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EPP 10.2023

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Ausgabe 10 | 2023<br />

epp-online.de<br />

Elektronik<br />

Produktion<br />

Prüftechnik<br />

Interview<br />

Messen & Veranstaltungen<br />

Fachforum zur Verarbeitung von<br />

LEDs in der Elektronikfertigung<br />

» Seite 12<br />

Baugruppenfertigung<br />

Hochleistungs-Hochfrequenzsysteme<br />

in Standard-LP-Technik<br />

» Seite 32<br />

Test & Qualitätssicherung<br />

Integrativ zum Null-Defects per<br />

Million Opportunities-Ziel<br />

» Seite 47<br />

„Kein Backup, kein Mitleid.“<br />

Björn Köppe,<br />

PKN Datenkommunikations<br />

GmbH<br />

» Seite 6<br />

TITELSTORY<br />

Flying Prober<br />

erhöht Flexibilität<br />

von OEM<br />

» Seite 26<br />

SMT at its best


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

LED meets SMT<br />

25. Oktober 2023<br />

Filderhalle Leinfelden<br />

4. Fachforum LED meets SMT<br />

Verarbeitung von LEDs in der Elektronikfertigung<br />

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit<br />

OSRAM Opto Semiconductors statt.<br />

Plattform für Information und Networking<br />

THEMENSCHWERPUNKTE:<br />

• Fortschrittliche LED-Montage und Löten von<br />

Standard-LED-Gehäusen bis zu Highpower<br />

• Verpixelte Lichtquelle<br />

VOR ORT:<br />

Ein Tag mit innovativen Vorträgen von<br />

kompetenten Partnern aus der Elektronikbranche<br />

über die Verarbeitung von LEDs in der<br />

Elektronikfertigung.<br />

Ergänzt wird das Fachforum durch eine<br />

Table-Top-Ausstellung und Zeit für Gespräche.<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

NEU:<br />

Veranstaltungssprache Deutsch<br />

Simultanübersetzung mit Streaming<br />

in englischer Sprache<br />

Jetzt anmelden:<br />

epp.industrie.de/led-meets-smt-2023<br />

Unsere Partner:


» EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Eine neue Ära<br />

im Reflow.<br />

in wenigen Wochen startet in München die productronica – Weltleitmesse<br />

für Entwicklung und Fertigung von Elektronik. Vom 14. bis 17. November<br />

präsentieren Unternehmen aus den Bereichen PCB& EMS, SMT, Cables,<br />

Coils & Hybrids, Semiconductor, Future Markets sowie Overall Production<br />

Support ihre Lösungen und Produkte auf dem Münchner Messegelände.<br />

Im Mittelpunkt der diesjährigen productronica stehen drei Themen:<br />

Künstliche Intelligenz, Leistungselektronik sowie Sensorik in der<br />

Elektronikfertigung.<br />

ERSA HOTFLOW THREE<br />

Die beste Reflow-Performance in jeder<br />

Hinsicht: Qualität. Effizienz. Flexibilität.<br />

Reinigung. Konnektivität.<br />

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird den hohen Automatisierungsgrad<br />

in der Fertigung noch effizienter gestalten. Im Zusammenhang mit<br />

der Transformation in eine klimaneutrale und digitale Gesellschaft nimmt<br />

die Leistungselektronik in den Bereichen Industrie, erneuerbare Energien<br />

und Automotive eine wichtige Rolle ein. Darüber hinaus gilt Sensorik als<br />

Schlüsseltechnologie für intelligente Maschinen und vernetzte Produktion.<br />

Welche Innovationen und Trends aus diesen Bereichen in den kommenden<br />

Jahren die Branche bestimmen werden, das erfahren Sie nicht nur an den<br />

zahlreichen Messeständen unserer Aussteller, sondern auch im umfangreichen<br />

Rahmenprogramm der productronica.<br />

Informieren Sie sich in drei Foren über die neuesten Entwicklungen im<br />

Bereich der Elektronikfertigung. In Vorträgen und Diskussionsrunden<br />

werfen Experten einen Blick in die Zukunft. Darüber hinaus zeigen Ihnen<br />

Live-Demonstrationen unter anderem Praxisbeispiele aus den Bereichen<br />

Sensorik und Quantentechnologie.<br />

Machen Sie sich am besten selbst ein Bild und besuchen Sie die<br />

productronica 2023.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Barbara Müller<br />

Projektleiterin productronica<br />

Einzigartige Effizienz: Die exklusive Ersa SCPU ® Motoren- und<br />

Steuereinheit.<br />

ERSA HOTFLOW THREE<br />

• Steigert die Produktivität.<br />

• Senkt die Verbräuche.<br />

• Produziert allerhöchste Lötqualität.<br />

• Läuft bis zu 12 Wochen & mehr ohne<br />

Wartungsintervall.<br />

• Liefert zukunftssichere Industrie 4.0-Daten.<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

in Halle A4, Stand 171!<br />

Bild: Messe München<br />

GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE.<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 3


» INHALT 10 | 2023 48. JAHRGANG<br />

TITELSTORY<br />

Eine langjährige Flying Prober<br />

Partnerschaft sorgt erhöht Flexibilität<br />

von OEM<br />

für hohe Qualität in<br />

einer Flachbaugruppenfertigung<br />

und dass<br />

» Seite 26<br />

Kunden mit sicheren Produkten<br />

im besten Preis-Leistungsverhältnis<br />

beliefert werden.<br />

Bild: Siemens<br />

NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Branchennews<br />

Datensicherheit in der Elektronikfertigung<br />

Kein Backup, kein Mitleid (PKN | ATEcare) 6<br />

Elektrodenherstellung im Rolle-zu-Rolle-Vefahren<br />

Whitepaper zur Batteriezellfertigung 9<br />

Deckung der Nachfrage von Halbleiter<br />

Keine Engpässe durch Produktionsverlagerung (IDA) 10<br />

MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Fachforum: LED meets SMT 2023<br />

Verarbeitung von LEDs in der Elektronikfertigung 12<br />

TITELSTORY<br />

Flying Prober erhöht Flexibilität von OEM<br />

Doppelseitiges Testen spart Rüstvorgänge (Systech) 26<br />

BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Hochfrequenzsysteme in Standard-Leiterplattentechnik<br />

Realisierung durch clevere Signalleitung (Becker & Müller) 32<br />

Lösungskompetenz jenseits des Standards<br />

Hoher Effizienzgrad durch Modularität (Eutect) 36<br />

SMD-Nano-Druckschablonen<br />

Profitabler durch höhere Ausbeute (Photocad) 38<br />

Produkt-News 40<br />

Nutzentrenner mit zukunftsorientierter Flexibilität<br />

Fokus liegt auf Modularität (Mergen) 42<br />

Produkt-News 44<br />

TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

ATE Booster macht Kostenreduzierung leicht<br />

Maximierung der LED- Testfähigkeit (Seica) 46<br />

Integrativ zum Null-DPMO-Ziel<br />

Qualitätssicherung mit Hard- und Software (ASMPT) 47<br />

Wärmebildtechnik gegen Mikrochip-Knappheit<br />

Wenn die Chips ausgehen (Teledyne FLIR) 50<br />

Produkt-News 53<br />

Einfacher Transfer zwischen Unternehmensstandorten<br />

SMT-Produktion innerhalb Linz und Lahnau (SmartRep) 54<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 58<br />

4 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Suche<br />

Das intelligente BOM-Tool<br />

Bild: microchip graphic HR<br />

Wenn die Chips ausgehen: Wärmebildtechnik gegen<br />

Mikrochip-Knappheit in der EU<br />

» Seite 50<br />

APIs<br />

Angebotsanfrage<br />

Lagerverwaltung<br />

Websession<br />

Leistungselektronik<br />

Umrechnungstools<br />

Am 19. Oktober 2023 findet die Websession<br />

zur Leistungselektronik statt.<br />

Ohne Reiseaufwand, völlig ortunabhängig<br />

und zudem bequem am Computer<br />

erfahren Sie von ausgewiesenen Fachleuten<br />

aus der Branche alles Wissenswerte<br />

rund um die Herstellung elektronischer<br />

Baugruppen für die Leistungselektronik.<br />

Die Fertigung solch Baugruppen<br />

erfordert spezialisierte Einrichtungen,<br />

qualifiziertes Personal sowie<br />

strenge Qualitätskontrollmaßnahmen,<br />

um eine hohe Produktqualität und<br />

Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Melden<br />

Sie sich am besten sofort auf der<br />

Website der <strong>EPP</strong> (www.epp-online.de) an.<br />

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<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 5


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Datensicherheit in der Elektronikfertigung<br />

„Kein Backup, kein Mitleid“<br />

Cyber Security, sichere Netzwerklösungen und der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit Daten sind entscheidende Schlüsselfunktionen für eine<br />

erfolgreiche industrielle Fertigung. Insbesondere dann, wenn beispielsweise<br />

Produktionsprozesse der Elektronikfertigung durch AOI-, SPI- oder andere<br />

Test- und Inspektionsabläufe eine Unmenge an Informationen erzeugen.<br />

Unternehmen sind hier oftmals auf fachspezifische Unterstützung durch<br />

IT-Dienstleister angewiesen. Diese stellen nicht nur die richtigen Fragen<br />

zur IT-Infrastruktur, sondern entwickeln überdies unternehmensspezifische<br />

und zugleich zukunftsfähige Lösungen für Verwaltung und Fertigung.<br />

Björn Köppe von PKN Datenkommunikations<br />

GmbH:<br />

„Wir überprüfen die bestehenden<br />

IT-Sicherheitsmaßnahmen<br />

und implementieren<br />

neue Technologien“<br />

Die IT-Infrastruktur gewinnt auch bei<br />

mittelständischen Industrieunternehmen<br />

zunehmend an Bedeutung“, sind<br />

Olaf Römer, Geschäftsführer der ATEcare<br />

GmbH und Björn Köppe, Geschäftsführer<br />

der in Berlin ansässigen PKN Datenkommunikations<br />

GmbH unisono überzeugt.<br />

Römer und sein Team sind auf Test- und<br />

Inspektionssysteme für die Elektronikindustrie<br />

und Branchen wie beispielsweise<br />

die Automobilzulieferindustrie spezialisiert.<br />

Als Vertriebspartner für Test- und<br />

Prüfsysteme für die Elektronikindustrie<br />

befinden sich Röntgen- und Inspektionslösungen,<br />

die zugehörige Software sowie<br />

Test- und CT-Analyse-Systeme im Portfolio.<br />

„In einer modernen Elektronikferti-<br />

Bild: PKN<br />

gung sind Prüf- und Testsysteme als auch<br />

spezifische Dienstleistungen unerlässlich.<br />

Im Bereich der IT-Technologien bewegen<br />

wir uns jedoch in einem Beratungsumfeld<br />

außerhalb der eigentlichen Test- und Inspektionslösungen.<br />

Zeitgleich erzeugen<br />

unsere Systeme eine Vielzahl an Daten,<br />

die den Anwender oftmals vor Herausforderungen<br />

stellen. Schließlich gilt es, diese<br />

Daten zuverlässig und schnell bereitzustellen<br />

und vor unbefugtem Zugriff zu<br />

schützen. Hinzu kommt die Herausforderung,<br />

dass die Fertigung aufgrund der<br />

dort eingesetzten Maschinen oftmals eine<br />

andere IT-Sicherheitsstrategie benötigt<br />

als beispielsweise die Verwaltung“, erläutert<br />

Römer.<br />

Die PKN Datenkommunikations GmbH<br />

konzipiert und implementiert deutschlandweit<br />

neben maßgeschneiderten IT-<br />

Services und Netzwerktechniken auch gerätespezifische<br />

Sicherheits-, Storage- und<br />

Backup Systeme. Zudem gehören Serverund<br />

Desktop-Virtualisierung, Unified<br />

Communications, Mobility, Cloud- und<br />

Security-Lösungen für die Fertigung zum<br />

Portfolio des IT-Dienstleisters. Die IT-Experten<br />

beraten ihre Kunden eingehend<br />

und zeigen auf, wie sich Cloud- und Multi<br />

Cloud-Dienste für Fertigungsabläufe gewinnbringend<br />

nutzten und Backup Systeme<br />

zuverlässig zur Verfügung stellen lassen.<br />

Zudem fokussieren sie sich auf den<br />

Bereich der IT-Sicherheit. Ziel ist es, Produktionsanlagen<br />

mit geräteindividuellen<br />

Sicherheitsbarrieren vor unzulässigen Zugriffen<br />

zu schützen. Hierfür gibt es allerdings<br />

keine Blaupause. Die IT-Fachleute<br />

entwickeln daher mit fundiertem IT-<br />

Know-how unternehmensspezifische Sicherheitsvorgaben.<br />

Da der Valley IT Group<br />

zugehörig, kann das Berliner Unternehmen<br />

überdies auf Partnerunternehmen<br />

zugreifen. Das erlaubt es den IT-Experten,<br />

ihre umfangreichen Services bundesweit<br />

anzubieten und insbesondere auch die<br />

überwiegend in Süddeutschland angesie-<br />

6 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


delten Elektronikfertiger zeitnah zu unterstützen.<br />

IT-Sicherheit für<br />

alle Bereiche<br />

Obwohl moderne Produktionsumgebungen<br />

meist über leistungsfähige Computer<br />

verfügen, entsprechen die Anlagen<br />

nicht zwangsläufig neuesten IT-Standards.<br />

So ist es Herstellern nicht immer<br />

möglich, die mit hoher Rechenleistung<br />

erzeugten Datenmengen ohne weiteres<br />

sicher abzuspeichern, auszuwerten und<br />

zu bearbeiten. Vielmehr müssen zunächst<br />

Regelwerke erstellt und Verantwortungsbereiche<br />

festgelegt werden, um beispielsweise<br />

relevante Daten zuverlässig an andere<br />

Unternehmensstandorte zu übermitteln<br />

oder die Traceability-Anforderungen<br />

der Endkunden gewährleisten zu können.<br />

„Bevor wir beim Kunden unsere Hardware<br />

zur Qualitätssicherung installieren, klären<br />

wir daher ab, wer sich der komplexen infrastrukturellen<br />

IT-Aufgaben annimmt<br />

und wie erfasste Daten vor unbefugtem<br />

Zugriff geschützt werden“, betont Römer.<br />

Hinzu kommt, dass gerade Test- und Inspektionssysteme<br />

aufgrund ihrer Prozessrelevanz<br />

über Jahrzehnte in den Fertigungen<br />

verbleiben können und somit aufgrund<br />

der fortschreitenden IT-Infrastruktur<br />

eine Herausforderung für jede Sicherheitsstrategie<br />

darstellen.<br />

Zeitgleich gewinnen IT-Strukturen stetig<br />

an Komplexität. Konnten bislang im<br />

eigenen Rechenzentrum installierte Programme<br />

wie Firewall und Antiviren-Agent<br />

noch für ausreichende IT-Sicherheit sorgen,<br />

genügen diese Technologien oftmals<br />

den Anforderungen einer inzwischen äußerst<br />

vielschichtigen IT-Umgebung nicht<br />

mehr. So birgt beispielsweise die Verknüpfung<br />

von fertigungs- und verwaltungsspezifischen<br />

IT-Systemen Gefahrenpotenzial.<br />

Wird hier ein veraltetes Antivirensystem<br />

eingesetzt oder gar ganz darauf<br />

verzichtet, sind bei einem Angriff<br />

gleichermaßen die Fertigung und die Verwaltung<br />

betroffen. „Verschlüsselungsangriffe<br />

erfolgen häufig dann, wenn die Büros<br />

der Unternehmen nicht besetzt sind.<br />

Etwa am Freitagnachmittag, über das<br />

Wochenende oder an Feiertagen“, zeigt<br />

Köppe auf.<br />

Dazu ergänzt Römer: „In Verwaltungen<br />

muss meistens eine homogene Microsoft-<br />

Umgebung überwacht und auf neuesten<br />

Stand gehalten werden. Natürlich sind<br />

dort auch das Thema IT-Sicherheit und<br />

Virenschutz wichtig und vor allem Backups“.<br />

Unternehmen schauen daher oft,<br />

dass sie mit möglichst zentralen Mitteln<br />

die IT-Gesamtheit administrieren und<br />

achten darauf, dass Updates automatisiert<br />

eingespielt werden. „Das läuft so<br />

aber nicht in der Produktion. Dort gibt es<br />

einen Wildwuchs der Betriebssysteme<br />

und Anforderungen, die einem IT-Verantwortlichen<br />

immer graue Haare wachsen<br />

Besuchen Sie uns<br />

in München:<br />

productronica 2023<br />

Stand A2.377<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 7


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

lassen, von DOS, über NT, XP bis zu<br />

Fremdbetriebssystemen, wie LINUX ist<br />

dort alles dabei. Einfach einen Virenscanner<br />

zu installieren oder dafür zu sorgen,<br />

dass Updates automatisch und überwacht<br />

eingespielt werden, hat oft fatale Erscheinungen,<br />

denn dadurch können ganze<br />

Werke stillstehen. Wie soll auch ein Maschinenhersteller<br />

wissen, wann die Hersteller<br />

der Betriebssysteme oder der Virenscanner<br />

Updates einspielen und inwieweit<br />

dies Auswirkungen auf die Maschinensoftware<br />

hat? So etwas kann im Vorfeld<br />

nicht sichergestellt werden“, führt<br />

Römer weiter aus.<br />

Fertigungsanlagen, egal welcher Couleur,<br />

müssen von außen abgeschottet<br />

werden, egal ob es sich dabei um moderne<br />

oder ältere Systeme handelt. Nichtsdestotrotz<br />

muss aber auch ein Remote-<br />

Support seitens des Maschinenlieferanten<br />

oder das Aufspielen von Software-Updates<br />

möglich sein. Des Weiteren müssen<br />

Backups gezogen werden, um Fertigungszahlen<br />

für die Nachverfolgbarkeit zu sichern.<br />

Hierzu muss die Anlage wenigstens<br />

zeitweise in der Cloud eingebunden sein.<br />

Schlussendlich muss sichergestellt werden,<br />

dass Mitarbeiter nicht aus Versehen<br />

die Maschine offen in der Cloud belassen,<br />

so dass diese als der Zugang für Unbefugte<br />

zum gesamten IT-Netzwerk des Unternehmens<br />

fungiert. Römer weiß aus Erfahrung,<br />

dass sich viele Unternehmen mit<br />

diesen Abwägungen schwertun, denn verschiedene<br />

Sicherheitskonzepte bedeuten<br />

einen höheren Aufwand. Doch Römer<br />

weist auch darauf hin, dass wenn die Fertigung<br />

doch betroffen ist, Möglichkeit zu<br />

einem schnellen Re-Start sowie einer<br />

schnellen Wiederherstellung der IT-Infrastruktur<br />

möglich sind.<br />

Hinzu kommt, dass es nur eine Frage<br />

der Zeit ist, wann ein Unternehmen von<br />

einem IT-Vorfall betroffen sein wird. Dennoch<br />

verzichten insbesondere kleine und<br />

mittelständische Betriebe aus Kostengründen<br />

häufig auf einschlägige Abwehrmaßnahmen.<br />

Schließlich ist eine firmeneigene<br />

Sicherheitsarchitektur, bei der<br />

Mitarbeiter an 365 Tagen im Jahr unmittelbar<br />

auf verdächtige Transaktionen reagieren,<br />

mit einem hohen finanziellen Aufwand<br />

verbunden. „Dies gilt im Übrigen<br />

Bild: ATEcare<br />

Olaf Römer, ATEcare: „Bevor wir beim Kunden<br />

unsere Hardware zur Qualitätssicherung installieren,<br />

klären wir ab, wie erfasste Daten vor unbefugtem<br />

Zugriff geschützt werden“<br />

auch ganz allgemein für das Thema Datensicherheit.<br />

So werden oftmals aus Unwissenheit<br />

oder aus Kostengründen falsche<br />

Entscheidungen getroffen, die Unternehmen<br />

im Ernstfall teuer zu stehen<br />

kommen. Dabei lassen sich IT-Sicherheitsstrukturen<br />

durchaus smart und kostenreduziert<br />

umsetzen. Daher: Kein Backup,<br />

kein Mitleid“, scherzt Köppe.<br />

PKN unterstützt seine Kunden mit<br />

langjähriger Fachexpertise und umfassenden<br />

IT-Sicherheitslösungen für Fertigungsbereiche<br />

und die Verwaltung. „Wir<br />

überprüfen die bestehenden IT-Sicherheitsmaßnahmen<br />

und implementieren<br />

neue Technologien. Dazu untersuchen wir<br />

die kundenspezifische Infrastruktur. Auf<br />

Basis einer systematischen IST-Analyse<br />

zeigen wir auf, wie sich aktuelle sicherheitsspezifische<br />

Dienstleistungen in die<br />

jeweilige Infrastruktur integrieren lassen.<br />

Darüber hinaus bieten wir auch Schulungen<br />

und Awareness-Maßnahmen an. Ziel<br />

ist es, die Mitarbeiter für die Bedeutung<br />

von IT-Sicherheit in ihrem Bereich und die<br />

korrespondierenden Maßnahmen zu sensibilisieren<br />

und zu informieren“, stellt<br />

Köppe heraus.<br />

Inzwischen wenden sich insbesondere<br />

Industrieunternehmen verstärkt an die<br />

Spezialisten des Unternehmens. Ziel ist es,<br />

den Bereich der Cyber Security auszubau-<br />

en. Manche IT-Sicherheitsstrukturen lassen<br />

sich dabei auch auf andere Unternehmensbereiche<br />

übertragen, um auch diese<br />

angriffssicher zu gestalten, andere wie<br />

oben beschrieben nicht. „Nicht selten ist<br />

eine beträchtliche Überzeugungsarbeit erforderlich.<br />

Oftmals insbesondere dann,<br />

wenn ein Unternehmen eine eigene IT-Abteilung<br />

unterhält“, sagt Köppe. Greift der<br />

Kunde hingegen auf einschlägige Dienstleistungen<br />

zurück, profitiert er von einer<br />

mit fachspezifischem Know-how durchgängig<br />

überwachten IT-Infrastruktur.<br />

Parallel dazu schreibt der Gesetzgeber<br />

ab Mai 2023 aufgrund zunehmend bedrohter<br />

IT-Infrastruktur vor, eine spezifische<br />

IT-Sicherheitsarchitektur vorweisen<br />

zu können. Das IT-Sicherheitsgesetz 2.0<br />

verpflichtet Unternehmen, Organisationen,<br />

diverse Einrichtungen als auch deren<br />

Zulieferer, die kritische Infrastruktur in<br />

Deutschland durch “angemessene organisatorische<br />

und technische Vorkehrungen”<br />

vor Cyber-Attacken zu schützen. Dementsprechend<br />

muss die einschlägige IT-Infrastruktur<br />

bestimmten Mindeststandards<br />

genügen. Überdies müssen spezifische<br />

Prozesse im Fall eines Cyber-Angriffs ein<br />

schnelles, koordiniertes Handeln erlauben.<br />

Somit sind die unter diese Regelung<br />

fallenden Organisationen und Unternehmen<br />

verpflichtet, ihre IT-Systeme regelmäßig<br />

zu überprüfen und Maßnahmen<br />

zur Verhinderung von Cyber-Angriffen zu<br />

implementieren. Beispiele hierfür sind<br />

Netzwerk- und Datenschutzmaßnahmen,<br />

Zugangskontrollen, Systemüberwachungen<br />

und Mitarbeiterschulungen. „Unserer<br />

Erfahrung nach hat jedoch kaum ein Mittelständler<br />

das IT-Sicherheitsgesetz 2.0<br />

auf dem Schirm. Viele wissen somit nicht,<br />

ob sie einschlägige Vorgaben erfüllen<br />

müssen. Zeitgleich ist kaum ein mittelständisches<br />

Unternehmen in der Lage,<br />

diesen spezifischen Anforderungen nachzukommen“,<br />

führt Köppe weiter aus. „Mit<br />

Dienstleistungen wie etwa „Security Operations<br />

as a Service“ können wir die Anforderungen<br />

des IT-Sicherheitsgesetzes<br />

2.0 jedoch abdecken. Diese externe<br />

Dienstleistung wird daher zukünftig sicherlich<br />

verstärkt nachgefragt werden“,<br />

ist Köppe überzeugt.<br />

www.pkn.de | www.atecare.de<br />

8 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Whitepaper zur Batteriezellfertigung<br />

Herstellung lasergetrockneter Elektroden im Rolle-zu-Rolle-Verfahren<br />

Ein neu entwickeltes Verfahren auf Basis<br />

von Diodenlasern macht erstmals die Herstellung<br />

lasergetrockneter Anoden und Kathoden<br />

im Rolle-zu-Rolle-Prozess möglich.<br />

Ein Whitepaper von Laserline und Mitarbeitern<br />

des Lehrstuhls PEM (Production Engineering<br />

of E-Mobility Components) der<br />

RWTH Aachen zeigt die Vorteile des diodenlaserbasierten<br />

Elektrodentrocknens auf<br />

und skizziert den Weg zu einer effizienten,<br />

kostengünstigen und umweltfreundlichen<br />

Batteriefertigung.<br />

Als Standardverfahren zur Trocknung<br />

von Batterieelektroden galt<br />

bislang die Konvektionstrocknung<br />

im gas- oder strombetriebenen<br />

Durchlaufofen. Ambitionierte<br />

Klimaschutzziele und steigende<br />

Energiepreise machen dieses<br />

Verfahren jedoch zunehmend<br />

unattraktiv. Batteriehersteller<br />

suchen daher nach Alternativen<br />

– und diese bestehen wahlweise<br />

in Verbesserungen etablierter<br />

Prozesse oder komplett neuen<br />

Verfahren wie etwa dem Dry-<br />

Coating oder der Vakuum-Beschichtung.<br />

Ersteres wurde vor<br />

allem von Tesla als zukunftsfähiges<br />

Verfahren dargestellt und<br />

ist zumindest theoretisch in der<br />

Lage, einige grundlegende<br />

Schwierigkeiten der Batteriezellfertigung<br />

zu überwinden. Die<br />

serielle Umsetzung wird aber<br />

unter anderem durch diverse Patentansprüche<br />

erschwert.<br />

Vor diesem Hintergrund ist im<br />

Rahmen des seit zwei Jahren<br />

laufenden IDEEL-Projektes (Implementation<br />

of Laser Drying<br />

Processes for Economical & Ecological<br />

Lithium Ion Battery Production)<br />

ein innovatives Lasertrocknungsverfahren<br />

zur emissionsarmen<br />

und wirtschaftlichen<br />

Serienfertigung von Lithium-Ionen-Batterien<br />

entwickelt worden.<br />

Es basiert auf Laserline<br />

Hochleistungsdiodenlasern, ermöglicht<br />

erstmals die Herstel-<br />

lung von Anoden und Kathoden im Rollezu-Rolle-Prozess<br />

und ist mit einer Betriebskostenersparnis<br />

von 30 Prozent sowie<br />

einer Halbierung der erforderlichen<br />

Produktionsfläche ein Meilenstein auf<br />

dem Weg zu einer CO 2 -neutralen und<br />

wettbewerbsfähigen Batteriezellfertigung.<br />

Mehrere große Batterie- bzw. Automobilhersteller<br />

qualifizieren das Verfahren derzeit<br />

in Pilotfertigungen. Spätestens ab<br />

2024 ist mit einer industriellen Umsetzung<br />

auf breiter Front zu rechnen.<br />

Nähere Informationen über den Aufbau<br />

und die Vorteile des neuen Verfahrens bietet<br />

ein Whitepaper „Diode Laser Drying of<br />

Electrodes for -Ion Batteries“, das von Laserline<br />

Experten sowie Mitarbeitern des<br />

Lehrstuhls PEM (Production Engineering<br />

of E-Mobility Components) der Rheinisch-<br />

Westfälischen Technischen Hochschule<br />

(RWTH) Aachen verfasst wurde.<br />

www.laserline.com/de-int/<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 9


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Halbleiter: Produktionsverlagerung zur Vermeidung von Engpässen<br />

Deckung der Nachfrage<br />

Der Halbleitermarkt hat in den letzten Jahren ein noch nie dagewesenes Wachstum<br />

erlebt. Bis 2030 soll er weltweit jährlich um 6 bis 8 Prozent weiterwachsen.<br />

Diese Technologie, die für den Betrieb vieler digitaler Geräte erforderlich ist,<br />

lässt sich in unserer hypervernetzten Welt nicht mehr wegdenken. Das in<br />

Krisenzeiten übliche Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage<br />

kann jedoch negative Auswirkungen auf mehrere von Halbleitern abhängige<br />

Sektoren haben, darunter die Computer- und die Automobilindustrie.<br />

» John Durcan, Senior Technologist, IDA Ireland<br />

Um dem Mangel an<br />

Halbleitern zu begegnen,<br />

planen viele Unternehmen<br />

ihre Produktion<br />

innerhalb der<br />

Europäischen Union<br />

(EU) zu erhöhen<br />

Da der Mangel an Halbleitern anhält, werden<br />

viele Unternehmen der Branche versuchen, ihre<br />

Produktion innerhalb der Europäischen Union (EU) zu<br />

erhöhen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist Intel, die<br />

in den nächsten zehn Jahren rund 80 Milliarden Euro<br />

in die gesamte Halbleiter-Wertschöpfungskette investieren<br />

wird – von der Forschung und Entwicklung<br />

über die Fertigung bis hin zu modernsten Verpackungstechnologien.<br />

Das Unternehmen erweitert seine<br />

Produktionsanlagen in Leixlip, Irland, für neue<br />

Prozesstechnologien und erweiterte Foundry-Dienstleistungen,<br />

wodurch sich seine Gesamtinvestitionen<br />

dort auf über 30 Mrd. Euro erhöhen. Außerdem plant<br />

das Unternehmen Investitionen in Deutschland,<br />

Frankreich, Italien und Polen.<br />

Diese Strategie wird es den Herstellern<br />

ermöglichen, die Exportkosten<br />

zu senken, aber auch die<br />

Zulieferer, die diese Chips verwenden,<br />

zu beruhigen. Die EU ist zunehmend<br />

von chinesischen Importen<br />

abhängig, was im Falle von<br />

Lieferschwierigkeiten oder geopolitischen<br />

Spannungen zu Problemen<br />

führt. Die EU strebt an, bis<br />

2030 20 % der weltweiten Halbleiter<br />

zu produzieren und wird gemeinsam<br />

mit den Mitgliedstaaten<br />

öffentliche und private Investitionen<br />

in Höhe von mehr als 43 Mrd.<br />

Euro mobilisieren, um sich auf<br />

künftige Unterbrechungen der<br />

Lieferkette vorzubereiten, sie zu<br />

antizipieren und rasch darauf zu<br />

reagieren. Laut des World Fab Forecast<br />

von SEMI, dem globalen Industrieverband<br />

für die Lieferketten<br />

der Elektronikfertigung und -entwicklung, werden<br />

bis 2024 in der Region Europa, Naher Osten und<br />

Afrika (EMEA) 17 Fabriken mit dem Bau beginnen.<br />

Neben diesen Projekten gibt es wichtige Themen<br />

und Innovationen zu berücksichtigen, die dazu beitragen,<br />

die digitale Souveränität der EU zu gewährleisten:<br />

Die Notwendigkeit eines kollaborativen Umfelds:<br />

Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen<br />

Regierungen, Forschungseinrichtungen und<br />

Branchenführern sind der Schlüssel zur Förderung<br />

des Wachstums im Halbleitersektor. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen kleinen und mittelständischen Firmen,<br />

die in der EU zahlreich vertreten sind, und größeren<br />

Produktionsunternehmen ist von entscheiden-<br />

Bild: pexels-jeremy-waterhouse-3665442<br />

10 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


der Bedeutung und wird letztendlich allen Beteiligten<br />

zugutekommen. Eines der jüngsten Beispiele für<br />

Entwicklungs- und Fertigungskooperationen war die<br />

Ankündigung von Analog Devices, im Rahmen des IP-<br />

CEI-Programms der Europäischen Union 630 Millionen<br />

Euro investieren zu wollen. Für die Investition<br />

muss Analog Devices mit anderen europäischen Partnern<br />

zusammenarbeiten. In Irland wird sich die Reinraumfläche<br />

des Unternehmens nahezu verdoppeln,<br />

was dazu beitragen wird, die Fortschritte bei Spitzenanwendungen<br />

wie der digitalen Biologie, Elektrofahrzeugen<br />

und der Robotik zu beschleunigen.<br />

Gewinnung und Förderung von Talenten: Neben<br />

diesen neuen Projekten muss die EU eine große Zahl<br />

qualifizierter Arbeitskräfte für den Betrieb von Halbleiteranlagen<br />

und die Förderung von Innovationen in<br />

der Branche schaffen. So wurden beispielsweise in<br />

Irland technische Kurse und Umschulungsprogramme<br />

angeboten, um Arbeitnehmer*innen die für die<br />

Elektronikbranche erforderlichen Fähigkeiten zu vermitteln.<br />

Diese Initiativen haben ausländische Unternehmen<br />

wie Qualcomm dazu veranlasst, ihre Aktivitäten<br />

in Irland zu erweitern. Das Unternehmen hat<br />

ein 78 Millionen Euro teures Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

für ASIC-Forschung eingerichtet,<br />

das Hunderte von Mikroelektronik-Ingenieur*innen<br />

an Bord holt. Wichtige irische Regierungsinstitute<br />

wie das IPIC, Irlands Kompetenzzentrum für Forschung,<br />

Innovation und Doktorandenausbildung im<br />

Bereich Photonik, und das Tyndall National Institute<br />

sind ebenfalls bestrebt, eine neue Generation von Talenten<br />

für den Halbleitersektor zu gewinnen und zu<br />

fördern.<br />

Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor: Halbleiterunternehmen<br />

werden sich bemühen, den Kohlenstoff-<br />

Fußabdruck von IT-Systemen und Anlagen im Einklang<br />

mit den EU-Prioritäten für einen grünen Übergang<br />

zu verringern. Die Unternehmen werden daher<br />

auf weniger umweltschädliche Verfahren wie erneuerbare<br />

Energien zurückgreifen, um ihre Emissionen<br />

zu verringern und die von der Europäischen Union<br />

festgelegten Ziele des „Green Deal“ zu erreichen.<br />

Dieses Maßnahmenpaket zielt darauf ab, die EU bis<br />

2050 auf einen kohlenstoffneutralen Weg zu bringen.<br />

Einführung der Künstlichen Intelligenz (KI): Um<br />

fortschrittliche Halbleiter zu produzieren, werden die<br />

Hersteller nach den besten Möglichkeiten suchen, für<br />

KI-Modelle geeignete Chips zu entwickeln, die große<br />

Datenmengen verarbeiten und die Leistung der eingesetzten<br />

Tools verbessern können. Diese Kombination<br />

wird vor allem für die Automobilindustrie von<br />

Vorteil sein, da vernetzte Autos immer wichtiger<br />

werden.<br />

Integration von 5G und 6G: Die Fähigkeit, eine<br />

große Anzahl von Geräten an 5G- und 6G-Netze anzuschließen,<br />

wird für die Hersteller im Jahr 2023 eine<br />

große Herausforderung darstellen. Da die Welt immer<br />

digitaler wird, sei es auf Unternehmens- oder<br />

Smart-City-Ebene, wird die Produktion von 5G- und<br />

6G-Halbleitern zunehmen, um Hyperkonnektivität in<br />

Netzwerken zu ermöglichen – also ein höheres Maß<br />

an Datenaustausch, Speicher und Speicherung zwischen<br />

Geräten. Dies wiederum kann neue Anforderungen<br />

schaffen und die Zuverlässigkeit des globalen<br />

digitalen Umfelds verbessern.<br />

Da sich die EU der Herausforderung stellt, langfristig<br />

40 % der weltweiten Halbleiterproduktion zu sichern,<br />

müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die<br />

Ansiedlung von Produktionsstätten im Jahr 2023 zu<br />

fördern. Nur so werden Standorte in der Lage sein,<br />

die Innovation in diesem Sektor zu intensivieren und<br />

damit ihre Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler<br />

Ebene zu stärken.<br />

www.idaireland.com<br />

Die EU strebt mittels<br />

Investitionen an, sich<br />

auf künftige Unter -<br />

brechungen der Lieferkette<br />

vorzubereiten<br />

Bild: pexels-pok-rie-1432673<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 11


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

LED meets SMT 2023<br />

Fachforum zur Herstellung von LEDs<br />

Die Verarbeitung von LEDs (Light Emitting Diodes) in der Elektronikfertigung<br />

erfordert spezielle Prozesse und Techniken, um sicherzustellen, dass die LEDs<br />

ordnungsgemäß funktionieren und in diverse elektronische Produkte integriert<br />

werden können. Am 25. Oktober 2023 während des Fachforums in der Filderhalle<br />

Leinfelden-Echterdingen werden die wichtigsten Schritte und Überlegungen bei<br />

der Verarbeitung von LEDs in der Elektronikfertigung diskutiert.<br />

LED meets SMT wird in Zusammenarbeit mit der ams Osram Group organisiert<br />

Bild: <strong>EPP</strong><br />

Zur Herstellung von LEDs ist eine hochmoderne<br />

Fertigungstechnologie und Präzisionskontrolle<br />

unabdingbar, damit die LEDs die gewünschten Leistungs-<br />

und Qualitätsstandards erfüllen. Das vom<br />

Fachmagazin <strong>EPP</strong> in Zusammenarbeit mit der ams<br />

Osram Group organisierte Fachforum bietet einen<br />

Tag mit innovativen Vorträgen von kompetenten<br />

Partnern aus der Elektronikbranche. Ergänzt wird die<br />

Veranstaltung durch eine Table-Top-Ausstellung der<br />

Partner ASMPT Assembly Systems GmbH & Co.KG,<br />

Ersa GmbH, Indium Corporation, Koh Young Europe<br />

GmbH, Kyzen Corporation (GPS Technologies GmbH)<br />

sowie Ventec Central Europe GmbH.<br />

Je nach Anwendung und LED-Typ können sich die<br />

Herstellungsprozesse minimal unterscheiden. Angefangen<br />

bei der Beschaffung qualitativ hochwertiger<br />

LEDs von vertrauenswürdigen Lieferanten, um diese<br />

mittels SMT- oder THT-Prozess auf Leiterplatten zu<br />

montieren. Durch Löten mit einer genauen Temperaturkontrolle<br />

werden die Anschlüsse der LED mit den<br />

Leiterbahnen auf der PCB verbunden, worauf eine<br />

optische Überprüfung auf Defekte zur Sicherstellung<br />

einer korrekten Ausrichtung inklusive Funktionstüchtigkeit<br />

folgt. Um die richtige Spannung und Strom<br />

für die LEDs bereitzustellen, müssen Schaltungen<br />

entwickelt und integriert werden. Zum Schutz äußerer<br />

Einflüsse wie Feuchtigkeit oder mechanische Beanspruchung<br />

werden LEDs oft in Gehäuse oder Halterungen<br />

eingebettet. Stichprobenprüfungen und<br />

Tests garantieren, dass die LEDs den Spezifikationen<br />

entsprechen und zuverlässig funktionieren. Da auch<br />

diese Technologie weiterhin Fortschritte macht, entwickeln<br />

sich die Fertigungsprozesse und -techniken<br />

auch in diesem Bereich weiter.<br />

Der Event am 25. Oktober 2023 dient als Plattform<br />

für den Austausch von Fachwissen rund um die<br />

Verarbeitung von LEDs und trägt dazu bei, Expertise<br />

sowie das Verständnis und Know-how in diesem Bereich<br />

zu vertiefen und Innovationen voranzutreiben.<br />

12 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Bild: <strong>EPP</strong><br />

Ergänzt wird die<br />

Veranstaltung durch<br />

eine Table-Top-Ausstellung<br />

der Partner<br />

PROGRAMM LED meets SMT 2023<br />

Ab 8:00<br />

09:00 – 09:10 Uhr<br />

09:10 – 10:10 Uhr<br />

10:10 – 10:40 Uhr<br />

10:40 – 11:10 Uhr<br />

11:10 – 11:40 Uhr<br />

11:40 – 12:10 Uhr<br />

12:10 – 13:50 Uhr<br />

13:50 – 14:20 Uhr<br />

14:20 – 14:50 Uhr<br />

14:50 – 15:20 Uhr<br />

15:20 – 15:50 Uhr<br />

15:50 – 16:20 Uhr<br />

16:20 Uhr<br />

Registrierung | Networking | Ausstellung<br />

Begrüßung: Doris Jetter | Chefredakteurin <strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />

Keynote: LED meets SMT - from small to extralarge<br />

Kurt-Jürgen Lang | ISenior Key Expert Processing | ams OSRAM Group<br />

LED löten - „Low Void & Temperature“<br />

Siegfried Lorenz | Application Engineer | Indium Corporation of America<br />

Kaffeepause | Networking | Ausstellung<br />

Thermische Messmethoden – welche sind anwendbar?<br />

Robert Art | Director of Technical Sales Europe | Ventec Central Europe GmbH<br />

Bestückung von LEDs/Lidars mit höchster Präzision<br />

Michael Schimpf | Technology Scout & Product Manager | ASMPT Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />

Mittagspause | Lunch | Ausstellung<br />

Drucktechnologie für die Wärmeableitung aus LEDs<br />

Harald Grumm | Abteilungsleiter FIT & Projektleiter Schablonendrucker | Ersa GmbH<br />

Klare Sicht für strahlende Zeiten: Die Herausforderungen der LED-Reinigung im Licht der Technologie<br />

Ram Wissel | Anwendungsingenieur | Kyzen Corporation<br />

Kaffeepause | Networking | Ausstellung<br />

Von der mini-LED bis zur SMT – 3D high-speed-Rekonstruktion von Chip-Bauteilen<br />

Michael Zahn | Sales Manager | Koh Young Europe GmbH<br />

LED Zuverlässigkeit und typische Fehlermodi<br />

Markus Ritzer | Qualitätsmanagement | ams OSRAM Group<br />

Verabschiedung<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 13


LED meets SMT<br />

Foto: OSRAM<br />

ams OSRAM bietet mit EVIYOS ® 2.0 einen Benchmark für intelligente HD-Scheinwerferlösungen mit 19.200–25.600 einzeln ansteuerbaren Pixeln.<br />

LEDs optisch zentrieren<br />

Hochleistungs-LEDs für Fahrzeugscheinwerfer müssen sowohl nach elektrischen als auch<br />

nach optischen Kriterien präzise platziert werden, um eine bestmögliche Lichtleistung zu<br />

gewährleisten. Bestückautomaten von ASMPT ermöglichen die exakte Ausrichtung von<br />

LEDs und erfüllen damit die strengen Vorgaben der Automobilindustrie.<br />

Normalerweise reicht es aus, wenn SMT-Bauelemente<br />

bei der Bestückung entsprechend den<br />

Qualitätsvorgaben die vorgesehenen Kontaktflächen<br />

treffen, indem die auf Leiterplatten geätzten oder gelaserten<br />

Passmarken als Referenzpunkte dienen. Insbesondere<br />

bei optisch aktiven Bauelementen wie<br />

LEDs in Scheinwerfern ist das nicht zielführend. Denn<br />

entscheidend für die Bestückung derart komplexer<br />

optischer Systeme ist nicht der Mittelpunkt des gesamten<br />

LED-Bauelements, sondern nur des LED-<br />

Chips, dem optischen Mittelpunkt. Das bedeutet,<br />

Hochleistungs-LEDs werden nach der Mitte oder einer<br />

Kante der lichtemittierenden Fläche positioniert. Dies<br />

muss im Einklang mit anderen Merkmalen geschehen,<br />

zum Beispiel mit Bohrungen auf der Leiterplatte,<br />

in die später die Optik eingesetzt wird, um das von<br />

der LED punktförmig erzeugte Licht richtig zu verteilen.<br />

Diese spezielle Art der Präzisionsbestückung<br />

Bestückplattform SIPLACE SX: maximale Präzision und Performance, auch bei<br />

anspruchsvollen Bauelementen wie LEDs.<br />

Foto: ASMPT<br />

14 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


ANZEIGE<br />

Light Detection und Ranging (Lidar)<br />

wird auch als LED Centering bezeichnet. Dabei muss<br />

jedes Bauelement einzeln vermessen werden, da bereits<br />

kleinste Fertigungstoleranzen zu unbrauchbaren<br />

Produkten führen können.<br />

Offset präzise ermitteln<br />

Die LED-Ausrichtung geschieht in einem mehrstufigen<br />

Messverfahren: Nachdem eine oder mehrere<br />

LEDs mit dem Bestückkopf im Collect-and-Place-Modus<br />

aus dem Gurt abgeholt wurden, werden diese mit<br />

der Kopfkamera nach den Merkmalen auf der Bauelementunterseite<br />

vermessen. Danach werden die LEDs<br />

einzeln auf die Glasplatte der LED-Centering-Kamera<br />

gelegt, die das Bauelement zunächst an der Unterseite<br />

vermisst. Die Vermessung der Oberseite erfolgt danach<br />

mit der Leiterplattenkamera. Aus den beiden so<br />

ermittelten Werten wird der jeweilige Offset zwischen<br />

Ober- und Unterseite ermittelt. Anschließend wird<br />

das Bauelement erneut vom Bestückkopf aufgenommen<br />

und noch einmal mit der Kopfkamera vermessen.<br />

Dieser wiederholte Schritt ist erforderlich, da es<br />

sich um einen erneuten Abholvorgang handelt und<br />

die Position auf dem Greifer oder der Pipette damit<br />

auch erneut ermittelt werden muss. Das Ergebnis dieser<br />

letzten Messung wird auf das zuvor ermittelte Offset<br />

aufgeschlagen.<br />

Nach dieser Messreihe kann die LED dann ganz<br />

exakt nach den optischen Vorgaben platziert werden.<br />

Dabei empfiehlt es sich, das Bauelement mit einem<br />

Klebepunkt mittels externen Dispenser oder Glue<br />

Feeder, bei ausreichend Platz auf der Bauelementunterseite,<br />

zu fixieren, um die hochpräzise Ausrichtung<br />

während des Lötprozesses beizubehalten.<br />

Die flexible Bestückplattform SIPLACE SX von<br />

ASMPT, dem Innovations- und Marktführer bei SMT-<br />

Equipment, bildet in Verbindung mit dem SIPLACE<br />

Glue Feeder sowie dem extrem schnellen und präzisen<br />

Bestückkopf CP20 die Grundlage für hochpräzises<br />

LED Centering in High-Volume-Elektronikfertigungen.<br />

Foto: ASMPT<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Michael Schimpf erwarb an der HTWG Hochschule Konstanz<br />

sein Diplom in Verfahrens- und Umwelttechnik. Für ASMPT<br />

ist er seit 2017 tätig, zunächst als Application Engineer, dann<br />

als Solutions Marketing Manager und jetzt als Technology<br />

Scout und Product Manager. Fachwissen und Leidenschaft für<br />

Innovation prägen seine vielseitige berufliche Entwicklung.<br />

Ansprechpartner: Michael Schimpf<br />

E-Mail: michael.schimpf@asmpt.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Der Auftrag des Geschäftssegments ASMPT SMT Solutions<br />

ist der Support, die Implementierung und die Realisierung<br />

der Integrated Smart Factory bei Elektronikfertigern weltweit.<br />

ASMPT Lösungen unterstützen auf Linien- und Fabrikebene<br />

mit Hardware, Software und Services die Vernetzung, Optimierung<br />

und Automatisierung von zentralen Workflows und<br />

erlauben Elektronikfertigern den schrittweisen Übergang zur<br />

Integrated Smart Factory mit dramatischen Verbesserungen<br />

bei Kennzahlen/KPIs für Produktivität, Flexibilität und Qualität.<br />

Mit dem ganzheitlichen Konzept „Open Automation“ öffnet<br />

ASMPT seinen Kunden die Tür zur wirtschaftlich sinnvollen<br />

Automatisierung ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen<br />

– modular, flexibel und herstellerunabhängig.<br />

Das Produktangebot umfasst Hard- und Software wie<br />

SIPLACE Bestückautomaten, DEK Drucker, Inspektions- und<br />

Materiallager-Lösungen, die Smart Shopfloor Management<br />

Suite WORKS für die SMT-Linie sowie weitere Software-<br />

Lösungen für die gesamte Fabrik.<br />

ASMPT GmbH & Co. KG<br />

Rupert-Mayer-Straße 48<br />

81379 München<br />

smt.asmpt.com<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 15


LED meets SMT<br />

Drucktechnik zur Wärmeableitung<br />

Der Schablonendruck ist kostengünstig, skalierbar und anpassungsfähig,<br />

so dass er auch für die Aufbringung des Wärmeableitmediums bei zahlreichen<br />

Leistungsanwendungen genutzt werden kann. Er hat seinen festen Platz<br />

bei der Montage von Leistungskomponenten und deren Kühlkörpern auf<br />

Baugruppen mittels Lotpastendruck. Und er kann mehr...<br />

Foto: Ersa<br />

Wabenstruktur für<br />

den Wärmeleitpastendruck<br />

Wärmeableitung aus LEDs<br />

Immer mehr Anwendungen nutzen den Schablonendruck<br />

zur Schaffung eines reproduzierbaren Entwärmungsprozess.<br />

Dabei übernimmt der Druckprozess<br />

die exakte Dosierung des Wärmeleitmediums<br />

zwischen der Leistungskomponente und dem Kühlkörper.<br />

Hierfür kommen im Wesentlichen die gleichen<br />

Werkzeuge wie beim Lotpastendruck zur Anwendung:<br />

die lasergeschnittene Druckschablone und das<br />

Edelstahlrakel, die an die Anforderungen des Wärmeleitmediums<br />

angepasst wurden. Je nach Anforderung<br />

kann das Druckbild vollflächig und sehr dünn oder<br />

unterteilt und dicker gedruckt umgesetzt werden.<br />

Vorrangig wird bei LEDs der Lotpastendruck zur Entwärmung<br />

verwendet. Dabei wird im SMT-Prozess (Surface<br />

Mount Technology) Lotpaste auf das Entwärmungspad<br />

gedruckt und im Reflowprozess die Verbindung<br />

zwischen LED und Leiterplatte hergestellt.<br />

Der Sinterpastendruck hat mit seiner geringen<br />

Schichtdicke besondere Anforderungen an die Druckwerkzeuge<br />

und das Umfeld. Bei finalen Schichtdicken<br />


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3D-Inspektion eines Wärmeleitpastendrucks<br />

Foto: Ersa<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Harald Grumm studierte an der Technischen Fachhochschule<br />

Berlin Feinwerk- und elektronische Gerätetechnik. Er verfügt<br />

über ein riesiges Know-how in der Prozesstechnik für die<br />

Oberflächenmontage, insbesondere im Schablonen- & Siebdruck,<br />

und gibt sein Wissen als Referent und Autor diverser<br />

Veröffentlichungen weiter. Seit 2022 verantwortet er bei Ersa<br />

den Bereich Forschung, Ideen, Technologie und ist damit für<br />

die Definition neuer Prozesse und Technologien zuständig.<br />

Bei der Bedruckung mit Wärmeleitpaste wird die zu<br />

bedruckende Fläche in ein Raster aufgeteilt und höher<br />

als die verpresste Schichtdicke von typisch 50 …<br />

250 µm bedruckt. Erst beim Verpressen des gedruckten<br />

Rasters füllt das höher gedruckte Volumen die Lücken<br />

zwischen den gedruckten Depots und bildet eine<br />

vollflächige Anbindung zwischen Komponente und<br />

Kühlkörper. So können dicke Schablonen mit 100 …<br />

300 µm Blechdicke verwendet werden, die robust und<br />

langlebig sind. Die höhere Schichtdicke reagiert unkritischer<br />

auf Partikel und durch das Öffnungsraster<br />

bleiben Druckfehler lokal begrenzt. Damit ist der Wärmeleitpastendruck<br />

der robustere Prozess.<br />

Drucktechnisch liegt die Herausforderung für die<br />

Prozesse in der Rheologie des Druckmediums. Je<br />

nach Pasteneigenschaften sind die Druckgeschwindigkeiten<br />

teilweise sehr gering und ein Doppeldruck<br />

notwendig, um die Öffnungen vollständig zu füllen.<br />

Beim Sinterpastendruck ist keine Berechnung nötig,<br />

hier wird die gewünschte Nassschichtdicke als<br />

Schablonendicke gewählt. Die Öffnungsgröße entspricht<br />

der Kontaktfläche. Der Lotpastendruck<br />

braucht eine klare Definition des Lotvolumens, damit<br />

das Bauteil nicht auf dem thermischen Pad<br />

schwimmt. Beim Wärmeleitpastendruck ist die Berechnung<br />

der Öffnungsgrößen maßgeblich für einen<br />

stabilen Prozess. Hierbei ist das Ziel, das Sollvolumen<br />

für die thermische Kontaktierung so in die Öffnungen<br />

umzurechnen, dass eine optimale Bedruckung<br />

möglich ist.<br />

Der Vortrag behandelt alle drei Prozesse und erklärt<br />

den Vorgang der Layouterstellung.<br />

Ansprechpartner: Harald Grumm<br />

Abteilungsleiter Forschung-Ideen-Technologie (FIT)<br />

E-Mail: Harald.Grumm@kurtzersa.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Als Pionier startete Ersa vor über 100 Jahren und entwickelte<br />

das Löten zur Industriebranche weiter – heute ist das Unternehmen<br />

als Systemlieferant klar die Nr.1 der Branche mit<br />

dem umfassendsten Produktportfolio und einem weltumspannenden<br />

Vertriebs- und Service-Netzwerk. Als innovativer Technologiegeber<br />

für die Elektronikfertigung setzt Ersa unter dem<br />

Claim „GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE“ entscheidende Standards,<br />

um Megatrends wie Elektromobilität, 5G-Mobilfunkstandard,<br />

Digitalisierung und Automation zu befeuern.<br />

Auch in Zukunft sorgt Ersa für perfekte Verbindungen in der<br />

Elektronikfertigung – mit nachhaltig energieeffizienten Produktionsprozessen,<br />

Automatisierungslösungen und digitaler<br />

Transformation in Form von Future Services. Das Portfolio umfasst<br />

Lotpastendrucker, Reflowöfen sowie Wellen- und Selektivlötanlagen.<br />

Der Bereich Lötwerkzeuge reicht vom smarten<br />

Lötkolben über IoT-fähige Lötstationen bis zum vollautomatischen<br />

Rework-System zum Ein-/Auslöten unterschiedlichster<br />

Bauteile.<br />

Ersa GmbH<br />

www.kurtzersa.de<br />

E-Mail: info@ersa.de<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 17


LED meets SMT<br />

Foto: Kyzen<br />

Foto: Kyzen<br />

Vor der Reinigung<br />

Nach der Reinigung<br />

Klare Sicht für helle Zeiten: Herausforderungen<br />

bei der LED-Reinigung<br />

Die LED-Technologie hält Einzug in hochmoderne Weiterentwicklungen, die die Branche<br />

revolutionieren werden. Von Pixel-Lichtquellen bis hin zu Hochleistungs-LEDs: Immer<br />

schwierigere Anforderungen zwingen Hersteller dazu, neuartige Lösungen zu entwickeln.<br />

Die Reinigung der modernen Elektronik gewährleistet höchste Zuverlässigkeit der Produkte,<br />

die von den Kunden gefordert wird und ist mit Kosten verbunden.<br />

Die Herstellung von LED-Leuchtmitteln stellt hohe<br />

Anforderungen an die chemische Kompatibilität<br />

und Prozesskontrolle der Reinigungschemie.<br />

Während des Herstellungsprozesses entstehen unweigerlich<br />

verschiedene Verschmutzungen an der<br />

Oberfläche. Diese können zur Qualitätsschwankungen<br />

oder gar zu Produktausfällen führen. Diese Vielzahl<br />

potenzieller Verunreinigungen stellt eine komplexe<br />

Herausforderung dar, die am besten mit einem<br />

speziell für diese Aufgabe entwickelten Reinigungsmittel<br />

gelöst werden kann. Häufig erfordert diese Optimierung<br />

eine Abwägung von Leistung, Kosten und<br />

potenziellen Materialkompatibilitätsproblemen.<br />

Ein gängiges Material bei der Herstellung von LEDs<br />

ist die Phosphorbeschichtung. Die Eigenschaften dieser<br />

Beschichtung sind entscheidend für die Leuchtkraft<br />

und die spektralen Eigenschaften des resultierenden<br />

Produkts. Verschiedene Phosphorverbindungen<br />

haben unterschiedliche Emissionseigenschaften,<br />

so dass durch die genaue Abstimmung dieser<br />

chemischen Verbindungen ein hochwertiges Lichtspektrum<br />

erzeugt werden kann. Leider reagieren diese<br />

Leuchtstoffbeschichtungen empfindlich auf alkalische<br />

Lösungen, wie z. B. viele der traditionellen Verseifungschemikalien.<br />

Auch das Auslaugen ist besorgniserregend, da der<br />

hohe pH-Wert bestimmte Verbindungen aus der Beschichtung<br />

entfernt und so deren Fähigkeit, die gewünschte<br />

Farbe zu erzeugen, beeinträchtigt. Strukturelle<br />

Veränderungen geben ebenfalls Anlass zur Sorge,<br />

da sich das Ätzen der Kristallgitterstruktur auf die Effizienz<br />

der Lichtumwandlung und -emission auswirkt.<br />

Optisch sauber (1000x)<br />

Foto: Kyzen<br />

REM: Unbeschädigt, rückstandsfrei (1000)<br />

Foto: Kyzen<br />

18 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


ANZEIGE<br />

Foto: Kyzen<br />

„Ausgewogenes“ Reinigungsmittel mit guten Spüleigenschaften<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Nach seinem Abschluss in Chemieingenieurwesen an der<br />

University of Arkansas kam Ram Ende der 1990er Jahre als<br />

Anwendungsingenieur zu KYZEN. Heute ist er als Vizepräsident<br />

für globale Technologie für die Labore, das Engineering<br />

und den weltweiten technischen Support von KYZEN verantwortlich.<br />

Klebrige Rückstände pH-neutrales Reinigungsmittels<br />

Nicht nur chemische, sondern auch physikalische<br />

Veränderungen stellen ein Problem dar. Viele Reinigungslösungen<br />

können zum Aufquellen und zur Delaminierung<br />

der Beschichtungsschichten führen.<br />

Wie bei jedem Prozess gibt es auch bei der Reinigung<br />

bestimmte Indikatoren, die überwacht und aktiv<br />

gesteuert werden müssen, um die Produktspezifikationen<br />

einzuhalten. Ein erhebliches Problem, mit dem<br />

Benutzer typischer Reiniger mit neutralem pH-Wert<br />

konfrontiert sind, ist die Notwendigkeit, ihr Reinigungsbad<br />

zu häufig auszutauschen.<br />

KYZEN ist sich der oben genannten Probleme bei<br />

Lösungsmitteln mit hohem und neutralem pH-Wert<br />

bewusst und verfügt über spezielle Ressourcen zur<br />

deren Lösung.<br />

Die ausgewogene pH-Chemie erleichtert auch das<br />

Spülen, da sie die Verschmutzungen solubilisieren<br />

und in Lösung bringen kann, wodurch Wiederablagerungen<br />

deutlich reduziert werden. Die folgenden Bilder<br />

zeigen 15-prozentige Lösungen des ausgewogenen<br />

Reinigungsmittels von KYZEN und eines konkurrierenden<br />

pH-neutralen Materials, jeweils mit 5 % gelöstem<br />

Standard-No-Clean-Flussmittel.<br />

KYZEN verschiebt die Grenzen technischer Präzisionslösemittel,<br />

um den anspruchsvollen Anforderungen<br />

der LED-Herstellung gerecht zu werden.<br />

Foto: Kyzen<br />

Ram und sein Team konzentrieren sich darauf, das langjährige<br />

Engagement von KYZEN für einen effizienten Einsatz von<br />

Chemikalien und einen verantwortungsvollen Umgang mit<br />

der Umwelt fortzusetzen.<br />

Er leitet und koordiniert auch die Umweltzertifizierung von<br />

KYZEN-Produkten (wie z.B. das GreenScreen Label) und nahm<br />

kürzlich am IPC-1402-Standard (Greener Cleaner) teil.<br />

Ansprechpartner: Ram Wissel<br />

Telefon: +32 50 395 374<br />

E-Mail: eu@kyzen.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Seit mehr als drei Jahrzehnten<br />

feiert KYZEN und eine weltweite Erfolgsgeschichte als führendes<br />

Unternehmen bei der Entwicklung umweltfreundlicher<br />

Reinigungslösungen und Innovationen für die Elektronikmontage,<br />

Oberflächenbehandlung sowie Bond-Reinigungsprozesse.<br />

KYZENs globale Präsenz umfasst 49 Länder, 144 Städte<br />

und über nahezu 300 Team-Mitglieder, die Sie unterstützen.<br />

KYZEN Europe<br />

Zuidleiestraat 12<br />

BEL-9880 Aalter<br />

https://kyzen.com/<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 19


LED meets SMT<br />

Foto: Indium Corporation<br />

Für Matrix-LEDs werden<br />

neue Lötpastensysteme<br />

benötigt.<br />

LED löten – „Low Void & Temp.“<br />

Löten ist ein wichtiger Schritt bei der Herstellung von LED-Systemen für Fahrzeuge.<br />

Diese Systeme stellen hohe Anforderungen an die Lötverbindung. Neue Daten und<br />

unabhängige Studien zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, diesen Prozess zu verbessern,<br />

die Zuverlässigkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Energiekosten zu senken.<br />

D<br />

as LED-Löten ist ein wichtiger Prozess bei der<br />

Herstellung hochkomplexer Multilayer LED(Matrix)-Systeme<br />

für Automobilanwendungen. LED-Systeme<br />

werden aufgrund ihrer hohen Lichtausbeute und<br />

Individualisierbarkeit immer häufiger eingesetzt.<br />

Diese Systeme stellen jedoch hohe Anforderungen an<br />

die Lötverbindung, die sie mit dem Substrat verbindet.<br />

Die Lötverbindung muss sowohl eine hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

als auch eine hohe mechanische Festigkeit<br />

aufweisen, um die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

der Systeme zu gewährleisten.<br />

Die meisten LED-Systeme verwenden SAC-Legierungen<br />

als Lotmaterial, die eine Reflow-Temperatur<br />

von etwa 245°C erfordern. Diese hohe Temperatur<br />

kann zu einem ungleichmäßigen Wärmeausdehnungskoeffizient<br />

CTE zwischen den verschiedenen<br />

Materialien führen, was eine Verwölbung zur Folge<br />

haben kann. Lunker können auch die Wärmeleitfähigkeit<br />

der Lötverbindung verringern.<br />

Leistungsspektrum der Durafuse LT.<br />

Foto: Indium Corporation<br />

20 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


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Durafuse LT ist ein patentiertes Niedrigtemperatur-<br />

Legierungssystem, das für Anwendungen mit niedrigen<br />

Temperaturen und hoher Zuverlässigkeit entwickelt<br />

wurde. Es besteht aus einer niedrig schmelzenden<br />

Indium-haltigen Legierung und einer höher<br />

schmelzenden SAC-Legierung. Die SnInAg-Legierung<br />

initiiert die Verbindungsfusion und ermöglicht eine<br />

Reflow-Temperatur von weniger als 210°C, wodurch<br />

die thermischen Spannungen zwischen den verschiedenen<br />

Materialien reduziert und die Verformung minimiert<br />

wird. Die SAC-Legierung verbessert die Festigkeit<br />

und Haltbarkeit der Lötverbindung.<br />

Durafuse LT bietet eine bessere Stoßfestigkeit als<br />

Wismut-Zinn (BiSn) oder Wismut-Zinn-Silber (BiSnAg)<br />

und ist vergleichbar zu SAC305, wenn der Prozess optimal<br />

eingestellt ist.<br />

Ein weiterer Vorteil ist das Low-Void-Verhalten, das<br />

eine bessere Wärmeableitung ermöglicht und somit<br />

die Gesamtleistung des Systems verbessert.<br />

Eine Materialzuverlässigkeitsstudie der Universität<br />

Rostock hat gezeigt, dass Durafuse LT eine hohe<br />

Scherfestigkeit über die homologe Temperatur aufweist.<br />

Dies unterstreicht die Zuverlässigkeit des Systems.<br />

Die Untersuchung wurde durchgeführt, indem<br />

Proben von Durafuse LT bei verschiedenen Temperaturen<br />

einer Scherbelastung ausgesetzt und die resultierende<br />

Scherfestigkeit gemessen wurde.<br />

Durch den Einsatz von Niedertemperatur-Lotpasten<br />

kann auch der Energieverbrauch eines Reflow-Ofens<br />

reduziert werden, was zu Energieeinsparungen führt.<br />

Aktuelle Daten zeigen, dass der Energieverbrauch bei<br />

Verwendung der Lotpaste Durafuse LT im Vergleich zu<br />

einem SAC-240°C-Profil um bis zu ca. 13% reduziert<br />

werden kann.<br />

Energiesparende Prozesse sind unerlässlich, um<br />

den CO ² -Fußabdruck Ihrer Anwendung zu reduzieren<br />

und die Ziele der EU zu unterstützen, die CO ² -Emissionen<br />

bis 2030 um 55% gegenüber 1990 zu reduzieren.<br />

Foto: Indium Corporation<br />

Die Lotpasten sind in<br />

verschiedenen Gebindegrößen<br />

erhältlich.<br />

Dadurch sind sie<br />

für unterschiedliche<br />

Anlagen geeignet. -<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Siegfried Lorenz ist verantwortlich für den Support und die<br />

technologische Beratung der Anwender für die Fertigungsmaterialien<br />

der Indium Corporation wie Lotpasten, Lotpreforms,<br />

Flussmittel und verschiedene Materialien zur optimalen<br />

Wärmeleitung. Er ist seit Juni 2022 für die Indium Corporation<br />

in der DACH-Region tätig und verfügt über mehr als 19 Jahre<br />

Erfahrung in der Elektronikindustrie in den Bereichen Sensorund<br />

Leiterplattenfertigung. Er war als Senior Mechaniker,<br />

SMD-Operator und Leiter der SMD-Abteilung bei großen<br />

Halbleiterherstellern und Elektronik-Design-Firmen tätig.<br />

Darüber hinaus ist er als Bachelor Professional in Electrical<br />

Technology and Management (CCI) zertifiziert.<br />

Ansprechpartner:<br />

Siegfried Loren, Junior Application Engineer<br />

Telefon: +49 160 2659186<br />

E-Mail: slorenz@indium.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Indium Corporation® ist ein führender Materialveredler,<br />

Schmelzer, Hersteller und Lieferant<br />

für die globalen Elektronik-, Halbleiter-,<br />

Dünnschicht- und Wärmemanagementmärkte. Zu den Produkten<br />

gehören Lote und Flussmittel; Hartlote; Wärmeschnittstellenmaterialien;<br />

Sputtertargets; Indium-, Gallium-,<br />

Germanium- und Zinnmetalle und anorganische Verbindungen;<br />

und NanoFoil ® . Das 1934 gegründete Unternehmen<br />

verfügt über globalen technischen Support und Fabriken in<br />

China, Deutschland, Indien, Malaysia, Singapur, Südkorea,<br />

dem Vereinigten Königreich und den USA.<br />

Indium Corporation<br />

7 Newmarket Court, Kingston, Milton Keynes, MK10 0AG, UK<br />

www.indium.com<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 21


LED meets SMT<br />

Von der mini-LED bis zur SMT – 3D highspeed-Rekonstruktion<br />

von Chip-Bauteilen<br />

Seit dem Aufbruch in die SMT-Welt registrieren wir, dass die Bauteile jedes<br />

Jahr etwas kleiner werden. Die Gründe liegen bei den Bauteilherstellern und<br />

deren Hauptabnehmern in der Consumer-Electronics. Das Ergebnis ist eine<br />

Verschiebung des Bauteilangebots und die kleineren Fertigungen müssen<br />

sich ebenfalls der Verarbeitung der kleineren Bauteile stellen.<br />

Überblick der Koh<br />

Young KSMART<br />

Solution mit den<br />

Verknüpfungen im<br />

Bestückprozess.<br />

Foto: Koh Young<br />

Foto: Koh Young<br />

Die revolutionäre<br />

Meister S von<br />

Koh Young<br />

Die Elektronikfertigung in Europa wird zunehmend<br />

anspruchsvoller und jede Platine hat ihre eigenen<br />

Herausforderungen. Der Schlüssel zu einem qualitativ<br />

hochwertigen und zuverlässigen Produkt ist eine<br />

solide automatische Inspektion in 3D. Neben der<br />

automatischen Inspektion wird es zunehmend wichtiger,<br />

diese Messergebnisse in „Real-Time“ zu analysieren<br />

und aktiv an der Vermeidung eventueller Bestückungsfehler<br />

zu arbeiten.<br />

Diese Analyse zur Vermeidung von Qualitätsthemen<br />

wird heute durch Smart Factory Lösungen (Industrie<br />

4.0) möglich gemacht. Dadurch können Messwerte<br />

und Bilder aus jedem Prozessschritt der Fertigung<br />

zusammengeführt werden. Damit wird es einfacher,<br />

den Prozess zu identifizieren, der für die möglichen<br />

Ausfälle verantwortlich ist. Natürlich müssen<br />

dafür alle Inspektions-/Messsysteme in der Bestückkette<br />

diese Informationen durch Anbindung an die<br />

Smart-Factory Lösungen liefern.<br />

Wenn wir uns nun das Portfolio von Bauteilen anschauen,<br />

welche auf elektronische Baugruppen aufgebracht<br />

werden sollen, reichen die von wirklich großen<br />

„Brocken“ (Spulen, Elco´s, Stecker), die weit größer<br />

als 10x10mm sind, bis hin zu kleinen Chip-Bauteilen<br />

der Größe 01005 (0,4x0,2mm) und 008004<br />

(0,2x0,1mm).<br />

22 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


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Für diese Chipgrößen in sehr kleinen Bauformen ist<br />

es wichtig, das Mess-Equipment daran anzupassen.<br />

Im LED-Bereich, bei dem die traditionellen LED-<br />

Baugrößen von 3x3mm bis minimal 0402 Chipgröße<br />

(1x0,5mm) betragen, ist die Anforderungen an den<br />

Bestückprozess ähnlich dem der normalen Bauteile.<br />

Man ist aber in der LED-Industrie bereits weiter (kleiner)<br />

mit der Bauteilgröße (Mini-LEDs).<br />

In vielen Anwendungen werden dort bereits in der<br />

Massenfertigung RGB LEDs verbaut, die kleiner sind<br />

als die kleinsten passiven Chip Bauteile (008004).<br />

Bei solch kleinen Bauteilen und Kontaktpads wirkt<br />

sich ein Druck- oder Bestückfehler, selbst im kleinen<br />

Mikrometer-Bereich, bereits gravierend aus. Hierbei<br />

ist offensichtlich, dass dort mit den klassischen 2D<br />

Inspektionen die Erkennung von Fehlern nicht mehr<br />

gegeben und ein „Gut-Schlecht“-Vergleich nicht<br />

mehr zeitgemäß ist.<br />

Durch die revolutionäre 3D High Speed Messung<br />

von Koh Young wird jedem Pixel der Kamera noch eine<br />

3. Dimension hinzugefügt, eine Höhe. Durch diese Information<br />

ist es möglich, selbst kleinste Abweichungen<br />

genau und wiederholbar zu detektieren.<br />

Somit kann man sagen, dass die SPI/AOI Systeme<br />

von heute sich zu einem Qualitätssensor in jedem<br />

Prozessschritt entwickelt haben und so selbst kleinste<br />

Abweichungen im Prozess erkannt werden.<br />

Mit der Anwendung von smarten Softwarelösungen<br />

im Hintergrund können somit diese Systeme sogar<br />

Abweichungen in den möglichen Toleranzen nachregeln<br />

und damit bereits vorbeugend mögliche Bestückfehler<br />

vermeiden.<br />

Im Vortrag schlagen wir den Bogen von der traditionellen<br />

LED-Bestückung bis hin zum Mini-LED-Placement.<br />

Dabei beleuchten wir die Anforderungen an die<br />

Inspektions-/Messsysteme, um die Fertigung dieser<br />

Baugruppen, auch im Hinblick auf Smart Factory (Industrie<br />

4.0), sicher in „Real-time“ abzubilden und<br />

Fehlerpotentiale zu identifizieren.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Der Referent Michael Zahn ist Sales Manager bei Koh Young<br />

Europe GmbH mit Sitz in Alzenau, seit März 2023 im Unternehmen<br />

und mit mehr als 25 Jahren in verschiedenen Bereichen<br />

der Elektronikindustrie tätig.<br />

Ansprechpartner: Michael Zahn<br />

Telefon: +49 (0)6188 9192492<br />

E-Mail: Michael.Zahn@kohyoung.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Koh Young Technology Inc. zählt zu den führenden Anbietern<br />

von 3D-Mess- und Prüfmittelsystemen, die in den Fertigungen<br />

führender Industrieunternehmen der Leiterplatten- und<br />

Halbleiterindustrie zu finden sind. So beispielsweise in den<br />

Branchen Automobilelektronik, Telekommunikation, Militär,<br />

Medizin sowie Halbleiterindustrie.<br />

Koh Young Technology Inc. unterstützt schon seit Jahren<br />

die Anwender bei der Auswertung der komplexen Messdaten.<br />

Der Hauptsitz des internationalen Unternehmens ist in Seoul,<br />

Korea. Der deutsche Stützpunkt befindet sich in Alzenau mit<br />

Koh Young Europe. Weitere Sales- und Support-Zentren sind<br />

in den USA, Japan, Singapur, China und Korea ansässig. Für<br />

den Verkauf der Systeme im deutschsprachigen Raum ist die<br />

Firma SmartRep zuständig. Mit Sitz in Hanau, nähe Frankfurt,<br />

ist SmartRep (www.smartrep.de) der Ansprechpartner für Vertrieb<br />

und Service der Koh Young Systeme.<br />

3D Rekonstruktion<br />

einer<br />

klassischen<br />

LED mit Überprüfung,<br />

ob der LED Chip zentrisch<br />

in der LED platziert ist.<br />

Foto: Koh Young<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

www.kohyoung.com<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 23


LED meets SMT<br />

Foto: Ventec<br />

IPC-TM-650–2.4.54 verspricht genaue Werte um eine zuverlässige Materialauswahl treffen zu können<br />

Wärmeleitfähigkeit gezielt prüfen<br />

Soll die thermische Leistung von Materialien verglichen oder geprüft werden, bieten sich<br />

vielzählige Testmethoden an. Jedoch lassen sich diese Verfahren oftmals nicht gezielt<br />

auf bestimmte Substrate ausrichten. Das von Ventec favorisierte Prüfverfahren<br />

IPC-TM-650–2.4.54 erfasst hingegen die Wärmeleitfähigkeit von Substraten präzise.<br />

Oftmals weisen die erfassten Daten der thermischen<br />

Leistung spezifischer Materialien nicht<br />

ausschließlich die Wärmeleitfähigkeit eines zu prüfenden<br />

Substrats auf. Vielmehr fließen hier nicht selten<br />

auch die durch Kupfer erzielten Werte in die Bewertung<br />

mit ein. Dadurch weisen einige Anbieter von<br />

Hochfrequenzlaminaten äußerst vorteilhafte Prüfergebnisse<br />

aus. Aufgrund dieser Tatsache sowie mannigfachen<br />

weiteren Gründen ist es deshalb ratsam,<br />

bei der Entwicklung eines neuen wärmesensitiven<br />

Designs den Materiallieferanten mit einzubeziehen.<br />

Ventec ist als Anbieter von Hochfrequenzlaminaten<br />

häufig damit konfrontiert, auf Datenblättern angegebene<br />

technische Werte miteinander vergleichen zu<br />

müssen. Schließlich wollen Ingenieure für eine fundierte<br />

Materialauswahl die Angaben unterschiedlicher<br />

Anbieter einander gegenüberstellen, um die<br />

Leistung zu bewerten und eine Auswahl treffen zu<br />

können.<br />

Für den Endverbraucher ist dabei neben der Leistung<br />

des Dielektrikums auch die Gesamtleistung ein<br />

relevanter Wert. Jedoch berücksichtigt die exakteste<br />

Messmethode für Dielektrika, die ISO, lediglich das<br />

Dielektrikum selbst. Der in den Übergangsbereichen<br />

Foto: Ventec<br />

Bei der ASTM-Norm<br />

5470 nimmt die Fehlertoleranz<br />

mit der<br />

Leistung des Dielektrikums<br />

zu<br />

24 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


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auftretende Verlust von Cu zu Dielektrikum oder Al zu<br />

Dielektrikum bleibt dabei hingegen außen vor. Damit<br />

gehen in den allermeisten Fällen 30–40 % der thermischen<br />

Leistung verloren, was die endgültige Anwendung<br />

erheblich beeinträchtigt.<br />

Das Heranziehen der ASTM-Norm 5470 als Referenz<br />

erscheint somit zunächst als eine überaus gute Option.<br />

Die Fehlertoleranz nimmt jedoch mit der Leistung<br />

des Dielektrikums zu. Die Testmethode lässt sich also<br />

nur dann nutzen, wenn unpräzise Werte ausreichend<br />

sind.<br />

Sobald Anbieter den Wärmeleitfähigkeits-/Wärmewiderstandsbereich<br />

der ASTM-Norm entsprechend<br />

angeben, verweisen sie auf mögliche Fehlerquoten.<br />

Zudem nutzen diese Lieferanten exaktere Messmethoden.<br />

Allerdings erzielen diese nicht einmal eine 10<br />

%ige Exaktheit. Vielmehr liegen die Ergebnisse alles<br />

in allem eher in einem Bereich von +/- 50 %.<br />

Die Messmethode ISO lässt hingegen einen derartigen<br />

Interpretationsbereich nicht zu. Dennoch gibt<br />

es auch hier Raum für Fehlinterpretationen, da vielfältige<br />

Testparameter nicht klar definiert sind.<br />

Die im Januar 2023 auf der IPC APEX Expo in San<br />

Diego vorgestellte neue IPC-TM-650–2.4.54 berücksichtigt<br />

all diese Aspekte.<br />

So weisen beispielsweise mit dieser Methode in<br />

drei verschiedenen Labors getestete Materialproben<br />

lediglich eine 1 %ige (!) Abweichung auf. Damit könnte<br />

die Testmethode den Ingenieuren im Vergleich zum<br />

oben aufgeführten Beispiel zuverlässigere und genauere<br />

Werte liefern. Überdies wäre es damit möglich,<br />

Ausfälle vor Ort aufgrund falscher Materialauswahl<br />

zu verhindern.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Robert Art verfügt über mehr als 30 Jahre Berufserfahrung im<br />

Bereich Elektronik und Leiterplattenmaterialien. Als Director<br />

of Technical Sales Europe ist Robert unter anderem für die Geschäftsentwicklung<br />

der IMS-Produktlinien des Unternehmens<br />

verantwortlich, um die Führungsposition von Ventec für hochzuverlässige<br />

Wärmemanagementlösungen weiter auszubauen.<br />

Ansprechpartner: Robert Art<br />

Telefon: +49 (01622 856 687<br />

E-Mail: robert.art@ventec-europe.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Ventec ist ein führender Lieferant<br />

für die weltweite PCB-<br />

Industrie mit Produktionsstätten in Asien sowie Standorten<br />

für Vertrieb, Support und Produktion in Europa und den USA.<br />

Ventec spezialisiert sich auf hochentwickelte kupferkaschierte,<br />

glasfaserverstärkte und metallunterlegte Substrate (u.a.<br />

FR4-Material, High-Speed/Low-Loss, RF und Hochleistungs-<br />

IMS-Technologien für das Wärmemanagement). Die Materialien<br />

werden unter Anwendung streng qualitätskontrollierter<br />

Prozesse hergestellt, die nach AS9100, IATF 16949 und ISO<br />

9001 zertifiziert sind.<br />

Ventec International Group<br />

Morschheimerstraße 15<br />

D-67292 Kirchheimbolanden<br />

www.venteclaminates.com<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 25


TITEL » Qualitätssicherung<br />

Eine auf viele Jahrzehnte zurückblickende Partnerschaft mit der<br />

Systech Europe GmbH und der Firma Takaya sorgt im Karlsruher<br />

Siemens-Werk dafür, dass die Kunden mit sicheren Produkten im<br />

besten Preis-Leistungsverhältnis beliefert werden<br />

Flying Prober erhöht Flexibilität von OEM<br />

Hochflexible Prüfmatrix<br />

dank doppelseitigem<br />

Test<br />

26 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Die Siemens AG am Standort Karlsruhe<br />

verbindet mit innovativen Technologien<br />

für Industrie, Infrastruktur und Mobilität<br />

die digitale mit der physischen Welt und<br />

unterstützt bei der Transformation in intelligente,<br />

produktive, effiziente und nachhaltige<br />

Systeme. Eine langjährige Partnerschaft<br />

mit der Systech Europe GmbH und<br />

der Firma Takaya sorgt im Karlsruher<br />

Siemens-Werk dafür, dass die Kunden<br />

mit sicheren Produkten im besten Preis-<br />

Leistungsverhältnis beliefert werden.<br />

Bild: Systech<br />

Um stets am Puls der Zeit zu bleiben und wettbewerbsfähig<br />

zu sein, müssen Unternehmen<br />

hohe Wandlungsfähigkeit aufweisen und sich fortwährend<br />

den neuen Herausforderungen volatiler<br />

Märkte anpassen können.<br />

Smarte Lösungen für<br />

den Mittelstand<br />

Die Firma Takaya entwickelt und produziert seit<br />

1983 Testsysteme für elektronische Baugruppen und<br />

blickt dabei auf eine lange Expertise bei den Flying<br />

Probe Testsystemen zurück. Denn im Gegensatz zu<br />

traditionellen Testverfahren mit starren Testnadeln<br />

ermöglicht der Flying Prober mit seinen beweglichen<br />

Nadeln eine schnelle und flexible Fehlerprüfung<br />

elektronischer Baugruppen. Ein Vorteil, den sich wiederum<br />

Siemens schnell zu sichern wusste und seit<br />

1990 die Flying Probe Testsysteme des japanischen<br />

Herstellers in seiner Produktion einsetzt.<br />

Neben der konsequenten Weiterentwicklung der<br />

Systeme überzeugten im Lauf der Jahre die verschiedenen<br />

Modelle der Flying Probe Testsysteme durch<br />

Qualität, Innovation und Flexibilität. Die in Japan gefertigten<br />

Systeme mit perfekt aufeinander abgestimmter<br />

Antriebstechnik, Mechanik und Messtechnik<br />

beeindrucken mit hoher Zuverlässigkeit in allen<br />

Bereichen der Elektronikindustrie.<br />

Philipp Frank ist im Bereich Process Automation/<br />

SMT Segment Engineering bei Siemens in Karlsruhe<br />

für die Flachbaugruppenqualität zuständig und weiß<br />

den hohen Nutzen der Flying Probe Systeme zu<br />

schätzen. „Wir haben in unserer Fertigung um die<br />

24.000 Produktvarianten mit ca. 160 Neuanläufen<br />

im Jahr. Das erfordert unter anderem eine hohe Flexibilität<br />

beim Test mit den Flying Probes. Da der<br />

größte Teil unserer gefertigten Produkte diesen Prozess<br />

durchlaufen, sollten die Systeme nicht zum<br />

Bottleneck werden.“<br />

Die insgesamt zwölf „klassischen“ SMD-Linien sind<br />

im Dreischichtbetrieb an 5 Tagen unermüdlich im<br />

Einsatz, um Leiterplatten für Industrieelektronik oder<br />

für die industrielle Kommunikation mit Baugruppen<br />

zu bestücken. Nach Schablonendruck, Bestückung,<br />

Löten und AOI-Test werden die Baugruppen an die<br />

Flying-Probe-Testmodule geschleust. Ein Testmodul<br />

oder auch Prüfinsel besteht aus Loader, Wendestation,<br />

APT Flying Probe System sowie Unloader. Insgesamt<br />

12 dieser Testsysteme bilden eine zentrale Prüf-<br />

Matrix, in der sich jeweils zwei der Testsysteme bedienseitig<br />

gegenüberstehen.<br />

In der Fertigung sorgen autonome Transportsysteme,<br />

kurz AMR (Autonomous Mobile Robot), für den<br />

ungehinderten Materialfluss zwischen den Fertigungslinien<br />

und der Prüf-Matrix. Durch die Produkt-<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 27


TITEL » Qualitätssicherung<br />

Bild: Systech<br />

Mit derzeit zwölf Flying Probe Systemen<br />

sorgt Siemens in der Karlsruher<br />

Fertigung für sicher funktionierende<br />

Baugruppen<br />

unabhängigkeit der Systeme können so die Prüfkapazitäten<br />

optimal ausgenutzt werden. Sobald ein Testmodul<br />

die Verfügbarkeit meldet, werden hier Baugruppen<br />

in Magazinen angeliefert, bzw. auch für den<br />

nächsten Fertigungsschritt wieder abgeholt.<br />

Bemerkenswert bei dieser Prüf-Matrix ist auch die<br />

Nähe zum Reparaturplatz, um bei eventuell auftretenden<br />

Fehlern mit sehr kurzen Laufwegen rasch reagieren<br />

zu können. „Der nahe Reparaturplatz garan-<br />

tiert uns einen kurzen Loop, um Baugruppen gegebenenfalls<br />

schnell wieder dem Prüflos zufügen zu können<br />

und uns damit eine neue Rüstung der Systeme<br />

zu ersparen.“<br />

Nach dem Testen werden alle Produkte in einem<br />

hochautomatisierten Auftrags-Entkopplungspunkt<br />

(hAEP) zwischengelagert. Hier stehen die einzelnen<br />

Baugruppen in Flachbaugruppen-Magazinen dann<br />

zur Endgeräte Montage zur Verfügung.<br />

So sehen „glückliche“ User der Takaya-Systeme aus<br />

Bild: Siemens<br />

Mit dem doppelseitigen Konzept der Flying Probe Systeme<br />

spart es Testzeit und Rüstaufwand<br />

Bild: Systech<br />

28 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Ein hochautomatisierter Auftrags-Entkopplungspunkt<br />

versorgt die Produktion<br />

bei Siemens optimal mit dem benötigten<br />

Material<br />

Bild: Siemens<br />

Doppelseitiges Testen<br />

verkürzt Prozesszeit<br />

Derzeit befinden sich elf APT-1600FD-A sowie ein<br />

APT-1400F-A in der Prüf-Matrix der Karlsruher Fertigung,<br />

wobei erst jüngst mehrere einseitige Testmodule<br />

mit dem doppelseitigen APT-1600FD-A Systemen<br />

getauscht wurden. Die doppelseitigen Flying<br />

Probe Tester gehören zur neuesten Systemgeneration<br />

von Takaya und das erste System kam 2021 im Karlsruher<br />

Werk zum Einsatz.<br />

Die APT-1400FA ist das einseitige System mit insgesamt<br />

4 + 2 fliegenden Nadeln, während das<br />

APT-1600FD-A System mit bis zu 6 + 4 fliegenden<br />

Nadeln gleichzeitig beide Seiten prüfen kann. Durch<br />

eine hochpräzise Mechanik sind Zugriffe auch auf<br />

hochkomplexe Baugruppenstrukturen möglich. Für<br />

die aktuellen Systeme reichen kleinste Kontaktpunkte<br />

von 60 µm aus, um ein Netz zu kontaktieren. Die<br />

elektrischen Tests sind nach Belieben, zum Beispiel<br />

durch Signaturanalysen, LED- Tests, optische Tests<br />

sowie Laserhöhenmessungen, ergänzbar. Die hohe<br />

Prüfgeschwindigkeit und die vergrößerte Testabdeckung<br />

weiten die Einsatzmöglichkeiten des Flying<br />

Probe Tests deutlich aus.<br />

Durch die neue PLUS Infinity Software und modernste<br />

Interface-Standards, wie z. B. OPC UA, ist es<br />

möglich, den Flying Prober problemlos in die Fertigungsprozesse<br />

einzubinden. Dabei werden nicht nur<br />

Daten mit den MES-Systemen ausgetauscht, auch<br />

die Prüfprozesse können durch externe Vorgaben gesteuert<br />

werden. So wird die aktuelle Auslastung<br />

Auf einen Blick<br />

Die APT-1400FA und die APT-1600FD-A sind Flying<br />

Probe Tester der neusten Systemgenerationen<br />

der Firma Takaya.<br />

APT-1400F ist das einseitige System mit insgesamt<br />

4 + 2 fliegenden Nadeln, das doppelseitige<br />

APT-1600FD-A System weist bis zu 6 + 4 fliegende<br />

Nadeln auf. Hochpräzise Mechanik realisiert Zugriff<br />

auch auf komplexeste Baugruppenstrukturen.<br />

Für die aktuellen Systeme reichen kleinste<br />

Kontaktpunkte von 60 µm zur Netzkontaktierung<br />

aus. Die elektrischen Tests können nach Belieben<br />

zum Beispiel durch Signaturanalysen, LED Tests,<br />

optische Tests und Laserhöhenmessungen ergänzt<br />

werden. Die hohe Prüfgeschwindigkeit und<br />

die größere Testabdeckung weiten die Einsatzmöglichkeiten<br />

deutlich aus.<br />

Durch die neue PLUS Infinity Software und modernste<br />

Interface Standards, wie z. B. OPC UA, ist<br />

es möglich den Flying Prober in die Fertigungsprozesse<br />

einzubinden. Dabei werden nicht nur<br />

Daten mit den MES-Systemen ausgetauscht, sondern<br />

die Prüfprozesse können auch durch externe<br />

Vorgaben gesteuert werden. Dabei wird die aktuelle<br />

Auslastung überwacht, Programme werden<br />

automatisch geladen und mittels Fehlerstatistiken<br />

ist die Teststrategie beim Flying Prober anpassbar.<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 29


TITEL » Qualitätssicherung<br />

» Wir erhalten durch die Daten völlig<br />

transparente Prozesse, können<br />

daraus unsere Rückschlüsse ziehen<br />

und so weiter optimieren «<br />

Philipp Frank, Siemens<br />

überwacht, Programme werden automatisch geladen<br />

und anhand von Fehlerstatistiken kann die Teststrategie<br />

beim Flying Prober angepasst werden. Ein weiterer<br />

Nutzen, den sich der Karlsruher OEM zunutze<br />

macht. Philipp Frank geht näher darauf ein: „Die Programme<br />

sind automatisch ladbar. Über den OPC UA<br />

Server lassen sich die Daten abrufen und schreiben,<br />

wenn die Baugruppen zugeführt werden. Die OPC UA<br />

Schnittstelle ermöglicht uns, nicht nur den Rüstvorgang<br />

unserer Systeme zu automatisieren, sondern<br />

wir sind so auch in der Lage, unsere Testsysteme in<br />

Echtzeit zu kontrollieren. Wir checken die Seriennummern<br />

der sich aktuell im Prozess befindlichen<br />

Baugruppen, gleichen mit unserem MES-System ab<br />

und sind so sicher, dass sich jede Baugruppen zur<br />

richtigen Zeit am richtigen Platz befindet und alles<br />

ordnungsgemäß durchlaufen wird. Anschließend setzen<br />

wir die Freigabe für die Prüfung oder bei einer<br />

Abweichung wird die Baugruppe ausgeschleust. Mit<br />

den neuen APT 1600FD-A und der Plus Infinity Software<br />

müssen wir nicht mehr per Hand eingreifen und<br />

können alles automatisiert machen.“<br />

Die Prüf-Matrix ist so aufgebaut, dass jedes Produkt<br />

über jedes Testmodul prüfbar ist. Es besteht keine<br />

Produktbindung zu den Systemen. Der Wechsel<br />

vom ein- zum doppelseitigen Flying Probe Tester<br />

„spart Test- und Rüstzeit ,“ wie Philipp Frank betont.<br />

„Bei den einseitigen APT-1400-Testern gibt es noch<br />

einen mechanischen Rüstanteil, da zum Teil unterseitige<br />

Probes beim Rüsten manuell gestellt werden<br />

müssen, um einen beidseitigen Prüfprozess zu garantieren.<br />

Mit dem doppelseitigen Konzept der Flying<br />

Probe Systeme haben wir nun auf beiden Seiten bewegliche<br />

Nadeln, die entsprechenden Kontaktierpunkte<br />

sind im Prüfprogramm abgelegt. Ein Programmieraufwand,<br />

welcher einmal betrieben werden muss und<br />

anschließend abrufbereit und fertig zur Verfügung<br />

steht. Es ist kein händischer Eingriff erforderlich.“<br />

Aufgrund von kleinen Produktlosen sowie zahlreichen<br />

Varianten sind an einem Tag mehrmals Rüstwechsel<br />

notwendig. Daher ist ein hoher Automatisierungsgrad<br />

und die neue Flexibilität von immenser Bedeutung.<br />

„Zudem erhalten wir durch die Daten völlig transparente<br />

Prozesse, können daraus unsere Rückschlüsse<br />

ziehen und so weiter optimieren“, ergänzt Philipp<br />

Frank. Alle Daten und Ergebnisse sind zentral und<br />

vom Arbeitsplatz aus einsichtbar und somit ist mit<br />

einem Blick alles unter Kontrolle. Zudem entwickelt<br />

der Testsysteme-Hersteller Hard- und Software regelmäßig<br />

weitere und ist so auf dem neuesten Stand<br />

der Technik.<br />

Innovationen, die das<br />

Leben verbessern<br />

Siemens ist seit Gründung eines technischen Büros<br />

um das Jahr 1900 eng mit der Fächerstadt Karlsruhe<br />

verbunden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Teile<br />

des Wernerwerks für Messtechnik von Berlin und<br />

Erlangen in eben diese Stadt verlagert. Um 1950<br />

wurde der Standort in Karlsruhe-Knielingen mit der<br />

Herstellung von Rundfunkgeräten gegründet, in einem<br />

117.000 quadratmetergroßen Technologiezen-<br />

Bild: Siemens<br />

Die AMR-Systeme stellen<br />

eine automatisierte Baugruppen-Zuführung<br />

sicher<br />

30 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


trum im Westen der Stadt. Der Standort Karlsruhe ist<br />

einer der größten der Siemens AG, zugleich ist das<br />

Unternehmen größter privater Arbeitgeber der Stadt<br />

Karlsruhe. Die Menschen arbeiten hier in Entwicklung,<br />

Produktion, nationalem und internationalem<br />

Vertrieb, Service und Management.<br />

Der Standort ist das internationale Zentrum der<br />

Prozessindustrie und Prozessautomatisierung des<br />

Unternehmens. Im Showroom „Process Automation<br />

World“ wird auf 700 Quadratmetern das gesamte<br />

Leistungsspektrum der Prozessindustrie präsentiert<br />

und die Digitalisierung erlebbar gemacht. Auch das<br />

Werk Manufacturing Karlsruhe (MF-K) ist am Standort<br />

ansässig und fertigt sowohl Produkte für die industrielle<br />

Kommunikation und Identifikation als auch<br />

Automatisierungssysteme, Prozessleitsysteme und<br />

Industrie-PCs. 2021 belegte das Werk in dem renommierten<br />

Industrie-Wettbewerb „Fabrik des Jahres“<br />

den ersten Platz. Nicht zuletzt auch durch die hoch<br />

flexible Prüf-Matrix.<br />

Die ansässige Niederlassung vertreibt außerdem<br />

Produkte, Systeme, Lösungen und Services für das<br />

umfangreiche Portfolio von Digital Industries (Automatisierung,<br />

Antriebstechnik, Digitalisierung) und<br />

Smart Infrastructure (Gebäudeautomatisierung, Sicherheits-<br />

und Installationstechnik). Betreut werden<br />

Kunden und Geschäftspartner in der Region Mittlerer<br />

Oberrhein und Nördlicher Schwarzwald. Darüber hinaus<br />

vertritt die Niederlassung den Standort auf<br />

kommunalpolitischer Ebene.<br />

Doch neben herausragenden und zur Anwendung<br />

passenden Systemen in der Produktion ist auch ein<br />

starker Service und die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Hierfür zeichnet<br />

sich die Systech Europe GmbH verantwortlich, die<br />

dafür sorgt, dass der Kunde den kompletten Nutzen<br />

der Testsysteme erhält. (Doris Jetter)<br />

www.systech-europe.de | www.siemens.com<br />

Bild: Siemens<br />

Die produzierten Baugruppen<br />

werden bei<br />

Siemens im Dreischicht-Betrieb<br />

an<br />

fünf Tagen in der Woche<br />

hergestellt<br />

Auch der Standort Karlsruhe<br />

der Siemens AG ist<br />

stets am Puls der Zeit<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Bild: Siemens<br />

Die doppelseitigen Flying Probe<br />

Systeme in der Baugruppenfertigung<br />

eines OEM sorgen durch<br />

die produktunabhängige hochflexible<br />

Prüfmatrix für eine optimale<br />

Auslastung und spart<br />

Test- und Rüstzeit.<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 31


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Hochleistungs-Hochfrequenzsysteme in Standard-Leiterplattentechnik<br />

Realisierung durch clevere<br />

Signalleitung<br />

Der Leiterplatten-Spezialist Becker & Müller stellt als Resultat eines BMWKgeförderten<br />

Gemeinschaftsprojekts mit der TU Berlin eine Technik vor, die es<br />

erlaubt, gesamte Hochfrequenzsysteme bei geringen Signalverlusten äußerst<br />

kostengünstig zu fertigen. Dafür werden miniaturisierte Hohlleiterstrukturen in<br />

konventioneller Leiterplattentechnik gefertigt. Auf Grundlage dieses Konzepts<br />

konnten verlustarme Strukturen ≤140 GHz aufgebaut und vermessen werden,<br />

wobei das Systemkonzept wesentlich höhere Frequenzen ermöglicht.<br />

Neben einfachen Punkt-zu-Punkt-<br />

Leitungen wurden Verzweigungen<br />

mit einstellbaren Teilungsverhältnis, Filterstrukturen<br />

und Antennen zur Abstrahlung<br />

entlang der Oberfläche der Leiterplatte<br />

und senkrecht dazu entwickelt. Alle<br />

Leitungsteile sind so konzipiert, dass sich<br />

ein Anwender sein Zielsystem frei aus den<br />

einzelnen Blöcken auf der Leiterplatte<br />

konfigurieren kann. Damit unterstreicht<br />

der Leiterplatten-Spezialist seinen Ruf als<br />

Hersteller und Partner für anspruchsvolle<br />

Leiterplatten-Lösungen abseits der Massenware.<br />

Immer höhere Frequenzen<br />

als Anspruch<br />

Aktuelle und zukünftige Kommunikationssysteme<br />

wie 5G, 6G und Radar-Sensorik<br />

arbeiten bei immer höheren Frequenzen,<br />

um die daraus resultierenden Vorteile<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Als Resultat eines<br />

BMWK-geförderten Gemeinschaftsprojekts<br />

wurde<br />

eine Technik realisiert,<br />

die es erlaubt, gesamte<br />

Hochfrequenzsysteme<br />

bei geringen Signalverlusten<br />

äußerst kostengünstig<br />

zu fertigen.<br />

Bild: Becker&Müller<br />

bei der Datenrate bzw. Messgenauigkeit<br />

nutzen zu können. Die Verfügbarkeit entsprechender<br />

hochfrequenter Sende- und<br />

Empfangschips ist aber nur eine Seite der<br />

Medaille. Die elektronischen Einzelkomponenten<br />

müssen schließlich zu einem<br />

Gesamtsystem zusammengefügt werden.<br />

Hier gerät die etablierte Leiterplattentechnik<br />

als bisheriger Favorit im Hinblick<br />

auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis in Bedrängnis:<br />

„Durch den sog. Skin-Effekt<br />

werden die hohen Frequenzanteile vornehmlich<br />

an der Oberfläche der Leiterzüge<br />

geleitet“, erklärt Janik Becker, Geschäftsführer<br />

der Becker & Müller Schaltungsdruck<br />

GmbH. „Dort sehen die Signale aber<br />

viel von dem Leiterplattenmaterial, das<br />

signifikant Leistung absorbiert. Auch der<br />

Einsatz teurerer Hochfrequenz-Leiterplattenwerkstoffe<br />

und ein elektromagneti-<br />

Schema der Herstellung der Hohlleiterstrukturen.<br />

Als erstes wird<br />

eine PCB wie gewöhnlich mit allen<br />

benötigten Innenlagen hergestellt.<br />

Im nächsten Schritt wird die Hohlleiterstruktur<br />

in das PCB-Material<br />

gefräst. Die Wände der so erzeugten<br />

Vertiefungen werden dann<br />

galvanisch mit Cu beschichtet<br />

(ca. 30 µm). Um den Hohlleiter zu<br />

schließen, wird ein passend geschnittenes<br />

70-µm-Kupfer-Deckblech,<br />

hier lasergeschnitten, an<br />

den Rändern der Gräben angelötet.<br />

Diese Bestückung mit den Blechen<br />

kann beispielsweise im Schritt der<br />

SMD-Bestückung mit erfolgen.<br />

sches Design mit Abschirmungsleitern<br />

helfen nur bedingt, die basismaterialbedingte<br />

Signalabsorption zu begrenzen.<br />

Damit ist die bisherige Leiterplattentechnik<br />

nur bis ca. 60 GHz sinnvoll nutzbar.“<br />

Wie kann diese Limitierung nun aufgelöst<br />

werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt<br />

eines mit Bundesmitteln geförderten<br />

Gemeinschaftsprojekts namens „Terahertz-PCB:<br />

Entwicklung von Designrichtlinien<br />

und Fertigungsprozessen zur Integration<br />

von Terahertz-Systemen in Standard-<br />

Leiterplatten“. Projektpartner waren zum<br />

einen die Technische Universität Berlin,<br />

zum anderen der Leiterplatten-Experte.<br />

Als Kernprämissen des Projekts stand<br />

die Nutzung bereits in der Leiterplattenfertigung<br />

vorhandener Produktionsmaschinen<br />

in Verbindung mit der Suche<br />

nach einer kostenoptimierten Lösung.<br />

32 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Performance eines<br />

Hohlleiters aus<br />

gemeinsamem<br />

Forschungsprojekt<br />

mit Becker&Müller<br />

und der TU-Berlin<br />

„Die Grundidee des Lösungskonzepts war,<br />

durch Fräsprozesse Hohlleiter in den Leiterplatten<br />

zu erzeugen, die Hohlleiter galvanisch<br />

zu metallisieren und die Struktur<br />

mit einem Metallplättchen, z.B. im Zuge<br />

der SMD-Bestückung, zu verschließen“,<br />

erläutert Janik Becker. „So bildet sich ein<br />

geschlossener Hohlleiter, wobei das im<br />

Inneren geführte Signal gar nicht mehr<br />

mit dem Leiterplattenmaterial wechselwirkt,<br />

das ist ja jenseits der Metall-Barriere.<br />

Das bedeutet, dass wir hier das vergleichsweise<br />

günstigste FR4-Material<br />

verwenden können – auch für sehr hohe<br />

Frequenzen weit jenseits der 100 GHz.“<br />

Weiterhin bietet diese Technik die<br />

Möglichkeit, Antennen direkt zu integrieren:<br />

Einmal als trichterförmige Erweiterungen<br />

des Hohlleiters im Sinne einer<br />

Hornantenne am Leiterplattenrand für die<br />

seitliche Abstrahlung, zum anderen als<br />

Schlitzantenne durch Aussparungen im<br />

Deckelplättchen zur Abstrahlung senkrecht<br />

bzw. in einem durch den Schlitzabstand<br />

definierten Winkel zur Leiterplattenoberfläche.<br />

Ergänzt wird der so entwickelte<br />

Systembaukasten durch Hohlleiterstrukturen,<br />

die das Signal in einem defi-<br />

Bild: Becker&Müller<br />

nierten Leistungsverhältnis auf verschiedene<br />

Kanäle aufsplitten, Filterstrukturen,<br />

Kopplungspunkte zu klassischen Leiterzügen<br />

auf der Leiterplattenoberfläche und<br />

gebogene Leiterzüge. „Diese Elemente<br />

wurden baukastenartig für das Leiterplattendesign<br />

aufbereitet, so dass der Kunde<br />

sein Hochfrequenzsystem einfach per<br />

Drag&Drop zusammenstellen und fertigen<br />

lassen kann – ein enormer Mehrgewinn<br />

an Einfachheit, Komfort und Indivi-<br />

Besuchen Sie uns<br />

in München:<br />

productronica 2023<br />

Stand A2.377<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 33


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

dualität“, freut sich Becker.<br />

In der Entwicklung war<br />

es wichtig, stets kompatibel<br />

zu den Standard-Leiterplattenprozessen<br />

zu bleiben,<br />

um die neuartige PCBintegrierte<br />

Hohlleitertechnologie<br />

kosteneffizient in neue<br />

Systeme integrieren zu können.<br />

Basierend auf dieser Technik wurden<br />

folgende funktionale Blöcke realisiert:<br />

• Leitungsabschnitte<br />

• Ein- und Auskoppelstrukturen zu<br />

(koplanaren) Streifenleitungen auf<br />

der PCB-Oberfläche<br />

• Hornantennen mit Abstrahl-Charakteristik<br />

ausgehend von den Seiten der PCB<br />

• Schlitzantennen zur Abstrahlung senkrecht<br />

zur PCB-Oberfläche (oder in einem<br />

definierten Winkel dazu gekippt)<br />

• Verzweigungen mit definiertem<br />

Teilungsverhältnis der Signalstärke<br />

• Frequenz-Filter-Strukturen<br />

Erkenntnisse aus dem<br />

Forschungsprojekt<br />

Vergleich mit konventionellen Leitungsstrukturen:<br />

In der HF-Technologie<br />

wird typischerweise auf Mikrostreifen<br />

oder Ground-Koplanarleitungen gesetzt.<br />

Diese haben den Vorteil, dass sie schon<br />

bei Gleichstrom für das Transportieren<br />

von Leistung verwendet werden können.<br />

Dafür haben diese Leitungen bei höheren<br />

Frequenzen zusätzliche Verluste durch<br />

das Substratmaterial, aber auch gleichzeitig<br />

durch Rauigkeit an den verschiedenen<br />

Interfaces zwischen Metall und Substrat.<br />

Um diese Herausforderungen zu lösen,<br />

kann man solche Leitungen auch in<br />

Hohlleiterform umsetzen und, wie beschrieben,<br />

direkt in die Leiterplattentechnologie<br />

integrieren. Die Hohlleiter haben<br />

aber den Nachteil, dass sie keine klassischen<br />

TEM-Moden aufweisen, sondern<br />

entweder ein TE- oder TM-Mode. Dadurch<br />

ist die Cutoff-Frequenz direkt abhängig<br />

von den Abmessungen des Hohlleiters<br />

(nur mit TEM-Moden gibt es eine Leitung<br />

bei Gleichstrom). Bei Vergleich von beiden<br />

Leitungstypen ergibt sich deswegen das<br />

Bild, dass die klassischen Leitungstypen<br />

bis ca. 50 GHz bessere Performance zeigen<br />

als der demonstrierte Hohlleiter. Der<br />

Schaltplan und Integration der PDK<br />

in den Altium Schaltungsdesigner<br />

Bild: Becker&Müller<br />

Grund ist, wie beschrieben, dass die Cutoff-Frequenz<br />

bei ca. 60 GHz liegt. Anschließend<br />

bleiben die Verluste über den<br />

Hohlleiter relativ stabil, wobei die Verluste<br />

bei der konventionellen Leitung weiter<br />

abfällt.<br />

Bestandteile und ihre Leistungs-Charakteristik:<br />

Innerhalb des Projektes wurden<br />

verschiedenen Teilkomponenten untersucht.<br />

Diese sind im Detail direkt in der<br />

Vorgehensweise innerhalb des Projektes<br />

abzulesen. Dabei lag der Fokus darauf,<br />

diese Teilsysteme innerhalb des Projektes<br />

so aufzubereiten, dass aus ihnen später<br />

bausteinartig beliebige Systeme aufgebaut<br />

werden können.<br />

Die Leitung sowie die Antennen, Filter<br />

und Power-Divider-Strukturen (Signal/<br />

Leistungs-Verzweigung) wurden im Detail<br />

designt und elektrisch charakterisiert. Es<br />

zeigt sich, dass die Strukturen deutlich<br />

leistungsstärker als vergleichbare Strukturen<br />

in planarer Technologie sind. Diese<br />

Strukturen wurden anschließend in eine<br />

Datenbank überführt, welche PDK genannt<br />

wird. PDK steht für Physikalische<br />

Designer Kits. Nachdem die PDKs abgeleitet<br />

wurden, konnte auf deren Basis ein<br />

Demonstrator-System zusammengestellt<br />

werden. Bei diesem handelt sich um einen<br />

79-GHz-Short-Range Radar. Aus den vorhandenen<br />

PDKs wurden anschließend<br />

Strukturen ausgewählt, welche für den<br />

Demonstrator im Layout zusammengesetzt<br />

wurden. Typischerweise wird für eine<br />

Schaltung ein Schaltplan entworfen.<br />

In dem Schaltplan<br />

wurden direkt die<br />

PDK-Modelle mit integriert,<br />

damit die<br />

Strukturen direkt<br />

beim Layout mit platziert<br />

werden können.<br />

Anhand von Design-Regeln<br />

wird dann geprüft, dass Leitungen<br />

oder Abstände so groß wie nötig,<br />

aber so klein wie möglich sind. Basierend<br />

auf diesen Informationen werden<br />

zuerst die kritischen HF-Leitungen<br />

sowie die Stromversorgung angeordnet<br />

und anschließend die restlichen Bauteile<br />

platziert.<br />

Diskussionspunkte<br />

Die Arbeiten haben gezeigt, dass es unter<br />

Einsatz etablierter Leiterplattentechnik<br />

möglich ist, Hohlleiterstrukturen in<br />

Leiterplatten einzubringen. Dies kann so<br />

im Produktionsprozess eingebunden werden,<br />

dass eine weitere Bestückung der<br />

Leiterplatte wie gewohnt möglich ist. Die<br />

Messungen haben bestätigt, dass für Anwendungen<br />

mit Frequenzen über 60 GHz<br />

die Hohlwellenleiterstrukturen signifikant<br />

verlustärmer. Zur einfachen Adaption der<br />

Technik auf neue Anwendungen wurden<br />

aus dem prinzipiellen Aufbau eines Hochfrequenzsystems<br />

Bausteine definiert, die<br />

es ermöglichen, solche Systeme – ohne<br />

Simulationen der Hochfrequenzeigenschaften<br />

– zusammenzustellen und die<br />

notwendigen Produktionsdaten zu liefern.<br />

Diese PDKs konnten erfolgreich in den<br />

Entwicklungsprozess eingebunden werden.<br />

CEO Janik Becker zeigt sich zufrieden<br />

mit den Erkenntnissen: „Die Kooperation<br />

mit unseren Partnern von der TU Berlin<br />

war eine runde Sache – technologisch<br />

wie auch persönlich. Nach dem erfolgreichen<br />

Abschluss des Projektes ist es für<br />

uns nun möglich, beim Designen von<br />

Hochfrequenzsystemen mittels Verwendung<br />

der PDKs unterstützend zur Seite zu<br />

stehen.“ Angesichts der Ableitung interner<br />

Designrules auf die jeweiligen Blöcke<br />

sowie deren Validierung sind dabei sowohl<br />

Funktion als auch Umsetzbarkeit der<br />

Hohlleiterstrukturen gegeben.<br />

www.becker-mueller.de<br />

34 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


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<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 35


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Lösungskompetenz für Systemintegratoren jenseits des Standards<br />

Hoher Effizienzgrad<br />

durch Modularität<br />

Auf vielfältigen Fertigungsprozessen basierende und zugleich<br />

technisch immer komplexere Produkte stellen Maschinenbauer<br />

permanent vor neue Herausforderungen. Das gilt auch für den<br />

Bereich der selektiven Lötprozesse. Die Lötspezialisten der<br />

Eutect GmbH unterstützen daher mit bewährten und ausgereiften<br />

Lösungen und tiefgreifendem metallurgischem Fachwissen.<br />

Bild: Eutect<br />

Miniwellen-Lötmodul IW1–2<br />

auf einem X-Y-Kinematik als<br />

Einzelmodul<br />

Auf Basis der langjährigen Erfahrung rund um<br />

das selektive Löten hat Eutect einen Technologiebaukasten<br />

entwickelt, der neben Prozessmodulen<br />

auch die dazugehörige Regelungstechnik und Software-Lösungen<br />

enthält. Anlagen lassen sich anhand<br />

der Bausteine optimal und kostengünstig auf einen<br />

höchstmöglichen Effizienzgrad auslegen. Maschinenbauern<br />

bietet der Baukasten zudem die Möglichkeit,<br />

einzelne Prozessmodule in eine Automation zu<br />

integrieren. Ein wichtiger Vorteil, da somit nicht auf<br />

komplette Zellen mit fixen Maßen und spezifischer<br />

Automation zurückgegriffen werden muss.<br />

„Unsere Lösungskompetenz basiert auf zahlreichen<br />

komplexen Projekten jenseits des Standards, die wir<br />

in mehr als 25 Jahren realisiert haben. Dieser Erfahrungsschatz<br />

schlägt sich in unserem bewährten Modulbaukasten<br />

nieder. Zeitgleich entwickeln wir unser<br />

Leistungsportfolio konsequent weiter, um Kunden direkten<br />

Zugriff auf neueste Prozess- und Integrationslösungen<br />

bieten zu können“, erläutert Geschäftsführer<br />

und Inhaber Matthias Fehrenbach. „Wir unterstützten<br />

Maschinenbauer dabei, Lötprozesse in deren<br />

Gesamtlösungen für Automationen zu integrieren. So<br />

können wir etwa Machbarkeitsanalysen und komplette<br />

Produktevaluierungen in unserem Technikum<br />

am Standort in Dusslingen umsetzten. Diese bilden<br />

dann eine Basis für die Fertigung von Validierungsmustern<br />

und Kleinserien. Da wir dabei unsere gesamte<br />

Erfahrung einbringen, bieten wir unseren Kunden<br />

weitere Wettbewerbsvorteile“, führt Fehrenbach aus.<br />

Automatisierer können in der Zusammenarbeit mit<br />

dem Unternehmen auf drei Bereiche zurückgreifen:<br />

Beratung und Prozess-Know-how, Evaluierung und<br />

Konzeptionierung sowie Projektierung und Umsetzung.<br />

Dadurch erhalten Systemintegratoren schneller<br />

und einfacher Zugriff auf Prozess- und Technologieinformationen<br />

rund um das Löten und dessen Auto-<br />

36 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


mationslösungen. Eine schnelle Einschätzung, wie<br />

und ob der selektive Lötprozess in die gewünschte<br />

Kundenanlage integriert werden kann, ist daher<br />

möglich. Basierend auf dem tiefen Know-how im Bereich<br />

der Aufbau- und Verbindungstechnik und durch<br />

den Zugriff auf den breiten Erfahrungsschatz in der<br />

Entwicklung von Lösungsansätzen, der Projektierung<br />

und dem Management von Kundenprojekten sind die<br />

Verantwortlichen von Eutect folglich eine wichtige<br />

Ressource für Systemintegratoren.<br />

Dies spiegelt sich auch in der Evaluierung und Lösungskonzeption<br />

wider. Hier bietet das Unternehmen<br />

definierte Lösungsansätze für komplexe Lötaufgaben<br />

bei einem hohen Individualisierungsgrad, die auf<br />

proaktiven Lösungsansätzen für Fertigungsherausforderungen<br />

seitens der Endkunden basieren. „Oftmals<br />

haben wir die Projekte auf dem Tisch, an denen<br />

sich andere Anbieter schon die Zähne ausgebissen<br />

haben und die sich mit Standardlösungen nicht umsetzen<br />

lassen“, erinnert sich Fehrenbach. Die für die<br />

Endkunden dazu erforderlichen Evaluierungen und<br />

Machbarkeitsstudien werden daher möglichst<br />

schnell umgesetzt. Da diese unter originalen Prozessbedingungen<br />

und automatisiert ablaufen, ist die<br />

Herstellung von Validierungsmustern, Kleinserien<br />

und Prototypen im Kundenauftrag ebenfalls möglich.<br />

Schlussendlich steht das Unternehmen den Systemintegratoren<br />

aber auch bei der Umsetzung zur<br />

Seite. Dabei greift der Systemintegrator wie jeder<br />

andere Kunde auf die maximale Flexibilität in Konstruktion,<br />

Montage und Implementierung zurück.<br />

„Dank einer konsequenten Weiterentwicklung des<br />

Leistungsportfolios bieten wir jedem Systemintegrator<br />

neueste Entwicklungen und Integrationslösungen.<br />

Zudem unterstützen wir unsere Kunden bei der<br />

Integration unserer Module in deren Anlagenkonzept.<br />

Das betrifft die Mechanik, die Regelungstechnik<br />

und die Software“, versichert Fehrenbach. Gleichzeitig<br />

bietet das Unternehmen seinen Kunden die Möglichkeit,<br />

ein Netzwerk aus Technologiepartnern und<br />

Experten zu nutzen.<br />

www.eutect.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Lösungskompetenz bei Anlagen<br />

für den selektiven Lötprozess<br />

mit Prozessmodulen, Regelungstechnik<br />

sowie Software<br />

mit hoher Effizienz.<br />

4-fach Flux-Modul,<br />

inkl. Steuerungseinheit<br />

als Einzelmodul<br />

Synergie durch Partnerschaft<br />

55.000 BT/h Gesamt-Bestückungskapazität<br />

• 5 Bestückungsmodule<br />

• Automatische BT-Bevorratung<br />

• ICT / Flying Probe<br />

• Lötanlagen Blei / Bleifrei<br />

EMS-Dienstleistungen<br />

Bild: Eutect<br />

elkotec GmbH<br />

Seestraße 64<br />

Tel. 030 45 60 05-0<br />

kontakt@elkotec.de<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 37<br />

www.elkotec.de


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

SMD-Nano-Druckschablonen<br />

Profitabler durch höhere Ausbeute<br />

Bekanntermaßen ist die heutige Elektronikfertigung ein hochpräziser Prozess,<br />

bei dem SMD-Druckschablonen eine wichtige Rolle spielen. Was einmal bei den<br />

Druckschablonen mit Papier begann, ist heute mit lasergeschnittenem Edelstahl<br />

überwiegend der Standard – ergänzt mit unterschiedlichen Spezialitäten.<br />

» Karl-Uwe Siegler, freier Journalist für Photocad, Berlin<br />

SMD-Druckschablonen<br />

Fertigungsautomaten<br />

Bild: Photocad<br />

Eine Spezialität ist die nanobeschichtete<br />

Schablone, deren zahlreiche<br />

Vorteile wohl bei vielen KMUs noch nicht<br />

sehr bekannt sein dürfte. Dieser Fachbeitrag<br />

versucht in Zusammenarbeit mit einem<br />

führenden Berliner Hersteller von<br />

SMD-Druckschablonen die neuesten Erkenntnisse<br />

zusammenzustellen, um dem<br />

Anwender neue und vorteilhafte Chancen<br />

im Wettbewerb aufzuzeigen.<br />

Eigene Fertigung als<br />

sichere Ausgangsbasis<br />

Die Photocad GmbH, Berlin, hat in Zusammenarbeit<br />

mit dem ebenfalls in Berlin<br />

ansässigen Nano-Zentrum nicht nur umfangreiche<br />

Expertise gewonnen bei der<br />

Elektropolitur<br />

von SMD-Druckschablonen<br />

Beschichtung von Edelstahlflächen, sondern<br />

auch über die Eigenschaften des Nanoproduktes<br />

auf Siliziumbasis in Bezug<br />

auf Chemikalienbeständigkeit, Waschanlagenstabilität<br />

und Langlebigkeit gegenüber<br />

ähnlichen Produkten auf Polymerbasis.<br />

Um den Kunden eine notwendige Liefersicherheit<br />

zu geben und den eigenen<br />

hohen Qualitätsansprüchen zu genügen,<br />

wird auf einer eigenen vollautomatische<br />

Nano-Beschichtungsanlage produziert.<br />

Die vollständig gekapselte Anlage arbei-<br />

tet vom Einlegen der Schablone bis zu deren<br />

Zwischenlagerung vollkommen autonom.<br />

Eine präzise Wiederholgenauigkeit<br />

bei der Qualitäts-Beschichtung gewährleistet<br />

dabei der computergesteuerte<br />

Sprühkopf in Verbindung mit der Siemens-Steuerung.<br />

Eine perfekt vorbereitete<br />

Schablonenoberfläche besorgt die eigene<br />

automatische Waschanlage. Sie vermisst<br />

die Schablone automatisch und gibt<br />

über den Sprühkopf die exakte Menge für<br />

die zu beschichtende Fläche vor.<br />

Bild: Photocad<br />

38 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Platinen-Bestückung<br />

im eigenen Haus<br />

Bild: Photocad<br />

Nanobeschichtung von<br />

SMD-Druckschablonen<br />

Bild: Photocad<br />

Nanobeschichtete SMD-Druckschablone für<br />

SMD-Bestückung<br />

... besser so!<br />

Neue Chancen durch<br />

Nanoveredelung<br />

Die Nanoveredelung von lasergeschnittenen<br />

Standard Edelstahl-Druckschablonen<br />

bietet nach dem neuesten Stand der<br />

Technik in Verbindung mit einem erfahrenen<br />

und technisch ausgerüsteten Hersteller<br />

klare Vorteile. Nicht nur in vielen Standardbereichen<br />

der Elektronikfertigung,<br />

sondern auch im besonderen Einsatz von<br />

immer kleineren Bauteilen und höherer<br />

Packungsdichte. So erweiterte der Hersteller<br />

seine Produktionskapazitäten besonders<br />

mit der Nanoveredelung seiner<br />

Produktlinie Performance sowie bei<br />

gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten.<br />

Qualität: Grundsätzlich sichert die Nanoveredelung<br />

eine glatte sowie gleichmäßige<br />

Druckunterseite (Boardside) der<br />

Schablone. Damit wird der Pastendruck<br />

präziser und konsistenter. Das führt nicht<br />

nur zu einer Minimierung von Fehldrucken,<br />

sondern auch zur Verringerung von<br />

Kurzschlüssen. Die Qualität der Lötstelle<br />

wird insgesamt durch Kontrolle des Pastenvolumens<br />

und der Pastenpositionierung<br />

verbessert, womit Druckqualität und<br />

Reproduzierbarkeit höhere Effizienz im<br />

Fertigungsprozess ermöglichen. Frühere<br />

Fehlverbindungen in der SMD-Montage<br />

gehen dabei deutlich zurück.<br />

Lebensdauer: Die Nanoveredelung bildet<br />

eine Schutzbarriere gegenüber den<br />

abrasiven Eigenschaften der Lotpaste. Als<br />

Folge ist eine verlängerte Lebens- bzw.<br />

Nutzungsdauer zu beobachten. Eine verringerte<br />

Abnutzung realisiert circa 40<br />

Drucke ohne Reinigung der Druckunterseite.<br />

Dies verringert den Arbeitsaufwand<br />

bei Rüstzeiten.<br />

Preisvorteile: Weniger Reinigung –<br />

auch an der Schablonenoberfläche – bedeutet<br />

gleichzeitig geringeren Verbrauch<br />

an Pasten und Reinigungsmaterial. Höhere<br />

Produktionszahlen führen zudem zu<br />

Vorteilen bei den Erträgen, was insgesamt<br />

dem Anwender Geld spart.<br />

Durch die verstärkte Nachfrage nach<br />

nanoveredelten SMD-Druckschablonen<br />

steigerte der Hersteller seine Produktionskapazitäten<br />

sowie Effizienz im Fertigungsprozess.<br />

In der Gesamtheit der Vorteile<br />

bei Herstellung, im Produktionsprozess<br />

sowie erhöhtem Informationsniveau<br />

bei Elektronikfertigern sieht der Verkaufschef<br />

Axel Meyer weitere erhebliche Chancen<br />

speziell für sein Unternehmen.<br />

www.photocad.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Nanoveredelung von<br />

SMD-Schablonen ist eine<br />

effektive und kostengünstige<br />

Anwendung,<br />

welche zusätzlichen<br />

Schutz vor Verunreinigung<br />

bietet und so<br />

die Nutzungsdauer von<br />

Druckschablonen deutlich<br />

erhöht.<br />

M10V & MX70<br />

Preisgünstige Baugruppenbestückung<br />

• Vollautomatische SMD-Bestücker<br />

für Prototypen und Kleinserien<br />

• mit optionalem Präzisions-Dispenser für<br />

Paste und Kleber<br />

• Spektrum: 0201 bis 40 mm x 40 mm<br />

• optische Zentrierung der Bauteile<br />

• Vision-System zur Entnahme aus<br />

Schüttgut-Behältern<br />

• Ideal auch für Schulen u. Ausbildungsstätten<br />

Tel. +49 (0) 8153 90 664-0<br />

office@factroix.com<br />

www.factronix.com<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 39


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Absauganlage für saubere und sichere Laserprozesse<br />

Flexible Filtermodule mit Energie-Einsparungspotenzial<br />

Mit dem LAS 260.1, einer Filteranlage zur<br />

Laserrauchabsaugung, präsentiert ULT sowohl<br />

für Betreiber von Laseranlagen als<br />

auch für Systemintegratoren bzw. Systemhersteller<br />

eine vorteilhafte Lösung. Die<br />

Absauganlage kann flexibel auf wechselnde<br />

Prozesse und Materialien wie Metall,<br />

Kunststoffe oder Holz angepasst werden<br />

und arbeitet dabei extrem leise. Die speziell<br />

entwickelten Filtermodule garantieren<br />

lange Standzeiten – was in erheblich<br />

reduziertem Wartungsbedarf, einer stabilen<br />

Produktion und folglich geringeren<br />

Kosten resultiert. Weitere Vorteile sind der<br />

kontaminationsfreie Filterwechsel per<br />

„Save Change Technology“ sowie Energieeinsparungen<br />

von ca. 20 % im Vergleich<br />

zu ähnlichen Lösungen am Markt.<br />

Die neue Absauganlage ist unkompliziert<br />

per ‚Plug-and-Play‘ zu installieren und<br />

einfach zu bedienen. Zur externen Kommunikation<br />

mit Laseranlagen unterschiedlichster<br />

Hersteller stehen moderne<br />

Kommunikationsschnittstellen zur Verfügung,<br />

die auf Wunsch zudem individualisierbar<br />

sind. Die Filteranlage ist standalone<br />

oder als Integrationslösung nutzbar.<br />

ULT stellt für die neue Absauganlage außerdem<br />

umfangreiches Zubehör zur Verfügung,<br />

z. B. Funkenfänger für den Brandschutz,<br />

verschiedene Schlauch- und<br />

Adaptersets, Absaugarme oder zusätzliche<br />

Nachfilter zur Reimraum-Installation<br />

oder Schallreduzierung. Das LAS 260.1<br />

wurde für den weltweiten Einsatz konzipiert,<br />

ist mobil einsetzbar und benötigt<br />

eine geringe Stellfläche.<br />

www.ult.de<br />

Bild: ULT<br />

Filteranlage LAS 260.1 zur Laserrauchabsaugung<br />

Resiliente Produktion auf Knopfdruck<br />

KI-basierte intelligente Tools erhöhen Transparenz<br />

Bild: Becos<br />

Prof. Dr. Günter Bitsch: „Bedeutsame Bausteine<br />

sind KI-basierte Tools in der Produktionsplanung“<br />

Die becos GmbH arbeitet an intelligenten<br />

Tools, um die Fertigung ihrer Kunden resilienter<br />

zu machen. Da die Komplexität<br />

von Planungssystemen unaufhörlich<br />

steigt, kann es nur durch die Kombination<br />

von Künstlicher Intelligenz (KI) und<br />

menschlichem Wissen gelingen, die Komplexität<br />

zu beherrschen und die Planungsqualität<br />

zu erhöhen. Für eine intelligente<br />

KI setzen die Entwickler auf Datengenossenschaften<br />

zu Trainingszwecken.<br />

„Die Forderung nach einer resilienten Fertigung<br />

wird immer lauter, die Umsetzung<br />

einer solchen in den Betrieben immer<br />

wichtiger. Bedeutsame Bausteine sind KIbasierte<br />

Tools in der Produktionsplanung“,<br />

beginnt Geschäftsführer Prof. Günter<br />

Bitsch. Doch nicht alle KI-basierten Tools<br />

sind gleich leistungsstark. Der Unterschied<br />

zwischen einzelnen Tools liegt im<br />

Lernprozess der Systeme selbst. Je größer<br />

die Datenbasis ist, auf die die KI zu Lernzwecken<br />

zurückgreifen kann, desto besser<br />

sind die Tools trainiert, können passende<br />

Handlungsmuster abrufen und Entscheidungen<br />

vorbereiten. „Und genau da setzen<br />

wir an. Wir arbeiten mit einer breiten<br />

Datenbasis, da wir auf Datengenossenschaften<br />

setzen,“ betont Bitsch.<br />

Um leistungsfähige Systeme zu entwickeln,<br />

muss die KI umfassend trainiert<br />

werden. Der Zusammenhang ist leicht erklärt:<br />

Je mehr Daten vorhanden sind, desto<br />

besser und effektiver lernt die KI, umso<br />

besser sind im Ergebnis die Vorschläge.<br />

Diese Voraussetzungen zu erfüllen, ist<br />

nicht leicht. „Nur so lassen sich intelligente<br />

Tools entwickeln, die passende Ent-<br />

scheidungsvorschläge kurzfristig anbieten.<br />

Einzelne Unternehmen verfügen gar<br />

nicht über die erforderliche Datenmenge“,<br />

macht Bitsch die Anforderungen deutlich,<br />

mit denen das Unternehmen bei der Entwicklung<br />

seines KI-basierten MES kämpft.<br />

Das Unternehmen setzt auf Datengenossenschaften<br />

zur Lösung des Problems.<br />

Hier stellen Unternehmen ihre Daten in<br />

einem gemeinsamen Datenpool zur Verfügung,<br />

auf den die KI zu Trainingszwecken<br />

zurückgreifen kann. Im Gegenzug<br />

profitieren die genossenschaftlich organisierten<br />

Unternehmen von den KI-basierten<br />

Lösungen. „Eine Win-win-Situation<br />

für alle, die uns der Idealvorstellung der<br />

Zukunft näherbringt, dass die KI-basierte<br />

Entscheidung präziser und verlässlicher<br />

sein soll. Die Datengenossenschaften bieten<br />

eine breitere Basis und ggf. Ansätze<br />

des Transfer-Learnings. Ein Schritt in die<br />

richtige Richtung,“ erläutert IT-Experte<br />

Bitsch, dem die Weiterentwicklung ein<br />

wichtiges Anliegen ist, will man in<br />

Deutschland den Anschluss an KI-basierte<br />

Tools nicht verlieren.<br />

www.becos.de<br />

40 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Smarte Partner für die Industrie 4.0<br />

Mobile Plattformen vereinen Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />

KUKA erweitert das Angebot im Bereich<br />

der autonomen mobilen Roboter (AMR):<br />

Sowohl der KMR iisy als vollintegrierte<br />

Kombination aus Cobot und Transportplattform<br />

als auch die KMP 1500P als innovative<br />

mobile Plattform vereinen Flexibilität<br />

und Zuverlässigkeit in anspruchsvollen<br />

Umgebungen. Sie sind optimal<br />

ausgestattet für Produktions- und Lagerhallen<br />

und damit die idealen smarten<br />

Partner für die Industrie 4.0.<br />

Der mobile Cobot KMR iisy bewegt sich<br />

schnell und sicher durch den Raum und<br />

ist so flexibel einsetzbar an verschiedenen<br />

Arbeitsstationen in der Montage, der Intralogistik<br />

und als Roboterservicesystem.<br />

Er setzt sich zusammen aus dem LBR iisyund<br />

einer mobilen Plattform. Die partikelund<br />

emissionsarme Beschaffenheit und<br />

ESD-Zertifizierung erlauben den bedenkenlosen<br />

Einsatz des KMR iisy im Reinraum.<br />

Sowohl Cobot als auch Plattform<br />

werden über smartPAD pro gesteuert.<br />

Um intralogistische Abläufe zu optimieren,<br />

gilt die mobile Plattform KMP 1500P als<br />

wegweisende Automatisierungslösung. Bis<br />

zu eineinhalb Tonnen unterschiedlichster<br />

Materialien und Werkstücke lassen sich<br />

mit ihr transportieren, wobei sie mit einem<br />

Hub von 60 Millimeter sowie ihrer exakten<br />

Positioniergenauigkeit überzeugt.<br />

Sicherheits-Laserscanner oder die IP-<br />

Klasse 54 schützen Roboter, Ladungen<br />

und Umgebung zuverlässig. Durch ihren<br />

Differenzialantrieb und ihre flexible Beweglichkeit<br />

finden sich die mobilen Roboter<br />

in allen dynamischen und komplexen<br />

Umgebungen zurecht und passen<br />

Fahrwege autonom und effizient an. Dank<br />

des induktiven, intelligenten 24/7-Lademanagements<br />

können die Roboter sowohl<br />

an einer Ladestation als auch während<br />

des Arbeitsprozesses aufgeladen werden.<br />

Sollten Wartungsarbeiten anfallen, können<br />

diese mithilfe großer Zugangsluken<br />

am KMR iisy sowie der einfach austauschbaren<br />

Steuerungs- und Schaltelektronik<br />

der KMP 1500P problemlos und<br />

schnell vorgenommen werden.<br />

www.kuka.com<br />

Bild: KUKA<br />

LEARN DEEP.<br />

ACT INTELLIGENT.<br />

Der mobile Cobot KMR iisy bewegt sich schnell<br />

und sicher durch den Raum und ist flexibel einsetzbar<br />

an verschiedenen Arbeitsstationen<br />

Autonome mobile Roboter<br />

Die neue AMR-Generation ist intelligent,<br />

flexibel, sicher und einfach in der Handhabung.<br />

Der Einbau von 3D-Kameras, die<br />

Bis zu eineinhalb Tonnen unterschiedlichster Materialien<br />

und Werkstücke lassen sich mit der KMP 1500P transportieren<br />

Bild: KUKA<br />

„Bei LOXXESS streben wir nach optimaler Auftragssteuerung: Produktivität<br />

und Effizienz sollen kontinuierlich gesteigert werden. Mit unseren<br />

LVS betreiben wir daher bereits seit einigen Jahren auch Prozessoptimierung.<br />

Der nächste Schritt schien nur konsequent: Die vorhandenen<br />

Strukturen wurden durch Tools aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz<br />

erweitert. Plandaten mit Echtzeiterkenntnissen, selbstlernende<br />

Algorithmen sowie Vorhersagen unterstützen uns nun dabei, unsere<br />

Prozessketten immer weiter zu optimieren. Um frühzeitig Störungen zu<br />

identifizieren, werden diese durchgängig geplant und überwacht. So<br />

können systemisch veranlasste Alternativlösungen und automatisierte<br />

Handlungsänderungen in die Prozesse einfließen. Wir nutzen die Errungenschaften<br />

der künstlichen Intelligenz, um unseren Kunden ein Mehr<br />

an Service und Qualität bieten zu können – durch Schnelligkeit und<br />

Transparenz.“<br />

Marcel Breusch, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

loxxess.com<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 41


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Nutzentrenner mit zukunftsorientierter Flexibilität<br />

Fokus liegt auf Modularität<br />

Der stetig wachsende Fachkräftemangel sowie der Qualitäts- und Kostendruck<br />

stellen die herstellenden Unternehmen auch in jeglichen Backend-Prozessen<br />

vor immer größere Herausforderungen. Mit dem neu entwickelten Nutzentrenner<br />

MDM1250 bietet die Mergen GmbH mit Sitz in Olzheim (Eifel) ihren Kunden<br />

eine innovative und zu gleich wirtschaftliche Lösung, welche in ihrer modularen<br />

Bauweise den jeweiligen Kundenanforderungen gerecht wird.<br />

Bild: Mergen<br />

Der Nutzentrenner<br />

MDM1250 kann bei<br />

zukünftigen Prozessänderungen<br />

schnell<br />

und kostengünstig an<br />

die neuen Anforderungen<br />

angepasst und erweitert<br />

werden<br />

Mehr als 20 Elektronikfertiger und Automobilzulieferer<br />

aus dem Kundenstamm des Unternehmens<br />

wurden über positive sowie negative Eigenschaften<br />

der klassischen Nutzentrenn-Anlagen befragt,<br />

ob Fräs- oder Laserprozess bevorzugt wird und<br />

welch Anforderungen an die zukünftigen Anlagen<br />

gestellt werden. Die Auswertung dazu wurde evaluiert<br />

und spiegelt die Neuentwicklung wider.<br />

Modulare Bauweise als<br />

zukunftsorientierte Flexibilität<br />

Durch die modulare Bauweise und eine Vielzahl<br />

von Optionen kann der Nutzentrenner MDM1250<br />

auch bei zukünftigen Prozessänderungen schnell und<br />

kostengünstig an die neuen Anforderungen ange-<br />

passt und erweitert werden. Das speziell entwickelte<br />

Maschinengestell absorbiert mittels eines eingefüllten<br />

Mediums die auftretenden Schwingungen und<br />

Vibrationen und gewährleistet somit eine höhere<br />

Prozessgeschwindigkeit und Genauigkeit. Die Zuführungs-<br />

und Aufstapelmöglichkeiten sind ebenso zugeschnitten<br />

wie eine Inline-Anbindung mit weiteren<br />

Prozessen. Auch die nachträgliche Einbindung in bereits<br />

vorhandene Prozesse ist jederzeit mit geringem<br />

Aufwand realisierbar.<br />

Der Nutzentrenner kann als Stand-alone, als Inline<br />

sowie als Corner-Modul eingesetzt werden, was zu<br />

dem geringen Footprint einen weiteren platzsparenden<br />

Vorteil mit sich bringt. In der Standardausführung<br />

und einem Footprint von nur<br />

1250 mm x 1250 mm können Leiterplatten mit oder<br />

ohne Rahmen von bis zu 500 mm x 320 mm aus unterschiedlichen<br />

Materialien wie z. B. CEM1 und FR2<br />

bis FR5, sowie ISOLA 117 in der Standardausführung<br />

gefräst und gehandelt werden. Eine hierfür entwickelte<br />

Software sowie visuell gestützte Fräserverschleiß-<br />

und Bruchkontrolle überwachen den gesamten<br />

Prozess redundant. So wird der Fräser erst in seiner<br />

gesamten Schnittfläche genutzt, bevor dieser<br />

mittels dem vollautomatischen Wechselsystem getauscht<br />

wird.<br />

Features für effiziente Prozesse<br />

In der heutigen Zeit mehr denn je ein zu beachtendes<br />

Thema ist die Produktvielfalt und die damit verbundenen<br />

Rüstzeiten der einzelnen Produktionsprozesse.<br />

Der ESD-sichere Nutzentrenner wird den Anforderungen<br />

gerecht, indem diese optional mit einem<br />

vollautomischen Greiferwechselsystem sowie einer<br />

Transportbreitenverstellung ausgestattet ist. Zudem<br />

können mittels einer neu aufgesetzten NCI-Steuerung<br />

jegliche geometrischen Formen abgebildet werden.<br />

Eine angenehme und bedienerfreundliche Menüführung<br />

ermöglicht die Handhabung der Maschine<br />

ohne lange Einweisungs- und Schulungsaufwendun-<br />

42 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Optimale Reinigung<br />

für zuverlässige Prozesse<br />

14. – 17. November 2023<br />

Besuchen Sie uns in München<br />

Halle A3, Stand 300<br />

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Hand Clean, Stencil Clean, IPA/DI,<br />

Adhesive Remover – Vier Reiniger<br />

kombiniert mit einem hochwertigen Vlies<br />

Bild: Mergen<br />

gen. Die einmalige Erstellung der Fräsprogramme ist<br />

neben dem Einlesen von CAD-Modellen ebenfalls<br />

über die Programmierung CAD/CAM oder auch sehr<br />

einfach über die HMI-Eingabe möglich. Ausgelegt für<br />

einen 24/7 Betrieb zeigt das System MDM1250 nicht<br />

nur mit Wirtschaftlichkeit und der außerordentlichen<br />

Bedienerfreundlichkeit seine Stärke, sondern überzeugt<br />

zudem mit der linearen Bahnsteuerung in<br />

puncto Toleranzeinhaltung, Prozessgeschwindigkeit<br />

sowie hoher Wiederholgenauigkeit von >5 Sigma.<br />

Für eine hohe Verfügbarkeit teilt der Nutzentrenner<br />

frühzeitig mit, wenn Verschleißteile gewechselt<br />

werden müssen. Die Bediener können sich diese mittels<br />

einer Visualisierung als Explosionszeichnung<br />

aufrufen, und mit Knopfdruck sehr einfach anfordern.<br />

Auf Wunsch erstellt das System die jeweiligen<br />

Anforderungen auch selbstständig. Zum Einbau der<br />

Artikel kann über das HMI ein Wartungsmodus inklusive<br />

Anleitung „step by step“ abgerufen werden. Optional<br />

wird dieser Vorgang mittels einer erhältlichen<br />

Datenbrille durch einen Spezialisten des Unternehmens<br />

begleitet.<br />

productronica, Stand 2.112<br />

www.mergen-industrial.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Ein ESD-sicherer Nutzentrenner ist<br />

durch modulare Bauweise sowie einer<br />

Vielzahl an Optionen schnell anpassbar<br />

an sich schnell verändernde<br />

Prozessbedingungen.<br />

Marco Mergen:<br />

„Unser Team ist<br />

erst dann zufrieden,<br />

wenn es<br />

unsere Kunden<br />

ebenfalls sind“<br />

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<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 43


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Neuer Klebstoff für Automotive Lighting<br />

Hochviskoses und vergilbungsstabiles Verkleben<br />

möglicht Photobond OB4189 das erforderliche<br />

hohe Aspektverhältnis für den<br />

Klebprozess. Der Klebstoff behält so nach<br />

dem Dosieren seine Form und verfließt<br />

nicht, was für das Verkleben von Mikrolinsen-Arrays<br />

wichtig ist. Zudem ist er äußerst<br />

vergilbungsstabil, wie es Lebenszyklus-Simulationen<br />

von 500 Stunden Lagerung<br />

bei 140 °C zeigen – unabdingbar<br />

für optisch anspruchsvolle Anwendungen.<br />

Das modifizierte Acrylat ist lösungsmittelfrei<br />

und für einen Temperatureinsatzbereich<br />

von –40 °C bis +120 °C entwickelt.<br />

Seine Druckscherfestigkeit auf PC<br />

beträgt 30 MPa, auf PMMA 25 MPa. Es<br />

lässt sich mit UV-Licht (365 nm) und<br />

sichtbarem Licht (400 nm) aushärten. Die<br />

typische Belichtungszeit bei 400 nm und<br />

einer Schichtdicke von 100 μm beträgt 5<br />

Sekunden. Dies ermöglicht „Active<br />

Alignment“-Prozesse zur hochpräzisen<br />

Ausrichtung der Optiken und geringe Taktzeiten<br />

in der automatisierten Fertigung.<br />

„Mit DELO Photobond OB4189 ergänzen<br />

Bild: Delo<br />

DELO Photobond OB4189 ist vergilbungsstabil<br />

und eignet sich mit seinem hohen Aspektverhältnis<br />

vor allem für das Verkleben von sogenannten<br />

Mikrolinsen-Arrays<br />

DELO hat einen neuen Klebstoff für Anwendungen<br />

in der Automobil-Beleuchtung<br />

entwickelt. DELO Photobond<br />

OB4189 ist vergilbungsstabil und eignet<br />

sich mit seinem hohen Aspektverhältnis<br />

vor allem für das Verkleben von sogenannten<br />

Mikrolinsen-Arrays, wie sie in<br />

Scheinwerfern und Projektionssystemen<br />

vorkommen.<br />

Licht gilt aktuell als wichtigstes automobiles<br />

Design- und Differenzierungselement.<br />

Mikrolinsen-Arrays spielen dabei<br />

eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen<br />

gleichzeitig hochauflösende und lichtstarke<br />

Projektionen bei geringem Bauraum<br />

und finden deshalb als Optiken in<br />

Scheinwerfern und Projektionssystemen<br />

zunehmend Verwendung. Solche Mikrolinsen<br />

werden aus Effizienzgründen häufig<br />

aus optisch reinen Polymeren – genauer<br />

gesagt: Klebstoffen – gefertigt. Anschließend<br />

werden die Mikrolinsen-Arrays<br />

in einem Gehäuse fixiert. Mit einer<br />

hohen Viskosität von 75.000 mPa·s er-<br />

wir unser Portfolio aus temperatur- und<br />

feuchtigkeitsbeständigen Active-<br />

Alignment-Klebstoffen um ein hochviskoses<br />

und extrem vergilbungsstabiles Produkt,<br />

das genau auf die Anforderungen<br />

von Mikrolinsen-Arrays zugeschnitten<br />

ist“, sagt Christoph Appel, Produktmanager<br />

LED Automotive im Unternehmen.<br />

www.delo.de<br />

E²MS-Dienstleister zielt auf höhere Geschwindigkeit und Flexibilität<br />

Schneller (re)agieren in der SMD-Fertigung durch Bestückungskapazität<br />

ETB electronic investiert in Bestückungsautomaten<br />

von FUJI<br />

Bild: ETB electronic<br />

Der E²MS-Spezialist ETB electronic erhöht<br />

seine Fertigungskapazitäten und legt dabei<br />

Wert auf Flexibilität. Im ersten Investitionsschritt<br />

kommen in der 4.000 qm<br />

großen Produktionshalle sechs skalierbare<br />

Bestückungsplattformen NXTIII zum Einsatz,<br />

ein Konzept der FUJI Europe Corporation<br />

GmbH. Auf insgesamt fünf Produktionslinien<br />

sollen sukzessive weitere Be-<br />

stückungsautomaten des Herstellers installiert<br />

werden, um eine hocheffiziente<br />

und agile Fertigung zu erreichen.<br />

Die 1983 gegründete ETB electronic entwickelt,<br />

produziert und montiert technisch<br />

anspruchsvolle Elektronik und komplette<br />

Geräte. Das Unternehmen beschäftigt<br />

rund 200 Mitarbeitende und hat die<br />

Hauptkundschaft in den Bereichen Industrie,<br />

Maschinenbau, Automatisierung,<br />

Medizintechnik und Automotive. Der<br />

E²MS-Spezialist strebt eine hochautomatisierte<br />

Fertigung an. In der im Jahr 2022<br />

erweiterten Produktionshalle werden<br />

Muster, Vorserien und Serien gefertigt. In<br />

der SMD-Bestückung kommen bislang<br />

auf vier Linien Bestücker eines anderen<br />

Anbieters zum Einsatz.<br />

Flexible Technologien<br />

Künftig möchte der Elektronikspezialist<br />

schneller auf neue Kundenbedürfnisse und<br />

Nachfrageschwankungen reagieren. Die<br />

Linien werden daher vorerst um sechs Bestücker<br />

der NXTIII-Serie erweitert, woraus<br />

sich eine Erhöhung der Gesamtleistung um<br />

rund 60.000 CPH ergibt. Die Bestückungsautomaten<br />

NXTIII bilden künftig das Herzstück<br />

der SMD-Bestückung des E²MS-Spezialist.<br />

Damit wird nicht nur die SMT-Bestückungskapazität<br />

ausgebaut und die Produktivität<br />

erhöht, sondern auch die gebotene<br />

Flexibilität erzielt. Die NXTIII ist für flexible<br />

High-Mix-Produktion ausgelegt. Die modulare<br />

und skalierbare Lösung eignet sich für<br />

die Bestückung multifunktionaler und leistungsstarker<br />

Elektronik bei beispielsweise<br />

hoher Bestückungsdichte von winzigen<br />

Bauteilen und vielem mehr. Durch die Skalierbarkeit<br />

und einen hohen Grad an Automatisierung<br />

kann sich das Unternehmen in<br />

Zukunft agil auf neue Markt- und Kundenanforderungen<br />

einstellen.<br />

www.fuji-euro.de<br />

44 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


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<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 45


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Mit dem ATE Booster Kostenreduzierung leicht gemacht<br />

Maximierung der LED-<br />

Testfähigkeit<br />

Die Automatisierung ist in den heutigen Fabriken und in den meisten Produktionslinien<br />

allgegenwärtig, und die ausgestellten Lösungen sind alle bereit für den<br />

Einsatz in vollständig automatisierten Linien. Das neue ATE Booster Modul, das<br />

auf der SMT 2023 zum ersten Mal vorgestellt wurde, ist die jüngste Ergänzung<br />

des umfangreichen Leistungsspektrums der Compact Linie von Seica.<br />

Bild: Seica<br />

Die Lösung wurde entwickelt, um LED-<br />

Testfähigkeit und OBP-Leistung zu<br />

maximieren und gleichzeitig die Kosten<br />

durch innovative Optimierung der erforderlichen<br />

Hardware-Ressourcen zu senken.<br />

Automatisierte Testlösungen<br />

Der vollautomatische Compact SL<br />

NEXT> wurde für ein Höchstmaß an Konfigurierbarkeit<br />

und kundenspezifischer<br />

Anpassung entwickelt, um die gesamte<br />

Bandbreite an Testanforderungen zu erfüllen:<br />

von In-Circuit-, über Funktionsbis<br />

hin zu kombinatorischen Tests, sowie<br />

die Durchführung anderer Aufgaben wie<br />

Onboard-Programmierung (OBP). Als Teil<br />

der Compact-Produktlinie von Testlösungen<br />

ermöglicht das Modell SL dem Benutzer<br />

die Auswahl der am besten geeigneten<br />

Konfiguration für den aktuellen Bedarf,<br />

Der ATE Booster ist die perfekte Lösung zur Kostenreduzierung<br />

mit mehreren Vorteilen<br />

während er gleichzeitig die Skalierbarkeit<br />

für künftige Anforderungen gewährleistet.<br />

Unternehmen, die über ein Nagelbettsystem<br />

verfügen und viele LEDs auf einer<br />

einzigen Platine testen müssen, sehen<br />

sich mit dem Problem konfrontiert, viel<br />

Geld für die Erstellung einer Halterung<br />

mit allen benötigten Led-Sensoren (ein<br />

Sensor pro LED) auszugeben. Das gleiche<br />

gilt für Anwendungen, bei denen Mikrogeräte<br />

programmiert werden müssen, die<br />

eine kurze Kabellänge erfordern: Sie müssen<br />

ein oder mehrere Programmiergeräte<br />

direkt an der Leuchte installieren, um so<br />

nah wie möglich am Zielgerät zu sein.<br />

Zudem benötigt jedes Produkt eine eigene<br />

Halterung: Wenn ein Unternehmen<br />

also mehrere Produkte mit vielen LEDs<br />

und/oder Mikrobauteilen hat, wären die<br />

Kosten zu hoch. Die Lösung findet sich in:<br />

• Als Teil des Systems, wird<br />

aber auf die Halterung<br />

montiert und ist insofern<br />

austauschbar<br />

• Auswechselbar bedeutet<br />

gleichzeitig, dass mehr Platz<br />

in der Halterung für zusätzliche<br />

Geräte vorhanden ist<br />

• Rückwärtskompatibel<br />

• Bis zu 16 Led-Sensoren mit<br />

integrierter Hardware, die an<br />

die 320 parallele Led-Tests<br />

ermöglichen<br />

• Zuverlässig, da die optischen<br />

Fasern während der Einrichtung<br />

nicht bewegt oder berührt<br />

werden<br />

• Stabile Messung: nur ein<br />

optischer Übergang direkt<br />

am Sensor<br />

• Bis zu 4 Device-Clips direkt auf dem<br />

ATE Booster installiert, um bis zu 16<br />

echte parallele OBP zu erreichen<br />

• Schnelle Kommunikationsgeschwindigkeit:<br />

Da der ATE Booster in der Nähe<br />

des Zielgerätes platziert wird, werden<br />

auch die Device-Clips in der Nähe des<br />

UUT platziert, so dass die Kommunikationsgeschwindigkeit<br />

erhöht wird.<br />

So ist es möglich, teure Geräte aus dem<br />

Fixture zu entfernen und auf verschiedene<br />

Projekte zu verteilen, um im Ergebnis<br />

eine Kosteneffizienz zu erreichen. Zudem<br />

muss lediglich einmal ein ATE Booster gekauft<br />

werden, um unendlich viele verschiedene<br />

Anwendungen (kann zwischen<br />

Maschinen geteilt werden) zu erhalten.<br />

Im Inneren des ATE Boosters ist Platz für<br />

andere Ressourcen, wie eine JTAG-Steuerung,<br />

CAN/LIN-Steuerung und andere.<br />

Auch ist das System derzeit kompatibel<br />

mit einer motorisierten Presse, die pneumatische<br />

Presse ist in der Entwicklung.<br />

www.seica.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Das ATE Booster Modul<br />

maximiert die LED-Testfähigkeit<br />

sowie die OBP-<br />

Leistung und senkt<br />

gleichzeitig die Kosten<br />

durch eine innovative<br />

Optimierung der erforderlichen<br />

Hardware-<br />

Ressourcen.<br />

46 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


SPECIAL<br />

» Integrativ zum<br />

Null-DPMO-Ziel<br />

» Printing-Modul<br />

Ein virtueller Druck auf Basis der<br />

Schablonendaten und umfangreicher<br />

Prozessdatenbank ermittelt<br />

alle relevanten Druck- und Prozessparameter,<br />

markiert kritische<br />

Bereiche im Schablonenlayout<br />

und empfiehlt Lösungen.<br />

» Placement Modul<br />

Das System schlägt Optimierungsmaßnahmen<br />

beim Bestückprozess<br />

vor und priorisiert diese<br />

auf Basis des hinterlegten Prozess-Know-hows<br />

nach Erfolgswahrscheinlichkeit.<br />

» Quality-Viewer-Modul<br />

WORKS Process Expert liefert detaillierte<br />

Fehlerstatistiken auf der<br />

Basis der AOI-Daten in Form von<br />

KIPs und frei wählbaren Grafiken.<br />

Bild: ASMPT<br />

DPMO – Defects per Million Opportunities, die Fehlerrate pro einer Million Fehlermöglichkeiten, ist ein zentrales<br />

Maß für die Effektivität der Qualitätssicherung. Das Expertensystem WORKS Process Expert von ASMPT ist die<br />

Basis für eine Null-Fehler-Fertigung.<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 47


TEST & QUALITÄTSSICHERUNG » Special<br />

WORKS Process Expert von ASMPT:<br />

integrative Qualitätssicherung und<br />

Prozessoptimierung entlang der<br />

gesamten SMT-Produktionslinie<br />

Grafik: ASMPT<br />

Qualitätssicherung auf der ganzen SMT-Linie mit Hard- und Software<br />

Integrativ zum Null-DPMO-Ziel<br />

Fehlerhafte Produkte in der SMT-Fertigung auszusortieren ist wichtig − noch<br />

wichtiger ist es jedoch, die Zusammenhänge zu erkennen, die zum Ausschuss<br />

geführt haben. Dies ist nur möglich, wenn Hard- und Software zur Qualitätssicherung<br />

die gesamte Produktionslinie kontinuierlich überwacht, analysiert<br />

und intelligente Optimierungsvorschläge macht.<br />

DPMO – Defects per Million Opportunities,<br />

die Fehlerrate pro einer Million<br />

Fehlermöglichkeiten, ist ein zentrales<br />

Maß für die Effektivität der Qualitätssicherung.<br />

Ihr oberstes Ziel: 0 DPMO. Um es<br />

zu erreichen, setzen Elektronikfertiger auf<br />

schnelle und genaue Inspektionssysteme.<br />

Je früher ein Fehler erkannt wird, desto<br />

geringer sind die Kosten.<br />

Hauptfehlerquelle:<br />

Lotpastendruck<br />

Da passt es gut, dass der fehleranfälligste<br />

Prozessschritt ganz am Anfang der<br />

Prozesskette steht: der Lotpastendruck.<br />

Rund 60 Prozent aller Produktionsfehler<br />

werden ihm zugeschrieben.<br />

Folgerichtig setzen moderne Lotpasteninspektionssysteme<br />

genau hier an.<br />

Process Lens von ASMPT beispielsweise<br />

vermisst jedes Lotpastendepot über einen<br />

DLP-Chip mit bis zu 20 Millionen<br />

einzeln ansteuerbaren Mikrospiegeln,<br />

der die Depots auf Volumen, Höhe,<br />

Grundfläche, Form und Position prüft.<br />

Das System erkennt relevante Bereiche<br />

auf der Leiterplatte zunächst in einem<br />

2D-Scan und vermisst sie anschließend<br />

in 3D – mit einer Auflösung von bis zu<br />

10 µm und bis zu 80 Prozent weniger<br />

Pseudofehlern im Vergleich zu herkömmlichen<br />

SPIs. Dabei arbeitet Process Lens<br />

HD bis zu 70 Prozent schneller als bisher<br />

übliche Geräte.<br />

Diese Leistungsreserve ermöglicht zusätzliche<br />

Messungen ohne Verlängerung<br />

der Gesamtproduktionszeit, z. B. die<br />

Fremdkörperdetektion oder den Mixed<br />

Mode der Process Lens HD Plattform, bei<br />

dem sowohl Lotpastendepots als auch<br />

Klebepunkte untersucht werden. Die<br />

Process Lens HD ist zudem eines der<br />

wenigen SPI-Systeme auf dem Markt, bei<br />

dem die Messauflösung per Software gesteuert<br />

werden kann.<br />

AOI erkennt weitere Fehler<br />

Im Bestück- und Lötprozess können<br />

weitere Probleme auftreten, z. B. falsch<br />

oder versetzt bestückte oder fehlende<br />

Bauelemente, aber auch der gefürchtete<br />

48 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Bild: ASMPT<br />

Tombstone-Effekt beim Löten. Wer mit<br />

besonders hohen Qualitätsansprüchen<br />

produziert, zum Beispiel für die Automobilindustrie,<br />

braucht deshalb am Ende der<br />

Linie und im besten Fall noch einmal vor<br />

dem Ofen weitere Automatische Optische<br />

Inspektionssysteme (AOI). Diese erkennen<br />

zuverlässig Fehler auf der Leiterplatte und<br />

verhindern, dass unbrauchbare Produkte<br />

an den Kunden ausgeliefert werden. Die<br />

zugehörige Software betrachtet in der Regel<br />

nur das einzelne Produkt, den einzelnen<br />

Fehler, nicht aber die Zusammenhänge.<br />

Sporadisch auftretende Fehler bleiben<br />

dabei nicht selten unerkannt im System.<br />

Das Gesamtsystem im Blick<br />

Mit dem Qualitätssicherungs-Expertensystem<br />

WORKS Process Expert geht<br />

ASMPT neue Wege. Basierend auf der<br />

standardisierten IPC-2591-CFX-Schnittstelle,<br />

bezieht die intelligente Applikation<br />

alle Maschinen der Linie in die Fehleranalyse<br />

ein und übernimmt die Datenintegration<br />

und -visualisierung. Wenn Process<br />

Lens von ASMPT oder ein SPI-System eines<br />

Drittanbieters eingesetzt wird, kann<br />

die Optimierung des Lotpastendrucks ohne<br />

Bedienereingriff erfolgen. Zudem kann<br />

das System bei Bedarf eine automatische<br />

Offsetkorrektur oder einen Reinigungszyklus<br />

einleiten.<br />

Sind Siplace Bestückautomaten im Einsatz,<br />

lenkt WORKS Process Expert die<br />

Aufmerksamkeit des Bedienpersonals auf<br />

die Quellen der größten Prozessabwei-<br />

Inline-SPI Process Lens von ASMPT:<br />

Das innovative Lotpasteninspektionssystem<br />

sorgt für stabilere Druckprozesse, höheren<br />

Durchsatz und damit steigende Erträge<br />

chungen und priorisiert die Lösungsvorschläge.<br />

Entlastung für das Personal<br />

Bei der Entwicklung dieser Lösung profitierte<br />

ASMPT von seiner langjährigen<br />

Erfahrung. Der Technologieführer bildet<br />

mit seinem Produktportfolio nahezu den<br />

gesamten SMT-Fertigungsprozess ab und<br />

konnte über die Jahre ein tiefes und umfassendes<br />

Prozess-Know-how aufbauen.<br />

Dieses Wissen ist vollständig in die Entwicklung<br />

von WORKS Process Expert eingeflossen.<br />

Die Analysen und Dashboards sind so<br />

gestaltet, dass auch neue Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter schnell zum Ziel<br />

kommen. WORKS Process Expert ist zudem<br />

mit WORKS Command Center des<br />

Unternehmens kompatibel. So können<br />

Meldungen qualifikationsorientiert als<br />

Aufgabe auf den Desktop eines Remote-<br />

Arbeitsplatzes oder auf das mobile Endgerät<br />

eines Operators im Expertenpool<br />

weitergeleitet werden. Ebenfalls praktisch<br />

und zeitsparend: Erkannte Fehler werden<br />

nicht nur auf der zentralen Konsole angezeigt,<br />

sondern erscheinen auch direkt auf<br />

dem Display der betroffenen Maschine.<br />

WORKS Process Expert gliedert sich in<br />

drei Module:<br />

Printing-Modul<br />

• Pre-Print-Optimierung mit DFM Health<br />

Check: Ein virtueller Druck auf Basis<br />

der Schablonendaten und der umfangreichen<br />

Prozessdatenbank von ASMPT<br />

ermittelt alle relevanten Druck- und<br />

Prozessparameter, markiert kritische<br />

Bereiche im Schablonenlayout und<br />

empfiehlt Lösungen.<br />

• „Fractional Experiments“: Mit wenigen<br />

gezielten Testdrucken berechnet die<br />

Software in wenigen Minuten alle<br />

Druckparameter für einen optimierten<br />

Schablonendruck und stabilisiert so die<br />

Prozesse.<br />

• Proaktive Druckoptimierung: Die<br />

Druckergebnisse werden kontinuierlich<br />

analysiert. Auf dieser Basis steuert und<br />

optimiert das Expertensystem selbstständig<br />

den Druckprozess.<br />

Placement Modul<br />

• Advanced Pick-Up Control: das System<br />

schlägt Optimierungsmaßnahmen beim<br />

Bestückprozess vor und priorisiert diese<br />

auf Basis des hinterlegten Prozess-<br />

Know-hows nach Erfolgswahrscheinlichkeit.<br />

• Bestückleistung: WORKS Process Expert<br />

visualisiert die Zusammenhänge zwischen<br />

Bestückfehlern und Operatoreingriffen.<br />

Quality-Viewer-Modul<br />

• Schnelles und einfaches Data Mining:<br />

WORKS Process Expert liefert detaillierte<br />

Fehlerstatistiken auf der Basis<br />

der AOI-Daten in Form von KPIs und<br />

frei wählbaren Grafiken.<br />

• Produkt- und maschinenübergreifende<br />

Analyse: Im Gegensatz zu reiner AOI-<br />

Software analysiert WORKS Process<br />

Expert die vom AOI-System erkannten<br />

Fehler im Kontext aller verfügbaren<br />

Maschinendaten sowie über verschiedene<br />

Produkte hinweg.<br />

• Unabhängig der individuellen Maschinenprogrammierung:<br />

WORKS Process<br />

Expert setzt die von den Maschinenprogrammen<br />

an der Linie gelieferten<br />

Daten so um, dass ein vergleichbares<br />

Gesamtbild entsteht.<br />

Getreu dem Automatisierungskonzept<br />

Open Automation ermöglicht die Lösung<br />

auch die Integration von Drittanbieter-<br />

SPI- und -AOI-Systemen über die standardisierte<br />

IPC-2591-CFX-Schnittstelle.<br />

Optimierung auf der<br />

ganzen Linie<br />

Für den Kunden bringt der Einsatz von<br />

Process Lens und WORKS Process Expert<br />

eine Reihe von Vorteilen: Die Optimierung<br />

erstreckt sich über die gesamte Produktionslinie.<br />

Dies führt zu stabileren, fehlerfreien<br />

Prozessen, zu besserer Qualität,<br />

kürzeren NPI-Zeiten, weniger Ausschuss<br />

und damit insgesamt zu deutlich niedrigeren<br />

Kosten. WORKS Process Expert ist<br />

ein intelligentes und integriertes Expertensystem,<br />

das vor allem durch seine praxisorientierte<br />

Funktionalität neue<br />

Maßstäbe setzt. Es entlastet die knappen<br />

Fachkräfte von Routinetätigkeiten, damit<br />

sie sich voll auf das Erreichen maximaler<br />

Produktivität und Qualität konzentrieren<br />

können. Ein DPMO-Wert von 0 rückt damit<br />

in greifbare Nähe.<br />

https://smt.asmpt.com<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 49


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Wenn die Chips ausgehen<br />

Wärmebildtechnik gegen<br />

Mikrochip-Knappheit in der EU<br />

Die weltweite Nachfrage nach Mikrochips steigt rasant an: Es wird erwartet,<br />

dass sie sich bis 2030 verdoppelt. Das Problem: Mikrochips sind wesentliche<br />

Bestandteile moderner Schaltkreise. Halbleiter werden in praktisch allen Bereichen<br />

eingesetzt, von Geräten im Gesundheitswesen, Fernseh- und Audiotechnik,<br />

PC-Daten und -Verarbeitung bis hin zu industriellen Anwendungen, Luft- und<br />

Raumfahrt und Verteidigung, Telekommunikation und Automobilbau.<br />

» Joachim Templin, Sales Manager EMEA, Teledyne FLIR, Frankfurt<br />

EU Chips Act<br />

Bild: microchip graphic HR<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Der Beitrag zeigt die Bedeutung<br />

von Wärmebildtechnik<br />

in puncto Mikrochip-Knappheit<br />

sowie Stützung der globalen<br />

Lieferkette auf.<br />

Die jüngste Verknappung von Chips hat die Hersteller<br />

bereits weltweit getroffen – und wenn<br />

die Nachfrage erneut das Angebot übersteigt, könnte<br />

das auf breiter Ebene Neuerungen verhindern, den<br />

technologischen Fortschritt bremsen und Innovationen<br />

auf internationaler Ebene aktiv hemmen. Die Europäische<br />

Kommission will dies mit dem so genannten<br />

EU Chips Act verhindern – mit gezielten Investitionen<br />

in die europäische Produktion von Halbleitern<br />

in Höhe von fast 22 Milliarden Euro.<br />

50 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Bild: FLIR<br />

Einsatz der Thermografie<br />

zur Prüfung<br />

eines Mikrochips mit<br />

der FLIR 8580 MWIR<br />

Wärmebildkamera<br />

Warum sind die Investitionen in<br />

Mikrochips so wichtig?<br />

Die weltweiten Lieferketten für Mikrochips wurden<br />

durch die Covid-19-Ausfälle und Arbeitsbeschränkungen<br />

erheblich gestört, was sich auf die Produktion<br />

in praktisch allen Branchen auswirkte.<br />

In der Automobilindustrie, auf die allein 10 % des<br />

weltweiten Halbleitermarktes entfallen, waren alle<br />

wichtigen Fertigungsregionen von den Engpässen bei<br />

der Chipnachfrage betroffen. In Großbritannien ging<br />

die Produktion z. B. um 30 % gegenüber dem Stand<br />

von vor der Pandemie zurück, während weltweit die<br />

KFZ-Neuzulassungen um 25 % einbrachen. Die Auswirkungen<br />

der Chip-Knappheit führten dazu, dass im<br />

ersten Quartal 2021 nur ca. 672.000 leichte Nutzfahrzeuge<br />

produziert wurden, selbst nachdem die<br />

Beschränkungen bereits nachgelassen hatten. Und<br />

das ist nur ein kurzer Einblick in eine einzige Branche;<br />

die globalen Auswirkungen der Lieferkettenknappheit<br />

waren und sind erheblich.<br />

Nach einer Untersuchung von Goldman Sachs<br />

zeigten sich weltweit 169 Branchen vom Mikrochip-<br />

Mangel betroffen. Dieses Problem hat Millionen gekostet<br />

– und soll daher vom „EU Chips Act“ an der<br />

Wurzel anpackt werden.<br />

Projekt schaffen einen unmittelbaren Anreiz für europäische<br />

Unternehmen, wichtige Teile ihrer Maschinen<br />

nicht mehr extern zu beziehen, sondern selbst zu<br />

produzieren – mit entsprechender Unterstützung<br />

und Finanzierung. Neben der anfänglichen Zusage<br />

von 8,1 Mrd. EUR staatlicher Beihilfen werden dafür<br />

weitere 13,7 Mrd. EUR an privaten Investitionen aus<br />

EU-Mitgliedsländern wie Deutschland, Finnland,<br />

Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Malta, Niederlande,<br />

Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei,<br />

Spanien und der Tschechischen Republik erwartet.<br />

Was ist das EU-Chipgesetz?<br />

Das EU-Chipgesetz trat am 25. Juli 2023 in Kraft<br />

und zielt darauf ab, Innovationen in der Mikroelektronik<br />

zu fördern und den Anteil der EU an der weltweiten<br />

Mikrochipproduktion in den nächsten sieben<br />

Jahren auf 20 % zu erhöhen. Vereinfacht ausgedrückt<br />

will die EU die weltweite Zahl der Unternehmen,<br />

die Mikrochips selbst herstellen, deutlich erhöhen,<br />

um sicherzustellen, dass die Hersteller in Zukunft<br />

von Lieferkettenproblemen wie im Jahr 2020<br />

verschont bleiben.<br />

Mit dem Gesetz verbunden ist der Zugang zur Finanzierung,<br />

das als „wichtiges Projekt von gemeinsamem<br />

europäischem Interesse“ im Bereich der Mikroelektronik<br />

und Kommunikationstechnologien (oder<br />

„IPCEI ME/CT“) bezeichnet wird. Das Gesetz und das<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 51


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Da die Digitaltechnik eng mit der Mikroelektronik<br />

verbunden ist, erhofft man sich von den massiven<br />

Halbleiter-Investitionen in dieser Größenordnung einen<br />

doppelten Nutzen: Sie sollen nicht nur bestehende<br />

Produktionslinien vor unvorhersehbaren Auswirkungen<br />

auf die Lieferketten schützen, sondern<br />

auch die künftige technologische Entwicklung, die ja<br />

von Chips bestimmt wird, grundlegend vorantreiben.<br />

Dazu gehören Technologien wie KI, Quantencomputer,<br />

5G- und 6G-Kommunikation, autonomes Fahren<br />

und grüne Umwelttechnologien.<br />

Bislang wurden 68 Projekte von 56 Unternehmen<br />

zugesagt, darunter international bedeutende Marken<br />

wie Vodafone, Infineon, Ericsson und GlobalFoundries.<br />

Wärmebildtechnik ist für die Prüfung<br />

von Elektronik unverzichtbar<br />

Unabhängig vom Umfang dieser ehrgeizigen Projekte<br />

und unabhängig davon, ob die Chips zur Erfassung,<br />

Verarbeitung, Speicherung oder zur direkten<br />

Verarbeitung von Daten eingesetzt werden, ist das<br />

Testen ein wichtiger Schritt im Entwicklungsprozess.<br />

Um die verfügbaren Mittel optimal zu nutzen, müssen<br />

die Unternehmen in der Lage sein, ihre Komponenten<br />

auf die Einhaltung bestimmter Sicherheitsstandards<br />

hin zu testen. Ob es um die Prüfung von<br />

Funktionalität, Leistung oder Qualitätssicherung<br />

geht, die elektronischen Komponenten müssen sorgfältig<br />

geprüft werden.<br />

Thermografie spielt eine wichtige Rolle, wenn es<br />

darum geht, Schaltkreise thermisch zu überwachen,<br />

Wärmeverluste zu verhindern oder thermische Überlastung<br />

in dem Moment zu erkennen, wenn diese<br />

entsteht. Die Beobachtung thermischer Eigenschaften<br />

der eingesetzten Mikrochips in Echtzeit stellt sicher,<br />

dass Probleme bei der Implementierung oder<br />

der Kompatibilität von Komponenten frühzeitig erkannt<br />

und behandelt werden. So können kostspielige<br />

Ausfallzeiten vermieden und der Entwicklungszyklus<br />

verkürzt werden, um ihn so effizient wie möglich zu<br />

gestalten.<br />

Für Prüfstände in industriellen Fertigungsumgebungen<br />

müssen Unternehmen in robuste, zuverlässige<br />

Wärmebildtechnik investieren. Unabhängig davon,<br />

ob sie diskrete Bauelemente wie Widerstände<br />

und Kondensatoren perfektionieren oder Elemente,<br />

die mit Stromversorgungen verbunden sind, wie z. B.<br />

Transistoren oder Transformatoren: Wärmebildsysteme<br />

wie die Kameras der FLIR A6700-Serie oder die<br />

präzise FLIR A8580 MWIR können dabei eine entscheidende<br />

Rolle spielen.<br />

Unabhängig davon, worauf Unternehmen in der EU<br />

ihr F&E-Budget konzentrieren und in welcher Branche<br />

sie ihre Forschung betreiben, bietet die Thermografie<br />

wesentliche Erkenntnisse. Sie ermöglicht es<br />

den Prüfern, in jeder Phase des Entwicklungszyklus<br />

Spuren von Schäden durch Überspannungen oder<br />

fehlerhaft arbeitende Komponenten zu erkennen –<br />

ein Bereich also, in den die Hersteller in den kommenden<br />

Jahren klug investieren sollten.<br />

www.flir.de<br />

Bild: FLIR<br />

Die leistungsstarke FLIR A6700-Serie kann eine<br />

Schlüsselrolle in der Entwicklung von integrierten<br />

Schaltkreisen spielen<br />

Bild: FLIR<br />

Die präzise FLIR A8580<br />

MWIR bei der Inspektion<br />

einer Platine<br />

52 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

SMT-Bestückung mit hoher Qualität<br />

3D-AOI System überzeugt bei EMS-Dienstleister<br />

Der EMS-Dienstleister MTP aus Nürnberg<br />

investiert weiter in seine SMT-Bestückung<br />

und hat ein Viscom S3088 Ultra Chrome<br />

3D-AOI-System in Betrieb genommen. Im<br />

Auswahlverfahren mit umfangreichem<br />

Benchmark konnte sich Viscom gegen drei<br />

weitere Anbieter durchsetzen. Ausschlaggebend<br />

waren die hervorragende Kameratechnologie<br />

und die ausgereifte Benutzerfreundlichkeit<br />

des Systems. Benötigt wird<br />

das neue AOI-System vor allem aufgrund<br />

des Wachstums als EMS-Anbieter. Aktuell<br />

steigt die Auslastung der Fertigung von<br />

MTP durch EMS-Dienstleistungen um 10<br />

bis 15 % pro Jahr.<br />

„Den Ausschlag für das Viscom S3088 Ultra<br />

Chrome System gab letztendlich die<br />

Qualität der 3D-Bilder, die lückenlose<br />

Fehlererkennung sowie die benutzerfreundliche<br />

Oberfläche“, sagt Dr. Markus<br />

Diehl, Geschäftsführer von MTP. „Das Gesamtpaket<br />

von Viscom war am Ende einen<br />

Tick besser als das Angebot des verbliebenen<br />

Wettbewerbers.“<br />

Mit dem neuen AOI-System erweitert das<br />

Unternehmen seine Fähigkeiten als SMT-<br />

Baugruppenbestücker und EMS-Dienstleiter.<br />

Zudem wird aufgrund reduzierter Pseudofehler<br />

eine Entlastung an den Verifikations- und<br />

Reparaturplätzen erwartet.<br />

Vor der Inbetriebnahme erhielten vier Mitarbeiter<br />

des Dienstleisters qualifizierte Anwender-<br />

und Expertenschulungen durch Viscom.<br />

www.viscom.com | www.mtp-manufacturing.com<br />

Electronic Manufacturing Services (EMS) gewinnen<br />

bei MTP immer mehr an Bedeutung. Das<br />

neue Viscom S3088 Ultra Chrome 3D-AOI-System<br />

sichert die hohe Qualität und den Durchsatz<br />

der SMD-Fertigung bei MTP<br />

Bild: MTP<br />

Ergonomisches und ESD-gerechtes Arbeitsplatzsystem<br />

Nahtloses Einbinden in Produktionslinien<br />

Das Sintro-System von Andreas KARL<br />

GmbH & Co. KG nicht nur ESD-gerecht<br />

und mit bis zu 250 kg belastbar, sondern<br />

lässt sich mit rund 500 Komponenten<br />

auch individuell sowohl auf die Herausforderungen<br />

bei Fertigungs- oder Montagearbeiten,<br />

als auch auf den werksinternen<br />

Materialfluss und die Bedürfnisse der<br />

Mitarbeiter auslegen. Beim Sintro-System<br />

handelt es sich nicht nur um einen stufenlos<br />

höhenverstellbaren Arbeitstisch.<br />

Denn laut Informationen der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />

ist die auf Körpergröße und Arbeitsaufgabe<br />

abgestimmte Arbeitshöhe mit ausreichend<br />

Beinfreiraum nur einer von vielen<br />

Aspekten, die bei der physischen Belas-<br />

tung am Arbeitsplatz zu berücksichtigen<br />

sind – egal ob eine stehende oder sitzende<br />

Körperhaltung bevorzugt wird. Hinzu<br />

kommen Parameter wie beispielsweise<br />

der Greifraum: Für ein körperschonendes<br />

Arbeiten, das keine Verspannungen oder<br />

Haltungsschäden begünstigt, sollte die<br />

hinterste Greifposition etwa 40 cm von<br />

der Tischkante entfernt sein, während<br />

ständige Handgriffe über die Schulterhöhe<br />

unbedingt zu vermeiden sind. Zudem<br />

lässt sich das Sintro-System auch in halbautomatische<br />

Produktionslinien einbinden.<br />

www.karlnet.de<br />

Neben der Optimierung der Greifwege und der<br />

Ausleuchtung der Arbeitsfläche lassen sich bei<br />

Sintro auch Anschlüsse für Strom sowie unterschiedliche<br />

Medien in der Elektroanschlussleiste<br />

integrieren und Material nach dem FIFO-Prinzip<br />

bereitstellen.<br />

Bild: Andreas Karl<br />

Bild: Andreas KARL<br />

Mit rund 500 Komponenten<br />

lässt sich<br />

das Sintro-System<br />

individuell sowohl<br />

auf die Herausforderungen<br />

bei Fertigungs-<br />

oder Montagearbeiten,<br />

als auch<br />

auf den werksinternen<br />

Materialfluss und<br />

die Bedürfnisse der<br />

Mitarbeiter auslegen<br />

Ihre Partner für SMD-Technologie<br />

PAGGEN<br />

Werkzeugtechnik GMBH<br />

Söckinger Straße 12<br />

D-82319 Starnberg<br />

info@paggen.de<br />

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- kein Klein - Klein, sondern immer<br />

die Gesamtlösung im Blick.<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 53


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

SMT-Produktion innerhalb Linz und Lahnau<br />

Einfacher Transfer zwischen<br />

Unternehmensstandorten<br />

Eine exzellente Auftragslage veranlasst KEBA in Lahnau, Produkte an die österreichische<br />

Niederlassung in Linz auszulagern. Wie der Invest in Koh Young SPIund<br />

AOI-Systeme dabei hilft, die große Auslastung zu stemmen, erläutert dieser<br />

Praxisbericht. Auch der Wareneingang musste mit einem Konzept von SmartRep<br />

optimiert werden, um den Umschlag von 600 Rollen pro Tag zu stemmen.<br />

Dreischicht, enorme Linienauslastung, volle Bücher:<br />

Besser könnte die Lage für Stefan Bittner<br />

bei KEBA Industrial Automation Germany GmbH in<br />

Lahnau gerade nicht sein. Der SMT-Teamleiter fährt<br />

seine zwei Linien plus AOI-Insel auf voller Auslastung.<br />

Dafür investierte er 2022 in den Maschinenpark,<br />

um die Aufträge termingerecht abarbeiten zu<br />

können und die Qualität gleichzeitig nach oben zu<br />

schrauben.<br />

„Die Strukturen auf den Leiterplatten werden immer<br />

kleiner und es ist weithin bekannt, dass 60 Prozent<br />

der Fehler im Druck entstehen. Deswegen war<br />

klar: Hier müssen wir investieren“, erklärt Bittner. So<br />

machten er und sein Team sich 2018 auf die Suche<br />

nach einem Lotpasteninspektionssystem: In einem<br />

Benchmark wurden verschiedene Hersteller nach einem<br />

eigens entwickelten Kriterienkatalog bewertet:<br />

„Höchstbewertetes Kriterium: Die Bedienung muss so<br />

konzipiert sein, dass man kein Computercrack sein<br />

muss, um mit dem System zu arbeiten, und es sollte<br />

über Zugriffslevel regelbar sein. Wir haben 900 verschiedene<br />

Produkte. Das heißt, die Programmierung<br />

Schnelle Programmierung<br />

war ein wichtiges<br />

Kriterium für KEBA in<br />

Lahnau bei dem Invest<br />

in SPI- und AOI-Systeme<br />

Bild: KEBA<br />

54 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Am KEBA-Standort<br />

Lahnau werden auf 2<br />

SMT-Linien Automa -<br />

tisierungslösungen<br />

für unterschiedlichste<br />

Branchen entwickelt<br />

und gefertigt<br />

muss schnell und offline möglich sein. Da wir bis unters<br />

Dach mit Aufträgen voll sind, darf die Zeit fürs<br />

Debugging auch nicht lange die Linie blockieren.“<br />

Außerdem waren schneller Support und eine gute Ersatzteile-Verfügbarkeit<br />

hoch bewertete Kriterien im<br />

Benchmark: „SmartRep ist nur eine gute Stunde von<br />

uns entfernt – da sind Ersatzteile und ein Servicetechniker<br />

schnell vor Ort.“ 2018 wurde dann das erste<br />

Koh Young SPI installiert. 2022 folgten ein weiteres<br />

SPI und zwei AOI-Systeme, wovon eines als Insel<br />

mit Be- und Entladesystem betrieben wird.<br />

Kriterienkatalog für Benchmark<br />

Bedienungsfreundlichkeit und Flexibilität haben<br />

für Bittner eine hohe Priorität: „Die Bauteileverfügbarkeit<br />

wird langsam besser, wir können nun wieder<br />

normale, stabile Lose fahren“, sagt er. Manchmal sei<br />

es in den letzten beiden Jahren aber auch nötig gewesen,<br />

nur Teillose zu produzieren.<br />

Ein Fakt, der im Benchmark noch eine untergeordnete<br />

Rolle spielte, entfaltet angesichts der vollen<br />

Auftragsbücher gerade sein volles Potenzial: niederlassungsübergreifender<br />

Produktionsaufbau. Denn der<br />

Linzer Standort von KEBA setzt bereits seit 2017 auf<br />

SPI- und AOI-Systeme von Koh Young. Deshalb können<br />

nun Produktionsspitzen leicht ausgelagert werden.<br />

„Die Benchmarks in Linz und Lahnau liefen unabhängig,<br />

kamen aber zum selben Ergebnis, was sich<br />

jetzt als großer Vorteil herausstellt“, sagt Bittner. In<br />

der Praxis ergab sich noch ein weiterer Benefit:<br />

„Durch Abgänge, gerade auch Verrentungen, und den<br />

Fachkräftemangel wanderte Wissen ab; das konnten<br />

wir innerhalb der KEBA-Gruppe auffangen: Wir<br />

konnten die Daten aus Linz bei uns aufspielen und<br />

sozusagen hausinternen Support nutzen. Im Nachhinein<br />

ist die standortübergreifende Aufstellung des<br />

Maschinenparks mit Koh Young also absolut die beste<br />

Entscheidung, die wir treffen konnten.“<br />

Während durch die SPI-Daten wichtige Qualitätsverbesserungen<br />

beim Druck und auch beim Leiterplatten-Design<br />

erzielt wurden, war beim AOI die<br />

Taktzeit das ausschlaggebende Kriterium für die Investition.<br />

KEBA stieg hier von 2D- auf 3D-Technologie<br />

um: „Wenn man von der 2D-Technologie kommt<br />

und hat dann mit 3D auf einmal richtige Messergebnisse<br />

– das ist schon ein Wow-Effekt und hat uns total<br />

voran gebracht“, sagt Bittner. So spielte beim<br />

AOI-Benchmark auch die systemübergreifende Datenauswertung,<br />

die das Koh Young-Ökosystem<br />

KSMART möglich macht, eine Rolle.<br />

Bild: KEBA<br />

Beschaffung eines Wareneingangsscanner<br />

Damit die SMT-Linie im hohen Linientakt gefüttert<br />

werden kann, musste bei KEBA in Lahnau auch die<br />

Bild: KEBA<br />

In einem Benchmark<br />

evaluierte KEBA in<br />

Lahnau 3D SPI- und<br />

AOI-Systeme und<br />

entschied sich für<br />

Koh Young<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 55


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Inspektionsprogramme werden zwischen den KEBA-Standorten<br />

Linz und Lahnau ausgetauscht<br />

Bild: KEBA<br />

Von den Mitarbeitern wird der Wareneingangsscanner gut<br />

angenommen, weil er Sicherheit und Transparenz schafft<br />

Bild: KEBA<br />

Logistik mitziehen: 400 bis 600 Rollen kommen täglich<br />

an der Laderampe an. Damit Patrick Gottschling<br />

und sein 23-köpfiges Team die Produktion versorgen<br />

können, wurde in einen Wareneingangsscanner von<br />

MODI investiert. Schon vor der Pandemie hatte der<br />

Logistik-Leiter das System auf einer Messe entdeckt.<br />

„Als dann wirklich einmal der Worst-Case eintrat und<br />

Labels vertauscht wurden, war klar: Wir müssen eine<br />

automatisierte Kontrolle in unseren Wareneingang<br />

einbauen. Hätten wir den Fehler nicht sofort bemerkt,<br />

hätte das in der SMT fatale Auswirkungen haben<br />

können.“<br />

Wie läuft nun der Wareneingang<br />

im Detail ab?<br />

Bei Anlieferung erfolgt eine erste optische Prüfung:<br />

Ist der Anlieferzustand in Ordnung, erfolgt ein<br />

manueller Lieferscheincheck. Zur Wareneingangsbuchung<br />

wird die Ware ein erstes Mal etikettiert: „Auf<br />

unserem Etikett, das aus dem ERP-System generiert<br />

wird, sind die Artikelnummer, die Bestellnummer, die<br />

Bezeichnung und ein Barcode drauf, um die Ware<br />

später in der Rüst-Kontrolle nochmal checken zu<br />

können“, so Gottschling. Nach diesem Vorgang<br />

kommt der Wareneingangsscanner zum Einsatz: „Wir<br />

machen einen Abgleich unseres Labels zum Hersteller-Label.<br />

Unser Konzept sieht vor, dass perspektivisch<br />

der komplette Wareneingang über das MODI-<br />

System abgewickelt wird. Die Schnittstelle werden<br />

wir allerdings erst nach einer baldigen ERP-Umstellung<br />

einrichten.“ Auch das Thema Füllstandkontrolle<br />

soll dann eingeführt und über den Wareneingangsscanner<br />

verwaltet werden.<br />

Von den Mitarbeitern wird das neue System gut<br />

angenommen: „Bei der hohen Auslastung, die wir aktuell<br />

haben, holen wir uns auch Unterstützung aus<br />

der Fertigung und mit einer wirklich kurzen Anlern-<br />

zeit kann selbstständig am MODI-Tisch gearbeitet<br />

werden. Weil das System den Prozess so einfach gestaltet<br />

und den Bediener bei jedem Schritt anleitet,<br />

kann das wirklich jeder. Das ist ein großer Vorteil“,<br />

erklärt Gottschling.<br />

Neue Herstellerlabels werden über sogenannte<br />

Identifier am Wareneingangsscanner angelernt. „Das<br />

ist nicht kompliziert und geht in ein paar Sekunden,<br />

aber man muss natürlich ein Grundverständnis für<br />

die Prozesse haben. Deswegen dürfen das nur der<br />

Teamleiter und ein Techniker – eine zusätzliche Sicherheitsschranke“,<br />

sagt der Logistik-Leiter.<br />

Auch Patrick Gottschling ist mit Beratung und Service<br />

von SmartRep sehr zufrieden: „Bei der Installation<br />

hat alles gut geklappt und auch der Support ist<br />

kompetent: Unser Techniker kann immer anrufen und<br />

bekommt eine schnelle Auskunft, entweder per Telefon<br />

oder SmartRep schaltet sich auf das System auf.<br />

Das ist eine sehr gute Unterstützung.“ Sobald die<br />

ERP-Umstellung erfolgt ist, wird sich Patrick Gottschling<br />

dann mit SmartRep und MODI um die<br />

Schnittstellen-Anbindung kümmern, um das volle<br />

Potenzial des Wareneingangsscanners für KEBA nutzen<br />

zu können.<br />

www.smartrep.de | www.keba.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Inspektionssysteme eines<br />

Herstellers ermöglichen einen<br />

leichten Produktionstransfer<br />

zwischen zwei<br />

Standorten eines Anbieters<br />

von Automationslösungen.<br />

56 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


Wir<br />

präsentieren<br />

Ihnen<br />

PARTNER der<br />

Industrie<br />

DAS<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

industrie.de/firmenverzeichnis<br />

Visitenkarten helfen schnell,<br />

passende Produkte/Lösungen oder<br />

Informationen zu Unternehmen<br />

in der jeweiligen Branche zu finden.<br />

LÖTEN<br />

Verbindungstechnik<br />

www.industrie.de<br />

Rehm Thermal Systems GmbH<br />

www.rehm-group.com<br />

Gegründet 1990 ist Rehm Thermal Systems heute<br />

Technologie- und Innovationsführer für die moderne<br />

und wirtschaftliche Elektronik-Baugruppen-Fertigung.<br />

Als global agierender Hersteller von Löt- und<br />

Trocknungs systemen für die Elektronik- und Photovoltaik<br />

industrie sind wir in allen relevanten<br />

Wachstums märkten vertreten und realisieren als<br />

Partner für unsere Kunden, Fertigungslösungen, die<br />

Standards setzen.<br />

Mit e-CO 2 sol sich für Nachhaltigkeit<br />

entscheiden<br />

www.BalverZinn.com<br />

Nicht erst mit der Einführung von e-CO 2 sol ist Nachhaltigkeit<br />

ein Thema für Balver Zinn, vielmehr ist es<br />

seit je her selbstverständlich für uns. Wir setzen uns<br />

dafür ein, mit unseren Produkten und Dienstleistungen,<br />

die Umwelt sauberer zu gestalten und unsere<br />

Mitmenschen zu schützen. Gerade die Umstellung auf<br />

bleifreie Materialien und dem dazugehörigen Engagement<br />

von Balver Zinn die Produkte umwelt- und menschenfreundlicher<br />

zu machen, ist dafür ein Symbol.<br />

Auch in Zukunft wird Balver Zinn nachhaltig handeln<br />

und stets daran arbeiten, die ökologischen Ziele mit<br />

unseren Kunden und Partnern gemeinsam zu erreichen.<br />

e-CO 2 sol ist dabei ein weiterer Meilenstein auf<br />

dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.<br />

<strong>EPP</strong> » 10 | 2023 57


» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />

ASMPT GmbH & Co. KG<br />

47,14_15<br />

Loxxess AG 41<br />

Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG 57<br />

B.E.STAT Elektronik Elektrostatik GmbH 59<br />

Messe München GmbH 35<br />

Mouser Electronics 5<br />

Deutsche Hochschulwerbung und -vertriebs GmbH 45<br />

Elkotec GmbH 37<br />

ERSA GmbH<br />

3,16_17<br />

factronix GmbH Systeme für die Elektronikfertigung<br />

39<br />

GPS Technologies GmbH 18_19<br />

INDIUM CORPORATION OF AMERICA 20_21<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

7,33,22_23<br />

kolb Cleaning Technology GmbH 9<br />

Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH 2,57,60<br />

TITELSTORY<br />

BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

PAGGEN WERKZEUGTECHNIK GmbH 53<br />

PHOTOCAD GMBH & CO. KG 43<br />

Rehm Thermal Systems GmbH 57<br />

SPEA GmbH 51<br />

SYSTECH Europe GmbH 1<br />

Ventec Central Europe GmbH 24_25<br />

Vision Engineering LTD 11<br />

Vliesstoff Kasper GmbH 43<br />

Die Wahl der richtigen Fügetechnik sollte<br />

sorgfältig abgewogen werden, um die Anforderungen<br />

der jeweiligen Anwendung zu<br />

erfüllen, ob von Highspeed bis High Voltage.<br />

MESSEN<br />

Vorschau zur Productronica 2023<br />

Mehr als nur Fertigung: Moderne EMS-Dienstleistung endet nicht mit dem Bestücken<br />

Bleifreie Niedertemperatur-Lötpaste für Wafer-Level-Packaging-Anwendungen<br />

ISSN 0943–0962<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />

in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />

Prüftechnik – Werkstoffe<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Chefredaktion:<br />

Doris Jetter<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594 -4652<br />

E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />

Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />

Phone +49 711 7594–257<br />

E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />

Layout:<br />

Jonas Groshaupt, Phone +49 711 7594 -343<br />

Michael Kienzle, Phone +49 711 7594 -258<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel,<br />

Phone +49 711 7594 - 472,<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Christel Mayer,<br />

Phone +49 711 7594 – 481<br />

E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />

Leserservice:<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe<br />

Phone +49 711 7252–209,<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />

werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />

Bezugspreise:<br />

Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />

ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />

auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />

Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />

Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />

6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Druck:<br />

Konradin Druck<br />

Kohlhammerstr. 1-15<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2023 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>EPP</strong> 11/2023 erscheint am 08.11.2023<br />

58 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023


B.E.STAT<br />

Elektronik Elektrostatik GmbH<br />

Ihr kompetenter Partner für<br />

ESD Produkte<br />

Die neuen Widerstandsmessgeräte PRS-801B und<br />

PRS-812B erlauben die Messungen im Bereich von<br />

14 12<br />

0,01 Ω bis 1 x 10 Ω (bzw. 1 x 10 ) Ω, damit kann<br />

sowohl der Erdungs- (< 25 Ω) als auch der Materialwiderstand<br />

(10 Ω bis 10 Ω)<br />

mit einem einzigen<br />

4 11<br />

Messgerät gemessen werden.<br />

ESD Arbeitsplatz Systeme<br />

ESD Personenausrüstungen<br />

ESD Fußboden & Lager Systeme<br />

ESD Folien, Beutel & Verpackungen<br />

Ionisationssysteme<br />

Messgeräte & Zubehör<br />

B.E.STAT<br />

European ESD competence centre<br />

Ihr kompetenter Partner für<br />

ESD Dienstleistungen<br />

Analysen - Audits - Zertifizierungen<br />

Material - Qualifizierungen<br />

Maschinen + Anlagen Zertifizierungen<br />

Kalibrierungen<br />

Training - Seminare - Fach-Symposien<br />

- Workshops - Online Seminare<br />

Neue Ionisatoren ( Automated<br />

Handling Equipment - für den<br />

Einbau in Maschinen)<br />

gewährleisten durch<br />

die neue AC-HF Technologie<br />

Offsetspannungen < 10 V<br />

Messmethoden u.a. nach DIN EN 61340-2-1 im<br />

Labor des<br />

B.E.STAT European ESD competence centre<br />

„ Auf- und Entladung von Foliematerialien“<br />

mit einem EVM Elektrostatik Voltmeter<br />

Unsere nächsten ESD Seminare vom<br />

13. - 16. November 2023; 4. - 7. Dezember 2023<br />

Vormerken: ESD-Workshops „Anforderungen<br />

an Maschinen und Anlagen(AHE)“ + Messungen<br />

und Verpackungen 17. - 18. + 19. Oktober 2023<br />

Autor: Dipl.-Ing. Hartmut Berndt<br />

B.E.STAT Elektronik Elektrostatik GmbH<br />

B.E.STAT European ESD competence centre<br />

Zum Alten Dessauer 13<br />

01723 Kesselsdorf, Germany<br />

phone +49 35204 2039-10<br />

email: sales@bestat-esd.com<br />

web: www.bestat-esd.com; <strong>EPP</strong> www.bestat-cc.com<br />

» 10 | 2023 59


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Von Smart Factory bis Nachhaltigkeit:<br />

Experten im Gespräch<br />

Erfahren Sie mehr über die aktuellen<br />

Themen der Elektronikfertigung.<br />

Im TV-Studio auf der productronica<br />

begrüßen wir Experten aus der<br />

Branche. Markus Strehlitz spricht mit<br />

ihnen über die Highlights der Messe,<br />

innovative und nachhaltige Prozesse<br />

sowie KI und Cybersecurity.<br />

Sie wollen selbst<br />

mit den Experten ins<br />

Gespräch kommen?<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle A2, Stand 281.<br />

Alle Gespräche finden Sie auf<br />

unserem Youtube-Kanal:<br />

youtube.com/@konradinindustrie<br />

Möchten Sie<br />

auch Partner werden?<br />

Mehr Informationen<br />

unter<br />

http://hier.pro/GLVhT<br />

Unsere<br />

Sponsoren:<br />

60 <strong>EPP</strong> » 10 | 2023

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