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Meinung 1.Mitgliedsbeitragserhöhung beim BDS Norderstedt<br />

Mitgliedsbeitragserhöhung sorgt für Diskussion<br />

Norderstedt (em/mp) Birgit Wieczorek<br />

erläuterte auf der Jahreshauptversammlung<br />

den Mitgliedern,<br />

dass der Vorstand sich über<br />

zwei Jahre lang Gedanken über<br />

die Erhöhung gemacht h<strong>ab</strong>e. Seit<br />

Bestehen des BDS wurde der Beitrag<br />

nicht erhöht.<br />

Der Beitrag betrug bisher 46 Euro<br />

pro Jahr. Die Erhöhung wurde nun<br />

per Handzeichen<strong>ab</strong>stimmung mit<br />

41 Stimmen dafür, 20 Nein-Stimmen<br />

und sechs Enthaltungen<br />

beschlossen. Der Beitrag wird nun<br />

wie folgt gestaffelt sein:<br />

Normaler Beitrag 120 Euro/Jahr<br />

Für Neumitglieder bzw. Jungunternehmer<br />

im Gründungsjahr<br />

und den zwei Folgejahren; sowie<br />

bei Neugründung oder Betriebsübernahme<br />

in den ersten zwei<br />

Jahren 75 Euro/Jahr<br />

Für Mitglieder, die wegen Alters,<br />

Invalidität oder anderen Gründen<br />

ihren Betrieb aufgeben 46 Euro<br />

im Jahr<br />

Die Beitragserhöhung wurde<br />

bereits im Vorwege kontrovers<br />

diskutiert. „Alle anwesenden Mitglieder<br />

auf der Jahreshauptversammlung<br />

wurden gebeten ihr Statement<br />

zur Beistragserhöhung<br />

<strong>ab</strong>zugeben“, erklärt Sven Boysen.<br />

„Auf den folgenden Seiten finden<br />

Sie die Reaktionen, die uns bis zum<br />

Redaktionsschluss erreicht h<strong>ab</strong>en.“<br />

Birgit Wieczorek:<br />

Im Rahmen unserer bisherigen<br />

Überlegungen, in der wir die<br />

schwierige Frage einer Erhöhung<br />

der Mitgliedsbeiträge diskutierten,<br />

stellten wir fest, dass die Beiträge<br />

des Bund der Selbständigen seit<br />

Bestehen nie erhöht wurden. Als<br />

große wirtschaftliche Vereinigung<br />

h<strong>ab</strong>en wir den Anspruch, für die<br />

Mitglieder des BDS Lobbyarbeit zu<br />

betreiben und das Netzwerk zu<br />

stärken.<br />

Doch professionelle Lobbyarbeit<br />

kostet Geld. Da in der Vergangenheit<br />

viele Aktivitäten aus Rücklagen<br />

bestritten wurden und Sponsoren<br />

den BDS unterstützt h<strong>ab</strong>en,<br />

ist es uns als selbständige, wirtschaftliche<br />

Vereinigung ein großes<br />

Anliegen un<strong>ab</strong>hängig zu bleiben.<br />

Unterstützen Sie dieses aktive<br />

Netzwerk, in dem Sie dazu beitragen<br />

sich nicht nur finanziell, sondern<br />

auch ehrenamtlich zu engagieren.<br />

Eine Beitragserhöhung, die im Vergleich<br />

mit anderen Vereinen mode-<br />

rat ausfällt, ist ebenso wichtig, wie<br />

die bisher ehrenamtlich geleistete<br />

Arbeit des Vorstandes sowie zahlreicher<br />

Mitglieder des Bund der<br />

Selbständigen.<br />

Andreas Preugschat:<br />

Um es vorweg zu sagen, grundsätzlich<br />

halte ich eine Erhöhung für<br />

gerechtfertigt, <strong>ab</strong>er eben nicht in<br />

dieser Größenordnung! Aus diesem<br />

Grunde h<strong>ab</strong>e ich mich in der<br />

Abstimmung auch dagegen entschieden.<br />

Dass nach so langer Zeit der<br />

„Nichtanpassung“ etwas getan<br />

werden musste, kann sicherlich<br />

jedes Mitglied nachvollziehen und<br />

sollte auch unstrittig sein. Doch<br />

wie soll einem/r klar rechnenden<br />

Geschäftsmann/ frau (und das sind<br />

wir doch alle) eine so exorbitante<br />

Steigerung vermittelt werden? Kein<br />

Lieferant bzw. Dienstleister wird<br />

das seinen Kunden zumuten! Und<br />

die Austrittswelle mit der damit<br />

verbundenen negativen Stimmung<br />

können wir uns als Interessenvertreter<br />

für das Unternehmertum in<br />

Norderstedt nicht leisten.<br />

Meiner Meinung nach sollte eine<br />

Steigerung auf 69 Euro für alle Mitglieder<br />

nachvollziehbar sein,<br />

ebenso wie die schrittweise Anhebung,<br />

wie sie in der Sitzung auch<br />

angeregt und von vielen favorisiert<br />

wurde.<br />

Matthias Gipp:<br />

Ich bin der Meinung, dass wir die<br />

Beitragserhöhung gar nicht so<br />

stark mit einzelnen besseren Leistungen<br />

für die Mitglieder rechtfertigen<br />

sollten. Für mich geht es einfach<br />

darum, dass der BDS die<br />

starke Stimme der Wirtschaft und<br />

eine wichtiges lokales Wirtschaftsnetzwerk<br />

ist.<br />

Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich<br />

u.a. ein entsprechendes<br />

Budget. Nur dann kann etwas<br />

bewegt werden. Das wird jedes<br />

kaufmännisch tätige Mitglied einer<br />

Wirtschaftsvereinigung verstehen.<br />

Wir brauchen jetzt schon für<br />

unsere derzeitigen Aktivitäten<br />

mehr Geld als wir einnehmen und<br />

leben von den Rücklagen.<br />

Wir wollen ja eigentlich noch mehr<br />

erreichen. Das kann man auch den<br />

Mitgliedern sagen. Meiner Meinung<br />

nach wollen wir den aktiven<br />

Mitgliedern mit dem BDS folgendes<br />

bieten:<br />

- anerkanntes Wirtschaftsnetzwerk<br />

mit guten Kontakten zu Wirtschaft<br />

und Politik<br />

- Empfehlungsmarketing durch persönliche<br />

Kontakte<br />

- Informations- und Wissensaustausch<br />

für die Mitglieder<br />

- intensive regionale Pressearbeit<br />

für die Wirtschaft<br />

- vergünstigte Werbemöglichkeiten<br />

in Presse und Internet<br />

- Kommunikations- und Informationsplattform<br />

Internetauftritt<br />

- eigene Zeitschrift mit regelmässigen<br />

Berichten über Mitgliedsbetriebe<br />

- regelmässige Netzwerktreffen<br />

z.B. Businessfrühstück und Afterwork<br />

- Inhouse Veranstaltungen in Mitgliedsbetrieben<br />

- gemeinsame Veranstaltungen wie<br />

BDS Messe und Sommerfest<br />

Diese Liste ist sicher noch nicht<br />

vollständig, <strong>ab</strong>er man sieht doch<br />

relativ schnell, dass hier einiges<br />

geboten wird und man hier als aktives<br />

Mitglied einige Vorteile h<strong>ab</strong>en<br />

kann.<br />

Sven Wojtkowiak:<br />

Ich finde es gut, wie der BDS sich<br />

in den letzten Jahren als un<strong>ab</strong>hängige<br />

Wirtschaftsvereinigung entwickelt<br />

hat und was wir als BDS<br />

alles auf die Beine gestellt h<strong>ab</strong>en.<br />

Als Beispiel sei hier die Herbstmesse<br />

und unser monatliches Business-Frühstück<br />

erwähnt. Ich h<strong>ab</strong>e<br />

den Eindruck, dass wir als BDS<br />

wieder ernstgenommen werden in<br />

der Stadt.<br />

Wenn wir uns zukünftig nicht nur<br />

selbst verwalten wollen, sondern<br />

ernsthafte Projekte anschieben<br />

wollen, dann kommen wir um eine<br />

Beitragserhöhung nicht rum. Nach<br />

30 Jahren ohne Beitragsanpassung<br />

finde ich dies auch legitim.<br />

Und 10 Euro mtl. als Betriebsausg<strong>ab</strong>e<br />

sind, glaube ich, tragbar.<br />

Philip Leuchtenberger:<br />

Die Beitragserhöhung ist für mich<br />

gerechtfertigt. Um aktive Verbandsarbeit<br />

gewährleisten zu können,<br />

sollte man nicht ausschließlich<br />

von Sponsoren <strong>ab</strong>hängig sein<br />

und einen Monatsbeitrag erheben<br />

können, der sich nicht sofort für<br />

das Porto an einen selbst und ein<br />

bisschen Administration aufbraucht.<br />

Mit 10 Euro im Monat ist<br />

der BDS Norderstedt noch an der<br />

unteren Grenze vergleichbarer Verbände.<br />

Reinhard Schuh:<br />

Die Vorgehensweise und die Aussagen<br />

einzelner Vorstandsmitglie-<br />

der zur Beitragserhöhung finde ich<br />

sehr unglücklich. Angebotene<br />

Möglichkeiten einer<br />

„Mitnahme/Einbindung“ der<br />

„alten“ Mitglieder wurden vom<br />

Tisch „gefegt“. Wir sind eine wirtschaftliche<br />

Vereinigung und wir<br />

sollten schon deshalb sorgsam,<br />

verantwortungsbewusst und<br />

respektvoll miteinander umgehen.<br />

Als Arbeitgeber h<strong>ab</strong>en wir eine Fürsorgepflicht<br />

– nicht nur gegenüber<br />

unseren Mitarbeitern. Ich h<strong>ab</strong>e<br />

nicht gegen die Beitragserhöhung,<br />

sondern gegen die Vorgehensweise<br />

mit NEIN gestimmt.<br />

Sven Boysen:<br />

Eine Beitragserhöhung für den<br />

BDS war dringend notwendig. Um<br />

es noch einmal zu verdeutlichen: es<br />

geht im Moment nicht darum sich<br />

neue Projekte auszudenken. Es<br />

geht einzig und allein darum die<br />

aktuellen Aktivitäten und Leistungen<br />

des Vereins für seine Mitglieder<br />

auf eine seriöse Finanzierungsgrundlage<br />

zu stellen.<br />

Die Kapitalausstattung im Jahr<br />

2008 betrug noch rund 24.000<br />

Euro und 2010 bereits nur noch<br />

rund 14.000 Euro, da aus den<br />

Rücklagen Anschubfinanzierungen<br />

für Projekte getragen wurden, die<br />

es in den vergangenen Jahren und<br />

Jahrzehnten in dieser Form nicht<br />

g<strong>ab</strong>. Das bedeutet: Hätten die Mitglieder<br />

auf der Jahreshauptversammlung<br />

2011 die Beitragserhöhung<br />

nicht beschlossen, so wären<br />

bei konstantem Kapitalbedarf im<br />

Jahr 2015 nur noch ein Vereinsvermögen<br />

im dreistelligen Bereich zur<br />

Verfügung gewesen. Von dieser<br />

Restsumme hätten dann die verbleibenden<br />

Mitglieder sich noch<br />

einmal zu einem Teller Erbsensuppe<br />

treffen können, um bei dieser<br />

Gelegenheit dann durch Handzeichen<br />

die Vereinsauflösung zu<br />

beschließen.<br />

Dies kann nicht der Sinn einer<br />

Gemeinschaft von Unternehmern<br />

sein, die sich zurecht mit der<br />

Anzahl der Mitglieder und der<br />

Quantität und Qualität seiner Veranstaltung<br />

zu einer der größten<br />

Wirtschaftsvereinigungen im Norden<br />

zählt. Durch das Abstimmungsergebnis<br />

auf der Jahreshauptversammlung<br />

ist die Grundlage<br />

für eine seriöse Vereinsfinanzierung<br />

für die Zukunft geschaffen<br />

- ein klares Statement für nachhaltiges<br />

Handeln an dem sich so<br />

manch einer aus der Politik ein Beispiel<br />

nehmen sollte.

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