br />
können durchfahrende von haltenden<br />
Bussen unterschieden werden. Die Ampeln<br />
»wissen« so um die wirkliche Abfahrtbereitschaft<br />
der Busse und reagieren dementsprechend.<br />
(www.bernard-gruppe.com)<br />
Softwarelösung für Bedarfsverkehre<br />
Eckardt Software Management<br />
ESM GmbH<br />
30453 Hannover<br />
On-Demand-Mobilität im ITCS<br />
(Bild: ESM / Quelle: IVU Traffic Technologies AG).<br />
<br />
Die ESM GmbH aus Hannover bietet mit<br />
dem »AnSaT«-System eine ganzheitliche<br />
Softwarelösung, die die verschiedenen<br />
Bedienungskonzepte On-Demand-Mobilität,<br />
linienorientierter Bedarfsverkehr und<br />
Richtungsbandbetrieb vereint. Der intelligente<br />
Dispositions-Algorithmus gewährleistet<br />
ein schnelles und präzises Pooling<br />
der vorliegenden Fahrtwünsche mit einem<br />
optimierten Routing. Die Fahrtenbündelung<br />
erfolgt automatisiert unter zeitlichen,<br />
räumlichen und weiteren flexiblen Parametern,<br />
um eine möglichst hohe Auslastung<br />
der Fahrzeuge zu erreichen.<br />
Neben der telefonischen Bestellung kann<br />
der Fahrgast über Internet bzw. App eine<br />
Buchung vornehmen. Die Buchung aus<br />
einer Fahrgast-App als Tiefenintegration<br />
über die »AnSaT-TRIAS«-Schnittstelle kann<br />
mit der speziell entwickelten Fahrgast-App<br />
oder mit einer bereits vorhanden Kunden-<br />
Fahrgast- bzw. Multimodalitäts-App erfolgen.<br />
Die Auftragsübermittlung an das durchführende<br />
Unternehmen, z. B. über eine<br />
Fahrer-App, kann individuell an die betrieblichen<br />
Gegebenheiten angepasst<br />
werden. Der mobile Fahrscheindrucker erlaubt<br />
den Fahrkartendruck im Fahrzeug.<br />
Abrechnungen und statistische Auswertungen<br />
werden vollautomatisch aus dem<br />
System generiert. Darüber hinaus umfasst<br />
die »AnSaT«-Software, die mittlerweile in<br />
weit über 70 Verkehrsgebieten eingesetzt<br />
wird, Schnittstellen zu verschiedenen Auskunfts-,<br />
ITCS- und Taxivermittlungssystemen.<br />
(www.ansat.de)<br />
»AnSaT«-Fahrer-App mit Fahrscheindrucker<br />
(Bild: ESM).
<strong>RegioTrans</strong> 2022<br />
Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software<br />
119<br />
mit 6 W Leistung, der an einer Gleichspannung<br />
von 18V... 56V angeschlossen werden<br />
kann. Das Audiosignal wird über eine Klinkenbuchse<br />
zugeführt. Der Mithörlautsprecher<br />
ist ebenfalls mikroprozessorgesteuert<br />
und über die Firmware an Kundenwünsche<br />
anpassbar.<br />
(www.dengler.biz)<br />
Seit Anfang <strong>2023</strong> setzt die SWEG auf das Softwaresystem »Integrierte Bahnleitstelle« von IVU.rail,<br />
(Bild: SWEG)<br />
Lautsprecher/Sprechstellen<br />
Dengler BahnTelematik GmbH<br />
81379 München<br />
Dengler BahnTelematik liefert seit mehr<br />
als 40 Jahren Geräte und Systeme der<br />
Bahntechnik in anerkannt guter Qualität<br />
und Zuverlässigkeit. Die Firma entwickelt<br />
und fertigt gemäß ihrem Motto »Alles ist<br />
möglich« Systeme und Baugruppen, die in<br />
dieser Art bisher nicht auf dem Markt vorhanden<br />
sind und waren und firmiert deshalb<br />
auch mit dem Zusatz Entwicklung und<br />
Fertigung von Sonderanlagen und bietet<br />
sich damit besonders für Aufgabenstellungen<br />
an, die eine Neuentwicklung erforderlich<br />
machen. Ein solches Gerät ist auch<br />
die neue Sprechstelle. Es handelt sich um<br />
eine Sprechstelle mit Schwanenhals-Mikrofon<br />
und integriertem Lautsprecher zum<br />
Anschluss an eine USB-2.0-Schnittstelle<br />
unter Windows oder Linux-Betriebssystemen.<br />
Das Besondere an der Sprechstelle<br />
ist, dass sie als echte Gegensprech-Bedieneinheit<br />
(Vollduplex) entwickelt ist. Gegensprechen<br />
bedeutet, dass gleichzeitig über<br />
den Lautsprecher mitgehört werden kann,<br />
während in das Mikrofon gesprochen wird.<br />
Das dadurch zwangsläufig entstehende<br />
Echo wird durch einen DSP (digitaler Signalprozessor)<br />
aktiv kompensiert und völlig<br />
eliminiert. Dies ist nicht vergleichbar mit<br />
einer Echo-Unterdrückung, die meist nur<br />
aktiv in die Lautsprecher-/Mikrofonverstärkung<br />
eingreift und nicht die Ergebnisse<br />
eines DSP erreichen kann. Die Sprechstelle<br />
kann über die Firmware an spezielle Kundenwünsche<br />
angepasst werden. In der<br />
Grundausstattung ist sie als ein HID-Device,<br />
also ein Windows-Gerät ähnlich einer<br />
Soundkarte, konzipiert. Dabei erfolgt die<br />
Steuerung komplett über die Windows-<br />
Applikation, die die Funktionalität der Tasten,<br />
der LED-Anzeigen und die Lautstärke<br />
bestimmt. Die Sprechstelle ist mit dieser<br />
Firmware ein reiner Slave, der nur Befehle<br />
entgegennimmt oder Bediener-Eingaben<br />
an den PC meldet. Über die Firmware (über<br />
den USB-Anschluss änderbar), kann die<br />
Sprechstelle aber beliebige andere Funktionalitäten<br />
darstellen. Die Sprechstelle ist<br />
so entwickelt, dass sie an einem üblichen<br />
USB-2.0-Anschluss ohne zusätzliche Spannungsversorgung<br />
betrieben werden kann.<br />
Über einen weiteren Anschluss kann eine<br />
externe Fußtaste angeschlossen werden,<br />
die ebenfalls als HID-Information an den<br />
PC übermittelt wird. Im gleichen Design<br />
liefert Dengler passend zur Sprechstelle<br />
auch einen neuen Mithör-Lautsprecher<br />
Softwarelösungen für Bus- und<br />
BahnIntegrierte Bahnleitstelle<br />
IVU Traffic Technologies AG<br />
12161 Berlin<br />
Komplette Integration des operativen<br />
Bahnbetriebs – um ihre Fahrgäste stets mit<br />
Echtzeit -Infor mationen auf dem Laufenden<br />
zu halten und kurzfristige Änderungen<br />
oder Störungen schnell zu bearbeiten,<br />
setzt die SWEG seit Anfang <strong>2023</strong> auf das<br />
Softwaresystem »Integrierte Bahnleitstelle«<br />
von IVU.rail.<br />
2022 beschlossen die Südwestdeutsche<br />
Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und die IVU<br />
eine langfristige strategische Partnerschaft,<br />
um den gesamten Bus- und Bahnverkehr<br />
zu modernisieren. Nach der erfolgreichen<br />
Einführung der Planung und Disposition<br />
setzt die SWEG nun auch das nahtlos daran<br />
anknüpfende Softwaresystem »Integrierte<br />
Bahnleitstelle« von IVU.rail in ihren Bahnleitstellen<br />
in Offenburg (Ortenaukreis) und<br />
Gammertingen (Landkreis Sigmaringen)<br />
ein.<br />
So kann das Verkehrsunternehmen in nur<br />
einem System Fahrpläne abgleichen, Prognosen<br />
berechnen sowie Änderungen und<br />
Störungen bearbeiten. Zudem lassen sich<br />
zuverlässige Fahrgastinformationen direkt<br />
aus der Leitstelle an die Fahrgäste übermitteln,<br />
die sich schnell und einfach per Web,<br />
App oder Anzeiger in Echtzeit informieren<br />
können. Alle operativen Systeme betreibt<br />
die IVU dabei auf einem hochperformanten<br />
Kubernetes-Cluster in der IVU.cloud.<br />
»Die integrierte Bahnleitstelle von IVU.rail<br />
eröffnet uns viele neue Möglichkeiten im<br />
operativen Betrieb und erspart uns gleichzeitig<br />
zahlreiche Arbeitsschritte«, sagt Timo<br />
Remlinger, Leiter des SWEG-Stabsbereichs<br />
Digitalisierung/ITCS/Vertriebstechnik. »Insbesondere<br />
freue ich mich darüber, dass wir<br />
unsere Fahrgäste nun direkter und damit<br />
deutlich schneller informieren können.«<br />
(www.ivu.de)<br />
7<br />
Einladung Webinarreihe<br />
„Öffis go multimodal“<br />
Neue Sprechstelle mit Schwanenhals-Mikrofon und integriertem Lautsprecher.<br />
Daneben der passende Mithörlautsprecher (Bild: Dengler BahnTelematik).<br />
Alle Termine und<br />
Webinarthemen<br />
auf einen Blick
120 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />
»PTCloud« ist modular aufgebaut und lässt sich jederzeit bedarfsgerecht<br />
ausbauen (Bild: HanseCom).<br />
Mithilfe eines Sensors können Experten von ITK Engineering und des KIT<br />
die genaue Position eines Zuges bestimmen und so den Schienenverkehr<br />
effizienter machen (Bild: ITK Engineering).<br />
Cloud-Lösung für noch mehr<br />
Kunden-Fokus<br />
HanseCom Public Transport<br />
Ticketing Solutions GmbH<br />
20097 Hamburg<br />
Unter dem Namen »PTCloud« bietet HanseCom<br />
das im ÖPNV seit vielen Jahren<br />
bewährte Kundenmanagement- und Vertriebshintergrundsystem<br />
»PTnova« nun<br />
auch als Software as a Service (SaaS) an.<br />
Verkehrsunternehmen profitieren von<br />
sämtlichen Vorteilen der Lösung: Sie können<br />
Verwaltungsaufwände reduzieren,<br />
einen effizienten und kundennahen Vertrieb<br />
sicherstellen und die Basis für die Einführung<br />
einer Mobilitätsplattform legen.<br />
Das neue Angebot ist insbesondere für<br />
kleine und mittelständische Verkehrs- und<br />
Kommunalunternehmen interessant, die<br />
von den Vorteilen einer umfassenden, professionellen<br />
Branchenlösung profitieren<br />
und diese als Software as a Service nutzen<br />
möchten. Die Architektur von »PTCloud«<br />
ist modular und offen. Verkehrsunternehmen<br />
können die Lösung somit schrittweise<br />
einführen und erweitern. So können sie z.<br />
B. zunächst mit der Abonnementverwaltung<br />
starten und die Funktionen der Software<br />
für das Management der Kunden-,<br />
Produkt- und Vertragsdaten, das Ausstellen<br />
von eTickets oder Handytickets, die<br />
Zahlungsabwicklung und die Einführung<br />
einer Abo-Online-Lösung nutzen.<br />
Neben klassischen Vertriebswegen wie<br />
Automaten oder Kioskverkauf unterstützt<br />
die Software auch sämtliche digitale Kanäle.<br />
Die zentrale Datenhaltung bietet<br />
eine 360-Grad-Sicht auf Fahrgäste über<br />
alle Verkaufskanäle und ermöglicht so<br />
eine individuelle Kundenansprache. Auch<br />
die weiteren Module der Software etwa<br />
für Deliktverfolgung, CRM oder BI können<br />
Verkehrsunternehmen flexibel hinzufügen.<br />
»PTCloud« gibt es zum monatlichen<br />
Festpreis. In diesem Preis enthalten sind<br />
alle erforderlichen Lizenzen, die Softwarepflege,<br />
die technische Infrastruktur sowie<br />
der Betrieb der Lösung durch HanseCom<br />
in einem zertifizierten Rechenzentrum in<br />
Deutschland. Für die schnelle Einführung<br />
steht ein vorkonfiguriertes Systemtemplate<br />
bereit.<br />
(www.hansecom.com)<br />
Zuverlässige und genaue Positionsbestimmung<br />
ITK Engineering GmbH<br />
76761 Rülzheim<br />
Klimafreundlicher zu werden ist auch für<br />
den Mobilitätssektor das Ziel schlechthin.<br />
Entscheidend dafür: der Schienenverkehr.<br />
So verursacht ein Zug gegenüber dem Pkw<br />
nur ein Drittel der Treibhausgasemissionen<br />
pro Personenkilometer, im Vergleich zum<br />
Flugzeug sogar nur knapp ein Sechstel.<br />
ITK Engineering und das Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT) haben nun eine<br />
innovative Sensorlösung entwickelt, damit<br />
künftig die Kapazität des vorhandenen<br />
Schienennetzes deutlich erhöht wird, womit<br />
noch mehr Züge unterwegs sein können<br />
und der Personal- und Güterverkehr<br />
auf der Schiene noch effizienter wird. Der<br />
Name: Magnetic Railway Onboard Sensor<br />
(MAROS). »Wir wollen dazu beitragen,<br />
den Zugverkehr noch effizienter zu machen<br />
und den CO2-Fußabdruck von Fahrgästen<br />
und transportierten Waren weiter<br />
zu reduzieren«, sagt Dr. Tobias Hofbaur,<br />
Programmmanager Bahntechnik bei ITK<br />
Engineering. »Ein flächendeckender Einsatz<br />
verspricht eine um 35 Prozent bessere<br />
Auslastung von Schienennetzen«.<br />
Die Funktionsweise von »MAROS« ist simpel:<br />
Auch ein Bahngleis aus Metall hat<br />
eine Art Fingerabdruck, der an jeder Stelle<br />
ein ganz individuelles Profil aufweist. Der<br />
Sensor kann diesen Fingerabdruck genau<br />
erkennen. »Mit MAROS werden sich Züge<br />
weltweit gleisgenau und kontinuierlich<br />
lokalisieren lassen«, sagt Hofbaur. »Dazu<br />
erzeugt der Sensor, befestigt an der Fahrzeugunterseite,<br />
ein elektromagnetisches<br />
Feld, das von den ferromagnetischen Stoffen<br />
wie den Schienen oder dem Befestigungsmaterial<br />
der Schienen beeinflusst<br />
wird«, erklärt Dr. Martin Lauer vom Institut<br />
für Mess- und Regelungstechnik des KIT.<br />
„Der Sensor misst, wie stark das elektromagnetische<br />
Feld verändert wird. So lässt sich<br />
jedem Streckenabschnitt ein exakter elektromagnetischer<br />
Fingerabdruck zuteilen.“<br />
Um diese individuelle Ortssignatur nun<br />
einer exakten geographischen Position<br />
zuordnen zu können, braucht es ein Software-Backend<br />
inklusive intelligenter Algorithmen.<br />
So muss jede Bahnstrecke<br />
mindestens einmal abgefahren und vermessen<br />
werden, ehe diese Daten dann mit<br />
Kartenmaterial der Zugstrecke übereinandergelegt<br />
werden können. Erst dann kann<br />
jeder folgende Zug für den Bahnbetreiber<br />
präzise lokalisiert werden oder seine Messdaten<br />
für weitere Analysen des Infrastrukturbetreibers<br />
an das Backend senden.<br />
Defizite heutiger weltweit eingesetzter Lösungen,<br />
um die Position von Zügen zu bestimmen,<br />
umgeht der »MAROS«: Im Gleis<br />
verbaute Informationsträger (Balisen) sind<br />
zuverlässig, aber teuer. Kamerasysteme<br />
haben den Nachteil, dass sie bei Nacht<br />
oder Schneefall nur eingeschränkt funktionieren.<br />
GPS-Signale stoßen in Tunnels, Gebirgstälern<br />
oder Häuserschluchten an ihre<br />
Grenzen. Außerdem lässt sich durch sie<br />
nicht sicher erkennen, welches von mehreren<br />
nebeneinanderliegenden Gleisen befahren<br />
wird. Wetter oder Einschränkungen<br />
der Signalstärke wie bei GPS spielen keine<br />
Rolle. Da keine mechanischen Teile verbaut<br />
sind, bleibt die Lösung auch wartungsarm.<br />
Auf dem Markt verfügbar soll der Sensor<br />
bis Anfang 2025 sein. Dann könnte er nicht<br />
nur für die Lokalisierung genutzt werden,<br />
sondern auch für weitere Anwendungsfälle<br />
wie exakte, schlupffreie Geschwindig-
<strong>RegioTrans</strong> 2022<br />
Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software<br />
121<br />
Das Modul Flottenmanagement liefert Details zu Flottenstandort, Stillstand-Zeiten,<br />
anstehende terminierte Wartungen basierend auf Laufleistung<br />
oder Betriebsstunden (Bild: Deuta).<br />
Die Deuta »RedCloud« steigert die Effizienz im Bahnbetrieb, unterstützt bei<br />
der juristischen Datenanalyse und im Wartungsmanagement (Bild: Deuta).<br />
keitsmessung, Smart Maintenance oder<br />
auch für das Automatisierte Fahren von<br />
Zügen.<br />
(www.itk-engineering.de)<br />
Schienenfahrzeug-Daten in der Cloud<br />
Deuta-Werke GmbH<br />
51465 Bergisch Gladbach<br />
Die Deuta »RedCloud« gibt einen Überblick<br />
der gesamten Fahrzeugflotte, in dem<br />
sie Daten aus zahlreichen Fahrzeugen und<br />
Subsystemen bündelt. Sie bietet Einsichten<br />
in Fahrzeugauslastung, Fahrzeugbetrieb<br />
und Wartungsarbeiten. Dies erhöht<br />
Betriebszeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />
und senkt gleichzeitig Kosten.<br />
Verleiher und Betreiber von Fahrzeugflotten<br />
nutzen die »RedCloud« als ein effizientes<br />
Planungsmodul mit Echtzeitdaten<br />
zu allen bevorstehenden, terminierten<br />
Wartungen und zu abgeschlossenen Wartungsarbeiten.<br />
Als Cloud-basierte Software<br />
überträgt sie Daten zur Analyse von<br />
Fahrtenschreiber- und Sensordaten.<br />
Das Wartungsmanagementmodul der<br />
»RedCloud« steigert die Effizienz der Strecken-<br />
und Fahrzeugausstattung. Es werden<br />
die Daten von einer Vielzahl von Quellen<br />
integriert und diese in eine einzige Ansicht<br />
über die Strecke, die gesamte Flotte oder<br />
einzelne Fahrzeuge des Bahnbetreibers<br />
bzw. der Leasingfirma zusammengeführt.<br />
Die API-First-Architektur erlaubt eine einfache<br />
Integration von bestehenden Systemen<br />
und Produkten. Eine offene Schnittstelle<br />
ermöglicht den Import/Export der<br />
Daten zu anderen Systemen. So können<br />
in der Cloud auch Drittsysteme wie z. B.<br />
Condition- Monitoring-Sensoren einfach<br />
integriert werden, die während einer Streckendiagnose<br />
Unregelmäßigkeiten des<br />
Schienenstrangs oder stärkere Stoßevents<br />
auf dem Schienenfahrzeug detektieren,<br />
jedoch selber nicht mit einer Daten-Gateway,<br />
Datenübertragung oder App ausgestattet<br />
sind, ihre Informationen in der<br />
»RedCloud« per Datenkorrelation bereitstellen.<br />
(www.deuta.de)<br />
SonoBeacon begleitet Städte und Kommunen in ihrer Transformation zur Smart City, digitalisiert Mobilität,<br />
Gebäude und öffentliche Infrastruktur. Dir Firma hilft nachhaltig dabei, den ÖPNV als zentralen<br />
Player im Bereich Smart Mobility zu etablieren (Bild: SonoBeacon).<br />
Smart-Mobility-Lösungen für den ÖPNV<br />
SonoBeacon GmbH<br />
23966 Wismar<br />
Die Etablierung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
als zentrales Fortbewegungsmittel<br />
im Bereich Smart Mobility stellt eine<br />
große Herausforderung für die Betreiber<br />
und Städte und Kommunen dar. Die prognostizierten,<br />
stark steigenden Fahrgastzahlen<br />
in Bussen und Bahnen, Kapazitätsengpässe<br />
speziell in Ballungsgebieten,<br />
Anforderungen an die Barrierefreiheit und<br />
die Fahrgastkommunikation, sowie Verbesserungen<br />
in der Customer Experience sind<br />
nur einige Themen, die es zu lösen gilt.<br />
Das in Wismar ansässige Unternehmen<br />
SonoBeacon GmbH hat sich diesen Herausforderungen<br />
angenommen, um den aktuellen<br />
Status Quo mit Problemen wie z. B.:<br />
• schlechter Auslastung der bestehenden<br />
öffentlichen Verkehrsinfrastruktur – in<br />
Deutschland sind fast 4 von 5 Sitzplätze<br />
im ÖPNV ungenutzt –,<br />
• unzureichender Digitalisierung im ÖPNV,<br />
• fehlendem intermodalen Zugang zu ortsbezogenen<br />
Daten von Fahrzeugauslastungen<br />
und Fahrgastströmen im öffentlichen<br />
Nahverkehr,<br />
• mangelnder Datenbasis für objektive und<br />
daraus folgend effektiver Investitionsentscheidungen<br />
sowie<br />
• nicht vorhandener barrierefreier Fahrgastinformation-<br />
und Kommunikation<br />
nachhaltig zu verbessern.<br />
Mit einer in-house entwickelten Crowd<br />
Management Solution, die intelligente<br />
Sensoren (sogenannte »SonoEdges«), einen<br />
smarten Daten-Hub (der sogenannten<br />
»SonoCloud«), sowie einer neuartigen und<br />
leistungsfähigen akustischen Kommunikation<br />
(»SonoTagger & Sonoscanner«) umfasst,<br />
bietet SonoBeacon eine einfach zu<br />
implementierende All-in-One-Lösung.<br />
Eine Lösung, die Fahrgäste zählt und lokalisiert,<br />
Fahrgastströme visualisiert, so-<br />
7
122 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />
wie digitale Fahrgastinformationen über<br />
bestehende Lautsprecherinfrastruktur (in<br />
Fahrzeugen und an Fahrsteigen) direkt auf<br />
Smartphones der Fahrgäste übermittelt.<br />
ÖPNV-Betreibern werden damit folgende<br />
Möglichkeiten eröffnet:<br />
• Generierung und Analyse Valider Echtzeit-Fahrgastdaten<br />
als Basis für ein effizientes,<br />
ortsbezogenes Auslastungsmanagement.<br />
• Deutliche Verbesserung des Customer Experience<br />
für Fahrgäste durch digitale und<br />
barrierefreie Informationssysteme.<br />
• Zukünftig kann die Vorhersage von Fahrgastbewegungen<br />
bis zu einer Woche im<br />
Voraus identifiziert werden (Predictive<br />
Analysis).<br />
Das Alles mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit<br />
durch signifikante CO2-Reduktion zu steigern,<br />
Kosten erheblich zu reduzieren, die<br />
Customer Experience und Kundenzufriedenheit<br />
durch Digitalisierung zu verbessern<br />
und so die allgemeine Nutzung des ÖPNV<br />
für die Bevölkerung attraktiver zu machen.<br />
(www.sonobeacon.com)<br />
Cyberresilienz von<br />
Bahnunternehmen stärken<br />
telent GmbH<br />
71522 Backnang<br />
Cyberangriffe sind für den Personen- und<br />
Güterverkehr ein brisantes Thema, denn<br />
im schlimmsten Fall steht die Sicherheit<br />
von Passagieren und Mitarbeitenden auf<br />
dem Spiel. Auch der wirtschaftliche Schaden<br />
ist beträchtlich, wenn Züge stundenlang<br />
stillstehen, wie Ende März bei einem<br />
Hackerangriff auf die Ticketsoftware eines<br />
italienischen Eisenbahnunternehmens. Das<br />
in Deutschland kürzlich in Kraft getretene<br />
IT-Sicherheitsgesetz 2.0 (IT-SIG) verschärft<br />
die Anforderungen an Betreiber kritischer<br />
Infrastrukturen (KRITIS). Konkret heißt das,<br />
Bahnunternehmen müssen mehr tun, um<br />
ihre Cyberresilienz zu stärken.<br />
Um sich im Sinne des IT-SIG 2.0 zu schützen,<br />
benötigen KRITIS-Betreiber im ersten<br />
Schritt eine umfassende Inventarisierung<br />
ihrer vorhandenen Systeme und Prozesse<br />
unter securityrelevanten Gesichtspunkten.<br />
Im Rahmen einer solchen ganzheitlichen<br />
Betrachtung können Experten wie<br />
das Cybersecurity-Team der telent GmbH<br />
potenzielle Lücken erkennen und darauf<br />
aufbauend eine zielgerichtete Strategie erarbeiten,<br />
die das Risiko eines Cyberangriffs<br />
minimiert.<br />
Zu den technischen Schutzmaßnahmen,<br />
die KRITIS-Betreiber vom 1. Mai <strong>2023</strong> an<br />
erfüllen müssen, gehört z. B. eine Angriffserkennung<br />
auf dem aktuellen Stand der<br />
Technik und ein Monitoring der kritischen<br />
Komponenten. Das setzt eine Next-Generation<br />
Firewall voraus mit einer integrierten<br />
Bei SOC-as-a-Service unterstützen externe Experten Unternehmen dabei, sich gegen Cyberangriffe zu<br />
schützen (Bild: AdobeStock/telent).<br />
Deep-Packet-Inspection (DPI), die übertragenen<br />
Daten in den Netzwerkpaketen<br />
detailliert inspiziert. Ein DPI ist wiederum<br />
die Voraussetzung für ein kombiniertes<br />
System aus Intrusion Detection System<br />
(IDS) und Intrusion Prevention System<br />
(IPS) – einer mögliche Angriffserkennung,<br />
die den gesetzlichen Vorgaben entspricht.<br />
Zur Erhöhung der IT-Sicherheit trägt auch<br />
der Aufbau eines Information Security<br />
Management System (ISMS) bei. Network<br />
Access Control, Endpoint Security, Remote<br />
Access und eine IT-Notfallplanung sind<br />
weitere Sicherheitsmaßnahmen, um nur<br />
einige Beispiele zu nennen.<br />
Um sämtliche Anforderungen zu erfüllen,<br />
die aus dem IT-SIG 2.0 resultieren, fehlt<br />
es Unternehmen häufig an ausreichendem<br />
Personal und Expertenwissen. Externe<br />
Unterstützung bietet ihnen telent mit<br />
einem eigenen Security Operation Center<br />
(SOC), das Netzwerke von Unternehmen<br />
überwacht und aktiv nach Bedrohungen<br />
sucht. Ein SOC übernimmt dabei die Funktion<br />
einer »Kommandozentrale«, in der<br />
alle relevanten Informationen zusammenlaufen,<br />
um IT-Sicherheitsvorfälle schnell zu<br />
erkennen und effektiv darauf zu reagieren.<br />
Zu den Aufgaben des Expertenteams<br />
gehören u. a. das Sicherheitsmonitoring,<br />
Alarmierungen sowie Informations- und<br />
Analysedienste. Hochspezialisierte Sicherheitsanalysten<br />
erkennen Bedrohungen<br />
nicht nur, sondern setzen ihr Know-how<br />
auch ein, um den Vorfall zu bewerten<br />
und im Falle eines Alarms die geeigneten<br />
Gegenmaßnahmen einzuleiten. telent verfügt<br />
über eine jahrzehntelange Erfahrung<br />
im Transportsektor. Dadurch kennt der Anbieter<br />
maßgeschneiderte Technologielösungen<br />
und Services für den KRITIS-Bereich<br />
die Anforderungen von Bahnunternehmen<br />
bis ins Detail und setzt sie professionell um.<br />
(www.telent.de)<br />
USB-Bedienstelle und Mithörbetriebe<br />
ASCI Systemhaus GmbH<br />
10315 Berlin<br />
ASCI Systemhaus GmbH hat die Neuentwicklung<br />
ihrer Software »SyFAHRweb«<br />
zur Fahr-, Umlauf- und Dienstplanung, zur<br />
Personal- und Fahrzeugdisposition und zur<br />
Leistungsabrechnung in ÖPNV-Busunternehmen<br />
um eine mobile Komponente für<br />
die Einbindung der Fahrer:innen in den<br />
betrieblichen Arbeitsablauf und Kommunikationsfluss<br />
erweitert. Mittels Smartphone<br />
oder Tablet können sich alle Mitarbeiter<br />
ihre geplanten Dienste ansehen und diese<br />
bei Abweichungen während der Dienstdurchführung<br />
entsprechend anpassen. Die<br />
Software steht als native Anwendung für<br />
die Betriebssysteme iOS und Android zur<br />
Verfügung. Parallel gibt es die Möglichkeit<br />
die Funktionalitäten des mobilen Clients<br />
auch im Web-Browser in einer Windowsoder<br />
Linux-Umgebung zu nutzen. Kurzfristige<br />
Dienständerungen werden zusätzlich<br />
signalisiert. Die allgemein in den Geräten<br />
vorhandenen GNSS-Empfänger können<br />
während der Fahrt dafür genutzt werden,<br />
um die Position des Mitarbeiters bzw. des<br />
Fahrzeugs an die zentrale zu übermitteln.<br />
(www.asci-systemhaus.de)<br />
»SyFAHRweb« ist ein universelles Fahr- und Dienstplanungsprogramm für Busunternehmen im Regionallinienverkehr.<br />
Sie zeigt zum Beispiel die Haltestellen-/Mastdichte (links) und die Verkehrsdichte<br />
(rechte Bildhälfte) grafisch an (Bild: ASCI Systemhaus).
123<br />
Service- und Dienstleistungen<br />
Messen<br />
WWW.BUSWORLDEUROPE.ORG<br />
ALLES ÜBER BUSSE UND DIE MENSCHEN, DIE SIE BEWEGEN<br />
EUROPE BRUSSELS 7-12 OCT <strong>2023</strong><br />
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DIE ANDEREN<br />
BUSWORLD<br />
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Messen 124<br />
Fachbeitrag 126<br />
Produktinformationen 128<br />
8
124<br />
Messen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Unter diesen Herstellern sind auch solche,<br />
die schon früher zum Beispiel auf der<br />
deutschen IAA präsent waren – so zum<br />
Beispiel TAM – um die es aber ruhig geworden<br />
war. Einen Rampini gab es vor<br />
Jahren mal auf dem Stand von MAN zu sehen<br />
(MAN Alé). Es sind aber auch Namen<br />
dabei, die in Europa völlig neu sind. Oder<br />
kannten Sie schon Ermisbus, Gelushi, Habas<br />
oder VagBus?<br />
Der Busmarkt entwickelt sich sichtlich,<br />
und das vor allem ausgesprochen intensiv.<br />
Die diesjährige »Busworld« verspricht<br />
sehr vielfältig und interessant zu werden<br />
– und mithin spannend.<br />
Europäische ZEB-Konferenz<br />
Präsentation des »eCitaros« im Jahr 2019 am neuen Messestandort in Brüssel.<br />
<br />
Bild: Redaktion <strong>RegioTrans</strong><br />
»Busworld« mit vielen<br />
neuen Ausstellern<br />
Vom 07. bis zum 12. Oktober <strong>2023</strong> findet auf dem Messegelände in<br />
Brüssel mit 26. Ausgabe der »Busworld« wieder der Welt größte reine<br />
Fachmesse für Busse statt. Geboten wird das gesamte Spektrum vom<br />
Mini- bis zum (Doppel-)Gelenkbus und mit allen Antriebsarten, vom<br />
Dieselbus (heute in aller Regel als Hybrid) über den Batterie-Elektrobis<br />
zum Wasserstoffbus.<br />
Zum ersten Mal wird die Europäische ZEB-<br />
Konferenz (Zero Emission Bus Conference,<br />
9.-12. Okt. <strong>2023</strong>) zeitgleich mit der »Busworld<br />
Europe« stattfinden, nach einer Reihe<br />
von vorhergehenden Konferenzen, die<br />
in Paris (2021), Online (2020), Köln (2018)<br />
und London (2016) stattfanden.<br />
Zur 5. Auflage der Europäischen ZEB-Konferenz<br />
werden 450 Teilnehmer aus dem<br />
Sektor der emissionsfreien Busse erwartet.<br />
Neu bei dieser Auflage der Konferenz ist<br />
nicht nur die Zusammenarbeit zwischen<br />
der »Busworld Foundation« und ZEB, sondern<br />
auch die besondere Aufmerksamkeit<br />
auf emissionsfreien Fernbussen.<br />
Digitale Auszeichnungen<br />
Autor:<br />
Christian Marquordt<br />
Freier Fachjournalist<br />
marquordtbonn@netcologne.de<br />
Gegründet wurde die »Busworld« schon<br />
in den fünfziger Jahren in der belgischen<br />
Stadt Kortrijk unter dem Namen „Car et<br />
Bus“. Das Messegelände der Stadt wurde<br />
im Laufe der Jahre mehr und mehr zu klein,<br />
die Messegesellschaft errichtete neue Hallen.<br />
Dennoch mussten sich Aussteller in den<br />
letzten Jahren in Kortrijk auch mit Ständen<br />
in Zelten zufriedengeben. Weitere Hallen<br />
wollte die Messegesellschaft aus nachvollziehbaren<br />
Gründen nicht bauen, denn die<br />
wären nur alle zwei Jahre für wenige Tage<br />
für die Busworld gebraucht worden.<br />
Also zog die Busmesse 2019 auf das wesentlich<br />
größere Messegelände in Brüssel<br />
um. Nachdem die »Busworld« 2021 wegen<br />
Corona ausfallen musste, wird sie jetzt im<br />
Oktober <strong>2023</strong> zum zweiten Mal in Brüssel<br />
stattfinden.<br />
Und die Organisatoren der Messe kündigen<br />
neben den altbekannten Ausstellern<br />
gleich elf Bushersteller an, die dieses Jahr<br />
zum ersten Mal in Brüssel ihre Busse zeigen<br />
wollen.<br />
Als da wären<br />
(in alphabetischer Reihenfolge):<br />
• Ermisbus<br />
• Gelushi<br />
• Habas<br />
• Ikarus<br />
• JBM<br />
• Quantron<br />
• Rampini<br />
• Skoda<br />
• Steyr<br />
• TAM<br />
• VagBus<br />
Weltpremiere gab’s<br />
immer schon auf der<br />
»Busworld«: 2015 zeigte<br />
die Kooperation aus den<br />
Busherstellern Alexander<br />
Dennis und BYD den ersten<br />
Elektro-Doppeldecker<br />
der Welt. Der Wagen ist<br />
heute im täglichen Einsatz<br />
in London.<br />
Bild: Christian Marquordt<br />
Griechenland<br />
Ägypten<br />
Türkei<br />
Ungarn<br />
Indien<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Tschechische Republik<br />
Österreich<br />
Slowenien<br />
Rumänien<br />
Da die Digitalisierung im und um den<br />
Omnibus eine immer wichtigere Rolle<br />
spielt, war es sinnvoll, eine neue Art von<br />
Busworld Awards zu schaffen, die sich auf<br />
digitale Lösungen konzentriert. Neben<br />
den bestehenden Vehicle Awards, die wie<br />
bisher weitergeführt werden, wird eine<br />
separate Jury die Beiträge der digitalen<br />
Aussteller beurteilen und auszeichnen.<br />
Kontaktadresse:<br />
Busworld Office<br />
Inge Buytaert<br />
Communication & Press<br />
inge@busworld.org<br />
www.busworldeurope.org
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Messen<br />
125<br />
Ticketing – ein Schlüsselthema<br />
der »IT-TRANS«<br />
Entlastung für die Bürger, CO2-Einsparung für die Umwelt, Motor für die Verkehrswende – die Ansprüche<br />
an das Deutschlandticket, das seit dem 3. April <strong>2023</strong> erhältlich und ab Mai gültig ist, sind ähnlich hoch wie<br />
zuletzt beim 9-Euro-Ticket, das im Sommer 2022 eingeführt worden war. Das Deutschlandticket baut zwar<br />
auf den damaligen Erfahrungswerten auf, hielt für die Verkehrsbetriebe allerdings neue organisatorische<br />
Hürden bereit, die es zu bewältigen galt. Benutzerfreundliches Ticketing und die damit verbundenen IT-Lösungen<br />
sind auch eines der Schlüsselthemen der kommenden »IT-TRANS« in 2024.<br />
Der Beitrag basiert auf Unterlagen der:<br />
Karlsruher Messe- und Kongress GmbH<br />
76137 Karlsruhe<br />
www.it-trans.org<br />
Eindeutiger Geburtshelfer für das Deutschlandticket<br />
war das 9 Euro-Ticket, ursprünglich<br />
ein befristetes Sonderangebot für Bürgerinnern<br />
und Bürger, das den öffentlichen<br />
Personennahverkehr attraktiver gestalten<br />
und gleichzeitig finanzielle Entlastung in<br />
Krisenzeiten bieten sollte. Das Ticket sollte<br />
nicht nur Pendler und Vielfahrer vor den<br />
rasant angestiegenen Energiekosten schützen,<br />
sondern den ÖPNV für jene Menschen<br />
attraktiver machen, die bislang überwiegend<br />
auf das Privatauto setzen. Insgesamt<br />
wurden über 52 Millionen 9-Euro-Tickets<br />
verkauft und damit rund 1,8 Millionen Tonnen<br />
CO2 eingespart, was ungefähr dem<br />
Ergebnis eines einjährig geltenden Tempolimits<br />
auf deutschen Autobahnen gleichkommt.<br />
Trotz des unumstrittenen Erfolgs sei<br />
ein solch günstiges Ticket auf Dauer nicht zu<br />
finanzieren, so die Verantwortlichen aus der<br />
Politik damals.<br />
Basierend auf diesem Erfolg wurden vor allem<br />
die Rufe von Verbänden und Umweltorganisationen<br />
nach der Fortführung des<br />
9-Euro-Tickets auch über den August hinaus<br />
immer lauter und so war schnell klar:<br />
MESSEVORSCHAU<br />
Köln<br />
Es sollte ein Folgeticket entstehen – das<br />
Deutschlandticket zu monatlich 49 Euro<br />
war geboren und bietet das gleiche Leistungsspektrum<br />
wie zuvor auch schon das<br />
9-Euro-Ticket. Dabei soll es sich dieses Mal<br />
um eine längerfristige Lösung bzw. einen<br />
Kompromiss für Bahnreisende handeln, die<br />
vorerst bis 2025 mit einer jährlichen Beteiligung<br />
von Bund und Ländern in Höhe von<br />
1,5 Milliarden als Verlustausgleich an die<br />
Verkehrsunternehmen getragen wird.<br />
Was für die Käuferinnen und Käufer des<br />
Spartickets jedoch auch schon 2022 nicht<br />
ersichtlich war: Der organisatorische Aufwand,<br />
der hinter der kurzfristigen Umstellung<br />
eines langjährigen Systems stand, der<br />
vor allem auch mit der omnipräsenten Problematik<br />
der verschiedenen Tarifgebiete und<br />
Verbundgrenzen zu tun hatte. Zwar war<br />
das 9-Euro-Ticket u.a. auch für die SSB – die<br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG – mit über<br />
einer Million verkauften Tickets (deutschlandweit<br />
waren es 52 Millionen) ein voller<br />
Erfolg, allerdings war dafür auch einiges an<br />
Arbeit notwendig, so Mathias Hirth, Fachbereichsleiter<br />
Vertrieb. So mussten alle bereits<br />
bestehenden Abos mit dem 9-Euro-Ticket<br />
gleichgestellt werden, ohne dabei entweder<br />
Online- oder Papierticketnutzende bei<br />
diesem Prozess zu benachteiligen.<br />
»Die IT-TRANS ist seit über 15 Jahren die<br />
führende Fachmesse und Konferenz für digitale<br />
Lösungen im öffentlichen Personenverkehr.<br />
Da interessiert uns natürlich wie<br />
sich der Markt in Deutschland, Europa und<br />
dem Rest der Welt beispielsweise beim Ticketing<br />
entwickelt. Das Deutschlandticket<br />
spielt hier natürlich eine wichtige Rolle und<br />
kann sich trotz aller Herausforderungen als<br />
echter Meilenstein in Sachen Verkehrswende<br />
entpuppen,« führt Markus Kocea, Senior<br />
Product Manager der IT-TRANS, aus.<br />
So wichtig der Preis bei der Entscheidung<br />
für den ÖPNV ist, so zentral sind auch Nutzerfreundlichkeit<br />
und Komfort beim Ticketing,<br />
um Kundinnen und Kunden langfristig<br />
für den Nahverkehr zu begeistern. Wenig<br />
überraschend gehört e-Ticketing zu den<br />
wichtigsten Themen auf der »IT-TRANS«<br />
– bei der vergangenen Ausgabe 2022 besuchten<br />
ein Drittel des Fachpublikums die<br />
Messe mit dem Ziel, sich über entsprechende<br />
Lösungen zu informieren Darüber hinaus<br />
zählten laut einer Besucherbefragung<br />
Fahrgastinformation, E-Mobilität und flexible<br />
und on-demand-Angebote zu den<br />
am stärksten nachgefragten Themengebieten,<br />
die auch auf der kommenden »IT-<br />
TRANS« (14. -16. Mai 2024) auf der Agenda<br />
stehen.<br />
Karlsruhe<br />
Branchentreff für professionellen Mobilfunk und Leitstellen<br />
28. bis 30. November <strong>2023</strong><br />
www.pmrexpo.de<br />
Essen<br />
Köln<br />
14. bis 16. März 2024<br />
www.it-trans.org<br />
Brüssel/Belgien<br />
Angaben ohne Gewähr<br />
Karlsruhe<br />
Europäische<br />
Reise- und<br />
Linienbusausstellung<br />
7. bis 12. Oktober <strong>2023</strong><br />
www.busworldeurope.org<br />
8<br />
Bild: Messe Berlin GmbH
126<br />
Außen- und Flächenreinigung<br />
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
terne vergeben, deren Kerngeschäft die<br />
Verkehrsflächenreinigung darstellt. Der<br />
Fahrgast unterscheidet nicht zwischen<br />
Rheinbahn und Dienstleister, er verbindet<br />
immer den Sauberkeitsstandard direkt mit<br />
dem Verkehrsbetrieb. Deshalb stehen wir<br />
als Rheinbahn auch hauptverantwortlich<br />
für die Sauberkeit ein!«<br />
Basierend auf den Ausschreibungen in<br />
verschiedenen Losen definiert die Rheinbahn<br />
Qualitätsstandards und nimmt auch<br />
Einfluss auf die einzusetzenden Betriebsmittel<br />
und Reinigungsabläufe. So darf zum<br />
Beispiel bei der Rheinbahn die maschinelle<br />
Fußbodenreinigung an der Bahngleiskante<br />
aus Sicherheitserwägungen nur gegen<br />
die Fahrtrichtung erfolgen, damit die Reinigungskraft<br />
den Zug kommen sieht. Die<br />
Kriterien bei der Ausschreibung erfolgten<br />
über eine zweistufige Zulassung. Als erstes<br />
Auswahlkriterium akzeptiert der Einkauf<br />
nur Anbieter, die über eine spezifische Fachkompetenz<br />
und Erfahrung bei der Arealreinigung<br />
vergleichbarer Liegenschaften verfügt.<br />
Der zweite Aspekt ist dann der Preis,<br />
der den größten Hebel mit 60 bis 70 Prozent<br />
ausmacht. Mit 30 Prozent wird dann<br />
schlussendlich das Reinigungskonzept des<br />
Anbieters bewertet. Der Dienstleister muss<br />
darin konzeptionell nachweisen, dass er<br />
über das notwendige Know-how verfügt.<br />
Mit einem 3- bis 4-Jahres-Vertrag ausgestattet<br />
erhält er dann eine Handlungsperspektive<br />
und wirtschaftliche Sicherheit für<br />
notwendige Investitionen.<br />
Zuordnung<br />
Die Sauberkeit steigert nachweislich die Wettbewerbsfähigkeit im ÖPNV. Bilder: Dr. Gansow Gmatic<br />
Faktor Sauberkeit:<br />
Kompetenz zählt!<br />
Über 230 Millionen Menschen beförderte die Rheinbahn in Düsseldorf<br />
pro Jahr in den Zeiten der Pandemie. Neben Pünktlichkeit, Sicherheit<br />
und Freundlichkeit des Personals ist den Fahrgästen das Thema Sauberkeit<br />
mindestens gleichrangig wichtig. Diese muss täglich »produziert«<br />
werden unter den Aspekten Reinigungsqualität, Wirtschaftlichkeit und<br />
last, but not least der Werterhaltung der Liegenschaften und Betriebsmittel.<br />
Besondere Beachtung findet dabei die Außenreinigung der stationären<br />
Flächen.<br />
Autor:<br />
Wollf-Rüdiger Schwarz<br />
Schwarz KommA GmbH<br />
41372 Niederkrüchten<br />
www.schwarz-komma.de<br />
Klaus Klar ist seit seiner Ausbildung vor 47<br />
Jahren bei der Düsseldorfer Rheinbahn tätig,<br />
seit 12 Jahren im Vorstand. Aus seiner<br />
langjährigen Erfahrung weiß er, wie wichtig<br />
das Thema Sauberkeit in der Gesamtdarstellung<br />
eines Verkehrsbetriebes ist:<br />
»Wenn Instandhaltungsbereiche sauber<br />
sind, verhalten sich die Fahrgäste, Mitarbeiter<br />
und Teile der Gesellschaft besser,<br />
als wenn es dreckig ist. Wir haben früher<br />
viele Leistungen selber gemacht, haben<br />
die Aufgabe Sauberkeit aber dann an Ex-<br />
Die OPTI Dienstleistung GmbH aus Bergisch<br />
Gladbach bietet bundesweit über<br />
sämtliche Leistungen der Gebäudereinigung<br />
hinaus infrastrukturelle Leistungen<br />
wie z. B. Grünpflege und technisches Gebäudemanagement<br />
an. Als besonders<br />
kenntnisreich mit hohem Wissens- und<br />
Erfahrungspotenzial ist der Dienstleister<br />
auf dem Sektor der Verkehrsmittelreinigung<br />
bekannt. Den ersten Auftrag erhielt<br />
Opti in den achtziger Jahren durch die KVB<br />
in Köln. Damals mussten verschiedene U-<br />
Bahn-Haltestellen vor einem anstehenden<br />
Staatsbesuch »von jetzt auf gleich« grundgereinigt<br />
werden. Nach diesen Anfängen<br />
wurden weitere Ausschreibungen unterschiedlicher<br />
Auftraggeber aus diesem Segment<br />
gewonnen. Aktuell ist man für verschiedene<br />
Verkehrsbetriebe im Rheinland,<br />
im Ruhrgebiet und in Ostwestfalen-Lippe<br />
tätig, seit vier Jahren auch für die Rheinbahn<br />
in der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
mit derzeit 20 Stationen. Diese gliedern<br />
sich in 70 Prozent Feinsteinzeugfliesen, 5<br />
Prozent Granit und 25 Prozent Norament-<br />
Gumminoppen-Böden. Diese Belagsart<br />
wurde in den 80er- und 90er-Jahren sehr<br />
gerne verlegt, war en vogue. Der Nachteil<br />
besteht darin, dass der sich an den erhabenen<br />
Noppen anlagernde Schmutz nur sehr<br />
schwer mit einer maschinellen Reinigung<br />
zu entfernen ist. Da man mit dem jahrelang<br />
zusammenarbeitenden Reinigungsmaschinenanbieter<br />
zunehmend unzufrieden war,<br />
wurden die bis dato eingesetzten roten<br />
Reinigungsmaschinen einem Vergleichstest<br />
unterzogen. Verglichen wurden ein<br />
grüner Scheuersauger aus der Premiumklasse<br />
eines weiteren Anbieters mit einem<br />
Gmatic-Scheuersauger aus 100 Prozent<br />
elektropoliertem Edelstahl.<br />
Hans-Werner Dürr, Geschäftsführer der<br />
OPTI Dienstleistung GmbH, erinnert sich:<br />
»Der Anbieter Dr. Gansow Gmatic GmbH<br />
aus Bergkamen war uns namentlich vollkommen<br />
unbekannt. Nachdem wir die drei<br />
Scheuersaugmaschinen rot, grün und metallisch<br />
›hardcore‹ getestet hatten, stand<br />
ein eindeutiger Sieger fest – es war die<br />
handgeführte Scheuersaugmaschine Gmatic<br />
›60 BTXS 60‹«.
<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Außen- und Flächenreinigung<br />
127<br />
Ein spezieller Saugfuß mit Stützrollen im Zwillingsformat sorgt weitestgehend<br />
dafür, dass die Maschine erschütterungsfrei und spursicher abrollt.<br />
Auf eine optimale Absaugung kommt es an: Trockener Norament-Boden<br />
nach dem Schrubbsaugprozess.<br />
Manufaktur<br />
Die Bergkamener beschäftigen sich mittlerweile<br />
in der dritten Generation mit der<br />
Herstellung und Entwicklung von Scheuersaugmaschinen.<br />
Sie sind nicht nur bekannt<br />
für ihre Ingenieurskunst, sondern sind auch<br />
gesuchte Gesprächspartner bei notwendigen,<br />
technischen Entwicklungen für objektspezifische<br />
Optimierungen. Dies wird<br />
durch die Manufakturfertigung am Standort<br />
Bergkamen ermöglicht. Hans-Werner<br />
Dürr kommentiert: »Durch die Übernahme<br />
eines weiteren Loses von der Rheinbahn<br />
mussten wir eine nennenswerte Investition<br />
in neue Reinigungsmaschinen vornehmen.<br />
Obwohl wir mit den Gmatic-Standardmaschinen<br />
schon gute Reinigungsergebnisse<br />
erzielten, wollten wir diese aber noch verbessern.<br />
Wir schilderten unsere objektspezifischen<br />
Optimierungswünsche für die<br />
Verkehrsmittelreinigung, und Dr. Gansow<br />
lieferte technisch sehr anspruchsvolle Lösungen.«<br />
Da die Fußböden der Bahnsteige auch<br />
im Publikumsverkehr gereinigt werden,<br />
musste sichergestellt sein, dass nach erfolgter<br />
Absaugung der Schmutzflotte der<br />
Bodenbelag sauber und vor allem trocken<br />
ist. Dies stellte für den Norament Gumminoppen-Belag<br />
mit seinen beträchtlichen<br />
Tiefenanteilen eine technische Herausforderung<br />
dar. Als Neuheit wurde daraufhin<br />
die Innengeometrie des Saugfußes durch<br />
konstruktive Verbesserungen dahingehend<br />
optimiert, dass eine effizientere<br />
Strömungsführung im Saugfuß realisiert<br />
wurde. Dieser neue »Noramentsaugfuß«<br />
mit Stützrollen im Zwillingsformat stellt<br />
weitestgehend sicher, dass der Saugfußkörper<br />
stets auf den Erhöhungen der Pastillen<br />
oder Riffelstrukturen erschütterungsfrei<br />
und spursicher abrollt.<br />
So entstehen ruhige und horizontal gleitende<br />
Bewegungen und befördern ein<br />
gleichmäßiges Absaugergebnis. Aus der<br />
verdoppelten Auflagebreite der Saugfuss-<br />
Stützrollen zeigen sich weitere Verbesserungen:<br />
• Die Antriebsräder im Format 250 x 50<br />
Millimeter sind ausreichend breit, um jegliche<br />
Pastillen-Zwischenräume zu überbrücken.<br />
Durch Verwendung einer Spezialrolle<br />
im Format 125 x 55 Millimeter<br />
wird die Laufruhe über die Pastillen übergreifende<br />
Breite sichergestellt.<br />
• Die Radbandagen wurden in PU Shore A<br />
75/80 elastisch ausgelegt.<br />
• Der Abrollkomfort und die Spursicherheit<br />
auf den Blindenleitsystemen und den Riffelblechen<br />
der Schachteinrahmung wurde<br />
signifikant verbessert.<br />
• Als Beborstung kommen feine Polyesterfilamente<br />
mit Durchmessern von 0,22<br />
und 0,35 Millimetern in dichter Stopfung<br />
zum Einsatz, um die Negativanteile der<br />
Bodentopografie gut ausbürsten zu können.<br />
• Reinbleibatterien »NexSys« mit 92 Prozent<br />
Wirkungsgrad und die Gmatic- Bürstenantriebe<br />
mit 88 Prozent Wirkungsgrad<br />
optimieren die Energiebilanz.<br />
Beurteilung<br />
Klaus Klar, der Vorstandsvorsitzende der<br />
Rheinbahn Düsseldorf, zeigt sich beeindruckt:<br />
»Unser Einkauf hat die Dienstleistung<br />
neu ausgeschrieben und offensichtlich<br />
eine gute Wahl getroffen. Mein<br />
Eindruck ist, dass das Unternehmen, welches<br />
dort nun reinigt und eine neuartige<br />
Reinigungsmaschine einsetzt, beeindruckend<br />
stabile und saubere Ergebnisse erzielt.<br />
Das strahlt dann nach außen zu unseren<br />
Fahrgästen, aber auch nach innen zu<br />
unserem Personal.«<br />
Die trockene Absaugung verhindert einen schleichenden Schmutzfilmaufbau<br />
um die Pastillen herum.<br />
Randnahes Schrubbsaugen<br />
erübrigt manuelles Nacharbeiten.<br />
8
128 Service und Dienstleistungen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />
Produkt-Infos<br />
Beim »Safety Grip« handelt es sich um<br />
einen universell einsetzbaren Griffadapter.<br />
Bei konsequentem Einsatz, gelingt die<br />
Kontaktvermeidung zu kontaminierten<br />
Flächen in bis zu 100 % aller Fälle. Das Anbringen<br />
des »Safety Grips« erfolgt durch<br />
eine natürliche, ergonomische Bewegung<br />
des Unterarms. Mithilfe der ausgeklügelten<br />
Geometrie rutscht der Adapter ganz leicht<br />
über Griffe und Haltestangen alle Oberflächen-<br />
und Materialarten und bietet somit<br />
einen sicheren und festen Halt. Die angenehm<br />
genoppte und rutschfeste Oberfläche<br />
des Griffs sorgt für ein perfekt haptisches<br />
Gefühl beim Greifen und Halten.<br />
Ein T-förmig angebrachtes Element ermöglicht<br />
das kontaktlose und präzise Bedienen<br />
von Tastern, Schaltern und resistiven<br />
Touchscreens und ermöglicht ein einfaches<br />
Abziehen des Grips. Das Kunststoffmaterial<br />
erfüllt die in Deutschland gültige<br />
Spielzeugnorm. Die »Safety Grips« sind<br />
Spülmaschinenfest und können mit allen<br />
gängigen Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln<br />
gereinigt werden. Um nahezu alle<br />
Größen und Geometrien abdecken zu<br />
können, sind zwei verschiedene Größen erhältlich.<br />
Die Handschlaufe, die verhindern<br />
soll, dass man den Grip versehentlich vergisst,<br />
ist im Lieferumfang enthalten. Diese<br />
kann jedoch auch problemlos durch einen<br />
Schlüsselring, Karabiner oder ähnliches ersetzt<br />
werden.<br />
(www.safety-grips.de)<br />
Die Idee für den «Safety Grip« ist weit vor der Pandemie entstanden. Mit dem Griffstück kann man es<br />
vermeiden, mit Haltestangen oder Displayflächen direkt in Berührung zu kommen (Bild: Component-<br />
Parts).<br />
Griffadapter für mehr Hygiene<br />
Component-Parts<br />
78112 St. Georgen<br />
Dass Viren, Keime und Bakterien überall<br />
und ganz besonders auf vielbenutzten<br />
Oberflächen lauern können, ist allgemein<br />
bekannt. Besonders im öffentlichen Bereich<br />
ist es sehr schwierig, um nicht zu sagen<br />
fast unmöglich, Oberflächen, Griffe oder<br />
Bedienterminals dauerhaft sauber und<br />
keimfrei zu halten. Dies gilt auch für Busse<br />
und Bahnen. Täglich nutzen Millionen von<br />
Menschen den öffentlichen Nahverkehr für<br />
den Weg zu Arbeit, zum Einkaufen oder für<br />
private Zwecke. Da es auf der Fahrt durch<br />
belebte Städte oftmals holprig zugeht, ist<br />
Festhalten unumgänglich und auch bei<br />
der Bedienung von Fahrkartenautomaten,<br />
Aufzügen oder Türöffnern müssen Knöpfe<br />
oder Touchscreen-Displays berührt werden.<br />
Hier hilft der »Safety Grip«, unnötigen<br />
Hautkontakt mit kontaminierten Flächen<br />
zu vermeiden.<br />
Bus- und Bahn-Modellfahrzeuge<br />
Rietze GmbH & Co. KG<br />
90518 Altdorf<br />
Modellbusse und Straßenbahnen im kleinen<br />
Maßstab liefert Rietze Automodelle.<br />
Mit Sitz in Altdorf bei Nürnberg und einer<br />
Zweigniederlassung in Zwickau ist das<br />
familiengeführte, mittelständische Unternehmen<br />
seit Jahrzehnten der Spezialist in<br />
diesem Bereich, der zu 100 % in Deutschland<br />
fertigt. Rietze hat in den vergangenen<br />
Jahrzehnten den Modellbausektor nicht<br />
nur im Modellbusbereich immer wieder<br />
überrascht. Und so war es keine Frage, dass<br />
der führende Modellbushersteller dem<br />
ÖPNV treu bleibt und auch in den Markt<br />
mit Schienenfahrzeugen einsteigt. Beeindruckend,<br />
was in 87-facher Verkleinerung<br />
an Miniaturen lieferbar ist.<br />
Wer sich auf der Rietze-Website die Grundmodelle<br />
anschaut, erkennt schnell anhand<br />
der Namen, dass das Who’s Who der<br />
Bus- und Straßenbahnindustrie bei Rietze<br />
vertreten ist. Zu fast jeder Nutzfahrzeugmesse<br />
oder Weltpremiere sind die Altdorfer<br />
mit einer Miniatur dabei. Und mit den<br />
Youngtimern hat sich Rietze ein weiteres<br />
Standbein erarbeitet, was am Markt bei<br />
Busfans viel Zuspruch findet. Werbemodelle<br />
aus Kunststoff fertigt Rietze bereits<br />
ab einer Auflage von 50 Modellfahrzeugen<br />
im Maßstab 1/43 oder 300 Modellfahrzeugen<br />
im Maßstab 1/87 und 1/160. Diverse<br />
Verpackungsvarianten von der Blisterkarte<br />
bis hin zur hochwertigen Präsentationsbox<br />
sind möglich.<br />
(www.rietze.de)<br />
Rietze 1:87 Modelle aus dem vielfältigen Programm:<br />
Mercedes- Benz» eCitaro« für die<br />
Verkehrsbetriebe in Basel (Bild: Rietze).<br />
Werkstoff: 100% elektropolierter Edelstahl<br />
Scheuersaugfahrzeuge - Innovative Ingenieurskunst in 3. Generation<br />
NexSys Batterie: Effizienz 92% | 4h<br />
Digitaler Systemcontroller und Cloud-Anbindung<br />
Absaugung: Effizienz durch Strömungsführung<br />
Dr. Gansow Gmatic AG<br />
Familienunternehmen in 3. Generation<br />
Werksgarantie<br />
48 Monate<br />
Marie-Curie-Straße 6 Infoline: +49 2389 40 30 20<br />
D-59192 Bergkamen
Inserentenverzeichnis<br />
A<br />
A&K Fahrzeugteile Heidenau GmbH<br />
Mühlenstr. 31<br />
01809 Heidenau<br />
www.busfachhandel.de <br />
54, Beilage<br />
Altec GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Str. 7<br />
78224 Singen<br />
www.altec.de 55<br />
B<br />
Bürk Mobatime GmbH<br />
Steinkirchring 46<br />
78056 Villingen-Schwenningen<br />
www.buerk-mobatime.de 97<br />
Busworld<br />
Moorseelsesteenweg 2<br />
8800 Roeselare/Belgien<br />
www.busworldeurope.org 123<br />
C<br />
Carrosserie Hess AG<br />
Bielstr. 7, 4512 Bellach/Schweiz<br />
www.hess-ag.ch 25<br />
Christian Winkler GmbH & Co. KG<br />
Leitzstr. 47<br />
70469 Stuttgart<br />
www.winkler.com 49<br />
CN-Consult GmbH<br />
Am Seifen 12<br />
35756 Mittenaar<br />
www.cn-consult.eu 75<br />
D<br />
Daimler Truck AG<br />
Daimlerstr. 1, 76742 Wörth<br />
www.special.mercedes-benz-trucks.com 89<br />
Dr. Gansow Gmatic AG<br />
Marie-Curie-Str. 6, 59192 Bergkamen<br />
www.gmatic.eu 128<br />
duagon Germany GmbH<br />
Neuwieder Str. 1-7<br />
90411 Nürnberg<br />
www.duagon.com 53<br />
E<br />
EAO GmbH<br />
Langenberger Str. 570<br />
45277 Essen<br />
www.eao.com 59<br />
Emch + Berger GmbH<br />
Am Plärrer 33<br />
90443 Nürnberg<br />
www.emchundberger.de 93<br />
F<br />
faigle Kunststoffe GmbH<br />
Landstr. 31<br />
6971 Hard/Österreich<br />
www.faigle.com 63<br />
Finkbeiner GmbH, Walter<br />
Alte Poststr. 9/11<br />
72250 Freudenstadt<br />
www.finkbeiner.eu 105<br />
Furrer+Frey AG<br />
Thunstr. 35, 63000 Bern/Schweiz<br />
www.furrerfrey.ch 91<br />
G<br />
GeBE Elektronik und Feinwerktechnik GmbH<br />
Beethovenstr. 15, 82110 Germering<br />
www.gebe.net 77<br />
Gmundner Fertigteile Ges. m.b.H. & Co. KG<br />
Unterthalhamstr. 1<br />
4694 Ohlsdorf/Österreich<br />
www.gmundner-ft.at 90<br />
GPSoverIP GmbH<br />
Hauptbahnhofstr. 2, 97424 Schweinfurt<br />
www.gpsoverip.de 1<br />
Grau Elektronik GmbH<br />
Badhausweg 14<br />
76307 Karlsbad<br />
www.grau-elektronik.de 52<br />
H<br />
Franz Harbeck GmbH<br />
Salzstr. 2<br />
83313 Siegsdorf<br />
www.franz-harbeck.de 59<br />
I<br />
init innovation in traffic systems SE<br />
Käppelestr. 4-10<br />
76131 Karlsruhe<br />
www.initse.com 73<br />
Inotec electronics GmbH<br />
Im Vorderen Burgfeld 19-21<br />
74348 Lauffen a. N.<br />
www.inotec-electronics.com 51<br />
IVECO Magirus AG<br />
Nicolaus-Otto-Str. 27<br />
89079 Ulm<br />
www.iveco.com U1, 23<br />
J<br />
Jumo GmbH & Co. KG<br />
Moritz-Juchheim-Str. 1<br />
36039 Fulda<br />
www.jumo.net 47<br />
K<br />
Krause-Werk GmbH & Co. KG<br />
Am Kreuzweg 3<br />
36304 Alsfeld<br />
www.krause-systems.de 107<br />
L<br />
Karl Limbach & Cie. GmbH & Co. KG<br />
Erbslöhstr. 16<br />
42719 Solingen<br />
www.limbach-cie.de 65<br />
M<br />
MCV Deutschland GmbH<br />
Ziegelwiese 1c, 59909 Bestwig<br />
www.mcv-eg.com <br />
U4<br />
Motoren Feuer GmbH<br />
Am Weidenbach 3-4, 51491 Overath<br />
www.motorenfeuer.de 101<br />
N<br />
Nowe GmbH<br />
Heilswannenweg 66<br />
31008 Elze<br />
www.nowe.de 55<br />
O<br />
Ole Nonbye Deutschland GmbH<br />
Nelkenweg 7<br />
31688 Nienstädt<br />
www.nonbye.de 61<br />
P<br />
Palfinger Tail Lifts GmbH<br />
Fockestraße 53<br />
27777 Ganderkesee<br />
www.palfinger.com 39<br />
R<br />
Rietze GmbH & Co. KG<br />
In der Herrnau 1, 90518 Altdorf<br />
www.rietze.de 27<br />
Ruf Avatech AG<br />
Rütistr. 13<br />
8952 Schlieren/Schweiz<br />
www.ruf.ch 67<br />
S<br />
Sitron Sensor GmbH<br />
Nickelstr. 4, 30916 Isernhagen<br />
www.sitron.de <br />
T<br />
U2<br />
TAF mobile GmbH<br />
Leutragraben 2-4, 07743 Jena<br />
www.tafmobile.de 119<br />
telent GmbH<br />
Gerberstr. 34, 71522 Backnang<br />
www.telent.de 117<br />
Trapeze Switzerland GmbH<br />
Rheinstr. 36, 8212 Neuhausen/Schweiz<br />
www.trapezegroup.de <br />
W<br />
U1<br />
Wehrhahn, Dr. D.<br />
Hildesheimer Str. 140, 30173 Hannover<br />
www.drwehrhahn.de 109<br />
Z<br />
Zaugg AG Eggiwil<br />
Holzmatt 651b, 3537 Eggiwil/Schweiz<br />
www.zaugg.swiss 95<br />
Ziegler Metallbearbeitung GmbH<br />
Im Bühl 12<br />
71287 Weissach-Flacht<br />
www.ziegler-metall.de 99
GEMACHT FÜR DIE STADT<br />
DESIGNED TO LEAD . .<br />
BUILT TO LAST<br />
DER VOLLELEKTRISCHE C127 EV<br />
Die Synthese aus Design und Funktionalität führt zu komfortablen und flexiblen<br />
Optionen, die Fahrgäste und Fahrer gleichermaßen schätzen - mit Sicherheit.<br />
Das Gerippe aus hochfestem Edelstahl sowie eine umfangreiche Serienausstattung<br />
unterstreichen die Qualität. Die Mitnahme von bis zu 90 Fahrgästen<br />
bei maximaler Batteriekapazität von 462 kWh sowie seine Gesamthöhe von<br />
3,20 Metern machen ihn zu einem effizienten und wirtschaftlichen Vertreter im<br />
vollelektrischen Stadtbussegment.<br />
Anbieter: MCV Deutschland GmbH, Ziegelwiese 1c, 59909 Bestwig<br />
www.mcv-eg.com