Gartenmagie Herbst 2023
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
genmesser oder einem leeren Joghurtbecher lässt<br />
sich die verabreichte Wassermenge einfach kontrollieren.<br />
Erst wenn die Gräser den Welkepunkt errei-<br />
chen, ist ein erneutes Bewässern notwendig.<br />
6. Düngung<br />
Eine Düngung mit einem hochwertigen Rasen-Langzeitdünger<br />
ist wichtig, um das Gräserwachstum anzu-<br />
regen und einen möglichst schnellen Narbenschluss<br />
zu erreichen. Möchte man die älteren Gräser nicht zu<br />
stark fördern, kann die Düngergabe ca. 2,5 Wochen<br />
nach der Übersaat erfolgen.<br />
7. Bewässerung<br />
Genau gleich wie bei einer Neusansaat gilt auch bei<br />
der Renovation: Während des Auflaufens und der Kei-<br />
mung darf die oberste Bodenschicht nie austrocknen.<br />
Daher ist in den 2–3 Wochen nach der Saat eine per-<br />
manente Bewässerung notwendig. Konkret bedeutet<br />
dies, 3–4 mal täglich mit Wassergaben von 5 l/m 2 be-<br />
wässern. Die Gaben sollen bewusst klein und fein do-<br />
siert sein, um die Samen nicht wegzuschwemmen.<br />
Gibt es Alternativen?<br />
Es ist nicht verwunderlich, dass sich Rasenbesitzer<br />
mit den immer häufiger auftretenden und länger<br />
andauernden Trockenperioden zunehmend nach<br />
Alternativen umschauen und der Wunsch nach tro-<br />
ckenheitsresistenten Rasenmischungen zunimmt.<br />
Tatsächlich sind solche Mischungen von diversen<br />
Saatgutherstellern auf dem Markt erhältlich. Der<br />
Hauptbestandteil dieser Mischungen bildet dabei der<br />
Rohrschwingel. Dieses aus südländischen Regionen<br />
stammende Gras weist eine überdurchschnittliche<br />
Trocken- und Hitzetoleranz auf und kann auch bei re-<br />
duzierter Bewässerung bestehen. Doch hat auch diese<br />
Grasart nicht nur Vorteile. Der Horst bildende Rohr-<br />
schwingel hat im Gegensatz zu den «gewöhnlichen»<br />
Rasengräsern eine grobblättrige Struktur, die nicht<br />
jedem zu gefallen weiss. Durch die sehr dunkelgrüne<br />
Farbgebung sind unerwünschte, eher helle Fremdgräser<br />
besonders gut sichtbar und stören das gleichmässige<br />
Rasenbild. Sehr nachteilig wirkt sich die schlech-<br />
te Krankheitsresistenz aus. Gerade bei feuchtwarmen<br />
Bedingungen im <strong>Herbst</strong> ist der Rohrschwingel anfällig<br />
für Rasenkrankheiten wie z. B. Schneeschimmel.<br />
Kommt es zu einer Infektion, sterben die befallenen<br />
Gräser ab und hinterlassen in der Fläche Lücken. Auch<br />
in diesem Fall müsste die Rasennarbe mittels einer<br />
Renovation repariert werden.<br />
Rasenpflege während Hitzeperioden<br />
Bei extremen Hitze- und Trockenphasen sind Schäden<br />
in der Rasenfläche kaum zu vermeiden. Oftmals wer-<br />
den Schäden aber durch eine unsachgemässe Pflege<br />
begünstigt. Beispielsweise werden in der Praxis Ra-<br />
senflächen oft zu tief und zu unregelmässig gemäht.<br />
Zu tief geschnittenen Gräsern fehlt somit die notwendige<br />
Blattmasse zur Assimilation. Optimal ist ein wöchentlicher<br />
Schnitt auf 4–5 cm. Auch eine ungenügen-<br />
de Nährstoffversorgung fördert die Anfälligkeit für<br />
Trockenschäden. Insbesondere eine gute Kaliversor-<br />
gung ist über den Sommer von grosser Bedeutung.<br />
Kali erhöht die Widerstandskraft gegen Trockenheit<br />
und verbessert den Wasserhaushalt in den Pflanzen.<br />
Beim Beregnen ist es wichtig, auf eine durchdringen-<br />
de Bewässerung zu achten. Beregnen soll nicht oft,<br />
jedoch mit einer hohen Aufwandmenge erfolgen. Stel-<br />
len Sie sicher, dass der Wurzelhorizont bis in eine<br />
Tiefe von 15 cm gleichmässig durchfeuchtet wird. Hierfür<br />
werden rund 15–20 l/m² benötigt. Mit einem Re-<br />
20