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RegioTrans 2023

Jahresfachmagazin für den ÖPNV – Busunternehmen, Verkehrsunternehmen, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Landkreise und Bundesbahn. In sieben Rubriken finden Sie Hinweise auf Hersteller-, Produkte und Dienstleistungen.

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KUHNFACHMEDIEN<br />

AUSGABE 5 | <strong>2023</strong><br />

<strong>RegioTrans</strong><br />

Fahrzeuge | Technik | Infrastruktur<br />

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Bahnbereich an ein Telematiksystem gesetzt werden. Dabei<br />

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mit weiteren Systemen. Die Möglichkeit der rückwirkungsfreien<br />

Kontaktierung, sowie die zertifizierte Abschirmung<br />

gegenüber elektromagnetischen Felder machen das GPSauge<br />

zum idealen Werkzeug. Die Sekunden- und punktgenaue<br />

Übermittlung von Positionen, Telemetrie- und Zustandsdaten<br />

dient zur Optimierung und Koordination. Zudem ermöglicht<br />

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Entscheidungen erforderlich sind und letztlich für mehr Sicherheit<br />

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INHALT<br />

Editorial<br />

Barrierefreiheit hinkt hinterher!............4<br />

Titelthema<br />

Laura Elmer<br />

Die neue »E-WAY«-Generation ...........5<br />

Julia Kroll<br />

Gemeinsam Menschen bewegen ......7<br />

Innovationen: Praxis + Produkte<br />

Jochen Grau<br />

MCV Group auf Wachstumskurs ..... 10<br />

Jürgen Burmeister<br />

Tram Netzausbauten <strong>2023</strong> ................ 12<br />

Fachbeitrag<br />

Magnetschwebebahn<br />

aus Deutschland .................................... 16<br />

Johannes von Arx<br />

Die Bahn ist zum Reisen da,<br />

ist bunt – und sie bietet<br />

allerhand anderes ................................. 18<br />

Johannes von Arx<br />

Franz Stainhauser: »Eine Sekunde<br />

zwischen Leben und Tod« ................. 21<br />

Marion Wendelken<br />

Barrierefreiheit –<br />

es geht auch anders ............................. 40<br />

Lars Ronge<br />

Entspanntes Klima<br />

für Zugreisende ..................................... 41<br />

Robert Blankenhorn<br />

Hochleistungs-Rechnerplattform<br />

für den modernen<br />

Bahnbetrieb ............................................ 42<br />

Fachbeitrag<br />

Messkampagne in<br />

malerischer Umgebung ...................... 44<br />

Karin Baldauf<br />

Sicherheit in öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln..................................... 58<br />

Martin Fricke und Sascha Heyer<br />

Rundum-sorglos-Ticketinglösung<br />

für Verkehrsunternehmen ................ 68<br />

Andreas Handschin<br />

Modulare Fahrgastinformation....... 70<br />

Armin Seeger<br />

Die Zeitdiensttechnik<br />

im Wandel ............................... 80<br />

Christian Korrup<br />

Offenheit für die Schiene<br />

mit sicherer Automation .................... 82<br />

Daniela Born<br />

Eine Familien- und<br />

Erfolgsgeschichte.................................. 84<br />

Christine Clausen<br />

Moderne Fahrradabstellinfrastruktur<br />

am<br />

Bahnhof Büchen .................................... 87<br />

Dirk Wehrhahn<br />

Räder-Check direkt<br />

bei der Überfahrt ................................102<br />

Fachbeitrag<br />

Wenn der Servicelevel<br />

den Unterschied macht ....................104<br />

Dr.-Ing. Andreas Kossak<br />

Das Leitbild<br />

»15-Minuten-Stadt«...........................114<br />

Christian Marquordt<br />

»Busworld« mit vielen<br />

neuen Ausstellern...............................124<br />

Fachbeitrag<br />

Ticketing – ein Schlüsselthema<br />

der »IT-TRANS« .....................................125<br />

Wollf-Rüdiger Schwarz<br />

Faktor Sauberkeit:<br />

Kompetenz zählt!...............................126<br />

Impressum ................................................... 66<br />

Inserentenverzeichnis .............................U3<br />

KUHNFACHMEDIEN<br />

<strong>RegioTrans</strong><br />

Fahrzeuge | Technik | Infrastruktur<br />

Erleben Sie<br />

Electronobility * .<br />

AUSGABE 5 | <strong>2023</strong><br />

ZUR TITELSEITE<br />

Die neue »E-WAY«-Generation von IVECO<br />

IVECO BUS treibt den Wandel zu einer CO2-neutralen Mobilität weiter voran und stellt<br />

in diesem Zuge die neuesten Entwicklungen seiner 100 Prozent elektrischen »E-WAY«-<br />

Baureihe vor, die den Anforderungen der anspruchsvollsten europäischen Städte gerecht<br />

wird. Und die Elektromobilität liegt in der DNA von IVECO BUS. Mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung ebneten den Weg für Generationen von Oberleitungs-, Hybrid- und batterieelektrischen<br />

Bussen. Seit seiner Einführung hat sich das Elektromobilitätsangebot<br />

des »E-WAY« als äußerst zuverlässig und effizient erwiesen. Nahezu 1000 Einheiten<br />

sind derzeit in mehr als einem Dutzend europäischer Länder im Einsatz und haben dabei<br />

insgesamt mehr als 55.000.000 Kilometer zurückgelegt.<br />

Lösungen für die öffentliche Mobilität der Zukunft<br />

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Die Zukunft des ÖPNV<br />

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sowie dynamische Fahrgastinformation. Das Portfolio umfasst Planungs- und Dispositionssysteme,<br />

Lösungen für den Bedarfsverkehr, Betriebsleitsysteme, Bordrechner,<br />

Fahrgastinformationsanzeiger an Haltestellen sowie im Fahrzeug, Lösungen für die<br />

Elektromobilität und kundenspezifische Serviceleistungen. Trapeze legt in allen Prozessen<br />

und bei der Entwicklung der Systeme großen Wert auf Kundenorientierung, Nachhaltigkeit<br />

und Effizienz. Mit Trapeze-Produkten optimieren Verkehrsunternehmen ihre<br />

Betriebsabläufe und gestalten ein attraktives Angebot für ihre Fahrgäste.


Tram Netzausbauten <strong>2023</strong><br />

Vielerorts zeigt sich ein stetiger Erweiterungsbedarf für Straßenbahn- und<br />

U-Bahnstrecken. Vier Neuabschnitte stehen in diesem Jahr an. Jürgen Burmeister<br />

stellt die aktuellen und geplanten Projekte vor. Seite 12<br />

Busse und Bahnen 9<br />

1<br />

Fahrzeugtechnik39<br />

2<br />

Fahrzeugausstattung<br />

und Zubehör 57<br />

3<br />

Die Rundum-sorglos-Ticketinglösung<br />

Die Bedeutung des bargeld- und kontaktlosen Bezahlens steigt stetig – und<br />

damit die Nachfrage nach sicheren und schnell einzuführenden E-Ticketing-<br />

Lösungen. Ein rasch eingeführtes EMV-fähiges System ist INITs »Ticketing-asa-Service«,<br />

bei dem das Ticketing-Hintergrundsystem von INIT in der Cloud<br />

installiert und betrieben wird. Seite 68<br />

Fahrgastinformationssysteme<br />

und Fahrgeldmanagement 67<br />

Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />

Bahnhofs- und<br />

Haltestelleneinrichtungen79<br />

4<br />

5<br />

Service, Wartung<br />

und Fahrzeugpflege 101<br />

6<br />

Eine Familien- und Erfolgsgeschichte<br />

Furrer+Frey hat sich in den letzten 100 Jahren dank unternehmerischem<br />

Mut, Fachkompetenz und Innovationsgeist zu einem weltweit führenden<br />

Unternehmen im Fahrleitungsbau entwickelt. Das Berner Familienunternehmen<br />

setzt deshalb auch in Zukunft auf seine bewährte Innovationskraft und<br />

seine Unabhängigkeit. Seite 84<br />

Betriebs- und Verkehrsmanagement/Software113<br />

Service- und Dienstleistungen<br />

Messen123<br />

<br />

7<br />

8


4 Editorial<br />

Barrierefreiheit<br />

hinkt hinterher!<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

Seit Anfang 2022 sollten Busse, U-Bahnen<br />

und Straßenbahnen barrierefrei zugänglich<br />

sein – und zwar überall in Deutschland.<br />

So verlangt es das Personenbeförderungsgesetz<br />

(PBefG). Die Wirklichkeit<br />

sieht allerdings anders aus. Nachdem die<br />

Forderung längst nicht überall erfüllt ist,<br />

wurde die Frist bis 2024 verlängert.<br />

Das Gesetz lässt Spielräume<br />

Verantwortlich für die Umsetzung sind im<br />

Wesentlichen die kreisfreien Städte und<br />

Landkreise als ÖPNV-Aufgabenträger.<br />

Das Gesetz enthält genau genommen nur<br />

eine Planungsverpflichtung. Danach müssen<br />

die Kommunen das Ziel der Barrierefreiheit<br />

in ihrem Nahverkehrsplan berücksichtigen.<br />

Gleichwohl sind die Kommunen<br />

verpflichtet, exakt zu definieren, was sie<br />

sich unter vollständiger Barrierefreiheit<br />

für Bus und Bahn vorstellen. Dieser Plan<br />

wird alle fünf Jahre erstellt und ist für Genehmigungsbehörden<br />

oder andere Baulastträger<br />

nicht bindend. Falls in der Nahverkehrsplanung<br />

Ausnahmen zugelassen<br />

werden, die nicht barrierefrei sind, muss<br />

begründet werden, warum das so ist. Die<br />

komplexe Rechtslage, von EU- über Bundes-<br />

bis zur Länderebene, erlaubt teilweise<br />

weitreichende Ausnahmen – und sieht<br />

zugleich keine Sanktionen vor, wenn Vorgaben<br />

missachtet werden.<br />

Zu wenig Geld und Personal<br />

Der Bund hat im PBefG für die Nahverkehrsplanung<br />

das Ziel der Barrierefreiheit<br />

verankert, aber dafür keine ausreichenden<br />

Finanzmittel bereitgestellt. Er ging davon<br />

aus, dass Barrierefreiheit bis 2022 im Rahmen<br />

der regulären Investitionszyklen von<br />

allein erreicht werden kann – was sich als<br />

Trugschluss herausstellte. Zumal die Investitionen<br />

für den dringend benötigten<br />

Ausbau des ÖPNV schon generell knapp<br />

bemessen sind.<br />

Geld fließt also nicht vorrangig in die Barrierefreiheit.<br />

Der Umbau von Haltestellen<br />

und die Anschaffung von neuen Fahrzeugen<br />

kostet eben viel Geld. Und neben<br />

dem Geldmangel liegt auch das strukturelle<br />

Problem vor: In den Verwaltungen,<br />

Planungsbüros und Baufirmen herrscht<br />

Personalmangel, um die Maßnahmen für<br />

Barrierefreiheit umzusetzen, oder es besteht<br />

Schulungsbedarf. Das führt dazu,<br />

dass aus der Not heraus bevorzugt auf<br />

Verkehrsknotenpunkte gesetzt wird, an<br />

denen besonders viele Menschen mit dem<br />

ÖPNV unterwegs sind.<br />

Barrieren weiter abbauen<br />

Menschen mit Behinderungen sind darauf<br />

angewiesen, dass Barrieren abgebaut<br />

werden. Um sich selbstständig und klimaneutral<br />

fortbewegen zu können, braucht<br />

es den Zugang zum ÖPNV für alle Benutzergruppen,<br />

die nicht selbst ans Steuer<br />

können oder wollen. Der Weg zur Haltestelle<br />

oder zum Bahnhof gehört zur barrierefreien<br />

Wegekette. Im Alltag trifft man<br />

nach wie vor auf zahlreiche Barrieren, die<br />

eine selbstbestimmte Mobilität erschweren<br />

oder sogar unmöglich machen. Dies<br />

beginnt bereits mit nicht barrierefrei zugänglichen<br />

Informationen auf Webseiten<br />

und in Apps. Ticketautomaten sind für<br />

viele schwer bedienbar oder verständlich,<br />

die Tarifsysteme sind kompliziert und die<br />

Kosten zu hoch angesetzt.<br />

Wie es um die Barrierefreiheit von ÖPNV-<br />

Haltestellen steht, ist schwer zu beziffern,<br />

da die Bundesländer noch keine flächendeckenden<br />

Informationen vorliegen haben.<br />

U-Bahnhöfe sind in der Regel barrierefrei<br />

gut zugänglich, Aufzüge gibt es<br />

meist – sofern sie funktionieren. Bei Bushaltestellen<br />

dagegen gibt es im ganzen<br />

Land erheblichen Nachholbedarf. Dafür<br />

werden bereits überwiegend Niederflurbusse<br />

eingesetzt, die Fahrzeuge selbst<br />

sind meist gut zugänglich. Inzwischen<br />

sind Bahnhöfe mit Lautsprechern und<br />

Fahrgast-Informationsanzeigern ausgestattet;<br />

auch ein Wegeleitsystem ist meist<br />

vorhanden. Etwas schlechter sieht es bei<br />

der stufenfreien Erreichbarkeit von Bahnsteigen<br />

und Stufenmarkierungen aus. Dafür<br />

besteht bei taktilen Elementen erheblicher<br />

Nachholbedarf.<br />

Größtes Problem sind jedoch die Bahnsteige,<br />

die historisch bedingt unterschiedlich<br />

hoch liegen. Dies führt meist dazu,<br />

dass der Fahrgast mit demselben Zug auf<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Frank Ostertag<br />

Chefredakteur<br />

f.ostertag@kuhn-fachmedien.de<br />

unterschiedlich hohe Stufen am Start- und<br />

am Zielbahnhof trifft. Wirklich barrierefrei<br />

ist die Reisekette aber nur, wenn sowohl<br />

der Ein- als auch der Ausstieg niveaugleich<br />

möglich ist. Wo kein niveaugleicher Einstieg<br />

möglich ist, kommen als Einstiegshilfen<br />

mobile Rampen oder Hublifte zum<br />

Einsatz, die mal am Bahnsteig warten, mal<br />

im Zug mitfahren. Das Ziel muss aber sein,<br />

dass alle Reisenden ohne Einstiegshilfe,<br />

ohne Assistenz durch das Personal und<br />

ohne Voranmeldung in den Zug kommen!<br />

Alle profitieren von<br />

Barrierefreiheit<br />

Barrierefreiheit hat in erster Linie die Teilhabe<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

zum Ziel. Aber gleichzeitig profitieren alle<br />

Menschen davon: zum Beispiel Ältere,<br />

Schulkinder, junge Familien mit Kinderwagen,<br />

Reisende mit schwerem Gepäck. In<br />

den vergangenen vier Monaten habe ich<br />

selbst »fußlahm« erfahren müssen, wie beschwerlich<br />

es oft ist, wenn man auf öffentliche<br />

Beförderungsmittel angewiesen ist.<br />

Das Laufen mit Krücken hat mich für das<br />

Thema sensibilisiert. Während vieler Bahnund<br />

Busfahrten zu privaten und geschäftlichen<br />

Terminen habe ich hinkend meine<br />

Eindrücke sammeln können. Und daher<br />

bin ich davon überzeugt, dass jeder von<br />

einer barrierefrei zugänglichen Infrastruktur<br />

und Fahrzeugen profitiert – und daher<br />

muss es hier zügig weiter vorangehen!<br />

Ihr


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Titelthema<br />

5<br />

Die neue »E-WAY«-Generation<br />

Die neue »E-Way«-Generation verfügt nun über noch mehr Modularität und Flexibilität bei der Energiespeicherung für alle Modelle.<br />

Bilder: IVECO BUS<br />

IVECO BUS treibt den Wandel zu einer CO2-neutralen Mobilität weiter voran und stellt in diesem Zuge die<br />

neuesten Entwicklungen seiner 100 Prozent elektrischen »E-WAY«-Baureihe vor, die den Anforderungen der<br />

anspruchsvollsten europäischen Städte gerecht wird.<br />

Autorin:<br />

Laura Elmer<br />

IVECO BUS<br />

89079 Ulm<br />

www.ivecogroup.com<br />

Elektromobilität liegt in der DNA von IVECO<br />

BUS. Mehr als 20 Jahre Erfahrung ebneten<br />

den Weg für Generationen von Oberleitungs-,<br />

Hybrid- und batterieelektrischen<br />

Bussen. Seit seiner Einführung hat sich das<br />

Elektromobilitätsangebot des »E-WAY« als<br />

äußerst zuverlässig und effizient erwiesen.<br />

Nahezu 1000 Einheiten sind derzeit in mehr<br />

als einem Dutzend europäischer Länder im<br />

Einsatz und haben dabei insgesamt mehr<br />

als 55.000.000 Kilometer zurückgelegt.<br />

IVECO BUS entwickelt seine »E-WAY«-Baureihe<br />

ständig weiter, um seinen Kunden<br />

stets das Beste an Elektromobilität zu bieten.<br />

Die neue Bus-Generation stellt daher<br />

einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung<br />

CO2-neutraler Mobilität dar.<br />

Die neue Generation<br />

des »E-WAY«<br />

Eine der wichtigsten Neuerungen ist die<br />

Weiterentwicklung der Energiespeicher<br />

und deren modulares Konzept. Mit fünf bis<br />

neun Batteriepaketen, je nach Fahrzeugmodell,<br />

erfüllt das Fahrzeug die anspruchsvollsten<br />

Anforderungen in Bezug auf die<br />

tägliche Reichweite und die Fahrgastkapazität.<br />

Es handelt sich um die neueste NMC-<br />

Batterietechnologie, welche von FPT speziell<br />

für IVECO BUS entwickelt wurde und<br />

deren Einzelkapazität bei je 69,3 kWh liegt.<br />

Mit dieser einzigartigen Technologie ist<br />

es IVECO BUS nun möglich die Gelenkversion<br />

des »E-WAY« über Nacht auf dem Betriebshof<br />

aufzuladen. Dank der erweiterten<br />

Batteriekapazität sind je nach Betriebsbedingungen<br />

Reichweiten von bis zu 400 Kilometern<br />

möglich.<br />

Für jeden Anlass entworfen ist der »E-Way« in vier verschiedenen Längen (9,5 m, 10,7 m, 12 m und<br />

18 m) erhältlich.


6<br />

Titelthema<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

die höchste Energiedichte (180 Wh/kg)<br />

auf dem Markt und eine höhere installierte<br />

Batteriekapazität bieten, eine Optimierung<br />

des Gleichgewichts zwischen Fahrgastkapazität<br />

und dem Energieangebot<br />

an Bord.<br />

Die Auslieferung der neuen Generation<br />

startet in der zweiten Hälfte des Jahres<br />

2024 mit den 12 m langen Modellen.<br />

Unterschiedliche Sitzanordnungsmöglichkeiten erlauben eine maßgeschneiderte Innenraumausstattung<br />

für jeden Bedarf.<br />

Die »E-WAY«-Midibusse verfügen über<br />

eine Energiekapazität von 346 kWh mit<br />

fünf Batterien für die 9,5 m lange Version<br />

und von 346 kWh mit fünf Batterien oder<br />

von 416 kWh mit sechs Batterien für die<br />

10,7 m lange Version. Das Aufladen erfolgt<br />

auf dem Betriebshof an einer »Combo-2-CSS«-Steckdose.<br />

• Die 12 Meter langen »E-WAY«-Busse<br />

sind je nach Einsatz mit zwei Lademodi<br />

erhältlich: im Depot an der »Combo-2-CSS«-Steckdose<br />

oder mit Gelegenheitsladung<br />

über unterschiedlich<br />

erhältliche Pantographen. Eine Auswahl<br />

von fünf bis sieben Batterien für<br />

eine Gesamtkapazität von 346, 416<br />

oder 485 kWh optimiert die Leistung<br />

des Fahrzeugs.<br />

• Die Gelenkbusse lassen sich über einen<br />

»Combo-2-CSS-Stecker« als auch über<br />

einen Pantographen aufladen und bieten<br />

eine Auswahl von sechs bis neun<br />

Batteriepaketen mit 416, 485, 554 oder<br />

624 kWh.<br />

Das Aufladen im Depot ist nun auch bei den Gelenkfahrzeugen möglich.<br />

•Die beiden 12 m und 18 m langen Modelle<br />

sind weiterhin in der BRT-Version<br />

(Bus Rapid Service) unter der Bezeichnung<br />

»Linium« erhältlich.<br />

Die Busse sind mit dem neuen Siemens-<br />

Elektromotor »Elfa III« ausgestattet. Dieser<br />

sorgt für eine maximale Leistung von<br />

185 kW (3000 Nm) für die 9,5-, 10,7- und<br />

12-m-Versionen und 330 kW (5000 Nm)<br />

für die 18-m-Gelenkbusversion. Außerdem<br />

hat das Fahrzeug eine neue 8,2 Tonnen<br />

schwere Vorderachse.<br />

Die »E-WAY«-Fahrzeuge verfügen nun<br />

über einen neuen Batterieschutz in Kacheldesign<br />

auf dem Dach, das einen einfachen<br />

Zugang zu den Batterien ermöglicht.<br />

Daraus ergibt sich ein Höhenvorteil von<br />

weniger als 3300 Millimetern.<br />

Um eine optimale Heizleistung zu garantieren,<br />

bietet die neue Generation des »E-<br />

WAY« eine CO2-Wärmepumpe mit verbessertem<br />

Luftverteilungssystem.<br />

Im Vergleich zu Vorgängermodellen ermöglichen<br />

diese neuen technologischen<br />

Merkmale und die neuen Batterien, die<br />

Info<br />

IVECO BUS ist eine Marke der<br />

Iveco Group N.V., einem weltweit<br />

führenden Anbieter von Nutz- und<br />

Spezialfahrzeugen, Antriebssystemen<br />

und Finanzdienstleistungen,<br />

der an der Borsa Italiana in Mailand<br />

gelistet ist.<br />

IVECO BUS ist ein wichtiger Akteur<br />

im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs<br />

und gehört zu den führenden<br />

Busherstellern Europas. Das Unternehmen<br />

entwickelt, produziert<br />

und vermarktet eine breite Palette<br />

von Fahrzeugen, die allen Anforderungen<br />

öffentlicher und privater<br />

Betreiber gerecht werden:<br />

• Schulbusse, Überlandbusse und<br />

Reisebusse<br />

• Standard- und Gelenkbusse für<br />

den Stadtverkehr, einschließlich<br />

spezieller BRT-Versionen; Midibusse<br />

für den Stadtverkehr<br />

• Kleinbusse für alle Aufgaben der<br />

Personenbeförderung<br />

IVECO BUS verfügt über ein umfangreiches<br />

Know-how im Bereich<br />

der Fahrzeuge mit alternativen<br />

Antrieben und ist heute in der<br />

Lage, eine komplette Palette von<br />

Fahrzeugen anzubieten, die mit<br />

komprimiertem Erdgas – vollständig<br />

kompatibel mit Biomethan – und<br />

im Bereich der Elektromobilität betrieben<br />

werden, um allen Transportanforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Damit positioniert sich IVECO BUS<br />

als Referenzpartner für die zahlreichen<br />

Herausforderungen der<br />

nachhaltigen Mobilität. Das Unternehmen<br />

beschäftigt über 6000<br />

Mitarbeiter in vier Produktionsstätten<br />

in Annonay (Frankreich), Vysoké<br />

Mýto (Tschechische Republik),<br />

Brescia (Italien) und in Rorthais<br />

(Frankreich), wo sich das Zentrum<br />

für Elektromobilität befindet. Das<br />

ausgedehnte Servicenetz garantiert<br />

weltweit Hilfe, wo immer ein Bus<br />

des Herstellers im Einsatz ist.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Titelthema<br />

7<br />

Betriebsleit- und Informationssysteme ermöglichen höhere Pünktlichkeit im Linienverkehr, kürzere Fahrzeiten, präzisere Anschlüsse sowie dynamische<br />

Fahrgastinformationen.<br />

Bilder: Trapeze<br />

Gemeinsam Menschen bewegen<br />

Mit den Themen Klimawandel und Mobilitätswende steht der öffentliche Personenverkehr vor enormen<br />

Herausforderungen, aber es bieten sich auch immense Möglichkeiten. Mit den Technologien von Trapeze<br />

bleiben Mobilitätsanbieter stets am Puls der Zeit.<br />

Autorin:<br />

Julia Kroll<br />

Corporate and Marketing Communications<br />

Trapeze Switzerland GmbH<br />

8212 Neuhausen am Rheinfall (Schweiz)<br />

www.trapezegroup.de<br />

Damit der Wandel gelingt, muss der Fokus<br />

auf die Menschen gerichtet werden.<br />

Es gilt die Attraktivität des ÖPNVs durch<br />

besten Service sowie zukunftsweisende<br />

Lösungen zu steigern. Der Unternehmensbereich<br />

Trapeze DACH bietet<br />

Verkehrsbetrieben modernste Systeme<br />

für höhere Pünktlichkeit, kürzere Fahrzeiten<br />

und präzisere Anschlüsse sowie<br />

dynamische Fahrgastinformationen.<br />

Das Trapeze-Portfolio umfasst Planungsund<br />

Dispositionssysteme, Lösungen für<br />

den Bedarfsverkehr, Betriebsleitsysteme,<br />

Bordrechner, Fahrgastinformationsanzeiger<br />

an Haltestellen sowie im Fahrzeug,<br />

Lösungen für die Elektromobilität und<br />

kundenspezifische Serviceleistungen. Eine<br />

wichtige Komponente sind auch die Produkte<br />

für den Bereich Ticketing aus dem<br />

Portfolio der Trapeze-Schwesterunternehmen<br />

Trapeze-Elgeba und Systemtechnik.<br />

Unterstützung für ein<br />

perfektes Angebot<br />

Mit Trapeze-Produkten optimieren Verkehrsunternehmen<br />

ihre Betriebsabläufe<br />

und gestalten ein attraktives Angebot für<br />

ihre Fahrgäste. Unsere Lösungen sind genau<br />

auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />

zugeschnitten. Ob für Busse, Straßenbahnen<br />

oder Züge. Ob für den Linienbetrieb<br />

oder für Bedarfsverkehr. Ob in Städten mit<br />

dichten Netzen, in Agglomerationen mit<br />

komplexen Verbünden oder in ländlichen,<br />

dünn besiedelten Regionen. Ob mit kleinen<br />

oder großen Flotten – keines unserer<br />

Systeme ist wie das andere.<br />

Dabei denken wir bereits jetzt an die Zukunft:<br />

Wir unterstützen Verkehrsunternehmen<br />

bei der Integration von neuen Mobilitätsmodellen<br />

und nutzen die Chancen der<br />

Digitalisierung für die Weiterentwicklung<br />

der Verkehrsangebote.<br />

Zwei unserer Lösungen möchten wir hier<br />

genauer vorstellen: unsere Produkte für<br />

die Elektromobilität sowie unser Mobilitätsassistenzsystem<br />

für barrierefreies Reisen.<br />

Trapeze erleichtert den Betrieb<br />

von Elektrofahrzeugen<br />

In einem Verkehrsunternehmen muss stets<br />

bekannt sein, wo die einzelnen Fahrzeuge<br />

unterwegs sind und in welchem Zustand<br />

sie sich befinden. Bei Elektrofahrzeugen<br />

sind dabei einige zusätzliche Parameter zu<br />

berücksichtigen.<br />

Für eine effiziente Betriebsführung sind<br />

drei Aspekte entscheidend: die Disposition,<br />

das Lademanagement und die Fahrzeugstatusüberwachung.<br />

Trapeze bietet<br />

drei innovative Softwarelösungen für die<br />

Integration und den Betrieb von Elektrofahrzeugen<br />

an.


8<br />

Mit der zukunftsweisenden Softwarelösung »LIO-Volta« können Verkehrsunternehmen den Betrieb<br />

von Elektrofahrzeugen optimieren. Die Disponenten haben den Ladestatus und die aktuelle Reichweite<br />

der einzelnen Fahrzeuge stets im Blick.<br />

»LIO-Volta«:<br />

Überwachung und Disposition<br />

von E-Bus-Flotten<br />

Das System unterstützt die Disponenten<br />

dabei, eine E-Bus-Flotte optimal nach<br />

Fahrplan zu betreiben. Geeignete Überwachungssysteme<br />

erfassen laufend den<br />

Batterieladezustand, die Restreichweite<br />

sowie die Batterietemperatur. So lassen<br />

sich Ausfälle und hohe Schadenssummen<br />

vermeiden.<br />

»LIO-Volta« überwacht wichtige Parameter<br />

und informiert bei Abweichungen<br />

von den Planwerten die Disponenten<br />

mittels automatischer Alarmfunktionen.<br />

Es ermöglicht dispositive Maßnahmen,<br />

die den Energiehaushalt der Fahrzeuge<br />

auch im Falle von Störungen sicherstellen.<br />

»SmartCharging«:<br />

Ladestationen- und<br />

Lademanagement<br />

Durch ein intelligentes Lademanagementsystem<br />

können Verkehrsbetriebe signifikante<br />

Kosteneinsparungen erzielen.<br />

Es erhöht die Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur<br />

durch Überwachung, aktive<br />

Steuerung und Fernwartung.<br />

»SmartCharging« spart Energiekosten<br />

und verlängert die Lebensdauer der Fahrzeugbatterie.<br />

Dank der Integration in das<br />

Leitsystem ermöglicht es eine effiziente<br />

Koordination der Ladeaufträge sowie ein<br />

flexibles Umdisponieren bei Störungen.<br />

»SmartMonitor«:<br />

Fahrzeugüberwachung<br />

in Echtzeit<br />

Mit dem Echtzeitüberwachungssystem<br />

»SmartMonitor« haben Verkehrsunternehmen<br />

den Batterieladestand ihrer elektrisch<br />

betriebenen Fahrzeuge im Griff.<br />

Auch ihre brennstoffbetriebenen Fahrzeuge<br />

können sie mit dieser Softwarelösung<br />

überwachen.<br />

Das System liefert Echtzeitinformationen<br />

zum Batterieladestand sowie Dashboards<br />

mit detaillierten Angaben zum Fahrzeugstatus<br />

an die Mitarbeitenden in der Leitstelle<br />

bzw. in der Werkstatt.<br />

Trapeze ermöglicht selbstbestimmte<br />

Mobilität<br />

Für sehbehinderte oder blinde Fahrgäste<br />

sowie für Personen mit eingeschränkter<br />

Mobilität stellt die selbstständige Nutzung<br />

öffentlicher Verkehrsmittel eine Herausforderung<br />

dar. Sie können optische<br />

Informationen wie Liniennummern und<br />

Haltestellennamen nicht erkennen oder<br />

benötigen Hilfe beim Ein- und Aussteigen.<br />

Das Mobilitätsassistenzsystem »INTROS«<br />

unterstützt Verkehrsbetriebe bei der Inklusion<br />

dieser Fahrgäste. Eine App meldet<br />

dem Fahrgast das gewünschte Fahrzeug<br />

und unterstützt ihn dabei, den Einstiegsbereich<br />

zu finden und mit dem Fahrer zu<br />

kommunizieren. Sie informiert ihn über<br />

die nächsten Haltestellen und ermöglicht<br />

ihm, seinen Haltewunsch zu melden. Eine<br />

Trapeze bietet für jeden Verkehrsbetrieb das<br />

passende Leitsystem an. Die Kunden profitieren<br />

von den umfassenden Funktionalitäten und<br />

vielfältigen Parametrierungsmöglichkeiten der<br />

Trapeze-Systemlösungen.<br />

große Erleichterung bietet auch der integrierte<br />

Fahrplan. Die App greift auf Informationen<br />

der Verkehrsverbünde zu und<br />

ermöglicht damit eine Planung der Reise<br />

im Voraus.<br />

»INTROS« wurde in Zusammenarbeit mit<br />

dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

SBV entwickelt. Die<br />

»INTROS«-App wurde sozusagen von Betroffenen<br />

für Betroffene erstellt. »INTROS«<br />

eignet sich für jeden Verkehrsbetrieb, die<br />

Technologie basiert auf offenen Schnittstellen<br />

und lässt sich in allen Fahrzeugen<br />

einsetzen. Es ist möglich, komplette Verkehrsverbünde<br />

mit »INTROS« auszustatten,<br />

auch wenn die einzelnen Betriebe<br />

verschiedene Betriebsleitsysteme (ITCS)<br />

nutzen.<br />

Mobilität der Zukunft<br />

Mit unseren Lösungen erreichen Fahrgäste<br />

ihr Ziel pünktlich, klimafreundlich und<br />

stressfrei – heute und in Zukunft. Dafür<br />

kombinieren wir unsere bewährten Lösungen<br />

fortlaufend mit Innovationen.<br />

Die App-Lösung »INTROS« bietet wertvolle Unterstützung bei der Orientierung im öffentlichen Verkehr.


9<br />

Busse und Bahnen<br />

1<br />

Bild: IVECO BUS | www.iveco-group.com<br />

Fachbeiträge 10<br />

Produktinformationen<br />

Mini- und Midibusse 22<br />

Solobusse 26<br />

Gelenkbusse 30<br />

Buszüge 33<br />

Straßen-, U- und Regionalbahnen 35


10<br />

Busse <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

MCV Group auf Wachstumskurs<br />

MCV bietet eine breite Bus-Range international an.<br />

Bilder: MCV<br />

Das kontinuierliche Wachstum der MCV Group durch die Weiterentwicklung<br />

des Produkt-Portfolios und die Erschließung neuer Märkte<br />

geht weiter: So wurden 2022 die deutsche MCV-Vertriebsgesellschaft<br />

für Omnibusse gegründet und eine Elektrobus-Baureihe für den deutschen<br />

Markt entwickelt. Zum Start gibt es den 12 m langen Solowagen,<br />

ein LE-, Midi- und Gelenkbus folgen kurzfristig.<br />

Autor:<br />

Jochen Grau<br />

Leiter Marketing und PR<br />

MCV Deutschland GmbH<br />

59909 Bestwig<br />

www.mcv-eg.com<br />

Die 1994 von Ingenieur Karim Ghabbour,<br />

als Ägyptens exklusiver Agent für Mercedes-Benz<br />

Nutzfahrzeuge, gegründete Manufacturing<br />

Commercial Vehicles (MCV)<br />

hat sich seither zur ersten Adresse als<br />

Hersteller von Nutzfahrzeugen im Nahen<br />

Osten und in Afrika entwickelt.<br />

Bereits im Folgejahr wurde die Metal Industries<br />

of Salheya (MIS) gegründet in der<br />

sich die Herstellung verschiedenster Aufbauten<br />

auf Lkw (Silo- und Sattelauflieger,<br />

Kipper, Feuerwehr- und Müllaufbauten,<br />

Autotransporter sowie Tieflader) bündelt.<br />

1998 wurde die Bus-Fabrik in Betrieb genommen<br />

und ab 2002 schrittweise die<br />

internationalen Aktivitäten (MCV Bus &<br />

Coach UK, 2006 MCV Algeria, 2007 MCV<br />

South Africa, 2008 MCV Far East, 2010<br />

MCV West Africa, 2016 VTC Dubai und<br />

2022 MCV Deutschland) ausgeweitet.<br />

Des Weiteren wurde die Diversifikation<br />

vorangetrieben und im Jahr 2000 die<br />

Power System Division (Wartung von<br />

Industrieaggregaten), 2004 die Private<br />

Transport (Personentransport), 2005 MCV<br />

Cargo (Gütertransport) und 2010 MCV<br />

Energy gegründet. Seit 1998 konzentriert<br />

sich der Busbereich auf die Herstellung,<br />

den Vertrieb und auch die Instandhaltung<br />

von Bussen. Zu Beginn konzentrierte<br />

man sich auf den Aufbau auf vorhandene<br />

Chassis von Mercedes-Benz und Volvo.<br />

Mittlerweile reicht das Portfolio vom Mini-<br />

, Stadt-, Überland- und Reisebus bis hin<br />

zum Doppelstockbus.<br />

Auch alternative Antriebsformen wurden<br />

integriert. Neben Hybrid- und CNG-Antrieben<br />

hat man mittlerweile auch vollelektrische<br />

Antriebe im Programm. MCV<br />

produzierte 2022 zur »COP27« (27. UN-<br />

Klimakonferenz) den ersten ägyptischen<br />

Elektrobus nach höchsten Qualitätsstandards.<br />

Eine erste Charge von 110 Bussen<br />

Der vollelektrische »MCV C120 EV« ist ein Aushängeschild des ägyptischen<br />

Nutzfahrzeugherstellers.<br />

Zur UN-Klimakonferenz »COP27« produzierte MCV den ersten ägyptischen<br />

Elektrobus nach höchsten Qualitätsstandards.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Busse 11<br />

Produktionshalle und Lager im ägyptischen Werk in Salheya.<br />

1<br />

des Typs »MCV C120 EV« sind mittlerweile<br />

im ÖPNV von Alexandria und Kairo im Einsatz.<br />

In seinem modernen Werk im ägyptischen<br />

Salheya kann MCV bis zu 10.000 Fahrzeuge<br />

im Jahr produzieren. Auf einer Fläche<br />

von 303.000 m², davon 160.000 m² überdacht,<br />

entstehen Omnibusse für alle Einsatzzwecke.<br />

Das Werk weist eine hohe<br />

Flexibilität in der Produktion auf, dabei<br />

kommt eine SAP-basierte just-in-time-<br />

Steuerung zum Einsatz, die den Arbeitern<br />

mittels Tabletts am jeweiligen Arbeitsplatz<br />

die nächsten Produktionsschritte anzeigt.<br />

Darüber hinaus kommen hochmoderne<br />

Maschinen und über 3000 gut ausgebildete<br />

Arbeiter zum Einsatz, die über regelmäßige<br />

in-house-Schulungen auf den<br />

aktuellen Stand der Produktionsanforderungen<br />

gebracht werden. Dank einer<br />

hohen Fertigungstiefe, einem eigenen<br />

Werkzeug- und Formenbau sowie 32 Lackierkabinen<br />

ist man sehr gut auf Herausforderungen<br />

aller Art gerüstet.<br />

Am Standort in Kairo befindet sich neben<br />

dem Firmensitz unter anderem auch die<br />

Entwicklung, der Prototypenbau sowie die<br />

Trainingsabteilung und der After Sales mit<br />

einem umfangreichen Teilelager. Von hier<br />

aus wird ein Großteil der internationalen<br />

Aktivitäten gesteuert. Tochtergesellschaften<br />

u. a. in Großbritannien, Südafrika,<br />

Singapur, den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten und seit 2022 in Deutschland<br />

unterstützen die weltweiten Aktivitäten.<br />

Über die MCV Group<br />

MCV beschäftigt weltweit etwa<br />

6000 Mitarbeiter und verfügt über<br />

eine Produktionskapazität von<br />

10.000 Bussen und 1500 Lastkraftwagen<br />

sowie Aufbauten. MCV ist<br />

international in mehr als 50 verschiedenen<br />

Ländern rund um den<br />

Globus präsent und exportiert ca.<br />

60 % seiner Jahresproduktion.<br />

Auf der Elektrobusfachmesse »ElekBu« feierte der vollelektrische »C127EV« seine Premiere im März <strong>2023</strong>.<br />

Auch Doppelstockbusse wie der »MCV 800« gehören zum Portfolio des Unternehmens.<br />

Die deutsche Vertriebsgesellschaft konzentriert<br />

sich hierbei von Anfang an auf<br />

vollelektrische und wasserstoffelektrische<br />

Antriebe. Hierzu wird derzeit der erste<br />

komplett von MCV produzierte Vollniederflurbus<br />

entwickelt, dessen Premiere im<br />

März <strong>2023</strong> auf der VDV-Elektrobuskonferenz<br />

in Berlin stattgefunden hat. Mit einem<br />

Versuchsträger wurde in den vergangenen<br />

Monaten bereits die wesentlichen Komponenten<br />

unter wechselnden Einsatzbedingungen<br />

getestet. Derzeit legt das Engineering<br />

noch Hand an das Design und testet<br />

weitere Komponenten.<br />

MCV (Manufacturing Commercial Vehicles)<br />

ist der führende Hersteller von Nutzfahrzeugen<br />

(Omnibusse und Lastkraftwagen)<br />

im Nahen Osten und in Afrika mit Sitz in<br />

Kairo, Ägypten. MCV bietet seinen Kunden<br />

ein breites Spektrum an Stadt-, Überlandund<br />

Reisebussen sowie Lastkraftwagen für<br />

die unterschiedlichsten Anwendungen.


12<br />

Stadtbahnen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Tram Netzausbauten <strong>2023</strong><br />

Im November 2022 wurden die letzten Gleise bei der Untertunnelung des Augsburger Hauptbahnhofes verlegt.<br />

Bild: Stadtwerke Augsburg<br />

Vier Neuabschnitte stehen in diesem Jahr an, ein erster ging am 9. Januar in Betrieb: eine rund 1 km lange<br />

Strecke auf das ehemalige Opelgelände im Bochumer Stadtteil Laer. Sie zweigt an der Haltestelle Laer Mitte<br />

von der Strecke nach Langendreer ab. Die bisher dort endenden Zwischenkurse der Linie 302 werden nun<br />

auf das Gelände, das als Innovationsquartier »MARK 51°7« bezeichnet wird, geführt. Es sollen folgen: in<br />

Berlin die Strecke vom Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße (2 km), in Mannheim die Verbindung ins<br />

Franklin-Quartier (1,8 km) und in Hannover/Hemmingen eine Zweigstrecke von der Wallensteinstraße bis<br />

Hemmingen Süd (3,3 km).<br />

Alle zwei Jahre stellen wir Ihnen an dieser<br />

Stelle einen bundesweiten Überblick der<br />

Stadtbahnen-Netzentwicklung vor.<br />

Baustellen und Planungen:<br />

Aachen<br />

Nachdem dem Regiotram-Projekt Aachen–<br />

Alsdorf–Baesweiler im vergangenen Jahr<br />

die technische und betriebliche Machbarkeit<br />

attestiert wurde, liegt nun auch<br />

die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung mit<br />

einem positiven Ergebnis vor. Nach Auffassung<br />

des Gutachterkonsortiums, bestehend<br />

aus TransportTechnologie-Consult<br />

Karlsruhe und PTV Transport Consult, sind<br />

zwei Varianten wirtschaftlich darstellbar<br />

und damit auch förderfähig.<br />

Augsburg<br />

Beim Bau des Straßenbahntunnels unter<br />

dem Augsburger Hauptbahnhof wurde im<br />

November 2022 ein weiterer Meilenstein<br />

geschafft. Alle Gleise sind nun verlegt. Zehn<br />

Rolltreppen verbinden künftig die Straßenbahnhaltestelle<br />

in rund 13 m Tiefe mit der<br />

Verteilerebene, die sieben Meter unter der<br />

Erde liegt, und den Bahnsteigen der DB an<br />

der Oberfläche.<br />

Berlin<br />

Neue Akzente in der Verkehrspolitik will<br />

der neue Berliner Senat setzen. Dabei rückt<br />

insbesondere die Erweiterung des U-Bahn-<br />

Netzes in den Fokus. Aber auch der Ausbau<br />

des Straßenbahnnetzes soll vorangetrieben<br />

werden. Für folgende Strecken ist die<br />

Einleitung des Planfeststellungsverfahrens<br />

vorgesehen: Turmstraße–Jungfernheide,<br />

Weißensee–S-Bahnhof Pankow sowie<br />

Jungfernheide–Urban Tech Republic. Dagegen<br />

sollen andere Projekte wie Alexanderplatz–Potsdamer<br />

Platz (erneut) auf den<br />

Prüfstand.<br />

Braunschweig<br />

Stadt und Braunschweiger Verkehrs-GmbH<br />

haben einen neuen Zeitplan für die beiden<br />

ersten Strecken des geplanten Tram-Netzausbaus<br />

vorgelegt, berichtete der Nachrichtensender<br />

»regionalHeute«. Für die<br />

Verbindung nach Volkmarode-Nord wird<br />

Autor:<br />

Jürgen Burmeister<br />

Freier Fachjournalist<br />

für das laufende Jahr der Planfeststellungsbeschluss<br />

angestrebt, für 2025 der Baubeginn.<br />

Die Trasse mit drei Haltestellen führt<br />

durch die Berliner Heerstraße und endet in<br />

Höhe der Ziegelwiese.<br />

Bremen<br />

Beim Projekt Tram-Anschluss für das Überseequartier<br />

in Bremen weise die jeweils<br />

bestplatzierte Variante aus der Variantenschar<br />

Überseeinsel sowie aus der Variantenschar<br />

über die südliche Konsul-Smidt-<br />

Straße nahezu identische Ergebnisse in der<br />

Gesamtpunktzahl auf, die keine eindeutige<br />

und klare Empfehlung für eine Vorzugsva-


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Stadtbahnen 13<br />

über Lörick bis zum Handweiser (Anschluss<br />

nach Neuss). Abschnitt 3 beinhaltet eine 3<br />

km lange Fortführung vom Flughafenterminal<br />

zum Flughafenfernbahnhof. Für die<br />

vierte Teilstrecke, eine 4 km lange Erweiterung<br />

vom Fernbahnhof nach Ratingen-<br />

West, wurde kürzlich eine Machbarkeitsstudie<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Seit Jahren liegen schon die ersten Gleise auf der Verbindung Alexanderplatz–Potsdamer Platz, nun<br />

will der neue Berliner Senat die Strecke erneut auf den Prüfstand stellen. Bild: Jürgen Burmeister<br />

Frankfurt Rhein-Main<br />

Mit 189 Mio. Euro fördern der Bund und das<br />

Land Hessen den Bau des ersten Abschnitts<br />

der Regionaltangente West. Sie tragen damit<br />

die zuwendungsfähigen Baukosten zu<br />

95 Prozent. Der Planfeststellungsbeschluss<br />

für den ersten Abschnitt wurde vom Regierungspräsidium<br />

Darmstadt im Januar<br />

2022 erteilt. Er umfasst den Bereich von<br />

Kelsterbach über den Flughafen Frankfurt<br />

und den Bf. Frankfurt-Stadion nach Neu-<br />

Isenburg Bf. und Dreieich-Buchschlag. Mit<br />

den Arbeiten wurde dort im April 2022 begonnen.<br />

1<br />

Vier Abschnitte umfasst die geplante Stadtbahnlinie U 81 – von Ratingen-West (rechts oben) über den<br />

Düsseldorfer Flughafen nach Düsseldorf-Heerdt (links unten).<br />

<br />

Grafik: Landeshauptstadt Düsseldorf, Amt für Brücken-, Tunnel- und Stadtbahnbau<br />

riante ermöglichen. Dies ist das Ergebnis<br />

einer Studie von VerkehrsConsult Dresden-Berlin.<br />

Sie empfiehlt daher die weitere<br />

Betrachtung beider Varianten in der in<br />

Erarbeitung befindlichen Nutzen-Kosten-<br />

Untersuchung.<br />

Chemnitz<br />

Für die Strecke Chemnitz–Limbach-Oberfrohna<br />

(Stufe 4 des Chemnitzer Modells)<br />

werden in diesem Jahr die Planfeststellungsunterlagen<br />

bei der Landesdirektion<br />

Sachsen eingereicht, teilte im März der Verkehrsverbund<br />

Mittelsachsen mit. Gleiches<br />

gilt für den Abschnitt Stollberg–St. Egidien<br />

(Stufe 5). Und auch das innerstädtische<br />

Netz soll erweitert werden. Vorgesehen<br />

sind die neuen Abschnitte Zwickauer Straße–Reichenbrand<br />

und Straße der Nationen–Zeisigwald.<br />

Darmstadt<br />

Im Oktober 2022 fand in Darmstadt die<br />

vorerst letzte Planungsbegleitrunde und<br />

eine Bürgerinfo-Veranstaltung für den Bau<br />

einer Straßenbahnstrecke über Neubaugebiet<br />

Ludwigshöhviertel statt. Die Strecke<br />

verbindet die Endstelle Lichtenbergschule<br />

mit der Trasse in der Heidelberger Straße<br />

(Strecke Innenstadt–Eberstadt). Die Planungen<br />

sind damit abgeschlossen.<br />

Dortmund<br />

Zwei Projekte werden derzeit in Dortmund<br />

geprüft: die Weiterführung der Stadtbahnlinie<br />

U44 auf das Gelände der ehemaligen<br />

Westfalenhütte und eine Anbindung des<br />

neuen Stadtquartiers »SmartRhino« auf<br />

dem Areal der ehemaligen Hoesch Spundwand<br />

und Profil östlich Dorstfelder Brücke<br />

bis Huckarder.<br />

Düsseldorf<br />

Vier Bauabschnitte umfasst das Projekt<br />

U81 im Düsseldorfer Norden. Am ersten<br />

wird bereits gearbeitet. Der knüpft nördlich<br />

der Haltestelle Freiligrathplatz an das<br />

Bestandsnetz an und führt bis zum Flughafenterminal.<br />

Der zweite beinhaltet eine<br />

Rheinquerung und führt von der Messe<br />

Frankfurt<br />

Die Eröffnung der Stadtbahnlinie U5 ins<br />

Frankfurter Europaviertel ist nun nach einigen<br />

Verzögerungen für 2025 geplant. Für<br />

den Streckenabschnitt der U4 von der Bockenheimer<br />

Warte nach Ginnheim ist die<br />

vereinfachte Nutzen-Kosten-Untersuchung<br />

für vier Hauptvarianten abgeschlossen. Für<br />

die geplanten Straßenbahnstrecken Frankfurt–Neu-Isenburg–Dreieich–Langen<br />

und<br />

Frankfurt–Bad Vilbel wurden die Potenzialanalysen<br />

mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen.<br />

Für die erstgenannte wurde<br />

inzwischen eine vertiefende Machbarkeitsstudie<br />

in Auftrag gegeben. Dagegen hat<br />

sich die Stadt Bad Vilbel gegen eine Weiterverfolgung<br />

des Projekts ausgesprochen.<br />

Kiel<br />

Mit Ausnahme der AfD haben alle Fraktionen<br />

im Kieler Stadtrat Mitte November<br />

2022 für die Wiedereinführung der<br />

Straßenbahn gestimmt, so berichtet der<br />

»Norddeutsche Rundfunk«. Zuvor hatte<br />

das dänische Planungsbüro Romboll eine<br />

vergleichende Studie zwischen Tram und<br />

hochwertigem Bussystem durchgeführt.<br />

Eine Tram sei dabei finanziell sinnvoller<br />

und besser für die Umwelt als ein Busnetz,<br />

so die Gutachter. Im Endausbau sind vier<br />

Linien mit einer Länge von 36 km vorgesehen.<br />

Die erste Linie könnte im Idealfall<br />

zwischen 2033 und 2034 in Kiel in Betrieb<br />

genommen werden. Erste Abschätzungen<br />

gehen von Gesamtkosten in Höhe von 1<br />

Mrd. Euro aus.<br />

Köln<br />

Während t-online im März unter Bezug auf<br />

die komplizierten Vorleistungen zur Wiederaufnahme<br />

der Arbeiten an der zweiten<br />

Kölner Nord-Süd-Stadtbahn »Noch ist kei-


14 Stadtbahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

ne Prognose zur Fertigstellung möglich«<br />

meldete, laufen schon die Planungen für<br />

einen weiteren Streckenabschnitt. Im Mai<br />

hat sich der Kölner Stadtrat bei der geplanten<br />

Weiterführung ab Verteilerkreis Süd in<br />

die Stadtteile Rondorf und Meschenich für<br />

die kürzeste Streckenvariante entschieden<br />

meldete »24Rhein«. Die 6,5 km lange Strecke<br />

soll an der Arnoldshöhe, am Ende des<br />

im Bau befindlichen Bauabschnittes 3 der<br />

Nord-Süd-Stadtbahn, anknüpfen.<br />

Ludwigsburg<br />

Für Ende 2028 wird im Stadt- und Landkreis<br />

Ludwigsburg die Inbetriebnahme<br />

der Stadtbahnstrecke vom Ludwigsburger<br />

Hauptbahnhof nach Markgröningen, vier<br />

Jahre später auch die Eröffnung der Innenstadtstrecken<br />

angestrebt. Bis zum 2. Quartal<br />

2024 sollen dazu die Vorplanung und<br />

die standardisierte Bewertung abgeschlossen<br />

werden.<br />

Magdeburg<br />

Endspurt beim Projekt »2. Nord-Süd-Verbindung«<br />

in Magdeburg. Nur noch zwei<br />

Abschnitte sind fertig zu stellen. Beim 3,5<br />

km langen 4. Bauabschnitt (Damaschkeplatz/Hauptbahnhof–Hermann-Bruse-Platz)<br />

konzentrieren sich derzeit die<br />

Bauarbeiten auf die Gleisverlegung in der<br />

Kritzmannstraße und der Herstellung der<br />

Wendeschleife am Hermann-Bruse-Platz.<br />

Für den 5. Bauabschnitt (Hermann-Bruse-<br />

Platz– Ebendorfer Chaussee) soll im kommenden<br />

Jahr Baubeginn sein.<br />

Nur noch die Abschnitte 4 und 5 müssen in Magdeburg gebaut werden, dann ist das Projekt »2. Nord-<br />

Süd-Verbindung« fertig gestellt.<br />

Grafik: Magdeburger Verkehrsbetriebe<br />

Mainz<br />

Beim geplanten Straßenbahnausbau in<br />

der Binger Straße in Mainz hat im Mai die<br />

Auslegung der Planunterlagen begonnen.<br />

Die 300 m lange Strecke knüpft an der Alicenbrücke<br />

und am Münsterplatz an das<br />

vorhandene Netz an und dient insbesondere<br />

einer Entlastung des Knotenpunktes<br />

Hauptbahnhof. Zu weiteren Projekten der<br />

Stadt gehören ein Anschluss des Heiligkreuzviertels<br />

in Mainz-Weisenau und ein<br />

Innenstadtring zwischen Schillerplatz und<br />

Bismarckplatz mit Anbindung an das Bestandsnetz<br />

an beiden Endpunkten.<br />

Mannheim<br />

Für den Bau einer 1,5 km langen Straßenbahnstrecke<br />

durch das Glückstein-Quartier<br />

haben Stadt Mannheim und Rhein-Neckar-<br />

Verkehr die Pläne vorgestellt. Die Trasse<br />

knüpft an beiden Enden an das Bestandsnetz<br />

(Haltestellen Hauptbahnhof Süd bzw.<br />

Hochschule) an. Die Kosten sind mit 25<br />

Mio. Euro beziffert.<br />

So stellen sich in Mainz die Planer die Straßenbahnstrecke durch die Binger Straße vor.<br />

<br />

Grafik: Mainzer Verkehrsgesellschaft<br />

München<br />

Ende 2022 haben die Stadtwerke München<br />

bei der Regierung von Oberbayern den<br />

Planfeststellungsantrag für eine rund 1 km


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Stadtbahnen<br />

15<br />

lange Tram-Neubaustrecke zum S-Bahnhof<br />

Johanniskirchen eingereicht. Sie zweigt an<br />

der Regina-Ullmann-Straße von der Strecke<br />

nach St. Emmeram ab. Die Strecke soll nach<br />

aktuellem Planungsstand in den Jahren<br />

2024 bis 2025 gebaut und möglichst zum<br />

Fahrplanwechsel im Dezember 2025 in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Beim Projekt »Tram Norden« hat die MVG<br />

Ende 2021 den Planfeststellungsantrag<br />

für den ersten Abschnitt eingereicht. Er<br />

beinhaltet eine Verlängerung der Linie 23<br />

über den derzeitigen Endpunkt Schwabing<br />

Nord hinaus über das Konversionsgelände<br />

Bayern-Kaserne zum U-Bahnhof Kieferngarten.<br />

Der spätere zweite Abschnitt umfasst<br />

einen Streckenast von der Bayern-Kaserne<br />

zum U-Bahnhof Am Hart. Mit einer<br />

neuen Linie soll dann eine Querverbindung<br />

zwischen den U-Bahnhöfen Kieferngarten<br />

und Am Hart geschaffen werden.<br />

Potsdam<br />

In Potsdam wurde im Mai die genaue Trassenführung<br />

für die geplante Straßenbahnstrecke<br />

in das Neubaugebiet Krampnitz-<br />

West festgelegt. Dies betrifft insbesondere<br />

die Streckenführung im Bereich der Insel<br />

Neu Fahrland. Hier ist eine neue eigenständige<br />

Trambrücke, östlich der bestehenden<br />

Brücke, vorgesehen. In einem ersten Schritt<br />

soll der bestehende Streckenabschnitt in<br />

der Nedlitzer Straße zweigleisig ausgebaut<br />

werden. Für 2027 wird dann der Baubeginn<br />

für die Neubaustrecke angestrebt.<br />

Der erste Abschnitt bis Krampnitz hat eine<br />

Länge von 4,6 km, der zweite nach Fahrland<br />

von 2,6 km. Der Endpunkt der Trasse<br />

soll an der Schule Fahrland/Ketziner Straße<br />

liegen.<br />

Tübingen<br />

Eine erneute Überarbeitung der standardisierten<br />

Bewertung durch PTV Karlsruhe<br />

hat für das Projekt Regional-Stadtbahn Neckar-Alb<br />

einen Wert von 1,1 ergeben. Die<br />

Überarbeitung wurde nach der Ablehnung<br />

der Innenstadtstrecke in Tübingen im Rahmen<br />

eines Bürgerentscheides notwendig.<br />

Im Mai beschloss der Tübinger Kreistag,<br />

sich mit 37,5 Prozent an den Planungs- und<br />

Baukosten der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb<br />

auf Tübinger Gemarkung zu beteiligen.<br />

Das bedeutet knapp 5 Mio. Euro<br />

weniger Kosten für die Stadt.<br />

Würzburg<br />

Bis Mitte <strong>2023</strong> läuft in Würzburg die sogenannte<br />

»Standardisierte Bewertung« für<br />

die geplante Straßenbahnstrecke Richtung<br />

Frauenland und Hubland. Auch die Ausschreibung<br />

der Bauleistung wird zwischen<br />

Ende <strong>2023</strong> und Mitte 2024 folgen. Die eigentlichen<br />

Bauarbeiten an der neuen Trasse<br />

sollen Ende 2024 beginnen.<br />

Das geplante Regional-Stadtbahn Neckar-Alb, die Innenstadtstrecke in Tübingen wurde allerdings in<br />

einem Bürgerentscheid abgelehnt.<br />

Grafik: Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb<br />

Schule Fahrland<br />

Nedlitz<br />

Fahrlander<br />

See<br />

Campus Fachhochschule<br />

Am Upstall<br />

Eisbergstücke<br />

Volkspark<br />

Weißer See<br />

Fahrland<br />

Neu Fahrland<br />

Rote<br />

Kaserne<br />

Krampnitz-<br />

West<br />

Die geplante Streckenführung zur Anbindung von Hubland und Frauenland an die Würzburger Innenstadt.<br />

Grafik: Würzburger Versorgungs- und<br />

Kartendaten: © OpenStreetMap, Kartografie und Gestaltung: © Baumgardt Consultants, www.baumgardt-online.de<br />

Verkehrs-GmbH<br />

Krampnitz-<br />

Mitte<br />

Bassewitz<br />

Heinrich-Heine-Weg<br />

Insel Neu Fahrland<br />

Campus<br />

Jungfernsee<br />

Krampnitz<br />

Krampnitz-Ost<br />

Hannoversche Str.<br />

Jungfernsee<br />

In Potsdam wurde kürzlich die genaue Trasse für die geplante Neubaustrecke nach Krampnitz festgelegt.<br />

Grafik: ViP Verkehrsbetrieb in Potsdam GmbH<br />

Mainfranken Theater / Residenz<br />

Ottostraße<br />

Südbahnhof<br />

Wittelsbacherplatz<br />

Frauenlandplatz<br />

Kartendaten: © OpenStreetMap, Kartografie und Gestaltung: © Baumgardt Consultants, www.baumgardt-online.de; Stand: 02/2021 MD-V hf / MD-F jp<br />

Holzbühlweg<br />

Campus Hubland Nord<br />

Campus Hubland Süd<br />

Eschenallee<br />

Hubland<br />

Washington<br />

Street<br />

1


16<br />

Personennahverkehrssysteme <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Die modulare Bauweise wie auch der emissionsarme Betrieb des<br />

»TSB« bieten eine optimale Lösung als Personennahverkehrssystem.<br />

Bilder: Max Bögl<br />

Magnetschwebebahn aus Deutschland<br />

Mit einer neuentwickelten Magnetbahn liefert die Firmengruppe Max Bögl einen wichtigen Baustein zur Mobilitätswende.<br />

Das Transport System Bögl (»TSB«) ist emissionsarm, verursacht so gut wie keine Geräusche und<br />

ist durch eine flexible und modulare Bauweise auch in dichtbesiedelten Städten realisierbar. Eine zukunftsweisende<br />

Ergänzung zu bestehenden Systemen für einen multimodalen Personen- und Gütertransport.<br />

Dieser Beitrag basiert auf Unterlagen der:<br />

Firmengruppe Max Bögl<br />

92369 Sengenthal<br />

www.max-boegl.de<br />

Der vollautomatisierte Fahrbetrieb, erzeugt<br />

nahezu keine Lärm-, CO2- oder<br />

Feinstaubemissionen und bietet eine bedarfsorientierte<br />

Lösung mit flexiblen Taktzeiten.<br />

Diese Vorteile bescheinigten auch<br />

die Gutachter dem Transport System Bögl<br />

(»TSB«) in der Machbarkeitsstudie des<br />

Bundesministeriums für Digitales und Verkehr<br />

(BMDV) vom Dezember 2021.<br />

»Durch die von uns verwendete Magnetschwebetechnologie<br />

entsteht weder<br />

beim Fahren noch beim Bremsen Reibung<br />

zwischen Fahrzeug und Schiene, dadurch<br />

ist das System extrem leise und verschleißarm«,<br />

erklärt Dr. Bert Zamzow, Zentralbereichsleiter<br />

TSB bei Max Bögl, und führt<br />

aus: »Für die Anwendung in Städten<br />

spricht auch die Ästhetik und Flexibilität.<br />

Wir kommen ohne Oberleitung aus und<br />

können das System mit einem schlanken,<br />

lichtdurchlässigen Fahrweg je nach Situation<br />

aufgeständert, ebenerdig und auch<br />

in Tunnelbauweise realisieren.«<br />

Virtuelle Präsentation<br />

auf Messe InnoTrans 2022<br />

In 2022 präsentierte die Firmengruppe<br />

Max Bögl das innovative Verkehrssystem<br />

auf der Fachmesse InnoTrans in Berlin.<br />

Die Besucherinnen und Besucher konnten<br />

sich in einer Augmented-Reality Installation<br />

einen realitätsnahen Eindruck davon<br />

verschaffen, wie die Zukunft des Personen-<br />

und Güterverkehrs mit der emissionsarmen<br />

Technologie realisiert werden<br />

kann. Eine Liveschaltung zur Teststrecke<br />

im oberpfälzischen Sengenthal zeigte den<br />

Durch die Vorfertigung des Fahrwegs unter Verwendung des Umweltbetons<br />

Bögl kann der Bau der nötigen Infrastruktur schnell, wirtschaftlich,<br />

nachhaltig und aus einer Hand erfolgen.<br />

»TSB Cargo« steht für den den effizienten und umweltschonenden Transport<br />

von Containern. Statt einer Kabine für den Personenverkehr wird auf<br />

das Antriebs- und Schwebemodul ein Container-Tragrahmen montiert.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Personennahverkehrssysteme<br />

17<br />

Messebesuchern das Transport System<br />

Bögl parallel im realen Einsatz. Mit seinen<br />

digitalen Planungswerkzeugen ist der<br />

Hersteller in der Lage das »TSB« in frühen<br />

Planungsphasen bereits in realen städtischen<br />

und ländlichen Räumen zu visualisieren<br />

und auch zu animieren. Über die<br />

Liveschaltung zur Teststrecke konnte man<br />

sich auf der Messe selbst von der Einsatzfähigkeit<br />

des Systems überzeugen.<br />

Teststrecken in Deutschland und<br />

China erfolgreich in Betrieb<br />

Die Teststrecke am Firmenhauptsitz Sengenthal<br />

ist 850 Meter lang und bietet<br />

alle in der Praxis relevanten Funktionen<br />

inklusive Wartungszentrum und Weiche.<br />

Eine weitere 3,5 Kilometer lange Demonstrationsstrecke<br />

wurde im chinesischen<br />

Chengdu realisiert. Dort fährt das Nahverkehrssystem<br />

im Demonstrationsbetrieb<br />

und erreichte bereits eine Geschwindigkeit<br />

von 169 km/h auf dieser Strecke. Die<br />

Anwendungsfälle werden auch dort im<br />

Nahverkehrsbereich liegen. Die Vermarktung<br />

in China übernimmt ein lokaler Partner<br />

mit dem Max Bögl einen Lizenzvertrag<br />

schloss. Teil dieser Vereinbarung war der<br />

Bau der Demonstrationsstrecke, die in modularer<br />

Bauweise am Hauptsitz von Max<br />

Bögl in Sengenthal vorgefertigt und per<br />

Bahn in über 650 Containern in die chinesische<br />

Metropole transportiert wurde.<br />

Max Bögl begleitete den Aufbau vor Ort<br />

und unterstützte bei der Inbetriebnahme<br />

des Fahrzeugs, welches ebenfalls in Sengenthal<br />

produziert wurde. Ein weiteres<br />

Fahrzeug, welches der chinesische Partner<br />

nach den von Max Bögl zur Verfügung<br />

gestellten Unterlagen, und den lokalen<br />

Anforderungen produziert hat, absolvierte<br />

erfolgreiche Testfahrten mit über 120<br />

km/h.<br />

Schwebebahntechnologie für<br />

den Personennahverkehr<br />

Das System wird seit mehreren Jahren auf der Teststrecke in Sengenthal erprobt und hat bereits vom<br />

Eisenbahn-Bundesamt die Zusicherung zur Zulassungsfähigkeit erhalten.<br />

Mit dem Ziel eine zukunftsorientierte Nahverkehrslösung<br />

für den urbanen Raum<br />

aber auch für die Anbindung des ländlichen<br />

Raumes an die Zentren anzubieten,<br />

arbeiten die Entwickler und Ingenieure<br />

der Firmengruppe Max Bögl seit 2010 am<br />

Transport System Bögl, finanziert wurde<br />

die Entwicklung aus eigenen Mitteln.<br />

Das Einsatzgebiet liegt zwischen einem<br />

und 50 Kilometern, bei einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von bis zu 150 Stundenkilometern.<br />

Die Fahrzeuglänge im Personentransport<br />

kann bedarfsorientiert zwischen<br />

zwei Sektionen (24 m Länge) und sechs<br />

Sektionen (72 m Länge) liegen und damit<br />

bis zu 762 Fahrgäste pro Fahrt transportieren.<br />

Durch die minimale Taktfolgezeit von<br />

80 Sekunden kann das TSB auf diese Weise<br />

bis zu 35.000 Personen pro Stunde und<br />

Richtung bewegen.<br />

Der Fahrweg besteht aus Betonfertigteilen,<br />

möglich sind kleine Kurvenradien<br />

bis zu 45 Metern und Steigungen von bis<br />

zu zehn Prozent. Dadurch kann nahezu<br />

in allen Verkehrskorridoren trassiert und<br />

Geländesteigungen größtenteils ohne<br />

Tunnelbauwerke bewältigt werden. Das<br />

System kann aufgeständert, ebenerdig<br />

oder unterirdisch in den urbanen Raum<br />

integriert werden. Im Unterschied zu anderen<br />

Magnetschwebebahnsystemen, wie<br />

dem Transrapid, verwendet das TSB einen<br />

sogenannten Kurzstator-Linearantrieb,<br />

wodurch im Fahrweg lediglich passive<br />

Komponenten verbaut sind. Alle aktiven<br />

Komponenten der Schwebe- und Antriebstechnologie<br />

sind im Fahrzeug selbst<br />

integriert. Dadurch wird die Infrastruktur<br />

wesentlich einfacher, kostengünstiger und<br />

effizienter im Bau und in der Wartung.<br />

Das BMDV verglich in seiner »Machbarkeitsstudie<br />

zum Einsatz alternativer Verkehrssysteme<br />

im spurgeführten ÖPNV«<br />

vom Dezember 2021 das »TSB« mit konventionellen<br />

Systemen und begutachtete<br />

dabei technische, wirtschaftliche, ökologische<br />

und rechtliche Ebenen. Es bescheinigte<br />

dem TSB die Abdeckung aller Anwendungsfälle<br />

von Straßen-, U- und S-Bahnen.<br />

Auch der Einsatz der innovativen Technologie<br />

für Verlängerungen bestehender<br />

ÖPNV-Linien und Tangentialverbindungen<br />

zwischen diesen wurde positiv bewertet.<br />

Die Studie hat weiterhin ergeben, dass die<br />

Investitionskosten auf dem Niveau einer<br />

Straßenbahn und weit unter den Aufwänden<br />

von U- und S-Bahnen liegen. Durch den<br />

berührungsfreien und somit verschleißarmen<br />

Fahrbetrieb ergeben sich über den<br />

Lebenszyklus des Systems wirtschaftliche<br />

Vorteile durch geringere Betriebs- und Instandhaltungskosten.<br />

»Die Studie belegt<br />

das große Potential des »TSB«. Ein entscheidendes<br />

Plus unseres Systems ist außerdem<br />

seine kurze Realisierungszeit: von<br />

Projektstart bis zur Ausführung benötigen<br />

wir aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades<br />

und der modularen Bauweise lediglich<br />

zwei Jahre ab Baubeginn. Unsere Kunden<br />

profitieren davon, dass wir alles aus einer<br />

Hand liefern und die Verantwortung für<br />

die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems<br />

übernehmen«, erläutert Dr. Bert Zamzow.<br />

Auch für effizienten und emissionsarmen<br />

Gütertransport<br />

Eine weitere Demonstrationsstrecke für<br />

den Gütertransport wurde im Hamburger<br />

Hafen im Jahr 2021 innerhalb von nur 4<br />

Monaten errichtet und in Betrieb genommen.<br />

Neben Personen können auch Güter<br />

mit der Technologie emissionsarm und<br />

bedarfsorientiert transportiert werden.<br />

Dabei soll nicht der klassische Bahnverkehr<br />

mit langen Zugeinheiten und großen<br />

Distanzen ersetzt, sondern eine nachhaltige<br />

Alternative zum Lkw im Einzelcontainertransport<br />

bereitgestellt werden. Mit<br />

dem »TSB Cargo« lassen sich Container<br />

vollautomatisiert und emissionsarm auf<br />

platzsparend aufgeständerten Trassen<br />

transportieren. Damit sind Kapazitäten<br />

von 180 Container pro Stunde möglich um<br />

die Straßeninfrastrukturen in den Städten,<br />

Häfen und größeren Logistikhubs zu entlasten.<br />

Neben der Feinverteilung zwischen<br />

den Hafenterminals steht auch die Anbindung<br />

von Hinterland Off-Docks im Fokus,<br />

um die sogenannte »letzte Meile« für den<br />

Lkw-Verkehr noch effizienter zu gestalten<br />

und bereits vor den Häfen abzufangen.<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten des »TSB<br />

Cargo« werden derzeit gemeinsam mit der<br />

Hamburg Port Authority in einer Studie<br />

untersucht.<br />

Weitere Projektplanungen<br />

in <strong>2023</strong><br />

In der Studie des BMDV wurde ein Anwendungsfall<br />

am Flughafen München als<br />

interner Ringverkehr zwischen Parkhäusern,<br />

Bürogebäuden und Terminals untersucht.<br />

Weitere Projektideen für das »TSB«<br />

im Personen- und Güterverkehr bestehen<br />

außerdem in Nordrhein-Westfalen, Berlin<br />

und Schleswig-Holstein.<br />

1


18<br />

Unterwegs per Bahn<br />

Wo ist die Bierflasche und was soll das? Das ist hier die Frage. Und das ist der Zusammenhang: Am 1. April <strong>2023</strong> (ohne Scherz) gab’s beim Nebengebäude<br />

des SBB-Bahnhofs in Etzwillen nahe Stein am Rhein ein kreatives Eröffnungsfest. Lokführer Christian R. Frauenknecht hatte das Gebäude total renoviert<br />

und darin eine umfangreiche Bibliothek mit Kleinkino eingerichtet. Der »Güterzug« im Modell hätte den Gästen das Bier direkt an die Festtische bringen<br />

sollen, was leider dem Regen zum Opfer fiel.<br />

Bilder: Johannes von Arx<br />

Die Bahn ist zum Reisen da,<br />

ist bunt – und sie bietet allerhand anderes<br />

Was gibt es Schöneres, als sich in einem Speisewagen mit Speis und Trank bedienen zu lassen, die Landschaft<br />

vorbeihuschen zu sehen, Bekannte zu treffen, neue Menschen kennenzulernen? Und wer weiß, wie viele<br />

Unbekannte sich zum ersten Mal erblickten und in der Folge zu Paaren verschweißt wurden? Klavierklänge<br />

aus den Nischen größerer Bahnhöfe, Fahrradkuriere an Dienstabteilen auf Bahnsteigen, Kinderabteile in<br />

Fernzügen sind längst nicht mehr ungewohnt. Aber gelegentlich geschieht auch gänzlich Überraschendes<br />

unterwegs. Die Reisebahn mausert sich zur Multifunktionsbahn. Eine Entdeckungsreise.<br />

Autor:<br />

Johannes von Arx<br />

Freier Fachjournalist<br />

www.johannesva.ch<br />

Schauplatz Bahnhof Winterthur Anfang<br />

der 1980er-Jahre: Ein ca. 40-Jähriger eilt<br />

keuchend die Treppe zum Bahnsteig<br />

hoch, rechterhand sein Fahrrad tragend.<br />

Oben pedalt er dem Gepäckwagen zu,<br />

wo man damals noch sein Rad durch die<br />

offene Schiebetüre auf die Ladefläche<br />

einladen konnte. In diesem Moment beginnt<br />

der Zug nach Zürich anzurollen. Es<br />

ist der letzte an diesem Abend, also hievt<br />

der Radler kurzentschlossen sein Velo mit<br />

einem Schwung hinein, umklammert im<br />

folgenden Wagen wie ein Bähnler die Haltestangen,<br />

hüpft aufs Trittbrett, öffnet die<br />

Türe und – schwupps – verschwindet er<br />

drinnen. Diese abenteuerlich anmutende<br />

Form des Velo-Selbstverlads ist definitiv<br />

ausgestorben. Allein schon deswegen,<br />

weil nicht nur die Gepäckwagen, sondern<br />

auch freistehende Trittbretter aus den Zügen<br />

verschwunden sind. Mittlerweile finden<br />

die Velos Platz an speziell hergerichteten<br />

Stellplätzen (vgl. <strong>RegioTrans</strong> 2020<br />

Seite 8: »Freie Fahrt den Fahrrädern«).<br />

Rückblende auf eine Begegnung, die in<br />

der schweizerischen Gewerkschaftszeitung<br />

»Arbeit und Verkehr« 2004 erschienen<br />

ist unter dem Titel:<br />

»Der Gepäckwagen, die<br />

Klarinette und das Bike«<br />

Manche wandern durch den ganzen<br />

Zug, um in einem leeren Abteil Ruhe<br />

zu finden, andere gesellen sich zu den<br />

Kontaktfreudigen im Speisewagen. Martha<br />

Rüfli sucht sich die raren Züge mit<br />

Gepäckwagen aus. Nachdem sie ihren<br />

Drahtesel eingeladen hat, entnimmt sie<br />

ihrem schwarzen Koffer ein Instrument<br />

mit vielen Klappen, setzt das Mundstück<br />

auf. Alsbald ist der Gepäckwagen umfunktioniert<br />

zu einem Übungsraum, in<br />

welchem die Musikstudentin sicherlich<br />

keine Nachbarn stört. Aber der ebenfalls


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Unterwegs per Bahn 19<br />

1<br />

Bereicherung am Bahnhof: Weitherum standen in den letzten Jahren Klaviere<br />

in einer Ecke. Sie wurden recht rege benutz wie hier in Aarau Anfang<br />

Januar 2019.<br />

Velokuriere gehören heute zum Alltag am Bahnhof: Rasch hin zum Wagen<br />

mit Dienstabteil, Ein- Ausladen – und weg.<br />

bikende Journalist erkennt sofort den<br />

souveränen klanglichen Ausdruck der<br />

Klarinettistin. Und sie bestätigt: »Ich fahre<br />

mehrmals pro Woche nach Biel und Bern<br />

ins Konservatorium, wo ich den letzten<br />

Schliff erhalte.«<br />

Und wie reagiert das Zugpersonal? »Diese<br />

ungewöhnliche Tätigkeit akzeptiert man<br />

in der überwiegenden Zahl der Übungsstunden<br />

mit einer Mischung aus Verwunderung<br />

und Heiterkeit«, freut sich Martha,<br />

»bloß einige wenige dachten vorab<br />

an meine Sicherheit und ans Reglement,<br />

sodass ich die Klarinette wieder einpacken<br />

musste.« Viel mehr Sorgen bereitet<br />

der Musikerin der Umstand, dass immer<br />

weniger Züge Gepäckwagen mitführten.<br />

So musste sie in der Not schon zwischen<br />

Zürich und Bülach pendeln, um musizieren<br />

zu können. »Immerhin, mein Studium<br />

geht langsam zu Ende, und dann werde<br />

ich ohnehin häufiger im Konzertsaal als<br />

im Gepäckwagen anzutreffen sein.«<br />

Viel weniger Hemmung legten drei Jugendliche<br />

im Dezember 2018 an den Tag<br />

und sagten zur S 29 von Thurbo (Tochter<br />

der SBB in der Nordostschweiz für den<br />

Regionalverkehr) von Stein am Rhein<br />

nach Winterthur:<br />

»Wir sind auch ein Spielsalon«<br />

Sie steigen in Ossingen zwischen Stein am<br />

Rhein und Winterthur mit einem klapprigen<br />

Nebengeräusch ein. Im Nu steht ein<br />

kleines Tischchen mitten auf der Mehrzweckplattform.<br />

Stephanie, Thomas und<br />

Dominik spannen das Netzchen quer auf<br />

die Platte und sogleich springt das Bällchen<br />

munter hin und her – erstaunlicherweise<br />

meist flink zurückgepusht vom<br />

jeweiligen Spieler. Auch wenn es mal auf<br />

dem Fußboden landet, geht das Pingpong<br />

weiter. Hält der Zug, achten sie sorgsam<br />

darauf, dass die Zusteigenden problemlos<br />

am Spieltisch mit der Aufschrift »Love Your<br />

Neighbour« vorbeikommen. Die derart<br />

Überraschten werfen einen schmunzelnden<br />

Blick auf die nicht alltägliche Szene<br />

und suchen ihren Platz. Aber ist es nicht<br />

wahnsinnig schwierig, das Bällchen zu<br />

treffen in einem ruckelnden Zug? Dominik<br />

liest die Frage von der Stirn des Fotografen<br />

ab: »Möchtest du auch einmal…?« Er mag,<br />

ergreift wenig hoffnungsvoll den Schläger<br />

und ist überrascht, dass er es doch schafft,<br />

etwa die Hälfte der dahergeflogenen Bällchen<br />

zurückzuspielen, nicht eben elegant,<br />

aber immerhin. Tatsächlich erscheint es<br />

schwieriger als es aussieht. Schlingert der<br />

Zug über Weichen und durch Kurven oder<br />

beschleunigt/bremst er, gilt es, zusätzlich<br />

die Bodenhaftung zu halten – eine gute<br />

Gleichgewichtsübung. Man stelle sich so<br />

ein spaßmachendes Pingpong in einem<br />

stinknormalen Auto vor! Vielleicht wirbt<br />

bald einmal ein wahrhaft zugkräftiger<br />

Slogan für die Bahn: »Wir sind auch ein<br />

Spielsalon.«<br />

An Volksfesten gibt’s immer fantasievollere Ballone zu kaufen. Meistens<br />

reisen sie dann auf der Heimfahrt mit wie hier. Ob der Dalmatiner und das<br />

Ross auch die Durchsage beachten?<br />

Das gab es einst noch: Gepäckwagen für Koffer, Fahrräder – und auch einmal<br />

für die Klarinettistin, die sich hier fremdstörungsfrei auf ihr Diplom<br />

vorbereitet.


20<br />

Unterwegs per Bahn <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrgäste lesen, schlafen, diskutieren – oder machen ihre Spielleidenschaft zur Attraktion für die Mitreisenden.<br />

Wie das Pingpongtischchen verfügte auch<br />

etwas anderes über vier Beine, das am 26.<br />

Februar <strong>2023</strong> in eine S-Bahn – ebenfalls<br />

von Thurbo – gehievt wurde. Zwei Unterschiede:<br />

Um das Hundertfache schwerer…<br />

... und erst noch lebendig:<br />

eine Kuh<br />

Es ist der Zug von St. Gallen nach Rorschach<br />

am Bodensee. Die Ostschweiz ist<br />

vornehmlich ländlich, so finden hier immer<br />

auch Viehschauen statt. Von einer solchen<br />

zogen einige junge Männer mit ihrer ausgewachsenen<br />

Kuh heim. Da nicht promillefrei,<br />

wählten sie für eine kurze Strecke über<br />

drei Haltestellen das sicherere Verkehrsmittel<br />

Bahn. Wie Regionalmedien berichteten,<br />

hätten die Leute wohlweislich daran gedacht,<br />

dass das Tier nicht ganz durch die<br />

WC-Türe passe und hätten darum Besen<br />

und Eimer mitgebracht. Dem Lokführer<br />

konnte der ungewöhnliche Fahrgast nicht<br />

entgehen, er erkannte indessen keine besondere<br />

Gefahr und fuhr – auch mit Blick<br />

auf den Fahrplan – los. Er war zuvor auch<br />

durch die Leitstelle von Thurbo informiert<br />

worden, dass an der Haltestelle St. Gallen<br />

St. Fiden Leute mit einer Kuh stehen würden.<br />

Währenddessen das Veterinäramt die<br />

Sache nicht ganz so locker beurteilte, nahm<br />

Thurbo den ungewöhnlichen Zwischenfall<br />

mit Humor, sprach der Reisegruppe gar ein<br />

Kompliment aus für die Vorsorge, hoffte<br />

aber, dass wenigstens eine gültige Fahrkarte<br />

gelöst worden sei. Eine? Das Tier beanspruchte<br />

ja wohl gleich mehrfachen Raum<br />

als für Menschen, wenngleich auch keine<br />

Sitzplätze. Wie auch immer, Thurbo setzte<br />

auf Gnade vor Recht und verzichtete auf<br />

eine Anzeige. Hier ein Link zu einem Video<br />

dazu: https://www.fm1today.ch/schweiz/<br />

maennergruppe-zerrt-kuh-in-thurbo-zugund-faehrt-nach-hause-150294724.<br />

Nach<br />

unserer Fahrt durch so viele Bahnabenteuer<br />

ist Entspannung angesagt.<br />

Wo gibt es diese besser als im<br />

Speisewagen?<br />

Diesen Genuss gönne auch ich mir öfters,<br />

steuere also in Zürich den Wagen<br />

mit dem Symbol Messer und Gabel gekreuzt<br />

an, streife auf dem Bahnsteig kurz<br />

ein Gesicht, das mir irgendwie bekannt<br />

vorkommt. Doch hinein, suche mir einen<br />

Platz mit meinem Rucksack – und da blicken<br />

wir uns plötzlich direkt an. Stirnrunzeln<br />

auf beiden Gesichtern. Das kann nun<br />

wirklich kein Missverständnis mehr sein.<br />

»Woher kennen wir uns?« Es stellt sich heraus,<br />

dass die letzten Begegnungen vielleicht<br />

vor fünfzehn Jahren stattfanden<br />

– bei Anlässen des Verbandes des Öffentlichen<br />

Verkehrs der Schweiz VÖV.<br />

»Ich war der Direktor der Bodensee-<br />

Toggenburgbahn, Walter Dietz«.<br />

»Und ich war da jeweils als Journalist<br />

dabei.« Herr Dietz lädt zum halben<br />

Weißen ein, man stößt an: »Ich bin<br />

der Walter«, »Ich bin der Johannes«.<br />

Walter ist reich an Erinnerungen<br />

und um Worte nicht verlegen, erzählt<br />

von seinen Bemühungen um<br />

eine Betriebsgemeinschaft der<br />

damaligen Bahnen BT, Mittelthurgaubahn<br />

MThB, der Frauenfeld-<br />

Wil-Bahn FW und der SBB sowie<br />

vom rasanten Fortschritt in der<br />

Lokomotiventechnik. Und dann<br />

erinnert er sich an eine frühere<br />

Begegnung in einem Speisewagen:<br />

»An Neujahr 1955 durchstreifte<br />

ein Herr im IC St. Gallen–<br />

Zürich den Wagen, um einen<br />

Platz fürs Frühstück zu suchen.«<br />

Ich saß allein zuhinterst, er<br />

musterte mich in meinem traditionellen<br />

Business-Anzug, fragte, ob er sich zu mir<br />

setzen dürfe. »Ich bat ihn höflich, bei mir<br />

Platz zu nehmen.« Nach einer Weile der<br />

Ruhe begann er von seiner Liebe zum<br />

Reisen mit der Bahn zu schwärmen: »On<br />

the train you relax, you have a chance<br />

to connect with people, as we are doing<br />

now. This is an asset that cannot be<br />

measuered in dollars and cents.« Walter<br />

weiter: »Wir tauschten die Visitenkarten<br />

aus, mein Mitreisender outete sich auf<br />

diese Weise als Journalist der ›International<br />

Railway Traveller‹«. Er habe ihn kurz<br />

vor dem Aussteigen fotografiert – »und<br />

prompt erschien dann ein Beitrag in seiner<br />

Zeitung über diese spontane Begegnung.«<br />

Dieser gleichsam »doppelspurigen« Geschichte<br />

aus der Welt der Speisewagen<br />

könnte man unzählige weitere anfügen.<br />

Erstaunlich, dass es noch kein Buch gibt<br />

allein zu diesem Thema. Eine ganz besondere<br />

kann Franz Stainhauser erzählen.<br />

Dies auf Seite 21.<br />

Ja, und dann wäre noch die Sache mit<br />

der Eingangsgeschichte in Winterthur.<br />

Höchste Eisenbahn für ein »Geständnis«:<br />

Das war der Verfasser dieser Zeilen! Als<br />

mildernden Umstand darf er immerhin<br />

anführen, dass damals rasant beschleunigende<br />

Triebzüge noch in weiter Ferne<br />

lagen. Namentlich die Nahverkehrszüge<br />

fuhren gemächlich an, da nicht eingebunden<br />

in einen engen Taktfahrplan. Somit<br />

wickelte sich die Sache gleichsam in<br />

Zeitlupe und sportlich ab. Heute nehme<br />

ich es generell lockerer – eben im Speisewagen.<br />

<br />

Begegnungen und Geschichten im Speisewagen.<br />

Hier der begeistere Speisewagenreisende<br />

und frühere Bahndirektor Walter Dietz in der<br />

Ostschweiz.


Porträt 21<br />

Auch mit 87 ist Franz Stainhauser noch immer mit seiner Bahn verbunden wie hier im Bahnhof Olten.<br />

<br />

Bilder: Johannes von Arx<br />

Franz Stainhauser:<br />

»Eine Sekunde zwischen<br />

Leben und Tod«<br />

In unserem Beitrag auf Seite 18 erfahren wir hautnah, wie in den Bahnen<br />

sonderbare Begegnungen, ja Freundschaften, zustande kommen<br />

können. Ein dramatisches Ereignis im TEE Bavaria München–Zürich vor<br />

52 Jahren verschweißt einen wahren Diener und seine Helfer zur lebenslangen<br />

Freundschaft.<br />

Autor:<br />

Johannes von Arx<br />

Freier Fachjournalist<br />

www.johannesva.ch<br />

Auf zahlreichen Medienfahrten im Panoramawagen<br />

der SBB kredenzte Speisewagen-Oberkellner<br />

Franz Stainhauser nach<br />

seiner Pension formvollendet den Apérowein,<br />

bediente die Gäste in Frack und Zylinder<br />

nach alter Schule, erfüllte diskret Wünsche<br />

der Gäste. Bei einem solchen Anlass<br />

schlich der Schreibende ins Dienstabteil,<br />

fragte den Herrn scheu, ob er auch für sich<br />

selbst ein Glas einschenken möge, ich würde<br />

mich freuen, mit ihm anzustossen. »Ich<br />

bin der Franz«, »und ich der Johannes«. In<br />

der Folge durfte ich Franz für geschäftliche<br />

wie private Anlässe engagieren. Natürlich<br />

immer auch in Zügen, wo er in einer ganz<br />

gewöhnlichen S-Bahn zur Überraschung<br />

aller mit weißen Handschuhen einen Apéro<br />

servierte. Einmal bereicherte gar ein<br />

Folklore-Geiger live so einen Geburtstagsanlass.<br />

Engagiert, zuvorkommend, erfahren und<br />

sprachengewandt avancierte er zum Oberkellner<br />

im Transeuropa-Express TEE, dem<br />

Orient-Express sowie in Extrazügen. Dass<br />

der mittlerweile 87-Jährige noch unter den<br />

Lebenden weilt, hat er einem glücklichen<br />

Zufall zu verdanken, währenddessen beim<br />

Eisenbahnunglück viele andere Fahrgäste<br />

und das meiste Personal im Speisewagen<br />

des entgleisten Zugs ums Leben kamen,<br />

28, oder schwer verletzt wurden. Ursache<br />

war der Herzinfarkt des Lokführers. Zu allem<br />

Unglück fuhr wenig später noch ein<br />

Schienenbus auf die Trümmer des TEE auf,<br />

wobei neun Kinder starben.<br />

Erinnerungen ein halbes<br />

Jahrhundert später<br />

Ende Juni <strong>2023</strong> im traditionsreichen Bahnhofbüffet<br />

Olten, das wie eine Insel zwischen<br />

den Gleisen 4 und 7 liegt, also nur<br />

durch die beiden Unterführungen zu Fuss<br />

erreichbar ist: perfekter Ausgangspunkt für<br />

Trainspotter. Franz Stainhauser, er wie der<br />

Journalist sind Oltner, blickt, gut dokumentiert<br />

mit unmittelbar nach der Katastrophe<br />

erschienenen Zeitungsberichten, zurück.<br />

Es ist der 9. Februar 1971, als der »Bavaria<br />

56« um 18.44 Uhr pünktlich den – längst<br />

stillgelegten – bayrischen Lokalbahnhof<br />

Airtrang passiert. Im Speisewagen ist die<br />

Stimmung beim Abendessen aufgeräumt.<br />

Doch der damals 34-Jährige realisiert,<br />

dass der TEE kurz vor der nächsten Kurve<br />

schon längst hätte sein Tempo drosseln<br />

müssen. »Glücklicherweise war ich genau<br />

in dem Augenblick im Office und erinnerte<br />

mich an den Rat eines Kollegen.«<br />

Der hatte ihm einst eingetrichtert: »Der<br />

sicherste Ort bei nahendem Unheil ist das<br />

Auch im Pensionsalter bleibt Franz Stainhauser <br />

der leidenschaftliche Kellner, wie hier an einem<br />

privaten Geburtstagsanlass. Mathias unterhält<br />

auf seiner Geige die Gäste.<br />

Office des Speisewagens, weil hier der Boden<br />

über den Drehgestellen verstärkt ist.<br />

Und du musst dich sofort auf den Boden<br />

legen.« Wäre Franz Stainhauser ein paar<br />

Sekunden vorher oder nachher am Bedienen<br />

gewesen, »dann wäre ich sicherlich<br />

nicht ohne schwere Verletzungen davongekommen,<br />

denn ein Kollege und Speisewagengäste<br />

wurden durch die zerbrochenen<br />

Fenster hinausgeschleudert, unter<br />

dem umgestürzten Wagen erdrückt und<br />

getötet.«<br />

Direkt neben ihm steht Petro am Spültisch.<br />

Stainhauser packt seinen Kollegen unsanft,<br />

wirft ihn zu Boden und legt sich über ihn.<br />

Die Blitzaktion bewahrt diesen gänzlich<br />

vor Verletzungen. »Ich selbst wurde mit<br />

Flaschen aus dem aufgesprungenen Kühlschrank<br />

übersät, aber unter diesen dramatischen<br />

Umständen war ein fast abgetrennter<br />

Finger schon fast das kleinste Übel.«<br />

Trümmer, erste Hilfe – und dann eine<br />

Freundschaft<br />

Nach und nach können sich die beiden in<br />

Dunkelheit aus der misslichen Situation befreien,<br />

kriechen aus dem in einem Graben<br />

liegenden Speisewagen in die kalte, verschneite<br />

Nacht hinaus, tasten sich zu einer<br />

Käserei vor, deren Bewohner schon andere<br />

Zugpassagiere betreuen. Hier informiert<br />

ein ebenfalls heil gebliebener Geschäftsmann<br />

mit seinem Funktelefon die SBB<br />

und ruft Stainhausers Frau an, er sei relativ<br />

heil davongekommen. Dieser kommt<br />

später ins Spital, wo der Finger angenäht<br />

wird. »Zu meiner grossen Überraschung<br />

besucht mich Tage später die Frau aus der<br />

Käserei, wir sprechen über das Erlebte und<br />

tauschen die Adressen aus.« So bleibt der<br />

Kontakt zu dieser Familie erhalten. »Wir<br />

wurden zu guten Freunden, besuchen uns<br />

seither gegenseitig regelmässig.« Auf viel<br />

dramatischere Weise kann eine Freundschaft<br />

kaum begründet werden.<br />

Einen Franz Stainhauser auf dem Schaukelstuhl<br />

kann man sich nicht vorstellen. Er<br />

dient weiter aushilfsweise bei der SBB wie<br />

privat und lässt sein Talent zum Reparieren<br />

von Velos zum Zug kommen. Diese besorgt<br />

er sich bei Liquidationen und verkauft sie<br />

dann funktionstüchtig und in neuem Glanz<br />

gleich selbst auf einem Flohmarkt in Olten.<br />

Was für eine erfüllende Lebensgeschichte!<br />

1


22 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Mini- und Midibusse<br />

»Altas Cityline Electric«, batterieelektrischer Minibus (Bild: HJB Bodechtel).<br />

Innenraum des »Altas Cityline Electric« (Bild: HJB Bodechtel).<br />

HJB Vertriebs GmbH<br />

72581 Dettingen-Erms<br />

Die Firma HJB Vertriebs GmbH ist auf den<br />

Handel und Verkauf von Kleinbussen im<br />

Segment von 8 bis 40 Plätzen spezialisiert.<br />

Partner für die Produktion der Kleinbusse<br />

sind die Firmen ALTAS (Litauen) und Irmaos<br />

Mota (Portugal). Von ALTAS werden bis<br />

zu 500 Kleinbusse (Basis Mercedes-Benz<br />

Sprinter) pro Jahr gefertigt. Bei Irmaos<br />

Mota sind es etwa 50 Stück (Basis IVE-<br />

CO Daily) im Jahr. Bei den meist verkauften<br />

Bussen handelt es sich um die Typen<br />

Sprinter »Cityline« als kleinen Linienbus<br />

und den Sprinter »Tourline« als kleinen Luxus-Reisebus.<br />

Den Sprinter »Cityline« gibt<br />

es in den Ausführungen als Mittelniederflurfahrzeug<br />

oder als Heckniederflurbus.<br />

Die Türanordnung beim Mittelniederflurbus<br />

ist vorne mit doppeltbreiter und hinten<br />

einfachbreiter Ausstattung. Je nach<br />

Ausstattung können 13 bis 16 Fahrgastsitze<br />

und 5 bis 7 Stehplätze angeboten<br />

werden. Die Sitzplätze können wahlweise<br />

als City-Schale oder in hochfester Ausführung<br />

geordert werden. Klimaanlage und<br />

MAN »TGE City« Niederflurkleinbus mit Euro-6-Dieselmotor (Bild: MAN Truck & Bus S.E.).<br />

Konvektorenheizung sind ebenso vorhanden.<br />

Fahrtzielaußenanzeigen sowie<br />

modernstes Infotainment (innen) finden<br />

sich ebenso auf der Ausstattungsliste. Für<br />

den Service und Kundendienst stehen HJB<br />

drei Partnerfirmen zur Verfügung. Kunden<br />

für den Sprinter »Cityline« sind u. a. die Firmen<br />

Transdev Alpina Rhein-Main sowie<br />

FRABUS in Frankfurt am Main.<br />

Neu im Angebot ist der von ALTAS gefertigte<br />

»Cityline Electric«. Basis ist ein Mercedes-Benz<br />

Sprinter Kastenwagen, aus<br />

dem ein elektrisch angetriebener Midibus<br />

konstruiert wurde. Angetrieben wird der<br />

Bus von einem dreiphasigen Asynchronmotor<br />

der Fa. Elinta Motors, Typ »LCM<br />

31«. Die Dauerleistung beträgt 150 kW.<br />

Betriebsspannung variiert zwischen 350<br />

und 450 Volt. Die NMC-Batterien haben<br />

eine Kapazität von 115 kWh und können<br />

mittels Plug-in-Lösung binnen sechs Stunden<br />

vollständig aufgeladen werden. Die<br />

Höchstgeschwindigkeit wird mit 70 km/h<br />

angegeben. Die Reichweite mit einer<br />

Batterieladung liegt bei max. 200 km. Sie<br />

kann sich unter ungünstigsten Bedingungen<br />

mit vielen Stopps auf min. 100 km reduzieren.<br />

13 hochfeste Überlandsitze von<br />

Kiel, zwei Klappsitze und vier Stehplätze<br />

bietet der Fahrgastraum. Der Zugang zum<br />

Fahrzeug erfolgt über eine doppeltbreite,<br />

elektrisch betriebene Schwenkschiebetüre<br />

vorn, vom Hersteller Masats. Das Fahrzeug<br />

ist im vorderen Bereich niederflurig<br />

und bietet einen Rollstuhlplatz und eine<br />

manuelle Klapprampe. Zu den weiteren<br />

Ausstattungen gehören u.a.: Haltewunschtasten<br />

im Fahrgastraum, eine anpassbare<br />

Innenbeleuchtung für Tag- bzw.<br />

Nachtbetrieb, Einstiegsbeleuchtung an<br />

der Türe und den Stufen, Abschrankung<br />

hinter dem Fahrerarbeitsplatz, Fahrgastklimaanlage<br />

mit 5,5 kW Leistung, Konvektorenheizung,<br />

doppelverglaste Panoramaseitenscheiben,<br />

Radkappen und<br />

Dachhutze vorne für Zielanzeige. Als Sonderausstattung<br />

sind Bio-Diesel-Zusatzheizung,<br />

Zielanzeigen oder Kassenanschlüsse<br />

möglich.<br />

(www.hjb-bus.de)<br />

MAN Truck & Bus<br />

Deutschland GmbH<br />

80995 München<br />

Für kleinere Fahrgastkapazitäten steht der<br />

MAN »TGE City« als Kleinbus zur Verfügung.<br />

13 feste Sitzplätze, 1 Rollstuhlplatz<br />

sowie zwei Stehplätze bietet der Fahrgastraum.<br />

Der Zugang erfolgt über eine<br />

elektrisch betriebene Doppelflügeltür,<br />

für die eine faltbare Klapprampe zur Verfügung<br />

steht. Die Sitze stammen von Kiel<br />

aus der Serie »Citos«. Das Fahrzeug misst<br />

7367 mm (L), 2069 mm (B) und 2830 mm<br />

(H). Das zul. Gesamtgewicht beträgt 5000<br />

kg. Das Fahrzeug wird von einem Euro VI<br />

Dieselmotor mit 130 kW (177 PS) angetrieben<br />

und ist mit Automatik-Getriebe<br />

ausgestattet.<br />

(www.man.eu)


Hallo DAILY!<br />

Was gibt‘s Neues?<br />

DAILY MINIBUS. SMARTER REISEN.<br />

Optimierte Motoren und zwei<br />

hochmoderne Getriebe:<br />

HI-MATIC und Schaltgetriebe<br />

Neue exklusive<br />

AIR-PRO Luftfederung<br />

Ausgezeichneter Sitzkomfort<br />

für Fahrer und Passagiere<br />

Hohe Einsatzflexibilität dank<br />

vielfältiger Versionen für alle<br />

Personentransportaufgaben


24 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Daimler Buses GmbH<br />

(vormals Evobus)<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Der »E-Solar City XL« von K-Bus (Bild: K-Bus).<br />

Mercedes-Benz<br />

»Sprinter City 75«<br />

in Diensten der Koblenzer<br />

Verkehrsbetriebe (KOVEB)<br />

mit Euro-6-Dieselmotor<br />

(Bild: Daimler Buses).<br />

Platz für bis zu 28 Passagiere bietet der »City Light« von K-Bus (Bild: K-Bus).<br />

Mit der neuen Mercedes-Benz-Generation<br />

Sprinter »Transfer«, Sprinter »Travel«,<br />

Sprinter »City« und Sprinter »Mobility« stehen<br />

insgesamt vier Minibus-Baureihen im<br />

Angebot. Die Basis bildet jeweils der Mercedes-Benz<br />

Sprinter. Seit Juli dieses Jahres<br />

werden alle Fahrzeuge der Bus-Sparte der<br />

Daimler Truck AG als Daimler Buses vermarktet.<br />

Für den innerörtlichen Linienverkehr<br />

ist der Mercedes-Benz Sprinter »City«<br />

konzipiert. Angetrieben wird der Stadtlinienbus<br />

von Euro VI Vierzylinder-Dieselmotoren.<br />

Zur Busworld Europe 2017 hat<br />

Evobus den Sprinter »City 45« vorgestellt.<br />

Das Fahrzeug hat die Abmessungen von<br />

7361 mm (L), 1993 mm (B) und 2861 mm<br />

(H). Das zul. Gesamtgewicht beträgt 5000<br />

kg. 13 Sitz- und bis zu 9 Stehplätze werden<br />

geboten. Als Motorisierung dienen der<br />

Daimler OM 651 Euro-VI-Dieselmotor mit<br />

105 kW (145 PS) bzw.120 kW (163 PS). Zur<br />

IAA 2018 debütierte der Sprinter »City 75«.<br />

Er stellt zusammen mit dem Sprinter »City<br />

45« das Modellangebot für den Stadtverkehr<br />

dar.<br />

Der Sprinter »City 75« bietet bis zu 38 Fahrgästen<br />

Platz. Er misst 8500 mm (L) und 2020<br />

mm (B). Das Fahrzeug ist als Low-Entry Bus<br />

ausgeführt. Den Niederflurbereich erreichen<br />

die Fahrgäste über eine zweiflügelige,<br />

elektrisch betätigte Außenschwenktür<br />

hinter der Vorderachse, während im angehobenen<br />

Heckbereich eine einflügelige,<br />

elektrisch betätigte Außenschwenktür zur<br />

Verfügung steht. Im Bereich der vorderen<br />

Türe gibt es eine integrierte Klapprampe<br />

für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste.<br />

Der Niederflurbereich ist sehr flexibel gestaltet.<br />

So können auf der Fahrerseite bis<br />

zu fünf und auf der Türseite zwei Klappsitze<br />

angeordnet werden. Werden diese nicht<br />

benutzt, können in diesem Bereich bis zu<br />

26 Fahrgäste stehend befördert werden.<br />

Im angehobenen Heckbereich sind zwölf<br />

feste Fahrgastsitze untergebracht. Für den<br />

Niederflurbereich wird zudem – als Option<br />

– ein Schnellwechselsystem für bis zu drei<br />

Doppelsitze auf der Fahrerseite angeboten.<br />

Die Bestuhlung ist in unterschiedlichen<br />

Ausführungen von der Kunststoffschale bis<br />

zum Vollpolstersitz lieferbar. Für die Klimatisierung<br />

sorgt eine Aufdachklimaanlage<br />

mit 11 kW Leistung. Angetrieben wird der<br />

Bus von dem Mercedes-Benz Euro VI Dieselmotor<br />

mit 120 kW (163 PS) Leistung. Das<br />

zulässige Gesamtgewicht beträgt 6800 kg.<br />

Der Citaro »K« ist auch in der Ausführung<br />

»C2« erhältlich. Seine Länge beträgt 10.633<br />

mm, die Breite 2550 mm und die Höhe<br />

3120 mm (inkl. Klimaanlage). Bei der zweitürigen<br />

Version stehen 26 Fahrgastsitzplätze<br />

zur Verfügung. Das Gesamtfassungsvermögen<br />

wird mit 86 Personen angegeben.<br />

Das zul. Gesamtgewicht beträgt 18.000 kg.<br />

Die Euro-VI-Motoren sind wahlweise in den<br />

Leistungsstufen 220 kW (299 PS) bzw. 260<br />

kW (354 PS) erhältlich. Die stärkere Motorvariante<br />

ist nur mit dem Motor OM 936 h<br />

erhältlich.<br />

(www.daimlertruck.de)<br />

K-Bus GmbH<br />

7053 Hornstein/Österreich<br />

Im Programm der City-Busse hat K-Bus<br />

unter anderem den Elektro-Kleinbus Mercedes<br />

Benz Sprinter »Elektro«, den es mit<br />

3500 kg zul. Gesamtgewicht als 9-Sitzer<br />

gibt. Gehört dieser Allrounder noch zur<br />

Klasse M1 gilt das für den größeren Sprinter<br />

»516« nicht – er zählt bereits zur Klasse der<br />

M3-Modelle. Unter der Bezeichnung »City<br />

Light« bietet K-Bus damit ein kompaktes<br />

Fahrzeug als große Lösung an: Niederflur,<br />

Gesamtgewicht 5,5 t, Rollstuhlplatz und<br />

eine Kapazität von 28 Personen empfehlen<br />

das Modell für umfangreiche Beförderungsaufgaben.<br />

K-Bus hat inzwischen sein<br />

Portfolio an elektrisch getriebenen Kleinbussen<br />

um mehrere Typen erweitert. Neu<br />

im Angebot ist der »E-Solar City XL«, den<br />

es in Niederflur- oder auch als Heckniederflurversion<br />

gibt und der bis zu 40 Fahrgäste<br />

fassen kann. Er basiert auf dem Mercedes-<br />

Benz »eVito«. Das Gesamtgewicht variiert<br />

zwischen 5,5 und 7,0 t. Das Leergewicht<br />

liegt zwischen 3,8 und 4,2 t. Dies ist vom<br />

Fassungsvermögen abhängig. Die Batteriekapazität<br />

beträgt 100 kWh bei einer<br />

Reichweite bis zu 200 km. Mit dem Citybus<br />

Elektro, basierend auf Mercedes-Benz<br />

Sprinter Elektro in Low-Entry Ausführung,<br />

wird eine Fahrgastkapazität von 16 Personen<br />

geboten. Das Gesamtgewicht beträgt


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Busse und Bahnen<br />

25<br />

Klimaanlage mit 16,5 kW Leistung, elektrisch<br />

betriebene Schwingtür (doppelt)<br />

vorne mit klappbarer Rampe, elektrisch<br />

betriebene Tür hinten, Einzelverglasung<br />

mit dunkler Tönung und ein Busheck mit<br />

kleinem Kofferraum hinten.<br />

Bemerkenswert ist der kleine Kofferraum<br />

für einen kleinen Linien-Midibus, der dem<br />

Fahrzeug noch einen zusätzlichen Nutzen<br />

bietet.<br />

(www.kronberger-omnibus.de)<br />

Niederflur »City Sprinter« auf Basis »Sprinter 519 CDI« mit Euro-6-Dieselmotor (Bild: Kronberger).<br />

4,2 t, das Leergewicht 3,0 t. Die Batterie hat<br />

eine Kapazität von 55 kWh, welche für eine<br />

Reichweite von 120 km sorgt. Zudem gibt<br />

es noch den Toyota Elektro Bürgerbus mit 9<br />

Personen Fassungsvermögen. Das Gesamtgewicht<br />

beträgt 3,5 t, das Leergewicht 2,8<br />

t. Die Batterie mit 50 kWh Leistung sorgt<br />

für eine Reichweite von 180 km.<br />

(www.k-bus.at)<br />

Albert Kronberger<br />

Omnibusreparaturbetrieb<br />

Klein- und Midibusvertrieb<br />

84494 Neumarkt-Sankt Veit<br />

Der in Neumarkt-Sankt Veit ansässige<br />

Betrieb wurde 1986 gegründet. Zu den<br />

Dienstleistungen rund um den Omnibus<br />

gehören Rostsanierungen, Unfallinstandsetzungen,<br />

Oldtimerrestaurationen, behindertengerechter<br />

Umbau von Kundenfahrzeugen,<br />

Toiletten- und Kücheneinbauten<br />

für Reisebusse sowie Reparatur-, Designund<br />

Komplettlackierungen. Es werden<br />

regelmäßig Umbauten für Busse von<br />

Großserienherstellern vorgenommen. Ein<br />

weiteres, wichtiges Standbein des Unternehmens<br />

ist der Klein- und Midibusvertrieb<br />

mit Service. Besonders populär ist<br />

aktuell ein Niederflur »City Sprinter«. Basisfahrzeug<br />

ist der Mercedes-Benz »Sprinter<br />

519 CDI«. Der Bus hat ein Leergewicht von<br />

4515 kg und ein zul. Gesamtgewicht von<br />

7440 kg. Die Abmessungen L x B x H betragen:<br />

8832 x 2350 x 2955 mm, bei einem<br />

Radstand von 4820 mm. Die Fahrgastgesamtkapazität<br />

beträgt bis zu 43 Personen.<br />

Es sind wahlweise ein Automatikgetriebe<br />

oder ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe erhältlich.<br />

Angetrieben wird der Bus von<br />

einem 6-Zylinder Euro-6d-Dieselmotor,<br />

der 140 kW (190 PS) leistet. Zu den weiteren<br />

Ausstattungen gehören: Luftfederung<br />

an der Hinterachse, Rückfahrkamera und<br />

Kamera Einstieg Tür 2, beheizbare Fahrer-<br />

und Einstiegstürscheibe, Halterung<br />

für Kassenautomat, Heizung Webasto<br />

»Thermo Pro 90 ST« 9 kW mit Radiatoren,<br />

ProBus Omnibusvertrieb GmbH<br />

76863 Herxheim<br />

Mit einer mehr als 15jährigen Erfahrung<br />

mit über 800 verkauften Fahrzeugen<br />

zählt ProBus zu den Marktführern im<br />

Mini- und Midibus-Segment. Neben einer<br />

breiten Modellpalette an Stadt-, Kombiund<br />

Reisebussen wird größter Wert auf<br />

die Kundenbetreuung und Kundenzufriedenheit<br />

gelegt. Hierzu gehört ein geschultes<br />

und erfahrenes Team bestehend<br />

aus Ingenieuren und Technikern für den<br />

technischen Support, die Ersatzteilversorgung<br />

sowie die Demonstration von<br />

Vorführfahrzeugen durch Außendienstmitarbeiter<br />

beim Kunden vor Ort. So ist<br />

das »Testen und Erfahren« der qualitativ<br />

hochwertig verarbeiteten Fahrzeuge direkt<br />

im Einsatzbereich möglich – denn die<br />

Fahrzeuge sprechen für sich. ProBus sieht<br />

sich als 360°-Vertriebs- und Servicepartner<br />

mit nunmehr stark erweitertem Produktportfolio<br />

auf dem Markt der Stadt- und<br />

Überlandbusse als Hauptgeschäftsbereich<br />

auf Grund des steigenden Bedarfs an kleinen<br />

Linienbussen im ÖPNV. Gerade auf<br />

Linien mit geringer Auslastung, in ländlichen<br />

Gebieten oder zu Schwachlastzeiten<br />

können die Midibusse von ProBus mit<br />

niedrigen Betriebskosten und kompakten<br />

Abmessungen punkten.<br />

1<br />

s i n c e 1 8 8 2<br />

INFORMATIONEN AUF<br />

www.hess-ag.ch/lightram<br />

lighTram ®<br />

a smart bus system


26 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

ProBus »Sprinter HNF«,<br />

Einstieg hinten (Bild: ProBus).<br />

So werden mittlerweile vier niederflurige<br />

Midibusse angeboten. Die zwei Heckniederflurvarianten<br />

»Sprinter/HNF« und<br />

»Iveco R/City HNF« können u. a. mit einem<br />

modernen, funktionellen Innenraum,<br />

Stehperron im Heck, Klapprampe und Rollstuhlplatz<br />

im Linienbereich aufwarten. Der<br />

Mercedes-Benz »Sprinter HNF« auf Basis<br />

des »Sprinter 515 CDI« (oder 517 CDI) mit<br />

9G-tronic Automatikgetriebe bietet eine<br />

gute Linienausstattung bei kompakten<br />

Abmessungen. Stehperron mit Klapprampe<br />

im Heck und Rollstuhlplatz sind<br />

über die zweiflügelige Außenschwingtür<br />

hinten zu erreichen. Der Sprinter HNF ist<br />

komfortabel in der Stadt wie auf dem Land<br />

und kann sowohl mit Linien- als auch mit<br />

Überlandbestuhlung ausgestattet werden.<br />

Darüber hinaus kann vor allem der »R/City<br />

HNF« durch die optionale Reiseausstattung<br />

wie z. B. Klimaanlage, Gepäckkanal mit<br />

Düsenbelüftung und mit rückwärtig verstellbaren,<br />

speziell aufgepolsterten Schlafsesseln<br />

die Aufgabe des Doppelverdieners<br />

für Tagesfahrten oder Vereinsausflüge am<br />

Wochenende optimal erfüllen. Die Fahrgastkapazität<br />

beläuft sich auf 24 Sitzplätze<br />

und bis zu 14 Stehplätze, insgesamt max.<br />

35 Fahrgäste. Die Basis bildet das Iveco Daily<br />

Chassis »70C18« (180 PS) bzw. »70C21«<br />

(210 PS), kombiniert mit dem 8-Gang-ZF-<br />

Automatikgetriebe Hi-Matic.<br />

Die zwei Low-Entry-Varianten »Sprinter/<br />

LE« als 5,5-Tonner oder als 3,5-Tonner »LE<br />

Bürgerbus« sindzwei vollwertige Linienbusse.<br />

Der Mercedes-Benz »Sprinter/LE« auf<br />

Basis des »Sprinter 515 CDI« mit 9G-tronic-<br />

Automatikgetriebe hat serienmäßig eine<br />

zweiflügelige Außenschwingtür vorne,<br />

ebenfalls eine Klapprampe und wahlweise<br />

Linien- oder Überlandbestuhlung mit bis<br />

zu 16 Fahrgastsitzen und einer Gesamtkapazität<br />

bis zu 28 Personen. Der »Sprinter«<br />

überzeugt durch seine großzügige Verglasung<br />

und einen hellen Innenraum sowie<br />

kompakten Fahrzeugabmessungen (L x B x<br />

H 7368 x 1996 x 2782 mm – bei Heckverlängerung<br />

7768 mm Länge).<br />

Der »Sprinter/LE« Bürgerbus in der 3,5-t-<br />

Variante mit Frontniederflur ist das kleinste<br />

Mitglied der ProBus-Produktfamilie. Inklusive<br />

Fahrer können 9 Personentransportiert<br />

werden. Ein Platz davon kann als Rollstuhlplatz<br />

im Niederflurbereich genutzt werden.<br />

(www.probus-gmbh.eu)<br />

Solobusse<br />

IVECO »Streetway 12«, Solobus mit Euro-6-Dieselmotor (Bild: Omnibusspiegel).<br />

IVECO Bus / IVECO Magirus AG<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Der vollniederflurige »Urbanway« wird<br />

als Solo- und Gelenkbus angeboten. Die<br />

Daten des Solobusses sind: Länge 12.000<br />

mm, Breite 2500 mm und Höhe 3066 mm.<br />

Der Radstand beträgt 6120 mm. Angeboten<br />

wird sowohl eine zweitürige als auch<br />

eine dreitürige Version. Der Zweitürer bietet<br />

– je nach Wunsch – 27 bis 35 Fahrgastsitzplätze.<br />

Beim Dreitürer können 22 bis 30<br />

Fahrgastsitzplätze angeboten werden. Bei<br />

einem max. Gesamtgewicht von 18.000<br />

kg können bis zu 87 Fahrgäste insgesamt<br />

befördert werden. Angetrieben wird der<br />

Solobus wahlweise von dem Iveco »Tector<br />

7« mit 210 kW (285 PS) oder alternativ mit<br />

dem stärkeren »Cursor 9« Common-Rail-<br />

Dieselmotor (8,7 l Hubraum) mit 228 kW<br />

(310 PS), 265 kW (360 PS) oder 294 kW<br />

(400 PS) Leistung. Eine Besonderheit stellt<br />

der »Cursor 9 NP« (Natural Power) dar. Dieser<br />

Bus mit Gasmotor ist für die 12-m-Versionen<br />

der »Crossway «-Modelle verfügbar.<br />

Als Automatikgetriebe kann wahlweise<br />

das ZF-Ecolife oder das Voith-Diwa-6 bestellt<br />

werden.<br />

Im Low-Entry-Bereich bietet IVECO Bus<br />

den »Crossway LE« als City-Ausführung<br />

oder als Überlandbus an. Der »Crossway<br />

LE City« ist in vier Längenvarianten mit<br />

10.845 mm (Radstand 4825 mm), 12.050<br />

mm (Radstand 6030 mm) und 12.895 mm<br />

(Radstand 6945 mm) erhältlich. Eine dreiachsige<br />

Variante mit 14.500 mm Länge ist<br />

ebenfalls verfügbar. Bei voller Bestuhlung<br />

können bis zu 61 Fahrgäste – trotz vorhandenem<br />

Rollstuhlplatz – sitzend befördert<br />

werden. Vier davon sind als Klappsitze ausgeführt.<br />

Es gibt ihn jeweils in zwei- oder<br />

dreitüriger Ausführung, wobei die ersten<br />

beiden Türen 1200 mm Breite haben und<br />

sowohl nach außen als auch nach innen<br />

öffnend bestellbar sind. Wird eine dritte<br />

Tür gewünscht, so ist sie nur nach außen<br />

öffnend und mit 800 mm Breite als einoder<br />

zweiflügelige Tür erhältlich.<br />

Serienmäßig wird der »Crossway LE City«<br />

mit dem ZF Ecolife oder wahlweise dem<br />

Voith Diwa Automatikgetriebe geliefert.<br />

Als Option sind außerdem manuelle Schaltgetriebe<br />

von ZF oder Voith erhältlich.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Busse und Bahnen<br />

27<br />

Die E-Zukunft des Linienverkehrs: Der vollelektrische »eCitaro« avanciert zum Verkaufsschlager der<br />

Bus-Flotte (Bild: Daimler Buses).<br />

Während der »Crossway« in größeren<br />

Stückzahlen auf deutschen Straßen unterwegs<br />

ist, macht sich der »Urbanway« noch<br />

recht rar. Doch mittlerweile sind schon<br />

einige Exemplare auf deutschen Straßen<br />

unterwegs. Zu den Kunden zählt etwa<br />

die Fa. Kohler Reisen aus Höchstadt. Sie<br />

setzt drei »Urbanway«-Solobusse im Auftrag<br />

der Stadtwerke Erlangen ein. Anfang<br />

2018 erwarben zudem die zur Wern Group<br />

in Siegen gehörenden Verkehrsbetriebe<br />

Westfalen Süd (VWS) sieben »Urbanway«-<br />

Solobusse. Gleich vier unterschiedliche<br />

batterieelektrische Solobusse bietet Iveco<br />

unter dem Produktnamen »E-Way« an. Die<br />

Modellpalette umfasst Längen von 9510<br />

mm, 10.745 mm, 12.050 mm und 18.000<br />

mm. Die kürzeste Version hat eine Breite<br />

von 2330 mm, die mittlere misst 2515 mm<br />

und die beiden langen Versionen kommen<br />

in der Standardbreite von 2550 mm daher.<br />

Die Fahrzeughöhe aller drei Modelle<br />

beträgt 3350 mm. Der »E-Way« 9,5 m ist<br />

zweitürig und hat eine Motorleistung von<br />

160 kW. Die Batteriekapazität beträgt 245<br />

kWh. Die 10,7-m-Ausführung ist gleich<br />

stark motorisiert, kann aber als Option mit<br />

einer Batteriekapazität von 280, 315 oder<br />

350 kWh geordert werden (Standard 245<br />

kWh). Die 12-m-Version hat ebenfalls eine<br />

Motorleistung von 160 kW. Die Batteriekapazität<br />

beträgt serienmäßig 350 kWh. Optional<br />

können aber auch 280, 315 oder 385<br />

kWh gewählt werden. Der 12-m-Wagen<br />

ist sowohl als Zwei- wie auch als Dreitürer<br />

erhältlich. Darüber hinaus ist auch eine<br />

BRT-Version verfügbar, deren Länge dann<br />

12.275 mm aufweist.<br />

Neu im Produktportfolio ist der »Streetway«.<br />

Dieses Fahrzeug wurde erstmals in<br />

Deutschland auf der Messe Bus2Bus Anfang<br />

April 2022 in Berlin vorgestellt. Der<br />

»Streetway« ist als zwei- oder dreitüriger<br />

Solobus mit 12.000 mm Länge oder auch<br />

als Gelenkbus mit 18.750 mm Länge und<br />

bis zu vier Türen im Angebot. Die Motorisierung<br />

kann mit dem »Cursor 9« Euro-VI-<br />

Step-E-Dieselmotor bis zu 265 kW (360 PS)<br />

betragen. Alternativ ist er auch mit CNG-<br />

Antrieb als gasgetriebener Bus mit ebenfalls<br />

bis zu 265 kW (360 PS) im Angebot.<br />

Die CNG-Variante entspricht dem Clean<br />

Vehicle Directive.<br />

(www.ivecobus.net)<br />

Daimler Buses GmbH<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Verkaufsschlager bei den ÖPNV-Fahrzeugen<br />

ist der »Citaro«, von dem weltweit<br />

bereits mehr 50.000 Exemplare abgesetzt<br />

werden konnten. Durch die Neuausrichtung<br />

der Bus-Sparte bei der Daimler Truck<br />

AG – das komplette Portfolio firmiert fortan<br />

unter dem Dach der Daimler Buses<br />

GmbH – dürfte sich die Popularität weiter<br />

steigern. Beim neuen Mercedes-Benz »Citaro«<br />

wiederum handelt es sich um eine<br />

grundlegende Neuentwicklung von den<br />

Scheinwerfern bis zu den Rückleuchten.<br />

Auch die Designer legten Hand an: Hellere<br />

Farben und eine ruhige Deckengestaltung<br />

machen den Innenraum noch einladender.<br />

Der Fahrer nimmt in einem neuen, höher<br />

gelegten Cockpit Platz, die den Vorgaben<br />

des VDV entsprechende Instrumentenanlage<br />

ist deutlich informativer und ergonomischer.<br />

Auch das Sicherheitskonzept<br />

des Busses wurde mit dem Elektronischen<br />

Stabilitätsprogramm ESP grundlegend<br />

verbessert. Ebenso herausragend ist der<br />

Front-Aufprallschutz sowie die nochmals<br />

steifere Gerippestruktur. Bereits seit dem<br />

Frühjahr 2012 liefert Evobus den »Citaro<br />

C2« auch in Euro-VI-Abgasnorm aus. Hierzu<br />

dienen die Triebwerke OM 936 und OM<br />

936 h mit 7,7 l Hubraum sowie der OM 470<br />

mit 10,7 l Hubraum. OM 936 und OM 470<br />

sind stehend eingebaute Motoren, während<br />

es sich beim OM 936 h um die liegend<br />

eingebaute Variante handelt. Der »Citaro«-<br />

Solowagen ist in den Leistungsstufen 220<br />

kW (299 PS) und 260 kW (354 PS) mit den<br />

Motoren OM 936 bzw. OM 936 h erhältlich.<br />

Alternativ kann er auch mit dem hubraumstärkeren<br />

OM 470 mit 265 kW (360<br />

PS) geordert werden. Zwar gibt es den OM<br />

470 auch mit 290 kW (394 PS) Leistung,<br />

jedoch ist dieser nur den Gelenkbusvarianten<br />

»Citaro G« und »CapaCity« vorbehalten.<br />

Für den neuen »Citaro NGT«, die CNG-Variante<br />

des Solobusses, wurde ein neuer<br />

Euro-VI-Gasmotor mit der Bezeichnung M<br />

936 G entwickelt. Er ist vom OM 936 Dieselmotor<br />

abgeleitet und hat wie dieser auch<br />

7,7 l Hubraum. Die Leistung beträgt 222<br />

kW (302 PS), bei einem max. Drehmoment<br />

von 1200 Nm.<br />

Bereits im September 2018 wurde der »eCitaro«<br />

(Elektrobus mit Batterien als Energiespeicher)<br />

vorgestellt. Das Fahrzeug hatte<br />

bereits seine Serienreife erlangt, und erste<br />

Kunden wurden noch im Jahr 2018 beliefert.<br />

So erhielten die Hamburger Hochbahn<br />

und die Berliner Verkehrsbetriebe erste<br />

»eCitaro« sowie der Rhein-Neckar-Verkehr<br />

(RNV) mit Sitz in Mannheim. Als einer der<br />

größten Einzelaufträge gilt die Bestellung<br />

der ESWE Verkehrsbetriebe Wiesbaden mit<br />

56 »eCitaro«-Solobussen. Die Entwicklung<br />

geht weiter: Im Sommer <strong>2023</strong> präsentierte<br />

Daimler Busses auf dem Global Public<br />

Transport Summit in Barcelona den ersten<br />

serien mäßigen Elektrobus mit Brennstoffzelle<br />

als Range-Extender: den Mercedes-<br />

Benz »eCitaro fuel cell«. Er fährt rund 350<br />

Kilometer weit ohne Nachladen und bietet<br />

dabei Platz für bis zu 128 Fahrgäste. Der<br />

»eCitaro fuel cell« kann somit Stadtbusse<br />

mit Verbrennungsmotor nahtlos ersetzen.<br />

Die Basis bildet ein batterieelektrischer Antrieb<br />

mit NMC 3-High-Performance-Batterien,<br />

die Brennstoffzelle mit einer Leistung<br />

von 60 kW als Stromerzeuger aus Wasserstoff<br />

dient zur Verlängerung der Reichweite.<br />

Diese Kombination ermöglicht einen<br />

besonders wirtschaftlichen Betrieb, weil<br />

Strom aus dem Netz günstiger erhältlich<br />

ist als grüner Wasserstoff, und die ausgefeilte<br />

elektronische Steuerung den Mix aus<br />

Batteriestrom und Brennstoffzellenbetrieb<br />

bestmöglich regelt. Darüber hinaus ist<br />

der »eCitaro fuel cell« – im Unterschied zu<br />

einem reinen Wasserstofffahrzeug mit kleiner<br />

Pufferbatterie – deutlich besser in der<br />

Lage, die beim Bremsen über die Rekuperation<br />

zurückgewonnene Energie vollständig<br />

und nutzbringend in den großen Batterien<br />

zu speichern.<br />

Das Zeitalter des Dieselantriebs neigt sich<br />

dem Ende zu. Fortan wird Evobus nur noch<br />

die Dieseltypen als Übergangstechnologie<br />

liefern. Der »eCitaro« wird in den kommenden<br />

Jahren das Zepter übernehmen.<br />

(www.daimlertruck.de)<br />

1


28 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

MAN Truck & Bus<br />

Deutschland GmbH<br />

80995 München<br />

Hess »lighTram 12«, batterieelektrischer Solobus (Bild: Carrosserie Hess AG).<br />

Carrosserie Hess AG<br />

4512 Bellach/Schweiz<br />

Seit 2021 gibt es bei Hess wieder Solobusse<br />

im Angebot. Allerdings – wie bei den Gelenk-<br />

und Doppelgelenkmodellen – nur<br />

noch als emissionsfreie E-Busse. Den Auftakt<br />

machte eine Lieferung von vier batterieelektrischen<br />

Solobussen mit 12.000 mm<br />

Länge an die Regional Verkehrsbetriebe<br />

Baden-Wettingen (RVBW). Die Busse tragen<br />

die Bezeichnung »lighTram 12«. Sie<br />

sind für dieses Unternehmen mit Pantographen<br />

ausgestattet worden (OPP Charge).<br />

Das Fahrzeug wird es auch als reinen<br />

Depotlader (Plug-in) geben. Nach unten<br />

wird die Hess E-Busfamilie eine 10.700 mm<br />

lange Version (»lighTram 10«) abrunden.<br />

Mit den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ)<br />

gab es auch hierfür einen ersten Kunden.<br />

Im Herbst 2021 kamen die acht bestellten<br />

Fahrzeuge auf Quartierbuslinien in der<br />

größten Stadt der Schweiz zum Einsatz.<br />

Die Fahrzeugbreite beträgt wie bei allen E-<br />

Busmodellen von Hess 2550 mm. Die Fahrzeughöhe<br />

wird mit 3500 mm angegeben.<br />

Die 12-m-Version hat eine Gesamtkapazität<br />

von 79 Fahrgästen. »lighTram 12« kann<br />

als Zwei- oder Dreitürer bestellt werden.<br />

Die kürzere Version hingegen nur als Zweitürer.<br />

Der »lighTram 12« kann optional auch<br />

als Zugfahrzeug für Personenanhänger bis<br />

13 t Gesamtgewicht geordert werden. Die<br />

Batteriekapazität kann in diesem Fall 494<br />

kWh betragen. Das verleiht dem Bus auch<br />

im Gespanneinsatz eine hohe Reichweite.<br />

(www.hess-ag.ch)<br />

(Permanentmagnetmotor PEM 2016 von<br />

Siemens mit einer Leistung von 160kW)<br />

und Trolleybusse (E-Motor mit 160 kW) in<br />

allen beschriebenen Längenvarianten geben.<br />

(www.vanhool.be)<br />

Irizar S.Coop.<br />

20216 Ormaiztegi/Spanien<br />

Der spanische Hersteller von Stadt- und<br />

Überlandbussen sowie Nutzfahrzeugen<br />

hatte mit der Rheinbahn in Düsseldorf einen<br />

Lieferauftrag für 10 elektrische Stadtbusse<br />

aus der Irizar »ie«-Baureihe abschließen<br />

können. Die Lieferung konnte in der<br />

ersten Jahreshälfte 2020 abgeschlossen<br />

werden. Beim für Düsseldorf bestimmten<br />

Typ handelt es sich um den Irizar »ie12«, ein<br />

Erfolgsmodell der Spanier, das inzwischen<br />

modifiziert wurde. Mit 12.160 mm Länge<br />

wird die zweitürige Version mit einem Fassungsvermögen<br />

von insgesamt 105 Fahrgästen<br />

ausgeliefert. Zwei Rollstuhlplätze<br />

sind zudem vorhanden. Die Reichweite<br />

– ohne Nachladung – wird mit 350 km angegeben.<br />

Hierzu sind Batterien mit einer<br />

Kapazität von 206 kWh verbaut. Die Nachladung<br />

erfolgt im Depot mittels Combo<br />

2-CCS2 Steckern. Irizar bietet zudem auch<br />

eine kürzere Version der elektrischen »ie«-<br />

Baureihe an. Der »ie10«-Stadtbus weist<br />

eine Länge von 10.620 mm auf.<br />

(www.irizar.com)<br />

Im März 2018 stellte MAN das Nachfolgermodell<br />

des »Lion´s City« vor, dem langjährigen<br />

Aushängeschild der Bus-Flotte In<br />

der Marktkommunikation behält die neue<br />

Baureihe allerdings den gleichen Namen<br />

wie die früher produzierte Modellreihe.<br />

Allerdings gibt es neue, interne Bezeichnungen.<br />

So erhält der 12.185 mm lange<br />

Solobus die Bezeichnung »12C« statt bisher<br />

»A20«/»A21«. Für die neue Baureihe hat<br />

MAN auch einen neuen EURO-VI-d-Dieselmotor<br />

mit der Bezeichnung D1556 LOH<br />

entwickelt. Den neuen 9-l-Dieselmotor<br />

(9037 ccm Hubraum) wird es künftig in<br />

den Leistungsstufen 206 kW (280 PS), 243<br />

kW (330 PS) und 264 kW (360 PS) geben.<br />

Das max. Drehmoment von 1600 Nm wird<br />

in einem Drehzahlbereich von 900 bis 1550<br />

U/min geboten. Dies betrifft die Leistungsstufe<br />

mit 264 kW. Als Option kann der Kunde<br />

auch eine Ausstattung mit Hybridmodul<br />

und Start-/Stopp-Funktion mittels Kurbelwellenstarter<br />

bestellen. Der Motor wird<br />

dabei automatisch im Stand abgeschaltet<br />

und springt beim Anfahren durch Druck<br />

auf das Gaspedal ebenso automatisch<br />

wieder an. Die benötigte Energie für die<br />

Verbraucher (Außen- Innenbeleuchtung,<br />

Türsteuerung, Infotainment etc. wird dabei<br />

durch Ultracaps auf dem Dach des Fahrzeuges<br />

zwischengespeichert und erlaubt<br />

bis zu 240 Sek. Versorgung ohne laufenden<br />

Motor. Im Ergebnis macht dies eine Kraftstoffeinsparung<br />

von bis zu 16,4 % möglich.<br />

Alle Fahrzeuge der neuen Generation sind<br />

nun 2550 mm breit und verfügen über<br />

Einzelradaufhängung an der Vorderachse.<br />

LED-Innenbeleuchtung und LED-Rückleuchten<br />

sind Serienstandard. Die Hauptscheinwerfer<br />

können als Option auch als<br />

Voll-LED angeboten werden. Die neue<br />

Fahrzeuggeneration fällt außerdem durch<br />

ein völlig neues Außen- wie auch Innendesign<br />

auf. Beim Solobus betragen die neuen<br />

Maße 12.185 mm (L), 2550 mm (B) und<br />

Van Hool N. V.<br />

2500 Lier/Belgien<br />

Van Hool bringt eine neue Stadtbusbaureihe<br />

der »A«-Serie heraus. Es handelt<br />

sich dabei um in Design und Technik neu<br />

gestaltete Fahrzeuge. Sie werden in den<br />

Längenmaßen 12 und 13 m als Solobusse,<br />

18 m als Gelenkbus und 24 m als Doppelgelenkbusse<br />

künftig angeboten. Die neue<br />

Stadtbusbaureihe wird es als batterie-elektrische<br />

Busse (angetrieben von Akasol 588<br />

kWh Plug In), Brennstoffzellenhybridbusse<br />

MAN »Lion´s City 12E« (Bild: MAN Truck & Bus S.E.).


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Busse und Bahnen<br />

29<br />

Scania »Citywide BEV« in der LF-Variante, ein batterieelektrischer Solobus<br />

(Bild: Dan Boman, Scania).<br />

Volvo »7900 S-Charge Electric«, Hybridsolobus mit Schnellladeeinrichtung<br />

(Bild: Reinhard Fritsch).<br />

1<br />

3110 mm (H). Das max. zulässige Gesamtgewicht<br />

beträgt 19.500 kg. Der Radstand<br />

beträgt 6005 mm von der Vorder- zur Hinterachse.<br />

Bis zu drei doppeltbreite Türen<br />

sind möglich. In der dreitürigen Ausführung<br />

können 28 Fahrgäste sitzend und 75<br />

Fahrgäste stehend befördert werden. Der<br />

Serienanlauf begann im Mai 2019. MAN<br />

hatte insgesamt 71 Vorserienfahrzeuge<br />

des neuen »Lion´s City« produziert, die von<br />

ausgewählten Kunden ein halbes Jahr ausgiebig<br />

getestet werden konnten. Auch bei<br />

MAN ist die Zukunft grün. Eine Elektrobusversion<br />

(mit Batterien als Energiespeicher)<br />

der neuen Baureihe ist bereits zur IAA<br />

Nutzfahrzeuge im September 2018 der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt worden. Von da an<br />

nimmt das Unternehmen Kurs Richtung E-<br />

Mobilität. Mit dem »MAN Lion’s City E« sind<br />

aktuell bis zu 350 Kilometer Reichweite<br />

möglich, was die Einsatzflexibilität gerade<br />

im Stadtverkehr deutlich erhöht. Entscheidend<br />

hierfür ist die Auswahl aus zwei verschiedenen<br />

Batterienutzungsstrategien:<br />

Für eine konstant zuverlässige Reichweite<br />

von 270 km steht die Strategie »Reliable<br />

Range« zur Verfügung. Die weitere Strecke<br />

von bis zu 350 km legt der »MAN Lion’s<br />

City E« mit der Batterienutzungsstrategie<br />

„Maximum Range“ zurück. Interessant ist<br />

auch die Variante Erdgasbus. Der »MAN<br />

Lion’s City G« bewegt sich weit unter den<br />

gesetzlichen Emissionsgrenzwerten und<br />

empfiehlt sich damit als Alternative zum<br />

Dieselantrieb. Dank derTyp-4-Gasflaschen<br />

beträgt die Reichweite bei geringen Wartungskosten<br />

rund 500 km.<br />

(www.mantruckandbus.de)<br />

Scania Deutschland GmbH<br />

56070 Koblenz<br />

Linienbusse zählen für Scania Deutschland<br />

nicht unbedingt zum Kerngeschäft.<br />

Das Baureihenprogramm »Citywide« umfasst<br />

Niederflur- (low floor/LF) und Semi-<br />

Niederflur-Busse (low-entry/LE). Sie sind<br />

im Niederflurbereich mit 10,6 m und 13,3<br />

m Länge als Solobusse erhältlich. Darüber<br />

hinaus gibt es eine Gelenkversion mit<br />

18,75 m Länge. Die Low-Entry-Versionen<br />

gibt es in den Längenvarianten 12,0 m,<br />

12,7 m, 13,7 m, 14,6 m und 14,8 m als Solobusse.<br />

In Euronorm-VI sind bereits die<br />

Dieselmotoren in den Leistungsvarianten<br />

184 kW (250 PS), 206 kW (280 PS), 235<br />

kW (320 PS) und 265 kW (360 PS) erhältlich.<br />

Mit Gasmotor nach EURO VI-Norm<br />

gibt es die Leistungsstufen 206 kW (280<br />

PS) und 250 kW (340 PS). Für den Betrieb<br />

mit Ethanol oder Biodiesel gibt es lediglich<br />

die 206 kW(280 PS)-Version. Der von<br />

Scania vor einigen Jahren vorgestellte<br />

Scania »Irizar i4« wird in Deutschland für<br />

den Überlandbus- und Kombibus-Markt<br />

angeboten. Er wird – je nach Fahrgastkomfort<br />

und Einsatzzweck – mit drei verschiedenen<br />

Bodenkonzepten offeriert. Es<br />

gibt ihn als niedrige Ausführung mit einem<br />

tieferliegenden Mittelgang (Ausführung<br />

»L«), als mittelhohe Ausführung mit<br />

ebenem Boden (Ausführung »M«) oder<br />

als hohe Ausführung mit tieferliegendem<br />

Mittelgang für maximale Gepäckraumkapazität<br />

(Ausführung »H«). Eine optionale<br />

breite hintere Tür oder eine Doppeltüre<br />

erleichtert den Zugang für Rollstuhlfahrer.<br />

Der Scania »Irizar i4« ist als Zwei- und<br />

Dreiachser lieferbar; die dritte Achse ist<br />

als hydraulisch gelenkte Nachlaufachse<br />

ausgeführt. Die Gesamtlänge des Überland-Reisebusses<br />

variiert zwischen 10,7<br />

und 15 m. Bei den Solobussen kann Scania<br />

einige Verkaufserfolge melden. So<br />

erhielten die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis<br />

GmbH (KVS)im Dezember 2015 sieben<br />

Scania »Citywide LE« als 12-m-Solobusse.<br />

Ausgerüstet sind diese mit einem<br />

9-l-Fünfzylinder Euro-VI-Dieselmotor mit<br />

206 kW (280 PS) Leistung. Schon auf<br />

der Busworld Europe 2017 stellte Scania<br />

den »Citywide LF« als vollelektrische Version<br />

mit Batterien als Energiespeicher vor.<br />

Mitte März 2018 wurden drei Exemplare<br />

dieser Vorserienversion an Östersund in<br />

Schweden geliefert. Drei weitere derartige<br />

Busse ergänzen seit Anfang 2019<br />

die E-Busflotte. Die 12-m-Solobusse verfügen<br />

über ein Schnellladesystem mittels<br />

Pantographen. Zur Busworld 2019 wurde<br />

dann die Serienausführung des Scania<br />

»Citywide BEV« (Battery Electric Vehicle)<br />

vorgestellt. Als Antrieb dient ein 300 kW<br />

leistender Elektromotor. Das Fahrzeug ist<br />

mit insgesamt acht Batteriepaketen ausgestattet,<br />

wovon sich jeweils vier auf dem<br />

Fahrzeugdach bzw. im Heckbereich des<br />

Busses befinden. Nachgeladen werden<br />

kann sowohl mit einem auf dem Fahrzeugdach<br />

installierten Pantographen als<br />

auch mit einem invertierten Pantographen<br />

in einem Lademast. Ebenso ist eine<br />

Nachladung im Depot mit CCS-Steckerlösung<br />

(Wechselstrom) möglich. Die Depotnachlademöglichkeit<br />

ist serienmäßig<br />

vorhanden. Die Reichweite ohne Nachladung<br />

wird mit bis zu 150 km angegeben.<br />

(www.scania.de)<br />

Volvo Busse Deutschland GmbH<br />

85737 Ismaning<br />

Für europäische Kunden bietet Volvo seine<br />

Linienbusse als Hybridausführung und<br />

in einer vollelektrischen Version an. Die<br />

Produktpalette bei den Solobussen umfasst<br />

die Typen »7900 S-Charge« (Hybrid)<br />

in 10,6 und 12 m Länge, und »7900 E«<br />

(Electric) in den Längen 12, 18 und 18,7<br />

m. Die Elektrobusse verfügen über leistungsstarke<br />

elektrische Volvo Antriebsstränge<br />

und optimierte Getriebe, die<br />

durch ihre hohe Leistung und ihr stabiles<br />

Fahrverhalten für einen sicheren Betrieb<br />

auch bei höchsten Anforderungen und


30 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Ein- und Aussteigen der Fahrgäste und<br />

bei der Abfahrt übernimmt der Elektroantrieb.<br />

(www.volvobuses.com)<br />

Ebusco<br />

5753 SV Deurne/Niederlande<br />

Mit dem »Ebusco 3.0« startet das Unternehmen aus den Niederlanden auf dem europäischen Markt<br />

durch.<br />

unter härtesten Bedingungen sorgen.<br />

Das Gelenkbus-Modell besitzt einen Doppelmotor<br />

mit einer Leistung von nicht<br />

weniger als 540 PS (397 kW) für dieselbe<br />

Performance an Steigungen wie 12-Meter-Busse.<br />

Die Berganfahrhilfe (Hill Start)<br />

erlaubt mit voller Belastung ein sicheres<br />

Anfahren auf Steigungen von bis zu<br />

20 %. Per Definition ist der Volvo »7900<br />

S-Charge« ein Hybridfahrzeug. Es handelt<br />

sich um einen selbstladenden Elektrobus,<br />

der anders als Mildhybride rein elektrisch<br />

angetrieben werden kann. So erreicht er<br />

Haltestellen leise und sauber. Auch beim<br />

Ebusco produziert seit 2012 emissionsfreie,<br />

vollelektrische Busse. Damit waren<br />

die Niederländer das erste europäische<br />

Unternehmen, das ein europäisches<br />

WVTA-Zertifikat für einen vollelektrischen<br />

Bus erhielt. Auch in Deutschland<br />

kann das Unternehmen Erfolge verbuchen.<br />

So setzt die Nahverkehrsgesellschaft<br />

NIAG in den Kreisen Wesel und<br />

Kleve 31 neue Modelle vom Typ »Ebusco<br />

3.0« ein. Die Variante des 12-Meter-Busses<br />

besitzt dabei ein 350-kWh-Batteriepaket.<br />

Bei der 18-Meter-Ausführung wurde<br />

ein 500-kWh-Paket verbaut. Schon<br />

2022 orderte die NIAG 12 Exemplare des<br />

»Ebusco 3.0«, die sich seitdem bestens<br />

bewähren.<br />

(ebusco.com)<br />

Gelenkbusse einschließlich Doppelgelenkbusse<br />

IVECO »E-Way Full Electric« 18 m, batterieelektrischer Gelenkbus mit Pantograph (Bild: IVECO).<br />

möglich, während es die viertürige Ausführung<br />

auf 31 bis 44 Sitzplätze bringen<br />

kann. Die Gesamtkapazität wird mit 112<br />

Fahrgastplätzen angegeben. n. Auf dem<br />

Gebiet der batterieelektrischen Busse<br />

bietet IVECO die Busfamilie »E-Way« an.<br />

Neben drei Solobusmodellen ist der »E-<br />

Way Full Electric 18 m« in der Gelenkbusversion<br />

das größte Familienmitglied.<br />

Die Maße betragen 17.960 mm (L), 2550<br />

mm (B) und 3350 mm (H). Als BRT-Version<br />

beträgt die Länge 18.185 mm. Das zul.<br />

Gesamtgewicht wird mit 28.000 kg angegeben.<br />

Der Bus ist als drei- oder auch<br />

viertürige Ausführung erhältlich. Der<br />

Elektromotor leistet 200 kW. Der Bus ist<br />

serienmäßig mit Pantograph ausgestattet.<br />

Da das Nachladen an der Strecke vorgesehen<br />

ist, beträgt die Batteriekapazität<br />

117 kWh. Als Option gibt es bei der dreitürigen<br />

Version eine Flex-Batterie mit 250<br />

kWh Batteriekapazität. Als zweite Stadtbusbaureihe<br />

neben dem »Urbanway«<br />

bietet IVECO den »Streetway« an. Die<br />

18.750 mm lange Gelenkversion wird mit<br />

dem »Cursor 9« Euro-VI-Step-E-Dieselmotor<br />

mit bis zu 265 kW (360 PS) Leistung<br />

angeboten. Alternativ kann auch die<br />

CNG-Variante in der gleichen Länge und<br />

ebenfalls der gleichen Höchstleistung angeboten<br />

werden. Die CNG-Variante entspricht<br />

dem Clean Vehicle Directive. Bis<br />

zu vier Fahrgasttüren sind möglich.<br />

(www.iveco.com/germany)<br />

IVECO Bus / IVECO Magirus AG<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Als Nachfolgebaureihe des »Citelis«-<br />

Stadtbusses ist seit 2013 der »Urbanway«<br />

auf dem Markt, der auch als Gelenkbus zu<br />

bekommen ist. Der Gelenkbus ist 17.910<br />

mm lang, 2500 mm breit und 3066 mm<br />

hoch. Die Radstände betragen zwischen<br />

Achse eins und zwei 5355 mm und zwischen<br />

Achse zwei und drei 6675 mm. Das<br />

zulässige Gesamtgewicht beträgt 28.000<br />

kg. Als Motorleistungsvarianten stehen<br />

der »Cursor 9« EURO-VI-Common-Rail-<br />

Dieselmotor (8,7 l Hubraum) mit 265<br />

kW (360 PS) oder 294 kW (400 PS) zur<br />

Auswahl. Bestellbar ist der »Urbanway<br />

18«- Gelenkbus als drei- oder viertürige<br />

Variante. In der dreitürigen Version sind<br />

zwischen 30 und 43 Fahrgastsitzplätze<br />

Carrosserie Hess AG<br />

4512 Bellach/Schweiz<br />

Der Schweizer Busbauer Hess wurde 1882<br />

in Solothurn gegründet. 2007 folgte ein<br />

Umzug nach Bellach, weil das Werk in<br />

Solothurn zu klein geworden war. Lange<br />

Zeit war Hess ein reiner Karosseriebauer,<br />

der Aufbauten auf den Fahrgestellen renommierter<br />

– vor allem schweizerischer<br />

– Chassis-Hersteller lieferte. Die Fertigung<br />

von eigenen Dieselbussen wurde bei Hess<br />

– bis auf die schmaleren und kürzeren<br />

Bergbusse – komplett aufgegeben, da<br />

die Nachfrage zu gering war. Trolleybusse<br />

aus dem Hause Hess sind dagegen heute<br />

ausschließlich Komplettfahrzeuge, die auf<br />

einer Hess-Bodengruppe basieren. Nach<br />

dem Ende des letzten Schweizer Fahrgestell-Herstellers<br />

NAW übernahm Hess für<br />

seine O-Busse dessen Chassisbau. Gelenk-


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Busse und Bahnen<br />

31<br />

busse werden nur noch als Hybridfahrzeuge<br />

in 18 m Länge als drei- und viertürige<br />

Versionen angeboten. Dazu kommen<br />

Doppelgelenkbusse wie der »lighTram<br />

Hybrid« in 24,7 m Länge und mit bis zu<br />

fünf Türen. Doppelgelenkbusse werden<br />

auch als 24,7 m lange Trolleybusse angeboten.<br />

Darüber hinaus wurde bereits vor<br />

einigen Jahren das Projekt »Swiss TOSA«<br />

vorgestellt. Dabei handelt es sich um Eingelenkbusse<br />

in Standardlänge mit Batterien<br />

als Energiespeicher. Nachgeladen<br />

werden kann mittels konduktiver Aufladung<br />

durch Pantographen auf dem Fahrzeugdach<br />

an Lademasten. Die Hess E-Bus-<br />

Systeme umfassen die folgenden Typen:<br />

als Trolleybusse »lighTram 19 DC« (18,7 m<br />

lang) und »lighTram 25 DC« (24,5 / 24,7 m<br />

lang). Und als TOSA-Ausführung mit den<br />

Typen »lighTram 19 TOSA« und »lighTram<br />

25 TOSA«; mit opportunity charging die<br />

Typen »lighTram 19 OPP« und »lighTram<br />

25 OPP« und mit over night charging die<br />

»lighTram 19 ONC« und »lighTram 25<br />

ONC«. Die Längen sind mit den jeweiligen<br />

Trolley-Ausführungen identisch. Von<br />

den aufgeführten Typen wurden bereits<br />

etliche Fahrzeuge in der Schweiz und in<br />

Frankreich verkauft.<br />

(www.hess-ag.ch)<br />

Daimler Buses GmbH<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Deutschlands großer Bushersteller Daimler<br />

Buses – bis Juli <strong>2023</strong> unter dem Namen<br />

Evo Bus GmbH bekannt, seitdem auch namentlich<br />

eindeutig der Daimler Truck AG<br />

zugehörig – hat drei Gelenkbustypen im<br />

Programm, nämlich den 18,1 m langen<br />

»Citaro G«, den vierachsigen Großraumgelenkbus<br />

»CapaCity« mit 19,73 m Länge<br />

und den »CapaCity L«, der mit 20,99<br />

m Länge das größte Modell darstellt. Ein<br />

Baukastensystem macht es möglich, alle<br />

drei Längenvarianten des Gelenkbusses<br />

darzustellen. Eine Knickwinkelsteuerung,<br />

die im Wesentlichen hydraulisch arbeitet,<br />

Hess »lighTram 25 DC«, Doppelgelenk-Trolley-Hybridbus mit 24,7 m Länge und Batterien für fahrleitungslosen<br />

Betrieb im Einsatz bei den TL, Lausanne, Schweiz (Bild: Patrizia Meier).<br />

Der Großraumgelenkbus »CapaCity G « misst knapp zwanzig Meter in der Länge und bietet 181 Passagieren<br />

Platz (Bild: Daimler Buses).<br />

sorgt dafür, dass der Hinterwagen bei<br />

Kurvenfahrt brav dem Vorderwagen folgt.<br />

Motorisiert werden kann der »Citaro G«<br />

mit Triebwerken, die Leistungen von 265<br />

kW bis 290 kW erbringen. Daimler Buses<br />

bietet statt des serienmäßigen 10,7-l- Dieselmotors<br />

»OM 470« wahlweise auch den<br />

7,7-l-Dieselmotor »OM 936 h« (liegende<br />

Version) mit 260 kW (354 PS) für den Einsatz<br />

im Gelenkbus an. Damit genügend<br />

Leistung (Drehmoment) vor allem beim<br />

Anfahren geliefert werden kann, wurde<br />

dieser Motor mit einem sogenannten<br />

»Power-Boost-System« ausgestattet,<br />

welches durch Drucklufteinblasung den<br />

Drehmomentaufbau im unteren Bereich<br />

verkürzt. Damit kann – bei topographisch<br />

nicht allzu anspruchsvollen Anforderungen<br />

– auch der kleinere, 1400 Nm max.<br />

Drehmoment liefernde Motor eingesetzt<br />

werden. Durch den liegenden Einbau und<br />

das geringere Gewicht gegenüber dem<br />

10,7-l-Triebwerk, entsteht so mehr Raum<br />

und eine höhere Zuladung (Transportkapazität)<br />

des Gelenkbusses. Eine effiziente<br />

Übergangslösung hin zur vollelektrischen<br />

Busflotte stellen seit einigen Jahren hybride<br />

Antriebsverfahren dar. Bei Daimler Buses<br />

unter der Modellbezeichnung »Citaro<br />

G NGT« gestartet, heißt die CNG-Variante<br />

des Gelenkbusses aktuell »Citaro hybrid«.<br />

Nachdem bereits im Dezember 2015 ein<br />

erster Gelenkwagen an die Stadtwerke<br />

Augsburg übergeben wurde, folgte in<br />

den ersten Monaten des Jahres ein erstes<br />

Lieferlos von 12 Gas-Gelenkbussen. Insgesamt<br />

53 Gelenkbusse »Citaro G NGT«<br />

und 15 Solobusse »Citaro NGT« wurden<br />

von den Stadtwerken Augsburg bestellt.<br />

Von der Motorisierung her unterscheidet<br />

sich der Gelenkwagen nicht vom Solobus.<br />

Beide haben den – auch in der Leistung<br />

identischen – Gasmotor »M 936 G« mit 7,7<br />

l Hubraum und 222 kW (302 PS) Motorleistung.<br />

Den vierachsigen Gelenkwagen »Capa-<br />

City« gibt es mit 19.730 mm Länge und<br />

als »CapaCity L« mit 20.995 mm Länge.<br />

Die Längenvariante mit 19.730 mm ist<br />

neu und als Nachfolgemodell des zuvor<br />

19.540 mm langen im Programm. Die<br />

max. Transportleistung wird für den »CapaCity<br />

L« mit 191 Personen (7,4 Stehplätze<br />

je m²) sowie für den »CapaCity« mit 181<br />

Personen angegeben. Bei vier Personen je<br />

m² Stehfläche sind es 125 Personen (»CapaCity<br />

L«) bzw. 115 Personen für den »CapaCity«.<br />

Motorisiert sind beiden Varianten<br />

mit dem Euro-VI- Dieselmotor, der Baureihe<br />

»OM 470«, der wahlweise 265 kW (360<br />

PS) oder 290 kW (394 PS) leistet. Das zul.<br />

Gesamtgewicht beträgt bei beiden Varianten<br />

32.000 kg.<br />

Mit dem »eCitaro G« erhält die Gelenkbuspalette<br />

nun auch ein Familienmitglied, das<br />

emissionsfrei betrieben wird. Er kann mit<br />

drei oder vier Türen ausgestattet werden.<br />

Die Maße betragen 18.125 mm (L), 2550<br />

mm (B) und 3400 mm (H). Das max. Fassungsvermögen<br />

liegt bei 145 Fahrgästen<br />

bei zehn Batterien. Bei 12 Batterien reduziert<br />

sich das Fassungsvermögen auf<br />

136 Fahrgäste. 45 Sitzplätze sind in der<br />

dreitürigen Version, 41 in der viertürigen<br />

1


32 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

MAN »Lion´s City 18E« (Bild: MAN Truck & Bus S.E.).<br />

Ausführung maximal möglich. Das zul.<br />

Gesamtgewicht beträgt 30.000 kg. Angetrieben<br />

wird das Fahrzeug durch zwei<br />

Radnabenmotoren, die in der Antriebsachse<br />

AVE 130 von ZF verbaut sind. Die<br />

Leistung beträgt 2 x 125 kW. Es handelt<br />

sich um einen Schubgelenkbus, d. h. die<br />

dritte Achse ist angetrieben. Auf Wunsch<br />

kann auch die zweite Achse im Vorderwagen<br />

mit einer AVE 130 geordert werden.<br />

In diesem Fall stünde dann die doppelte<br />

Leistung, also insgesamt 500 kW zur Verfügung.<br />

Der »eCitaro G« kann auch optional<br />

mit einem Pantographen auf dem<br />

Dach des Vorderwagens geliefert werden.<br />

Serienmäßig ist jedoch die Nachladung im<br />

Depot mittels Steckerlösung vorgesehen.<br />

Seit Herbst 2020 läuft die Auslieferung<br />

des »eCitaro G«, der auch mit Festkörperbatterien<br />

erhältlich ist.<br />

(www.daimlertruck.de)<br />

MAN Truck & Bus<br />

Deutschland GmbH<br />

80995 München<br />

Im März 2018 stellte MAN das Nachfolgermodell<br />

des »Lion´s City« vor. In der Marktkommunikation<br />

behält die neue Baureihe<br />

den gleichen Namen wie die derzeit<br />

produzierte Modellreihe. Allerdings gibt<br />

es neue, interne Bezeichnungen für die<br />

neue Baureihe. So erhält der 18.060 mm<br />

lange Gelenkwagen die Bezeichnung »18«<br />

statt bisher »A23«. Das zulässige Gesamtgewicht<br />

beträgt 28.000 kg. Für die neue<br />

Baureihe hat MAN auch einen neuen<br />

EURO-VI-d-Dieselmotor mit der Bezeichnung<br />

»D1556 LOH« entwickelt. Den neuen<br />

9-l-Dieselmotor (9037 ccm Hubraum)<br />

wird es künftig in den Leistungsstufen<br />

206 kW (280 PS), 243 kW (330 PS) und<br />

264 kW (360 PS) geben. Das max. Drehmoment<br />

von 1600 Nm wird in einem<br />

Drehzahlbereich von 900 bis 1550 U/min<br />

geboten. Dies betrifft die Leistungsstufe<br />

mit 264 kW. Als Option kann der Kunde<br />

auch eine Ausstattung mit Hybridmodul<br />

und Start-/Stopp-Funktion mittels Kurbelwellenstarter<br />

bestellen. Der Motor wird<br />

dabei automatisch im Stand abgeschaltet<br />

und springt beim Anfahren durch Druck<br />

auf das Gaspedal ebenso automatisch<br />

wieder an. Die benötigte Energie für die<br />

Verbraucher (Außen-/Innenbeleuchtung,<br />

Türsteuerung, Infotainment etc. wird dabei<br />

durch Ultracaps auf dem Dach des<br />

Fahrzeuges zwischengespeichert und erlaubt<br />

bis zu 240 Sek. Versorgung ohne<br />

laufenden Motor. Im Ergebnis macht dies<br />

eine Kraftstoffeinsparung von bis zu 16,4<br />

% möglich. Alle Fahrzeuge der neuen Generation<br />

sind nun 2550 mm breit und verfügen<br />

über Einzelradaufhängung an der<br />

Vorderachse. LED-Innenbeleuchtung und<br />

LED-Rückleuchten sind Serienstandard.<br />

Die Hauptscheinwerfer können als Option<br />

auch als Voll-LED angeboten werden.<br />

Die neue Fahrzeuggeneration fällt außerdem<br />

durch ein völlig neues Außen- wie<br />

auch Innendesign auf. Beim Gelenkbus<br />

betragen die neuen Maße 18.060 mm<br />

(L), 2550 mm (B) und 3060 mm (H). Die<br />

Radstände betragen 5200 mm von der<br />

Vorder- zur Mittelachse und 4903 mm<br />

von der Mittelachse zur Antriebsachse<br />

im Hinterwagen. Bis zu vier doppeltbreite<br />

Türen sind möglich. In der viertürigen<br />

Ausführung können 38 Fahrgäste sitzend<br />

und 102 Fahrgäste stehend befördert<br />

werden. Der Serienanlauf begann im Juni<br />

2019. Produziert wurden zunächst nur der<br />

12-m-Solobus (12C) und der 18-m-Gelenkwagen<br />

(18C). Ab dem 3. Quartal 2020<br />

begann die Auslieferung der 18.750-mm-<br />

Längenvariante.<br />

Ab dem zweiten Halbjahr 2019 folgten<br />

dann auch die neu entwickelten »Lion´s<br />

City« CNG-Busse. Neben dem Solobus<br />

»12G« wird auch der Gelenkbus »18G«<br />

produziert. Seit dem 3. Quartal 2020 ist<br />

er auch in der Längenvariante mit 18.750<br />

mm als »19G« erhältlich. Die CNG-Varianten<br />

haben den neu entwickelten Gasmotor<br />

»18E« mit 9,5 l Hubraum.<br />

Eine Elektrobusversion (mit Batterien als<br />

Energiespeicher) der neuen Baureihe wurde<br />

zur IAA Nutzfahrzeuge im September<br />

2018 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />

Serienfertigung des »12E«- Solobusses ist<br />

2020 angelaufen. Die Gelenkversion, der<br />

»Lion´s City 18E«, kommt zunächst wiederum<br />

als Kundenerprobungsfahrzeug für<br />

ein halbes Jahr zum Einsatz. Neben den<br />

Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) erhielten<br />

im April 2021 die städtischen Verkehrsbetriebe<br />

von Barcelona (Spanien) Busse zum<br />

ausgiebigen Testen. Zeitgleich erfolgte der<br />

Serienanlauf. Der »Lion´s City 18E« hat die<br />

folgenden Abmessungen: L 18.100 mm, B<br />

2550 mm und H 3320 mm. Das max. Fassungsvermögen<br />

beträgt 120 Personen bei<br />

43 Sitz- und 77 Stehplätzen bei 29.900 kg<br />

zul. Gesamtgewicht. Die Batteriekapazität<br />

beträgt 640 kWh. Er wird von zwei elektrischen<br />

Zentralmotoren an den Achsen<br />

zwei und drei angetrieben, die max. 480<br />

kW leisten. Die Reichweite liegt bei 200<br />

km unter realistischen Bedingungen, kann<br />

aber bis zu 270 km betragen.<br />

(www.man.ue)<br />

Scania Deutschland GmbH<br />

56070 Koblenz<br />

Bereits seit Herbst 2012 ist die Produktplattform<br />

Scania »Citywide« im Markt. Die<br />

Gelenkbusse werden sowohl als »Citywide<br />

LF« (low-floor bus) als auch als »Citywide<br />

LE« (low-entry bus) angeboten. Die Länge<br />

beträgtfür beide Gelenkbusbaureihen<br />

18,75 m . In Euronorm-VI sind aktuell die<br />

Dieselmotoren in den Leistungsvarianten<br />

184 kW (250 PS), 206 kW (280 PS), 235<br />

kW (320 PS) und 265 kW (360 PS) erhältlich.<br />

Darüber hinaus gibt es Gasmotoren in<br />

EURO-VI-Norm mit 206 kW (280 PS) und<br />

250 kW (340 PS) Leistung. Nachdem der<br />

Absatz von Linienbussen der Vorgängerbaureihen<br />

»Omnicity« und »Omnilink« in<br />

Deutschland als ausgesprochen verhalten<br />

anzusehen war, konnte Scania Deutschland<br />

mit einem Lieferauftrag an die Berliner<br />

Verkehrsgesellschaft (BVG) im Herbst<br />

2013 einen großen Erfolg landen: 156<br />

Scania »Citywide«-Gelenkbusse in der Niederflurausführung<br />

umfasste der Auftrag,<br />

und dies von einem einzigen Kunden. Die<br />

Berliner Ausführung hat einen 235 kW<br />

(320 PS) starken Euro-VI-Dieselmotor.<br />

(www.scania.de)<br />

Van Hool N. V.<br />

2500 Lier/Belgien<br />

Van Hool bringt eine neue Stadtbusbaureihe<br />

der »A«-Typen auf den Markt. Näheres<br />

hierzu unter der Rubrik Solobusse.<br />

(www.vanhool.be)<br />

Irizar S.Coop.<br />

20216 Ormaiztegi/Spanien<br />

Der spanische Hersteller von Reise- und<br />

Stadtbussen konnte bereits seine batterieelektrischen<br />

Stadtbusse an einen ersten<br />

deutschen Kunden liefern. So erhielt die<br />

Rheinbahn in Düsseldorf 10 Solobusse des<br />

Typs Irizar »ie12 bus«. Mit der In-der-City-Bus<br />

GmbH aus Frankfurt am Main gibt


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Busse und Bahnen<br />

33<br />

es auch einen Kunden für den Gelenkbus<br />

Irizar »ie18 bus«. Neun Busse dieses Typs<br />

wurden bis Anfang 2021 geliefert. Der<br />

Gelenkbus hat die Abmessungen 18.730<br />

mm (L), 2550 mm (B) und 3300 mm (H).<br />

Der Synchron E-Motor leistet 235 kW. Die<br />

in Frankfurt eingesetzten Busse haben 52<br />

Sitz- und bis zu 58 Stehplätze (110 Personen<br />

Gesamtkapazität). Es wurde die<br />

dreitürige Ausführung geliefert. Das zul.<br />

Gesamtgewicht beträgt 30.500 kg. Die<br />

Batteriekapazität beträgt 525 kWh. Der<br />

Hersteller hat eine Reichweite von 230<br />

km ohne Nachladung – selbst unter ungünstigsten<br />

Bedingungen – zugesichert.<br />

Der Gelenkbus kann mit bis zu fünf Türen<br />

ausgestattet werden. Stehplatzoptimiert<br />

ist das Fassungsvermögen bei max. 155<br />

Fahrgästen begrenzt. In der viertürigen<br />

Version können 32 bis 39 feste Sitzplätze<br />

(stehplatzoptimiert) angeboten werden.<br />

(www.irizar-emobility.com)<br />

Irizar »ie18« Bus, batterieelektrischer Gelenkbus mit 18,73 m Länge im Einsatz für die In-der-City-Bus<br />

GmbH, Frankfurt am Main (Bild: Abel Brhan).<br />

1<br />

Buszüge<br />

MAN und Hess<br />

Mit dem Auslaufen der Fertigung aller früheren<br />

Typen der »Lion´s City«-Familie, darunter<br />

auch die Typen »A20« und »A21« im<br />

Frühjahr 2022, ist es nicht mehr möglich,<br />

MAN-Linienbusse als Zugfahrzeuge für<br />

Personenanhänger geliefert zu bekommen.<br />

MAN hat sich beim neuen »Lion´s<br />

City« gegen eine Ausstattungsmöglichkeit<br />

als Zugfahrzeuge für Personenanhänger<br />

entschieden.<br />

(www.mantruckandbus.de)<br />

Solaris und Hess<br />

Auch Solaris hat mittlerweile Aufträge<br />

über Buszüge erhalten. Im Juni 2016 wurden<br />

drei Buszüge bestehend aus »Urbino<br />

12« der neuesten Generation und Hess<br />

»O 2897«-Anhängern an das private Busunternehmen<br />

Regionalverkehrsdienst<br />

MAN/Hess-Buszug in 23 m Länge mit MAN »Lion´s City A21«-Dieselbus-Zugfahrzeug und Hess<br />

»O 2897«-Anhänger im Einsatz bei der Fa. Racktours, Erlensee (Bild: Robert Wiebel).<br />

Gründau (Hessen) geliefert. Darüber hinaus<br />

wird ein viertes, zusätzliches Zugfahrzeug<br />

an diesen Kunden geliefert. Im Juni<br />

2016 erhielt das private Busunternehmen<br />

Stroh Busverkehrs GmbH aus Altenstadt<br />

(Hessen) ebenfalls einen »Urbino 12« als<br />

zusätzliches Zugfahrzeug für die bereits<br />

vorhandene Buszugflotte von sieben Gespannen.<br />

Im Dezember 2017 erhielt die<br />

Stroh Busverkehrs GmbH weitere fünf<br />

»New Urbino« als Zugfahrzeuge für vorhandene<br />

Göppl »G11«-Anhänger. Es<br />

handelt sich zunächst um zweitürige Zugfahrzeuge<br />

mit stehend eingebautem DAF<br />

»MX11«-Motor (271 kW /368 PS), der als<br />

Motorturm hinten links im Heck eingebaut<br />

ist.<br />

Im Frühjahr 2017 wurden zudem zehn<br />

Gespanne mit dreitürigen Zugfahrzeugen<br />

an die MVG München mit Anhängern im<br />

angenäherten Design des Solaris »New<br />

Urbino« geliefert. Zwei weitere Komplettgespanne<br />

sind zum selben Zeitpunkt an<br />

die infra Fürth Verkehr GmbH sowie zwei<br />

zusätzliche Zugfahrzeuge geliefert worden.<br />

Im Dezember 2017 bzw. Januar 2018<br />

lieferte Solaris die ersten beiden Midibusgespanne<br />

bestehend aus »New Urbino<br />

10,5« und Hess »O 2897«-Anhänger an die<br />

infra Fürth Verkehr GmbH aus. 10 weitere<br />

Gespanne gleicher Bauart erhielt die MVG<br />

München im März / April 2018. Die Fa. Nowak<br />

(Kooperationspartner der MVG München)<br />

erhielt im November 2018 ebenso<br />

ein »New Urbino 12«/Hess »O 2897«-Busgespann.<br />

Die Regionalverkehr Main-Kinzig<br />

(RVMK) bestellte im Frühjahr 2018<br />

sechs »New Urbino 12« und zwei »New<br />

Urbino 10,5« als Zugfahrzeuge für vorhandene<br />

Göppl »G11«- bzw. »G10«-Anhänger.<br />

Diese wurden im April 2019 geliefert.<br />

Ebenfalls 2019 erhielt der Reutlinger<br />

Stadtverkehr ein Komplettgespann aus<br />

Solaris »New Urbino 12« und Hess »O<br />

2897«- Anhänger sowie zwei weitere zusätzliche<br />

Zugfahrzeuge »New Urbino 12«.<br />

Im Jahr 2020 erhielt die Fa. Heuser Busreisen<br />

vier »New Urbino 12 Facelift« als Zugfahrzeuge<br />

für vorhandene Busanhänger<br />

der Baujahre 2009 bis 2011. Sie ersetzen<br />

ältere Zugfahrzeuge. Die Fa. Stroh Busverkehr<br />

hat ebenfalls einen »New Urbino 12<br />

Facelift« erhalten. Auch er dient als Ersatz<br />

für ein älteres Zugfahrzeug und wird vor<br />

einem Göppl »G11«-Anhänger des Baujahres<br />

2009 eingesetzt. Die Fa. Watzinger<br />

Busservice in München erhielt zwei »Urbino<br />

12 Facelift« Komplettgespanne mit<br />

Hess-Anhängern für den Auftragsverkehr<br />

der MVG München. Damit hat Solaris bereits<br />

einige Dieselbusse der neuesten Ge-


34 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

neration (Facelift) als Zugfahrzeuge ausgeliefert.<br />

Wer einen »Urbino« in der Dieselausführung<br />

als Zugfahrzeug für Personenanhänger<br />

kaufen möchte, hat auch weiterhin<br />

bei den Typen »Urbino 10.5« und »Urbino<br />

12« die Möglichkeit zur Beschaffung. Allerdings<br />

wird Solaris keine Komplettzüge<br />

(mit Hess-Anhängern) als Generalunternehmer<br />

mehr liefern. Interessierte Kunden<br />

müssen also Personenanhänger für Solaris<br />

Zugfahrzeuge per Auftrag direkt mit Hess<br />

vereinbaren. In der Schweiz haben die<br />

Zugerland Verkehrsbetriebe den »Urbino<br />

12« in Dieselversion mit 271 kW (369 PS)<br />

Motorleistung im Bergverkehr erfolgreich<br />

in Dienst gestellt. Er löst sämtliche Hess-<br />

Dieselbusse für den Anhängerbetrieb ab.<br />

(www.solarisbus.com)<br />

Carrosserie Hess AG<br />

4512 Bellach/Schweiz<br />

Auf eine mehr als 125-jährige Tradition<br />

im Fahrzeugbau kann der Bushersteller<br />

Hess zurückblicken. Bei der Produktion<br />

von Omnibussen, Personenanhängern<br />

und Trolleybussen ist das Unternehmen<br />

Hess der einzig verbliebene schweizerische<br />

Hersteller. Darüber hinaus fertigt<br />

Hess Aufbauten und Zubehör für leichte<br />

Nutzfahrzeuge. Sämtliche Aufbauten für<br />

Omnibusse einschließlich der Trolleybusse<br />

und der Personenanhänger werden nach<br />

dem patentierten CO-BOLT-Verfahren<br />

hergestellt. Dabei kommen ausschließlich<br />

Aluminiumprofile zum Einsatz, die<br />

mit Schrauben verbunden werden. Ein<br />

Spezialkleber, der auf die Schraubverbindungen<br />

aufgebracht wird, verhindert<br />

zuverlässig das unabsichtliche Lösen. Die<br />

Verwendung von Aluminium gewährleistet<br />

eine hohe Korrosionsfestigkeit und damit<br />

eine lange Lebensdauer der Produkte.<br />

Eine besondere Spezialität des Hauses<br />

Hess ist der Bau von Personenanhängern<br />

für Diesel oder Trolleybusse. Während in<br />

nahezu allen europäischen Ländern die<br />

Produktion von Personenanhängern aufgrund<br />

gesetzlicher Verbote zum Betrieb<br />

beziehungsweise wegen mangelnder<br />

Nachfrage aufgegeben wurde, hat Hess<br />

diese Fahrzeugspezies ständig technisch<br />

weiterentwickelt. Bereits 1990 entstand<br />

eine erste Serie von Niederfluranhängern<br />

für Lausanne; seitdem wurden zahlreiche<br />

Anhänger an Betriebe in der Schweiz und<br />

nach Österreich geliefert. Der Autobusbetrieb<br />

der estnischen Hauptstadt Tallin<br />

(TAK) erhielt in den Jahren 1999 beziehungsweise<br />

2001 insgesamt 25 Omnibuszüge<br />

mit Motorwagenchassis von Scania.<br />

Hierbei lieferte Hess sogenannte Kits, das<br />

heißt vorproduzierte Bausätze mit allen<br />

notwendigen Teilen. Montiert wurden die<br />

Der Solaris »Urbino 12« Euro-6-Dieselbus überzeugt dank seiner Fähigkeiten auch als Solobus. (Bild:<br />

Solaris).<br />

kompletten Omnibuszüge bei der Firma<br />

Baltscan, einem Tochterunternehmen von<br />

Scania. Für Deutschland konnte Hess bislang<br />

nur vier große Omnibuszüge (Buszug<br />

31) liefern. Eine Lieferung umfasste einen<br />

Personenanhänger hinter einem Solaris<br />

»Urbino 12 LE«-Zugfahrzeug, die im Januar<br />

2010 an ein Unternehmen in Kaufbeuren<br />

ging. Damit ist erstmals in Deutschland<br />

ein Solaris/Hess-Gespann im Einsatz.<br />

Technisch ist dieser Zug mit jenen der<br />

Firma Ledermair aus Österreich identisch,<br />

wo vier solcher Buszüge zum Einsatz kommen.<br />

Hess will sich künftig verstärkt um<br />

Aufträge für Omnibusanhänger (Kooperation<br />

mit MAN bzw. Solaris) beziehungsweise<br />

komplette Gespanne in Deutschland<br />

bemühen. Hierzu – und natürlich für<br />

den Schweizer Markt – wurde ein komplett<br />

neuer Hess Niederflurbus entwickelt.<br />

Chassis und Aufbau stammen dabei – erstmals<br />

bei einem Dieselbus – komplett von<br />

Hess. Die Motoren steuert Cummins bei,<br />

die Getriebe liefert ZF zu. Als Basismotor<br />

wird die Variante mit 250 kW (340 PS) angeboten.<br />

Für den topografisch anspruchsvollen<br />

Einsatz gibt es auf besonderen<br />

Wunsch leistungsstärkere Versionen der<br />

Cummins-Motoren. Erster Kunde für die<br />

neuen Buszüge mit eigenem Hess Zugfahrzeug<br />

waren die Zugerland Verkehrsbetriebe<br />

in Zug, Schweiz. Sie orderten insgesamt<br />

elf komplette Busgespanne, deren<br />

Auslieferung im Sommer 2011 begann<br />

und im März 2012 abgeschlossen wurde.<br />

Die gewählten technischen Bezeichnungen<br />

geben die Gesamtmaße der Züge<br />

wider. Also zum Beispiel beim Buszug 31<br />

ein zulässiges Gesamtgewicht von 31 t.<br />

Seit Januar 2013 hat der Postautohalter<br />

Klopfstein Bus, der als Subunternehmer<br />

der Postauto Schweiz AG Linien in den<br />

schweizerischen Kantonen Bern und Freiburg<br />

(Fribourg) bedient, auch einen Buszug<br />

31 der neuen Generation in Betrieb.<br />

Wie auch bei den Swissdiesel Zugfahrzeugen<br />

der Zugerland Verkehrsbetrieb wurde<br />

hier der leistungsstärkere Cummins-Motor<br />

mit 294 kW (400 PS) gewählt. Im Gegensatz<br />

zu den Gespannen der Zugerland<br />

Verkehrsbetriebe ist hier jedoch das Zugfahrzeug<br />

als Dreitürer ausgeführt. Zusammen<br />

mit dem zweitürigen Hess Personenanhänger<br />

ist hier erstmals ein fünftüriges<br />

Gespann der neuen Generation Buszüge<br />

unterwegs. Drei weitere Busgespanne von<br />

Hess hat Postauto Schweiz im Jahr 2015<br />

in Dienst gestellt. Bei den Zugfahrzeugen<br />

handelt es sich jedoch um »SwissDiesel«<br />

Typen der neuesten Generation (neu gestalteter<br />

Fahrzeugbug). Für den internationalen<br />

Linienverkehr zwischen dem<br />

deutschen Trier und Luxemburg (Stadt Luxemburg)<br />

lieferte Hess im Jahr 2006 sogar<br />

einen hochwertig ausgestatteten Niederfluranhänger<br />

mit Vollklimatisierung. Der<br />

Betreiber Voyages Emile Weber hat 2008<br />

einen weiteren derartig ausgestatteten<br />

Anhänger erhalten. Eine Besonderheit<br />

nehmen die Anhänger-Lieferungen nach<br />

Österreich ein: als Zugwagen kommen<br />

dort Busse der Typen Temsa »Safari 10«<br />

und »12«, Hess/Scania »LE«, MAN »Lion´s<br />

City« (alle ÖBB Postbus) sowie Solaris »Urbino<br />

12 LE« für den Privatunternehmer Leo<br />

Ledermair zum Einsatz. Die Zahl der nach<br />

Österreich gelieferten Anhänger betrug<br />

bis Ende 2008 insgesamt 14 Exemplare,<br />

davon vier als komplette Züge mit Hess/<br />

Scania-Zugwagen. Die Anhängerchassis<br />

werden von Hess selbst gefertigt. Hess<br />

hat die Produktion der »SwissDiesel« Zugfahrzeuge<br />

wegen der geringen Nachfrage<br />

auch in der Schweiz selbst eingestellt. Personenanhänger<br />

werden nur noch in der<br />

Kombination mit MAN- oder Solaris-Zugfahrzeugen<br />

geliefert bzw. auch einzeln<br />

als Nachbestellungen zu vorhandenen<br />

Zugfahrzeugen. Für den Anhängerbetrieb<br />

bietet Hess einen vollelektrischen Solobus<br />

in der 12-m-Längenversion an. Hier sind<br />

Batteriekapazitäten von 494 kWh möglich,<br />

die damit ausreichend Reichweite<br />

auch unter den Bedingungen des Buszugbetriebes<br />

bieten.<br />

(www.hess-ag.ch)


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Busse und Bahnen<br />

35<br />

Straßen-, U- und Regionalbahnen<br />

Die Digitalisierung der »DT5«-Bahnen schreitet planmäßig voran. In allen<br />

Fahrzeugen kommt ein Signalsystem zum Einsatz, das die Kommunikation<br />

zwischen Fahrzeug- und Streckenausrüstung für den Zugbetrieb und die<br />

Zugsteuerung nutzt. Ab 2027 ist dann ein automatisierter Betrieb auf zwei<br />

Linien geplant (Bild: Alstom).<br />

Die »DT5«-U-Bahn-Flotte ist seit Herbst 2012 in Hamburg im Einsatz (Bild:<br />

Alstom).<br />

1<br />

Neueste U-Bahn-Generation<br />

für Hamburg ist fertig<br />

Alstom Transport<br />

38239 Salzgitter<br />

Alstom bewegt Hamburg: Mit der vierten<br />

Generation der Metro unterstützt der<br />

Bahnhersteller die Hamburger Hochbahn<br />

AG dabei, täglich 1,2 Millionen Menschen<br />

sicher, schnell und nachhaltig durch die<br />

Kultstadt zu befördern. Das letzte von insgesamt<br />

163 Fahrzeugen der neuesten Metro-Generation<br />

(»DT5«) wurde vom Werk<br />

in Salzgitter nach Hamburg verbracht. Damit<br />

ist die Flotte der modernen Metrofahrzeuge<br />

komplett.<br />

Mehr als 16 Jahre sind vergangen, seit<br />

Alstom diesen Auftrag erhalten hat, die<br />

neue U-Bahn-Flotte in Hamburg ist nun<br />

seit über zehn Jahren im Einsatz. Die<br />

Hochbahn hatte im Jahr 2006 zunächst 27<br />

Fahrzeuge bestellt. Am Ende des Projekts<br />

sind insgesamt 163 U-Bahn-Fahrzeuge gebaut<br />

und ausgeliefert worden – ein deutliches<br />

Zeichen der Zufriedenheit des Kunden<br />

und der Millionen Fahrgäste, die sich<br />

auf den Service verlassen, den er bietet.<br />

Für die »DT5«-Flotte wurden 652 Drehgestelle,<br />

815 Klimaanlagen, 978 Fahrmotoren,<br />

1304 Druckluftbremsen, 2119<br />

Fahrgastraumtüren, unzählige Schrauben<br />

und kilometerlange Kabelkonstruktionen<br />

in insgesamt 489 Wagen eingebaut.<br />

Alstom prägt seit vielen Jahrzehnten die<br />

Mobilität in Hamburg. Seit 1962 hat Alstom<br />

die Flotten »DT2«, »DT3« und »DT4«<br />

geliefert – insgesamt 462 Züge.<br />

(www.alstom.com/de)<br />

Erste neue Metro-Züge<br />

nehmen Betrieb in Barcelona auf<br />

Alstom Transport<br />

38239 Salzgitter<br />

Die neuen Züge von Alstom für den Betreiber<br />

der Metro Barcelona, TMB (Transportes<br />

Metropolitanos de Barcelona), wurden<br />

auf der Linie 3 in Betrieb genommen. Die<br />

50 Metro-Züge werden die Flotte der Linien<br />

1 und 3 ersetzen. Nach der Inbetriebnahme<br />

dieses ersten Zuges auf der Linie<br />

3 ist es geplant, die aktuelle Flotte in den<br />

kommenden Monaten schrittweise zu ersetzen.<br />

Alle Züge werden am Industriestandort<br />

von Alstom in Santa Perpètua,<br />

Barcelona, hergestellt. Diese nachhaltigeren,<br />

effizienteren und leichter zugänglichen<br />

Züge sind Teil eines im Oktober 2019<br />

an den Bahnhersteller vergebenen Auftrags<br />

zur Lieferung von 50 neuen U-Bahn-<br />

Zügen der Metropolis-Familie im Wert von<br />

fast 320 Mio. EUR.<br />

Die neuen Züge basieren auf der Erfahrung<br />

und Zuverlässigkeit der »Metropolis«-Baureihe<br />

von Alstom, enthalten<br />

aber gleichzeitig neue Verbesserungen<br />

und technologische Lösungen, wobei<br />

der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und<br />

Barrierefreiheit liegt. So zeichnen sich die<br />

Züge durch eine leichte Struktur, geringen<br />

Energieverbrauch, technische Zuverlässigkeit,<br />

Wartungsfreundlichkeit und verbesserte<br />

Luftfilterung aus. Auch die Zugänglichkeit<br />

wurde berücksichtigt, um nicht<br />

nur die geltenden spanischen und katalanischen<br />

Vorschriften, sondern auch die<br />

Richtlinien der Nachbarländer zu erfüllen.<br />

Die fünfteiligen Züge sind mit Fernsteuerung<br />

und Sensoren für die Wartung des<br />

rollenden Materials ausgestattet. Im Vergleich<br />

zu den aktuellen Zügen zeichnen<br />

sich die neuen Fahrzeuge auch durch die<br />

Digitalisierung aus, mit neuen Informationssystemen,<br />

mehr digitalen Bildschirmen<br />

und Echtzeit-Videoüberwachungskameras,<br />

niedrigem Geräuschpegel und der<br />

Verfügbarkeit von USB-Anschlüssen zum<br />

Aufladen von mobilen Geräten. Weitere<br />

Besonderheit der neuen Züge sind der<br />

einfache Zugang, die Beleuchtung (100 %<br />

LEDs) sowie die Ergonomie der Innenausstattung.<br />

(www.alstom.com/de)<br />

50 neue U-Bahn-Züge werden die Linien 1 und 3 der Metro Barcelona ersetzen (Bild: Alstom).<br />

»Mireo«-Zugplattfom geht neue Wege<br />

im Fahrzeugdesign<br />

Siemens Mobility GmbH<br />

81739 München<br />

Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility<br />

und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)<br />

haben das finale Design des »Mireo Plus«,<br />

der ab Dezember 2024 in den Netzen Heidekrautbahn<br />

und Ostbrandenburg einge-


36 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Siemens Mobility und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) stellen das<br />

Fahrzeugdesign des »Mireo Plus B« und »Mireo Plus H« vor (Bild: Siemens).<br />

Der Batteriezug »Mireo Plus B« wird ab 2024 für die NEB im Netz Ostbrandenburg<br />

fahren (Bild: Siemens).<br />

setzt werden soll, vorgestellt. Sowohl das<br />

Außen- als auch Innendesign des performanten<br />

und nachhaltig konzipierten Fahrzeugs<br />

spiegeln die Innovation der klimafreundlichen<br />

Hybridantriebe wie auch die<br />

umfangreichen Mehrleistungen bei Ausstattung,<br />

Fahrgastservice und Komfort.<br />

Die Gestaltungsidee nutzt Elemente des<br />

Corporate Designs der NEB, um die herkömmliche<br />

Außengestaltung von Regionalzügen<br />

auf spielerische Weise aufzubrechen.<br />

So zeigt die NEB-Variante des »Mireo<br />

Plus« nicht die durchgehenden Streifen<br />

oder starren, symmetrischen Formen, die<br />

man aus dem SPNV kennt, sondern arbeitet<br />

mit locker angeordneten Farbflächen,<br />

die nur noch entfernt an die altbekannte<br />

Streifenoptik erinnern.<br />

Von den einfarbigen Führerständen ausgehend<br />

werden die blauen Farbflächen<br />

zunehmend von lichtgrauen Elementen<br />

zur Mitte hin vollständig aufgelöst. Diese<br />

Gestaltungsidee leitet sich aus der Überlegung<br />

ab, dass Regionalzüge fast rund<br />

um die Uhr rollen, um Fahrgäste zu befördern<br />

– die Farbflächen symbolisieren den<br />

Übergang von Nacht zu Tag. Die horizontale<br />

Ausrichtung und die angeschrägten<br />

Farbflächen des Außendesigns nehmen<br />

die Bewegung des Zuges auf und lassen<br />

an Geschwindigkeit und Dynamik denken.<br />

Der »Mireo Plus« symbolisiert damit die<br />

technologischen Innovationen, die bei der<br />

NEB, aber auch im Netz Ostbrandenburg<br />

und auf der Heidekrautbahn anstehen.<br />

Die zweiteiligen Triebwagen sind auf jeder<br />

Seite mit drei Türen mit einer Türweite<br />

von 1300 mm ausgestattet. Diese und die<br />

Einstiegshöhen von 600 bzw. 800 mm ermöglichen<br />

Fahrgästen im Rollstuhl oder<br />

mit Kinderwagen einen problemlosen Einund<br />

Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen.<br />

Durch die gelbe Farbgebung und<br />

dunkelblaue Umrandung sind sie zudem<br />

kontrastreich in Übereinstimmung mit TSI-<br />

PRM gestaltet.<br />

Das Innendesign des »Mireo« für die NEB<br />

beginnt bereits außen an den Türen: Eine<br />

neuartige Wegeleitung soll den Fahrgastwechsel<br />

besonders bei hohem Fahrgastund<br />

Fahrradaufkommen beschleunigen.<br />

Der Einstieg erfolgt vorrangig durch die<br />

vordere und hintere Tür, die jeweils in<br />

einen der zwei Mehrzweckbereiche (erkennbar<br />

an den niedrig gesetzten Fenstern)<br />

führen.<br />

Der Ausstieg der Fahrräder erfolgt durch<br />

die mittlere Tür. Dementsprechend weisen<br />

große Piktogramme (Fahrrad, Rollstuhl)<br />

in Richtung der vorgesehenen Einstiegstür;<br />

im Inneren des Fahrzeugs werden die<br />

Fahrgäste durch Doppelpfeile auf dem Boden<br />

geleitet.<br />

Auch die Sitzpolster greifen mit Farbgebung<br />

und Doppelpfeil zwei Elemente des<br />

Corporate Designs der NEB auf und führen<br />

die äußere Gestaltung im Inneren des<br />

Fahrzeugs fort. Ein Familienbereich bietet<br />

verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für Kinder und Informationselemente<br />

für Eltern und ist anhand der mit einem<br />

Spiel beklebten Tische erkennbar.<br />

Der »Mireo Plus B« ist mit 127 Sitz- und<br />

155 Stehplätzen ausgestattet, der »Mireo<br />

Plus H« mit 134 Sitz- und 145 Stehplätzen.<br />

Beide Fahrzeugtypen verfügen über zwölf<br />

Fahrradstell- und zwei Rollstuhlplätze.<br />

Die »Mireo«-Züge mit hydro- oder batterieelektrischem<br />

Antrieb zeichnen sich<br />

durch ein Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung<br />

von 1,7 MW für eine Beschleunigung<br />

von bis zu 1,1 m/s² und<br />

eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit<br />

von 140 km/h aus. Die »Mireo Plus H« und<br />

»Plus B«-Züge sind energiesparend und<br />

umweltfreundlich konzipiert. Sowohl die<br />

selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur<br />

in Aluminium-Integralbauweise<br />

als auch die verbesserte Aerodynamik,<br />

Energieeffizienz der Komponenten und<br />

das intelligente Bordnetzmanagement<br />

tragen zur Reduzierung von Ressourcen<br />

und Emissionen bei.<br />

Die NEB hat 2021 und 2022 insgesamt 38<br />

»Mireo«-Züge mit alternativen und umweltfreundlichen<br />

Antrieben bei Siemens<br />

Mobility bestellt. Ab Dezember 2024 sollen<br />

im Netz Ostbrandenburg 31 batteriebetriebene<br />

Fahrzeuge vom Typ »Mireo<br />

Plus B« zum Einsatz kommen; sieben wasserstoffbetriebene<br />

Fahrzeuge vom Typ<br />

»Mireo Plus H« sollen im Netz der Heidekrautbahn<br />

rollen. Damit kommen zum ersten<br />

Mal wasserstoffbetriebene Schienenfahrzeuge<br />

in Brandenburg und Berlin zum<br />

Einsatz. Die Umstellung von Diesel auf<br />

Wasserstoff und Batterie reduziert jährlich<br />

den CO2-Ausstoß um rund 14,5 Millionen<br />

Kilogramm und spart etwa 5,5 Millionen<br />

Liter Diesel ein.<br />

(www.mobility.siemens.com)<br />

U-Bahn Wien – erster »X-Wagen«<br />

nimmt Fahrbetrieb auf<br />

Siemens Mobility GmbH<br />

81739 München<br />

Nach umfangreichen Tests und erfolgreicher<br />

Betriebsbewilligung hat der erste Zug<br />

der neuen U-Bahn-Generation offiziell seinen<br />

ersten Dienstantritt auf der Linie U3 in<br />

Wien gefeiert. Auf der Premierenfahrt begleitet<br />

wurde der neue »X-Wagen« unter<br />

anderem vom Wiener Stadtrat Peter Hanke<br />

und zahlreichen Projektbeteiligten der<br />

Wiener Linien und von Siemens Mobility.<br />

Nach diesem Start des Fahrgastbetriebs<br />

folgen noch im Sommer weitere »X-Wagen«-Züge.<br />

So soll bis Ende des Jahres<br />

<strong>2023</strong> der zehnte Zug geliefert werden und<br />

ab 2024 gehen bis zu drei weitere »X-Wagen«<br />

pro Jahr von Siemens Mobility an die<br />

Wiener Linien.<br />

Gleichzeitig mit dem Fahrgastbetrieb<br />

startet auch der Instandhaltungsvertrag<br />

zwischen den Wiener Linien und Siemens<br />

Mobility für alle »X-Wagen«-Züge. Digitale<br />

Dienste auf der Basis von »Railigent X«<br />

ermöglichen eine zustandsorientierte Instandhaltung<br />

durch das Fachpersonal der<br />

Wiener Linien in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Experten der Siemens Mobility.<br />

Für die Wiener Linien ergibt sich dadurch<br />

der Vorteil der besseren Planbarkeit für


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Busse und Bahnen<br />

37<br />

Seit dem 16. Juni <strong>2023</strong> ist der neue »X-Wagen« im Fahrgastbetrieb: Peter<br />

Hanke, Wiener Stadtrat für ÖPNV; Gudrun Senk, CTO Wiener Linien; Albrecht<br />

Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility (v.l.n.r) bei der<br />

Premiere (Bild: Siemens).<br />

Die sechsteilige U-Bahn »X-Wagen« hat eine Länge von 111 m und eine<br />

Kapazität für insgesamt 928 Fahrgäste (Bild: Siemens).<br />

1<br />

die Instandhaltungskosten und einer<br />

langfristigen Partnerschaft zu sämtlichen<br />

Themen rund um die neuen Züge. »Railigent<br />

X« ist Teil der offenen digitalen Business-Plattform<br />

Siemens »Xcelerator«, die<br />

ihren Kunden eine einfachere, schnellere<br />

und besser skalierbare digitale Transformation<br />

ermöglicht.<br />

Eine Innovation, die ab Betriebsstart im<br />

»X-Wagen« zur Verfügung steht, ist die<br />

»Fahrgastinfo Plus«. Das digitale Fahrgastinfo-<br />

und Wegeleitsystem wurde<br />

von Siemens Mobility entwickelt und gemeinsam<br />

mit den Wiener Linien speziell<br />

für die Anforderungen der Wiener Öffis<br />

maßgeschneidert. Auf Bildschirmen über<br />

allen Fahrzeugtüren im Inneren werden<br />

dynamisch angepasste Informationen für<br />

die Fahrgäste angezeigt. Über jenen Türen,<br />

die bei der nächsten Station öffnen,<br />

wird angezeigt, in welche Richtung die<br />

jeweiligen Ausgänge liegen, auf welche<br />

anderen Linien die Fahrgäste dort umsteigen<br />

können und wann die nächsten<br />

Abfahrtszeiten dieser Linien sind. Die Bildschirme<br />

über den Türen, die in der nächsten<br />

Station geschlossen bleiben, zeigen<br />

einen digitalen Netzplan. In diesem Plan<br />

sehen die Fahrgäste den aktuellen Standort<br />

des Zuges, die jeweilige Fahrtrichtung,<br />

den nächsten Halt, sowie wichtige Umsteigemöglichkeiten.<br />

Auf beiden Türseiten<br />

können auch weitere Informationen eingeblendet<br />

werden, zum Beispiel geplante<br />

Betriebseinschränkungen im U-Bahn-Netz<br />

oder die Anzeige von Reparaturarbeiten<br />

bei Aufzügen.<br />

Bei den Fahrzeugen kommt erstmals das<br />

neue druckluftfreie Bremssystem (Gewinner<br />

des Deutschen Innovationspreises<br />

<strong>2023</strong>) von Siemens Mobility zum Einsatz.<br />

Gesteuert werden die Bremsen dabei<br />

durch ein rein elektronisches Signal, brake-by-wire,<br />

welches vom Bremssteuergerät<br />

den intelligenten Aktuator – die<br />

Bremszange – regelt.<br />

Der Aktuator sorgt für hervorragende<br />

Bremsperformance, insbesondere bei<br />

schlechten Schienenverhältnissen. Durch<br />

den Entfall der üblichen Druckluftkomponenten<br />

unterm Wagen werden Gewicht<br />

und Einbauraum bei reduzierten Kosten<br />

über den gesamten Lebenszyklus eingespart.<br />

Zudem reduziert das neue System<br />

die Zeit bis zur Betriebsbereitschaft des<br />

Fahrzeugs deutlich. Bei konventionellen<br />

Druckluftbremsen dauert dies rund 12 Minuten,<br />

beim neuen druckluftfreien Bremssystem<br />

von Siemens Mobility lediglich ein<br />

Drittel der Zeit.<br />

Die ersten vier »Tramlinks« gehen in Erfurt in Betrieb (Bild: EVAG/ Andreas Hultsch).<br />

Die neue U-Bahn bietet einen offen gestalteten<br />

Innenraum mit großzügigen<br />

Einstiegsbereichen für ein rasches Einund<br />

Aussteigen. Insgesamt können bis<br />

zu 928 Gäste in einem »X-Wagen« unterwegs<br />

sein, das sind exakt 46 Personen<br />

mehr als im V-Wagen, dem Vorgängermodell<br />

des neuen Zuges. Fahrgäste mit<br />

Kinderwagen oder Reisegepäck finden<br />

angenehm viel Platz. Die Sitze bestehen<br />

aus hochwertigem Schichtholz, die Anordnung<br />

erfolgt in einer Kombination<br />

aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen<br />

Längssitzen an der Außenwand<br />

der Züge sowie Klappsitzen. Die<br />

Sitze in blauer Farbe kennzeichnen einen<br />

Priority-Sitz und sind für Fahrgäste mit<br />

eingeschränkter Mobilität vorgesehen.<br />

(www.mobility.siemens.com)<br />

Neue Straßenbahnen für Erfurt<br />

Stadler Deutschland GmbH<br />

13158 Berlin<br />

Platz für bis zu 248 Fahrgäste, großzügige<br />

Flächen für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen<br />

und Klimaanlage – das und<br />

mehr bieten die »Tramlink«-Straßenbahnen<br />

der Erfurter Verkehrsbetriebe. Seit<br />

2021 rollen 14 der 42 m langen Wagen<br />

durch die Thüringer Landeshauptstadt.<br />

Im April <strong>2023</strong> knackten sie zusammen<br />

die Eine-Million-Kilometermarke. Jetzt<br />

sollen zehn weitere Bahnen des Typs hinzukommen.<br />

»Als Stadtwerke-Chef freue ich mich, dass<br />

wir die geplante Option von zehn weiteren<br />

›Tramlink‹-Straßenbahnen ziehen<br />

können und damit einen weiteren Schritt<br />

in Richtung Energie- und Verkehrswende<br />

unternehmen. Als EVAG-Fahrgast freue<br />

ich mich natürlich, weil die Bahnen nicht<br />

nur gut aussehen, sondern wirklich modern<br />

und bequem sind«, sagt SWE-Chef<br />

Peter Zaiß. Er ist stolz auf die vielen Stadtwerke-Mitarbeiter,<br />

die sich um das Großprojekt<br />

– von A wie Ausschreibung bis Z<br />

wie Zulassung – kümmern.


38 Busse und Bahnen<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Stadler liefert acht »FLIRT«-Fahrzeuge für den Einsatz auf den Linien des<br />

Rheingau-Express an VIAS. Die elektrischen Triebzüge werden ab 2025<br />

entlang des Rheins zwischen Koblenz, Neuwied und Frankfurt verkehren<br />

(Bild: Stadler).<br />

Die Modernisierung der ODEG »KISS« Züge bringt eine neue Reisequalität<br />

für Fahrgäste im Netz Elbe-Spree (Bild: Stadler).<br />

Auch EVAG-Vorstand Myriam Berg zeigt<br />

sich hochzufrieden, dass der Fuhrpark<br />

der Erfurter Verkehrsbeitriebe weiter modernisiert<br />

werden soll: »Wir freuen uns<br />

sehr über die weiteren geplanten Neuzugänge.<br />

Die Anschaffung ist auch notwendig,<br />

da einige unserer Straßenbahnen<br />

bald ihr Dienstende erreichen und nicht<br />

mehr wirtschaftlich zu betreiben sind.<br />

Die bisher eingesetzten 14 »Tramlink«-<br />

Straßenbahnen haben sich in jedem Fall<br />

bewährt. Nicht nur unsere Fahrerinnen<br />

und Fahrer sind gerne damit unterwegs,<br />

auch die Fahrgäste sind sehr zufrieden.«<br />

Bei einer Umfrage bewerten rund 72 %<br />

der Fahrgäste den Tramlink mit der Note<br />

1+ 2, wobei rund 41 % die Bestnote 1 vergaben.<br />

Dazu erweisen sich die Trams im<br />

Linieneinsatz als zuverlässig.<br />

Anfang 2018 schrieben die Erfurter Verkehrsbetriebe<br />

die Neuanschaffung von<br />

14 Straßenbahnen europaweit aus. Den<br />

Zuschlag erhielt das Schweizer Unternehmen<br />

Stadler. Im Oktober 2018 wurde der<br />

Liefervertrag unterzeichnet. Unmittelbar<br />

danach gab es das erste Treffen des Projektteams,<br />

Ideen wurden ausgetauscht,<br />

das Projekt offiziell gestartet. Die Produktion<br />

des ersten »Tramlinks« für Erfurt begann<br />

genau ein Jahr später in Valencia/<br />

Spanien. Für ihre Reise von Valencia in die<br />

Thüringer Landeshauptstadt wurden die<br />

Straßenbahnen in zwei Teile zerlegt und<br />

auf Tiefladern quer durch Europa nach<br />

Erfurt gebracht. Seit dem 1. Juli 2021<br />

fährt der erste »Tramlink« offiziell im Linienbetrieb.<br />

Das Projekt wurde mit 46,79 % Fördermitteln<br />

vom Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE) und vom Freistaat<br />

Thüringen unterstützt.<br />

Zahlen und Fakten zum »Tramlink«:<br />

- Länge: 42,49 m<br />

- Breite: 2,3 m<br />

- Höhe: 3,61 m<br />

- Gewicht: 52,53 t<br />

- Sitzplätze: 102<br />

- Insgesamt Platz für 248 Fahrgäste<br />

- Anzahl Fahrgasttüren: 7<br />

- Weitere Highlights: Klimatisierung,<br />

WLAN, breite Rangierflächen für Rollstuhlfahrer<br />

und Kinderwagen<br />

(www.stadlerrail.com)<br />

Neue »FLIRT«-Triebzüge für den<br />

Rheingau-Express<br />

Stadler Deutschland GmbH<br />

13158 Berlin<br />

Stadler hat den Zuschlag über die Lieferung<br />

von acht vierteiligen »FLIRT« mit extralangen<br />

Wagenkästen für den Einsatz<br />

auf der neuen Regionalexpress-Linie RE<br />

19 zwischen Koblenz und Frankfurt sowie<br />

der Linie RB 10 von Neuwied nach Frankfurt<br />

erhalten. Der Zuschlagserteilung war<br />

die Vergabe des Netzes an VIAS durch<br />

den Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH<br />

(RMV) vorausgegangen. Mit der Bestellung<br />

erhöht sich die Zahl der »FLIRT«-<br />

Fahrzeuge in der VIAS-Flotte auf 27 Züge.<br />

Die Triebzüge vom Typ »FLIRT« bieten<br />

Platz für bis zu 512 Fahrgäste, davon 230<br />

auf Sitzplätzen. Drei geräumige Mehrzweckbereiche<br />

ermöglichen den Transport<br />

von bis zu 12 Fahrrädern, Kinderwagen<br />

oder Rollstühlen pro Zug. Die Züge<br />

verfügen über sechs Einstiegsbereiche<br />

und sorgen damit für einen schnellen<br />

Fahrgastwechsel. Der Servicemittelwagen<br />

mit den Stellplätzen für die Rollstühle<br />

hat einen optimierten Einstiegsbereich<br />

für Bahnsteige auf 550 mm Höhe. Die<br />

Fahrzeuge sind zudem mit einem Hublift<br />

ausgestattet, sodass der barrierefreie Einund<br />

Ausstieg unabhängig von der jeweiligen<br />

Bahnsteighöhe sichergestellt wird.<br />

Energieeffiziente Klimaanlagen, Steckdosen<br />

in allen Passagierbereichen sowie<br />

kostenfreies Fahrgast-WLAN sorgen für<br />

eine angenehme Reise.<br />

Die hochmodernen Fahrzeuge werden<br />

mit mit der neuesten Version des Zugsicherungssystem<br />

»Guardia« ausgerüstet,<br />

um die Taktzeiten und Verbindungen<br />

maßgeblich zu verbessern. Die ETCS-Lösung<br />

aus dem Hause Stadler ist bislang<br />

bei Zügen in verschiedenen europäischen<br />

Staaten im Einsatz, darunter u.a. in der<br />

Schweiz, Polen, Ungarn und Slowenien.<br />

(www.stadlerrail.com)<br />

Modernisierung der »KISS«-Zugflotte<br />

abgeschlossen<br />

Stadler Deutschland GmbH<br />

13158 Berlin<br />

Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH<br />

(ODEG) und die Stadler Rail Service<br />

Deutschland GmbH haben gemeinsam<br />

die Modernisierung der 16 elektrisch<br />

angetriebenen Triebfahrzeuge vom Typ<br />

»KISS« erfolgreich abgeschlossen. Das<br />

Ergebnis der vielzähligen Umbau- und<br />

Einbaumaßnahmen kann sich sehen lassen.<br />

Durch die von der ODEG in Auftrag<br />

gegebenen Modernisierungsarbeiten<br />

bietet der komfortable, innovative und<br />

spurtstarke S-Bahnzug jetzt noch mehr<br />

Reisequalität im Regionalverkehr. Nicht<br />

nur ein besseres Reiseerlebnis wird den<br />

Fahrgästen seit Dezember 2022 geboten,<br />

sondern auch für das Personal an Bord ist<br />

der Zug ein guter Arbeitsplatz.<br />

Die 16 Doppelstockzüge der seit 2013<br />

bestehenden ODEG-Zugflotte, gefertigt<br />

bei Stadler in Berlin-Pankow, wurden<br />

nach neunmonatiger Entwicklungszeit,<br />

Vorbereitung und Planung seit Februar<br />

2020 sukzessive und gemäß den Ausschreibungsanforderungen<br />

des Verkehrsverbundes<br />

Berlin Brandenburg GmbH bei<br />

Stadler in Berlin umgebaut und in einen<br />

neuwertigen Zustand versetzt. 14 Züge<br />

waren bereits zur Betriebsaufnahme des<br />

Netzes Elbe-Spree im Dezember 2022<br />

modernisiert. Mit der Fertigstellung der<br />

letzten zwei Züge ist nun die »KISS«-Zugflotte<br />

für das Netz Elbe-Spree komplettiert.<br />

Eingesetzt werden die Züge auf der<br />

Linie RE8. Der »KISS« war bereits vor 12<br />

Jahren seiner Zeit voraus und entspricht<br />

nun dank der umfassenden Erweiterung<br />

dem neuesten Standard eines modernen<br />

Regionalzuges.<br />

(www.stadlerrail.com)


39<br />

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Fachbeiträge 40<br />

Produktinformationen 46


40<br />

Fahrzeugtechnik / Hublifte<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

von Haltepunkten im Streckennetz verhindern.<br />

Erhöhte Haltestellen sind in vielen<br />

Städten gerade an den historischen<br />

Plätzen nicht gegeben, geschweige denn<br />

in ländlicheren Außenbezirken. Die Gründe,<br />

warum im Nahverkehr das Ziel der<br />

vollständigen Barrierefreiheit noch lange<br />

nicht erreicht ist, sind vielschichtig. Einer<br />

der wichtigsten ist, dass die Umbaumaßnahmen<br />

viel Geld kosten und die Förderungen<br />

begrenzt sind. Hinzu kommt, dass<br />

die Verwaltungen zu wenige Mitarbeitende<br />

haben, die sich der Planung des barrierefreien<br />

Nahverkehrs widmen können.<br />

Zu berücksichtigen ist ja, dass alle Umbauarbeiten<br />

der bestehenden Haltestellen im<br />

laufenden Verkehr stattfinden müssen.<br />

Solche strukturellen Herausforderungen<br />

sind auch in Bremen beispielsweise mit<br />

seinem historischen Rathausplatz oder<br />

der Obernstraße mit Bodenniveaueinstieg<br />

gegeben. Die Bremer Straßenbahn AG<br />

(BSAG) setzt daher seit einigen Jahren auf<br />

die vollautomatischen Lifte, die von Palfinger<br />

in Ganderkesee entwickelt wurden. Die<br />

Vorteile der Hublifte liegen insbesondere<br />

im hohen Komfort beim Ein- und Ausstieg<br />

aufgrund der nivellierten Übergänge. Hinzukommt,<br />

dass der Lift gerade im Innenstadtbereich<br />

auf Straßenniveau abgesenkt<br />

werden kann, das heißt, es sind keine zusätzlichen<br />

Bordsteine oder Umbauten von<br />

Haltestellen erforderlich.<br />

Die Bremer Straßenbahn AG setzt seit einigen Jahren auf die vollautomatischen Lifte von Palfinger.<br />

<br />

Bilder: Palfinger Tail Lifts<br />

Barrierefreiheit –<br />

es geht auch anders<br />

Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer auf Knopfdruck am Beispiel Bremen.<br />

Der Hublift ist im Fußboden des Busses integriert. Der Lift befindet<br />

sich an der Tür des ersten Wagenteils und wird durch den Fahrer bedient.<br />

Seit Anfang 2022 muss der ÖPNV barrierefrei<br />

zugänglich sein – und zwar überall in<br />

Deutschland. So verlangt es das Personenbeförderungsgesetz.<br />

Einige Städte haben<br />

hier eine Vorreiterrolle übernommen und<br />

setzen fahrzeugbasierte Lift- und Rampensysteme<br />

ein, um das Ziel einer vollständigen<br />

Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer zu<br />

erreichen.<br />

Solche Rampen- und Liftsysteme sind<br />

immer dann sinnvoll, wenn bauliche Gegebenheiten<br />

einen barrierefreien Umbau<br />

Nach Betätigung der »Rolli-Taste« neben der Tür fährt der Lift automatisch<br />

aus. Das Ein- und Aussteigen ist so für alle Rollstuhlfahrer<br />

ohne fremde Hilfe möglich.<br />

Autorin:<br />

Marion Wendelken<br />

Senior Sales Manager<br />

Passenger Systems<br />

Palfinger Tail Lifts GmbH<br />

27777 Ganderkesee<br />

www.palfinger.com<br />

Die Hublifte in den Niederflurbahnen und<br />

-bussen lassen sich mühelos von allen Elektrorollstühlen<br />

und manuellen Rollstühlen<br />

nutzen. Hublifte dieser Art werden häufig<br />

im Türbereich 1 eingebaut. Hier befindet<br />

sich auch der »Rolli-Taster«. Während des<br />

automatischen Betriebs vom Fahrer – der<br />

seinen Platz nicht verlassen muss – kann<br />

dieser direkt oder per Kamera den Vorgang<br />

beobachten. Der gesamte Vorgang wird<br />

durch akustische Warnsignale begleitet.<br />

Die Liftkapazität hat Palfinger vor einigen<br />

Jahren auf 350 Kilogramm erhöht. Palfinger<br />

als erfahrener Spezialist auf diesem<br />

Gebiet legt bei seinen Systemen großen<br />

Wert auf die Erfüllung der Bedürfnisse der<br />

Rollstuhlfahrer sowie auf die Anforderungen<br />

der Fahrzeughersteller und Verkehrsbetriebe.<br />

Mit steigender Lebenserwartung nimmt<br />

auch die Anzahl der Rollstuhlnutzer zu.<br />

Derzeit sind es etwa 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer<br />

in Deutschland, und die Mehrzahl<br />

will mobil bleiben und barrierefrei<br />

unterwegs sein.<br />

Ab 2024 werden in Bremen 35 Fahrzeuge<br />

von Mercedes-Benz (EvoBus) des Typs »eCitaro<br />

G« sowie 15 Busse des spanischen Herstellers<br />

Irizar vom Typ »iebus18« im Einsatz<br />

sein. Die neuen E-Gelenkbusse der BSAG<br />

sind klimatisiert, haben Monitore für die<br />

Fahrgast-information und sind dank des<br />

Rollstuhllifts barrierefrei.


Messumformer / Klimatisierung<br />

41<br />

Zur Unterstützung der Klimaanlage werden häufig Luft-, Warmwasser- oder Konvektionsheizungen eingesetzt. Dabei kommt der Überwachung von Druck<br />

und Temperatur eine besondere Bedeutung zu.<br />

Bilder: Jumo<br />

Entspanntes Klima für Zugreisende<br />

Jumo bietet für die Bahnbranche ein umfassendes Portfolio an Messund<br />

Regeltechnik. Neben der Temperaturmessung im Fahrwerksbereich<br />

und bei der Wasserversorgung kommt dabei der Temperatur- und<br />

Feuchteregelung eine besondere Bedeutung zu.<br />

Klimaanlagen in Zügen sind das gesamte<br />

Jahr über enorm wichtig. Sie senken nicht<br />

nur im Sommer die Innenraumtemperaturen,<br />

sie entfeuchten zum Beispiel auch bei<br />

niedrigen Außentemperaturen die Luft im<br />

Fahrgastraum. Gerade die extrem heißen<br />

Sommer der vergangenen Jahre in Europa<br />

haben gezeigt, dass mit einer angemessenen<br />

Raumtemperatur im Abteil der Reisekomfort<br />

für die Passagiere deutlich steigt.<br />

Die Nachfrage nach einer solchen Lösung<br />

ist groß, wie Jumo aus zahlreichen Gesprächen<br />

mit Kunden auf der Messe »Inno-<br />

Trans« im Jahr 2022 festgestellt hat. Geräte<br />

der Jumo »hydroTRANS«-Serie sind zuverlässige<br />

Feuchte- und Temperatur-Messumformer<br />

mit einem optimalen CO2-Modul.<br />

Die Geräteserie ist mit verschiedenen<br />

Schnittstellen verfügbar und zeichnet sich<br />

durch Montagefreundlichkeit, Robustheit<br />

und eine zuverlässige Sensorik aus.<br />

Jumo »hydroTRANS« ist dank der nötigen<br />

Bahnzulassung nach DIN EN 50155 ein<br />

idealer Partner zur Klimaüberwachung im<br />

Schienenverkehr. Er ist in den zwei Varianten<br />

als Kanalausführung und Stabausführung<br />

lieferbar.<br />

Durch die verschiedensten Ausführungen<br />

mit Schutzart IP65 ist das Gerät für<br />

vielfältige Einsatzgebiete geeignet. Der<br />

Messbereich umfasst 0 bis 100 Prozent rF,<br />

die Genauigkeit liegt bei zwei Prozent rF.<br />

Der Jumo »hydroTRANS« ist in Temperaturbereichen<br />

zwischen -40 bis +80 °C einsetzbar.<br />

Zu exakten Bestimmung der Qualität<br />

der Luft in Innenräumen ist eine Variante<br />

mit einem optionalen CO2-Modul mit<br />

einem Messbereich bis zu 10.000 ppm verfügbar.<br />

Durch die Platzierung des Moduls<br />

im Fühlerkopf lassen sich sehr geringe Ansprechzeiten<br />

realisieren. Als Schnittstellen<br />

stehen ein Spannungs- und Stromausgang<br />

sowie Modbus zur Verfügung.<br />

Gerade diesem CO2-Modul kommt zur<br />

Überwachung der Luftqualität eine große<br />

Bedeutung zu, denn damit lässt sich eine<br />

signifikante Klimaeffizienz realisieren –<br />

und Klimaeffizienz durch die Einsparung<br />

von Heizkosten spart dem Betreiber bares<br />

Geld.<br />

Autor:<br />

Lars Ronge<br />

Branchenmanager Bahn<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

36039 Fulda<br />

www.jumo.de<br />

Gleichzeitig reduziert er seine Instandhaltungskosten,<br />

denn die Qualitätssicherung<br />

der feuchtigkeitsempfindlichen Jumo-Produkte<br />

ist gewährleistet. Der Wartungsaufwand<br />

ist gering, die Produkte langlebig<br />

und der Wechsel der Filterkappe einfach<br />

umzusetzen.<br />

Damit die Klimaanlage die Temperatur im<br />

Zug regulieren kann, ist eine zuverlässige<br />

und konstante Temperaturmessung und<br />

-regelung unumgänglich. Die Temperaturfühler<br />

und Thermostate müssen daher<br />

den Bedingungen standhalten, die durch<br />

die Bewegung entstehen und sind entsprechend<br />

vibrationsfest.<br />

Bahnreisende können so, im Sommer wie<br />

im Winter, bei einem optimalen Klima<br />

im Abteil ohne »dicke Luft« von A nach B<br />

kommen. Je weniger Reisefrust,<br />

desto entspannter die Zugfahrt.<br />

2<br />

Um bei sehr hohen als<br />

auch bei extrem niedrigen<br />

Außentemperaturen für eine<br />

angenehme Temperatur im<br />

Fahrgastraum sorgen können,<br />

kommt hochwertige<br />

Mess- und Regeltechnik zum<br />

Einsatz.<br />

Mit »hydroTRANS« steht Anwendern eine moderne Geräteserie zur Bestimmung des optimalen<br />

Raumklimas zur Verfügung. Es sind die Varianten Wandausführung, Kanalausführung, Stabausführung<br />

oder Raumausführung lieferbar.


42<br />

Train-IT-Server <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Hochleistungs-Rechnerplattform<br />

für den modernen Bahnbetrieb<br />

»Train-IT-Server«: Alle nicht sicherheitsrelevanten Systeme werden von einem Rechner gesteuert.<br />

Bilder: duagon<br />

Damit sich die hohen Anfangsinvestitionen eines Zugs rechnen, sollte die Nutzungsdauer bei einem wirtschaftlichen<br />

Betrieb bei rund 20 bis 30 Jahren liegen. In diesem Zeitraum ändern sich die Anforderungen<br />

jedoch grundlegend: Die Technik muss aktualisiert und Cybersicherheit berücksichtigt werden. Gleichzeitig<br />

haben Fahrgäste heute andere Erwartungen an den Fahrgastkomfort – das wiederum fördert neue Entwicklungen.<br />

Bis in die 1990er-Jahre waren Straßenbahnen<br />

vor allem funktionell mit Sitzplätzen<br />

und Haltevorrichtungen ausgestattet.<br />

Moderne Bahnen bieten Fahrgästen mehr<br />

Komfort: durch die Verfügbarkeit von Wi-<br />

Fi, Fahrgastinformationssystemen, Videoüberwachung<br />

sowie der Einblendung<br />

zielgerichteter Werbung auf Bildschirmen.<br />

Der zusätzliche Einsatz von Videoüberwachung<br />

wird auch von Bahnbetreibern geschätzt,<br />

beispielsweise bei der Aufklärung<br />

eines Zwischenfalls.<br />

Im Fernverkehr haben sich Züge außerdem<br />

zu einem »rollenden Arbeitsplatz«<br />

entwickelt: In die Sitze integrierte Tische<br />

bieten die Möglichkeit, unterwegs zu<br />

arbeiten, eine Internetverbindung über<br />

Wi-Fi ermöglicht die Teilnahme an virtuellen<br />

Besprechungen. Diese gestiegenen<br />

Anforderungen nach Flexibilität und Mobilität<br />

während des Transports beinhaltet<br />

auch den Wunsch nach in Echtzeit bereitgestellten<br />

Reiseinformationen. Dies kann<br />

zum Beispiel die Information zu einem<br />

kurzfristig anstehenden Bahnsteigwechsel<br />

oder alternativen Reiserouten bei einer<br />

Störung sein.<br />

Für Betreiber ist die Erfassung von zusätzlichen<br />

Daten durch Predictive Maintenance<br />

wichtig, um eine bessere Wartung von<br />

Zügen zu gewährleisten. Die Fahrgastzählung<br />

liefert ihnen zusätzliche Informationen<br />

zur Planung und Kontrolle. Auch die<br />

Überwachung mittels einer Echtzeitdiagnose,<br />

beispielsweise der Klimaanlage oder<br />

des Wasserstands in den Zugtoiletten, gehört<br />

zum Standard in modernen Zügen.<br />

Zunehmend wichtiger werden außerdem<br />

Cybersicherheitsvorschriften nach dem EU<br />

Cyber Resilience Act 2019/2020 von 2022<br />

zur Gewährleistung sicherer Hardwareund<br />

Softwareprodukte. Durch die erhöhte<br />

Cyberkriminalität als Folge einer steigenden<br />

Konnektivität müssen auch die Zugnetzwerke<br />

geschützt werden. Orientierung<br />

bieten Computing-Systeme, die mit<br />

dem vorgegebenen Sicherheitsstandard<br />

IEC 62443 für industrielle Steuerungs- und<br />

Automatisierungssysteme zertifiziert sind.<br />

Grundsätzlich gilt es, sowohl beim Retrofitting<br />

von Bestandszügen als auch bei der<br />

Fertigung neuer Züge zukünftige Fahrzeugtechnik<br />

durch den Einbau der passenden<br />

Hardware zu berücksichtigen.<br />

Eine Recheneinheit für alle<br />

Kommunikationsaufgaben<br />

Autor:<br />

Robert Blankenhorn<br />

Senior Solution Architect<br />

duagon Germany GmbH<br />

90411 Nürnberg<br />

www.duagon.de<br />

Um die Anforderungen nach einer modernen<br />

Fahrzeugtechnik und höheren<br />

Sicherheits- und Fahrgastkomfortstandards<br />

zu erfüllen, umfasst ein Bereich des<br />

Retrofittings von Schienenfahrzeugen die<br />

Aktualisierung der Netzwerktechnik. Dies<br />

ermöglicht die Integration einer Rechenplattform<br />

für Kommunikationsaufgaben<br />

im Zug (Train-IT-Server). Darüber können<br />

unter anderem Echtzeitfahrgastinformationen<br />

abgerufen, das Internet über Wi-Fi<br />

aufgerufen sowie mittels einer über den<br />

Train-IT-Server ausgeführten Intrusion-<br />

Detection Schadsoftware im Zugnetzwerk<br />

erkannt werden.<br />

Durch den Einsatz zusätzlicher Virtualisierungssoftware<br />

lassen sich außerdem<br />

verschiedene Anwendungen wie die Fahrgastzählung,<br />

Predictive Maintenance und<br />

Fahrgastinformationssysteme auf einem<br />

Computer ausführen. Bahnbetreiber profitieren<br />

dabei von einer Kostensenkung<br />

und Verbesserung der betrieblichen Effizienz,<br />

da nur ein anstatt verschiedener<br />

Computer im Zug benötigt wird.<br />

Ein wichtiger Aspekt im Bahnbetrieb ist<br />

außerdem die Langzeitverfügbarkeit, die<br />

von Herstellern für mindestens 15 Jahre<br />

garantiert wird. Zusätzliche Bestandszüge<br />

lassen sich noch nachträglich mit Hardware<br />

ausstatten und reparieren, um einen<br />

einheitlichen Standard in der gesamten<br />

Zugflotte zu erreichen. Durch den Einsatz<br />

modularer Hardware besteht die Option,<br />

nachträglich die Rechenleistung anzupassen,<br />

Schnittstellen zu integrieren, größere<br />

Datenspeicher einzubauen und Mobilfunkstandards<br />

upzudaten.<br />

Train-IT-Server: leistungsstark,<br />

langzeitverfügbar und modular<br />

Um die vielfältigen Anforderungen der<br />

Bahn- und Transportbranche zu erfüllen,<br />

werden High-Performance-Computing-


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Train-IT-Server 43<br />

Ansicht des »Train-IT-Servers«<br />

von links und rechts.<br />

Plattformen aus dem IT- für den Bahnbereich<br />

übernommen. Hardware, die im<br />

Bahnbereich eingesetzt wird, muss besonders<br />

gehärtet sein, um extreme Umgebungstemperaturen<br />

von - 40 bis + 85<br />

°C, starke Temperaturschwankungen,<br />

Vibrationen und Schock auszuhalten.<br />

Gleichzeitig muss eine platzsparende Implementierung<br />

gegeben sein. Für eine lange<br />

Betriebsdauer sollten möglichst wenig<br />

Steckkontakte vorhanden sein und freiliegende<br />

Kabel vermieden werden.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Aspekte<br />

wurde der duagon »Train-IT-Server« entwickelt.<br />

Dieser ist eine Kombination aus<br />

einem Rack mit passender Stromversorgung,<br />

Recheneinheit, lokalem Speicher<br />

und verschiedenen E/A-Modulen, die<br />

modular aufgebaut und skalierbar sind.<br />

Je nach Einsatzbereich, ob im Nahverkehr<br />

oder im rechenleistungsintensiveren<br />

Fernverkehr, stehen je nach Einheit unterschiedliche<br />

Recheneinheiten und Systeme<br />

zur Verfügung, zum Beispiel DIN-Railoder<br />

19-Zoll-Systeme.<br />

Für eine kleine bis mittlere Rechenleistung<br />

wurden DIN-Rail-Systeme mit Intel<br />

Dual oder QuadCore CPU und bis zu 8 GB<br />

Arbeitsspeicher und E-/A-Modulen konzipiert.<br />

Es lassen sich bis zu zwei Modems mit<br />

5G-Mobilfunktionalitäten betreiben.<br />

Bestandteil des »Train-IT-Servers« ist ein<br />

3U CompactPCI Serial CPU-Board mit der<br />

11. Generation der Intel Core und Intel<br />

Xeon W-11000E-Prozessoren. Durch die<br />

Ausstattung von Rechnern mit Intel Core-<br />

Prozessoren, wird eine zuverlässige Datenverarbeitung<br />

und lange Verfügbarkeit bis<br />

2032 garantiert. Mit vier bis acht Kernen,<br />

einem leistungsstarken Grafikprozessor<br />

und schnellem 64 GB DDR4-DRAM mit ECC<br />

sind 19-Zoll-Systeme für High-End-Embedded-Computing<br />

im Zug und an der Bahnstrecke<br />

ausgelegt. Optionale 10-Gbit-Ethernet-Schnittstellen<br />

ermöglichen einen<br />

hohen Datendurchsatz und eine direkte<br />

Anbindung an das Netzwerk-Backbone.<br />

Zusätzlich lassen sich bis zu sechs Modems<br />

mit 5G-Mobilfunktionalitäten verbauen,<br />

die im »Train-IT-Server« betrieben werden.<br />

Jeder duagon Server ist robust, modular,<br />

flexibel und kann individuell konfiguriert<br />

werden. Alle Zugserverkombinationen<br />

sind vollständig zertifiziert und erfüllen die<br />

maximalen Anforderungen der Bahnnorm<br />

EN50155 sowie, in Zusammenarbeit mit<br />

den Bahnbetreibern, die höchste Software-<br />

Sicherheitsstufe 3 (Security Level 3). Eine<br />

integrierte Lüftereinheit garantiert einen<br />

langjährigen Betrieb, da die Temperaturen<br />

im System niedrig gehalten werden und<br />

dadurch eine längere Lebensdauer gewährleistet<br />

ist.<br />

Damit der Zugbetreiber unterschiedliche<br />

Anwendungen und Betriebssysteme auf<br />

einer Einheit laufen lassen kann, gibt es Virtualisierungsplattformen.<br />

Diese unterstützen<br />

die Intel VT-x- und VT-d- Technologie<br />

zur Virtualisierung. Dadurch lassen sich Einzelrechner<br />

im Zug ersetzen und in der Folge<br />

den Wartungsaufwand verringern. Durch<br />

einen redundanten Betrieb, bei dem zwei<br />

Systeme parallel laufen, wird gleichzeitig<br />

die Betriebssicherheit gewährleistet: Fällt<br />

ein Rechner aus, läuft der andere weiter.<br />

2<br />

Der groß dimensionierte Lüfter des<br />

»Train-IT-Servers« ist servicefreundlich<br />

frontseitig untergebracht.<br />

Sicherheit und Langzeitverfügbarkeit<br />

im Fokus<br />

Die Anforderungen an den Bahnbetrieb<br />

werden durch die für die Betriebssicherheit<br />

notwendige Aktualität der Technik, die Herausforderung<br />

der Cybersicherheit und den<br />

zunehmend wichtigeren Fahrgastkomfort<br />

immer höher. Die steigenden Erwartungen<br />

an den Fahrgastkomfort treiben Entwicklungen<br />

an. Bereits heute bieten Zughersteller<br />

ihren Kunden einheitliche und<br />

zukunftssichere Plattformen für diverse<br />

zukunftsgerichtete Applikationen. Planbarkeit<br />

im Betrieb bieten robuste Rechnerplattformen<br />

wie der duagon »Train-IT-Server«.<br />

Je nach Anforderung lässt sich dieser<br />

individuell anpassen, ermöglicht ein späteres<br />

Nachrüsten und steht langfristig zur<br />

Verfügung.


44<br />

Fahrtechnische Untersuchung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

PJM führte die fahrtechnische Untersuchung für die Rhätische Bahn durch, um bestehende und zukünftige Zugkonfigurationen und Betriebskonzepte zu<br />

prüfen.<br />

Bilder: PJM<br />

Messkampagne in malerischer Umgebung<br />

PJM hat Anfang <strong>2023</strong> eine fahrtechnische Untersuchung für die Rhätische Bahn durchgeführt. Messradsätze<br />

und Simulationen wurden davor in Graz umgesetzt.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

PJ Monitoring GmbH<br />

8020 Graz (Österreich)<br />

www.pjm.co.at<br />

Die Rhätische Bahn lässt Eisenbahnherzen<br />

höherschlagen. Die Strecke zählt zu<br />

den schönsten der Welt, die Berninalinie<br />

und Albulalinie sind sogar UNESCO-<br />

Weltkulturerbe. Neben der malerischen<br />

Landschaft faszinieren die technischen<br />

Anforderungen. Typisch für die Meterspurstrecke<br />

sind Bögen bis zu 45 Metern<br />

Radius und Neigungen bis 70 ‰. Perfekt<br />

zugeschnitten für diese hohen Streckenanforderungen<br />

ist der Triebzug »Allegra«<br />

der Stadler AG, welcher auf dieser Strecke<br />

in unterschiedlichen Fahrzeugkonfigurationen<br />

eingesetzt wird. Um die fahrtechnischen<br />

Eigenschaften verschiedener<br />

Zugkompositionen unter speziellen Betriebsbedingungen<br />

zu prüfen, wurde<br />

PJM mit fahrtechnischen Untersuchungen<br />

beauftragt.<br />

Das Projekt wurde vom erfahrenen System-spezialisten<br />

aus Österreich mehrteilig<br />

durchgeführt:<br />

• Im Vorfeld wurden die Rad-Schiene-<br />

Kräfte sowie auftretende Pufferkräfte<br />

mithilfe von Simulationen ermittelt. So<br />

konnten kritische Zustände oder Konstellationen<br />

rechnerisch ermittelt werden.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass damit<br />

der messtechnische Aufwand geringer<br />

gehalten wird.<br />

Auf der Strecke zwischen Poschiavo und Alp Grüm <br />

fanden die Fahrzeugtests statt. Dabei wurden das<br />

Fahrverhalten und die auftretenden Kräfte bei<br />

unterschiedlichsten Betriebsbedingungen gemessen.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Fahrtechnische Untersuchung 45<br />

• Messradsätze, Beschleuniger, Wegsensoren<br />

sowie Messpuffer wurden in<br />

gewohnter Weise am Grazer Unternehmensstandort<br />

vorbereitet und anschließend<br />

in der RhB-Hauptwerkstätte<br />

in Landquart am Messwagen installiert.<br />

• Die Messkampagne wurde auf der Strecke<br />

zwischen Poschiavo und Alp Grüm<br />

durchgeführt. Im realen Betrieb wurde<br />

das Fahrverhalten unter gesteigerten<br />

betrieblichen Kräften geprüft. Die Testfahrten<br />

fanden im November 2022<br />

statt. Die Datenanalyse und der Bericht<br />

wurden kürzlich fertiggestellt.<br />

»Bei einem Projekt dieser Art ist mehr als<br />

nur Testfahrten-Know-how gefordert.<br />

Wir haben auch langjährige Erfahrung in<br />

der Umsetzung von Messradsätzen und<br />

können aufgrund der Simulationen im<br />

Vorfeld die fahrtechnischen Tests auf äußerst<br />

effiziente Weise durchführen. Dank<br />

unserer theoretischen wie auch praktischen<br />

Expertise können wir die Ergebnisse<br />

aus der Berechnung mit den Testergebnissen<br />

aus dem Realbetrieb ideal<br />

miteinander verknüpfen. Unsere Kunden<br />

profitieren von einer wirtschaftlich effizienten<br />

Projektabwicklung, zuverlässigem<br />

Datenmaterial und einem einzigen Ansprechpartner<br />

während des gesamten<br />

Projekts«, erklärt Martin Joch, CEO von<br />

PJM.<br />

Erstmals kam bei diesem Projekt zusätzlich<br />

zum bewährten Kalibrierverfahren<br />

der von PJM entwickelte mobile Kalibrierprüfstand<br />

für Messradsätze zum Einsatz.<br />

Damit kann die Messsicherheit auch bei<br />

Projekten vor Ort sichergestellt werden.<br />

Das PJM-Projektvolumen für die Rhätische Bahn umfasste Simulationen als auch eine Messkampagne<br />

mit Messradsätzen, Beschleunigungs- und Wegsensoren sowie eigens entwickelten Messpuffern.<br />

Infos zu den Bahnen<br />

Die Rhätische Bahn auf einen Blick<br />

Das 385 Kilometer lange Streckennetz<br />

liegt überwiegend im Kanton Graubünden,<br />

ein kleiner Teil auch in Italien.<br />

Ein Drittel der Strecke liegt auf über<br />

1500 Meter Seehöhe. Typisch für die<br />

Meterspurstrecke sind Bögen bis zu 45<br />

Meter Radius und Neigungen bis 70<br />

‰. Rund 1000 Fahrzeuge umfasst das<br />

Rollmaterial, darunter auch die Panoramawagen<br />

des Bernina oder Glacier Express<br />

sowie 20 »Allegra«-Triebzüge.<br />

PJM auf einen Blick<br />

PJM ist ein international renommierter<br />

Systemspezialist für den Schienenverkehr<br />

und hat Projekte in 30 Ländern<br />

auf sechs Kontinenten erfolgreich umgesetzt.<br />

PJ Messtechnik GmbH führt als<br />

akkreditierte Prüfstelle nach ISO/IEC<br />

17025 weltweit Tests für die Zulassung<br />

von Schienenfahrzeugen durch. Dazu<br />

zählen etwa der Mountaineer in Kanada,<br />

die Regionalbahn TILO, die S-Bahn<br />

in Berlin oder die U-Bahnen in Chicago<br />

und London. PJ Monitoring GmbH ist<br />

mit zukunftsweisenden umfassenden<br />

Lösungen technologieführend in der<br />

Automatisierung des Schienengüterverkehrs.<br />

PJM wurde 2006 gegründet. 60 Mitarbeiter<br />

am Grazer Standort sorgen für<br />

»100 % made in Austria«: F&E, Hardund<br />

Software-Entwicklung, Produktion<br />

und Administration kommen ausschließlich<br />

aus Österreich.<br />

2<br />

Im effektiven und effizienten Engineering-Team arbeiten erfahrene Experten<br />

aus Konstruktion, Berechnung, Simulation und Zertifizierung sehr eng<br />

zusammen. Erweitert um die Messtechnik-Spezialisten ergibt das ein einzigartiges<br />

Know-how in der Produktentwicklung von strukturellen Eisenbahn-Komponenten.<br />

Bilder: Manuel Hanschitz<br />

Fertigung von Messradsätzen am<br />

österreichischen Standort von PJM.


46 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Der neue »HMIS« Multi-Symbol-Warnmelder vereinfacht die Fehlerüberwachung<br />

und trägt zu mehr Sicherheit durch seine helle und gleichmäßige<br />

Ausleuchtung in Bahnanwendungen bei (Bild: EAO).<br />

Die »PIP40«-Produktfamilie ist vollständig EN 50155 Klasse Tx verifiziert.<br />

Das Produkt ist eine robuste, hochflexible und lüfterlose Embedded Computerlösung<br />

mit Intel-CPUs der 9. Generation (Bild: MPL).<br />

Warnelder für Fehlerüberwachung<br />

EAO GmbH<br />

45277 Essen<br />

Lokomotivführer benötigen ein Bedienfeld,<br />

das einen Überblick über den aktuellen<br />

Status und kritische Situationen<br />

bietet, die Aufmerksamkeit erfordern –<br />

bei jeder Lichtsituation am Fahrerarbeitsplatz<br />

und elektrisch unabhängig vom<br />

Rest des Systems. EAO bietet eine höchst<br />

zuverlässige, adaptierbare und schnell<br />

realisierbare Lösung, die diese Kundenwünsche<br />

erfüllt und weitere Funktionalitäten<br />

ermöglicht wie beispielsweise eine<br />

dimmbare Ausleuchtung. Mit seinem<br />

äußerst flexiblen und modularen Design<br />

erfüllt der »HMIS« Multi-Symbol-Warnmelder<br />

die Anforderungen zahlreicher<br />

Anwendungen. Die Größe des Bedienfeldes<br />

sowie die Symbole sind anpassbar<br />

und die sehr geringe Einbautiefe von<br />

weniger als 8 mm eignet sich ideal für<br />

Fahrerarbeitsplätze sowie für alle anderen<br />

Bahnanwendungen, bei denen der<br />

Platz für Anzeigeelemente begrenzt ist.<br />

Für höchstmögliche Betriebssicherheit ist<br />

jede Alarmanzeige elektrisch unabhängig<br />

und eine redundante Ausleuchtung<br />

in jedem Element bietet erhöhte Zuverlässigkeit.<br />

Das gesamte Anzeigesystem<br />

kann über eine Busschnittstelle oder<br />

über digitale Ein-/Ausgänge gesteuert<br />

und somit einfach und effektiv in vorhandene<br />

Systeme integriert werden. Darüber<br />

hinaus sind die Anzeigemodule mit<br />

dimmbarer Ausleuchtung erhältlich. Die<br />

Leuchttestfunktion mit einem kapazitiven<br />

Berührungssensor im Warnmelder<br />

ist effektiv und reagiert sofort. Mit einer<br />

großen Auswahl an Anzeigesymbolen,<br />

Rasterabständen und der Anzahl von<br />

Symbolen pro Modul ist dies ein besonders<br />

flexibles Statusüberwachungssystem.<br />

Die Montage des Anzeigepanels<br />

kann auf Kundenwunsch mit Adaptern<br />

oder direkt mit Befestigungsbolzen erfolgen.<br />

Insgesamt entspricht der Multi-<br />

Symbol-Warnmelder der EN 45545 und<br />

bietet Anschlussmöglichkeiten für bis zu<br />

36 Symbole pro Modul in einem Spannungsbereich<br />

von 24 bis 110 V DC – bei<br />

gleichzeitig kurzen Entwicklungs- und<br />

Fertigungszeiten.<br />

(www.eao.com)<br />

Embedded Railway-Lösungen<br />

MPL AG<br />

5405 Dättwil/Schweiz<br />

Die »PIP40«-Familie wurde von Grund auf<br />

neu entwickelt, um höchste Zuverlässigkeit<br />

zu gewährleisten. Das Design basiert<br />

auf 38 Jahren Erfahrung im Bereich<br />

Low-Power-Engineering. Der eigentliche<br />

Vorteil für die Kunden liegt darin, dass<br />

die Produkte auf langfristige Verfügbarkeit<br />

ausgelegt sind. Um dies zu gewährleisten,<br />

entwickelt und fertigt MPL die<br />

Produkte zu 100 % in der Schweiz. Alle<br />

Komponenten werden bei der MPL AG<br />

Schweiz gelagert, um sicherzustellen,<br />

dass die Produkte auch Jahre nach EOL<br />

gewartet und repariert werden können.<br />

Die Geräte der »PIP40«-Familie starten<br />

mit Intel Xeon und bieten auch i7, i3 und<br />

Celeron CPUs an. Der »PIP40« kommt mit<br />

Highlights wie bis zu 64GB DDR4-Speicher<br />

(einige Modelle mit ECCDDR4), 1x<br />

m.2 Key-A (USB2.0, PCIe 2×1, bis 3042<br />

Modulgröße, WIFI, …), 1x m.2 Key-B<br />

(USB3.0, bis 3042 Modulgröße, LTE, …),<br />

1x m.2 Key-M (SATA oder PCIe 4×1, bis<br />

2280 Modulgröße), 2x mPCIe/mSATA<br />

Buchse mit SATA 3.0 & USB 2.0, 2x SATA<br />

3.0 / 1x NVMe oder SATA SSD, bis zu 7<br />

LAN Ports, 4x RS232 oder RS422/485<br />

(optional) und Erweiterungen für GPGPU<br />

auf MXM, PCIe (z.B. RAID, AI, High-End<br />

Grafik oder XMC Module).<br />

Bahnlösungen von MPL sind EN50155<br />

verifiziert und werden Umwelttests unterzogen<br />

um eine zuverlässige Leistung<br />

unter einer Vielzahl von Bedingungen<br />

zu gewährleisten. Die Produktfamilie<br />

»PIP40« wurde gemäß Norm EN 50155 Tx<br />

von -40°C bis +85°C getestet. Es umfasst<br />

auch den Standard EMV und mechanische<br />

Prüfungen.<br />

Alle MPL-Produkte sind auf Langzeitverfügbarkeit<br />

ausgelegt und die »PIP40«-Familie<br />

wird mindestens 10 Jahre verfügbar<br />

sein. Das eigene Komponentenlager von<br />

MPL garantiert Reparaturen von bis zu 20<br />

Jahren. Erweiterte Temperaturbereiche<br />

werden nach Kundenwunsch in den firmeneigenen<br />

Klimakammern getestet.<br />

Neben der Erfüllung der Normen<br />

EN50155 und IEC60945, erfüllt oder<br />

übertrifft der PIP40 gängigsten Normen<br />

wie EN55022, EN55024, EN61000, MIL-<br />

STD-461E, EN 60068, MIL-STD-810G,<br />

EN60601, EN60950, CE, IACS und E10.<br />

Seit jeher stehen die Produkte von MPL<br />

für robustes Design, lange Verfügbarkeit,<br />

geringen Stromverbrauch sowie lüfterlose<br />

Kühlung. Die Systeme werden für<br />

einen Temperaturbereich zwischen -40°C<br />

bis +85°C entwickelt und entsprechen somit<br />

den hohen Anforderungen der rauen<br />

Umgebungen.<br />

(www.mpl.ch)<br />

Multifunktionaler Fahrzeug-Router<br />

Trapeze Switzerland GmbH<br />

8212 Neuhausen/Schweiz<br />

Der schlanke, moderne »GPR3« von Trapeze<br />

sorgt für eine reibungslose Datenkommunikation<br />

im und mit dem Fahrzeug.<br />

Das Gerät ist eine Kombination aus<br />

Router und Switch, es wurde optimiert


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

47<br />

für den Einsatz im ITCS-Umfeld. Die Digitalisierung<br />

bringt für Verkehrsbetriebe<br />

enorme Herausforderungen mit sich.<br />

Doch mit dem »GPR3« eine Lösung bereit,<br />

die speziell für den Einsatz innerhalb von<br />

Leitsystemen entwickelt wurde. Neben<br />

der Datenkommunikation ermöglicht der<br />

»GPR3« auch eine eigenständige Sprachkommunikation<br />

mit einer Schnittstelle<br />

für die Integration in das Fahrzeug.<br />

Bei der Übertragung großer Datenmengen<br />

sorgt der Router für eine zuverlässige<br />

Kommunikation. Mit ihm lassen<br />

sich z. B. Multifunktions-Anzeiger oder<br />

Fahrscheindrucker via Ethernet in das<br />

Fahrzeugnetzwerk integrieren. Dadurch<br />

reduziert sich auch die Antennenvielfalt<br />

auf dem Fahrzeugdach – dank des Routers<br />

nutzen alle Geräte eine gemeinsame<br />

Antenne. Der »GPR3« bietet garantierte<br />

IP-Sicherheit und verfügt über Monitoring-Funktionen,<br />

die einen reibungslosen<br />

Betrieb gewährleisten.<br />

Der Einsatz des »GPR3« ist eine Investition<br />

in die Zukunft, denn er ist schon für<br />

zukünftige Technologien vorbereitet. Er<br />

ist schnell einsatzbereit, bietet flexible<br />

Montagemöglichkeiten und punktet mit<br />

einer einfachen Konfiguration. Der Trapeze<br />

Router ermöglicht verschiedene Wege<br />

für die Datenübertragung, er verfügt<br />

unter anderem über eine NF-Schnittstelle<br />

und einen Ethernet-Switch.<br />

Er kommuniziert über LTE<br />

Advanced Pro sowie über<br />

WLAN. Dabei können alle<br />

angebundenen Geräte seine<br />

WLAN- und Mobilfunk-Funktionalität<br />

nutzen. Der »GPR3«<br />

ist in das Trapeze-Betriebsleitsystem<br />

»LIO« integriert, somit<br />

können Firmware und Konfigurationsdaten<br />

über den Trapeze-Depot-Daten-Manager<br />

via WLAN bzw. öffentlichen<br />

Mobilfunk geladen werden.<br />

Beim Thema IP-Security spielt<br />

der »GPR3« als Router eine<br />

Heldenrolle. Er sorgt dafür,<br />

dass die übertragenen Daten<br />

innerhalb des Fahrzeugs zuverlässig<br />

gegen Zugriffe von<br />

außen geschützt sind. Der<br />

Router ist für alle Leitsysteme geeignet;<br />

er kann in Kombination mit dem Trapeze-Bordrechner<br />

IDR eingesetzt oder als<br />

Standalone-Router genutzt werden. Die<br />

Übertragung von Daten über öffentlichen<br />

Mobilfunk garantiert die gewohnte<br />

Zuverlässigkeit der bisherigen TETRAund<br />

Analogfunksysteme. Das Gerät ist<br />

auch vorbereitet für eine optische LAN-<br />

Schnittstelle (Glasfaser). Desweiteren<br />

sindMonitoring-Funktionen verfügbar,<br />

Der multifunktionale Fahrzeug-Router »GPR3«<br />

kombiniert Router und Switch in einem Gerät.<br />

Dank seiner vielen Anschlüsse und Steckplätze<br />

ist er flexibel einsetzbar und kann auf Kundenwunsch<br />

erweitert werden<br />

(Bild: Trapeze).<br />

falls sich der Bordrechner im Rückfallbetrieb<br />

befindet, sowie Ortungsfunktionen<br />

und Services für die Zeitsynchronisierung.<br />

(www.trapezegroup.de)<br />

2<br />

Sicher überwacht.<br />

00015<br />

Lösungen für die Bahntechnik<br />

Sorglos Reisen braucht verlässliche Technologie. Machen Sie keine Kompromisse, wenn es um präzise<br />

und sichere Mess- und Regeltechnik für die unterschiedlichsten Anwendungen in Schienenfahrzeugen<br />

geht. Setzen Sie auf 75 Jahre Qualität, hohes Engagement und eine exzellente Branchenexpertise.<br />

Willkommen bei JUMO.<br />

EN 50155<br />

http://branchen.jumo.info<br />

®


48 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Bereits seit über vierzig Jahren sind strahlende Kabel die zuverlässige und<br />

stabile Lösung, wenn es um die homogene Versorgung mit Radiosignalen<br />

entlang von Bahnstrecken oder innerhalb von Tunneln geht (Bild: Kabelwerk<br />

Eupen).<br />

Fogtec Rail Systems ist als Gesamtanbieter in der Lage, ein Brandschutzsystem<br />

in bestehende Fahrzeuge zu integrieren oder eine schlüsselfertige<br />

Gesamtlösung im Rahmen eines Turn-Key Projekts zu liefern (Bild: Fogtec).<br />

Mit 5G und Wifi6/7 Lösung im ÖPNV<br />

Kabelwerk AG<br />

4700 Eupen/Belgien<br />

Während 4G(LTE) bislang bis 2,7 GHz eingesetzt<br />

wurde, nutzt 5G das Frequenzband<br />

bis 4,2 GHz. Mit WiFi 6E oder WiFi 7<br />

wird das WLAN-Band (basierend auf IEEE<br />

802.11) erweitert bis 6,45 GHz (in Europa).<br />

Die genutzten Frequenzen steigen, weil<br />

sich so höhere Bandbreiten übertragen<br />

lassen.<br />

Strahlende Kabel basieren auf der Konstruktion<br />

eines Koaxialkabels. Um die oben<br />

genannten Bänder mit höheren Frequenzen<br />

zu unterstützen, muss man die Cut-<br />

Off-Frequency berücksichtigen. Kabel mit<br />

größerem Durchmesser haben zwar eine<br />

niedrigere Längsdämpfung, können aber<br />

auf diese Weise längere Strecken abdecken,<br />

wobei deren Grenzfrequenz niedriger<br />

liegt als bei den oben genannten neuen<br />

Bändern. Mit kleineren Querschnitten<br />

erreicht man höhere Grenzfrequenzen,<br />

die Kabel haben dann aber wiederum eine<br />

höhere Längsdämpfung. Mit der Koppeldämpfung<br />

werden die Verluste des Signalweges<br />

in der Luft beschrieben. Das Patent<br />

des Kabelwerks Eupen erlaubt es, diese in<br />

hohen Frequenzbereichen zu optimieren.<br />

So wird es möglich, die Nachteile von kleineren<br />

Querschnitten auszugleichen und<br />

Strahlende Kabel mit 5G und WiFi 6E/7<br />

sinnvoll einzusetzen.<br />

Die Kabeltypen »EUCARAY RMC114-G«<br />

und »EUCARAY RMC78-G« entsprechen<br />

den Anforderungen von 5G, das »EUCA-<br />

RAY RMC12-EH« denen von WLAN.<br />

(www.eupen.com)<br />

Vollumfängliches Brandschutzsystem<br />

mit SIL-Nachweis<br />

Fogtec Brandschutz GmbH<br />

51063 Köln<br />

Die »Serie 5000« bringt die neuesten Entwicklungen<br />

der Brandmeldetechnik zusammen<br />

mit den modernsten Fogtec<br />

Brandbekämpfungssystemen, welche<br />

speziell für die Anwendung in Schienenfahrzeugen<br />

konzipiert sind. Das Brandmeldesystem<br />

ist modular, bus-basiert und mit<br />

einem Layout ausgestattet, das ein unkompliziertes<br />

Systemdesign für die verschiedensten<br />

Fahrzeugtypen ermöglicht. Die<br />

Systemarchitektur kann sowohl für so genannte<br />

SIL-Systeme, als auch für Systeme<br />

ohne diese Anforderungen benutzt werden.<br />

Die Zentraleinheit (CPU) bietet eine<br />

kontinuierliche Überwachung jeder einzelnen<br />

Komponente durch ein detailliertes<br />

Diagnoseprotokoll und kommuniziert mit<br />

dem TCMS durch Datenschnittstellen wie<br />

Ethernet (auch TRDP), CAN, RS 485 oder<br />

MVB. Die Detektoren sind als Rauch-, Temperatur-,<br />

CO-, CO2- oder Mehrkriterien-<br />

Detektoren erhältlich. Bus-basierte Einzeloder<br />

Mehrfach-I/O-Module erlauben eine<br />

dezentralisierte Kontrolle und Überwachung<br />

der Brandbekämpfungseinheiten,<br />

digitalen Sensoren und Aktoren sowie die<br />

Verbindung mit externen Sub-Systemen<br />

des Zuges oder dem TCMS. Ein stabilisierendes<br />

Weitbereichsnetzteil stellt die Kompatibilität<br />

mit der Energieversorgung auf<br />

Zug-Ebene über den gesamten Bereich von<br />

16,8 – 130 VDC sicher. Alle Komponenten<br />

sind sowohl für Basic-Integritätslevel als<br />

auch für Sicherheitsintegritätslevel bis zu<br />

SIL2 erhältlich. Die Entwicklung der Software<br />

einschließlich ihrer Dokumentation<br />

erfolgt nach den neuesten Standards wie<br />

der EN 50657.<br />

Die »Serie 5000« bietet außerdem ein großes<br />

Angebot an Brandbekämpfungslösungen<br />

für jeden Bedarf: Die etablierte Fogtec<br />

Hochdruckwassernebel-Technologie sowie<br />

Stickstoff- und Aerosol-Löschsysteme, die<br />

speziell für Schienenfahrzeuge entwickelt<br />

wurden.<br />

Die Systeme sind für Lösungen mit Sicherheitsintegritätslevel<br />

zugelassen und wurden<br />

in Übereinstimmung mit ARGE- und<br />

UNI-Standards getestet. Neuentwicklungen<br />

in den Systemkomponenten ermöglicht<br />

eine signifikante Reduzierung der<br />

benötigten Wasser und Stickstoffmenge<br />

bei gleichbleibender Leistung, was zu erheblichen<br />

Einsparungen bei Gewicht und<br />

Platzbedarf führt. Alle Zylindermodule sind<br />

mit voll redundanter Aktivierung verfügbar,<br />

um die bestmögliche RAMS-Werte zu<br />

erzielen. Ein neu entwickeltes Heiz- und<br />

Isoliersystem ermöglicht mit vollständig<br />

nach EN 45545 zertifizierten Materialien<br />

einen eisfreien Betrieb bis zu 12 Stunden<br />

ohne externe Energieversorgung. Die Zylindersysteme<br />

entsprechen den Standards<br />

nach EN und DOT, die kompletten Trägermodule<br />

erhalten eine CE-Kennzeichnung.<br />

Die Systemarchitektur und die Komponenten<br />

wurden so entwickelt, dass eine Zertifizierung<br />

bis zu SIL2 nach den neuesten<br />

Standards möglich ist. Alles in allem setzt<br />

das System neue Maßstäbe für höchste<br />

Leistung, Qualität, Sicherheit und geringstes<br />

Gewicht.<br />

(www.fogtec.com)<br />

Onboard-Überwachung mit hoher<br />

Auflösung<br />

Axis Communications GmbH<br />

85737 Ismaning<br />

Die robuste Dome-Kamera »M3905-R« von<br />

Axis Communications wurde speziell für<br />

die Onboard-Überwachung in Bussen entwickelt.<br />

Sie hält Stößen und Vibrationen<br />

stand und gewährleistet eine hohe Leistung<br />

bei verschiedenen Lichtverhältnissen.<br />

Die 2-MegaPixel-Kamera bietet auch bei<br />

wechselnden Lichtverhältnissen eine hohe<br />

Leistung. Mit »Forensic WDR« werden auch<br />

in kontrastreichen Szenen klare Bilder übertragen.<br />

Und »Axis Lightfinder« nimmt Vollfarbbilder<br />

bei extrem wenig Licht auf. Dank<br />

des Ampelmodus kann die Kamera die Farbe<br />

von Ampeln bei Dunkelheit erkennen.<br />

Darüber hinaus stehen verschiedene Objektivoptionen<br />

zur Verfügung, mit denen<br />

sich die Kamera flexibel an den jeweiligen<br />

Überwachungszweck anpassen lässt.<br />

Die »M3905-R« erfüllt branchenspezifische<br />

Bestimmungen für Busse, einschließlich<br />

solcher zum Brandschutz. Diese robuste<br />

Kamera ist IK10-, IP66-, IP67-zertifiziert<br />

und wird entweder mit M12- oder RJ45-<br />

Stecker für die flexible Installation geliefert.<br />

In einem speziellen Gehäuse widersteht sie<br />

auch extremstem Wetter und kann an der


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

49<br />

Außenseite eines Fahrzeugs montiert werden.<br />

Die Kamera verfügt über integrierte Cybersicherheitsfunktionen<br />

zur Verhinderung<br />

unbefugten Zugriffs. So sorgt zum Beispiel<br />

Axis »Edge Vault« für den Schutz der Geräte-ID<br />

und vereinfacht die Autorisierung<br />

der Axis-Geräte im Firmennetzwerk. Dank<br />

der Zipstream-Technologie verringert sich<br />

der Bedarf an Speicher und Bandbreite erheblich.<br />

Wichtige Details werden dennoch<br />

in voller Bildqualität – und deutlich kostensparend<br />

– erfasst. Das Ergebnis: hohe forensische<br />

Relevanz und erhebliche Einsparungen<br />

sowie eine Kamera, die sich ideal<br />

für den Innenraum von Fahrzeugen eignet.<br />

(www.axis.com)<br />

Die Onboard-Kamera »M3905-R« ist für die Überwachung in Bussen optimiert (Bild: Axis).<br />

EE-MOBILITÄT<br />

ANPACKEN<br />

Mit winkler als starkem Partner sind Sie<br />

auf jede Herausforderung der E-Mobilität<br />

vorbereitet. Bei uns finden Sie alles, was<br />

Sie für die sichere Arbeit im Hochvoltbereich<br />

benötigen.<br />

Entdecken Sie unser Sortiment unter<br />

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50<br />

Jumo Thermometer bieten zuverlässige, langlebige und zertifizierte Qualität<br />

für die Bahntechnik (Bild: Jumo).<br />

Ein- und Aufbau-Thermostate können in vielfältigen Bereichen in Schienenfahrzeugen<br />

eingesetzt werden (Bild: Jumo).<br />

Thermometer und Thermostate<br />

für die Bahn<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

36039 Fulda<br />

Widerstandsthermometer für die Bahnindustrie<br />

müssen besonders robust, zuverlässig<br />

und langlebig sein. Jumo erfüllt mit<br />

verschiedenen Produkten diese hohen Anforderungen.<br />

Das Unternehmen verfügt<br />

über eine fast 70-jährige Erfahrung im Bereich<br />

der Temperaturmesstechnik. Dieses<br />

Know-how führt zu besonders hochwertigen<br />

und effizienten Lösungen. Alle Jumo<br />

Widerstandsthermometer sind deshalb<br />

nach neuestem Stand der Normung nach<br />

DIN EN 50155, DIN EN 50121 und DIN EN<br />

45545 zertifiziert und für den Einsatz in<br />

rauen Umgebungen gerüstet. So ist das<br />

Einschraub-Widerstandsthermometer mit<br />

Bajonettanschluss Modell 902815 in einem<br />

Temperaturbereich von -50 bis +150<br />

°C, mit Halsrohr bis +260 °C einsetzbar. Die<br />

Thermometer wurden darüber hinaus intensiven<br />

Temperaturtests sowie umfangreichen<br />

Vibrations- und Schockprüfungen<br />

nach DIN EN 61373 unterzogen. Beide<br />

Modelle sind unter anderem zur Überwachung<br />

der Temperatur in Druckluftanlagen<br />

oder in Klimaanlagen einsetzbar.<br />

Die Einschraub-Widerstandsthermometer<br />

mit Anschlussleitung Typ 902030 sind je<br />

nach Ausführung für Temperaturbereiche<br />

von -50 bis +270 °C geeignet und werden<br />

bevorzugt für Temperaturmessungen in<br />

flüssigen und gasförmigen Medien verwendet.<br />

So können diese beispielsweise<br />

zuverlässig die Temperatur des Mediums<br />

in Kühlkreisläufen wie etwa bei Transformatoren<br />

messen, werden aber auch zur<br />

Klimaüberwachung eingesetzt. Besonders<br />

anspruchsvolle Umgebungsbedingungen<br />

herrschen in Radsatzgetrieben und Radlagern.<br />

Die enormen Belastungen an den<br />

Lagern und Zahnflanken der Getriebe erzeugen<br />

Wärme. Hier ist eine Temperaturüberwachung<br />

aus Sicherheitsgründen<br />

unumgänglich. Die Messung der Lagertemperatur<br />

kann durch das speziell für<br />

diese anspruchsvolle Messaufgabe entwickelte<br />

Jumo Radsatz-Widerstandsthermometer<br />

erfolgen. Zusätzliche Sicherheit<br />

bietet eine patentierte Wellschlauch-Abdichtung<br />

am Messkopf des Sensors, durch<br />

die die Schutzart IP68 erreicht wird.<br />

Die Messung der Temperatur ist in Schienenfahrzeugen<br />

in zahlreichen Bereichen<br />

von essenzieller Bedeutung.<br />

Die Thermostate von Jumo sind für die<br />

unterschiedlichsten Anwendungen geeignet<br />

und bieten dafür eine sehr zuverlässige<br />

Qualität. Sie sind nach neuestem Stand<br />

der Normung nach DIN EN 50155, DIN EN<br />

50121 und DIN EN 45545 zertifiziert und<br />

extrem langlebig. So haben die Einbauthermostate<br />

der »EM«-Baureihe in einem<br />

Test ohne einen einzigen Ausfall 5,3 Millionen<br />

Schaltvorgänge absolviert. Im Dauerbetrieb<br />

bedeutet dieses Ergebnis eine<br />

Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Jumo<br />

Einbauthermostate ermöglichen eine effiziente<br />

Steuerung und Überwachung thermischer<br />

Prozesse ohne den Einsatz von<br />

Hilfsenergie. Der Temperaturregler arbeitet<br />

nach dem Prinzip der Flüssigkeitsausdehnung:<br />

Die im Messsystem vorhandene<br />

Füllflüssigkeit dehnt sich bei Erwärmung<br />

aus; über eine Übersetzungsmechanik<br />

wird ein Mikroschalter betätigt. In der<br />

Bahnbranche kommen Einbauthermostate<br />

der »EM«-Serie z. B. zur Überwachung<br />

und Steuerung von Luftschleieranlagen,<br />

in Türen oder bei der Klimaüberwachung<br />

zum Einsatz. Die Aufbau-Thermostate der<br />

Typenreihe »AMTHF« sind durch ein Druckgussgehäuseunterteil<br />

und ein schlagfestes<br />

Polycarbonat-Gehäuseoberteil besonders<br />

unempfindlich gegenüber Umgebungseinflüssen.<br />

Sie können deshalb nicht nur<br />

im Bereich der Klimatisierung, sondern<br />

auch zur Regelung und Überwachung der<br />

Temperatur in Öltransformatoren verwendet<br />

werden. Zur Frostschutzüberwachung<br />

in Brauchwasser-, Abwasser- und Löschwassertanks<br />

sind Aufbau-Thermostate<br />

der Typenreihe »ATH-SW« besonders geeignet.<br />

Durch das lackierte Druckgussgehäuse<br />

ist das Thermostat sehr robust und<br />

erreicht die Schutzart IP65. Diese Thermostate<br />

sind auch in Ausführungen zur<br />

Montage auf Hutschienen lieferbar.<br />

(www.jumo.net)<br />

Zuverlässige Strom- und<br />

Spannungsversorgung<br />

Grau Elektronik GmbH<br />

76307 Karlsbad<br />

Stabile und zuverlässige Strom- und Spannungsversorgungen<br />

sind eine wichtige Voraussetzung<br />

um elektrische, elektronische<br />

und elektromechanische Komponenten<br />

auf den unterschiedlichen Schienen- und<br />

E-Fahrzeugen zu versorgen. Elektrischer<br />

Antrieb, Überwachungselektronik, Klimatisierung,<br />

Kommunikationsschaltungen<br />

werden mit unterschiedlichen Strom- u.<br />

Spannungswandlern zuverlässig von Umrichtern,<br />

aus der Batterie oder o. indirekt<br />

aus der Fahrleitung 600V/750V 1500V bis<br />

25kV~ eingespeist. Aus diesen Spannungen<br />

werden dann stabile z.B. 24V, 110V,<br />

15V, 230V~ Spannungen für die Elektronikkomponenten<br />

generiert. Schienenfahrzeuge,<br />

E-Busse müssen über sehr lange<br />

Zeiträume ≥ 25 Jahre mit Einschaltdauern<br />

≥16h pro Tag an 365 Tagen p.a. zuverlässig<br />

funktionieren. Deshalb werden hier sehr<br />

hohe Anforderungen zur Zuverlässigkeit<br />

u. das möglichst wartungsfrei, gestellt.<br />

Die DC/DC-Wandler von Grau Elektronik<br />

gibt es im Leistungsbereich 10W bis 1kW<br />

in unterschiedlichen Konfigurationen für<br />

die gängigen Bordnetzspannungen 24V<br />

… 110V. Single und Dual Output 5V, 15V,<br />

24; 36V, 110V u. ± 15V, ± 24V Ausgangsspannungen<br />

mit galvanischer Trennung,<br />

kurz- u. leerlauffest sind Standard. Die<br />

Wandler verfügen über Netzausfallzeitspeicherstufen<br />

für einen unterbrechungsfreien<br />

Betrieb auch bei primärseitigen<br />

Netzeinbrüchen 10ms bis 30ms (EN 50155<br />

Klasse S2, S3 und C2).<br />

Die Kernkompetenz von<br />

Grau Elektronik liegt in<br />

der Wandlertechnik, die<br />

sich bis auf die In-House-Entwicklung<br />

von<br />

Transformatoren für<br />

Kleinserien und<br />

Prototypen erstreckt<br />

(Bild: Grau Elektronik).


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

51<br />

Broschüre »Fahrzeugsensoren für Bahn-Applikationen« (Bild: Lenord+Bauer).<br />

Qualität überzeugt: TÜV SÜD Rail hat das Steuerungssystem »X90« für<br />

Bahn- und Schienenanwendungen zertifiziert (Bild: B&R).<br />

Batterieladegeräte mit Schnittstellenfunktionen<br />

für diverse Strom- und Spannungseinstellungen<br />

für 1Φ mit PFC und 3Φ<br />

Netzanschlussbetrieb mit 250W bis 15kW<br />

Ausgangsleistungen für unterschiedliche<br />

Bordnetzspannungen 24V, 36V, 72V und<br />

110V sind für eine stabile Bordnetzversorgung<br />

zuständig.<br />

Notstartwandler (Dead Battery Starter)<br />

für Fahrdrahteinspeisungen 600VDC,<br />

750VDC, 1500VDC bis 3000VDC Nenneingangsspannung<br />

ermöglichen den sicheren<br />

Fahrzeugstart, auch ohne zusätzliche<br />

wartungsaufwendige, umweltbelastende<br />

Notstartbatterie.<br />

Erregergeräte der Serie »ERB« dienen zur<br />

Speisung und zur Stromerregung von<br />

elektromechanischen Generatoren. Der<br />

Strom wird dabei aus ungeregelten Hilfsspannungsquellen<br />

(1ph, 3ph, DC) mittels<br />

externer analoger oder digitaler Sollwertvorgaben<br />

eingestellt und über eine pulsweitenmodulierte<br />

IGBT H-Brückenschaltung<br />

zur Generator – Erregerwicklung<br />

passgenau und U-I-(f) überwacht zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Messtechnik-Transformatoren nach<br />

EN59463-3 sorgen für Strom- und Spannungstransformation<br />

mit galvanischer<br />

Trennung zur Energiemessung auf den<br />

Schienenfahrzeugen. Eine lineare Transferkennlinie<br />

mit hoher R0,5 Toleranzgenauigkeit<br />

von – 40°C bis + 70°C machen genaue<br />

langzeitstabile Messungen für 50Hz (16<br />

2/3Hz) AC Spannungen möglich.<br />

Die Kondensatorladegeräte im Leistungsbereich<br />

250W bis 1000W stützen die<br />

Energieverfügbarkeit bei Umrichter Unterbrechungen<br />

in DC-Zwischenkreissysteme<br />

400V bis 1000V. Es können unterschiedliche<br />

Kapazitätswerte 1mF bis 100mF in<br />

definierten Zeitvorgaben stromgeregelt<br />

ausgeladen werden.<br />

Grau Elektronik bietet hier das gesamte<br />

Spektrum im Leistungsbereich 25W bis<br />

15kW in moderner und gleichzeitig bewährter<br />

Technik an.<br />

(www.grau-elektronik.de)<br />

Robuste Sensoren für sichere<br />

Drehgestelle<br />

Lenord, Bauer & Co. GmbH<br />

46145 Oberhausen<br />

Lenord+Bauer hat die neue Broschüre<br />

»Fahrzeugsensoren für Bahn-Applikationen«<br />

herausgebracht. Diese bietet einen<br />

Überblick zu Sensorlösungen für Anforderungen<br />

und Applikationen rund um<br />

das Drehgestell. So werden u.a. »CombiCODER«<br />

zur platzsparenden Erfassung<br />

von Vibrationen und Temperatur, Gewindesensoren<br />

für Nachrüstprojekte sowie<br />

Multisystem-Sensoren, welche Signale für<br />

bis zu vier Steuerungen liefern, vorgestellt.<br />

Die Broschüre kann in deutscher oder<br />

englischer Sprache online auf der Firmenwebseite<br />

als PDF-Datei heruntergeladen<br />

werden.<br />

(www.lenord.de)<br />

Steuerungssytem für<br />

Schienenfahrzeuge zertifiziert<br />

B&R Industrie-Elektronik GmbH<br />

61352 Bad Homburg<br />

Die »X90«-Produkte von B&R sind sehr<br />

widerstandsfähig gegenüber rauen Umwelteinflüssen<br />

und erfüllen hohe Anforderungen<br />

an elektromagnetische Verträglichkeit.<br />

Das bestätigt TÜV SÜD Rail. Zudem<br />

belegt die Zertifizierung die hohe Qualität<br />

der B&R-Software und garantiert ein hohes<br />

Maß an Brandsicherheit. Die Geräte<br />

sind in der Schutzklasse IP69K ausgeführt.<br />

Sie können bei einer Gehäusetemperatur<br />

von -40 °C bis +85 °C eingesetzt werden<br />

und sind zudem unempfindlich gegenüber<br />

Schock- und Vibrationsbelastungen.<br />

(www.br-automation.com)<br />

2<br />

Störstrahlsichere<br />

Verbindungssysteme<br />

EMV Steckverbindersysteme<br />

Für eine sichere Daten- und Signalübertragung in der Bahntechnik:<br />

• Bus- und Diagnosestecker Sub-D / HD<br />

• Modulare Vollmetallgehäuse für Sub-D, M12 und<br />

EN60603-2 (DIN41612)<br />

• Kodiersystem für Sub-D / HD<br />

• Gecrimpte EMV-Kabeldurchführungen<br />

• Geschirmte Adapter- und Verteilergehäuse<br />

• Maximale Zugentlastung und 360° Kabelschirmanbindung<br />

mit Original Inotec Crimpflanschtechnik<br />

Innotrans Berlin, 24.-27.09.2024<br />

www.inotec-electronics.com


52 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Die neuen Ventilstecker von TSL-ESCHA hatten ihre Weltpremiere auf der<br />

InnoTrans 2022 in Berlin und verfügen über eine durchgängige Bahnzulassung<br />

(Bild: TSL-ESCHA).<br />

Neuer Bord-Rechner »RBR II« als Nachfolger des »RBR« (Bild: Dengler).<br />

Ventilstecker mit durchgängiger<br />

Bahnzulassung<br />

TSL-ESCHA GmbH<br />

58553 Halver<br />

Bisher gibt es lediglich konfektionierbare<br />

Alternativen oder umspritzte Steckverbinder,<br />

bei denen ausschließlich die Leitung<br />

für einen Einsatz in der Bahnindustrie<br />

zugelassen ist. ESCHA ist der erste<br />

Hersteller, der durchgängig zugelassene<br />

und umspritzte Ventilstecker für diesen<br />

anspruchsvollen Markt anbietet. Diese<br />

bieten gegenüber den konfektionierbaren<br />

Varianten zudem den Vorteil, dass sie<br />

zuverlässiger sowie einfacher und vor allem<br />

schneller zu montieren sind. Die neuen<br />

Ventilsteckerbinder sind bereits zum<br />

Marktstart in unterschiedlichen Bauformen<br />

erhältlich und sollen das umfassende<br />

Produktportfolio namens »rail approved«<br />

ergänzen, das speziell für die Bus- und<br />

Bahnindustrie entwickelt wurde.<br />

Die neuen bahnspezifischen Ventilstecker<br />

sind direkt im Anschluss an die »InnoTrans«<br />

in unterschiedlichen Varianten<br />

bestellbar. Die Bauformen A, B, BI, C und<br />

CI sind standardmäßig mit einem Gewindegriffkörper<br />

für die Schutzschlauchmontage<br />

ausgestattet. Ein Schutzschlauch<br />

schützt die Leitung vor Beschädigungen<br />

durch Steinschlag und Verschmutzung im<br />

Zugaußenbereich. Darüber hinaus sind<br />

die Ventilstecker auch mit LED-Statusanzeige<br />

sowie Schutzbeschaltung erhältlich.<br />

Verschiedene Leitungsquerschnitte<br />

runden das Angebot ab. Natürlich erfüllen<br />

alle Varianten die hohen Dichtigkeitsanforderungen<br />

nach den Schutzklassen<br />

IP65, IP67 und IP68.<br />

Für die Ebene des Ethernet Train Backbone<br />

(IEC 61375-2-5) bietet ESCHA Komponenten<br />

mit Datenübertragungsraten<br />

von bis zu 10 GBit/s (Cat6A). Auf der zweiten<br />

Ebene – dem Ethernet Consist Network<br />

(ECN) nach IEC 61375-3-4 – werden<br />

Komponenten mit Datenübertragungsraten<br />

bis zu 100 Mbit/s (Cat5e) eingesetzt.<br />

Für die Sensor-/Aktor-Verdrahtung auf<br />

der dritten Ebene sind M8- und M12-<br />

Steckverbinder im Angebot, die jetzt um<br />

die neuen Ventilsteckverbinder ergänzt<br />

werden. Die Spannungsversorgung befindet<br />

sich auf der vierten Ebene, für die das<br />

Unternehmen ausgewählte Anschlussund<br />

Verbindungsleitungen mit S-Codierung<br />

aus dem Produktprogramm »M12<br />

POWER« zusammengestellt hat. Diese<br />

wurden an die typischen Anforderungen<br />

der Bahnindustrie angepasst und eignen<br />

sich insbesondere für Wechselstromanwendungen<br />

(AC-Applikationen mit bis zu<br />

12A / 630V).<br />

Um den individuellen Anforderungen der<br />

Bahnindustrie begegnen zu können, gibt<br />

ESCHA bei »rail approved«-Artikeln keine<br />

Standardleitungslänge vor und liefert<br />

zentimetergenau. Neben Kitting, Labeling<br />

und weiteren Services – die den Einbau<br />

im Fahrzeug erleichtern – werden auf<br />

Wunsch kundenspezifische Kabelbäume<br />

an, mit denen sich komplexe Verkabelungsstrukturen<br />

einfach umsetzen lassen.<br />

Dabei sind auch unterschiedliche Spezifikationen<br />

für einzelne Waggons möglich.<br />

(www.tsl-escha.com)<br />

Neue Bord-Rechner<br />

Dengler BahnTelematik GmbH<br />

81379 München<br />

Die Rechner sind standardmäßig mit einem<br />

LTE-Modul bestückt und für Neusysteme<br />

bzw. als Ersatz bestehender Systeme<br />

konzipiert. Der »RBR-II« enthält in einer<br />

Baugröße von 32TE die Funktionseinheiten<br />

Bordrechner, Monitoransteuerung mit<br />

2560 x 1600 Pixel, Soundausgabe über<br />

audio codec, 3 GBit-Ethernet-Anschlüsse<br />

mit neuartigen, feldkonfektionierbaren<br />

Ethernet-Steckern, IBIS-Master-Steuerung<br />

mit neu entwickelten umfangreichen<br />

Schutzmechanismen, CAN-Bus-Steuerung,<br />

GPS- und GSM-HF-Buchsen und<br />

BIAS-Einspeisung für GPS.<br />

Der »RBR-II« kann entweder in einen<br />

19«-Standard-Baugruppenträger mit 3HE<br />

eingesetzt werden oder über Befestigungslaschen<br />

als Standalone-Gerät an der<br />

Wand montiert werden. Der neue Bordrechner<br />

wird serienmäßig mit einem Ultra-Weitbereich-Netzteil<br />

ausgeliefert, das<br />

den auf Triebfahrzeugen üblichen Spannungsbereich<br />

24VDC bis 110VDC (nach<br />

EN50155-S2) ohne Umschaltung verarbeitet.<br />

Dass der »RBR-II« die typischen<br />

Bahnnormen wie EN50155, EN45545-2,<br />

EN50121-2-3, EMV06, Brandschutz usw.<br />

einhält, ist dabei eine Selbstverständlichkeit.<br />

Durch ein Erweiterungsmodul kann der<br />

Rechner mit den Komponenten der Wegimpuls-Auswertung<br />

und Steuerungseinund<br />

ausgängen (wie z.B. Türsteuerung<br />

etc.) ergänzt werden. Besonders die Weg-<br />

ZUVERLÄSSIGE<br />

WANDLER<br />

Für<br />

Industrie<br />

und Bahn<br />

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www.grauelektronik.de


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugtechnik<br />

53<br />

impuls-Auswertung wurde völlig neu<br />

entwickelt und kann per Software-Parametrierung<br />

auf jeden beliebigen Weg-Impuls-Geber<br />

angepasst werden, egal, ob es<br />

sich um einen Strom- oder Spannungsgeber<br />

handelt. Die an den Geber zu liefernde<br />

Versorgungsspannung und die unterschiedlichen<br />

Signalformen der bei Bahnen<br />

üblichen Geber sind damit problemlos per<br />

Software zu konfigurieren. Zusammen mit<br />

dieser Erweiterung (8 TE) ersetzt die Baugruppe<br />

den kompletten bisherigen 84TE-<br />

Baugruppenträger, benötigt aber mit insgesamt<br />

40TE nur die Hälfte des bisherigen<br />

Einbauplatzes.<br />

Wird ein Funkmodul nach 5G gewünscht,<br />

wird eine zusätzliche Breite des Gehäuses<br />

von 10TE erforderlich. Dabei ist aber<br />

zu beachten, dass die Triebfahrzeuge mit<br />

mehreren Antennen ausgerüstet werden<br />

müssen, um 5G optimal verarbeiten zu<br />

können. Konstruktiv wurde auf eine wirkungsvolle<br />

Entwärmung der 5G-Module<br />

hin optimiert, um die volle Leistungsfähigkeit<br />

von 5G auch im Dauerbetrieb und<br />

bei hohen Sommertemperaturen sicherzustellen.<br />

Die Kompaktheit der gesamten<br />

Baugruppe bleibt trotzdem bestehen. Alle<br />

Steckverbinder sind ausnahmslos an der<br />

Frontseite angebracht, um auch die problemlose<br />

Wandmontage der gesamten<br />

Baugruppe zu ermöglichen.<br />

Als »RBR-I« ist die neue Baugruppe steckerkompatibel<br />

zum bisherigen »RBR« im<br />

System »RIS-Fzg« der Dengler BahnTelematik<br />

und wird immer mit LTE (4G)-Modul<br />

ausgeliefert. Er kann auf Kundenwunsch<br />

mit unterschiedlichen SSD-Laufwerken<br />

bestückt werden. Der »RBR-1« ersetzt vollständig<br />

den RBR und ist mechanisch kompatibel.<br />

Die Software »RIS-Fzg« erkennt<br />

den neuen Bordrechner automatisch und<br />

erfordert keine zusätzlichen Aktivitäten<br />

oder Anpassungen. Als unabhängiger<br />

bahnzugelassener Rechner kann der neue<br />

RBR-II problemlos in Fremdsysteme integriert<br />

werden.<br />

(www.dengler.biz)<br />

Umschalteinrichtungen<br />

für Hochspannung<br />

Schaltbau GmbH<br />

81829 München<br />

Als Schaltgeräte zum lastfreien Konfigurieren<br />

elektrischer Verbraucher ist die Baureihe<br />

»CO4|6« mit sechs Steuereingänge<br />

für sechs vorkonfigurierte Positionen leistungsfähiger,<br />

da das Nockenschaltwerk<br />

schneller konfiguriert und die Schaltkammern<br />

höhere Ströme führen können. So<br />

umfasst der Leistungsbereich UIC-Spannungen<br />

bis 3600 Volt, mit verstärkter Isolation<br />

sogar 5000 Volt, sowie thermische<br />

Dauerströme von bis 100 Ampere.<br />

Die Baureihe »CO4« ist mit 2 bis 10 Schalteinheiten<br />

inklusive betriebsfertiger Anschlusskonfiguration<br />

verfügbar und<br />

anschlussfähig für kundenspezifisch definierte<br />

Schaltprogramme sowie für viele<br />

Schaltprogramme europäischer Bahnbetreiber.<br />

Benötigt werden Umschalteinrichtungen<br />

für die Spannungskonfiguration<br />

für Bahnfahrzeuge im länderüberschreitenden<br />

Verkehr mit wechselnden Versorgungsspannungen.<br />

Die Umschalteinrichtung<br />

ist hier das Bindeglied zwischen<br />

Zugsammelschiene und den elektrischen<br />

Verbrauchern, z. B. Energieversorgungsanlagen<br />

und Heizregistern.<br />

Die Schaltbau GmbH mit Sitz in München<br />

ist ein spezialisierter Hersteller von sicherheitskritischen<br />

Komponenten wie Schütze,<br />

Stecker, Steckverbinder und Schaltsysteme<br />

mit technologischem Schwerpunkt<br />

auf Gleichstromtechnologie (DC-Technologie).<br />

(www.schaltbau-gmbh.de)<br />

LEADING THE EMBEDDED FUTURE<br />

2<br />

Die Hochspannungs-Umschalteinrichtung<br />

der Baureihe »CO4«<br />

ist mit bis zu 10 Schaltkammern<br />

verfügbar (Bild: Schaltbau).<br />

Fahrgastinformationssystem<br />

Sitzplatzreservierung<br />

Fahrgast-WiFi<br />

Firewall und mehr...


54 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Stecker für 26-polige HD-Schnittstelle (links), ein Diagnosestecker (Mitte) und rechts die Vollmetallgehäuse aus Zinkdruckguss (Bilder: Inotec).<br />

Adapter- und Verteilergehäuse für<br />

Funk- und Signaltechnik<br />

Inotec electronics GmbH<br />

74348 Lauffen a. N.<br />

Die Inotec electronics GmbH baut kontinuierlich<br />

ihr Angebot im Bereich der Adapter-<br />

und Verteilergehäuse aus. So wurde<br />

die Baureihe M11, die extrem kompakten<br />

Piggy-back-Gehäuse mit 30° Kabelausgang,<br />

um zwei neue Einsatzmöglichkeiten<br />

erweitert.<br />

Bereits 2018 hatte Inotec im Rahmen der<br />

»InnoTrans Berlin« erstmals einen konfektionierbaren<br />

1:1 Diagnosestecker für<br />

15-polige HD-Steckverbindungen als Neuheit<br />

präsentiert. Möglich wurde dies durch<br />

den Einsatz einer »Starrflex«-Platine, auf<br />

welcher die Adern der abgehenden Leitung<br />

direkt angelötet werden können. Zwischenzeitlich<br />

konnte auch eine »Starrflex«-<br />

Lösung mit 1:1 Verbindung für 26-polige<br />

HD-Schnittstellen entwickelt und umgesetzt<br />

werden. Auf Anfrage realisiert Inotec<br />

auch kundenspezifische Sonderlösungen<br />

für »HD15« und »HD26« Diagnosestecker.<br />

HD-Adaptergehäuse werden in diversen<br />

industriellen Anwendungen, insbesondere<br />

aber in der Funk- und Signaltechnik eingesetzt.<br />

Für »Sub-D« Schnittstellen bietet Inotec<br />

ab sofort in Ergänzung zu der bislang<br />

verfügbaren 1:1 (male/female) Platine für<br />

den Aufbau klassischer Diagnosestecker<br />

auch Platinen mit 1:1-Verbindung male/<br />

male bzw. female/female an. Mithilfe dieser<br />

Platine kann das M11-Gehäuse als Gender-Changer<br />

in Piggy-back Montage oder<br />

als Kupplung eingesetzt werden.<br />

Die Vollmetallgehäuse aus Zinkdruckguss<br />

der Familie M11 sind in allen Verschraubungsvarianten<br />

(durchgehende Verriegelungsschrauben<br />

mit Innengewinde oder<br />

beidseitig Bolzen, Gewinde wahlweise<br />

4-40 UNC oder M3) erhältlich und können<br />

optional auch als Adaptergehäuse mit Metallrastclip<br />

für die Hutschienenmontage<br />

aufgebaut werden. Für eine 360°- Kabelschirmanbindung<br />

und maximale Zugentlastung<br />

können Kabel entweder mittels der<br />

Original Inotec-Crimpflanschtechnik oder<br />

Inotec-Kabelschellen verarbeitet werden.<br />

(www.inotec-electronics.com)<br />

Hybrides Einstiegssystem für Busse<br />

Hübner Transportation GmbH<br />

34123 Kassel<br />

Die hybride Doppelrampe »HTG« im Einsatz (Bild: Hübner).<br />

Als besonderes Alleinstellungsmerkmal<br />

hebt das Hübner hervor, dass mit mit dem<br />

neuen Einstiegssystem eine deutlich flexiblere,<br />

komfortablere und damit auch servicefreundlichere<br />

Lösung für die Kunden<br />

angeboten werde.<br />

Wichtigster Vorzug der neuen »HTG«-Doppelrampe:<br />

Bei einem Defekt der automatischen<br />

Komponente kann das Fahrpersonal<br />

die Handklapprampe nutzen und die Fahrt<br />

ohne Einschränkungen fortsetzen. Auch<br />

Standzeiten bis zum Eintreffen von Ersatzteilen<br />

entfallen.<br />

Die Doppelrampe besteht dabei aus nur<br />

einem fest verbauten Modul, das sich einfach<br />

und schnell montieren lässt. Auch im<br />

Betrieb ist das neue Produkt servicefreundlich.<br />

Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sich<br />

der Deckel der Rampe auf Grund eines speziell<br />

designeten Rahmens abnehmen lässt.<br />

Dadurch ist bei der Instandhaltung oder im<br />

Reparaturfall ein schneller und optimaler<br />

Zugang zu den wichtigsten Komponenten<br />

der elektrischen Rampe gewährleistet.<br />

Im Zuge der Produktentwicklung hat die<br />

auf Rampen und Lifte spezialisierte »HTG«<br />

einen neuen Einbaurahmen entwickelt<br />

und umfangreich getestet. Als Basis dienten<br />

zwei erprobte Rampenmodelle: die innenliegende<br />

elektrische Rampe »IL 2502«,<br />

die ins Chassis integriert ist, sowie die<br />

Handklapprampe »HK« modular, die sich<br />

auf einem Niveau mit dem Fahrzeugboden<br />

befindet.<br />

(www.hubner-group.com)<br />

Kompensatoren für höchste<br />

Brandschutzanforderungen<br />

Frenzelit GmbH<br />

95460 Bad Berneck<br />

Kompensatoren, die in Schienenfahrzeugen<br />

zum Einsatz kommen, müssen, wie<br />

sämtliche verbauten Materialien, hohen<br />

Brandschutzanforderungen genügen.<br />

Die Frenzelit GmbH bietet für den Schie-


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

55<br />

Fahrmotorkühlanlage für die Montage auf dem Fahrzeugdach, Entkopplung gelagert auf Schwingungsdämpfern<br />

und verbunden über Kompensatoren von Frenzelit (Bild: Frenzelit),<br />

Berührt die Plattform des Lifts den Boden, legt<br />

sich die Abrollsicherung an der Front automatisch<br />

ab (Bild: Palfinger).<br />

nenbereich Kompensatoren aus dem<br />

besonders widerstandsfähigen Material<br />

»Texrail-S« an, das sämtliche Anforderungen<br />

der europäischen Norm EN 45545-2<br />

für Brandschutz in Schienenfahrzeugen<br />

erfüllt.<br />

Mit dieser Einstufung ist das Material auch<br />

für besonders sensible Fahrzeugklassen –<br />

was den Brandschutz betrifft – wie Schlafund<br />

Liegewagen oder für den Einsatz in<br />

Tunneln, in denen eine Evakuierung nicht<br />

einfach möglich ist, uneingeschränkt geeignet.<br />

In der Norm werden verschiedene<br />

Gefährdungsstufen von HL1 bis HL3 (HL=<br />

Hazard Level) sowie Anforderungsstufen<br />

Rx definiert. Die »Texrail-S«-Kompensatoren<br />

von Frenzelit erfüllen die höchste Gefährdungsstufe<br />

HL3 sowie die höchsten<br />

Anforderungsstufen R1 (innen) und R7<br />

(außen).<br />

Das »Texrail-S«-Material enthält eine Glasgewebeeinlage,<br />

die der mechanischen<br />

Festigkeit dient, damit es möglich ist, höhere<br />

Drücke aufzunehmen, ohne eine Beschädigung<br />

zu riskieren. Die Kombination<br />

aus nicht brennbarer Glasgewebeeinlage<br />

und Silikonbeschichtung sorgt zudem für<br />

eine hohe Flexibilität, sehr gute Dichtheit<br />

und Witterungsbeständigkeit. Dank der<br />

Silikonbeschichtung können die strengen<br />

Grenzwerte zur Toxizität bei Rauchentwicklung<br />

eingehalten werden. Die Toxizität<br />

für sich genommen ist schon ein<br />

Ausschlusskriterium für die Verwendung<br />

vieler anderer Materialien.<br />

Kompensatoren aus dem »Texrail-S«-Material<br />

können z. B. als Belüftungsbälge,<br />

Schwingungsentkoppler und Dehnungsausgleicher<br />

zur Fahrmotorlüftung, für Kühlerventilatoren<br />

oder in Stromrichter- oder<br />

Trafokühlanlangen eingesetzt werden. Sie<br />

eignen sich für Hochgeschwindigkeitszüge,<br />

aber auch alle anderen Varianten von<br />

Schienenfahrzeugen, darunter auch Lokomotiven<br />

z. B. für Rangier- oder Reparaturarbeiten.<br />

Die Formen und Größen der Kompensatoren<br />

sind vielfältig, von kleinen Nennweiten<br />

wie DN 50 bis zu Größen von 0,5<br />

x 1 m. Jeder Kompensator wird dabei von<br />

Frenzelit individuell auf die jeweilige Anwendung<br />

ausgelegt hinsichtlich Bautoleranzen,<br />

Ausgleich von Versatz oder z. B.<br />

speziellen Klemmverbindungen. Aufvulkanisierte<br />

Aluminiumflansche vereinfachen<br />

die Montage auch in schwer zugänglichen<br />

Bereichen und bieten einen Gewichtsvorteil<br />

gegenüber Stahlflanschen. Zudem sind<br />

sie korrosionsbeständig.<br />

(www.frenzelit.com)<br />

Rollstuhl-Barrierefreiheit im ICE<br />

Palfinger Tail Lifts GmbH<br />

27777 Ganderkesee<br />

Für die schnellsten Reisezüge der Deutschen<br />

Bahn wurde ein neuer Lift für Rollstuhl-Passagiere<br />

entwickelt: der Trainlift<br />

»TRV 2 SLIM«. Der Hochgeschwindigkeitszug<br />

hat eine eigene Tür mit Lift für Personen<br />

mit eingeschränkter Mobilität. Die<br />

Herausforderung bei der Entwicklung lag<br />

insbesondere im sehr eingeschränkten<br />

Platz. Die Abmessung der normalen ICE-<br />

Türe hat nur eine Breite von 920 mm und<br />

die Normen, insbesondere die TSI PRM,<br />

fordern eine Mindestbreite der Hub-Plattform<br />

von 760 mm und die zwei Hub-Arme<br />

müssen ebenfalls berücksichtigt werden.<br />

Dies konnte jedoch mit der neuen Systemlösung<br />

vollumfänglich erfüllt werden. Um<br />

die unbefugte Inbetriebnahme zu verhindern,<br />

wird der Lift in eingeklapptem Zustand<br />

verriegelt. Die Steuerung ist durch<br />

einen Schlüsselschalter gesichert, so dass<br />

allein das geschulte Zugpersonal – vom<br />

Bahnsteig aus – den Lift für Ein- und Ausstieg<br />

bedient. Berührt die Plattform den<br />

Boden, legt sich die Abrollsicherung an<br />

der Front automatisch ab, so dass der Rollstuhlpassagier<br />

auffahren und anschließend<br />

nach oben gehoben wird kann. Ein Blinklicht<br />

mit akustischem Warnsignal wird mit<br />

jedem Liftbetrieb aktiviert.<br />

Der zweiarmige Vertikallift bietet eine Traglast<br />

von 350 kg, so dass auch elektrische<br />

Rollstühle problemlos aufrollen können.<br />

Die maximale Hubhöhe liegt bei 900 mm.<br />

Wie alle Palfinger Trainlifte sind sie optimal<br />

auf die anspruchsvollen Einsatzbedingungen<br />

im Bahnbereich abgestimmt. Sie sind<br />

einfach in der Bedienung, äußerst zuverlässig,<br />

langlebig und die neuen Personenlifte<br />

sind gemäß TSI PRM zertifiziert.<br />

(www.palfinger.com)<br />

2


56 Fahrzeugtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Duagon besitzt ein breites Produktportfolio an Computern für das Eisenbahn- und Transportwesen<br />

(Bild: Duagon).<br />

Das vollautomatische Lichtgitter »SITRANS alpha« steht für eine berührungslose Türüberwachung.<br />

Weltweit wurden bereits mehr als 130.000 Türen damit ausgerüstet (Bild: Sitron).<br />

Kommunikationslösungen<br />

für Bahnanwendungen<br />

duagon Germany GmbH<br />

90411 Nürnberg<br />

Das Schweizer Technologieunternehmen<br />

duagon ist ein führender Anbieter von<br />

Kommunikations-, Computer- und Steuerungstechnik<br />

sowie Projektierungs- und<br />

Entwicklungsdienstleistungen für systemkritische<br />

Applikationen im Bahn-, Medizin-<br />

und Automatisierungs-Markt. Für<br />

den Schienenfahrzeugbereich entwickelt<br />

und fertigt duagon Kommunikationslösungen<br />

für Zugnetzwerke, Steuerungs-,<br />

Überwachungs- und Informationssysteme<br />

sowohl als Standardprodukte als<br />

auch als kundenspezifische Lösungen.<br />

Ergänzt wird das umfangreiche Portfolio<br />

durch Ingenieurleistungen und hochwertige<br />

Anwendungssoftware für Bahn-Signaltechnik<br />

und Zuginformationssysteme.<br />

Für den Medizinbereich entwickelt und<br />

fertigt das Technologieunternehmen zuverlässige,<br />

kompakte und langfristig verfügbare<br />

Computer-on-Modules, Carrier<br />

Boards und Systeme, inklusive der geforderten<br />

Software-Adaptionen.<br />

Entwicklungs- und Produktionsstätten<br />

von duagon befinden sich am Hauptsitz<br />

in Dietikon bei Zürich, in Nürnberg, und<br />

Blue Bell (Pennsylvania). Am Standort<br />

Nürnberg besitzt das Unternehmen zusätzlich<br />

ein eigenes Testlabor. Durch eine<br />

globale Vertriebs- und Supportorganisation<br />

mit Niederlassungen in Australien,<br />

China, Deutschland, Frankreich, Indien,<br />

Spanien, Schweiz und USA erhalten Kunden<br />

weltweit einen schnellen und kompetenten<br />

Service. Insgesamt beschäftigt<br />

duagon über 700 Mitarbeiter in acht Ländern,<br />

mit rund 420 Ingenieuren für Produktentwicklung<br />

und -wartung.<br />

(www.duagon.com)<br />

Türüberwachung per Lichtgitter<br />

Sitron Sensor GmbH<br />

30916 Isernhagen<br />

Die Ein- und Ausstiegsphase ist ein besonders<br />

neuralgischer Punkt bei Bussen<br />

und Bahnen. Hier kommt es auf höchste<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit an. Das<br />

vollautomatische Lichtgitter »SITRANS<br />

alpha« der Firma Sitron steht für eine berührungslose<br />

Türüberwachung. Das System<br />

wird seit vielen Jahren erfolgreich in<br />

Bussen und Bahnen eingesetzt. Speziell<br />

für den Einsatz in Schienenfahrzeugen<br />

wurde die Serie »SITRANS alpha S1-Rail«<br />

(S2-Rail) entwickelt und zertifiziert.<br />

Das Lichtgitter wurde auf Basis einer<br />

umfangreichen Felddatenanalyse neu<br />

begutachtet. Im Ergebnis wurde die Sicherheitsanforderungsstufe<br />

SIL 2 bestätigt.<br />

Um Verletzungen bei Fahrgästen<br />

zu vermeiden, überwacht das Lichtgitter<br />

»SITRANS alpha« durch eine Kombination<br />

von bis zu 194 parallelen und gekreuzten<br />

Infrarotlichtstrahlen auch kleinste Objekte.<br />

Das Lichtgitter steht in mehreren<br />

Modellen und mit einer Reichweite bis<br />

zu 2500 mm sowie unterschiedlichen<br />

Erfassungshöhen von 690 bis 1794 mm<br />

zur Verfügung. Und um höchsten Sicherheitsansprüchen<br />

gerecht zu werden,<br />

löst bereits die Unterbrechung nur eines<br />

Lichtstrahls eine Schaltung des PNP-Ausgangs<br />

aus.<br />

Durch seinen äußerst hohen Qualitätsstandard<br />

eignet sich das »SITRANS alpha«<br />

für eine Vielzahl an sensiblen Türüberwachungsaufgaben.<br />

Vandalismus und Verschmutzung<br />

sind Faktoren, die bei jedem<br />

öffentlichen Verkehrsmittel auftreten.<br />

Eine Auswahl besonders robuster, formstabiler<br />

Lichtgitterleisten aus eloxiertem<br />

Aluminium, mit vollintegrierter Elektronik<br />

in den Schutzarten bis IP69K wirkt dem<br />

entgegen. Zudem verfügen sie über eine<br />

extrem hohe Stoß- und Vibrationsfestigkeit.<br />

Das System arbeitet mit getaktetem<br />

Infrarotlicht und bietet dadurch eine sehr<br />

hohe Fremdlichtsicherheit. Ein Fakt, der<br />

das Lichtgitter für den Einsatz unter ständig<br />

wechselnden Lichtverhältnissen störungsfrei<br />

macht. Um Dejustage und Verschmutzungen<br />

zuvorzukommen, haben<br />

die Sensorspezialisten eine AST-Funktion<br />

in das Lichtgitter integriert, welche vollautomatisch<br />

auf äußere Einwirkungen<br />

reagiert. Keine nachträglichen Set-Ups<br />

oder Nachjustierungen sind mehr erforderlich;<br />

das System regelt die Signalstärke<br />

der einzelnen Lichtkanäle von allein.<br />

Im statischen und dynamischen Betrieb<br />

bedeutet dies eine optimale Sensorleistung<br />

im gesamten überwachten Bereich.<br />

Standardmodelle sowie maßgefertigte<br />

Modelle bieten wirtschaftliche Vorteile<br />

besonders bei Nachrüstungen. Mit der<br />

gesamten »SITRANS alpha«-Baureihe ist<br />

Sitron nach eigenen Aussagen Marktführer<br />

für Sicherheitslichtgitter im Einstiegsbereich<br />

von Schienenfahrzeugen und<br />

Bussen.<br />

(www.sitron.de)<br />

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57<br />

Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />

3<br />

Bild: Franz Harbeck GmbH | www.franz-harbeck.de<br />

Fachbeitrag 58<br />

Produktinformationen 59


58<br />

Halteschlaufen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Sicherheit in öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln<br />

faigle Halteschlaufe<br />

»Igostrap«.<br />

Bilder: faigle<br />

Beständige Qualität über Jahrzehnte: Die Halteschlaufen des erfahrenen<br />

Kunststoffspezialisten faigle kommen in unterschiedlichsten öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zum Einsatz. Die »hanging straps« zählen<br />

zur Ausstattung von Bus, Bahn, Metro oder Seilbahn und sind in verschiedenen<br />

Ausführungen und Farben erhältlich.<br />

Je nach Gestaltungs- und Komfortwunsch<br />

gibt es passende Halteschlaufen<br />

im Programm. Hier das Modell<br />

»Igostrap Comfort«.<br />

<br />

Autorin:<br />

Karin Baldauf<br />

Marketing<br />

faigle Kunststoffe GmbH<br />

6971 Hard (Österreich)<br />

www.faigle.com<br />

Dem öffentlichen Personenverkehr<br />

kommt eine bedeutende Rolle beim Thema<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu:<br />

Je mehr Menschen auf Bus, Bahn und Co.<br />

umsteigen, desto näher sind wir dem Erreichen<br />

der Klimaziele – wie etwa einem<br />

klimaneutralen Europa bis 2050.<br />

Für eine möglichst komfortable und sichere<br />

Nutzung dieser Verkehrsmittel sind<br />

mehrere Faktoren verantwortlich, wie<br />

unter anderem robuste Halteschlaufen:<br />

Mit den von faigle produzierten »hanging<br />

straps« ist es für Passagiere möglich, sich<br />

an Stehplätzen in Bussen, Straßenbahnen,<br />

S-Bahnen, Metros aber auch Seilbahnen<br />

einfach und bequem festzuhalten.<br />

Die Halteschlaufen sind in mehreren Farben,<br />

unterschiedlichen Designvarianten<br />

– etwa mit Werbebotschaft oder Komfortgriff<br />

– und auch individuell gestaltet erhältlich.<br />

Die Modelle können sogar in antibakterieller<br />

Ausführung bestellt werden:<br />

Die Ausbreitung von schädlichen Bakterien<br />

wird dabei über die typische Lebensdauer<br />

der Schlaufen gehemmt.<br />

Sicherheit im<br />

täglichen Einsatz<br />

Im Labor werden die<br />

Materialen unter anderem<br />

ausführlich getestet.<br />

Hier an einer Zug- und<br />

Druckkraft-Prüfmaschine.<br />

Eine grundlegende Anforderung an Halteschlaufen<br />

ist Sicherheit: Kriterien wie<br />

Zugfestigkeit, Materialbeständigkeit oder<br />

Brandschutzrichtlinien müssen erfüllt sein.<br />

Hierbei punktet das erfahrene Unternehmen<br />

auf ganzer Linie. In eigenen Laboren<br />

und Prüfzentren werden die Produkte regelmäßig<br />

und umfassend getestet.<br />

Die Forschungsabteilung entwickelte<br />

Kunststoffzusammensetzungen, die leicht<br />

zu reinigen und beständig gegen Fette,<br />

Öle und Reinigungsmittel sind. Die faigle<br />

»hanging straps« sind dadurch besonders<br />

robust – und lassen sich nachhaltig über<br />

eine sehr lange Lebensdauer einsetzen.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />

59<br />

Produkt-Infos<br />

Bodenbeläge und Intarsien<br />

nora systems GmbH<br />

69469 Weinheim<br />

Bereits vor über 17 Jahren setzte nora<br />

systems als einer der ersten Bodenbelagshersteller<br />

auf die Fertigung von Intarsien<br />

durch eine Ultraschall-Schneideanlage.<br />

Gegenüber der damals üblichen Wasserstrahl-Schneideanlage<br />

verringerte die<br />

hochfrequente Schwingung der Messer<br />

von 20.000 Hz die Reibungskraft zwischen<br />

Messer und zu schneidendem Material<br />

sehr stark, so dass noch präzisere<br />

und schnellere Schnitte möglich waren<br />

und der Materialverlust eliminiert werden<br />

konnte. Die Einzelteile einer Intarsie werden<br />

bei diesem Verfahren CAD-gesteuert<br />

geschnitten und sitzen in der werkseitig<br />

zusammengesetzten Intarsie dicht geschlossen<br />

aneinander. Eine Verfugung im<br />

Bereich der Intarsie war damit nicht mehr<br />

erforderlich, da die Schnitte so exakt sind,<br />

dass keine offenen Nähte entstehen können.<br />

Jetzt setzt nora systems erneut Maßstäbe:<br />

Durch eine neue Inlay Technologie<br />

– auf Basis einer hochpräzisen Fräs- und<br />

Absolut wasserdichtes Einkleben von Intarsien – eine hochpräzise Fräs-/Schneidtechnologie von nora<br />

systems macht dies nun möglich (Bild: nora systems).<br />

Schneideanlage – wird die Qualität von<br />

Intarsienelementen weiter perfektioniert<br />

und die Möglichkeiten der Gestaltung<br />

erweitert. Bei dieser neuen Technik wird<br />

mit einer CAD-gesteuerten Oberfräse in<br />

einen Kautschukbodenbelag die Form<br />

des gewünschten Inlays gefräst. In die<br />

Nut wird dann die exakt auf Maß geschnittene<br />

Intarsie aus einem ca. einem<br />

Millimeter dicken Kautschukbelag in der<br />

gewünschten Farbe eingeklebt. Ein übliches<br />

Anwendungsfeld ist der Einbau von<br />

Piktogrammen wie z. B. für Notausgänge,<br />

Rollstuhl- oder Fahrradbereiche. Auch das<br />

Einbringen von nachleuchtenden Elementen<br />

und Leuchtstreifen sowie das millimetergenaue<br />

Schneiden von Konturen über<br />

größere Bahnenlängen wird dadurch ermöglicht.<br />

(www.nora.com)<br />

3<br />

BIKE SHUTTLER. ®<br />

HUCKE PACK. ®<br />

für Fahrradtransport<br />

EAO Baureihe 57.<br />

Setzt den neuen Standard.<br />

EAO, der Leuchtdrucktasten-Pionier, präsentiert seine<br />

Baureihe 57 mit vielen innovativen Eigenschaften:<br />

. Erste Wahl, um die EN 14752 vollständig zu erfüllen<br />

. Anwenderfreundliche Ø 74 mm Betätigungsfläche<br />

. Zwei individuell ausleuchtbare Feedback-Ringe<br />

. Erhabene, ausleuchtbare Symbole erfüllen TSI<br />

PRM & ADA<br />

www.eao.com<br />

Franz Harbeck GmbH<br />

Salzstraße 2 · 83313 Siegsdorf<br />

Telefon 08662-409758<br />

Fax 08662-409759<br />

info@franz-harbeck.de<br />

www.franz-harbeck.de


60 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Automobile Technologien sorgen für ein Plus an Sicherheit und Komfort in Schienenfahrzeugen. »Combiner Head-up-Display« für Schienenfahrzeuge<br />

(Bilder: Continental).<br />

Head-up-Display für Straßenbahnen<br />

Continental AG<br />

30165 Hannover<br />

Continental hat ein Head-up-Display (HUD)<br />

für Straßenbahnen entwickelt. Die Display-<br />

Lösung soll den innerstädtischen Straßenverkehr<br />

künftig sicherer machen – da<br />

Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer ihren<br />

Blick und damit ihre Aufmerksamkeit ganz<br />

auf das Geschehen auf der Fahrbahn richten<br />

können. Dadurch lässt sich zum Beispiel<br />

auch die Anzahl von Notbremsungen senken.<br />

Straßenbahnen sind vor allem im dichten,<br />

oft unübersichtlichen innerstädtischen<br />

Verkehr unterwegs. Ein Umfeld, in dem die<br />

Zahl der ungeschützten Verkehrsteilnehmer<br />

zunimmt: Mehr Menschen fahren Rad,<br />

mit E-Scootern oder kompakten Elektro-<br />

Rollern. Zudem lassen sich viele Verkehrsteilnehmer<br />

durch den Umgang mit dem<br />

Handy/Smartphone ablenken. Das führt<br />

nach Aussagen von Verkehrsbetrieben zu<br />

einer steigenden Zahl von Unfällen auch<br />

mit Straßenbahnbeteiligung.<br />

Das innovative Display ist seit 2022 zunächst<br />

in Europa im Einsatz. Bisher sind<br />

echte Head-up-Displays im Schienenverkehr<br />

nicht existent. Wesentliche Komponenten<br />

des Displays, unter anderem die<br />

leistungsstarke Lichtquelle, stammen aus<br />

dem Automobil-Portfolio von Continental<br />

und sind in diversen Fahrzeugmodellen<br />

großer Automobilhersteller verbaut.<br />

Die Vorteile für den Einsatz von Headup-Displays<br />

in Schienenfahrzeugen sind<br />

immens. Denn der Trend geht auch dort,<br />

ähnlich wie im Automobilbereich, zu immer<br />

größeren Windschutzscheiben und<br />

in der Folge zu tiefer verbauten Armaturenbrettern.<br />

Erforderliche Kopfbewegungen<br />

aber lenken vom Verkehrsgeschehen<br />

ab. Dazu fokussieren die Augen ständig<br />

hin und her zwischen Nah- und Fernsicht,<br />

wenn der Blick zwischen Cockpit und Straße<br />

wechselt. Das ist für den Fahrer sehr ermüdend.<br />

Die Projektion von wesentlichen<br />

Informationen – zum Beispiel Warnsignale,<br />

Geschwindigkeit, Distanz zur nächsten Haltestelle<br />

– im direkten Blickfeld des Fahrers<br />

macht die Fahrt komfortabler und damit<br />

sicherer. Vor allem auch, weil die Informationen<br />

virtuell so dargestellt werden, als<br />

wären sie in einiger Entfernung vor dem<br />

Fahrzeug. So müssen die Augen nicht ständig<br />

neu fokussieren.<br />

Das neue »Combiner-Head-up-Display«<br />

projiziert Informationen auf einer externen<br />

durchsichtigen Scheibe im Sichtfeld<br />

des Fahrers. Dies erlaubt einen Einsatz der<br />

Technologie unabhängig vom jeweiligen<br />

Hersteller-Modell – in neu entwickelten<br />

Fahrzeugen ebenso wie als Retrofitlösung<br />

für bestehende Modelle. Fahrer haben<br />

Straße und Cockpit-Anzeigen dabei nicht<br />

nur gleichzeitig im Blick, die Informationen<br />

erscheinen auch in der gefühlt gleichen<br />

Entfernung. Dazu kommt: Dank extrem<br />

leistungsstarker LEDs erfüllt das bereits im<br />

Automobilbereich als Premiumlösung bewährte<br />

Head-up-Display höchste Ansprüche<br />

hinsichtlich der Licht- und Bildqualität<br />

selbst bei starkem Sonnenschein.<br />

(www.continental-reifen.de)<br />

Infrarot-Fernsteuerung<br />

für Bahnübergänge<br />

Dengler BahnTelematik GmbH<br />

81379 München<br />

Dengler BahnTelematik GmbH hat 1985<br />

die Infrarot-Steuerung entwickelt, die bei<br />

der DB und bei unzähligen anderen Bahnbetreibern<br />

im Einsatz ist. Die DB- und EBA<br />

zugelassene Infrarot-Fernsteuerung wird<br />

dabei bevorzugt eingesetzt, um Bahnübergänge<br />

komfortabel vom Lokführerstand<br />

aus zu schließen. Der große Erfolg<br />

liegt dabei in der einfachen Installation<br />

und Anwendung des Systems. Der Bediener<br />

zielt mit dem IR-Sender auf den<br />

gewünschten Empfänger und betätigt<br />

die Sendetaste. Durch die Anwendung<br />

des Infrarot-Verfahrens ist es gegenüber<br />

einem Funksystem problemlos möglich,<br />

aus mehreren nebeneinander installierten<br />

Empfänger durch gezieltes Anpeilen den<br />

gewünschten Empfänger auszuwählen.<br />

Ein Leuchtmelder am Empfänger signalisiert<br />

den Telegrammempfang. Diese einfache<br />

intuitive Bedienung erfordert keine<br />

Neue Infrarot-Fernsteuerung »IRE-2.1« für den Lokführerstand. In der Halterung ist ein induktives Ladegerät<br />

integriert (Bilder: Dengler).


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />

61<br />

Die Anhängerlösung »Bikeshuttler« Typ B 1800 A hat eine niedrige Ladehöhe<br />

und kann bis zu 20 Fahrräder aufnehmen (Bild: Franz Harbeck).<br />

Mit dem Huckepack Typ »HLT 5/H« lassen sich am Heck eines Omnibusses<br />

bis zu fünf Fahrräder im Linienverkehr mitführen (Bild: Franz Harbeck).<br />

Schulung oder Einarbeitung der Mitarbeiter.<br />

Dengler BahnTelematik hat jetzt die Infrarot-Fernsteuerung<br />

»IRE-2.1« überarbeitet<br />

und modernisiert. Der IR-Sender im Pistolengehäuse<br />

erhält eine komfortable Mikroprozessor-Steuerung,<br />

die ein digitales<br />

Steuerungssignal erzeugt und gleichzeitig<br />

die Elektronik für die schonende Akkuladung<br />

enthält. Zeitglich erzeugt aber der IR-<br />

Sender auch die »alte« Signalisierung der<br />

bisherigen Auswerter. D. h. der neue IR-<br />

Sender 4.0 arbeitet mit der ältesten noch<br />

in Betrieb befindlichen Anlage genauso<br />

zusammen, wie mit dem neu entwickelten<br />

Auswerter 4.0.<br />

Die Ladung des Akkus im IR-Sender erfolgt<br />

über das zum System gehörende Ladeteil<br />

induktiv und damit drahtlos. Der IR-Sender<br />

ist ein geschlossenes Handgerät ohne jegliche<br />

nach außen führende Kontakte und<br />

dementsprechend robust in der Handhabung.<br />

Das Ladegerät ist gleichzeitig Ablagehalterung<br />

für den IR-Sender.<br />

Der Sender wird in das Ladegerät eingelegt<br />

und abhängig von seinem aktuellen<br />

Ladezustand und der aktuellen Innentemperatur<br />

des Gebers schonend geladen.<br />

Dies ist erforderlich, da Akkus nur bei<br />

Temperaturen über 0 °C geladen werden<br />

dürfen, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.<br />

Die Innentemperatur des Gebers<br />

wird durch eine eingebaute Heizung<br />

im Bedarfsfall auf >0 °C gebracht, bevor<br />

die Ladung beginnt. Das Ladeteil ist für<br />

die Lok-Spannung 24VDC nach EN50155<br />

ausgelegt und kann im Führerraum an der<br />

Wand montiert werden. Die Ladung bzw.<br />

Ladezustandsüberwachung beginnt automatisch<br />

mit dem Einsetzen des Senders in<br />

das Ladegerät. Der Sender kann immer im<br />

Ladegerät verbleiben. Eine Überladung<br />

oder Beschädigung wird durch die Elektronik<br />

wirkungsvoll verhindert. Ein geladener<br />

IR-Sender kann ohne Nachladen für mindestens<br />

50 Betätigungen verwendet werden<br />

und hat eine Reichweite bis zu 40 m.<br />

(www.dengler.biz)<br />

Mitnahme und Transport von Fahrrädern<br />

Franz Harbeck GmbH<br />

83313 Siegsdorf<br />

Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel der Gegenwart<br />

und Zukunft und die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Fahrradtourismus ist<br />

enorm. In ihm ruhen sowohl Hoffnung<br />

zur Lösung innerstädtischer Verkehrsprobleme<br />

als auch touristischer Angebote in<br />

Urlaubsregionen. Dies ist ein Beitrag zur<br />

Lösung unserer Klima- und CO2-Probleme.<br />

»Bus & Rad – Mobilität in Stadt und Land«.<br />

Mit diesem Slogan bewirbt der mittelständische<br />

Familienbetrieb Franz Harbeck<br />

aus dem oberbayerischen Siegsdorf seine<br />

Produkte. Dies sind Fahrradträger für Omnibusse<br />

und Omnibusanhänger für den<br />

Reise- und Linienverkehr.<br />

Mit dem »Huckepack« Typ »HLT 5/H« können<br />

bis zu fünf Fahrräder am Heck eines<br />

Omnibusses transportiert werden. Neu ist<br />

nun die pneumatische Lifteinrichtung um<br />

500 mm. Damit kann der Hecklastträger<br />

»HLT 5/H« für den Ladevorgang bis auf<br />

die Fahrbahn abgesenkt werden. Der »Bikeshuttler«<br />

ist für den Linieneinsatz von<br />

A nach B mit vielen Zwischenstopps konzipiert.<br />

Er erfüllt dabei die Anforderungen<br />

der Betreiber an eine Anhänger-Transportlösung<br />

optimal: niedrige Ladehöhe,<br />

schnelle und kraftsparende Be- und Entladung<br />

aus Sicherheitsgründen nur von<br />

der rechten Seite aus, Kapazität bis zu 20<br />

Fahrräder und für alle Fahrräder und E-<br />

Bikes geeignet. Neu im Programm ist eine<br />

abnehmbare, klappbare Ladeplattform<br />

am Heck des »Bikeshuttlers«. Dadurch wird<br />

die Mitnahme von Dreirädern und Kinder-<br />

Fahrradanhängern ermöglicht.<br />

(www.franz-harbeck.de)<br />

3


62 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

einheitliches Bild ergeben. Selbstverständlich<br />

sind auch diese Folien obligatorisch<br />

mit einem Graffitischutz versehen. Eine<br />

besondere Stärke bildet die Entwicklung<br />

kundenspezifischer Lösungen. Hierbei wird<br />

der gesamte Projektierungsprozess von der<br />

Materialerstauswahl bis zur Anwendungsreife<br />

in enger Abstimmung mit den Kunden<br />

und aus einer Hand ausgeführt.<br />

(www.nonbye.de)<br />

Folierungen bieten zahlreiche Möglichkeiten für attraktiuve Innen- und Außengestaltungen im<br />

Waggonbau (Bild: Ole Nonbye).<br />

Fahrzeugfolierungen für innen<br />

und außen<br />

Ole Nonbye Deutschland GmbH<br />

31688 Nienstädt<br />

Nonbye Deutschland beliefert europaweit<br />

neben den großen Waggonbauern<br />

und ihren Zulieferern zahlreiche Unternehmen<br />

des ÖPNV mit unterschiedlichen<br />

Folienprodukten: von Farbfolien für die Innen-<br />

und Außengestaltung der Fahrzeuge<br />

über Anschriften und Piktogramme bis hin<br />

zu Spezialfolien für die Bahnverglasung.<br />

Nonbye ist ein qualifizierter Lieferant der<br />

Deutschen Bahn AG. Nonbye-Folien eröffnen<br />

eine Fülle von Möglichkeiten. Im Bereich<br />

Re-Design verfügt das Unternehmen<br />

bereits über ausgewiesene Erfahrung in<br />

der professionellen Umgestaltung des Interieurs<br />

von Schienenfahrzeugen. Die Folienverlegung<br />

kann durch eigene Montageteams<br />

nahezu ohne Unterbrechung des<br />

regulären Fahrbetriebs stattfinden, so dass<br />

hohe Standkosten vermieden werden. Ferner<br />

können Vandalismusschäden aufgrund<br />

der graffitiresistenten Oberflächenbeschaffenheit<br />

problemlos und schnell beseitigt<br />

und damit die Instandhaltungskosten erheblich<br />

gesenkt werden.<br />

Auch für die Wagen kasten beschichtung<br />

bilden Folien eine gute und sinnvolle Ergänzung<br />

zum Lack. Insbesondere spezifische<br />

Elemente des Corporate Designs – wie<br />

etwa farbabweichende Türen, Logostripes<br />

oder sogenannte Bauchbinden – können<br />

problemlos realisiert werden und sparen<br />

mitunter komplizierte und langwierige<br />

Lackiervorgänge ein. Farbstreifenkombinationen<br />

oder kleinere bzw. nur unter<br />

großem Aufwand zu lackierende Flächen<br />

finden hier mit Folien eine adäquate Lösung;<br />

ohne aufwendiges Abkleben und<br />

ohne einzuhaltende Trocknungszeiten. Für<br />

die Kombinierung von Folie mit lackierten<br />

Flächen hält Nonbye einen professionellen<br />

Farbnachstellungsservice bereit, so dass<br />

die beschichteten Oberflächen trotz Kombination<br />

unterschiedlicher Werkstoffe ein<br />

Ein umfangreiches Fertigungsprogramm sowie Sonderanfertigungen liefern für jede Anwendung die<br />

passende Mutter (Bild: Karl Limbach).<br />

Verbindungselemente / Muttern<br />

Karl Limbach & Cie.<br />

GmbH & Co. KG<br />

42719 Solingen<br />

Wenn zuverlässig haltbare oder lösbare<br />

Schraubverbindungen gefordert sind,<br />

kommt es nicht allein auf die Schraube,<br />

sondern auf den Verbindungspartner – die<br />

Mutter – an. Limbach-Muttern sind sehr<br />

feste Verbindungselemente, die mit metrischen<br />

ISO-Gewinden in den Größen M 4<br />

bis M 20 oder Sondergewinden (MF, UNC,<br />

UNF, WW usw.) in vergleichbaren Größen<br />

hergestellt werden.<br />

Bei der Produktion der »L«-Muttern kommen<br />

laut Hersteller ausschließlich tiefziehfähige<br />

Bandmaterialien aus den Werkstoffen<br />

Stahl, Edelstahl, Messing und<br />

Aluminium zum Einsatz. Je nach Werkstoff<br />

und Gewinde sind Blechdicken von 0,8 bis<br />

3,0 mm wählbar. Das Standardprogramm<br />

aus Tiefziehbandstahl umfasst »L«-Anschweißmuttern<br />

und »L«-Einschlagmuttern<br />

mit Gewindegrößen von M 4 bis M 12<br />

sowie »L«-Flanschmuttern mit Gewindegrößen<br />

von M 4 bis M 10. Das Edelstahl-<br />

Standardprogramm bietet Gewindegrößen<br />

von M 4 bis M 10.<br />

Darüber hinaus sind im Rahmen der Sonderfertigung<br />

Gewinde bis M 20, gebogene,<br />

asymmetrische Flansche und Ausklinkungen<br />

genauso möglich wie mehrere Gewindedurchzüge<br />

je Flansch, Gewindesicherungen,<br />

Aufweitungen und Trichter bis hin<br />

zum Gegenflansch am Gewindedurchzug.<br />

Eine Spezialität von Limbach sind besonders<br />

hohe Gewindehälse, die das Dreifache<br />

des Gewindedurchmessers annehmen können.<br />

Zudem können Limbach-Muttern in<br />

verschiedenen galvanischen Oberflächen<br />

geliefert und mit lackierten oder galvanisch<br />

beschichteten metallischen Zier- oder<br />

Funktionskappen versehen werden. Die<br />

Verwendung ist sehr vielseitig: Sie eignen<br />

sich zum Anschweißen, Ankleben, An- und<br />

Einnieten, Clinchen, Einschlagen, Einlegen,<br />

Einbördeln, Eingießen, Einspritzen und Einlaminieren.<br />

So finden sie sich in fast allen<br />

Bereichen des täglichen Lebens wie u. a. im<br />

Möbel- und Vorrichtungsbau, in Seebojen<br />

und im Bootsbau, im Haus-, Holz- und Zwischenwandbau<br />

sowie in Spielgeräten und<br />

Kletterwänden.<br />

(www.limbach-cie.de)


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />

63<br />

Kompakt und modular lässt sich »lntelliArm«<br />

auch nach Fertigstellung der Kabine leicht installieren<br />

und bietet vollständige Zugänglichkeit<br />

für Wartung und Instandhaltung (Bild: Schaltbau).<br />

Ein Fahrerpult für die Zukunft<br />

Schaltbau GmbH<br />

81829 München<br />

»IntelliArm« ist ein Fahrerpult für Schienenfahrzeuge,<br />

das auf einem integrativen Gestaltungsansatz<br />

beruht. Dabei steht vor allem der Mensch<br />

im Mittelpunkt und das Pult wird konzeptuell<br />

als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine<br />

aufgefasst (Bild: Schaltbau).<br />

Technologie muss dem Menschen dienen,<br />

muss funktional sein, aber auch<br />

attraktiv. Technologie muss dem Menschen<br />

helfen Aufgaben besser, leichter<br />

und sicherer zu lösen. Mit diesem<br />

Ansatz wurde das innovative Fahrpult<br />

»IntelliArm« entwickelt. Es basiert<br />

auf einem integrativen Designansatz,<br />

der den Menschen in den Mittelpunkt<br />

stellt und die Konsole konzeptionell als<br />

Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine<br />

betrachtet. Der Fokus liegt auf<br />

Ergonomie und dem Benutzererlebnis.<br />

Dank des neuen Designs, ist es gelungen,<br />

den Komfort und die Klarheit zu<br />

erhöhen, um körperliche Beschwerden<br />

während langer Fahrstunden zu reduzieren.<br />

Durch den geringen Platzbedarf<br />

und die vertikale Struktur sind alle internen<br />

Komponenten leicht und ohne<br />

Schwierigkeiten zu erreichen. Außerdem<br />

ist das Sichtfeld für einen sicheren<br />

Verkehr auf der Schiene vergrößert.<br />

Zudem ist das Design flexibel und an<br />

unterschiedliche Fahrzeuge anpassbar.<br />

Aufgrund seiner vereinfachten Struktur<br />

kann »IntelliArm« auch nach Fertigstellung<br />

der Kabine einfach installiert<br />

werden und gewährt vollständige und<br />

schnelle Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten.<br />

Entwickelt wurde »IntelliArm« von der<br />

Firma SPII, eine hundertprozentige<br />

Tochter der Schaltbau GmbH. Als globales<br />

Kompetenzzentrum für die Entwicklung<br />

und Konstruktion integrierter<br />

Fahrpulte, Bedienfelder und Komponenten<br />

für Züge, U-Bahnen und Straßenbahnen<br />

versorgt SPII viele große<br />

Schienenfahrzeughersteller weltweit<br />

mit Produkten und Dienstleistungen.<br />

(www.schaltbau-gmbh.de)<br />

3<br />

faigle Halteschlaufen –<br />

sicher. innovativ. smart<br />

Für Metros, Straßenbahnen, Busse oder Bergbahnen<br />

Große Vielfalt an Farben und Designvarianten<br />

Sicherer Halt durch feste Positionierung an der Haltestange<br />

Erfüllung von weltweiten Brandschutzanforderungen<br />

Leicht zu reinigen<br />

Ergonomisch geformt<br />

Antibakterielle Ausführung hemmt die Ausbreitung<br />

von schädlichen Bakterien<br />

Antibakterielle Wirkung ist über die<br />

typische Produktlebensdauer gegeben<br />

Neugierig geworden?<br />

www.faigle.com<br />

moving forward


64 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

können. Diese Bilddaten werden bei der<br />

Testierung direkt in den Fahrzeugen aufgezeichnet,<br />

mitsamt Strecken- und Zeitangaben.<br />

Die Vergleichszählung selbst<br />

findet später am Bildschirm statt. Mit der<br />

Richtlinie 457 in der Fassung von 2018<br />

hat der VDV einen Rahmen für dieses Verfahren<br />

gesetzt.<br />

Die Vorteile einer videobasierten Testierung<br />

sind enorm: Die Datenerhebung<br />

stört die Betriebsabläufe nicht und erfordert<br />

wenig organisatorischen Aufwand<br />

– zumal dann, wenn bereits kombinierte<br />

Video- und AFZ-Systeme von Derovis an<br />

Bord sind. Unsere HydraIP-Rekorder sind<br />

in der Lage, die Bilddaten aus den Zählsensoren<br />

mit allen relevanten Informationen<br />

mitzuschneiden. Derovis unterstützt<br />

Unternehmen dabei, die Testierung umfassend<br />

vorzubereiten und zu begleiten.<br />

VBVZ verbessert auch die Qualität der<br />

Vergleichszählungen. Die Auswertungen<br />

erfolgen zu normalen Arbeitszeiten am<br />

Rechner. Anders als im Fahrzeug können<br />

die Zählenden Pausen einlegen. Unübersichtliche<br />

Situationen lassen sich mehrfach<br />

abspielen. All das hilft, Zählfehler zu<br />

vermeiden – und in Summe viel Geld zu<br />

sparen. Erste Erfahrungen zeigen, dass<br />

VBVZ bis zu zwei Dritteln günstiger sind<br />

als manuelle Testierungen. Also: Beim<br />

nächsten Mal besser videobasiert!<br />

(www.derovis.de)<br />

Wenn automatische Fahrgastzählsysteme (AFZS) von Derovis zertifiziert werden müsssen, geht dies<br />

auch videobasiert. Das ist nicht nur leichter, sondern kostet auch weniger (Bild: Derovis).<br />

AFZS-Testierung: besser videobasiert<br />

Derovis GmbH<br />

12681 Berlin<br />

Um AFZS zu zertifizieren, vergleichen<br />

unabhängige Gutachter die Daten aus<br />

den Zählsystemen mit den Ergebnissen<br />

zuverlässiger Vergleichszählungen. Diese<br />

Vergleichsbasis kann auf zwei Arten<br />

gewonnen werden. Bei manuellen Fahrgastzählungen<br />

fährt speziell geschultes<br />

Personal auf ausgewählten Routen mit<br />

und zählt von Hand. Die Berliner Derovis<br />

GmbH bietet ihren Kunden jetzt ein<br />

attraktives Alternativverfahren an: die<br />

Videobasierte Vergleichszählung (VBVZ).<br />

VBVZ machen sich den Umstand zunutze,<br />

dass moderne Zählsensoren Videobilder<br />

(oder videoähnliche Bilder) generieren<br />

Anlehnen, Festhalten oder Sitzen: »Ubility Shift« ist eine Next-Generation-Lösung für den städtischen<br />

Personentransport (Bild: Grammer).<br />

Neues Konzept zum Anlehnen,<br />

Halten und Sitzen<br />

Grammer AG<br />

92224 Amberg<br />

»Ubility Shift« kommt dem menschlichen<br />

Anlehnungsbedürfnis entgegen: Die ultraleicht<br />

gebaute Lehn- und Sitzinsel für<br />

Kurzstrecken im städtischen Personentransport<br />

bietet eine Kombination aus<br />

gepolsterten, körperhohen Stützen und<br />

ergonomisch geführten Haltegriffen. Mit<br />

dieser Next-Generation-Lösung, die Bestandteil<br />

des brandneuen, ganzheitlichen<br />

Interieurkonzepts »Ubility One« ist, stellt<br />

Grammer Menschen und ihre Nutzungsprofile<br />

von Verkehrsmitteln in den Fokus.<br />

Aus der Evolutionspsychologie ist das<br />

menschliche Urbedürfnis bekannt, sich in<br />

öffentlich zugänglichen Räumen mit dem<br />

Rücken zur Wand zu positionieren und so<br />

Schutz und Sicherheit zu suchen. Dies bildete<br />

den zentralen Designansatz bei der<br />

Entwicklung des »Ubility Shift« – eine stabile<br />

Stütze zum Anlehnen mit einer Griffkonstruktion<br />

zum Festhalten. Aber die<br />

Grammer Innovation für Bus und Bahn<br />

kann noch mehr: Das Polsterteil gleitet<br />

bei entsprechendem Körperdruck nach<br />

unten und entfaltet dank einer cleveren<br />

Kinematik eine Sitzfläche – auf Kurzstrecken<br />

in der Stadt eine willkommene Gelegenheit<br />

für eine schnelle Ruhepause.<br />

Der modulare Aufbau des Systems erlaubt<br />

die Anpassung an verschiedenste<br />

Fahrgast-Innenräume: als Dreier-Insel,<br />

in Zweierkonfigurationen für Raummitte<br />

oder entlang Fenstern und Wänden<br />

sowie als Einzellösungen. Individuellen<br />

Gestaltungswünschen von Verkehrsbetrieben<br />

sind damit (fast) keine Grenzen<br />

gesetzt. Weitere Vorteile des neuen<br />

Grammer Konzepts sind die Gewichtseinsparung<br />

durch konsequenten Leichtbau<br />

und der im Verhältnis zur gebotenen<br />

Funktionalität – Festhalten, Anlehnen,<br />

Sitzen – äußerst geringe Platzbedarf: In<br />

der Dreier-Konfiguration benötigt der<br />

»Ubility Shift« nur einen Quadratmeter<br />

Montagefläche.<br />

(www.grammer.com)


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrzeugausstattung und Zubehör<br />

65<br />

Laden. Vernetzen. Kommunizieren. Das »Passenger Interface« verbessert das Reiseerlebnis weil Reisende ihr Telefon laden<br />

können und so keinen leeren Akku befürchten müssen. Außerdem bleiben sie unterwegs vernetzt (Bild: EAO).<br />

Erweiterung der Produktfamilie<br />

für schnelleres Laden<br />

EAO GmbH<br />

45277 Essen<br />

Das für die Bahn zertifizierte »Passenger<br />

Interface« von EAO ermöglicht Fahrgästen<br />

auf ihrer Reise das bequeme und<br />

zuverlässige Laden ihrer Telefone und<br />

sonstigen mobilen Endgeräten. Neu<br />

bietet der Schweizer HMI-Spezialist den<br />

Kunden zusätzliche Montageoptionen<br />

für Tischladegeräte, 10W-Versionen<br />

für schnelleres Laden von Geräten und<br />

neue Netzteile.<br />

Das Sortiment umfasst kabellose Qi-<br />

Ladesysteme und USB-Buchsen. EAO<br />

liefert es komplett mit Netzteilen und<br />

Kabeln. Bahnbetreiber können den<br />

Fahrgästen neben der Ladeleistung<br />

damit auch maßgeschneiderte Online-<br />

Dienste über die App des Zugbetreibers<br />

bereitstellen, indem sie die einzigartige<br />

iBeacon-Technologie für die Ortung des<br />

Sitzplatzes* nutzt.<br />

EAO bietet das »Passenger Interface«<br />

mit seinen runden Tischladegräten und<br />

rechteckigen Multispulen-Ladegeräten<br />

jetzt mit einem höheren Ladestrom von<br />

bis zu 2A (10W) an. Fahrgäste profitieren<br />

so von einer schnelleren Ladegeschwindigkeit,<br />

wenn sie ein einzelnes<br />

Gerät aufladen. Die erhöhte Ladeleistung<br />

von 2A kann auch für das gleichzeitige<br />

Laden von zwei Endgeräten genutzt<br />

werden – 1A für das Laden über<br />

den USB-Anschluss und 1A für das induktive<br />

Laden. Die neue 10W-Version<br />

der mehrspuligen Ausführung lässt sich<br />

wie die bisherige 5W-Version in die Aluminiumgehäuse<br />

für die Rückenlehnen<br />

oder in die SliderFLEX-Variante verbauen.<br />

Das erweitertes Produktsortiment von<br />

EAO bietet neu eine zusätzliche Montageoption<br />

für Tischladegeräte. Der »Surface<br />

Mount Charger Adapter« ergänzt<br />

die bestehenden Top-Loading-Ladegeräte,<br />

so dass Installateure das Ladegerät<br />

noch einfacher auf dem Tisch anbringen<br />

können. Die Rückseite des Tisches muss<br />

dafür nicht mehr ausgefräst oder die<br />

Der »Surface Mount Charger Adapter« ist zum<br />

Einbau in Tischplatten bestens geeignet (Bild:<br />

EAO).<br />

Tischplatte neu laminiert werden. Das<br />

Ladegerät wird durch eine 80-mm-Bohrung<br />

von oben mit doppelseitigem VHB-<br />

Klebeband oder optional mit einer noch<br />

sichereren Hufeisenbefestigung befestigt.<br />

Dank der attraktiven, rutschfesten<br />

Ladefläche des »Surface Mount Charger<br />

Adapters« bleibt das Telefon auf seinem<br />

Platz – direkt auf der Ladestation.<br />

EAO erweitert zudem sein Stromversorgungssortiment,<br />

um alle gängigen<br />

AC- und DC-Spannungseingänge sowie<br />

5V- und 12V-Ausgänge mit 1, 2 oder<br />

4 Ladeausgängen in einem abgedichteten<br />

IP40-Gehäuse abzudecken. Die<br />

12V-Ausgangsversionen werden für die<br />

Schnellladesysteme mit 10W benötigt.<br />

Für das Laden mit den 5W- oder 10W-<br />

Versionen gibt es diverse Optionen der<br />

Stromversorgung. Die Kosten lassen sich<br />

dabei senken, indem nur die Ausgänge<br />

verwendet werden, die am jeweiligen<br />

Ladeort im Zug benötigt werden.<br />

*zusätzliche Servicegebühren und Softwareentwicklungskosten<br />

vorbehalten<br />

(www.eao.com)<br />

3


66 Fahrzeugausstattung und Zubehör <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Interieur für Bahnen<br />

Texat decor engineering AG<br />

8606 Nänikon/Schweiz<br />

Die Texat decor engineering AG (tde) mit<br />

Sitz in Zürich ist ein Engineering- und<br />

Handelsunternehmen im Interieurbereich<br />

der Bahn- und Schienenindustrie<br />

sowie in verwandten Industriezweigen.<br />

Das Portfolio umfasst vor allem Beschattungssysteme<br />

für Führerstände und Fahrgasträume<br />

sowie in Zusammenarbeit mit<br />

langjährigen Partnern, Bodenbeläge und<br />

Sitzbezugsmaterialien und Bestuhlungen.<br />

Des Weiteren werden auch kundenspezifische<br />

Speziallösungen angeboten.<br />

Bodenbeläge im ÖV sind generell sehr<br />

starker Beanspruchung ausgesetzt. Die<br />

Schmutzschleusen sorgen dafür, dass bereits<br />

im Einstiegsbereich der Hauptanteil<br />

an Schmutz und Nässe zurückgehalten<br />

wird. Zudem bieten die offene Struktur<br />

sowie das enorm strapazierfähige Material<br />

eine schnelle Abtrocknung und<br />

einfache Reinigung. Dank der magnetischen<br />

und undurchlässigen Rückenausstattungen<br />

sind die Bodenbeläge rasch<br />

zu verlegen sowie auch unkompliziert<br />

austauschbar. Lieferungen als maßgeschneiderte<br />

Unikate mit Intarsien und<br />

Abschlusskanten sind ebenfalls möglich.<br />

Die wichtigsten Anforderungen an Sitzbezüge<br />

sind Funktionalität, Design und<br />

Qualität sowie schwer entflammbare<br />

und pflegeleichte Stoffe für höchste Beanspruchung.<br />

Viele der tde-Designs sind kundenspezifisch<br />

und beinhalten die Anfertigung von<br />

Stoffen und Leder, die zur individuellen<br />

Corporate Identity eines Unternehmens<br />

passen. Tde liefert bei Rollos montagefertige<br />

Elemente, deren Einbau sich leicht in<br />

den Produktionsprozess integrieren lässt.<br />

Geräuscharme und stufenlose Höhenverstellbarkeit<br />

sowie brandgeprüfte Stoffe<br />

sind ebenfalls wichtige Kriterien. Auch<br />

Servicefreundlichkeit, Hitze- und Energieschutz<br />

sowie niedrige LCC (life cycle<br />

costs) zeichnen die Produkte des Schweizer<br />

Unternehmens aus.<br />

(www.tde.ch)<br />

IMPRESSUM<br />

KUHN FACHMEDIEN AUSGABE 5 | <strong>2023</strong><br />

<strong>RegioTrans</strong><br />

Eine Überprüfung der uns zur Verfügung stehenden Unterlagen,<br />

aufgrund derer das Fachmagazin erstellt wird, können wir auf<br />

deren Richtigkeit und Vollständigkeit nicht vornehmen. Auch<br />

sind bei der Fülle des zu bearbeitenden Materials trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung Fehler in der Wiedergabe nicht immer vermeidbar.<br />

Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts<br />

der Anzeigen, der Redaktion und des systematischen Teils dieses<br />

Fachmagazins kann daher nicht geleistet und eine Haftung nicht<br />

übernommen werden. Alle Veröffentlichungen erfolgen ohne<br />

Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes. Warennamen<br />

werden ohne Gewährleistung in einer freien Verwendung<br />

benutzt.<br />

Veröffentlichte Bilder zu den Produktinformationen und Fachberichten<br />

wurden uns von den Unternehmen zur Verfügung<br />

gestellt, die namentlich genannt sind. Einzelne Abbildungen im<br />

Inhaltsverzeichnis und auf den Messeseiten sind teilweise auch<br />

aus dem Archiv der Redaktion.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

nach Rücksprache mit dem Verlag.<br />

Erscheinung: 9. August <strong>2023</strong><br />

Redaktionsleitung<br />

Frank Ostertag<br />

Anzeigenverkauf<br />

Achim Schimansky<br />

Anzeigenverwaltung und Vertrieb<br />

Sonja Bodmer<br />

Technische Herstellung<br />

Steffi Scherr<br />

Objektleitung<br />

Wolfgang Jarausch<br />

Verlag<br />

Kuhn Fachverlag GmbH & Co. KG<br />

Marktplatz 7, 78054 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: +49 7720 394-0, Fax: +49 7720 394-175<br />

E-Mail: info@kuhn-fachmedien.de<br />

www.kuhn-fachmedien.de<br />

Gesamtherstellung<br />

F&W Druck- und Mediencenter GmbH<br />

Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg<br />

Tel.: +49 8628 9884-0<br />

E-Mail: info@fw-medien.de, www.fw-medien.de<br />

Gedruckt auf Recyclingpapier<br />

ISSN 0175-6745


67<br />

Fahrgastinformationssysteme<br />

und Fahrgeldmanagement<br />

VisiWeb ® – modulare Fahrgastinformation.<br />

Das Fahrgastinformationssystem VisiWeb basiert auf einem modularem Aufbau, der die Wartung und das<br />

Obsoleszenz-Management erleichtert. Damit lässt sich das System über einen langen Zeitraum nachhaltig betreiben.<br />

Weltweit ist VisiWeb in über 2 800 Fahrzeugen im Einsatz und sorgt täglich für die zuverlässige Information und<br />

Sicherheit der Passagiere.<br />

• Visuelle und akustische Fahrgastinformation<br />

• Infotainment und Multimedia-Streaming<br />

• Videoüberwachung und -auswertung<br />

• Notsprechen und Fahrgastkommunikation<br />

• Datenintegration und Datenmanagement<br />

• Für Neubeschaffungen und Refit-Projekte<br />

• Als Gesamtlösung oder integriert als Standalone-Subsystem<br />

• In S-Bahnen, Regional- und Straßenbahnen, Monorails und Metros<br />

4<br />

– Anzeige –<br />

Ruf Gruppe • Rütistrasse 13 • 8952 Schlieren • Schweiz • +41 44 733 83 33 • info@ruf.ch • www.ruf.ch<br />

Fachbeiträge<br />

68<br />

Produktinformationen 72


68 Ticketing<br />

Fahrgäste checken schnell<br />

am Fahrgastterminal<br />

»PROXmobile3« ein<br />

und aus. Bilder: INIT<br />

Rundum-sorglos-Ticketinglösung<br />

für Verkehrsunternehmen<br />

Die Bedeutung des bargeld- und kontaktlosen Bezahlens steigt stetig – und damit die Nachfrage nach sicheren<br />

und schnell einzuführenden E-Ticketing-Lösungen. Weltweit populär, aber im deutschsprachigen ÖPNV noch<br />

wenig verbreitet, sind Lösungen für ID- und kontenbasiertes Ticketing nach international gültigem EMV-Zahlungskarten-Standard.<br />

Hier zahlt der Fahrgast mit Bank-/Kreditkarte oder Smart-Device und benutzt das Medium<br />

zugleich als Fahrtberechtigung. Ein rasch eingeführtes EMV-fähiges System ist INITs »Ticketing-as-a-Service«,<br />

bei dem das Ticketing-Hintergrundsystem von INIT in der Cloud installiert und betrieben wird.<br />

Autoren:<br />

Martin Fricke<br />

Marketing Coordinator<br />

Sascha Heyer<br />

Produktmanager TaaS<br />

INIT<br />

76131 Karlsruhe<br />

www.initse.com<br />

Da das System auf dem sogenannten<br />

Open-Payment-Verfahren basiert, setzt<br />

es auf Zahlungsmittel, die die Fahrgäste<br />

ohnehin mit sich führen. Sie halten ihre<br />

kontaktlose Karte oder ihr/e Smartphone/<br />

Smartwatch (mit der Karte in einer digitalen<br />

Wallet) an eines der »PROXmobile3«-<br />

Fahrgastterminals im Fahrzeug oder an<br />

der Haltestelle und steigen ein – ein audiovisuelles<br />

Signal bestätigt das erfolgreiche<br />

Einchecken. So können sie die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel ohne zusätzliche Hürden<br />

nutzen, müssen vorab keine App installieren,<br />

sich nicht in einem System registrieren<br />

und auch keine Chipkarte kaufen und aufladen.<br />

Sie benötigen weder Bargeld noch<br />

Kenntnis des Tarifsystems vor Ort. Sie nutzen<br />

einfach das vorhandene Medium, um<br />

ein- und auszuchecken und verwenden es<br />

somit auch als Fahrtberechtigung (Abb. 1).<br />

Über ein zertifiziertes Webportal können<br />

sie hinterher jederzeit ihre Reisehistorie<br />

(Übersicht aller getätigten Fahrten) und<br />

ihre Transaktionen abrufen.<br />

Diese Lösung ist insbesondere dazu geeignet,<br />

Gelegenheitsfahrer oder Reisende für<br />

den ÖPNV zu gewinnen. Sie ist aber nicht<br />

nur für die Fahrgäste attraktiv und einfach,<br />

sondern auch für das Verkehrsunternehmen<br />

selbst: Die gesamte Handhabung<br />

von Kartenmedien, etwa Bedrucken, Aktivieren<br />

oder Sperren von Karten, entfällt.<br />

Schließlich wird die ganze Arbeit rund um<br />

das Kartenhandling von den Kartenherausgebern<br />

übernommen. Um die Verbuchung<br />

der Einnahmen kümmert sich eine sogenannte<br />

Acquiring Bank, die das Geld von<br />

den Bankkonten der Fahrgäste einzieht.<br />

Außerdem erübrigt sich das umständliche<br />

und teure Bargeldhandling, Papierrollenverwaltung,<br />

Produktberatung oder<br />

Wechselgeldausgabe. Kurz: Das System beschleunigt<br />

die Vorgänge und reduziert Personalaufwand,<br />

Kosten und aufgewandte<br />

Zeit. Lediglich einmalige Einrichtungskosten<br />

und eine jährliche Servicegebühr fallen<br />

für das Verkehrsunternehmen an.<br />

Tariflogik im<br />

Hintergrundsystem<br />

Die Basis für Ticketing nach dem EMV-Standard<br />

ist ein kontenbasiertes System, in dem<br />

das Hintergrundsystem alle Transaktionen<br />

steuert. Hier werden alle Buchungsanfragen<br />

der Feldgeräte in Echtzeit geprüft und<br />

bearbeitet. Sämtliche Tarife, Produkte und<br />

Prüfvorgaben sind in der Tarifverwaltung<br />

definiert. Das Verkehrsunternehmen ist in<br />

der Anlage neuer oder der Veränderung<br />

bestehender Produkte weitestgehend frei,<br />

sei es Einzelfahrt, Wabentarif, distanzbasierter<br />

Tarif oder zeitbasierter Tarif. Es hat<br />

zudem in diesem risikoarmen und transparenten<br />

Modell die volle Kostentransparenz<br />

und einfachen Zugang zu den<br />

Transaktionsdaten für das eigene Business-


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Ticketing<br />

69<br />

Ob im Fahrzeug oder an der Haltestelle, ob mit Karte oder wie hier in einer digitalen Wallet – Prüfung<br />

und Freigabe finden praktisch in Echtzeit statt. Ein erfolgreiches EMV-Projekt von INIT läuft beispielsweise<br />

im englischen Nottingham.<br />

Bild: Nottingham City Transport<br />

sich auf eine funktionierende Transaktion<br />

verlassen können.<br />

Die Sicherheit und Zuverlässigkeit sind<br />

zertifiziert: Die »PROXmobile3«- Fahrgastterminals<br />

und das Hintergrundsystem<br />

»MOBILEvario« sind PCI-DSS-konform, entsprechen<br />

also dem Sicherheitsstandard für<br />

Kreditkartentransaktionen. Zudem erhielt<br />

INIT neben der EMV-Akkreditierung von<br />

Visa und Mastercard die »Visa ready for<br />

transit«-Zertifizierung und die gehobene<br />

Transit-Ready-Akkreditierung von Visa,<br />

dem Weltmarktführer für kontaktlose Zahlungen.<br />

Flexibles Tarifsystem<br />

mit Bestpreisabrechnung<br />

Intelligence-Reporting. Durch das Konzept<br />

in der Cloud kann Ticketing-as-a-Service<br />

sogar zusätzlich zu einem bereits vorhandenen<br />

Ticketingsystem in Form eines neuen<br />

Vertriebsweges eingeführt werden.<br />

Schnell implementierte<br />

Plattformlösung in der Cloud<br />

INIT bietet Ticketing-as-a-Service als cloudbasierte<br />

Plattformlösung nach dem Prinzip<br />

Software-as-a-Service (SaaS) an. Die<br />

genutzte Software ist eine webbasierte<br />

Weiterentwicklung von INITs Ticketing-<br />

Hintergrundsystem »MOBILEvario« zur<br />

Abrechnung und Tarifverwaltung und<br />

wird von INIT in der Cloud betrieben. Das<br />

Verkehrsunternehmen muss also keine<br />

eigene Version installieren, sondern<br />

greift über einen gewöhnlichen Webbrowser<br />

auf die Lösung zu. INIT übernimmt<br />

auf Wunsch sämtliche Arbeiten,<br />

d. h. wartet, administriert und verwaltet<br />

die Ticketingsoftware. Für ein Verkehrsunternehmen<br />

bedeutet das eine immense<br />

Reduktion von Aufwand und Infrastruktur.<br />

Umfangreiche IT-Arbeiten, Installation von<br />

Servern, Aufstellen und Einrichten von PCs<br />

sowie die Konfiguration von Netzwerken<br />

und Firewalls sind nicht mehr notwendig.<br />

Dadurch ist das System schnell implementiert<br />

und in wenigen Wochen einsatzbereit.<br />

Ein großer Vorteil des SaaS-Prinzips ist<br />

die Tatsache, dass das System als Standardprodukt<br />

entwickelt wird. Das bedeutet,<br />

dass alle Betreiber den gleichen Funktionsumfang<br />

nutzen und technologisch immer<br />

auf dem neuesten Stand sind. Das Cloud-<br />

Konzept sorgt weiterhin dafür, dass Sicherheitsupdates<br />

und Betriebssystemupdates<br />

ohne aufwändige Installationsprozesse<br />

automatisch im Hintergrund durchgeführt<br />

werden.<br />

Das Verkehrsunternehmen hat natürlich<br />

vollen Zugriff auf die Software, kann alle<br />

Transaktionen einsehen und seine Tarife<br />

abbilden. Über ein eigenes Webportal<br />

kann es Verkaufszahlen einsehen und sein<br />

Berichtswesen durchführen. Ebenso kann<br />

es eine Statusübersicht der Feldgeräte einsehen.<br />

Außerdem ist das System schnell:<br />

Die Kommunikation zwischen den Feldgeräten<br />

und dem Hintergrund- und Prüfsystem<br />

erfolgt dank schnellen Mobilfunks<br />

praktisch in Echtzeit, sodass Fahrgäste<br />

nahezu verzögerungsfrei ein- und auschecken<br />

können (Abb. 2).<br />

Größtmögliche Sicherheit<br />

in jeder Hinsicht<br />

Das Verkehrsunternehmen kann sich zudem<br />

auf Sicherheit und Datenschutz verlassen,<br />

denn das gesamte System ist vollkommen<br />

DSGVO-konform auf Servern in<br />

der EU gespeichert. Aufgrund komplexer<br />

Verschlüsselungsalgorithmen im System<br />

ist höchste Transaktionssicherheit gewährleistet.<br />

Bei jeder Nutzung – Auflegen einer<br />

Karte am Terminal – wird die Transaktion<br />

mit einer Verschlüsselung versehen, bevor<br />

die Daten den Kartenleser verlassen. Die<br />

»PROXmobile3«-Feldgeräte greifen auf die<br />

Karte nur lesend zu.<br />

Falls, etwa im Tunnel, die Mobilfunkverbindung<br />

einmal getrennt sein sollte, werden<br />

Prüfungen offline vorgenommen. Intelligente<br />

Prozesse sorgen dafür, dass die Informationen<br />

bei nächster Gelegenheit gesichert<br />

im Hintergrundsystem ankommen<br />

und Verkehrsunternehmen und Fahrgast<br />

Mit INITs Lösung kann ein Verkehrsunternehmen<br />

sicherstellen, dass Fahrgäste immer<br />

den bestmöglichen Preis bezahlen. Sie<br />

müssen nur bei jedem Ein- und ggf. Ausstieg<br />

ihre Karte vor das Feldgerät halten.<br />

Die einzelnen Aktionen am Feldgerät werden<br />

gesammelt, und am Ende des Tages<br />

wird der Preis ermittelt. Sollte dabei eine<br />

festgelegte Obergrenze erreicht werden,<br />

sorgt das System automatisch dafür, dass<br />

nur dieser Betrag (Obergrenze) belastet<br />

wird. Diese Bestpreisabrechnung (Fare<br />

Capping) lässt sich flexibel einrichten und<br />

kann beispielsweise für Tages- oder Wochentickets<br />

gelten (Abb. 3). Falls der Fahrgast<br />

einmal das Auschecken vergessen sollte,<br />

wird ihm der Höchstpreis für die Fahrt<br />

berechnet.<br />

Fazit<br />

Ein modernes kontenbasiertes Ticketingsystem<br />

auf EMV-Basis sorgt für eine Win-<br />

Win-Situation für Verkehrsunternehmen<br />

und Fahrgäste: Für den Fahrgast stellen<br />

selbst komplexe Tarifsysteme keine Hürden<br />

mehr dar. Er steigt einfach ein und fährt los,<br />

immer mit dem günstigsten Preis. Das Unternehmen<br />

spart sich teures Bargeldhandling<br />

und kann sich auf ein zukunftssicheres<br />

System verlassen. INITs EMV-System nach<br />

dem Ticketing-as-a-Service-Prinzip sorgt<br />

zudem für eine deutliche Reduktion von<br />

Aufwand und Infrastruktur, da das System<br />

von INIT betrieben wird.<br />

Beispiel für das Bestpreisverfahren. Nachdem der (Tages-)Höchstpreis (hier € 5,50) erreicht ist, sind<br />

alle weiteren Fahrten kostenfrei.<br />

Bild: INIT<br />

4


70<br />

Fahrzeugausstattung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Modulare Fahrgastinformation<br />

Speakers<br />

Information Display<br />

Surveillance Camera<br />

Interior Display<br />

Rear Mirror Camera<br />

Front and Side Display<br />

Operator Panel Unit<br />

Video<br />

Monitor Telephone Mobile<br />

Audio Router<br />

Infotainment<br />

Display<br />

Passenger<br />

Intercom Unit<br />

Cabin Control Unit<br />

Train Network<br />

PIS Controller Unit Video Recorder Unit Multimedia Server Unit<br />

VisiWeb Onboard computer system<br />

Voice Gateway<br />

Telephone Server Unit<br />

Das »VisiWeb«-Gesamtsystem mit modularem Aufbau. Das System ist von Grund auf nach einem Informatikansatz konzipiert. Alle Subsysteme und Komponenten<br />

sind über einen gemeinsamen Backbone integriert.<br />

Bilder: Ruf Avatech<br />

Fahrgäste benötigen zuverlässige Informationen, um im öffentlichen<br />

Verkehr bestmöglich über ihren Reiseverlauf informiert zu sein. Bahnunternehmen<br />

möchten flexible Informationssysteme, die sich über<br />

einen langen Zeitraum zuverlässig und investitionssicher betreiben<br />

lassen. Um beiden Anforderungen gerecht zu werden, bietet sich ein<br />

modulares Fahrgastinformationssystem an, das zahlreiche Vorteile gegenüber<br />

einem monolithischen System aufweist.<br />

Autor:<br />

Andreas Handschin<br />

CMO<br />

Ruf Gruppe<br />

8952 Schlieren/Schweiz<br />

www.ruf.ch<br />

Der öffentliche Nah- und Regionalverkehr<br />

spielt eine wichtige Rolle im Leben<br />

vieler Menschen. Sie vertrauen täglich<br />

darauf schnell, sicher und unkompliziert<br />

vom Start bis zum Ziel befördert zu werden<br />

und möchten dazu bestmöglich über<br />

ihren Reiseverlauf informiert werden.<br />

Ein gut funktionierendes dynamisches<br />

Fahrgastinformationssystem ist dabei unerlässlich.<br />

Die Passagiere benötigen zuverlässige<br />

Informationen über Fahrpläne,<br />

Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie Anschlüsse,<br />

und zwar jederzeit, vor allem<br />

aber im Fall von Verspätungen oder Betriebsstörungen.<br />

Hinzu kommt, dass sich<br />

der Informationsbedarf in besonderem<br />

Masse im Stadt-, Metro-, Nah- und Regionalverkehr<br />

steigert, wo die Netze dicht,<br />

die Frequenzen hoch und die Haltezeiten<br />

kurz sind.<br />

Gleichzeitig sind die Verkehrsbetriebe<br />

bestrebt, ihre Dienstleistungen ständig<br />

zu verbessern und die Kundenzufriedenheit<br />

und Sicherheit zu steigern. Sie benötigen<br />

ein leistungsstarkes und effektives<br />

Fahrgastinformationssystem, das ihre betreiberspezifischen<br />

Anforderungen bestmöglich<br />

abdeckt. Ein System, das sich<br />

über einen langen Zeitraum nachhaltig<br />

betreiben und warten lässt und außerdem<br />

anpassungsfähig genug ist sich dem<br />

technologischen Wandel und den sich<br />

ändernden Vorschriften anzupassen. Ein<br />

System also, das sich flexibel bezüglich<br />

Obsoleszenz-Management zeigt.<br />

Wie muss denn nun ein modernes Fahrgastinformationssystem<br />

aufgebaut sein,<br />

das sowohl den Bedürfnissen der Fahrgäste<br />

als auch den spezifischen Anforderungen<br />

der Bahnbetreiber gerecht wird und<br />

das sich durch Flexibilität, gute Skalierbarkeit<br />

und Langlebigkeit auszeichnet?<br />

Das Schweizer ICT-Unternehmen Ruf hat<br />

eine Antwort darauf. Ruf ist mit dem Geschäftsbereich<br />

»Digital Transportation«<br />

seit 25 Jahren im Bahn-Markt tätig und<br />

hat mit dem Fahrgastinformationssystem<br />

»VisiWeb« eine bewährte Lösung für den<br />

öffentlichen Personenverkehr im Angebot,<br />

die weltweit in 2800 Fahrzeugen im<br />

Einsatz ist.<br />

»VisiWeb« ist eine Eigenentwicklung von<br />

Ruf und basiert auf einem Gesamtsystem<br />

mit modularem Aufbau, das standardisiert<br />

im Kern und zugleich flexibel konfigurierbar<br />

ist, und somit die verschiedenen<br />

kundenspezifischen Anforderungen abzudecken<br />

vermag.<br />

Modularer Aufbau<br />

Der modulare Aufbau eines Fahrgastinformationssystems<br />

bringt zahlreiche Vorteile<br />

gegenüber einem starren, monolithischen<br />

System. Generell gelten Modularität und<br />

Skalierbarkeit als elementare Design-Prinzipien<br />

der Informationstechnologie, ohne<br />

die hochverfügbare Systeme nicht realisierbar<br />

sind.<br />

Einer der größten Vorteile ist die durch<br />

Modularität gewonnene Flexibilität. Modulare<br />

Systeme wie »VisiWeb« sind sowohl<br />

sehr gut skalierbar als auch problemlos<br />

funktional erweiterbar, ohne das Grundsystem<br />

ändern zu müssen. Damit können<br />

sie leichter an betreiberspezifische Anforderungen<br />

angepasst werden, was sich bei<br />

»VisiWeb« meist durch Konfiguration umsetzen<br />

lässt.<br />

Ein weiterer Pluspunkt: durch den modularen<br />

Aufbau wird die Wartung und<br />

Reparatur des Systems erleichtert. Der<br />

Austausch oder die Reparatur einer Komponente<br />

kann ohne Beeinträchtigung des


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrgastinformationen<br />

71<br />

»VisiWeb«-Bedienpanel im Führerstand einer S-Bahn Komposition. Übernimmt die Steuerung und<br />

Diagnose aller integrierten Module und zeigt zudem die Kamerabilder der Videoüberwachung an.<br />

Grundsystems stattfinden. Zudem wird<br />

die Fehleranalyse und auch die Fehlerbehebung<br />

vereinfacht, da die Module sowohl<br />

unabhängig voneinander als auch<br />

im Verbund getestet werden können.<br />

Obsoleszenz-Management<br />

In gleicher Weise spielen modulare Systeme<br />

ihre Stärken beim Thema Obsoleszenz-<br />

Management aus. Bezieht man Obsoleszenz<br />

auf den Prozess, bei dem ein Produkt<br />

veraltet oder nicht mehr verfügbar wird,<br />

so lässt sich klar feststellen, dass Modularität<br />

eine effektivere Verwaltung der Obsoleszenz-Problematik<br />

erlaubt. So können<br />

einzelne Subsysteme oder Komponente<br />

der fortschreitend technologischen Innovation<br />

folgend hochgerüstet werden, um<br />

die Vorteile neuer Technologien zu nutzen<br />

oder um geänderten technischen Normen<br />

zu genügen. Das Gesamtsystem-Konzept<br />

wird dadurch nicht beeinträchtigt und das<br />

gesamte System muss nicht auf einmal erneuert<br />

werden. Dabei lassen sich Komponenten<br />

verschiedener Generationen gemeinsam<br />

verwenden. Dies hat zur Folge,<br />

dass ein modulares Gesamtsystem durch<br />

den Austausch obsoleter Komponenten<br />

länger betrieben werden kann, was bei<br />

Betrachtung der gesamten Lebensdauer<br />

zu einer Reduzierung der Betriebskosten<br />

führt.<br />

Lebensdauer mit<br />

Refit verlängern<br />

Ein weiterer, spezieller Nutzen der Modularität<br />

ist, dass sich einzelne Subsysteme<br />

aus dem Gesamtsystem »VisiWeb« auch<br />

als eigenständige Applikationen in Fremdsystemen<br />

betreiben lassen, und zwar mit<br />

dem vollen spezifischen Funktionsumfang.<br />

Diese Subsysteme bieten somit ideale<br />

Voraussetzungen, um bestehendes Rollmaterial<br />

in Refit-Projekten mit aktuellen<br />

Informationssystemen zu modernisieren.<br />

Ein gutes Beispiel einer praktischen Anwendung<br />

aus dem Nahverkehr ist der Refit<br />

von Trams der Halleschen Verkehrs-AG<br />

(HAVAG) aufgrund geänderter Betriebsvorschriften.<br />

Die bewährten Fahrzeuge<br />

mit den Baujahren 2005, bzw. 2014 wurden<br />

von Ruf mit modernen »VisiWeb«<br />

Notsprechsystemen aufgerüstet, wie sie<br />

üblicherweise in einem Komplettsystem<br />

zum Einsatz kommen. Die neuen Notsprechanlagen<br />

integrieren sich nahtlos<br />

in die bestehende ITCS-Plattform. Dank<br />

freier Konfigurierbarkeit und offener Standards<br />

ist die Kompatibilität zwischen Alt<br />

und Neu sichergestellt.<br />

Der Refit hat bewirkt, dass die Trams viele<br />

weitere Jahre verkehren dürfen. Die Lebensdauer<br />

der Fahrzeuge wurde damit<br />

nachhaltig verlängert und die getätigten<br />

Investitionen bleiben weiterhin geschützt.<br />

Gleichzeitig wurden Ressourcen und Materialien<br />

eingespart.<br />

Modularität gewinnt<br />

Die große installierte Basis in S-Bahnen,<br />

Regionalbahnen, Straßenbahnen, Monorails,<br />

U-Bahnen, Standseilbahnen und<br />

Zahnradbahnen belegt die Vielfältigkeit<br />

und Flexibilität des Fahrgastinformationssystems<br />

»VisiWeb« und spricht für die<br />

Vorteile des modularen Systemaufbaus,<br />

sei es bei neu hergestellten Fahrzeug-<br />

Flotten oder bei Refits bestehenden Rollmaterials.<br />

»VisiWeb«-Notsprechsystem in der Türsäulenverkleidung<br />

eines Trams der HAVAG. Die schmale<br />

Bauform wurde speziell für den Einbau bei<br />

beschränkten Platzverhältnissen wie in Trams<br />

und U-Bahnen entwickelt.<br />

Betreiberspezifische Anforderungen abdeckt:<br />

Das Kontrollpanel für das »VisiWeb«- Notsprechsystem<br />

im Führerstand des HAVAG-Trams<br />

wurde von Ruf kundenspezifisch entwickelt,<br />

gefertigt und in die bestehende Infrastruktur<br />

integriert.<br />

4


72 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Mit »DiLoc|Sync« haben Triebfahrzeugführer ihre Unterlagen jederzeit aktuell<br />

dabei (Bild: CN-Consult / H. Krille).<br />

Fahrgastinformation auf den Stationen und in Zügen bei den Appenzeller<br />

Bahnen AG (Bild: CN-Consult).<br />

Informationstechnologie für<br />

Reisende und mobiles Personal<br />

CN-Consult GmbH<br />

35756 Mittenaar<br />

Die CN-Consult GmbH ist spezialisiert auf<br />

kundenindividuelle ganzheitliche IT-Lösungen<br />

für den Schienenpersonen- und<br />

Schienengüterverkehr. Das seit 1997 bestehende<br />

Unternehmen bietet sowohl<br />

webbasierte Softwarelösungen als auch<br />

schlüsselfertige Komplettsysteme inklusive<br />

herstellerunabhängiger Hardware<br />

für die Fahrgastinformation sowie für<br />

komfortables Dokumentenmanagement<br />

und Echtzeitkommunikation für mobiles<br />

Personal.<br />

»DiLoc|Motion« ist eine webbasierte,<br />

mandantenfähige Plattform, die Informationen<br />

aus unterschiedlichen Datenquellen<br />

(GPS-Ortungs-, Leitsystemen)<br />

und verschiedenster Art (Fahrplandaten,<br />

Anschlussinformationen etc.) aufbereitet<br />

und aktuelle Daten an die Anzeige- und<br />

Ansagesysteme auf Stationen und in<br />

Fahrzeugen in Echtzeit verteilt.<br />

Logpay realisiert Systeme zur uneingeschränkten,<br />

schnellen und sicheren Mobilität mit nahtlosen und<br />

bequemen Bezahlfunktionen und zählt zu Deutschlands<br />

führendem Payment Service Providern für<br />

den ÖPNV (Bild: Logpay/AdobeStock).<br />

»DiLoc|Motion« unterstützt u. a. das exakte<br />

Disponieren mit ZWL-Diagrammen,<br />

die schnelle Erfassung der Fahrplandaten<br />

inkl. der Anschlussbeziehungen<br />

und die automatische Ansteuerung und<br />

Überwachung von stationären Anzeigen<br />

und Ansagesystemen.<br />

Die Systemlösung »DiLoc|OnBoard«<br />

deckt die Fahrgastinformation in den<br />

Fahrzeugen (Refit und Neuausrüstung)<br />

sowohl im Software- als auch im Hardwarebereich<br />

ab. Über das zentrale System<br />

»DiLoc|Motion« werden die Fahrzeuge<br />

in Echtzeit mit den nötigen Daten,<br />

wie z. B. Fahrplan-Updates, dispositiven<br />

Änderungen, Prognosen und Anschlüssen,<br />

versorgt. Dabei ermöglicht es der<br />

Einsatz der offenen Schnittstelle »MPI«<br />

(Mobile Passenger Information) auch,<br />

etwa Ortungsdaten oder Diagnosedaten<br />

ebenfalls in Echtzeit vom Fahrzeug<br />

an den DiLoc-Server zu übermitteln.<br />

Das im deutschsprachigen Raum marktführende<br />

System für Dokumentenmanagement<br />

und Echtzeitkommunikation<br />

»DiLoc|Sync« unterstützt neben der<br />

komfortablen und sicheren Verteilung<br />

aller aktuellen Dokumente auch die Zusammenarbeit<br />

zwischen Unternehmen.<br />

Mit den branchenspezifischen Modulen,<br />

wie Streckenkenntnis und dem dynamischen<br />

Fahrplan, sowie externen<br />

Schnittstellen zur Dienstplanung und<br />

»LEADER4DiLoc« für eine energieeffiziente<br />

Fahrweise, sind zusammengehörige<br />

betriebliche Prozesse in nur einer<br />

Anwendung zweckmäßig vereint. Täglich<br />

verwenden über 19.000 zufriedene<br />

Nutzer das Produkt auf ihren mobilen<br />

Endgeräten.<br />

(www.cn-consult.eu)<br />

Payment-Systeme für den ÖPNV<br />

Logpay Financial<br />

Services GmbH<br />

65760 Eschborn<br />

Die Logpay Unternehmensgruppe ist<br />

ein 100%-iges Tochterunternehmen<br />

der Volkswagen Financial Services AG,<br />

dem weltweit größten automobilen Finanzdienstleister.<br />

Die Firmengeschichte<br />

beginnt mit der Zahlungsabwicklung<br />

für den Eisenbahngüterverkehr – heute<br />

treibt Logpay die Digitalisierung voran,<br />

damit Menschen grenzenlose Mobilität<br />

erleben können. Mit über 250 Mobilitätspartnern<br />

(Verkehrsunternehmen/-<br />

verbünden, Parkbetreibern, Mobilitätsanbietern)<br />

und 70 Mio. abgewickelten<br />

Kundentransaktionen pro Jahr sorgt das<br />

Unternehmen tagtäglich dafür, dass sich<br />

3,5 Millionen Kunden vollkommen flexibel<br />

und finanziell frei im öffentlichen<br />

Raum bewegen können: bei der Parkplatzsuche,<br />

mit dem E-Scooter, Mietrad<br />

oder Carsharing-Fahrzeug im Rahmen<br />

multimodaler Plattformen, ebenso wie<br />

mit den klassischen Angeboten von Bus<br />

und Bahn.<br />

(www.logpay.de)


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />

73<br />

HAVAG und TAF entwickeln gemeinsam für Halle eine multimodale Smartphone-App (Bild: TAF mobile).<br />

Neue Mobilitäts-App für Halle<br />

TAF mobile GmbH<br />

07743 Jena<br />

Die TAF mobile setzte sich im EU-weiten<br />

Ausschreibungsverfahren durch und stellt<br />

ihr Fachwissen sowie ihre langjährige Erfahrung<br />

in der Software-Entwicklung<br />

für Ticketing- sowie MaaS-Lösungen zur<br />

Verfügung. Ziel ist es, in der gesamten<br />

Region digitale Mobilitätsangebote mit<br />

Mobilitätslösungen bereitzustellen, die<br />

einen positiven Effekt auf Halle als Lebensund<br />

Wirtschaftsstandorte im Herzen von<br />

Deutschland haben.<br />

Gemeinsam werden die beiden Partner<br />

eine mobile App mit einem ÖPNV-Onlineshop<br />

im MDV-Tarif, MDV-weite Fahrplan-<br />

und Tarifauskünfte mit Live-Daten,<br />

Möglichkeit zur Buchung von On-Demand-<br />

Shuttles sowie Buchung von Drittanbietern<br />

im Bereich Bike-Sharing, eScooter-Sharing<br />

und Car-Sharing sowie vielen weiteren<br />

Funktionen umsetzen.<br />

Die HAVAG möchte im Stadtgebiet Halle<br />

(Saale) ein attraktives, multimodales Gesamtangebot<br />

schaffen, das es Verkehrsteilnehmern<br />

ermöglicht, ihre Wege von der<br />

„ersten bis zur letzten Meile“ nach individuellen<br />

Mobilitätsbedürfnissen zurückzulegen.<br />

Ein dazugehöriger Baustein sind die<br />

ersten multimodalen Mobilitätsstationen,<br />

die derzeit an den Haltestellen Trotha und<br />

Büschdorf entstehen. Sie werden verschiedene<br />

Verkehrsangebote wie z. B. Car-Sharing<br />

für Autos und eAutos, eRoller-Sharing<br />

und eBike-Sharing sowie Fahrrad-Sharing<br />

bündeln, die dann mit der neuen Mobilitäts-App<br />

genutzt werden können.<br />

Der digitalisierte Zugang zu einer Vielzahl<br />

von Mobilitätsangeboten ist elementar für<br />

die dringend erforderliche Verkehrswende.<br />

Experten sind sich einig, dass es zukünftig<br />

viel mehr um das flexible Nutzen von Verkehrsmitteln<br />

geht als um den Besitz eigener<br />

Autos.<br />

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms<br />

»Modellprojekte zur Stärkung<br />

des ÖPNV« durch das Bundesministerium<br />

für Digitales und Verkehr gefördert. Alle<br />

Informationen und Teilprojekte stehen auf<br />

der Projektwebseite unter www.mitteldeutschland-vernetzt.de.<br />

(www.tafmobile.de)<br />

Photo: © INIT | Ulrike Kabel<br />

4<br />

Elektromobilität ganzheitlich gedacht!<br />

Die Einführung von Elektrobussen stellt Sie vor viele Herausforderungen.<br />

e MOBILE – die integrierte Elektromobilitäts-Suite von INIT – bietet Ihnen die notwendige<br />

Unterstützung und deckt alle spezifischen Anforderungen von Elektrobussen ab.<br />

e Simulation & e Planung e Betriebshof- & e Lademanagement<br />

e Analyse & e Reporting e Betriebssteuerung & e Reichweitenprognose<br />

sales@initse.com | www.initse.com | INIT Group<br />

The Future of Mobility


74 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Salzburg vereinfacht Ticketkauf mit »XIXO« und zieht ein positives Zwischenfazit der öffentlichen<br />

Testphase der App »Salzburg Verkehr 2GO« (Bild: eos.uptrade).<br />

Automaten-Tickets können mit mit neuem<br />

Thermodrucker-Scanner Modul gedruckt und<br />

gescannt werden (Bild: GeBE).<br />

Einchecken und zum Bestpreis fahren<br />

eos.uptrade GmbH<br />

20357 Hamburg<br />

Mitte April startete der Salzburger Verkehrsverbund<br />

für seinen Ticketverkauf<br />

eine Testphase mit der Check-in/assisted<br />

Check-out-App »Salzburg Verkehr 2GO«<br />

von eos.uptrade. Mit der neuen App<br />

können Fahrgäste zu Beginn einer ÖPNV-<br />

Fahrt mit einem einfachen Wisch über<br />

das Smartphone-Display einchecken und<br />

erhalten direkt eine gültige Fahrkarte für<br />

den gesamten öffentlichen Nahverkehr<br />

im Bundesland Salzburg. Ist man am Ziel<br />

angelangt, checkt man genauso einfach<br />

wieder aus. Sollte man das Auschecken<br />

einmal vergessen, erinnert die App automatisch<br />

daran. Anhand diverser Sensordaten<br />

werden alle gefahrenen Strecken<br />

berechnet und daraus wöchentlich der<br />

günstigste Gesamtpreis ermittelt. Berücksichtigt<br />

werden dabei nicht nur Einzelfahrkarten,<br />

sondern auch Stunden-, Tages-,<br />

und Wochentarife. Die berechneten<br />

Fahrtkosten werden automatisch von dem<br />

hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht.<br />

Seit Testbeginn findet »Salzburg Verkehr<br />

2GO« Anklang bei den Fahrgästen und<br />

entwickelt sich zur attraktiven Alternative<br />

zum klassischen Fahrkartenkauf. »Flexibel,<br />

innovativ und sparsam – die neue<br />

App ist eine echte Bereicherung für den<br />

öffentlichen Verkehr in Salzburg. Mit der<br />

einfachen Anwendung kann man spontan<br />

die Öffis nutzen, ohne sich um Tarife<br />

oder Ticketkauf kümmern zu müssen.<br />

Das ist ideal für Gelegenheitsfahrer und<br />

alle, die noch kein Klimaticket Salzburg<br />

nutzen“, erklärt Landesrat Stefan Schnöll.<br />

»Die Bestpreisberechnung funktioniert<br />

auf Tages- und auf Wochenbasis. Damit<br />

können Gelegenheitsfahrer ganz einfach<br />

den ÖV nutzen und dabei sicher sein, dass<br />

der günstigste Preis berechnet wird. Gelegenheitsfahrer,<br />

die zu echten Umsteigern<br />

werden, haben dann mit dem Klimaticket<br />

Salzburg um 365 Euro pro Jahr das ideale<br />

Angebot«, ergänzt Johannes Gfrerer,<br />

Geschäftsführer der Salzburger Verkehrsverbund<br />

GmbH, die Entscheidung für den<br />

Wochenbestpreis.<br />

Die »Salzburg Verkehr 2GO«-App von eos.<br />

uptrade hat eine direkte Anbindung an<br />

den eos.ticketshop und ist dadurch für<br />

den Fahrgast besonders komfortabel in<br />

der Nutzung. Eine erneute Registrierung<br />

und Zahlungsmittelanlage ist für Bestandskunden<br />

nicht erforderlich. Für die<br />

korrekte Preisermittlung kommt »HAFAS.<br />

tariff« von Hacon zum Einsatz.<br />

(www.eos-uptrade.de)<br />

Neuer Thermodrucker mit Scanner-Modul<br />

GeBE Elektronik und<br />

Feinwerktechnik GmbH<br />

82110 Germering<br />

Die GeBE Elektronik und Feinwerktechnik<br />

GmbH ergänzt ihre modulare Ticketdruckerserie<br />

»COMPACT Plus« jetzt um eine<br />

Druckereinheit mit integriertem 1D-Barcodescanner:<br />

den »COMPACT Plus SCAN«.<br />

Der Hersteller folgt damit dem OEM-Bedarf<br />

für Automatenanwendungen, speziell<br />

im ÖPNV. Dort werden geldwerte Tickets<br />

getrackt, indem rückseitige Barcodes<br />

gescannt werden. Der Scanner ist in die<br />

Papierzuführung integriert. Ein Blackmark-<br />

Sensor sorgt für die millimetergenaue Positionierung<br />

des Ticketpapiers.<br />

Mit diesem neuen GeBE-Drucker werden<br />

70 bis 115 μm starke Papiere gedruckt,<br />

geschnitten und über den Presenter sicher<br />

ausgegeben. Werden sie nicht entnommen,<br />

zieht die Retract-Funktion sie<br />

zur Sicherheit wieder ein. Um möglichst<br />

vielen Einsatzfeldern gerecht zu werden,<br />

lässt sich die Papierbreite frei konfigurieren<br />

– flexibel zwischen 63 und 86 mm. Es<br />

können also auch gängige ISO-Tickets im<br />

Querformat benutzt werden. Der Drucker<br />

eignet sich mit dem passenden Papier für<br />

einen Temperaturbereich von -20 °C bis<br />

+60 °C, also auch für Outdoor-Anwendungen.<br />

Im Zentrum der gesamten modularen<br />

Thermodruckerserie »COMPACT Plus«<br />

steht die höchstmögliche Kosteneffizienz<br />

für die Kunden. Daher wird auch die neue<br />

Druckereinheit »COMPACT Plus SCAN«<br />

stets nach Bedarf ergänzt. So erweist sich<br />

der Drucker als ebenso robust wie servicefreundlich:<br />

Steht der Transport des Ticketpapiers<br />

im holprigen Fahrbetrieb im Fokus,<br />

z. B. in einem Bus, ist die gesicherte Papierführung<br />

unerlässlich. Die schützenden<br />

Front mit Ausgabeschnabel (Bezel) wird<br />

angebracht, wenn er besonders gegen<br />

grobe mechanische Einwirkung von außen<br />

gewappnet sein muss.<br />

Dank des Montagebügels gehen Servicearbeiten<br />

noch leichter und schneller von<br />

der Hand. Denn damit lässt sich das Gerät<br />

besonders komfortabel entnehmen und<br />

wieder anbringen. Darüber hinaus bietet<br />

der Hersteller weitere Optionen, das kompakte<br />

Drucker-Scanner Modul bedarfsgerecht<br />

und kosteneffizient zu ergänzen, z.<br />

B. einen Exitsensor oder Papierrollenhalter<br />

unterschiedlicher Ausführung.<br />

(www.gebe.net)<br />

Kassensystem mit vielen<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

Fela Management GmbH<br />

8253 Diessenhofen/Schweiz<br />

Vertriebssysteme im öffentlichen Nahverkehr<br />

sind so vielfältig wie ihre Betreiber<br />

und Linienstrukturen. Während einige<br />

davon als reine Kassenapplikation zum Ticketverkauf<br />

genutzt werden, sind weitere<br />

bereits in das Fahrgastinformationssystem<br />

eingebunden oder fungieren als kompletter<br />

Bordrechner. Gut, wenn man dann auf<br />

ein System zurückgreifen kann, das alles<br />

kann.<br />

Kassensysteme im öffentlichen Nahverkehr<br />

sind schon lange keine reinen Ticket-<br />

Verkaufsmaschinen mehr. Auch sie müs-


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />

75<br />

Neben der kompakten und robusten Bauweise bietet die<br />

einfache Bedienung des Fahrerverkaufsgeräts »FSD6«<br />

höchsten Komfort für den Chauffeur (Bild: Fela).<br />

Aristech entwickelt KI-basierte Text-to-Speech-Lösungen, die allen Erfordernissen moderner<br />

Kommunikation gewachsen sind und dabei auch natürlich klingen (Bild: Aristech).<br />

sen den gewachsenen Anforderungen an<br />

Effizienz und digitaler Vernetzung gerecht<br />

werden und so dem Passagier, Fahrer und<br />

Betreiber Mehrwerte bieten. Diese Anforderungen<br />

berücksichtigend, bietet Fela ein<br />

Ticketingkonzept für viele verschiedene<br />

Anwendungsszenarios, das sich besonders<br />

gut in die vielfältige schweizerische Verkehrslandschaft<br />

einbringt. Das Angebot<br />

umfasst sowohl mobile und stationäre Ticketautomaten<br />

als auch ein Kassensystem,<br />

das im Fahrzeug als auch im Kassenhaus<br />

gleichermaßen eingesetzt werden kann.<br />

Dabei kann die Kassenanwendung nicht<br />

nur um Barcode-Scanner für ticketfremde<br />

Verkäufe, sondern auch um eine Integration<br />

in das Fahrgastinformationssystem erweitert<br />

werden.<br />

Im beengten Fahrerraum muss der vorhandene<br />

Platz so effektiv wie möglich genutzt<br />

werden. So kann der Bildschirm des Fela-Kassensystems<br />

gleichzeitig als Schnittstelle<br />

zum Fahrgastinformationssystem<br />

des Fahrzeugs genutzt werden. Über eine<br />

entsprechende Kopplung der Software-<br />

Kommunikation, kann der Fahrer so auf<br />

Perlschnuranzeige oder Steuerung der<br />

Audioansagen über nur ein, mehrfach genutztes<br />

Display zugreifen. Gesteuert und<br />

verwaltet wird die Ticketing-Hardware<br />

durch die hausintern entwickelte Software<br />

»EasyDrive«, die alle Komponenten miteinander<br />

verbindet und eine zentrale Verwaltung<br />

im Backend sowie benutzerfreundliche<br />

Bedienung im Frontend ermöglicht.<br />

Für ein möglichst komfortables Fahrerlebnis,<br />

für das nur ein Ticket unabhängig von<br />

den jeweiligen Streckenabschnitten gekauft<br />

werden muss, sorgt die Anbindung<br />

an »ZPS-NOVA«. Die Netzweite ÖV-Anbindung,<br />

kurz NOVA, ist das Kernelement<br />

des Branchenprojekts ZPS (Zukünftiges<br />

Preissystem öV Schweiz). NOVA ist eine<br />

technische Plattform für den Vertrieb von<br />

Angeboten des öffentlichen Verkehrs.<br />

(www.fela.swiss)<br />

Sprachtechnologie / Text-to-Speech<br />

Aristech GmbH<br />

69115 Heidelberg<br />

Die Aristech GmbH entwickelt moderne<br />

Softwarelösungen im Bereich KI-basierter<br />

Sprachtechnologie mit den Schwerpunkten<br />

Text-to-Speech, Voicebots, Spracherkennung<br />

und semantischer Analyse. Alle<br />

Produkte entstehen datenschutzkonform<br />

am Firmensitz in Heidelberg. Die TTS-Technologie<br />

von Aristech ist im DACH-Raum<br />

weit verbreitet und zahlreiche Unternehmen,<br />

darunter die Österreichischen und<br />

Schweizerischen Bundesbahnen (ÖBB und<br />

SBB), erzielen damit höchste Kundenzufriedenheit.<br />

So unterstützen z. B. intelligente<br />

Voicebots den Kundenservice und<br />

digitalisiere Contact-Center-Prozesse. Semantische<br />

Analyse-Tools ermöglichen eine<br />

vollautomatische Gesprächsanalyse der<br />

Kundentexte und Audios.<br />

Das Text-to-Speech-Basispaket beinhaltet<br />

den Einsatz einer hochwertigen Ansagestimme<br />

und umfasst darüber hinaus die<br />

Nutzung der Aristech-Software, den webbasierten<br />

TTS-Designer sowie Wartung<br />

und Support. Es wird sowohl eine cloudbasierte<br />

Serverlösung in der Aristech-Cloud<br />

als auch eine On-Premises-Lösung angeboten.<br />

Früher klangen TTS-Stimmen oft noch<br />

roboterhaft. Die Computerstimmen von<br />

Aristech überzeugen jedoch mit ihrer Natürlichkeit<br />

und Klangfarbe. Jeder Text kann<br />

mit einer Standardstimme vertont werden.<br />

Ebenso entwickelt das Unternehmen aber<br />

auch kundenspezifische Individualstimmen,<br />

angepasst auf die Corporate Identity<br />

des Auftraggebers.<br />

(www.aristech.de)<br />

4<br />

DiLoc ® |Motion + OnBoard<br />

Echtzeit-Fahrgastinformation<br />

auf Stationen und in Fahrzeugen<br />

Schlüsselfertige Systemlösungen<br />

sowie<br />

Integration von Bestandshardware<br />

CN-Consult GmbH<br />

Am Seifen 12<br />

D-35756 Mittenaar<br />

Tel.: +49 2778 37200-00<br />

Schenkstrasse 1<br />

CH-3380 Wangen an der Aare<br />

Tel.: +41 61 5003756<br />

info@cn-consult.eu<br />

www.cn-consult.eu<br />

Foto © H. Krille


76 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

»RESPONSEassist« ermöglicht es Disponenten, Störungen effizienter abzuarbeiten und präzise Fahrgastinformationen<br />

mittels vorgefertigter Templates weitgehend automatisiert zu generieren (Bild:<br />

INIT).<br />

Effiziente Arbeit in der Leitstelle<br />

init innovation<br />

in traffic systems SE<br />

76131 Karlsruhe<br />

Beim Abarbeiten von Störungen unterstützt<br />

»RESPONSEassist«, indem es zu der<br />

jeweiligen Störung passende Handlungsempfehlungen<br />

für dispositive Maßnahmen<br />

vorschlägt und dann mithilfe von Formularen<br />

eine schnelle Ausführung ermöglicht.<br />

Eine Tätigkeit, die immer mehr Zeit erfordert,<br />

ist Fahrgastinformation, denn die Zahl<br />

und Art der Informationsmedien nimmt<br />

ständig zu. Hier hilft »RESPONSEassist«: Es<br />

erstellt die Fahrgastinformationen teilautomatisiert<br />

und veröffentlicht sie konsistent<br />

in einer Vielzahl von Medien direkt aus der<br />

Disposition. Im System sind Textvorlagen<br />

für eine Vielzahl verschiedener Ereignisszenarien<br />

mit Platzhaltern hinterlegt. Die<br />

auszuspielenden Fahrgastinformationen<br />

entstehen durch das Einfügen der Metaund<br />

Echtzeitinformationen durch das ITCS.<br />

Die Disponenten müssen gegebenenfalls<br />

lediglich noch kontextspezifische Informationen<br />

ergänzen und die verschiedenen<br />

Medien werden auf Knopfdruck konsistent<br />

bedient.<br />

Durch die Verknüpfung der Prozesse der<br />

Betriebssteuerung und der Fahrgastinformation<br />

leitet sich die Fahrgastinformation<br />

in Störungsfällen nun weitgehend automatisch<br />

aus den dispositiven Eingriffen der<br />

Leitstelle ab. Zudem erfolgt sie schnell, effizient<br />

und medienübergreifend einheitlich,<br />

da nur noch ein System bedient werden<br />

muss.<br />

Um die Arbeit des Leitstellenpersonals weiter<br />

zu erleichtern, übernimmt das System<br />

auch die Dokumentation des Vorfalls und<br />

die Erstellung von Betriebsberichten. Auch<br />

dabei werden wesentliche Inhalte, z. B. der<br />

Standort, automatisch aus dem System<br />

übernommen.<br />

(www.initse.com)<br />

Einfach und schnell zum Deutschlandticket<br />

HanseCom Public Transport<br />

Ticketing Solutions GmbH<br />

20097 Hamburg<br />

Bei der »Deutschlandticket App« ist der<br />

Name Programm: Mit einem durchgängig<br />

digitalen Prozess ermöglicht sie Nutzern<br />

einen schnellen, übersichtlichen und bequemen<br />

Weg zu ihrem Deutschlandticket.<br />

Sie brauchen kein Kundencenter, um das<br />

Ticket zu bestellen, Daten zu ändern oder<br />

ein Deutschlandticket-Abo zu kündigen,<br />

und müssen nach der Bestellung auch<br />

nicht auf eine manuelle Bearbeitung oder<br />

das Zusenden einer Chipkarte warten. Alles<br />

läuft bequem über die App und vollautomatisch.<br />

Schon bei der Registrierung zeigt sich, wie<br />

unkompliziert die App ist. Nach der Eingabe<br />

der persönlichen Daten muss der<br />

Nutzer nur noch die favorisierte Bezahlart<br />

auswählen – PayPal, Kreditkarte oder<br />

Lastschrift – und entscheiden, zu welchem<br />

Termin das Deutschlandticket starten soll.<br />

Für Nutzer, die bereits über ein Login der<br />

überregionalen Ticketing App »HandyTicket<br />

Deutschland« verfügen, geht es sogar<br />

noch schneller. Sie melden sich einfach<br />

per Single Sign-on mit dem bestehenden<br />

Login an und müssen sich nicht neu registrieren.<br />

Kaufen können Nutzer das Deutschlandticket<br />

bei ihrem bevorzugten Verkehrsunternehmen.<br />

In der App stehen Verkehrsunternehmen<br />

aus ganz Deutschland zur<br />

Auswahl. Wem es egal ist, wo er das Ticket<br />

kauft, der kann einfach die App einen Vertragspartner<br />

für ihn auswählen lassen.<br />

Nach dem Kauf wird das Ticket automatisch<br />

als Handyticket in der App ausgegeben.<br />

Solange Nutzer es nicht kündigen,<br />

erhalten sie es jeden Monat automatisch<br />

erneut aufs Smartphone. Alles, was unterwegs<br />

gebraucht wird, um das Deutschlandticket<br />

zu nutzen, ist das Smartphone<br />

– und das haben die Nutzer ohnehin in<br />

der Regel immer dabei. Mit dem integrierten<br />

Abo-Management der App kann das<br />

Deutschlandticket außerdem rund um die<br />

Uhr bequem selbst verwaltet werden.<br />

Ein weiterer Vorteil der neuen App: Sie<br />

bietet die Möglichkeit, auch Deutschlandtickets<br />

für andere Nutzer zu kaufen. Das ist<br />

z. B. für Eltern praktisch, die ein Ticket für<br />

ihre noch nicht geschäftsfähigen Kinder<br />

erwerben möchten. Sie müssen lediglich<br />

Vor- und Nachname sowie Geburtsdatum<br />

der Kinder eingeben, damit das Ticket generiert<br />

werden kann.<br />

Die »Deutschlandticket App« ist in den<br />

Stores von Google und Apple verfügbar<br />

und wird von HanseCom ständig optimiert<br />

und erweitert. So wird sie etwa eine<br />

Die »Deutschlandticket App« von HanseCom bietet einen einfachen Weg zum Deutschlandticket. Nutzer<br />

können das Ticket mit der eigenen App auch für eine andere Personen kaufen (Bild: HanseCom).


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />

77<br />

Die App-Lösung »INTROS« bietet wertvolle Unterstützung bei der Orientierung im öffentlichen Verkehr<br />

(Bild: Trapeze).<br />

deutschlandweite Fahrplanauskunft erhalten,<br />

die Nutzern per Start-Ziel-Suche<br />

die passenden Verbindungen anzeigt.<br />

Zudem wird die App regionale Zusatzangebote<br />

für das Deutschlandticket bereitstellen,<br />

wenn ein Verkehrsunternehmen<br />

solche anbieten möchte. Dazu gehören<br />

etwa 1. Klasse-Upgrades, Fahrradkarten,<br />

regionale Mitnahmeregelungen oder vergünstigte<br />

Drittmobilität wie Bike-Sharing.<br />

Nicht zuletzt werden Nutzer künftig auch<br />

die Möglichkeit haben, ihr Deutschlandticket<br />

in die Wallets von Google und Apple<br />

zu übernehmen.<br />

(www.hansecom.com)<br />

ÖV-App für Blinde und Sehbehinderte<br />

Trapeze Switzerland GmbH<br />

8212 Neuhausen/Schweiz<br />

Die Saarbahn hat sich für den Einsatz der<br />

»INTROS« ÖV-Radar App des Schweizerischen<br />

Blinden- und Sehbehindertenverbandes<br />

SBV entschieden und bestellt bei<br />

Trapeze die passende Fahrzeugausrüstung<br />

mit Public Transport Gateway.<br />

Vorangegangen war in den Jahren 2020<br />

und 2021 ein Pilotprojekt der Saarbahn,<br />

unterstützt durch den Blinden- und Sehbehindertenverein<br />

für das Saarland e. V.,<br />

der hauptamtlichen Behindertenbeauftragten<br />

und dem Behindertenbeirat der<br />

Landeshauptstadt Saarbrücken. Hierbei<br />

wurde das barrierefreie Informationsund<br />

Orientierungssystem von blinden<br />

und seheingeschränkten Testnutzern auf<br />

der Saarbahn-Linie 105 erprobt. Im Mittelpunkt<br />

standen dabei die besonderen<br />

Anforderungen der Zielgruppen und die<br />

Nutzerfreundlichkeit des Systems. Im Ergebnis<br />

wurde die Technik von den Testnutzern<br />

als geeignet beschrieben, um<br />

blinden und seheingeschränkten Menschen<br />

eine echte Alltagshilfe zu bieten.<br />

Mit der neuen Lösung steht der Saarbahn<br />

zukünftig ein Funktionsspektrum<br />

zur Verfügung, das in dieser Kombination<br />

und Integrationstiefe erstmalig<br />

realisiert wird. Als langjähriger Trapeze-Kunde<br />

setzt die Saarbahn bereits ein<br />

Trapeze-Leitsystem »LIO« ein und hat<br />

sich entschieden, »INTROS« in das ITCS<br />

zu integrieren. Diese Integration bereichert<br />

die Informations- und Orientierungsfunktionen<br />

für die Betroffenen<br />

durch präzise Live-Informationen aus<br />

dem Bordrechner, um eine echte Gleichstellung<br />

mit den anderen Fahrgästen zu<br />

erzielen.<br />

Eine zentrale Kernfunktion und zugleich<br />

eine Innovation ist die Hands-Free-Einstiegsunterstützung<br />

für Fahrgäste, die<br />

keine Bedienhandlung vornehmen können,<br />

wenn sie z. B. mit Blindenstock und<br />

Handgepäck unterwegs sind. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die »INTROS«-Integration<br />

mit dem Trapeze-Fahrerterminal<br />

»IPT« eine bedarfsgerechte Information<br />

an den Fahrer – dies erlaubt eine zielgerichtete<br />

Unterstützung. Eine Weltpremiere<br />

ist auch die Dualität und Diskriminierungsfreiheit<br />

des Systems. Von<br />

bedarfsgesteuerten Linien- und Zielansagen<br />

der Fahrzeuge profitieren nicht<br />

nur Nutzer der ÖV-Radar-App, sondern<br />

auch Fahrgäste mit »INTROS«-Handsender.<br />

Die Trapeze-Lösung erfüllt damit<br />

zentrale Kernanforderungen der neuen<br />

Norm DIN 13278 zum Thema »Smarte<br />

Mobilität für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen«.<br />

(www.trapezegroup.de)<br />

Smarte Mobilität für Menschen<br />

mit Handicap<br />

RTB GmbH & Co. KG<br />

33175 Bad Lippspringe<br />

Sicherheit von Menschen im Straßenverkehr,<br />

dafür steht die Unternehmensgruppe<br />

RTB. Angefangen hat es mit der<br />

Entwicklung einer ersten Blinden-Akustik<br />

für Lichtzeichenanlagen im Jahr 1994,<br />

woraufhin bereits drei Jahre später die<br />

heute international bekannten Taster<br />

folgten. Bis heute ist stets der Schutz der<br />

schwächsten Verkehrsteilnehmer im Focus<br />

des Unternehmens geblieben. Dazu<br />

zählen insbesondere blinde und sehbehinderte<br />

Menschen, die in ihrer Mobilität<br />

ganz besondere Herausforderungen zu<br />

Die »LOC.id« App fungiert praktisch als elektronischer »Blindenhund« für den Nutzer (Bild: RTB).<br />

4


78 Fahrgastinformationssysteme und Fahrgeldmanagement<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

men »LOC.id« begann zunächst wieder an<br />

der Lichtzeichenanlage. Mittels der »LOC.<br />

id-App« auf dem Benutzerhandy wird<br />

dieser an der Lichtsignalanlage erkannt<br />

und die Lautstärke der Akustiken wird<br />

automatisch angehoben und das Freigabesignal<br />

angefordert, so dass ein sicheres<br />

Auffinden und Queren der Kreuzung<br />

möglich ist. Nun wurde die Technologie<br />

so weiterentwickelt, dass sie als App auf<br />

dem Handy der Benutzer eine Art »digitalen<br />

Blindenhund« darstellt. Sie sucht im jeweiligen<br />

Umfeld der Person nach anderen<br />

»LOC.id«-kompatiblen Apps oder Geräten<br />

und tritt über den Bluetooth-Standard in<br />

Kommunikation. Inzwischen ist unter Federführung<br />

des Deutschen Blinden- und<br />

Sehbehindertenverband e.V. ein Netzwerk<br />

für Barrierefreiheit entstanden, bei dem<br />

»LOC.id« den gemeinsamen Nenner darstellt<br />

und beispielsweise dafür sorgt, dass<br />

Busse und Bahnen »sprechen« und somit<br />

der Zugang deutlich vereinfacht wird.<br />

Auch, dass an Baustellen der Nutzer akustisch<br />

auf den richtigen Weg geführt wird;<br />

dass E-Scooter akustisch warnen, sobald<br />

sich ein »LOC.id«-Nutzer nähert und Aufzüge<br />

in öffentlichen Gebäuden sprachlich<br />

Hinweise geben.<br />

Erste wichtige Schritte in Richtung Barrierefreiheit<br />

wurden damit schon gemacht.<br />

Diese gilt es konsequent zu verfolgen und<br />

auszubauen. Denn smarte Mobilität eröffnet<br />

neue Möglichkeiten der sicheren Teilhabe<br />

am gesellschaftlichen Leben, besonders<br />

für Menschen mit Handicap.<br />

(www.rtb-bl.de)<br />

Atron modernisiert das System für Schulwegfahrkarten für den MVV in München (Bild: Atron).<br />

meistern haben. Dabei geht es um völlig<br />

alltägliche Dinge: Wie finde ich den richtigen,<br />

sicheren Weg über die Straßenkreuzung?<br />

Wie erreiche ich meine Bus- oder<br />

Bahnhaltestelle? Wo genau muss ich<br />

einsteigen? Hinter welcher Tür im Verwaltungsgebäude<br />

finde ich den richtigen<br />

Ansprechpartner? Zahlreiche Hindernisse<br />

sorgen für Gefahren im Alltag, Baustellen<br />

auf Gehwegen beispielsweise. Aber auch<br />

die Veränderung in der modernen Mobilität<br />

und die Verkehrswende bringen einige<br />

neue Gefahrenquellen mit sich. So stellen<br />

E-Scooter ein ernst zu nehmendes Sicherheitsrisiko<br />

für Menschen dar, die in ihrer<br />

visuellen Wahrnehmung eingeschränkt<br />

sind.<br />

Doch der digitale Fortschritt und die Entwicklung<br />

in Richtung Smart City eröffnet<br />

ganz neue Möglichkeiten. Mehr als 80<br />

% der Menschen mit Sehbehinderungen<br />

nutzen ein Smartphone und so lag es<br />

nahe, eine Lösung zu entwickeln, die genau<br />

dort ansetzt. Die Idee unter dem Na-<br />

Neues System für Schulwegfahrkarten<br />

Atron electronic GmbH<br />

85570 Markt Schwaben<br />

Im Auftrag ihrer acht Verbundlandkreise*<br />

ist die MVV GmbH für die Ausgabe kostenfreier<br />

Schülertickets verantwortlich. Die<br />

Atron Group hat den Auftrag zur Modernisierung<br />

des Ausgabesystems erhalten.<br />

Zielsetzung ist es, das System zu optimieren<br />

und es e-Ticketing-fähig zu machen. Da<br />

eine MVV-Verbunderweiterung um mehrere<br />

Landkreise und kreisfreie Städte geplant<br />

ist, muss eine Erweiterbarkeit des Systems<br />

um weitere Mandanten gewährleistet sein.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt ist zudem die<br />

Erweiterung um Abonnements angedacht.<br />

Beauftragt wurde ein System zur Verwaltung<br />

von mindestens 100.000 Schülerverträgen<br />

samt der Ausgabe von kostenfreien<br />

Schulwegfahrkarten. Zum Start ist die Einbindung<br />

von etwa 40 Mandanten vorgesehen,<br />

wobei die Ausbaufähigkeit auf 100<br />

Mandanten gewährleistet sein muss. Die<br />

Systemanbindung ermöglicht eine Schnittstelle<br />

zu einem vorhandenen Schülerverwaltungsprogramm.<br />

Die Ausgabe der e-Tickets<br />

erfolgt auf Basis des VDV-Standards<br />

für Chipcards und Smartphones. Auch das<br />

Hosting und die System-Wartung übernimmt<br />

die Atron Group.<br />

* Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg,<br />

Erding, Freising, Fürstenfeldbruck,<br />

München und Starnberg.<br />

(www.atron.com)<br />

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79<br />

Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />

Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen<br />

Bild: Furrer+Frey | www.furrerfrey.ch<br />

5<br />

Fachbeiträge 80<br />

Produktinformationen<br />

<br />

Infrastruktur und Fahrwegtechnik 88<br />

Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen 98


80<br />

Bahnhofsuhren <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Die Zeit ist entscheidender Faktor im öffentlichen<br />

Personennahverkehr. Eine exakte<br />

und absolut zuverlässige Zeitanzeige<br />

sowie eine präzise Synchronisation der<br />

verschiedenen Teilsysteme sind dabei<br />

das A und O, denn im stark frequentierten<br />

Schienennetz kann jede Verspätung<br />

einen Dominoeffekt auslösen, der zu erheblichen<br />

Unterbrechungen der Verkehrsdienste<br />

führen kann. Die Infrastruktur ist<br />

hoch komplex, schließlich müssen in Bahnhöfen<br />

sehr viele Geräte und Systeme zeitsynchron<br />

aufeinander abgestimmt werden<br />

– von den Uhren an Bahnsteigen und Bushaltestellen<br />

über Fahrgastinformationssysteme,<br />

Fahrkartenautomaten, IT-Netze,<br />

Funksysteme und Videoüberwachungen<br />

bis hin zu Brandmeldeanlagen und der<br />

Signaltechnik. Bei der Deutschen Bahn<br />

sind bundesweit noch eine Vielzahl von<br />

Impulsuhren im Einsatz. Als grundsätzlich<br />

einfache und kostengünstige Lösung zur<br />

Zeitanzeige werden sie auch weiterhin ihre<br />

Bedeutung behalten. An vielen Bahnhöfen<br />

findet man jedoch nicht nur nach wie vor<br />

Analoguhren, sondern zunehmend auch<br />

stark veraltete Zeitdienstanlagen, die nicht<br />

mehr synchron arbeiten. Damit verbunden<br />

sind häufige Störungen, aber auch der<br />

Umstand, dass es zunehmend schwieriger<br />

wird, Ersatzteile und technischen Support<br />

zu beschaffen. Hinzu kommt, dass Fehlersuchen<br />

und Reparaturen in Altanlagen<br />

äußerst zeit- und kostenaufwendig sind.<br />

Eine weitere Herausforderung stellen der<br />

demografische Wandel sowie der Generationswechsel<br />

im ÖPNV-Betrieb dar: Erfahrene<br />

Fernmeldetechniker gehen in den Ruhestand,<br />

wodurch den Unternehmen häufig<br />

Die Zeitdiensttechnik<br />

im Wandel<br />

U-Bahn-Station in Wien mit Zeitdiensttechnik von Bürk Mobatime.<br />

Bildnachweis: cristianoalessandro<br />

Eine neue Ära für die Hauptuhr: IT-Netzwerke mit integrierten Zeitservern<br />

lösen zunehmend klassische Uhrenanlagen ab.<br />

Autor:<br />

Armin Seeger<br />

Technischer Leiter/Prokurist<br />

Bürk Mobatime GmbH<br />

78054 Villingen-Schwenningen<br />

www.buerk-mobatime.de<br />

auch langjährig gewachsenes Wissen verloren<br />

geht. Zusätzlich zur abnehmenden<br />

Verfügbarkeit alter Ersatzteile sind es somit<br />

nicht zuletzt Gründe der Betriebssicherheit,<br />

weshalb die oft über 30 Jahre alten Zeitdienstanlagen<br />

ersetzt werden müssen.<br />

Von der klassischen Zeitzentrale<br />

zum IT-gesteuerten System<br />

Muss eine neue Lösung für die Zeitverteilung<br />

gefunden werden, stellt sich häufig<br />

die Frage, ob ein komplett neues System<br />

aufgesetzt werden soll – was jedoch mit<br />

erheblichen Kosten verbunden ist. Intelligente<br />

Lösungsansätze schaffen in diesem<br />

Fall Abhilfe: Wo IT-Netzwerke und<br />

Uhrenanlagen bislang separat existieren<br />

und Uhrenanlagen häufig auf einer klassischen<br />

Zeitzentrale basieren, kann zum<br />

Beispiel aus einer alten Anlage mit vertretbarem<br />

Aufwand ein modernes, IT-gesteuertes<br />

System werden. Das kann unter<br />

anderem durch den Einbau einer Unterzentrale<br />

und weiteren kleinen Änderungen<br />

erreicht werden. Auch lässt sich auf<br />

diese Weise ein häufig im Bahnhofsumfeld<br />

auftretendes Problem umgehen: der<br />

fehlende Funkempfang. Sollen Funkuhren<br />

installiert werden, dauert es mitunter Stunden,<br />

bis Stellen gefunden sind, an denen<br />

es zuverlässigen DCF-Funkempfang gibt.<br />

Diese Suche erübrigt sich, wenn sämtliche<br />

Haupt- und Nebenuhren in ein IT-Netzwerk<br />

integriert sind.<br />

Sobald Störungen auftreten, erfolgt sofort<br />

eine exakte Meldung über die Art des Problems<br />

und die Störungsstelle. So kann der<br />

Entstörungsdienst schnell aktiv werden<br />

und ist anders als es bislang oft der Fall ist,<br />

nicht mehr von Reklamationsmeldungen<br />

von Seiten der Kollegen oder der Fahrgäste<br />

abhängig. Aber auch gegenüber modernen,<br />

häufig unabhängig vom Uhrensystem<br />

installierten NTP-Zeitservern bietet<br />

die oben beschriebene Technik klare Vorteile:<br />

Zwar wachsen beide Gewerke – die<br />

Zeitsynchronisation des Netzwerkes und<br />

die der Uhrenanlage –, technologisch zusammen,<br />

indem Bahnhöfe beispielsweise<br />

mit NTP-Unterzentralen bestückt werden,<br />

Nachteil dieses Ansatzes ist jedoch, dass<br />

es dann kein einheitliches Zeitsystem mehr<br />

gibt, weshalb sich offene Fragen zu BSI-<br />

Vorgaben oder der IT-Sicherheit ergeben.<br />

Es muss also wiederum eine neue Lösung<br />

für ein ganzheitliches Zeitsynchronisationsund<br />

Uhrensystem gefunden werden.<br />

Zentrale Administration aller<br />

Uhren und Komponenten<br />

möglich<br />

Ein sehr gut geeigneter Lösungsansatz<br />

basiert darauf, dass übergeordnete Zeitserver<br />

zur LAN/WAN-Synchronisation eingesetzt<br />

werden. Dazu bieten netzwerkfähige<br />

Unterzentralen kleine oder große<br />

Lösungen, die je nach Bedarf ausgeführt<br />

werden können. Sie sind hochflexibel, anwendungsbezogen,<br />

aufwärtskompatibel<br />

und investitionssicher. Auch können sie<br />

später sukzessive auf intelligente Zweidrahtübertragungssysteme<br />

modernisiert<br />

werden. Zweidrahtübertragungssysteme<br />

nutzen innovative Technologien zur Zeitverteilung<br />

in Gebäuden und sorgen für<br />

eine störungssichere Datenübertragung<br />

bei gleichzeitiger Energieversorgung der<br />

angeschlossenen Endgeräte. Als technische<br />

Basis dient ein spezielles BUS-System,<br />

das sich einer herkömmlichen Zweidrahtleitung<br />

– beispielsweise einer Uhrenanlage<br />

–, bedient. Über dieses System werden<br />

dann Zeittelegramme und adressierte, dezentrale<br />

Schaltfunktionen übertragen. Die<br />

Zeit- und Datumsinformationen werden<br />

von Zeitfunkempfängern an unterschiedliche<br />

Steuergeräte geliefert.<br />

Zeitserver stehen für kleinere Anwendungen<br />

ebenso zur Verfügung wie für große<br />

Anwendungen. Letztere lassen sich modular<br />

auf fast unbegrenzt viele Uhrenlinien<br />

abstellen, wodurch auch sehr große


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Bahnhofsuhren 81<br />

Operating Control Center (OCC)<br />

GPS/GNSS antenna<br />

Master<br />

DTS 4160<br />

Redundant<br />

Time Center<br />

Link<br />

GPS/GNSS antenna<br />

Master (Standby & Optional)<br />

DTS 4160<br />

(GNSS) erfolgen. Es liefert bereits heute<br />

überall auf der Erde exakte Daten und soll<br />

2024 offiziell an den Start gehen.<br />

Getrennte Netzwerke schaffen ein<br />

hohes Maß an Sicherheit<br />

NTP/PTP<br />

Digital Slave Clocks<br />

Analogue Slave Clocks<br />

NTP<br />

NTP<br />

Sub Station with NTP clocks<br />

NTP<br />

NTP<br />

Master Clocks<br />

Digital Slave Clocks<br />

Packet Based<br />

Backbone<br />

Network<br />

LAN/WAN<br />

Communication Backbone<br />

NTP<br />

PTP/NTP<br />

NTP/PTP<br />

Master Clocks<br />

Other IT Systems<br />

(e.g. CCTV, Access Control, PIS...)<br />

Sub Station with wired self-setting clocks<br />

NTP<br />

Master Clocks<br />

Two-wire clocks<br />

Der oben beschriebene Lösungsansatz<br />

sieht eine physikalische Trennung der einzelnen<br />

Netzwerke vor, was wiederum für<br />

mehr Sicherheit sorgt. Es ist zum Beispiel<br />

gewährleistet, dass von einem Netzwerk<br />

aus nicht auf andere Netzwerke zugegriffen<br />

werden kann. Insbesondere im hochsensiblen<br />

Bereich des Nahverkehrs ist dies<br />

ein wichtiger Aspekt. Mithilfe von IT-Netzwerkstrukturen<br />

wurden inzwischen auch<br />

ganze U-Bahn-Systeme in Großstädten<br />

synchronisiert – unter anderem die Wiener<br />

U-Bahn, das bislang größte Projekt in<br />

diesem Zusammenhang. Die Lösung bietet<br />

ein komplettes Alarmmanagement<br />

für alle Uhren, auch im Rangierbereich, in<br />

Wartungshallen und in Depots. Ebenso<br />

können alte Uhren ins System integriert<br />

werden, was unter anderem in denkmalgeschützten<br />

Bahnhöfen von Relevanz<br />

ist. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu<br />

klassischen Zeitdienstanlagen, bei denen<br />

die Impulsübertragung über Zweidrahtleitungen<br />

erfolgt, werden keine zusätzlichen<br />

Leitungen mehr benötigt, da sämtliche<br />

Uhren und sonstige Komponenten<br />

Teil eines LAN/WAN, also in ein IT-Netzwerk<br />

integriert, sind. In einem weiteren<br />

Großprojekt in diesem Bereich erfolgte<br />

bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG)<br />

die Komplettablösung des alten Hauptuhrenbestandes<br />

durch NTP-Hauptuhren.<br />

LAN<br />

LAN<br />

Zusammenfassung<br />

NTP<br />

NTP<br />

Analogue Slave Clocks<br />

Other IT Systems<br />

(e.g. CCTV, Access Control, PIS...)<br />

Zeitdienstanlage für ein weit verzweigtes Uhrensystem.<br />

NTP<br />

Other IT Systems<br />

(e.g. CCTV, Access Control, PIS...)<br />

Bild: Bürk Mobatime<br />

Uhrenzentralen ersetzt werden können.<br />

So wurde zum Beispiel im Kölner Hauptbahnhof<br />

eine Uhrenzentrale mit 80 Linien<br />

abgelöst. Aufgrund der geänderten Anforderungen<br />

hat diese nun 18 Uhrenlinien<br />

und besteht aus drei einzelnen, aber<br />

modular kombinierbaren Zeitservern. Der<br />

große Vorteil hier: Alle Server sowie auch<br />

die NTP-Nebenuhren können zentral über<br />

ein Netzwerkmanagementsystem administriert<br />

werden. Das ausbaufähige und<br />

aufwärtskompatible Zeitsystem ist virtuell<br />

– und trotzdem in sich geschlossen. Um<br />

das gesamte Netzwerk zu synchronisieren,<br />

werden in der Regel Zeitserver mit mehreren<br />

Netzwerkports installiert. Die Zeitserver<br />

werden klassischerweise über GPS synchronisiert.<br />

Zukünftig wird die Synchronisation<br />

über das Europäische Navigationssatelliten-<br />

und Zeitgebungssystem »Galileo«<br />

Im ÖPNV und in Bahnhöfen müssen viele<br />

Geräte und Systeme zeitsynchron aufeinander<br />

abgestimmt werden. Mehr als 25<br />

Jahre lang war beispielsweise das Master<br />

Time Center (MTC) von Bürk Mobatime eines<br />

der führenden Produkte für diese Aufgabe.<br />

Als Hauptuhr kann das MTC mehrere<br />

und verschiedene Nebenuhrlinien<br />

verwalten und eine Vielzahl von Systemen<br />

mit verschiedenen Protokollen als Zeitserver<br />

synchronisieren. Seit 1996 wurden<br />

weltweit mehr als 700 MTC-Zeitdienstanlagen<br />

installiert, davon etwa 40 Prozent<br />

im Bereich der Verkehrstechnik. Die Technik<br />

befindet sich jedoch seit geraumer Zeit<br />

im Umbruch – klassische Uhrenanlagen<br />

werden zunehmend von IT-Netzwerken<br />

mit integrierten NTP-Zeitservern abgelöst.<br />

Es muss aber nicht zwingend ein komplett<br />

neues System installiert werden: Intelligente<br />

Lösungsansätze ermöglichen einen<br />

sukzessiven und auch kostenschonenden<br />

Übergang zu zukunftsfähigen Technologien<br />

für die Zeitsynchronisation.<br />

5


82<br />

Automatisierungslösungen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Nicht nur die Mobilitätswende spricht<br />

dabei für ein Retrofit, also die Modernisierung<br />

der bestehenden Infrastruktur.<br />

Fragestellungen sind vielmehr, wie die<br />

Infrastruktur auf den neuesten Stand der<br />

Technik gebracht werden kann, eine höhere<br />

Wirtschaftlichkeit erreicht wird und<br />

neue Funktionalitäten für einen reibungslosen<br />

Betriebsablauf integriert werden<br />

können. Dabei gilt es abzuwägen, ob die<br />

Leit- und Sicherungstechnik komplett erneuert<br />

oder eben schrittweise modernisiert<br />

wird. Im Mittelpunkt steht die Verfügbarkeit<br />

der Lösung. Um Ausfälle zu<br />

vermeiden, bietet sich im Bahnbereich die<br />

schrittweise Modernisierung im laufenden<br />

Betrieb an.<br />

Industrieerprobte<br />

Technologie für die Schiene<br />

Die Programmierung und Konfiguration des Automatisierungssystems »PSS 4000« erfolgt über die<br />

dazugehörige Software »PAS 4000«.<br />

Bilder: Pilz<br />

Offenheit für die Schiene<br />

mit sicherer Automation<br />

Moderne Leit- und Sicherungssysteme sind eine Grundvoraussetzung<br />

für eine Mobilitätswende. Gefragt sind dabei aktuelle, sichere und umweltfreundliche<br />

Technologien, die herstellerübergreifend eingesetzt<br />

werden können. Industrieerprobte Automatisierungslösungen sind<br />

hierzu ein entscheidender Schlüssel. Mit ihnen können die Infrastruktur<br />

flexibel digitalisiert und Abläufe effizienter gestaltet werden.<br />

Autor:<br />

Christian Korrup<br />

Team Lead Engineering<br />

Business Unit Rail<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

73760 Ostfildern<br />

www.pilz.de<br />

Bestehende Signal- und Steuerungstechnik<br />

im Bahnverkehr, insbesondere auf den<br />

Regionalstrecken, basiert größtenteils auf<br />

klassischer, proprietärer Stellwerkstechnik.<br />

Die Technologien wurden also speziell<br />

für den Einsatz im Schienenverkehr<br />

konzipiert, entwickelt und gefertigt. Dabei<br />

sind sie meist nicht herstellerübergreifend<br />

einsetzbar. Eine Herausforderung,<br />

die sich auch auf die Wirtschaftlichkeit<br />

auswirkt, stellen im Bahnbereich die normativen<br />

Anforderungen, projektspezifische<br />

Besonderheiten in den individuellen<br />

Anwendungen und fehlende Standardisierung<br />

dar. Vielfach ist in der Sicherungstechnik<br />

auch heute noch Relaistechnik<br />

mit zwangsgeführten Kontakten im<br />

Einsatz. Die Hardware ist allerdings verschleißanfällig<br />

und verkabelungsintensiv.<br />

Warum Retrofit?<br />

Für die notwendige Modernisierung der<br />

Technik im Schienennetz sind Steuerungslösungen<br />

aus der Industrie eine<br />

Alternative. Sie tragen dazu bei, die bislang<br />

vorherrschenden Kostenblöcke in<br />

der Beschaffung, im Engineering sowie in<br />

Betrieb und Service deutlich zu reduzieren.<br />

Voraussetzung für den Einsatz dieser<br />

Lösungen ist, dass sie den hohen Sicherheitsanforderungen<br />

nach den 5012X<br />

CENELEC-Normen im Schienenverkehr<br />

genügen. Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

ergänzen sich hier: Speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen (SPS), wie sie in<br />

der Industrie zum Beispiel für den Maschinenbau<br />

eingesetzt werden, zeichnen sich<br />

dank der großen Verbreitung im industriellen<br />

Umfeld sowie des Einsatzes von<br />

standardisierten und somit bewährten<br />

Industriekomponenten durch niedrigere<br />

Beschaffungskosten aus. Software-Werkzeuge<br />

vereinfachen und reduzieren den<br />

Projektierungsaufwand, verbessern Diagnosemöglichkeiten<br />

und erleichtern Wartung<br />

und Instandhaltung.<br />

Modulare Lösung für<br />

schrittweise Modernisierung<br />

Für die schrittweise Modernisierung<br />

bahntechnischer Steuerungs- und Überwachungsinfrastruktur<br />

im Bahnbetrieb<br />

weist das sichere Automatisierungssystem<br />

»PSS 4000« von Pilz gleich mehrere<br />

Vorzüge auf: Die Maßnahmen lassen sich<br />

Schritt für Schritt und punktuell realisieren.<br />

Die gesamte elektronische Peripherie,<br />

bestehend aus Signal-, Leit- und<br />

Meldetechnik, wie auch die Verkabelung<br />

der Schaltschränke untereinander bleiben<br />

unangetastet. Das Automatisierungssystem<br />

erfüllt somit auch eine Schnittstellenfunktion<br />

zwischen verschiedenen Schaltschränken<br />

oder -räumen. Gleichzeitig<br />

verfügt das Automatisierungssystem über<br />

die bahnspezifischen Zertifizierungen<br />

und kann in Applikationen bis SIL 4 eingesetzt<br />

werden. Die modular aufgebaute<br />

Technik ist hochgradig standardisiert,<br />

maßgeschneiderte Anpassungen an besondere<br />

Aufgaben sind problemlos möglich.<br />

Gegenüber proprietären Lösungen<br />

liegt der Vorteil darin, dass die Ein- und<br />

Ausgänge der SPS individuell an die Anforderungen<br />

angepasst werden können<br />

und so ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichen.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Automatisierungslösungen 83<br />

Ein weiteres Beispiel für ein gelungenes<br />

Retrofit ist die Integration einer sicheren<br />

Fernsteuerungslösung für den automatisierten<br />

Bahnbetrieb in eine bestehende<br />

analoge Steuerungsinfrastruktur bei<br />

einem privaten deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen.<br />

Erteilt der Fahrdienstleiter<br />

im Hauptstellwerk Weichen-,<br />

Signal- oder Fahrstraßenbefehle, werden<br />

diese über digitale Eingangsmodule<br />

erfasst, an die entfernten Stellwerke<br />

übertragen und dort wieder über Relaisausgänge<br />

zur Verfügung gestellt. Das Automatisierungssystem<br />

»PSS 4000« prüft<br />

dabei jeden Befehl auf Plausibilität. Die<br />

Kommunikation der Steuerungsmodule<br />

erfolgt über das Ethernet-basierte Kommunikationssystem<br />

»SafetyNet p« sowie<br />

Fast Ethernet Switches. Lichtwellenleiter<br />

(LWL) stellen schnelle Verbindungen zwischen<br />

den Stellwerken her.<br />

Gegenüber der bisher eingesetzten Lösung<br />

wird der aktuelle Zustand von mehreren<br />

Dutzend Gleisen, Weichen und<br />

Signalen nun in den beiden »remote-<br />

Stellwerken« schneller an den Fahrdienstleiter<br />

am Stelltisch übertragen. Die integrierte<br />

softwarebasierte Diagnoselösung<br />

ermöglicht dabei die einfache Fehlersuche<br />

und -behebung. Von Vorteil war für<br />

den Verkehrsbetrieb, dass die Systeme<br />

pro Stellwerk vorab praktisch komplett<br />

aufgebaut und getestet werden konnten.<br />

Am Tag der Inbetriebnahme der<br />

neuen Lösung wurde die Verbindung zu<br />

der alten Fernsteuerung gekappt und mit<br />

der neuen Steuerung des Automatisierungssystems<br />

verbunden – ohne Unterbrechung<br />

des Bahnbetriebs.<br />

Modernisierung bedeuted<br />

Digitalisierung<br />

Modernisierungsmaßnahmen an einer Schwenkweiche im laufenden Betrieb.<br />

Neue Steuerung für<br />

verschiedene Weichentypen<br />

In der Praxis ergeben sich verschiedene<br />

Einsatzfelder für die SPS, beispielsweise an<br />

Bahnübergängen oder in Weichensteuerungen.<br />

So stand die Schweizer VT Verkehrs-<br />

und Industrietechnik AG, Expertin<br />

für Gleis- und Weichenbau, vor der Aufgabe,<br />

die zentrale Steuerung und Überwachung<br />

für acht Weichen unterschiedlichen<br />

Typs zu erneuern. Falsch gestellte Weichen<br />

bedeuten nicht nur Störungen im Betrieb,<br />

sondern können ein signifikantes Sicherheitsrisiko<br />

darstellen. Umso wichtiger war<br />

es den Betreibern der Dolderbahn und der<br />

Rigi Bahnen AG, dass die Weichensteuerung<br />

auf den neuesten Stand der Technik<br />

gebracht wird und die geltenden CENELEC-<br />

Normen erfüllt werden. Eine Herausforderung<br />

stellten dabei die drei verschiedenen<br />

Typen der insgesamt acht Weichen, darunter<br />

Schwenkweichen, dar, die bislang<br />

unterschiedlich gesteuert wurden.<br />

Die VT AG und Pilz erarbeiteten gemeinsam<br />

eine generische Lösung: Für die zentrale<br />

Steuerung und Überwachung der<br />

Weichen kommt nun das Automatisierungssystem<br />

»PSS 4000« im Schaltkasten<br />

neben den Gleisen zum Einsatz. Der Vorteil<br />

dieser Steuerungslösung liegt darin, dass<br />

sie nur einmal zertifiziert werden muss und<br />

dadurch künftig auf weitere Weichentypen<br />

übertragen werden kann. So funktioniert<br />

die Steuerung weiterhin, wenn beispielsweise<br />

eine Weiche ausgetauscht wird. Auf<br />

diese Weise sorgt das innovative Retrofit<br />

für reibungslose Abläufe im Betrieb und<br />

bietet Flexibilität für künftige Verbesserungen.<br />

Sichere Fernsteuerungslösung<br />

für reibungslose Abläufe<br />

Über diese klassischen Modernisierungsmaßnahmen<br />

hinaus gewinnen hersteller-<br />

und länderübergreifende Ansätze<br />

bei der gelungenen Digitalisierung im<br />

Bahnbereich an Bedeutung und lösen<br />

proprietäre Lösungen ab. Der europäische<br />

»Eulynx«-Standard stellt eine solche<br />

herstellerunabhängige Schnittstelle<br />

zwischen verschiedenen Komponenten<br />

der Leit- und Sicherungstechnik bereit.<br />

Pilz stellt mit dem »Eulynx«-Adapter eine<br />

Lösung vor, um bestehende Stellwerke<br />

in die Kommunikation mit sogenannten<br />

Object-Controllern einzubinden. Diese<br />

übersetzen die digitalen Steuerbefehle<br />

aus den Stellwerken in analoge Signale<br />

für die gleisseitigen Komponenten wie<br />

Weichen oder Lichtsignale. Die Basis des<br />

»Eulynx«-Adapters ist das Automatisierungssystem<br />

»PSS 4000«. Anwender erhalten<br />

mit der modular aufgebauten und<br />

individuell konfigurierbaren SPS-Steuerung<br />

eine passende Lösung für ihre spezifische<br />

Bahnanwendung. Ein Vorteil der<br />

Lösung liegt darin, dass die Umrüstung<br />

sukzessive an der Strecke vorgenommen<br />

werden kann ohne kostenintensive und<br />

lange Streckensperrungen. Investitionen<br />

in die digitale Bahninfrastruktur können<br />

damit schrittweise getätigt werden. Auf<br />

Grund seiner Offenheit und Kompatibilität<br />

stellt der »Eulynx«-Adapter einen<br />

wichtigen Baustein für die schnelle Umsetzung<br />

der länder- und herstellerübergreifenden<br />

Digitalisierung in der Leitund<br />

Sicherungstechnik dar.<br />

Fazit<br />

Um die Digitalisierung der Bahn voranzutreiben,<br />

stellen offene Technologien<br />

einen wichtigen Baustein dar. Industrieerprobte<br />

Lösungen können flexibel an<br />

die Anforderungen der digitalen Schiene<br />

angepasst werden und verfügen über die<br />

erforderlichen Bahnzulassungen. Zudem<br />

bieten speicherprogrammierbare Steuerungen<br />

wichtige Zusatzfunktionen wie<br />

eine Echtzeitdiagnose, die effizientere<br />

Betriebsabläufe sicherstellt. Der modulare<br />

Aufbau der Steuerungslösung bietet<br />

zudem ein hohes Maß an Standardisierung<br />

für die Übertragung auf weitere<br />

Projekte.<br />

Info zu Unternehmen im Beitrag<br />

VT Verkehrs- und Industrietechnik AG<br />

5432 Neuenhof/Schweiz<br />

www.vtag.ch<br />

5


84<br />

100 Jahre Furrer+Frey <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Von der Gründung bis<br />

zum Weltrekord<br />

Moderner Oberleitungsbau FL 200 auf der BLS-Strecke Bern–Schwarzenburg.<br />

Eine Familien- und<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Furrer+Frey hat sich in den letzten 100 Jahren dank unternehmerischem<br />

Mut, Fachkompetenz und Innovationsgeist von einem Zweimann-<br />

Betrieb zu einem weltweit führenden Unternehmen im Fahrleitungsbau<br />

entwickelt. Das Berner Familienunternehmen setzt deshalb auch in Zukunft<br />

auf seine bewährte Innovationskraft und seine Unabhängigkeit.<br />

Autorin:<br />

Daniela Born (Insiders AG)<br />

für<br />

Furrer+Frey AG<br />

3005 Bern/Schweiz<br />

www.furrerfrey.ch<br />

1923 gründen die Ingenieure Emil Furrer<br />

und Arnold Frey die Furrer+Frey AG mit<br />

dem Ziel, die Bahnen bei der Elektrifizierung<br />

zu unterstützen und Freileitungsarbeiten<br />

auszuführen. 100 Jahre und drei<br />

Generationen später ist das Unternehmen<br />

national und international führend, wenn<br />

es um die Entwicklung und die Konstruktion,<br />

die Planung, die Ausführung und den<br />

Unterhalt von Fahrleitungsanlagen im öffentlichen<br />

Verkehr geht. Die Entwicklung<br />

und der Bau von flexiblen Ladestationen<br />

für E-Busse sowie von Stadt- und Regionalbahnen<br />

ergänzen unterdessen die Angebotspalette.<br />

Bilder: Furrer+Frey<br />

Furrer+Frey ist nach wie vor in Familienbesitz,<br />

hat ihren Hauptsitz in Bern und Niederlassungen<br />

an vier weiteren Standorten<br />

in der Schweiz. Weltweit arbeiten mehr<br />

als 340 Mitarbeitende an innovativen und<br />

individuellen Lösungen für Kunden und<br />

Partner in über 30 Ländern. Und dies für<br />

die unterschiedlichsten Mobilitätsvarianten:<br />

für Nah- und Fernverkehrsbahnen,<br />

Bergbahnen, Stadt- und Vorortbahnen,<br />

Metros und fahrleitungsunabhängige<br />

Anwendungen. Unternehmerischer Mut,<br />

Fachkompetenz und Innovationsgeist<br />

sind das Fundament dieser einzigartigen<br />

Erfolgsgeschichte.<br />

Rico Furrer (rechts) übernimmt<br />

im Jahr 2017 die Unternehmensleitung<br />

von seinem Vater Beat Furrer.<br />

Furrer+Frey ist nach der Gründung<br />

im Jahr 1923 zunächst im Bereich der<br />

elektrischen Versorgungsleitungen für<br />

große Kraftwerke tätig. Ab 1937 spezialisiert<br />

man sich dank bedeutenden<br />

Aufträgen der SBB, der BLS sowie der<br />

Furkabahn auf den Fahrleitungsbau.<br />

Als der junge Hans Jörg Furrer nach<br />

dem Tod seines Vaters im Jahr 1946<br />

dessen Nachfolge antritt, ist die Lage<br />

schwierig. Dank unermüdlichem Einsatz<br />

sowie der Unterstützung und dem<br />

Vertrauen von Familie, Mitarbeitenden<br />

und Kunden gelingt die Wende. Als es<br />

1954 zur Trennung der Familien Furrer<br />

und Frey kommt, wird der Firmenname<br />

beibehalten, da er bereits etabliert ist.<br />

Mit Beat Furrer tritt 1975 die dritte Generation<br />

ins Unternehmen ein, und<br />

übernimmt zehn Jahre später die Geschäftsführung.<br />

In dieser Zeit schreibt<br />

Furrer+Frey mit dem selbst entwickelten<br />

Deckenstromschienensystem (DSS) Geschichte<br />

und schafft später mit ihrer erstmaligen<br />

Befahrung mit 302 km/h sogar<br />

einen Weltrekord. Erfolgreiche Projekte<br />

in der Schweiz legen den Grundstein für<br />

den internationalen Erfolg: Anfang der<br />

1990er-Jahre bezieht die Korea National<br />

Railway Stromschienenmaterial, und nur<br />

wenig später kann mit der Lieferung beweglicher<br />

Stromschienenvorrichtungen<br />

in die USA ein weiterer Exporterfolg gefeiert<br />

werden. Die ersten Lieferungen<br />

von Deckenstromschienen nach China<br />

und Taiwan folgen rund zehn Jahre später.<br />

In der Schweiz werden die selbst entwickelten<br />

Fahrleitungssysteme »FL 200«<br />

und »FL 200T« mit Rohrschwenkauslegern<br />

ab 2003 bei den Privatbahnen zum<br />

Standard. Auf Basis dieser und weiterer<br />

Erfolge werden ab 2006 Tochtergesellschaften<br />

in Rom, London, Guangzhou<br />

auf dem chinesischen Festland sowie in<br />

Berlin und Neu-Delhi gegründet.<br />

Zahlen und Fakten<br />

• Hauptsitz in Bern<br />

• Standorte in Thun-Gwatt, Montreux, Zürich und Bellinzona<br />

• 5 Tochtergesellschaften in Italien, England, China, Deutschland<br />

und Indien<br />

• Tätig in mehr als 30 Ländern<br />

• Über 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 17 Nationen<br />

• Weltweit über 6000 km Deckenstromschienen verlegt


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

85<br />

Fahrleitungsmontage im Jahr 1924 bei der SBB in Pratteln.<br />

GESCHICHTE 1924 BIS HEUTE<br />

• 1924: Entwicklung und Montage des<br />

Auslegers 1 und der windschiefen<br />

Fahrleitung für die Visp-Zermatt-Bahn<br />

zusammen mit einer damaligen Partnerfirma.<br />

• 1957: Fabrikation von Fahrleitungsmaterial.<br />

Das Freileitungsgeschäft wird<br />

aufgegeben.<br />

• 1979: Beginn der Detailplanung für<br />

den Ausbau der BLS-Bergstrecke auf<br />

Doppelspur.<br />

Entwicklung des auf diese Doppelspur<br />

zugeschnittenen Fahrleitungssystems<br />

für große Leiterquerschnitte.<br />

• 1984: Entwicklung des Deckenstromschienensystems<br />

(DSS) und Bau der<br />

Pilotanlage in Zürich-Opfikon.<br />

• 1988: Entwicklung der computergestützten<br />

Fahrleitungszustandserfassung<br />

»auscultation«.<br />

• 1999: Planung der gesamten Fahrleitungsanlage<br />

für den neuen BLS-Bahnhof<br />

in Spiez und Konstruktion der<br />

ersten Tragjoche mit mehr als 50 m<br />

Spannweite.<br />

• 2003: Die Fahrleitungssysteme<br />

»FL 200« und »FL 200T« werden zum<br />

Standard diverser Schweizer Privatbahnen.<br />

• 2004: Erhalt der Zulassung für das<br />

Stadtbahn-Fahrleitungssystem »FL 100«.<br />

Weiterentwicklung des Planungstools<br />

ELFF von Furrer+Frey.<br />

• 2005: Das Deckenstromschienensystem<br />

(DSS) wird für 220 km/h zertifiziert.<br />

• 2007: Erste LED-Bügelsenksignale<br />

werden an der Messe InnoTrans der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

• 2008: Statik, Planung, Lieferung und<br />

Montage von zwei 56 m langen Tragjochen<br />

in Mannheim (DE).<br />

• 2010: Entwicklung und Bau einer<br />

mechanischen Ausrüstung von<br />

Schnellladestationen für Hybrid- und<br />

Elektrobusse in Zusammenarbeit mit<br />

der schwedischen Firma Opbrid.<br />

• 2011: Entwicklung des neuen Fahrleitungssystems<br />

Series 1 für Network<br />

Rail (GB).<br />

• 2012: Erteilung der Zustimmung zur<br />

Befahrung der Deckenstromschiene<br />

(DSS) mit 250 km/h in Einfach- und<br />

230 km/h in Doppeltraktion durch das<br />

österreichische Bundesministerium<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Energie,<br />

Mobilität, Innovation und Technologie<br />

(BMVIT).<br />

• 2014: Ein Weltrekord: erstmalige<br />

Befahrung der Deckenstromschiene<br />

(DSS) mit 302 km/h.<br />

• 2016: Übernahme des schwedischen<br />

Unternehmens Opbrid und Start der<br />

Entwicklung der All-in-One-Ladestation<br />

gemäß OppCharge-Industriestandard.<br />

Die windschiefe Fahrleitung ist eine Innovation<br />

aus den Anfängen der Unternehmung.<br />

• 2018: Montage der ersten Aluminium-Ausleger<br />

»FL 200 light« durch<br />

Furrer+Frey auf der »Tyne and Wear<br />

Metro« – dem städtischen Bahnsystem<br />

im Großraum Newcastle (GB).<br />

• 2020: Das Deckenstromschienensystem<br />

(DSS) für 250 km/h ist in den beiden<br />

einspurigen Röhren des Ceneri-Basistunnels<br />

eingebaut.<br />

• 2021: Erfolgreicher Test der Batteriezug-Schnellladestation<br />

VOLTAP unter<br />

Realbedingungen mit einem Batteriezug<br />

am Bahnhof Ammerbuch-Pfäffingen<br />

(Baden-Württemberg, DE).<br />

• 2022: Das Team E-Mobility gewinnt<br />

unter dem Generalunternehmer EvoBus<br />

Schweiz die Ausschreibung der Regionalen<br />

Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen<br />

(RVBW).<br />

Erhalt des Zuschlags für die Lieferung<br />

von 10 Depotladestationen ZFP mit je<br />

120 kW Leistung inklusive Planung und<br />

Bau der gesamten Ladeinfrastruktur.<br />

Furrer+Frey und die Stadtwerke<br />

Tübingen gewinnen mit VOLTAP<br />

die europaweite Ausschreibung der<br />

Niederbarnimer Eisenbahn-AG für Zugladestationen<br />

an vier Bahnhöfen.<br />

Die Tochtergesellschaft in Indien<br />

gewinnt zusammen mit dem Bauunternehmen<br />

Larsen & Toubro einen herausfordernden<br />

Auftrag für die Planung<br />

und Lieferung des Deckenstromschienensystems.<br />

5


86<br />

100 Jahre Furrer+Frey <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Ladestation »ZFP« für E-Busse im Depot der<br />

RVBW in Baden-Wettingen.<br />

Demontage eines Jochs am Gare de Fribourg.<br />

Im Heimatland stehen Projekte wie der<br />

Zimmerberg-Basistunnel, der Ceneri-Basistunnel,<br />

die Tunnel auf dem 4-m-Korridor,<br />

das Tram Bern West, die Limmattalbahn<br />

sowie Großprojekte der TPF und der RBS<br />

an. Entsprechend kommen Niederlassungen<br />

in Montreux, Zürich und Bellinzona<br />

hinzu.<br />

Vierte Generation<br />

und E-Mobilität<br />

2017 übernimmt Bauingenieur Rico Furrer<br />

die Unternehmensleitung von seinem<br />

Vater. Furrer+Frey bleibt dadurch unabhängig<br />

und in Familienbesitz. Das Dienstleistungsangebot<br />

als Totalunternehmerin<br />

zeichnet die Firma weiterhin aus.<br />

Und auch der Erfolg hält an: In Lima, Peru,<br />

auf Mauritius sowie in Deutschland werden<br />

erfolgreich Projekte realisiert, und in<br />

England erhält man den Zuschlag für das<br />

dritte Großprojekt. Mit der Entwicklung<br />

und dem Bau von Ladestationen für E-<br />

Busse und Batteriezüge wird zudem eine<br />

Antwort auf die immer größer werdende<br />

Nachfrage von fahrleitungsunabhängiger<br />

Elektromobilität gefunden. Es warteten<br />

aber mit der Corona-Pandemie und<br />

dem Ukraine-Angriffskrieg auch neue Herausforderungen.<br />

Die Auftragslage bleibt<br />

trotzdem vielversprechend und wird<br />

2022 mit der Gründung einer Tochtergesellschaft<br />

in Neu-Delhi unterstrichen.<br />

Unabhängigkeit und Innovation<br />

Bis heute hat Furrer+Frey zahlreiche<br />

international beachtete technische Innovationen<br />

auf den Markt gebracht und<br />

weltweit nebst konventionellen Fahrleitungen<br />

über 6000 Kilometer Deckenstromschienen<br />

verlegt.<br />

Wie geht es aber mit der Antriebstechnologie<br />

des Rollmaterials weiter? Das<br />

bleibt die zentrale Frage. Gemeinsam mit<br />

Partnern und Kunden will Furrer+Frey<br />

die Mobilitätsmodelle von morgen mit<br />

dem aufgebauten Know-how aktiv mitentwickeln<br />

und mitgestalten. Dabei ist<br />

die Unabhängigkeit des Unternehmens<br />

erklärtes Ziel und ein entscheidender<br />

Wettbewerbsvorteil. Denn sie erlaubt es,<br />

Anlagen mit jeder Art von Fahrleitungen<br />

zu planen und auszurüsten. Wichtigster<br />

Erfolgsfaktor bleiben jedoch die Mitarbeitenden<br />

sowie deren Aus- und Weiterbildung.<br />

Es gilt, sich deshalb auch als<br />

Arbeitgeberin weiterzuentwickeln und<br />

ein vertrauensvolles sowie zeitgemäßes<br />

Arbeitsumfeld sicherzustellen. So können<br />

auch künftig eigene, individuelle,<br />

innovative und nachhaltige Lösungen<br />

entwickelt und Antworten auf die Herausforderungen<br />

von morgen gefunden<br />

werden.<br />

Zweiwegefahrzeug »SRF17« mit Arbeitskorb und Kran.<br />

Großfahrzeug »MTW 100«, Normalspur.


Bahnhofseinrichtungen<br />

87<br />

Park-and-Ride-Station mit fahrradgerechter Lade- und Abstellinfrastruktur am Bahnhof Büchen (Bilder: Ziegler).<br />

Moderne Fahrradabstellinfrastruktur<br />

am Bahnhof Büchen<br />

Um den Bahnknoten Büchen in Schleswig-Holstein für Pendler noch attraktiver zu machen und damit die<br />

intermodale Mobilität zu fördern, wurde das dortige Bahnhofsumfeld in den letzten Jahren um zusätzliche<br />

Park-and-Ride-Möglichkeiten erweitert. Durch entsprechende Lade- und Abstellinfrastruktur-Lösungen der<br />

Firma Ziegler Metallbearbeitung GmbH konnte das Service- und Platzangebot für Fahrradpendler am Bahnhof<br />

Büchen deutlich verbessert werden.<br />

Autorin:<br />

Christine Clausen<br />

Marketing<br />

Ziegler Metallbearbeitung GmbH<br />

71287 Weissach-Flacht<br />

www.ziegler-metall.de<br />

Der Bahnhof der kleinen Gemeinde Büchen<br />

in Schleswig-Holstein, nur wenige<br />

Kilometer von Mecklenburg entfernt, ist<br />

aufgrund seiner Lage nicht nur historisch<br />

ein interessanter Ort. Zwar besteht die<br />

eher unscheinbare Haltestelle nur aus<br />

fünf Bahnsteigen und vier Gleisen, doch<br />

kreuzen sich hier die Bahnstrecken Berlin–Hamburg<br />

und Lübeck–Lüneburg, was<br />

den Bahnhof Büchen zu einem regionalen<br />

Bahnknotenpunkt macht, an dem täglich<br />

durchschnittlich 4700 Menschen ein-, ausoder<br />

umsteigen und sogar einmal am Tag<br />

ein ICE hält. Langfristig soll der Takt hier<br />

deutlich erhöht werden und Büchen alle<br />

zwei Stunden von Hochgeschwindigkeitszügen<br />

auf der Strecke Hamburg–Büchen–<br />

Berlin–Leipzig–München angefahren werden.<br />

Für die Pendler des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

und im Sinne eines Ausbaus<br />

zur »Mobilitätsdrehscheibe Büchen«<br />

wurden daher verschiedene Modernisierungsmaßnahmen<br />

im Bahnhofsumfeld<br />

umgesetzt, insbesondere die Errichtung<br />

von zwei großen Park-and-ride-Anlagen,<br />

jeweils für Pkw und Fahrräder. Großzügig<br />

dimensionierte und gut erreichbare Parkplätze<br />

in unmittelbarer Nähe erhöhen die<br />

Attraktivität des Angebots für Pendler zusätzlich.<br />

Mit Fahrradabstell- und E-Mobilitäts-Lösungen<br />

von Ziegler konnte in drei Bauabschnitten<br />

ein deutlich verbessertes<br />

Platzangebot für Fahrräder und Pedelecs<br />

inklusive Akku-Lademöglichkeiten geschaffen<br />

werden.<br />

Der Gesamtlieferumfang umfasste acht<br />

»SECURE«-Schließfachschränke. Neben<br />

den vier freistehenden Anlagen wurden<br />

noch vier Sonderanlagen in eine bauseitige<br />

Wand-/ Überdachungskonstruktion<br />

aus Stahl und Holz integriert. Damit stehen<br />

den Fahrradpendlern am Bahnhof<br />

Büchen nun insgesamt 83 Mietschließfächer<br />

zur Unterbringung von persönlichen<br />

Gegenständen oder Fahrradutensilien mit<br />

jeweils einem sicheren Ladeplatz für Pedelec-<br />

bzw. E-Bike-Akkus zur Verfügung.<br />

Alle Schließfächer sind mit persönlicher<br />

RFID-Zugangsautorisierung ausgestattet<br />

und werden zentral über die Steuerungssoftware<br />

»Station-Control« verwaltet. Die<br />

gleiche elektronische Zugangssteuerung<br />

bzw. -autorisierung wurde auch an drei<br />

Drehflügeltüren der überdachten Fahrradabstellräume<br />

eingerichtet. In den mit<br />

Trespa verkleideten Wänden befindet sich<br />

neben den integrierten Schließfächern ein<br />

bauseitiger TV-Monitor mit aktueller Fahrplananzeige.<br />

Im letzten Bauabschnitt lieferte und<br />

montierte Ziegler 33 Doppelstockparker<br />

»FLEXHUB«. Dadurch wurden zusätzlich<br />

66 neue Fahrradabstellplätze geschaffen<br />

und die Gemeinde Büchen ist ihrem Ziel,<br />

den Bahnhof zu einem modernen Mobilitätsknotenpunkt<br />

auszubauen, ein großes<br />

Stück nähergekommen.<br />

5<br />

In den Schließfächern mit integrierten Schutzkontaktsteckdosen können eigene Ladegeräte nicht nur benutzerfreundlich und problemlos geladen, sondern<br />

auch der Fahrradhelm sowie leichtes Gepäck deponiert werden.


88 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Infrastruktur und Fahrtechnik<br />

Die Lok fräst sich durch die Wildnis in Schweden (Bild: Zaugg / Dennis Jack, Järnvägs Akademin)<br />

Die Maschine wird von Spezialisten auf den Gleisen in Betrieb genommen (Bild: Zaugg / Dennis Jack,<br />

Järnvägs Akademin).<br />

Schneeräumung auf<br />

schwedischen Gleisen<br />

Zaugg AG Eggiwil<br />

3537 Eggiwil/Schweiz<br />

Bereits seit Herbst 2016 hält die Bahn-<br />

Schneefrässchleuder Zaugg »ZRR10000M«<br />

die Erzstrecke zwischen Abisko und der<br />

norwegischen Grenze während der Wintermonate<br />

für Züge offen. Da der Kunde<br />

einen rein hydrostatischen Antrieb<br />

wünschte, der eine optimale Leistungsverteilung<br />

zwischen Fahr- und Fräsantrieb<br />

ermöglicht, kam als Unterlieferant die auf<br />

Gleisbaumaschinen spezialisierte Firma<br />

Matisa Matériel Industriel SA (MATISA) in<br />

Crissier bei Lausanne zum Zug. Die MATISA<br />

kümmert sich ausserdem um das Fahren<br />

und die Verkehrszulassung des Fahrzeugs<br />

in Schweden.<br />

Die vierachsige, selbstfahrende Schneefrässchleuder<br />

»ZRR10000M« (ZRR steht<br />

für Zaugg Rolba Railway, M für MATISA)<br />

wird von zwei Caterpillar-Dieselmotoren<br />

C18. Stage V, mit je 470 kW Leistung angetrieben,<br />

die auf drei der vier Radsätze<br />

wirken. Zum Wechseln der Arbeitsrichtung<br />

lässt sich innerhalb von zwei Minuten der<br />

Oberwagen auf dem Drehkranz um 180°<br />

schwenken. Die beiden Frässchleuderwerke<br />

lassen sich sowohl in der Höhe wie<br />

auch horizontal verschieben. Auch die Auswurfkamine<br />

können bezüglich Richtung<br />

und Wurfweite einzeln verstellt werden.<br />

Für Überführungsfahrten werden die Frässchleuderwerke<br />

ganz zusammengefahren<br />

und knapp über der Schienenoberkante<br />

positioniert, so dass sie das schwedische<br />

Lichtraumprofil einhalten. Diverse Stellungen<br />

der Fräswerke lassen sich über programmierbare<br />

Drucktasten direkt aufrufen.<br />

Im Vergleich zu fest installierten Frässchleuderwerken<br />

mit ausfahrbaren Leitblechen,<br />

lässt sich mit verstellbaren Frässchleuderwerken<br />

die Strecke schneller und mit weniger<br />

Antriebskraft räumen.<br />

Am hinteren Teil des Oberwagens ist ein hydraulisch<br />

verstellbarer Spurpflug montiert.<br />

Dieser lässt sich aus dem Führerstand in der<br />

Höhe verstellen, in der Räumrichtung nach<br />

links und rechts schwenken oder keilförmig<br />

nach vorne ausrichten. Zum Gewichtsausgleich<br />

befinden sich die beiden Motoren<br />

zuhinterst im Oberwagen und der Dieseltank<br />

in der Fahrzeugmitte. Ein zusätzlicher<br />

Hilfsdieselmotor, oder wahlweise eine stationäre<br />

Energieversorgung, lassen den Betrieb<br />

der Nebenaggregate sowie das Abtauen<br />

und Aufheizen der Schneefräse zu.<br />

Die Führerkabine mit den Elektronikschränken<br />

ist gefedert und gedämpft auf dem<br />

Oberwagen gelagert, wodurch es in der<br />

Kabine auch während des Fräsens erstaunlich<br />

ruhig bleibt. Zwei übersichtliche, identisch<br />

ausgerüstete Arbeitsplätze bieten<br />

eine gute Sicht nach vorne. In der Regel ist<br />

der eine Bediener für das Fahren, der andere<br />

für das Fräsen zuständig, wobei die Rollen<br />

jederzeit gewechselt werden können.<br />

Die Bahn-Schneefrässchleuder auf der Erzbahn<br />

hat sich nach der Inbetriebnahme bewährt,<br />

so dass das schwedische Verkehrsamt<br />

eine zweite Maschine bestellt hat. Im<br />

Januar 2019 bekam Zaugg den Auftrag,<br />

eine weitere, selbstfahrende Schneefrässchleuder<br />

für Trafikveket in Schweden<br />

zu bauen. Die Maschine kam im Oktober<br />

2020 in Mittelschweden an und wird in<br />

Duved, westlich von Åre, auf der Mittbanan<br />

stationiert. Diese Maschine wurde mit neuer<br />

Software, neuen Sicherheitssystemen<br />

und vor allem mit ETCS-Ausrüstung (European<br />

Train Control System) ausgerüstet,<br />

damit sie mit dem Signalisierungssystem<br />

ERTMS (European Rail Traffic Management<br />

System) verwendet werden kann. Eine weitere<br />

Optimierung ist, dass die Schneefräsen<br />

zum Schneiden von überhängendem<br />

Schnee heruntergeklappt werden können.<br />

Auch die zweite Bahn-Schneefrässchleuder<br />

überzeugte vollumfänglich, worauf das<br />

schwedische Verkehrsamt im Juni 2020<br />

eine dritte Maschine bestellt hat.<br />

(www.zaugg.swiss)<br />

Stationäre Schienenschmierung<br />

und Schienenkopfbenetzung<br />

moklansa GmbH<br />

59439 Holzwickede<br />

Elektronische Schienenschmier- und Schienenkopfbenetzungssysteme<br />

von moklansa<br />

haben sich als nachhaltige Lösung für<br />

vielfältige Herausforderungen im Bereich<br />

der Gleisinfrastruktur etabliert. Wurden<br />

die Schienenschmiersysteme »E3S« in den<br />

1990er-Jahren zunächst vorrangig zur<br />

Reduzierung des Verschleißes an Schiene<br />

und Rollmaterial eingesetzt, so gewannen<br />

die neuentwickelten Schienenkopfbenetzungssysteme<br />

»SKBS« in der Folge, immer<br />

mehr an Relevanz und technischer Bedeutung.<br />

Klassische Schienenschmiersysteme<br />

behandeln ausschließlich den tribologisch<br />

relevanten Bereich der Druckpunkte zwischen<br />

Spurkranz und Fahrflanke. Schienenkopfbenetzungssysteme<br />

hingegen<br />

versorgen zusätzlich den sensiblen Bereich<br />

der Lauffläche auf dem Schienenkopf mit<br />

einem speziell abgestimmten Benetzungs-


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />

89<br />

Die elektronische Schienenkopfbenetzung »SKBS« bringt fein dosiertes Schmiermittel durch spezielle<br />

Kanäle auf die Fahrfläche und benetzt die Schiene genau dort, wo die Reibung und damit das hochfrequente<br />

Quietschen entsteht (Bild: Moklansa).<br />

mittel. Die resultierende Optimierung der<br />

unterschiedlichen Schlupfformen (Längs-,<br />

Quer- und Bohrschlupf), erlaubt neben der<br />

vollständigen Eliminierung von Quietschgeräuschen<br />

beispielsweise auch eine Minimierung<br />

der Riffelbildung.<br />

Die Folgen des Schienenverschleißes zeigen<br />

sich als wesentlicher Kostentreiber im<br />

Bereich der Gleisinstandhaltung. Aus Langzeitstudien<br />

und Messergebnissen lässt sich<br />

ableiten, dass durch den Einsatz stationärer<br />

Schienenschmiersysteme die Liegezeit<br />

von Schienen bzw. die Intervalle für Aufschweißarbeiten<br />

um den Faktor drei bis<br />

fünf vergrößert werden. Ebenfalls quantifizieren<br />

lässt sich die Beeinflussung der<br />

akustischen Emissionen. Kurvenquietschen<br />

tritt als schmalbandiges Schallereignis, im<br />

Frequenzbereich oberhalb von einem kHz,<br />

auf. Die lokale Schalldrucküberhöhung<br />

kann dabei Werte von 30 dB(A) annehmen.<br />

Vergleichsmessungen verdeutlichen, dass<br />

die stationäre Schienenkopfbenetzung<br />

dieses Schallpeak vollständig dämpft, was<br />

einer Beseitigung der Quietschgeräusche<br />

gleichkommt.<br />

Die Funktionsweise der Systeme beruht auf<br />

einer ereignisbasierten Prozessauslösung,<br />

der Verarbeitung von Minimalmengen<br />

unmittelbar im Rad/Schiene-Kontakt und<br />

einer flexiblen Steuerungsarchitektur. Die<br />

Dimensionierung und Auslegung der Systeme<br />

erfolgt stets projektspezifisch unter<br />

Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse<br />

und Randbedingungen. Die Möglichkeiten<br />

erstrecken sich von Einzelsystemen,<br />

zur Versorgung eines neuralgischen Streckenabschnittes,<br />

bis hin zu komplexen<br />

Bus-Anlagen, die unabhängig voneinander<br />

mehrere Gleise oder unterschiedliche<br />

Kontaktstellen bedienen. Anwendung<br />

finden diese Lösungen sowohl im offenen<br />

Vignolgleis, als auch in eingedeckten Verkehrsflächen.<br />

Die Applikationen erstrecken<br />

sich vom Personennahverkehr, über unterschiedliche<br />

Industriebereiche, bis hin zu<br />

den Vollbahnen.<br />

Im Zuge der Digitalisierung wurden die<br />

Systeme um eine leistungsstarke und flexibel<br />

skalierbare Fernüberwachung ergänzt.<br />

Analoge und digitale Anlagenparameter<br />

können als Live-Status webbasiert eingesehen,<br />

überwacht und verwaltet werden.<br />

Kritische Füllstände oder Wartungsbedarfe<br />

werden dem Betreiber automatisch mitgeteilt,<br />

was den Wartungs- und Instandhaltungsaufwand<br />

signifikant minimiert.<br />

(www.moklansa.de)<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

special.mercedes-benz-trucks.com/unimog-2-wege<br />

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Der Unimog für Straße und Schiene. Moderne Motoren, ein innovatives<br />

Bedienkonzept, kompromisslose Umwelt freund lichkeit und ein deutliches Plus an<br />

Wirtschaftlichkeit – der Unimog verbindet dies alles in einem Fahrzeug. Ob<br />

als kraftstoff sparendes Rangierfahrzeug für bis zu 1.000 t Anhängelast oder für<br />

vielfältigste Aufgaben wie Instand haltung, Reinigung sowie Vege tationspflege.<br />

Doch mit dem 2-Wege Unimog geht noch mehr: rasch ab gleisen und auf der<br />

Straße schnell zum nächsten Einsatzort fahren.<br />

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90 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Der »CatenaryCrafter 15.4 E³« (Typ 1) mit dreiteiliger Hubarbeitsbühne und<br />

Kran ist optimiert für Montagearbeiten (Bild: Plasser & Theurer).<br />

Größter Einzelauftrag für Plasser &amp; Theurer – 56 Fahrzeuge für die<br />

ÖBB. Die Typenvielfalt der Flotte wird von 12 auf 3 reduziert (Bild: Plasser<br />

& Theurer).<br />

Neue grüne Instandhaltungsflotte<br />

für die ÖBB<br />

Plasser & Theurer<br />

1010 Wien/Österreich<br />

Um den reibungslosen Betrieb auf neuen<br />

Strecken gewährleisten zu können, erneuert<br />

die ÖBB Infrastruktur den gesamten<br />

Instandhaltungsfuhrpark. Neben der<br />

Sicherstellung der Instandhaltung auf<br />

den Neubaustrecken und umfangreichen<br />

Tunnelabschnitten stehen eine Erweiterung<br />

der Funktionalitäten sowie eine<br />

Steigerung der Wirtschaftlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit im Vordergrund. Plasser &<br />

Theurer konnte die EU-weite Ausschreibung<br />

für sich entscheiden und liefert 56<br />

Fahrzeuge, mit der Option für die ÖBB Infrastruktur,<br />

46 weitere abzurufen. Es handelt<br />

sich um den größten Einzelauftrag in<br />

der knapp 70-jährigen Firmengeschichte<br />

von Plasser & Theurer und läutet zudem<br />

eine neue Ära bei schienengebundenen<br />

Instandhaltungsfahrzeugen ein.<br />

Dank ModularCustomizing werden in<br />

diesem Projekt wichtige Prozesse bereits<br />

in der Produktion, aber auch in der Zulassung<br />

und Instandhaltung vereinfacht und<br />

standardisiert. Für die ÖBB Infrastruktur<br />

bringt dies neben maximaler Flexibilität<br />

www.bodan.at<br />

und Anpassungsfähigkeit an die eigenen<br />

Bedürfnisse viele weitere Vorteile.<br />

Beispielsweise wird ein einheitliches Trägerfahrzeug<br />

mit individuellen Aufbauten<br />

(Modulen) bestückt, dies reduziert die<br />

Ersatzteil- und Instandhaltungskosten im<br />

Betrieb deutlich.<br />

Von Plasser & Theurer werden drei Fahrzeugtypen<br />

geliefert. So wird die Hochleistungs-Instandhaltungsflotte<br />

der ÖBB<br />

Infrastruktur von bisher zwölf auf drei<br />

Fahrzeugtypen reduziert, die nun auch<br />

auf einem einheitlichen Bedienkonzept<br />

basieren. Das erleichtert die Instandhaltung<br />

und verringert auch die Ausbildungs-<br />

und Personalkosten.<br />

Das neue Antriebskonzept ermöglicht<br />

vollelektrisches Fahren im Oberleitungsbetrieb<br />

mit bis zu 120 km/h, doch gerade<br />

bei Störungen oder Neubauten steht die<br />

Stromversorgung von oben nicht immer<br />

zur Verfügung. Deshalb sind die Fahrzeuge<br />

mit leistungsstarken Batterien ausgestattet,<br />

um Instandhaltung im gesamten<br />

Netz zu gewährleisten. Als Blackout-Vorsorge<br />

und für Notfälle kann auf ein dieselelektrisches<br />

Powerpack zurückgegriffen<br />

werden, auch dieses kann mit E-Fuel<br />

CO2-neutral betrieben werden. Zwischen<br />

Betrieb mit Oberleitung, Batterie und<br />

dieselelektrischem Powerpack kann<br />

unterbrechungsfrei gewechselt werden,<br />

was höchste Flexibilität sichert.<br />

Bereits 2017 präsentierte Plasser & Theurer<br />

das erste Fahrzeug für Oberleitungsbau<br />

und -instandhaltung mit Batterie im<br />

Rahmen der Internationalen Ausstellung<br />

Fahrwegtechnik in Münster. Seither wurden<br />

zahlreiche Erfahrungen gesammelt<br />

und die Technik optimiert. So ist es möglich,<br />

dass die Batterie für den Baustellenbetrieb<br />

die Energie für eine ganze<br />

Arbeitsschicht bereitstellt. Geladen wird<br />

sie über die Oberleitung (Pantograf), das<br />

dieselelektrische Powerpack oder durch<br />

Rekuperation während der Fahrt.<br />

Der emissions- und lärmarme Betrieb verbessert<br />

die Arbeitsbedingungen am und<br />

um das Fahrzeug deutlich und schützt<br />

auch die Umwelt: ein großer Vorteil für<br />

die Anrainer. Das »E³«-Antriebskonzept<br />

von Plasser & Theurer verringert den Dieselverbrauch<br />

und CO2-Ausstoß enorm.<br />

Die neue Fahrzeugflotte wird neben regulärer<br />

Montage- und Instandhaltungsarbeiten<br />

an den Oberleitungen vor allem<br />

im Störungsfall eingesetzt. Technische<br />

Gebrechen, Sturm und Unwetter sind für<br />

Infrastrukturbetreiber eine große Herausforderung.<br />

Hier kommt es auf schnelle<br />

und effiziente Störungsbehebung an.<br />

Die konsequente Weiterentwicklung beschränkt<br />

sich nicht nur auf den Antrieb<br />

und das modulare Aufbausystem. Für<br />

mehr Komfort sowie Stabilität während<br />

der Arbeit werden Drehgestelle mit Sekundärfederung<br />

verbaut. Darüber hinaus<br />

werden bewährte Kräne und Hubarbeitsbühnen<br />

mit hoher Reichweite und entsprechend<br />

starker Hubkraft aufgebaut.<br />

So werden Montage sowie Instandhaltung<br />

erleichtert und zusätzlich optimiert.<br />

Mit der neuen grünen Flotte setzen die<br />

ÖBB Infrastruktur und Plasser & Theurer<br />

ein starkes Zeichen für die Zukunft: einen<br />

emissionsfreien, effizienten und leistungsfähigen<br />

Betrieb der Schieneninfrastruktur.<br />

(www.plassertheurer.com)


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />

91<br />

Ein Unimog »U430« Rangierfahrzeug hier im Streckeneinsatz mit Mähtechnik von Mulag (Bild: Zagro).<br />

Vollsortimenter für Zweiwegefahrzeuge<br />

und Rangiertechnik<br />

Zagro Bahn- und<br />

Baumaschinen GmbH<br />

74906 Bad Rappenau-Grombach<br />

Die Unternehmensgruppe der drei Firmen<br />

Zagro Bahn- und Baumaschinen<br />

GmbH, Zweiweg International GmbH<br />

& Co. KG und Gmeinder Lokomotiven<br />

GmbH entwickelt, konstruiert und produziert<br />

in enger Abstimmung innovative<br />

Zweiwege- und Rangiertechnik. Mit<br />

gebündelter Kompetenz liefert sie Qualität<br />

Made in Germany für den Einsatz<br />

auf Straßen und Schienen weltweit. Dies<br />

macht die Gruppe zum Vollsortimenter<br />

im Bereich Zweiwegefahrzeuge und Rangiertechnik.<br />

Die Produktpalette umfasst unter anderem<br />

Rangierlokomotiven, Arbeitsfahrzeuge<br />

für die Gleisinstandhaltung und<br />

Oberleitungsmontage, Rangierfahrzeuge<br />

mit Diesel-, Hybrid- oder Batterieantrieb,<br />

sowie Hubarbeitsbühnen.<br />

Seit über 50 Jahren steht der Name Zagro<br />

für zuverlässige Rangier- und Zweiwegetechnik.<br />

Die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit<br />

der Zweiwegefahrzeuge beruhen<br />

auf dem wechselweisen Einsatz auf Straße<br />

und Schiene. Ob Kleinrangierer oder<br />

schweres Rangierfahrzeug – für Anhängelasten<br />

bis 2800 t wird für jede Rangieraufgabe<br />

die optimale Lösung angeboten.<br />

Mit Zweiweg wird jedes Fahrzeug schienentauglich,<br />

egal ob Pickup, Transporter,<br />

Unimog, Baumaschinen oder Lkw. Seit<br />

über 50 Jahren bietet das Unternehmen<br />

Systemlösungen für die Straße und Schiene<br />

überall dort, wo Mobilität, Flexibilität,<br />

niedrige Betriebskosten und geringer<br />

Personalaufwand verlangt werden.<br />

Der Name Gmeinder steht für effiziente<br />

Rangierlokomotiven. Bewährte und<br />

robuste Konstruktionen, hochwertige<br />

Komponenten und solide Verarbeitung<br />

gepaart mit moderner Steuerungstechnik<br />

bieten Gewähr für Zuverlässigkeit<br />

und lange Lebensdauer. Die Flexibilität in<br />

Konstruktion und Fertigung ermöglicht<br />

es auch Schmalspurlokomotiven oder<br />

Sonderfahrzeuge für U- und S-Bahnen in<br />

Einzelproduktion herzustellen. Die Zagro<br />

Group bietet somit vom Kleinrangierer<br />

bis zur Lokomotive für jede Rangieraufgabe<br />

die optimale Lösung. Auch Arbeitsfahrzeuge<br />

für verschiedene Arbeiten an<br />

der Schieneninfrastruktur werden nach<br />

Kundenwunsch konzipiert. Die Vielfalt<br />

der Produkte stellt sicher, dass jeder Kunde<br />

die optimale Systemlösung bekommt.<br />

(www.zagro-group)<br />

MIT ERFAHRUNG<br />

UND INNOVATION<br />

IN DIE ZUKUNFT.<br />

© Furrer+Frey / BLS<br />

Seit 1923 bringen wir Bewegung in den öffentlichen Verkehr: mit Fahrleitungsanlagen,<br />

die wir entwickeln, planen, bauen und unterhalten. Heute auch mit<br />

Ladestationen für E­Busse und Batteriezüge. Den nationalen und internationalen<br />

Erfolg verdanken wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Partnern.<br />

Die Zukunft gestalten wir gemeinsam – im Vertrauen auf Bewährtes und auf<br />

unsere Innovationskraft.<br />

furrerfrey.ch


92 <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Die Zweischalengreifer »GMZ 22« sind prädestiniert für den Gleisbaueinsatz<br />

(Bild: Liebherr).<br />

Liebherr präsentierte auf der InnoTrans mit dem »A 924 Rail Litronic« einen Vertreter<br />

der neuen Generation seiner erfolgreichen Zweiwegebagger (Bild: Liebherr).<br />

Zweiwegebagger für den Gleisbau<br />

Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />

88457 Kirchdorf<br />

Das Messeexponat »A 924 Rail Litronic«<br />

hat ein Einsatzgewicht von 21.800 kg bis<br />

25.000 kg. In der Maschine ist ein 120 kW<br />

/ 163 PS starker und robuster Motor verbaut.<br />

In Kombination mit dem optimal<br />

abgestimmten Hydrauliksystem erreicht<br />

die Maschine konstant hohe Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

bei gewohnt flüssigen<br />

Arbeitsbewegungen. Für die Abgasstufe<br />

V setzt Liebherr auf ein neu entwickeltes<br />

SCRT-System bestehend aus einem<br />

SCR-Katalysatorsystem und einem serienmäßigen<br />

Partikelfilter. Das innovative<br />

Hydraulikkonzept umfasst eine Liebherr-<br />

Verstelldoppelpumpe mit unabhängigen<br />

Regelkreisen. Leistungsstarke, hydraulische<br />

Anbauwerkzeuge können so unabhängig<br />

von den Arbeits- und Fahrbewegungen<br />

der Maschine betrieben werden.<br />

Das Schienenfahrwerk ist an beiden Seiten<br />

des Unterwagens angebracht. Während<br />

des Aufgleisens wird achsweise die<br />

Schienenführung abgesenkt, bis die inneren<br />

Räder der Zwillingsbereifung am<br />

Schienenrad anliegen und für den Reibschluss<br />

des Fahrantriebes sorgen.<br />

Der serviceorientierte Maschinenaufbau<br />

garantiert kurze Wartungszeiten und<br />

minimiert dank Zeitersparnis die anfallenden<br />

Wartungskosten. Alle Wartungspunkte<br />

sind bequem vom Boden aus zugänglich.<br />

Da Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle<br />

spielt, bietet Liebherr speziell für Schieneneinsätze<br />

entwickelte Sicherheitssysteme<br />

aus eigener Hand an. Zahlreiche<br />

Ausstattungen wie beispielsweise die<br />

Rohrbruchsicherungen an Hub- und<br />

Stielzylindern, elektronische Höhen- und<br />

Schwenkbegrenzung, Lastmomentbegrenzung<br />

nach EN 15746-2, durchwurfhemmende<br />

Dachscheibe aus Verbundsicherheitsglas,<br />

Überrollschutz (ROPS) und<br />

der Notausstieg durch die Heckscheibe<br />

sorgen für größtmögliche Sicherheit bei<br />

jedem Einsatz.<br />

Um die verschiedenen Baustellenanforderungen<br />

wirtschaftlich und zuverlässig<br />

zu meistern, bietet Liebherr ein umfangreiches<br />

Portfolio an Anbauwerkzeugen<br />

an. Mit dem vollhydraulischen Liebherr-<br />

Schnellwechselsystem LIKUFIX® können<br />

sowohl mechanische als auch hydraulische<br />

Anbauwerkzeuge schnell und sicher<br />

aus der Fahrerkabine heraus gewechselt<br />

werden. Der auf der InnoTrans ausgestellte<br />

»A 924 Rail« ist mit LIKUFIX® ausgerüstet.<br />

Zudem präsentiert Liebherr auf<br />

dem Messestand eine große Auswahl an<br />

Anbauwerkzeugen.<br />

Eines davon ist beispielsweise die Liebherr-Schwenkeinheit<br />

»LiTiU«. Diese<br />

steigert die Funktionalität von Anbauwerkzeugen<br />

durch einen zusätzlichen<br />

Schwenkwinkel von bis zu 2 x 50°. Gerade<br />

im Gleisbau stellt dies einen großen<br />

Vorteil dar, da bedingt durch die Gleisinfrastruktur<br />

mehr Einschränkungen im<br />

Baustellenbetrieb gegeben sind. »LiTiU«<br />

erweitert den Arbeitsbereich der Maschinen,<br />

denn auch schwer zugängliche Stellen<br />

können mit dem zusätzlich generierten<br />

Schwenkwinkel bearbeitet werden.<br />

Auf der Messe wird »LiTiU 33« als Sandwich-Anbau<br />

vorgestellt, das heißt die<br />

Verbindung zwischen Stielende und »Li-<br />

TiU«, als auch die Verbindung »LiTiU«-<br />

Unterseite zu Anbauwerkzeug erfolgt<br />

jeweils über LIKUFIX®. So kann die komplette<br />

Einheit schnell und unkompliziert<br />

abgelegt werden und neue Anbauwerkzeuge,<br />

wie beispielsweise die Liebherr-<br />

Stielverlängerung, angebaut werden. Auf<br />

der »InnoTrans« ist die 2,25 Meter lange<br />

Liebherr-Stielverlängerung »LS 12« zu<br />

sehen, mit welcher der Arbeitsradius der<br />

Zweiwegebagger ebenfalls vergrößert<br />

werden kann. In Kombination mit der<br />

Stielverlängerung erreicht die Maschine<br />

eine Reichweite von circa 10 Metern und<br />

kann so auch ferner gelegene Stellen bearbeiten.<br />

Prädestiniert für den Gleisbaueinsatz<br />

sind auch die Liebherr-Zweischalengreifer<br />

»GMZ 22«. Auf der Messe wird die<br />

neue Generation präsentiert: Seitlich eng<br />

anliegende und geschützt verlegte Hydraulikleitungen<br />

sorgen beispielsweise<br />

für ein reduziertes Beschädigungsrisiko.<br />

Das neue, schlanke Konzept der Auswerfer<br />

mit verbesserter Anlenkung für die<br />

Grab-, Kombi-, und Gleisbauschalen sowie<br />

die gekanteten Seitenbleche führen<br />

zu effizienterem, widerstandsgeringerem<br />

Graben sowie optimierten Be- und Entladevorgängen.<br />

Auf der Messe stellt Liebherr<br />

den »GMZ 22« mit Grabschalen aus.<br />

Die Schnittbreite des Anbauwerkzeuges<br />

liegt bei 600 mm und der Greiferinhalt<br />

bei 0,30 m³.<br />

Schwenkrotatoren sind heute bei Gleisbauarbeiten<br />

ebenfalls nicht mehr wegzudenken.<br />

Mit dem Schwenkrotator »TR<br />

20« stellt Liebherr auf der Messe einen<br />

neuen Vertreter aus. Dieser bietet speziell<br />

bei Schachtungsarbeiten mit seiner endlosen<br />

360°-Drehbarkeit, der patentierten<br />

Schwenkmechanik und dem Schenkwinkel<br />

von 2 x 50° höchste Flexibilität.<br />

Um im Schienenverkehr operieren zu<br />

dürfen, werden neben umfassenden<br />

Maschinensicherheitssystemen die Einhaltung<br />

hoher Regularien gefordert.<br />

2019 hat die EU-Kommission eine neue<br />

Verordnung auf den Weg gebracht, mit<br />

welcher die Sicherheit im Bahnverkehr<br />

nochmals erhöht sowie die Interoperabilität<br />

verbessert werden soll. Durch die


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />

93<br />

Kabelkanäle im Gleisbereich werden nach einem Hochwasserereignis freigesaugt. Hierfür kommt<br />

ein Anbausauger »tinbin TC2« an einem Zweiwegebagger zum Einsatz (Bild: BSB).<br />

EU-Verordnung ECM (= Entity in Charge<br />

of Maintenance) werden fortan auch<br />

Fahrzeughalter von Zweiwegebaggern<br />

in die Pflicht genommen. Die DVO (EU)<br />

2019/779, auch als ECM-Verordnung<br />

bekannt, gilt für Eisenbahnfahrzeuge,<br />

welche auf dem übergeordneten Netz<br />

verkehren. Somit fallen auch Liebherr-<br />

Zweiwegebagger unter diese Zertifizierungsverordnung.<br />

Durch die erfolgreiche ECM-Zertifizierung<br />

steht die Liebherr-Hydraulikbagger<br />

GmbH Kunden auch zukünftig kompetent<br />

und beratend zur Seite. Die Liebherr<br />

Vertriebs- und Servicepartner sind dank<br />

der erfolgreichen Zertifizierung auch in<br />

Zukunft dazu berechtigt und geschult,<br />

Reparaturen, jährliche Prüfungen und<br />

Revisionen an Liebherr-Zweiwegebaggern<br />

durchzuführen. Auch die Liebherr-<br />

Mietpartner GmbH und Carl Beutlhauser<br />

Baumaschinen GmbH sind als offizielle<br />

ECM-Stellen zertifiziert. Dadurch stehen<br />

Kunden Liebherr-Zweiwegebagger somit<br />

auch weiterhin als Mietmaschinen zur<br />

Verfügung.<br />

(www.liebherr.com)<br />

Fahrwegunterhaltung<br />

mit Anbausauggerät<br />

BSB-Saugbagger und Zweiwegetechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

12681 Berlin<br />

Die Berliner BSB-Saugbagger und Zweiwegetechnik<br />

Stefan Mattes GmbH &<br />

Co. KG ist ein maschinenorientiertes<br />

Dienstleistungsunternehmen. Das Unternehmen<br />

wurde 1994 als reiner Saugbaggerbetreiber<br />

im Bereich Tief- und<br />

Straßenbau gegründet. Ausgehend von<br />

den praktischen Erfahrungen im tagtäglichen<br />

Betrieb mit ihrer Technik, wurden<br />

in den Folgejahren neue Einsatzbereiche<br />

im Landschafts- und Umweltbau, in der<br />

industriellen Reinigung sowie immer<br />

mehr Aufgaben in der Gleisinstandhaltung<br />

erschlossen. Dazu bietet die BSB<br />

ihre Leistungen in der »saugenden« Fahrwegunterhaltung<br />

als Einheit von Instandhaltung,<br />

Gleisbettwartung und technischer<br />

Kontrolle für alle Betreiber von<br />

Schienennetzen an. So werden Saugbagger<br />

mit selbstentwickelten Umbauten<br />

zur Schotterreinigung umgerüstet. Aus<br />

diesen Anforderungen der Praxis hat sich<br />

die Notwendigkeit der Eigenkonstruktion<br />

von Zubehörteilen, Anbaugeräten und<br />

ganz neu entwickelten Fahrzeugen ergeben.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der<br />

Fertigung und dem europaweiten Vertrieb<br />

von Baggeranbaugeräten wie dem<br />

Baggeranbausauger »tinbin« oder der<br />

Baggerarmverlängerung. Weiterhin finden<br />

im Bereich der Gleisinfrastruktur BSB-<br />

Dienstleistungen ihre Anwendung durch<br />

den spezifischen Einsatz unserer Zweiwegefahrzeugtechnik,<br />

z. B. bei Vegetationsarbeiten<br />

(Rückschnitt auf V- und U-Profil),<br />

beim Schotterausbau, der Schotterreinigung,<br />

der Errichtung der Fahrleitungsund<br />

Signaltechnik, Durchführung von<br />

Brückenprüfungen und Rangierarbeiten.<br />

Die BSB bringt als beim Eisenbahnbundesamt<br />

akkreditiertes Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

die Geräte und Fahrzeuge<br />

für die Gleisinstandhaltung auch<br />

mit DB-Abnahme in Verkehr. Zu den Kunden<br />

zählen viele deutsche und europäische<br />

Nahverkehrsbetreiber, Gleisbau- und<br />

Tiefbauunternehmen, wie Deutsche Bahn<br />

AG, Berliner Verkehrsbetriebe, Strabag<br />

Rail, Balfour Beatty oder Alpine Energy.<br />

(www.zweiwegetechnik.de)<br />

Emch+Berger Gruppe Deutschland – Mit Blick fürs Ganze<br />

Ihre BIM-Planung für Verkehrsanlagen, Gebäude und Ingenieurbauwerke<br />

www.emchundberger.de


94 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Ladestation »ZFP«<br />

im Busdepot.<br />

Die hängende Ladelösung für E-Busse<br />

Furrer+Frey AG<br />

3000 Bern 6/Schweiz<br />

Seit fast 100 Jahren zählt die Furrer+Frey<br />

AG zu den Experten in Sachen Fahrleitungsanlagen<br />

für Nah- und Fernverkehrsbahnen.<br />

Dieses historisch gewachsene<br />

Know-how ist eine Grundlage bei der<br />

Entwicklung individueller und flexibler Ladestationen<br />

für Elektrobusse, Stadt- und<br />

Regionalbahnen.<br />

Besonders stolz ist das Unternehmen auf<br />

seine modulare »ZFP«-Lösung (»Zero Footprint«).<br />

Sie wird in einer Höhe von über 4,2<br />

Metern montiert, damit Busse und Lkw<br />

in Depots, Busterminals und unter überdachten<br />

Haltestationen ungehindert verkehren<br />

können. Die Installation ist schnell<br />

und damit kostengünstig erledigt. Bei vorbereiteter<br />

Deckenkonstruktion kann die<br />

Anlage den Betrieb nach wenigen Stunden<br />

aufnehmen.<br />

Die vollautomatische Ladestation »ZFP«<br />

liefert je nach Typ zwischen 60 und 240<br />

kW Leistung. Der Elektrobus nimmt die<br />

Kommunikation mit der hängenden Ladestation<br />

(Top-down) auf, sobald er den<br />

vorgesehenen Platz erreicht hat. Ein Pantograf<br />

senkt sich auf die Ladeschienen auf<br />

dem Busdach.<br />

Die Ladestation »ZFP« ist damit eine ideale<br />

Lösung für einen schrittweisen Ausbau<br />

einer E-Bus-Infrastruktur: Man kann<br />

problemlos mit einer einzelnen Ladestation<br />

starten und diese später um weitere<br />

Einheiten ergänzen – sie sind technisch<br />

einfach skalierbar. Sind mehrere Ladeeinheiten<br />

im Einsatz, können sie mit einem<br />

Managementsystem verbunden werden.<br />

Über ein OCPP-Protokoll (Open Charge<br />

Point Protocol) koordiniert das System das<br />

Laden und die Vorkonditionierung der<br />

Busse. Ein RFID-Leser überprüft, ob sich<br />

der richtige E-Bus am richtigen Ort befindet.<br />

Bei Netzengpässen wird die Leistung<br />

Pantograf über den Ladeschienen auf dem Busdach (Bilder: Furrer+Frey).<br />

an den Ladepunkten begrenzt. Indem das<br />

Managementsystem die Busse zeitlich gestaffelt<br />

lädt, kann es Lastspitzen gezielt<br />

ausgleichen.<br />

Ein technisch besonders elegantes und<br />

wirtschaftliches Laden ermöglicht die<br />

Kombination der Top-down-Ladelösung<br />

mit den Schnellladestationen des Typs<br />

»AIO« (»All-In-One«). Im Zusammenspiel<br />

kommen diese beiden Techniken ganz<br />

ohne Steckverbindungen und schwere<br />

Pantografen auf den Busdächern aus.<br />

Die Vorteile der deckenmontierten Ladestation<br />

»ZFP« sind: freie Verkehrsflächen,<br />

hohe Wirtschaftlichkeit, vollautomatisches<br />

Laden ohne Eingriff von Personal,modulare<br />

und übersichtliche Bauweise<br />

und sie ist als Plug&Play-Lösung in<br />

wenigen Stunden einsatzbereit.<br />

(www.furrerfrey.ch)<br />

Adapter für Kompatibilität von Stellwerken<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

73760 Ostfildern<br />

Hersteller- und länderübergreifende Ansätze<br />

sind die Basis für eine gelungene<br />

Digitalisierung im Bahnbereich und lösen<br />

deshalb proprietäre Lösungen ab. Der europäische<br />

»EULYNX«-Standard stellt eine<br />

solche herstellerunabhängige Schnittstelle<br />

zwischen verschiedenen Komponenten<br />

der Leit- und Sicherungstechnik bereit.<br />

Der »EULYNX«-Adapter von Pilz bindet bestehende<br />

Stellwerke in die Kommunikation<br />

mit sogenannten Object Controllern<br />

ein. Diese übersetzen die digitalen Steuerbefehle<br />

aus den Stellwerken in analoge Signale<br />

für die gleisseitigen Komponenten,<br />

wie Weichen oder Lichtsignale. Die Basis<br />

des neuen Adapters ist das Automatisierungssystem<br />

»PSS 4000«, das über die<br />

bahnspezifischen Zertifizierungen verfügt<br />

und in Applikationen bis SIL 4 eingesetzt<br />

werden kann. Anwender erhalten mit<br />

der modular aufgebauten und individuell<br />

konfigurierbaren SPS-Steuerung eine passende<br />

Lösung für ihre spezifische Bahnanwendung.<br />

Ein Vorteil der Lösung liegt darin, dass die<br />

Umrüstung sukzessive an der Strecke vorgenommen<br />

werden kann, ohne kostenintensive<br />

und lange Streckensperrungen.<br />

Investitionen in die digitale Bahninfrastruktur<br />

können damit schrittweise getätigt<br />

werden. Auf Grund seiner Offenheit<br />

und Kompatibilität stellt der »EULYNX«-<br />

Adapter einen wichtigen Baustein für die<br />

schnelle Umsetzung der länder- und herstellerübergreifenden<br />

Digitalisierung in<br />

der Leit- und Sicherungstechnik dar.<br />

(www.pilz.com)<br />

2-Wege-Unimog als Rangierer<br />

Mercedes Benz<br />

Special Trucks Division<br />

76744 Wörth<br />

Für den Einsatz auf Schiene und Straße<br />

wird der Unimog genutzt als Rangierfahrzeug,<br />

in der Schienen- und Oberleitungswartung<br />

sowie bei Arbeiten auf und an<br />

den Strecken. Zu den Kunden zählen Eisenbahnunternehmen,<br />

Industriebetriebe mit<br />

Gleisanschluss, städtische Verkehrsbetriebe<br />

wie Straßenbahnen sowie auch Dienstleis-<br />

Mit dem »EULYNX«-Adapter von Pilz können Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />

den hersteller- und<br />

länderübergreifenden »EULYNX«-Standard in bestehenden<br />

Stellwerken einsetzen und die Digitalisierung<br />

voranzutreiben (Bild: Pilz).


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />

95<br />

Abschleppdienst: Viele Verkehrsbetriebe nutzen den Unimog auch als Zugfahrzeuge<br />

in Notfällen (Bild: Mercedes Benz).<br />

Ein Unimog »U430« mit Astschneider im Einsatz bei Verkehrsgesellschaft<br />

De Lijn in Oostende (Bild: Mercedes Benz).<br />

ter für Gleisbau und Streckenunterhaltung.<br />

Über eine Kombination aus Wandlerschaltkupplung<br />

und hydrostatischem Fahrantrieb<br />

ist ein Unimog-Rangierfahrzeug sowohl<br />

zum Ziehen hoher Lasten bis 1000 t<br />

als auch für Zusatzanwendungen wie z. B.<br />

dem Betrieb mit einer Schneefräse optimal<br />

ausgerüstet.<br />

Darüber hinaus kann das Zwei-Wege-Fahrzeug<br />

über eine Vielzahl von Systemlösungen<br />

sowie An- und Aufbauten eine breites<br />

Anwendungsspektrum auf der Schiene<br />

abdecken. Der Unimog bietet sich auch z.<br />

B. zum Rangieren als kostengünstige Alternative<br />

zu einer in die Jahre gekommenen<br />

Rangierlokomotive an. Wesentliche Vorteile<br />

sind dabei der niedrige Kraftstoffverbrauch,<br />

die Umweltfreundlichkeit durch<br />

Erfüllung der Abgasnorm Euro-VI für Nutzfahrzeuge<br />

sowie günstige Betriebskosten –<br />

durch Service und Wartung über das Netz<br />

der Unimog Fachwerkstätten. Aufgrund<br />

der hohen Zugkräfte des Unimog zählen<br />

sowohl das Abschleppen einer liegen gebliebenen<br />

Straßenbahn als auch notwendige<br />

Rangierarbeiten im Depot ebenfalls<br />

zum Einsatzspektrum eines Unimog.<br />

Neu verfügbar ist nun die Kombination<br />

von Wandlerschaltkupplung und hydrostatischem<br />

Antrieb ab Werk. Zum bewährten<br />

2-Wege-Konzept des Unimog zählen der<br />

serienmäßige Allradantrieb mit Längssperre<br />

sowie separate Differenzialsperren<br />

in Vorder- und Hinterachse, die Singlebereifung<br />

und die Wandlerschaltkupplung<br />

für das Ziehen hoher Anhängelasten. Das<br />

Getriebe mit acht Vorwärts- und acht Rückwärtsgängen<br />

ermöglicht Geschwindigkeiten<br />

auf der Schiene bis zu 50 km/h in beide<br />

Richtungen. Mit »EasyDrive« ausgerüstet<br />

lassen sich die Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

stufenlos von 0,1 bis 50 km/h einstellen.<br />

Zudem ist ein einfacher Wechsel zwischen<br />

hydrostatischem Fahrantrieb und mechanischem<br />

Getriebe während der Fahrt möglich.<br />

Beeindrucken kann auch die Umweltverträglichkeit<br />

sowie die Wirtschaftlichkeit<br />

des Fahrzeugs. Im Fokus stand dabei die<br />

Antriebstechnologie mit dem 5,1 l Diesel-<br />

Vierzylindermotor »OM 934 LA Euro VI«<br />

mit 170 kW (231 PS). Diese wartungsarme<br />

und durchzugstarke Mercedes-Benz-Motorengeneration<br />

ermöglicht hohe Einsparpotenziale<br />

beim Kraftstoffverbrauch,<br />

speziell im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Diesel-Rangierlokomotiven. Dass der Unimog<br />

in 2-Wege-Version serienmäßig mit<br />

Spezialreifen und -felgen für den Betrieb<br />

auf Normalspur und Breitspur (1435 mm –<br />

1676 mm) ausgerüstet ist, sorgte ebenfalls<br />

für Punkte. Weitere Vorteile dieser Unimog-<br />

Variante: schnelles Auf- und Abgleisen mit<br />

hydraulischer Dreh- und Aushebevorrichtung<br />

möglich, Fahrgeschwindigkeiten auf<br />

der Schiene bis zu 50 km/h – vorwärts und<br />

rückwärts – und auf der Straße bis zu 90<br />

km/h.<br />

(www.mercedes-benz.de/unimog)<br />

5<br />

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Schneeräumung auf<br />

Schienen.<br />

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96 Infrastruktur / Fahrwegtechnik <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit der neuen »M«-Generation für Schienenbefestigungssysteme setzt<br />

Vossloh einen Maßstab für einen sicheren und grünen Schienenverkehr<br />

(Bild: Vossloh).<br />

Die Schienenlagerung »RCS greenline« koppelt den Oberbau wirksam von<br />

Gleis ab und reduziert somit Erschütterungen. Als Besonderheit wurde der<br />

Rußanteil nun teilweise durch einen »funktionalen Füllstoff« aus Holz ersetzt<br />

(Bild: Sealable).<br />

Spannklemmen für härteste Belastungen<br />

Vossloh Aktiengesellschaft<br />

58791 Werdohl<br />

Mit der Entwicklung der »M«-Generation<br />

stellt Vossloh den Bahnkunden weltweit<br />

zwei nicht zu unterschätzende Fortschritte<br />

vor: Erstens die garantierte Sicherheit<br />

im Gleis trotz steigender<br />

Kompakt im Design, sind die nach außen<br />

gebogenen Federarme das augenfälligste<br />

Merkmal der neuen Spannklemmen.<br />

Ihre Geometrie, die einem „M“ in Schreibschrift<br />

ähnelt, sorgt sowohl für eine größere<br />

Kontaktfläche zum Schienenfuß als<br />

auch für eine reduzierte Kontaktspannung.<br />

Durch Aufnahme der dreidimensionalen<br />

Beanspruchungsrichtungen in<br />

einer einzigartigen Geometrie werden<br />

erhöhte Dauerfestigkeiten erzielt. Die<br />

hohe Eigenfrequenz – zwei- bis dreimal<br />

höher als bei den bisherigen Spannklemmen<br />

im jeweiligen Anwendungsbereich<br />

– stärkt die Robustheit der neuartigen<br />

Spannklemmen vor äußeren Einflüssen.<br />

Dies senkt die Lebenszykluskosten im<br />

Vergleich und ermöglicht den Einsatz<br />

elastischerer Schienenbefestigungssysteme,<br />

um Vibrationen weiter zu reduzieren.<br />

Denn die »M«-Spannklemmen<br />

behalten dank hervorragender Last- und<br />

Durchbiegungseigenschaften die Schienenstabilität<br />

auch unter extremen Bedingungen<br />

über lange Zeit bei.<br />

Zusätzlich hat Vossloh das verwendete<br />

Material veredelt. Eine Mikrostahllegierung<br />

optimiert die bewährten Eigenschaften.<br />

In der Fertigung kommen ein<br />

spannungsarmes Biege- sowie ein verbessertes<br />

Härteverfahren zur Anwendung,<br />

so dass sich im Zusammenhang<br />

mit dem kompakten Produktdesign die<br />

CO2-Emissionen deutlich reduzieren lassen.<br />

Viele Werte für die »M«-Generation<br />

beruhen noch auf Laborergebnissen und<br />

Simulationen; die Rückmeldungen nach<br />

den ersten Betriebserprobungen sind<br />

aber durchgängig positiv und vielversprechend.<br />

Einsatzbereit für alle Anwendungsbereiche,<br />

stehen aktuell folgende drei<br />

Varianten zur Auswahl, wobei eine<br />

»M«-Spannklemme die Eigenschaften<br />

mehrerer bisheriger Spannklemmen vereint:<br />

Die »M3« steht im Bereich Hochgeschwindigkeit<br />

als Alternative zur »Skl 15«<br />

zur Verfügung. Bereits in China auf den<br />

Highspeed-Trassen im Einsatz, ist sie seit<br />

2021 auch im deutschen Streckennetz<br />

zu Testzwecken verbaut. Die »M7« empfiehlt<br />

sich als Alternative zu den Spannklemmen<br />

Skl 1, Skl 14 und Skl 21 in den<br />

Bereichen Vollbahn, Metro und Hochgeschwindigkeit<br />

im Schotteroberbau.<br />

Ergänzend eignet sich die »M9« für Strecken<br />

mit extremen Anforderungen, wie<br />

bspw. sehr enge Kurvenradien, oder mit<br />

schwerem Güterverkehr und löst langfristig<br />

die Spannklemmen Skl 14 R, Skl 30<br />

und Skl 40 ab.<br />

(www.vossloh.com)<br />

Elastische Schienenlagerung<br />

mit neuer Füllung<br />

Sealable Solutions GmbH<br />

99880 Waltershausen<br />

Die ständige Verschärfung der Emissionsschutzgrenzwerte<br />

und die wachsende<br />

Nachfrage nach nachhaltigen Produkten<br />

erfordern ebenfalls neue, innovative<br />

Materialien und Kombinationen bei der<br />

Herstellung moderner Isolationslösungen.<br />

Sealable Solutions, als Hersteller von<br />

Dichtungslösungen für die Bereiche Tunnelbau,<br />

Schwingungsisolierung im Eisenbahnbau<br />

und in der Industrie, stellt sich<br />

dieser Herausforderung und wird in Zukunft<br />

ein noch nachhaltigeres »RCS« (Rail<br />

Comfort System) auf den Markt bringen.<br />

Dabei wird der Rußanteil teilweise oder<br />

vollständig durch einen funktionalen<br />

Füllstoff auf Holzbasis ersetzt.<br />

Erneuerbare funktionale Füllstoffe (RFF)<br />

sind die nachhaltige Lösung, um den<br />

fossilen und sehr CO2-intensiven Rußanteil<br />

in Kautschukprodukten, wie dem<br />

»RCS«-System, zu ersetzen. Die Basis dafür<br />

ist nachhaltig gewonnenes Hartholz,<br />

welches mittels innovativer Verfahren<br />

und Umwandlungstechnologien zu einem<br />

mehlähnlichen Granulat verarbeitet<br />

wird. RFF hat einen um mehr als 90 %<br />

geringeren CO2-Fußabdruck als ein üblicher<br />

thermischer Ruß. Zusätzlich verfügt<br />

es über eine mehr als 25 % geringere<br />

Materialdichte (1,3 g/cm³) als herkömmliche<br />

funktionelle Füllstoffe. Diese einzigartige<br />

natürliche Eigenschaft reduziert<br />

die Gesamtdichte der Gummimischung<br />

und demzufolge das Gewicht des Endprodukts.<br />

Erstmalig kommt der nachhaltige Füllstoff<br />

bei den elastischen Schienenlagerung<br />

»RCS greenline« von Sealable zum<br />

Einsatz. Neben der Gewichtseinsparung<br />

ist die hohe Isolationsfähigkeit ein besonders<br />

wichtiger Vorteil. Diese Eigenschaft<br />

verhindert wirksam die elektrochemische<br />

Korrosion bei Gleichstrombahnen.<br />

Bahnschienen und umliegende Gebäude<br />

sowie Tunnelbauten sind dadurch effektiv<br />

vor unerwünschtem Streustrom geschützt.<br />

Schlanke und energieeffiziente Prozesse<br />

sind ökologisch sinnvoll und bei Sealable<br />

auch die Basis für hochwertige Erzeugnisse.<br />

Alle Produkte werden mit 100 %<br />

Ökostrom produziert und bestehen aus<br />

REACH-konformen Inhaltsstoffen. Die<br />

Verringerung der CO2-Emissionen während<br />

des gesamten Lebenszyklus ist für<br />

Sealable ein vorrangige Ziel, um unsere<br />

Produkte nachhaltiger zu gestalten.<br />

(www.seal-able.com)


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Infrastruktur / Fahrwegtechnik<br />

97<br />

Europeten erbringt Dienstleistungen im Bereich Oberleitungsbau und hat<br />

dafür drei weitere Plasser+Theurer Motorwagen mit Hub- und Krantechnik<br />

von Palfinger in Betrieb genommen (Bild: Palfinger).<br />

Gemeinsam mit Plasser&amp;Theurer hat Palfinger eine vielseitige, praxisnah<br />

gestaltete Lösung für komplexe Arbeiten an Oberleitungen geschaffen<br />

(Bild: Palfinger),<br />

Maximale Flexibilität auf engstem Raum<br />

Palfinger AG<br />

5101 Bergheim/Österreich<br />

Instandsetzungen an Oberleitungen stellen<br />

Techniker regelmäßig vor Herausforderungen.<br />

Beengte Platzverhältnisse und<br />

eingeschränkte Beweglichkeit erschweren<br />

Reparaturen und Wartungsarbeiten erheblich.<br />

Um in diesem Umfeld die besten<br />

Voraussetzungen für erfolgreiche Arbeiten<br />

zu schaffen, hat Palfinger die »PKR-265«<br />

Eisenbahnkrane und »PA-1002« Hubarbeitsbühnen<br />

mit Arbeitskörben entwickelt,<br />

die auch in die Motorturmwagen der Firma<br />

Plasser & Theurer integriert werden. Insgesamt<br />

drei dieser Fahrzeuge übergab Plasser<br />

& Theurer an Europten (European transit<br />

Energy GmbH).<br />

Ausgestattet mit den Eisenbahnkranen<br />

und Hubarbeitsbühnen von Palfinger<br />

gewährleistet die Flotte erfolgreiche Instandhaltungsarbeiten.<br />

Der Railway Eisenbahnkran<br />

»PKR-265« mit überstreckbarem<br />

Knickarm für optimale Arbeiten im Bereich<br />

von Oberleitungen ermöglicht die bestmögliche<br />

Ausnutzung der beengten Platzverhältnisse.<br />

Die Ausrüstung des Arbeitskorbs<br />

ist ideal auf die Anforderungen der<br />

Bediener abgestimmt. Er bietet die Möglichkeit,<br />

Druckluft- und elektrische Werkzeuge<br />

anzuschließen. Ein bis auf drei Meter<br />

über Standniveau teleskopierbarer Arbeitsscheinwerfer<br />

und die im Arbeitskorb integrierte<br />

Beleuchtung ermöglichen zudem<br />

nächtliche Arbeiten.<br />

Darüber hinaus bietet die Hubarbeitsbühne<br />

»PA-1002« dank dreier Arbeitskörbe<br />

maximale Flexibilität rund um das Kettenwerk<br />

der Oberleitung. Die beiden kleineren<br />

Arbeitskörbe können individuell auf<br />

eine Höhe von bis zu neun Metern angehoben<br />

und seitlich bis zu 4,5 Meter bewegt<br />

werden. Die Ausstattung der Arbeitskörbe<br />

umfasst Druckluftanschlüsse und 230V-<br />

Steckdosen. Zusätzlich können mehrere<br />

Arbeitsscheinwerfer flexibel am Bühnengeländer<br />

befestigt werden. Um die Geräte<br />

optimal den Kundenwünschen anzupassen,<br />

können Arbeitsfahrt und Abstützung<br />

über die Funkfernsteuerung des Krans bedient<br />

werden.<br />

(www.palfinger.com)<br />

Kraftmessgerät für Weichenstellsysteme<br />

Hanning & Kahl GmbH & Co. KG<br />

33813 Oerlinghausen<br />

Als kompakte Integration aus einem Kraftmessbolzen<br />

und Anzeigegerät bietet das<br />

bewährte »HZM«-Kraftmessgerät alles zur<br />

optimalen Kraftprüfung an den Weichenstellsystemen.<br />

Das handliche, sehr leichte<br />

und vielseitige Messgerät mit umfangreichem<br />

Zubehör hat eine Anwenderfreigabe<br />

der DB Netz AG. Außerdem ist Hannig &<br />

5<br />

Qualitätsprodukte seit 1855 - Ihr Partner für:<br />

Uhren, Zeitdiensttechnik & Anzeigensysteme für Verkehrsbetriebe<br />

• Bahnhofsuhren • Analog-Innenuhren • Analog-Außenuhren • Digital-Innenuhren • Digital-Außenuhren • OEM-Uhrwerke • Computer-Hauptuhren • MOBALine-Zeitverteilung • Multisportanzeigen • LED-Großanzeigen<br />

• Industriedisplays • Alphanumerische Anzeigetafeln • Industrieanzeigen für Produktion, Prozesstechnik, Arbeitssicherheit, Transport, Verkehr, Energie & Umwelt • Zeiterfassung und Zeitwirtschaft • Zutrittskontrolle<br />

• Zeit-Services: Beratung, Planung & Realisierung<br />

www.buerk-mobatime.de<br />

BÜRK MOBATIME GmbH · Steinkirchring 46 · D-78056 VS-Schwenningen · www.buerk-mobatime.de


98 <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Wird der Spannungsprüfer an einen spannungsführenden<br />

Leiter angelegt, wird ein optisches<br />

und akustisches Signal aktiviert. Gleich- oder<br />

Wechselspannung wird dabei eigenständig erkannt<br />

und angezeigt (Bild: H. Horstmann).<br />

Kahl als Hersteller des Kraftmessgeräts von<br />

der DB Q1-zertifiziert. Seine kompakte Bauweise,<br />

die einfache Bedienung, der große<br />

Speicher, die hohe Schutzklasse sowie eine<br />

lange Betriebszeit machen das »HZM« zu<br />

einem zuverlässigen Instrument – speziell<br />

im dauerhaften Einsatz.<br />

Präzise, einfach und schnell können die<br />

Stell- und Festhaltekräfte von Weichenantrieben<br />

und die Umstellwiderstände<br />

sowie die Festhaltekräfte von Weichen<br />

gemessen und elektronisch dokumentiert<br />

werden. Weiteres Plus: Lästiges Kalibrieren<br />

des Kraftmessbolzens vor jeder Messung<br />

entfällt. Dafür sorgt ein EPROM-Speicher,<br />

der z. B. die Kalibrierwerte und Herstellerdaten<br />

speichert. Diese intelligente Lösung<br />

schließt eine Fehlkalibrierung durch den<br />

Bediener aus. Die Verriegelung des Bolzens<br />

garantiert den sicheren Einsatz sogar während<br />

des laufenden Betriebes. Das Gerät ist<br />

mit einer Windows-kompatiblen Diagnosesoftware<br />

ausgestattet, die viele hilfreiche<br />

Tools bietet. So können Weichen mit Informationen<br />

wie Standort, Hersteller, Typ,<br />

Baujahr und Einbaujahr erfasst und archiviert<br />

werden. Das universelle Kraftmessgerät<br />

in Kombination mit unterschiedlichsten<br />

Kraftmessbolzen ermöglicht zudem weitere,<br />

vielseitige Kraftmessungsmöglichkeiten<br />

an Weichenstellsystemen.<br />

(www.hanning-kahl.de)<br />

Spannungsprüfer für<br />

die Personensicherheit<br />

Dipl.-Ing. H. Horstmann GmbH<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Horstmann bietet Produkte für die Überwachung<br />

der Bahnstromsysteme sowie<br />

für sicheres Arbeiten an Fahrwegen. Dazu<br />

gehören u.a. AC- und neuerdings auch<br />

DC-Spannungsprüfer zum Feststellen der<br />

Spannungsfreiheit an Oberleitungen und<br />

in Anlagen der Energieversorgung für<br />

Oberleitungen. Exakt auf die Anforderungen<br />

der Bahnnetze angepasst, sind alle<br />

Horstmann-Produkte für die im Netz typischen<br />

16,7, 50 bzw. 60 Hz ausgelegt.<br />

Der neue DC-Multifunktions-Spannungsprüfer<br />

»BO-A AC/DC« dient zur Feststellung<br />

der Spannungsfreiheit an Oberleitungen<br />

von z. B. Straßenbahnen und<br />

Elektrobussen. Er kann aber ebenso in<br />

Wechselspannungsnetzen eingesetzt<br />

werden. Der »BO-A AC/DC« ist in Anlehnung<br />

an die Normen IEC 61243-1, -2 und<br />

DIN VDE 0681-6 konstruiert und geprüft.<br />

Somit ist er weltweit einsetzbar. Das Gerät<br />

unterliegt nach DGUV Vorschrift 3 (Tabelle<br />

1c) der in einem Zyklus von sechs Jahren<br />

vorgeschriebenen Wiederholungsprüfung.<br />

Angepasst für die einphasigen Bahnnetze<br />

stellt der WEGA 2.2 C Rail die Spannungsfreiheit<br />

des Netzes fest. Das Spannungsprüfsystem<br />

besitzt eine integrierte<br />

Wiederholungsprüfung und ist dadurch<br />

wartungsfrei. Über zwei unabhängige Relaiskontakte<br />

kann der Spannungszustand<br />

des Anlagenfeldes ferngemeldet werden.<br />

(www.horstmanngmbh.com)<br />

Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen<br />

Zurückhaltend fügt sich der Design-Fahrradparker<br />

»ACTIVA« in das<br />

urbane Umfeld ein. Durch die Sattelaufhängung<br />

können bis zu zwei Fahrräder<br />

sicher und flexibel abgestellt<br />

werden (Bild: Nusser).<br />

Mehr Kapazität und weniger<br />

Leerungsaufwand<br />

Nusser Stadtmöbel<br />

GmbH & Co. KG<br />

71364 Winnenden<br />

Unterwegs essen, etwas trinken, auf öffentlichen<br />

Plätzen statt in der Kneipe – während<br />

das Aufkommen von Hausmüll mancherorts<br />

sogar sinkt, bereitet der moderne<br />

Mit dem »CITYbig« bietet der zur Nusser-Gruppe gehörende<br />

Stadtmöbelhersteller Beck nun eine Einhausung für die standardisierten<br />

240 l-Hausmülltonnen an (Bild: Nusser).<br />

To-go-Lifestyle den Kommunen größtes<br />

Kopfzerbrechen. Allein 28.000 t Abfall pro<br />

Jahr entstehen in Deutschland durch die<br />

Nutzung von Einwegbechern. Auf Berlins<br />

zentralen Plätzen ist die Straßenreinigung<br />

heutzutage bis zu dreimal statt einmal täglich<br />

unterwegs1). Längst hat die Nusser-<br />

Gruppe darauf mit einer ebenso praktischen<br />

wie attraktiven Einhausung reagiert:<br />

dem »CITYbig«.<br />

Der attraktive, aufnahmefähige »CITYbig«-<br />

Behälter ist für die Unterbringung von<br />

standardisierten 240 l-Hausmülltonnen<br />

gemacht. Die optisch ansprechenden Behältergaragen<br />

sind jedoch nicht nur ebenfalls<br />

deutlich größer als konventionelle<br />

öffentliche Abfallbehälter, sie haben vergleichsweise<br />

große Mülleinwürfe – und das<br />

auf allen vier Seiten. Auch in Sachen Ausgestaltung<br />

geben sich die Einhausungen<br />

vielseitig: Es stehen Behälter mit gewölbten,<br />

schrägen oder pyramidenförmigen<br />

Dächern aus beschichtetem Stahlblech zur<br />

Auswahl. Der »CITYbig« wird mit Seitenwänden<br />

aus beschichtetem Blech sowie<br />

mit Holzverkleidungen aus vertikal oder<br />

horizontal angeordneten Leisten angeboten.<br />

Wodurch sich die robusten Abfallbehälter<br />

trotz ihrer Größe gut an ihre Umgebung<br />

anpassen – ob stark frequentierte<br />

Vorplätze oder urbane Parkanlagen.<br />

Die Nusser Stadtmöbel GmbH & Co. KG in<br />

Winnenden ist Teil einer national wie international<br />

agierenden Firmengruppe – der<br />

Nusser-Gruppe, die sich unter anderem mit<br />

Stadt- und Außenmöblierung befasst. Die<br />

Schwerpunkte des Sortiments sind hochwertige<br />

Landschafts- und Gartenbänke,<br />

Abfalleimer, Sperrpfosten und Fahrradständer.<br />

Die Produktion ist handwerklich


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Bahnhofs- und Haltestelleneinrichtungen<br />

99<br />

und nachhaltig geprägt. Seit der Gründung<br />

im Jahre 1933 bestimmt bis heute die hohe<br />

Qualität aus einem familiengeführten Unternehmen,<br />

die Verwendung natürlicher<br />

Rohstoffe und innovative Produkte die<br />

Firmenphilosophie – bestätigt durch zahlreich<br />

erhaltene Auszeichnungen und Design<br />

Awards.<br />

1) Quelle: kommunal.de; Artikel „Müllvermeidung:<br />

Der Müll, die Stadt - was nun?“<br />

(www.stadtmoebel.de)<br />

Zeitsynchronisierung an Bahnhöfen<br />

Bürk Mobatime GmbH<br />

78056 Villingen-Schwenningen<br />

Leistungsstarke »DTS 4806«-Netzwerkhauptuhren treiben bestehende/neue Uhrenlinien bei Zeitzentralen<br />

an Großbahnhöfen (Bild: Bürk Mobatime).<br />

Im regionalen ÖPNV und auf (Groß-)Bahnhöfen<br />

müssen viele Geräte und Systeme<br />

zeitsynchron aufeinander abgestimmt sein.<br />

Hierfür sind die Zeitsysteme von Bürk Mobatime<br />

bestens geeignet; findet man doch<br />

an vielen Bahnhöfen nicht nur Impulsuhren,<br />

sondern auch sehr veraltete Systeme,<br />

die nicht mehr zeitsynchron arbeiten. Damit<br />

verbunden sind häufige Störungen, die<br />

für den Betreiber einen deutlichen Imageschaden<br />

mit sich bringen können.<br />

Oft stellt sich hier die Frage, ob ein komplett<br />

neues System zu installieren ist, was<br />

wiederum einen großen Kostenfaktor bedeutet.<br />

Eines von vielen Problemen, die<br />

sich mit dem passgenauen Mobatime-Konzept<br />

eliminieren lässt.<br />

Wo bisher separat in IT-Netzwerken und<br />

Uhrenanlagen gedacht wird und die Uhrenanlage<br />

häufig auf einer klassischen<br />

Zeitzentrale basiert, kann beispielsweise<br />

durch den Einbau einer Unterzentrale und<br />

technischen Modifikationen aus einer alten<br />

Anlage mit vertretbarem Aufwand ein<br />

modernes, IT-gesteuertes System werden.<br />

So kann z. B. auch das Problem des fehlenden<br />

Funkempfangs an Bahnhöfen gut gelöst<br />

werden.<br />

Der Lösungsansatz basiert darauf, übergeordnete<br />

Zeitserver zur LAN/WAN-Synchronisierung<br />

einzusetzen; hier ist beispielsweise<br />

der »DTS 4150« geeignet, welcher<br />

hochpräzise und redundant arbeitet und<br />

so auch Zeitsprünge vermeidet. Dazu bieten<br />

netzwerkfähige Unterzentralen bzgl.<br />

der Anzahl an Uhrenlinien kleine oder große<br />

Lösungen, die je nach Bedarf ausgeführt<br />

werden können. Sie sind hochflexibel, anwendungsbezogen,<br />

aufwärtskompatibel<br />

und investitionssicher. Sie können später<br />

auch sukzessive auf »MOBALine« und als<br />

komplette Zeitzentralen modernisiert werden.<br />

Für kleinere Anwendungen ist die »DTS<br />

4802« geeignet. Sie ist praxiserprobt und<br />

bereits erfolgreich bei namhaften ÖPNV-<br />

Betrieben im Einsatz. Bei großen Anwendungen<br />

sind ist die »DTS 4806« in der<br />

Lage, modular auf fast unbegrenzt viele<br />

Uhrenlinien abzustellen und große Uhrenzentralen<br />

zu ersetzen. So wurde im Kölner<br />

Hauptbahnhof eine Uhrenzentrale mit 80<br />

Uhrenlinien durch das Nachfolgeprodukt<br />

»DTS 4806« ersetzt. Diese hat nun 18 Uhrenlinien<br />

und besteht aus drei einzelnen,<br />

aber modular kombinierbaren Zeitservern<br />

»DTS 4806«.<br />

Der große Vorteil hier: Alle DTS-Geräte sowie<br />

auch NTP-Nebenuhren können zentral<br />

durch »MOBA-NMS« (Netzwerk-Managementsystem)<br />

administriert werden – also<br />

ein virtuelles und trotzdem in sich geschlossenes<br />

Zeitsystem. Modern, leistungsfähig,<br />

ausbau- und aufwärtskompatibel und zudem<br />

extrem zuverlässig.<br />

(www.buerk-mobatime.de)<br />

Fahrrad- und E-Mobilitätslösungen . Überdachungen . Stadtmobiliar<br />

ZIEGLER Metallbearbeitung GmbH . Free Call 0800 100 49 01 . www.ziegler-metall.de<br />

Ein Unternehmen<br />

der CROWD-Gruppe


100 <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Praktischer Helfer für Fahrräder: Servicestation »AS-<br />

SIST« links. Abfallbehälter »UTENA« mit integriertem<br />

Ascher und Anti-Graffiti-Schutz: robust und vandalismushemmend<br />

(Bild: Zielger).<br />

Smarte und sichere Lösung für multimodale Mobilität: Fahrradgarage »FULLERTON-E« mit digitaler<br />

Zugangssteuerung (Bild: Ziegler).<br />

Leistungsstarker und<br />

ressourcenschonender Verstärker<br />

Bosch Sicherheitssysteme GmbH<br />

85630 Grasbrunn<br />

Intelligente Verstärkertechnologien von<br />

Bosch ermöglichen flexible Installationsmöglichkeiten<br />

und reduzieren zugleich die<br />

Betriebskosten aufgrund des reduzierten<br />

Stromverbrauchs. Mit einer Leistungsdichte<br />

von 600 Watt und größtmöglicher Flexibilität<br />

der vier Verstärkerkanäle eignet sich<br />

der »PRM-4P600« vor allem für kleine bis<br />

mittelgroße gewerbliche Anwendungen,<br />

z. B. in Einzelhandelsgeschäften, in Bars,<br />

Restaurants oder Bildungseinrichtungen.<br />

Über 70 Jahre Bosch-Expertise auf dem Gebiet<br />

der Audiotechnik machen den »PRM-<br />

4P600« zu einem sehr benutzerfreundlichen<br />

Gesamtpaket, das hervorragende<br />

Klangqualität und unterbrechungsfreien<br />

Betrieb selbst unter schwierigen Bedingungen<br />

gewährleistet.<br />

widerstandsfähigen Gehäuse aus, das<br />

lediglich eine Höheneinheit im Rack beansprucht<br />

und nur wenig Platz für Ventilation<br />

benötigt. Als konvektionsgekühlter<br />

Leistungsverstärker arbeitet das Gerät geräuscharm,<br />

was auch den Einsatz in leisen<br />

Umgebungen möglich macht. Sämtliche<br />

Verstärkerkanäle können mit 4 Ohm, 8<br />

Ohm, 70 V oder 100 V betrieben werden,<br />

ohne dass die Ausgangsleistung beeinträchtigt<br />

wird, was eine Vielzahl von Installationsmöglichkeiten<br />

bietet.<br />

Die neue »powerTANK«-Technologie<br />

bringt zusätzlich Flexibilität, da sie wie<br />

ein Energiereservoir für den Verstärker<br />

fungiert. Mit direktem Zugriff auf die<br />

Gesamtleistung von 600 Watt kann der<br />

»PRM-4P600« auf diese Weise jeden seiner<br />

vier Verstärkerkanäle bei Bedarf mit<br />

asymmetrischer Leistung versorgen (bis<br />

zu 300 Watt pro Kanal). Dadurch wird das<br />

gesamte Energiepotenzial ausgeschöpft,<br />

was eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten<br />

ergibt, insbesondere weil dadurch Audiozonen<br />

mit unterschiedlicher Leistung angetrieben<br />

werden können. Die »powerT-<br />

ANK«-Technologie aktiviert sich bei Bedarf<br />

automatisch und muss nicht speziell konfiguriert<br />

werden, was die Bedienung wesentlich<br />

erleichtert.<br />

Der »PRM-4P600« bietet eine attraktive<br />

Kombination aus professioneller Performance<br />

und energieeffizientem Betrieb –<br />

und das zu einem attraktiven Preis. Dank<br />

integrierter Verstärkertechnologien wie<br />

ecoRail und APD (Auto Power Down) kann<br />

der Gesamtstromverbrauch deutlich reduziert<br />

werden, was sowohl die Umwelt<br />

schont als auch die Gesamtbetriebskosten<br />

senkt, während gleichzeitig höchste Leistung<br />

und Betriebssicherheit gewährleistet<br />

sind. Dies trägt erheblich dazu bei, den<br />

CO2-Fußabdruck und die Gesamtenergiekosten<br />

für Gebäude zu reduzieren, was für<br />

viele Unternehmen zunehmend wichtiger<br />

wird.<br />

Ein komplettes Schutzschaltungspaket mit<br />

ausgeklügelten Limitern schützt den Verstärker<br />

und die angeschlossenen Lautsprecher<br />

vor Schäden. Dank »dualCOOL« wird<br />

bei extremen thermischen Verhältnissen<br />

ein mehrstufiger Lüfter aktiviert, der den<br />

vollen Betrieb gewährleistet – selbst bei<br />

Temperaturen von bis zu 45 °C. Darüber<br />

hinaus kann intelligente Blindstromkompensation<br />

(Power Factor Correction, PFC)<br />

große Spannungsschwankungen ausgleichen<br />

und so eine unterbrechungsfreie<br />

Verstärkung des Beschallungssystems sicherstellen.<br />

Diese Schutzvorrichtungen<br />

sorgen für höchste Betriebssicherheit und<br />

Der neue »PRM-4P600« liefert bis<br />

zu 600 Watt Gesamtleistung über<br />

vier Verstärkerkanäle<br />

(Bild: Bosch).<br />

gewährleisten, dass der »PRM-4P600« auch<br />

in härteren Einsatzbereichen zuverlässig<br />

funktioniert.<br />

(www.boschsecurity.com)<br />

Ausstattung für das Bahnhofsund<br />

Haltestellenumfeld<br />

Ziegler Metallbearbeitung GmbH<br />

71287 Weissach-Flacht<br />

Moderne Fahrradabstellanlagen sorgen<br />

für ein erweitertes Platzangebot, gleichzeitig<br />

profitieren Radpendler von mehr<br />

Service und Sicherheit. Um möglichst viele<br />

Räder geordnet und diebstahlgeschützt<br />

abstellen zu können, ist die Ausstattung<br />

von Bike+Ride-Stationen mit platzsparenden<br />

Doppelstockparkern besonders sinnvoll.<br />

Je nach örtlichen Gegebenheiten kann<br />

das B+R-Angebot mit geeigneten Fahrradgaragen<br />

oder Fahrradüberdachungen zum<br />

besseren Schutz der Zweiräder und mit zusätzlichen<br />

Schließfachanlagen inklusive Lademöglichkeit<br />

für E-Bikes ergänzt werden.<br />

Besonders smarte Lösungen für multimodale<br />

Mobilität entstehen durch die Kombination<br />

der soliden wie bewährten Fahrradabstell-<br />

und Schließfachanlagen von<br />

Ziegler mit einer digitalen Zugangssteuerung.<br />

Dabei können alle gängigen Türen<br />

bzw. Verschlüsse der verschiedensten Abstell-<br />

und Schließfachanlagen bedient werden.<br />

Eine Anbindung an bestehende Mobilitätsplattformen<br />

und damit die Aufnahme<br />

der angebundenen Fahrradabstellanlagen<br />

in das Gesamtmobilitätsangebot einer Region<br />

ist mittels API-Schnittstelle möglich.<br />

Daneben gibt es bei Ziegler noch viele weitere<br />

Produkte, die das Bahnhofs- oder Haltestellenumfeld<br />

aufwerten und den Aufenthalt<br />

dort angenehmer machen: Dazu<br />

gehören etwa besondere Abfallbehälter<br />

oder Fahrradservicestationen. Diese sind<br />

nicht nur äußerst praktisch, sondern auch<br />

so konzipiert, dass sie anhaltender, intensiver<br />

Belastung und Nutzung standhalten<br />

können.<br />

(www.ziegler-metall.de)


101<br />

Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />

<br />

<br />

<br />

IHR ANTRIEB IST UNSER AUFTRAG. IHR AUFTRAG IST UNSER ANTRIEB.<br />

YOUR DRIVE IS OUR MISSION. YOUR ORDER OUR DRIVE.<br />

– Anzeige –<br />

NOTRUF<br />

Telefon<br />

02206-95860<br />

02206-95860<br />

www.motorenfeuer.de<br />

www.motorenag.de<br />

Fachbeiträge 102<br />

Produktinformationen 105<br />

6


102<br />

Überfahrmesseinrichtungen<br />

»IWMS« Indoor-Messanlage mit Überfahrmöglichkeit für Busse.<br />

Bild: moBiel, Bielefeld<br />

Räder-Check direkt bei der Überfahrt<br />

Räder gehören zu den wichtigsten Baugruppen aller Schienenfahrzeuge<br />

und beeinflussen maßgeblich die Sicherheit, das Laufverhalten<br />

und den Fahrkomfort der einzelnen Fahrzeugarten. Dies erfordert eine<br />

ständige gesetzliche Überwachung der Profilwerte. Mit Überfahrmesseinrichtungen<br />

werden die Radprofile exakt erfasst, vermessen und deren<br />

Daten dokumentiert.<br />

Autor:<br />

Dirk Wehrhahn<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. D. Wehrhahn Messsysteme<br />

für die Qualitätssicherung<br />

e.K.<br />

30173 Hannover<br />

www.drwehrhahn.de<br />

Die Messung der Profilwerte erfolgt bisher<br />

zum größten Teil händisch und ist damit<br />

zeitaufwendig. Um die Kosten bei der Überprüfung<br />

des reibungsbedingten, mechanischen<br />

Verschleißes zu reduzieren, wurde<br />

die Überfahrmesseinrichtung »IWMS« von<br />

der Firma Dr. D. Wehrhahn Messsysteme<br />

für die Qualitätssicherung entwickelt.<br />

Die In- und Outdoor-»IWMS«-Anlagen<br />

stehen für zwei Geschwindigkeitsbereiche<br />

von < 20 km/h und < 45 km/h zur Verfügung.<br />

Die automatische Überfahrmesseinrichtung<br />

wird zur messtechnischen Erfassung<br />

des Radprofils, des Durchmessers<br />

und des Radrückenabstandes während<br />

der Überfahrt eines Schienenfahrzeuges<br />

über die Messanlage eingesetzt. Sie kann<br />

ohne große bauliche Maßnahmen und<br />

ohne Veränderungen an den Schienen eingebaut<br />

werden und benötigt nur einen<br />

geringen Einbauraum. Bauseitig muss der<br />

Betreiber nur eine Spannungsversorgung<br />

und eine Datenleitung zum Austausch der<br />

Daten in sein Netz zur Verfügung stellen.<br />

Sollte keine Datenleitung möglich sein,<br />

können die Daten auch über GSM übertragen<br />

werden. Die Messungen können in<br />

beiden Überfahrmessrichtungen erfolgen.<br />

Die Anlage befindet sich immer im Standby-Modus<br />

und wird durch das herannahende<br />

Fahrzeug aufgeweckt und ist<br />

messbereit. Alle Laser und Kameras sind in<br />

beheizbare IP67-Gehäuse integriert und<br />

die Optiken verfügen über eine Luftspülung<br />

während des Messvorganges. Die Anlage<br />

misst berührungslos bei U-, Straßenund<br />

Eisenbahnen die Radprofilparameter<br />

Spurkranzhöhe, Spurkranzdicke, qR-Maß,<br />

Ar-Maß, Hohllauf, Spurmaß, Spurkranzwinkel,<br />

Durchmesser und den kompletten<br />

Profilverlauf während der Überfahrt.<br />

Mithilfe der Auswertungssoftware<br />

»WheelPro« werden sofort nach der Überfahrt<br />

Warn- oder Grenzwertüberschreitungen<br />

durch eine Ampel angezeigt und<br />

an zuständige Stellen per E-Mail oder SMS<br />

weitergeleitet. Die Anlage ist in der Lage,<br />

vorhandene Transponder der Fahrzeuge<br />

zu lesen und die Messungen somit genau<br />

jedem Rad zuzuordnen. Zusätzlich kann<br />

die »WheelPro«-Software Daten aus SAP<br />

übernehmen oder an SAP übergeben und<br />

Messwerte einer vorhandenen Radprofildrehmaschine<br />

nach der Reprofilierung als<br />

Nullmessung übernehmen. Alle für eine<br />

qualitative Verschleißbeurteilung des Rades<br />

notwendigen Maße und das komplette<br />

Profil werden in einer Datenbank gespeichert<br />

und können über eine Zeitspanne<br />

oder über die gefahrenen Kilometer als<br />

Verschleißdiagramm dargestellt werden.<br />

Die Auswertesoftware verfügt über eine<br />

selbstlernende Verschleißprognose für jeden<br />

Messwert. Mit jeder Überfahrt wird<br />

radbezogen berechnet, wann welcher<br />

Profilwert in der Zukunft den Warn- oder<br />

Grenzwert erreichen wird. Dies bietet der


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Überfahrmesseinrichtungen 103<br />

»IWMS« Outdoor-Messanlage.<br />

Bild: Hamburger Hochbahn<br />

»IWMS« Outdoor-Messanlage in der Waschanlage mit Lkw-Überfahrmöglichkeit.<br />

Bild: Stadtwerke Augsburg<br />

360°-Radprofilmessung mit dem<br />

3D-Modul. Bild: Dr. Wehrhahn<br />

Flachstellen- und Polygonmessstelle<br />

im Gleis.<br />

Bild: DSW21<br />

Tabellarische Darstellung der Messungen.<br />

Bild: Dr. Wehrhahn<br />

Darstellung der Messwerte und Verschleißprognose in »WheelPro«.<br />

<br />

Bild: Dr. Wehrhahn<br />

Arbeitsvorbereitung die Möglichkeit, Reprofilierungen<br />

oder Radsatzwechsel frühzeitig<br />

im Voraus zu planen. Die Auswertesoftware<br />

kann zudem bereits vorhandene<br />

mobile RPM-Laser-Radprofilmessgeräte<br />

der Firma Dr. D. Wehrhahn oder anderer<br />

Hersteller einlesen und in der gleichen<br />

Software darstellen. Das Radprofilmesssystem<br />

»IWMS« kann um ein 3D-Messmodul<br />

sowie eine Flachstellen- und Polygonmessanlage<br />

erweitert werden.<br />

Option 3D-Messmodul<br />

Mit diesem Modul ist es möglich das Radprofil<br />

über eine komplette Radabwicklung<br />

zu messen und darzustellen. Damit können<br />

zusätzlich die Rundheit des Rades ermittelt<br />

und Oberflächenfehler dargestellt<br />

werden. Dieses Modul ist derzeit nur für<br />

geringe Überfahrgeschwindigkeiten verfügbar.<br />

Option Flachstellenund<br />

Polygonmessung<br />

Diese zusätzliche Anlage wird an beliebiger<br />

Stelle und unabhängig von der Überfahrmesseinrichtung<br />

im Gleis installiert.<br />

Die Sensoren werden am Gleisfuß ohne<br />

Bohren oder Schweißen befestigt und erfordern<br />

keine Änderung am Gleis. Bei jeder<br />

Überfahrt werden so die Räder über<br />

den kompletten Umfang auf Flachstellen<br />

oder Polygone geprüft. Die Flachstellen<br />

werden in ihrer Länge in Millimetern gemessen<br />

und können so mit Grenzwerten<br />

belegt werden. So ist eine Erkennung von<br />

Flachstellen schon möglich, bevor diese<br />

akustisch wahrgenommen werden, was<br />

eine Beseitigung ermöglicht, bevor Anwohner<br />

in städtischen Wohngebieten<br />

diese als Störung empfinden. Ein frühzeitiges<br />

Erkennen führt auch zu einer<br />

geringeren Aufhärtung des Bereichs der<br />

Flachstelle, und diese kann somit mit<br />

einer geringeren Materialabnahme beseitigt<br />

werden.<br />

Es sind inzwischen 20 »IWMS«-Anlagen<br />

im In- und Outdoorbereich installiert.<br />

6


104<br />

Motoreninstandsetzung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Zu den Kernkompetenzen zählt die Reparatur und die Bearbeitung der Motorblöcke.<br />

<br />

Bilder: Motoren AG Feuer<br />

Wenn der Servicelevel<br />

den Unterschied macht<br />

Die Motoren AG Feuer ist seit über 50 Jahren Spezialist für die Instandsetzung<br />

und Wartung von Motoren und hat sich in dieser Zeit einen<br />

hervorragenden Ruf in der Branche erarbeitet. Der Leistungsbereich<br />

umfasst schwere Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge, Busse, Bahnen und<br />

Industrieanwendungen.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen von<br />

Motoren AG Feuer<br />

51491 Overath<br />

www.motorenag.de<br />

Seit 16 Jahren ist der Motorenspezialist<br />

auch im Bahnmarkt aktiv und überzeugt<br />

öffentliche und private Betreiber mit<br />

technisch hervorragender Arbeit, maßgeschneiderten<br />

Leistungen und flexibler und<br />

zügiger Auftragsausführung zu attraktiven<br />

Konditionen. Inzwischen hat sich die Bahnsparte<br />

zum Kerngeschäft des Unternehmens<br />

entwickelt. Über 80 qualifizierte und<br />

motivierte Mitarbeitende an zwei Standorten<br />

sorgen dafür, dass der Schienenverkehr<br />

der Kunden »in sicheren Bahnen« verläuft.<br />

Die Motoreninstandsetzung ist mit dem<br />

RAL-Gütesiegel GZ 797 ausgezeichnet und<br />

das Qualitätsmanagement nach DIN ISO<br />

9001:2015 zertifiziert. Gerade im Schienenverkehr<br />

ist eine effiziente, technisch<br />

optimale und individuell auf die Kundenanforderungen<br />

abgestimmte Instandhaltung<br />

von elementarer Bedeutung für<br />

einen reibungslosen und sicheren Einsatz<br />

der Bahnen. Bei Motoren Feuer, als<br />

versiertem Partner für die Motoren- und<br />

Motoren Feuer bietet<br />

optimalen Service<br />

für alle Fälle:<br />

• Präventive und korrektive<br />

Motoren- und Powerpack-Instandhaltung<br />

• Individuelle Bearbeitung<br />

von Komponenten wie z. B.<br />

Zylinderköpfen, Motorblöcken<br />

und Kurbelwellen<br />

• Umfangreiches Austauschprogramm<br />

von Einspritzpumpen<br />

und Turboladern<br />

• Bei Bedarf Ein- und Ausbau der<br />

Motoren bzw. Antriebe vor Ort<br />

• Abtransport<br />

• Fundierte Fehleranalyse<br />

• Inbetriebnahme<br />

• 24-h-Service-Hotline<br />

• Kurze Reaktionszeiten, zügige<br />

Vor-Ort-Hilfe<br />

• Ersatzteile jederzeit verfügbar<br />

• Übergangsweise Einsatz von<br />

Tauschkomponenten bei<br />

aufwändigen Reparaturen<br />

• Wartungsverträge für größere<br />

Instandhaltungsstufen<br />

• Flottenverträge für planmäßige<br />

Instandhaltungen<br />

• Zeitwertgerechte, kostenoptimierte<br />

Bedarfsinstandsetzung<br />

• Zeit- und Kostenvorteile durch<br />

Ersatzteile und Service aus<br />

einer Hand<br />

• Komponentengeschäft<br />

• Einbau von Beistellteilen möglich.<br />

Powerpack-Instandhaltung, können Bahnbetreiber<br />

sicher sein, dass alles getan wird,<br />

um die Triebwagen einsatzfähig zu halten.<br />

Hier kommt den Kunden der hohe Servicelevel<br />

der Motoren Feuer AG zu Gute und sichert<br />

ihnen entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />

Die Motoren Feuer AG hat sich auf die Instandhaltung und Wartung schwerer Dieselmotoren für Busse und Bahnen<br />

spezialisiert. Es werden auch präventive und korrektive Powerpack-Instandhaltungen (rechts) angeboten.<br />

Für die schnelle Hilfe steht eine große<br />

Zahl an Tauschmotoren führender<br />

Hersteller auf Lager.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />

105<br />

Produkt-Infos<br />

Ersatzteile u. Service für die Fahrzeugflotte<br />

Soiltec GmbH<br />

28832 Achim<br />

Soiltec Mass Transit ist seit über 30 Jahren<br />

ein Handels- und Dienstleistungsunternehmen,<br />

welches schwerpunktmäßig Nahverkehrsunternehmen<br />

im In- und Ausland mit<br />

Ersatzteilen für die Instandsetzung, Komponenten<br />

für Retrofit und Redesign sowie<br />

Know-How insbesondere in Antriebsfragen<br />

oder der Antriebssteuerung berät und<br />

beliefert.<br />

Um diesem Ruf gerecht zu werden vertraut<br />

das Unternehmen auf starke Kooperationspartner,<br />

die zusammen mit qualifizierten<br />

Mitarbeitern mit führenden Produzenten<br />

und Entwicklern an Lösungen arbeiten, die<br />

höchsten Ansprüchen an Produktqualität<br />

gerecht werden. Auch in den schwierigen<br />

Fällen von Obsoleszenzen werden Kunden<br />

beraten und durch die eigene Netzwerkfunktion<br />

sowie auch Erfahrungen anderer<br />

Verkehrsbetriebe zu optimalen Lösungen<br />

von Problemstellungen geführt. Viele ältere<br />

Fahrzeuggenerationen werden mittlerweile<br />

nicht mehr einfach ins Ausland<br />

abverkauft oder verschrottet, sondern in<br />

einer Zweiterstellungsmaßnahme wieder<br />

Platinen, elektronische Baugruppen, Hardware Komponenten, Getriebe, Ersatzteile … es gibt kaum<br />

etwas, was Soiltec nicht beschaffen kann. Thomas Günter Birkenfeld (li.) und Kai Stefan Tietjen (re.)<br />

lenken die Geschäfte des Unternehmens (Bild: Soiltec).<br />

fit für die Zukunft gemacht, da die Investitionen<br />

in neue Fahrzeugserien einfach zu<br />

teuer und auch zu komplex geworden sind.<br />

Durch die steigende Zahl von Nutzern der<br />

öffentlichen Verkehrsmittel sowie stetige<br />

Kostensteigerungen in den Ausbau<br />

und Erhaltung der Infrastruktur hat man<br />

mittlerweile erkannt, dass die Zweiterstellungsmaßnahmen<br />

älterer aber noch<br />

nicht veralteter Fahrzeugserien einen<br />

wesentlichen Beitrag zu einem guten Investitionsmix<br />

der Gesamtkosten beitragen<br />

können. Kunden wie z. B. die Stadtwerke<br />

Bonn oder die Berliner Verkehrsbetriebe<br />

vertrauen dabei auf Ergebnisse und<br />

Lösungsvorschläge im Bereich von Getriebeinstandsetzungen<br />

oder auch Retrofitmaßnahmen.<br />

Andere wie die ÜS-<br />

TRA in Hannover oder die Rheinbahn in<br />

Düsseldorf haben sich teils intensiv mit<br />

der Problematik von Obsoleszenzen von<br />

elektronischen Baugruppen der Antriebsoder<br />

Türsteuerungen auseinandergesetzt.<br />

Auch hier konnte Soiltec mit nachhaltigen<br />

Lösungen, Lieferdisziplin und langfristigen<br />

Konzepten punkten, und hat somit<br />

den Grundstein für ein gegenseitiges<br />

Vertrauen in eine lang angelegte partnerschaftliche<br />

Geschäftsbeziehung gelegt.<br />

Soiltec-Kunden können darauf vertrauen,<br />

stets die bestmögliche Option und eine<br />

Individuelle Projektbetreuung von Anfang<br />

bis Ende zu erhalten.<br />

(www.soiltec.de)<br />

INTELLIGENT LIFTING<br />

System HDS<br />

6,5 –14,5 m Länge<br />

System EHB<br />

mobile Radgreifer<br />

6<br />

System EHB-K<br />

mobile Hebeböcke<br />

Stationäre und mobile Hebebühnen für den ÖPNV<br />

Walter Finkbeiner GmbH<br />

72250 Freudenstadt . Germany<br />

Fon +49(0)7441-92521-0<br />

info@finkbeiner.eu<br />

www.finkbeiner.eu


106 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Bücker + Essing hält ein umfangreiches Sortiment an Tauschmotoren für<br />

Nutzfahrzeuge bereit (Bild: Bücker + Essing).<br />

Bücker + Essing setzt Dieselmotoren professionell nach den Kriterien des<br />

RAL-Gütezeichens RAL-GZ 797 instand (Bild: Bücker + Essing).<br />

Instandsetzung von Motoren<br />

und Power Packs<br />

Bücker & Essing GmbH<br />

49811 Lingen<br />

Wenn die Motoren von Bussen oder Bahnen<br />

plötzlich ausfallen, sind schnelle und<br />

zeitwertgerechte Lösungen gefragt, z. B.<br />

der Einsatz eines Tauschmotors oder die<br />

professionelle Reparatur des Motors. Mit<br />

155 Mitarbeitern ist die in Lingen (Ems)<br />

ansässige Bücker & Essing GmbH seit 1963<br />

Spezialist in diesem Gebiet und inzwischen<br />

einer der größten Motoreninstandsetzer<br />

Deutschlands. Etwa 550 Gas- und Dieselmotoren<br />

überholt Bücker + Essing jährlich.<br />

Bei einer Instandsetzung wird der Motor<br />

zunächst komplett demontiert, gereinigt<br />

und auf Schäden geprüft. Nach der systematischen<br />

Fehlerdiagnose und intensiver<br />

Qualitätsprüfung werden die wiederverwertbaren<br />

Komponenten des Alt-Motors<br />

mechanisch bearbeitet und instandgesetzt.<br />

Verschleißteile wie Kolben, Laufbuchsen,<br />

Lager und Dichtungen werden in der Regel<br />

ausgetauscht.<br />

Das Unternehmen arbeitet nach den Qualitätsstandards<br />

des RAL-Gütezeichens 797<br />

für die Motoreninstandsetzung und gewährleistet<br />

damit festgelegte Qualitätsstandards<br />

im gesamten Instandsetzungsprozess.<br />

Doch nicht nur das: Die Erfahrung<br />

und Routine aus hunderten von Instandsetzungen<br />

pro Jahr fließt in jedes neue Projekt<br />

ein und wird laufend vom Qualitätsmanagement<br />

nach ISO 9001 aufgegriffen.<br />

Das Ergebnis ist ein professionell instandgesetzter<br />

Motor mit der Qualität und Haltbarkeit<br />

eines Neuaggregats.<br />

Auch die Instandsetzung kompletter Power<br />

Packs für Schienenfahrzeuge gehört zu<br />

den zentralen Kompetenzen von Bücker<br />

+ Essing. Individuell zugeschnittene Wartungskonzepte<br />

und Störungsbehebungen<br />

bietet das Unternehmen ebenso an wie<br />

Teil- oder Komplettinstandsetzungen inklusive<br />

Ersatzteilmanagement. Aktuell vergrößert<br />

das Unternehmen seine Instandsetzungskapazitäten<br />

für Power Packs am<br />

Standort Lingen: Eine weitere Halle wird<br />

voll und ganz auf die Instandsetzungsabläufe<br />

der kompletten Antriebsaggregate<br />

für Schienenfahrzeuge ausgerichtet.<br />

Bücker + Essing ist deutschlandweit tätig<br />

und übernimmt auch den Aus- und Einbau<br />

von Motoren und Power Packs. Die Servicetechniker<br />

leisten darüber hinaus technischen<br />

Support vor Ort – im Notfall an 365<br />

Tagen im Jahr.<br />

(www.buecker-essing.de)<br />

Überprüfung und Kalibrierung<br />

von Mess- und Prüfeinrichtungen<br />

MPA Kalibrierdienst GmbH<br />

13353 Berlin<br />

Ein Grundpfeiler der technischen Entwicklung<br />

sind präzise Erkenntnisse aus der<br />

Werkstoffforschung Materialforschung<br />

und -prüfung. Die ständig voranschreitende<br />

technische Entwicklung stellt immer<br />

größere Anforderungen an die Präzision<br />

bei der Fertigung von Bauteilen. Die<br />

zunehmende Automatisierung verlangt<br />

ihrerseits nach immer hochwertigeren<br />

und zuverlässiger arbeitenden Sensoren.<br />

Für die Sicherung und Verbesserung der<br />

Qualität von Produkten, sowie zur Kostenreduzierung<br />

ist die verlässliche Überprüfung<br />

und Kalibrierung von Maschinen<br />

und Prüfgeräten von maßgeblicher Bedeutung<br />

und wird für eine Zertifizierung<br />

oder Akkreditierung von Laboratorien<br />

bzw. Prüfstellen vorausgesetzt. Deshalb<br />

ist eine normgerechte Prüfung und Kalibrierung<br />

von Mess- und Prüfeinrichtungen<br />

in Bahnbetrieben durch einen<br />

kompetenten und unabhängigen Partner<br />

unverzichtbar. Auch für die Kalibrierlaboratorien<br />

werden immer größere Anforderungen<br />

bei der Akkreditierung gestellt.<br />

Die MPA Kalibrierdienst GmbH bietet die Überprüfung und Kalibrierung<br />

mobiler Radstandkraftmesseinrichtungen für Schienenfahrzeughersteller<br />

sowie Betriebswerkstätten an (Bild: MPA).<br />

Überprüfung und Kalibrierung eines eisenbahntypischen Rundlauf- und<br />

Planlaufmesssystems (Bild: MPA Kalibrierdienst).


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Steig- und<br />

GerüstSysteme<br />

Dort, wo es eng zugeht erleichtert der neue Akku-Rucksacksauger von Kärcher die Arbeit und sorgt<br />

schnell für eine gründliche Reinigung (Bild: Kärcher).<br />

Ein hohes Maß an Erfahrung und fachlicher<br />

Kompetenz sind dafür die Voraussetzungen.<br />

Die MPA Kalibrierdienst GmbH führt<br />

Kalibrierungen der Prüfkraft an Radaufstands-Kraftmesseinrichtungen<br />

und<br />

Eckkraftmesseinrichtungen, der Kräfte<br />

und Wege an Radsatzpressen sowie Höhennivellierung<br />

an Mess- bzw. Nullgleisen<br />

durch. Der Nachweis der dafür notwendigen<br />

fachlichen Kompetenz wurde<br />

im Rahmen der Akkreditierung als Kalibrierlabor<br />

durch die Deutsche Akkreditierungsstelle<br />

GmbH (DAkkS) und zusätzlich<br />

im Rahmen einer Zulassung als Prüfstelle<br />

für Eisenbahntypische Prüfungen durch<br />

das Eisenbahnbundesamt (EBA) erbracht.<br />

Durch die schlanke Struktur des Unternehmens<br />

sind die Berliner Spezialisten<br />

in der Lage, schnell und unbürokratisch<br />

auf Anfragen zu reagieren. Die MPA Kalibrierdienst<br />

GmbH gewährleistet durchgängige<br />

hohe Qualität, u.a. durch eine<br />

VMPA-Personalzertifizierung und langjährige<br />

Erfahrungen auf diesem Prüfgebiet.<br />

Aufgrund ihrer äußerst umfangreichen<br />

DAkkS-Akkreditierung sind die<br />

Berliner Spezialisten in der Lage nahezu<br />

alle eisenbahntypischen Prüfstände zu<br />

kalibrieren sowohl im statischen als auch<br />

im dynamischen Bereich. Durch die VMPA<br />

Zertifizierung sind die Ingenieure befugt,<br />

DB-Zulassungskarten auszustellen nach<br />

EVB 208.1210A05 für Güteprüfungen.<br />

(www.mpa-kalibrierdienst.de)<br />

Ein saugstarker Rucksack<br />

Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH<br />

71364 Winnenden<br />

Ob Büro, Treppenhaus oder öffentliche<br />

Verkehrsmittel von Bus bis Flugzeug: Es<br />

gibt viele Anwendungsgebiete, bei denen<br />

leichte, kompakte Sauger gefragt sind.<br />

Der neue Akku-Rucksacksauger »BVL 5/1<br />

Bp« von Kärcher bringt ein sehr geringes<br />

Gewicht, hohe Saugleistung sowie eine<br />

hohe Akku-Laufzeit mit sich.<br />

Da er sich komfortabel auf dem Rücken<br />

tragen lässt, entfällt das lästige Nachziehen<br />

ebenso wie die Suche nach einer<br />

Steckdose. Völlig unabhängig können<br />

Reinigungskräfte ihre Arbeit schnell erledigen,<br />

selbst Einsätze auf Leitern sind<br />

problemlos möglich. Trägt man sein<br />

Werkzeug auf dem Rücken, so sind Gewicht<br />

und die Ergonomie der Tragevorrichtung<br />

für den Anwender zentral. Beim<br />

»BVL 5/1 Bp« wird daher Expandiertes<br />

Polypropylen (EPP) eingesetzt. Dieses Material<br />

ist robust, besteht zu 96 % aus Luft<br />

und ist somit sehr leicht. Gleichzeitig ist es<br />

geräuschdämmend und zu 100 Prozent<br />

wiederverwertbar. Für den Sauger ergibt<br />

sich dank EPP ein Leergewicht von 3,3 kg,<br />

mit Akkus sind es 4,6 kg – und er ist damit<br />

eines der leichtesten Geräte am Markt.<br />

Das Tragegestell lässt sich an die Körpergröße<br />

anpassen und ist für Links- und<br />

Rechtshänder gleichermaßen geeignet.<br />

Die Steuerung des Akku-Saugers ist am<br />

Gürtel angebracht, sodass er quasi aus<br />

der Hüfte steuerbar ist: Das Ablesen des<br />

Ladestatus, das Ein- und Ausschalten sowie<br />

das Aktivieren der stromsparenden<br />

»eco!efficiency«-Stufe sind darüber möglich.<br />

Neben einfacher, angenehmer Handhabung<br />

punktet der »BVL 5/1 Bp« mit<br />

einer sehr guten Saugleistung von 223<br />

mbar. Der Akku-Sauger ist Teil des »Kärcher<br />

Battery Universe« und liegt bei einer<br />

Laufzeit von bis zu 64 Minuten, abhängig<br />

von Betriebsart und Ausführung des<br />

36-Volt-Akkus. Zudem arbeitet das Gerät<br />

mit einer bürstenlosen Turbine und erreicht<br />

im Vergleich zu anderen Modellen<br />

eine deutlich höhere Lebensdauer. Bei Bedarf<br />

lässt sich der Akku-Sauger mit einem<br />

HEPA 13-Filter ausstatten, wodurch Partikel<br />

zwischen 0,1 bis 0,3 µm zu 99,95 %<br />

aus der Luft entfernt werden.<br />

(www.kaercher.com)<br />

Sichere & effiziente<br />

Zugangslösungen<br />

zur Wartung und<br />

Instandhaltung.<br />

Unsere Dienstleistungen für aktiven<br />

Arbeitsschutz!<br />

SafetyServices • SafetyServices • SafetyServices • SafetyServices •<br />

9 10<br />

8<br />

7<br />

11<br />

6<br />

12<br />

5<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

Seminare & Schulungen (ACADEMY)<br />

Prüfservice (INSPECT)<br />

KRAUSE-Werk GmbH & Co. KG<br />

www.krause-systems.de/rt


108 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Fasspumpen<br />

Dr. Jessberger GmbH<br />

85521 Ottobrunn<br />

Die »Jesspumpen« sind bestens geeignet für sicheres<br />

Fördern von unterschiedlichsten Flüssigkeiten<br />

aus Fässern, Containern und Kanistern<br />

(Bild: Jessberger GmbH).<br />

Das Abfüllen und Umpumpen kleiner<br />

Mengen aggressiver, neutraler oder leicht<br />

brennbarer Medien aus Containern, Fässern<br />

oder Kanistern zur Reinigung oder Betankung<br />

von kommunalen Fahrzeugen erfordert<br />

vom Anwender besondere Sorgfalt<br />

und das Einhalten der Sicherheitsvorschriften.<br />

Hierbei muss insbesondere beachtet<br />

werden, dass durch die Chemikalien niemand<br />

verletzt wird bzw. dass beim Fördern<br />

brennbarer Flüssigkeiten oder dem Einsatz<br />

in explosionsgefährdeter Umgebung eine<br />

potenziell entstehende elektrostatische<br />

Aufladung vollständig und ohne Funkenbildung<br />

abgeleitet werden kann. Unter<br />

der besagten Leitfähigkeit (Konduktivität)<br />

versteht man eine physikalische Größe, die<br />

die Fähigkeit eines Stoffes angibt, Ströme<br />

abzuleiten. Würde es aufgrund des Umstandes,<br />

dass eine nicht-leitfähige Oberfläche<br />

gegen eine andere gerieben wird<br />

und diese anschließend getrennt werden,<br />

zu einer elektrostatischen Entladung kommen,<br />

könnte eine solche in brennbarer<br />

Umgebung Feuer und Explosionen verursachen.<br />

Derartige Risiken können jedoch<br />

durch die Verwendung geeigneter Materialien<br />

in den Griff bekommen werden,<br />

die keine hohen Aufladungen entstehen<br />

lassen und etwaige Ladungen bereits abführen,<br />

bevor sich diese zu gefährlichen<br />

Größen aufbauen. Aufgrund obiger Problematik<br />

werden im Fasspumpenbereich<br />

für aggressive Medien nur Pumpen aus PP<br />

(Polypropylen) oder PVDF (Polyvinylidenfluorid)<br />

eingesetzt. Zum Fördern leicht<br />

brennbarer Flüssigkeiten oder beim Einsatz<br />

in explosionsgefährdeter Umgebung<br />

müssen hingegen ex-geschützte Elektro-<br />

oder Druckluftmotore in Verbindung<br />

mit Pumpwerken aus rostfreiem Edelstahl<br />

verwendet werden. Rostfreier Edelstahl<br />

weist neben seiner Leitfähigkeit vor allem<br />

auch eine dauerhafte Korrosionsbeständigkeit<br />

auf, da er Chrom, Nickel und<br />

andere Legierungselemente enthält, die<br />

verhindern, dass der Stahl bei Feuchtigkeit<br />

oder der Einwirkung von korrodierenden<br />

Gasen oder Säuren verrostet. Für viele Betreiber<br />

sind aber sowohl die Förderleistung<br />

als auch der Anschaffungspreis derartiger<br />

elektrischer oder druckluftbetriebener<br />

Fasspumpen zu hoch, wenn lediglich kleine<br />

Mengen umgefüllt werden müssen.<br />

Ein Umkippen der Behälter, bei dem ein<br />

Verschütten kaum vermieden werden<br />

kann, stellt vor allem bei aggressiven und<br />

brennbaren Medien schon aus Sicherheitsgründen<br />

keine sinnvolle Alternative dar.<br />

Dennoch möchten die Anwender auch<br />

bei derartigen Aufgabenstellungen nicht<br />

auf ein Höchstmaß an Einfachheit, Sauberkeit<br />

und Sicherheit verzichten. Der Ottobrunner<br />

Pumpenhersteller hat dies bereits<br />

vor Jahren erkannt und bietet ein komplettes<br />

Handpumpenprogramm an. Zum<br />

Fördern aggressiver Medien wie Säuren<br />

und Laugen stehen mit den Handpumpen<br />

JP-02 und JP-04 zwei günstige Alternativen<br />

zur Verfügung. Bei der JP-02 handelt<br />

es sich um eine leichte, handliche und<br />

preiswerte Fasspumpe, die für nahezu alle<br />

dünnflüssigen Medien und insbesondere<br />

für Säuren, Laugen sowie Chemikalien auf<br />

Wasserbasis geeignet ist. Aufgrund ihres<br />

stufenlos einstellbaren Teleskopsaugrohrs<br />

(Ø 40 mm) mit einer Länge von 340 bis 900<br />

mm ist die Pumpe für fast alle Behältergrößen<br />

einsetzbar. Der gesamte Pumpenkörper<br />

und das Tauchrohr werden aus Polypropylen<br />

gefertigt. Die Dichtungen der<br />

Pumpe sind aus Viton. Da die Antriebswelle<br />

aus Edelstahl 1.4571 ist, muss der Betreiber<br />

lediglich sicherstellen, dass rostfreier<br />

Stahl durch das Medium nicht angegriffen<br />

wird. Das Pumpengehäuse besitzt, um ein<br />

sicheres und problemloses Abfüllen zu gewährleisten,<br />

zwei Gewinde mit G 2“ und G<br />

1 ½“, so dass die Pumpe in alle Normfässer<br />

eingeschraubt werden kann. Zum Ausgleich<br />

unterschiedlicher Gewinde stehen<br />

neun verschiedene Adapter zur Verfügung.<br />

Der Pumphebel lässt sich in drei unterschiedlichen<br />

Stellungen montieren, so<br />

dass sich eine Förderleistung von 0,3, 0,37<br />

oder 0,45 l/Hub ergibt. Mit der JP-04 steht<br />

dem Kunden hingegen eine echte Chemikalienpumpe<br />

zur Verfügung, die auch<br />

für Ad Blue eingesetzt werden kann. Die<br />

Welle dieser Pumpe ist mit Polypropylen<br />

ummantelt, so dass mit den zu fördernden<br />

Medien lediglich die Materialien PP und Viton<br />

(Dichtungen) in Berührung kommen.<br />

Die Handpumpe verfügt ebenfalls über<br />

ein Teleskopsaugrohr (480 bis 950 mm,<br />

Ø unten 23, oben 34 mm). Anstelle eines<br />

Auslaufbogens befindet sich am Auslaufstück<br />

ein Schlauchanschluss von ¾“. Die<br />

Handpumpe fördert 0,3 l/ Hub. Es gibt<br />

aber auch Einsatzfälle, wo ein starres Saugrohr<br />

vom Kunden nicht verwendet werden<br />

kann. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn<br />

Autotanks nach einem Unfall oder vor<br />

der Entsorgung entleert werden müssen.<br />

Die hierfür geeignete Handpumpe JP-16<br />

genügt ebenfalls den Anforderungen im<br />

Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten.<br />

Bei dieser einfachwirkenden Handhebelpumpe<br />

mit einer Förderleistung von 0,25 l/<br />

Hub sind sowohl auf der Saug- als auch auf<br />

der Druckseite flexible, medienbeständige<br />

Schläuche in der Nennweite ¾“ montiert.<br />

Die Pumpe kann aufgrund des verwendeten<br />

Aluminiumgussmaterials für viele Medien<br />

der Gefahrenklasse A I – III eingesetzt<br />

werden (z. B.: Diesel, Heizöl, Kraftstoffe,<br />

Petroleum, Kühlerfrostschutz, Mineralöle<br />

und Raps-Methyl-Ester) und hat sich vor allem<br />

bei kommunalen Fahrzeugen und im<br />

Feuerwehrbereich bewährt. Ob für neutrale,<br />

aggressive, dünnflüssige, viskose oder<br />

leicht brennbare Flüssigkeiten: JESSBER-<br />

GER bietet daneben ein nahezu universelles<br />

Programm, um diese Flüssigkeiten<br />

aus Fässern, Behältern und Containern zu<br />

pumpen. Die Fass- und Behälterpumpen<br />

können wahlweise mit Elektro- oder Druckluftmotor,<br />

auch in explosionsgeschützter<br />

Ausführung, geliefert werden. Die Pumpen<br />

sind in unterschiedlichen Werkstoffen<br />

(Polypropylen, PVDF, Edelstahl 1.4571 und<br />

Aluminium) verfügbar, so dass nahezu das<br />

gesamte Flüssigkeitsspektrum abgedeckt<br />

wird. Für viskose Medien steht ein großes<br />

Programm an Exzenterschneckenpumpen<br />

zur Verfügung. Auch Druckluft-Membranpumpen<br />

in den Größen ¼“ (5 l/min) bis 3“<br />

(850 l/min), Handpumpen (in PP, Alu und<br />

Edelstahl), Diesel- und Heizölpumpen,<br />

Kreisel- und Tauchkreiselpumpen, Abwasser-,<br />

Tauchmotor- und selbstansaugende<br />

Kreiselpumpen sowie Handpumpen für<br />

Öle und Säuren und Laugen ergänzen zusammen<br />

mit einem umfangreichen Zubehör<br />

das Produktionsprogramm.<br />

(www.jesspumpen.de)


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />

109<br />

Für die einfachere Bedienbarkeit der neuen »NOVA«-Waschanlage wurde ein neues Touch-Bedienterminal<br />

mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche entwickelt, welches optional erhältlich ist (Bild: O.<br />

Christ).<br />

Professionelle Fahrzeugwäsche<br />

Otto Christ AG<br />

Wash Systems<br />

87734 Benningen<br />

Mit der neuen »NOVA« zielt Christ Wash<br />

Systems exakt auf die Bedürfnisse einer<br />

maschinellen Nutzfahrzeugwäsche für<br />

Speditionen, Verkehrsbetriebe und Lohnwaschcenter<br />

erfüllen. Alle Arten von Nutzfahrzeugen<br />

werden zuverlässig, schnell<br />

und schonend gereinigt. Im Vergleich zur<br />

Handwäsche oder Einbürstensystemen<br />

spart sie Zeit, Kosten und Energie. Die<br />

»NOVA« ist aufgrund reduzierten Energie-<br />

und Wasserverbrauchs umwelt- und<br />

zugleich ressourcenschonend. Niedriger<br />

Verbrauch und geringe Instandhaltungskosten<br />

ermöglichen einen sparsamen und<br />

wartungsarmen Betrieb der Waschanlage.<br />

Für Industrie-, Transport- und Omnibusunternehmen<br />

sind saubere Fahrzeuge als<br />

wirksame Werbeträger unverzichtbar geworden.<br />

Durch die zahlreichen Designelemente<br />

kann die Anlage speziell auf individuelle<br />

Wünsche angepasst werden.<br />

Die »NOVA« ist ausgestattet mit der neu<br />

designten Frontverblendung »BLADE<br />

PREMIUM« beleuchtet mit zusätzlich angebauter<br />

RGB-Anzeige, die für den Fahrer<br />

eindeutige Einweise-Animationen zur Unterstützung<br />

bei der Einfahrt, dem Halten<br />

und der richtigen Positionierung des Fahrzeuges<br />

anzeigt. Zusätzlich ist das korrekte<br />

Positionieren über einen Ultraschallsensor<br />

möglich, welcher dem Fahrer, ähnlich wie<br />

bei einer Einparkhilfe für Autos über Farbsignale/Farbstärken<br />

die korrekte Positionierung<br />

in der Waschanlage angezeigt.<br />

Der Seitenhochdruck »Vitesse« ist im Portalholm<br />

integriert und kann im Vorlauf<br />

gleichzeitig mit der Bürstenwäsche betrieben<br />

werden. Um für die individuellen<br />

Fahrzeughöhen ein optimales Waschergebnis<br />

erzielen zu können, gibt es den<br />

»Vitesse« in verschiedenen Höhen. Der<br />

Hochdruck verfährt oszillierend mit Rotordüsen<br />

oder mit starren Düsen und kann<br />

mit einem Druck von bis zu 80 bar betrieben<br />

werden.<br />

Durch das Integrieren des Seitenhochdrucks<br />

in das Waschportal konnten die<br />

Abmessungen der Waschanlage verringert<br />

werden, wodurch sich die maximal<br />

verfügbare Waschlänge erhöht. Zusätzlich<br />

wird dadurch die Waschzeit pro Fahrzeug<br />

deutlich reduziert, da die Seitenbürstenwäsche<br />

und die Hochdruckwäsche zeitgleich<br />

in einem Waschüberlauf stattfinden<br />

können. Ergänzend dazu wurde der Dachbalkenhochdruck<br />

im Portal integriert. Je<br />

nach Kundenwunsch kann dieser optional<br />

mit oszillierenden Rotordüsen oder mit<br />

starren Düsen ausgestattet werden.<br />

Die »NOVA« bietet noch viele weitere Features<br />

und innovative Lösungen wie z. B. die<br />

automatische Erkennung von Spiegeln sowie<br />

Kamerasystemen. Die Anlage erkennt<br />

und umfährt diese automatisch durch intelligente<br />

Wirkleistungsmessung. Der Betriebsfluss<br />

wird erheblich vereinfacht, da<br />

die Seitenspiegel weder abgehängt noch<br />

eingeklappt werden müssen. Kamerasysteme<br />

werden automatisch umfahren und<br />

somit Spiegelschäden vermieden.<br />

(www.christ-ag.com)<br />

6


110 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Elektrisches Sonnenrollo Front passend für IVECO (Bild: A&K).<br />

Mechanisches Sonnenrollo Fahrerseite passend für Volvo (Bild: A&K).<br />

Sonnenrollos in Erstausrüsterqualität<br />

A&K Fahrzeugteile<br />

Heidenau GmbH<br />

01809 Heidenau<br />

A&K Fahrzeugteile Heidenau ist ein in<br />

Deutschland führender Ersatzteillieferant<br />

für Omnibusse. Seit 1991 unterstützen<br />

Geschäftsführer Andrich und seine Mitarbeiter<br />

bei der Suche nach Ersatzteilen<br />

aller Art. Die Produkte überzeugen dabei<br />

durch die Ausgewogenheit von Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit.<br />

Wesentlich erweitert wurde u. a. das Angebot<br />

im Bereich Sonnenrollos. A&K bietet<br />

Sonnenrollos in Erstausrüsterqualität,<br />

passend für Mercedes, MAN, Solaris, Volvo,<br />

VDL, Scania und IVECO.<br />

Das Sortiment umfasst aktuell über 70<br />

verschiedene Modelle, Front- und Seitenrollos,<br />

elektrisch und mechanisch, für<br />

Decken- oder Wandbefestigung. Alle<br />

Sonnenrollos bieten einen optimalen Sonnenschutz.<br />

Die einfache Montage und Bedienung<br />

zeichnet die Produkte aus und<br />

macht sie durch ihre Langlebigkeit nachhaltig.<br />

Der A&K Omnibusfachhandel stellt<br />

sich im Bereich Sonnenrollos kontinuierlich<br />

breiter auf, sodass nahezu alle Anfragen<br />

bedient werden können.<br />

(www.busfachhandel.de)<br />

Hebebühnen für Busse uns Straßenbahnen<br />

J. A. Becker & Söhne<br />

GmbH & Co. KG<br />

74235 Erlenbach<br />

Mit mehr als acht Jahrzehnten Erfahrung im<br />

Bau von hydraulischen Hebebühnen, Hochdruckkompressoren<br />

und Sonderanlagen ist<br />

Becker der älteste noch am Markt aktive Hebebühnenhersteller<br />

Europas. Es gibt kaum<br />

eine Fahrzeuggattung, die nicht von JAB-<br />

Hebebühnen angehoben werden kann.<br />

Mühelos schultern sie Busse, LKW, Gabelstapler,<br />

schwere Panzer und sogar ganze<br />

Straßenbahnzüge. Stempelhebebühnen<br />

sind in Versionen mit ein bis zu sieben Hubstempeln<br />

lieferbar. Die Tragfähigkeit reicht<br />

von 3 bis stattlichen 40 t pro Hubstempel.<br />

Um Fahrzeuge mit unterschiedlichsten Radständen<br />

aufnehmen zu können, sind ein<br />

oder mehrere Hubstempel elektromotorisch<br />

verfahrbar. Jeder Stempel besitzt ein<br />

eigenes Antriebsaggregat, die Hubstempel<br />

können sowohl synchron als auch unabhängig<br />

voneinander gefahren werden. Eine<br />

unterschiedliche Lastverteilung hat keinen<br />

Einfluss auf die elektronische Gleichlaufregelung<br />

der Anlage. Auswechselbare Aufnahmeschieber<br />

ermöglichen eine sichere<br />

Aufnahme aller Fahrzeugtypen der jeweiligen<br />

Gewichtsklasse.<br />

Die Hebeanlagen<br />

von JAB befördern<br />

praktisch alle Fahrzeuge<br />

bis hin zu<br />

Sonder- und Schienenfahrzeuge<br />

in<br />

eine ergonomische<br />

Arbeitshöhe<br />

(Bild: J. A. Becker).<br />

Zusätzlich sind die Stempelhebebühnen<br />

mit mechanischen Sicherheitsstützen mit<br />

automatisch arbeitenden Rasten ausgerüstet.<br />

Im Bereich der Einbauvarianten<br />

kommen sowohl Einfachstempel als auch<br />

Teleskopstempel zum Einsatz. Die Abdeckung<br />

der Gruben erfolgt über mitfahrende<br />

Aluminium-Segment-Rollabdeckungen.<br />

Teleskopstempel ermöglichen aufgrund<br />

der geringen Einbautiefe von ca. 1500 mm<br />

den Einbau in bestehende Gruben und<br />

sind selbst in Wasserschutzgebieten und<br />

Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel<br />

problemlos einsetzbar. Ein nachträglicher<br />

Einbau in vorhandene Hallen wird in<br />

der Regel mit Fundamentwanne erfolgen.<br />

Die selbsttragenden Stahlwannen können<br />

einfach in das vorbereitete Fundament eingesetzt<br />

werden. Die elektrische Steuerung<br />

mit integrierter, elektronischer Gleichlaufregelung<br />

ermöglicht eine einfache Bedienung<br />

bei allen Anwendungsformen. Um<br />

den Arbeitsbereich möglichst effizient und<br />

angenehm zu gestalten, sind vielfältige<br />

Optionen wie beispielsweise programmgesteuerte<br />

Verschiebeeinrichtung, Energiezuführung<br />

und Waschpaket lieferbar.<br />

Alle JAB-Hebebühnen können umweltfreundlich<br />

mit biologisch abbaubaren und<br />

nicht wassergefährdenden Ölen betrieben<br />

werden.<br />

(www.jab-becker.de)<br />

Alles für Omnibus und Werkstatt<br />

Christian Winkler GmbH & Co. KG<br />

70469 Stuttgart<br />

Für Omnibusunternehmen, etwa Verkehrsbetriebe<br />

oder Busreiseveranstalter,<br />

bietet Winkler ein breites Produktportfolio.<br />

Bei der präzisen Teileidentifikation und<br />

einer gründlichen Systembetrachtung<br />

helfen in allen winkler Niederlassungen<br />

speziell geschulte Omnibus-Experten, um<br />

für jedes Reparaturproblem eine Lösung<br />

zu finden. Ein Schwerpunkt neben dem<br />

Thema Klima- und Heizungstechnik, zu


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Service, Wartung und Fahrzeugpflege<br />

111<br />

Die Winkler Unternehmensgruppe bietet auch über ihre Fachberater eine individuelle Betreuung vor<br />

Ort (Bild: Winkler).<br />

Das komplette Sortiment an Werkstattausrüstung<br />

wird aktuell im neuen, gleichnamigen Katalog<br />

zusammengefasst (Bild: Winkler).<br />

dem winkler über jahrelange Erfahrung<br />

und ein umfangreiches Sortiment verfügt,<br />

ist die Werkstattausstattung.<br />

Winkler unterstützt seine Kunden angefangen<br />

bei der Planung bis hin zur erfolgreichen<br />

Inbetriebnahme einer Werkstatt.<br />

Neben der Frage, welche Regale und<br />

sonstigen Ordnungssysteme die Richtigen<br />

sind, geht es maßgeblich auch um<br />

die sinnvolle Werkstattausstattung. Oft<br />

besuchen die Omnibus-Fachberater ihre<br />

Kunden gemeinsam mit Spezialisten der<br />

Werkzeughersteller, damit verschiedene<br />

Geräte eigenhändig ausprobiert werden<br />

können. Und nicht nur für Handwerkzeug<br />

ist winkler die richtige Anlaufstelle: Im Sortiment<br />

finden sich auch solche Kaliber wie<br />

Hebebühnen oder Radgreifanlagen.<br />

Auf 586 Seiten zeigt der neue Katalog<br />

Werkstattausrüstung über 2800 Artikel<br />

aus den Bereichen Werkstatteinrichtung,<br />

Hebe- und Transporttechnik, Rad und<br />

Reifen, Druckluftversorgung, Werkstatttechnik,<br />

Prüf- und Wartungsgeräte und<br />

Reinigung. Die Produktauswahl reicht<br />

dabei von A wie Achsreparatur- und<br />

Vermessung bis Z wie Zubehör für die<br />

Reifenmontage. Der Onlineshop des<br />

Nutzfahrzeugteilehändlers bietet selbstverständlich<br />

rund um die Uhr Zugriff auf<br />

das komplette Sortiment.<br />

(www.winkler.com)<br />

Mobile und effiziente<br />

Fahrzeugwaschanlagen<br />

Stark Reinigungsgeräte GmbH<br />

73489 Jagstzell<br />

Die Stark Reinigungsgeräte GmbH präsentiert<br />

mobile Lösungen für die effiziente<br />

Reinigung von Lkws, Bussen und Zügen.<br />

Mit hoher Flexibilität und ihrer Umweltfreundlichkeit<br />

können die selbstfahrenden<br />

Waschanlagen in der Fahrzeugpflege<br />

absolut überzeugen. Es wird eine Vielzahl<br />

von Modellen und Varianten sowie Motorisierungen<br />

angeboten, um den individuellen<br />

Bedürfnissen der Kunden gerecht<br />

zu werden. Dabei stehen sowohl 100 %<br />

elektrische Modelle inklusive der Neuheit<br />

<strong>2023</strong> mit extra langen Akkulaufzeiten<br />

(abhängig von der Batterie) als auch<br />

Varianten mit Verbrennungsmotoren zur<br />

Auswahl. Zusätzlich kann zwischen Modellen<br />

mit Sitz oder Kabine mit Sitz sowie<br />

den Dieselmotorbetriebenen einer integrierten<br />

Hochdruckfunktion gewählt werden.<br />

Diese Vielseitigkeit ermöglicht es, die<br />

Die mobilen Stark Waschanlagen bieten eine umweltfreundliche, flexible und platzsparende Lösung<br />

für die effiziente Reinigung von Lkws, Bussen und Zügen. Durch die effiziente Nutzung von Ressourcen<br />

und die Minimierung der Umweltbelastung tragen sie zur Nachhaltigkeit im Transportsektor bei<br />

(Bild: Stark).<br />

Waschanlage flexibel auf Waschplätzen<br />

für verschiedene Fahrzeugtypen einzusetzen.<br />

Ein besonderes Merkmal der mobilen<br />

Stark Waschanlagen ist die Nutzung von<br />

Regenwasser zur Reinigung. Hierdurch<br />

werden Ressourcen geschont und die<br />

Umweltbelastung reduziert. Dies trägt zur<br />

Nachhaltigkeit im Transportsektor bei und<br />

ermöglicht es Unternehmen, ihren ökologischen<br />

Fußabdruck zu verringern. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen vollautomatischen<br />

Waschstraßen erfordert die mobile<br />

Waschanlage keine hohe Investition und<br />

verursacht geringe Unterhaltskosten.<br />

Als Motorisierung kann je nach Bedarf<br />

zwischen Akku-, Diesel- oder Benzinmotoren<br />

gewählt werden. Das Top-Modell<br />

»Fullwash HD 3« verfügt über einen leistungsstarken<br />

Zweizylinder-Dieselmotor<br />

mit integrierter Hochdruckpumpe. Bei<br />

Akkubetrieb besteht die Möglichkeit, verschiedene<br />

Akkuarten/-typen zu verwenden<br />

und diese bei Bedarf auszutauschen,<br />

um stets die neuesten und leistungsfähigsten<br />

Akkus auf dem Markt zu nutzen. Eine<br />

nachhaltige Aufladung der Akkus kann<br />

mittels einer Photovoltaikanlage erfolgen,<br />

um die umweltfreundliche Nutzung erneuerbarer<br />

Energie zu ermöglichen. Der<br />

geringere Wasser- und Chemieverbrauch<br />

trägt ebenfalls zur Umweltfreundlichkeit<br />

der Waschanlage bei und spart den<br />

Betreibern Fahrten zu herkömmlichen<br />

Waschstraßen. Auch dies spart natürlich<br />

Kosten und ganz nebenbei noch CO2.<br />

Die mobile Stark Waschanlage ist benutzerfreundlich<br />

konzipiert und kann von<br />

nahezu jedem bedient werden. Sie kann<br />

ortsunabhängig genutzt werden und<br />

nimmt keinen festen Platz ein. Dies spart<br />

teuren Bauplatz und ermöglicht es, den<br />

gewonnenen Raum für andere Zwecke<br />

zu nutzen. Nach der Reinigung kann die<br />

Waschanlage platzsparend in einer Ecke<br />

abgestellt werden.<br />

(www.st-stark.de)<br />

6


112 Service, Wartung und Fahrzeugpflege <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Individuelle Zugangslösungen<br />

für Bahnen und Busse<br />

Krause-Werk GmbH & Co. KG<br />

36304 Alsfeld<br />

Das Krause-Werk bedient,<br />

als führender Anbieter<br />

klassischer Steiglösungen<br />

aus Aluminium, ein<br />

breites Produktspektrum<br />

wie Tritte, Leitern und<br />

Fahrgerüste<br />

(Bild: Krause-Werk).<br />

Flexible, sichere und komfortable Zugänge<br />

sind bei Arbeiten an Nutzfahrzeugen<br />

unbedingt erforderlich. Wartungsarbeiten<br />

und Reparaturen erfolgen über, unter<br />

und seitlich an den verschiedenen Fahrzeugen.<br />

Bei Arbeiten über einen längeren<br />

Zeitraum sind große, stabile und komfortable<br />

Arbeitsbereiche gefragt, wobei der<br />

Anspruch an Flexibilität und Sicherheit an<br />

oberster Stelle steht. Manuell oder motorisch<br />

verstellbar, stationär oder flexibel,<br />

mit oder ohne zusätzliche Sicherheitselemente,<br />

flexible Konturanpassungen<br />

oder integrierte Signale und Steuerungselemente<br />

– die Liste der Vorgaben ist lang<br />

und individuell. Dank der Anbindung von<br />

SPS-Steuerungen und modernen Produktionstechniken<br />

sind speziell optimierte<br />

Lösungen heute kein Problem mehr.<br />

Die »Krause 360°-Competence« beinhaltet<br />

alles von der ersten Idee über die Planung,<br />

Statik, Produktion und Montage bis<br />

zur Wartung und regelmäßigen Prüfung<br />

der Produkte – und dies mit einer Erfahrung<br />

von mehr als 100 Jahren im Bau von<br />

Steigtechnik und mehr als 10 Jahren im<br />

Sonderlösungs-Bau. Das Credo der Alsfelder<br />

Steigtechnik-Spezialisten Krause<br />

ist es, alle Aufgaben aus einer Hand zu<br />

bedienen. Mit der gemeinsamen Entwicklung<br />

der ersten Idee beginnt die umfassende<br />

Komplettbetreuung. Es folgen<br />

die konkrete Planung und der Bau der<br />

Zugangslösung bis hin zur Endmontage.<br />

Die Benutzer-Unterweisung, zum Beispiel<br />

in die Steuerung mittels Bedienpult, und<br />

die finale Abnahme sowie genau an die<br />

Bedürfnisse des Kunden abgestimmte<br />

Wartungsverträge runden den kompletten<br />

Service ab.<br />

Ob es sich um einen Gleisüberstieg, ein<br />

Grubenpodest, eine Plattform zum Erreichen<br />

der oberen Fahrzeugregionen<br />

oder einen speziell angepassten, individuellen<br />

Dacharbeitsstand handelt: Jede<br />

gewünschte Anlage wird durch ein spezielles<br />

Projektteam geplant und betreut.<br />

Viele zusätzliche Ausstattungsvarianten<br />

sind bei kompletten Anlagen möglich.<br />

Unter anderem zählen dazu die Integration<br />

eigener Signale oder Zutrittskontrollen<br />

für geschultes Personal, automatische Einfahrtsteuerungen<br />

und vieles mehr. Jeder<br />

Zugang kann entsprechend angepasst<br />

werden und ist auch für die Nutzung mit<br />

wechselnden Fahrzeugen perfekt ausgestattet.<br />

Mithilfe modernster Elektronik<br />

sind viele Komfortmerkmale wie z. B. eine<br />

Kollisionserkennung mittels Sensoren umsetzbar.<br />

Mit dieser können Arbeitspodeste,<br />

automatisch, einzeln oder in Gruppen,<br />

perfekt an die Außenhaut der Fahrzeuge<br />

heranfahren ohne mit den verschiedenen<br />

Fahrzeugtypen zu kollidieren.<br />

(www.krause-systems.de)<br />

Automatische Radreifenmessanlagen<br />

für Indoor- und Outdoorbereich<br />

Dr. D. Wehrhahn<br />

30173 Hannover<br />

Straßen- und Stadtbahnen sowie U-Bahnen<br />

rücken immer mehr in den Fokus zum<br />

Erreichen der künftigen Klimaziele. Dies<br />

führt zum einen zum Neubau von Strecken,<br />

aber auch zu einer höheren Auslastung<br />

vorhandener Strecken durch kürzere<br />

Taktzeiten in der Zugfolge und damit mehr<br />

Fahrzeugen im Regelbetrieb.<br />

Ebenfalls führt es durch höhere Fahrleistungen<br />

zu einem erhöhten Wartungsbedarf<br />

bei immer kürzeren Wartungszeiten.<br />

Deshalb ist es wichtig, zeitaufwendige<br />

Prüfaufgaben zu vertretbaren Kosten zu<br />

automatisieren. Hierfür wurde die Überfahrmessanlage<br />

»IWMS« entwickelt. Die<br />

Anlage benötigt nur einen sehr geringen<br />

Platzbedarf und ist sowohl im Indoor- wie<br />

auch im Outdoor-Bereich einsetzbar. Die<br />

Komponenten der Messanlage sind in Spezialgehäusen<br />

wasserdicht integriert und<br />

können beheizt werden.<br />

Die Anlage erfasst während der Überfahrt<br />

mit bis zu 20 km/h (optional 45 km/h) alle<br />

Radprofilkennwerte sowie die daraus resultierenden<br />

Spurmaße. Alle Messwerte<br />

stehen nach der Überfahrt direkt dem Wartungspersonal<br />

zur Verfügung. Die Anlage<br />

überwacht Warn- und Grenzwerte und<br />

bringt diese sowohl in der Software, wie<br />

auch durch ein Ampelsystem zur Anzeige.<br />

Die Fahrzeugkennung erfolgt durch RFID-<br />

Tags oder BMI-Systeme. Die Messwerte<br />

werden an den Kundenserver oder auch an<br />

SAP übergeben. Die Anlage ist in der Lage,<br />

externe Informationen wie Kilometerstände<br />

oder Achs- und Drehgestellwechsel einzulesen.<br />

Auch die Messwerte der Reprofilierung<br />

können eingelesen werden.<br />

Die Software stellt für jeden gemessenen<br />

Parameter eine Trendanzeige zur Verfügung,<br />

wann dieser Messwert bezogen auf<br />

Datum oder km Stand den Grenzwert erreichen<br />

wird. Dies ist eine große Hilfe für<br />

die Planung der Arbeitsvorbereitung. Dieser<br />

Trend wird mit jeder Messung aktualisiert.<br />

Es sind derzeit 20 Systeme im Einsatz.<br />

(www.drwehrhahn.de)<br />

Indoor-Überfahrmessanlage für Radreifen bei moBiel in Bielefeld (Bild: Dr.<br />

D. Wehrhahn).<br />

Radreifenmessanlage in Outdoor-Version bei der Hamburger Hochbahn<br />

(Bild: Dr. D. Wehrhahn).


113<br />

Betriebs- und Verkehrsmanagement<br />

Software<br />

Bild: telent GmbH | www.telent.de<br />

Fachbeitrag 114<br />

Produktinformationen 116<br />

7


114<br />

Stadtentwicklung <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Das Leitbild »15-Minuten-Stadt«<br />

gemeint, »das jedem Bewohner und jeder<br />

Bewohnerin das Lebenswichtige in einem<br />

erreichbaren Umkreis versprechen will«.<br />

Dabei dürfe man die »15 Minuten nicht<br />

so genau nehmen«. Und selbst um »Stadt«<br />

(also vorrangig »große Stadt«) gehe es<br />

durchaus nicht allein. »Das Ziel akzeptabler<br />

Erreichbarkeiten für essenzielle Dienstleistungen<br />

gelte genauso in der kleinen<br />

Stadt wie auf dem Land« [1].<br />

Als Erfinder der »15-Minuten-Stadt« gilt<br />

Carlos Moreno, ein Städtebau-Professor<br />

an der Pariser Sorbonne, als Geburtsjahr<br />

des Leitbildes das Jahr 2016. Morenos Definition<br />

des Ansatzes lautet: »Wir wollen,<br />

dass man in einer Stadt nicht weit, nicht<br />

mehr als 15 Minuten von seinem Wohnort<br />

entfernt ist, sei es, um zur Arbeit zu<br />

gehen, einzukaufen, die Gesundheitsversorgung<br />

in Anspruch zu nehmen, Kultur<br />

zu genießen oder sich zu entspannen« [2].<br />

Im Gegensatz zu Städten mit »getrennten<br />

Wohn-, Sozial- und Arbeitsvierteln plädiert<br />

er für ein Geflecht urbaner Viertel, in<br />

denen alle drei Funktionen nebeneinander<br />

bestehen«. Der daraus resultierende<br />

deutlich geringere Verkehrsbedarf würde<br />

die Umwelt, die Gesundheit und die Lebensqualität<br />

erheblich positiv beeinflussen<br />

(Abb. 1).<br />

In der Basisdefinition geht es darum, dass<br />

alle Alltagsziele vom jeweiligen Wohnstandort<br />

in maximal 15 Minuten zu Fuß<br />

oder mit dem Fahrrad – also mit den so<br />

genannten »aktiven« Verkehrsformen –<br />

erreichbar ist (Abb. 2). In der praktischen<br />

Umsetzung hat sich daraus ein breites<br />

Spektrum von Auslegungen ergeben.<br />

Teilweise ist die Rede von lediglich 10<br />

Minuten, teilweise von 20 oder gar 30<br />

Minuten; nicht immer werden dabei auch<br />

ausschließlich die »aktiven« Verkehrsformen<br />

zugrunde gelegt, sondern auch der<br />

Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

und sogar der motorisierte Individualverkehr<br />

(MIV).<br />

Abb. 1:<br />

Darstellung der Basisdefinition<br />

der »15-Minuten-Stadt«.<br />

Quelle: www.media04.lokalkompass.de<br />

Die »15-Minuten-Stadt« gehört zu den in jüngster Zeit weltweit meist<br />

diskutierten und verfolgten Leitbildern der Umgestaltung der Siedlungs-<br />

und Verkehrsstrukturen vor allem in großen Städten/Metropolen.<br />

Kritiken und sogar Verschwörungstheorien sind in erster Linie der<br />

Komplexität der Thematik geschuldet; sie legen eine explizite Umsetzung<br />

in Einklang mit dem Leitbild der »fußgängerfreundlichen Stadtgestaltung«<br />

nahe.<br />

Autor:<br />

Dr.-Ing.<br />

Andreas Kossak<br />

22453 Hamburg<br />

drkossak@aol.com<br />

»Weltweit verkünden Städte das Ziel,<br />

unsere Alltagsradien auf die Länge eines<br />

Spaziergangs zu reduzieren. Was bedeutet<br />

die Wiederentdeckung der Erreichbarkeit<br />

für die Zentren, die Peripherie und das<br />

Leben auf dem Land?« [1]. Die Pandemie<br />

habe die bereits seit Jahrzehnten mehr<br />

oder minder ausgeprägten Defizite der<br />

meisten Städte unübersehbar zu Tage gebracht:<br />

es bedürfe »mehr Nachbarschaft,<br />

mehr Nähe, mehr Small-Scale-Umgebungen,<br />

mehr Community und mehr Grün«.<br />

Mit der 15-Minuten-Stadt sei ein Prinzip<br />

Historische Leitbilder<br />

Nicht zuletzt auch die »Europäische Stadt«<br />

hat schon viele Leitbildwechsel erlebt [3].<br />

»Spätestens seit den 1980er-Jahren haben<br />

wir eine überraschend hohe Leitbildkontinuität:<br />

die funktional und sozial gemischte<br />

sowie dichte Stadt der kurzen Wege spiegelte<br />

bereits damals die 15-Minuten-Stadt<br />

wider – als Kritik am Leitbild der aufgelockerten<br />

und funktionsgetrennten Stadt.«<br />

Das »Vorspiel« dazu war die Anfang der<br />

1960er-Jahre einsetzende Fundamentalkritik<br />

an der Unterordnung der Stadtstrukturen<br />

unter die Anforderungen der<br />

rasanten Automobilisierung im Sinne der<br />

»autogerechten Stadt« [4]. Die mehr oder<br />

minder ausgeprägte Verfolgung des betreffenden<br />

Leitbildes hatte in vieler Hinsicht<br />

katastrophale Auswirkungen auf<br />

die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität<br />

praktisch aller Städte und Metropolregionen<br />

weltweit. Ein entscheidender<br />

Meilenstein in diesem Zusammenhang<br />

war die Veröffentlichung des Buches der<br />

amerikanischen Journalistin Jane Jacobs<br />

mit dem Titel »Tod und Leben großer<br />

amerikanischer Städte« im Jahr 1961 [5].<br />

Laut [3] ist »das Konzept der 15-Minuten-Stadt<br />

›neu‹ insofern, als es auf neue<br />

Herausforderungen reagiert, die dramatische<br />

Folgen für unsere Städte haben<br />

werden: u. a. die notwendige Resilienz,<br />

der Klimawandel, die Digitalisierung, der<br />

Mobilitätswandel und der demographische<br />

Wandel«. Dabei handelt es sich um<br />

ein Thema, das bemerkenswerter Weise<br />

in Deutschland bis vor Kurzem kaum<br />

konkret aufgegriffen wurde – obgleich<br />

es prädestiniert ist, im Rahmen der viel<br />

beschworenen »Verkehrswende«, der


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong> Stadtentwicklung 115<br />

heute »als wesentliches Konzept nachhaltiger<br />

Stadtgestaltung« eingeordnet [11].<br />

Ausdrücklich unterstützt werden dabei<br />

die Fokussierung auf »Mischnutzungen«<br />

sowie die »Harmonisierung mit ÖPNV-,<br />

Fahrrad- und Mikromobilitäts-Infrastruktur«<br />

[12]. Hinsichtlich der Gestaltung der<br />

Straßenräume zählt dazu insbesondere<br />

auch der Ansatz »Making Spaces to Places«<br />

(Räume zu Plätzen machen) [13].<br />

Fazit<br />

Abb. 2: »Bewegungsaktive Erreichbarkeit in 15 Minuten«.<br />

Verbesserung der Umweltverträglichkeit<br />

sowie der Nachhaltigkeit der Stadträume<br />

bzw. des Stadtverkehrs eine bedeutende<br />

Rolle zu spielen. In diesen Zusammenhang<br />

gehört ebenfalls das Leitbild der<br />

»Nahverkehrsorientierten Siedlungsentwicklung«<br />

[6] und die Bildung von<br />

nahverkehrszentrierten multimodalen<br />

Mobilitätszentren mit lokalen/Distrikt<br />

bezogenen Dienstleistungszentren, die<br />

so genannten »Mobility Hubs« [7]; in<br />

Verbindung mit dem Ansatz der »15-Minuten-Stadt«<br />

sind letztere prädestiniert<br />

dafür, die diesbezüglich ausgerichteten<br />

Einzeldistrikte miteinander zu verknüpfen.<br />

Kritiken<br />

Wie wegen der hohen Komplexität des<br />

Themas nicht anders zu erwarten, gibt<br />

es viel-fältige Kritiken hinsichtlich des<br />

Ansatzes und seiner Umsetzbarkeit, hier<br />

einige Beispiele:<br />

• Die Umsetzung des Ansatzes könnte/<br />

würde »die bestehenden städtischen<br />

Ungleichheiten zwischen den Bezirken<br />

noch verschärfen« [2].<br />

• »Wenn alle Menschen das Fahrrad, den<br />

ÖPNV und Car-Sharing nutzen würden,<br />

kann man sich leicht eine ›15-Minuten-<br />

Stadt‹ erträumen, das entspricht aber<br />

noch nicht der Realität« [8].<br />

• Das Konzept ist insgesamt nicht ausgereift.<br />

»Eine Mobilitätswende im Stadtteil<br />

kann nicht losgelöst von der Region<br />

gedacht werden« [8].<br />

• »Durch die Schaffung der Stadt der Viertelstunde<br />

baut die Stadt neue Mauern<br />

und versinkt in Egoismus« [9].<br />

In jüngster Zeit haben sich in dem betreffenden<br />

Zusammenhang sogar Verschwörungstheorien<br />

Bahn gebrochen mit der<br />

Tendenz, den Ansatz fundamental zu diskreditieren<br />

[10]. Dabei ist sachliche Kritik<br />

grundsätzlich durchaus positiv zu sehen.<br />

Das gilt allerdings in erster Linie in Hinblick<br />

auf den Tatbestand, dass eine komplette<br />

bzw. umfassende Umsetzung in der Regel<br />

nicht erreichbar ist. Das ist jedoch ein fundamentaler<br />

»Wesenszug« aller Leitbilder<br />

mit einer auch nur annähernd vergleichbar<br />

komplexen Materie und stellt deren<br />

Sinnfälligkeit durchaus nicht in Frage,<br />

sondern ist eher als Memento zu interpretieren,<br />

jeden konkreten Fall unter Berücksichtigung<br />

der spezifischen Rahmenbedingungen<br />

und Grenzen zu behandeln.<br />

Leitbild »Fußgängerfreundlichkeit«<br />

Quelle: www.vcoe.at<br />

Zentrale Komponente der »15-Minuten-<br />

Stadt« hinsichtlich der Erreichbarkeit aller<br />

wesentlichen Alltagsziele ist die »Fußgängerfreundlichkeit«.<br />

Im englischsprachigen<br />

Raum lauten die diesbezüglichen<br />

Begriffe »Walkability«, »Walkable Urbanism«,<br />

»Walkable Cities« und »Foot Traffic<br />

Ahead«. Dabei handelt es sich explizit um<br />

zur »15-Minuten-Stadt« komplementäre<br />

Leitbilder der Siedlungs- und Verkehrsplanung.<br />

Der Begriff »Walkability« gilt als Erfindung<br />

in den 1960er-Jahren »aufgrund<br />

der Revolution von Jane Jacobs in der<br />

Stadtforschung ([5]). In den letzten Jahren<br />

ist die Begehbarkeit/Fußgängerfreundlichkeit<br />

wegen ihrer gesundheitlichen,<br />

wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile<br />

immer beliebter« geworden und werde<br />

Das Leitbild der »15-Minuten-Stadt« ist<br />

eine logische und sinnvolle Komponente<br />

der Fortführung der Abwendung vom<br />

Leitbild der »autogerechten Stadt« hin zur<br />

»menschengerechten« und »umweltverträglichen«<br />

Stadt. Der Ansatz der »15-Minuten-Stadt«<br />

ist dabei in erster Linie als<br />

Orientierungsrahmen für eine schrittweise<br />

systematische Weiterentwicklung<br />

und Umwandlung unter den jeweiligen<br />

Rahmenbedingungen der meist über viele<br />

Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte gewachsenen<br />

städtischen Strukturen zu verstehen.<br />

Die extrem hohe Komplexität der<br />

Thematik sowie die Zeiträume, die erforderlich<br />

sind, strukturelle Veränderungen<br />

in dem betreffenden Sinne zu bewirken,<br />

impliziert, dass bei der Realisierung in der<br />

Regel nicht die »Idealform« des Leitbildes<br />

erreichbar ist. Vielmehr muss/sollte dieses<br />

im Sinne des Wortes als Leitbild für eine<br />

Annäherung an die unter den jeweiligen<br />

spezifischen Bedingungen adäquate Ausprägung<br />

gehandhabt werden. Eine Kernkomponente<br />

sollte dabei in der Regel das<br />

komplementäre Leitbild der »fußgängerfreundlichen<br />

Stadtgestaltung « sein.<br />

Quellen:<br />

[1] Stadt Bauwelt: Die 15-Minuten-Stadt; Ausgabe<br />

Nr. 231 – 19.2021, 17.09.2021<br />

[2] Chúláin, A. und Daviashyan, N.: Wie sieht<br />

das Leben aus in einer 15-Minuten-Stadt;<br />

euronews.com, 17.09.2021<br />

[3] Kurth, D.: In 15 Minuten zur Europäischen<br />

Stadt? Stadt Bauwelt, 17.09. 2021<br />

[4] Reichow, B.: Die autogerechte Stadt; Otto<br />

Maier Verlag, Ravensburg 1959<br />

[5] Jacobs, J.: The Death and Life of American<br />

Cities; Verlag Random House, 1961<br />

[6] Kossak, A.: Nahverkehrsorientierte Siedlungsentwicklung;<br />

Mobility Impacts 1/ 2021<br />

[7] Kossak, A.: Mobility-Hubs: Mehr als ›nur‹ Verkehrsknoten;<br />

Der Nahverkehr 12/ 2020<br />

[8] Illner, M.: Utopie oder Bild der Zukunft? Die<br />

15-Minuten-Stadt; home.1und1.de, 10.02.<br />

2022<br />

[9] Beller, S.: Die 15-Minuten-Stadt; greenpeacemagazin,<br />

21.10.2020<br />

[10] Heigl, H., Miller, J.: »15-Minuten-Städte«: Von<br />

der Vision zur Verschwörungstheorie; BR24,<br />

03.03.<strong>2023</strong><br />

[11] Walkability: Wikipedia; Stand Juni <strong>2023</strong><br />

[12] Rodriguez, A.: Ranking Walkable Urbanism in<br />

America’s Largest Metros <strong>2023</strong>; Foot Traffic<br />

Ahead, Mai <strong>2023</strong><br />

[13] Kossak, A.: Making Spaces to Places; Mobility<br />

Impacts 2 / 2021<br />

7


116 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />

Produkt-Infos<br />

Trapeze bietet für jeden Verkehrsbetrieb das<br />

passende Leitsystem an. Große städtische Verkehrsunternehmen<br />

profitieren mit »LIO« von<br />

umfassenden Funktionalitäten und vielfältigen<br />

Parametrierungsmöglichkeiten. Für kleinere<br />

Städte, für den Regionalverkehr oder in Kombination<br />

mit anderen Leitsystemen eignet sich<br />

hingegen »LEA« optimal (Bild: Trapeze)<br />

Betriebsleitsysteme für Stadtund<br />

Regionalverkehre<br />

Trapeze Switzerland GmbH<br />

8212 Neuhausen/Schweiz<br />

Mit der zukunftsweisenden Software-Lösung<br />

»LIO-Volta« können Verkehrsunternehmen den<br />

Betrieb von Elektrofahrzeugen optimieren. Die<br />

Disponenten haben den Ladestatus und die aktuelle<br />

Reichweite der einzelnen Fahrzeuge stets<br />

im Blick (Bild: Trapeze).<br />

Das Trapeze-Leitsystem »LIO« bietet umfassende<br />

Funktionalitäten und vielfältige<br />

Parametrierungsmöglichkeiten. Doch nicht<br />

jeder Verkehrsbetrieb kann von dieser großen<br />

Funktionsvielfalt profitieren. Kleinere<br />

Betriebe setzen auf wenige zentrale Funktionen,<br />

um ihre Fahrzeuge im Blick zu behalten<br />

und zu disponieren. Das kosteneffiziente<br />

Leitsystem »LEA« bietet genau die<br />

Funktionen, die für Verkehrsbetriebe im<br />

Regionalverkehr oder in kleineren Städten<br />

im Fokus stehen.<br />

Das Trapeze-Leitsystem »LEA« unterstützt<br />

öffentliche und private Verkehrsunternehmen<br />

sowie Verkehrsverbünde im Bereich<br />

Fahrzeugüberwachung, Disposition und<br />

Fahrgastinformation. Das System kann<br />

beliebig viele Mandanten einbinden, es<br />

ermöglicht die nahtlose Integration vorhandener<br />

Systeme, z. B. Bordrechner, Fahrgastinformation<br />

oder Ticketing. »LEA« ist<br />

flexibel und arbeitet dank bewährter Automatismen<br />

auch dann zuverlässig, wenn<br />

die Leitstelle vorübergehend nicht besetzt<br />

ist. Das System kann selbstständig auf<br />

eine Vielzahl betrieblicher Ereignisse oder<br />

Störungen reagieren. So ist es möglich,<br />

automatisch vordefinierte Maßnahmen<br />

einzuleiten. Darüber hinaus können beispielsweise<br />

bei Unfallmeldungen oder Notrufen<br />

auch Alarmierungen per E-Mail oder<br />

SMS sowie Telefonanrufe an hinterlegte<br />

Bereitschaftsnummern ausgelöst werden.<br />

Bedient ein Verkehrsunternehmen sowohl<br />

in der Stadt als auch im Umland Haltestellen,<br />

bietet sich ein Zusammenspiel zweier<br />

Leitsysteme an. In diesen Fällen ist z. B. eine<br />

Kombination von »LEA« und einem städtischen<br />

Leitsystem möglich. »LEA« kann<br />

sowohl mit dem Trapeze-System »LIO« als<br />

auch mit Leitsystemen und Fahrzeugtechnik<br />

anderer Hersteller eingesetzt werden.<br />

Trapeze ist auch für die betrieblichen Herausforderungen<br />

von elektrisch betriebenen<br />

Fahrzeugen gerüstet und bietet eine<br />

optimal zusammenspielende Komplettlösung<br />

für die Integration von Elektrobussen<br />

in Leitsysteme an. Mit der Cloud-Lösung<br />

»LIO-Volta« gelingt die Überwachung der<br />

Elektrobusflotte, SmartMonitor ermöglicht<br />

eine Fahrzeugstatus-Überwachung in<br />

Echtzeit und SmartCharging optimiert das<br />

Ladestationen- und Lademanagement.<br />

Die drei Lösungen können einzeln oder in<br />

Kombination eingesetzt werden.<br />

Dank »LIO-Volta« verfügen die Disponenten<br />

in der Leitstelle über Echtzeitdaten<br />

der Fahrzeuge. Mit einer automatischen<br />

Alarmfunktion informiert das System sie<br />

rechtzeitig, falls sich Probleme abzeichnen,<br />

beispielsweise ein zu geringer Energievorrat<br />

oder eine erhöhte Temperatur der Batterie.<br />

»LIO-Volta« ist bereits bei mehreren<br />

Trapeze-Kunden im Einsatz.<br />

(www.trapezegroup.de)<br />

App in die Cloud!<br />

Derovis GmbH<br />

12681 Berlin<br />

Bislang laufen die Derovis-Applikationen<br />

zumeist auf kundeneigenen Rechnern<br />

und Servern, weisen unterschiedliche<br />

Oberflächen und Bedienkonzepte auf<br />

und interagieren nicht miteinander. »Das<br />

ist nicht optimal, weder für uns noch für<br />

unsere Kunden. Wir freuen uns, hier einen<br />

neuen, modernen Weg einzuschlagen«,<br />

sagt Lutz Lehmann, Produktmanager bei<br />

Derovis.<br />

Den Beginn machen die Funktionen des<br />

Flottenmanagementsystems »HydraIP<br />

FMS« , der aktuellen Online-Software<br />

für Gerätemanagement, Wartung, Ortung<br />

und Videoübertragung. Es folgt die<br />

schrittweise Integration der Videoanalyse-Software<br />

»ImageFinder NX«, der Zähldatenanlyse-Software<br />

»DRPCA« und weiterer<br />

Funktionen.<br />

LiveView in ein Fahrzeug über das Flottenmanagementsystem »HydraIP<br />

FMS« (Bild: Derovis).<br />

Das »HydraIP FMS«-on Air-VehicleManagement zeigt zum Beispiel den<br />

Status sowie Fehlermeldungen der einzelnen Fahrzeuge an (Bild: Derovis).


<strong>RegioTrans</strong> 2022 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software 117<br />

Nach wie vor gibt es Vorurteile gegenüber<br />

Cloud-Computing, viele Unternehmensrichtlinien<br />

sind noch nicht daran angepasst.<br />

Für Entwicklungsleiter Steffen Sledz steht<br />

fest: »Den steigenden Anforderungen an<br />

Cybersecurity und Datenschutz können wir<br />

nur mit Cloud-basierten Lösungen dauerhaft<br />

gerecht werden.« Derovis setzt dabei<br />

auf etablierte Cloud-Dienste wie AWS mit<br />

Standort in Deutschland.<br />

Die neue Basis-Applikation gewährleistet<br />

ein Höchstmaß an Datenschutz und<br />

Datensicherheit. So bekommt jeder Kunde<br />

eine eigene Instanz mit eigenen Speicherbereichen<br />

und Datenbanken. Servicezugriffe<br />

durch Derovis-Mitarbeiter müssen<br />

authentifiziert werden. Für Kunden, die<br />

ihre empfindlichen Videodaten gern lokal<br />

sichern, wird es ein hybrides Speicherkonzept<br />

geben.<br />

Eines der großen Themen unserer Zeit ist<br />

die Nutzung KI-basierter Algorithmen zur<br />

automatisierten Datenauswertung. Mit der<br />

neuen Applikation können KI-Algorithmen<br />

in der Cloud arbeiten und erweitern bestehende<br />

Systeme um KI-basierte Funktionen.<br />

Den Auftakt wird eine Besetzgradermittlung<br />

auf Basis von Bildern der Innenraumkameras<br />

machen.<br />

(www.derovis.de)<br />

Projektmanagement und Software<br />

für Mobilitätskonzepte<br />

CarlE Aktiengesellschaft<br />

60549 Frankfurt<br />

CarlE bietet vielfältige<br />

digitale Bestellmöglichkeiten,<br />

aber<br />

auch barrierefreie<br />

Lösungen bei der Bestellung,<br />

Bezahlung<br />

und Beförderung<br />

(Bild: CarlE).<br />

Gewonnene Erkenntnisse aus der Praxis<br />

sowie Kooperationen mit Verbänden und<br />

Forschungsinstitutionen bestätigen die<br />

Annahme der CarlE AG: On-Demand-Verkehre<br />

verbessern zwar den Service für Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürgern, doch es gibt<br />

eine Vielzahl unberücksichtigter Herausforderungen.<br />

Deshalb präsentiert das Unternehmen<br />

aus Frankfurt einen erfrischend<br />

anderen Ansatz für die digitale Mobilität<br />

von morgen.<br />

Das Unternehmen bietet Städten, Landkreise<br />

und Kommunen Mobilitätskonzepte,<br />

die als sinnvolle sowie bezahlbare Ergänzung<br />

zum bestehenden ÖPNV lokale<br />

Strukturen berücksichtigen und diese mit<br />

innovativen Konzepten bereichern.<br />

CarlE sieht sich nicht nur als Software-<br />

Anbieter, sondern übernimmt neben der<br />

Implementierung neuer Mobilitätskonzepte<br />

umfangreiche administrative Verwaltungstätigkeiten<br />

im laufenden Betrieb,<br />

wie z. B. das Service-Telefon für Fahrgäste<br />

oder die Betreuung und Abrechnung von<br />

Transporteuren. Dadurch wird die Verwaltung<br />

von Städten, Kommunen und Unternehmen<br />

personell und finanziell spürbar<br />

entlastet.<br />

In folgende drei Ansätze will sich CarlE AG<br />

von anderen Anbietern unterschieden: 1.<br />

Stärkung der regionalen Wirtschaft: Dem<br />

Unternehmen ist es wichtig, regionale Unternehmen<br />

und Transporteure in zukünftige<br />

Mobilitätskonzepte zu integrieren.<br />

Man nutzt lokale Strukturen ohne teure<br />

Vorhaltungskosten, indem man den klassischen<br />

ÖPNV mit privatwirtschaftlicher<br />

Personenbeförderung vernetzt. 2. Tag<br />

und Nacht erreichbar: CarlE setzt nicht nur<br />

auf digitale Bestellmöglichkeiten, sondern<br />

bietet Fahrgästen Barrierefreiheit in allen<br />

Bereichen. Beginnend bei telefonischer<br />

Erreichbarkeit, 7 Tage die Woche rund<br />

um die Uhr, über Zahlungsmöglichkeiten<br />

auch ohne Kreditkarte, bis hin zum barrierefreien<br />

Transport. Und 3. Eine Plattform<br />

für alle Verkehre: In einer Plattform stellt<br />

das Unternehmen alle Verkehrsangebote<br />

einer Region dar, wie zum Beispiel Rufbusse,<br />

On-Demand-Verkehre und Schülerverkehre.<br />

Dadurch werden bestehende<br />

Mobilitätsangebote mit neuen zukunftsweisenden<br />

Lösungen kombiniert.<br />

Das Unternehmen entwickelt seit 2010<br />

unter dem Namen CarlE passgenaue Mobilitätskonzepte<br />

für den Personennahverkehr.<br />

Ein Tätigkeitsschwerpunkt liegt im<br />

Bereich letzte Meile sowie in der Verbesserung<br />

und Integration bestehender Insellösungen<br />

unter einem Dach.<br />

(www.carle.ag)<br />

Angriffserkennung<br />

IT Sicherheitsgesetz 2.0<br />

Monitoring<br />

Compliance<br />

Bedrohungsmanagement<br />

Security<br />

Operations<br />

CENTER<br />

Incident Response<br />

Schwachstellenmanagement<br />

Sie kümmern sich um Ihr Kerngeschäft, unser SOC um Ihre IT-/OT-Security<br />

www.telent.de


118 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />

Der »Mobility Analyser« mit Regensensor und richtungsabhängige Fahrraderkennung sorgt für einen intelligente Ampelschaltung (links). Fußgänger- und<br />

Radfahrerfurt mit detektorbasierter Freigabeverlängerung vor einem Schulstandort (Mitte). Rechts im Bild eine Kamerabasierte Fahrgasterkennung und<br />

funkseitiger Haltewunscherfassung aussteigewilliger Fahrgäste (Bilder: Bernard Gruppe).<br />

Ampel mit Wetterkenntnis:<br />

Grünphase für Fußgänger und Radfahrer<br />

Bernard Gruppe ZT GmbH<br />

81241 München<br />

Die Bernard Gruppe, ein international<br />

tätiges Familienunternehmen für Ingenieurdienstleistungen,<br />

entwickelt für die<br />

niedersächsische Stadt Oldenburg ein<br />

automatisches Ampelsystem für den Fuß-<br />

, Rad- und Linienbusverkehr. Neben Kreuzungs-<br />

und Haltewünschen reagiert die<br />

innovative Ampelsteuerung auch auf die<br />

vorherrschenden Wetterbedingungen.<br />

Im Rahmen dieser geplanten Erneuerung<br />

mehrerer Verkehrsampeln wird die<br />

Bernard Gruppe neben der Organisation<br />

und Vorbereitung des Projekts auch die<br />

vollständige Neuprogrammierung der<br />

verkehrsabhängigen Ampelsteuerung<br />

übernehmen.<br />

Fußgänger und Radfahrer mit Kreuzungsabsicht<br />

werden über ein intelligentes<br />

System automatisch erfasst. Die Ampel<br />

schaltet auf Grün, ohne dass die Fußgängertaste<br />

zum Überqueren betätigt werden<br />

muss. Dabei berücksichtigt die Ampelsteuerung<br />

auch die vorherrschenden<br />

Wetterbedingungen. So wechselt sie z.<br />

B. bei Regen, unabhängig vom Verkehrsaufkommen<br />

im Fahrverkehr, schneller in<br />

die Grünphase für den Fuß- und Radverkehrs.<br />

Um zusätzlich die Verkehrssicherheit von<br />

vulnerablen Teilnehmern wie etwa Schulkindern<br />

zu erhöhen, werden bei einer<br />

anderen Fußgängerampel die Furten<br />

überwacht und damit die Grünphase bei<br />

erhöhtem Fußgängeraufkommen verlängert.<br />

»Durch die flexible Ampelsteuerung fördern<br />

wir den Rad- und Fußverkehr in<br />

Oldenburg und erhöhen die Verkehrssicherheit.<br />

Dass die Ampeln bei Regen<br />

schneller auf Grün schalten, ist natürlich<br />

besonders für Fußgänger und Radfahrer<br />

angenehm«, sagt Jörg Stowasser, der zuständige<br />

Projektleiter der Bernard Gruppe,<br />

über die Innovation in Oldenburg.<br />

Neben den Komfortverbesserungen für<br />

den Fuß- und Radverkehr beinhaltet die<br />

verkehrsabhängige Ampelsteuerung auch<br />

eine neuartige Verbesserung für den Linienbusverkehr<br />

in Oldenburg: Neuprogrammierte<br />

Kreuzungsampeln erkennen schon<br />

frühzeitig, wenn ein Fahrgast die Haltewunschtaste<br />

im Bus drückt.<br />

Zusätzlich werden wartende Personen im<br />

Haltestellenbereich erfasst. Auf diese Weise<br />

können durchfahrende von haltenden<br />

Bussen unterschieden werden. Die Ampeln<br />

»wissen« so um die wirkliche Abfahrtbereitschaft<br />

der Busse und reagieren dementsprechend.<br />

(www.bernard-gruppe.com)<br />

Softwarelösung für Bedarfsverkehre<br />

Eckardt Software Management<br />

ESM GmbH<br />

30453 Hannover<br />

On-Demand-Mobilität im ITCS<br />

(Bild: ESM / Quelle: IVU Traffic Technologies AG).<br />

<br />

Die ESM GmbH aus Hannover bietet mit<br />

dem »AnSaT«-System eine ganzheitliche<br />

Softwarelösung, die die verschiedenen<br />

Bedienungskonzepte On-Demand-Mobilität,<br />

linienorientierter Bedarfsverkehr und<br />

Richtungsbandbetrieb vereint. Der intelligente<br />

Dispositions-Algorithmus gewährleistet<br />

ein schnelles und präzises Pooling<br />

der vorliegenden Fahrtwünsche mit einem<br />

optimierten Routing. Die Fahrtenbündelung<br />

erfolgt automatisiert unter zeitlichen,<br />

räumlichen und weiteren flexiblen Parametern,<br />

um eine möglichst hohe Auslastung<br />

der Fahrzeuge zu erreichen.<br />

Neben der telefonischen Bestellung kann<br />

der Fahrgast über Internet bzw. App eine<br />

Buchung vornehmen. Die Buchung aus<br />

einer Fahrgast-App als Tiefenintegration<br />

über die »AnSaT-TRIAS«-Schnittstelle kann<br />

mit der speziell entwickelten Fahrgast-App<br />

oder mit einer bereits vorhanden Kunden-<br />

Fahrgast- bzw. Multimodalitäts-App erfolgen.<br />

Die Auftragsübermittlung an das durchführende<br />

Unternehmen, z. B. über eine<br />

Fahrer-App, kann individuell an die betrieblichen<br />

Gegebenheiten angepasst<br />

werden. Der mobile Fahrscheindrucker erlaubt<br />

den Fahrkartendruck im Fahrzeug.<br />

Abrechnungen und statistische Auswertungen<br />

werden vollautomatisch aus dem<br />

System generiert. Darüber hinaus umfasst<br />

die »AnSaT«-Software, die mittlerweile in<br />

weit über 70 Verkehrsgebieten eingesetzt<br />

wird, Schnittstellen zu verschiedenen Auskunfts-,<br />

ITCS- und Taxivermittlungssystemen.<br />

(www.ansat.de)<br />

»AnSaT«-Fahrer-App mit Fahrscheindrucker<br />

(Bild: ESM).


<strong>RegioTrans</strong> 2022<br />

Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software<br />

119<br />

mit 6 W Leistung, der an einer Gleichspannung<br />

von 18V... 56V angeschlossen werden<br />

kann. Das Audiosignal wird über eine Klinkenbuchse<br />

zugeführt. Der Mithörlautsprecher<br />

ist ebenfalls mikroprozessorgesteuert<br />

und über die Firmware an Kundenwünsche<br />

anpassbar.<br />

(www.dengler.biz)<br />

Seit Anfang <strong>2023</strong> setzt die SWEG auf das Softwaresystem »Integrierte Bahnleitstelle« von IVU.rail,<br />

(Bild: SWEG)<br />

Lautsprecher/Sprechstellen<br />

Dengler BahnTelematik GmbH<br />

81379 München<br />

Dengler BahnTelematik liefert seit mehr<br />

als 40 Jahren Geräte und Systeme der<br />

Bahntechnik in anerkannt guter Qualität<br />

und Zuverlässigkeit. Die Firma entwickelt<br />

und fertigt gemäß ihrem Motto »Alles ist<br />

möglich« Systeme und Baugruppen, die in<br />

dieser Art bisher nicht auf dem Markt vorhanden<br />

sind und waren und firmiert deshalb<br />

auch mit dem Zusatz Entwicklung und<br />

Fertigung von Sonderanlagen und bietet<br />

sich damit besonders für Aufgabenstellungen<br />

an, die eine Neuentwicklung erforderlich<br />

machen. Ein solches Gerät ist auch<br />

die neue Sprechstelle. Es handelt sich um<br />

eine Sprechstelle mit Schwanenhals-Mikrofon<br />

und integriertem Lautsprecher zum<br />

Anschluss an eine USB-2.0-Schnittstelle<br />

unter Windows oder Linux-Betriebssystemen.<br />

Das Besondere an der Sprechstelle<br />

ist, dass sie als echte Gegensprech-Bedieneinheit<br />

(Vollduplex) entwickelt ist. Gegensprechen<br />

bedeutet, dass gleichzeitig über<br />

den Lautsprecher mitgehört werden kann,<br />

während in das Mikrofon gesprochen wird.<br />

Das dadurch zwangsläufig entstehende<br />

Echo wird durch einen DSP (digitaler Signalprozessor)<br />

aktiv kompensiert und völlig<br />

eliminiert. Dies ist nicht vergleichbar mit<br />

einer Echo-Unterdrückung, die meist nur<br />

aktiv in die Lautsprecher-/Mikrofonverstärkung<br />

eingreift und nicht die Ergebnisse<br />

eines DSP erreichen kann. Die Sprechstelle<br />

kann über die Firmware an spezielle Kundenwünsche<br />

angepasst werden. In der<br />

Grundausstattung ist sie als ein HID-Device,<br />

also ein Windows-Gerät ähnlich einer<br />

Soundkarte, konzipiert. Dabei erfolgt die<br />

Steuerung komplett über die Windows-<br />

Applikation, die die Funktionalität der Tasten,<br />

der LED-Anzeigen und die Lautstärke<br />

bestimmt. Die Sprechstelle ist mit dieser<br />

Firmware ein reiner Slave, der nur Befehle<br />

entgegennimmt oder Bediener-Eingaben<br />

an den PC meldet. Über die Firmware (über<br />

den USB-Anschluss änderbar), kann die<br />

Sprechstelle aber beliebige andere Funktionalitäten<br />

darstellen. Die Sprechstelle ist<br />

so entwickelt, dass sie an einem üblichen<br />

USB-2.0-Anschluss ohne zusätzliche Spannungsversorgung<br />

betrieben werden kann.<br />

Über einen weiteren Anschluss kann eine<br />

externe Fußtaste angeschlossen werden,<br />

die ebenfalls als HID-Information an den<br />

PC übermittelt wird. Im gleichen Design<br />

liefert Dengler passend zur Sprechstelle<br />

auch einen neuen Mithör-Lautsprecher<br />

Softwarelösungen für Bus- und<br />

BahnIntegrierte Bahnleitstelle<br />

IVU Traffic Technologies AG<br />

12161 Berlin<br />

Komplette Integration des operativen<br />

Bahnbetriebs – um ihre Fahrgäste stets mit<br />

Echtzeit -Infor mationen auf dem Laufenden<br />

zu halten und kurzfristige Änderungen<br />

oder Störungen schnell zu bearbeiten,<br />

setzt die SWEG seit Anfang <strong>2023</strong> auf das<br />

Softwaresystem »Integrierte Bahnleitstelle«<br />

von IVU.rail.<br />

2022 beschlossen die Südwestdeutsche<br />

Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und die IVU<br />

eine langfristige strategische Partnerschaft,<br />

um den gesamten Bus- und Bahnverkehr<br />

zu modernisieren. Nach der erfolgreichen<br />

Einführung der Planung und Disposition<br />

setzt die SWEG nun auch das nahtlos daran<br />

anknüpfende Softwaresystem »Integrierte<br />

Bahnleitstelle« von IVU.rail in ihren Bahnleitstellen<br />

in Offenburg (Ortenaukreis) und<br />

Gammertingen (Landkreis Sigmaringen)<br />

ein.<br />

So kann das Verkehrsunternehmen in nur<br />

einem System Fahrpläne abgleichen, Prognosen<br />

berechnen sowie Änderungen und<br />

Störungen bearbeiten. Zudem lassen sich<br />

zuverlässige Fahrgastinformationen direkt<br />

aus der Leitstelle an die Fahrgäste übermitteln,<br />

die sich schnell und einfach per Web,<br />

App oder Anzeiger in Echtzeit informieren<br />

können. Alle operativen Systeme betreibt<br />

die IVU dabei auf einem hochperformanten<br />

Kubernetes-Cluster in der IVU.cloud.<br />

»Die integrierte Bahnleitstelle von IVU.rail<br />

eröffnet uns viele neue Möglichkeiten im<br />

operativen Betrieb und erspart uns gleichzeitig<br />

zahlreiche Arbeitsschritte«, sagt Timo<br />

Remlinger, Leiter des SWEG-Stabsbereichs<br />

Digitalisierung/ITCS/Vertriebstechnik. »Insbesondere<br />

freue ich mich darüber, dass wir<br />

unsere Fahrgäste nun direkter und damit<br />

deutlich schneller informieren können.«<br />

(www.ivu.de)<br />

7<br />

Einladung Webinarreihe<br />

„Öffis go multimodal“<br />

Neue Sprechstelle mit Schwanenhals-Mikrofon und integriertem Lautsprecher.<br />

Daneben der passende Mithörlautsprecher (Bild: Dengler BahnTelematik).<br />

Alle Termine und<br />

Webinarthemen<br />

auf einen Blick


120 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />

»PTCloud« ist modular aufgebaut und lässt sich jederzeit bedarfsgerecht<br />

ausbauen (Bild: HanseCom).<br />

Mithilfe eines Sensors können Experten von ITK Engineering und des KIT<br />

die genaue Position eines Zuges bestimmen und so den Schienenverkehr<br />

effizienter machen (Bild: ITK Engineering).<br />

Cloud-Lösung für noch mehr<br />

Kunden-Fokus<br />

HanseCom Public Transport<br />

Ticketing Solutions GmbH<br />

20097 Hamburg<br />

Unter dem Namen »PTCloud« bietet HanseCom<br />

das im ÖPNV seit vielen Jahren<br />

bewährte Kundenmanagement- und Vertriebshintergrundsystem<br />

»PTnova« nun<br />

auch als Software as a Service (SaaS) an.<br />

Verkehrsunternehmen profitieren von<br />

sämtlichen Vorteilen der Lösung: Sie können<br />

Verwaltungsaufwände reduzieren,<br />

einen effizienten und kundennahen Vertrieb<br />

sicherstellen und die Basis für die Einführung<br />

einer Mobilitätsplattform legen.<br />

Das neue Angebot ist insbesondere für<br />

kleine und mittelständische Verkehrs- und<br />

Kommunalunternehmen interessant, die<br />

von den Vorteilen einer umfassenden, professionellen<br />

Branchenlösung profitieren<br />

und diese als Software as a Service nutzen<br />

möchten. Die Architektur von »PTCloud«<br />

ist modular und offen. Verkehrsunternehmen<br />

können die Lösung somit schrittweise<br />

einführen und erweitern. So können sie z.<br />

B. zunächst mit der Abonnementverwaltung<br />

starten und die Funktionen der Software<br />

für das Management der Kunden-,<br />

Produkt- und Vertragsdaten, das Ausstellen<br />

von eTickets oder Handytickets, die<br />

Zahlungsabwicklung und die Einführung<br />

einer Abo-Online-Lösung nutzen.<br />

Neben klassischen Vertriebswegen wie<br />

Automaten oder Kioskverkauf unterstützt<br />

die Software auch sämtliche digitale Kanäle.<br />

Die zentrale Datenhaltung bietet<br />

eine 360-Grad-Sicht auf Fahrgäste über<br />

alle Verkaufskanäle und ermöglicht so<br />

eine individuelle Kundenansprache. Auch<br />

die weiteren Module der Software etwa<br />

für Deliktverfolgung, CRM oder BI können<br />

Verkehrsunternehmen flexibel hinzufügen.<br />

»PTCloud« gibt es zum monatlichen<br />

Festpreis. In diesem Preis enthalten sind<br />

alle erforderlichen Lizenzen, die Softwarepflege,<br />

die technische Infrastruktur sowie<br />

der Betrieb der Lösung durch HanseCom<br />

in einem zertifizierten Rechenzentrum in<br />

Deutschland. Für die schnelle Einführung<br />

steht ein vorkonfiguriertes Systemtemplate<br />

bereit.<br />

(www.hansecom.com)<br />

Zuverlässige und genaue Positionsbestimmung<br />

ITK Engineering GmbH<br />

76761 Rülzheim<br />

Klimafreundlicher zu werden ist auch für<br />

den Mobilitätssektor das Ziel schlechthin.<br />

Entscheidend dafür: der Schienenverkehr.<br />

So verursacht ein Zug gegenüber dem Pkw<br />

nur ein Drittel der Treibhausgasemissionen<br />

pro Personenkilometer, im Vergleich zum<br />

Flugzeug sogar nur knapp ein Sechstel.<br />

ITK Engineering und das Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT) haben nun eine<br />

innovative Sensorlösung entwickelt, damit<br />

künftig die Kapazität des vorhandenen<br />

Schienennetzes deutlich erhöht wird, womit<br />

noch mehr Züge unterwegs sein können<br />

und der Personal- und Güterverkehr<br />

auf der Schiene noch effizienter wird. Der<br />

Name: Magnetic Railway Onboard Sensor<br />

(MAROS). »Wir wollen dazu beitragen,<br />

den Zugverkehr noch effizienter zu machen<br />

und den CO2-Fußabdruck von Fahrgästen<br />

und transportierten Waren weiter<br />

zu reduzieren«, sagt Dr. Tobias Hofbaur,<br />

Programmmanager Bahntechnik bei ITK<br />

Engineering. »Ein flächendeckender Einsatz<br />

verspricht eine um 35 Prozent bessere<br />

Auslastung von Schienennetzen«.<br />

Die Funktionsweise von »MAROS« ist simpel:<br />

Auch ein Bahngleis aus Metall hat<br />

eine Art Fingerabdruck, der an jeder Stelle<br />

ein ganz individuelles Profil aufweist. Der<br />

Sensor kann diesen Fingerabdruck genau<br />

erkennen. »Mit MAROS werden sich Züge<br />

weltweit gleisgenau und kontinuierlich<br />

lokalisieren lassen«, sagt Hofbaur. »Dazu<br />

erzeugt der Sensor, befestigt an der Fahrzeugunterseite,<br />

ein elektromagnetisches<br />

Feld, das von den ferromagnetischen Stoffen<br />

wie den Schienen oder dem Befestigungsmaterial<br />

der Schienen beeinflusst<br />

wird«, erklärt Dr. Martin Lauer vom Institut<br />

für Mess- und Regelungstechnik des KIT.<br />

„Der Sensor misst, wie stark das elektromagnetische<br />

Feld verändert wird. So lässt sich<br />

jedem Streckenabschnitt ein exakter elektromagnetischer<br />

Fingerabdruck zuteilen.“<br />

Um diese individuelle Ortssignatur nun<br />

einer exakten geographischen Position<br />

zuordnen zu können, braucht es ein Software-Backend<br />

inklusive intelligenter Algorithmen.<br />

So muss jede Bahnstrecke<br />

mindestens einmal abgefahren und vermessen<br />

werden, ehe diese Daten dann mit<br />

Kartenmaterial der Zugstrecke übereinandergelegt<br />

werden können. Erst dann kann<br />

jeder folgende Zug für den Bahnbetreiber<br />

präzise lokalisiert werden oder seine Messdaten<br />

für weitere Analysen des Infrastrukturbetreibers<br />

an das Backend senden.<br />

Defizite heutiger weltweit eingesetzter Lösungen,<br />

um die Position von Zügen zu bestimmen,<br />

umgeht der »MAROS«: Im Gleis<br />

verbaute Informationsträger (Balisen) sind<br />

zuverlässig, aber teuer. Kamerasysteme<br />

haben den Nachteil, dass sie bei Nacht<br />

oder Schneefall nur eingeschränkt funktionieren.<br />

GPS-Signale stoßen in Tunnels, Gebirgstälern<br />

oder Häuserschluchten an ihre<br />

Grenzen. Außerdem lässt sich durch sie<br />

nicht sicher erkennen, welches von mehreren<br />

nebeneinanderliegenden Gleisen befahren<br />

wird. Wetter oder Einschränkungen<br />

der Signalstärke wie bei GPS spielen keine<br />

Rolle. Da keine mechanischen Teile verbaut<br />

sind, bleibt die Lösung auch wartungsarm.<br />

Auf dem Markt verfügbar soll der Sensor<br />

bis Anfang 2025 sein. Dann könnte er nicht<br />

nur für die Lokalisierung genutzt werden,<br />

sondern auch für weitere Anwendungsfälle<br />

wie exakte, schlupffreie Geschwindig-


<strong>RegioTrans</strong> 2022<br />

Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software<br />

121<br />

Das Modul Flottenmanagement liefert Details zu Flottenstandort, Stillstand-Zeiten,<br />

anstehende terminierte Wartungen basierend auf Laufleistung<br />

oder Betriebsstunden (Bild: Deuta).<br />

Die Deuta »RedCloud« steigert die Effizienz im Bahnbetrieb, unterstützt bei<br />

der juristischen Datenanalyse und im Wartungsmanagement (Bild: Deuta).<br />

keitsmessung, Smart Maintenance oder<br />

auch für das Automatisierte Fahren von<br />

Zügen.<br />

(www.itk-engineering.de)<br />

Schienenfahrzeug-Daten in der Cloud<br />

Deuta-Werke GmbH<br />

51465 Bergisch Gladbach<br />

Die Deuta »RedCloud« gibt einen Überblick<br />

der gesamten Fahrzeugflotte, in dem<br />

sie Daten aus zahlreichen Fahrzeugen und<br />

Subsystemen bündelt. Sie bietet Einsichten<br />

in Fahrzeugauslastung, Fahrzeugbetrieb<br />

und Wartungsarbeiten. Dies erhöht<br />

Betriebszeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />

und senkt gleichzeitig Kosten.<br />

Verleiher und Betreiber von Fahrzeugflotten<br />

nutzen die »RedCloud« als ein effizientes<br />

Planungsmodul mit Echtzeitdaten<br />

zu allen bevorstehenden, terminierten<br />

Wartungen und zu abgeschlossenen Wartungsarbeiten.<br />

Als Cloud-basierte Software<br />

überträgt sie Daten zur Analyse von<br />

Fahrtenschreiber- und Sensordaten.<br />

Das Wartungsmanagementmodul der<br />

»RedCloud« steigert die Effizienz der Strecken-<br />

und Fahrzeugausstattung. Es werden<br />

die Daten von einer Vielzahl von Quellen<br />

integriert und diese in eine einzige Ansicht<br />

über die Strecke, die gesamte Flotte oder<br />

einzelne Fahrzeuge des Bahnbetreibers<br />

bzw. der Leasingfirma zusammengeführt.<br />

Die API-First-Architektur erlaubt eine einfache<br />

Integration von bestehenden Systemen<br />

und Produkten. Eine offene Schnittstelle<br />

ermöglicht den Import/Export der<br />

Daten zu anderen Systemen. So können<br />

in der Cloud auch Drittsysteme wie z. B.<br />

Condition- Monitoring-Sensoren einfach<br />

integriert werden, die während einer Streckendiagnose<br />

Unregelmäßigkeiten des<br />

Schienenstrangs oder stärkere Stoßevents<br />

auf dem Schienenfahrzeug detektieren,<br />

jedoch selber nicht mit einer Daten-Gateway,<br />

Datenübertragung oder App ausgestattet<br />

sind, ihre Informationen in der<br />

»RedCloud« per Datenkorrelation bereitstellen.<br />

(www.deuta.de)<br />

SonoBeacon begleitet Städte und Kommunen in ihrer Transformation zur Smart City, digitalisiert Mobilität,<br />

Gebäude und öffentliche Infrastruktur. Dir Firma hilft nachhaltig dabei, den ÖPNV als zentralen<br />

Player im Bereich Smart Mobility zu etablieren (Bild: SonoBeacon).<br />

Smart-Mobility-Lösungen für den ÖPNV<br />

SonoBeacon GmbH<br />

23966 Wismar<br />

Die Etablierung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

als zentrales Fortbewegungsmittel<br />

im Bereich Smart Mobility stellt eine<br />

große Herausforderung für die Betreiber<br />

und Städte und Kommunen dar. Die prognostizierten,<br />

stark steigenden Fahrgastzahlen<br />

in Bussen und Bahnen, Kapazitätsengpässe<br />

speziell in Ballungsgebieten,<br />

Anforderungen an die Barrierefreiheit und<br />

die Fahrgastkommunikation, sowie Verbesserungen<br />

in der Customer Experience sind<br />

nur einige Themen, die es zu lösen gilt.<br />

Das in Wismar ansässige Unternehmen<br />

SonoBeacon GmbH hat sich diesen Herausforderungen<br />

angenommen, um den aktuellen<br />

Status Quo mit Problemen wie z. B.:<br />

• schlechter Auslastung der bestehenden<br />

öffentlichen Verkehrsinfrastruktur – in<br />

Deutschland sind fast 4 von 5 Sitzplätze<br />

im ÖPNV ungenutzt –,<br />

• unzureichender Digitalisierung im ÖPNV,<br />

• fehlendem intermodalen Zugang zu ortsbezogenen<br />

Daten von Fahrzeugauslastungen<br />

und Fahrgastströmen im öffentlichen<br />

Nahverkehr,<br />

• mangelnder Datenbasis für objektive und<br />

daraus folgend effektiver Investitionsentscheidungen<br />

sowie<br />

• nicht vorhandener barrierefreier Fahrgastinformation-<br />

und Kommunikation<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

Mit einer in-house entwickelten Crowd<br />

Management Solution, die intelligente<br />

Sensoren (sogenannte »SonoEdges«), einen<br />

smarten Daten-Hub (der sogenannten<br />

»SonoCloud«), sowie einer neuartigen und<br />

leistungsfähigen akustischen Kommunikation<br />

(»SonoTagger & Sonoscanner«) umfasst,<br />

bietet SonoBeacon eine einfach zu<br />

implementierende All-in-One-Lösung.<br />

Eine Lösung, die Fahrgäste zählt und lokalisiert,<br />

Fahrgastströme visualisiert, so-<br />

7


122 Betriebs- und Verkehrsmanagement / Software <strong>RegioTrans</strong> 2022<br />

wie digitale Fahrgastinformationen über<br />

bestehende Lautsprecherinfrastruktur (in<br />

Fahrzeugen und an Fahrsteigen) direkt auf<br />

Smartphones der Fahrgäste übermittelt.<br />

ÖPNV-Betreibern werden damit folgende<br />

Möglichkeiten eröffnet:<br />

• Generierung und Analyse Valider Echtzeit-Fahrgastdaten<br />

als Basis für ein effizientes,<br />

ortsbezogenes Auslastungsmanagement.<br />

• Deutliche Verbesserung des Customer Experience<br />

für Fahrgäste durch digitale und<br />

barrierefreie Informationssysteme.<br />

• Zukünftig kann die Vorhersage von Fahrgastbewegungen<br />

bis zu einer Woche im<br />

Voraus identifiziert werden (Predictive<br />

Analysis).<br />

Das Alles mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit<br />

durch signifikante CO2-Reduktion zu steigern,<br />

Kosten erheblich zu reduzieren, die<br />

Customer Experience und Kundenzufriedenheit<br />

durch Digitalisierung zu verbessern<br />

und so die allgemeine Nutzung des ÖPNV<br />

für die Bevölkerung attraktiver zu machen.<br />

(www.sonobeacon.com)<br />

Cyberresilienz von<br />

Bahnunternehmen stärken<br />

telent GmbH<br />

71522 Backnang<br />

Cyberangriffe sind für den Personen- und<br />

Güterverkehr ein brisantes Thema, denn<br />

im schlimmsten Fall steht die Sicherheit<br />

von Passagieren und Mitarbeitenden auf<br />

dem Spiel. Auch der wirtschaftliche Schaden<br />

ist beträchtlich, wenn Züge stundenlang<br />

stillstehen, wie Ende März bei einem<br />

Hackerangriff auf die Ticketsoftware eines<br />

italienischen Eisenbahnunternehmens. Das<br />

in Deutschland kürzlich in Kraft getretene<br />

IT-Sicherheitsgesetz 2.0 (IT-SIG) verschärft<br />

die Anforderungen an Betreiber kritischer<br />

Infrastrukturen (KRITIS). Konkret heißt das,<br />

Bahnunternehmen müssen mehr tun, um<br />

ihre Cyberresilienz zu stärken.<br />

Um sich im Sinne des IT-SIG 2.0 zu schützen,<br />

benötigen KRITIS-Betreiber im ersten<br />

Schritt eine umfassende Inventarisierung<br />

ihrer vorhandenen Systeme und Prozesse<br />

unter securityrelevanten Gesichtspunkten.<br />

Im Rahmen einer solchen ganzheitlichen<br />

Betrachtung können Experten wie<br />

das Cybersecurity-Team der telent GmbH<br />

potenzielle Lücken erkennen und darauf<br />

aufbauend eine zielgerichtete Strategie erarbeiten,<br />

die das Risiko eines Cyberangriffs<br />

minimiert.<br />

Zu den technischen Schutzmaßnahmen,<br />

die KRITIS-Betreiber vom 1. Mai <strong>2023</strong> an<br />

erfüllen müssen, gehört z. B. eine Angriffserkennung<br />

auf dem aktuellen Stand der<br />

Technik und ein Monitoring der kritischen<br />

Komponenten. Das setzt eine Next-Generation<br />

Firewall voraus mit einer integrierten<br />

Bei SOC-as-a-Service unterstützen externe Experten Unternehmen dabei, sich gegen Cyberangriffe zu<br />

schützen (Bild: AdobeStock/telent).<br />

Deep-Packet-Inspection (DPI), die übertragenen<br />

Daten in den Netzwerkpaketen<br />

detailliert inspiziert. Ein DPI ist wiederum<br />

die Voraussetzung für ein kombiniertes<br />

System aus Intrusion Detection System<br />

(IDS) und Intrusion Prevention System<br />

(IPS) – einer mögliche Angriffserkennung,<br />

die den gesetzlichen Vorgaben entspricht.<br />

Zur Erhöhung der IT-Sicherheit trägt auch<br />

der Aufbau eines Information Security<br />

Management System (ISMS) bei. Network<br />

Access Control, Endpoint Security, Remote<br />

Access und eine IT-Notfallplanung sind<br />

weitere Sicherheitsmaßnahmen, um nur<br />

einige Beispiele zu nennen.<br />

Um sämtliche Anforderungen zu erfüllen,<br />

die aus dem IT-SIG 2.0 resultieren, fehlt<br />

es Unternehmen häufig an ausreichendem<br />

Personal und Expertenwissen. Externe<br />

Unterstützung bietet ihnen telent mit<br />

einem eigenen Security Operation Center<br />

(SOC), das Netzwerke von Unternehmen<br />

überwacht und aktiv nach Bedrohungen<br />

sucht. Ein SOC übernimmt dabei die Funktion<br />

einer »Kommandozentrale«, in der<br />

alle relevanten Informationen zusammenlaufen,<br />

um IT-Sicherheitsvorfälle schnell zu<br />

erkennen und effektiv darauf zu reagieren.<br />

Zu den Aufgaben des Expertenteams<br />

gehören u. a. das Sicherheitsmonitoring,<br />

Alarmierungen sowie Informations- und<br />

Analysedienste. Hochspezialisierte Sicherheitsanalysten<br />

erkennen Bedrohungen<br />

nicht nur, sondern setzen ihr Know-how<br />

auch ein, um den Vorfall zu bewerten<br />

und im Falle eines Alarms die geeigneten<br />

Gegenmaßnahmen einzuleiten. telent verfügt<br />

über eine jahrzehntelange Erfahrung<br />

im Transportsektor. Dadurch kennt der Anbieter<br />

maßgeschneiderte Technologielösungen<br />

und Services für den KRITIS-Bereich<br />

die Anforderungen von Bahnunternehmen<br />

bis ins Detail und setzt sie professionell um.<br />

(www.telent.de)<br />

USB-Bedienstelle und Mithörbetriebe<br />

ASCI Systemhaus GmbH<br />

10315 Berlin<br />

ASCI Systemhaus GmbH hat die Neuentwicklung<br />

ihrer Software »SyFAHRweb«<br />

zur Fahr-, Umlauf- und Dienstplanung, zur<br />

Personal- und Fahrzeugdisposition und zur<br />

Leistungsabrechnung in ÖPNV-Busunternehmen<br />

um eine mobile Komponente für<br />

die Einbindung der Fahrer:innen in den<br />

betrieblichen Arbeitsablauf und Kommunikationsfluss<br />

erweitert. Mittels Smartphone<br />

oder Tablet können sich alle Mitarbeiter<br />

ihre geplanten Dienste ansehen und diese<br />

bei Abweichungen während der Dienstdurchführung<br />

entsprechend anpassen. Die<br />

Software steht als native Anwendung für<br />

die Betriebssysteme iOS und Android zur<br />

Verfügung. Parallel gibt es die Möglichkeit<br />

die Funktionalitäten des mobilen Clients<br />

auch im Web-Browser in einer Windowsoder<br />

Linux-Umgebung zu nutzen. Kurzfristige<br />

Dienständerungen werden zusätzlich<br />

signalisiert. Die allgemein in den Geräten<br />

vorhandenen GNSS-Empfänger können<br />

während der Fahrt dafür genutzt werden,<br />

um die Position des Mitarbeiters bzw. des<br />

Fahrzeugs an die zentrale zu übermitteln.<br />

(www.asci-systemhaus.de)<br />

»SyFAHRweb« ist ein universelles Fahr- und Dienstplanungsprogramm für Busunternehmen im Regionallinienverkehr.<br />

Sie zeigt zum Beispiel die Haltestellen-/Mastdichte (links) und die Verkehrsdichte<br />

(rechte Bildhälfte) grafisch an (Bild: ASCI Systemhaus).


123<br />

Service- und Dienstleistungen<br />

Messen<br />

WWW.BUSWORLDEUROPE.ORG<br />

ALLES ÜBER BUSSE UND DIE MENSCHEN, DIE SIE BEWEGEN<br />

EUROPE BRUSSELS 7-12 OCT <strong>2023</strong><br />

– Anzeige –<br />

DIE ANDEREN<br />

BUSWORLD<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

SOUTHEAST ASIA JAKARTA | 15-17 MAY 2024<br />

TÜRKIYE ISTANBUL | 29-31 MAY 2024<br />

DE_REGIOTRANS_BWEU23_DE_180x130mm_<strong>2023</strong>0505.indd 1 5/05/<strong>2023</strong> 16:01<br />

Messen 124<br />

Fachbeitrag 126<br />

Produktinformationen 128<br />

8


124<br />

Messen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Unter diesen Herstellern sind auch solche,<br />

die schon früher zum Beispiel auf der<br />

deutschen IAA präsent waren – so zum<br />

Beispiel TAM – um die es aber ruhig geworden<br />

war. Einen Rampini gab es vor<br />

Jahren mal auf dem Stand von MAN zu sehen<br />

(MAN Alé). Es sind aber auch Namen<br />

dabei, die in Europa völlig neu sind. Oder<br />

kannten Sie schon Ermisbus, Gelushi, Habas<br />

oder VagBus?<br />

Der Busmarkt entwickelt sich sichtlich,<br />

und das vor allem ausgesprochen intensiv.<br />

Die diesjährige »Busworld« verspricht<br />

sehr vielfältig und interessant zu werden<br />

– und mithin spannend.<br />

Europäische ZEB-Konferenz<br />

Präsentation des »eCitaros« im Jahr 2019 am neuen Messestandort in Brüssel.<br />

<br />

Bild: Redaktion <strong>RegioTrans</strong><br />

»Busworld« mit vielen<br />

neuen Ausstellern<br />

Vom 07. bis zum 12. Oktober <strong>2023</strong> findet auf dem Messegelände in<br />

Brüssel mit 26. Ausgabe der »Busworld« wieder der Welt größte reine<br />

Fachmesse für Busse statt. Geboten wird das gesamte Spektrum vom<br />

Mini- bis zum (Doppel-)Gelenkbus und mit allen Antriebsarten, vom<br />

Dieselbus (heute in aller Regel als Hybrid) über den Batterie-Elektrobis<br />

zum Wasserstoffbus.<br />

Zum ersten Mal wird die Europäische ZEB-<br />

Konferenz (Zero Emission Bus Conference,<br />

9.-12. Okt. <strong>2023</strong>) zeitgleich mit der »Busworld<br />

Europe« stattfinden, nach einer Reihe<br />

von vorhergehenden Konferenzen, die<br />

in Paris (2021), Online (2020), Köln (2018)<br />

und London (2016) stattfanden.<br />

Zur 5. Auflage der Europäischen ZEB-Konferenz<br />

werden 450 Teilnehmer aus dem<br />

Sektor der emissionsfreien Busse erwartet.<br />

Neu bei dieser Auflage der Konferenz ist<br />

nicht nur die Zusammenarbeit zwischen<br />

der »Busworld Foundation« und ZEB, sondern<br />

auch die besondere Aufmerksamkeit<br />

auf emissionsfreien Fernbussen.<br />

Digitale Auszeichnungen<br />

Autor:<br />

Christian Marquordt<br />

Freier Fachjournalist<br />

marquordtbonn@netcologne.de<br />

Gegründet wurde die »Busworld« schon<br />

in den fünfziger Jahren in der belgischen<br />

Stadt Kortrijk unter dem Namen „Car et<br />

Bus“. Das Messegelände der Stadt wurde<br />

im Laufe der Jahre mehr und mehr zu klein,<br />

die Messegesellschaft errichtete neue Hallen.<br />

Dennoch mussten sich Aussteller in den<br />

letzten Jahren in Kortrijk auch mit Ständen<br />

in Zelten zufriedengeben. Weitere Hallen<br />

wollte die Messegesellschaft aus nachvollziehbaren<br />

Gründen nicht bauen, denn die<br />

wären nur alle zwei Jahre für wenige Tage<br />

für die Busworld gebraucht worden.<br />

Also zog die Busmesse 2019 auf das wesentlich<br />

größere Messegelände in Brüssel<br />

um. Nachdem die »Busworld« 2021 wegen<br />

Corona ausfallen musste, wird sie jetzt im<br />

Oktober <strong>2023</strong> zum zweiten Mal in Brüssel<br />

stattfinden.<br />

Und die Organisatoren der Messe kündigen<br />

neben den altbekannten Ausstellern<br />

gleich elf Bushersteller an, die dieses Jahr<br />

zum ersten Mal in Brüssel ihre Busse zeigen<br />

wollen.<br />

Als da wären<br />

(in alphabetischer Reihenfolge):<br />

• Ermisbus<br />

• Gelushi<br />

• Habas<br />

• Ikarus<br />

• JBM<br />

• Quantron<br />

• Rampini<br />

• Skoda<br />

• Steyr<br />

• TAM<br />

• VagBus<br />

Weltpremiere gab’s<br />

immer schon auf der<br />

»Busworld«: 2015 zeigte<br />

die Kooperation aus den<br />

Busherstellern Alexander<br />

Dennis und BYD den ersten<br />

Elektro-Doppeldecker<br />

der Welt. Der Wagen ist<br />

heute im täglichen Einsatz<br />

in London.<br />

Bild: Christian Marquordt<br />

Griechenland<br />

Ägypten<br />

Türkei<br />

Ungarn<br />

Indien<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

Tschechische Republik<br />

Österreich<br />

Slowenien<br />

Rumänien<br />

Da die Digitalisierung im und um den<br />

Omnibus eine immer wichtigere Rolle<br />

spielt, war es sinnvoll, eine neue Art von<br />

Busworld Awards zu schaffen, die sich auf<br />

digitale Lösungen konzentriert. Neben<br />

den bestehenden Vehicle Awards, die wie<br />

bisher weitergeführt werden, wird eine<br />

separate Jury die Beiträge der digitalen<br />

Aussteller beurteilen und auszeichnen.<br />

Kontaktadresse:<br />

Busworld Office<br />

Inge Buytaert<br />

Communication & Press<br />

inge@busworld.org<br />

www.busworldeurope.org


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Messen<br />

125<br />

Ticketing – ein Schlüsselthema<br />

der »IT-TRANS«<br />

Entlastung für die Bürger, CO2-Einsparung für die Umwelt, Motor für die Verkehrswende – die Ansprüche<br />

an das Deutschlandticket, das seit dem 3. April <strong>2023</strong> erhältlich und ab Mai gültig ist, sind ähnlich hoch wie<br />

zuletzt beim 9-Euro-Ticket, das im Sommer 2022 eingeführt worden war. Das Deutschlandticket baut zwar<br />

auf den damaligen Erfahrungswerten auf, hielt für die Verkehrsbetriebe allerdings neue organisatorische<br />

Hürden bereit, die es zu bewältigen galt. Benutzerfreundliches Ticketing und die damit verbundenen IT-Lösungen<br />

sind auch eines der Schlüsselthemen der kommenden »IT-TRANS« in 2024.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der:<br />

Karlsruher Messe- und Kongress GmbH<br />

76137 Karlsruhe<br />

www.it-trans.org<br />

Eindeutiger Geburtshelfer für das Deutschlandticket<br />

war das 9 Euro-Ticket, ursprünglich<br />

ein befristetes Sonderangebot für Bürgerinnern<br />

und Bürger, das den öffentlichen<br />

Personennahverkehr attraktiver gestalten<br />

und gleichzeitig finanzielle Entlastung in<br />

Krisenzeiten bieten sollte. Das Ticket sollte<br />

nicht nur Pendler und Vielfahrer vor den<br />

rasant angestiegenen Energiekosten schützen,<br />

sondern den ÖPNV für jene Menschen<br />

attraktiver machen, die bislang überwiegend<br />

auf das Privatauto setzen. Insgesamt<br />

wurden über 52 Millionen 9-Euro-Tickets<br />

verkauft und damit rund 1,8 Millionen Tonnen<br />

CO2 eingespart, was ungefähr dem<br />

Ergebnis eines einjährig geltenden Tempolimits<br />

auf deutschen Autobahnen gleichkommt.<br />

Trotz des unumstrittenen Erfolgs sei<br />

ein solch günstiges Ticket auf Dauer nicht zu<br />

finanzieren, so die Verantwortlichen aus der<br />

Politik damals.<br />

Basierend auf diesem Erfolg wurden vor allem<br />

die Rufe von Verbänden und Umweltorganisationen<br />

nach der Fortführung des<br />

9-Euro-Tickets auch über den August hinaus<br />

immer lauter und so war schnell klar:<br />

MESSEVORSCHAU<br />

Köln<br />

Es sollte ein Folgeticket entstehen – das<br />

Deutschlandticket zu monatlich 49 Euro<br />

war geboren und bietet das gleiche Leistungsspektrum<br />

wie zuvor auch schon das<br />

9-Euro-Ticket. Dabei soll es sich dieses Mal<br />

um eine längerfristige Lösung bzw. einen<br />

Kompromiss für Bahnreisende handeln, die<br />

vorerst bis 2025 mit einer jährlichen Beteiligung<br />

von Bund und Ländern in Höhe von<br />

1,5 Milliarden als Verlustausgleich an die<br />

Verkehrsunternehmen getragen wird.<br />

Was für die Käuferinnen und Käufer des<br />

Spartickets jedoch auch schon 2022 nicht<br />

ersichtlich war: Der organisatorische Aufwand,<br />

der hinter der kurzfristigen Umstellung<br />

eines langjährigen Systems stand, der<br />

vor allem auch mit der omnipräsenten Problematik<br />

der verschiedenen Tarifgebiete und<br />

Verbundgrenzen zu tun hatte. Zwar war<br />

das 9-Euro-Ticket u.a. auch für die SSB – die<br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG – mit über<br />

einer Million verkauften Tickets (deutschlandweit<br />

waren es 52 Millionen) ein voller<br />

Erfolg, allerdings war dafür auch einiges an<br />

Arbeit notwendig, so Mathias Hirth, Fachbereichsleiter<br />

Vertrieb. So mussten alle bereits<br />

bestehenden Abos mit dem 9-Euro-Ticket<br />

gleichgestellt werden, ohne dabei entweder<br />

Online- oder Papierticketnutzende bei<br />

diesem Prozess zu benachteiligen.<br />

»Die IT-TRANS ist seit über 15 Jahren die<br />

führende Fachmesse und Konferenz für digitale<br />

Lösungen im öffentlichen Personenverkehr.<br />

Da interessiert uns natürlich wie<br />

sich der Markt in Deutschland, Europa und<br />

dem Rest der Welt beispielsweise beim Ticketing<br />

entwickelt. Das Deutschlandticket<br />

spielt hier natürlich eine wichtige Rolle und<br />

kann sich trotz aller Herausforderungen als<br />

echter Meilenstein in Sachen Verkehrswende<br />

entpuppen,« führt Markus Kocea, Senior<br />

Product Manager der IT-TRANS, aus.<br />

So wichtig der Preis bei der Entscheidung<br />

für den ÖPNV ist, so zentral sind auch Nutzerfreundlichkeit<br />

und Komfort beim Ticketing,<br />

um Kundinnen und Kunden langfristig<br />

für den Nahverkehr zu begeistern. Wenig<br />

überraschend gehört e-Ticketing zu den<br />

wichtigsten Themen auf der »IT-TRANS«<br />

– bei der vergangenen Ausgabe 2022 besuchten<br />

ein Drittel des Fachpublikums die<br />

Messe mit dem Ziel, sich über entsprechende<br />

Lösungen zu informieren Darüber hinaus<br />

zählten laut einer Besucherbefragung<br />

Fahrgastinformation, E-Mobilität und flexible<br />

und on-demand-Angebote zu den<br />

am stärksten nachgefragten Themengebieten,<br />

die auch auf der kommenden »IT-<br />

TRANS« (14. -16. Mai 2024) auf der Agenda<br />

stehen.<br />

Karlsruhe<br />

Branchentreff für professionellen Mobilfunk und Leitstellen<br />

28. bis 30. November <strong>2023</strong><br />

www.pmrexpo.de<br />

Essen<br />

Köln<br />

14. bis 16. März 2024<br />

www.it-trans.org<br />

Brüssel/Belgien<br />

Angaben ohne Gewähr<br />

Karlsruhe<br />

Europäische<br />

Reise- und<br />

Linienbusausstellung<br />

7. bis 12. Oktober <strong>2023</strong><br />

www.busworldeurope.org<br />

8<br />

Bild: Messe Berlin GmbH


126<br />

Außen- und Flächenreinigung<br />

<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

terne vergeben, deren Kerngeschäft die<br />

Verkehrsflächenreinigung darstellt. Der<br />

Fahrgast unterscheidet nicht zwischen<br />

Rheinbahn und Dienstleister, er verbindet<br />

immer den Sauberkeitsstandard direkt mit<br />

dem Verkehrsbetrieb. Deshalb stehen wir<br />

als Rheinbahn auch hauptverantwortlich<br />

für die Sauberkeit ein!«<br />

Basierend auf den Ausschreibungen in<br />

verschiedenen Losen definiert die Rheinbahn<br />

Qualitätsstandards und nimmt auch<br />

Einfluss auf die einzusetzenden Betriebsmittel<br />

und Reinigungsabläufe. So darf zum<br />

Beispiel bei der Rheinbahn die maschinelle<br />

Fußbodenreinigung an der Bahngleiskante<br />

aus Sicherheitserwägungen nur gegen<br />

die Fahrtrichtung erfolgen, damit die Reinigungskraft<br />

den Zug kommen sieht. Die<br />

Kriterien bei der Ausschreibung erfolgten<br />

über eine zweistufige Zulassung. Als erstes<br />

Auswahlkriterium akzeptiert der Einkauf<br />

nur Anbieter, die über eine spezifische Fachkompetenz<br />

und Erfahrung bei der Arealreinigung<br />

vergleichbarer Liegenschaften verfügt.<br />

Der zweite Aspekt ist dann der Preis,<br />

der den größten Hebel mit 60 bis 70 Prozent<br />

ausmacht. Mit 30 Prozent wird dann<br />

schlussendlich das Reinigungskonzept des<br />

Anbieters bewertet. Der Dienstleister muss<br />

darin konzeptionell nachweisen, dass er<br />

über das notwendige Know-how verfügt.<br />

Mit einem 3- bis 4-Jahres-Vertrag ausgestattet<br />

erhält er dann eine Handlungsperspektive<br />

und wirtschaftliche Sicherheit für<br />

notwendige Investitionen.<br />

Zuordnung<br />

Die Sauberkeit steigert nachweislich die Wettbewerbsfähigkeit im ÖPNV. Bilder: Dr. Gansow Gmatic<br />

Faktor Sauberkeit:<br />

Kompetenz zählt!<br />

Über 230 Millionen Menschen beförderte die Rheinbahn in Düsseldorf<br />

pro Jahr in den Zeiten der Pandemie. Neben Pünktlichkeit, Sicherheit<br />

und Freundlichkeit des Personals ist den Fahrgästen das Thema Sauberkeit<br />

mindestens gleichrangig wichtig. Diese muss täglich »produziert«<br />

werden unter den Aspekten Reinigungsqualität, Wirtschaftlichkeit und<br />

last, but not least der Werterhaltung der Liegenschaften und Betriebsmittel.<br />

Besondere Beachtung findet dabei die Außenreinigung der stationären<br />

Flächen.<br />

Autor:<br />

Wollf-Rüdiger Schwarz<br />

Schwarz KommA GmbH<br />

41372 Niederkrüchten<br />

www.schwarz-komma.de<br />

Klaus Klar ist seit seiner Ausbildung vor 47<br />

Jahren bei der Düsseldorfer Rheinbahn tätig,<br />

seit 12 Jahren im Vorstand. Aus seiner<br />

langjährigen Erfahrung weiß er, wie wichtig<br />

das Thema Sauberkeit in der Gesamtdarstellung<br />

eines Verkehrsbetriebes ist:<br />

»Wenn Instandhaltungsbereiche sauber<br />

sind, verhalten sich die Fahrgäste, Mitarbeiter<br />

und Teile der Gesellschaft besser,<br />

als wenn es dreckig ist. Wir haben früher<br />

viele Leistungen selber gemacht, haben<br />

die Aufgabe Sauberkeit aber dann an Ex-<br />

Die OPTI Dienstleistung GmbH aus Bergisch<br />

Gladbach bietet bundesweit über<br />

sämtliche Leistungen der Gebäudereinigung<br />

hinaus infrastrukturelle Leistungen<br />

wie z. B. Grünpflege und technisches Gebäudemanagement<br />

an. Als besonders<br />

kenntnisreich mit hohem Wissens- und<br />

Erfahrungspotenzial ist der Dienstleister<br />

auf dem Sektor der Verkehrsmittelreinigung<br />

bekannt. Den ersten Auftrag erhielt<br />

Opti in den achtziger Jahren durch die KVB<br />

in Köln. Damals mussten verschiedene U-<br />

Bahn-Haltestellen vor einem anstehenden<br />

Staatsbesuch »von jetzt auf gleich« grundgereinigt<br />

werden. Nach diesen Anfängen<br />

wurden weitere Ausschreibungen unterschiedlicher<br />

Auftraggeber aus diesem Segment<br />

gewonnen. Aktuell ist man für verschiedene<br />

Verkehrsbetriebe im Rheinland,<br />

im Ruhrgebiet und in Ostwestfalen-Lippe<br />

tätig, seit vier Jahren auch für die Rheinbahn<br />

in der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

mit derzeit 20 Stationen. Diese gliedern<br />

sich in 70 Prozent Feinsteinzeugfliesen, 5<br />

Prozent Granit und 25 Prozent Norament-<br />

Gumminoppen-Böden. Diese Belagsart<br />

wurde in den 80er- und 90er-Jahren sehr<br />

gerne verlegt, war en vogue. Der Nachteil<br />

besteht darin, dass der sich an den erhabenen<br />

Noppen anlagernde Schmutz nur sehr<br />

schwer mit einer maschinellen Reinigung<br />

zu entfernen ist. Da man mit dem jahrelang<br />

zusammenarbeitenden Reinigungsmaschinenanbieter<br />

zunehmend unzufrieden war,<br />

wurden die bis dato eingesetzten roten<br />

Reinigungsmaschinen einem Vergleichstest<br />

unterzogen. Verglichen wurden ein<br />

grüner Scheuersauger aus der Premiumklasse<br />

eines weiteren Anbieters mit einem<br />

Gmatic-Scheuersauger aus 100 Prozent<br />

elektropoliertem Edelstahl.<br />

Hans-Werner Dürr, Geschäftsführer der<br />

OPTI Dienstleistung GmbH, erinnert sich:<br />

»Der Anbieter Dr. Gansow Gmatic GmbH<br />

aus Bergkamen war uns namentlich vollkommen<br />

unbekannt. Nachdem wir die drei<br />

Scheuersaugmaschinen rot, grün und metallisch<br />

›hardcore‹ getestet hatten, stand<br />

ein eindeutiger Sieger fest – es war die<br />

handgeführte Scheuersaugmaschine Gmatic<br />

›60 BTXS 60‹«.


<strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Außen- und Flächenreinigung<br />

127<br />

Ein spezieller Saugfuß mit Stützrollen im Zwillingsformat sorgt weitestgehend<br />

dafür, dass die Maschine erschütterungsfrei und spursicher abrollt.<br />

Auf eine optimale Absaugung kommt es an: Trockener Norament-Boden<br />

nach dem Schrubbsaugprozess.<br />

Manufaktur<br />

Die Bergkamener beschäftigen sich mittlerweile<br />

in der dritten Generation mit der<br />

Herstellung und Entwicklung von Scheuersaugmaschinen.<br />

Sie sind nicht nur bekannt<br />

für ihre Ingenieurskunst, sondern sind auch<br />

gesuchte Gesprächspartner bei notwendigen,<br />

technischen Entwicklungen für objektspezifische<br />

Optimierungen. Dies wird<br />

durch die Manufakturfertigung am Standort<br />

Bergkamen ermöglicht. Hans-Werner<br />

Dürr kommentiert: »Durch die Übernahme<br />

eines weiteren Loses von der Rheinbahn<br />

mussten wir eine nennenswerte Investition<br />

in neue Reinigungsmaschinen vornehmen.<br />

Obwohl wir mit den Gmatic-Standardmaschinen<br />

schon gute Reinigungsergebnisse<br />

erzielten, wollten wir diese aber noch verbessern.<br />

Wir schilderten unsere objektspezifischen<br />

Optimierungswünsche für die<br />

Verkehrsmittelreinigung, und Dr. Gansow<br />

lieferte technisch sehr anspruchsvolle Lösungen.«<br />

Da die Fußböden der Bahnsteige auch<br />

im Publikumsverkehr gereinigt werden,<br />

musste sichergestellt sein, dass nach erfolgter<br />

Absaugung der Schmutzflotte der<br />

Bodenbelag sauber und vor allem trocken<br />

ist. Dies stellte für den Norament Gumminoppen-Belag<br />

mit seinen beträchtlichen<br />

Tiefenanteilen eine technische Herausforderung<br />

dar. Als Neuheit wurde daraufhin<br />

die Innengeometrie des Saugfußes durch<br />

konstruktive Verbesserungen dahingehend<br />

optimiert, dass eine effizientere<br />

Strömungsführung im Saugfuß realisiert<br />

wurde. Dieser neue »Noramentsaugfuß«<br />

mit Stützrollen im Zwillingsformat stellt<br />

weitestgehend sicher, dass der Saugfußkörper<br />

stets auf den Erhöhungen der Pastillen<br />

oder Riffelstrukturen erschütterungsfrei<br />

und spursicher abrollt.<br />

So entstehen ruhige und horizontal gleitende<br />

Bewegungen und befördern ein<br />

gleichmäßiges Absaugergebnis. Aus der<br />

verdoppelten Auflagebreite der Saugfuss-<br />

Stützrollen zeigen sich weitere Verbesserungen:<br />

• Die Antriebsräder im Format 250 x 50<br />

Millimeter sind ausreichend breit, um jegliche<br />

Pastillen-Zwischenräume zu überbrücken.<br />

Durch Verwendung einer Spezialrolle<br />

im Format 125 x 55 Millimeter<br />

wird die Laufruhe über die Pastillen übergreifende<br />

Breite sichergestellt.<br />

• Die Radbandagen wurden in PU Shore A<br />

75/80 elastisch ausgelegt.<br />

• Der Abrollkomfort und die Spursicherheit<br />

auf den Blindenleitsystemen und den Riffelblechen<br />

der Schachteinrahmung wurde<br />

signifikant verbessert.<br />

• Als Beborstung kommen feine Polyesterfilamente<br />

mit Durchmessern von 0,22<br />

und 0,35 Millimetern in dichter Stopfung<br />

zum Einsatz, um die Negativanteile der<br />

Bodentopografie gut ausbürsten zu können.<br />

• Reinbleibatterien »NexSys« mit 92 Prozent<br />

Wirkungsgrad und die Gmatic- Bürstenantriebe<br />

mit 88 Prozent Wirkungsgrad<br />

optimieren die Energiebilanz.<br />

Beurteilung<br />

Klaus Klar, der Vorstandsvorsitzende der<br />

Rheinbahn Düsseldorf, zeigt sich beeindruckt:<br />

»Unser Einkauf hat die Dienstleistung<br />

neu ausgeschrieben und offensichtlich<br />

eine gute Wahl getroffen. Mein<br />

Eindruck ist, dass das Unternehmen, welches<br />

dort nun reinigt und eine neuartige<br />

Reinigungsmaschine einsetzt, beeindruckend<br />

stabile und saubere Ergebnisse erzielt.<br />

Das strahlt dann nach außen zu unseren<br />

Fahrgästen, aber auch nach innen zu<br />

unserem Personal.«<br />

Die trockene Absaugung verhindert einen schleichenden Schmutzfilmaufbau<br />

um die Pastillen herum.<br />

Randnahes Schrubbsaugen<br />

erübrigt manuelles Nacharbeiten.<br />

8


128 Service und Dienstleistungen <strong>RegioTrans</strong> <strong>2023</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Beim »Safety Grip« handelt es sich um<br />

einen universell einsetzbaren Griffadapter.<br />

Bei konsequentem Einsatz, gelingt die<br />

Kontaktvermeidung zu kontaminierten<br />

Flächen in bis zu 100 % aller Fälle. Das Anbringen<br />

des »Safety Grips« erfolgt durch<br />

eine natürliche, ergonomische Bewegung<br />

des Unterarms. Mithilfe der ausgeklügelten<br />

Geometrie rutscht der Adapter ganz leicht<br />

über Griffe und Haltestangen alle Oberflächen-<br />

und Materialarten und bietet somit<br />

einen sicheren und festen Halt. Die angenehm<br />

genoppte und rutschfeste Oberfläche<br />

des Griffs sorgt für ein perfekt haptisches<br />

Gefühl beim Greifen und Halten.<br />

Ein T-förmig angebrachtes Element ermöglicht<br />

das kontaktlose und präzise Bedienen<br />

von Tastern, Schaltern und resistiven<br />

Touchscreens und ermöglicht ein einfaches<br />

Abziehen des Grips. Das Kunststoffmaterial<br />

erfüllt die in Deutschland gültige<br />

Spielzeugnorm. Die »Safety Grips« sind<br />

Spülmaschinenfest und können mit allen<br />

gängigen Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln<br />

gereinigt werden. Um nahezu alle<br />

Größen und Geometrien abdecken zu<br />

können, sind zwei verschiedene Größen erhältlich.<br />

Die Handschlaufe, die verhindern<br />

soll, dass man den Grip versehentlich vergisst,<br />

ist im Lieferumfang enthalten. Diese<br />

kann jedoch auch problemlos durch einen<br />

Schlüsselring, Karabiner oder ähnliches ersetzt<br />

werden.<br />

(www.safety-grips.de)<br />

Die Idee für den «Safety Grip« ist weit vor der Pandemie entstanden. Mit dem Griffstück kann man es<br />

vermeiden, mit Haltestangen oder Displayflächen direkt in Berührung zu kommen (Bild: Component-<br />

Parts).<br />

Griffadapter für mehr Hygiene<br />

Component-Parts<br />

78112 St. Georgen<br />

Dass Viren, Keime und Bakterien überall<br />

und ganz besonders auf vielbenutzten<br />

Oberflächen lauern können, ist allgemein<br />

bekannt. Besonders im öffentlichen Bereich<br />

ist es sehr schwierig, um nicht zu sagen<br />

fast unmöglich, Oberflächen, Griffe oder<br />

Bedienterminals dauerhaft sauber und<br />

keimfrei zu halten. Dies gilt auch für Busse<br />

und Bahnen. Täglich nutzen Millionen von<br />

Menschen den öffentlichen Nahverkehr für<br />

den Weg zu Arbeit, zum Einkaufen oder für<br />

private Zwecke. Da es auf der Fahrt durch<br />

belebte Städte oftmals holprig zugeht, ist<br />

Festhalten unumgänglich und auch bei<br />

der Bedienung von Fahrkartenautomaten,<br />

Aufzügen oder Türöffnern müssen Knöpfe<br />

oder Touchscreen-Displays berührt werden.<br />

Hier hilft der »Safety Grip«, unnötigen<br />

Hautkontakt mit kontaminierten Flächen<br />

zu vermeiden.<br />

Bus- und Bahn-Modellfahrzeuge<br />

Rietze GmbH & Co. KG<br />

90518 Altdorf<br />

Modellbusse und Straßenbahnen im kleinen<br />

Maßstab liefert Rietze Automodelle.<br />

Mit Sitz in Altdorf bei Nürnberg und einer<br />

Zweigniederlassung in Zwickau ist das<br />

familiengeführte, mittelständische Unternehmen<br />

seit Jahrzehnten der Spezialist in<br />

diesem Bereich, der zu 100 % in Deutschland<br />

fertigt. Rietze hat in den vergangenen<br />

Jahrzehnten den Modellbausektor nicht<br />

nur im Modellbusbereich immer wieder<br />

überrascht. Und so war es keine Frage, dass<br />

der führende Modellbushersteller dem<br />

ÖPNV treu bleibt und auch in den Markt<br />

mit Schienenfahrzeugen einsteigt. Beeindruckend,<br />

was in 87-facher Verkleinerung<br />

an Miniaturen lieferbar ist.<br />

Wer sich auf der Rietze-Website die Grundmodelle<br />

anschaut, erkennt schnell anhand<br />

der Namen, dass das Who’s Who der<br />

Bus- und Straßenbahnindustrie bei Rietze<br />

vertreten ist. Zu fast jeder Nutzfahrzeugmesse<br />

oder Weltpremiere sind die Altdorfer<br />

mit einer Miniatur dabei. Und mit den<br />

Youngtimern hat sich Rietze ein weiteres<br />

Standbein erarbeitet, was am Markt bei<br />

Busfans viel Zuspruch findet. Werbemodelle<br />

aus Kunststoff fertigt Rietze bereits<br />

ab einer Auflage von 50 Modellfahrzeugen<br />

im Maßstab 1/43 oder 300 Modellfahrzeugen<br />

im Maßstab 1/87 und 1/160. Diverse<br />

Verpackungsvarianten von der Blisterkarte<br />

bis hin zur hochwertigen Präsentationsbox<br />

sind möglich.<br />

(www.rietze.de)<br />

Rietze 1:87 Modelle aus dem vielfältigen Programm:<br />

Mercedes- Benz» eCitaro« für die<br />

Verkehrsbetriebe in Basel (Bild: Rietze).<br />

Werkstoff: 100% elektropolierter Edelstahl<br />

Scheuersaugfahrzeuge - Innovative Ingenieurskunst in 3. Generation<br />

NexSys Batterie: Effizienz 92% | 4h<br />

Digitaler Systemcontroller und Cloud-Anbindung<br />

Absaugung: Effizienz durch Strömungsführung<br />

Dr. Gansow Gmatic AG<br />

Familienunternehmen in 3. Generation<br />

Werksgarantie<br />

48 Monate<br />

Marie-Curie-Straße 6 Infoline: +49 2389 40 30 20<br />

D-59192 Bergkamen


Inserentenverzeichnis<br />

A<br />

A&K Fahrzeugteile Heidenau GmbH<br />

Mühlenstr. 31<br />

01809 Heidenau<br />

www.busfachhandel.de <br />

54, Beilage<br />

Altec GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Str. 7<br />

78224 Singen<br />

www.altec.de 55<br />

B<br />

Bürk Mobatime GmbH<br />

Steinkirchring 46<br />

78056 Villingen-Schwenningen<br />

www.buerk-mobatime.de 97<br />

Busworld<br />

Moorseelsesteenweg 2<br />

8800 Roeselare/Belgien<br />

www.busworldeurope.org 123<br />

C<br />

Carrosserie Hess AG<br />

Bielstr. 7, 4512 Bellach/Schweiz<br />

www.hess-ag.ch 25<br />

Christian Winkler GmbH & Co. KG<br />

Leitzstr. 47<br />

70469 Stuttgart<br />

www.winkler.com 49<br />

CN-Consult GmbH<br />

Am Seifen 12<br />

35756 Mittenaar<br />

www.cn-consult.eu 75<br />

D<br />

Daimler Truck AG<br />

Daimlerstr. 1, 76742 Wörth<br />

www.special.mercedes-benz-trucks.com 89<br />

Dr. Gansow Gmatic AG<br />

Marie-Curie-Str. 6, 59192 Bergkamen<br />

www.gmatic.eu 128<br />

duagon Germany GmbH<br />

Neuwieder Str. 1-7<br />

90411 Nürnberg<br />

www.duagon.com 53<br />

E<br />

EAO GmbH<br />

Langenberger Str. 570<br />

45277 Essen<br />

www.eao.com 59<br />

Emch + Berger GmbH<br />

Am Plärrer 33<br />

90443 Nürnberg<br />

www.emchundberger.de 93<br />

F<br />

faigle Kunststoffe GmbH<br />

Landstr. 31<br />

6971 Hard/Österreich<br />

www.faigle.com 63<br />

Finkbeiner GmbH, Walter<br />

Alte Poststr. 9/11<br />

72250 Freudenstadt<br />

www.finkbeiner.eu 105<br />

Furrer+Frey AG<br />

Thunstr. 35, 63000 Bern/Schweiz<br />

www.furrerfrey.ch 91<br />

G<br />

GeBE Elektronik und Feinwerktechnik GmbH<br />

Beethovenstr. 15, 82110 Germering<br />

www.gebe.net 77<br />

Gmundner Fertigteile Ges. m.b.H. & Co. KG<br />

Unterthalhamstr. 1<br />

4694 Ohlsdorf/Österreich<br />

www.gmundner-ft.at 90<br />

GPSoverIP GmbH<br />

Hauptbahnhofstr. 2, 97424 Schweinfurt<br />

www.gpsoverip.de 1<br />

Grau Elektronik GmbH<br />

Badhausweg 14<br />

76307 Karlsbad<br />

www.grau-elektronik.de 52<br />

H<br />

Franz Harbeck GmbH<br />

Salzstr. 2<br />

83313 Siegsdorf<br />

www.franz-harbeck.de 59<br />

I<br />

init innovation in traffic systems SE<br />

Käppelestr. 4-10<br />

76131 Karlsruhe<br />

www.initse.com 73<br />

Inotec electronics GmbH<br />

Im Vorderen Burgfeld 19-21<br />

74348 Lauffen a. N.<br />

www.inotec-electronics.com 51<br />

IVECO Magirus AG<br />

Nicolaus-Otto-Str. 27<br />

89079 Ulm<br />

www.iveco.com U1, 23<br />

J<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

Moritz-Juchheim-Str. 1<br />

36039 Fulda<br />

www.jumo.net 47<br />

K<br />

Krause-Werk GmbH & Co. KG<br />

Am Kreuzweg 3<br />

36304 Alsfeld<br />

www.krause-systems.de 107<br />

L<br />

Karl Limbach & Cie. GmbH & Co. KG<br />

Erbslöhstr. 16<br />

42719 Solingen<br />

www.limbach-cie.de 65<br />

M<br />

MCV Deutschland GmbH<br />

Ziegelwiese 1c, 59909 Bestwig<br />

www.mcv-eg.com <br />

U4<br />

Motoren Feuer GmbH<br />

Am Weidenbach 3-4, 51491 Overath<br />

www.motorenfeuer.de 101<br />

N<br />

Nowe GmbH<br />

Heilswannenweg 66<br />

31008 Elze<br />

www.nowe.de 55<br />

O<br />

Ole Nonbye Deutschland GmbH<br />

Nelkenweg 7<br />

31688 Nienstädt<br />

www.nonbye.de 61<br />

P<br />

Palfinger Tail Lifts GmbH<br />

Fockestraße 53<br />

27777 Ganderkesee<br />

www.palfinger.com 39<br />

R<br />

Rietze GmbH & Co. KG<br />

In der Herrnau 1, 90518 Altdorf<br />

www.rietze.de 27<br />

Ruf Avatech AG<br />

Rütistr. 13<br />

8952 Schlieren/Schweiz<br />

www.ruf.ch 67<br />

S<br />

Sitron Sensor GmbH<br />

Nickelstr. 4, 30916 Isernhagen<br />

www.sitron.de <br />

T<br />

U2<br />

TAF mobile GmbH<br />

Leutragraben 2-4, 07743 Jena<br />

www.tafmobile.de 119<br />

telent GmbH<br />

Gerberstr. 34, 71522 Backnang<br />

www.telent.de 117<br />

Trapeze Switzerland GmbH<br />

Rheinstr. 36, 8212 Neuhausen/Schweiz<br />

www.trapezegroup.de <br />

W<br />

U1<br />

Wehrhahn, Dr. D.<br />

Hildesheimer Str. 140, 30173 Hannover<br />

www.drwehrhahn.de 109<br />

Z<br />

Zaugg AG Eggiwil<br />

Holzmatt 651b, 3537 Eggiwil/Schweiz<br />

www.zaugg.swiss 95<br />

Ziegler Metallbearbeitung GmbH<br />

Im Bühl 12<br />

71287 Weissach-Flacht<br />

www.ziegler-metall.de 99


GEMACHT FÜR DIE STADT<br />

DESIGNED TO LEAD . .<br />

BUILT TO LAST<br />

DER VOLLELEKTRISCHE C127 EV<br />

Die Synthese aus Design und Funktionalität führt zu komfortablen und flexiblen<br />

Optionen, die Fahrgäste und Fahrer gleichermaßen schätzen - mit Sicherheit.<br />

Das Gerippe aus hochfestem Edelstahl sowie eine umfangreiche Serienausstattung<br />

unterstreichen die Qualität. Die Mitnahme von bis zu 90 Fahrgästen<br />

bei maximaler Batteriekapazität von 462 kWh sowie seine Gesamthöhe von<br />

3,20 Metern machen ihn zu einem effizienten und wirtschaftlichen Vertreter im<br />

vollelektrischen Stadtbussegment.<br />

Anbieter: MCV Deutschland GmbH, Ziegelwiese 1c, 59909 Bestwig<br />

www.mcv-eg.com

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