Deutsches Schiffahrtsmuseum Jahresbericht 1990

Darnpfkran und ein elektrischer Drehwippkran auf Halbponal.
Für die Vorgeschichtsabteilung wurde ein ca. 6000 Jahre altes tönernes Bootsmodell der Vinca-K
erworben.
In der Navigations-Abteilung wuchs besonders der Bestand an historischen Seekarten durch den Er
einer Seekarte der Mecklcnburgischen Küste (Waghenaer, 1592), zweier Blaeu-Karten von 1630, der
nen Elbmündungskarte von Zimrnermann/Hasenbank (1721 ) tl.a.m. Der bedeutendste Zugang ist
dings ein Seeastrolabium aus der Zeit um 1625. Von diesem seinerzeit weit verbreiteten Instrument g
weltweit nur ca. 65 Exemplare, fast alle fest in Museumsbesitz. Durch den nach langwierigen und z
Verhandlungen möglich gewordenen Erwerb kann das DSM als einziges deutsches Museum ein so
Navigationsinstrument im Original zeigen.
Die wichtigsten neu erworbenen Modelle geben den BRANDTAUCHER(das erste deutsche U·Boo
1851), die Viermastbark PETERRICKMERS(1889), S.M.S. SCHARNHORTaus der FaJklandschJacht von
und den modernen Bohrinsel· Versarger TS 42 wieder. Der Bestand an Gemälden konnte ergänzt we
um Arbeiten bekannter Maler wie Th.v. Eckenbrecher. R. Schmidt·Hamburg. A. Jensen. R. Franke u.
sie zeigen u.a. das PolarforschungsschiffTERRA NOVA, den Hamburg·Süd-Dampfer ANTONIO DELF
die Fünfmastbark POTOSI. einen Flußraddampfer auf dem Rhein (1920) und einen Autotransporte
Hafen (1989). Eine Mappemit 21 Tuschzeichnungen von Ouo Bollhagen. Willy Stöwer und WernerZe
gibt Szenen an Bord von Passagierdampfern des Norddeutschen Lloyd um 1900 wieder. 37 Pl
aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigen Werbung für Reedereien. Marine. Wassersport
Fischereiausstellungen sowie für eine Binnenschiffswerft. Von einer Bootswerft wurde der gesamte W
zeugbestand erworben.
Die seit 1989 laufende Sonderausstellung .. Maritimes Silber .. wurde aus Besucherkreisen in reic
Maße ergänzt um Ausstattungsstücke von den Tafeln der Passagierdampfer, um maritime Souven irs, E
nerungsstücke aus Marinekreisen, Sportpokale, Geschenke zu Schiffstaufen U.3.m.
Die Galionsfigur des FünfmastvoUschiffes PREUSSEN wurde im Maßstab 1:2 nachgeschnitzt und
DSM geschenkt.
Das Ar chi v hat unter 187 Inventarnummern ca. 14700 Einzelposten neu aufgenommen, daru
über 11000 Einzelfotos zu Schiffahrt und Schiffbau, 5400 Kleinbilddias zum Tätigkeitsbereich
Ladungskontrolleurs) 110 Fotos zum Schiffbau der DDR, 1350 technische Zeichnungen der Schlich
Werft, das Notizbuch eines dänischen Schiffbauers (18. Jh.), 40 historische Dokumente zur Geschicht
Flößerei und 16 mm-Filme der 30er Jahre (Helgolandfahn, Leben an Bord des Segclschulschiffes GO
FOCK. Wassersport). Zahlreiche Spenden von privater Seite haben diese Fülle der Erwerbungen
ermöglicht.
Für die Bi b I i 0 t h e k wurden 3145 Bände inventarisiert, darunter 1195 Zeitschriftenbände. so daß
Bestand Ende 1990 ca. 46100 Bände umfaßte. Die Bände der .. Documenta Maritima H eberlein .. (s.o.)
in diesen Zahlen noch nicht enthalren.
Bei der P f 1 e g e de s Sam m e 1 gut e s gab es weiterhin zwei Schwerpunkte:
1. Im Freilichtbereich konzentrierten sich die Bemühungen auf folgende Schiffe: Die Restaurierung
Feuerschiffes ELSE 3 und die Vorstevenrepararur der GRÖNLAND wurden abgeschlossen. An
SEUTENDEERN wurden die Restaurierungsarbeiten an der Außenhaut und 3m Walfangdampfer RA
die Arbeiten an der Takelage weitergeführt.
2. Die schiffsarchäologischen Konservierungsarbeiten an der Kogge und den Hölzern der Lühecker K
mannskeller wurden planmäßig fortgesetzt. Finanzielle Engpässe gab es trotz zahlreicher Spende
die Konservierung des 12 m langen Bremer Binnenschiffs von ca. 808 n.Chr. Die Verformung der sch
ren Fragmente des Krefelder Oberländers (13./14. Jh.) konnten noch nicht völlig rückgängig gem
werden.
2. Forschen
Mit neun Monographien, dem 398 Seiten starken Band der wissenschaftlichen Zeitschrift .. Deuts
SchiffahrtSarch iv .. und zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Aufsätzen hat das DSM in beson
umfangreichen Maße Ergebnisse seiner Forschungstätigkeit veröffentlicht. Die verstärkte Redakti
leistung war nur dadurch möglich, daß Ursula Feldkamp M.A. über ABM zusätzlich vollzeitlich in
Redaktion arbeitete. Die im folgenden Bericht angegebenen Namen verweisen auf das Verzeichnis der
öffentlichungen S. 439ff.