2023/04 | Unternehmen | Oktober 2023 | Ausgabe 89
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unternehmen [!]<br />
RESSORT<br />
1<br />
Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> <strong>89</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong> | 3,00 €<br />
Wegbereiter<br />
fürs Digitale<br />
Regionalbanken müssen sich neu erfinden. Stefan<br />
Hell, Chef der Volksbank Ulm-Biberach, erklärt, wie<br />
er das Institut für die Zukunft aufstellt.<br />
+<br />
8 Seiten<br />
Dornstadt &<br />
Ulmer Norden,<br />
24 Seiten<br />
Tagungen &<br />
Events<br />
GESCHMACK DES ALLGÄUS<br />
Heumilch, alte Handwerkskunst<br />
und Roboter: das Erfolgsrezept<br />
der Käserei Bauhofer.<br />
Seite 20<br />
MENTAL STARK BLEIBEN<br />
Wie Betriebe ihren Beschäftigten<br />
mit Burnout-Prävention helfen<br />
können.<br />
Seite 24<br />
UMFRAGE<br />
Führungskräfte verraten, wer ihre<br />
Vorbilder sind, und über was sie<br />
sich immer noch wundern.<br />
Seite 56
stark zurück.<br />
abgespielt hat.<br />
ist.<br />
Preisentwicklungen<br />
basierend auf m 2 -Preisen<br />
Vorjahr +0,8 %<br />
aktue les Jahr -9,4 %<br />
Veränderung<br />
Vorjahr +1,6 %<br />
aktue les Jahr -4,7 %<br />
Veränderung<br />
Vorjahr +1,9 %<br />
aktue les Jahr +2,4 %<br />
Veränderung<br />
Erläuterung/Ausblick<br />
Seite 2<br />
-10,2 %<br />
-6,3 %<br />
+0,5 %<br />
Objektpreise di ferenzieren sich entsprechend der<br />
Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />
Lage, Au sta tung, Zustand,<br />
Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />
und Finanzierbarkeit<br />
stark nachgefragte Immobilien<br />
wenig nachgefragte Immobilien<br />
Nicht nachgefragte Immobilien erfordern<br />
gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />
Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />
lokalen Experten nötig.<br />
1<br />
2<br />
4.2 0 €<br />
3.9 0 €<br />
3.6 0 €<br />
3.3 0 €<br />
3. 0 €<br />
2.7 0 €<br />
2.4 0 €<br />
2.1 0 €<br />
LAGE<br />
2. die Arbeitslosenquote,<br />
Gesamtwertung aus.<br />
OpenStr etMap contributors / Lizenz: ODbL<br />
Wohnlagen<br />
Top Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Einfache Wohnlage<br />
01.08.<strong>2023</strong><br />
3.670 €<br />
1<br />
2<br />
Flächen<br />
Wald<br />
Park-/Grünanlagen<br />
sonstiges Grün<br />
Gewerbe<br />
Einzelhandel<br />
Industrie<br />
Militär<br />
Landwirtschaft<br />
Gewä ser<br />
DATENANALYSE<br />
oder Unterhalt.<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
dem Median).<br />
Einfache Wohnlage<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
Einfache Wohnlage<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
4.4 0 €<br />
4. 0 €<br />
3.6 0 €<br />
3.2 0 €<br />
2.8 0 €<br />
2.4 0 €<br />
2. 0 €<br />
1.6 0 €<br />
ø-Prei spa ne<br />
ausreißerbereinigte<br />
Objekte/Angebote/Abschlu sdaten<br />
313.3 0 €<br />
512.400<br />
auf dem Wohnmarkt.<br />
31.12.2021 analysiert.<br />
2. 10 €<br />
2.680 €<br />
6,90 €<br />
8,60 €<br />
525.6 0 €<br />
7,50 €<br />
3.290 €<br />
7,80 €<br />
56.1 0 €<br />
659.2 0 €<br />
3.3 0 €<br />
3. 0 €<br />
9,20 €<br />
671.4 0 €<br />
3.910 €<br />
1, 0 €<br />
3.950 €<br />
1,25 €<br />
3.750 €<br />
1.0 9.5 0 €<br />
4.640 € 5.150 €<br />
13,20 €<br />
10,30 €<br />
4.720 €<br />
13,35 €<br />
17,10 €<br />
3.640 €<br />
10,65 €<br />
1<br />
2<br />
17,20 €<br />
15,70 €<br />
14,20 €<br />
12,70 €<br />
Prei spa ne (Gesamtpreis)<br />
1,20 €<br />
9,70 €<br />
8,20 €<br />
6,70 €<br />
Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />
Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />
aktue le Mietrendite p. a.<br />
Erläuterung/Ausblick<br />
Objektpreise di ferenzieren sich entsprechend der<br />
Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />
Lage, Au sta tung, Zustand,<br />
Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />
und Finanzierbarkeit<br />
1<br />
2<br />
stark nachgefragte Immobilien<br />
wenig nachgefragte Immobilien<br />
Nicht nachgefragte Immob lien erfordern<br />
gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />
Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />
lokalen Experten nötig.<br />
Seite 23<br />
IMMOBILIEN-PREISE WIE IMMER?<br />
2<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
ODER DOCH ALLES ANDERS?<br />
Immobilien-<br />
Werte für<br />
Ulm und<br />
Umgebung<br />
ERFOLGREICH SEIT 35 JAHREN<br />
Secret Sale...<br />
VORWORT<br />
SEIT SOMMER 2022 HAT SICH DER IMMOBILIENMARKT UM 180° GEDREHT.<br />
Der Markt hat sich vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt<br />
gewandelt. Die Zinsen sind um das Vierfache<br />
gestiegen. Nach der überstandenen Energiekrise<br />
haben die Vorschläge aus der Politik für die Heizungserneuerungen<br />
die Mark teilnehmer mehr als verunsichert.<br />
Die Banken haben Angst vor der Immobilienblase<br />
und auch die a lgemeinen Wirtschaftsdaten gehen<br />
Dies ist für uns der Anlass gewesen, zum ersten Mal<br />
einen eigenen transparenten und aussagekräftigen<br />
Marktbericht für die Region Ulm/Neu-Ulm zu erstellen.<br />
Wir möchten Ihnen aufzeigen, was sich auf dem<br />
lokalen Immobilienmarkt in den vergangenen Monaten<br />
bis zur Veröffentlichung dieses Marktberichtes<br />
Zua lererst die gute Nachricht: Der Bestandsimmobilienmarkt<br />
funktioniert immer noch, es wird nach wie<br />
vor gesucht und es wird auch weiterhin gekauft und<br />
angemietet. Nach der Schocksta re des letzten Jahres<br />
hat sich der Großteil der Mark teilnehmer auf die geänderten<br />
Gegebenheiten eingeste lt.<br />
Es gibt zwar nach wie vor auch Eigentümer mit veralteten<br />
Preisvorste lungen und auf der Käuferseite<br />
die bewehrten Schnäppchenjäger. Beide Akteure sind<br />
derzeit aber selten erfolgreich, da bei beiden ein realistischer<br />
Blick auf die aktue le Marktsituation fehlt.<br />
Für einen erfolgreichen Verkauf sind daher viele<br />
Faktoren wichtig. Es startet mit einer fundierten<br />
Wertermi tlung, einer guten Dokumentation und<br />
Aufbereitung a ler wichtigen Unterlagen und geht<br />
über die optimale und ansprechende Darste lung der<br />
Immobilie hinaus. Zudem sind inzwischen auch immer<br />
häufiger kreative Finanzierungswege gefragt, um<br />
den passenden Käufer zu finden.<br />
Die fachlich fundierte und vor a lem auch umfassende<br />
Arbeit des Maklers war noch nie so wichtig für einen<br />
erfolgreichen Immobilienabschluss, wie sie es heute<br />
Gerne stehen wir Ihnen mit unserem Team und mehr<br />
als 35 Jahren Markterfahrung zur Seite.<br />
Sebastian & Johannes Hirn<br />
ESELSBERG<br />
Häuser – Kaufpreise nach Haustypen<br />
SO LESEN SIE DEN WOHNMARKTBERICHT<br />
Haustyp Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø-Wohnfläche/<br />
Grundstücksfläche<br />
Einfamilienhaus 352.9 0 - 1.0 9.5 0 € 5 7.6 0 € 3.610 € 160/4 0 m²<br />
Wie die Informationen in den Lagekarten sowie die Daten in den Tabe len und Grafiken erhoben werden<br />
Der Wohnmarktbericht wird vom IB Dr. He tenbach Institut ( IB-Institut)<br />
erhoben, einem unabhängigen Analysehaus mit über 25 Jahren Erangeboten<br />
auf a len relevanten Internetportalen. Die Werte werden so<br />
Das IB Institut erfa st täglich die Preise von rund 350.000 Immobilienfahrung<br />
im Immobilienmarkt. Die Einstufung in fünf Wohnlagen erfolgt bereinigt, da s sie tatsächlich gezahlten Summen entsprechen. Eine<br />
nach einem zweistufigen Verfahren:<br />
Prei spa ne wird ab sechs Objekten angegeben, Ausreißer nach oben<br />
oder unten bleiben unberücksichtigt. Als Orientierung ist bei den<br />
Zunächst werden für jedes Wohnquartier sogena nte<br />
Prei spa nen der Durchschni tspreis der Gesamtstadt angegeben.<br />
Preis lagen ermi telt. Hierfür sind vier Faktoren relevant:<br />
Der gewichtete Mi telwert oder Durchschni tspreis bietet Käufern und<br />
1. die Immobilienpreise (siehe „Datenanalyse“),<br />
Verkäufern, Mietern und Vermietern eine gute Orientierung: Die eine<br />
Hälfte der Immobilien in der jeweiligen Lage beziehungsweise Kategorie<br />
3. das Einkommen der Anwohner,<br />
ist bi liger, die andere Hälfte teurer.<br />
4. der Wohnwert (anhand von Typ- und Baujahreskla sen).<br />
Die Preislagen gehen mit 30 % in die Gesamtwertung ein.<br />
Sämtliche Preisangaben beziehen sich auf Bestandsimmobilien, also<br />
Objekte, die älter als drei Jahre sind. Als Datenbasis dienen Inserate, recherchierte<br />
Objekte sowie Abschlu sdaten der vergangenen 24 Monate.<br />
Danach prüft das IB Institut jede Preislage nach einem umfangreichen<br />
Kriterienkatalog. Dieser berücksichtigt städtebauliche Faktoren Bei der Rendite handelt es sich um die Bru tomietrendite p. a., also den<br />
(Gebäudezustand, Straßenbild), Verkehr (Halteste len, Parkplätze), Jahreszins für die Vermietung – ohne Kosten für Erwerb, Finanzierung<br />
Versorgung (Schulen, Geschäfte), Umwelt (Lärmbelastung, Grünflächen)<br />
und Soziales (L erstand, Straftaten). Das Ergebnis macht 70 % der<br />
Auszug aus w.wohnlagenkarte.de I Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH I<br />
Do pelhaushälfte 327.6 0 - 752.9 0 € 564.2 0 € 3.640 € 1 5/390 m²<br />
Reihenhaus 313.3 0 - 724.9 0 € 471.3 0 € 3. 70 € 125/ 20 m²<br />
Zweifamilienhaus 423. 0 - 857.6 0 € 63.3 0 € 3.790 € 175/480 m²<br />
Wohnungen – Kaufpreise nach Wohnflächen<br />
Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Wo h n f l äc he<br />
bis 40 m ² Wohnfläche* 2.730 - 4.120 € 142.8 0 € 3.860 € 37 m²<br />
40 - 80 m² Wohnfläche 2.680 - 4.640 € 243.9 0 € 3.640 € 67 m²<br />
80 - 120 m² Wohnfläche 2.680 - 5.150 € 356.3 0 € 3.750 € 95 m²<br />
> 120 m ² Wohnfläche 2.810 - 4.320 € 5 0.5 0 € 3.850 € 130 m²<br />
* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />
Wohnungen – Mietpreise nach Wohnflächen<br />
Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Wo h n fl äc h e<br />
bis 40 m ² Wohnfläche* 9,35 - 16,35 € 420 € 1,30 € 37 m²<br />
40 - 80 m² Wohnfläche 6,90 - 17,10 € 610 € 10,15 € 60 m²<br />
80 - 120 m² Wohnfläche 8, 0 - 16,20 € 1.030 € 10,30 € 1 0 m²<br />
> 120 m ² Wohnfläche 8,60 - 13,45 € 1. 30 € 10,20 € 130 m²<br />
* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />
IB-Markteinschätzung Häuser für <strong>2023</strong>/2024<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 2024<br />
20 2 <strong>2023</strong><br />
2.160 € 3.620 €<br />
Der weiße Punkt im Balken ste lt den gewichteten Mi telpunkt dar.<br />
In der Statistik wird hier vom „Median“ oder auch dem „Zentralwert“<br />
gesprochen. An der Ste le wird ein Datensatz in genau zwei gleichgroße<br />
Hälften geteilt (50 % a ler Datensätze liegen über und 50 % liegen unter<br />
Häuser – Kaufpreise nach Wohnlagen<br />
In der dunklen Spa ne sind von Ausreißern bereinigte Objekte, Angebote<br />
sowie Abschlu sdaten zu finden. Hier liegt somit der überwiegende<br />
Anteil des Marktes. Um Verfälschungen durch marktunübliche Immobilien<br />
zu vermeiden, werden Ausreißer mathematisch bereinigt.<br />
Wohnlagen: Einfach Mi tel Gut Sehr gut Top<br />
Auszug aus w.wohnlagenkarte.de | Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH | OpenStr etMap contributors/Lizenz: ODbL<br />
1 0. 0 € 3 0. 0 € 5 0. 0 € 7 0. 0 € 9 0. 0 € 1.1 0. 0 € 1.3 0. 0 € 1.5 0. 0 €<br />
Einfache Wohnlage keine Einfache Wohnlage vorhanden<br />
Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />
Unser Wohnmarktbericht zeigt Ihnen eine detai lierte Analyse der<br />
Preisentwicklung im aktue len Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben<br />
Wohnung festgeste – Kaufpreise lt, da nach s der Wohnlagen Immobilienmarkt derzeit noch relativ träge auf<br />
die aktue le Zinsentwicklung reagiert, da die Datengrundlage auch noch<br />
den Zeitraum vor der Zins wende umfa st . Deshalb ka n die Darstel-<br />
lung der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr mögliche Trendwenden<br />
aufzeigen, die aufgrund der langsamen Reaktion des Marktes auf die<br />
Zinsentwicklung noch nicht in der einfachen Preisentwicklung erke nbar<br />
sind. So erhalten Sie eine fundierte Einschätzung der aktue len Situation<br />
Bei Preisniveaus für Jahre oder Quartale (z.B. Preisentwicklungsgrafiken)<br />
werden die Daten zum spätmöglichsten Stichtag des jeweiligen<br />
Que le: Karten, Grafiken und Datenanalytik<br />
Wohnung<br />
Zeitraums<br />
– Mietpreise<br />
IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH Datenstand:<br />
ausgewertet.<br />
nach Wohnlagen<br />
Bsp.: Die Daten für 2021 werden zum Stichtag<br />
2. 0 € 2.6 0 € 3.2 0 € 3.8 0 € 4.4 0 € 5. 0 € 5.6 0 € 6.2 0 €<br />
Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />
5, 0 € 7, 0 € 9, 0 € 1, 0 € 13, 0 € 15, 0 € 17, 0 € 19, 0 €<br />
Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />
IB-Markteinschätzung Wohnungen für <strong>2023</strong>/2024<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 2024<br />
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unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
der jüngste Geschäftsklima-Index gibt zwar kleine<br />
Lichtblicke, doch die Lage insgesamt ist trist,<br />
die Stimmung von vielen Unternehmern gedrückt.<br />
Denn die Wirtschaft stockt, das deutsche Geschäftsmodell<br />
aus billiger Energie, jahrelang günstigen<br />
Zinsen und hohen Exporten bröckelt. Während<br />
die Wirtschaft Alarm schlägt, könnte man<br />
fast den Eindruck gewinnen, die Bundesregierung<br />
realisiert noch nicht, wie gefährlich die Lage für<br />
den Standort ist. Zudem fordern Transformation<br />
und Fachkräftemangel die Betriebe. Von beiden<br />
letzteren Themen sind auch Regionalbanken stark<br />
betroffen. Im Titelinterview (Seite 10) erläutert<br />
Stefan Hell, neuer Chef der Volksbank Ulm-Biberach,<br />
warum er die Digitalisierung als Chance<br />
begreift. Unsere <strong>Ausgabe</strong> zeigt zudem: Ob eine<br />
modern arbeitende, alte Käserei aus dem Allgäu<br />
(Seite 24), Weiterbildung in der Baubranche (Seite<br />
30), oder das von unternehmen[!] veranstaltete<br />
Webinar zur Digitalisierung im Mittelstand<br />
(Seite 53): Es gibt nicht das eine Erfolgsrezept,<br />
aber viele Wege, damit sich Betriebe zukunftsfest<br />
aufstellen. Ich wünsche Ihnen eine anregende<br />
Lektüre!<br />
Ihr Alexander Bögelein,<br />
Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />
SPEZIAL<br />
6 Fallstricke beim EU-Patent<br />
Die neue Regelung soll <strong>Unternehmen</strong><br />
eigentlich Zeit und Geld sparen.<br />
30 Neues Wissen per Klick<br />
Mit einer App können sich<br />
Beschäftigte am Bau flexibel<br />
weiterbilden.<br />
34 Von wegen Container<br />
Mobile Räume sind inzwischen mehr<br />
als Ersatzlösungen<br />
42 Für Firmen ziemlich attraktiv<br />
Dornstadt profitiert von seiner Lage<br />
an der A8 und freien Gewerbeflächen.<br />
58 Wie sich Veranstalter schützen<br />
Bei der Absicherung von Risiken<br />
kommt es auf Details an.<br />
TITELTHEMA<br />
10 Spagat zwischen Region und<br />
Digitalwelt<br />
Stefan Hell, Vorstandssprecher der<br />
Volksbank Ulm-Biberach, im Gespräch.<br />
MACHEN<br />
20 Aroma des Allgäus<br />
Wie sich die Käserei Bauhofer in einem<br />
umkämpften Markt behauptet.<br />
40 Ideen, die zu Realität werden<br />
Im ITZ in Biberach arbeiten Wissenschaft<br />
und Wirtschaft eng zusammen.<br />
VERANTWORTEN<br />
24 Damit die Seele nicht ausbrennt<br />
Wie Burnout-Prävention helfen kann.<br />
28 Eindeutig Chefsache<br />
Hilfestellung für das Wirtschaften<br />
in Zeiten des Klimawandels.<br />
53 Digitale Lösungen im Alltag<br />
Praxis-Tipps für Mittelständler.<br />
LEBEN<br />
50 Im Bann der Bergwelt<br />
Seeberger-Chef Clemens Keller ist kein<br />
Gipfel zu hoch.<br />
56 Und wer bitte ist Ihr Vorbild?<br />
Umfrage unter Führungskräften<br />
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
4 Einkaufen rund um die Uhr<br />
18 Von der Klinik zum Modellprojekt<br />
39 Ein Flugzeug für den Katastrophenfall<br />
82 Impressum<br />
24<br />
40<br />
20<br />
30<br />
06
4<br />
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Einkaufen rund um die Uhr<br />
Nahversorgung Im Ulmer Industriegebiet Donautal hat der erste digitale Supermarkt<br />
eröffnet. Wird er gut angenommen, könnten weitere im Stadtgebiet folgen.<br />
Donautal Eine Minute dauert<br />
es, bis Roberta die Ware aus<br />
dem Regal geholt und an die<br />
<strong>Ausgabe</strong> gebracht hat. Den Vorgang<br />
kann die Kundschaft währenddessen<br />
auf einem Monitor<br />
beobachten. Im Donautal an der<br />
Einfahrt zum Firmengelände<br />
von Uzin Utz hat der erste digitale<br />
Supermarkt Ulms eröffnet.<br />
Roberta ist ein Roboterarm auf<br />
einem mobilen Unterbau, der<br />
nun rund um die Uhr seinen<br />
Dienst tun wird. Die Waren<br />
kann man bislang direkt vor Ort<br />
am Display bestellen, aber demnächst<br />
auch vorab online am<br />
Computer oder dem Smartphone.<br />
Von Aufbackbrötchen<br />
bis hin zu Klopapier sind 450<br />
Artikel im Angebot.<br />
Es sei nicht leicht gewesen,<br />
einen Supermarkt in ein Industriegebiet<br />
zu bauen, aber<br />
man sei „innovativ und kreativ<br />
geblieben“, trotz „Bürokratie-<br />
Dschungel“ und „Deutschland-<br />
Geschwindigkeit“, berichtete<br />
Andreas Burkhardt, Teva-Chef<br />
für Deutschland und Österreich<br />
und Sprecher der Initiative Donautal<br />
connect bei der Eröffnung<br />
Ende September. Er sei zuversichtlich,<br />
dass der Supermarkt<br />
gut angenommen wird.<br />
Denn: Bei einer Umfrage vor einigen<br />
Jahren war die Nahversorgung<br />
im Donautal von den Beschäftigten<br />
als ein Hauptproblem<br />
benannt worden – rund<br />
20 000 Menschen arbeiten im<br />
Industriegebiet.<br />
Für Oberbürgermeister Gunter<br />
Czisch ist der Supermarkt<br />
nun ein „Reallabor“: Man werde<br />
sehen, wie die Nachfrage ist<br />
und wie sich die Palette verändert.<br />
Er ist aber sicher: „Das<br />
wird hier funktionieren.“ Und<br />
perspektivisch sei ein solches<br />
Angebot auch an anderen Standorten<br />
denkbar, etwa am Fernbushalt.<br />
Befüllt wird der Supermarkt<br />
von Investor und Betreiber Josef<br />
Klein. In der Nersinger<br />
Metzgerei der Familie hat man<br />
bereits seit drei Jahren Erfahrungen<br />
mit einem Prototyp des<br />
Roboters gesammelt.[!]<br />
Herr über das Sortiment: Metzger Josef Klein aus Nersingen<br />
betreibt den Supermarkt. <br />
Foto: Matthias Kessler<br />
Windforscher auf der Schwäbischen Alb<br />
Erneuerbare Energie Sie ragen<br />
100 Meter in die Höhe. Auf den<br />
ersten Blick sehen sie aus wie<br />
übliche Windräder, doch das<br />
Ungewöhnliche an den beiden<br />
Windkraftanlagen, die auf der<br />
Schwäbischen Alb nahe Geislingen<br />
gebaut worden sind, ist etwas<br />
anderes: Ihre Umgebung ist<br />
mit Sensoren gespickt. Denn das<br />
Windenergieforschungstestfeld<br />
Winsent soll Forschern helfen<br />
herauszufinden, wie sich Luftströme<br />
im bergigen Gelände optimal<br />
für Windräder nutzen lassen<br />
und wie Vögel besser geschützt<br />
werden können. Die<br />
zwei Windräder haben eine<br />
Nennleistung von jeweils<br />
Testfeld Winsent. Foto: Stefan<br />
Puchner/picture alliance/dpa<br />
750 Kilowatt. Die Koordination<br />
für das Projekt übernimmt das<br />
Zentrum für Sonnenenergieund<br />
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg.<br />
Das ZSW betreibt<br />
das Testfeld und errichtete<br />
es in Zusammenarbeit mit<br />
Universitäten aus dem süddeutschen<br />
Windenergie-Forschungscluster<br />
„WindForS“. Involviert<br />
sind die Universitäten<br />
Stuttgart und Tübingen, die<br />
Technische Universität München,<br />
das Karlsruher Institut für<br />
Technologie und die Hochschulen<br />
Aalen und Esslingen. Den<br />
Betreibern zufolge ist es das einzige<br />
Testfeld weltweit in bergigkomplexem<br />
Gelände.<br />
Bei der offiziellen Eröffnung<br />
betonte Ministerpräsident Winfried<br />
Kretschmann (Grüne):<br />
„Forschung ist das A und O.“<br />
Umweltministerin Thekla Walker<br />
betonte, bei dem Projekt<br />
gehe es nicht nur darum, den<br />
Natur- und Klimaschutz voranzubringen.<br />
Der Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien sei auch<br />
essenziell für den Wirtschaftsstandort<br />
Baden-Württemberg.<br />
Das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie förderte<br />
das Projekt mit rund 12,7 Millionen<br />
Euro. Vom Landesministerium<br />
für Umwelt, Klima und<br />
Energiewirtschaft kamen weitere<br />
1,9 Millionen Euro. [!] swp
unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />
Allgaier-Investor hofft auf zweite Chance<br />
Insolvenz Die Investorensuche<br />
für den in Uhingen ansässigen,<br />
insolventen Autozulieferer Allgaier<br />
ist in vollem Gange. Insolvenzverwalter<br />
Michael Pluta<br />
und seine Kollegen fahren dabei<br />
mehrgleisig: Die Bieterverfahren<br />
für die Verfahrenstechnik<br />
und die Mogensen GmbH & Co.<br />
KG in Wedel in Schleswig-Holstein<br />
wurde vom Automotive-<br />
Bereich getrennt, „weil es ein<br />
ganz anderer Kundenkreis ist“.<br />
Pluta spricht von „drei Einheiten,<br />
die getrennt betrachtet werden<br />
müssten“.<br />
Überraschend befindet sich<br />
unter den Bietern auch die chinesische<br />
Westron Group, die<br />
das <strong>Unternehmen</strong> im Juli vergangenen<br />
Jahres zu 90 Prozent<br />
übernommen hatte. Die anderen<br />
rund zehn Prozent hält laut<br />
Westron weiterhin der frühere<br />
Arbeitgeberpräsident Dieter<br />
Hundt und dessen Familie, die<br />
vorher Hauptanteilseigner des<br />
<strong>Unternehmen</strong>s waren.<br />
Laut Westron sei Allgaier<br />
„ein gutes <strong>Unternehmen</strong>“, an<br />
den Gründen, warum die Westron<br />
Group es 2022 gekauft habe,<br />
habe sich nichts geändert. Zur<br />
Insolvenz sei es gekommen aufgrund<br />
von Berichtspflichten gegenüber<br />
Kredit gebenden Banken;<br />
hier hätten Bedingungen<br />
nicht erfüllt werden können.<br />
Knapp ein Jahr nach dem Einstieg<br />
des chinesischen Investors<br />
Westron meldete der Konzern<br />
Insolvenz an. Der Automobilzulieferer<br />
beschäftigt in Deutschland<br />
rund 1600 Mitarbeiter,<br />
weltweit sind es rund 2000 Beschäftigte.<br />
2020 betrug der Umsatz<br />
noch 442 Millionen<br />
Euro. [!]<br />
rai<br />
Insolvenzverwalter Michael Pluta ist derzeit auf der Such nach<br />
Investoren. <br />
Fotos: Giacinto Carlucci, Lars Schwerdtfeger<br />
Sponsoring<br />
reduziert<br />
Oliver Steil,<br />
Vorstandschef<br />
von<br />
Teamviewer.<br />
Teamviewer Was hatte sich der<br />
Fernwartungssoftware-Spezialist<br />
und dessen Vorstandschef<br />
Oliver Steil nicht alles an Kritik<br />
wegen des teuren Sponsorings<br />
des englischen Fußball-Clubs<br />
Manchester United anhören<br />
müssen. Jetzt wird die Unterstützung<br />
vorzeitig reduziert. Die<br />
Göppinger sind nur noch bis<br />
zum Ende der Saison <strong>2023</strong>/2024<br />
Haupttrikotsponsor.<br />
Dieser<br />
Schritt wird das<br />
bereinigte Ergebnis<br />
vor Zinsen,<br />
Steuern<br />
und Abschreibungen<br />
2024 um<br />
rund 17,5 Millionen<br />
Euro und<br />
um 35 Millionen<br />
Euro im Jahr<br />
2025 steigen lassen. Der Rest der<br />
eingesparten Summe soll in andere<br />
Marketingmaßnahmen investiert<br />
werden. Teamviewer<br />
bleibt aber bis zum Ende der<br />
Saison 2025/2026 Partner des<br />
Clubs. [!]<br />
su<br />
Aufträge<br />
bleiben aus<br />
Metall- und Elektroindustrie<br />
Zahlreiche <strong>Unternehmen</strong> aus<br />
der Metall- und Elektroindustrie<br />
im Südwesten blicken besorgt in<br />
die Zukunft. 55 Prozent der 405<br />
befragten Betriebe gaben bei einer<br />
Umfrage des Arbeitgeberverbands<br />
Südwestmetall an,<br />
dass sie bereits jetzt zu wenige<br />
Aufträge hätten oder spätestens<br />
bis Ende des Jahres in manchen<br />
Bereichen mit einem Auftragsmangel<br />
zu rechnen sei. Der mittelfristige<br />
Blick in die Zukunft<br />
zeige in mehreren Bereichen<br />
eher einen Abwärtstrend. So<br />
rechnet jedes zweite der befragten<br />
<strong>Unternehmen</strong> im Vergleich<br />
zu <strong>2023</strong> im kommenden Jahr mit<br />
einem Umsatzrückgang. 38 Prozent<br />
erwarteten gleichbleibende<br />
Erträge. Lediglich 9 Prozent<br />
gingen von Umsatzsteigerungen<br />
aus. Dieses Ergebnis gibt Verbandschef<br />
Joachim Schulz zufolge<br />
Anlass zur Sorge, da auch<br />
strukturell große Herausforderungen<br />
anstünden. Sie bringe<br />
aber die Voraussetzungen mit,<br />
diese zu meistern. [!] jkl<br />
Brandursache bekannt<br />
Burgmaier Monate nach dem<br />
verheerenden Feuer am Stammsitz<br />
des Automobilzulieferers<br />
Burgmaier Technologies in Allmendingen<br />
herrscht offenbar Gewissheit<br />
zur Brandursache. Wie<br />
Staatsanwaltschaft und Polizei<br />
Ulm mitteilten, liegen zwischenzeitlich<br />
zwei Gutachten zur<br />
Brandursache vor. Demnach<br />
dürfte ein falsch eingestelltes<br />
Einlassventil an einem Zylinder<br />
Ulm wird smarter<br />
Digitalisierung Die Digitalisierung<br />
schreitet in Ulm voran. Das<br />
geht aus dem jedes Jahr von der<br />
<strong>Unternehmen</strong>sberatung Haselhorst<br />
ermittelten Smart-City-<br />
Ranking aller Kommunen mit<br />
mehr als 30 000 Einwohnern<br />
hervor. Ulm hat sich in diesem<br />
Jahr von Rang 77 auf 59 verbessert.<br />
Dabei stieg der Digitalisierungsgrad<br />
von 29,1 auf 32,6 Prozent.<br />
Luft nach oben gibt es aber<br />
weiter – die ideale Smart City<br />
des gasbetriebenen Motors zu einem<br />
Brand im Blockheizkraftwerk<br />
des Standorts geführt haben.<br />
Durch ihn soll ein Luftfilter<br />
in Brand geraten sein. Da ein<br />
Wartungsmangel vorliegen könnte,<br />
werde gegen einen Techniker<br />
der Wartungsfirma wegen fahrlässiger<br />
Brandstiftung ermittelt.<br />
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft<br />
und Kriminalpolizei<br />
dauern weiter an.[!]<br />
hätte Haselhorst zufolge einen<br />
Digitalisierungsgrad von 100<br />
Prozent. Die Analyse bescheinigt<br />
Ulm mit 92 Prozent einen<br />
hohen Wert für digitale Strategie,<br />
für die digitale Infrastruktur<br />
aber nur vier Prozent. Die<br />
anderen Kategorien liegen zwischen<br />
23 und 32 Prozent. Neu-<br />
Ulm ist hingegen von Rang 219<br />
auf 255 abgerutscht. Der Digitalisierungsgrad<br />
liegt bei 20,9 Prozent.<br />
[!]jkl
6<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Fallstricke beim EU-Patent<br />
Zertifizierung Die neue Regelung soll <strong>Unternehmen</strong> beim Schutz ihrer Erfindungen Zeit<br />
und Geld sparen. Doch Vorsicht ist angebracht! Ein Leitfaden für ein komplexes Thema.<br />
Die Beurer GmbH entspricht<br />
dem klassischen<br />
Muster eines<br />
„Hidden Champion“ im<br />
deutschen Mittelstand. Das<br />
mehr als 100 Jahre alte <strong>Unternehmen</strong><br />
aus<br />
Ulm unterhält<br />
Tochterunternehmen<br />
rund um die<br />
Welt und hat Partner in mehr<br />
als 100 Ländern. Zum Sortiment<br />
gehören über 500 Produkte aus<br />
den Bereichen Wellbeing, Medical,<br />
Beauty, Active und Babycare.<br />
Beurer ist nach eigenen<br />
Worten ein „Global Player, der<br />
mit innovativen Ideen immer<br />
den richtigen Trend<br />
der Zeit trifft“. Patente und Markenrechte<br />
spielen für das Geschäftsmodell<br />
der Ulmer eine<br />
wichtige Rolle. „Jährlich stellen<br />
wir rund 30 Produktneuheiten<br />
vor und melden im Laufe eines<br />
Jahres durchschnittlich 25 Geschmacksmuster<br />
an“, beschreibt<br />
Marketingleiterin Kerstin Glanzer<br />
das Innovationsprofil.<br />
Viele <strong>Unternehmen</strong> wie Beurer<br />
beschäftigen sich derzeit mit<br />
dem am 1. Juni dieses Jahres gestarteten<br />
Einheitspatent. Mit<br />
dem „europäischen Patent mit<br />
einheitlicher Wirkung“, wie die<br />
offizielle Bezeichnung lautet,<br />
soll es für <strong>Unternehmen</strong> leichter<br />
und kostengünstiger werden,<br />
ihre Erfindungen in Europa zu<br />
schützen und ihr geistiges Eigentum<br />
wirtschaftlich zu verwerten.<br />
„Wir hatten bereits erste<br />
Berührungspunkte zum Einheitspatent“,<br />
sagt Glanzer,<br />
„um jedoch tiefgreifendere<br />
Aussagen<br />
dazu zu treffen,<br />
möchten wir<br />
erst einmal<br />
mehr Erfahrungen<br />
damit<br />
sammeln.“<br />
So<br />
wie Beurer<br />
beäugen derzeit<br />
viele <strong>Unternehmen</strong><br />
das<br />
neue Einheitspatent.<br />
Es ist eines von<br />
zwei zentralen Bestandteilen<br />
des neuen einheitlichen<br />
Patentsystems in Europa.<br />
Das EU-Einheitspatent soll <strong>Unternehmen</strong><br />
den Schutz ihrer Erfindungen<br />
erleichtern.<br />
Illustrationen: © zenzen/adobe.stock.com<br />
Neues Schiedszentrum<br />
Dazu gehört als zweites das Einheitliche<br />
Patentgericht (EPG)<br />
mit der zusätzlichen Errichtung<br />
eines Mediations- und Schiedszentrum<br />
für Patentsachen. Diese<br />
beiden neuen Institutionen<br />
sind unter anderem zuständig<br />
bei Verletzungen und Fragen<br />
der Rechtsgültigkeit von Einheitspatenten,<br />
aber auch von<br />
klassischen Europäischen Patenten<br />
– es sei denn, der Patentinhaber<br />
hat einen Opt-out-Antrag<br />
gestellt. Dann bleiben die<br />
nationalen Gerichte zuständig.<br />
Die neue Gerichtsbarkeit soll<br />
Patentinhabern potenziell Vorteile<br />
bringen. Wenn etwa ein<br />
Einheitspatent verletzt wird,<br />
können sie in einem einzigen
unternehmen [!] SPEZIAL 7<br />
Gerichtsverfahren die Entscheidung<br />
auf einen Schlag in 17 EU-<br />
Staaten gegen Wettbewerber<br />
rechtlich durchsetzen. „Dieses<br />
Konzept kann aber auch zum<br />
Bumerang werden – nämlich<br />
dann, wenn<br />
das Patent angegriffen<br />
wird“, gibt<br />
Detlef von Ahsen,<br />
Präsident<br />
des Bundesverbandes<br />
Deutscher Patentanwälte<br />
(BDPA), zu bedenken.<br />
„Wird Verbandspräsident<br />
Detlef von Ahsen<br />
es vor dem<br />
EPG für nichtig erklärt, ist der<br />
Patentschutz damit in allen Teilnehmerländern<br />
erloschen.“<br />
Zu den Ländern, die am Einheitspatent<br />
teilnehmen, gehören<br />
in der ersten Phase Belgien, Bulgarien,<br />
Dänemark, Estland,<br />
Dieses Konzept<br />
kann auch zum<br />
Bumerang werden,<br />
wenn das Patent<br />
angegriffen wird.<br />
Finnland, Frankreich, Deutschland,<br />
Italien, Lettland, Litauen,<br />
Luxemburg, Malta, die Niederlande,<br />
Österreich, Portugal, Slowenien<br />
und Schweden. Geplant<br />
ist, dass weitere Staaten folgen.<br />
„Aus der Sicht<br />
von <strong>Unternehmen</strong><br />
ist die entscheidende<br />
Frage damit:<br />
Welche Märkte<br />
will ich mit<br />
meinem Patent<br />
abdecken?“,<br />
sagt von Ahsen.<br />
Eine spezifische<br />
Eigenheit<br />
des Einheitspatents,<br />
die sich potenziell nachteilig<br />
auswirken kann, ist nämlich<br />
sein Ganz-oder-gar-nicht-<br />
Prinzip. Sich später einzelne<br />
Länder herauszupicken und<br />
dann nur dort sein Patent aufrechtzuerhalten,<br />
ist nicht mög-<br />
Wer nicht vorab klärt, welche Länder er mit dem Einheitspatent<br />
abdecken will, erlebt unliebsame Überraschungen.<br />
Ihr starker Partner für Patente und Marken.<br />
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in allen Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes.<br />
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und Marktstrategien optimal und mit hohem wirtschaft lichem Nutzen für<br />
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gehört zum zeitgemäßen Auftritt eines <strong>Unternehmen</strong>s. Vor der Anmeldung<br />
einer Marke sollte in jedem Fall eine Recherche nach älteren Marken und<br />
Kennzeichenrechten durchgeführt werden, da ansonsten die Gefahr besteht,<br />
vom Inhaber einer älteren Marke kostenpflichtig auf Unterlassung<br />
und Schadensersatz in Anspruch genommen zu werden.<br />
Es empfiehlt sich daher, die Hilfe eines auf diesem Gebiet erfahrenen<br />
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8<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
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Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Motto des Patent- und Markenzentrums Baden-Württemberg.<br />
Bündel-, Einheits- oder ganz<br />
einfach ein deutsches Patent<br />
– gerade kleinere und mittlere<br />
<strong>Unternehmen</strong> sind sich anfangs<br />
häufig unsicher, was für<br />
sie die passende Lösung ist.<br />
Sie haben unter bestimmten<br />
Voraussetzungen die Möglichkeit,<br />
beim Patent- und Markenzentrum<br />
Baden-Württemberg<br />
ein kostenfreies, individuelles<br />
Erstcoaching zu beantragen.<br />
Dort erfahren sie, wie<br />
lich. Die Wahl ist unmittelbar nach<br />
Erteilung eines Patents durch das<br />
Europäische Patentamt zu treffen.<br />
„Der Patentinhaber kann dann entscheiden<br />
zwischen dem Einheitspatent<br />
oder dem klassischen Bündelpatent,<br />
bei dem er sein Schutzrecht<br />
flexibel nur in bestimmten Staaten<br />
validiert“, sagt der Patentanwalt.<br />
„Vielleicht reicht einem <strong>Unternehmen</strong><br />
im Einzelfall der Patentschutz<br />
zum Beispiel in Frankreich, Italien,<br />
den Benelux-Ländern und Deutschland<br />
– das lässt sich beim Bündelpatent<br />
individuell entscheiden.“<br />
Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang<br />
ist, dass die Landkarte<br />
des Einheitspatents deutliche Geltungslücken<br />
aufweist. Spanien,<br />
sie ihr relevantes geistiges Eigentum<br />
identifizieren und Erfindungen<br />
schützen können.<br />
Die Beratung ist neutral und<br />
kostenlos über alle gewerblichen<br />
Schutzrechte. „Damit<br />
wollen wir ein niedrigschwelliges,<br />
einfaches Angebot schaffen,<br />
weil diese Thematik sehr<br />
komplex geworden ist“, sagt<br />
Patentcoach Annegret<br />
Schmid. Rechtsfragen darf<br />
das Zentrum allerdings nicht<br />
Zur Person<br />
Detlef von Ahsen<br />
ist gebürtiger Bremer<br />
und seit dem Jahr<br />
1996 als freiberuflicher<br />
Patentanwalt<br />
niedergelassen. Seit<br />
2021 ist er Präsident<br />
des Bundesverbands<br />
Deutscher Patentanwälte.<br />
beantworten. Hierzu findet jeden<br />
Donnerstag die kostenlose<br />
Erfinderberatung durch einen<br />
Patentanwalt statt.<br />
Das Patent- und Markenzentrum<br />
Baden-Württemberg<br />
ist beim Regierungspräsidium<br />
Stuttgart angesiedelt.<br />
Sein Sitz ist im Haus der Wirtschaft<br />
in Stuttgart. Mehr Informationen<br />
unter:<br />
www.patentcoach-bw.de<br />
Kroatien und Polen haben entschieden,<br />
dass sie dauerhaft außen vor<br />
bleiben wollen. Nicht-EU-Länder<br />
wie die Schweiz, Großbritannien,<br />
die Türkei oder Norwegen sind per<br />
se nicht dabei. Egal ob Einheitspatent<br />
oder klassisches Bündelpatent,<br />
in jedem Fall bleibt den Patentinhabern<br />
wie bisher auch die Möglichkeit,<br />
ihr europäisches Patent in diesen<br />
nicht teilnehmenden Staaten zu<br />
validieren. „Oft kommt aber unter<br />
Umständen als kleine Lösung die<br />
nationale Anmeldung beim Deutschen<br />
Patent- und Markenamt und<br />
unter Umständen noch in nur einem<br />
weiteren Land infrage“, bringt von<br />
Ahsen eine weitere Strategie ins<br />
Spiel. Dann allerdings besteht kein<br />
Patentschutz<br />
außerhalb<br />
der<br />
jeweiligen<br />
Landesgrenzen.<br />
„Die Frage ist also: Brauche<br />
ich für meine Patentstrategie<br />
einen so großen<br />
territorialen Schutzbereich,<br />
wie ihn das Einheitspatent bietet?<br />
Oder reicht ein Patentschutz<br />
für weniger Staaten, der<br />
aber Deutschland als wichtigsten<br />
und größten Markt Europas<br />
inkludiert?“, sagt Eva Schewior, Präsidentin<br />
des Deutschen Patent- und<br />
Markenamtes. „Aus den Erfahrungen<br />
mit dem europäischen Bündelpatent<br />
wissen wir, dass Anmelderinnen<br />
und Anmelder europäische Patente<br />
oft nur in drei oder vier Staaten<br />
validieren – darunter so gut wie<br />
immer Deutschland.“<br />
Vorteile beim Bündelpatent<br />
Auch für BDPA-Präsident von Ahsen<br />
fahren <strong>Unternehmen</strong> mit dem<br />
Bündelpatent besser und kostengünstiger,<br />
wenn sie einen Patentschutz<br />
nur für drei oder vier Staaten<br />
beantragen wollen, die sich in<br />
der Europäischen Patentübereinkunft<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
Möglicher Vorteil dabei: Zu diesem<br />
Verbund gehören auch die zuvor genannten<br />
EU- und Nicht-EU-Länder.<br />
Soll das Patent in mehr Ländern<br />
angemeldet und validiert werden,<br />
gerät die Entscheidung zum Rechenexempel.<br />
„Meist ist dann das<br />
Patent mit einheitlicher Wirkung<br />
die günstigere Alternative – auch,<br />
weil ich als Antragsteller Kosten für<br />
zusätzliche Übersetzungen spare“,<br />
sagt von Ahsen. „Bei einer Patentschrift<br />
in Deutsch oder Französisch<br />
reicht zum Beispiel eine Zweitschrift<br />
in Englisch.“<br />
Ob das Einheitspatent nun strategische<br />
Vorteile oder geringere<br />
Kosten für ein <strong>Unternehmen</strong> bedeuten,<br />
hängt somit von vielen Faktoren<br />
ab. „Patentanmelder sollten die<br />
Vor- und Nachteile mit fachlicher<br />
Expertise sorgfältig abwägen“, empfiehlt<br />
Annegret Schmid, Patentcoach<br />
beim Patent- und Markenzentrum<br />
Baden-Württemberg. „Letztlich<br />
ist es eine Entscheidung, die zur<br />
<strong>Unternehmen</strong>sstrategie passen<br />
muss: Sowohl ein Einheitspatent als<br />
auch nationale Patente können zielführende<br />
Instrumente im Wettbewerb<br />
sein.“ [!] Thomas Luther
Patentschutz in der Europäischen Union –<br />
das neue Einheitspatent<br />
Anzeige 9<br />
Mit Inkrafttreten des „Übereinkommen über<br />
ein Einheitliches Patentgericht“ („EPGÜ“)<br />
am 01. Juni <strong>2023</strong> wurde nach einem langen<br />
Gesetzgebungsprozess eine bedeutende<br />
Um gestaltung des Europäischen Patentsystems<br />
in die Wege geleitet.<br />
Durch die Einführung des „europäischen Patents<br />
mit einheitlicher Wirkung“ (sog. Einheitspatent)<br />
wird neben dem europäischen Patent<br />
(auch bekannt unter dem Namen „Bündelpatent“)<br />
eine weitere Option geschaffen, um<br />
technische Erfindungen grenzüberschreitend<br />
zu schützen.<br />
Wirkung und Vorteile des neuen<br />
Einheitspatents<br />
Bisher musste das Europäische Bündelpatent<br />
in jedem Land einzeln bei den jeweiligen nationalen<br />
Patentämtern angemeldet und aufrechterhalten<br />
werden. Dies bedeutete für Patentinhaber<br />
einen äußerst komplexen und kostenintensiven<br />
organisatorischen Aufwand. Ab sofort<br />
wird es Patentanmeldern möglich sein, ein bestehendes<br />
Europäisches Bündelpatent zum<br />
Einheitspatent zu erweitern. Nachdem ein Europäisches<br />
Bündelpatent beantragt und erteilt<br />
wurde, können Patentanmelder innerhalb eines<br />
Monats einen Antrag auf einheitliche Wirkung<br />
stellen, um ein Einheitspatent zu erhalten.<br />
Die Prüfung und Verwaltung des Einheitspatents<br />
erfolgen zentral durch das Europäische<br />
Patentamt („EPA“). Auf diese Weise sollen die<br />
Kosten und der Verwaltungsaufwand sowohl<br />
für nationale Patentämter als auch für Patentinhaber<br />
gesenkt werden. Patentanmeldern<br />
wird es erspart, sich mit den vielen verschiedenen<br />
nationalen Patentgesetzen auseinanderzusetzen,<br />
um ein Patent flächendeckend im<br />
EU-Raum zu schützen. Hinsichtlich der Kosten<br />
ist das Einheitspatent für Patentinhaber im<br />
Verhältnis zum Bündelpatent umso attraktiver<br />
je mehr Validierungsstaaten angestrebt werden.<br />
Denn nach Erteilung ist das Einheitspatent<br />
in den derzeit 17 Mitgliedsländern unmittelbar<br />
wirksam, die das EPGÜ ratifiziert haben.<br />
Außerhalb dieses Wirksamkeitsbereiches können<br />
Patentanmelder das Europäische Bündelpatent<br />
weiterhin in zusätzlichen Mitgliedstaaten<br />
validieren, die das EPGÜ (noch) nicht<br />
ratifiziert haben, um neben dem Einheitspatent<br />
einen flankierenden Schutz zu erreichen<br />
(z.B. in der Schweiz oder im Vereinigten Königreich).<br />
Es ist allerdings zu beachten, dass sich<br />
die territoriale Wirksamkeit des Einheitspatents<br />
nicht automatisch erweitert, sobald weitere<br />
Mitgliedsstaaten das EPGÜ ebenfalls ratifizieren.<br />
Zukünftig werden daher nicht alle Einheitspatente<br />
Wirkung für dasselbe Territorium<br />
haben.<br />
Neben der räumlichen Wirkung des Einheitspatents<br />
bietet dieses weitere Vorteile. Für<br />
Patentanmelder ergeben sich im Anmeldeprozess<br />
zunächst keine großen praktischen<br />
Veränderungen, da beide Patentformen denselben<br />
Regelungen zum Erteilungs- und<br />
Einspruchsverfahren unterliegen. Allerdings ist<br />
bei der Anmeldung des Einheitspatents keine<br />
Übersetzung in die jeweilige Landessprache<br />
notwendig wie es beim Europäischen Bündelpatent<br />
der Fall ist. Das Einheitspatent muss lediglich<br />
in einer der drei Amtssprachen Deutsch,<br />
Französisch oder Englisch vorliegen.<br />
Der größte Vorteil des Einheitspatents – die<br />
unmittelbare Wirksamkeit in allen Vertragsmitgliedstaaten<br />
– birgt allerdings auch ein hohes<br />
Risiko: Durch einen zentralen Nichtigkeitsangriff<br />
kann das Einheitspatent für diesen Bereich<br />
auch insgesamt vernichtet werden.<br />
Obwohl das Einheitspatent erst mit Wirkung<br />
zum 01. Juni <strong>2023</strong> eingeführt wurde, kommt es<br />
zu einer Rückwirkung der neuen Vorschriften<br />
in Bezug auf bereits erteilte Europäische Bündelpatente.<br />
Diese werden automatisch in Einheitspatente<br />
umgewandelt, wenn dies durch<br />
die Patentinhaber nicht ausdrücklich ausgeschlossen<br />
wurde.<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Frau Dr. Birgit Müller<br />
Senior Managerin, Rechtsanwältin<br />
SONNTAG (Ulm/Augsburg/Nürnberg)<br />
birgit.müller@sonntag-partner.de<br />
www.sonntag-partner.de<br />
Einführung des Einheitlichen Patentgerichts<br />
Im Sommer dieses Jahres hat außerdem das<br />
Einheitliche Patentgericht („EPG“; eng. Unified<br />
Patent Court („UPC“)) seine Arbeit aufgenommen<br />
und wird sich künftig neben Rechtsstreitigkeiten<br />
über bestehende Europäische Bündelpatente<br />
auch mit Streitigkeiten über das<br />
neu eingeführte Einheitspatent befassen. Entscheidungen<br />
des EPG sind in allen teilnehmenden<br />
Staaten wirksam.<br />
Im Europäischen Raum bedeutet das EPG<br />
eine wichtige und erhebliche Neuerung. Bisher<br />
waren für europäische Bündelpatente die<br />
nationalen Gerichte zuständig. Bei anderen<br />
gewerblichen Schutzrechten in der EU,<br />
wie Unionsmarken oder Gemeinschaftsgeschmacksmustern,<br />
werden zwar bereits Amtsverfahren<br />
vor dem Amt der Europäischen Union<br />
für geistiges Eigentum (EUIPO) zentral<br />
behandelt. Gerichtliche Verletzungsverfahren<br />
erfolgen allerdings bei diesen Schutzrechten<br />
nach wie vor nur auf nationaler Ebene.<br />
Für Europäische Bündelpatente besteht für<br />
einen Zeitraum von sieben Jahren noch eine<br />
parallele Zuständigkeit nationaler Gerichte.<br />
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Zuständigkeit<br />
des EPG ausdrücklich auszuschließen<br />
(sogenanntes „Opt-Out“). Dies kann sinnvoll<br />
sein, um die Gefahr eines zentralen Nichtigkeitsangriffs<br />
zu verringern. Die Opt-Out-Regel<br />
gilt jedoch nur für Europäische Bündelpatente,<br />
nicht aber für das neue Einheitspatent.<br />
Durch das EPG soll für Patentinhaber insbesondere<br />
ein einheitlicherer und somit berechenbarerer<br />
Rechtsrahmen geschaffen werden,<br />
indem das Risiko divergierender Rechtsentscheidungen<br />
durch nationale Gerichte in<br />
den Mitgliedstaaten größtenteils ausgeräumt<br />
wird. Diese Rechtssicherheit bei der Durchsetzung<br />
von Patenten wird Patentstreitigkeiten<br />
voraussichtlich erheblich erleichtern. Außerdem<br />
ist aufgrund des starren Fristenregimes<br />
vor dem EPG voraussichtlich mit einem<br />
wesent lich schnelleren und kompakteren Verfahrensablauf<br />
zu rechnen.<br />
Zusammenfassung und<br />
Handlungsempfehlung<br />
Das EPGÜ ist ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung<br />
der Patenteintragungsverfahren auf EU-<br />
Ebene. Das neue Einheitspatent bringt viele<br />
Vorteile mit sich: Hervorzuheben sind hier insbesondere<br />
die deutlich geringeren Kosten gegenüber<br />
dem Europäischen Bündelpatent, die<br />
einheitliche Verwaltung durch das EPA und ein<br />
weitreichender, territorialer Schutz. Diese Vorteile<br />
für Patentinhaber sollen schlussendlich<br />
zur Förderung von Innovationen beitragen.<br />
Die obigen Ausführungen sind allgemein gehalten<br />
und können Besonderheiten des Einzelfalls<br />
nicht berücksichtigen. Bei tatsächlicher Betroffenheit<br />
sind auf jeden Fall eine individuelle<br />
Analyse und Beratung erforderlich. Gerne stehen<br />
Ihnen hierfür die Fachanwälte der Kanzlei<br />
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Steht seit dem 1. Juli an der<br />
Spitze der Volksbank<br />
Ulm-Biberach: Vorstandssprecher<br />
Stefan Hell.
unternehmen [!] TITELTHEMA 11<br />
Spagat zwischen<br />
Region und Digitalwelt<br />
Volksbank Ulm-Biberach In der Region für die Region lautet seit 160 Jahren das Motto.<br />
Doch die Kunden sind dank Internet grenzenlos unterwegs. Vorstandssprecher Stefan Hell<br />
erklärt, wie das Institut ein digitales Ökosystem formt, was das eigentliche Problem mit<br />
den gestiegenen Zinsen ist und wie er sein erstes kleines Vermögen aufgebaut hat.<br />
Wie haben Sie eigentlich Ihr erstes Geld verdient?<br />
Stefan Hell: Mit vier Jahren habe ich mit dem Klavierspielen<br />
begonnen – auf einem Klavier, das mein<br />
Onkel ausrangiert hatte. Mit elf Jahren habe ich begonnen,<br />
Orgel zu spielen.<br />
Wie hoch war Ihr Verdienst?<br />
Ich meine, dass es für einmal Orgelspielen 6,90 DM<br />
gab. Wir haben damals in einem ehemaligen Schulhaus<br />
direkt neben der katholischen Kirche gewohnt.<br />
Ich kam also fast trockenen Fußes in die Sakristei.<br />
In ganz jungen Jahren habe ich ministriert, dafür<br />
gab es kein Geld, außer an Hochzeiten und Beerdigungen.<br />
Für‘s Orgelspielen dagegen<br />
gab es immer einen kleinen<br />
Lohn. Ich habe fast jeden Tag gespielt.<br />
Da kam einiges zusammen.<br />
Ein schöner Nebenverdienst für einen<br />
Elfjährigen. Natürlich waren<br />
die Hochzeiten das Highlight – mit<br />
viel Trinkgeld.<br />
Was haben Sie mit dem Geld gemacht?<br />
Ich hab’s tatsächlich diversifiziert. Einerseits habe<br />
ich Briefmarken und Münzen gesammelt. Oft war<br />
ich auf Flohmärkten unterwegs, um meine Sammlung<br />
zu komplettieren. Aus heutiger Sicht waren<br />
das zwei Assets, die gar nicht mal so schlecht angelegt<br />
waren. Andererseits hatte ich daneben Sparbücher<br />
bei zwei regionalen Banken – denn ich wollte<br />
die Werbegeschenke zweimal mitnehmen.<br />
Was war Ihre lukrativste Geldanlage?<br />
In Prozent gesehen war das der Aufkauf einer kleinen<br />
Münze. Auf einem Trödelmarkt habe ich eine<br />
Sammlung aus 25 Münzen erstanden. Bei einigen<br />
wusste ich, dass sie ein paar Mark wert waren. Eine<br />
davon war ein Fünf-Mark-Stück von Schiller, 1934.<br />
Die habe ich später für 350 Mark verkauft. Das war<br />
ein super Deal.<br />
Kümmern Sie sich heute auch noch selbst um Ihre<br />
Geldanlage?<br />
Meine beste<br />
Geldanlage<br />
war der Kauf einer<br />
Münze auf dem<br />
Trödelmarkt.<br />
Also die normalen Geldanlagen und das Cash-Konto<br />
manage ich selbst. Aber alles was darüber hinaus<br />
geht, übernimmt unsere ProMi-Bank. Das steht für<br />
Pro Mitarbeiter Bank und ist ein eigener Bereich.<br />
Ich freue mich immer auf die Checkup-Termine einmal<br />
im Jahr. In den Beratungen zeigt sich, dass der<br />
„Schuster oft die schlechtesten Schuhe trägt“. Daher<br />
ist es kein Fehler, sich von einem anderen<br />
„Schuster“ – genauer gesagt Banker – beraten zu<br />
lassen.<br />
Welches Thema beschäftigt Sie beruflich gerade am<br />
meisten?<br />
Das ist die Frage: Wie stellen wir<br />
unser Haus für die Zukunft weiter<br />
sicher auf? Dabei geht es mir gar<br />
nicht um einzelne wirtschaftliche<br />
Themen. Es geht um den Spagat<br />
zwischen 160 Jahren Regionalbank<br />
und der Digitalisierung, die auch<br />
Zugriffe von Hawaii aus erlaubt.<br />
Letzten Endes geht es hierbei um<br />
Zugangswege, die Kundinnen und<br />
Kunden zu uns führen. Denn noch<br />
immer begleiten bei uns Menschen andere Menschen.<br />
Heutzutage gibt es doch auch viel Anlegerinformation<br />
im Netz<br />
Das ist richtig. Aber für ein gutes Gefühl bei Entscheidungen<br />
unserer Kundschaft hilft es, wenn ein<br />
Mensch, dem sie vertrauen, sie unterstützt. Und<br />
wenn dieser Mensch schon ihre Eltern beraten hat,<br />
macht das nochmal einen Unterschied. Was uns<br />
heute beschäftigt ist also, wie wir den Erfolg der<br />
vergangenen 160 Jahre auch für die nächsten 160<br />
Jahre sicherstellen. Mit allen Veränderungen, die<br />
da kommen, wie Vergleichsportale, Fintechs und<br />
wechselnde wirtschaftliche Situationen. Die Lösung<br />
haben wir auch schon: Das sind unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Wie viele Mitarbeitende gehen bei Ihnen die nächsten<br />
fünf Jahre in Rente?<br />
Zur Person<br />
Stefan Hell ist seit 1.<br />
Juli Vorstandssprecher<br />
der Volksbank<br />
Ulm Biberach. In den<br />
Vorstand berufen<br />
wurde der gebürtige<br />
Würzburger bereits im<br />
<strong>Oktober</strong> 2013. Nach<br />
einer Lehre als Bankkaufmann<br />
studierte<br />
er an der Bankakademie<br />
Frankfurt Betriebswirtschaft.<br />
In<br />
seiner Laufbahn arbeitete<br />
er unter anderem<br />
für die VR-Bank<br />
Kitzingen, die Sparkassen<br />
Ulm und Neumarkt-Parsberg<br />
sowie<br />
die Renault Bank. Der<br />
57-Jährige engagiert<br />
sich ehrenamtlich unter<br />
anderem als<br />
Schatzmeister beim<br />
Förderkreis des Forschungsinstituts<br />
für<br />
anwendungsorientierte<br />
Wissensverarbeitung<br />
in Ulm. In seiner<br />
Freizeit geht Stefan<br />
Hell gerne<br />
Schwimmen und auch<br />
Spazieren oder kocht<br />
zusammen mit seiner<br />
Ehefrau.
12<br />
TITELTHEMA unternehmen [!]<br />
„Einen Teil der Aufgaben<br />
von ausscheidenden<br />
Mitarbeitenden werden wir<br />
über innovative Prozesse<br />
auffangen“, sagt Volksbank-Chef<br />
Stefan Hell.<br />
Das ist eine erschreckend hohe Zahl: Es sind mehr<br />
als 100 von derzeit 660 Beschäftigten.<br />
Wie reagieren Sie darauf?<br />
Unser Geschäftsmodell hat eine hohe Dynamik in<br />
Richtung Digitalisierung. Vor zehn Jahren, als ich<br />
hier ankam, hatten wir genauso viele Mitarbeitende<br />
wie heute, unsere Bilanzsumme war aber nur<br />
halb so groß wie heute. Wie alle anderen Branchen<br />
auch arbeiten wir an unserer Produktivität. Daher<br />
habe ich großes Vertrauen, dass wir künftig die Aufgaben<br />
eines Teils der natürlich ausscheidenden Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter über innovative Prozesse<br />
kompensieren können.<br />
Wie geht die Volksbank mit dem sich zuspitzenden<br />
Fachkräftemangel um?<br />
Wir haben zwei Ansätze: Der eine ist, attraktiv zu<br />
bleiben für die Menschen, die schon da sind. Darin<br />
sind wir sehr, sehr gut. Parallel versuchen wir, innerhalb<br />
unserer Mitwettbewerber attraktiv zu sein.<br />
Unsere Standorte sind nach wie vor gefragt. Gleichzeitig<br />
sind wir eine der größten Banken hier in der<br />
Region und bieten viele Spezialisierungen an, die<br />
andere nicht leisten können. Trotz Fachkräftemangel<br />
finden wir so noch die richtigen Menschen. Aber<br />
es wird zunehmend schwieriger.<br />
Wie gehen Sie mit den Babyboomern um, die in die<br />
Rente streben?<br />
Nur den Rentenantritt nach hinten herauszuschieben,<br />
hat eine gewisse Endlichkeit. Aber es gibt neue<br />
Modelle. Früher hätte man sich nicht vorstellen können,<br />
dass jemand in Rente geht und am nächsten<br />
Tag auf 500-Euro-Basis wiederkommt. Inzwischen<br />
ist das bei uns möglich und manchmal hilft ein weicheres<br />
Gleiten in den Ruhestand allen Beteiligten.<br />
Für uns heißt das, dass zumindest ein Teil der Ressource<br />
noch verfügbar ist – vor allem aber auch das<br />
hohe Fachwissen, das sonst oft verloren geht.<br />
Stark gestiegene Zinsen, Wirtschaftsflaute, hohe<br />
Preise: Wo sehen Sie derzeit die größten Gefahren?<br />
Da gibt es leider einige. Die schnell gestiegenen<br />
Zinsen bedeuten für den Mittelstand, dass geplante<br />
Investitionen neu bewertet und durchgerechnet<br />
werden müssen. Amortisationszeiträume reichen<br />
oft an die zehn Jahre heran. Das ist ein langer Zeitraum<br />
– gerade wenn es gleichzeitig Unsicherheit in<br />
den Lieferketten und Sorgen aufgrund der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung gibt. Zudem bestehen in<br />
der Regel zusätzlich Darlehen, die vor einigen Jahren<br />
vereinbart wurden und nicht über den gesamten<br />
Tilgungszeitraum eine Zinsbindung haben. Hier<br />
gibt es ein Zinsänderungsrisiko. Das macht Unternehmern<br />
Sorgen – auch in Kombination mit dem<br />
Ukrainekrieg und der hohen Inflation.<br />
Wie groß ist die Gefahr einer Kreditklemme für <strong>Unternehmen</strong>?<br />
Für uns Banken wachsen die Risiken, wenn der<br />
Kapitaldienst höher ist als in der Vergangenheit.<br />
Für den Firmenkunden bedeutet die gestiegenen<br />
Zinsen zunächst einen höheren Aufwand. Sie kalkulieren<br />
daher anders. Aber der schwäbische Kaufmann<br />
wird das immer so tun, dass die Rechnung<br />
aufgeht. Die Konsequenz daraus kann aber sein,<br />
dass eine Investition, die vor einem halben Jahr<br />
noch getätigt worden wäre, heute nicht mehr getätigt<br />
wird.<br />
Gibt es einen Ausweg aus dieser gefährlichen Mischung<br />
von steigenden Zinsen und stockender Wirtschaft?<br />
Die perfekte Lösung habe ich nicht parat. Fakt ist,<br />
dass die EZB zu lange mit der Zinserhöhung gewartet<br />
hat. Sie hat versäumt, in den Jahren, in denen es<br />
gut lief, die Zinsen zu erhöhen. Das Geld wurde damals<br />
verschenkt. Das hatte und hat Auswirkungen,<br />
beispielsweise in Form der exorbitant gestiegenen<br />
Baupreise. Die sind in den vergangenen Jahr – die<br />
letzte Monate einmal ausgeklammert – so stark nach<br />
oben gegangen wie noch nie zuvor.<br />
Wie schätzen Sie die Lage am Immobilienmarkt ein?<br />
Wir hatten in den vergangenen zwölf Monaten zwar<br />
immer mal wieder einen Angebotsüberhang, aber<br />
nur bei stark zu sanierenden Objekten. Was gut in
unternehmen [!] TITELTHEMA 13<br />
Schuss ist, ist auch jetzt schnell vom Markt. Was<br />
sich verändert hat, ist das Gebotsverfahren. Vor<br />
zwei Jahren haben Sie die Wohnung für 300 000<br />
Euro inseriert und für 330 000 Euro verkauft. Davor<br />
hat man für 300 000 Euro inseriert und sich bei<br />
280 000 Euro geeinigt. Da kommen wir langsam<br />
wieder an.<br />
Welche Entwicklung erwarten Sie?<br />
Wir haben in unserem Geschäftsgebiet zwischen<br />
Ulm und dem Bodensee einen Wohnungsmangel.<br />
Ich gehe daher davon aus, dass die Immobilienpreise<br />
insgesamt stabil bleiben und die Dynamik der<br />
Preissteigerung nicht mehr so hoch wie in den vergangenen<br />
Jahren sein wird.<br />
Wie wirkt sich das auf die Vergabe von Darlehen<br />
aus?<br />
Also für mich gibt es mehrere Achsen. Vor der Zinserhöhung<br />
und danach. Vor der Erhöhung war eine<br />
Nachfinanzierung mit 0,8 Prozent kein Problem.<br />
Das hat sich jeder leisten können. Heute ist der Hebel<br />
riesig. Konnten wir in der Vergangenheit zwischen<br />
acht und neun Darlehensanfragen von zehn<br />
positiv beantworten, sind es heute nur noch drei<br />
bis vier.<br />
Woran liegt das?<br />
Der Wunsch nach Wohnfläche ist groß, am liebsten<br />
180 Quadratmeter voll unterkellert mit Doppelgarage.<br />
Viele Menschen können mit der Rate, die<br />
sie sich leisten können, noch bauen, aber vielleicht<br />
eher 110 Quadratmeter mit einem Carport und ohne<br />
volle Unterkellerung. Dazu braucht es einen Bewusstseinswandel.<br />
Die Menschen sind aber noch<br />
nicht so weit. Wir hatten jetzt eine Phase, in der die<br />
Zinsen so schnell gestiegen sind, dass Architekten<br />
mit der Verkleinerung von Objekten gar nicht nachgekommen<br />
sind. Der Wohnraum wurde also verkleinert,<br />
aber die Belastung ist aufgrund des höheren<br />
Zinses dennoch gestiegen.<br />
Ist das Volumen der Immobiliendarlehen seither gesunken?<br />
Zu Immobiliendarlehen gehört neben Neubauten<br />
auch der Gebrauchtmarkt und Sanierungsthemen.<br />
Sprich: Da geht es auch um Photovoltaikanlagen,<br />
einen Wintergarten, die neue Heizung oder den<br />
Pool. Dafür ist Vermögen vorhanden. Solche Themen<br />
sind vom Volumen kleiner als eine Neubau-<br />
Investition. Aber die Stückzahlen dieser Darlehen<br />
ist nach oben geschnellt. Die reinen Neubau-Darlehen<br />
sind deutlich zurückgegangen.<br />
Was gut in<br />
Schuss ist,<br />
ist auch heute<br />
schnell vom<br />
Markt.<br />
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14<br />
TITELTHEMA unternehmen [!]<br />
„Die größeren Immobilienaktivitäten<br />
der Volksbank<br />
sind auch Ausdruck<br />
unserer Verantwortung<br />
gegenüber den Menschen<br />
in der Region“, sagt Stefan<br />
Hell.<br />
Sie haben 2022 die Satzung geändert, um im Immobilienmarkt<br />
aktiv zu werden. Was ist daraus geworden?<br />
Richtig, wir haben die Satzung angepasst, weil dieser<br />
Part vorher nicht enthalten war. Inzwischen haben<br />
wir mehr als 300 Wohneinheiten erworben, wovon<br />
die ersten Einheiten bereits in diesem Jahr fertiggestellt<br />
und in den vergangenen Wochen vollständig<br />
vermietet worden sind. Weitere 140<br />
Wohneinheiten sind in Planung. Wir sehen hierin<br />
auch unsere Verantwortung gegenüber den Menschen<br />
in der Region. Unsere Strategie ist, Immobilien<br />
zu kaufen, zu halten und zu vermieten. Auch<br />
sozialer Wohnungsbau ist dabei.<br />
Dieser wird inzwischen stark gefördert.<br />
Das haben wir sehr gerne<br />
in Anspruch genommen, um<br />
auch Menschen mit niedrigem<br />
Einkommen schönen Wohnraum<br />
bieten zu können.<br />
Wie funktioniert das Anlagemodell<br />
aus Investorensicht?<br />
Stellen Sie sich vor, Sie haben Gelder, die Kunden<br />
Ihnen geben und Gelder, die Kunden leihen.<br />
Bekommen Sie mehr Einlagen als geliehen wird,<br />
entsteht ein Überhang. Den müssen Sie als Bank<br />
irgendwo rentabel anlegen. Das ist der Grundgedanke.<br />
Wir sind inzwischen fast paritätisch, es wird<br />
also fast genauso viel geliehen, wie Einlagen vorhanden<br />
sind. Dazu kommen noch Interbankgeschäfte.<br />
Das heißt, wir nehmen die Gelder von anderen<br />
Banken mit Überhängen und legen sie wieder an.<br />
Diese Geldanlage im Eigengeschäft sind sehr breit<br />
aufgestellt und man kann es sich wie ein buntes Kuchendiagramm<br />
vorstellen.<br />
Ein gut<br />
beratener<br />
Investor wird<br />
weiter Immobilien<br />
im Portfolio halten.<br />
Was heißt das konkret?<br />
Da sind Wertpapiere dabei – wie Bundeswertpapiere<br />
– aber auch Investments in Aktienfonds und eben<br />
auch ein Immobilienfonds. Beides wird von der Union<br />
Investment, also der Fondsgesellschaft der genossenschaftlichen<br />
Finanzgruppe, für uns gemanagt.<br />
Der Immobilienfond gehört aber zu 100 Prozent<br />
uns, da stecken nur unsere Investments aus<br />
der Region drin.<br />
Warum ist ein solches Konstrukt nötig?<br />
Wenn Sie ein Objekt kaufen als gewerbliches <strong>Unternehmen</strong>,<br />
müssen Sie normalerweise jedes Jahr<br />
zwei Prozent des Kaufpreises bereinigt<br />
um den Grundstückswert<br />
abschreiben. Diese Abschreibung<br />
belastet ihre Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
In einem Fonds entfällt<br />
das.<br />
Lohnen sich angesichts von Tagesgeldzinsen<br />
von mehr als 4 Prozent<br />
Immobilien noch als Investment?<br />
Ein Investor überlegt immer, ob er sein Geld auch<br />
anders anlegen kann – beispielsweise bei gleicher<br />
Rendite und geringerem Risiko. Ein gut beratener<br />
Investor wird weiterhin Immobilien in einem diversifizierten<br />
Portfolio behalten. Die Lage am Immobilienmarkt<br />
vor fünf Jahren war völlig anders<br />
und sie kann sich auch in zehn Jahren wieder vollkommen<br />
verändern.<br />
Die genossenschaftlichen Banken und Sparkassen<br />
stehen in der Kritik. Die Zinsen steigen, kommen<br />
aber bei den Sparern nicht an…<br />
Das sehe ich als privater Mensch auch so. Aber ich<br />
versuche es Ihnen aus der Banksicht zu erklären.
unternehmen [!] TITELTHEMA 15<br />
Gleichzeitig sollten wir idealerweise vier Prozent<br />
Zinsen auf Tages- oder Festgeld bezahlen. In dem<br />
plötzlichen und starken Zinsanstieg steckt für Banken<br />
ein hohes Zinsänderungsrisiko, das nie so hoch<br />
war wie heute.<br />
Woran liegt das?<br />
Üblicherweise steigen die Zinsen langsam. In der<br />
Vergangenheit war es jedes Jahr ein Viertel oder<br />
ein halbes Prozent. So konnte man über die Zeit<br />
wieder neue Kredite verkaufen, neue Einlagen sind<br />
hinzugekommen und das Portfolio ist schleichend<br />
nach oben gegangen. Das hat jede Bank ausgehalten.<br />
Mit dem Zinssprung haben wir in unserem Land<br />
nun Millionen von Festschreibungen zu einem Prozent,<br />
die wir noch die nächsten Jahre gegenfinanzieren<br />
müssen.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Baufinanzierung<br />
abgeschlossen vor zwei Jahren zu einem Prozent.<br />
Die Baufinanzierung läuft zehn Jahre oder länger.<br />
Als Beispiel haben wir für 20 Jahre ein Darlehen<br />
über 200.000 Euro vergeben. Damals war aber kein<br />
Anleger bereit, 200.000 Euro für 0,5 Prozent Zins<br />
auf 20 Jahre anzulegen, weil er auf irgendwann<br />
mal steigende Zinsen gehofft hatte. Wir als Bank<br />
hatten aber keine Einlagen, die das fristenkongruent<br />
gegenfinanzieren. Der Markt hat das nicht hergegeben.<br />
Daher passen Banken nur sehr langsam die<br />
Konditionen nach oben an.<br />
Das heißt die Fristen von Kapitalbindung und Kapitalüberlassung<br />
stimmen nicht überein?<br />
Richtig. Als Volksbank haben wir diese Baufinanzierung<br />
mit 200 000 Euro noch acht Jahre lang für<br />
einen Zins von einem Prozent in den Büchern.<br />
Merken Sie die Abflüsse von Spareinlagen zu Konkurrenten,<br />
die höhere Zinsen bezahlen?<br />
Unser Ansatz ist es gar nicht so sehr, mit Konditionen<br />
anderer zu konkurrieren. Wir setzen bei der<br />
Beratung an. Es geht nicht nur darum, ob Sie 1,5<br />
oder 2,5 Prozent beim Festgeld bekommen. Viel<br />
wichtiger ist, unsere Kundinnen und Kunden zu beraten,<br />
wie sie sechs Prozent Inflation bekämpfen<br />
können. Außerdem haben wir ein völlig anderes<br />
Geschäftsmodell.<br />
Wie beschreiben Sie das?<br />
Das Geschäftsmodell von Regionalbanken – und da<br />
zähle ich die Sparkassen explizit dazu – lautet: In<br />
der Region für die Region und für die Menschen in<br />
der Region da zu sein. Wir fördern mit der Bank<br />
gemeinnützige Einrichtungen pro Jahr mit rund<br />
760 000 Euro, mit der Stiftung kommen noch einmal<br />
320 000 Euro hinzu. Uns ist es wichtig, uns gesellschaftlich<br />
zu engagieren. Gerade auch in Hinblick<br />
auf unseren 160. Geburtstag in diesem Jahr –<br />
hier nehmen wir symbolisch zusätzlich 160 000<br />
Euro in die Hand, um soziale und nachhaltige Projekte<br />
im Geschäftsgebiet zu unterstützen. Das macht<br />
Spaß! Und ich glaube vielen Menschen ist es wichtig,<br />
sich wohlzufühlen bei einer Bank, die viel für<br />
die Region tut.<br />
Das Risiko<br />
durch<br />
Zinsänderung<br />
war nie so hoch<br />
wie heute.<br />
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16<br />
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160 Jahre alt, 93 000 Genossenschaftsmitglieder<br />
Die Volksbank Ulm-Biberach eG ist 160 Jahre alt und damit die älteste genossenschaftliche Bank im Raum Ulm.<br />
Es war im Jahre 1863, als auf Betreiben des<br />
Ulmer Gewerbevereins aus der damaligen<br />
Kreditnot heraus eine Gewerbebank gegründet<br />
wurde. Deren Ziel lautet: Dem Mittelstand<br />
über genossenschaftliche Selbsthilfe<br />
die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen.<br />
160 Jahre später gehört die Volksbank<br />
Ulm-Biberach zu den großen genossenschaftlichen<br />
Kreditinstituten im Südwesten.<br />
Sie betreut rund 93 000 Kunden, verfügt<br />
über 40 Geschäftsstellen, verwaltet knapp<br />
sechs Milliarden Euro an Anlagegeldern ihrer<br />
Kunden und hat 4,2 Milliarden Euro an Kundenkrediten<br />
ausgereicht. Die Zahl der Beschäftigten<br />
beträgt rund 660 (inkl. 48 Auszubildende),<br />
bei einem Frauenanteil von 61<br />
Prozent. Durch die Fusion mit der Raiffeisenbank<br />
Biberach 2022 wuchs die Zahl der Vorstandsmitglieder<br />
zeitweise auf fünf an.<br />
Nachdem drei altersbedingt ausgeschieden<br />
sind, führen heute Vorstandssprecher Stefan<br />
Hell und Alexander André Schulze die<br />
Bank. Gemeinsam mit der 2009 gegründeten<br />
Volksbank-Stiftung Ulm Biberach hat<br />
das Institut 2022 rund 1,1 Millionen Euro an<br />
Spenden und Sponsoring vergeben.<br />
Digitale<br />
Lösungen<br />
sind ein Segen,<br />
um Prozesse zu<br />
vereinfachen.<br />
Inwieweit mischt die Digitalisierung dieses Konzept<br />
auf?<br />
Die Digitalisierung ist seit Jahrzehnten da. Wir haben<br />
einst als eine der ersten Banken einen Geldautomaten<br />
aufgestellt. Die Zugangswege zu Banken<br />
verändern sich seit Jahren und werden bequemer.<br />
Sie ermöglichen ganz andere Erledigungszeiträume,<br />
als es noch vor 30 Jahren der Fall war.<br />
Worin sehen Sie noch Vorteile der Digitalisierung?<br />
Wir können noch einfachere, bequemere Lösungen<br />
für unsere Kundinnen und Kunden finden. Zwei Beispiele:<br />
Bei uns gibt es den VR-Ökokredit. Den können<br />
sie fallabschließend im Internet bearbeiten. Sie<br />
brauchen niemanden dazu. Sie beantragen eine<br />
Summe, weil Sie Ihr Haus sanieren, und das Geld<br />
landet auf Ihrem Konto. Genauso können Sie sonntags<br />
entscheiden, Ihre Geschäftsanteile an der Bank<br />
aufzustocken. Alles online. Die Digitalisierung ist<br />
ein Segen für die Vereinfachung von Prozessen,<br />
wenn sie diese intelligent einsetzen.<br />
Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen analogen<br />
und digitalen Strukturen?<br />
Das Thema beschäftigt gerade viele Banken. Wir<br />
bauen derzeit eine digitale Volksbank auf beziehungsweise<br />
aus. Die Corona-Zeit hat die Art des<br />
Kundendialogs verändert: Die Kommunikation und<br />
Beratung lief verstärkt über digitale Kanäle wie Video,<br />
Chat und Telefon. Das ermöglicht beispielsweise<br />
Kundinnen und Kunden, die wegziehen, heute<br />
weiter ihre Bankverbindung beizubehalten, auch<br />
weil sie alle Bankgeschäfte über das Online-Banking<br />
abwickeln können und sie bei spezielleren Fragen<br />
eine persönliche Beratung bekommen.<br />
Wie sieht eine digitale Bank konkret aus?<br />
Wir haben zwei Standorte neu gegründet: einen in<br />
Ulm und einen in Ummendorf – die im <strong>Oktober</strong> an<br />
den Start gehen. Dort sitzen Mitarbeitende und beraten<br />
Kundinnen und Kunden in allen Finanzthemen<br />
– von der Anlage bis zur Finanzierung. Mancher<br />
junge Mensch kennt das Konzept Bankfiliale<br />
gar nicht mehr. Für ihn ist wichtig, dass die App<br />
funktioniert. Auch daran haben wir gearbeitet, an<br />
Weiterentwicklungen, an Komfort-Themen sowie<br />
an Image-Themen. Übrigens: Die Jobs in unserer<br />
digitalen Bank lassen sich sehr gut aus dem Homeoffice<br />
machen. Das ist eine tolle Chance für Eltern,<br />
wenn es darum geht, Beruf und Familie besser zu<br />
vereinbaren.<br />
Beschleunigt das die Schließung von Filialen auf<br />
dem Land?<br />
Wir prüfen jährlich das Filialnetz. Es geht bei Schließungen<br />
nicht nur um betriebswirtschaftliche Aspekte<br />
– vielmehr sehen wir uns hier in der Verantwortung<br />
unseren Mitgliedern gegenüber. Durch die<br />
Pandemie haben viele Kundinnen und Kunden festgestellt,<br />
wie bequem der telefonische Kontakt ist<br />
und so sinken mit zunehmender Digitalisierung die<br />
Nutzungszahlen unserer Geschäftsstellen weiter.
unternehmen [!]<br />
TITELTHEMA<br />
Fakt ist somit, dass wir einen Spagat schaffen müssen:<br />
Einerseits investieren wir immense Summen<br />
in die Digitalisierung und führen gleichzeitig ein<br />
analoges System fort. Das schrumpft zwar, verschlingt<br />
aber dennoch hohe Kosten. Dieses Spannungsfeld<br />
wird sich in den nächsten Jahren wesentlich<br />
entspannen: Die heute 80-Jährigen haben das<br />
Internet noch während ihrer Arbeitszeit kennengelernt<br />
und können sehr wohl mit einem Smartphone<br />
umgehen.<br />
Werden künftig Roboter die Arbeit in den Banken<br />
verrichten?<br />
Wir haben seit dem Jahr 2022 beispielsweise einen<br />
Software-Roboter (BOT) im Einsatz, der menschliches<br />
Verhalten im Umgang mit Computern nachahmt,<br />
um digitale Prozesse zu automatisieren. Unser<br />
digitaler Mitarbeiter heißt R.U.B.I. (steht für Ravensburg,<br />
Ulm, Biberach, Illertal) und erledigt fleißig<br />
Prozesse, die man ihm vorher beigebracht hat.<br />
Er unterstützt zum Beispiel bei der Pfändungseingangsbearbeitung<br />
oder beim Kontowechsel. Er unterstützt<br />
oder übernimmt Aufgaben, die oft sehr<br />
zeitaufwendig und eintönig waren – beim Pfändungsbeschluss<br />
hatten Mitarbeitende bisher oft 40<br />
verschiedene Eingaben im System vorzunehmen.<br />
Wohin geht diese Entwicklung?<br />
Dies Form der Digitalisierung spart auf der einen<br />
Seite Arbeit, schafft aber gleichzeitig neue Stellen.<br />
Wir haben heute auch Programmierer und Programmiererinnen<br />
für diese Software-Roboter im Haus.<br />
Ich kann mir vorstellen, dass immer mehr Roboter<br />
und KI-Anwendungen in der Bankenwelt Einzug<br />
halten, ohne dass sich für Kunden ein Nachteil ergibt.<br />
Vielmehr schafft dies mehr Raum für die persönliche<br />
Kundenbeziehung.<br />
Das Gespräch mit<br />
Volksbank-Chef Stefan<br />
Hell führten Simone<br />
Dürmuth und Alexander<br />
Bögelein von der Redaktion<br />
der Südwest Presse Ulm.<br />
Fotos: Volkmar Könnecke<br />
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Onlineteilnahme inkl. vierzehntägigen<br />
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gewinnenden Entscheidung!<br />
Ein Profi-Pokerspieler lässt<br />
Sie in die Karten blicken!<br />
„ Entscheidungsorientiertes<br />
Denken<br />
ist sinnvoller als<br />
resultatorientiertes<br />
Denken!“<br />
Do., 16.11.<strong>2023</strong><br />
Zielstrebigkeit<br />
Susanne Nickel<br />
Expertin für Veränderungsmanagement,<br />
Rechtsanwältin,<br />
Beraterin, Coach<br />
Ziele erreichen<br />
Durchsetzen. Durchstarten.<br />
Durchhalten.<br />
„ Ziele sind Visionen,<br />
denen Sie Leben<br />
schenken!“<br />
Do., 14.12.<strong>2023</strong><br />
Glaubwürdigkeit<br />
Stefan Häseli<br />
Experte für Glaubwürdigkeit,<br />
Kommunikationsberater, Schauspieler,<br />
mehrfacher Buch-Autor<br />
Glaubwürdigkeit<br />
Einzigartig kommunizieren,<br />
ohne etwas vorspielen zu müssen<br />
„ Kommunikation ist<br />
nicht nur DAS Beziehungsschmiermittel,<br />
sondern auch<br />
Motor und Treibstoff<br />
zugleich!“<br />
Veranstaltungsort: Stadthaus Ulm<br />
Münsterplatz 50 | <strong>89</strong>073 Ulm<br />
Veranstaltungszeit: 19.30 bis 21.00 Uhr<br />
(Einlass Saal ab 19.00 Uhr<br />
Login Online ab 19.15 Uhr)<br />
Buchung Präsenz- oder Onlineteilnahme:<br />
49,– €* | 59,– € p. P. und Veranstaltung<br />
* Exklusiv für Abonnenten der SÜDWEST PRESSE<br />
Infos und Buchung bei der Veranstaltungsagentur<br />
SPRECHERHAUS®<br />
02561 97 92 888<br />
www.sprecherhaus-shop.de<br />
info@sprecherhaus.de<br />
Mit freundlicher Unterstützung durch:<br />
jan-heitmann.de<br />
susannenickel.com<br />
stefan-haeseli.com
18<br />
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Saxonia-Streit<br />
eskaliert<br />
Kern-Liebers Die Verhandlungen<br />
zwischen der IG Metall und<br />
der Geschäftsführung der Saxonia<br />
Textile Parts GmbH in Göppingen<br />
über einen Sozialtarifvertrag<br />
sind gescheitert. In der<br />
Folge haben 100 Prozent der zur<br />
Abstimmung aufgerufenen Beschäftigten<br />
für einen Streik gestimmt.<br />
Der Metallverarbeiter<br />
Kern-Liebers (Schramberg) will<br />
an der Schließung seiner Tochtergesellschaft<br />
festhalten. Davon<br />
sind 92 Beschäftigte betroffen.<br />
Die Saxonia Umformtechnik<br />
(Göppingen) soll nicht geschlossen<br />
werden. Kern-Liebers<br />
erwirtschaftete zuletzt mit 6800<br />
Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />
von 787 Millionen Euro.<br />
Moloko zum<br />
Kauen<br />
Getränkehersteller Die 2012<br />
mit dem ursprünglich für den<br />
regionalen Markt gedachten Abfüllung<br />
des Erfrischungsgetränks<br />
„Moloko“ gestartete Moloko<br />
Beverage GmbH ist mittlerweile<br />
nicht bundesweit erfolgreich.<br />
Nun wollen die<br />
Göppinger auch ins Ausland expandieren.<br />
Neben mehreren<br />
Sorten Limonade und Eistee haben<br />
die Göppinger nun auch<br />
Kaugummi im Angebot. Darüber<br />
hinaus werden Produktionskonzepte<br />
und Marken für Partner<br />
entwickelt. Damit erzielt die<br />
Moloko GmbH, die 23 Außendienstler<br />
beschäftigt, mittlerweile<br />
einen zweistelligen Millionenumsatz.<br />
Weiterbetrieb<br />
fraglich<br />
Thermalbad Die Zukunft des<br />
Thermalbades in Bad Überkingen<br />
steht auf dem Spiel. Am 19.<br />
November sollen die Bürger<br />
über den Weiterbetrieb entscheiden.<br />
Ein Investitionsstau,<br />
weniger Besucher als erwartet,<br />
ein weit höheres Defizit als kalkuliert,<br />
sowie eine klamme<br />
Haushaltslage sprechen gegen<br />
einen Weiterbetrieb. Das Bad zu<br />
schließen und dennoch das<br />
Das künftige Modellprojekt in Geislingen soll ohne eine Notaufnahme auskommen. Foto: Rainer Lauschke<br />
Von der Klinik zum Modellprojekt<br />
Heilwasser weiter zu fördern<br />
und für die Nahwärmeversorgung<br />
zu verkaufen würde immer<br />
noch einen Zuschussbedarf in<br />
Höhe von 112 000 Euro bedeuten.<br />
400 000 Euro wären jedoch<br />
dann für andere Projekte frei.<br />
OVG bleibt in<br />
Familienhand<br />
Verkehr Die Omnibusverkehr<br />
Göppingen OVG Bliederhäuser<br />
GmbH und Co. KG (OVG), das<br />
größte Nahverkehrsunternehmen<br />
im Landkreis, bleibt in Familienhand.<br />
Sechs Jahre lang hatte Geschäftsführer<br />
Eberhard Geiger erfolglos<br />
versucht, einen neuen Eigentümer<br />
für das 1926 gegründete<br />
und seither in der Hand der<br />
Familie Bliederhäuser befindliche<br />
<strong>Unternehmen</strong> zu finden. Nun hat<br />
er die Geschäftsführung aus Altersgründen<br />
an Isidor Frey abgegeben.<br />
Der hatte zuvor seinen<br />
Omnibusbetrieb im bayerischen<br />
Eichstätt verkauft. Auf 22 Linien<br />
befördern 125 Mitarbeitende der<br />
OVG Fahrgäste in 65 Bussen.<br />
Betrieb läuft<br />
wieder an<br />
Die Alb-Fils-Kliniken (AFK), deren Bilanzverlust 2021<br />
rund 10,75 Millionen Euro betrug, wollen nach Schließung<br />
der Helfenstein-Klinik in Geislingen ab kommendem<br />
Jahr dort ein Modellprojekt des Klinik-Reform-Projekts<br />
von Bundesgesundheitsminister Karl<br />
Lauterbach verwirklichen. Nach Aussagen der Klinik-<br />
Leitung soll es sich um eine Kurzstationäre Allgemeinmedizinische<br />
Versorgung (KAV) ohne Notaufnahme,<br />
ohne Chirurgie und ohne Ärzte, die rund um<br />
die Uhr da sind, handeln. Es entspräche eher einer<br />
Art Kurzlieger-Station mit pflegerischem Fokus. Die<br />
neue Einrichtung für Kurzlieger ist demnach im Zusammenhang<br />
mit einer allgemeinmedizinischen Notfallpraxis<br />
geplant, die ebenfalls zum 1. Januar öffnen<br />
soll. Das Angebot richte sich zunächst nur an AOK-<br />
Versicherte<br />
Härterei Die Mitte August von<br />
einem Großbrand schwer getroffene<br />
Härterei Haferbier in<br />
Eislingen hat rund einen Monat<br />
nach dem Feuer den Teilbetrieb<br />
wieder aufgenommen. Anfangs<br />
wurde der Schaden auf drei Millionen<br />
Euro geschätzt, mittlerweile<br />
hat sich die Summe bereits<br />
verdoppelt. Ob es bei sechs<br />
Millionen Euro bleibt, wagt Inhaber<br />
Bodo Haferbier zu bezweifeln:<br />
„Das können locker<br />
auch noch acht Millionen Euro<br />
werden“. Er hat das <strong>Unternehmen</strong>,<br />
dessen Bilanzsumme 2021<br />
bei 2,8 Millionen Euro lag, vor<br />
28 Jahren gegründet und beschäftigt<br />
aktuell rund 60 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
„Eine Firmenschließung kommt<br />
für mich überhaupt nicht infrage“,<br />
sagt Haferbier. [!]
Anzeige 19<br />
So bleiben Marken auch künftig relevant<br />
Wie gelingt <strong>Unternehmen</strong> heute der Spagat,<br />
sich für Veränderungen zu öffnen und<br />
gleichzeitig ihren Markenkern zu bewahren?<br />
trumedia, die inhabergeführte und unabhängige<br />
Brand Identity Agentur in Augsburg<br />
macht es regional, national und auch<br />
international vor.<br />
Die Marken-Experten von trumedia unterstützen<br />
seit 2009 regionale, mittelständische<br />
Marktführer und globale Konzerne sowie Hidden<br />
Champions bei der Markenführung.<br />
Jüngstes Beispiel: FlexiSpot, weltweit führender<br />
Hersteller ergonomischer Arbeitsplätze<br />
aus China, den trumedia gerade erfolgreich<br />
im DACH-Markt positioniert. Doch wie meistert<br />
man Hausforderungen wie diese?<br />
Solche Projekte erfordern mehr als das souveräne<br />
Überspringen sprachlicher Hürden.<br />
Marco Trutter, CEO und Gründer von trumedia,<br />
setzt mit seinem interdisziplinären Team für<br />
seine Kunden auf die strategische Entwicklung<br />
wirklich starker Marken. Stark im Sinne<br />
von resilient: Hohe Markenloyalität, niedrige<br />
Preissensibilität, Anpassung an die regional<br />
geprägten Bedürfniskonstrukte und die Fähigkeit,<br />
sich schnell von Krisen zu erholen.<br />
Branding-Experte Marco Trutter entwickelt<br />
seit 15 Jahren Marken für renommierte <strong>Unternehmen</strong><br />
und ist sich sicher: „In hart umkämpften<br />
Märkten haben die Marken die Nase<br />
vorn, die sich weiterentwickeln können, ohne<br />
ihre Identität zu verlieren.“ Zusammen mit<br />
den Markenmachern der trumedia GmbH<br />
prägte er dafür den Begriff „Evolving Brands“.<br />
Die Agentur setzt dafür auf die Verbindung<br />
aus einem analytisch-wissenschaftlichen Ansatz<br />
mit hoher fachlicher Expertise und visueller<br />
Güte.<br />
Die professionelle Markenarbeit für regionale<br />
Traditionsunternehmen passt damit genauso<br />
perfekt in die Ausrichtung der trumedia wie<br />
„Echte ’Evolving Brands‘ reagieren<br />
nicht nur, sondern sind gestaltende<br />
Kraft ihres Marktes.“, sagt Marco<br />
Trutter, Brand Expert und CEO<br />
trumedia GmbH.<br />
die Brandingstrategien für Grandel – the<br />
Beautyness Company, die mit ihrem Kosmetikportfolio<br />
die Pflegebedürfnisse von Verbraucherinnen<br />
in vielen internationalen Kulturkreisen<br />
bedienen wollen.<br />
Marco Trutter verfolgt einen Weg: „Wir verlassen<br />
uns nicht nur auf unser Bauchgefühl, sondern<br />
tauchen tief in die Welt unserer Kunden<br />
ein, nicht nur auf Produktebene. Wir müssen<br />
ein ganzheitliches Verständnis für das <strong>Unternehmen</strong><br />
entwickeln und dabei möglichst viel<br />
vorhandenes Know-how und Erfahrungswerte<br />
mit einbeziehen. Für objektive Kenntnisse<br />
über Zielgruppen, Wettbewerber und Marktcharakteristik<br />
haben wir eine eigene Inhouse-<br />
Marktforschung. Und mit unserem exzellenten<br />
Netzwerk bilden wir das jeweils beste<br />
Team aus Strategen, Konzeptionern, Designern,<br />
Textern, Kommunikations-Psychologen<br />
und Projektmanagern.“ Mit holistischem Denken,<br />
einer „Kein-Ja-und-Amen“-Mentalität<br />
und einem hohen strategischen und konzeptionellen<br />
Anspruch gelingt trumedia der Twist<br />
Das ist trumedia<br />
Think holistic. Think future. Think brand new.<br />
Das ist der Anspruch von trumedia. Das<br />
Spektrum der international agierenden,<br />
inhabergeführten und unabhängigen<br />
Branding-Agentur in Augsburg reicht von<br />
der strategischen Marken- und Kampagnenentwicklung<br />
und Markenführung über die<br />
Realisierung ganzheitlicher Kommunikationskonzepte<br />
bis zum Employer Branding.<br />
Darüber hinaus unterstützt trumedia seine<br />
Kunden auf allen Kommunikationsebenen<br />
bei der Internationalisierung.<br />
„from logic to magic“. Das sehen auch Branchenexperten<br />
so, denn die Agentur begeistert<br />
regelmäßig die Jurys renommierter Kreativund<br />
Design-Awards. Dass die Agentur ihren<br />
Tätigkeitsbereich mittlerweile bis nach China<br />
und in die USA ausweiten konnte, ist ein weiterer<br />
Beweis.<br />
Fotos: Migran Gärtner<br />
Die beste Brand<br />
Performance entsteht<br />
im Zusammenspiel<br />
von systematischer<br />
Datenanalyse,<br />
holistischen<br />
Konzepten und<br />
kreativer Umsetzung.<br />
trumedia GmbH<br />
Kirchbergstraße 23<br />
86157 Augsburg<br />
Tel.: 0821 217175-0<br />
hello@trumedia.de<br />
www.trumedia.de
Blick in den Käseladen der Erlebniskäserei Bauhofer in Bodnegg. Als Rohstoff für den Emmentaler und andere Käsesorten dient ausschließlich<br />
Heumilch von Kühen aus Bio-Betrieben. Fotos: Marina Schedler/Käserei Bauhofer<br />
Aroma des Allgäus<br />
Nahrungsmittel Heumilch aus der Region, alte Handwerkskunst, Roboter, die riesige<br />
Käselaibe wenden: Wie sich die Käserei Bauhofer in einem umkämpften Markt behauptet.<br />
Käse kann würzig oder<br />
mild schmecken, das ist<br />
klar. Aber nach<br />
Schweiß, Leder oder<br />
sogar Kuhmist? Für viele sicher<br />
neu – und nur einer der Aha-Effekte<br />
beim Tasting-Event der<br />
Käserei Bauhofer in Kofeld bei<br />
Ravensburg. Der Betrieb ist<br />
mehr als hundert Jahre alt und<br />
hat vielen Widrigkeiten getrotzt.<br />
Doch Michael und sein<br />
Vater Martin haben es geschafft,<br />
aus einer Dorf-Käserei einen<br />
modernen Milchverarbeitungsbetrieb<br />
mit 50 Beschäftigten zu<br />
machen.<br />
„Wir haben als Weichkäse-<br />
Hersteller begonnen mit Romadur<br />
und Limburger“, erzählt Michael<br />
Bauhofer. Das war 1911.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
musste der Betrieb umdisponieren.<br />
Unter anderem wurde die<br />
Kühlung zum Problem. Allgäuer<br />
Emmentaler ist unempfindlicher<br />
und hatte damals bessere<br />
Vermarktungschancen. Also<br />
stellte die Familie auf Hartkäse<br />
um. „In der Käsewelt ist das etwas<br />
komplett anderes“, erklärt<br />
Bauhofer. „Vergleichbar mit der<br />
Umstellung auf Elektromobilität<br />
in der Autoindustrie.“<br />
Das ist<br />
vergleichbar<br />
mit der Umstellung<br />
auf E-Mobilität in<br />
der Autoindustrie.<br />
Michael Bauhofer<br />
Käserei-Besitzer<br />
Aus damals 2000 Litern<br />
Milch-Lieferung pro Tag sind<br />
65 000 Liter geworden – alles direkt<br />
aus Umgebung. Höchstens<br />
25 Kilometer sind die Landwirte<br />
entfernt, die die Heumilch für<br />
den Bauhofer-Käse herstellen.<br />
„Wir haben uns dem Thema Baden-Württemberg<br />
verschrieben“,<br />
sagt Michael Bauhofer.<br />
„Die totale Regionalität und Lokalität.“<br />
Fast 70 Jahre lang produzierte<br />
die Käserei ausschließlich<br />
Allgäuer Emmentaler im<br />
Rundlaib.<br />
„Allgäuer Emmentaler“ darf<br />
nur draufstehen, wo auch All-
unternehmen [!] MACHEN 21<br />
Käse ist ein erklärungsbedürftiges<br />
Produkt. Zum Konzept von<br />
Michael (li.) und Martin<br />
Bauhofer gehören neben<br />
moderner Produktion auch eine<br />
Schaukäserei, Führungen,<br />
Verkostungen sowie eine<br />
Vesper-Lounge.<br />
gäuer Milch drin ist. Alles andere<br />
ist nur „Emmentaler“ – mit<br />
deutlich mehr Konkurrenz.<br />
„Klassischer Emmentaler ist ein<br />
sehr wettbewerbsumkämpfter<br />
Artikel“, sagt Michael Bauhofer.<br />
Die Familie fragte sich also, wie<br />
sie den Betrieb langfristig umstellen<br />
kann und erweiterte das<br />
Sortiment um Bergkäse und Allgäuer<br />
Prinz. Die Kehrseite:<br />
Durch die Reifezeit kann das,<br />
was heute produziert wird, erst<br />
in einigen Monaten verkauft<br />
werden. Doch die Milchpreise<br />
schwanken stark. Das erschwert<br />
die Preis-Kalkulation.
22<br />
MACHEN unternehmen [!]<br />
So krass wie 2022 sei es noch<br />
nie gewesen, sagt Michael Bauhofer.<br />
Um fast 80 Prozent habe<br />
sich der Milchpreis im Verlauf<br />
der Monate erhöht. Das habe<br />
ihm und seinem Vater einige<br />
schlaflose Nächte beschert.<br />
Doch die Käserei hat es geschafft,<br />
standzuhalten. Das sei<br />
vor allem dem beispiellosen<br />
Durchhaltevermögen des Vaters<br />
geschuldet, sagt Michael Bauhofer.<br />
„Manchmal braucht es ein<br />
bisschen Glück.“ Und zukunftsfähige<br />
Modernisierungen. Heute<br />
dreht, wendet und pflegt ein<br />
Roboter die schweren Bergkäse-Laibe.<br />
„Mit den Investitionen<br />
der vergangenen Jahre haben<br />
wir einen Generationenbau aufgestellt“,<br />
sagt Michael Bauhofer.<br />
„Totale Gestaltungsfreiheit“<br />
Dabei wollte er gar nicht in den<br />
Familienbetrieb einsteigen. Erst<br />
vor ein paar Jahren zog es den<br />
Betriebswirt nach Hause zurück.<br />
Vom Großunternehmen<br />
zur Provinz-Käserei. Warum?<br />
„Hier habe ich totale Gestaltungsfreiheit.<br />
Das macht wahnsinnig<br />
viel Spaß“, erklärt er. „Es<br />
ist eine große Aufgabe. Wir sind<br />
ja nicht nur für die Mitarbeiter<br />
verantwortlich. Es verlassen<br />
sich auch 65 Landwirts-Familien<br />
darauf, dass sie ihre Milch<br />
vermarktet bekommen.“<br />
Michael kümmert sich ums<br />
Kaufmännische, sein Vater Martin<br />
um die Produktion. Das funktioniere<br />
gut, sagt der Sohn. Weil<br />
sie sich nicht reinreden. Zudem<br />
sei der Vater offen für Neuerungen<br />
und Ideen. „Da bin ich ihm<br />
sehr dankbar“, sagt Michael<br />
Bauhofer. Er war schon als Ferienjobber<br />
in der elterlichen Käserei<br />
tätig. Damals ging der Käse<br />
direkt an Aufschneidebetriebe<br />
und von dort anonym in den Supermarkt.<br />
Heute ist das anders.<br />
„Käserei Bauhofer“ ist zur Qualitäts-Marke<br />
geworden, die bei<br />
Edeka oder Rewe gelistet ist.<br />
Aufgeschnitten und verpackt<br />
wird mittlerweile direkt vor Ort.<br />
2022 eröffnete im Neubau ein<br />
großer Laden. Außerdem gibt’s<br />
eine Vesper-Lounge, Käse-Tastings<br />
und einen Rundgang. Im<br />
Laden gibt’s Flyer mit Rezept-<br />
Tipps: Käsepralinen oder Senf-<br />
Bergkäse-Spätzle mit Wirsing.<br />
50 Beschäftigte und 18 Millionen Euro Umsatz<br />
Blick ins Käselager: Bis der Käse reif für den Verkauf ist, dauert es mehrere Monate.<br />
Die Martin Bauhofer Käserei<br />
GmbH 1911 wurde als Genossenschaft<br />
gegründet und nach zwei<br />
Jahren von Michael Bauhofers<br />
Ur-Großvater Alfons Geiselmann<br />
übernommen. 1952 stellte<br />
sein Sohn Martin Bauhofer<br />
Löcher im Käse<br />
Bei Käsesorten wie dem Emmentaler fallen die<br />
runden Löcher im Innern auf. Sie entstehen<br />
nicht bei der Herstellung, sondern bei der Lagerung.<br />
Frischen Hartkäse und Schnittkäse kann<br />
man unter bestimmten Bedingungen lagern. Im<br />
Inneren des Käses leben Bakterien,<br />
die den Milchzucker des Käses<br />
in Karbonsäure und Kohlendioxid<br />
umwandeln. Dadurch<br />
reift der Käse. Das<br />
Gas Kohlendioxid sammelt<br />
sich in Blasen. Das<br />
sind die Löcher im Käse.<br />
Ob die Löcher größer<br />
oder kleiner werden,<br />
hängt von der Menge des Gases<br />
ab, und das hängt von den Bakterien<br />
ab, mit denen man den Käse macht.<br />
Senior die Produktion von<br />
Weichkäse auf Emmentaler um.<br />
1984 folgt der erste Bio-Hartkäse<br />
Deutschlands.<br />
2008 übernahm Martin Bauhofer<br />
Junior das <strong>Unternehmen</strong>,<br />
das er heute gemeinsam mit<br />
seinem Sohn Michael leitet. Seit<br />
2017 gehört Allgäuer Bergkäse<br />
und Allgäuer Prinz zur Produkt-<br />
Palette. 2022 erwirtschafteten<br />
50 Beschäftigte einen Umsatz<br />
von 18 Millionen Euro.<br />
Moderner Look, traditionelles<br />
Handwerk. Das kommt gut an.<br />
„Mein Ziel war immer, dass wir<br />
eine starke Marke in der Region<br />
entwickeln“, sagt Michael Bauhofer.<br />
Noch immer ist die Mundzu-Mund-Propaganda<br />
wichtigstes<br />
Werbemittel der Käserei.<br />
Beim Emmentaler ist die Lagerung<br />
und Reifung noch traditionelle<br />
Handarbeit. Zwei Mal<br />
wöchentlich wird er mit frischem<br />
Wasser gepflegt. Vielen<br />
Kundinnen und Kunden ist das<br />
nicht klar. Darum gibt es nun<br />
Schautafeln und Führungen.<br />
„Wir haben handwerklich hergestellte<br />
Produkte. Die sind erklärungsbedürftig“,<br />
sagt Michael<br />
Bauhofer. „Es bringt nichts,<br />
wenn ich stundenlang über Käse<br />
rede. Den muss man probieren.“<br />
Und wenn er nicht nach<br />
Schweiß, Leder oder Kuhmist<br />
schmeckt, wird er sicher gerne<br />
gekauft. [!] <br />
Julia Rizzolo
unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />
23<br />
Neues Rechenzentrum in der Region<br />
Daten sicher und verantwortungsvoll verarbeiten:<br />
Mit dem Neubau eines Rechenzentrums<br />
vor Ort bietet die SWU TeleNet Geschäftskunden<br />
aus der Region eine umweltfreundliche,<br />
sichere und lokale Möglichkeit<br />
für den Betrieb ihrer Server.<br />
Warum soll ich mit meinen Servern in ein nahes<br />
Rechenzentrum ziehen? Jürgen Werner, Leiter<br />
des Rechenzentrums der SWU TeleNet, weiß<br />
diese Frage schnell zu beantworten: Weil es<br />
dauerhaft die umweltfreundlichste und günstigste<br />
Lösung für den IT-Betrieb ist. Daher baut<br />
die SWU für Geschäftskunden ein hochmodernes<br />
Rechenzentrum in der Region.<br />
Herr Werner, was macht es so komplex für<br />
<strong>Unternehmen</strong>, Server in eigenen Räumlichkeiten<br />
zu betreiben?<br />
Wer über einen zentralen IT-Betriebsbereich<br />
inklusive Kühlung, Löschtechnik und Sicherheitstechnik<br />
verfügt, betreibt laut Definition<br />
des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
ein vollwertiges Rechenzentrum.<br />
Und wer ein eigenes Rechenzentrum<br />
betreibt, muss eine Fülle an strengen Vorgaben<br />
erfüllen, etwa zum Thema Energiesparen,<br />
zur Standortwahl und zu Sicherheitsvorkehrungen.<br />
Das Bundesumweltministerium<br />
schreibt vor,<br />
dass neue Rechenzentren<br />
ab dem Jahr<br />
2027 klimaneutral<br />
betrieben<br />
werden<br />
müssen.<br />
Welche Konsequenzen<br />
hat<br />
das für die Betreiber?<br />
Rechenzentrums der<br />
Jürgen Werner, Leiter des<br />
Bei dieser Vorschrift<br />
geht es<br />
SWU TeleNet. Foto: SWU<br />
zunächst um öffentliche Rechenzentren von<br />
Bund und Ländern, erfahrungsgemäß werden<br />
solche Vorgaben jedoch auch für private Betreiber<br />
nachgezogen. Daher können diese sich<br />
jetzt bereits darauf vorbereiten. Die SWU setzt<br />
bei ihren Rechenzentren auf Green IT. Das bedeutet,<br />
dass die Technik über den gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonend<br />
gestaltet wird. Das neue Rechenzentrum<br />
wird ausschließlich mit grünem Strom<br />
aus eigener Erzeugung versorgt, u. a. auch über<br />
eine Photovoltaikanlage vor Ort.<br />
Welche Vorteile bietet das neue Rechenzentrum<br />
regionalen <strong>Unternehmen</strong> noch?<br />
Für <strong>Unternehmen</strong> ist es derzeit nicht einfach,<br />
IT-Mitarbeitende zu finden. Verlagert ein <strong>Unternehmen</strong><br />
die Server ins Rechenzentrum der<br />
SWU, werden wertvolle Kapazitäten bei den<br />
eigenen IT-Mitarbeitern frei. Die SWU TeleNet<br />
bietet den dazu notwendigen Glasfaser-Internetanschluss<br />
und Rechenzentrumsdienstleistungen<br />
nach Bedarf.<br />
Kontakt<br />
SWU Telenet GmbH<br />
Geschäftskundenberaterteam<br />
T 0731 166-3167<br />
@ vertrieb-telenet@swu.de<br />
www.swu.de/telenet<br />
Services nach Bedarf: Alle Infos zum<br />
Produktangebot der SWU TeleNet rund um<br />
Server-Housing und die neue SWU TeleNet<br />
Cloud gibt’s unter swu.de/rechenzentrum
24<br />
VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
FOTO: © NEW AFRICA/ADOBE.STOCK.COM<br />
Damit die Seele nicht<br />
ausbrennt<br />
Gesundheit Mehr Arbeit, komplexere Aufgaben, hohe Belastung im<br />
Beruf, aber auch im Privatleben: Immer mehr <strong>Unternehmen</strong> bieten<br />
ihren Mitarbeitenden Burnout-Prävention an, um sie zu stärken.<br />
An die Nächte erinnert<br />
sich Susanne Hollmann<br />
noch genau.<br />
Schweißgebadet<br />
wachte sie jede Nacht auf. An<br />
ein Weiterschlafen sei nicht zu<br />
denken gewesen. „Irgendwann“,<br />
so erzählt es Hollmann<br />
sechzehn Jahre später,<br />
„habe ich mich<br />
zunehmend zurückgezogen.<br />
Ich war<br />
lärmempfindlich. Im<br />
Auto habe ich das Radio<br />
abgestellt, an Baustellen<br />
konnte ich nicht mal mehr<br />
vorbeigehen.“ Angst- und<br />
Panikattacken hätten ihr<br />
Leben damals bestimmt. Bis<br />
zu diesem einen Freitag im<br />
Januar 2013. „Um die Mittagszeit<br />
habe ich meinen letzten<br />
Kunden gehabt“, erinnert sich<br />
die ehemalige Bankkauffrau.<br />
„Danach ging nichts mehr.“ Ihr<br />
erster Besuch beim Arzt sei ihr<br />
vorgekommen wie „ein freier<br />
Fall.“<br />
Hildegard Tröger kennt Fälle<br />
wie den von Hollmann. Die<br />
stellvertretende Vorsitzende<br />
des Deutschen Bundesverband<br />
für Burnout Prävention<br />
(DBVB) weiß um den heimtückischen<br />
Verlauf psychischer<br />
Erkrankungen.<br />
Die Symptome eines<br />
Burnouts ziehen sich –<br />
wie auch der Fall Hollmann<br />
zeigt – oft über<br />
Jahre. „Burnout kann jeden<br />
betreffen“, sagt<br />
Tröger. Das belegen<br />
auch die stark gestiegenen<br />
Fallzahlen in den<br />
Statistiken der Krankenkassen.<br />
Allerdings<br />
müsse man dabei berücksichtigen,<br />
dass heutzutage<br />
sensibler mit dem Thema<br />
umgegangen und ein Burnout<br />
beziehungsweise ein Zustand<br />
völliger Erschöpfung<br />
häufiger diagnostiziert werde<br />
als früher, sagt Tröger.<br />
Oft belastet auch das Private<br />
Dennoch sei bei dem Thema<br />
noch viel Aufklärung nötig, sagt<br />
Tröger. „Dass psychische Erscheinungen,<br />
die nicht dem normalen<br />
Gesundheitsbild entsprechen,<br />
etwas mit Versagen zu tun<br />
haben“, stecke noch in vielen<br />
Köpfen. „Viele Firmen sind aber<br />
bereits sehr sensibel.“ Die Bedeutung<br />
mentaler Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz wachse auch<br />
dank der medialen Aufmerksamkeit.<br />
Doch es gebe noch viel<br />
Unwissen. So werde „Burnout<br />
zwar als Diagnose im beruflichen<br />
Kontext anerkannt, aber<br />
man muss den Menschen in seiner<br />
gesamten Lebenswelt sehen“,<br />
sagt Tröger. Große Belastungen<br />
seien oft auch im privaten<br />
Umfeld zu finden.<br />
So auch bei Susanne<br />
Hollmann. Ohne es zu<br />
merken, habe sie sich damals<br />
zwischen Job, Haus<br />
und Kinder aufgerieben,<br />
wollte alles perfekt machen.<br />
Nach ihrem<br />
Burnout sei sie erstmal<br />
aus dem Alltag<br />
raus gewesen,<br />
erzählt sie.<br />
„Durch die Reha<br />
hatte ich den Abstand.<br />
Konnte den<br />
Fokus auf mich richten.“<br />
Heute arbeitet die<br />
56-Jährige nicht mehr in<br />
der Bank, sondern bietet<br />
auf der Basis der eigenen<br />
Erfahrung Formate<br />
an, die die Resilienz<br />
stärken. An mehreren<br />
Hochschulen ließ<br />
sie sich zum Resilienz-<br />
Coach ausbilden und<br />
berät als selbstständige<br />
Mentorin seit vielen<br />
Jahren Privatpersonen<br />
und Führungskräfte,<br />
aber auch <strong>Unternehmen</strong>,<br />
wie man die mentale<br />
Gesundheit von<br />
Mitarbeitenden<br />
schützt und fördert.<br />
„Der Mensch darf immer als
Mit Achtsamkeit und Ruhe können gestresste Menschen ihr psychisches Wohlbefinden steigern.<br />
Foto: © SnapVault/adobe.stock.com<br />
Einheit aus Körper, Seele und<br />
Geist betrachtet werden“, sagt<br />
Hollmann. Ein gutes Zusammenspiel<br />
dieser Teile sei unerlässlich<br />
für die langfristige mentale<br />
Gesundheit.<br />
Viele Firmen<br />
sind in Sachen<br />
mentaler<br />
Gesundheit bereits<br />
sehr sensibel.<br />
Hildegard Tröger<br />
Verband für Burnout Prävention<br />
Dieser Aufgabe hat sich auch<br />
das <strong>Unternehmen</strong> Evermood<br />
aus Berlin verschrieben. Ursprünglich<br />
wollten die Gründer<br />
Marvin Homburg und Lara von<br />
Petersdorff-Campen vor vier<br />
Jahren einen anonymen Meldeweg<br />
für sexuelle Belästigung<br />
schaffen. Mittlerweile ist Evermood<br />
eine umfassende Online-<br />
Plattform für Gesundheit samt<br />
entsprechenden Mediathek-Angeboten.<br />
Die Bandbreite reicht<br />
von Experten-Interviews bis hin<br />
zu psychotherapeutischer Beratung<br />
im Einzelgespräch und innerhalb<br />
von wenigen Tagen. Ein<br />
Konzept, das offenbar ankommt.<br />
Zu Evermoods Kundenstamm<br />
gehören börsennotierte <strong>Unternehmen</strong><br />
wie Merck und Mercedes,<br />
aber auch Sparkassen.<br />
„Unser Austausch mit Führungskräften<br />
in den letzten Jahren<br />
verdeutlicht uns jeden Tag<br />
erneut, wie enorm wichtig das<br />
Thema in <strong>Unternehmen</strong> wird“,<br />
sagt Caroline Thiel. Die 28-Jährige<br />
ist Personalchefin von Evermood<br />
und studierte Psychologin.<br />
Dass Firmen das Thema<br />
mentale Gesundheit „nicht<br />
mehr wegignorieren“ könnten,<br />
zeigt auch eine Forsa-Umfrage<br />
im Auftrag der Kaufmännischen<br />
Krankenkasse (KKH): Fehlzeiten<br />
aufgrund seelischer Leiden<br />
sind im ersten Halbjahr <strong>2023</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum<br />
um 85 Prozent gestiegen. Auf<br />
100 KKH-Versicherte kamen<br />
mehr als 300 Ausfalltage. „Ein<br />
Fehltag aufgrund psychischer<br />
Belastung kostet das <strong>Unternehmen</strong><br />
circa 250 Euro am Tag“,<br />
sagt Thiel. Anlass genug, um<br />
sich mit der Thematik firmenintern<br />
zu beschäftigen, findet<br />
die 28-Jährige.<br />
Nach einer Studie der DAK<br />
waren psychische Erkrankungen<br />
2022 mit 15 Prozent die dritthäufigste<br />
Ursache für Fehltage. „Relevante<br />
Zahlen gibt es genug“,<br />
„Ich liebe meinen Beruf,<br />
doch ich kann einfach<br />
nicht mehr…”<br />
Wie geht es Ihnen?<br />
Gemeinsam können wir viel tun gegen<br />
Depression, Erschöpfung und Angst.<br />
Wir, die Vincera Kliniken, haben<br />
es uns zur Aufgabe gemacht,<br />
alles zu tun, damit Menschen mit<br />
psychischen Erkrankungen gestärkt<br />
wieder Meister ihres Lebens<br />
werden können!<br />
Weitere Informationen unter<br />
Tel. 0781 966 456 480,<br />
www.vincera-kliniken.de oder hier:<br />
Klinik Spreewald<br />
Klinik Bad Waldsee<br />
Klinik Burg Wernberg<br />
Vincera Privatkliniken für Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie<br />
Vincera Holding GmbH | Schlossberg 10 | 92533 Wernberg-Köblitz
Zu viel Druck, zu viele Aufgaben und mangelnde Wertschätzung können zu einem Burnout führen.<br />
Foto: © VadimGuzhva/adobe.stock.com<br />
sagt Thiel. Laut ihrer Erfahrung lägen<br />
die größten Risikofaktoren für<br />
mentalen Stress am Arbeitsplatz oft<br />
in zeitlicher Überforderung, zu viel<br />
Druck und zu vielen Aufgaben, in<br />
mangelnder Unterstützung und<br />
Wertschätzung und einer geringen<br />
Einflussmöglichkeit der eigenen<br />
Person. Zahlreiche Aspekte, die Führungskräfte<br />
beachten müssen. „Ein<br />
ganzheitltiches Gesundheitsangebot“<br />
von Firmen wie Evermood, sagt<br />
Thiel, sehen viele <strong>Unternehmen</strong> daher<br />
als eine gute Lösung für die komplexe<br />
Frage, wie man als Arbeitgeber<br />
auch mental Vorsorge für seine<br />
Mitarbeiter treffen kann.<br />
Rasch Termine für Mitarbeiter<br />
Zu den <strong>Unternehmen</strong>, die mit Evermood<br />
zusammenarbeiten, gehört<br />
auch die L-Bank, das landeseigene<br />
Förderinstitut. „Grundsätzlich verfolgen<br />
wir in der Bank einen ganzheitlichen<br />
Ansatz. Heißt, wir betrachten<br />
Gesundheit aus einer körperlichen,<br />
aber auch psychischen<br />
und sozialen Perspektive“, sagt Andreas<br />
Freiherr von Salis-Soglio. Daher<br />
seien die L-Bank und Evermood<br />
als Partner recht schnell zusammengekommen,<br />
sagt der 28-Jährige und<br />
weist zugleich auf die Besonderheiten<br />
der L-Bank hin: „Wir sind zwar<br />
eine Bank, aber gleichzeitig auch ein<br />
Spezialinstitut in der Branche“, sagt<br />
der 28-Jährige. Als Förderbank des<br />
Landes Baden-Württemberg sei man<br />
Teil der öffentlichen Hand und nicht<br />
per se vergleichbar mit großen Finanzinstituten<br />
wie der Deutschen<br />
Bank. „Einen Vertriebsdruck etwa,<br />
den gibt es bei uns nicht in dem Ausmaß<br />
wie bei anderen Banken.“<br />
Wenngleich natürlich ein anderer<br />
Druck bestehe.<br />
Nach seiner Einschätzung hat<br />
aber branchenübergreifend ein Umdenken<br />
eingesetzt. Dazu müsse man<br />
sich nur auf Personalmessen umschauen<br />
oder einen Blick in die <strong>Unternehmen</strong><br />
werfen, um zu sehen, wie<br />
viele Möglichkeiten es zur Förderung<br />
der mentalen Gesundheit mittlerweile<br />
gibt. Bei der L-Bank bestehe<br />
schon seit einigen Jahren die<br />
Möglichkeit, „sich durch unsere Vertragsärzte<br />
psychotherapeutisch beraten<br />
zu lassen“, sagt von Salis-Soglio.<br />
Statt ein dreiviertel Jahr auf einen<br />
freien Kassen-Termin beim Psychologen<br />
oder Psychotherapeuten<br />
zu warten, erhalten Betroffene nach<br />
seinen Worten innerhalb von 72<br />
Stunden einen ersten Termin, bei<br />
Bedarf auch eine Weiterbehandlung.<br />
Auch Workshops und Weiterbildungen<br />
würden regelmäßig angeboten<br />
– und nun auch Evermood: „Eine<br />
Plattform, die uns eine niederschwellige<br />
Lösung bietet und uns bei<br />
der Sensibilisierung im Bereich psychosozialer<br />
Gesundheit unterstützt“,<br />
sagt von Salis-Soglio. Oft<br />
werde in der Debatte ein wesentlicher<br />
Punkt vergessen: „Es ist nicht<br />
die Aufgabe einer Führungskraft, die<br />
psychotherapeutische Beratung zu<br />
übernehmen.“ Führungskräfte hätten<br />
ebenfalls berufliche Belastungen,<br />
diese seien oft um ein Vielfaches<br />
höher als die von Mitarbeitern<br />
ohne Führungsverantwortung.<br />
Ursachen oft nicht bekannt<br />
Letztlich liege es auch in der Verantwortung<br />
eines jeden Einzelnen,<br />
auf sich zu achten. Denn „die mentale<br />
Gesundheit ist so vielschichtig,<br />
dass es schwierig ist, bedarfsgerechte<br />
Angebote zu schaffen.“ Das sei<br />
mithin der größte Unterschied zu<br />
körperlichen Gesundheitsangeboten,<br />
und auch mit die größte Herausforderung<br />
für Arbeitgeber: „Bei psychischen<br />
Erkrankungen oder Problemen<br />
kennen wir die Ursache meist<br />
nicht, weil diese oft multifaktoriell<br />
bedingt sind und die wenigsten offen<br />
über mentale und emotionale<br />
Probleme sprechen.“ Umso wichtiger<br />
sei es, dass die Aufklärung in diesem<br />
Bereich vorangeht. „Wir sind<br />
auf einem guten Weg, aber noch lange<br />
nicht am Ziel“.[!] Lisa Metzger<br />
Zur Person<br />
Andreas von Salis<br />
Sopglio hat Sportwissenschaften<br />
und<br />
Gesundheitsmanagement<br />
studiert.<br />
Seit 2021 ist er für<br />
letzteres bei der<br />
L-Bank verantwortlich.<br />
Was Körper und Seele gut tut: Tipps für mehr Wohlbefinden<br />
Das allgemeine Wohlbefinden und die<br />
Lebenszufriedenheit hängen in hohem Maße<br />
von der mentalen Gesundheit ab. Es ist<br />
wichtig, im Alltag auf bestimmte Aspekte zu<br />
achten und Maßnahmen zu ergreifen, um die<br />
Psyche zu stärken.<br />
Dazu gehören: 1. Achtsamkeit zu trainieren,<br />
zu lernen auch mal Nein zu sagen, den Moment<br />
bewusst zu erleben. Beispielsweise<br />
morgens unter der Dusche nicht schon daran<br />
denken, welche Aufgaben im Job auf einen<br />
warten, der Stimme im Kopf keine Beachtung<br />
schenken, sondern sich mit allen<br />
Sinnen auf das Duschen konzentrieren und<br />
es genießen. Oder den Tee im Büro nicht nebenbei<br />
zu schlürfen und E-Mails zu checken,<br />
sondern ihn bewusst schmecken. 2. Mehrmals<br />
in der Woche körperliche Bewegung,<br />
am besten an der frischen Luft. 3. Auf eine<br />
gesunde und ausgewogene Ernährung achten.<br />
4. Ausreichend schlafen. Erwachsene<br />
sollten mindestens sieben Stunden schlafen.<br />
5. Sich regelmäßig Zeit für Freunde und<br />
Familie nehmen. 6. Sich bewusst Ruhezeiten<br />
zu gönnen – ohne Ablenkung. 7. Positiv bleiben,<br />
negative Denkmuster vermeiden.
unternehmen [!] RESSORT 27<br />
DIGITAL<br />
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suedwestmail.digital
28<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
Das neue UNW-Buch ist ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis (ISBN 978-3-98726-015-5). Fotos: © Petru/adobe.stock.com; © oekom;<br />
Eindeutig<br />
Chefsache<br />
Experte für nachhaltige<br />
<strong>Unternehmen</strong>sführung:<br />
Martin Müller, Professor<br />
an der Universität Ulm. <br />
Nachhaltigkeit Die Ressourcen werden knapp<br />
und das Wetter spielt verrückt. Wirtschaften in<br />
Zeiten des Klimawandels ist eine mitunter<br />
schwere Aufgabe mit vielen Fragezeichen. Ein<br />
neues Buch zeigt Lösungen.<br />
Taxonomie-Verordnung, Lieferkettengesetz,<br />
Erweiterung<br />
der CO 2<br />
-Bepreisung<br />
und Öko-Design-Richtlinie.<br />
War Nachhaltigkeitsmanagement<br />
noch vor ein paar Jahren ein Nischenthema,<br />
so ist es heute in den<br />
meisten Vorstandsetagen angekommen<br />
und zu einer der größten unternehmerischen<br />
Herausforderungen<br />
geworden. Für Martin Müller ist<br />
Nachhaltigkeit ganz klar Chefsache.<br />
„Wenn bei einem hierarchisch organisierten<br />
Betrieb die Geschäftsführung<br />
umweltbewusstes Handeln<br />
nicht als ein wichtiges Kernthema<br />
ausruft, dann nimmt es die Belegschaft<br />
auch nicht so recht ernst“, so<br />
der Leiter des Instituts für Nachhaltige<br />
<strong>Unternehmen</strong>sführung der Universität<br />
Ulm. Denn nachhaltiges<br />
Handeln erfordert immer auch unliebsame<br />
Veränderungen, auch am<br />
Arbeitsplatz. „Und das führt automatisch<br />
auch zu Konflikten“,<br />
schlussfolgert Müller.<br />
Komplexes Thema<br />
Die größte Herausforderung für <strong>Unternehmen</strong><br />
ist für den habilitierten<br />
Wissenschaftler deshalb die systematische<br />
Umsetzung der Maßnahmen.<br />
Vielerorts mangele es noch immer<br />
an einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.<br />
„Der Transformationsprozess<br />
betrifft alle Bereiche<br />
– ohne Ausnahme“, sagt Müller. „Das<br />
haben viele noch nicht verstanden.“<br />
Nachhaltigkeit beinhaltet viele<br />
Aspekte. Die Herausforderungen<br />
sind hoch und bei einigen Themen<br />
ist noch gar nicht klar, wie das in der<br />
Praxis funktionieren kann, heißt es<br />
im Vorwort eines neuen Buches, das<br />
FOTO: ELVIRA EBERHARDT/UNI ULM
unternehmen [!] RESSORT 29<br />
Die<br />
systematische<br />
Umsetzung der<br />
Maßnahmen ist die<br />
Herausforderung.<br />
Martin Müller<br />
Universität Ulm<br />
der Ulmer Initiativkreis nachhaltige<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
e. V. (UNW) herausggeben hat.<br />
Nicht nur die Anforderungen<br />
der Regierungen und der EU<br />
nehmen stehen stetig zu, auch<br />
die großen Einzelhandelsketten<br />
fordern von ihren Lieferanten<br />
Nachweise zur Sorgfalt in der<br />
Lieferkette und zum Klimaschutz.<br />
Wer nachhaltig agieren<br />
will, trifft dabei auf vielfältige<br />
Hürden, von ungewohnten Termini<br />
bis hin zu einem umfangreichen<br />
Aufgabenspektrum.<br />
Fehlt in <strong>Unternehmen</strong> die entsprechende<br />
Expertise, ist die<br />
Gefahr groß, den Überblick zu<br />
verlieren.<br />
Was ist eine Klimabilanz?<br />
Das Buch „Nachhaltigkeit im<br />
<strong>Unternehmen</strong> – Ein Leitfaden<br />
aus der Praxis für die Praxis“<br />
schafft Abhilfe. Das über 150 Seiten<br />
starke Werk beschreibt in<br />
Kürze die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen<br />
wie Biodiversität,<br />
Circular Economy, Mitarbeitermobilität<br />
und Geschäftsreisen<br />
sowie Nachhaltigkeitsmarketing.<br />
Anhand von Praxisbeispielen<br />
klären die Autoren und Autorinnen<br />
in zahlreichen Gesprächen<br />
mit Betrieben aus der Region<br />
Ulm unter anderem auf, wie<br />
man eine Klimabilanz erstellt,<br />
wie man Mitarbeiter motivieren<br />
kann oder auch wie die Energie-<br />
Seit drei Jahrzehnten aktiv<br />
Eine Initiative, viele Themen: Nachhaltigkeit kann auch ein<br />
selbstversorgendes Hochbeet sein. Foto: Christoph Maier<br />
Der Ulmer Initiativkreis<br />
nachhaltige<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
e.V.<br />
(UNW) hat gemeinsam<br />
mit seinen<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
seit<br />
1993 viele Projekte<br />
in der Region angestoßen.<br />
Auch die<br />
Nutzung der Sonnenkraft<br />
spielt für<br />
den Verein eine<br />
entscheidende Rolle,<br />
wenn es darum<br />
geht eine verantwortungsvoll<br />
geprägte<br />
Lebensweise<br />
zu etablieren.<br />
Aus diesem Grund<br />
verantwortet der<br />
Initiativkreis seit<br />
2018 das PV-Netzwerk<br />
Donau-Iller<br />
und setzt sich für<br />
einen schnellen<br />
und dauerhaften<br />
PV-Ausbau im Land<br />
ein. Im November<br />
feiert der UNW sein<br />
30-jähriges Bestehen.<br />
erzeugung mit Photovoltaik-Anlagen<br />
funktioniert. Zudem erklären<br />
sie, wie Unternehmer Kontakt<br />
zu Stakeholdern herstellen<br />
können oder auch wie aus Auszubildenden<br />
Klimabotschaftern<br />
werden können.<br />
Aus Erfahrung anderer lernen<br />
Die Idee zum Buch hatte UNW-<br />
Mitglied Hans-Ulrich Streit. Der<br />
Umweltingenieur begleitet seit<br />
vielen Jahren <strong>Unternehmen</strong> als<br />
Nachhaltigkeitsberater. Er weiß,<br />
dass kleinere und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />
angesichts der Vielfalt<br />
der Nachhaltigkeitsthemen<br />
sehr gefordert sind, oftmals<br />
überfordert. „Unsere Mitgliedsunternehmen<br />
haben umfangreiches<br />
Know-how entwickelt, das<br />
für andere Firmen höchst relevant<br />
ist“, sagt Streit.<br />
„Denn kein <strong>Unternehmen</strong><br />
deckt alle Facetten der Nachhaltigkeit<br />
ab und kann so von den<br />
Erfahrungen der anderen lernen.“<br />
Die einzelnen Kapitel<br />
schließen mit der Frage ab, was<br />
man aus eigener Kraft stemmen<br />
kann und wo etwa fachliche Unterstützung<br />
benötigt wird. Auch<br />
hierzu liefern die einzelnen Autoren<br />
und Autorinnen wertvolle<br />
Antworten und geben Tipps.<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />
geben darüber hinaus eine<br />
schnelle Orientierung für die<br />
Umsetzung.[!] <br />
<br />
Stefan Löffler
Wem Vorstellungskraft fehlt, kann sich mithilfe einer VR-Brille Zwischenschritte der Bauphase ansehen.<br />
Foto: © Halfpoint/adobe.stock.com<br />
Neues Wissen per Klick<br />
Bau Mehr Nachhaltigkeit, bessere Vernetzung und ortsunabhängige Weiterbildung – all das<br />
verspricht die One-Hour-App der Hochschule Biberach. Klappt das?<br />
Weiterbildung per<br />
Klick, keine Wartezeit<br />
zum Kursbeginn,<br />
keine Fehlzeit<br />
bei der Arbeit und keine anfallenden<br />
Reisen. Diesen Traum<br />
will ein Projekt der Hochschule<br />
Biberach erfüllen: Die One-<br />
Hour-App soll Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ermöglichen,<br />
sich dann fortzubilden, wenn sie<br />
gerade Zeit dafür haben. „Am<br />
Anfang war noch gar nicht klar,<br />
dass wir eine App machen“, sagt<br />
Georg Schindele, der im Rahmen<br />
des Projekts „Bauen Morgen“<br />
der Hochschule Biberach<br />
die Entwicklung der App fachlich<br />
begleitet. „Unsere Zielgruppe<br />
hat keine Lust und keine Zeit<br />
für tagelange Fortbildungen.“ So<br />
sei langsam die Idee entstanden,<br />
ein Medium zu nutzen, das quasi<br />
jeder in der Tasche hat: das<br />
Smartphone. Das Angebot richtet<br />
sich an <strong>Unternehmen</strong>, aber<br />
auch interessierte Privatleute.<br />
Inhaltlich geht es vor allem<br />
um Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />
beim Bauen. Die App<br />
stellt der Hochschule zufolge innovative<br />
Technologien dafür<br />
vor. „Rund 40 Prozent des CO 2<br />
-<br />
Ausstoßes in Deutschland kom-<br />
40 Prozent des<br />
CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
in Deutschland<br />
kommen aus<br />
Gebäuden.<br />
Georg Schindele<br />
Hochschule Biberach<br />
men aus Gebäuden“, sagt Schindele.<br />
Das geht auch aus einem<br />
UN-Bericht aus dem Jahr 2020<br />
hervor. „Wir müssen da einfach<br />
was machen.“ Handlungsbedarf<br />
sieht hier auch Matthias Fuchs.<br />
Er ist bei dem Maselheimer Bauunternehmen<br />
Grimm verantwortlich<br />
für digitale Prozesse<br />
und BIM – Building Information<br />
Modeling. Das bedeutet, dass<br />
etwa die Planung und der Bau<br />
eines Gebäudes mit Software<br />
besser vernetzt werden. Bei<br />
Grimm heißt das zum Beispiel,<br />
dass jedes Gebäude einen digitalen<br />
Zwilling bekommt – und
unternehmen [!] SPEZIAL 31<br />
Zur Person<br />
Matthias Fuchs arbeitet<br />
seit 2019 bei der Firma<br />
Grimm und ist dort verantwortlich<br />
für die Bereiche Digitale<br />
Prozesse, BIM (Building<br />
Information Modeling)<br />
und Marketing. Voraus ging<br />
dem eine Ausbildung zum<br />
Landschaftsgärtner, ein Bachelor<br />
und ein Master im<br />
Bereich Projektmanagement/Bau<br />
an der Hochschule<br />
Biberach.<br />
auch der ist Teil der One-Hour-<br />
App.<br />
Damit in der Bauphase alles glattläuft, sollten alle Beteiligten des Bauprojekts auf demselben Wissensstand<br />
sein – am einfachsten geht das digital. <br />
Foto: © Halfpoint/adobe.stock.com<br />
Informationen zu Bauteilen<br />
„Unser digitaler Zwilling ist ein<br />
Datenhaufen, in dem alle Daten<br />
zu einem Bauprojekt gespeichert<br />
sind“, erklärt Fuchs. In<br />
diesem 3D-Modell sei jedes Bauteil<br />
mit Informationen zu seinem<br />
Material, seiner Größe,<br />
dem Volumen oder thermischen<br />
Werte erfasst. Praktisch außerdem:<br />
„Mit einer Virtual-Reality-<br />
Brille kann der Kunde durch das<br />
Modell laufen“, schildert Fuchs.<br />
Diese Transparenz reduziere<br />
Kosten und sei nachhaltiger.<br />
„Änderungen, die erst im Bau<br />
passieren, sind immer teurer als<br />
Änderungen in der Planung.“<br />
Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />
gehören zusammen, betont<br />
auch Schindele. Das liege<br />
unter anderem an den großen<br />
Datenmengen, mit denen <strong>Unternehmen</strong><br />
umgehen müssen, um<br />
nachhaltiger zu werden. Etwa<br />
wenn es um die persönliche<br />
CO 2<br />
-Bilanz eines <strong>Unternehmen</strong>s<br />
geht. Außerdem sei es schlicht<br />
wirtschaftlicher. „Immer mehr<br />
Banken knüpfen Kredite an<br />
Nachhaltigkeit, und auch immer<br />
mehr staatliche Förderungen<br />
gibt es nur mit bestimmten Zertifikaten“,<br />
führt Schindele aus.<br />
Entwickelt wurde die One-<br />
Hour-App im Rahmen des Projekts<br />
„Bauen Morgen“, das das<br />
Bundesministerium für Arbeit<br />
und Soziales noch bis Mai kommenden<br />
Jahres fördert. Hinter<br />
der App steht ein Verbund, der<br />
auch in Zukunft eine Rolle spielen<br />
soll. Der Weiterbildungsverbund<br />
„BauConnect“ für die Baubranche<br />
im Südwesten soll<br />
Schindele zufolge wachsen, damit<br />
<strong>Unternehmen</strong> und Hochschule<br />
sich miteinander vernetzen<br />
und voneinander lernen.<br />
Die One-Hour-App übernahm<br />
die Hochschule Biberach, unterstützt<br />
wurde sie von zahlreichen<br />
Partnern.<br />
„Uns beschäftigt Nachhaltigkeit<br />
und Digitalisierung jeden<br />
Tag“, sagt Fuchs. Aber nicht alle<br />
Mitarbeiter hätten mit Überlegungen<br />
dazu täglich zu tun. „Die<br />
App vermittelt die Themen, die<br />
baut fürs Gewerbe.<br />
Man reicht uns auch gern<br />
die öffentliche Hand.<br />
Holzbau und Hybridbau<br />
von Fritschle.<br />
Landratsamt, Biberach<br />
www.fritschle-baut.de
32<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Wissen in zwölfmal 15 Minuten<br />
Anders als im<br />
Internet kann<br />
man bei der App<br />
sicher sein, dass die<br />
Infos stimmen.<br />
Nebem dem theoretischen Teil enthalten die Lektionen auch Praxisbeispiele.<br />
uns im <strong>Unternehmen</strong> umtreiben“,<br />
führt Fuchs aus. „Und der Mitarbeiter<br />
kann ein Video wiederholen, es<br />
sich zehnmal anschauen, in der Geschwindigkeit<br />
lernen, die er will.“<br />
Das sei ein großer Vorteil. „Wenn<br />
ich etwas erkläre, erkläre ich das einmal“,<br />
sagt Fuchs. „Wenn der Mitarbeiter<br />
es noch einmal hören möchte,<br />
müsste er mich noch einmal explizit<br />
fragen.“ Er erhofft sich auch<br />
ein besseres Zusammenarbeiten im<br />
Betrieb. „Es hilft allen Mitarbeitern,<br />
wenn sie sich weiterbilden“, meint<br />
Fuchs. Wenn der Wissensstand bei<br />
allen ähnlich ist, verbessere sich die<br />
Zusammenarbeit. „Man erweitert<br />
sein Wissen und kann es mit der täglichen<br />
Arbeit verknüpfen.“<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Grimm stellt<br />
die kostenlose One-Hour-App laut<br />
Fuchs allen 80 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern zur Verfügung. Nötig<br />
ist dafür nur eine Lizenzierung per<br />
E-Mail bei der Hochschule. Die Studierenden<br />
im Betrieb konnten die<br />
Zur Person<br />
Georg Schindele ist<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der<br />
Hochschule Biberach.<br />
Als einer der<br />
Projektkoordinatoren<br />
für „Bauen Morgen“<br />
hat er die Entwicklung<br />
der App<br />
fachlich begleitet.<br />
Zuvor hat er seinen<br />
Master an der Hochschule<br />
abgeschlossen<br />
Foto: HBC<br />
Zwölf Videos umfasst die<br />
One-Hour-App, die jeweils 15<br />
Minuten dauern. In diesen Lektionen<br />
wird je ein Thema bearbeitet.<br />
Inhaltlich geht es dabei<br />
unter anderem um Kreislaufwirtschaft,<br />
digitale Bauprozessplanung<br />
oder energieeffizientes<br />
Bauen. Wer möchte,<br />
kann die App auf gängigen<br />
Plattformen herunterladen.<br />
Um sie nutzen zu können,<br />
braucht es aber noch eine<br />
E-Mail an die Hochschule Biberach,<br />
die anschließend einen<br />
QR-Code zur Nutzung verschickt.<br />
Die App ist kostenlos,<br />
nutzen können sie <strong>Unternehmen</strong><br />
der Baubranche, aber<br />
auch interessierte Privatpersonen.<br />
App vorab testen. Einer von ihnen<br />
war Patrick Röhm. Der 24-Jährige<br />
studiert dual an der Hochschule Biberach<br />
und arbeitet bei Grimm. Das<br />
Wichtigste sei für ihn die zeitliche<br />
Flexibilität gewesen. „Beim Arbeiten<br />
kommt mal ein Anruf rein oder<br />
man muss mal weg“, erklärt er. Angeschaut<br />
habe er sich die Lektionen<br />
abends. „Ich lerne gerne mit Videos“,<br />
schildert er. Im Internet müsse<br />
man die Informationen aber immer<br />
prüfen. „Bei der App kann man<br />
sicher sein, dass die Infos stimmen.“<br />
Nachteile sehe er keine, höchstens,<br />
dass die menschliche Interaktion<br />
fehle.<br />
App mit Podcast-Funktion<br />
Die Entwickler wollten die Hemmschwelle<br />
für die One-Hour-App<br />
möglichst niedrig halten. Deswegen<br />
habe sie eine Podcast-Funktion. Das<br />
findet Fuchs praktisch. „So kann<br />
man zum Beispiel die Fahrtzeit auf<br />
dem Weg zur Arbeit zum Lernen<br />
Patrick Röhm<br />
Dualer Student<br />
nutzen.“ Zwar arbeite die App mit<br />
Videos, aber in diesen erkläre nun<br />
ein Moderator das Thema, erläutert<br />
Projektkoordinator Schindele. Anschauen<br />
müsse man die Videos nicht<br />
zwangsläufig. Die Clips seien so aufgebaut,<br />
dass man sie anhören könne.<br />
„Die visuelle Ebene ist nicht nötig.“<br />
Schindele hofft, mit der App das<br />
Implementieren von neuen Technologien<br />
in <strong>Unternehmen</strong> leichter zu<br />
machen. „Die Themen sollen einfach<br />
präsenter werden.“ Damit der<br />
Bausektor nachhaltiger arbeiten<br />
könne, sei noch einiges zu tun. „Es<br />
braucht mehr Vorfertigungen“, findet<br />
der Projektkoordinator. „Ideal ist<br />
es, wenn der Architekt ein Gebäude<br />
von Anfang an schon so konzipiert,<br />
dass der Heizungsbauer später genau<br />
weiß, wo er das Rohr verlegen<br />
kann.“ Schnittstellen müssten verbessert<br />
werden. Bei der Weiterbildung<br />
dafür soll die App helfen.<br />
Jedes Video beginne mit einem<br />
Theorieteil, sagt Schindele. Danach<br />
werde gezeigt, wie man die erklärte<br />
Technik minimal und wie maximal<br />
nutzen könnte. Zum Schluss zeige<br />
ein Betrieb, wie er die Technik<br />
schon bei sich in den Arbeitsalltag<br />
implementiert hat. Der Nutzer müsse<br />
nach jedem Video Fragen zum<br />
Gelernten beantworten, erst dann<br />
werde die nächste Lektion freigeschaltet.<br />
Orientiert habe sich das<br />
Team am Prinzip des Theorieteils<br />
der Führerscheinprüfung.<br />
Im Anschluss daran erhalte der<br />
Teilnehmer ein Zertifikat über die<br />
Weiterbildung per App. Kann man<br />
da nicht schummeln? „Wir setzen<br />
stark auf die intrinsische Motivation<br />
der Mitarbeiter“, sagt Schindele.<br />
Schließlich komme der Weiterbildungsgedanke<br />
von ihnen, die App<br />
mache es ihnen nur so leicht wie<br />
möglich – per Klick. [!] <br />
<br />
Katharina Schröder
Anzeige 33<br />
Holz-Hybridbau: Die optimale Kombination von Holz und Stahl.<br />
Zukunftsträchtige Bauweise durch<br />
Holz-Hybrid<br />
Fotos: KLEUSBERG GmbH & Co. KG<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> KLEUSBERG ist seit Jahren<br />
für den Stahlmodulbau bekannt, kehrt<br />
aber nun zu seinen Ursprüngen zurück und<br />
investiert nun ebenso in den Holzbau. Als<br />
Möbelschreinerei 1948 gegründet, hat das<br />
<strong>Unternehmen</strong> den Baustoff Holz über fünf<br />
Jahrzehnte verwendet. In den 1990er und<br />
2000er Jahren konzentrierte man sich auf<br />
den Stahlmodulbau, doch nun soll der<br />
nachwachsende Baustoff Holz zurückkehren<br />
und auch im Modulbau verwendet<br />
werden.<br />
Die Erfahrung im Stahlmodulbau und die etlichen<br />
realisierten Bauvorhaben der letzten<br />
30 Jahre helfen bei der Entwicklung von Holzbauprojekten.<br />
Mit dem ersten Holzmodulbauprojekt,<br />
beispielsweise der Hausburgschule in<br />
Berlin, hat KLEUSBERG seine Fähigkeiten in<br />
der Holzbauweise eindrucksvoll unter Beweis<br />
gestellt. Weitere Holzbauprojekte folgten.<br />
Ganzheitliche und nachhaltige Lösungen sind<br />
für Architekt:innen, Planer:innen und Bauherr:innen<br />
wichtig. Daher hat KLEUSBERG<br />
nun die Holz-Hybrid-Modulbauweise auf<br />
Stahlrahmenbasis entwickelt. Dabei wird je<br />
nach Anforderungen mit Brettschicht-Wand-,<br />
Boden- und Deckenelementen oder mit auf<br />
Holzrahmen basierenden Wandtafeln gearbeitet.<br />
Zur Sicherstellung der Statik ist die<br />
Grundriss- und Raumgestaltung etwas eingeschränkt,<br />
die sonstigen Gestaltungsspielräume<br />
sind jedoch ähnlich weit gefächert wie beim<br />
Stahlmodulbau. Die Vorteile dieser Materialkombination<br />
aus Stahl und Holz zeigen sich in<br />
Bezug auf die Tragfähigkeit des Gebäudes.<br />
Zudem lässt sich ein Holz-Hybrid-Gebäude<br />
klimaneutral gestalten. Dabei ist die Berechnung<br />
der CO 2 -Belastung durch den Stahl und<br />
den Beton von Nöten, um zu ermitteln wie viel<br />
Holz im Ausgleich zu verbauen ist. Ein weiterer<br />
positiver Aspekt bei der Verwendung von<br />
Holz, ist das einzigartige Raumklima, das<br />
durch den Baustoff entsteht. Für KLEUSBERG<br />
ist Holz der Baustoff der Zukunft, der sinnvoll<br />
eingesetzt durchaus seine Vorteile in puncto<br />
Carbon Footprint, aber auch Raumklima und<br />
Architektur ausspielen kann. In der Regel sind<br />
Holzbauweisen im Vergleich zu Stahlkonstruktionen<br />
materialintensiver. Bei konsequentem<br />
Einsatz von Holz aus nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft – und das möglichst lokal –<br />
sind auch diese Ressourcen daher nicht unbegrenzt<br />
verfügbar. Daher sollte man aus unserer<br />
Sicht darauf achten, Holz beim Bauen primär<br />
dort einzusetzen, wo es seine Stärken<br />
ausspielen kann. Genau da knüpft die Holz-<br />
Hybrid-Bauweise an. Die Kombination der<br />
Materialien ergibt eine zukunftsträchtige<br />
Bauweise für nachhaltige und zukunftsorientierte<br />
Projekte.<br />
Moderner Büroanbau in Holz-Hybrid-Bauweise<br />
Derzeit läuft auch am KLEUSBERG Standort<br />
Wissen eine Erweiterung der Bürokapazitäten<br />
in einem innovativen Holz-Hybrid-Modul-Anbau.<br />
Der 1.780 Quadratmeter große, 4-geschossige<br />
Bau wird mit einer vollflächigen<br />
Photovoltaik-Fassade in Südwest-Ausrichtung<br />
versehen, sodass, neben Geothermie zur<br />
Heizung und Kühlung der Räume, auch hier<br />
weitestgehend auf erneuerbare und nachhal-<br />
tige Gebäudetechnik und Energieversorgung<br />
gesetzt wird.<br />
Zum Webspecial:<br />
https://www.kleusberg.de/hybrid<br />
Die KLEUSBERG GmbH & Co. KG, Wissen,<br />
ist auf den Gebieten Modulares Bauen, Mobile<br />
Mietgebäude, Mobile Raumsysteme und<br />
Halleneinbauten tätig. Das vor 75 Jahren<br />
1948 ge gründete mittelständische Familien-<br />
<strong>Unternehmen</strong> beschäftigt rund 1.400<br />
Mitarbeitende – davon über 80 Auszubildende<br />
und duale Studierende – und erbrachte 2022<br />
eine Gesamtleistung von 380 Mio. Euro.<br />
KLEUSBERG plant, fertigt und errichtet<br />
schlüsselfertige Gebäude in modularer<br />
Bauweise nach individuellen Kundenanforderungen.<br />
Im Bereich Mobile Mietgebäude<br />
zählt KLEUSBERG zu den leistungsfähigsten<br />
Anbietern in Deutschland. Neben drei<br />
Werksstandorten am Stammsitz in Wissen an<br />
der Sieg ist KLEUSBERG in Hamburg, Berlin,<br />
Düsseldorf, Olpe, Kabelsketal bei Halle/<br />
Leipzig, Remseck bei Stuttgart sowie München<br />
mit eigenen Niederlassungen und weiteren<br />
3 Fertigungswerken vertreten.<br />
KLEUSBERG GmbH & Co. KG<br />
Wisserhof 5 · 57537 Wissen<br />
Tel. +49 (0)2742 955-150<br />
info@kleusberg.de<br />
www.kleusberg.de
34<br />
Büroraum, Klinik oder Kindertagesstätte:<br />
Die Einsatzmöglichkeiten<br />
für mobile Räume<br />
sind vielfältig.<br />
Fotos: © imageFlow/adobe.stock.<br />
com, Volkmar Könneke
Standortwechsel ist möglich.<br />
„Überall, wo sehr schnell zusätzlicher<br />
Raum benötigt wird,<br />
sind mobile Raumeinheiten die<br />
passende Lösung, da sie in kurzer<br />
Zeit installiert und betriebsbereit<br />
sind“, so Torsten Höfer<br />
vom Bundesverband Bausysteme<br />
in Bonn.<br />
In Bezug auf Funktionalität<br />
und Design haben sich die<br />
Raumsysteme in den vergangenen<br />
Jahren deutlich weiterentwickelt,<br />
durch den technologiunternehmen<br />
[!] SPEZIAL 35<br />
Von wegen Container<br />
Mobile Räume Ob Klassenzimmer, Konferenzraum oder Kantine: Temporär aufgestellte<br />
Raumsysteme kommen vermehrt zum Einsatz – und sind oft mehr als Ersatzlösungen.<br />
Das Gebäude der Friedrich-List-Schule<br />
am Ulmer<br />
Kornhausplatz ist<br />
fest in der Hand von<br />
Maurern und Malern. Doch der<br />
Unterricht geht munter weiter.<br />
An einem anderen Ort, zu fast<br />
den gleichen Bedingungen wie<br />
im Normalbetrieb. Denn 20<br />
Container, die auf einem Parkplatz<br />
zwischen Valckenburgschule<br />
und Pionierkaserne aufgestellt<br />
wurden, dienen derzeit<br />
als provisorische Klassenzimmer<br />
für die Schülerinnen und<br />
Schüler der berufsbildenden<br />
Einrichtung – und das noch ein<br />
ganzes Jahr lang. Ihre Feuertaufe<br />
haben die roten und orangefarbenen<br />
Container somit längst<br />
bestanden. Die Ersatzräume haben<br />
jeweils eine Fläche von 64<br />
Quadratmetern und sind so<br />
groß wie ein übliches Klassenzimmer.<br />
Doch nicht nur die<br />
Stadt Ulm setzt bei der Sanierung<br />
der Schule auf modulare<br />
Räume als Übergangslösungen.<br />
Flexible Lösung<br />
Auch in der Göppinger Albert-<br />
Schweitzer-Schule und in der<br />
benachbarten Pestalozzischule<br />
führen Bauarbeiter in den kommenden<br />
Monaten das Regiment.<br />
Und auch hier dienen Container<br />
als Ersatzräume. Im Neu-Ulmer<br />
Stadtteil Ludwigsfeld handelt<br />
man ebenso flexibel – und sogar<br />
ein bisschen in Anlehnung an<br />
die Bibel. „Mach dir einen Kasten<br />
von Tannenholz und mache<br />
Kammern darin und verpiche<br />
ihn mit Pech innen und außen“,<br />
so Gottes Worte an den Urvater<br />
Noah, die als Anleitung zum Bau<br />
der Arche galten. Doch die Containerbauten,<br />
in denen die drei<br />
Gruppen der Kindertagesstätte<br />
Arche vorübergehend untergebracht<br />
waren, standen immer<br />
auf sicherem Boden.<br />
Diese Ersatzlösung war notwendig<br />
geworden, da im Haupt-<br />
Zur Person<br />
Torsten Höfer ist Geschäftsführer<br />
der Kleusberg<br />
GmbH & Co. KG und leitet<br />
im Bonner Bundesverband<br />
Bausysteme die Fachgruppe<br />
„Temporäre Raumsysteme“.<br />
Zur Person<br />
Thomas Beyerle ist seit<br />
25 Jahren in der Immobilienwirtschaft<br />
tätig. Der<br />
Professor lehrt Immobilienwirtschaft<br />
und Immobilienresearch<br />
im Studiengang<br />
BWL, Schwerpunkt Bau und<br />
Immobilien an der Hochschule<br />
Biberach.<br />
gebäude überhitzte Schlafräume,<br />
fehlende Kühlräume für die<br />
Lebensmittel und kaputte Wasserleitungen<br />
den Alltag der<br />
Kleinen erschwerten. Modernisiert<br />
werden musste auch die<br />
Wohnanlage des Studierendenwerks<br />
in Ulm. Die neuen Bäder<br />
wurden außerhalb des bestehenden<br />
Gebäudes in einem dreistöckigen<br />
modularen Raumsystem<br />
untergebracht, angeschlossen<br />
und mit dunkler Holzfassade<br />
versehen. Eine Außentreppe<br />
führt nun vom flexibel errichteten<br />
Anbau zum Hauptgebäude.<br />
Temporäre Raumsysteme<br />
sind schon seit Jahren im Trend,<br />
da sie vielfältig und zu den unterschiedlichsten<br />
Zwecken eingesetzt<br />
werden können. Die<br />
Größe der Anlagen und die<br />
Raumaufteilung sind leicht der<br />
Situation anzupassen, bei Bedarf<br />
eben auch während der Nutzungszeit.<br />
Auch ein schneller<br />
Überall,<br />
wo schnell<br />
zusätzlicher Raum<br />
benötigt wird, sind<br />
sie eine Lösung.<br />
Torsten Höfer<br />
Bundesverband Bausysteme<br />
weiter auf Seite 38 »
36 Anzeige<br />
Auf den Bildern sehen wir den Arbeitsalltag bei Würth Business Services.<br />
Foto: Würth Industrial Services India Pvt. Ltd.<br />
Gemeinsam zum Erfolg –<br />
Outsourcing als strategischer Ansatz<br />
der Produktivitätssteigerung!<br />
Wenn Sie Würth hören, denken Sie sofort an<br />
ein traditionelles Familienunternehmen, das<br />
sich seit 1945 auf den Handel mit Schrauben<br />
und Befestigungselementen konzentriert hat.<br />
Aber mehr als 70 Jahre später ist Würth viel<br />
mehr als das – Mit mehr als 400 eigenständigen<br />
Firmen weltweit konzentriert sich Würth<br />
auch auf Business-Process-Lösungen, um die<br />
Produktivität und Kosteneffizienz via Würth<br />
Business Services (WBS) zu steigern. Als Servicepartner<br />
und Mitglied der Würth Gruppe mit<br />
Sitz in Indien sind wir nicht nur ein vertrauenswürdiger<br />
Partner für die Abwicklung eines vielfältigen<br />
Portfolios und individualisierter Geschäftsprozesse<br />
innerhalb der Würth Gruppe,<br />
sondern auch mit knapp 500 Kolleg:innen bei<br />
Würth Business Services ein starker, deutschsprachiger<br />
und kompetenter Servicedienstleister<br />
für Kund:innen ausserhalb der Würth<br />
Gruppe.<br />
Norman Dentel,<br />
CEO von Wuerth Industrial Services<br />
India Pvt. Ltd.<br />
contact-wbs@wuerth-industrie.com<br />
In der dynamischen Welt des modernen Geschäftslebens<br />
ist der Erfolg einer Organisation<br />
eng mit der Effizienz und Wirksamkeit ihrer Arbeitskräfte<br />
verbunden. Doch in der heutigen<br />
sich wandelnden Geschäftswelt sehen sich <strong>Unternehmen</strong><br />
oft mit Personalmangel konfrontiert.<br />
Die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal<br />
übersteigt häufig das vorhandene Angebot,<br />
was das Wachstum und die Produktivität<br />
beeinträchtigt und den Erfolg sowie die Nachhaltigkeit<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s erheblich gefährdet.<br />
Um dieses Problem zu mildern, greifen Organisationen<br />
zunehmend auf Outsourcing als<br />
strategische Lösung zurück.<br />
Lassen Sie uns eine der aktuellsten Strategien<br />
in unserer heutigen Geschäftswelt erkunden<br />
und herausfinden, wie und warum WBS es Ihnen<br />
leicht macht, Ihre Produktivität, Kosteneffizienz<br />
und Wettbewerbsfähigkeit in der heuti-
Anzeige 37<br />
gen, schnelllebigen und anspruchsvollen Geschäftswelt<br />
nachhaltig und sicher zu steigern.<br />
Outsourcing ist die Geschäftspraxis, bestimmte<br />
Aufgaben, Funktionen oder Prozesse an externe<br />
Dienstleister oder Drittanbieterorganisationen<br />
auszulagern, anstatt sie intern im <strong>Unternehmen</strong><br />
zu bearbeiten. Dies geschieht oft, um die Effizienz<br />
zu steigern, Kosten zu reduzieren, auf spezialisiertes<br />
Know-how zuzugreifen und/ oder<br />
sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.<br />
Bei WBS werden unter der Berücksichtigung<br />
der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)<br />
und hohen IT- Standards die vom Kunden festgelegten<br />
Prozesse von unseren indischen Kolleg:innen<br />
bedenkenlos in deutscher Sprache<br />
durchgeführt. Zur Sicherstellung der Transparenz<br />
werden alle Aktivitäten zeitlich genau erfasst.<br />
Der enge Austausch zwischen dem <strong>Unternehmen</strong><br />
und WBS gewährleistet jederzeit<br />
die Einhaltung aller festgelegten Regeln und<br />
garantiert einen aktiven und offenen Austausch<br />
zwischen uns und Ihnen. Dies ermöglicht<br />
es Ihrem Team, sich auf wertschöpfende<br />
Aktivitäten zu konzentrieren, während das geschulte<br />
Personal in Indien ihren Kollegen täglich<br />
nach Ihren Vorgaben unterstützt. Dies ist<br />
möglich, da wir nicht an ein ERP System gebunden<br />
sind, sondern das ERP System unseres<br />
Kunden adaptieren. Somit müssen Sie sich<br />
nicht umstellen.<br />
Bei WBS unterstützen wir unsere Partner:innen,<br />
indem wir verschiedene Geschäftsprozesse<br />
durch qualifizierte und geschulte Mitarbeiter:innen<br />
in allen Geschäftsbereichen unterstützen,<br />
um die Produktivität und<br />
Wett bewerbsfähigkeit zu steigern. Daher<br />
bietet wir modernste Abwicklung von Geschäftsprozessen<br />
auf konstant hohem Qualitätsniveau,<br />
Kostenwirksamkeit und Skalierbarkeit.<br />
Wir bieten Ihnen eine nachhaltige<br />
Prozessoptimierung und gewährleisten, dass<br />
alle Ihre Aktivitäten in Übereinstimmung mit<br />
Ihren individuellen Compliance-Vorschriften<br />
und Ihrer <strong>Unternehmen</strong>sstrategie stehen. Diese<br />
Serviceleistungen umfassen die Bereiche:<br />
Logistik, Vertrieb, Marketing, Digitalisierung &<br />
Automatisierung (RPA Bots…), Buchhaltung,<br />
Einkauf, Produktmanagement und die Herstellung<br />
von E-Learning Formaten.<br />
Warum es sich lohnt, diese bewährte Geschäftsstrategie<br />
genauer zu betrachten:<br />
Zugang zu einem globalen Talentpool<br />
Wir bieten Ihnen Zugang zu einem umfangreichen<br />
und vielfältigen Talentpool in Indien. Diese<br />
weltweite Reichweite ermöglicht es Ihnen,<br />
auf spezialisierte Fähigkeiten und Expertise<br />
zuzugreifen, die in Ihrem lokalen Talentmarkt<br />
knapp oder nicht verfügbar sein können.<br />
Kosteneffizienz<br />
Outsourcing erweist sich oft als kosteneffizient,<br />
da es die Arbeits- und Betriebskosten erheblich<br />
reduzieren kann. Zum Beispiel sind die<br />
Arbeitskosten in der Regel in Indien niedriger,<br />
was für <strong>Unternehmen</strong> finanziell vorteilhaft ist.<br />
Darüber hinaus können <strong>Unternehmen</strong> durch<br />
das Outsourcing bestimmter Funktionen auf<br />
Infrastruktur, Schulung und Mitarbeiterleistungen<br />
verzichten und Ressourcen strategisch<br />
einsetzen.<br />
Konzentration auf Kernkompetenzen<br />
Das Outsourcing von nicht zum Kerngeschäft<br />
gehörenden Funktionen ermöglicht es Ihnen<br />
und Ihrer Organisation, Ihre internen Ressourcen<br />
und Energien auf Kernkompetenzen zu<br />
konzentrieren, die für Ihren Erfolg entscheidend<br />
sind. Indem Sie routinemäßige oder zeitaufwändige<br />
Aufgaben an WBS delegieren, können<br />
Sie Ihre Abläufe optimieren und sich auf<br />
strategische Geschäftstätigkeiten konzentrieren,<br />
die direkt auf Wachstum und Innovation<br />
Einfluss nehmen.<br />
Skalierbarkeit und Flexibilität<br />
Outsourcing bietet Skalierbarkeit, um sich<br />
schnell an Marktschwankungen anzupassen.<br />
In Zeiten erhöhter Arbeitsbelastung oder Expansion<br />
können <strong>Unternehmen</strong> ihre ausgelagerten<br />
Operationen problemlos hochskalieren<br />
oder reduzieren, ohne die Komplexitäten im<br />
Zusammenhang mit der Einstellung oder Verkleinerung<br />
einer internen Belegschaft zu haben.<br />
Diese Flexibilität hilft Ihnen, Agilität und<br />
Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasch verändernden<br />
Geschäftsumgebung aufrechtzuerhalten.<br />
Risikomanagement<br />
Das Outsourcing verteilt bestimmte Geschäftsrisiken<br />
auf den Dienstleister. Ob es um<br />
die Einhaltung branchenspezifischer Vorschriften,<br />
technologische Veränderungen oder<br />
Marktschwankungen geht, der Outsourcing-<br />
Partner übernimmt oft die Verantwortung für<br />
eine effektive Risikobewältigung. Dieser risikoteilende<br />
Ansatz kann das Mutterunternehmen<br />
schützen und die Geschäftskontinuität sicherstellen.<br />
Durch die Nutzung des globalen Talentpools in<br />
Indien und die Realisierung von Kostenvorteilen<br />
können Sie Ihre Ressourcen auf Kernfunktionen<br />
konzentrieren, sich schnell an Marktschwankungen<br />
anpassen und letztendlich<br />
nachhaltiges Wachstum in der heutigen wettbewerbsintensiven<br />
Geschäftswelt erreichen.<br />
Outsourcing ist für jeden machbar, da wir jederzeit<br />
hoch individualisierte und maßgeschneiderte<br />
Unterstützung bieten. Egal, ob es sich um<br />
einfache wiederkehrende Aufgaben handelt<br />
oder Projekte mit gewisser Komplexität.<br />
Unser Team arbeitet wie schon erwähnt mit<br />
verschiedenen ERP-Systemen und ist auch im<br />
Hinblick auf den Umfang der Unterstützung<br />
flexibel. Das bedeutet auch, dass Ihre Aufgaben<br />
vielleicht nur 10 Stunden im Monat oder 2<br />
Stunden pro Tag erfordern und wir Sie dabei<br />
gerne unterstützen. Ob Sie tägliche oder wöchentliche<br />
Unterstützung in Deutsch, Spanisch,<br />
Französisch, Italienisch usw. benötigen<br />
– wir bieten Ihnen individuelle Unterstützung<br />
nach Ihren spezifischen Anforderungen.<br />
Wir machen es Ihnen leicht!<br />
Werden Sie unsere Partner im Business Process<br />
Outsourcing als neue Strategie zur Steigerung<br />
Ihrer Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Wir freuen uns von Ihnen zu hören!<br />
Norman Dentel
38<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
schen Fortschritt lassen sie sich<br />
nun noch komfortabler und ästhetisch<br />
ansprechender gestalten.<br />
„Kein Vergleich mehr zu<br />
den Containerburgen aus vergangenen<br />
Zeiten“, so der Leiter<br />
der Fachgruppe Temporäre<br />
Raumsysteme: „Auch die Integration<br />
von Technologie, um<br />
Energieeffizienz und Sicherheit<br />
zu verbessern, hat an Bedeutung<br />
gewonnen.“<br />
Nachhaltigkeit spielt in der<br />
deutschen Bau- und Immobilienbranche<br />
einer immer gewichtigere<br />
Rolle. Auch im Bereich<br />
der modularen Raumsysteme<br />
gewinnt das verantwortungsbewusste<br />
Handeln für<br />
Mensch und Natur durch Modularität<br />
und Flexibilität immer<br />
mehr an Bedeutung.<br />
Ressourcen werden geschont<br />
„Durch die Wiederverwertbarkeit<br />
ist der Einsatz besonders<br />
ressourcenschonend, denn weit<br />
über 90 Prozent der verwendeten<br />
Baustoffe der mobilen Räume<br />
werden in den Wertstoffkreislauf<br />
zurückgeführt“, sagt<br />
Torsten Höfer. Zudem gewährleisten<br />
die Verwendung von<br />
emissionsarmen, sortenreinen<br />
Materialien sowie die Vermeidung<br />
von Verbundstoffen eine<br />
hohe ökologische Qualität und<br />
stehen für eine lange Verwendbarkeit<br />
der Wohn- und Arbeitseinheiten.<br />
Nach wie vor werden modulare<br />
Systeme überwiegend von<br />
der öffentlichen Hand nachgefragt,<br />
eben speziell bei den sogenannten<br />
Sozialimmobilien<br />
wie Schulen, Kindertagesstätten,<br />
Unterkünfte für Geflüchtete<br />
oder Wohnheime für Studierende.<br />
„Rückläufig ist die<br />
Nachfrage aus der Bauwirtschaft“,<br />
berichtet Thomas Beyerle<br />
von der Hochschule Biberach:<br />
„Dies hat in erster Linie<br />
mit den Zinserhöhungen zu<br />
tun und der abwartenden Haltung<br />
seitens der Investoren.“<br />
Weitere Möglichkeiten eröffnen<br />
sich jedoch auch im privaten<br />
Umfeld, auch wenn sie hier<br />
im Wohnungsbau in keiner<br />
messbaren Größe auftreten:<br />
„Die Tiny Houses, die zumeist<br />
nur aus einer Einheit bestehen,<br />
erleben seit einigen Jahren<br />
Modell mit Wachstumsmöglichkeiten<br />
Ob gestapelt oder aneinander gereiht, Container lassen sich schnell zu Gebäudekomplexen<br />
verbinden – und sind optisch mehr als bloße Blechhüllen. Foto: © obin-clouet.fr/adobe.stock.com<br />
Weit über 90<br />
Prozent der<br />
Baustoffe werden<br />
in den Kreislauf<br />
zurückgeführt.<br />
Torsten Höfer<br />
Bundesverband Bausysteme<br />
Der serielle Modulbau<br />
brigt für die kommenden<br />
Jahre hier in<br />
Deutschland ein erhebliches<br />
Wachstumspotenzial.<br />
Davon ist<br />
mittlerweile neben<br />
dem Vorsitzenden des<br />
Bundesverbandes Bausysteme,<br />
Jörg Bauer,<br />
auch Bundesbauministerin<br />
Klara Geywitz<br />
überzeugt. Zudem<br />
spiele er laut der Ministerin<br />
eine wichtige<br />
Rolle bei der Schaffung<br />
von bezahlbarem<br />
Wohnraum und einer<br />
nachhaltigen Bauindustrie<br />
– beides politisch<br />
gesetzte Ziele.<br />
Die Bundesbauministerin<br />
zeigte sich zuletzt<br />
erfreut darüber, dass<br />
in der Modulbaubranche<br />
der Einbau von<br />
Wärmepumpen sowie<br />
eine starke Dynamik aufgrund<br />
der Enge auf den Mietwohnungsmärkten.“<br />
Ob privat oder kommunal genutzt.<br />
Das Spektrum reicht von<br />
großflächig verglasten Architekturobjekten<br />
mit lichtdurchfluteten<br />
Räumen und begrünten<br />
Dachflächen bis hin zu praktischen<br />
Ausweichgebäuden für<br />
den zeitlich begrenzten Bedarf.<br />
Übereinander oder nebeneinander.<br />
Kindergärten, Kantinen,<br />
Ausstellungs-, und Sozialräume,<br />
Kioske, Impfzentren und Krankenstationen<br />
gibt es mittlerweile<br />
als standardisierte Einheiten,<br />
Niedrigenergie-Konzepte<br />
bereits seit Jahren<br />
zum Standard gehören.<br />
Ziel sei es, letztlich<br />
insbesondere Erleichterungen<br />
für den<br />
seriellen Modulbau<br />
auch in der Gesetzgebung<br />
zu verankern.<br />
die leicht miteinander zu kombinieren<br />
und zu transportieren<br />
sind.<br />
Wie vielseitig die Containersysteme<br />
eingesetzt werden zeigt<br />
ein weiteres Beispiel aus Ulm.<br />
Beileibe rauchen hier nicht nur<br />
die Köpfe von Schülerinnen und<br />
Schülern darin. Manchmal<br />
zischt es auch. Denn die Fernwärme<br />
Ulm GmbH nutzt einen<br />
mobil aufstellbaren Container<br />
als Umformstation, um von<br />
Dampf auf das Wärmemedium<br />
Heizwasser umzustellen. Und<br />
das eben genau dort, wo es gebraucht<br />
wird. [!] Stefan Loeffler
unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 39<br />
Zettler erhält<br />
Ehrennadel<br />
Ausgezeichnet:<br />
Hermann<br />
Zettler.<br />
Auszeichnung<br />
Die Hochschule<br />
Ravensburg-<br />
Weingarten hat<br />
Hermann Zettler<br />
ihre Ehrennadel<br />
verliehen.<br />
Von 2012 bis<br />
<strong>2023</strong> leitete<br />
Zettler das Amt<br />
für Vermögen<br />
und Bau in Ravensburg und war<br />
so für sämtliche Baumaßnahmen<br />
an der RWU verantwortlich.<br />
Zwar ging die Ehrung namentlich<br />
an den Leiter des Amtes,<br />
doch richte sie sich eigentlich<br />
an das gesamte Team.<br />
RWU-Rektor Spägele: „Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
haben mit ihrer Bereitschaft,<br />
sich auf die Bedarfe einer Hochschule<br />
einzulassen und mit ihrem<br />
Mut, dafür auch unkonventionelle<br />
Wege zu gehen, in großem<br />
Maße zum Erfolg unserer<br />
Hochschule beigetragen.“<br />
Transparenz<br />
beim Gehalt<br />
Verdienst Was in Geschäftsführungspositionen<br />
öffentlicher<br />
<strong>Unternehmen</strong> verdient wird,<br />
bleibt oft im Verborgenen. Nur<br />
20,8 Prozent der Top-Managementmitglieder<br />
auf kommunaler<br />
Ebene legen ihre Vergütung<br />
personenbezogen offen, auf<br />
Bundes- und Länderebene sind<br />
es 46,8 Prozent. Das geht aus der<br />
Public Pay Studie <strong>2023</strong> der Zeppelin<br />
Universität hervor. Zugleich<br />
unterscheiden sich die<br />
Gehälter je nach Branche und<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße erheblich.<br />
So erhält knapp die Hälfte der<br />
Geschäftsführenden öffentlicher<br />
<strong>Unternehmen</strong> weniger als<br />
150 000 Euro. In den Branchen<br />
Energie- und Wasserversorgung<br />
sowie Verkehr, ÖPNV und<br />
Transport liegen die Gehälter<br />
tendenziell am höchsten.<br />
Bewusstsein<br />
schaffen<br />
Diversität Ein Semester lang<br />
Austausch und Dialog rund um<br />
Studierende der DHBW Ravensburg überzeugten die Jury der DLR<br />
Design Challenge <strong>2023</strong>. Foto: DHBW Ravensburg/The Sentinel System<br />
Ein Flugzeug für den<br />
Katastrophenfall<br />
Mit dem ersten Platz hat die Jury des Deutschen Zentrums für Luftund<br />
Raumfahrt (DLR) bei der diesjährigen DLR Design Challenge das<br />
Konzept „The Sentinel System“ der DHBW Ravensburg prämiert. Es ermöglicht<br />
dem Flugzeug mit hochgestrecktem Flügel eine Flugdauer von<br />
50 Stunden. Überzeugt hat die Jury, dass der Entwurf auch bei widrigsten<br />
Bedingungen einsetzbar ist. Aufgabe war die Konzeption von Luftfahrzeugen<br />
zur Sicherung von Kommunikationswegen im Katastrophenfall.<br />
Mit ihrem Konzept konnte sich die Studierenden gegen vier Teams<br />
in der Finalrunde durchsetzen. Die Studierenden dürfen ihren Entwurf<br />
nun beim Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress und auf der 13. European<br />
Aeronautics Science Network in Salerno vorstellen.<br />
das Thema Diversität. Das hat<br />
sich die Hochschule für Wirtschaft<br />
und Umwelt Nürtingen-<br />
Geislingen (HfWU) auf den<br />
Plan geschrieben. Mit Maßnahmen<br />
wie Train-the-Trainer-<br />
Schulungen und Umfragen zum<br />
Thema Diversität sollen alle<br />
Hochschulangehörigen im Wintersemester<br />
<strong>2023</strong>/24 erreicht<br />
werden. Ziel ist es, mehr Bewusstsein<br />
für Diversität zu<br />
schaffen und Aktivitäten besser<br />
aufeinander abzustimmen. Bei<br />
einem Potenzial-Workshop am<br />
Ende des Wintersemesters sollen<br />
die erzielten Ergebnisse<br />
festgehalten und in einem Strategiepapier<br />
zusammengeführt<br />
werden.<br />
Lehren und<br />
entwickeln<br />
Tandemprofessur Das Beste<br />
aus zwei Welten zusammenbringen:<br />
Die Hochschule für<br />
Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen<br />
(HfWU) und die<br />
WMF GmbH schreiben erstmalig<br />
eine Tandemprofessur aus.<br />
Die Wochenarbeitszeit teilt sich<br />
dabei zwischen 40 Prozent Lehre<br />
an der HfWU und 60 Prozent<br />
Entwicklung nachhaltiger Produkte<br />
bei der WMF GmbH auf.<br />
Das neue Modell soll die Zusammenarbeit<br />
beider Bereiche<br />
vertiefen und dem Fachkräftemangel<br />
entgegenwirken.<br />
Bezahlbar und<br />
nachhaltig<br />
Mobilität Nachhaltige Mobilität<br />
steht ganz oben auf der politischen<br />
Agenda. Das betonten<br />
Landeswissenschaftsministerin<br />
Petra Olschowski sowie Verkehrsminister<br />
Winfried Hermann<br />
bei einem Besuch der<br />
Hochschule für Wirtschaft und<br />
Umwelt in Geislingen. Deshalb<br />
zeigten sich die Politiker umso<br />
begeisterter vom Baden-Württemberg<br />
Institut für Nachhaltige<br />
Mobilität (BWIM), welchem<br />
die HfWU als wissenschaftlicher<br />
Partner angehört. Schließlich<br />
gehe es nicht nur um eine<br />
umwelt- und klimaverträgliche<br />
Mobilität, sondern auch um<br />
eine, die „bezahlbar und alltagstauglich“<br />
ist, so Hermann. Das<br />
BWIM-Netzwerk leiste hierzu<br />
einen wichtigen Beitrag.<br />
Mit KI gegen<br />
Krebs<br />
Forschung Die Hochschule<br />
Kempten erforscht einen neuen,<br />
selbstlernenden Kultivierungsprozess<br />
von CAR-T-Zellen. Die<br />
CAR-T-Zell-Therapie ist eine<br />
personalisierte Krebsimmuntherapie,<br />
die bei Leukämie und<br />
Lymphomen eingesetzt wird.<br />
Dabei werden patientenindividuelle<br />
Immunzellen (T-Zellen)<br />
in speziellen Laboren gentechnisch<br />
verändert und über eine<br />
Infusion verabreicht. Das ist<br />
kosten- und zeitintensiv. KI soll<br />
nun helfen, den Prozess zu beschleunigen<br />
und die Chancen einer<br />
erfolgreichen Krebsimmuntherapie<br />
zu steigern.<br />
Digitalisierung<br />
in der Medizin<br />
Studiengang Medizin personalisieren,<br />
Technologien für Patienten<br />
entwickeln, das Gesundheitswesen<br />
digitalisieren oder<br />
Methoden für Diagnostik und<br />
Rehabilitation erfinden: Darum<br />
geht es in einem neuen Studiengang<br />
an der Universität Ulm.<br />
Zum Wintersemester <strong>2023</strong>/24<br />
startete der ingenieurwissenschaftlichen<br />
Studiengang Biomedizinische<br />
Technik. [!]
40<br />
MACHEN<br />
unternehmen [!]<br />
Das Münchner Büro Deubzer<br />
und Rimmel Architekten<br />
entwarf den Neubau, der den<br />
wechselnden Anforderungen<br />
des ITZ Plus entsprechen soll.<br />
FOTO: ITZ<br />
Ideen, die zu Realität werden<br />
ITZ Plus Innovation und Technologietransfer stehen im neuen Zentrum im Fokus. Ziel ist es,<br />
drängende Fragen der Zukunft zu lösen und Biberach zur Modellregion zu entwickeln. Dafür<br />
arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen.<br />
Start-ups arbeiten an<br />
Antworten auf die Fragen<br />
der Zeit, und finden<br />
die notwendigen<br />
Rahmenbedingungen im ITZ<br />
Plus in Biberach. Günstige<br />
Räumlichkeiten, Labore, technische<br />
Einrichtungen und vor allem<br />
den interdisziplinären Austausch<br />
mit der Hochschule Biberach,<br />
den umliegenden <strong>Unternehmen</strong><br />
und dem Netzwerk der<br />
IHK Ulm. Raum für Innovationskultur<br />
und eine externe Basis<br />
für <strong>Unternehmen</strong> mit und<br />
ohne eigene Forschungs- und<br />
Entwicklungs-Infrastruktur. Das<br />
Gebäude des ITZ selbst ist architektonisch<br />
und energetisch<br />
Teil eines Forschungsprojekts<br />
und befindet sich in idealer<br />
Nachbarschaft zu <strong>Unternehmen</strong><br />
wie etwa dem Pharmakonzern<br />
Boehringer-Ingelheim und dem<br />
Technologieunternehmen<br />
Handtmann sowie der Hochschule<br />
Biberach.<br />
Bereits vor der offiziellen Eröffnung<br />
am 22. September gehörten<br />
das Fraunhofer Institut<br />
sowie mehrere Start-ups zu den<br />
ersten Nutzern. Sie arbeiten an<br />
Lösungen für Zukunftsthemen<br />
wie die Ernährungssicherheit<br />
bei einer zunehmenden Weltbevölkerung.<br />
Mit der Entwicklung<br />
von Vertical Farming Konzepten<br />
trägt eines der Start-ups im ITZ<br />
Plus dazu bei, das Ziel eines 300<br />
Mal geringeren Flächenverbrauchs<br />
bei gleichem Ertrag,<br />
null Pestizidverwendung und 99<br />
Prozent geringerem Wasserverbrauch<br />
zu erreichen. Derzeit optimieren<br />
sie mit der Hochschule<br />
die Nährlösung und entwickeln<br />
mit einem Maschinenbauunternehmen<br />
den Prototyp<br />
einer entsprechenden Vorrichtung.<br />
Internationale<br />
Kooperationen<br />
ermöglichen<br />
größere Projekte<br />
und neue Partner.<br />
Miguel Avila Albez<br />
EU-Kommission<br />
Andere Start-ups beschäftigen<br />
sich mit dem Wertschöpfungskreislauf<br />
von Lebensmitteln,<br />
mit gebäudeenergetischem<br />
Monitoring, Wassertechnologie<br />
oder der Anwendung von Biotechnologie<br />
im Alltag. Bei letzterem<br />
geht es Thomas Beckert,<br />
Gründer und Geschäftsführer<br />
der Vektor Pharma GmbH, ganz<br />
konkret um die Umsetzung biotechnologischer<br />
Forschung in<br />
der Praxis, um das Erfassen von<br />
Wechselwirkungen bei der<br />
gleichzeitigen Einnahme mehrerer<br />
Arzneimittel. Mit den beiden<br />
Biotechnologie-Studentinnen<br />
Pia Weggenmann und Julia<br />
Nägele hat er seine Erfahrung<br />
als Pharmazeut mit der Kreativität,<br />
der Neugierde und dem<br />
Wissenshunger der Werkstudentinnen<br />
zusammengeführt.<br />
Sie sammeln zunächst die Daten<br />
von Bewohnerinnen und Be-
unternehmen [!] MACHEN 41<br />
Bauherr und größter Investor zugleich<br />
Gruppenbild bei der Einweihung: (von links): Knut Tropf (Ministerium Ländlicher Raum), ITZ-Geschäftsführer Nikolaus Hertle,<br />
Landrat Mario Glaser, Miguel Avila Albez (EU-Kommission), Petra Engstler-Karrasch (Hauptgeschäftsführerin IHK Ulm), Biberachs<br />
Oberbürgermeister Norbert Zeidler, Prof. Dr. Matthias Bahr (Rektor der Hochschule Biberach) und IHK-Präsident Jan Stefan Roell.<br />
FOTO: ITZ<br />
Die Stadt Biberach ist mit<br />
rund 17 Mio. Euro der größte Investor<br />
und gleichzeitig Bauherr<br />
des ITZ Plus. Fördergelder kommen<br />
vom Europäischen Fonds<br />
für Regionale Entwicklung<br />
(EFRE) in Höhe von knapp 5 Millionen<br />
Euro. Das Land Baden-<br />
Württemberg steuert rund 2<br />
Millionen Euro zum Bau und<br />
400 000 Euro als Anschub des<br />
Betriebs bei, weitere 750 000<br />
Euro kommen vom Landkreis Biberach<br />
und der IHK Ulm.<br />
Im Jahr 2020 erfolgte der Spatenstich,<br />
im Mai <strong>2023</strong> bezogen<br />
erste <strong>Unternehmen</strong> das Gebäude,<br />
im September <strong>2023</strong> wurden<br />
dann die Räumlichkeiten dann<br />
offiziell eröffnet. Das ITZ Plus ist<br />
Mitglied im Biopharma Cluster<br />
South Germany, eines der weltweit<br />
führenden Zentren für die<br />
Entwicklung und Produktion von<br />
Biopharmazeutika. Mit dem<br />
Transferzentrum für Industrielle<br />
Bioökonomie (TIB) wird das<br />
Konzept nun erweitert.<br />
wohnern eines Seniorenheims<br />
aus der Umgebung, um sie KI<br />
gestützt zu analysieren und auszuwerten.<br />
Dazu braucht er Investoren,<br />
denn „allein kann ich<br />
das nicht stemmen“, sagt Beckert.<br />
Ähnlich geht es den beiden<br />
Start-up Unternehmern Daniel<br />
Geiger und Jonas Pfeil, die<br />
im ITZ Plus an der Weiterentwicklung<br />
bildgebender Verfahren<br />
in der Forschung arbeiten.<br />
Ihr <strong>Unternehmen</strong> Sensific finanziert<br />
sich teilweise aus Umsätzen<br />
durch den Verkauf ihrer<br />
Produkte an Forschungseinrichtungen<br />
wie das Max-Planck-Institut.<br />
„Aber etwas mehr Risikobereitschaft<br />
der <strong>Unternehmen</strong><br />
in Forschung und Entwicklung<br />
zu investieren, wäre super“, sind<br />
sich die beiden Jungunternehmer<br />
einig.<br />
<strong>Unternehmen</strong> in der Pflicht<br />
Jan Stefan Roell, Präsident der<br />
IHK Ulm, sieht die Beteiligung<br />
von <strong>Unternehmen</strong> an Start-ups<br />
als eine Verpflichtung, denn die<br />
Politik kann seiner Meinung<br />
nach lediglich die Infrastruktur<br />
stellen. Bei der offiziellen Eröffnung<br />
plädierte Miguel Avila Albez,<br />
Vertreter der Generaldirektion<br />
Regionalpolitik und Stadtentwicklung<br />
Deutschland, Österreich<br />
und Niederlande bei<br />
der Europäischen Kommission,<br />
für mehr länderübergreifende<br />
Kooperationen: „Das ermöglicht<br />
größere Projekte, schafft mehr<br />
Impact, neue Partner und neue<br />
Ideen und nicht zuletzt neue<br />
Märkte.“<br />
Mit diesem Vorschlag hatte er<br />
in Matthias Bahr, Rektor der<br />
Hochschule Biberach, einen absoluten<br />
Befürworter, der zum<br />
Thema Umwelttechnologie bereits<br />
mit der Universität Los Angeles<br />
kooperiert. „Das Silicon<br />
Valley entstand aus einem Startup-Hub<br />
und den passenden<br />
Rahmenbedingungen: ein hervorragendes<br />
Bildungsangebot,<br />
einem Resonanzkörper und Kapital“,<br />
sgate Bahr.<br />
Nach diesem Vorbild hatte<br />
die Hochschule, als wissenschaftlicher<br />
Partner, das inhaltliche<br />
Konzept für das ITZ Plus<br />
erstellt. Und das Plus im Namen?<br />
Es steht für Weiterentwicklung.<br />
Das Transferzentrum<br />
für industrielle Bioökonomie<br />
(TIB) ist das Plus und ergänzt<br />
das ITZ mit Themen rund um<br />
Transformation von einer erdölbasierten<br />
Wirtschaft hin zu einer<br />
nachhaltigen Kreislaufwirtschaft<br />
und recycelbaren Produkten.<br />
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attraktiv<br />
Entwicklung An der A8 gelegen, vor den<br />
Toren Ulms, freie Gewerbeflächen:<br />
Bürgermeister Rainer Braig kann sich vor<br />
Anfragen kaum retten, doch er will das<br />
Wachstum in vernünftige Bahnen lenken.<br />
Wenn sie wollte,<br />
könnte die Gemeinde<br />
Dornstadt derzeit<br />
quasi am laufenden<br />
Band ihre Gewerbegrundstücke<br />
losschlagen, so<br />
schildert es Bürgermeister Rainer<br />
Braig. 50 Hektar am Stück,<br />
auch solche Anfragen seien darunter.<br />
Die Gemeinde will aber<br />
nicht. Und sie könnte es auch<br />
nicht. Nachfrage und Angebot<br />
an freien Flächen klafften einfach<br />
zu weit auseinander.<br />
Dornstadt, 9200 Einwohner<br />
in der Kerngemeinde und mehreren<br />
ländlichen Ortsteilen,<br />
liegt im Speckgürtel Ulms. Die<br />
Einwohnerzahl wächst seit Jahren.<br />
2014 zählte sie noch 700<br />
Bürger weniger. Da Dornstadt<br />
keine demographische Insel<br />
darstellt, erkläre sich diese Steigerung<br />
allein durch den Zuzug.<br />
Dornstadt könnte auch auf diesem<br />
Gebiet noch schneller<br />
wachsen. Aber auch das wollen<br />
die Verantwortlichen nicht.<br />
„Wo sollte ich denn die pädagogischen<br />
Fachkräfte für die zusätzlich<br />
notwendigen Kinderbetreuungsplätze<br />
hernehmen?“,<br />
stellt Braig als rhetorische Frage<br />
in den Raum. „Wir machen<br />
uns ja auf den Weg“, sagt der<br />
Bürgermeister und nennt Zahlen:<br />
„In den nächsten drei, vier<br />
Jahren investieren wir 16 Millionen<br />
allein in den Bereich der Kitas.“<br />
Eigentlich eine rundweg positive<br />
Nachricht, wäre da nicht<br />
die Personalproblematik. Landauf,<br />
landab erklingt aus den Rathäusern<br />
dasselbe Klagelied. Das<br />
Recht auf Ganztagesbetreuung<br />
in den Schulen komme in wenigen<br />
Jahren noch obendrauf.<br />
Bildlich gesprochen, steht die<br />
Rathauspolitik also beständig<br />
auf der Bremse, damit der Wagen<br />
nicht noch mehr beschleunigt.<br />
Weder den Motor abwürgen<br />
noch ihn überhitzen. Man<br />
könnte das als Suche nach einer<br />
guten Balance beschreiben, was<br />
sich Dornstadt auf seine Fahnen<br />
geschrieben hat.<br />
In den<br />
nächsten<br />
Jahren investieren<br />
wir allein in Kitas<br />
16 Millionen Euro<br />
Rainer Braig<br />
Bürgermeister<br />
Es ist noch gar nicht lange her,<br />
da machte die Kommune bei einem<br />
Thema richtig Tempo. Das<br />
Wohnquartier „Arkadien“ eines<br />
privaten Investors brachte mit<br />
einem Mal einen Zuwachs um<br />
220 Wohneinheiten. „Die sind<br />
komplett verkauft“, berichtet<br />
Braig, der den Bedarf nach<br />
Wohnraum in der Kommune allerdings<br />
noch längst nicht für<br />
befriedigt hält. Das ist Stichwort<br />
für die „Dornstadter Höfe“, ein<br />
Großprojekt, der nächste Be-
unternehmen [!] SPEZIAL 43<br />
So wie<br />
bisher können<br />
wir mit den<br />
Flächen nicht mehr<br />
umgehen.<br />
schleunigungsabschnitt. In dem<br />
Quartier östlich der B10 sollen<br />
einmal 1600 Menschen leben,<br />
was die Einwohnerzahl des<br />
Hauptortes um ein Drittel ansteigen<br />
lassen wird.<br />
Die Gemeinde hat das 16<br />
Hektar große Konversionsgelände<br />
gekauft, um selbst darüber<br />
bestimmen zu können – mitsamt<br />
zahlreicher Bestandsbauten,<br />
die teils abgerissen, teils saniert<br />
werden sollen. Weil die<br />
organisatorische Umsetzung die<br />
Gemeinde überfordern würde,<br />
werde man sich Unterstützung<br />
holen. In Überlegung ist die<br />
Gründung einer Projektentwicklungsgesellschaft.<br />
Doch eines<br />
steht für Braig schon jetzt<br />
fest: „Einfamilienhäuser werden<br />
dort nicht entstehen.“<br />
Der „Konflikt um die Fläche“<br />
sei längst im Gang und nur lösbar,<br />
wenn der Flächenverbrauch<br />
vermindert würde. „So wie bisher“,<br />
stellt Braig fest, „können<br />
wir jedenfalls nicht weiter machen.“<br />
Unterfüttert werden Aussagen<br />
wie diese vom Nachhaltigkeitsgedanken,<br />
dem sich<br />
Dornstadt auf vielfältige Weise<br />
verpflichtet hat, was ihr vor einigen<br />
Jahren den Ehrentitel<br />
„Pionierkommune der Nachhaltigkeit“<br />
eingebracht hat.<br />
Seit 2019 ist ein entsprechendes<br />
Gemeindeentwicklungskonzept<br />
in der Umsetzung. Um die<br />
Bürgerschaft darin eng einzubinden,<br />
wurden diverse Arbeitskreise<br />
ins Leben gerufen, ein Reparaturcafé<br />
und die erste „Fair-<br />
Trade-Kita“ in Baden-Württemberg<br />
etabliert. Eine<br />
Bürgerenergiegenossenschaft<br />
wurde bereits im Jahr 2011 gegründet,<br />
die bislang vornehmlich<br />
Dächer kommunaler Gebäude<br />
mit Photovoltaik ausgerüstet<br />
hat. Jetzt steht für diese<br />
eine ungleich größere Herausforderung<br />
an: der Aufbau von<br />
Nahwärmenetzen. Ein erstes im<br />
Ortsteil Tomerdingen steht bereits<br />
kurz vor der Inbetriebnahme.<br />
Sukzessive sollen solche<br />
Netze in den anderen Ortsteilen<br />
folgen, dann auf der Wärmepumpen-Technologie<br />
aufbauend<br />
statt auf Hackschnitzel.<br />
Szenenwechsel. Dornstadt<br />
liegt nicht nur im Speckgürtel<br />
Ulms, sondern hat auch einige<br />
direkte Berührungspunkte. Politisch<br />
nahe kommt man sich<br />
über die Mitgliedschaft im gemeinsamen<br />
Stadtentwicklungsverband<br />
Ulm/Neu-Ulm (SUN).<br />
Das Verhältnis zwischen den<br />
Rathäusern bezeichnet Braig als<br />
entspannt.<br />
Reibungslos verlief die Zusammenarbeit<br />
freilich nicht immer<br />
schon. Erinnert sei an die Zeiten,<br />
als Ulm und Dornstadt sich<br />
noch als Konkurrenten sahen<br />
und um Betriebe buhlten. Als<br />
Rainer Braig (58) ist seit 2007 Bürgermeister, in seiner dritten<br />
Amtszeit. Der gebürtige Ulmer ist diplomierter Verwaltungswirt.
44<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Bei einer Standortumfrage der IHK Ulm Anfang 2022 nannten <strong>Unternehmen</strong> als großen Vorteil das Thema Erreichbarkeit. Das Lob gilt nicht<br />
nur für die Anbindung ans Straßennetz mit A8 und B10, sondern auch für die Erreichbarkeit der Dornstadter Verwaltung.<br />
FOTO:© WWW.LUFTBILD-SERVICE.COM/STADT DORNSTADT<br />
die Donaustadt dann die Ansiedlung<br />
des Containerbahnhofs<br />
im Ulmer Norden vorantrieb<br />
und 2005 auch umsetzte, sorgte<br />
dies für zusätzlichen Zündstoff.<br />
Die aus Dornstadter Sicht<br />
mangelhafte Anbindung an die<br />
A8 ist inzwischen erfolgt. Der<br />
Logistik-Schwerpunkt habe, anders<br />
als zunächst im Gemeinderat<br />
gemutmaßt, einen Mix an<br />
neuen Arbeitsplätzen gebracht.<br />
Dornstadt hat daraufhin in der<br />
Nähe ebenfalls ein Gewerbegebiet<br />
entwickelt: Himmelweiler.<br />
Die 47 Betriebe dort stehen laut<br />
Braig inzwischen für knapp 1000<br />
Arbeitsplätze.<br />
Beide Kommunen liebäugeln<br />
mit der Erweiterung ihrer angrenzenden<br />
Gewerbeflächen.<br />
Am konkretesten sind die Pläne<br />
bei der Stadt Ulm, auch wenn<br />
Tanja Oelmaier, Leiterin der Abteilung<br />
Liegenschaften dort und<br />
zugleich SUN-Vorsitzende, dazu<br />
noch keine Details nennen kann.<br />
Die nötigen Beschlüsse kündigt<br />
Starker Wirtschaftsstandort<br />
Mit ihren rund<br />
9300 Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern<br />
nimmt die Gemeinde<br />
Dornstadt<br />
im Alb-Donau-Kreis<br />
Rang sieben ein.<br />
Die Bevölkerungszahl<br />
in den vergangenen<br />
Jahren ist<br />
stetig gewachsen.<br />
Ein wichtiger Grund<br />
für die dynamische<br />
wirtschaftliche<br />
Entwicklung ist die<br />
sehr gute Verkehrslage<br />
am Schnittpunkt<br />
der A8 und<br />
der B10.<br />
Laut IHK Ulm<br />
stellen 355 m <strong>Unternehmen</strong><br />
und 45<br />
Niederlassungen<br />
rund 4000 Arbeitsplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Von den Beschäftigten<br />
arbeiten<br />
laut Statistischem<br />
Landesamt<br />
45 Prozent im produzierenden<br />
Gewerbe,<br />
25 Prozent<br />
in Handel, Verkehr<br />
und Gastgewerbe<br />
sowie 29 Prozent<br />
im Dienstleistungssektor.<br />
Größter Arbeitgeber<br />
ist der<br />
Automatisierungsexperte<br />
Asys. Von<br />
rund 1300 Beschäftigten<br />
arbeiten<br />
etwa 850 am Firmensitz.<br />
Die Zahl<br />
der regional zuordenbaren<br />
Einpendler<br />
betrug laut IHK<br />
(Stand 6/2022)<br />
3296, die der Auspendler<br />
3146, davon<br />
arbeitet mehr<br />
als die Hälfte in<br />
Ulm. Von dort pendeln<br />
816 Menschen<br />
ein.<br />
Die Gemeinde<br />
zeichnet sich<br />
durch einen breiten<br />
Branchenmix aus.<br />
Die vier Gewerbegebiete<br />
umfassen<br />
insgesamt 94<br />
Hektar, ein Handelsgebiet<br />
drei<br />
Hektar. An Gewerbesteuer<br />
erwartet<br />
die Gemeinde <strong>2023</strong><br />
rund 6,5 Millionen<br />
nach 8,2 Millionen<br />
im Jahr zuvor.<br />
sie für die nächsten Wochen an.<br />
Dabei dürfte es die bereits länger<br />
im Raum stehende Erweiterung<br />
im Gebiet Stockert gehen.<br />
Für Braig liegt eine Erweiterung<br />
im Gebiet Himmelweiler auf<br />
mittlere Sicht auf der Hand.<br />
Doch er sagt zugleich: „Dort liegen<br />
unsere besten Böden.“ Zudem<br />
steht die Erweiterung des<br />
Containerbahnhofs an, das Planfeststellungsverfahren<br />
läuft.<br />
„Das kostet uns Gewerbefläche“,<br />
sagt Braig, doch sei die Gemeinde<br />
bereit, diese im Sinne<br />
des Wohls der Region für das<br />
Vorhaben einzubringen.<br />
Der Bedarf an Gewerbeflächen<br />
sei ungebrochen, auch in<br />
der momentan stockenden<br />
Wirtschaftslage, sagt Oelmaier.<br />
In erster Linie stünden Bestandsbetriebe<br />
parat mit Erweiterungsbedarf<br />
„Viele sind familiengeführt<br />
und gut mit Eigenkapital<br />
ausgestattet.“ Diese<br />
meisterten die derzeitige Krise<br />
gut. [!] <br />
Thomas Vogel
Anzeige 45<br />
Mit Vollgas in die neuen Arbeitswelten<br />
Perfekte Werbelage A8 – Anschlussstelle Ulm-Nord<br />
gistics, deren Neubau mit einer Fläche von<br />
über 90.000 m² Ende des vergangenen Jahres<br />
fertiggestellt wurde.<br />
„Das Neubauprojekt verknüpft den idealen<br />
Standort mit zukunftsorientierten Raum- und<br />
Arbeitskonzepten, welche zur Höchstleistung<br />
motivieren“ betont Matthias Kralisch, Prokurist<br />
der Objekta Real Estate Solutions GmbH<br />
und Immobilienberater des Areals seit dem<br />
Projektstart im Jahr 2011.<br />
Visualisierung Bestand BA II (links davon: Entwicklungsfläche BA III)<br />
Bild: GOLDBECK Süd GmbH<br />
Der Neubau überzeugt durch modernste Ausstattung<br />
und bietet vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Von Einzel- und Gruppenbüros<br />
bis hin zu einem „Open Office“ oder einer Ausstellung-<br />
bzw. Shop-Fläche, wie bspw. Würth<br />
im benachbarten Gebäude, haben Mietinteressenten<br />
derzeit noch den Vorteil, ihre Vorstellungen<br />
miteinzubringen.<br />
Langjährig von der Industrie geprägt, entwickelt<br />
sich das an der A8 erstklassig gelegene<br />
Gewerbegebiet im Ulmer Norden zunehmend<br />
zu einer nachgefragten Adresse für<br />
Ingenieur- und Vertriebsbüros. In direkter<br />
Sichtlage zur Ausfahrt Ulm-Nord der A8<br />
München/Stuttgart soll nun bis Q1/2025<br />
ein weiterer Büroneubau als Bauabschnitt<br />
III entstehen. Bereits 2011 wurde der Bauabschnitt<br />
I und damit das Stammhaus der Bäckerei-Staib<br />
im GE „Ulm-Nord“ fertiggestellt,<br />
gefolgt vom Bauabschnitt II im Jahr<br />
2019. Seither sind die Adolf Würth GmbH<br />
mit einem 24h-Shop und die GOLDBECK<br />
Süd GmbH Mieter im Objekt. Zusätzlich war<br />
GOLDBECK das bauausführende <strong>Unternehmen</strong><br />
des Bauabschnitt II und wird dies auch<br />
für den Bauabschnitt III sein.<br />
Die Fertigstellung des sechsspurigen Fahrbahnausbaus<br />
der A8 zwischen München und<br />
Stuttgart im Jahr 2021 zusammen mit der<br />
neuen Doppelanschlussstelle Ulm-West/<br />
Ulm-Nord, welche vor dem Neubauprojekt<br />
mündet und eine direkte Verbindung zur B10<br />
in Richtung Ulm und Stuttgart bietet, erhöht<br />
nochmals die langanhaltende Anziehungskraft<br />
des Ulmer Nordens. Komplettiert wird<br />
die strategisch ideale Lage durch das Güterverkehrszentrum/<br />
Umschlagterminal, einer<br />
Tochter der Deutschen Bahn AG. Das Verladeterminal<br />
in „Himmelweiler“, stellt mit seinen<br />
zwei leistungsfähigen Portalkränen einen Güterumschlag<br />
nach ganz Europa sicher.<br />
Das Gewerbegebiet ist außerdem gut an den<br />
öffentlichen Nahverkehr angebunden. Der<br />
Zentrale Omnibusbahnhof West ist über die<br />
Linie 49 erreichbar, und es gibt vier Haltestellen<br />
innerhalb des Ulmer Nordens, die über die<br />
Linien 7 und 47 vom Hauptbahnhof Ulm eintreffen.<br />
Netzwerk vor Ort<br />
AVIA Bantleon, die DEKRA Akademie, Transgourmet,<br />
der Marktführer im Belieferungsgroßhandel<br />
für bspw. die Gastronomie, und<br />
Hotellerie, Gerüstsysteme Layher, der führende<br />
Hersteller von Sport- und Behördenwaffen<br />
Carl Walther, Hersteller von Sicherheits-/<br />
Schaumstofftechnik und Formteile MAYSER<br />
oder das Analyselabor für Lebens- und Futtermittel<br />
und Pharmazeutika der Eurofins<br />
sind nur einige von vielen, welche südlich der<br />
A8 im Gewerbegebiet ihren Firmensitz haben.<br />
Durch den Bauabschnitt III entstehen weitere<br />
ca. 1.335 m² Büro- und Dienstleistungsflächen<br />
im Ulmer Norden, welche von Objekta<br />
Real Estate Solutions vermietet werden. Die<br />
neuen Mietflächen sind flexibel teil- und nutzbar<br />
ab 445 m².<br />
Gleichzeitig wird auf dem Areal eine Hochgarage<br />
entwickelt, um noch mehr KFZ-Stellplätze<br />
zu schaffen. Ein großer Kundenparkplatz<br />
entlang des Gebäudes und mehrere Schnellladestationen<br />
sind bereits im Betrieb.<br />
Vorteile auf einem Blick:<br />
Erstklassige Verkehrsanbindung<br />
Flexibel gestaltbare Mietflächen<br />
Hohe Anzahl an KFZ-Stellplätzen<br />
Niedrigere Mietpreise im Vergleich zur<br />
Innenstadt bzw. Stuttgart und Augsburg<br />
Universitätsstadt Ulm als prosperierender<br />
Wissens- und Wirtschaftsstandort<br />
Hohe Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften<br />
Nachhaltiger <strong>Unternehmen</strong>serfolg durch<br />
das Zusammenspiel von Standort und<br />
Raum-/Arbeitskonzepten<br />
In den angrenzenden, nördlich der A8 gelegenen<br />
Gebieten „Himmelweiler“ und „Mergelgrube“<br />
des Gewerbegebietes Ulm-Nord befinden<br />
sich neben dem GVZ der Deutschen Bahn<br />
u.a. der Drogeriemarkt Müller und Seifert Lowww.objekta-realestate.de
46<br />
Mehr Güter aufs Gleis<br />
Logistik Der Containerbahnhof in Dornstadt arbeitet am Anschlag. Nun soll<br />
die Kapazität fast verdreifacht werden. Die 125-Millionen-Euro-Investition<br />
wirkt sich bis in die Bodensee-Region aus.
47<br />
Mieterstrom und Elektromobilität von smartRED –<br />
Eine Schlüssellösung für die Energiewende<br />
In einem Zeitalter wachsender ökologischer Herausforderungen und der dringenden Notwendigkeit, den Klimawandel aufzuhalten,<br />
gewinnt die Energiewende immer mehr an Bedeutung. Die Umstellung auf Erneuerbare Energien hat in den<br />
letzten Jahren volle Fahrt aufgenommen und wir stehen am Anfang der Wärmewende. Die Dringlichkeit einer Photovoltaikanlage,<br />
um das Haus mit nachhaltigem und grünem Strom zu versorgen, ist allgegenwärtig. Doch wie können wir sicherstellen,<br />
dass jeder Bürger an dieser Transformation teilhaben kann? Die Antwort liegt im Konzept des Mieterstroms. Mithilfe<br />
des Mieterstrommodells können Eigentümer den von der Photovoltaikanlage produzierten Strom direkt an die Mieter<br />
verkaufen und so auch Bewohnern von Mietwohnungen eine dezentrale und nachhaltige Energieversorgung ermöglichen.<br />
Hier setzt das <strong>Unternehmen</strong> smartRED an. Mit einer innovativen Lösung bieten sie eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit,<br />
Mieterstrom zu nutzen. Das Herzstück ihres Angebots sind intelligente Messgeräte, die den Energieverbrauch in<br />
Mietwohnungen präzise erfassen und die erzeugte Solarenergie effizient verteilen. Dank der intelligenten Zähler und einer<br />
ansprechenden Visualisierung können Mieter gleichzeitig ihren Energieverbrauch optimieren und wissen immer, wie hoch<br />
ihr Verbrauch ist. Und das Beste? Wenn Sie keine Lust haben, sich um die Abrechnung zu kümmern, kann die smartRED<br />
Mutterfirma ABM Technik + Service die Abrechnung für Sie übernehmen.<br />
Besonders beeindruckend ist auch die Ladelösung für Elektromobilität von smartRED. Die hauseigene Ladestation<br />
„Pico“ ist MID-zertifiziert und erfüllt seit kurzem auch die strengen Anforderungen des deutschen Eichrechts.<br />
Damit kann die Pico-Ladestation problemlos als private Ladestationen anhand<br />
mehrerer Tarife im Mieterstrom sowie nun auch als halböffentliche Ladestation<br />
und für öffentliche Ladepunkte, z.B. auf den Besucherparkplätzen oder im<br />
Stadtzentrum, verwendet werden.<br />
Die Pico-Ladestation verfügt sogar über ein statisches und dynamisches Lastmanagement,<br />
welches die maximal zur Verfügung stehende Leistung regelt<br />
und den verfügbaren Strom auf die Stationen verteilt.<br />
Mieterstrom und Ladelösungen für Elektromobilität sind bedeutend für die<br />
Energiewende. Wir müssen alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um unsere<br />
Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Die dezentrale<br />
Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen ist ein entscheidender<br />
Schritt auf diesem Weg. Mit intelligenten Lösungen wie denen von smartRED<br />
können wir sicherstellen, dass die Energiewende für jeden erreichbar ist und<br />
gleichzeitig den Nutzen für unsere Umwelt, für Mieter und für Eigentümer maximieren.<br />
Denn Mieterstrom ist eine Win-win-win Situation, in der sowohl Mieter<br />
als auch Eigentümer von wirtschaftlichen Vorteilen profitieren und gleichzeitig<br />
die Umwelt schützen.<br />
www.abm-service.de<br />
www.smartred.de
48<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Die Prognosen weisen<br />
steil nach oben. Schon<br />
bis zum Jahr 2030 soll<br />
so die Zahl der umgeschlagenen<br />
Ladeeinheiten bei<br />
jährlich 300 000 liegen. Der<br />
Umschlagbahnhof Ulm-Dornstadt,<br />
wie der Container-Bahnhof<br />
im Branchenjargon bezeichnet<br />
wird, wird daher in den<br />
kommenden Jahren stark ausgebaut.<br />
Hinzu kommt das Modul<br />
2. Mit 120 000 Einheiten pro Jahr<br />
sei das bestehende Terminal an<br />
seiner Leistungsgrenze, sagt<br />
eine Bahn-Sprecherin. Aktuell<br />
werden an dem Dornstadter<br />
Terminal der Deutschen Umschlaggesellschaft<br />
Schiene-Straße<br />
(Duss) jährlich etwa 105 000<br />
Container umgeschlagen.<br />
Im Zuge der Erweiterung<br />
wird die Duss als Betreiberin<br />
gleich vier neue Umschlaggleise<br />
neu aufziehen. Wie die Tochtergesellschaft<br />
der DB Netz AG<br />
mitteilt, sind darüber hinaus<br />
fünf neue Abstellspuren für<br />
Container vorgesehen, 20 zusätzliche<br />
Abstellplätze für Sattelanhänger,<br />
ein neues Gebäude<br />
für die Disposition und ein weiteres<br />
für die neue Sicherungsund<br />
Leittechnik sowie 68 sogenannte<br />
Vorstauplätze für Lastwagen.<br />
Lkw-Rückstau vermeiden<br />
Auf letzteren Punkt legte insbesondere<br />
die Gemeinde Dornstadt<br />
ein großes Augenmerk, um<br />
künftig den Rückstau von Lastern<br />
auf das öffentliche Straßennetz<br />
auszuschließen. Außerdem<br />
entsteht die sogenannte Ein-/<br />
Ausfahrgruppe, also eine direkte<br />
Anbindung an die Bahnstrecke<br />
Stuttgart–Ulm. Bislang müssen<br />
die aus Stuttgarter oder Ulmer<br />
Richtung eintreffenden<br />
Züge zuerst im Bereich des<br />
Bahnhofs Beimerstetten rangieren,<br />
um zu ihrem Ziel zu gelangen.<br />
Dies werde künftig überflüssig.<br />
Der Bahnhof werde dadurch<br />
entlastet, die Lärmbelastung<br />
der Einwohner<br />
entsprechend gesenkt, erklärte<br />
die Bahn-Sprecherin.<br />
Aus heutiger Perspektive ist<br />
es kaum vorstellbar, dass der<br />
Vorgänger des Containerbahnhofs<br />
einmal mitten in Neu-Ulm<br />
gelegen hat, etwa im Bereich der<br />
700 Meter lang sind die vier Umschlaggleise im Terminal. Drei<br />
Portalkräne heben Container auf Lkw. Foto: © Lars Schwerdtfeger<br />
Zentrale Funktion für die Region<br />
Dornstadt und<br />
der auf dem Gemeindegebiet<br />
liegende<br />
Containerbahnhof<br />
haben<br />
eine zentrale Funktion<br />
für die Region,<br />
betont Simon Pflüger,<br />
Leiter Standortpolitik<br />
der IHK<br />
Ulm. Über die Verkehrsachsen<br />
B30<br />
und B311 erstrecke<br />
sich das Einzugsgebiet<br />
für Gütertransporte<br />
auf der<br />
Schiene bis ins Bodenseegebiet<br />
und<br />
über Sigmaringen<br />
hinaus. Die nächsten<br />
großen Umschlagterminals<br />
befinden sich in<br />
Kornwestheim,<br />
Karlsruhe, Mannheim,<br />
Weil am<br />
Rhein und München.<br />
Mittlerweile, so<br />
Pflüger, hätten einige<br />
<strong>Unternehmen</strong><br />
von sich aus Bahnverlademöglichkeiten<br />
geschaffen,<br />
BSH Hausgeräte in<br />
Giengen oder die<br />
Spedition Denkinger<br />
in Rottenacker.<br />
Allerdings seien die<br />
Kapazitäten auf<br />
der Brenz- und der<br />
Donaubahn begrenzt,<br />
sagt Pflüger.<br />
Umso wichtiger<br />
sei der zentrale<br />
Umschlagterminal<br />
in Dornstadt.<br />
Meininger Allee auf Höhe des<br />
Bahnhofs. Die Verlagerung in<br />
den Ulmer Norden geschah auf<br />
Veranlassung vor allem der Donaustädter.<br />
Dornstadt wollte das<br />
Terminal anfangs auf keinen<br />
Fall. „Das war kommunalpolitisch<br />
eine heiße Geschichte“, erzählt<br />
Bürgermeister Rainer<br />
Braig rückblickend.<br />
Die Vorgänge spielten sich<br />
noch vor seiner ersten Amtszeit<br />
ab. Wie er recherchiert hat, war<br />
der avisierte Logistik-Schwerpunkt<br />
nur ein Anlass für die Ablehnung.<br />
Kaum Arbeitsplätze,<br />
großer Flächenverbrauch, so haderten<br />
die Räte. „Dornstadt hatte<br />
damals vor, stattdessen vor allem<br />
auf Firmen aus dem Bereich<br />
der Biotechnologie zu setzen“,<br />
erzählt der Bürgermeister. Dieser<br />
Traum sei dann allerdings<br />
relativ rasch geplatzt.<br />
Die Eröffnung<br />
ist für 2027<br />
geplant, die Kosten<br />
betragen 125<br />
Millionen Euro.<br />
Pressesprecherin<br />
Deutsche Bahn<br />
Das Planfeststellungsverfahren<br />
für die Erweiterung ist im<br />
Jahr 2021 angelaufen. Die Deutsche<br />
Bahn rechnet den Angaben<br />
der Sprecherin zufolge mit einem<br />
positiven Bescheid durch<br />
das Eisenbahn-Bundesamt noch<br />
in diesem Jahr. Im kommenden<br />
Jahr sollen dann laut Fahrplan<br />
die Bauarbeiten beginnen, die<br />
Eröffnung steht für Ende 2027<br />
auf dem Programm. Nach den<br />
aktuellen Planungen der Deutschen<br />
Bahn betragen die Investitionen<br />
125 Millionen Euro.<br />
Dabei setzt die Bahn künftig<br />
auf neueste Technik, die das so<br />
genannte „Soft Landing“ möglich<br />
mache. Dabei werden die Krane<br />
aus dem Bürogebäude mit Videounterstützung<br />
gesteuert. Ihren<br />
Platz zugewiesen bekommen<br />
die Lastwagen-Fahrer per Slotbuchung.<br />
Diese Technik und<br />
Vorgehensweise soll einen effizienteren<br />
Ablauf und einen höheren<br />
Umschlag pro Platz sicherstellen<br />
soll. [!] Thomas Vogel
49
FOTO: © ANDREAS HACKL<br />
Clemens Keller absolvierte früher Ironman-Triathlons, seit einigen Jahren zieht es ihn als Trailrunner auf die Gipfel. <br />
Foto: © Andreas Hackl<br />
Im Bann der Bergwelt<br />
Die private Seite Kein Gipfel zu hoch, keine Distanz zu weit. Früher absolvierte Clemens<br />
Keller Ironman-Triathlons. Heute heißt die Leidenschaft des Seeberger-Geschäftsführers<br />
Trailrunning. Einblicke in einen Sport der Extreme.<br />
Rund 250 Kilometer,<br />
20 000 Höhenmeter, 58<br />
Stunden: Der Jungfrau-<br />
Aletsch-Trail im Berner<br />
Oberland ist eine extreme Herausforderung<br />
und einer der<br />
härtesten Ultra-Trails der Welt.<br />
Mit dabei: Clemens Keller, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der Ulmer Seeberger GmbH, einem<br />
Anbieter von Kaffee, hochwertigen<br />
Trockenfrüchten,<br />
Nusskernen und mittlerweile<br />
auch Energiesnacks. Er bildete<br />
gemeinsam mit dem Allgäuer<br />
Ultra-Läufer Anton Philipp ein<br />
kongeniales Team, das bei dieser<br />
Herausforderung am Limit<br />
lief und bei den 2er-Teams den<br />
dritten Platz belegte. „Wir haben<br />
intensiv trainiert, aber dieser<br />
Trail war ein einzigartiges<br />
Abenteuer und eine Grenzerfahrung“,<br />
fasst Keller das extreme<br />
Erlebnis in den Schweizer Bergen<br />
zusammen.<br />
Bei Keller und Seeberger passen<br />
die sportliche und die unternehmerische<br />
Ausrichtung<br />
gut zusammen. „Laufen ist ein<br />
ehrlicher Sport. Es geht mit wenig<br />
Equipment und das Material<br />
spielt keine große Rolle. Entscheidend<br />
ist die eigene Verfassung<br />
und Routine in der Natur<br />
mit all ihren Unwägbarkeiten.<br />
Ähnlich im <strong>Unternehmen</strong> – natürliche<br />
Produkte, nachhaltig<br />
und mit Verantwortung gegenüber<br />
der Natur und den Menschen<br />
in den Anbauländern.<br />
Und als Verpflegung für Sportler<br />
die natürliche Alternative zu<br />
künstlicher Energienahrung“,<br />
sagt Keller. Er hat das Familienunternehmen<br />
Anfang der<br />
2000er Jahre von seinem Onkel<br />
Julius Rohm übernommen und<br />
ist damit Inhaber in dritter Generation.<br />
Im Allgäu aufgewachsen<br />
Während die <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />
in schwierigen Zeiten<br />
anfangs Neuland war, waren<br />
Bergtouren für Clemens Keller,<br />
der im Allgäu aufgewachsen ist,<br />
vertrautes Terrain. So entwickelte<br />
er früh ein Gespür für Gelände,<br />
Orientierung und die Liebe<br />
zu den Bergen. Über den<br />
Sport-Leistungskurs am Gymnasium<br />
in Kempten, kam Keller als<br />
Abiturient zum Triathlon und<br />
war während seines Zivildienstes<br />
und dem BWL-Studium intensiv<br />
und erfolgreich für einen<br />
Triathlon-Verein unterwegs.<br />
Seine berufliche Tätigkeit beim<br />
Chipkonzern Infineon in Paris,<br />
mit den nicht unbedingt optimalen<br />
Trainingsbedingungen einer<br />
Großstadt, bremsten den ehrgeizigen<br />
Triathleten zunächst aus.<br />
„Erst mit der <strong>Unternehmen</strong>snachfolge<br />
bei Seeberger und<br />
dem Wechsel nach Ulm habe ich<br />
den Sport wiederentdeckt. Der<br />
Einstieg war einfach, denn<br />
Ralph Beranek, als zweiter Geschäftsführer<br />
bereits im <strong>Unternehmen</strong><br />
tätig und ebenfalls Triathlet,<br />
motivierte mich wieder<br />
zu trainieren“. Beide absolvierten<br />
in der Folge mehrere Ironman-Triathlons.<br />
Mit der Familiengründung<br />
blieb zu wenig Zeit für das Trai-
unternehmen [!] LEBEN 51<br />
Gerade in<br />
stressigen<br />
Phasen brauche ich<br />
den Sport. Laufen<br />
ist mein Ventil.<br />
Clemens Keller<br />
Seeberger-Geschäftsführer<br />
Verschiedene Untergründe<br />
und die Unplanbarkeit in der<br />
Natur faszinieren Clemens<br />
Keller an seinem Sport.<br />
Foto: © Andreas Hackl<br />
ning in drei Disziplinen. Daher<br />
beschränkte sich Keller aufs<br />
Laufen. Als Frühaufsteher läuft<br />
er oft morgens vor Arbeitsbeginn<br />
oder spontan, wenn es<br />
passt und er eine Stunde freimachen<br />
kann. „Gerade in stressigen<br />
Phasen brauche ich den<br />
Sport. Laufen ist mein Ventil,<br />
um leistungsfähiger zu sein.<br />
Würde ich ambitioniert Golfen,<br />
wäre das vermutlich viel zeitaufwändiger<br />
als mein Ausdauertraining“,<br />
beantwortet er die<br />
Frage, wie er neben der <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />
noch Zeit für<br />
sein Training hat.<br />
Dabei sei die Kontinuität entscheidend,<br />
weniger die Intensität,<br />
erläutert Keller. Durch regelmäßiges<br />
Training ist der 51-Jährige<br />
ganz vorne mit dabei, ist<br />
beim Transalpin Run, den er bereits<br />
zwölfmal gelaufen ist,<br />
ebenso Teil des Seeberger-<br />
Teams, wie beim Ulmer Einsteinmarathon.<br />
mie und gegenseitige Rücksichtnahme.<br />
Clemens Keller ist Teil der<br />
Allgäuer Trail-Community, die<br />
er – trotz der Leistungsorientierung<br />
– als familiär und locker<br />
beschreibt, als genauso unkompliziert<br />
wie den Sport. „Zwei bis<br />
In 3. Generation<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> wurde<br />
1844 von Friedrich Seeberger<br />
als Kolonialwarenhandel<br />
gegründet. Nach dessen<br />
Tod übernimmt Julius<br />
Rohm 1949 das <strong>Unternehmen</strong>.<br />
1975 trat sein gleichnamiger<br />
Sohn Julius Rohm<br />
in die Firma ein, Anfang der<br />
2000er Jahre dessen Neffe<br />
Clemens Keller. 2022 erwirtschaften<br />
rund 800 Beschäftigte<br />
einen Jahresumsatz<br />
von 293 Millionen Euro.<br />
Leidenschaftlicher Läufer:<br />
Clemens Keller.<br />
FOTO: ANDREAS HACKL<br />
Ausloten der eigenen Grenzen<br />
Laufen auf der Straße oder in<br />
der Ebene ist für Keller inzwischen<br />
eine Ausnahme. „Mir geht<br />
es auch um Höhenmeter, und<br />
die zusätzlichen Faktoren, die in<br />
den Bergen eine große Rolle<br />
spielen. Man ist nicht so vergleichbar,<br />
denn jeder kommt anders<br />
mit den verschiedenen Untergründen<br />
zurecht, mit dem<br />
Höhenprofil, mit der Unplanbarkeit<br />
in der Natur“, sagt Keller.<br />
Genau das sei für ihn der Reiz<br />
beim Trailrunning. „Der persönliche<br />
Laufrhythmus, die Einteilung<br />
von Laufphasen und<br />
schnellem Gehen im extrem<br />
steilem Gelände, das ist jedes<br />
Mal ein Ausloten meiner Grenzen“,<br />
erläutert er. Bei großen<br />
Touren im Team müsse das<br />
ebenso zusammenpassen, wie<br />
die zwischenmenschliche Chedrei<br />
Wettbewerbe pro Jahr brauche<br />
ich, um ein Trainingsziel zu<br />
haben und diszipliniert im Training<br />
zu bleiben.“<br />
Im Jahr 2022 war es, unter anderem,<br />
der Transalpine-Run<br />
über acht Etappen von Garmisch<br />
nach Südtirol. „Allein<br />
oder im 2er-Team ist man in der<br />
Natur auf sich gestellt, abgesichert<br />
lediglich durch GPS und<br />
Tracker. Die einzigen digitalen<br />
Ausrüstungsgegenstände, denn<br />
ansonsten ist Laufsport nicht<br />
vom digitalen Wandel beeinflusst“,<br />
sagt Keller.<br />
Dieser Aspekt des Laufens ist<br />
dem Unternehmer Keller wichtig,<br />
weil er einen Gegensatz zum<br />
Arbeitsalltag bildet. „Zudem tut<br />
mir die körperliche Anstrengung<br />
einfach gut und macht mir<br />
den Kopf frei. Ich entwickele<br />
neue Ideen, habe einen anderen<br />
Blick auf Probleme im <strong>Unternehmen</strong>,<br />
und finde nicht selten<br />
Lösungen, die ich bei meinen<br />
Überlegungen im Büro so erst<br />
einmal nicht gesehen habe“.<br />
Trailrunning wird daher auch<br />
weiterhin seine Leidenschaft<br />
sein, ein Sport den man ohne Altersgrenze<br />
ausüben kann. „Ich<br />
werde dann vermutlich etwas<br />
langsamer“, aber noch sei das<br />
kein Thema. Obwohl er auch<br />
langsam kann – bei Wanderungen<br />
mit der Familie, die vielleicht<br />
die Grundlage für die<br />
nächste Generation von Trailrunnern<br />
sind. [!]<br />
<br />
Sigrid Balke<br />
NICHT<br />
ZU<br />
FASSEN !<br />
Digital ist praktisch.<br />
Aber leider alles andere<br />
als berührend.<br />
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52<br />
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Wechsel an der<br />
Spitze steht an<br />
Patrick<br />
Kuchelmeister<br />
übernimmt<br />
2025<br />
den Vorsitz.<br />
Kreissparkasse<br />
Ravensburg<br />
Nachfolgen<br />
sollten frühzeitigt<br />
geregelt<br />
werden. Diesen<br />
Leitsatz hat die<br />
Kreissparkasse<br />
Ravensburg nun<br />
beherzigt und<br />
bereits den<br />
Nachfolger des<br />
Vorstandsvorsitzenden Heinz<br />
Pumpmeier bekannt gegeben.<br />
Auf ihn soll im April 2025 Patrick<br />
Kuchelmeister folgen. Der<br />
44-Jährige ist bereits seit Januar<br />
2022 als Stellvertretender<br />
Vorsitzender bei der Kreissparkasse<br />
tätig. Pumpmeier, der seit<br />
25 Jahren den Vorsitz der Sparkasse<br />
inne hat, wird Ende März<br />
2025 aus Altersgründen ausscheiden.<br />
Die Kreissparkasse<br />
beschäftigte zuletzt 700 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und<br />
zählt 185 000 Kundinnen und<br />
Kunden.<br />
Führend in<br />
Sachen Logistik<br />
Auszeichnung Zu den „Logistics<br />
Leader of the Year <strong>2023</strong>“<br />
wurden Axel Frey und Harry<br />
Seifert von der Ulmer Seifert<br />
Logistics Group gewählt. Mit<br />
diesem Preis, der von der Still<br />
GmbH, einem Lagertechnik-<br />
Spezialisten aus Hamburg, gestiftet<br />
wird, zeichnet die Logistics<br />
Hall of Fame Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer sowie<br />
Managerinnen und Manager aus<br />
der Transport- und Logistikbranche<br />
aus, die aktuell besonders<br />
erfolgreich sind oder einen<br />
richtungsweisenden Impuls gesetzt<br />
haben.<br />
Mehr Lohn für<br />
Beschäftigte<br />
Gold Ochsen Nach harten Verhandlungen<br />
mit der Gewerkschaft<br />
Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />
Ulm-Aalen/Göppingen<br />
zahlt Gold Ochsen seinen rund<br />
200 Beschäftigten mehr Lohn.<br />
Der Abschluss liegt über dem<br />
Tarifvertrag der Branche. Die<br />
Löhne und Gehälter erhöhen<br />
sich ab Dezember um 240 Euro.<br />
Die Ausbildungsvergütungen<br />
steigen um 150 Euro. Zudem gibt<br />
es eine Inflationsausgleichsprämie<br />
von 1900 Euro, die in zwei<br />
Raten ausbezahlt wird. Die Laufzeit<br />
beträgt 13 Monate.<br />
Deutlich mehr<br />
Insolvenzen<br />
Konjunktur Um 200 Prozent ist<br />
die Zahl der <strong>Unternehmen</strong>sinsolvenzen<br />
in Ulm im ersten<br />
Halbjahr <strong>2023</strong> im Vergleich zum<br />
ersten Halbjahr 2022 gestiegen.<br />
Das geht aus Zahlen des Statistischen<br />
Landesamts hervor. Dabei<br />
handelt es sich sehr wahrscheinlich<br />
um einen statistischen<br />
Ausreißer, erklärte Michael<br />
Pluta, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der auf Insolvenzen<br />
spezialisierten Kanzlei Pluta<br />
aus Ulm. Denn die absoluten<br />
Zahlen seien sehr klein: 2022<br />
wurden im ersten Halbjahr in<br />
Ulm vier Insolvenzen angemeldet,<br />
<strong>2023</strong> zwölf. Im Land haben<br />
im gleichen Zeitraum 905 <strong>Unternehmen</strong><br />
Insolvenz beantragt,<br />
27,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />
Besonders viele Insolvenzen<br />
gab es im Baugewerbe<br />
und Handel.<br />
25 Jahre im<br />
Geschäft<br />
Asys Metall Passgenaue Maschinenrahmen<br />
und komplexe<br />
Maschinengehäuse, das sind seit<br />
25 Jahren die Kernkompetenzen<br />
der Asys Metall Rahmen- und<br />
Gehäusebau GmbH. Mit knapp<br />
20 Mitarbeitern im Jahr 1998 gegründet,<br />
beschäftigt das eigenständige<br />
<strong>Unternehmen</strong> mittlerweile<br />
mehr als 100 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Am Stammsitz<br />
Dornstadt und dem 2017<br />
eröffneten Standort Blaubeuren<br />
werden als Einzelteile und in Serie<br />
Profilstahl- und Blechkonstruktionen<br />
gefertigt. [!]<br />
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Mobile-Banking und unsere Apps.
In der Produktion sind Firmen oft weiter mit Digitalisierung und Automatisierung als in der Verwaltung. Foto: © Quality Stock Arts/AdobeStock<br />
Digitale Lösungen im Alltag<br />
Webinar Mit einem Bericht aus der Praxis und Tipps zur Umsetzung geben Firmenchef<br />
Gerd Stiefel und die Professoren Pufall und Jäckle eine Anleitung für Mittelständler.<br />
Spannende Einblicke<br />
über die Digitalisierung<br />
in seinem <strong>Unternehmen</strong>,<br />
die Abhängigkeit<br />
von großen Kunden und die<br />
Folgen für die Belegschaft, hat<br />
der Neu-Ulmer Unternehmer<br />
Gerd Stiefel beim Webinar „Digitaler<br />
Mittelstand – wie digital<br />
ist ihr Betrieb?“ gegeben. Er<br />
führt als geschäftsführender Gesellschafter<br />
den Hydraulik- und<br />
Pneumatik-Spezialisten die<br />
Fritz Stiefel GmbH, die 260 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
an den Standorten Waiblingen,<br />
Neu-Ulm (Burlafingen) und<br />
Dresden beschäftigt. Die Hydraulik-<br />
und Pneumatikkomponenten<br />
kommen unter anderem<br />
im Maschinenbau und im Fahrzeugbau<br />
zum Einsatz, etwa in<br />
Müllfahrzeugen, Straßenkehrmaschinen,<br />
Baumaschinen und<br />
Pistenbullys.<br />
Zur Digitalisierung hat Stiefel<br />
einen klaren Standpunkt:<br />
„Für einen mittelständischen Industriebetrieb<br />
das Wichtigste,<br />
um weiterhin wirtschaftlich arbeiten<br />
zu können.“ Im Webinar<br />
schilderte er, wie er in seinem<br />
Betrieb die Digitalisierung angepackt<br />
hat. In Teilen sei diese<br />
weit fortgeschritten. „Wir haben<br />
nicht die bestehenden Prozesse<br />
digitalisiert, sondern neue Prozesse<br />
eingeführt, auch ein bisschen<br />
unter dem Druck der<br />
Marktbegleiter“, erklärte der<br />
Unternehmer. Derzeit gehe es<br />
darum, die bestehenden Prozesse<br />
zu digitalisieren.<br />
Die Angst vor<br />
Angriffen von<br />
Hackern bremst<br />
das Tempo der<br />
Digitalisierung.<br />
Gerd Stiefel<br />
Unternehmer<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Rücksicht auf Kunden<br />
Als Zulieferer muss das <strong>Unternehmen</strong><br />
auch auf seine Kunden<br />
Rücksicht nehmen. „Wir wären<br />
manchmal schon weiter, wenn<br />
die Kunden nicht auch bremsen<br />
würden“, sagte Stiefel. Angesichts<br />
der Datenschutzgrundverordnung,<br />
vor allem aber aufgrund<br />
der zunehmenden Hackerangriffe<br />
seien <strong>Unternehmen</strong><br />
auf der einen Seite sehr zurückhaltend,<br />
wen sie in ihr System<br />
lassen. Das bremse das Tempo<br />
der Digitalisierung. Gleichzeitig<br />
könne man die Gefahr von Cybercrime<br />
nicht ignorieren. Der<br />
Aufbau von Parallelsystemen sei<br />
aber sehr teuer.<br />
Auf der anderen Seite nehmen<br />
die digitalen Anforderungen<br />
der Kunden zu. Aktuell habe<br />
ein Großkunde eingeführt, dass<br />
man einen Abladeslot digital buchen<br />
muss. Man könne also<br />
nicht mehr einfach wie früher<br />
mit dem Lkw auf den Hof fahren<br />
und abladen lassen. „Man<br />
muss sich an den Slot halten. Ich<br />
weiß nicht, wie das bei der Verkehrssituation<br />
gehen soll, aber<br />
klar ist: Es geht nichts mehr<br />
ohne Digitalisierung. Selbst<br />
beim Anliefern nicht“, erklärt<br />
Stiefel. Obendrein werden kleine<br />
<strong>Unternehmen</strong> von großen<br />
Anbietern getrieben. Der Befes-
54<br />
VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
Haben einen praxisorientierten Ansatz gefunden, wie <strong>Unternehmen</strong> ihren digitalen Reifegrad bestimmen können: die Professoren Steffen<br />
Jäckle (links) und Andreas Pufall von der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten.<br />
FOTO: JAN HEINRICH<br />
tigungsspezialist Würth etwa<br />
hat seine Kanban-Kundenregale<br />
mit der Funktechnologie<br />
RFID und elektronischer Datenübermittlung<br />
ausgestattet und<br />
Bestellungen für Kleinteile damit<br />
automatisiert.<br />
Solche Lösungen erwarten<br />
Kunden dann auch von anderen<br />
Lieferanten. Stiefel setzte vor<br />
diesem Hintergrund auf eine<br />
Weiterentwicklung: „Mit eigener<br />
Software und Smartphones,<br />
haben wir den Kunden die Möglichkeit<br />
gegeben, überall das<br />
Smartphone hinzuhalten und<br />
eine Bestellung auszulösen,<br />
ohne dass die Teile oder Komponenten<br />
im Regal stehen müssen.“<br />
Das Scannen von QR-<br />
Codes vermeide Fehler und entlastet<br />
den Einkauf des Kunden,<br />
der – falls gewünscht – immer<br />
noch eingreifen könne.<br />
Auch im eigenen <strong>Unternehmen</strong><br />
setzt Stiefel auf die Apps.<br />
Die Abteilungen seien Kunden.<br />
Es werde nicht mehr telefoniert<br />
oder geschrieben, sondern alles<br />
über die Apps gemacht. Das spare<br />
Wege und Zeit. Das nächste<br />
Projekt werde die Digitalisierung<br />
der Verwaltung sein.<br />
Kontakt & mehr<br />
Baden-Württemberg ist<br />
das Land des Mittelstands.<br />
99 Prozent der knapp<br />
500 000 <strong>Unternehmen</strong><br />
zählen nach der Definition<br />
der Europäischen Union als<br />
kleines oder mittleres <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Zudem ist mit<br />
2,3 Mio. sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten<br />
jeder zweite Baden-<br />
Württemberger im Mittelstand<br />
beschäftigt<br />
Kontakt für Interessenten<br />
an Grundkursen zur digitalen<br />
Transformation,<br />
Reifegradanalysen von Betrieben,<br />
Kooperation oder<br />
Abschlussarbeiten von Studierenden:<br />
Andreas.Pufall@RWU.de<br />
und Steffen.Jaeckle@RWU.<br />
de. Das Webinar-Handout<br />
kann man anfordern unter<br />
der Mailadresse<br />
DTX@RWU.de<br />
Thema Babyboomer<br />
Der Treiber seien die starken<br />
Babyboomer-Jahrgänge, die in<br />
Rente gehen wollen. Die Betriebe<br />
könnten mit Blick auf den<br />
Fachkräftemangel gar nicht alle<br />
Stellen nachbesetzen und wollten<br />
das auch mit Blick auf die<br />
Kosten nicht. In der Verwaltung<br />
gebe es viel Potenzial für digitale<br />
Lösungen. Daher seien diese<br />
keine Jobkiller. Angesichts<br />
zunehmender Bildschirmarbeit<br />
und der damit verbundenen höheren<br />
Konzentration hat Stiefel<br />
mit den Beschäftigten eine andere<br />
Pausenregel getroffen. Alle<br />
zwei Stunden gibt es – in Produktion<br />
wie in Verwaltung –<br />
fünf Minuten Pause. Dafür fällt<br />
die Mittagspause kürzer aus.<br />
Vor den Einblicken in die Praxis<br />
hatten die Hochschulprofessoren<br />
und Digitalisierungsexperten<br />
Andreas Pufall und Steffen<br />
Jäckle geschildert, wie Betriebe<br />
die Digitalisierung<br />
anpacken können. Digitale<br />
Technologie entscheiden über<br />
die künftige Wettbewerbsfähigkeit,<br />
sind sie sich mit Stiefel einig.<br />
Es gelte bei jedem Schritt<br />
und jedem Projekt zu prüfen, ob<br />
es den Kundennutzen oder die<br />
Effizienz der Leistungserstellung<br />
steigert, betonte Jäckle. Extrem<br />
wichtig für das Gelingen<br />
sei es auch, dass alle Beteiligten<br />
ein gemeinsames Verständnis<br />
von Digitalisierung haben.<br />
Die beiden schilderten etwa<br />
anhand einer App-Lösung für<br />
Segler zum Bezahlen von Hafengebühren,<br />
wie digitale Lösungen<br />
aussehen müssen und stellten<br />
ihre Methode und ihren webbasierten<br />
Werkzeugkasten vor, mit<br />
dem Betriebe ihren digitalen<br />
Reifegrad messen können, in<br />
Richtung des Kundennutzens,<br />
des wichtigsten Produktes und<br />
der Effizienz. Dabei sei es wichtig,<br />
nicht nur Bestehendes zu digitalisieren,<br />
sondern neue digitale<br />
Lösungen zu schaffen. [!]<br />
<br />
Alexander Bögelein
Wir beraten den Mittelstand.<br />
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56<br />
LEBEN unternehmen [!]<br />
Und wer bitte<br />
ist Ihr Vorbild?<br />
Umfrage Künstler, Politiker und Macher: Es gibt viele Menschen, denen nachzueifern sich<br />
lohnt. Sechs Führungskräfte verraten, was sie beschäftigt, antreibt und wer sie fasziniert.<br />
FOTO: © ALIAKSANDRA ADOBE.STOCK.COM<br />
1) Welche Frage hat Sie als<br />
Unternehmer/Unternehmerin<br />
vorangebracht?<br />
2) Gibt es Vorbilder für sie? Und wenn<br />
ja, welche?<br />
3) Welche unternehmerische Leistung<br />
hat Sie besonders beeindruckt?<br />
4) Haben Sie einen Leitsatz für die<br />
tägliche Arbeit?<br />
5) Was treibt Sie an, seit Jahren so viel<br />
Zeit und Kraft in Ihr <strong>Unternehmen</strong> zu<br />
stecken?<br />
6) Worüber wundern Sie sich noch<br />
immer?<br />
FOTO: SCHANKZ/ADOBESTOCK.COM<br />
1Kann ich unseren seit 1392 bestehenden<br />
Familienbetrieb so<br />
weiterführen und weiterentwickeln?<br />
2Nein.<br />
3Unser Jubiläumsjahr 2017. In<br />
diesem haben wir 625 Jahre<br />
Fischhaus Heilbronner gefeiert<br />
– mit vielen Aktionen.<br />
Für Andreas Heilbronner,<br />
Inhaber der Heilbronner<br />
Fischhaus und Fischgaststätte,<br />
steht eine zufriedene Kundschaft<br />
an oberster Stelle.<br />
4Ich möchte nicht auf dem<br />
Sofa sitzen, sondern bei der<br />
Arbeit schwitzen.<br />
5Eine glückliche und zufriedene<br />
Kundschaft.<br />
6Dass wir unsere Familientradition<br />
seit dem Jahr 1392<br />
aufrechterhalten können, das<br />
findet ich einfach jeden Tag unglaublich.<br />
1Der Fokus liegt auf unseren<br />
Kunden und wie deren Bedürfnisse<br />
erfüllt werden können.<br />
Das ist unser Dreh- und Angelpunkt.<br />
Wie können wir<br />
Mehrwerte schaffen – für uns<br />
wie für unsere Kunden?<br />
2Ja, Helmut Schmidt.<br />
3Wolfgang Grupp von Trigema<br />
beeindruckt mich als<br />
Mensch und als Unternehmer.<br />
Sein Lebenswerk ist mehr als<br />
beachtlich.<br />
4Die Textilbranche hat enorm<br />
viele Umwälzungen erlebt.<br />
In unserer Industrie war und ist<br />
der strukturelle Wandel gewaltig.<br />
Diese Tatsache spiegelt sich<br />
in unserem Leitsatz wider: „Wir<br />
können es uns nicht leisten, uns<br />
nicht zu verändern.“<br />
FOTO: SCHANKZ - STOCK.ADOBE.COM<br />
Andreas Merkel, Geschäftsführer<br />
von Gebr. Otto, bewundert<br />
den Ex-Bundeskanzler<br />
Helmut Schmidt.<br />
5Ich übernehme gerne Verantwortung.<br />
Diese Einstellung<br />
wurde mir von meinen<br />
Großeltern und Eltern vorgelebt.<br />
Heute versuche ich diese<br />
Philosophie an meine Kinder<br />
und mein Umfeld weiterzugeben.<br />
6Es kommt mir fast wie ein<br />
Wunder vor, dass unser <strong>Unternehmen</strong><br />
noch immer so erfolgreich<br />
in Deutschland textile<br />
Garne produzieren kann, wo<br />
doch die globale Konkurrenz<br />
übermächtig erscheint. Dank einer<br />
überragenden Teamleistung,<br />
innovativer Produkte und<br />
unserer ausgeprägten Nachhaltigkeitsstrategie<br />
hat unser <strong>Unternehmen</strong><br />
mittlerweile 122 Jahre<br />
erfolgreich bestritten.
unternehmen [!] LEBEN 57<br />
Die Teppichrestauratorin<br />
Carmen Sendelbach hat sich<br />
die Primaballerina Marcia<br />
Haydeen als Vorbild auserkoren.<br />
1Eine Frage ist sicherlich, wie<br />
wir Nachwuchs gewinnen<br />
und im <strong>Unternehmen</strong> halten<br />
können. Da schöpfen wir alle<br />
Möglichkeiten aus und gehen<br />
neue Wege.<br />
2Ja, mein Vater Günter<br />
Schwarz.<br />
3Unser <strong>Unternehmen</strong> wurde<br />
von 1<strong>89</strong>1 bis 1912 von Friederike<br />
Wackler erfolgreich geführt.<br />
In einer Zeit, in der berufstätige<br />
Frauen eine Ausnahme<br />
waren, vor allem in einer<br />
männerdominierten Branche<br />
wie im Fuhrgewerbe – das beeindruckt<br />
mich sehr.<br />
Gabi Schwarz von der Schwarz<br />
GmbH & Co. KG in Göppingen<br />
übernimmt als Unternehmerin<br />
gerne Verantwortung.<br />
4Wer Menschen führt, muss<br />
Menschen lieben.<br />
5Das unternehmerische Verantwortungsgefühl.<br />
Wir führen<br />
die Schwarz-Gruppe bereits<br />
in der vierten Generation und<br />
ich bin tief im <strong>Unternehmen</strong><br />
und in der Region verwurzelt.<br />
6Wie schnell die Zeit vergeht!<br />
Ich arbeite schon seit 28 Jahren<br />
im <strong>Unternehmen</strong>.<br />
1Ich habe mich immer gefragt,<br />
ob ich das bis an mein Lebensende<br />
machen will. Und die<br />
Antwort war immer ja.<br />
2Ein großes Vorbild für mich<br />
ist die Primaballerina Marcia<br />
Haydeen. Sie ist Jahrgang<br />
1937 und tanzt immer noch. Sie<br />
sagt: „Ich stehe jede Morgen auf<br />
und denke, ok Marcia, das Beste<br />
kommt noch.“ Ein weiteres<br />
Vorbild ist Mahatma Gandhi als<br />
Pazifist und Morallehrer.<br />
3Mich beeindruckt jeder darstellende<br />
Künstler, der den<br />
Schritt in die Selbstständigkeit<br />
wagt. Denn sie sind nicht nur<br />
Künstler, sondern sie müssen<br />
gleichzeitig unternehmerisch<br />
denken und handeln, um von ihrer<br />
Tätigkeit leben zu können.<br />
4Das Zitat von Immanuel<br />
Kant: Ich kann, weil ich will,<br />
was ich muss.<br />
5Meine Liebe zu dem, was ich<br />
tue. Meine Liebe zu Teppichen<br />
und mein inniger Wunsch,<br />
sie zu erhalten.<br />
6Ich wundere mich jeden<br />
Morgen, dass die Sonne aufgeht<br />
und die Welt sich weiterdreht,<br />
egal was passiert ist.<br />
FOTO: © DI STUDIO/ADOBE.STOCK.COM<br />
<strong>Unternehmen</strong>sberaterin und<br />
Coach Manuela Orlowitsch<br />
beeindruckt unternehmerische<br />
Besonnenheit.<br />
Für Marcello Danieli, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
von Harder Logistics, ist sein<br />
Team das wertvollste Gut.<br />
1Ich bin seit 2009 selbständiger<br />
Business- und Life-Coach<br />
und mich hat immer die Frage<br />
umgetrieben, wie wir unser gesamtes<br />
Potenzial entfalten und<br />
dabei ein in sich stimmiges Leben<br />
zum Wohle Aller leben können.<br />
2Vorbilder sind für mich Mahatma<br />
Ghandi, Martin Luther<br />
King Jr., Barak Obama, Michelle<br />
Obama … ich könnte noch<br />
mehr aufzählen. Alle haben eines<br />
gemeinsam, den unerschütterlichen<br />
Glauben, dass das Leben<br />
in der Gemeinschaft höherwertiger<br />
ist als der Egoismus.<br />
3Mich beindrucken Unternehmer<br />
und Unternehmerinnen,<br />
die besonnen, empathisch,<br />
klar sind und mit ihren<br />
Mitarbeitenden und Kunden in<br />
respektvoller und wertschätzender<br />
Form umgehen und achtsam<br />
abwägen, wie es für alle Seiten<br />
annehmbar bleibt.<br />
4In der Ruhe liegt die Kraft,<br />
um mit den Kräften tanzen<br />
zu können.<br />
5Die Liebe zu den Menschen.<br />
Meine Aufgabe sehe ich darin,<br />
Menschen auf ihrem Lebensweg<br />
in herausfordernden<br />
Lebenssituationen eine gute Begleiterin<br />
zu sein. Es gibt viele<br />
Gründe, warum wir unser Potenzial<br />
nicht sogleich entfalten<br />
können.<br />
6Für mich ist es immer wieder<br />
erstaunlich, dass wir<br />
Menschen immer noch glauben,<br />
dass sich die Welt verändern<br />
wird, ohne unser Zutun.<br />
1Wie gewinnen wir und vor allem<br />
wie halten wir Mitarbeitende,<br />
die zu uns passen, langfristig?<br />
Unser Team ist unser<br />
wertvollstes Gut. Denn es steht<br />
für das, was wir tun und repräsentiert<br />
uns nach außen.<br />
2Prägend für mich war eine<br />
Begegnung mit Dr. Werner<br />
Beumelburg, damals Leiter des<br />
Mercedes-Benz-Werks Wörth.<br />
Ein Gespräch mit ihm hat mir<br />
die Augen geöffnet, dass ich in<br />
meinem Herzen Unternehmer<br />
bin. Im Anschluss habe ich den<br />
Sprung gewagt und mich selbstständig<br />
gemacht.<br />
3Das Erfolgsmodell „Professor<br />
Reinhold Würth.“ Als<br />
Schraubenhersteller gestartet<br />
hat sich das <strong>Unternehmen</strong> immer<br />
wieder selbst erfunden und<br />
entwickelt. Mich beeindruckt<br />
es, mit welcher Regelmäßigkeit<br />
dort Erfindungen zur Marktreife<br />
gebracht werden.<br />
4Es erscheint immer unmöglich,<br />
bis es vollbracht ist<br />
(Nelson Mandela).<br />
5Mit meinem Sohn Johannes<br />
Danieli ist die Nachfolge gesichert.<br />
So habe ich jeden Tag<br />
die Zukunft vor Augen, für die<br />
es sich lohnt, das <strong>Unternehmen</strong><br />
nachhaltig und auch sicher aufzustellen.<br />
… dass es uns nicht gelingt,<br />
6 als vernünftige Menschen<br />
durch Kommunikation und Intelligenz<br />
die Kriege auf dieser<br />
Welt zu verhindern, und unsere<br />
Energie dem wichtigen Zukunftsthema<br />
Nachhaltigkeit zu<br />
widmen. [!]<br />
<br />
Stefan Loeffler
spezial<br />
58<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Tagungen<br />
& Events<br />
Wie sich<br />
Veranstalter<br />
schützen<br />
Versicherung Ob privates Fest oder ein<br />
geschäftliches Event: Die Ausrichter haften<br />
für alle Personen- und Sachschäden. Umso<br />
wichtiger ist es, Risiken abzusichern. Dabei<br />
kommt es auf die Details an.<br />
Es ist eine der größten<br />
Tragödien in der deutschen<br />
Veranstaltungsgeschichte:<br />
Bei der Loveparade<br />
in Duisburg kamen 2010<br />
bei einer Massenpanik 19 Menschen<br />
ums Leben, 511 wurden<br />
verletzt. Der langjährige Prozess<br />
endete weder mit Schuld- noch<br />
mit Freispruch. Zivilrechtliche<br />
Ansprüche blieben davon unbenommen.<br />
Und sie konnten erfüllt<br />
werden. Die Axa als Haftpflichtversicherer<br />
des Veranstalters<br />
Lopavent hatte für die<br />
Katastrophe zehn Millionen<br />
Euro an Rückstellungen gebildet.<br />
Damit wurden Schadensersatzansprüche<br />
für zerstörte<br />
Kleidung, Verdienstausfälle<br />
oder die Behandlung von Verletzungen<br />
beglichen. Das Unglück<br />
vor über dreizehn Jahren<br />
im Ruhrgebiet ist ein Extrem-<br />
Beispiel. Aber es zeigt, wie<br />
wichtig ein ausreichender Versicherungsschutz<br />
für die Branche<br />
ist.<br />
Laura von Haperen vom Verband<br />
für Medien- und Veranstaltungstechnik<br />
(VPLT) empfiehlt<br />
daher: Veranstalter sollten immer<br />
auf Veranstaltungen spezialisierte<br />
Versicherer setzen. Bei<br />
der Loveparade in Duisburg war<br />
das der Fall: Das Berliner <strong>Unternehmen</strong><br />
Schwandt ist ein Versicherungsmakler<br />
mit Fokus auf<br />
die Veranstaltungsbranche, Medien,<br />
Event, Konzerte, Ausstellungen<br />
und Kunst und diesem<br />
Bereich seit 30 Jahren aktiv.<br />
© ENGEL.AC/ADOBE.STOCK.COM<br />
Ob Großveranstaltungen wie Messen oder einfach nur eine private<br />
Hochzeitsfeier: Eine Haftpflichtversicherung ist ein Muss, sagen<br />
Experten.<br />
www.swp-unternehmen.de
59<br />
Wie beim Heavy-Metal-Festival<br />
in Wacken <strong>2023</strong> ist das Wetter<br />
für Veranstalter immer mehr ein<br />
Risikofaktor. Foto: © Christian<br />
Charisius/picture alliance/dpa<br />
Veranstalter<br />
sollten<br />
immer auf Events<br />
spezialisierte<br />
Versicherer setzen.<br />
Laura von Haperen<br />
Verband VPLT<br />
„Wir haben einen Schwerpunkt<br />
auf Großveranstaltungen, waren<br />
von Anfang an bei der Love Parade<br />
mit dabei und organisierten<br />
auch die Schadensabwicklung<br />
für Duisburg“, sagt Mark<br />
Höhne, Spezialist für Event-Versicherungen<br />
beim Veranstaltungsversicherer<br />
Schwandt.<br />
Die wichtigste Versicherung<br />
sei immer die Haftpflichtversicherung:<br />
„Da gibt es kein Abwägen,<br />
wie im Privatleben auch. Jeder<br />
Anspruch, der gegen einen<br />
kommt, müsste sonst aus eigener<br />
Kraft abgewehrt oder aus eigener<br />
Tasche kompensiert werden“,<br />
betont Höhne.<br />
FOTOS: ENGEL.AC, WEDDING PHOTOGRAPHY &ARTSTAGE/ADOBE.STOCK.COM
60<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Denn nach dem Bürgerlichen<br />
Gesetzbuch haftet man lebenslang<br />
und unbegrenzt. Aber auch<br />
im Rahmen solch einer Versicherung<br />
gibt es noch viele Feinheiten<br />
zu beachten: „Findet die<br />
Veranstaltung Open Air statt<br />
oder in einem Gebäude. Was ist<br />
mit etwaigen Mietsachschäden<br />
durch Besucher, sollte ein<br />
Schlüsselverlust mit einbezogen<br />
sein? Bei großen Veranstaltungen<br />
könnte das schnell einen<br />
Schaden im fünfstelligen Eurobereich<br />
verursachen.“<br />
Ebenfalls wichtig, so Höhne,<br />
ist eine Ausfallversicherung.<br />
Das kann Michael Stern nur bestätigen.<br />
Er betreibt in fast 100<br />
Metern Höhe auf den obersten<br />
zwei Etagen des Triangle-Turms<br />
den Köln-Sky direkt am Rhein.<br />
Zwischen 280 und 300 Veranstaltungen<br />
pro Jahr finden hier<br />
statt. „Im Corona-Pandemiejahr<br />
2020 brach das hier wie bei allen<br />
anderen Veranstaltern abrupt<br />
ab. Eine Pandemieklausel<br />
hatten wir bei unseren Versicherungen<br />
nicht“, erinnert sich der<br />
Kölner Gastronom.<br />
Absicherung für private Feiern und kleine Festivals<br />
Eine Haftpflicht für eine Hochzeit schlägt mit rund 500 Euro zu Buche.<br />
Wetter wird zum Risikofaktor<br />
Heute werden solche Klauseln<br />
für den Fall einer Epidemie oder<br />
Pandemie gar nicht mehr angeboten,<br />
sagt Höhne: „Es dauerte,<br />
nachdem die Pandemie ausgesprochen<br />
wurde, nur Minuten,<br />
dass Ausfallversicherer bestimmte<br />
Klauseln gestrichen haben.<br />
Doch viele hatten diese<br />
Klausel mit abgeschlossen, sodass<br />
sie zumindest fürs Jahr<br />
2020 noch abgesichert waren.“<br />
Mit der Ausfallversicherung<br />
wird jedenfalls das Budget gegen<br />
Vorfälle abgesichert, die<br />
Veranstalter letztlich nicht beeinflussen<br />
können: Darunter fallen<br />
zum Beispiel Absagen durch<br />
Behörden, Absagen wegen Terrordrohungen,<br />
was aktuell heute<br />
immer mehr zum Thema<br />
wird, oder auch Cyberangriffe.<br />
Bei Open-Air-Veranstaltungen<br />
spielt das Wetter eine immer<br />
größere Rolle, so wie kürzlich<br />
beim Metal-Festival in Wacken.<br />
Die Absicherung vor Wetterrisiken<br />
werde schon seit etwa<br />
zehn Jahren verstärkt in Anspruch<br />
genommen, sagt Höhne.<br />
Immer wieder seien Festivalwiesen<br />
wegen den Folgen<br />
von Unwettern nicht bespielbar<br />
gewesen, und auch die Zahl an<br />
Sturmschäden nehme zu.<br />
Eine Veranstaltungshaftpflichtversicherung<br />
kann bei<br />
fast allen Versicherern in<br />
Deutschland abgeschlossen<br />
werden. Eine Hochzeit zum Beispiel,<br />
die einen Veranstaltungswert<br />
von 20 000 Euro hat, kann<br />
für rund 500 Euro umfassend<br />
versichert werden.<br />
Eiin kleineres Festival, das an<br />
einem Wochenende stattfindet<br />
3000 Festivals im Jahr<br />
Die Öffentlichkeit erfährt in den<br />
Medien davon nur, wenn es um<br />
größere Events geht, aber jedes<br />
Jahr finden hierzulande mehr als<br />
3000 Festivals statt. „Bei Festivals,<br />
die zehn und mehr Millionen<br />
Euro kosten, teilen sich<br />
mehrere Versicherer das Risiko,<br />
das macht keiner mehr allein.<br />
Aber es ist nicht unmöglich das<br />
zu versichern, es ist alles eine<br />
Frage des Preises. Und man<br />
muss rechtzeitig anfragen“, sagt<br />
Höhne.<br />
Die Versicherung einer Großveranstaltung<br />
wie Rock am Ring<br />
liegt schätzungsweise bei Kosten<br />
von rund 50 000 Euro. Ein<br />
und 25 000 Euro kostet, kann<br />
inklusive Grunddeckung mit<br />
Wetterklausel und Klausel im<br />
Fall einer Behördenabsage mit<br />
einer Summe von rund 5000<br />
Euro gedeckt werden.<br />
FOTOS: ALIAKSEI SMALENSKI © BY-_-BY/ADOBESTOCK.COM & SVEN HOPPE/PICTURE ALLIANCE/DPA<br />
dritter Bereich schließlich, der<br />
im Veranstaltungsbereich eine<br />
große Rolle spielt und der beim<br />
Versicherungsschutz nicht vergessen<br />
werden sollte, ist die Materialversicherung:<br />
Gastrotechnik,<br />
Zelte, Musikanlagen. Für alles<br />
das, was Veranstalter anmieten,<br />
müssen sie bei<br />
Beschädigungen im Zweifelsfall<br />
dann auch geradestehen. [!]<br />
<br />
Wilfried Urbe
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WILEY CLUB: Die Location wenn es um<br />
„Work Hard – Play Hard“ geht. Starten Sie<br />
mit einem zielorientierten Meeting und<br />
feiern anschließend eine Mega-Party mit<br />
den Kunden und Kollegen. Die einzigartige<br />
Eventlocation im Neu-Ulmer Wiley erinnert<br />
mit ihrem besonderen Charme an die<br />
Zeiten, als hier noch amerikanische Soldaten<br />
Feste feierten.<br />
Für weitere, ausführliche Informationen<br />
zu den Locations scannen Sie unseren<br />
QR-Code:<br />
KONTAKT<br />
gastroevents GmbH & Co. KG<br />
Steinbeisstraße 7<br />
<strong>89</strong>079 Ulm<br />
T +49 (0)731 71 57 90 81<br />
@ j.nassall@gastroevents-ulm.de<br />
I www.gastroevents-ulm.de<br />
„Sie haben einen Anlass –<br />
wir machen daraus einen<br />
besonderen Event.“<br />
Julia Nassall,<br />
Leitung Verkauf
66 RESSORT unternehmen [!]<br />
Schwörsaal<br />
Ulm<br />
ANGEBOT & SERVICE<br />
Tagen an historischer Stätte? Kein Problem!<br />
Mit dem Umbau des Schwörhauses<br />
zum Haus der Stadtgeschichte wurde ein<br />
Saal geschaffen, der besonderen Anlässen<br />
vorbehalten ist. Empfänge oder Konferenzen<br />
finden hier in einem außergewöhnlichen<br />
Ambiente statt, denn der Saal liegt<br />
unmittelbar hinter dem Schwörbalkon,<br />
von dem aus der Ulmer Oberbürgermeister<br />
jährlich seinen Rechenschaftsbericht<br />
abgibt und den Schwur aus dem Großen<br />
Schwörbrief von 1397 erneuert.<br />
Möblierung und Ausstattung des Schwörsaals<br />
genügen gehobenen Ansprüchen<br />
und lassen keine Wünsche offen:<br />
Hausservice, technische Betreuung und<br />
Getränkeservice (alkoholfreie Getränke)<br />
sind im Mietpreis enthalten<br />
Catering wird auf Wunsch vermittelt<br />
oder übernommen<br />
klimatisierter Saal mit Konferenztisch<br />
für bis zu 20 Personen<br />
Beamer, Leinwand, Moderationsset,<br />
Flipchart und WLAN stehen zur<br />
Verfügung<br />
KONTAKT<br />
Stadt Ulm,<br />
Zentrale Steuerung und Dienste /<br />
Interne Dienste<br />
Rathaus<br />
Manuela Hudelmaier<br />
Marktplatz 1<br />
<strong>89</strong>073 Ulm<br />
T +49 (0)7 31 1 61-11 42<br />
@ m.hudelmaier@ulm.de<br />
I www.ulm.de
unternehmen [!] RESSORT 67<br />
Schwendivents<br />
Schwendi<br />
FEIERN UND TAGEN<br />
Location für bis zu 200 Personen, inklusive<br />
Catering– Für jeden Anlass ist etwas dabei.<br />
SCHLOSSHOFGALERIE<br />
Sie suchen was Außergewöhnliches für Ihre<br />
Feier, Ihre Tagung? Die Schloßhofgalerie<br />
eignet sich für jede Art von Firmenfeier.<br />
Sie bietet Platz für bis zu 200 Personen mit<br />
Tanzfläche und Buffet. Für eine sorgenfreie<br />
Veranstaltung bieten wir Ihnen unser Komplettpaket<br />
inklusive Catering, Getränke,<br />
Service und Geschirr an.<br />
SCHWANENWEIHER<br />
Ein Business-Speed-Dating oder die feierliche<br />
Übergabe der Jubiläumsurkunde lassen<br />
sich im großzügigen Außenbereich rund um<br />
den Schwanenweiher verwirklichen.<br />
Tribüne, Bar und sanitäre Anlagen sind<br />
vorhanden.<br />
REMISE<br />
Die große Remise im Innenbereich bietet<br />
Platz für Seminare, Konferenzen oder Produktpräsentationen.<br />
Parkmöglichkeiten,<br />
auch für Busse, sind ausreichend vorhanden.<br />
KONTAKT<br />
Schwendivents<br />
Désirée von Süßkind-Schwendi<br />
Hauptstrasse 35 · 88477 Schwendi<br />
07353 / 98 13 13<br />
www.schwendivents.de<br />
Für was Sie sich auch entscheiden,<br />
wir freuen uns auf<br />
Sie.<br />
Désirée von<br />
Süßkind-Schwendi
68 RESSORT unternehmen [!]<br />
Alpenhotel Oberstdorf<br />
Oberstdorf<br />
KUHLES TAGUNGSHOTEL<br />
Das KUHle Tagungshotel im Allgäu vereint<br />
auf einzigartige Weise Business und Allgäuer<br />
Tradition. Mit der Kuh hat es außerdem<br />
eine für die Region unverwechselbare<br />
Markenbotschafterin.<br />
Unser außergewöhnliches Tagungshotel<br />
erwartet Sie, eingebettet in ein malerisches<br />
Seitental von Oberstdorf, und bietet<br />
einen atemberaubenden Blick auf die majestätische<br />
Allgäuer Bergwelt. Hier können<br />
Sie in ungestörter Atmosphäre konferieren.<br />
Unsere vier Tagungsräume sind mit flexibler<br />
Bestuhlung, maßgeschneiderter Verpflegung<br />
in den Pausen und modernster<br />
Tagungstechnologie ausgestattet.<br />
Egal, ob Sie ein klassisches Seminar, hybride<br />
Tagungseinheiten oder ein begeisterndes<br />
Incentive planen – wir passen uns flexibel<br />
Ihren Wünschen an und bleiben stets<br />
auf dem neuesten Stand der Zeit. Unter<br />
„hybrid“ verstehen wir Interaktivität, Effizienz<br />
und eine reibungslose Zusammenarbeit<br />
in jeder Hinsicht. Unser Cannyboard-<br />
Meetingtool vereint klassische Meeting-,<br />
Präsentations- und Workshop-Technologien<br />
und bringt sie auf den neuesten digitalen<br />
Stand.<br />
DAS ALPENHOTEL<br />
OBERSTDORF<br />
Unsere 87 Zimmer, von gemütlichen Einzelzimmern<br />
bis hin zu großzügigen Suiten,<br />
bieten Ihnen ein Zuhause in den Alpen.<br />
Genießen Sie das atemberaubende Alpenpanorama,<br />
die herzliche Atmosphäre,<br />
die frische regionale Küche und unser
unternehmen [!] RESSORT 69<br />
Alpenhotel Oberstdorf<br />
Oberstdorf<br />
erstklassiges Wellnessangebot. Bei Ihrer<br />
Veranstaltung kümmern wir uns um Ihr<br />
Wohlbefinden und den reibungslosen Ablauf,<br />
sodass Sie sich ganz auf Ihr Thema<br />
konzentrieren können. Nach einem erfolgreichen<br />
Tag erwartet Sie unsere Sonnenterrasse,<br />
die gemütliche Kamin-Lobby oder<br />
unsere urige Bar Nr. 15, um den Abend stilvoll<br />
ausklingen zu lassen.<br />
0-8-15 kann jeder – mit uns haben Sie den<br />
richtigen Partner für das BESONDERE!<br />
Planen Sie Ihre Tagung, lassen Sie uns persönlich<br />
kennenlernen und genießen Sie einen<br />
zusätzlichen Vorteil bei uns.<br />
IHR EXKLUSIV-VORTEIL<br />
JEDER 11. KOSTENFREI<br />
Mit dem Buchungscode „11=10“ nimmt jeder<br />
11. Teilnehmer Ihrer Tagung nicht nur<br />
kostenfrei an der Veranstaltung teil, sondern<br />
übernachtet auch kostenlos. Ein<br />
großartiges Angebot, um Ihre Tagung noch<br />
attraktiver zu gestalten! Buchen Sie noch<br />
heute und profitieren Sie von diesem besonderen<br />
Angebot.<br />
KONTAKT<br />
ALPENHOTEL OBERSTDORF<br />
Alpenhotel Tiefenbach<br />
Hotelbetriebs GmbH & Co. KG<br />
Falkenstraße 15 | 87561 Obersdorf<br />
www.alpenhotel-oberstdorf.com<br />
T +49 (0) 83 22 / 70 21 14<br />
mice@alpenhotel-oberstdorf.com<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Herr Martin Badke
70 RESSORT unternehmen [!]<br />
regadi | Settele Catering<br />
Neu-Ulm<br />
Fotos: Barfüßer, Shutterstock, Adobe Stock, Fotolia<br />
BETRIEBSCATERING<br />
regadi Betriebs- und Messegastronomie<br />
regadi kümmert sich um das Wohlsein Ihrer<br />
Mitarbeiter, und zwar direkt in Ihrem<br />
Betriebsrestaurant.<br />
Frische, regionale & saisonale Zutaten, ohne<br />
Zugabe von künstlichen Geschmacksund<br />
Konservierungsstoffen und frische<br />
Zubereitung der täglichen Gerichte für Sie<br />
und Ihre Mitarbeiter sind für uns eine<br />
Selbstverständlichkeit. Zugeschnitten auf<br />
Ihre Bedürfnisse und Wünsche verköstigt<br />
die für Sie zuständige Küchen-Crew Ihre<br />
Mitarbeiter auf Restaurant-Niveau – jeden<br />
Tag! Flexible Abrechnungsmodalitäten,<br />
bargeldlose Bezahlsysteme, eine eigene<br />
App zur Bestellung der täglichen Menüs,<br />
sowie Automaten-Services vervollständigen<br />
unser Angebot. Auch hier laden wir<br />
Sie herzlich ein, eine unverbindliche Anfrage<br />
an uns zu stellen!<br />
Wir freuen uns auf Sie und Ihre Gäste,<br />
egal ob Business-, Messe-, Betriebs- oder<br />
Privatcatering!<br />
Noch ein Tipp: Fragen Sie bereits jetzt<br />
Ihre Weih nachtsfeier auf dem Bootshaus<br />
Ulm an!<br />
KONTAKT<br />
Eder Catering Company GmbH<br />
Dornierstraße 11 · <strong>89</strong>231 Neu-Ulm<br />
T +49 731 834-56<br />
@ info@settele-catering.com<br />
I www.settele-catering.com<br />
I www.regadi-bertriebscatering.com<br />
I www.bootshaus-ulm.events
unternehmen [!] RESSORT 71<br />
Hotel-Wirtshaus-Brauerei Klingenstein<br />
Blaustein<br />
Das Hotel | Wirtshaus | Brauerei Klingenstein<br />
in Blaustein ist Ihr ideales Tagungs- und Veranstaltungsdomizil<br />
für bis zu 50 Personen.<br />
6 verschiedene, variabel miteinander kombinierbare<br />
Räumlichkeiten von 26m² bis<br />
1<strong>04</strong>m² bieten Flexibilität für kleine und große<br />
Tagungen, Workshops und Veranstaltungen.<br />
Moderne Tagungstechnik wie Click-Share-<br />
Anschluss zur kabellosen Übertragung auf<br />
LCD-Bildschirm (60 Zoll) und Beamer mit<br />
Leinwand, Moderationstafeln, kostenloses<br />
WLAN, Tageslicht und direkter Zugang ins<br />
Freie ist genau das, was Sie suchen.<br />
Attraktive Tagungspauschalen, professionelle<br />
Betreuung, schwäbische Küche im historischen<br />
Wirtshaus und ein Holzhotel mit 63<br />
Zimmern der gehobenen Kategorie sorgen<br />
für eine gelungene Veranstaltung. Kostenfreie<br />
Parkplätze sind direkt am Haus vorhanden.<br />
Das besondere Highlight: Passend zum<br />
nahegelegenen Ursprung der Bäche Blau<br />
und Lauter brauen wir hier unser eigenes<br />
Bier. Unser Helles Quellfrisch ist ein altes,<br />
wiederentdecktes Rezept. Insgesamt brauen<br />
wir sieben verschiedene Biere – drei handwerksfrische<br />
Sorten, drei Craftbiere und unsere<br />
Saisonbiere. Genießen Sie eine Einführung<br />
in die Braukunst mit unserem Brauer.<br />
So wird Ihre Tagung zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis.<br />
KONTAKT<br />
Hotel | Wirtshaus | Brauerei Klingenstein<br />
Klingensteiner Gastronomie GmbH & Co. KG<br />
Ulmer Straße 30<br />
<strong>89</strong>134 Blaustein<br />
T +49 (0)73<strong>04</strong> 43699-0<br />
@ info@klingenstein.online<br />
I www.klingenstein.online
72<br />
Ulm<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
SHS Sicherheit & Service und CPN Event & Personal<br />
ANGEBOT MIT FULL-SERVICE<br />
SHS Sicherheit & Service und<br />
CPN Event & Personal bieten das Komplettangebot<br />
für Ihr Event<br />
Unter Security & Event verstehen wir die<br />
über 30-jährige Erfahrung der beiden <strong>Unternehmen</strong><br />
SHS Sicherheit & Service sowie<br />
der CPN Event. Seit 1991 stehen wir in Ulm<br />
als der Spezialist für Events in allen Belangen<br />
und setzen jährlich hunderte Veranstaltungen<br />
allein in der Region Ulm um.<br />
Wir sichern Ihre Veranstaltung mit unseren<br />
qualifizierten und geprüften Mitarbeitern<br />
ab; dabei ist es egal, ob es sich um einen<br />
Kongress, ein Dorffest, Firmenjubiläum<br />
oder Konzert handelt – unsere Mitarbeiter<br />
werden individuell auf Ihr Event vorbereitet<br />
und entsprechend ausgestattet.<br />
Zusätzlich unterstützen wir Sie auch<br />
bereits im Vorfeld und übernehmen mit<br />
unseren Spezialisten die Sicherheitskonzeption<br />
Ihrer Veranstaltung.<br />
Die Tochtergesellschaft der SHS, die CPN,<br />
spezialisiert sich hingegen auf die Konzeption<br />
der Veranstaltung von Grund auf.<br />
Hierbei treten wir als Full-Service-Agentur<br />
auf und unterstützen Ihr Event mit den<br />
nötigen Helfern und Fachkräften, wie<br />
Stagehands, Servicekräfte, Hostessen<br />
und Hosts, Technikern und weiteren Fachkräften.
unternehmen [!] RESSORT 73<br />
SHS Sicherheit & Service und CPN Event & Personal<br />
Ulm<br />
Bei der Konzeption von Live-Kommunikation<br />
zu Ihrem Firmenjubiläum, der Eröffnung<br />
eines neuen Gebäudes, einer Produkteinführung<br />
oder dem Messeauftritt liefern wir<br />
sämtliche Gewerke aus einer Hand. Die<br />
Synergien, die wir durch die Vernetzung<br />
zwischen Planung eines Events und der<br />
Betrachtung sämtlicher Sicherheitsbelange<br />
schaffen, resultieren in einer perfekten<br />
Choreografie des Events ohne Zwischenfälle<br />
oder unangenehme Überraschungen.<br />
BESONDERHEITEN<br />
• über 30 Jahre Erfahrung<br />
• enge Verknüpfung zwischen<br />
Veranstaltungsplanung und Sicherheit<br />
• Komplettangebot für Eventdurchführungen<br />
– Alles aus einer Hand<br />
• enge Kooperationen mit weiteren<br />
Eventdienstleistern<br />
KONTAKT<br />
Magirus-Deutz-Straße 16<br />
<strong>89</strong>077 Ulm<br />
T +49 (0)731 9549900<br />
@ info@shs-ulm.de<br />
I www.shs-security.de<br />
@ info@cpn-event.com<br />
I www.cpn-event.com
74<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
Kloster Roggenburg<br />
Roggenburg<br />
© Karlheinz Thoma<br />
ANGEBOT & SERVICE<br />
Kloster Roggenburg<br />
Spirituelle Quelle für neue Ideen<br />
Im Kloster Roggenburg begegnen sich Historie<br />
und Moderne. Im Bildungszentrum, im Klostergasthof<br />
mit 3*** Superior Hotel und im Historischen<br />
Gebäudeteil „Haus für Kunst und Kultur“<br />
stehen 25 Tagungs-/Seminarräume in unterschiedlicher<br />
Größe von 10 bis 300 Personen<br />
sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Tagungen,<br />
Fortbildungen, Kongresse oder Jubiläums-<br />
und Jahresfeiern zur Verfügung.<br />
„Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele<br />
gern in ihm wohnt.“ Nach diesem Leitsatz der<br />
Hl. Teresa von Avila verköstigt der Klostergasthof<br />
die Teilnehmer. Für Tagungen und Seminare<br />
bieten wir Menüs mit Hauptgangwahl (Fleisch,<br />
Fisch, Vegetarisch, auf Anfrage auch Vegan)<br />
oder Bankett-Buffets an. Frische Pausenverpflegung<br />
wie Butterbrezeln, Obstauswahl,<br />
Blechkuchen oder Plundergebäck ergänzen die<br />
Kaffeepausen. Auf Wunsch kann die Pausenverpflegung<br />
mit deftigen oder süßen Köstlichkeiten<br />
erweitert werden.<br />
Verschiedene Angebote wie z.B. eine Kirchenund<br />
Klosterführung, eine Führung durch den<br />
Kloster- und Kräutergarten, Kochworkshops,<br />
Kreativworkshops oder Angebote zum Teambuilding<br />
können als Rahmenprogramm gebucht<br />
werden.<br />
KONTAKT<br />
Bildungszentrum Roggenburg<br />
Klosterstraße 3, <strong>89</strong>297 Roggenburg<br />
T (0 73 00) 96 11 -590<br />
@ kontakt@kloster-roggenburg.de<br />
I www.kloster-roggenburg.de
unternehmen [!] RESSORT 75<br />
EVENT INC GROUP<br />
Neu-Ulm / Hamburg<br />
EVENT INC ÜBERNIMMT<br />
HONEST<br />
Neu-Ulmer Eventspezialist schließt sich mit<br />
der Event Inc Group, Europas größte Meeting<br />
und Event Plattform für Firmenevents, zusammen:<br />
HONEST GmbH & Co. KG stellt sich<br />
durch Übernahme digitaler auf.<br />
HONEST ist ein Meeting- und Eventspezialist,<br />
der seit mehr als 25 Jahren den regio nalen<br />
Veranstaltungsmarkt mitgestaltet und Veranstaltungen,<br />
Tagungen und Kongresse großer<br />
Firmen (wie TEVA Deutschland und IVECO<br />
Magirus AG) organisiert. Die Event Inc Group<br />
hat ihren Sitz in Hamburg. Über 70 Mitarbeitende<br />
arbeiten für das Event-Tech <strong>Unternehmen</strong>,<br />
über welches Firmen ihren Einkauf von<br />
Tagungshotels, Eventlocations und Teamevents<br />
organisieren können.<br />
Die technischen Systeme werden mit der<br />
Event Inc Plattform zusammengeführt, sodass<br />
Kunden zukünftig auf das komplette<br />
Hotel- und Location-Portfolio der Event Inc<br />
Group zugreifen können – dieses umfasst<br />
über 20.000 Locations, die mit wenigen<br />
Klicks digital angefragt werden können.<br />
HONEST-Inhaberin Ann-Kathrin Brauchle:<br />
„Ich bin überzeugt, dass der Zusammenschluss<br />
der perfekte Schritt in Richtung Zukunft<br />
ist.“<br />
KONTAKT<br />
Event Inc Group<br />
Leitung Standort Neu-Ulm<br />
Ann-Kathrin Brauchle<br />
ann-kathrin.brauchle@eventinc.de<br />
www.eventinc.de
76<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
OrangeCampus Conference Center<br />
Neu-Ulm<br />
MEISTERLICHE<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
Effiziente Meetings, spannende Fortbildungen,<br />
Team-Incentives, Events, Tagungen, Messen,<br />
Workshops. Das Zuhause des deutschen Basketballmeisters<br />
<strong>2023</strong> bietet Ihnen vielfältige<br />
Möglichkeiten, unvergessliche Erlebnisse zu<br />
schaffen.<br />
Im Conference Center am OrangeCampus<br />
bündeln wir alle Kompetenzen unseres einzigartigen<br />
Campus-Konzepts.<br />
Wir kreieren für Sie eine Angebotspalette an<br />
dieser besonderen Schnittstelle zwischen modernsten<br />
Konferenz-Konzepten, erfolgreichem<br />
Profisport, High-End-Workout, lässiger Gastronomie<br />
und dem Erlebnisraum Donautal – alles<br />
selbstverständlich barrierefrei.<br />
Allein schon das Zusammenspiel neuester<br />
Kommunikationstechnik, interaktiver Medien,<br />
variabler Ausstattung und kreativer Raumkonzepte<br />
unseres Conference Centers ermöglicht<br />
Ihnen vielfältige Ansätze zur Vermittlung wichtiger<br />
Inhalte. Darüber hinaus stellen wir Ihnen<br />
individuelle „Add Ons“ aus Vorträgen, Sport,<br />
Workshops, Workouts, bis hin zur Schlauchbootfahrt<br />
auf der Donau zur Verfügung. Damit<br />
setzen Sie bleibende Akzente im Zusammenspiel<br />
mit Ihren eigenen Angeboten.<br />
Für Schulungen, Tagungen oder kreativen Kick-<br />
Offs stellen wir Ihnen am OrangeCampus gerne<br />
ein facettenreiches und spannendes Programm<br />
zusammen. Der OrangeCampus allein<br />
bietet Ihnen mit Zugang zum Fitnessstudio<br />
OrangeGymn, unserer Gastro, dem Basketball-<br />
Freiplatz oder unserer OpenAir FitnessZone be-
unternehmen [!] RESSORT 77<br />
OrangeCampus Conference Center<br />
Neu-Ulm<br />
reits vielfältigste Möglichkeiten. Hinzu kommt<br />
die traumhaft schöne Lage am Donauufer.<br />
Die sehenswerte „Illerspitze“, das malerische<br />
Ulmer Fischerviertel, die Neu-Ulmer Festungsanlagen,<br />
der Glacis-Park, das Ulmer Münster –<br />
alles gerade mal einen kleinen Spaziergang<br />
entfernt. Das perfekte Programm für die Auszeit<br />
nach einem intensiven Tag.<br />
Für Speisen und Getränke sorgt unser Club-<br />
House am OrangeCampus: ein schicker Indoor-<br />
Bereich mit vielen Erinnerungsstücken des<br />
deutschen Meisters <strong>2023</strong>, eine herrlich gelegene<br />
Gartenterrasse und das abwechslungsreiche<br />
Angebot aus Klassikern und Leckereien.<br />
Für Snacks zwischendurch und den besten<br />
Cappuccino am Donauufer sorgt tagsüber der<br />
FanShop von ratiopharm ulm.<br />
Gemeinsam machen wir Ihr Meeting, Ihre Konferenz,<br />
Tagung oder Ihren Workshop zum Erlebnis.<br />
Gemeinsam mit Ihnen schaffen wir ein<br />
individuelles Event, das im Gedächtnis bleibt<br />
und vor allem auch Spaß macht. Eigentlich gibt<br />
es nichts, was wir nicht hinbekämen … fordern<br />
Sie uns gerne heraus. Wir freuen uns auf Sie.<br />
KONTAKT<br />
OrangeCampus Conference Center<br />
Am OrangeCampus<br />
Wiblinger Straße 37<br />
<strong>89</strong>231 Neu-Ulm<br />
Tel. +49(0)731 72558799<br />
conference@orangecampus.one<br />
www.orangecampus.one
78<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
Schloss Duttenstein<br />
Dischingen<br />
EVENT | NATUR | JAGD<br />
Willkommen auf Schloss Duttenstein,<br />
Ihrer perfekten Eventlocation für Business<br />
Events und private Feierlichkeiten.<br />
Nach einer bewegten Geschichte wurde<br />
das Schloss in den vergangenen beiden<br />
Jahren umfassend restauriert und ist<br />
heute ein Refugium mit dem unnachahmlichen<br />
Charme historischer Gebäude und<br />
dem Luxus zeitgemäßen Komforts.<br />
EINZIGARTIGES AMBIENTE<br />
Lassen Sie den Alltag hinter sich und erleben<br />
Sie, was es heißt in einzigartiger Umgebung<br />
zu arbeiten, zu entspannen und zu<br />
feiern. Hier warten außergewöhnliche Räume,<br />
die Natur und gemeinsame Erlebnisse<br />
darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Als<br />
Familie oder als Team einer Firma gemeinsame<br />
Tage im Schloss Duttenstein verbringen,<br />
entspannen, gute Gespräche führen,<br />
zusammen kochen und genießen, feiern<br />
sowie effizient arbeiten.<br />
Mit seinem glasüberdachten Innenhof, den<br />
11 Doppelzimmern im Hauptgebäude und 7 im<br />
Nebengebäude, der offenen Schlossküche<br />
und den Fürstenzimmern als Wohnzimmer,<br />
Tagungs- oder Dinnerraum, ist das Renaissanceschloss<br />
der stilvolle Rahmen in einzigartigem<br />
Ambiente, unvergessliche Familienfeste<br />
zu erleben oder in inspirierender Atmosphäre<br />
geschäftliche Strategien zu entwickeln.<br />
Der umgebende historische Wildpark bietet<br />
die Möglichkeit für Teambuildings, Auszeiten<br />
in der Natur, sowie für geführte Pirschund<br />
Ansitzjagden.
unternehmen [!] RESSORT 79<br />
Schloss Duttenstein<br />
Dischingen<br />
ELEGANZ UND FASZINATION<br />
Erleben Sie die Faszination der Natur und<br />
die Eleganz eines Schlosses, kombiniert zu<br />
einem unvergleichlichen Eventerlebnis. Ob<br />
Sie einen besonderen Rahmen für eine Tagung<br />
suchen, eine unvergessliche Hochzeit<br />
oder ein einzigartiges Jagd-Event planen –<br />
wir heißen Sie auf Schloss Duttenstein<br />
herzlich willkommen.<br />
Reservieren Sie schon heute einen Termin<br />
für Ihre Veranstaltung.<br />
ALLES IM ÜBERBLICK<br />
11 Doppelzimmer im Schloss Duttenstein<br />
und 7 im Nebengebäude<br />
2 Besprechungszimmer für Kleingruppen<br />
2 Tagungsräume für 15 bis 20 Personen<br />
Events für ca. 120 Personen<br />
Schlossküche für Proficatering<br />
Terrassen und Wildpark für Empfänge und<br />
Pausen<br />
Möglichkeit zur geführten Pirsch und<br />
Ansitzjagd im 500 ha großen Wildpark<br />
Unsere exklusive Eventagentur Pancherz kümmert<br />
sich gerne um Ihre individuellen Wünsche.<br />
Bitte zögern Sie nicht und setzen sich<br />
mit unserer Ansprechpartnerin Diana Pancherz<br />
für weitere Informationen in Verbindung.<br />
KONTAKT<br />
Wildpark Duttenstein GmbH<br />
Schloss Duttenstein<br />
Kastanienallee 1, <strong>89</strong>561 Dischingen<br />
T 0152 59075762<br />
@ info@schloss-duttenstein.de<br />
I www.schloss-duttenstein.de
80 RESSORT unternehmen [!]<br />
Seeberger Genusswelt<br />
Ulm<br />
TAGEN UND FEIERN MIT<br />
GENUSS!<br />
Kleines Meeting, hybride Konferenz, große<br />
Tagung oder individuelles Event – in der<br />
Seeberger Genusswelt wird jeder Anlass zum<br />
Genuss!<br />
Durch flexible Bestuhlungs- und Ge staltungs<br />
möglichkeiten lassen sich die modernen<br />
Tagungsräume auf Ihre Bedürfnisse anpassen.<br />
Besprechungen im kleinen Kreis bis<br />
hin zur großen Firmenfeierlichkeit – kommen<br />
Sie gerne mit Ihren Wünschen auf uns zu. Alle<br />
Räume verfügen über Tageslicht, eine Belüftungsanlage<br />
sowie modernste Technik für<br />
Tagungen, Vorträge und Events. Der Multimediaraum<br />
ist technisch speziell für Gruppen-<br />
Videokonferenzen ausgelegt. Eine gute Verkehrsanbindung<br />
und kostenfreie Parkplätze<br />
sorgen für eine entspannte An- und Abreise.<br />
Ob Kochschule, Barista-Schulungszentrum<br />
oder Restaurant mit Außenbereich: Die Seeberger<br />
Genusswelt bietet neben den Tagungsräumen<br />
zahlreiche weitere Möglichkeiten für<br />
unvergessliche Veranstaltungen und ein außergewöhnliches<br />
genussvolles Rahmenprogramm.<br />
Das Genusswelt-Team macht Ihr Event auch<br />
zum kulinarischen Erlebnis: Von der Konferenzraumverpflegung<br />
bis hin zum Galadinner<br />
– wir sorgen zu jedem Anlass für Hochgenuss.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />
KONTAKT<br />
Seeberger Genusswelt GmbH<br />
Hans-Lorenser-Straße 20<br />
<strong>89</strong>079 Ulm/Donautal<br />
T +49 731 4093 6000<br />
info@seeberger-genusswelt.de<br />
www.seeberger-genusswelt.de
unternehmen [!] RESSORT 81
82<br />
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Von Braunmühl<br />
übernimmt<br />
Neu im Amt:<br />
Benedikt von<br />
Braunmühl.<br />
Rentschler Der<br />
Biotech-Spezialist<br />
Rentschler<br />
aus Laupheim<br />
hat einen neuen<br />
Vorstandschef.<br />
Benedikt von<br />
Braunmühl<br />
führt seit Kurzem<br />
das Familienunterneh-<br />
men, das als Auftragsentwickler<br />
und Produktionsunternehmen<br />
für rund 160 Pharma- und Biotech-<strong>Unternehmen</strong><br />
weltweit arbeitet.<br />
Zuletzt erwirtschafteten<br />
1200 Beschäftigte einen Jahresumsatz<br />
von 320 Millionen.<br />
Häussler stellt<br />
sich neu auf<br />
Sanitätshaus Der Gesundheitsdienstleister<br />
Häussler hat<br />
sich nach dem Brand Ende Mai<br />
am Firmensitz in der Jägerstraße<br />
neu aufgestellt. In einem nahegelegenen<br />
angemieteten Lagergebäude<br />
wurde der betroffene<br />
Geschäftsbereich untergebracht.<br />
In dem teilweise<br />
abgebrannten Gebäude soll<br />
künftig die komplette Orthopädieschuhtechnik<br />
aus dem Betrieb<br />
Sedelhofgasse untergebracht<br />
werden. Der Standort in<br />
der Innenstadt ist dann eine reine<br />
Sanitätshausfiliale. Zuletzt<br />
erwirtschafteten die rund 230<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
einen Umsatz von etwa 25<br />
Millionen Euro.<br />
35 000 Quadratmeter Platz für Büros und Produktion: Die Flächen in der Universelle sind gefragt.<br />
Bereits 70 Prozent sind reserviert.<br />
Foto: Lars Schwerdtfeger<br />
Gefragte Türme<br />
In der Ulmer Wissenschaftsstadt entsteht derzeit<br />
mit der Universelle ein achtgeschossiger Bürokomplex,<br />
der nach Abschluss der Bautätigkeiten im Jahr<br />
2025 <strong>Unternehmen</strong> auf 24 000 Quadratmeter Büroflächen<br />
und auf 11 000 Quadratmeter Platz für Forschung<br />
und Entwicklung bieten soll. „70 Prozent der<br />
Gerechtere<br />
Berechnung<br />
Mutterschutz Das Bundesarbeitsgericht<br />
(BAG) in Erfurt hat<br />
für mehr Gerechtigkeit beim Arbeitgeberzuschuss<br />
zum Mutterschaftsgeld<br />
und beim Mutterschutzlohn<br />
gesorgt. Laut einem<br />
Urteil kann bei Frauen, die ein<br />
saisonal stark schwankendes<br />
Einkommen haben, zur Berechnung<br />
statt der üblichen drei<br />
auch ein Zeitraum von zwölf<br />
Monaten herangezogen werden.<br />
Das ergebe sich aus dem Zweck<br />
der Leistung und dem Willen<br />
des Gesetzgebers.<br />
Enormes<br />
Potenzial<br />
Büroflächen sind bereits reserviert“, berichtet Daniel<br />
Schanz, einer der Projektleiter. Bereits Mitte 2024<br />
sollen die ersten Mieter in die drei Türme der Universelle<br />
einziehen. Bauherr ist die Immopact Universelle<br />
Ulm, die zum Immobilienbereich der Ulmer Merckle-<br />
Gruppe gehört.<br />
KI Systeme mit Funktionen generativer<br />
Künstlicher Intelligenz<br />
(KI) könnten zur Wertschöpfung<br />
der deutschen Wirtschaft<br />
in Zukunft rund 330 Milliarden<br />
Euro beitragen. Das geht<br />
aus einer Studie des Forschungsinstituts<br />
IW Consult im Auftrag<br />
von Google hervor. Erreicht<br />
werden könne das, wenn mindestens<br />
die Hälfte der <strong>Unternehmen</strong><br />
entsprechende Technologien<br />
einsetzten. Ki kann Inhalte<br />
wie Texte, Bilder und Videos,<br />
aber auch Musik oder Programmcodes<br />
erzeugen. [!]<br />
Impressum<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Frauenstraße 77<br />
<strong>89</strong>073 Ulm<br />
Redaktion<br />
Alexander Bögelein (verantwortlich)<br />
Julia Kling<br />
Anschrift wie Verlag<br />
Gestaltung<br />
Alen Pahic (Art Director)<br />
Max Meschkowski (Junior Art Director)<br />
Astrid Müllerleile, Jacqueline Schuon (Bild)<br />
Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),<br />
Volkmar Könneke Werkfotos, PR, Archiv<br />
Anzeigen<br />
Stefan Schaumburg (verantwortlich)<br />
Anschrift wie Verlag<br />
Druck<br />
Druckerei R. le Roux GmbH<br />
Daimlerstraße 4<br />
<strong>89</strong>155 Erbach<br />
Objektleitung<br />
Tobias Lehmann<br />
Telefon 0731 156-515<br />
t.lehmann@swp.de<br />
Mediaberatung<br />
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Nächste <strong>Ausgabe</strong>: 9.12.<strong>2023</strong><br />
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