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2023/04 | Unternehmen | Oktober 2023 | Ausgabe 89

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unternehmen [!]<br />

RESSORT<br />

1<br />

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> <strong>89</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong> | 3,00 €<br />

Wegbereiter<br />

fürs Digitale<br />

Regionalbanken müssen sich neu erfinden. Stefan<br />

Hell, Chef der Volksbank Ulm-Biberach, erklärt, wie<br />

er das Institut für die Zukunft aufstellt.<br />

+<br />

8 Seiten<br />

Dornstadt &<br />

Ulmer Norden,<br />

24 Seiten<br />

Tagungen &<br />

Events<br />

GESCHMACK DES ALLGÄUS<br />

Heumilch, alte Handwerkskunst<br />

und Roboter: das Erfolgsrezept<br />

der Käserei Bauhofer.<br />

Seite 20<br />

MENTAL STARK BLEIBEN<br />

Wie Betriebe ihren Beschäftigten<br />

mit Burnout-Prävention helfen<br />

können.<br />

Seite 24<br />

UMFRAGE<br />

Führungskräfte verraten, wer ihre<br />

Vorbilder sind, und über was sie<br />

sich immer noch wundern.<br />

Seite 56


stark zurück.<br />

abgespielt hat.<br />

ist.<br />

Preisentwicklungen<br />

basierend auf m 2 -Preisen<br />

Vorjahr +0,8 %<br />

aktue les Jahr -9,4 %<br />

Veränderung<br />

Vorjahr +1,6 %<br />

aktue les Jahr -4,7 %<br />

Veränderung<br />

Vorjahr +1,9 %<br />

aktue les Jahr +2,4 %<br />

Veränderung<br />

Erläuterung/Ausblick<br />

Seite 2<br />

-10,2 %<br />

-6,3 %<br />

+0,5 %<br />

Objektpreise di ferenzieren sich entsprechend der<br />

Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />

Lage, Au sta tung, Zustand,<br />

Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />

und Finanzierbarkeit<br />

stark nachgefragte Immobilien<br />

wenig nachgefragte Immobilien<br />

Nicht nachgefragte Immobilien erfordern<br />

gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />

Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />

lokalen Experten nötig.<br />

1<br />

2<br />

4.2 0 €<br />

3.9 0 €<br />

3.6 0 €<br />

3.3 0 €<br />

3. 0 €<br />

2.7 0 €<br />

2.4 0 €<br />

2.1 0 €<br />

LAGE<br />

2. die Arbeitslosenquote,<br />

Gesamtwertung aus.<br />

OpenStr etMap contributors / Lizenz: ODbL<br />

Wohnlagen<br />

Top Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Einfache Wohnlage<br />

01.08.<strong>2023</strong><br />

3.670 €<br />

1<br />

2<br />

Flächen<br />

Wald<br />

Park-/Grünanlagen<br />

sonstiges Grün<br />

Gewerbe<br />

Einzelhandel<br />

Industrie<br />

Militär<br />

Landwirtschaft<br />

Gewä ser<br />

DATENANALYSE<br />

oder Unterhalt.<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

dem Median).<br />

Einfache Wohnlage<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

Einfache Wohnlage<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

4.4 0 €<br />

4. 0 €<br />

3.6 0 €<br />

3.2 0 €<br />

2.8 0 €<br />

2.4 0 €<br />

2. 0 €<br />

1.6 0 €<br />

ø-Prei spa ne<br />

ausreißerbereinigte<br />

Objekte/Angebote/Abschlu sdaten<br />

313.3 0 €<br />

512.400<br />

auf dem Wohnmarkt.<br />

31.12.2021 analysiert.<br />

2. 10 €<br />

2.680 €<br />

6,90 €<br />

8,60 €<br />

525.6 0 €<br />

7,50 €<br />

3.290 €<br />

7,80 €<br />

56.1 0 €<br />

659.2 0 €<br />

3.3 0 €<br />

3. 0 €<br />

9,20 €<br />

671.4 0 €<br />

3.910 €<br />

1, 0 €<br />

3.950 €<br />

1,25 €<br />

3.750 €<br />

1.0 9.5 0 €<br />

4.640 € 5.150 €<br />

13,20 €<br />

10,30 €<br />

4.720 €<br />

13,35 €<br />

17,10 €<br />

3.640 €<br />

10,65 €<br />

1<br />

2<br />

17,20 €<br />

15,70 €<br />

14,20 €<br />

12,70 €<br />

Prei spa ne (Gesamtpreis)<br />

1,20 €<br />

9,70 €<br />

8,20 €<br />

6,70 €<br />

Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />

Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />

aktue le Mietrendite p. a.<br />

Erläuterung/Ausblick<br />

Objektpreise di ferenzieren sich entsprechend der<br />

Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />

Lage, Au sta tung, Zustand,<br />

Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />

und Finanzierbarkeit<br />

1<br />

2<br />

stark nachgefragte Immobilien<br />

wenig nachgefragte Immobilien<br />

Nicht nachgefragte Immob lien erfordern<br />

gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />

Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />

lokalen Experten nötig.<br />

Seite 23<br />

IMMOBILIEN-PREISE WIE IMMER?<br />

2<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

ODER DOCH ALLES ANDERS?<br />

Immobilien-<br />

Werte für<br />

Ulm und<br />

Umgebung<br />

ERFOLGREICH SEIT 35 JAHREN<br />

Secret Sale...<br />

VORWORT<br />

SEIT SOMMER 2022 HAT SICH DER IMMOBILIENMARKT UM 180° GEDREHT.<br />

Der Markt hat sich vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt<br />

gewandelt. Die Zinsen sind um das Vierfache<br />

gestiegen. Nach der überstandenen Energiekrise<br />

haben die Vorschläge aus der Politik für die Heizungserneuerungen<br />

die Mark teilnehmer mehr als verunsichert.<br />

Die Banken haben Angst vor der Immobilienblase<br />

und auch die a lgemeinen Wirtschaftsdaten gehen<br />

Dies ist für uns der Anlass gewesen, zum ersten Mal<br />

einen eigenen transparenten und aussagekräftigen<br />

Marktbericht für die Region Ulm/Neu-Ulm zu erstellen.<br />

Wir möchten Ihnen aufzeigen, was sich auf dem<br />

lokalen Immobilienmarkt in den vergangenen Monaten<br />

bis zur Veröffentlichung dieses Marktberichtes<br />

Zua lererst die gute Nachricht: Der Bestandsimmobilienmarkt<br />

funktioniert immer noch, es wird nach wie<br />

vor gesucht und es wird auch weiterhin gekauft und<br />

angemietet. Nach der Schocksta re des letzten Jahres<br />

hat sich der Großteil der Mark teilnehmer auf die geänderten<br />

Gegebenheiten eingeste lt.<br />

Es gibt zwar nach wie vor auch Eigentümer mit veralteten<br />

Preisvorste lungen und auf der Käuferseite<br />

die bewehrten Schnäppchenjäger. Beide Akteure sind<br />

derzeit aber selten erfolgreich, da bei beiden ein realistischer<br />

Blick auf die aktue le Marktsituation fehlt.<br />

Für einen erfolgreichen Verkauf sind daher viele<br />

Faktoren wichtig. Es startet mit einer fundierten<br />

Wertermi tlung, einer guten Dokumentation und<br />

Aufbereitung a ler wichtigen Unterlagen und geht<br />

über die optimale und ansprechende Darste lung der<br />

Immobilie hinaus. Zudem sind inzwischen auch immer<br />

häufiger kreative Finanzierungswege gefragt, um<br />

den passenden Käufer zu finden.<br />

Die fachlich fundierte und vor a lem auch umfassende<br />

Arbeit des Maklers war noch nie so wichtig für einen<br />

erfolgreichen Immobilienabschluss, wie sie es heute<br />

Gerne stehen wir Ihnen mit unserem Team und mehr<br />

als 35 Jahren Markterfahrung zur Seite.<br />

Sebastian & Johannes Hirn<br />

ESELSBERG<br />

Häuser – Kaufpreise nach Haustypen<br />

SO LESEN SIE DEN WOHNMARKTBERICHT<br />

Haustyp Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø-Wohnfläche/<br />

Grundstücksfläche<br />

Einfamilienhaus 352.9 0 - 1.0 9.5 0 € 5 7.6 0 € 3.610 € 160/4 0 m²<br />

Wie die Informationen in den Lagekarten sowie die Daten in den Tabe len und Grafiken erhoben werden<br />

Der Wohnmarktbericht wird vom IB Dr. He tenbach Institut ( IB-Institut)<br />

erhoben, einem unabhängigen Analysehaus mit über 25 Jahren Erangeboten<br />

auf a len relevanten Internetportalen. Die Werte werden so<br />

Das IB Institut erfa st täglich die Preise von rund 350.000 Immobilienfahrung<br />

im Immobilienmarkt. Die Einstufung in fünf Wohnlagen erfolgt bereinigt, da s sie tatsächlich gezahlten Summen entsprechen. Eine<br />

nach einem zweistufigen Verfahren:<br />

Prei spa ne wird ab sechs Objekten angegeben, Ausreißer nach oben<br />

oder unten bleiben unberücksichtigt. Als Orientierung ist bei den<br />

Zunächst werden für jedes Wohnquartier sogena nte<br />

Prei spa nen der Durchschni tspreis der Gesamtstadt angegeben.<br />

Preis lagen ermi telt. Hierfür sind vier Faktoren relevant:<br />

Der gewichtete Mi telwert oder Durchschni tspreis bietet Käufern und<br />

1. die Immobilienpreise (siehe „Datenanalyse“),<br />

Verkäufern, Mietern und Vermietern eine gute Orientierung: Die eine<br />

Hälfte der Immobilien in der jeweiligen Lage beziehungsweise Kategorie<br />

3. das Einkommen der Anwohner,<br />

ist bi liger, die andere Hälfte teurer.<br />

4. der Wohnwert (anhand von Typ- und Baujahreskla sen).<br />

Die Preislagen gehen mit 30 % in die Gesamtwertung ein.<br />

Sämtliche Preisangaben beziehen sich auf Bestandsimmobilien, also<br />

Objekte, die älter als drei Jahre sind. Als Datenbasis dienen Inserate, recherchierte<br />

Objekte sowie Abschlu sdaten der vergangenen 24 Monate.<br />

Danach prüft das IB Institut jede Preislage nach einem umfangreichen<br />

Kriterienkatalog. Dieser berücksichtigt städtebauliche Faktoren Bei der Rendite handelt es sich um die Bru tomietrendite p. a., also den<br />

(Gebäudezustand, Straßenbild), Verkehr (Halteste len, Parkplätze), Jahreszins für die Vermietung – ohne Kosten für Erwerb, Finanzierung<br />

Versorgung (Schulen, Geschäfte), Umwelt (Lärmbelastung, Grünflächen)<br />

und Soziales (L erstand, Straftaten). Das Ergebnis macht 70 % der<br />

Auszug aus w.wohnlagenkarte.de I Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH I<br />

Do pelhaushälfte 327.6 0 - 752.9 0 € 564.2 0 € 3.640 € 1 5/390 m²<br />

Reihenhaus 313.3 0 - 724.9 0 € 471.3 0 € 3. 70 € 125/ 20 m²<br />

Zweifamilienhaus 423. 0 - 857.6 0 € 63.3 0 € 3.790 € 175/480 m²<br />

Wohnungen – Kaufpreise nach Wohnflächen<br />

Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Wo h n f l äc he<br />

bis 40 m ² Wohnfläche* 2.730 - 4.120 € 142.8 0 € 3.860 € 37 m²<br />

40 - 80 m² Wohnfläche 2.680 - 4.640 € 243.9 0 € 3.640 € 67 m²<br />

80 - 120 m² Wohnfläche 2.680 - 5.150 € 356.3 0 € 3.750 € 95 m²<br />

> 120 m ² Wohnfläche 2.810 - 4.320 € 5 0.5 0 € 3.850 € 130 m²<br />

* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />

Wohnungen – Mietpreise nach Wohnflächen<br />

Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Wo h n fl äc h e<br />

bis 40 m ² Wohnfläche* 9,35 - 16,35 € 420 € 1,30 € 37 m²<br />

40 - 80 m² Wohnfläche 6,90 - 17,10 € 610 € 10,15 € 60 m²<br />

80 - 120 m² Wohnfläche 8, 0 - 16,20 € 1.030 € 10,30 € 1 0 m²<br />

> 120 m ² Wohnfläche 8,60 - 13,45 € 1. 30 € 10,20 € 130 m²<br />

* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />

IB-Markteinschätzung Häuser für <strong>2023</strong>/2024<br />

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 2024<br />

20 2 <strong>2023</strong><br />

2.160 € 3.620 €<br />

Der weiße Punkt im Balken ste lt den gewichteten Mi telpunkt dar.<br />

In der Statistik wird hier vom „Median“ oder auch dem „Zentralwert“<br />

gesprochen. An der Ste le wird ein Datensatz in genau zwei gleichgroße<br />

Hälften geteilt (50 % a ler Datensätze liegen über und 50 % liegen unter<br />

Häuser – Kaufpreise nach Wohnlagen<br />

In der dunklen Spa ne sind von Ausreißern bereinigte Objekte, Angebote<br />

sowie Abschlu sdaten zu finden. Hier liegt somit der überwiegende<br />

Anteil des Marktes. Um Verfälschungen durch marktunübliche Immobilien<br />

zu vermeiden, werden Ausreißer mathematisch bereinigt.<br />

Wohnlagen: Einfach Mi tel Gut Sehr gut Top<br />

Auszug aus w.wohnlagenkarte.de | Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH | OpenStr etMap contributors/Lizenz: ODbL<br />

1 0. 0 € 3 0. 0 € 5 0. 0 € 7 0. 0 € 9 0. 0 € 1.1 0. 0 € 1.3 0. 0 € 1.5 0. 0 €<br />

Einfache Wohnlage keine Einfache Wohnlage vorhanden<br />

Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />

Unser Wohnmarktbericht zeigt Ihnen eine detai lierte Analyse der<br />

Preisentwicklung im aktue len Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben<br />

Wohnung festgeste – Kaufpreise lt, da nach s der Wohnlagen Immobilienmarkt derzeit noch relativ träge auf<br />

die aktue le Zinsentwicklung reagiert, da die Datengrundlage auch noch<br />

den Zeitraum vor der Zins wende umfa st . Deshalb ka n die Darstel-<br />

lung der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr mögliche Trendwenden<br />

aufzeigen, die aufgrund der langsamen Reaktion des Marktes auf die<br />

Zinsentwicklung noch nicht in der einfachen Preisentwicklung erke nbar<br />

sind. So erhalten Sie eine fundierte Einschätzung der aktue len Situation<br />

Bei Preisniveaus für Jahre oder Quartale (z.B. Preisentwicklungsgrafiken)<br />

werden die Daten zum spätmöglichsten Stichtag des jeweiligen<br />

Que le: Karten, Grafiken und Datenanalytik<br />

Wohnung<br />

Zeitraums<br />

– Mietpreise<br />

IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH Datenstand:<br />

ausgewertet.<br />

nach Wohnlagen<br />

Bsp.: Die Daten für 2021 werden zum Stichtag<br />

2. 0 € 2.6 0 € 3.2 0 € 3.8 0 € 4.4 0 € 5. 0 € 5.6 0 € 6.2 0 €<br />

Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />

5, 0 € 7, 0 € 9, 0 € 1, 0 € 13, 0 € 15, 0 € 17, 0 € 19, 0 €<br />

Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />

IB-Markteinschätzung Wohnungen für <strong>2023</strong>/2024<br />

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 2024<br />

20 2 <strong>2023</strong><br />

Lesen Sie jetzt in unserem Wohnmarktbericht, wie sich der<br />

Ulmer Immobilienmarkt wirklich verändert hat! Aktuelle<br />

Immobilienpreise in Ulm und Umgebung, für Wohnungen<br />

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GROSSER WOHNMARKTBERICHT<br />

IMMOBILIEN MIT HERZ & HIRN<br />

<strong>2023</strong><br />

RARITÄT AM IMMOBILIENMARKT<br />

TOP VERMIETETES MFH IN ULM<br />

˸ 45 Wohneinheiten (35 davon saniert), 4 Gewerbeeinheiten<br />

˸ Derzeitige Mieteinnahmen ca. 335.000 €<br />

˸ 11 Garagen, 5 Außenstellplätze<br />

˸ Wenig Verwaltung nötig<br />

˸ Zusätzliches Potenzial: ca. 800-1.300 m², Soll-Mieteinnahmen:<br />

ca. 603.000 € p.a.<br />

˸ Kaufpreis: 8.500.000 € (Käuferprovision: 3,57 % inkl. 19 % MwSt.)<br />

EnEV: EnEV: Gas-Therme, Bj.Hzg 1987-2008, 184,1 kWh/(m²*a), Energieeffizienzklasse F<br />

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˸ Balkon, Terrasse oder Loggia<br />

˸ hochwertiger Parkettboden und Markenbodenfliesen<br />

˸ Fernwärme, Fußbodenheizung, Handtuchheizkörper<br />

˸ überwiegend bodentiefe Fenster mit Isolierverglasung<br />

˸ inkl. moderner Einbauküche<br />

˸ Aufzug<br />

˸ bequem Parken in der Tiefgarage<br />

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unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

der jüngste Geschäftsklima-Index gibt zwar kleine<br />

Lichtblicke, doch die Lage insgesamt ist trist,<br />

die Stimmung von vielen Unternehmern gedrückt.<br />

Denn die Wirtschaft stockt, das deutsche Geschäftsmodell<br />

aus billiger Energie, jahrelang günstigen<br />

Zinsen und hohen Exporten bröckelt. Während<br />

die Wirtschaft Alarm schlägt, könnte man<br />

fast den Eindruck gewinnen, die Bundesregierung<br />

realisiert noch nicht, wie gefährlich die Lage für<br />

den Standort ist. Zudem fordern Transformation<br />

und Fachkräftemangel die Betriebe. Von beiden<br />

letzteren Themen sind auch Regionalbanken stark<br />

betroffen. Im Titelinterview (Seite 10) erläutert<br />

Stefan Hell, neuer Chef der Volksbank Ulm-Biberach,<br />

warum er die Digitalisierung als Chance<br />

begreift. Unsere <strong>Ausgabe</strong> zeigt zudem: Ob eine<br />

modern arbeitende, alte Käserei aus dem Allgäu<br />

(Seite 24), Weiterbildung in der Baubranche (Seite<br />

30), oder das von unternehmen[!] veranstaltete<br />

Webinar zur Digitalisierung im Mittelstand<br />

(Seite 53): Es gibt nicht das eine Erfolgsrezept,<br />

aber viele Wege, damit sich Betriebe zukunftsfest<br />

aufstellen. Ich wünsche Ihnen eine anregende<br />

Lektüre!<br />

Ihr Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />

SPEZIAL<br />

6 Fallstricke beim EU-Patent<br />

Die neue Regelung soll <strong>Unternehmen</strong><br />

eigentlich Zeit und Geld sparen.<br />

30 Neues Wissen per Klick<br />

Mit einer App können sich<br />

Beschäftigte am Bau flexibel<br />

weiterbilden.<br />

34 Von wegen Container<br />

Mobile Räume sind inzwischen mehr<br />

als Ersatzlösungen<br />

42 Für Firmen ziemlich attraktiv<br />

Dornstadt profitiert von seiner Lage<br />

an der A8 und freien Gewerbeflächen.<br />

58 Wie sich Veranstalter schützen<br />

Bei der Absicherung von Risiken<br />

kommt es auf Details an.<br />

TITELTHEMA<br />

10 Spagat zwischen Region und<br />

Digitalwelt<br />

Stefan Hell, Vorstandssprecher der<br />

Volksbank Ulm-Biberach, im Gespräch.<br />

MACHEN<br />

20 Aroma des Allgäus<br />

Wie sich die Käserei Bauhofer in einem<br />

umkämpften Markt behauptet.<br />

40 Ideen, die zu Realität werden<br />

Im ITZ in Biberach arbeiten Wissenschaft<br />

und Wirtschaft eng zusammen.<br />

VERANTWORTEN<br />

24 Damit die Seele nicht ausbrennt<br />

Wie Burnout-Prävention helfen kann.<br />

28 Eindeutig Chefsache<br />

Hilfestellung für das Wirtschaften<br />

in Zeiten des Klimawandels.<br />

53 Digitale Lösungen im Alltag<br />

Praxis-Tipps für Mittelständler.<br />

LEBEN<br />

50 Im Bann der Bergwelt<br />

Seeberger-Chef Clemens Keller ist kein<br />

Gipfel zu hoch.<br />

56 Und wer bitte ist Ihr Vorbild?<br />

Umfrage unter Führungskräften<br />

NAMEN & NACHRICHTEN<br />

4 Einkaufen rund um die Uhr<br />

18 Von der Klinik zum Modellprojekt<br />

39 Ein Flugzeug für den Katastrophenfall<br />

82 Impressum<br />

24<br />

40<br />

20<br />

30<br />

06


4<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Einkaufen rund um die Uhr<br />

Nahversorgung Im Ulmer Industriegebiet Donautal hat der erste digitale Supermarkt<br />

eröffnet. Wird er gut angenommen, könnten weitere im Stadtgebiet folgen.<br />

Donautal Eine Minute dauert<br />

es, bis Roberta die Ware aus<br />

dem Regal geholt und an die<br />

<strong>Ausgabe</strong> gebracht hat. Den Vorgang<br />

kann die Kundschaft währenddessen<br />

auf einem Monitor<br />

beobachten. Im Donautal an der<br />

Einfahrt zum Firmengelände<br />

von Uzin Utz hat der erste digitale<br />

Supermarkt Ulms eröffnet.<br />

Roberta ist ein Roboterarm auf<br />

einem mobilen Unterbau, der<br />

nun rund um die Uhr seinen<br />

Dienst tun wird. Die Waren<br />

kann man bislang direkt vor Ort<br />

am Display bestellen, aber demnächst<br />

auch vorab online am<br />

Computer oder dem Smartphone.<br />

Von Aufbackbrötchen<br />

bis hin zu Klopapier sind 450<br />

Artikel im Angebot.<br />

Es sei nicht leicht gewesen,<br />

einen Supermarkt in ein Industriegebiet<br />

zu bauen, aber<br />

man sei „innovativ und kreativ<br />

geblieben“, trotz „Bürokratie-<br />

Dschungel“ und „Deutschland-<br />

Geschwindigkeit“, berichtete<br />

Andreas Burkhardt, Teva-Chef<br />

für Deutschland und Österreich<br />

und Sprecher der Initiative Donautal<br />

connect bei der Eröffnung<br />

Ende September. Er sei zuversichtlich,<br />

dass der Supermarkt<br />

gut angenommen wird.<br />

Denn: Bei einer Umfrage vor einigen<br />

Jahren war die Nahversorgung<br />

im Donautal von den Beschäftigten<br />

als ein Hauptproblem<br />

benannt worden – rund<br />

20 000 Menschen arbeiten im<br />

Industriegebiet.<br />

Für Oberbürgermeister Gunter<br />

Czisch ist der Supermarkt<br />

nun ein „Reallabor“: Man werde<br />

sehen, wie die Nachfrage ist<br />

und wie sich die Palette verändert.<br />

Er ist aber sicher: „Das<br />

wird hier funktionieren.“ Und<br />

perspektivisch sei ein solches<br />

Angebot auch an anderen Standorten<br />

denkbar, etwa am Fernbushalt.<br />

Befüllt wird der Supermarkt<br />

von Investor und Betreiber Josef<br />

Klein. In der Nersinger<br />

Metzgerei der Familie hat man<br />

bereits seit drei Jahren Erfahrungen<br />

mit einem Prototyp des<br />

Roboters gesammelt.[!]<br />

Herr über das Sortiment: Metzger Josef Klein aus Nersingen<br />

betreibt den Supermarkt. <br />

Foto: Matthias Kessler<br />

Windforscher auf der Schwäbischen Alb<br />

Erneuerbare Energie Sie ragen<br />

100 Meter in die Höhe. Auf den<br />

ersten Blick sehen sie aus wie<br />

übliche Windräder, doch das<br />

Ungewöhnliche an den beiden<br />

Windkraftanlagen, die auf der<br />

Schwäbischen Alb nahe Geislingen<br />

gebaut worden sind, ist etwas<br />

anderes: Ihre Umgebung ist<br />

mit Sensoren gespickt. Denn das<br />

Windenergieforschungstestfeld<br />

Winsent soll Forschern helfen<br />

herauszufinden, wie sich Luftströme<br />

im bergigen Gelände optimal<br />

für Windräder nutzen lassen<br />

und wie Vögel besser geschützt<br />

werden können. Die<br />

zwei Windräder haben eine<br />

Nennleistung von jeweils<br />

Testfeld Winsent. Foto: Stefan<br />

Puchner/picture alliance/dpa<br />

750 Kilowatt. Die Koordination<br />

für das Projekt übernimmt das<br />

Zentrum für Sonnenenergieund<br />

Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg.<br />

Das ZSW betreibt<br />

das Testfeld und errichtete<br />

es in Zusammenarbeit mit<br />

Universitäten aus dem süddeutschen<br />

Windenergie-Forschungscluster<br />

„WindForS“. Involviert<br />

sind die Universitäten<br />

Stuttgart und Tübingen, die<br />

Technische Universität München,<br />

das Karlsruher Institut für<br />

Technologie und die Hochschulen<br />

Aalen und Esslingen. Den<br />

Betreibern zufolge ist es das einzige<br />

Testfeld weltweit in bergigkomplexem<br />

Gelände.<br />

Bei der offiziellen Eröffnung<br />

betonte Ministerpräsident Winfried<br />

Kretschmann (Grüne):<br />

„Forschung ist das A und O.“<br />

Umweltministerin Thekla Walker<br />

betonte, bei dem Projekt<br />

gehe es nicht nur darum, den<br />

Natur- und Klimaschutz voranzubringen.<br />

Der Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien sei auch<br />

essenziell für den Wirtschaftsstandort<br />

Baden-Württemberg.<br />

Das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Energie förderte<br />

das Projekt mit rund 12,7 Millionen<br />

Euro. Vom Landesministerium<br />

für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft kamen weitere<br />

1,9 Millionen Euro. [!] swp


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />

Allgaier-Investor hofft auf zweite Chance<br />

Insolvenz Die Investorensuche<br />

für den in Uhingen ansässigen,<br />

insolventen Autozulieferer Allgaier<br />

ist in vollem Gange. Insolvenzverwalter<br />

Michael Pluta<br />

und seine Kollegen fahren dabei<br />

mehrgleisig: Die Bieterverfahren<br />

für die Verfahrenstechnik<br />

und die Mogensen GmbH & Co.<br />

KG in Wedel in Schleswig-Holstein<br />

wurde vom Automotive-<br />

Bereich getrennt, „weil es ein<br />

ganz anderer Kundenkreis ist“.<br />

Pluta spricht von „drei Einheiten,<br />

die getrennt betrachtet werden<br />

müssten“.<br />

Überraschend befindet sich<br />

unter den Bietern auch die chinesische<br />

Westron Group, die<br />

das <strong>Unternehmen</strong> im Juli vergangenen<br />

Jahres zu 90 Prozent<br />

übernommen hatte. Die anderen<br />

rund zehn Prozent hält laut<br />

Westron weiterhin der frühere<br />

Arbeitgeberpräsident Dieter<br />

Hundt und dessen Familie, die<br />

vorher Hauptanteilseigner des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s waren.<br />

Laut Westron sei Allgaier<br />

„ein gutes <strong>Unternehmen</strong>“, an<br />

den Gründen, warum die Westron<br />

Group es 2022 gekauft habe,<br />

habe sich nichts geändert. Zur<br />

Insolvenz sei es gekommen aufgrund<br />

von Berichtspflichten gegenüber<br />

Kredit gebenden Banken;<br />

hier hätten Bedingungen<br />

nicht erfüllt werden können.<br />

Knapp ein Jahr nach dem Einstieg<br />

des chinesischen Investors<br />

Westron meldete der Konzern<br />

Insolvenz an. Der Automobilzulieferer<br />

beschäftigt in Deutschland<br />

rund 1600 Mitarbeiter,<br />

weltweit sind es rund 2000 Beschäftigte.<br />

2020 betrug der Umsatz<br />

noch 442 Millionen<br />

Euro. [!]<br />

rai<br />

Insolvenzverwalter Michael Pluta ist derzeit auf der Such nach<br />

Investoren. <br />

Fotos: Giacinto Carlucci, Lars Schwerdtfeger<br />

Sponsoring<br />

reduziert<br />

Oliver Steil,<br />

Vorstandschef<br />

von<br />

Teamviewer.<br />

Teamviewer Was hatte sich der<br />

Fernwartungssoftware-Spezialist<br />

und dessen Vorstandschef<br />

Oliver Steil nicht alles an Kritik<br />

wegen des teuren Sponsorings<br />

des englischen Fußball-Clubs<br />

Manchester United anhören<br />

müssen. Jetzt wird die Unterstützung<br />

vorzeitig reduziert. Die<br />

Göppinger sind nur noch bis<br />

zum Ende der Saison <strong>2023</strong>/2024<br />

Haupttrikotsponsor.<br />

Dieser<br />

Schritt wird das<br />

bereinigte Ergebnis<br />

vor Zinsen,<br />

Steuern<br />

und Abschreibungen<br />

2024 um<br />

rund 17,5 Millionen<br />

Euro und<br />

um 35 Millionen<br />

Euro im Jahr<br />

2025 steigen lassen. Der Rest der<br />

eingesparten Summe soll in andere<br />

Marketingmaßnahmen investiert<br />

werden. Teamviewer<br />

bleibt aber bis zum Ende der<br />

Saison 2025/2026 Partner des<br />

Clubs. [!]<br />

su<br />

Aufträge<br />

bleiben aus<br />

Metall- und Elektroindustrie<br />

Zahlreiche <strong>Unternehmen</strong> aus<br />

der Metall- und Elektroindustrie<br />

im Südwesten blicken besorgt in<br />

die Zukunft. 55 Prozent der 405<br />

befragten Betriebe gaben bei einer<br />

Umfrage des Arbeitgeberverbands<br />

Südwestmetall an,<br />

dass sie bereits jetzt zu wenige<br />

Aufträge hätten oder spätestens<br />

bis Ende des Jahres in manchen<br />

Bereichen mit einem Auftragsmangel<br />

zu rechnen sei. Der mittelfristige<br />

Blick in die Zukunft<br />

zeige in mehreren Bereichen<br />

eher einen Abwärtstrend. So<br />

rechnet jedes zweite der befragten<br />

<strong>Unternehmen</strong> im Vergleich<br />

zu <strong>2023</strong> im kommenden Jahr mit<br />

einem Umsatzrückgang. 38 Prozent<br />

erwarteten gleichbleibende<br />

Erträge. Lediglich 9 Prozent<br />

gingen von Umsatzsteigerungen<br />

aus. Dieses Ergebnis gibt Verbandschef<br />

Joachim Schulz zufolge<br />

Anlass zur Sorge, da auch<br />

strukturell große Herausforderungen<br />

anstünden. Sie bringe<br />

aber die Voraussetzungen mit,<br />

diese zu meistern. [!] jkl<br />

Brandursache bekannt<br />

Burgmaier Monate nach dem<br />

verheerenden Feuer am Stammsitz<br />

des Automobilzulieferers<br />

Burgmaier Technologies in Allmendingen<br />

herrscht offenbar Gewissheit<br />

zur Brandursache. Wie<br />

Staatsanwaltschaft und Polizei<br />

Ulm mitteilten, liegen zwischenzeitlich<br />

zwei Gutachten zur<br />

Brandursache vor. Demnach<br />

dürfte ein falsch eingestelltes<br />

Einlassventil an einem Zylinder<br />

Ulm wird smarter<br />

Digitalisierung Die Digitalisierung<br />

schreitet in Ulm voran. Das<br />

geht aus dem jedes Jahr von der<br />

<strong>Unternehmen</strong>sberatung Haselhorst<br />

ermittelten Smart-City-<br />

Ranking aller Kommunen mit<br />

mehr als 30 000 Einwohnern<br />

hervor. Ulm hat sich in diesem<br />

Jahr von Rang 77 auf 59 verbessert.<br />

Dabei stieg der Digitalisierungsgrad<br />

von 29,1 auf 32,6 Prozent.<br />

Luft nach oben gibt es aber<br />

weiter – die ideale Smart City<br />

des gasbetriebenen Motors zu einem<br />

Brand im Blockheizkraftwerk<br />

des Standorts geführt haben.<br />

Durch ihn soll ein Luftfilter<br />

in Brand geraten sein. Da ein<br />

Wartungsmangel vorliegen könnte,<br />

werde gegen einen Techniker<br />

der Wartungsfirma wegen fahrlässiger<br />

Brandstiftung ermittelt.<br />

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft<br />

und Kriminalpolizei<br />

dauern weiter an.[!]<br />

hätte Haselhorst zufolge einen<br />

Digitalisierungsgrad von 100<br />

Prozent. Die Analyse bescheinigt<br />

Ulm mit 92 Prozent einen<br />

hohen Wert für digitale Strategie,<br />

für die digitale Infrastruktur<br />

aber nur vier Prozent. Die<br />

anderen Kategorien liegen zwischen<br />

23 und 32 Prozent. Neu-<br />

Ulm ist hingegen von Rang 219<br />

auf 255 abgerutscht. Der Digitalisierungsgrad<br />

liegt bei 20,9 Prozent.<br />

[!]jkl


6<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Fallstricke beim EU-Patent<br />

Zertifizierung Die neue Regelung soll <strong>Unternehmen</strong> beim Schutz ihrer Erfindungen Zeit<br />

und Geld sparen. Doch Vorsicht ist angebracht! Ein Leitfaden für ein komplexes Thema.<br />

Die Beurer GmbH entspricht<br />

dem klassischen<br />

Muster eines<br />

„Hidden Champion“ im<br />

deutschen Mittelstand. Das<br />

mehr als 100 Jahre alte <strong>Unternehmen</strong><br />

aus<br />

Ulm unterhält<br />

Tochterunternehmen<br />

rund um die<br />

Welt und hat Partner in mehr<br />

als 100 Ländern. Zum Sortiment<br />

gehören über 500 Produkte aus<br />

den Bereichen Wellbeing, Medical,<br />

Beauty, Active und Babycare.<br />

Beurer ist nach eigenen<br />

Worten ein „Global Player, der<br />

mit innovativen Ideen immer<br />

den richtigen Trend<br />

der Zeit trifft“. Patente und Markenrechte<br />

spielen für das Geschäftsmodell<br />

der Ulmer eine<br />

wichtige Rolle. „Jährlich stellen<br />

wir rund 30 Produktneuheiten<br />

vor und melden im Laufe eines<br />

Jahres durchschnittlich 25 Geschmacksmuster<br />

an“, beschreibt<br />

Marketingleiterin Kerstin Glanzer<br />

das Innovationsprofil.<br />

Viele <strong>Unternehmen</strong> wie Beurer<br />

beschäftigen sich derzeit mit<br />

dem am 1. Juni dieses Jahres gestarteten<br />

Einheitspatent. Mit<br />

dem „europäischen Patent mit<br />

einheitlicher Wirkung“, wie die<br />

offizielle Bezeichnung lautet,<br />

soll es für <strong>Unternehmen</strong> leichter<br />

und kostengünstiger werden,<br />

ihre Erfindungen in Europa zu<br />

schützen und ihr geistiges Eigentum<br />

wirtschaftlich zu verwerten.<br />

„Wir hatten bereits erste<br />

Berührungspunkte zum Einheitspatent“,<br />

sagt Glanzer,<br />

„um jedoch tiefgreifendere<br />

Aussagen<br />

dazu zu treffen,<br />

möchten wir<br />

erst einmal<br />

mehr Erfahrungen<br />

damit<br />

sammeln.“<br />

So<br />

wie Beurer<br />

beäugen derzeit<br />

viele <strong>Unternehmen</strong><br />

das<br />

neue Einheitspatent.<br />

Es ist eines von<br />

zwei zentralen Bestandteilen<br />

des neuen einheitlichen<br />

Patentsystems in Europa.<br />

Das EU-Einheitspatent soll <strong>Unternehmen</strong><br />

den Schutz ihrer Erfindungen<br />

erleichtern.<br />

Illustrationen: © zenzen/adobe.stock.com<br />

Neues Schiedszentrum<br />

Dazu gehört als zweites das Einheitliche<br />

Patentgericht (EPG)<br />

mit der zusätzlichen Errichtung<br />

eines Mediations- und Schiedszentrum<br />

für Patentsachen. Diese<br />

beiden neuen Institutionen<br />

sind unter anderem zuständig<br />

bei Verletzungen und Fragen<br />

der Rechtsgültigkeit von Einheitspatenten,<br />

aber auch von<br />

klassischen Europäischen Patenten<br />

– es sei denn, der Patentinhaber<br />

hat einen Opt-out-Antrag<br />

gestellt. Dann bleiben die<br />

nationalen Gerichte zuständig.<br />

Die neue Gerichtsbarkeit soll<br />

Patentinhabern potenziell Vorteile<br />

bringen. Wenn etwa ein<br />

Einheitspatent verletzt wird,<br />

können sie in einem einzigen


unternehmen [!] SPEZIAL 7<br />

Gerichtsverfahren die Entscheidung<br />

auf einen Schlag in 17 EU-<br />

Staaten gegen Wettbewerber<br />

rechtlich durchsetzen. „Dieses<br />

Konzept kann aber auch zum<br />

Bumerang werden – nämlich<br />

dann, wenn<br />

das Patent angegriffen<br />

wird“, gibt<br />

Detlef von Ahsen,<br />

Präsident<br />

des Bundesverbandes<br />

Deutscher Patentanwälte<br />

(BDPA), zu bedenken.<br />

„Wird Verbandspräsident<br />

Detlef von Ahsen<br />

es vor dem<br />

EPG für nichtig erklärt, ist der<br />

Patentschutz damit in allen Teilnehmerländern<br />

erloschen.“<br />

Zu den Ländern, die am Einheitspatent<br />

teilnehmen, gehören<br />

in der ersten Phase Belgien, Bulgarien,<br />

Dänemark, Estland,<br />

Dieses Konzept<br />

kann auch zum<br />

Bumerang werden,<br />

wenn das Patent<br />

angegriffen wird.<br />

Finnland, Frankreich, Deutschland,<br />

Italien, Lettland, Litauen,<br />

Luxemburg, Malta, die Niederlande,<br />

Österreich, Portugal, Slowenien<br />

und Schweden. Geplant<br />

ist, dass weitere Staaten folgen.<br />

„Aus der Sicht<br />

von <strong>Unternehmen</strong><br />

ist die entscheidende<br />

Frage damit:<br />

Welche Märkte<br />

will ich mit<br />

meinem Patent<br />

abdecken?“,<br />

sagt von Ahsen.<br />

Eine spezifische<br />

Eigenheit<br />

des Einheitspatents,<br />

die sich potenziell nachteilig<br />

auswirken kann, ist nämlich<br />

sein Ganz-oder-gar-nicht-<br />

Prinzip. Sich später einzelne<br />

Länder herauszupicken und<br />

dann nur dort sein Patent aufrechtzuerhalten,<br />

ist nicht mög-<br />

Wer nicht vorab klärt, welche Länder er mit dem Einheitspatent<br />

abdecken will, erlebt unliebsame Überraschungen.<br />

Ihr starker Partner für Patente und Marken.<br />

Dr. Weitzel und Partner ist eine alteingesessene Patent- und Rechtsanwaltskanzlei<br />

in Heidenheim und Berlin. Mit der technischen und<br />

juristischen Erfahrung von Ingenieuren und Rechts an wälten bieten<br />

wir Technik und Recht aus einer Hand.<br />

• Wir sind zeitlich und örtlich flexibel.<br />

• Wir sind für Sie da, wann und wo immer Sie uns brauchen.<br />

• Seit vielen Jahren arbeiten wir eng mit Kooperationskanzleien<br />

im In- und Ausland zusammen.<br />

• Wir betreuen Sie als zentraler Partner weltweit.<br />

• Wir begleiten unsere Mandanten intensiv und von Anfang an<br />

in allen Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes.<br />

➡ Dadurch wird der Schutz Ihrer Produkte und Ideen frühzeitig<br />

gemeinsam mit Ihnen entwickelt und auf Sie und Ihr <strong>Unternehmen</strong><br />

zugeschnitten.<br />

Als Kanzlei betreuen wir <strong>Unternehmen</strong> jeder Größe, vom Einzel erfinder<br />

und <strong>Unternehmen</strong>sgründer über kleine und mittelständische <strong>Unternehmen</strong><br />

bis hin zu internationalen Konzernen. Unser Ziel ist es, Ihre Ideen<br />

und Marktstrategien optimal und mit hohem wirtschaft lichem Nutzen für<br />

Sie zu schützen.<br />

Dazu gehört neben dem Schutz technischer Ideen auch der Bereich des<br />

Markenrechts. Die Marke ist das Wettbewerbsinstrument schlechthin und<br />

gehört zum zeitgemäßen Auftritt eines <strong>Unternehmen</strong>s. Vor der Anmeldung<br />

einer Marke sollte in jedem Fall eine Recherche nach älteren Marken­ und<br />

Kennzeichenrechten durchgeführt werden, da ansonsten die Gefahr besteht,<br />

vom Inhaber einer älteren Marke kostenpflichtig auf Unterlassung<br />

und Schadensersatz in Anspruch genommen zu werden.<br />

Es empfiehlt sich daher, die Hilfe eines auf diesem Gebiet erfahrenen<br />

Rechts- oder Patentanwalts in Anspruch zu nehmen.<br />

Ihre Interessen stehen bei uns im Mittelpunkt.<br />

Wir sind bei Patenten, Marken und Lizenzen gerne für Sie da! Nehmen<br />

Sie einfach Kontakt zu uns auf, wir kümmern uns um Ihr Anliegen.<br />

Die Partner von links: Stefan M. Senft, Dr. Wolfgang Weitzel, Sven Hendrik Schmidt<br />

und Hans-Christian Weitzel.<br />

Friedenstraße 10 · <strong>89</strong>522 Heidenheim · Tel. 07321/9352-0 · Fax 073219352-49<br />

info@weitzel-patente.de · www.weitzel-patente.de


8<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Anlaufstelle für Erfinder<br />

Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Motto des Patent- und Markenzentrums Baden-Württemberg.<br />

Bündel-, Einheits- oder ganz<br />

einfach ein deutsches Patent<br />

– gerade kleinere und mittlere<br />

<strong>Unternehmen</strong> sind sich anfangs<br />

häufig unsicher, was für<br />

sie die passende Lösung ist.<br />

Sie haben unter bestimmten<br />

Voraussetzungen die Möglichkeit,<br />

beim Patent- und Markenzentrum<br />

Baden-Württemberg<br />

ein kostenfreies, individuelles<br />

Erstcoaching zu beantragen.<br />

Dort erfahren sie, wie<br />

lich. Die Wahl ist unmittelbar nach<br />

Erteilung eines Patents durch das<br />

Europäische Patentamt zu treffen.<br />

„Der Patentinhaber kann dann entscheiden<br />

zwischen dem Einheitspatent<br />

oder dem klassischen Bündelpatent,<br />

bei dem er sein Schutzrecht<br />

flexibel nur in bestimmten Staaten<br />

validiert“, sagt der Patentanwalt.<br />

„Vielleicht reicht einem <strong>Unternehmen</strong><br />

im Einzelfall der Patentschutz<br />

zum Beispiel in Frankreich, Italien,<br />

den Benelux-Ländern und Deutschland<br />

– das lässt sich beim Bündelpatent<br />

individuell entscheiden.“<br />

Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang<br />

ist, dass die Landkarte<br />

des Einheitspatents deutliche Geltungslücken<br />

aufweist. Spanien,<br />

sie ihr relevantes geistiges Eigentum<br />

identifizieren und Erfindungen<br />

schützen können.<br />

Die Beratung ist neutral und<br />

kostenlos über alle gewerblichen<br />

Schutzrechte. „Damit<br />

wollen wir ein niedrigschwelliges,<br />

einfaches Angebot schaffen,<br />

weil diese Thematik sehr<br />

komplex geworden ist“, sagt<br />

Patentcoach Annegret<br />

Schmid. Rechtsfragen darf<br />

das Zentrum allerdings nicht<br />

Zur Person<br />

Detlef von Ahsen<br />

ist gebürtiger Bremer<br />

und seit dem Jahr<br />

1996 als freiberuflicher<br />

Patentanwalt<br />

niedergelassen. Seit<br />

2021 ist er Präsident<br />

des Bundesverbands<br />

Deutscher Patentanwälte.<br />

beantworten. Hierzu findet jeden<br />

Donnerstag die kostenlose<br />

Erfinderberatung durch einen<br />

Patentanwalt statt.<br />

Das Patent- und Markenzentrum<br />

Baden-Württemberg<br />

ist beim Regierungspräsidium<br />

Stuttgart angesiedelt.<br />

Sein Sitz ist im Haus der Wirtschaft<br />

in Stuttgart. Mehr Informationen<br />

unter:<br />

www.patentcoach-bw.de<br />

Kroatien und Polen haben entschieden,<br />

dass sie dauerhaft außen vor<br />

bleiben wollen. Nicht-EU-Länder<br />

wie die Schweiz, Großbritannien,<br />

die Türkei oder Norwegen sind per<br />

se nicht dabei. Egal ob Einheitspatent<br />

oder klassisches Bündelpatent,<br />

in jedem Fall bleibt den Patentinhabern<br />

wie bisher auch die Möglichkeit,<br />

ihr europäisches Patent in diesen<br />

nicht teilnehmenden Staaten zu<br />

validieren. „Oft kommt aber unter<br />

Umständen als kleine Lösung die<br />

nationale Anmeldung beim Deutschen<br />

Patent- und Markenamt und<br />

unter Umständen noch in nur einem<br />

weiteren Land infrage“, bringt von<br />

Ahsen eine weitere Strategie ins<br />

Spiel. Dann allerdings besteht kein<br />

Patentschutz<br />

außerhalb<br />

der<br />

jeweiligen<br />

Landesgrenzen.<br />

„Die Frage ist also: Brauche<br />

ich für meine Patentstrategie<br />

einen so großen<br />

territorialen Schutzbereich,<br />

wie ihn das Einheitspatent bietet?<br />

Oder reicht ein Patentschutz<br />

für weniger Staaten, der<br />

aber Deutschland als wichtigsten<br />

und größten Markt Europas<br />

inkludiert?“, sagt Eva Schewior, Präsidentin<br />

des Deutschen Patent- und<br />

Markenamtes. „Aus den Erfahrungen<br />

mit dem europäischen Bündelpatent<br />

wissen wir, dass Anmelderinnen<br />

und Anmelder europäische Patente<br />

oft nur in drei oder vier Staaten<br />

validieren – darunter so gut wie<br />

immer Deutschland.“<br />

Vorteile beim Bündelpatent<br />

Auch für BDPA-Präsident von Ahsen<br />

fahren <strong>Unternehmen</strong> mit dem<br />

Bündelpatent besser und kostengünstiger,<br />

wenn sie einen Patentschutz<br />

nur für drei oder vier Staaten<br />

beantragen wollen, die sich in<br />

der Europäischen Patentübereinkunft<br />

zusammengeschlossen haben.<br />

Möglicher Vorteil dabei: Zu diesem<br />

Verbund gehören auch die zuvor genannten<br />

EU- und Nicht-EU-Länder.<br />

Soll das Patent in mehr Ländern<br />

angemeldet und validiert werden,<br />

gerät die Entscheidung zum Rechenexempel.<br />

„Meist ist dann das<br />

Patent mit einheitlicher Wirkung<br />

die günstigere Alternative – auch,<br />

weil ich als Antragsteller Kosten für<br />

zusätzliche Übersetzungen spare“,<br />

sagt von Ahsen. „Bei einer Patentschrift<br />

in Deutsch oder Französisch<br />

reicht zum Beispiel eine Zweitschrift<br />

in Englisch.“<br />

Ob das Einheitspatent nun strategische<br />

Vorteile oder geringere<br />

Kosten für ein <strong>Unternehmen</strong> bedeuten,<br />

hängt somit von vielen Faktoren<br />

ab. „Patentanmelder sollten die<br />

Vor- und Nachteile mit fachlicher<br />

Expertise sorgfältig abwägen“, empfiehlt<br />

Annegret Schmid, Patentcoach<br />

beim Patent- und Markenzentrum<br />

Baden-Württemberg. „Letztlich<br />

ist es eine Entscheidung, die zur<br />

<strong>Unternehmen</strong>sstrategie passen<br />

muss: Sowohl ein Einheitspatent als<br />

auch nationale Patente können zielführende<br />

Instrumente im Wettbewerb<br />

sein.“ [!] Thomas Luther


Patentschutz in der Europäischen Union –<br />

das neue Einheitspatent<br />

Anzeige 9<br />

Mit Inkrafttreten des „Übereinkommen über<br />

ein Einheitliches Patentgericht“ („EPGÜ“)<br />

am 01. Juni <strong>2023</strong> wurde nach einem langen<br />

Gesetzgebungsprozess eine bedeutende<br />

Um gestaltung des Europäischen Patentsystems<br />

in die Wege geleitet.<br />

Durch die Einführung des „europäischen Patents<br />

mit einheitlicher Wirkung“ (sog. Einheitspatent)<br />

wird neben dem europäischen Patent<br />

(auch bekannt unter dem Namen „Bündelpatent“)<br />

eine weitere Option geschaffen, um<br />

technische Erfindungen grenzüberschreitend<br />

zu schützen.<br />

Wirkung und Vorteile des neuen<br />

Einheitspatents<br />

Bisher musste das Europäische Bündelpatent<br />

in jedem Land einzeln bei den jeweiligen nationalen<br />

Patentämtern angemeldet und aufrechterhalten<br />

werden. Dies bedeutete für Patentinhaber<br />

einen äußerst komplexen und kostenintensiven<br />

organisatorischen Aufwand. Ab sofort<br />

wird es Patentanmeldern möglich sein, ein bestehendes<br />

Europäisches Bündelpatent zum<br />

Einheitspatent zu erweitern. Nachdem ein Europäisches<br />

Bündelpatent beantragt und erteilt<br />

wurde, können Patentanmelder innerhalb eines<br />

Monats einen Antrag auf einheitliche Wirkung<br />

stellen, um ein Einheitspatent zu erhalten.<br />

Die Prüfung und Verwaltung des Einheitspatents<br />

erfolgen zentral durch das Europäische<br />

Patentamt („EPA“). Auf diese Weise sollen die<br />

Kosten und der Verwaltungsaufwand sowohl<br />

für nationale Patentämter als auch für Patentinhaber<br />

gesenkt werden. Patentanmeldern<br />

wird es erspart, sich mit den vielen verschiedenen<br />

nationalen Patentgesetzen auseinanderzusetzen,<br />

um ein Patent flächendeckend im<br />

EU-Raum zu schützen. Hinsichtlich der Kosten<br />

ist das Einheitspatent für Patentinhaber im<br />

Verhältnis zum Bündelpatent umso attraktiver<br />

je mehr Validierungsstaaten angestrebt werden.<br />

Denn nach Erteilung ist das Einheitspatent<br />

in den derzeit 17 Mitgliedsländern unmittelbar<br />

wirksam, die das EPGÜ ratifiziert haben.<br />

Außerhalb dieses Wirksamkeitsbereiches können<br />

Patentanmelder das Europäische Bündelpatent<br />

weiterhin in zusätzlichen Mitgliedstaaten<br />

validieren, die das EPGÜ (noch) nicht<br />

ratifiziert haben, um neben dem Einheitspatent<br />

einen flankierenden Schutz zu erreichen<br />

(z.B. in der Schweiz oder im Vereinigten Königreich).<br />

Es ist allerdings zu beachten, dass sich<br />

die territoriale Wirksamkeit des Einheitspatents<br />

nicht automatisch erweitert, sobald weitere<br />

Mitgliedsstaaten das EPGÜ ebenfalls ratifizieren.<br />

Zukünftig werden daher nicht alle Einheitspatente<br />

Wirkung für dasselbe Territorium<br />

haben.<br />

Neben der räumlichen Wirkung des Einheitspatents<br />

bietet dieses weitere Vorteile. Für<br />

Patentanmelder ergeben sich im Anmeldeprozess<br />

zunächst keine großen praktischen<br />

Veränderungen, da beide Patentformen denselben<br />

Regelungen zum Erteilungs- und<br />

Einspruchsverfahren unterliegen. Allerdings ist<br />

bei der Anmeldung des Einheitspatents keine<br />

Übersetzung in die jeweilige Landessprache<br />

notwendig wie es beim Europäischen Bündelpatent<br />

der Fall ist. Das Einheitspatent muss lediglich<br />

in einer der drei Amtssprachen Deutsch,<br />

Französisch oder Englisch vorliegen.<br />

Der größte Vorteil des Einheitspatents – die<br />

unmittelbare Wirksamkeit in allen Vertragsmitgliedstaaten<br />

– birgt allerdings auch ein hohes<br />

Risiko: Durch einen zentralen Nichtigkeitsangriff<br />

kann das Einheitspatent für diesen Bereich<br />

auch insgesamt vernichtet werden.<br />

Obwohl das Einheitspatent erst mit Wirkung<br />

zum 01. Juni <strong>2023</strong> eingeführt wurde, kommt es<br />

zu einer Rückwirkung der neuen Vorschriften<br />

in Bezug auf bereits erteilte Europäische Bündelpatente.<br />

Diese werden automatisch in Einheitspatente<br />

umgewandelt, wenn dies durch<br />

die Patentinhaber nicht ausdrücklich ausgeschlossen<br />

wurde.<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Frau Dr. Birgit Müller<br />

Senior Managerin, Rechtsanwältin<br />

SONNTAG (Ulm/Augsburg/Nürnberg)<br />

birgit.müller@sonntag-partner.de<br />

www.sonntag-partner.de<br />

Einführung des Einheitlichen Patentgerichts<br />

Im Sommer dieses Jahres hat außerdem das<br />

Einheitliche Patentgericht („EPG“; eng. Unified<br />

Patent Court („UPC“)) seine Arbeit aufgenommen<br />

und wird sich künftig neben Rechtsstreitigkeiten<br />

über bestehende Europäische Bündelpatente<br />

auch mit Streitigkeiten über das<br />

neu eingeführte Einheitspatent befassen. Entscheidungen<br />

des EPG sind in allen teilnehmenden<br />

Staaten wirksam.<br />

Im Europäischen Raum bedeutet das EPG<br />

eine wichtige und erhebliche Neuerung. Bisher<br />

waren für europäische Bündelpatente die<br />

nationalen Gerichte zuständig. Bei anderen<br />

gewerblichen Schutzrechten in der EU,<br />

wie Unionsmarken oder Gemeinschaftsgeschmacksmustern,<br />

werden zwar bereits Amtsverfahren<br />

vor dem Amt der Europäischen Union<br />

für geistiges Eigentum (EUIPO) zentral<br />

behandelt. Gerichtliche Verletzungsverfahren<br />

erfolgen allerdings bei diesen Schutzrechten<br />

nach wie vor nur auf nationaler Ebene.<br />

Für Europäische Bündelpatente besteht für<br />

einen Zeitraum von sieben Jahren noch eine<br />

parallele Zuständigkeit nationaler Gerichte.<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Zuständigkeit<br />

des EPG ausdrücklich auszuschließen<br />

(sogenanntes „Opt-Out“). Dies kann sinnvoll<br />

sein, um die Gefahr eines zentralen Nichtigkeitsangriffs<br />

zu verringern. Die Opt-Out-Regel<br />

gilt jedoch nur für Europäische Bündelpatente,<br />

nicht aber für das neue Einheitspatent.<br />

Durch das EPG soll für Patentinhaber insbesondere<br />

ein einheitlicherer und somit berechenbarerer<br />

Rechtsrahmen geschaffen werden,<br />

indem das Risiko divergierender Rechtsentscheidungen<br />

durch nationale Gerichte in<br />

den Mitgliedstaaten größtenteils ausgeräumt<br />

wird. Diese Rechtssicherheit bei der Durchsetzung<br />

von Patenten wird Patentstreitigkeiten<br />

voraussichtlich erheblich erleichtern. Außerdem<br />

ist aufgrund des starren Fristenregimes<br />

vor dem EPG voraussichtlich mit einem<br />

wesent lich schnelleren und kompakteren Verfahrensablauf<br />

zu rechnen.<br />

Zusammenfassung und<br />

Handlungsempfehlung<br />

Das EPGÜ ist ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung<br />

der Patenteintragungsverfahren auf EU-<br />

Ebene. Das neue Einheitspatent bringt viele<br />

Vorteile mit sich: Hervorzuheben sind hier insbesondere<br />

die deutlich geringeren Kosten gegenüber<br />

dem Europäischen Bündelpatent, die<br />

einheitliche Verwaltung durch das EPA und ein<br />

weitreichender, territorialer Schutz. Diese Vorteile<br />

für Patentinhaber sollen schlussendlich<br />

zur Förderung von Innovationen beitragen.<br />

Die obigen Ausführungen sind allgemein gehalten<br />

und können Besonderheiten des Einzelfalls<br />

nicht berücksichtigen. Bei tatsächlicher Betroffenheit<br />

sind auf jeden Fall eine individuelle<br />

Analyse und Beratung erforderlich. Gerne stehen<br />

Ihnen hierfür die Fachanwälte der Kanzlei<br />

SONNTAG zur Verfügung.<br />

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Steht seit dem 1. Juli an der<br />

Spitze der Volksbank<br />

Ulm-Biberach: Vorstandssprecher<br />

Stefan Hell.


unternehmen [!] TITELTHEMA 11<br />

Spagat zwischen<br />

Region und Digitalwelt<br />

Volksbank Ulm-Biberach In der Region für die Region lautet seit 160 Jahren das Motto.<br />

Doch die Kunden sind dank Internet grenzenlos unterwegs. Vorstandssprecher Stefan Hell<br />

erklärt, wie das Institut ein digitales Ökosystem formt, was das eigentliche Problem mit<br />

den gestiegenen Zinsen ist und wie er sein erstes kleines Vermögen aufgebaut hat.<br />

Wie haben Sie eigentlich Ihr erstes Geld verdient?<br />

Stefan Hell: Mit vier Jahren habe ich mit dem Klavierspielen<br />

begonnen – auf einem Klavier, das mein<br />

Onkel ausrangiert hatte. Mit elf Jahren habe ich begonnen,<br />

Orgel zu spielen.<br />

Wie hoch war Ihr Verdienst?<br />

Ich meine, dass es für einmal Orgelspielen 6,90 DM<br />

gab. Wir haben damals in einem ehemaligen Schulhaus<br />

direkt neben der katholischen Kirche gewohnt.<br />

Ich kam also fast trockenen Fußes in die Sakristei.<br />

In ganz jungen Jahren habe ich ministriert, dafür<br />

gab es kein Geld, außer an Hochzeiten und Beerdigungen.<br />

Für‘s Orgelspielen dagegen<br />

gab es immer einen kleinen<br />

Lohn. Ich habe fast jeden Tag gespielt.<br />

Da kam einiges zusammen.<br />

Ein schöner Nebenverdienst für einen<br />

Elfjährigen. Natürlich waren<br />

die Hochzeiten das Highlight – mit<br />

viel Trinkgeld.<br />

Was haben Sie mit dem Geld gemacht?<br />

Ich hab’s tatsächlich diversifiziert. Einerseits habe<br />

ich Briefmarken und Münzen gesammelt. Oft war<br />

ich auf Flohmärkten unterwegs, um meine Sammlung<br />

zu komplettieren. Aus heutiger Sicht waren<br />

das zwei Assets, die gar nicht mal so schlecht angelegt<br />

waren. Andererseits hatte ich daneben Sparbücher<br />

bei zwei regionalen Banken – denn ich wollte<br />

die Werbegeschenke zweimal mitnehmen.<br />

Was war Ihre lukrativste Geldanlage?<br />

In Prozent gesehen war das der Aufkauf einer kleinen<br />

Münze. Auf einem Trödelmarkt habe ich eine<br />

Sammlung aus 25 Münzen erstanden. Bei einigen<br />

wusste ich, dass sie ein paar Mark wert waren. Eine<br />

davon war ein Fünf-Mark-Stück von Schiller, 1934.<br />

Die habe ich später für 350 Mark verkauft. Das war<br />

ein super Deal.<br />

Kümmern Sie sich heute auch noch selbst um Ihre<br />

Geldanlage?<br />

Meine beste<br />

Geldanlage<br />

war der Kauf einer<br />

Münze auf dem<br />

Trödelmarkt.<br />

Also die normalen Geldanlagen und das Cash-Konto<br />

manage ich selbst. Aber alles was darüber hinaus<br />

geht, übernimmt unsere ProMi-Bank. Das steht für<br />

Pro Mitarbeiter Bank und ist ein eigener Bereich.<br />

Ich freue mich immer auf die Checkup-Termine einmal<br />

im Jahr. In den Beratungen zeigt sich, dass der<br />

„Schuster oft die schlechtesten Schuhe trägt“. Daher<br />

ist es kein Fehler, sich von einem anderen<br />

„Schuster“ – genauer gesagt Banker – beraten zu<br />

lassen.<br />

Welches Thema beschäftigt Sie beruflich gerade am<br />

meisten?<br />

Das ist die Frage: Wie stellen wir<br />

unser Haus für die Zukunft weiter<br />

sicher auf? Dabei geht es mir gar<br />

nicht um einzelne wirtschaftliche<br />

Themen. Es geht um den Spagat<br />

zwischen 160 Jahren Regionalbank<br />

und der Digitalisierung, die auch<br />

Zugriffe von Hawaii aus erlaubt.<br />

Letzten Endes geht es hierbei um<br />

Zugangswege, die Kundinnen und<br />

Kunden zu uns führen. Denn noch<br />

immer begleiten bei uns Menschen andere Menschen.<br />

Heutzutage gibt es doch auch viel Anlegerinformation<br />

im Netz<br />

Das ist richtig. Aber für ein gutes Gefühl bei Entscheidungen<br />

unserer Kundschaft hilft es, wenn ein<br />

Mensch, dem sie vertrauen, sie unterstützt. Und<br />

wenn dieser Mensch schon ihre Eltern beraten hat,<br />

macht das nochmal einen Unterschied. Was uns<br />

heute beschäftigt ist also, wie wir den Erfolg der<br />

vergangenen 160 Jahre auch für die nächsten 160<br />

Jahre sicherstellen. Mit allen Veränderungen, die<br />

da kommen, wie Vergleichsportale, Fintechs und<br />

wechselnde wirtschaftliche Situationen. Die Lösung<br />

haben wir auch schon: Das sind unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Wie viele Mitarbeitende gehen bei Ihnen die nächsten<br />

fünf Jahre in Rente?<br />

Zur Person<br />

Stefan Hell ist seit 1.<br />

Juli Vorstandssprecher<br />

der Volksbank<br />

Ulm Biberach. In den<br />

Vorstand berufen<br />

wurde der gebürtige<br />

Würzburger bereits im<br />

<strong>Oktober</strong> 2013. Nach<br />

einer Lehre als Bankkaufmann<br />

studierte<br />

er an der Bankakademie<br />

Frankfurt Betriebswirtschaft.<br />

In<br />

seiner Laufbahn arbeitete<br />

er unter anderem<br />

für die VR-Bank<br />

Kitzingen, die Sparkassen<br />

Ulm und Neumarkt-Parsberg<br />

sowie<br />

die Renault Bank. Der<br />

57-Jährige engagiert<br />

sich ehrenamtlich unter<br />

anderem als<br />

Schatzmeister beim<br />

Förderkreis des Forschungsinstituts<br />

für<br />

anwendungsorientierte<br />

Wissensverarbeitung<br />

in Ulm. In seiner<br />

Freizeit geht Stefan<br />

Hell gerne<br />

Schwimmen und auch<br />

Spazieren oder kocht<br />

zusammen mit seiner<br />

Ehefrau.


12<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

„Einen Teil der Aufgaben<br />

von ausscheidenden<br />

Mitarbeitenden werden wir<br />

über innovative Prozesse<br />

auffangen“, sagt Volksbank-Chef<br />

Stefan Hell.<br />

Das ist eine erschreckend hohe Zahl: Es sind mehr<br />

als 100 von derzeit 660 Beschäftigten.<br />

Wie reagieren Sie darauf?<br />

Unser Geschäftsmodell hat eine hohe Dynamik in<br />

Richtung Digitalisierung. Vor zehn Jahren, als ich<br />

hier ankam, hatten wir genauso viele Mitarbeitende<br />

wie heute, unsere Bilanzsumme war aber nur<br />

halb so groß wie heute. Wie alle anderen Branchen<br />

auch arbeiten wir an unserer Produktivität. Daher<br />

habe ich großes Vertrauen, dass wir künftig die Aufgaben<br />

eines Teils der natürlich ausscheidenden Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter über innovative Prozesse<br />

kompensieren können.<br />

Wie geht die Volksbank mit dem sich zuspitzenden<br />

Fachkräftemangel um?<br />

Wir haben zwei Ansätze: Der eine ist, attraktiv zu<br />

bleiben für die Menschen, die schon da sind. Darin<br />

sind wir sehr, sehr gut. Parallel versuchen wir, innerhalb<br />

unserer Mitwettbewerber attraktiv zu sein.<br />

Unsere Standorte sind nach wie vor gefragt. Gleichzeitig<br />

sind wir eine der größten Banken hier in der<br />

Region und bieten viele Spezialisierungen an, die<br />

andere nicht leisten können. Trotz Fachkräftemangel<br />

finden wir so noch die richtigen Menschen. Aber<br />

es wird zunehmend schwieriger.<br />

Wie gehen Sie mit den Babyboomern um, die in die<br />

Rente streben?<br />

Nur den Rentenantritt nach hinten herauszuschieben,<br />

hat eine gewisse Endlichkeit. Aber es gibt neue<br />

Modelle. Früher hätte man sich nicht vorstellen können,<br />

dass jemand in Rente geht und am nächsten<br />

Tag auf 500-Euro-Basis wiederkommt. Inzwischen<br />

ist das bei uns möglich und manchmal hilft ein weicheres<br />

Gleiten in den Ruhestand allen Beteiligten.<br />

Für uns heißt das, dass zumindest ein Teil der Ressource<br />

noch verfügbar ist – vor allem aber auch das<br />

hohe Fachwissen, das sonst oft verloren geht.<br />

Stark gestiegene Zinsen, Wirtschaftsflaute, hohe<br />

Preise: Wo sehen Sie derzeit die größten Gefahren?<br />

Da gibt es leider einige. Die schnell gestiegenen<br />

Zinsen bedeuten für den Mittelstand, dass geplante<br />

Investitionen neu bewertet und durchgerechnet<br />

werden müssen. Amortisationszeiträume reichen<br />

oft an die zehn Jahre heran. Das ist ein langer Zeitraum<br />

– gerade wenn es gleichzeitig Unsicherheit in<br />

den Lieferketten und Sorgen aufgrund der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung gibt. Zudem bestehen in<br />

der Regel zusätzlich Darlehen, die vor einigen Jahren<br />

vereinbart wurden und nicht über den gesamten<br />

Tilgungszeitraum eine Zinsbindung haben. Hier<br />

gibt es ein Zinsänderungsrisiko. Das macht Unternehmern<br />

Sorgen – auch in Kombination mit dem<br />

Ukrainekrieg und der hohen Inflation.<br />

Wie groß ist die Gefahr einer Kreditklemme für <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Für uns Banken wachsen die Risiken, wenn der<br />

Kapitaldienst höher ist als in der Vergangenheit.<br />

Für den Firmenkunden bedeutet die gestiegenen<br />

Zinsen zunächst einen höheren Aufwand. Sie kalkulieren<br />

daher anders. Aber der schwäbische Kaufmann<br />

wird das immer so tun, dass die Rechnung<br />

aufgeht. Die Konsequenz daraus kann aber sein,<br />

dass eine Investition, die vor einem halben Jahr<br />

noch getätigt worden wäre, heute nicht mehr getätigt<br />

wird.<br />

Gibt es einen Ausweg aus dieser gefährlichen Mischung<br />

von steigenden Zinsen und stockender Wirtschaft?<br />

Die perfekte Lösung habe ich nicht parat. Fakt ist,<br />

dass die EZB zu lange mit der Zinserhöhung gewartet<br />

hat. Sie hat versäumt, in den Jahren, in denen es<br />

gut lief, die Zinsen zu erhöhen. Das Geld wurde damals<br />

verschenkt. Das hatte und hat Auswirkungen,<br />

beispielsweise in Form der exorbitant gestiegenen<br />

Baupreise. Die sind in den vergangenen Jahr – die<br />

letzte Monate einmal ausgeklammert – so stark nach<br />

oben gegangen wie noch nie zuvor.<br />

Wie schätzen Sie die Lage am Immobilienmarkt ein?<br />

Wir hatten in den vergangenen zwölf Monaten zwar<br />

immer mal wieder einen Angebotsüberhang, aber<br />

nur bei stark zu sanierenden Objekten. Was gut in


unternehmen [!] TITELTHEMA 13<br />

Schuss ist, ist auch jetzt schnell vom Markt. Was<br />

sich verändert hat, ist das Gebotsverfahren. Vor<br />

zwei Jahren haben Sie die Wohnung für 300 000<br />

Euro inseriert und für 330 000 Euro verkauft. Davor<br />

hat man für 300 000 Euro inseriert und sich bei<br />

280 000 Euro geeinigt. Da kommen wir langsam<br />

wieder an.<br />

Welche Entwicklung erwarten Sie?<br />

Wir haben in unserem Geschäftsgebiet zwischen<br />

Ulm und dem Bodensee einen Wohnungsmangel.<br />

Ich gehe daher davon aus, dass die Immobilienpreise<br />

insgesamt stabil bleiben und die Dynamik der<br />

Preissteigerung nicht mehr so hoch wie in den vergangenen<br />

Jahren sein wird.<br />

Wie wirkt sich das auf die Vergabe von Darlehen<br />

aus?<br />

Also für mich gibt es mehrere Achsen. Vor der Zinserhöhung<br />

und danach. Vor der Erhöhung war eine<br />

Nachfinanzierung mit 0,8 Prozent kein Problem.<br />

Das hat sich jeder leisten können. Heute ist der Hebel<br />

riesig. Konnten wir in der Vergangenheit zwischen<br />

acht und neun Darlehensanfragen von zehn<br />

positiv beantworten, sind es heute nur noch drei<br />

bis vier.<br />

Woran liegt das?<br />

Der Wunsch nach Wohnfläche ist groß, am liebsten<br />

180 Quadratmeter voll unterkellert mit Doppelgarage.<br />

Viele Menschen können mit der Rate, die<br />

sie sich leisten können, noch bauen, aber vielleicht<br />

eher 110 Quadratmeter mit einem Carport und ohne<br />

volle Unterkellerung. Dazu braucht es einen Bewusstseinswandel.<br />

Die Menschen sind aber noch<br />

nicht so weit. Wir hatten jetzt eine Phase, in der die<br />

Zinsen so schnell gestiegen sind, dass Architekten<br />

mit der Verkleinerung von Objekten gar nicht nachgekommen<br />

sind. Der Wohnraum wurde also verkleinert,<br />

aber die Belastung ist aufgrund des höheren<br />

Zinses dennoch gestiegen.<br />

Ist das Volumen der Immobiliendarlehen seither gesunken?<br />

Zu Immobiliendarlehen gehört neben Neubauten<br />

auch der Gebrauchtmarkt und Sanierungsthemen.<br />

Sprich: Da geht es auch um Photovoltaikanlagen,<br />

einen Wintergarten, die neue Heizung oder den<br />

Pool. Dafür ist Vermögen vorhanden. Solche Themen<br />

sind vom Volumen kleiner als eine Neubau-<br />

Investition. Aber die Stückzahlen dieser Darlehen<br />

ist nach oben geschnellt. Die reinen Neubau-Darlehen<br />

sind deutlich zurückgegangen.<br />

Was gut in<br />

Schuss ist,<br />

ist auch heute<br />

schnell vom<br />

Markt.<br />

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14<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

„Die größeren Immobilienaktivitäten<br />

der Volksbank<br />

sind auch Ausdruck<br />

unserer Verantwortung<br />

gegenüber den Menschen<br />

in der Region“, sagt Stefan<br />

Hell.<br />

Sie haben 2022 die Satzung geändert, um im Immobilienmarkt<br />

aktiv zu werden. Was ist daraus geworden?<br />

Richtig, wir haben die Satzung angepasst, weil dieser<br />

Part vorher nicht enthalten war. Inzwischen haben<br />

wir mehr als 300 Wohneinheiten erworben, wovon<br />

die ersten Einheiten bereits in diesem Jahr fertiggestellt<br />

und in den vergangenen Wochen vollständig<br />

vermietet worden sind. Weitere 140<br />

Wohneinheiten sind in Planung. Wir sehen hierin<br />

auch unsere Verantwortung gegenüber den Menschen<br />

in der Region. Unsere Strategie ist, Immobilien<br />

zu kaufen, zu halten und zu vermieten. Auch<br />

sozialer Wohnungsbau ist dabei.<br />

Dieser wird inzwischen stark gefördert.<br />

Das haben wir sehr gerne<br />

in Anspruch genommen, um<br />

auch Menschen mit niedrigem<br />

Einkommen schönen Wohnraum<br />

bieten zu können.<br />

Wie funktioniert das Anlagemodell<br />

aus Investorensicht?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie haben Gelder, die Kunden<br />

Ihnen geben und Gelder, die Kunden leihen.<br />

Bekommen Sie mehr Einlagen als geliehen wird,<br />

entsteht ein Überhang. Den müssen Sie als Bank<br />

irgendwo rentabel anlegen. Das ist der Grundgedanke.<br />

Wir sind inzwischen fast paritätisch, es wird<br />

also fast genauso viel geliehen, wie Einlagen vorhanden<br />

sind. Dazu kommen noch Interbankgeschäfte.<br />

Das heißt, wir nehmen die Gelder von anderen<br />

Banken mit Überhängen und legen sie wieder an.<br />

Diese Geldanlage im Eigengeschäft sind sehr breit<br />

aufgestellt und man kann es sich wie ein buntes Kuchendiagramm<br />

vorstellen.<br />

Ein gut<br />

beratener<br />

Investor wird<br />

weiter Immobilien<br />

im Portfolio halten.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Da sind Wertpapiere dabei – wie Bundeswertpapiere<br />

– aber auch Investments in Aktienfonds und eben<br />

auch ein Immobilienfonds. Beides wird von der Union<br />

Investment, also der Fondsgesellschaft der genossenschaftlichen<br />

Finanzgruppe, für uns gemanagt.<br />

Der Immobilienfond gehört aber zu 100 Prozent<br />

uns, da stecken nur unsere Investments aus<br />

der Region drin.<br />

Warum ist ein solches Konstrukt nötig?<br />

Wenn Sie ein Objekt kaufen als gewerbliches <strong>Unternehmen</strong>,<br />

müssen Sie normalerweise jedes Jahr<br />

zwei Prozent des Kaufpreises bereinigt<br />

um den Grundstückswert<br />

abschreiben. Diese Abschreibung<br />

belastet ihre Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

In einem Fonds entfällt<br />

das.<br />

Lohnen sich angesichts von Tagesgeldzinsen<br />

von mehr als 4 Prozent<br />

Immobilien noch als Investment?<br />

Ein Investor überlegt immer, ob er sein Geld auch<br />

anders anlegen kann – beispielsweise bei gleicher<br />

Rendite und geringerem Risiko. Ein gut beratener<br />

Investor wird weiterhin Immobilien in einem diversifizierten<br />

Portfolio behalten. Die Lage am Immobilienmarkt<br />

vor fünf Jahren war völlig anders<br />

und sie kann sich auch in zehn Jahren wieder vollkommen<br />

verändern.<br />

Die genossenschaftlichen Banken und Sparkassen<br />

stehen in der Kritik. Die Zinsen steigen, kommen<br />

aber bei den Sparern nicht an…<br />

Das sehe ich als privater Mensch auch so. Aber ich<br />

versuche es Ihnen aus der Banksicht zu erklären.


unternehmen [!] TITELTHEMA 15<br />

Gleichzeitig sollten wir idealerweise vier Prozent<br />

Zinsen auf Tages- oder Festgeld bezahlen. In dem<br />

plötzlichen und starken Zinsanstieg steckt für Banken<br />

ein hohes Zinsänderungsrisiko, das nie so hoch<br />

war wie heute.<br />

Woran liegt das?<br />

Üblicherweise steigen die Zinsen langsam. In der<br />

Vergangenheit war es jedes Jahr ein Viertel oder<br />

ein halbes Prozent. So konnte man über die Zeit<br />

wieder neue Kredite verkaufen, neue Einlagen sind<br />

hinzugekommen und das Portfolio ist schleichend<br />

nach oben gegangen. Das hat jede Bank ausgehalten.<br />

Mit dem Zinssprung haben wir in unserem Land<br />

nun Millionen von Festschreibungen zu einem Prozent,<br />

die wir noch die nächsten Jahre gegenfinanzieren<br />

müssen.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Baufinanzierung<br />

abgeschlossen vor zwei Jahren zu einem Prozent.<br />

Die Baufinanzierung läuft zehn Jahre oder länger.<br />

Als Beispiel haben wir für 20 Jahre ein Darlehen<br />

über 200.000 Euro vergeben. Damals war aber kein<br />

Anleger bereit, 200.000 Euro für 0,5 Prozent Zins<br />

auf 20 Jahre anzulegen, weil er auf irgendwann<br />

mal steigende Zinsen gehofft hatte. Wir als Bank<br />

hatten aber keine Einlagen, die das fristenkongruent<br />

gegenfinanzieren. Der Markt hat das nicht hergegeben.<br />

Daher passen Banken nur sehr langsam die<br />

Konditionen nach oben an.<br />

Das heißt die Fristen von Kapitalbindung und Kapitalüberlassung<br />

stimmen nicht überein?<br />

Richtig. Als Volksbank haben wir diese Baufinanzierung<br />

mit 200 000 Euro noch acht Jahre lang für<br />

einen Zins von einem Prozent in den Büchern.<br />

Merken Sie die Abflüsse von Spareinlagen zu Konkurrenten,<br />

die höhere Zinsen bezahlen?<br />

Unser Ansatz ist es gar nicht so sehr, mit Konditionen<br />

anderer zu konkurrieren. Wir setzen bei der<br />

Beratung an. Es geht nicht nur darum, ob Sie 1,5<br />

oder 2,5 Prozent beim Festgeld bekommen. Viel<br />

wichtiger ist, unsere Kundinnen und Kunden zu beraten,<br />

wie sie sechs Prozent Inflation bekämpfen<br />

können. Außerdem haben wir ein völlig anderes<br />

Geschäftsmodell.<br />

Wie beschreiben Sie das?<br />

Das Geschäftsmodell von Regionalbanken – und da<br />

zähle ich die Sparkassen explizit dazu – lautet: In<br />

der Region für die Region und für die Menschen in<br />

der Region da zu sein. Wir fördern mit der Bank<br />

gemeinnützige Einrichtungen pro Jahr mit rund<br />

760 000 Euro, mit der Stiftung kommen noch einmal<br />

320 000 Euro hinzu. Uns ist es wichtig, uns gesellschaftlich<br />

zu engagieren. Gerade auch in Hinblick<br />

auf unseren 160. Geburtstag in diesem Jahr –<br />

hier nehmen wir symbolisch zusätzlich 160 000<br />

Euro in die Hand, um soziale und nachhaltige Projekte<br />

im Geschäftsgebiet zu unterstützen. Das macht<br />

Spaß! Und ich glaube vielen Menschen ist es wichtig,<br />

sich wohlzufühlen bei einer Bank, die viel für<br />

die Region tut.<br />

Das Risiko<br />

durch<br />

Zinsänderung<br />

war nie so hoch<br />

wie heute.<br />

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16<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

160 Jahre alt, 93 000 Genossenschaftsmitglieder<br />

Die Volksbank Ulm-Biberach eG ist 160 Jahre alt und damit die älteste genossenschaftliche Bank im Raum Ulm.<br />

Es war im Jahre 1863, als auf Betreiben des<br />

Ulmer Gewerbevereins aus der damaligen<br />

Kreditnot heraus eine Gewerbebank gegründet<br />

wurde. Deren Ziel lautet: Dem Mittelstand<br />

über genossenschaftliche Selbsthilfe<br />

die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen.<br />

160 Jahre später gehört die Volksbank<br />

Ulm-Biberach zu den großen genossenschaftlichen<br />

Kreditinstituten im Südwesten.<br />

Sie betreut rund 93 000 Kunden, verfügt<br />

über 40 Geschäftsstellen, verwaltet knapp<br />

sechs Milliarden Euro an Anlagegeldern ihrer<br />

Kunden und hat 4,2 Milliarden Euro an Kundenkrediten<br />

ausgereicht. Die Zahl der Beschäftigten<br />

beträgt rund 660 (inkl. 48 Auszubildende),<br />

bei einem Frauenanteil von 61<br />

Prozent. Durch die Fusion mit der Raiffeisenbank<br />

Biberach 2022 wuchs die Zahl der Vorstandsmitglieder<br />

zeitweise auf fünf an.<br />

Nachdem drei altersbedingt ausgeschieden<br />

sind, führen heute Vorstandssprecher Stefan<br />

Hell und Alexander André Schulze die<br />

Bank. Gemeinsam mit der 2009 gegründeten<br />

Volksbank-Stiftung Ulm Biberach hat<br />

das Institut 2022 rund 1,1 Millionen Euro an<br />

Spenden und Sponsoring vergeben.<br />

Digitale<br />

Lösungen<br />

sind ein Segen,<br />

um Prozesse zu<br />

vereinfachen.<br />

Inwieweit mischt die Digitalisierung dieses Konzept<br />

auf?<br />

Die Digitalisierung ist seit Jahrzehnten da. Wir haben<br />

einst als eine der ersten Banken einen Geldautomaten<br />

aufgestellt. Die Zugangswege zu Banken<br />

verändern sich seit Jahren und werden bequemer.<br />

Sie ermöglichen ganz andere Erledigungszeiträume,<br />

als es noch vor 30 Jahren der Fall war.<br />

Worin sehen Sie noch Vorteile der Digitalisierung?<br />

Wir können noch einfachere, bequemere Lösungen<br />

für unsere Kundinnen und Kunden finden. Zwei Beispiele:<br />

Bei uns gibt es den VR-Ökokredit. Den können<br />

sie fallabschließend im Internet bearbeiten. Sie<br />

brauchen niemanden dazu. Sie beantragen eine<br />

Summe, weil Sie Ihr Haus sanieren, und das Geld<br />

landet auf Ihrem Konto. Genauso können Sie sonntags<br />

entscheiden, Ihre Geschäftsanteile an der Bank<br />

aufzustocken. Alles online. Die Digitalisierung ist<br />

ein Segen für die Vereinfachung von Prozessen,<br />

wenn sie diese intelligent einsetzen.<br />

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen analogen<br />

und digitalen Strukturen?<br />

Das Thema beschäftigt gerade viele Banken. Wir<br />

bauen derzeit eine digitale Volksbank auf beziehungsweise<br />

aus. Die Corona-Zeit hat die Art des<br />

Kundendialogs verändert: Die Kommunikation und<br />

Beratung lief verstärkt über digitale Kanäle wie Video,<br />

Chat und Telefon. Das ermöglicht beispielsweise<br />

Kundinnen und Kunden, die wegziehen, heute<br />

weiter ihre Bankverbindung beizubehalten, auch<br />

weil sie alle Bankgeschäfte über das Online-Banking<br />

abwickeln können und sie bei spezielleren Fragen<br />

eine persönliche Beratung bekommen.<br />

Wie sieht eine digitale Bank konkret aus?<br />

Wir haben zwei Standorte neu gegründet: einen in<br />

Ulm und einen in Ummendorf – die im <strong>Oktober</strong> an<br />

den Start gehen. Dort sitzen Mitarbeitende und beraten<br />

Kundinnen und Kunden in allen Finanzthemen<br />

– von der Anlage bis zur Finanzierung. Mancher<br />

junge Mensch kennt das Konzept Bankfiliale<br />

gar nicht mehr. Für ihn ist wichtig, dass die App<br />

funktioniert. Auch daran haben wir gearbeitet, an<br />

Weiterentwicklungen, an Komfort-Themen sowie<br />

an Image-Themen. Übrigens: Die Jobs in unserer<br />

digitalen Bank lassen sich sehr gut aus dem Homeoffice<br />

machen. Das ist eine tolle Chance für Eltern,<br />

wenn es darum geht, Beruf und Familie besser zu<br />

vereinbaren.<br />

Beschleunigt das die Schließung von Filialen auf<br />

dem Land?<br />

Wir prüfen jährlich das Filialnetz. Es geht bei Schließungen<br />

nicht nur um betriebswirtschaftliche Aspekte<br />

– vielmehr sehen wir uns hier in der Verantwortung<br />

unseren Mitgliedern gegenüber. Durch die<br />

Pandemie haben viele Kundinnen und Kunden festgestellt,<br />

wie bequem der telefonische Kontakt ist<br />

und so sinken mit zunehmender Digitalisierung die<br />

Nutzungszahlen unserer Geschäftsstellen weiter.


unternehmen [!]<br />

TITELTHEMA<br />

Fakt ist somit, dass wir einen Spagat schaffen müssen:<br />

Einerseits investieren wir immense Summen<br />

in die Digitalisierung und führen gleichzeitig ein<br />

analoges System fort. Das schrumpft zwar, verschlingt<br />

aber dennoch hohe Kosten. Dieses Spannungsfeld<br />

wird sich in den nächsten Jahren wesentlich<br />

entspannen: Die heute 80-Jährigen haben das<br />

Internet noch während ihrer Arbeitszeit kennengelernt<br />

und können sehr wohl mit einem Smartphone<br />

umgehen.<br />

Werden künftig Roboter die Arbeit in den Banken<br />

verrichten?<br />

Wir haben seit dem Jahr 2022 beispielsweise einen<br />

Software-Roboter (BOT) im Einsatz, der menschliches<br />

Verhalten im Umgang mit Computern nachahmt,<br />

um digitale Prozesse zu automatisieren. Unser<br />

digitaler Mitarbeiter heißt R.U.B.I. (steht für Ravensburg,<br />

Ulm, Biberach, Illertal) und erledigt fleißig<br />

Prozesse, die man ihm vorher beigebracht hat.<br />

Er unterstützt zum Beispiel bei der Pfändungseingangsbearbeitung<br />

oder beim Kontowechsel. Er unterstützt<br />

oder übernimmt Aufgaben, die oft sehr<br />

zeitaufwendig und eintönig waren – beim Pfändungsbeschluss<br />

hatten Mitarbeitende bisher oft 40<br />

verschiedene Eingaben im System vorzunehmen.<br />

Wohin geht diese Entwicklung?<br />

Dies Form der Digitalisierung spart auf der einen<br />

Seite Arbeit, schafft aber gleichzeitig neue Stellen.<br />

Wir haben heute auch Programmierer und Programmiererinnen<br />

für diese Software-Roboter im Haus.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass immer mehr Roboter<br />

und KI-Anwendungen in der Bankenwelt Einzug<br />

halten, ohne dass sich für Kunden ein Nachteil ergibt.<br />

Vielmehr schafft dies mehr Raum für die persönliche<br />

Kundenbeziehung.<br />

Das Gespräch mit<br />

Volksbank-Chef Stefan<br />

Hell führten Simone<br />

Dürmuth und Alexander<br />

Bögelein von der Redaktion<br />

der Südwest Presse Ulm.<br />

Fotos: Volkmar Könnecke<br />

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Die Kompetenz der<br />

gewinnenden Entscheidung!<br />

Ein Profi-Pokerspieler lässt<br />

Sie in die Karten blicken!<br />

„ Entscheidungsorientiertes<br />

Denken<br />

ist sinnvoller als<br />

resultatorientiertes<br />

Denken!“<br />

Do., 16.11.<strong>2023</strong><br />

Zielstrebigkeit<br />

Susanne Nickel<br />

Expertin für Veränderungsmanagement,<br />

Rechtsanwältin,<br />

Beraterin, Coach<br />

Ziele erreichen<br />

Durchsetzen. Durchstarten.<br />

Durchhalten.<br />

„ Ziele sind Visionen,<br />

denen Sie Leben<br />

schenken!“<br />

Do., 14.12.<strong>2023</strong><br />

Glaubwürdigkeit<br />

Stefan Häseli<br />

Experte für Glaubwürdigkeit,<br />

Kommunikationsberater, Schauspieler,<br />

mehrfacher Buch-Autor<br />

Glaubwürdigkeit<br />

Einzigartig kommunizieren,<br />

ohne etwas vorspielen zu müssen<br />

„ Kommunikation ist<br />

nicht nur DAS Beziehungsschmiermittel,<br />

sondern auch<br />

Motor und Treibstoff<br />

zugleich!“<br />

Veranstaltungsort: Stadthaus Ulm<br />

Münsterplatz 50 | <strong>89</strong>073 Ulm<br />

Veranstaltungszeit: 19.30 bis 21.00 Uhr<br />

(Einlass Saal ab 19.00 Uhr<br />

Login Online ab 19.15 Uhr)<br />

Buchung Präsenz- oder Onlineteilnahme:<br />

49,– €* | 59,– € p. P. und Veranstaltung<br />

* Exklusiv für Abonnenten der SÜDWEST PRESSE<br />

Infos und Buchung bei der Veranstaltungsagentur<br />

SPRECHERHAUS®<br />

02561 97 92 888<br />

www.sprecherhaus-shop.de<br />

info@sprecherhaus.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch:<br />

jan-heitmann.de<br />

susannenickel.com<br />

stefan-haeseli.com


18<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Saxonia-Streit<br />

eskaliert<br />

Kern-Liebers Die Verhandlungen<br />

zwischen der IG Metall und<br />

der Geschäftsführung der Saxonia<br />

Textile Parts GmbH in Göppingen<br />

über einen Sozialtarifvertrag<br />

sind gescheitert. In der<br />

Folge haben 100 Prozent der zur<br />

Abstimmung aufgerufenen Beschäftigten<br />

für einen Streik gestimmt.<br />

Der Metallverarbeiter<br />

Kern-Liebers (Schramberg) will<br />

an der Schließung seiner Tochtergesellschaft<br />

festhalten. Davon<br />

sind 92 Beschäftigte betroffen.<br />

Die Saxonia Umformtechnik<br />

(Göppingen) soll nicht geschlossen<br />

werden. Kern-Liebers<br />

erwirtschaftete zuletzt mit 6800<br />

Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />

von 787 Millionen Euro.<br />

Moloko zum<br />

Kauen<br />

Getränkehersteller Die 2012<br />

mit dem ursprünglich für den<br />

regionalen Markt gedachten Abfüllung<br />

des Erfrischungsgetränks<br />

„Moloko“ gestartete Moloko<br />

Beverage GmbH ist mittlerweile<br />

nicht bundesweit erfolgreich.<br />

Nun wollen die<br />

Göppinger auch ins Ausland expandieren.<br />

Neben mehreren<br />

Sorten Limonade und Eistee haben<br />

die Göppinger nun auch<br />

Kaugummi im Angebot. Darüber<br />

hinaus werden Produktionskonzepte<br />

und Marken für Partner<br />

entwickelt. Damit erzielt die<br />

Moloko GmbH, die 23 Außendienstler<br />

beschäftigt, mittlerweile<br />

einen zweistelligen Millionenumsatz.<br />

Weiterbetrieb<br />

fraglich<br />

Thermalbad Die Zukunft des<br />

Thermalbades in Bad Überkingen<br />

steht auf dem Spiel. Am 19.<br />

November sollen die Bürger<br />

über den Weiterbetrieb entscheiden.<br />

Ein Investitionsstau,<br />

weniger Besucher als erwartet,<br />

ein weit höheres Defizit als kalkuliert,<br />

sowie eine klamme<br />

Haushaltslage sprechen gegen<br />

einen Weiterbetrieb. Das Bad zu<br />

schließen und dennoch das<br />

Das künftige Modellprojekt in Geislingen soll ohne eine Notaufnahme auskommen. Foto: Rainer Lauschke<br />

Von der Klinik zum Modellprojekt<br />

Heilwasser weiter zu fördern<br />

und für die Nahwärmeversorgung<br />

zu verkaufen würde immer<br />

noch einen Zuschussbedarf in<br />

Höhe von 112 000 Euro bedeuten.<br />

400 000 Euro wären jedoch<br />

dann für andere Projekte frei.<br />

OVG bleibt in<br />

Familienhand<br />

Verkehr Die Omnibusverkehr<br />

Göppingen OVG Bliederhäuser<br />

GmbH und Co. KG (OVG), das<br />

größte Nahverkehrsunternehmen<br />

im Landkreis, bleibt in Familienhand.<br />

Sechs Jahre lang hatte Geschäftsführer<br />

Eberhard Geiger erfolglos<br />

versucht, einen neuen Eigentümer<br />

für das 1926 gegründete<br />

und seither in der Hand der<br />

Familie Bliederhäuser befindliche<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu finden. Nun hat<br />

er die Geschäftsführung aus Altersgründen<br />

an Isidor Frey abgegeben.<br />

Der hatte zuvor seinen<br />

Omnibusbetrieb im bayerischen<br />

Eichstätt verkauft. Auf 22 Linien<br />

befördern 125 Mitarbeitende der<br />

OVG Fahrgäste in 65 Bussen.<br />

Betrieb läuft<br />

wieder an<br />

Die Alb-Fils-Kliniken (AFK), deren Bilanzverlust 2021<br />

rund 10,75 Millionen Euro betrug, wollen nach Schließung<br />

der Helfenstein-Klinik in Geislingen ab kommendem<br />

Jahr dort ein Modellprojekt des Klinik-Reform-Projekts<br />

von Bundesgesundheitsminister Karl<br />

Lauterbach verwirklichen. Nach Aussagen der Klinik-<br />

Leitung soll es sich um eine Kurzstationäre Allgemeinmedizinische<br />

Versorgung (KAV) ohne Notaufnahme,<br />

ohne Chirurgie und ohne Ärzte, die rund um<br />

die Uhr da sind, handeln. Es entspräche eher einer<br />

Art Kurzlieger-Station mit pflegerischem Fokus. Die<br />

neue Einrichtung für Kurzlieger ist demnach im Zusammenhang<br />

mit einer allgemeinmedizinischen Notfallpraxis<br />

geplant, die ebenfalls zum 1. Januar öffnen<br />

soll. Das Angebot richte sich zunächst nur an AOK-<br />

Versicherte<br />

Härterei Die Mitte August von<br />

einem Großbrand schwer getroffene<br />

Härterei Haferbier in<br />

Eislingen hat rund einen Monat<br />

nach dem Feuer den Teilbetrieb<br />

wieder aufgenommen. Anfangs<br />

wurde der Schaden auf drei Millionen<br />

Euro geschätzt, mittlerweile<br />

hat sich die Summe bereits<br />

verdoppelt. Ob es bei sechs<br />

Millionen Euro bleibt, wagt Inhaber<br />

Bodo Haferbier zu bezweifeln:<br />

„Das können locker<br />

auch noch acht Millionen Euro<br />

werden“. Er hat das <strong>Unternehmen</strong>,<br />

dessen Bilanzsumme 2021<br />

bei 2,8 Millionen Euro lag, vor<br />

28 Jahren gegründet und beschäftigt<br />

aktuell rund 60 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

„Eine Firmenschließung kommt<br />

für mich überhaupt nicht infrage“,<br />

sagt Haferbier. [!]


Anzeige 19<br />

So bleiben Marken auch künftig relevant<br />

Wie gelingt <strong>Unternehmen</strong> heute der Spagat,<br />

sich für Veränderungen zu öffnen und<br />

gleichzeitig ihren Markenkern zu bewahren?<br />

trumedia, die inhabergeführte und unabhängige<br />

Brand Identity Agentur in Augsburg<br />

macht es regional, national und auch<br />

international vor.<br />

Die Marken-Experten von trumedia unterstützen<br />

seit 2009 regionale, mittelständische<br />

Marktführer und globale Konzerne sowie Hidden<br />

Champions bei der Markenführung.<br />

Jüngstes Beispiel: FlexiSpot, weltweit führender<br />

Hersteller ergonomischer Arbeitsplätze<br />

aus China, den trumedia gerade erfolgreich<br />

im DACH-Markt positioniert. Doch wie meistert<br />

man Hausforderungen wie diese?<br />

Solche Projekte erfordern mehr als das souveräne<br />

Überspringen sprachlicher Hürden.<br />

Marco Trutter, CEO und Gründer von trumedia,<br />

setzt mit seinem interdisziplinären Team für<br />

seine Kunden auf die strategische Entwicklung<br />

wirklich starker Marken. Stark im Sinne<br />

von resilient: Hohe Markenloyalität, niedrige<br />

Preissensibilität, Anpassung an die regional<br />

geprägten Bedürfniskonstrukte und die Fähigkeit,<br />

sich schnell von Krisen zu erholen.<br />

Branding-Experte Marco Trutter entwickelt<br />

seit 15 Jahren Marken für renommierte <strong>Unternehmen</strong><br />

und ist sich sicher: „In hart umkämpften<br />

Märkten haben die Marken die Nase<br />

vorn, die sich weiterentwickeln können, ohne<br />

ihre Identität zu verlieren.“ Zusammen mit<br />

den Markenmachern der trumedia GmbH<br />

prägte er dafür den Begriff „Evolving Brands“.<br />

Die Agentur setzt dafür auf die Verbindung<br />

aus einem analytisch-wissenschaftlichen Ansatz<br />

mit hoher fachlicher Expertise und visueller<br />

Güte.<br />

Die professionelle Markenarbeit für regionale<br />

Traditionsunternehmen passt damit genauso<br />

perfekt in die Ausrichtung der trumedia wie<br />

„Echte ’Evolving Brands‘ reagieren<br />

nicht nur, sondern sind gestaltende<br />

Kraft ihres Marktes.“, sagt Marco<br />

Trutter, Brand Expert und CEO<br />

trumedia GmbH.<br />

die Brandingstrategien für Grandel – the<br />

Beautyness Company, die mit ihrem Kosmetikportfolio<br />

die Pflegebedürfnisse von Verbraucherinnen<br />

in vielen internationalen Kulturkreisen<br />

bedienen wollen.<br />

Marco Trutter verfolgt einen Weg: „Wir verlassen<br />

uns nicht nur auf unser Bauchgefühl, sondern<br />

tauchen tief in die Welt unserer Kunden<br />

ein, nicht nur auf Produktebene. Wir müssen<br />

ein ganzheitliches Verständnis für das <strong>Unternehmen</strong><br />

entwickeln und dabei möglichst viel<br />

vorhandenes Know-how und Erfahrungswerte<br />

mit einbeziehen. Für objektive Kenntnisse<br />

über Zielgruppen, Wettbewerber und Marktcharakteristik<br />

haben wir eine eigene Inhouse-<br />

Marktforschung. Und mit unserem exzellenten<br />

Netzwerk bilden wir das jeweils beste<br />

Team aus Strategen, Konzeptionern, Designern,<br />

Textern, Kommunikations-Psychologen<br />

und Projektmanagern.“ Mit holistischem Denken,<br />

einer „Kein-Ja-und-Amen“-Mentalität<br />

und einem hohen strategischen und konzeptionellen<br />

Anspruch gelingt trumedia der Twist<br />

Das ist trumedia<br />

Think holistic. Think future. Think brand new.<br />

Das ist der Anspruch von trumedia. Das<br />

Spektrum der international agierenden,<br />

inhabergeführten und unabhängigen<br />

Branding-Agentur in Augsburg reicht von<br />

der strategischen Marken- und Kampagnenentwicklung<br />

und Markenführung über die<br />

Realisierung ganzheitlicher Kommunikationskonzepte<br />

bis zum Employer Branding.<br />

Darüber hinaus unterstützt trumedia seine<br />

Kunden auf allen Kommunikationsebenen<br />

bei der Internationalisierung.<br />

„from logic to magic“. Das sehen auch Branchenexperten<br />

so, denn die Agentur begeistert<br />

regelmäßig die Jurys renommierter Kreativund<br />

Design-Awards. Dass die Agentur ihren<br />

Tätigkeitsbereich mittlerweile bis nach China<br />

und in die USA ausweiten konnte, ist ein weiterer<br />

Beweis.<br />

Fotos: Migran Gärtner<br />

Die beste Brand<br />

Performance entsteht<br />

im Zusammenspiel<br />

von systematischer<br />

Datenanalyse,<br />

holistischen<br />

Konzepten und<br />

kreativer Umsetzung.<br />

trumedia GmbH<br />

Kirchbergstraße 23<br />

86157 Augsburg<br />

Tel.: 0821 217175-0<br />

hello@trumedia.de<br />

www.trumedia.de


Blick in den Käseladen der Erlebniskäserei Bauhofer in Bodnegg. Als Rohstoff für den Emmentaler und andere Käsesorten dient ausschließlich<br />

Heumilch von Kühen aus Bio-Betrieben. Fotos: Marina Schedler/Käserei Bauhofer<br />

Aroma des Allgäus<br />

Nahrungsmittel Heumilch aus der Region, alte Handwerkskunst, Roboter, die riesige<br />

Käselaibe wenden: Wie sich die Käserei Bauhofer in einem umkämpften Markt behauptet.<br />

Käse kann würzig oder<br />

mild schmecken, das ist<br />

klar. Aber nach<br />

Schweiß, Leder oder<br />

sogar Kuhmist? Für viele sicher<br />

neu – und nur einer der Aha-Effekte<br />

beim Tasting-Event der<br />

Käserei Bauhofer in Kofeld bei<br />

Ravensburg. Der Betrieb ist<br />

mehr als hundert Jahre alt und<br />

hat vielen Widrigkeiten getrotzt.<br />

Doch Michael und sein<br />

Vater Martin haben es geschafft,<br />

aus einer Dorf-Käserei einen<br />

modernen Milchverarbeitungsbetrieb<br />

mit 50 Beschäftigten zu<br />

machen.<br />

„Wir haben als Weichkäse-<br />

Hersteller begonnen mit Romadur<br />

und Limburger“, erzählt Michael<br />

Bauhofer. Das war 1911.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

musste der Betrieb umdisponieren.<br />

Unter anderem wurde die<br />

Kühlung zum Problem. Allgäuer<br />

Emmentaler ist unempfindlicher<br />

und hatte damals bessere<br />

Vermarktungschancen. Also<br />

stellte die Familie auf Hartkäse<br />

um. „In der Käsewelt ist das etwas<br />

komplett anderes“, erklärt<br />

Bauhofer. „Vergleichbar mit der<br />

Umstellung auf Elektromobilität<br />

in der Autoindustrie.“<br />

Das ist<br />

vergleichbar<br />

mit der Umstellung<br />

auf E-Mobilität in<br />

der Autoindustrie.<br />

Michael Bauhofer<br />

Käserei-Besitzer<br />

Aus damals 2000 Litern<br />

Milch-Lieferung pro Tag sind<br />

65 000 Liter geworden – alles direkt<br />

aus Umgebung. Höchstens<br />

25 Kilometer sind die Landwirte<br />

entfernt, die die Heumilch für<br />

den Bauhofer-Käse herstellen.<br />

„Wir haben uns dem Thema Baden-Württemberg<br />

verschrieben“,<br />

sagt Michael Bauhofer.<br />

„Die totale Regionalität und Lokalität.“<br />

Fast 70 Jahre lang produzierte<br />

die Käserei ausschließlich<br />

Allgäuer Emmentaler im<br />

Rundlaib.<br />

„Allgäuer Emmentaler“ darf<br />

nur draufstehen, wo auch All-


unternehmen [!] MACHEN 21<br />

Käse ist ein erklärungsbedürftiges<br />

Produkt. Zum Konzept von<br />

Michael (li.) und Martin<br />

Bauhofer gehören neben<br />

moderner Produktion auch eine<br />

Schaukäserei, Führungen,<br />

Verkostungen sowie eine<br />

Vesper-Lounge.<br />

gäuer Milch drin ist. Alles andere<br />

ist nur „Emmentaler“ – mit<br />

deutlich mehr Konkurrenz.<br />

„Klassischer Emmentaler ist ein<br />

sehr wettbewerbsumkämpfter<br />

Artikel“, sagt Michael Bauhofer.<br />

Die Familie fragte sich also, wie<br />

sie den Betrieb langfristig umstellen<br />

kann und erweiterte das<br />

Sortiment um Bergkäse und Allgäuer<br />

Prinz. Die Kehrseite:<br />

Durch die Reifezeit kann das,<br />

was heute produziert wird, erst<br />

in einigen Monaten verkauft<br />

werden. Doch die Milchpreise<br />

schwanken stark. Das erschwert<br />

die Preis-Kalkulation.


22<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

So krass wie 2022 sei es noch<br />

nie gewesen, sagt Michael Bauhofer.<br />

Um fast 80 Prozent habe<br />

sich der Milchpreis im Verlauf<br />

der Monate erhöht. Das habe<br />

ihm und seinem Vater einige<br />

schlaflose Nächte beschert.<br />

Doch die Käserei hat es geschafft,<br />

standzuhalten. Das sei<br />

vor allem dem beispiellosen<br />

Durchhaltevermögen des Vaters<br />

geschuldet, sagt Michael Bauhofer.<br />

„Manchmal braucht es ein<br />

bisschen Glück.“ Und zukunftsfähige<br />

Modernisierungen. Heute<br />

dreht, wendet und pflegt ein<br />

Roboter die schweren Bergkäse-Laibe.<br />

„Mit den Investitionen<br />

der vergangenen Jahre haben<br />

wir einen Generationenbau aufgestellt“,<br />

sagt Michael Bauhofer.<br />

„Totale Gestaltungsfreiheit“<br />

Dabei wollte er gar nicht in den<br />

Familienbetrieb einsteigen. Erst<br />

vor ein paar Jahren zog es den<br />

Betriebswirt nach Hause zurück.<br />

Vom Großunternehmen<br />

zur Provinz-Käserei. Warum?<br />

„Hier habe ich totale Gestaltungsfreiheit.<br />

Das macht wahnsinnig<br />

viel Spaß“, erklärt er. „Es<br />

ist eine große Aufgabe. Wir sind<br />

ja nicht nur für die Mitarbeiter<br />

verantwortlich. Es verlassen<br />

sich auch 65 Landwirts-Familien<br />

darauf, dass sie ihre Milch<br />

vermarktet bekommen.“<br />

Michael kümmert sich ums<br />

Kaufmännische, sein Vater Martin<br />

um die Produktion. Das funktioniere<br />

gut, sagt der Sohn. Weil<br />

sie sich nicht reinreden. Zudem<br />

sei der Vater offen für Neuerungen<br />

und Ideen. „Da bin ich ihm<br />

sehr dankbar“, sagt Michael<br />

Bauhofer. Er war schon als Ferienjobber<br />

in der elterlichen Käserei<br />

tätig. Damals ging der Käse<br />

direkt an Aufschneidebetriebe<br />

und von dort anonym in den Supermarkt.<br />

Heute ist das anders.<br />

„Käserei Bauhofer“ ist zur Qualitäts-Marke<br />

geworden, die bei<br />

Edeka oder Rewe gelistet ist.<br />

Aufgeschnitten und verpackt<br />

wird mittlerweile direkt vor Ort.<br />

2022 eröffnete im Neubau ein<br />

großer Laden. Außerdem gibt’s<br />

eine Vesper-Lounge, Käse-Tastings<br />

und einen Rundgang. Im<br />

Laden gibt’s Flyer mit Rezept-<br />

Tipps: Käsepralinen oder Senf-<br />

Bergkäse-Spätzle mit Wirsing.<br />

50 Beschäftigte und 18 Millionen Euro Umsatz<br />

Blick ins Käselager: Bis der Käse reif für den Verkauf ist, dauert es mehrere Monate.<br />

Die Martin Bauhofer Käserei<br />

GmbH 1911 wurde als Genossenschaft<br />

gegründet und nach zwei<br />

Jahren von Michael Bauhofers<br />

Ur-Großvater Alfons Geiselmann<br />

übernommen. 1952 stellte<br />

sein Sohn Martin Bauhofer<br />

Löcher im Käse<br />

Bei Käsesorten wie dem Emmentaler fallen die<br />

runden Löcher im Innern auf. Sie entstehen<br />

nicht bei der Herstellung, sondern bei der Lagerung.<br />

Frischen Hartkäse und Schnittkäse kann<br />

man unter bestimmten Bedingungen lagern. Im<br />

Inneren des Käses leben Bakterien,<br />

die den Milchzucker des Käses<br />

in Karbonsäure und Kohlendioxid<br />

umwandeln. Dadurch<br />

reift der Käse. Das<br />

Gas Kohlendioxid sammelt<br />

sich in Blasen. Das<br />

sind die Löcher im Käse.<br />

Ob die Löcher größer<br />

oder kleiner werden,<br />

hängt von der Menge des Gases<br />

ab, und das hängt von den Bakterien<br />

ab, mit denen man den Käse macht.<br />

Senior die Produktion von<br />

Weichkäse auf Emmentaler um.<br />

1984 folgt der erste Bio-Hartkäse<br />

Deutschlands.<br />

2008 übernahm Martin Bauhofer<br />

Junior das <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das er heute gemeinsam mit<br />

seinem Sohn Michael leitet. Seit<br />

2017 gehört Allgäuer Bergkäse<br />

und Allgäuer Prinz zur Produkt-<br />

Palette. 2022 erwirtschafteten<br />

50 Beschäftigte einen Umsatz<br />

von 18 Millionen Euro.<br />

Moderner Look, traditionelles<br />

Handwerk. Das kommt gut an.<br />

„Mein Ziel war immer, dass wir<br />

eine starke Marke in der Region<br />

entwickeln“, sagt Michael Bauhofer.<br />

Noch immer ist die Mundzu-Mund-Propaganda<br />

wichtigstes<br />

Werbemittel der Käserei.<br />

Beim Emmentaler ist die Lagerung<br />

und Reifung noch traditionelle<br />

Handarbeit. Zwei Mal<br />

wöchentlich wird er mit frischem<br />

Wasser gepflegt. Vielen<br />

Kundinnen und Kunden ist das<br />

nicht klar. Darum gibt es nun<br />

Schautafeln und Führungen.<br />

„Wir haben handwerklich hergestellte<br />

Produkte. Die sind erklärungsbedürftig“,<br />

sagt Michael<br />

Bauhofer. „Es bringt nichts,<br />

wenn ich stundenlang über Käse<br />

rede. Den muss man probieren.“<br />

Und wenn er nicht nach<br />

Schweiß, Leder oder Kuhmist<br />

schmeckt, wird er sicher gerne<br />

gekauft. [!] <br />

Julia Rizzolo


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

23<br />

Neues Rechenzentrum in der Region<br />

Daten sicher und verantwortungsvoll verarbeiten:<br />

Mit dem Neubau eines Rechenzentrums<br />

vor Ort bietet die SWU TeleNet Geschäftskunden<br />

aus der Region eine umweltfreundliche,<br />

sichere und lokale Möglichkeit<br />

für den Betrieb ihrer Server.<br />

Warum soll ich mit meinen Servern in ein nahes<br />

Rechenzentrum ziehen? Jürgen Werner, Leiter<br />

des Rechenzentrums der SWU TeleNet, weiß<br />

diese Frage schnell zu beantworten: Weil es<br />

dauerhaft die umweltfreundlichste und günstigste<br />

Lösung für den IT-Betrieb ist. Daher baut<br />

die SWU für Geschäftskunden ein hochmodernes<br />

Rechenzentrum in der Region.<br />

Herr Werner, was macht es so komplex für<br />

<strong>Unternehmen</strong>, Server in eigenen Räumlichkeiten<br />

zu betreiben?<br />

Wer über einen zentralen IT-Betriebsbereich<br />

inklusive Kühlung, Löschtechnik und Sicherheitstechnik<br />

verfügt, betreibt laut Definition<br />

des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

ein vollwertiges Rechenzentrum.<br />

Und wer ein eigenes Rechenzentrum<br />

betreibt, muss eine Fülle an strengen Vorgaben<br />

erfüllen, etwa zum Thema Energiesparen,<br />

zur Standortwahl und zu Sicherheitsvorkehrungen.<br />

Das Bundesumweltministerium<br />

schreibt vor,<br />

dass neue Rechenzentren<br />

ab dem Jahr<br />

2027 klimaneutral<br />

betrieben<br />

werden<br />

müssen.<br />

Welche Konsequenzen<br />

hat<br />

das für die Betreiber?<br />

Rechenzentrums der<br />

Jürgen Werner, Leiter des<br />

Bei dieser Vorschrift<br />

geht es<br />

SWU TeleNet. Foto: SWU<br />

zunächst um öffentliche Rechenzentren von<br />

Bund und Ländern, erfahrungsgemäß werden<br />

solche Vorgaben jedoch auch für private Betreiber<br />

nachgezogen. Daher können diese sich<br />

jetzt bereits darauf vorbereiten. Die SWU setzt<br />

bei ihren Rechenzentren auf Green IT. Das bedeutet,<br />

dass die Technik über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonend<br />

gestaltet wird. Das neue Rechenzentrum<br />

wird ausschließlich mit grünem Strom<br />

aus eigener Erzeugung versorgt, u. a. auch über<br />

eine Photovoltaikanlage vor Ort.<br />

Welche Vorteile bietet das neue Rechenzentrum<br />

regionalen <strong>Unternehmen</strong> noch?<br />

Für <strong>Unternehmen</strong> ist es derzeit nicht einfach,<br />

IT-Mitarbeitende zu finden. Verlagert ein <strong>Unternehmen</strong><br />

die Server ins Rechenzentrum der<br />

SWU, werden wertvolle Kapazitäten bei den<br />

eigenen IT-Mitarbeitern frei. Die SWU TeleNet<br />

bietet den dazu notwendigen Glasfaser-Internetanschluss<br />

und Rechenzentrumsdienstleistungen<br />

nach Bedarf.<br />

Kontakt<br />

SWU Telenet GmbH<br />

Geschäftskundenberaterteam<br />

T 0731 166-3167<br />

@ vertrieb-telenet@swu.de<br />

www.swu.de/telenet<br />

Services nach Bedarf: Alle Infos zum<br />

Produktangebot der SWU TeleNet rund um<br />

Server-Housing und die neue SWU TeleNet<br />

Cloud gibt’s unter swu.de/rechenzentrum


24<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

FOTO: © NEW AFRICA/ADOBE.STOCK.COM<br />

Damit die Seele nicht<br />

ausbrennt<br />

Gesundheit Mehr Arbeit, komplexere Aufgaben, hohe Belastung im<br />

Beruf, aber auch im Privatleben: Immer mehr <strong>Unternehmen</strong> bieten<br />

ihren Mitarbeitenden Burnout-Prävention an, um sie zu stärken.<br />

An die Nächte erinnert<br />

sich Susanne Hollmann<br />

noch genau.<br />

Schweißgebadet<br />

wachte sie jede Nacht auf. An<br />

ein Weiterschlafen sei nicht zu<br />

denken gewesen. „Irgendwann“,<br />

so erzählt es Hollmann<br />

sechzehn Jahre später,<br />

„habe ich mich<br />

zunehmend zurückgezogen.<br />

Ich war<br />

lärmempfindlich. Im<br />

Auto habe ich das Radio<br />

abgestellt, an Baustellen<br />

konnte ich nicht mal mehr<br />

vorbeigehen.“ Angst- und<br />

Panikattacken hätten ihr<br />

Leben damals bestimmt. Bis<br />

zu diesem einen Freitag im<br />

Januar 2013. „Um die Mittagszeit<br />

habe ich meinen letzten<br />

Kunden gehabt“, erinnert sich<br />

die ehemalige Bankkauffrau.<br />

„Danach ging nichts mehr.“ Ihr<br />

erster Besuch beim Arzt sei ihr<br />

vorgekommen wie „ein freier<br />

Fall.“<br />

Hildegard Tröger kennt Fälle<br />

wie den von Hollmann. Die<br />

stellvertretende Vorsitzende<br />

des Deutschen Bundesverband<br />

für Burnout Prävention<br />

(DBVB) weiß um den heimtückischen<br />

Verlauf psychischer<br />

Erkrankungen.<br />

Die Symptome eines<br />

Burnouts ziehen sich –<br />

wie auch der Fall Hollmann<br />

zeigt – oft über<br />

Jahre. „Burnout kann jeden<br />

betreffen“, sagt<br />

Tröger. Das belegen<br />

auch die stark gestiegenen<br />

Fallzahlen in den<br />

Statistiken der Krankenkassen.<br />

Allerdings<br />

müsse man dabei berücksichtigen,<br />

dass heutzutage<br />

sensibler mit dem Thema<br />

umgegangen und ein Burnout<br />

beziehungsweise ein Zustand<br />

völliger Erschöpfung<br />

häufiger diagnostiziert werde<br />

als früher, sagt Tröger.<br />

Oft belastet auch das Private<br />

Dennoch sei bei dem Thema<br />

noch viel Aufklärung nötig, sagt<br />

Tröger. „Dass psychische Erscheinungen,<br />

die nicht dem normalen<br />

Gesundheitsbild entsprechen,<br />

etwas mit Versagen zu tun<br />

haben“, stecke noch in vielen<br />

Köpfen. „Viele Firmen sind aber<br />

bereits sehr sensibel.“ Die Bedeutung<br />

mentaler Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz wachse auch<br />

dank der medialen Aufmerksamkeit.<br />

Doch es gebe noch viel<br />

Unwissen. So werde „Burnout<br />

zwar als Diagnose im beruflichen<br />

Kontext anerkannt, aber<br />

man muss den Menschen in seiner<br />

gesamten Lebenswelt sehen“,<br />

sagt Tröger. Große Belastungen<br />

seien oft auch im privaten<br />

Umfeld zu finden.<br />

So auch bei Susanne<br />

Hollmann. Ohne es zu<br />

merken, habe sie sich damals<br />

zwischen Job, Haus<br />

und Kinder aufgerieben,<br />

wollte alles perfekt machen.<br />

Nach ihrem<br />

Burnout sei sie erstmal<br />

aus dem Alltag<br />

raus gewesen,<br />

erzählt sie.<br />

„Durch die Reha<br />

hatte ich den Abstand.<br />

Konnte den<br />

Fokus auf mich richten.“<br />

Heute arbeitet die<br />

56-Jährige nicht mehr in<br />

der Bank, sondern bietet<br />

auf der Basis der eigenen<br />

Erfahrung Formate<br />

an, die die Resilienz<br />

stärken. An mehreren<br />

Hochschulen ließ<br />

sie sich zum Resilienz-<br />

Coach ausbilden und<br />

berät als selbstständige<br />

Mentorin seit vielen<br />

Jahren Privatpersonen<br />

und Führungskräfte,<br />

aber auch <strong>Unternehmen</strong>,<br />

wie man die mentale<br />

Gesundheit von<br />

Mitarbeitenden<br />

schützt und fördert.<br />

„Der Mensch darf immer als


Mit Achtsamkeit und Ruhe können gestresste Menschen ihr psychisches Wohlbefinden steigern.<br />

Foto: © SnapVault/adobe.stock.com<br />

Einheit aus Körper, Seele und<br />

Geist betrachtet werden“, sagt<br />

Hollmann. Ein gutes Zusammenspiel<br />

dieser Teile sei unerlässlich<br />

für die langfristige mentale<br />

Gesundheit.<br />

Viele Firmen<br />

sind in Sachen<br />

mentaler<br />

Gesundheit bereits<br />

sehr sensibel.<br />

Hildegard Tröger<br />

Verband für Burnout Prävention<br />

Dieser Aufgabe hat sich auch<br />

das <strong>Unternehmen</strong> Evermood<br />

aus Berlin verschrieben. Ursprünglich<br />

wollten die Gründer<br />

Marvin Homburg und Lara von<br />

Petersdorff-Campen vor vier<br />

Jahren einen anonymen Meldeweg<br />

für sexuelle Belästigung<br />

schaffen. Mittlerweile ist Evermood<br />

eine umfassende Online-<br />

Plattform für Gesundheit samt<br />

entsprechenden Mediathek-Angeboten.<br />

Die Bandbreite reicht<br />

von Experten-Interviews bis hin<br />

zu psychotherapeutischer Beratung<br />

im Einzelgespräch und innerhalb<br />

von wenigen Tagen. Ein<br />

Konzept, das offenbar ankommt.<br />

Zu Evermoods Kundenstamm<br />

gehören börsennotierte <strong>Unternehmen</strong><br />

wie Merck und Mercedes,<br />

aber auch Sparkassen.<br />

„Unser Austausch mit Führungskräften<br />

in den letzten Jahren<br />

verdeutlicht uns jeden Tag<br />

erneut, wie enorm wichtig das<br />

Thema in <strong>Unternehmen</strong> wird“,<br />

sagt Caroline Thiel. Die 28-Jährige<br />

ist Personalchefin von Evermood<br />

und studierte Psychologin.<br />

Dass Firmen das Thema<br />

mentale Gesundheit „nicht<br />

mehr wegignorieren“ könnten,<br />

zeigt auch eine Forsa-Umfrage<br />

im Auftrag der Kaufmännischen<br />

Krankenkasse (KKH): Fehlzeiten<br />

aufgrund seelischer Leiden<br />

sind im ersten Halbjahr <strong>2023</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum<br />

um 85 Prozent gestiegen. Auf<br />

100 KKH-Versicherte kamen<br />

mehr als 300 Ausfalltage. „Ein<br />

Fehltag aufgrund psychischer<br />

Belastung kostet das <strong>Unternehmen</strong><br />

circa 250 Euro am Tag“,<br />

sagt Thiel. Anlass genug, um<br />

sich mit der Thematik firmenintern<br />

zu beschäftigen, findet<br />

die 28-Jährige.<br />

Nach einer Studie der DAK<br />

waren psychische Erkrankungen<br />

2022 mit 15 Prozent die dritthäufigste<br />

Ursache für Fehltage. „Relevante<br />

Zahlen gibt es genug“,<br />

„Ich liebe meinen Beruf,<br />

doch ich kann einfach<br />

nicht mehr…”<br />

Wie geht es Ihnen?<br />

Gemeinsam können wir viel tun gegen<br />

Depression, Erschöpfung und Angst.<br />

Wir, die Vincera Kliniken, haben<br />

es uns zur Aufgabe gemacht,<br />

alles zu tun, damit Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen gestärkt<br />

wieder Meister ihres Lebens<br />

werden können!<br />

Weitere Informationen unter<br />

Tel. 0781 966 456 480,<br />

www.vincera-kliniken.de oder hier:<br />

Klinik Spreewald<br />

Klinik Bad Waldsee<br />

Klinik Burg Wernberg<br />

Vincera Privatkliniken für Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie<br />

Vincera Holding GmbH | Schlossberg 10 | 92533 Wernberg-Köblitz


Zu viel Druck, zu viele Aufgaben und mangelnde Wertschätzung können zu einem Burnout führen.<br />

Foto: © VadimGuzhva/adobe.stock.com<br />

sagt Thiel. Laut ihrer Erfahrung lägen<br />

die größten Risikofaktoren für<br />

mentalen Stress am Arbeitsplatz oft<br />

in zeitlicher Überforderung, zu viel<br />

Druck und zu vielen Aufgaben, in<br />

mangelnder Unterstützung und<br />

Wertschätzung und einer geringen<br />

Einflussmöglichkeit der eigenen<br />

Person. Zahlreiche Aspekte, die Führungskräfte<br />

beachten müssen. „Ein<br />

ganzheitltiches Gesundheitsangebot“<br />

von Firmen wie Evermood, sagt<br />

Thiel, sehen viele <strong>Unternehmen</strong> daher<br />

als eine gute Lösung für die komplexe<br />

Frage, wie man als Arbeitgeber<br />

auch mental Vorsorge für seine<br />

Mitarbeiter treffen kann.<br />

Rasch Termine für Mitarbeiter<br />

Zu den <strong>Unternehmen</strong>, die mit Evermood<br />

zusammenarbeiten, gehört<br />

auch die L-Bank, das landeseigene<br />

Förderinstitut. „Grundsätzlich verfolgen<br />

wir in der Bank einen ganzheitlichen<br />

Ansatz. Heißt, wir betrachten<br />

Gesundheit aus einer körperlichen,<br />

aber auch psychischen<br />

und sozialen Perspektive“, sagt Andreas<br />

Freiherr von Salis-Soglio. Daher<br />

seien die L-Bank und Evermood<br />

als Partner recht schnell zusammengekommen,<br />

sagt der 28-Jährige und<br />

weist zugleich auf die Besonderheiten<br />

der L-Bank hin: „Wir sind zwar<br />

eine Bank, aber gleichzeitig auch ein<br />

Spezialinstitut in der Branche“, sagt<br />

der 28-Jährige. Als Förderbank des<br />

Landes Baden-Württemberg sei man<br />

Teil der öffentlichen Hand und nicht<br />

per se vergleichbar mit großen Finanzinstituten<br />

wie der Deutschen<br />

Bank. „Einen Vertriebsdruck etwa,<br />

den gibt es bei uns nicht in dem Ausmaß<br />

wie bei anderen Banken.“<br />

Wenngleich natürlich ein anderer<br />

Druck bestehe.<br />

Nach seiner Einschätzung hat<br />

aber branchenübergreifend ein Umdenken<br />

eingesetzt. Dazu müsse man<br />

sich nur auf Personalmessen umschauen<br />

oder einen Blick in die <strong>Unternehmen</strong><br />

werfen, um zu sehen, wie<br />

viele Möglichkeiten es zur Förderung<br />

der mentalen Gesundheit mittlerweile<br />

gibt. Bei der L-Bank bestehe<br />

schon seit einigen Jahren die<br />

Möglichkeit, „sich durch unsere Vertragsärzte<br />

psychotherapeutisch beraten<br />

zu lassen“, sagt von Salis-Soglio.<br />

Statt ein dreiviertel Jahr auf einen<br />

freien Kassen-Termin beim Psychologen<br />

oder Psychotherapeuten<br />

zu warten, erhalten Betroffene nach<br />

seinen Worten innerhalb von 72<br />

Stunden einen ersten Termin, bei<br />

Bedarf auch eine Weiterbehandlung.<br />

Auch Workshops und Weiterbildungen<br />

würden regelmäßig angeboten<br />

– und nun auch Evermood: „Eine<br />

Plattform, die uns eine niederschwellige<br />

Lösung bietet und uns bei<br />

der Sensibilisierung im Bereich psychosozialer<br />

Gesundheit unterstützt“,<br />

sagt von Salis-Soglio. Oft<br />

werde in der Debatte ein wesentlicher<br />

Punkt vergessen: „Es ist nicht<br />

die Aufgabe einer Führungskraft, die<br />

psychotherapeutische Beratung zu<br />

übernehmen.“ Führungskräfte hätten<br />

ebenfalls berufliche Belastungen,<br />

diese seien oft um ein Vielfaches<br />

höher als die von Mitarbeitern<br />

ohne Führungsverantwortung.<br />

Ursachen oft nicht bekannt<br />

Letztlich liege es auch in der Verantwortung<br />

eines jeden Einzelnen,<br />

auf sich zu achten. Denn „die mentale<br />

Gesundheit ist so vielschichtig,<br />

dass es schwierig ist, bedarfsgerechte<br />

Angebote zu schaffen.“ Das sei<br />

mithin der größte Unterschied zu<br />

körperlichen Gesundheitsangeboten,<br />

und auch mit die größte Herausforderung<br />

für Arbeitgeber: „Bei psychischen<br />

Erkrankungen oder Problemen<br />

kennen wir die Ursache meist<br />

nicht, weil diese oft multifaktoriell<br />

bedingt sind und die wenigsten offen<br />

über mentale und emotionale<br />

Probleme sprechen.“ Umso wichtiger<br />

sei es, dass die Aufklärung in diesem<br />

Bereich vorangeht. „Wir sind<br />

auf einem guten Weg, aber noch lange<br />

nicht am Ziel“.[!] Lisa Metzger<br />

Zur Person<br />

Andreas von Salis<br />

Sopglio hat Sportwissenschaften<br />

und<br />

Gesundheitsmanagement<br />

studiert.<br />

Seit 2021 ist er für<br />

letzteres bei der<br />

L-Bank verantwortlich.<br />

Was Körper und Seele gut tut: Tipps für mehr Wohlbefinden<br />

Das allgemeine Wohlbefinden und die<br />

Lebenszufriedenheit hängen in hohem Maße<br />

von der mentalen Gesundheit ab. Es ist<br />

wichtig, im Alltag auf bestimmte Aspekte zu<br />

achten und Maßnahmen zu ergreifen, um die<br />

Psyche zu stärken.<br />

Dazu gehören: 1. Achtsamkeit zu trainieren,<br />

zu lernen auch mal Nein zu sagen, den Moment<br />

bewusst zu erleben. Beispielsweise<br />

morgens unter der Dusche nicht schon daran<br />

denken, welche Aufgaben im Job auf einen<br />

warten, der Stimme im Kopf keine Beachtung<br />

schenken, sondern sich mit allen<br />

Sinnen auf das Duschen konzentrieren und<br />

es genießen. Oder den Tee im Büro nicht nebenbei<br />

zu schlürfen und E-Mails zu checken,<br />

sondern ihn bewusst schmecken. 2. Mehrmals<br />

in der Woche körperliche Bewegung,<br />

am besten an der frischen Luft. 3. Auf eine<br />

gesunde und ausgewogene Ernährung achten.<br />

4. Ausreichend schlafen. Erwachsene<br />

sollten mindestens sieben Stunden schlafen.<br />

5. Sich regelmäßig Zeit für Freunde und<br />

Familie nehmen. 6. Sich bewusst Ruhezeiten<br />

zu gönnen – ohne Ablenkung. 7. Positiv bleiben,<br />

negative Denkmuster vermeiden.


unternehmen [!] RESSORT 27<br />

DIGITAL<br />

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28<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Das neue UNW-Buch ist ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis (ISBN 978-3-98726-015-5). Fotos: © Petru/adobe.stock.com; © oekom;<br />

Eindeutig<br />

Chefsache<br />

Experte für nachhaltige<br />

<strong>Unternehmen</strong>sführung:<br />

Martin Müller, Professor<br />

an der Universität Ulm. <br />

Nachhaltigkeit Die Ressourcen werden knapp<br />

und das Wetter spielt verrückt. Wirtschaften in<br />

Zeiten des Klimawandels ist eine mitunter<br />

schwere Aufgabe mit vielen Fragezeichen. Ein<br />

neues Buch zeigt Lösungen.<br />

Taxonomie-Verordnung, Lieferkettengesetz,<br />

Erweiterung<br />

der CO 2<br />

-Bepreisung<br />

und Öko-Design-Richtlinie.<br />

War Nachhaltigkeitsmanagement<br />

noch vor ein paar Jahren ein Nischenthema,<br />

so ist es heute in den<br />

meisten Vorstandsetagen angekommen<br />

und zu einer der größten unternehmerischen<br />

Herausforderungen<br />

geworden. Für Martin Müller ist<br />

Nachhaltigkeit ganz klar Chefsache.<br />

„Wenn bei einem hierarchisch organisierten<br />

Betrieb die Geschäftsführung<br />

umweltbewusstes Handeln<br />

nicht als ein wichtiges Kernthema<br />

ausruft, dann nimmt es die Belegschaft<br />

auch nicht so recht ernst“, so<br />

der Leiter des Instituts für Nachhaltige<br />

<strong>Unternehmen</strong>sführung der Universität<br />

Ulm. Denn nachhaltiges<br />

Handeln erfordert immer auch unliebsame<br />

Veränderungen, auch am<br />

Arbeitsplatz. „Und das führt automatisch<br />

auch zu Konflikten“,<br />

schlussfolgert Müller.<br />

Komplexes Thema<br />

Die größte Herausforderung für <strong>Unternehmen</strong><br />

ist für den habilitierten<br />

Wissenschaftler deshalb die systematische<br />

Umsetzung der Maßnahmen.<br />

Vielerorts mangele es noch immer<br />

an einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.<br />

„Der Transformationsprozess<br />

betrifft alle Bereiche<br />

– ohne Ausnahme“, sagt Müller. „Das<br />

haben viele noch nicht verstanden.“<br />

Nachhaltigkeit beinhaltet viele<br />

Aspekte. Die Herausforderungen<br />

sind hoch und bei einigen Themen<br />

ist noch gar nicht klar, wie das in der<br />

Praxis funktionieren kann, heißt es<br />

im Vorwort eines neuen Buches, das<br />

FOTO: ELVIRA EBERHARDT/UNI ULM


unternehmen [!] RESSORT 29<br />

Die<br />

systematische<br />

Umsetzung der<br />

Maßnahmen ist die<br />

Herausforderung.<br />

Martin Müller<br />

Universität Ulm<br />

der Ulmer Initiativkreis nachhaltige<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

e. V. (UNW) herausggeben hat.<br />

Nicht nur die Anforderungen<br />

der Regierungen und der EU<br />

nehmen stehen stetig zu, auch<br />

die großen Einzelhandelsketten<br />

fordern von ihren Lieferanten<br />

Nachweise zur Sorgfalt in der<br />

Lieferkette und zum Klimaschutz.<br />

Wer nachhaltig agieren<br />

will, trifft dabei auf vielfältige<br />

Hürden, von ungewohnten Termini<br />

bis hin zu einem umfangreichen<br />

Aufgabenspektrum.<br />

Fehlt in <strong>Unternehmen</strong> die entsprechende<br />

Expertise, ist die<br />

Gefahr groß, den Überblick zu<br />

verlieren.<br />

Was ist eine Klimabilanz?<br />

Das Buch „Nachhaltigkeit im<br />

<strong>Unternehmen</strong> – Ein Leitfaden<br />

aus der Praxis für die Praxis“<br />

schafft Abhilfe. Das über 150 Seiten<br />

starke Werk beschreibt in<br />

Kürze die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen<br />

wie Biodiversität,<br />

Circular Economy, Mitarbeitermobilität<br />

und Geschäftsreisen<br />

sowie Nachhaltigkeitsmarketing.<br />

Anhand von Praxisbeispielen<br />

klären die Autoren und Autorinnen<br />

in zahlreichen Gesprächen<br />

mit Betrieben aus der Region<br />

Ulm unter anderem auf, wie<br />

man eine Klimabilanz erstellt,<br />

wie man Mitarbeiter motivieren<br />

kann oder auch wie die Energie-<br />

Seit drei Jahrzehnten aktiv<br />

Eine Initiative, viele Themen: Nachhaltigkeit kann auch ein<br />

selbstversorgendes Hochbeet sein. Foto: Christoph Maier<br />

Der Ulmer Initiativkreis<br />

nachhaltige<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

e.V.<br />

(UNW) hat gemeinsam<br />

mit seinen<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

seit<br />

1993 viele Projekte<br />

in der Region angestoßen.<br />

Auch die<br />

Nutzung der Sonnenkraft<br />

spielt für<br />

den Verein eine<br />

entscheidende Rolle,<br />

wenn es darum<br />

geht eine verantwortungsvoll<br />

geprägte<br />

Lebensweise<br />

zu etablieren.<br />

Aus diesem Grund<br />

verantwortet der<br />

Initiativkreis seit<br />

2018 das PV-Netzwerk<br />

Donau-Iller<br />

und setzt sich für<br />

einen schnellen<br />

und dauerhaften<br />

PV-Ausbau im Land<br />

ein. Im November<br />

feiert der UNW sein<br />

30-jähriges Bestehen.<br />

erzeugung mit Photovoltaik-Anlagen<br />

funktioniert. Zudem erklären<br />

sie, wie Unternehmer Kontakt<br />

zu Stakeholdern herstellen<br />

können oder auch wie aus Auszubildenden<br />

Klimabotschaftern<br />

werden können.<br />

Aus Erfahrung anderer lernen<br />

Die Idee zum Buch hatte UNW-<br />

Mitglied Hans-Ulrich Streit. Der<br />

Umweltingenieur begleitet seit<br />

vielen Jahren <strong>Unternehmen</strong> als<br />

Nachhaltigkeitsberater. Er weiß,<br />

dass kleinere und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />

angesichts der Vielfalt<br />

der Nachhaltigkeitsthemen<br />

sehr gefordert sind, oftmals<br />

überfordert. „Unsere Mitgliedsunternehmen<br />

haben umfangreiches<br />

Know-how entwickelt, das<br />

für andere Firmen höchst relevant<br />

ist“, sagt Streit.<br />

„Denn kein <strong>Unternehmen</strong><br />

deckt alle Facetten der Nachhaltigkeit<br />

ab und kann so von den<br />

Erfahrungen der anderen lernen.“<br />

Die einzelnen Kapitel<br />

schließen mit der Frage ab, was<br />

man aus eigener Kraft stemmen<br />

kann und wo etwa fachliche Unterstützung<br />

benötigt wird. Auch<br />

hierzu liefern die einzelnen Autoren<br />

und Autorinnen wertvolle<br />

Antworten und geben Tipps.<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />

geben darüber hinaus eine<br />

schnelle Orientierung für die<br />

Umsetzung.[!] <br />

<br />

Stefan Löffler


Wem Vorstellungskraft fehlt, kann sich mithilfe einer VR-Brille Zwischenschritte der Bauphase ansehen.<br />

Foto: © Halfpoint/adobe.stock.com<br />

Neues Wissen per Klick<br />

Bau Mehr Nachhaltigkeit, bessere Vernetzung und ortsunabhängige Weiterbildung – all das<br />

verspricht die One-Hour-App der Hochschule Biberach. Klappt das?<br />

Weiterbildung per<br />

Klick, keine Wartezeit<br />

zum Kursbeginn,<br />

keine Fehlzeit<br />

bei der Arbeit und keine anfallenden<br />

Reisen. Diesen Traum<br />

will ein Projekt der Hochschule<br />

Biberach erfüllen: Die One-<br />

Hour-App soll Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ermöglichen,<br />

sich dann fortzubilden, wenn sie<br />

gerade Zeit dafür haben. „Am<br />

Anfang war noch gar nicht klar,<br />

dass wir eine App machen“, sagt<br />

Georg Schindele, der im Rahmen<br />

des Projekts „Bauen Morgen“<br />

der Hochschule Biberach<br />

die Entwicklung der App fachlich<br />

begleitet. „Unsere Zielgruppe<br />

hat keine Lust und keine Zeit<br />

für tagelange Fortbildungen.“ So<br />

sei langsam die Idee entstanden,<br />

ein Medium zu nutzen, das quasi<br />

jeder in der Tasche hat: das<br />

Smartphone. Das Angebot richtet<br />

sich an <strong>Unternehmen</strong>, aber<br />

auch interessierte Privatleute.<br />

Inhaltlich geht es vor allem<br />

um Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

beim Bauen. Die App<br />

stellt der Hochschule zufolge innovative<br />

Technologien dafür<br />

vor. „Rund 40 Prozent des CO 2<br />

-<br />

Ausstoßes in Deutschland kom-<br />

40 Prozent des<br />

CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

in Deutschland<br />

kommen aus<br />

Gebäuden.<br />

Georg Schindele<br />

Hochschule Biberach<br />

men aus Gebäuden“, sagt Schindele.<br />

Das geht auch aus einem<br />

UN-Bericht aus dem Jahr 2020<br />

hervor. „Wir müssen da einfach<br />

was machen.“ Handlungsbedarf<br />

sieht hier auch Matthias Fuchs.<br />

Er ist bei dem Maselheimer Bauunternehmen<br />

Grimm verantwortlich<br />

für digitale Prozesse<br />

und BIM – Building Information<br />

Modeling. Das bedeutet, dass<br />

etwa die Planung und der Bau<br />

eines Gebäudes mit Software<br />

besser vernetzt werden. Bei<br />

Grimm heißt das zum Beispiel,<br />

dass jedes Gebäude einen digitalen<br />

Zwilling bekommt – und


unternehmen [!] SPEZIAL 31<br />

Zur Person<br />

Matthias Fuchs arbeitet<br />

seit 2019 bei der Firma<br />

Grimm und ist dort verantwortlich<br />

für die Bereiche Digitale<br />

Prozesse, BIM (Building<br />

Information Modeling)<br />

und Marketing. Voraus ging<br />

dem eine Ausbildung zum<br />

Landschaftsgärtner, ein Bachelor<br />

und ein Master im<br />

Bereich Projektmanagement/Bau<br />

an der Hochschule<br />

Biberach.<br />

auch der ist Teil der One-Hour-<br />

App.<br />

Damit in der Bauphase alles glattläuft, sollten alle Beteiligten des Bauprojekts auf demselben Wissensstand<br />

sein – am einfachsten geht das digital. <br />

Foto: © Halfpoint/adobe.stock.com<br />

Informationen zu Bauteilen<br />

„Unser digitaler Zwilling ist ein<br />

Datenhaufen, in dem alle Daten<br />

zu einem Bauprojekt gespeichert<br />

sind“, erklärt Fuchs. In<br />

diesem 3D-Modell sei jedes Bauteil<br />

mit Informationen zu seinem<br />

Material, seiner Größe,<br />

dem Volumen oder thermischen<br />

Werte erfasst. Praktisch außerdem:<br />

„Mit einer Virtual-Reality-<br />

Brille kann der Kunde durch das<br />

Modell laufen“, schildert Fuchs.<br />

Diese Transparenz reduziere<br />

Kosten und sei nachhaltiger.<br />

„Änderungen, die erst im Bau<br />

passieren, sind immer teurer als<br />

Änderungen in der Planung.“<br />

Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

gehören zusammen, betont<br />

auch Schindele. Das liege<br />

unter anderem an den großen<br />

Datenmengen, mit denen <strong>Unternehmen</strong><br />

umgehen müssen, um<br />

nachhaltiger zu werden. Etwa<br />

wenn es um die persönliche<br />

CO 2<br />

-Bilanz eines <strong>Unternehmen</strong>s<br />

geht. Außerdem sei es schlicht<br />

wirtschaftlicher. „Immer mehr<br />

Banken knüpfen Kredite an<br />

Nachhaltigkeit, und auch immer<br />

mehr staatliche Förderungen<br />

gibt es nur mit bestimmten Zertifikaten“,<br />

führt Schindele aus.<br />

Entwickelt wurde die One-<br />

Hour-App im Rahmen des Projekts<br />

„Bauen Morgen“, das das<br />

Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales noch bis Mai kommenden<br />

Jahres fördert. Hinter<br />

der App steht ein Verbund, der<br />

auch in Zukunft eine Rolle spielen<br />

soll. Der Weiterbildungsverbund<br />

„BauConnect“ für die Baubranche<br />

im Südwesten soll<br />

Schindele zufolge wachsen, damit<br />

<strong>Unternehmen</strong> und Hochschule<br />

sich miteinander vernetzen<br />

und voneinander lernen.<br />

Die One-Hour-App übernahm<br />

die Hochschule Biberach, unterstützt<br />

wurde sie von zahlreichen<br />

Partnern.<br />

„Uns beschäftigt Nachhaltigkeit<br />

und Digitalisierung jeden<br />

Tag“, sagt Fuchs. Aber nicht alle<br />

Mitarbeiter hätten mit Überlegungen<br />

dazu täglich zu tun. „Die<br />

App vermittelt die Themen, die<br />

baut fürs Gewerbe.<br />

Man reicht uns auch gern<br />

die öffentliche Hand.<br />

Holzbau und Hybridbau<br />

von Fritschle.<br />

Landratsamt, Biberach<br />

www.fritschle-baut.de


32<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Wissen in zwölfmal 15 Minuten<br />

Anders als im<br />

Internet kann<br />

man bei der App<br />

sicher sein, dass die<br />

Infos stimmen.<br />

Nebem dem theoretischen Teil enthalten die Lektionen auch Praxisbeispiele.<br />

uns im <strong>Unternehmen</strong> umtreiben“,<br />

führt Fuchs aus. „Und der Mitarbeiter<br />

kann ein Video wiederholen, es<br />

sich zehnmal anschauen, in der Geschwindigkeit<br />

lernen, die er will.“<br />

Das sei ein großer Vorteil. „Wenn<br />

ich etwas erkläre, erkläre ich das einmal“,<br />

sagt Fuchs. „Wenn der Mitarbeiter<br />

es noch einmal hören möchte,<br />

müsste er mich noch einmal explizit<br />

fragen.“ Er erhofft sich auch<br />

ein besseres Zusammenarbeiten im<br />

Betrieb. „Es hilft allen Mitarbeitern,<br />

wenn sie sich weiterbilden“, meint<br />

Fuchs. Wenn der Wissensstand bei<br />

allen ähnlich ist, verbessere sich die<br />

Zusammenarbeit. „Man erweitert<br />

sein Wissen und kann es mit der täglichen<br />

Arbeit verknüpfen.“<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Grimm stellt<br />

die kostenlose One-Hour-App laut<br />

Fuchs allen 80 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern zur Verfügung. Nötig<br />

ist dafür nur eine Lizenzierung per<br />

E-Mail bei der Hochschule. Die Studierenden<br />

im Betrieb konnten die<br />

Zur Person<br />

Georg Schindele ist<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der<br />

Hochschule Biberach.<br />

Als einer der<br />

Projektkoordinatoren<br />

für „Bauen Morgen“<br />

hat er die Entwicklung<br />

der App<br />

fachlich begleitet.<br />

Zuvor hat er seinen<br />

Master an der Hochschule<br />

abgeschlossen<br />

Foto: HBC<br />

Zwölf Videos umfasst die<br />

One-Hour-App, die jeweils 15<br />

Minuten dauern. In diesen Lektionen<br />

wird je ein Thema bearbeitet.<br />

Inhaltlich geht es dabei<br />

unter anderem um Kreislaufwirtschaft,<br />

digitale Bauprozessplanung<br />

oder energieeffizientes<br />

Bauen. Wer möchte,<br />

kann die App auf gängigen<br />

Plattformen herunterladen.<br />

Um sie nutzen zu können,<br />

braucht es aber noch eine<br />

E-Mail an die Hochschule Biberach,<br />

die anschließend einen<br />

QR-Code zur Nutzung verschickt.<br />

Die App ist kostenlos,<br />

nutzen können sie <strong>Unternehmen</strong><br />

der Baubranche, aber<br />

auch interessierte Privatpersonen.<br />

App vorab testen. Einer von ihnen<br />

war Patrick Röhm. Der 24-Jährige<br />

studiert dual an der Hochschule Biberach<br />

und arbeitet bei Grimm. Das<br />

Wichtigste sei für ihn die zeitliche<br />

Flexibilität gewesen. „Beim Arbeiten<br />

kommt mal ein Anruf rein oder<br />

man muss mal weg“, erklärt er. Angeschaut<br />

habe er sich die Lektionen<br />

abends. „Ich lerne gerne mit Videos“,<br />

schildert er. Im Internet müsse<br />

man die Informationen aber immer<br />

prüfen. „Bei der App kann man<br />

sicher sein, dass die Infos stimmen.“<br />

Nachteile sehe er keine, höchstens,<br />

dass die menschliche Interaktion<br />

fehle.<br />

App mit Podcast-Funktion<br />

Die Entwickler wollten die Hemmschwelle<br />

für die One-Hour-App<br />

möglichst niedrig halten. Deswegen<br />

habe sie eine Podcast-Funktion. Das<br />

findet Fuchs praktisch. „So kann<br />

man zum Beispiel die Fahrtzeit auf<br />

dem Weg zur Arbeit zum Lernen<br />

Patrick Röhm<br />

Dualer Student<br />

nutzen.“ Zwar arbeite die App mit<br />

Videos, aber in diesen erkläre nun<br />

ein Moderator das Thema, erläutert<br />

Projektkoordinator Schindele. Anschauen<br />

müsse man die Videos nicht<br />

zwangsläufig. Die Clips seien so aufgebaut,<br />

dass man sie anhören könne.<br />

„Die visuelle Ebene ist nicht nötig.“<br />

Schindele hofft, mit der App das<br />

Implementieren von neuen Technologien<br />

in <strong>Unternehmen</strong> leichter zu<br />

machen. „Die Themen sollen einfach<br />

präsenter werden.“ Damit der<br />

Bausektor nachhaltiger arbeiten<br />

könne, sei noch einiges zu tun. „Es<br />

braucht mehr Vorfertigungen“, findet<br />

der Projektkoordinator. „Ideal ist<br />

es, wenn der Architekt ein Gebäude<br />

von Anfang an schon so konzipiert,<br />

dass der Heizungsbauer später genau<br />

weiß, wo er das Rohr verlegen<br />

kann.“ Schnittstellen müssten verbessert<br />

werden. Bei der Weiterbildung<br />

dafür soll die App helfen.<br />

Jedes Video beginne mit einem<br />

Theorieteil, sagt Schindele. Danach<br />

werde gezeigt, wie man die erklärte<br />

Technik minimal und wie maximal<br />

nutzen könnte. Zum Schluss zeige<br />

ein Betrieb, wie er die Technik<br />

schon bei sich in den Arbeitsalltag<br />

implementiert hat. Der Nutzer müsse<br />

nach jedem Video Fragen zum<br />

Gelernten beantworten, erst dann<br />

werde die nächste Lektion freigeschaltet.<br />

Orientiert habe sich das<br />

Team am Prinzip des Theorieteils<br />

der Führerscheinprüfung.<br />

Im Anschluss daran erhalte der<br />

Teilnehmer ein Zertifikat über die<br />

Weiterbildung per App. Kann man<br />

da nicht schummeln? „Wir setzen<br />

stark auf die intrinsische Motivation<br />

der Mitarbeiter“, sagt Schindele.<br />

Schließlich komme der Weiterbildungsgedanke<br />

von ihnen, die App<br />

mache es ihnen nur so leicht wie<br />

möglich – per Klick. [!] <br />

<br />

Katharina Schröder


Anzeige 33<br />

Holz-Hybridbau: Die optimale Kombination von Holz und Stahl.<br />

Zukunftsträchtige Bauweise durch<br />

Holz-Hybrid<br />

Fotos: KLEUSBERG GmbH & Co. KG<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> KLEUSBERG ist seit Jahren<br />

für den Stahlmodulbau bekannt, kehrt<br />

aber nun zu seinen Ursprüngen zurück und<br />

investiert nun ebenso in den Holzbau. Als<br />

Möbelschreinerei 1948 gegründet, hat das<br />

<strong>Unternehmen</strong> den Baustoff Holz über fünf<br />

Jahrzehnte verwendet. In den 1990er und<br />

2000er Jahren konzentrierte man sich auf<br />

den Stahlmodulbau, doch nun soll der<br />

nachwachsende Baustoff Holz zurückkehren<br />

und auch im Modulbau verwendet<br />

werden.<br />

Die Erfahrung im Stahlmodulbau und die etlichen<br />

realisierten Bauvorhaben der letzten<br />

30 Jahre helfen bei der Entwicklung von Holzbauprojekten.<br />

Mit dem ersten Holzmodulbauprojekt,<br />

beispielsweise der Hausburgschule in<br />

Berlin, hat KLEUSBERG seine Fähigkeiten in<br />

der Holzbauweise eindrucksvoll unter Beweis<br />

gestellt. Weitere Holzbauprojekte folgten.<br />

Ganzheitliche und nachhaltige Lösungen sind<br />

für Architekt:innen, Planer:innen und Bauherr:innen<br />

wichtig. Daher hat KLEUSBERG<br />

nun die Holz-Hybrid-Modulbauweise auf<br />

Stahlrahmenbasis entwickelt. Dabei wird je<br />

nach Anforderungen mit Brettschicht-Wand-,<br />

Boden- und Deckenelementen oder mit auf<br />

Holzrahmen basierenden Wandtafeln gearbeitet.<br />

Zur Sicherstellung der Statik ist die<br />

Grundriss- und Raumgestaltung etwas eingeschränkt,<br />

die sonstigen Gestaltungsspielräume<br />

sind jedoch ähnlich weit gefächert wie beim<br />

Stahlmodulbau. Die Vorteile dieser Materialkombination<br />

aus Stahl und Holz zeigen sich in<br />

Bezug auf die Tragfähigkeit des Gebäudes.<br />

Zudem lässt sich ein Holz-Hybrid-Gebäude<br />

klimaneutral gestalten. Dabei ist die Berechnung<br />

der CO 2 -Belastung durch den Stahl und<br />

den Beton von Nöten, um zu ermitteln wie viel<br />

Holz im Ausgleich zu verbauen ist. Ein weiterer<br />

positiver Aspekt bei der Verwendung von<br />

Holz, ist das einzigartige Raumklima, das<br />

durch den Baustoff entsteht. Für KLEUSBERG<br />

ist Holz der Baustoff der Zukunft, der sinnvoll<br />

eingesetzt durchaus seine Vorteile in puncto<br />

Carbon Footprint, aber auch Raumklima und<br />

Architektur ausspielen kann. In der Regel sind<br />

Holzbauweisen im Vergleich zu Stahlkonstruktionen<br />

materialintensiver. Bei konsequentem<br />

Einsatz von Holz aus nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft – und das möglichst lokal –<br />

sind auch diese Ressourcen daher nicht unbegrenzt<br />

verfügbar. Daher sollte man aus unserer<br />

Sicht darauf achten, Holz beim Bauen primär<br />

dort einzusetzen, wo es seine Stärken<br />

ausspielen kann. Genau da knüpft die Holz-<br />

Hybrid-Bauweise an. Die Kombination der<br />

Materialien ergibt eine zukunftsträchtige<br />

Bauweise für nachhaltige und zukunftsorientierte<br />

Projekte.<br />

Moderner Büroanbau in Holz-Hybrid-Bauweise<br />

Derzeit läuft auch am KLEUSBERG Standort<br />

Wissen eine Erweiterung der Bürokapazitäten<br />

in einem innovativen Holz-Hybrid-Modul-Anbau.<br />

Der 1.780 Quadratmeter große, 4-geschossige<br />

Bau wird mit einer vollflächigen<br />

Photovoltaik-Fassade in Südwest-Ausrichtung<br />

versehen, sodass, neben Geothermie zur<br />

Heizung und Kühlung der Räume, auch hier<br />

weitestgehend auf erneuerbare und nachhal-<br />

tige Gebäudetechnik und Energieversorgung<br />

gesetzt wird.<br />

Zum Webspecial:<br />

https://www.kleusberg.de/hybrid<br />

Die KLEUSBERG GmbH & Co. KG, Wissen,<br />

ist auf den Gebieten Modulares Bauen, Mobile<br />

Mietgebäude, Mobile Raumsysteme und<br />

Halleneinbauten tätig. Das vor 75 Jahren<br />

1948 ge gründete mittelständische Familien-<br />

<strong>Unternehmen</strong> beschäftigt rund 1.400<br />

Mitarbeitende – davon über 80 Auszubildende<br />

und duale Studierende – und erbrachte 2022<br />

eine Gesamtleistung von 380 Mio. Euro.<br />

KLEUSBERG plant, fertigt und errichtet<br />

schlüsselfertige Gebäude in modularer<br />

Bauweise nach individuellen Kundenanforderungen.<br />

Im Bereich Mobile Mietgebäude<br />

zählt KLEUSBERG zu den leistungsfähigsten<br />

Anbietern in Deutschland. Neben drei<br />

Werksstandorten am Stammsitz in Wissen an<br />

der Sieg ist KLEUSBERG in Hamburg, Berlin,<br />

Düsseldorf, Olpe, Kabelsketal bei Halle/<br />

Leipzig, Remseck bei Stuttgart sowie München<br />

mit eigenen Niederlassungen und weiteren<br />

3 Fertigungswerken vertreten.<br />

KLEUSBERG GmbH & Co. KG<br />

Wisserhof 5 · 57537 Wissen<br />

Tel. +49 (0)2742 955-150<br />

info@kleusberg.de<br />

www.kleusberg.de


34<br />

Büroraum, Klinik oder Kindertagesstätte:<br />

Die Einsatzmöglichkeiten<br />

für mobile Räume<br />

sind vielfältig.<br />

Fotos: © imageFlow/adobe.stock.<br />

com, Volkmar Könneke


Standortwechsel ist möglich.<br />

„Überall, wo sehr schnell zusätzlicher<br />

Raum benötigt wird,<br />

sind mobile Raumeinheiten die<br />

passende Lösung, da sie in kurzer<br />

Zeit installiert und betriebsbereit<br />

sind“, so Torsten Höfer<br />

vom Bundesverband Bausysteme<br />

in Bonn.<br />

In Bezug auf Funktionalität<br />

und Design haben sich die<br />

Raumsysteme in den vergangenen<br />

Jahren deutlich weiterentwickelt,<br />

durch den technologiunternehmen<br />

[!] SPEZIAL 35<br />

Von wegen Container<br />

Mobile Räume Ob Klassenzimmer, Konferenzraum oder Kantine: Temporär aufgestellte<br />

Raumsysteme kommen vermehrt zum Einsatz – und sind oft mehr als Ersatzlösungen.<br />

Das Gebäude der Friedrich-List-Schule<br />

am Ulmer<br />

Kornhausplatz ist<br />

fest in der Hand von<br />

Maurern und Malern. Doch der<br />

Unterricht geht munter weiter.<br />

An einem anderen Ort, zu fast<br />

den gleichen Bedingungen wie<br />

im Normalbetrieb. Denn 20<br />

Container, die auf einem Parkplatz<br />

zwischen Valckenburgschule<br />

und Pionierkaserne aufgestellt<br />

wurden, dienen derzeit<br />

als provisorische Klassenzimmer<br />

für die Schülerinnen und<br />

Schüler der berufsbildenden<br />

Einrichtung – und das noch ein<br />

ganzes Jahr lang. Ihre Feuertaufe<br />

haben die roten und orangefarbenen<br />

Container somit längst<br />

bestanden. Die Ersatzräume haben<br />

jeweils eine Fläche von 64<br />

Quadratmetern und sind so<br />

groß wie ein übliches Klassenzimmer.<br />

Doch nicht nur die<br />

Stadt Ulm setzt bei der Sanierung<br />

der Schule auf modulare<br />

Räume als Übergangslösungen.<br />

Flexible Lösung<br />

Auch in der Göppinger Albert-<br />

Schweitzer-Schule und in der<br />

benachbarten Pestalozzischule<br />

führen Bauarbeiter in den kommenden<br />

Monaten das Regiment.<br />

Und auch hier dienen Container<br />

als Ersatzräume. Im Neu-Ulmer<br />

Stadtteil Ludwigsfeld handelt<br />

man ebenso flexibel – und sogar<br />

ein bisschen in Anlehnung an<br />

die Bibel. „Mach dir einen Kasten<br />

von Tannenholz und mache<br />

Kammern darin und verpiche<br />

ihn mit Pech innen und außen“,<br />

so Gottes Worte an den Urvater<br />

Noah, die als Anleitung zum Bau<br />

der Arche galten. Doch die Containerbauten,<br />

in denen die drei<br />

Gruppen der Kindertagesstätte<br />

Arche vorübergehend untergebracht<br />

waren, standen immer<br />

auf sicherem Boden.<br />

Diese Ersatzlösung war notwendig<br />

geworden, da im Haupt-<br />

Zur Person<br />

Torsten Höfer ist Geschäftsführer<br />

der Kleusberg<br />

GmbH & Co. KG und leitet<br />

im Bonner Bundesverband<br />

Bausysteme die Fachgruppe<br />

„Temporäre Raumsysteme“.<br />

Zur Person<br />

Thomas Beyerle ist seit<br />

25 Jahren in der Immobilienwirtschaft<br />

tätig. Der<br />

Professor lehrt Immobilienwirtschaft<br />

und Immobilienresearch<br />

im Studiengang<br />

BWL, Schwerpunkt Bau und<br />

Immobilien an der Hochschule<br />

Biberach.<br />

gebäude überhitzte Schlafräume,<br />

fehlende Kühlräume für die<br />

Lebensmittel und kaputte Wasserleitungen<br />

den Alltag der<br />

Kleinen erschwerten. Modernisiert<br />

werden musste auch die<br />

Wohnanlage des Studierendenwerks<br />

in Ulm. Die neuen Bäder<br />

wurden außerhalb des bestehenden<br />

Gebäudes in einem dreistöckigen<br />

modularen Raumsystem<br />

untergebracht, angeschlossen<br />

und mit dunkler Holzfassade<br />

versehen. Eine Außentreppe<br />

führt nun vom flexibel errichteten<br />

Anbau zum Hauptgebäude.<br />

Temporäre Raumsysteme<br />

sind schon seit Jahren im Trend,<br />

da sie vielfältig und zu den unterschiedlichsten<br />

Zwecken eingesetzt<br />

werden können. Die<br />

Größe der Anlagen und die<br />

Raumaufteilung sind leicht der<br />

Situation anzupassen, bei Bedarf<br />

eben auch während der Nutzungszeit.<br />

Auch ein schneller<br />

Überall,<br />

wo schnell<br />

zusätzlicher Raum<br />

benötigt wird, sind<br />

sie eine Lösung.<br />

Torsten Höfer<br />

Bundesverband Bausysteme<br />

weiter auf Seite 38 »


36 Anzeige<br />

Auf den Bildern sehen wir den Arbeitsalltag bei Würth Business Services.<br />

Foto: Würth Industrial Services India Pvt. Ltd.<br />

Gemeinsam zum Erfolg –<br />

Outsourcing als strategischer Ansatz<br />

der Produktivitätssteigerung!<br />

Wenn Sie Würth hören, denken Sie sofort an<br />

ein traditionelles Familienunternehmen, das<br />

sich seit 1945 auf den Handel mit Schrauben<br />

und Befestigungselementen konzentriert hat.<br />

Aber mehr als 70 Jahre später ist Würth viel<br />

mehr als das – Mit mehr als 400 eigenständigen<br />

Firmen weltweit konzentriert sich Würth<br />

auch auf Business-Process-Lösungen, um die<br />

Produktivität und Kosteneffizienz via Würth<br />

Business Services (WBS) zu steigern. Als Servicepartner<br />

und Mitglied der Würth Gruppe mit<br />

Sitz in Indien sind wir nicht nur ein vertrauenswürdiger<br />

Partner für die Abwicklung eines vielfältigen<br />

Portfolios und individualisierter Geschäftsprozesse<br />

innerhalb der Würth Gruppe,<br />

sondern auch mit knapp 500 Kolleg:innen bei<br />

Würth Business Services ein starker, deutschsprachiger<br />

und kompetenter Servicedienstleister<br />

für Kund:innen ausserhalb der Würth<br />

Gruppe.<br />

Norman Dentel,<br />

CEO von Wuerth Industrial Services<br />

India Pvt. Ltd.<br />

contact-wbs@wuerth-industrie.com<br />

In der dynamischen Welt des modernen Geschäftslebens<br />

ist der Erfolg einer Organisation<br />

eng mit der Effizienz und Wirksamkeit ihrer Arbeitskräfte<br />

verbunden. Doch in der heutigen<br />

sich wandelnden Geschäftswelt sehen sich <strong>Unternehmen</strong><br />

oft mit Personalmangel konfrontiert.<br />

Die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal<br />

übersteigt häufig das vorhandene Angebot,<br />

was das Wachstum und die Produktivität<br />

beeinträchtigt und den Erfolg sowie die Nachhaltigkeit<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s erheblich gefährdet.<br />

Um dieses Problem zu mildern, greifen Organisationen<br />

zunehmend auf Outsourcing als<br />

strategische Lösung zurück.<br />

Lassen Sie uns eine der aktuellsten Strategien<br />

in unserer heutigen Geschäftswelt erkunden<br />

und herausfinden, wie und warum WBS es Ihnen<br />

leicht macht, Ihre Produktivität, Kosteneffizienz<br />

und Wettbewerbsfähigkeit in der heuti-


Anzeige 37<br />

gen, schnelllebigen und anspruchsvollen Geschäftswelt<br />

nachhaltig und sicher zu steigern.<br />

Outsourcing ist die Geschäftspraxis, bestimmte<br />

Aufgaben, Funktionen oder Prozesse an externe<br />

Dienstleister oder Drittanbieterorganisationen<br />

auszulagern, anstatt sie intern im <strong>Unternehmen</strong><br />

zu bearbeiten. Dies geschieht oft, um die Effizienz<br />

zu steigern, Kosten zu reduzieren, auf spezialisiertes<br />

Know-how zuzugreifen und/ oder<br />

sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.<br />

Bei WBS werden unter der Berücksichtigung<br />

der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)<br />

und hohen IT- Standards die vom Kunden festgelegten<br />

Prozesse von unseren indischen Kolleg:innen<br />

bedenkenlos in deutscher Sprache<br />

durchgeführt. Zur Sicherstellung der Transparenz<br />

werden alle Aktivitäten zeitlich genau erfasst.<br />

Der enge Austausch zwischen dem <strong>Unternehmen</strong><br />

und WBS gewährleistet jederzeit<br />

die Einhaltung aller festgelegten Regeln und<br />

garantiert einen aktiven und offenen Austausch<br />

zwischen uns und Ihnen. Dies ermöglicht<br />

es Ihrem Team, sich auf wertschöpfende<br />

Aktivitäten zu konzentrieren, während das geschulte<br />

Personal in Indien ihren Kollegen täglich<br />

nach Ihren Vorgaben unterstützt. Dies ist<br />

möglich, da wir nicht an ein ERP System gebunden<br />

sind, sondern das ERP System unseres<br />

Kunden adaptieren. Somit müssen Sie sich<br />

nicht umstellen.<br />

Bei WBS unterstützen wir unsere Partner:innen,<br />

indem wir verschiedene Geschäftsprozesse<br />

durch qualifizierte und geschulte Mitarbeiter:innen<br />

in allen Geschäftsbereichen unterstützen,<br />

um die Produktivität und<br />

Wett bewerbsfähigkeit zu steigern. Daher<br />

bietet wir modernste Abwicklung von Geschäftsprozessen<br />

auf konstant hohem Qualitätsniveau,<br />

Kostenwirksamkeit und Skalierbarkeit.<br />

Wir bieten Ihnen eine nachhaltige<br />

Prozessoptimierung und gewährleisten, dass<br />

alle Ihre Aktivitäten in Übereinstimmung mit<br />

Ihren individuellen Compliance-Vorschriften<br />

und Ihrer <strong>Unternehmen</strong>sstrategie stehen. Diese<br />

Serviceleistungen umfassen die Bereiche:<br />

Logistik, Vertrieb, Marketing, Digitalisierung &<br />

Automatisierung (RPA Bots…), Buchhaltung,<br />

Einkauf, Produktmanagement und die Herstellung<br />

von E-Learning Formaten.<br />

Warum es sich lohnt, diese bewährte Geschäftsstrategie<br />

genauer zu betrachten:<br />

Zugang zu einem globalen Talentpool<br />

Wir bieten Ihnen Zugang zu einem umfangreichen<br />

und vielfältigen Talentpool in Indien. Diese<br />

weltweite Reichweite ermöglicht es Ihnen,<br />

auf spezialisierte Fähigkeiten und Expertise<br />

zuzugreifen, die in Ihrem lokalen Talentmarkt<br />

knapp oder nicht verfügbar sein können.<br />

Kosteneffizienz<br />

Outsourcing erweist sich oft als kosteneffizient,<br />

da es die Arbeits- und Betriebskosten erheblich<br />

reduzieren kann. Zum Beispiel sind die<br />

Arbeitskosten in der Regel in Indien niedriger,<br />

was für <strong>Unternehmen</strong> finanziell vorteilhaft ist.<br />

Darüber hinaus können <strong>Unternehmen</strong> durch<br />

das Outsourcing bestimmter Funktionen auf<br />

Infrastruktur, Schulung und Mitarbeiterleistungen<br />

verzichten und Ressourcen strategisch<br />

einsetzen.<br />

Konzentration auf Kernkompetenzen<br />

Das Outsourcing von nicht zum Kerngeschäft<br />

gehörenden Funktionen ermöglicht es Ihnen<br />

und Ihrer Organisation, Ihre internen Ressourcen<br />

und Energien auf Kernkompetenzen zu<br />

konzentrieren, die für Ihren Erfolg entscheidend<br />

sind. Indem Sie routinemäßige oder zeitaufwändige<br />

Aufgaben an WBS delegieren, können<br />

Sie Ihre Abläufe optimieren und sich auf<br />

strategische Geschäftstätigkeiten konzentrieren,<br />

die direkt auf Wachstum und Innovation<br />

Einfluss nehmen.<br />

Skalierbarkeit und Flexibilität<br />

Outsourcing bietet Skalierbarkeit, um sich<br />

schnell an Marktschwankungen anzupassen.<br />

In Zeiten erhöhter Arbeitsbelastung oder Expansion<br />

können <strong>Unternehmen</strong> ihre ausgelagerten<br />

Operationen problemlos hochskalieren<br />

oder reduzieren, ohne die Komplexitäten im<br />

Zusammenhang mit der Einstellung oder Verkleinerung<br />

einer internen Belegschaft zu haben.<br />

Diese Flexibilität hilft Ihnen, Agilität und<br />

Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasch verändernden<br />

Geschäftsumgebung aufrechtzuerhalten.<br />

Risikomanagement<br />

Das Outsourcing verteilt bestimmte Geschäftsrisiken<br />

auf den Dienstleister. Ob es um<br />

die Einhaltung branchenspezifischer Vorschriften,<br />

technologische Veränderungen oder<br />

Marktschwankungen geht, der Outsourcing-<br />

Partner übernimmt oft die Verantwortung für<br />

eine effektive Risikobewältigung. Dieser risikoteilende<br />

Ansatz kann das Mutterunternehmen<br />

schützen und die Geschäftskontinuität sicherstellen.<br />

Durch die Nutzung des globalen Talentpools in<br />

Indien und die Realisierung von Kostenvorteilen<br />

können Sie Ihre Ressourcen auf Kernfunktionen<br />

konzentrieren, sich schnell an Marktschwankungen<br />

anpassen und letztendlich<br />

nachhaltiges Wachstum in der heutigen wettbewerbsintensiven<br />

Geschäftswelt erreichen.<br />

Outsourcing ist für jeden machbar, da wir jederzeit<br />

hoch individualisierte und maßgeschneiderte<br />

Unterstützung bieten. Egal, ob es sich um<br />

einfache wiederkehrende Aufgaben handelt<br />

oder Projekte mit gewisser Komplexität.<br />

Unser Team arbeitet wie schon erwähnt mit<br />

verschiedenen ERP-Systemen und ist auch im<br />

Hinblick auf den Umfang der Unterstützung<br />

flexibel. Das bedeutet auch, dass Ihre Aufgaben<br />

vielleicht nur 10 Stunden im Monat oder 2<br />

Stunden pro Tag erfordern und wir Sie dabei<br />

gerne unterstützen. Ob Sie tägliche oder wöchentliche<br />

Unterstützung in Deutsch, Spanisch,<br />

Französisch, Italienisch usw. benötigen<br />

– wir bieten Ihnen individuelle Unterstützung<br />

nach Ihren spezifischen Anforderungen.<br />

Wir machen es Ihnen leicht!<br />

Werden Sie unsere Partner im Business Process<br />

Outsourcing als neue Strategie zur Steigerung<br />

Ihrer Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Wir freuen uns von Ihnen zu hören!<br />

Norman Dentel


38<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

schen Fortschritt lassen sie sich<br />

nun noch komfortabler und ästhetisch<br />

ansprechender gestalten.<br />

„Kein Vergleich mehr zu<br />

den Containerburgen aus vergangenen<br />

Zeiten“, so der Leiter<br />

der Fachgruppe Temporäre<br />

Raumsysteme: „Auch die Integration<br />

von Technologie, um<br />

Energieeffizienz und Sicherheit<br />

zu verbessern, hat an Bedeutung<br />

gewonnen.“<br />

Nachhaltigkeit spielt in der<br />

deutschen Bau- und Immobilienbranche<br />

einer immer gewichtigere<br />

Rolle. Auch im Bereich<br />

der modularen Raumsysteme<br />

gewinnt das verantwortungsbewusste<br />

Handeln für<br />

Mensch und Natur durch Modularität<br />

und Flexibilität immer<br />

mehr an Bedeutung.<br />

Ressourcen werden geschont<br />

„Durch die Wiederverwertbarkeit<br />

ist der Einsatz besonders<br />

ressourcenschonend, denn weit<br />

über 90 Prozent der verwendeten<br />

Baustoffe der mobilen Räume<br />

werden in den Wertstoffkreislauf<br />

zurückgeführt“, sagt<br />

Torsten Höfer. Zudem gewährleisten<br />

die Verwendung von<br />

emissionsarmen, sortenreinen<br />

Materialien sowie die Vermeidung<br />

von Verbundstoffen eine<br />

hohe ökologische Qualität und<br />

stehen für eine lange Verwendbarkeit<br />

der Wohn- und Arbeitseinheiten.<br />

Nach wie vor werden modulare<br />

Systeme überwiegend von<br />

der öffentlichen Hand nachgefragt,<br />

eben speziell bei den sogenannten<br />

Sozialimmobilien<br />

wie Schulen, Kindertagesstätten,<br />

Unterkünfte für Geflüchtete<br />

oder Wohnheime für Studierende.<br />

„Rückläufig ist die<br />

Nachfrage aus der Bauwirtschaft“,<br />

berichtet Thomas Beyerle<br />

von der Hochschule Biberach:<br />

„Dies hat in erster Linie<br />

mit den Zinserhöhungen zu<br />

tun und der abwartenden Haltung<br />

seitens der Investoren.“<br />

Weitere Möglichkeiten eröffnen<br />

sich jedoch auch im privaten<br />

Umfeld, auch wenn sie hier<br />

im Wohnungsbau in keiner<br />

messbaren Größe auftreten:<br />

„Die Tiny Houses, die zumeist<br />

nur aus einer Einheit bestehen,<br />

erleben seit einigen Jahren<br />

Modell mit Wachstumsmöglichkeiten<br />

Ob gestapelt oder aneinander gereiht, Container lassen sich schnell zu Gebäudekomplexen<br />

verbinden – und sind optisch mehr als bloße Blechhüllen. Foto: © obin-clouet.fr/adobe.stock.com<br />

Weit über 90<br />

Prozent der<br />

Baustoffe werden<br />

in den Kreislauf<br />

zurückgeführt.<br />

Torsten Höfer<br />

Bundesverband Bausysteme<br />

Der serielle Modulbau<br />

brigt für die kommenden<br />

Jahre hier in<br />

Deutschland ein erhebliches<br />

Wachstumspotenzial.<br />

Davon ist<br />

mittlerweile neben<br />

dem Vorsitzenden des<br />

Bundesverbandes Bausysteme,<br />

Jörg Bauer,<br />

auch Bundesbauministerin<br />

Klara Geywitz<br />

überzeugt. Zudem<br />

spiele er laut der Ministerin<br />

eine wichtige<br />

Rolle bei der Schaffung<br />

von bezahlbarem<br />

Wohnraum und einer<br />

nachhaltigen Bauindustrie<br />

– beides politisch<br />

gesetzte Ziele.<br />

Die Bundesbauministerin<br />

zeigte sich zuletzt<br />

erfreut darüber, dass<br />

in der Modulbaubranche<br />

der Einbau von<br />

Wärmepumpen sowie<br />

eine starke Dynamik aufgrund<br />

der Enge auf den Mietwohnungsmärkten.“<br />

Ob privat oder kommunal genutzt.<br />

Das Spektrum reicht von<br />

großflächig verglasten Architekturobjekten<br />

mit lichtdurchfluteten<br />

Räumen und begrünten<br />

Dachflächen bis hin zu praktischen<br />

Ausweichgebäuden für<br />

den zeitlich begrenzten Bedarf.<br />

Übereinander oder nebeneinander.<br />

Kindergärten, Kantinen,<br />

Ausstellungs-, und Sozialräume,<br />

Kioske, Impfzentren und Krankenstationen<br />

gibt es mittlerweile<br />

als standardisierte Einheiten,<br />

Niedrigenergie-Konzepte<br />

bereits seit Jahren<br />

zum Standard gehören.<br />

Ziel sei es, letztlich<br />

insbesondere Erleichterungen<br />

für den<br />

seriellen Modulbau<br />

auch in der Gesetzgebung<br />

zu verankern.<br />

die leicht miteinander zu kombinieren<br />

und zu transportieren<br />

sind.<br />

Wie vielseitig die Containersysteme<br />

eingesetzt werden zeigt<br />

ein weiteres Beispiel aus Ulm.<br />

Beileibe rauchen hier nicht nur<br />

die Köpfe von Schülerinnen und<br />

Schülern darin. Manchmal<br />

zischt es auch. Denn die Fernwärme<br />

Ulm GmbH nutzt einen<br />

mobil aufstellbaren Container<br />

als Umformstation, um von<br />

Dampf auf das Wärmemedium<br />

Heizwasser umzustellen. Und<br />

das eben genau dort, wo es gebraucht<br />

wird. [!] Stefan Loeffler


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 39<br />

Zettler erhält<br />

Ehrennadel<br />

Ausgezeichnet:<br />

Hermann<br />

Zettler.<br />

Auszeichnung<br />

Die Hochschule<br />

Ravensburg-<br />

Weingarten hat<br />

Hermann Zettler<br />

ihre Ehrennadel<br />

verliehen.<br />

Von 2012 bis<br />

<strong>2023</strong> leitete<br />

Zettler das Amt<br />

für Vermögen<br />

und Bau in Ravensburg und war<br />

so für sämtliche Baumaßnahmen<br />

an der RWU verantwortlich.<br />

Zwar ging die Ehrung namentlich<br />

an den Leiter des Amtes,<br />

doch richte sie sich eigentlich<br />

an das gesamte Team.<br />

RWU-Rektor Spägele: „Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

haben mit ihrer Bereitschaft,<br />

sich auf die Bedarfe einer Hochschule<br />

einzulassen und mit ihrem<br />

Mut, dafür auch unkonventionelle<br />

Wege zu gehen, in großem<br />

Maße zum Erfolg unserer<br />

Hochschule beigetragen.“<br />

Transparenz<br />

beim Gehalt<br />

Verdienst Was in Geschäftsführungspositionen<br />

öffentlicher<br />

<strong>Unternehmen</strong> verdient wird,<br />

bleibt oft im Verborgenen. Nur<br />

20,8 Prozent der Top-Managementmitglieder<br />

auf kommunaler<br />

Ebene legen ihre Vergütung<br />

personenbezogen offen, auf<br />

Bundes- und Länderebene sind<br />

es 46,8 Prozent. Das geht aus der<br />

Public Pay Studie <strong>2023</strong> der Zeppelin<br />

Universität hervor. Zugleich<br />

unterscheiden sich die<br />

Gehälter je nach Branche und<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße erheblich.<br />

So erhält knapp die Hälfte der<br />

Geschäftsführenden öffentlicher<br />

<strong>Unternehmen</strong> weniger als<br />

150 000 Euro. In den Branchen<br />

Energie- und Wasserversorgung<br />

sowie Verkehr, ÖPNV und<br />

Transport liegen die Gehälter<br />

tendenziell am höchsten.<br />

Bewusstsein<br />

schaffen<br />

Diversität Ein Semester lang<br />

Austausch und Dialog rund um<br />

Studierende der DHBW Ravensburg überzeugten die Jury der DLR<br />

Design Challenge <strong>2023</strong>. Foto: DHBW Ravensburg/The Sentinel System<br />

Ein Flugzeug für den<br />

Katastrophenfall<br />

Mit dem ersten Platz hat die Jury des Deutschen Zentrums für Luftund<br />

Raumfahrt (DLR) bei der diesjährigen DLR Design Challenge das<br />

Konzept „The Sentinel System“ der DHBW Ravensburg prämiert. Es ermöglicht<br />

dem Flugzeug mit hochgestrecktem Flügel eine Flugdauer von<br />

50 Stunden. Überzeugt hat die Jury, dass der Entwurf auch bei widrigsten<br />

Bedingungen einsetzbar ist. Aufgabe war die Konzeption von Luftfahrzeugen<br />

zur Sicherung von Kommunikationswegen im Katastrophenfall.<br />

Mit ihrem Konzept konnte sich die Studierenden gegen vier Teams<br />

in der Finalrunde durchsetzen. Die Studierenden dürfen ihren Entwurf<br />

nun beim Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress und auf der 13. European<br />

Aeronautics Science Network in Salerno vorstellen.<br />

das Thema Diversität. Das hat<br />

sich die Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen-<br />

Geislingen (HfWU) auf den<br />

Plan geschrieben. Mit Maßnahmen<br />

wie Train-the-Trainer-<br />

Schulungen und Umfragen zum<br />

Thema Diversität sollen alle<br />

Hochschulangehörigen im Wintersemester<br />

<strong>2023</strong>/24 erreicht<br />

werden. Ziel ist es, mehr Bewusstsein<br />

für Diversität zu<br />

schaffen und Aktivitäten besser<br />

aufeinander abzustimmen. Bei<br />

einem Potenzial-Workshop am<br />

Ende des Wintersemesters sollen<br />

die erzielten Ergebnisse<br />

festgehalten und in einem Strategiepapier<br />

zusammengeführt<br />

werden.<br />

Lehren und<br />

entwickeln<br />

Tandemprofessur Das Beste<br />

aus zwei Welten zusammenbringen:<br />

Die Hochschule für<br />

Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen<br />

(HfWU) und die<br />

WMF GmbH schreiben erstmalig<br />

eine Tandemprofessur aus.<br />

Die Wochenarbeitszeit teilt sich<br />

dabei zwischen 40 Prozent Lehre<br />

an der HfWU und 60 Prozent<br />

Entwicklung nachhaltiger Produkte<br />

bei der WMF GmbH auf.<br />

Das neue Modell soll die Zusammenarbeit<br />

beider Bereiche<br />

vertiefen und dem Fachkräftemangel<br />

entgegenwirken.<br />

Bezahlbar und<br />

nachhaltig<br />

Mobilität Nachhaltige Mobilität<br />

steht ganz oben auf der politischen<br />

Agenda. Das betonten<br />

Landeswissenschaftsministerin<br />

Petra Olschowski sowie Verkehrsminister<br />

Winfried Hermann<br />

bei einem Besuch der<br />

Hochschule für Wirtschaft und<br />

Umwelt in Geislingen. Deshalb<br />

zeigten sich die Politiker umso<br />

begeisterter vom Baden-Württemberg<br />

Institut für Nachhaltige<br />

Mobilität (BWIM), welchem<br />

die HfWU als wissenschaftlicher<br />

Partner angehört. Schließlich<br />

gehe es nicht nur um eine<br />

umwelt- und klimaverträgliche<br />

Mobilität, sondern auch um<br />

eine, die „bezahlbar und alltagstauglich“<br />

ist, so Hermann. Das<br />

BWIM-Netzwerk leiste hierzu<br />

einen wichtigen Beitrag.<br />

Mit KI gegen<br />

Krebs<br />

Forschung Die Hochschule<br />

Kempten erforscht einen neuen,<br />

selbstlernenden Kultivierungsprozess<br />

von CAR-T-Zellen. Die<br />

CAR-T-Zell-Therapie ist eine<br />

personalisierte Krebsimmuntherapie,<br />

die bei Leukämie und<br />

Lymphomen eingesetzt wird.<br />

Dabei werden patientenindividuelle<br />

Immunzellen (T-Zellen)<br />

in speziellen Laboren gentechnisch<br />

verändert und über eine<br />

Infusion verabreicht. Das ist<br />

kosten- und zeitintensiv. KI soll<br />

nun helfen, den Prozess zu beschleunigen<br />

und die Chancen einer<br />

erfolgreichen Krebsimmuntherapie<br />

zu steigern.<br />

Digitalisierung<br />

in der Medizin<br />

Studiengang Medizin personalisieren,<br />

Technologien für Patienten<br />

entwickeln, das Gesundheitswesen<br />

digitalisieren oder<br />

Methoden für Diagnostik und<br />

Rehabilitation erfinden: Darum<br />

geht es in einem neuen Studiengang<br />

an der Universität Ulm.<br />

Zum Wintersemester <strong>2023</strong>/24<br />

startete der ingenieurwissenschaftlichen<br />

Studiengang Biomedizinische<br />

Technik. [!]


40<br />

MACHEN<br />

unternehmen [!]<br />

Das Münchner Büro Deubzer<br />

und Rimmel Architekten<br />

entwarf den Neubau, der den<br />

wechselnden Anforderungen<br />

des ITZ Plus entsprechen soll.<br />

FOTO: ITZ<br />

Ideen, die zu Realität werden<br />

ITZ Plus Innovation und Technologietransfer stehen im neuen Zentrum im Fokus. Ziel ist es,<br />

drängende Fragen der Zukunft zu lösen und Biberach zur Modellregion zu entwickeln. Dafür<br />

arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen.<br />

Start-ups arbeiten an<br />

Antworten auf die Fragen<br />

der Zeit, und finden<br />

die notwendigen<br />

Rahmenbedingungen im ITZ<br />

Plus in Biberach. Günstige<br />

Räumlichkeiten, Labore, technische<br />

Einrichtungen und vor allem<br />

den interdisziplinären Austausch<br />

mit der Hochschule Biberach,<br />

den umliegenden <strong>Unternehmen</strong><br />

und dem Netzwerk der<br />

IHK Ulm. Raum für Innovationskultur<br />

und eine externe Basis<br />

für <strong>Unternehmen</strong> mit und<br />

ohne eigene Forschungs- und<br />

Entwicklungs-Infrastruktur. Das<br />

Gebäude des ITZ selbst ist architektonisch<br />

und energetisch<br />

Teil eines Forschungsprojekts<br />

und befindet sich in idealer<br />

Nachbarschaft zu <strong>Unternehmen</strong><br />

wie etwa dem Pharmakonzern<br />

Boehringer-Ingelheim und dem<br />

Technologieunternehmen<br />

Handtmann sowie der Hochschule<br />

Biberach.<br />

Bereits vor der offiziellen Eröffnung<br />

am 22. September gehörten<br />

das Fraunhofer Institut<br />

sowie mehrere Start-ups zu den<br />

ersten Nutzern. Sie arbeiten an<br />

Lösungen für Zukunftsthemen<br />

wie die Ernährungssicherheit<br />

bei einer zunehmenden Weltbevölkerung.<br />

Mit der Entwicklung<br />

von Vertical Farming Konzepten<br />

trägt eines der Start-ups im ITZ<br />

Plus dazu bei, das Ziel eines 300<br />

Mal geringeren Flächenverbrauchs<br />

bei gleichem Ertrag,<br />

null Pestizidverwendung und 99<br />

Prozent geringerem Wasserverbrauch<br />

zu erreichen. Derzeit optimieren<br />

sie mit der Hochschule<br />

die Nährlösung und entwickeln<br />

mit einem Maschinenbauunternehmen<br />

den Prototyp<br />

einer entsprechenden Vorrichtung.<br />

Internationale<br />

Kooperationen<br />

ermöglichen<br />

größere Projekte<br />

und neue Partner.<br />

Miguel Avila Albez<br />

EU-Kommission<br />

Andere Start-ups beschäftigen<br />

sich mit dem Wertschöpfungskreislauf<br />

von Lebensmitteln,<br />

mit gebäudeenergetischem<br />

Monitoring, Wassertechnologie<br />

oder der Anwendung von Biotechnologie<br />

im Alltag. Bei letzterem<br />

geht es Thomas Beckert,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der Vektor Pharma GmbH, ganz<br />

konkret um die Umsetzung biotechnologischer<br />

Forschung in<br />

der Praxis, um das Erfassen von<br />

Wechselwirkungen bei der<br />

gleichzeitigen Einnahme mehrerer<br />

Arzneimittel. Mit den beiden<br />

Biotechnologie-Studentinnen<br />

Pia Weggenmann und Julia<br />

Nägele hat er seine Erfahrung<br />

als Pharmazeut mit der Kreativität,<br />

der Neugierde und dem<br />

Wissenshunger der Werkstudentinnen<br />

zusammengeführt.<br />

Sie sammeln zunächst die Daten<br />

von Bewohnerinnen und Be-


unternehmen [!] MACHEN 41<br />

Bauherr und größter Investor zugleich<br />

Gruppenbild bei der Einweihung: (von links): Knut Tropf (Ministerium Ländlicher Raum), ITZ-Geschäftsführer Nikolaus Hertle,<br />

Landrat Mario Glaser, Miguel Avila Albez (EU-Kommission), Petra Engstler-Karrasch (Hauptgeschäftsführerin IHK Ulm), Biberachs<br />

Oberbürgermeister Norbert Zeidler, Prof. Dr. Matthias Bahr (Rektor der Hochschule Biberach) und IHK-Präsident Jan Stefan Roell.<br />

FOTO: ITZ<br />

Die Stadt Biberach ist mit<br />

rund 17 Mio. Euro der größte Investor<br />

und gleichzeitig Bauherr<br />

des ITZ Plus. Fördergelder kommen<br />

vom Europäischen Fonds<br />

für Regionale Entwicklung<br />

(EFRE) in Höhe von knapp 5 Millionen<br />

Euro. Das Land Baden-<br />

Württemberg steuert rund 2<br />

Millionen Euro zum Bau und<br />

400 000 Euro als Anschub des<br />

Betriebs bei, weitere 750 000<br />

Euro kommen vom Landkreis Biberach<br />

und der IHK Ulm.<br />

Im Jahr 2020 erfolgte der Spatenstich,<br />

im Mai <strong>2023</strong> bezogen<br />

erste <strong>Unternehmen</strong> das Gebäude,<br />

im September <strong>2023</strong> wurden<br />

dann die Räumlichkeiten dann<br />

offiziell eröffnet. Das ITZ Plus ist<br />

Mitglied im Biopharma Cluster<br />

South Germany, eines der weltweit<br />

führenden Zentren für die<br />

Entwicklung und Produktion von<br />

Biopharmazeutika. Mit dem<br />

Transferzentrum für Industrielle<br />

Bioökonomie (TIB) wird das<br />

Konzept nun erweitert.<br />

wohnern eines Seniorenheims<br />

aus der Umgebung, um sie KI<br />

gestützt zu analysieren und auszuwerten.<br />

Dazu braucht er Investoren,<br />

denn „allein kann ich<br />

das nicht stemmen“, sagt Beckert.<br />

Ähnlich geht es den beiden<br />

Start-up Unternehmern Daniel<br />

Geiger und Jonas Pfeil, die<br />

im ITZ Plus an der Weiterentwicklung<br />

bildgebender Verfahren<br />

in der Forschung arbeiten.<br />

Ihr <strong>Unternehmen</strong> Sensific finanziert<br />

sich teilweise aus Umsätzen<br />

durch den Verkauf ihrer<br />

Produkte an Forschungseinrichtungen<br />

wie das Max-Planck-Institut.<br />

„Aber etwas mehr Risikobereitschaft<br />

der <strong>Unternehmen</strong><br />

in Forschung und Entwicklung<br />

zu investieren, wäre super“, sind<br />

sich die beiden Jungunternehmer<br />

einig.<br />

<strong>Unternehmen</strong> in der Pflicht<br />

Jan Stefan Roell, Präsident der<br />

IHK Ulm, sieht die Beteiligung<br />

von <strong>Unternehmen</strong> an Start-ups<br />

als eine Verpflichtung, denn die<br />

Politik kann seiner Meinung<br />

nach lediglich die Infrastruktur<br />

stellen. Bei der offiziellen Eröffnung<br />

plädierte Miguel Avila Albez,<br />

Vertreter der Generaldirektion<br />

Regionalpolitik und Stadtentwicklung<br />

Deutschland, Österreich<br />

und Niederlande bei<br />

der Europäischen Kommission,<br />

für mehr länderübergreifende<br />

Kooperationen: „Das ermöglicht<br />

größere Projekte, schafft mehr<br />

Impact, neue Partner und neue<br />

Ideen und nicht zuletzt neue<br />

Märkte.“<br />

Mit diesem Vorschlag hatte er<br />

in Matthias Bahr, Rektor der<br />

Hochschule Biberach, einen absoluten<br />

Befürworter, der zum<br />

Thema Umwelttechnologie bereits<br />

mit der Universität Los Angeles<br />

kooperiert. „Das Silicon<br />

Valley entstand aus einem Startup-Hub<br />

und den passenden<br />

Rahmenbedingungen: ein hervorragendes<br />

Bildungsangebot,<br />

einem Resonanzkörper und Kapital“,<br />

sgate Bahr.<br />

Nach diesem Vorbild hatte<br />

die Hochschule, als wissenschaftlicher<br />

Partner, das inhaltliche<br />

Konzept für das ITZ Plus<br />

erstellt. Und das Plus im Namen?<br />

Es steht für Weiterentwicklung.<br />

Das Transferzentrum<br />

für industrielle Bioökonomie<br />

(TIB) ist das Plus und ergänzt<br />

das ITZ mit Themen rund um<br />

Transformation von einer erdölbasierten<br />

Wirtschaft hin zu einer<br />

nachhaltigen Kreislaufwirtschaft<br />

und recycelbaren Produkten.<br />

[!] <br />

Sigrid Balke<br />

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FOTO: © STADT DORNSTADT<br />

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ziemlich<br />

attraktiv<br />

Entwicklung An der A8 gelegen, vor den<br />

Toren Ulms, freie Gewerbeflächen:<br />

Bürgermeister Rainer Braig kann sich vor<br />

Anfragen kaum retten, doch er will das<br />

Wachstum in vernünftige Bahnen lenken.<br />

Wenn sie wollte,<br />

könnte die Gemeinde<br />

Dornstadt derzeit<br />

quasi am laufenden<br />

Band ihre Gewerbegrundstücke<br />

losschlagen, so<br />

schildert es Bürgermeister Rainer<br />

Braig. 50 Hektar am Stück,<br />

auch solche Anfragen seien darunter.<br />

Die Gemeinde will aber<br />

nicht. Und sie könnte es auch<br />

nicht. Nachfrage und Angebot<br />

an freien Flächen klafften einfach<br />

zu weit auseinander.<br />

Dornstadt, 9200 Einwohner<br />

in der Kerngemeinde und mehreren<br />

ländlichen Ortsteilen,<br />

liegt im Speckgürtel Ulms. Die<br />

Einwohnerzahl wächst seit Jahren.<br />

2014 zählte sie noch 700<br />

Bürger weniger. Da Dornstadt<br />

keine demographische Insel<br />

darstellt, erkläre sich diese Steigerung<br />

allein durch den Zuzug.<br />

Dornstadt könnte auch auf diesem<br />

Gebiet noch schneller<br />

wachsen. Aber auch das wollen<br />

die Verantwortlichen nicht.<br />

„Wo sollte ich denn die pädagogischen<br />

Fachkräfte für die zusätzlich<br />

notwendigen Kinderbetreuungsplätze<br />

hernehmen?“,<br />

stellt Braig als rhetorische Frage<br />

in den Raum. „Wir machen<br />

uns ja auf den Weg“, sagt der<br />

Bürgermeister und nennt Zahlen:<br />

„In den nächsten drei, vier<br />

Jahren investieren wir 16 Millionen<br />

allein in den Bereich der Kitas.“<br />

Eigentlich eine rundweg positive<br />

Nachricht, wäre da nicht<br />

die Personalproblematik. Landauf,<br />

landab erklingt aus den Rathäusern<br />

dasselbe Klagelied. Das<br />

Recht auf Ganztagesbetreuung<br />

in den Schulen komme in wenigen<br />

Jahren noch obendrauf.<br />

Bildlich gesprochen, steht die<br />

Rathauspolitik also beständig<br />

auf der Bremse, damit der Wagen<br />

nicht noch mehr beschleunigt.<br />

Weder den Motor abwürgen<br />

noch ihn überhitzen. Man<br />

könnte das als Suche nach einer<br />

guten Balance beschreiben, was<br />

sich Dornstadt auf seine Fahnen<br />

geschrieben hat.<br />

In den<br />

nächsten<br />

Jahren investieren<br />

wir allein in Kitas<br />

16 Millionen Euro<br />

Rainer Braig<br />

Bürgermeister<br />

Es ist noch gar nicht lange her,<br />

da machte die Kommune bei einem<br />

Thema richtig Tempo. Das<br />

Wohnquartier „Arkadien“ eines<br />

privaten Investors brachte mit<br />

einem Mal einen Zuwachs um<br />

220 Wohneinheiten. „Die sind<br />

komplett verkauft“, berichtet<br />

Braig, der den Bedarf nach<br />

Wohnraum in der Kommune allerdings<br />

noch längst nicht für<br />

befriedigt hält. Das ist Stichwort<br />

für die „Dornstadter Höfe“, ein<br />

Großprojekt, der nächste Be-


unternehmen [!] SPEZIAL 43<br />

So wie<br />

bisher können<br />

wir mit den<br />

Flächen nicht mehr<br />

umgehen.<br />

schleunigungsabschnitt. In dem<br />

Quartier östlich der B10 sollen<br />

einmal 1600 Menschen leben,<br />

was die Einwohnerzahl des<br />

Hauptortes um ein Drittel ansteigen<br />

lassen wird.<br />

Die Gemeinde hat das 16<br />

Hektar große Konversionsgelände<br />

gekauft, um selbst darüber<br />

bestimmen zu können – mitsamt<br />

zahlreicher Bestandsbauten,<br />

die teils abgerissen, teils saniert<br />

werden sollen. Weil die<br />

organisatorische Umsetzung die<br />

Gemeinde überfordern würde,<br />

werde man sich Unterstützung<br />

holen. In Überlegung ist die<br />

Gründung einer Projektentwicklungsgesellschaft.<br />

Doch eines<br />

steht für Braig schon jetzt<br />

fest: „Einfamilienhäuser werden<br />

dort nicht entstehen.“<br />

Der „Konflikt um die Fläche“<br />

sei längst im Gang und nur lösbar,<br />

wenn der Flächenverbrauch<br />

vermindert würde. „So wie bisher“,<br />

stellt Braig fest, „können<br />

wir jedenfalls nicht weiter machen.“<br />

Unterfüttert werden Aussagen<br />

wie diese vom Nachhaltigkeitsgedanken,<br />

dem sich<br />

Dornstadt auf vielfältige Weise<br />

verpflichtet hat, was ihr vor einigen<br />

Jahren den Ehrentitel<br />

„Pionierkommune der Nachhaltigkeit“<br />

eingebracht hat.<br />

Seit 2019 ist ein entsprechendes<br />

Gemeindeentwicklungskonzept<br />

in der Umsetzung. Um die<br />

Bürgerschaft darin eng einzubinden,<br />

wurden diverse Arbeitskreise<br />

ins Leben gerufen, ein Reparaturcafé<br />

und die erste „Fair-<br />

Trade-Kita“ in Baden-Württemberg<br />

etabliert. Eine<br />

Bürgerenergiegenossenschaft<br />

wurde bereits im Jahr 2011 gegründet,<br />

die bislang vornehmlich<br />

Dächer kommunaler Gebäude<br />

mit Photovoltaik ausgerüstet<br />

hat. Jetzt steht für diese<br />

eine ungleich größere Herausforderung<br />

an: der Aufbau von<br />

Nahwärmenetzen. Ein erstes im<br />

Ortsteil Tomerdingen steht bereits<br />

kurz vor der Inbetriebnahme.<br />

Sukzessive sollen solche<br />

Netze in den anderen Ortsteilen<br />

folgen, dann auf der Wärmepumpen-Technologie<br />

aufbauend<br />

statt auf Hackschnitzel.<br />

Szenenwechsel. Dornstadt<br />

liegt nicht nur im Speckgürtel<br />

Ulms, sondern hat auch einige<br />

direkte Berührungspunkte. Politisch<br />

nahe kommt man sich<br />

über die Mitgliedschaft im gemeinsamen<br />

Stadtentwicklungsverband<br />

Ulm/Neu-Ulm (SUN).<br />

Das Verhältnis zwischen den<br />

Rathäusern bezeichnet Braig als<br />

entspannt.<br />

Reibungslos verlief die Zusammenarbeit<br />

freilich nicht immer<br />

schon. Erinnert sei an die Zeiten,<br />

als Ulm und Dornstadt sich<br />

noch als Konkurrenten sahen<br />

und um Betriebe buhlten. Als<br />

Rainer Braig (58) ist seit 2007 Bürgermeister, in seiner dritten<br />

Amtszeit. Der gebürtige Ulmer ist diplomierter Verwaltungswirt.


44<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Bei einer Standortumfrage der IHK Ulm Anfang 2022 nannten <strong>Unternehmen</strong> als großen Vorteil das Thema Erreichbarkeit. Das Lob gilt nicht<br />

nur für die Anbindung ans Straßennetz mit A8 und B10, sondern auch für die Erreichbarkeit der Dornstadter Verwaltung.<br />

FOTO:© WWW.LUFTBILD-SERVICE.COM/STADT DORNSTADT<br />

die Donaustadt dann die Ansiedlung<br />

des Containerbahnhofs<br />

im Ulmer Norden vorantrieb<br />

und 2005 auch umsetzte, sorgte<br />

dies für zusätzlichen Zündstoff.<br />

Die aus Dornstadter Sicht<br />

mangelhafte Anbindung an die<br />

A8 ist inzwischen erfolgt. Der<br />

Logistik-Schwerpunkt habe, anders<br />

als zunächst im Gemeinderat<br />

gemutmaßt, einen Mix an<br />

neuen Arbeitsplätzen gebracht.<br />

Dornstadt hat daraufhin in der<br />

Nähe ebenfalls ein Gewerbegebiet<br />

entwickelt: Himmelweiler.<br />

Die 47 Betriebe dort stehen laut<br />

Braig inzwischen für knapp 1000<br />

Arbeitsplätze.<br />

Beide Kommunen liebäugeln<br />

mit der Erweiterung ihrer angrenzenden<br />

Gewerbeflächen.<br />

Am konkretesten sind die Pläne<br />

bei der Stadt Ulm, auch wenn<br />

Tanja Oelmaier, Leiterin der Abteilung<br />

Liegenschaften dort und<br />

zugleich SUN-Vorsitzende, dazu<br />

noch keine Details nennen kann.<br />

Die nötigen Beschlüsse kündigt<br />

Starker Wirtschaftsstandort<br />

Mit ihren rund<br />

9300 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern<br />

nimmt die Gemeinde<br />

Dornstadt<br />

im Alb-Donau-Kreis<br />

Rang sieben ein.<br />

Die Bevölkerungszahl<br />

in den vergangenen<br />

Jahren ist<br />

stetig gewachsen.<br />

Ein wichtiger Grund<br />

für die dynamische<br />

wirtschaftliche<br />

Entwicklung ist die<br />

sehr gute Verkehrslage<br />

am Schnittpunkt<br />

der A8 und<br />

der B10.<br />

Laut IHK Ulm<br />

stellen 355 m <strong>Unternehmen</strong><br />

und 45<br />

Niederlassungen<br />

rund 4000 Arbeitsplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Von den Beschäftigten<br />

arbeiten<br />

laut Statistischem<br />

Landesamt<br />

45 Prozent im produzierenden<br />

Gewerbe,<br />

25 Prozent<br />

in Handel, Verkehr<br />

und Gastgewerbe<br />

sowie 29 Prozent<br />

im Dienstleistungssektor.<br />

Größter Arbeitgeber<br />

ist der<br />

Automatisierungsexperte<br />

Asys. Von<br />

rund 1300 Beschäftigten<br />

arbeiten<br />

etwa 850 am Firmensitz.<br />

Die Zahl<br />

der regional zuordenbaren<br />

Einpendler<br />

betrug laut IHK<br />

(Stand 6/2022)<br />

3296, die der Auspendler<br />

3146, davon<br />

arbeitet mehr<br />

als die Hälfte in<br />

Ulm. Von dort pendeln<br />

816 Menschen<br />

ein.<br />

Die Gemeinde<br />

zeichnet sich<br />

durch einen breiten<br />

Branchenmix aus.<br />

Die vier Gewerbegebiete<br />

umfassen<br />

insgesamt 94<br />

Hektar, ein Handelsgebiet<br />

drei<br />

Hektar. An Gewerbesteuer<br />

erwartet<br />

die Gemeinde <strong>2023</strong><br />

rund 6,5 Millionen<br />

nach 8,2 Millionen<br />

im Jahr zuvor.<br />

sie für die nächsten Wochen an.<br />

Dabei dürfte es die bereits länger<br />

im Raum stehende Erweiterung<br />

im Gebiet Stockert gehen.<br />

Für Braig liegt eine Erweiterung<br />

im Gebiet Himmelweiler auf<br />

mittlere Sicht auf der Hand.<br />

Doch er sagt zugleich: „Dort liegen<br />

unsere besten Böden.“ Zudem<br />

steht die Erweiterung des<br />

Containerbahnhofs an, das Planfeststellungsverfahren<br />

läuft.<br />

„Das kostet uns Gewerbefläche“,<br />

sagt Braig, doch sei die Gemeinde<br />

bereit, diese im Sinne<br />

des Wohls der Region für das<br />

Vorhaben einzubringen.<br />

Der Bedarf an Gewerbeflächen<br />

sei ungebrochen, auch in<br />

der momentan stockenden<br />

Wirtschaftslage, sagt Oelmaier.<br />

In erster Linie stünden Bestandsbetriebe<br />

parat mit Erweiterungsbedarf<br />

„Viele sind familiengeführt<br />

und gut mit Eigenkapital<br />

ausgestattet.“ Diese<br />

meisterten die derzeitige Krise<br />

gut. [!] <br />

Thomas Vogel


Anzeige 45<br />

Mit Vollgas in die neuen Arbeitswelten<br />

Perfekte Werbelage A8 – Anschlussstelle Ulm-Nord<br />

gistics, deren Neubau mit einer Fläche von<br />

über 90.000 m² Ende des vergangenen Jahres<br />

fertiggestellt wurde.<br />

„Das Neubauprojekt verknüpft den idealen<br />

Standort mit zukunftsorientierten Raum- und<br />

Arbeitskonzepten, welche zur Höchstleistung<br />

motivieren“ betont Matthias Kralisch, Prokurist<br />

der Objekta Real Estate Solutions GmbH<br />

und Immobilienberater des Areals seit dem<br />

Projektstart im Jahr 2011.<br />

Visualisierung Bestand BA II (links davon: Entwicklungsfläche BA III)<br />

Bild: GOLDBECK Süd GmbH<br />

Der Neubau überzeugt durch modernste Ausstattung<br />

und bietet vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Von Einzel- und Gruppenbüros<br />

bis hin zu einem „Open Office“ oder einer Ausstellung-<br />

bzw. Shop-Fläche, wie bspw. Würth<br />

im benachbarten Gebäude, haben Mietinteressenten<br />

derzeit noch den Vorteil, ihre Vorstellungen<br />

miteinzubringen.<br />

Langjährig von der Industrie geprägt, entwickelt<br />

sich das an der A8 erstklassig gelegene<br />

Gewerbegebiet im Ulmer Norden zunehmend<br />

zu einer nachgefragten Adresse für<br />

Ingenieur- und Vertriebsbüros. In direkter<br />

Sichtlage zur Ausfahrt Ulm-Nord der A8<br />

München/Stuttgart soll nun bis Q1/2025<br />

ein weiterer Büroneubau als Bauabschnitt<br />

III entstehen. Bereits 2011 wurde der Bauabschnitt<br />

I und damit das Stammhaus der Bäckerei-Staib<br />

im GE „Ulm-Nord“ fertiggestellt,<br />

gefolgt vom Bauabschnitt II im Jahr<br />

2019. Seither sind die Adolf Würth GmbH<br />

mit einem 24h-Shop und die GOLDBECK<br />

Süd GmbH Mieter im Objekt. Zusätzlich war<br />

GOLDBECK das bauausführende <strong>Unternehmen</strong><br />

des Bauabschnitt II und wird dies auch<br />

für den Bauabschnitt III sein.<br />

Die Fertigstellung des sechsspurigen Fahrbahnausbaus<br />

der A8 zwischen München und<br />

Stuttgart im Jahr 2021 zusammen mit der<br />

neuen Doppelanschlussstelle Ulm-West/<br />

Ulm-Nord, welche vor dem Neubauprojekt<br />

mündet und eine direkte Verbindung zur B10<br />

in Richtung Ulm und Stuttgart bietet, erhöht<br />

nochmals die langanhaltende Anziehungskraft<br />

des Ulmer Nordens. Komplettiert wird<br />

die strategisch ideale Lage durch das Güterverkehrszentrum/<br />

Umschlagterminal, einer<br />

Tochter der Deutschen Bahn AG. Das Verladeterminal<br />

in „Himmelweiler“, stellt mit seinen<br />

zwei leistungsfähigen Portalkränen einen Güterumschlag<br />

nach ganz Europa sicher.<br />

Das Gewerbegebiet ist außerdem gut an den<br />

öffentlichen Nahverkehr angebunden. Der<br />

Zentrale Omnibusbahnhof West ist über die<br />

Linie 49 erreichbar, und es gibt vier Haltestellen<br />

innerhalb des Ulmer Nordens, die über die<br />

Linien 7 und 47 vom Hauptbahnhof Ulm eintreffen.<br />

Netzwerk vor Ort<br />

AVIA Bantleon, die DEKRA Akademie, Transgourmet,<br />

der Marktführer im Belieferungsgroßhandel<br />

für bspw. die Gastronomie, und<br />

Hotellerie, Gerüstsysteme Layher, der führende<br />

Hersteller von Sport- und Behördenwaffen<br />

Carl Walther, Hersteller von Sicherheits-/<br />

Schaumstofftechnik und Formteile MAYSER<br />

oder das Analyselabor für Lebens- und Futtermittel<br />

und Pharmazeutika der Eurofins<br />

sind nur einige von vielen, welche südlich der<br />

A8 im Gewerbegebiet ihren Firmensitz haben.<br />

Durch den Bauabschnitt III entstehen weitere<br />

ca. 1.335 m² Büro- und Dienstleistungsflächen<br />

im Ulmer Norden, welche von Objekta<br />

Real Estate Solutions vermietet werden. Die<br />

neuen Mietflächen sind flexibel teil- und nutzbar<br />

ab 445 m².<br />

Gleichzeitig wird auf dem Areal eine Hochgarage<br />

entwickelt, um noch mehr KFZ-Stellplätze<br />

zu schaffen. Ein großer Kundenparkplatz<br />

entlang des Gebäudes und mehrere Schnellladestationen<br />

sind bereits im Betrieb.<br />

Vorteile auf einem Blick:<br />

Erstklassige Verkehrsanbindung<br />

Flexibel gestaltbare Mietflächen<br />

Hohe Anzahl an KFZ-Stellplätzen<br />

Niedrigere Mietpreise im Vergleich zur<br />

Innenstadt bzw. Stuttgart und Augsburg<br />

Universitätsstadt Ulm als prosperierender<br />

Wissens- und Wirtschaftsstandort<br />

Hohe Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften<br />

Nachhaltiger <strong>Unternehmen</strong>serfolg durch<br />

das Zusammenspiel von Standort und<br />

Raum-/Arbeitskonzepten<br />

In den angrenzenden, nördlich der A8 gelegenen<br />

Gebieten „Himmelweiler“ und „Mergelgrube“<br />

des Gewerbegebietes Ulm-Nord befinden<br />

sich neben dem GVZ der Deutschen Bahn<br />

u.a. der Drogeriemarkt Müller und Seifert Lowww.objekta-realestate.de


46<br />

Mehr Güter aufs Gleis<br />

Logistik Der Containerbahnhof in Dornstadt arbeitet am Anschlag. Nun soll<br />

die Kapazität fast verdreifacht werden. Die 125-Millionen-Euro-Investition<br />

wirkt sich bis in die Bodensee-Region aus.


47<br />

Mieterstrom und Elektromobilität von smartRED –<br />

Eine Schlüssellösung für die Energiewende<br />

In einem Zeitalter wachsender ökologischer Herausforderungen und der dringenden Notwendigkeit, den Klimawandel aufzuhalten,<br />

gewinnt die Energiewende immer mehr an Bedeutung. Die Umstellung auf Erneuerbare Energien hat in den<br />

letzten Jahren volle Fahrt aufgenommen und wir stehen am Anfang der Wärmewende. Die Dringlichkeit einer Photovoltaikanlage,<br />

um das Haus mit nachhaltigem und grünem Strom zu versorgen, ist allgegenwärtig. Doch wie können wir sicherstellen,<br />

dass jeder Bürger an dieser Transformation teilhaben kann? Die Antwort liegt im Konzept des Mieterstroms. Mithilfe<br />

des Mieterstrommodells können Eigentümer den von der Photovoltaikanlage produzierten Strom direkt an die Mieter<br />

verkaufen und so auch Bewohnern von Mietwohnungen eine dezentrale und nachhaltige Energieversorgung ermöglichen.<br />

Hier setzt das <strong>Unternehmen</strong> smartRED an. Mit einer innovativen Lösung bieten sie eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit,<br />

Mieterstrom zu nutzen. Das Herzstück ihres Angebots sind intelligente Messgeräte, die den Energieverbrauch in<br />

Mietwohnungen präzise erfassen und die erzeugte Solarenergie effizient verteilen. Dank der intelligenten Zähler und einer<br />

ansprechenden Visualisierung können Mieter gleichzeitig ihren Energieverbrauch optimieren und wissen immer, wie hoch<br />

ihr Verbrauch ist. Und das Beste? Wenn Sie keine Lust haben, sich um die Abrechnung zu kümmern, kann die smartRED<br />

Mutterfirma ABM Technik + Service die Abrechnung für Sie übernehmen.<br />

Besonders beeindruckend ist auch die Ladelösung für Elektromobilität von smartRED. Die hauseigene Ladestation<br />

„Pico“ ist MID-zertifiziert und erfüllt seit kurzem auch die strengen Anforderungen des deutschen Eichrechts.<br />

Damit kann die Pico-Ladestation problemlos als private Ladestationen anhand<br />

mehrerer Tarife im Mieterstrom sowie nun auch als halböffentliche Ladestation<br />

und für öffentliche Ladepunkte, z.B. auf den Besucherparkplätzen oder im<br />

Stadtzentrum, verwendet werden.<br />

Die Pico-Ladestation verfügt sogar über ein statisches und dynamisches Lastmanagement,<br />

welches die maximal zur Verfügung stehende Leistung regelt<br />

und den verfügbaren Strom auf die Stationen verteilt.<br />

Mieterstrom und Ladelösungen für Elektromobilität sind bedeutend für die<br />

Energiewende. Wir müssen alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um unsere<br />

Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Die dezentrale<br />

Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen ist ein entscheidender<br />

Schritt auf diesem Weg. Mit intelligenten Lösungen wie denen von smartRED<br />

können wir sicherstellen, dass die Energiewende für jeden erreichbar ist und<br />

gleichzeitig den Nutzen für unsere Umwelt, für Mieter und für Eigentümer maximieren.<br />

Denn Mieterstrom ist eine Win-win-win Situation, in der sowohl Mieter<br />

als auch Eigentümer von wirtschaftlichen Vorteilen profitieren und gleichzeitig<br />

die Umwelt schützen.<br />

www.abm-service.de<br />

www.smartred.de


48<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Die Prognosen weisen<br />

steil nach oben. Schon<br />

bis zum Jahr 2030 soll<br />

so die Zahl der umgeschlagenen<br />

Ladeeinheiten bei<br />

jährlich 300 000 liegen. Der<br />

Umschlagbahnhof Ulm-Dornstadt,<br />

wie der Container-Bahnhof<br />

im Branchenjargon bezeichnet<br />

wird, wird daher in den<br />

kommenden Jahren stark ausgebaut.<br />

Hinzu kommt das Modul<br />

2. Mit 120 000 Einheiten pro Jahr<br />

sei das bestehende Terminal an<br />

seiner Leistungsgrenze, sagt<br />

eine Bahn-Sprecherin. Aktuell<br />

werden an dem Dornstadter<br />

Terminal der Deutschen Umschlaggesellschaft<br />

Schiene-Straße<br />

(Duss) jährlich etwa 105 000<br />

Container umgeschlagen.<br />

Im Zuge der Erweiterung<br />

wird die Duss als Betreiberin<br />

gleich vier neue Umschlaggleise<br />

neu aufziehen. Wie die Tochtergesellschaft<br />

der DB Netz AG<br />

mitteilt, sind darüber hinaus<br />

fünf neue Abstellspuren für<br />

Container vorgesehen, 20 zusätzliche<br />

Abstellplätze für Sattelanhänger,<br />

ein neues Gebäude<br />

für die Disposition und ein weiteres<br />

für die neue Sicherungsund<br />

Leittechnik sowie 68 sogenannte<br />

Vorstauplätze für Lastwagen.<br />

Lkw-Rückstau vermeiden<br />

Auf letzteren Punkt legte insbesondere<br />

die Gemeinde Dornstadt<br />

ein großes Augenmerk, um<br />

künftig den Rückstau von Lastern<br />

auf das öffentliche Straßennetz<br />

auszuschließen. Außerdem<br />

entsteht die sogenannte Ein-/<br />

Ausfahrgruppe, also eine direkte<br />

Anbindung an die Bahnstrecke<br />

Stuttgart–Ulm. Bislang müssen<br />

die aus Stuttgarter oder Ulmer<br />

Richtung eintreffenden<br />

Züge zuerst im Bereich des<br />

Bahnhofs Beimerstetten rangieren,<br />

um zu ihrem Ziel zu gelangen.<br />

Dies werde künftig überflüssig.<br />

Der Bahnhof werde dadurch<br />

entlastet, die Lärmbelastung<br />

der Einwohner<br />

entsprechend gesenkt, erklärte<br />

die Bahn-Sprecherin.<br />

Aus heutiger Perspektive ist<br />

es kaum vorstellbar, dass der<br />

Vorgänger des Containerbahnhofs<br />

einmal mitten in Neu-Ulm<br />

gelegen hat, etwa im Bereich der<br />

700 Meter lang sind die vier Umschlaggleise im Terminal. Drei<br />

Portalkräne heben Container auf Lkw. Foto: © Lars Schwerdtfeger<br />

Zentrale Funktion für die Region<br />

Dornstadt und<br />

der auf dem Gemeindegebiet<br />

liegende<br />

Containerbahnhof<br />

haben<br />

eine zentrale Funktion<br />

für die Region,<br />

betont Simon Pflüger,<br />

Leiter Standortpolitik<br />

der IHK<br />

Ulm. Über die Verkehrsachsen<br />

B30<br />

und B311 erstrecke<br />

sich das Einzugsgebiet<br />

für Gütertransporte<br />

auf der<br />

Schiene bis ins Bodenseegebiet<br />

und<br />

über Sigmaringen<br />

hinaus. Die nächsten<br />

großen Umschlagterminals<br />

befinden sich in<br />

Kornwestheim,<br />

Karlsruhe, Mannheim,<br />

Weil am<br />

Rhein und München.<br />

Mittlerweile, so<br />

Pflüger, hätten einige<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

von sich aus Bahnverlademöglichkeiten<br />

geschaffen,<br />

BSH Hausgeräte in<br />

Giengen oder die<br />

Spedition Denkinger<br />

in Rottenacker.<br />

Allerdings seien die<br />

Kapazitäten auf<br />

der Brenz- und der<br />

Donaubahn begrenzt,<br />

sagt Pflüger.<br />

Umso wichtiger<br />

sei der zentrale<br />

Umschlagterminal<br />

in Dornstadt.<br />

Meininger Allee auf Höhe des<br />

Bahnhofs. Die Verlagerung in<br />

den Ulmer Norden geschah auf<br />

Veranlassung vor allem der Donaustädter.<br />

Dornstadt wollte das<br />

Terminal anfangs auf keinen<br />

Fall. „Das war kommunalpolitisch<br />

eine heiße Geschichte“, erzählt<br />

Bürgermeister Rainer<br />

Braig rückblickend.<br />

Die Vorgänge spielten sich<br />

noch vor seiner ersten Amtszeit<br />

ab. Wie er recherchiert hat, war<br />

der avisierte Logistik-Schwerpunkt<br />

nur ein Anlass für die Ablehnung.<br />

Kaum Arbeitsplätze,<br />

großer Flächenverbrauch, so haderten<br />

die Räte. „Dornstadt hatte<br />

damals vor, stattdessen vor allem<br />

auf Firmen aus dem Bereich<br />

der Biotechnologie zu setzen“,<br />

erzählt der Bürgermeister. Dieser<br />

Traum sei dann allerdings<br />

relativ rasch geplatzt.<br />

Die Eröffnung<br />

ist für 2027<br />

geplant, die Kosten<br />

betragen 125<br />

Millionen Euro.<br />

Pressesprecherin<br />

Deutsche Bahn<br />

Das Planfeststellungsverfahren<br />

für die Erweiterung ist im<br />

Jahr 2021 angelaufen. Die Deutsche<br />

Bahn rechnet den Angaben<br />

der Sprecherin zufolge mit einem<br />

positiven Bescheid durch<br />

das Eisenbahn-Bundesamt noch<br />

in diesem Jahr. Im kommenden<br />

Jahr sollen dann laut Fahrplan<br />

die Bauarbeiten beginnen, die<br />

Eröffnung steht für Ende 2027<br />

auf dem Programm. Nach den<br />

aktuellen Planungen der Deutschen<br />

Bahn betragen die Investitionen<br />

125 Millionen Euro.<br />

Dabei setzt die Bahn künftig<br />

auf neueste Technik, die das so<br />

genannte „Soft Landing“ möglich<br />

mache. Dabei werden die Krane<br />

aus dem Bürogebäude mit Videounterstützung<br />

gesteuert. Ihren<br />

Platz zugewiesen bekommen<br />

die Lastwagen-Fahrer per Slotbuchung.<br />

Diese Technik und<br />

Vorgehensweise soll einen effizienteren<br />

Ablauf und einen höheren<br />

Umschlag pro Platz sicherstellen<br />

soll. [!] Thomas Vogel


49


FOTO: © ANDREAS HACKL<br />

Clemens Keller absolvierte früher Ironman-Triathlons, seit einigen Jahren zieht es ihn als Trailrunner auf die Gipfel. <br />

Foto: © Andreas Hackl<br />

Im Bann der Bergwelt<br />

Die private Seite Kein Gipfel zu hoch, keine Distanz zu weit. Früher absolvierte Clemens<br />

Keller Ironman-Triathlons. Heute heißt die Leidenschaft des Seeberger-Geschäftsführers<br />

Trailrunning. Einblicke in einen Sport der Extreme.<br />

Rund 250 Kilometer,<br />

20 000 Höhenmeter, 58<br />

Stunden: Der Jungfrau-<br />

Aletsch-Trail im Berner<br />

Oberland ist eine extreme Herausforderung<br />

und einer der<br />

härtesten Ultra-Trails der Welt.<br />

Mit dabei: Clemens Keller, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

der Ulmer Seeberger GmbH, einem<br />

Anbieter von Kaffee, hochwertigen<br />

Trockenfrüchten,<br />

Nusskernen und mittlerweile<br />

auch Energiesnacks. Er bildete<br />

gemeinsam mit dem Allgäuer<br />

Ultra-Läufer Anton Philipp ein<br />

kongeniales Team, das bei dieser<br />

Herausforderung am Limit<br />

lief und bei den 2er-Teams den<br />

dritten Platz belegte. „Wir haben<br />

intensiv trainiert, aber dieser<br />

Trail war ein einzigartiges<br />

Abenteuer und eine Grenzerfahrung“,<br />

fasst Keller das extreme<br />

Erlebnis in den Schweizer Bergen<br />

zusammen.<br />

Bei Keller und Seeberger passen<br />

die sportliche und die unternehmerische<br />

Ausrichtung<br />

gut zusammen. „Laufen ist ein<br />

ehrlicher Sport. Es geht mit wenig<br />

Equipment und das Material<br />

spielt keine große Rolle. Entscheidend<br />

ist die eigene Verfassung<br />

und Routine in der Natur<br />

mit all ihren Unwägbarkeiten.<br />

Ähnlich im <strong>Unternehmen</strong> – natürliche<br />

Produkte, nachhaltig<br />

und mit Verantwortung gegenüber<br />

der Natur und den Menschen<br />

in den Anbauländern.<br />

Und als Verpflegung für Sportler<br />

die natürliche Alternative zu<br />

künstlicher Energienahrung“,<br />

sagt Keller. Er hat das Familienunternehmen<br />

Anfang der<br />

2000er Jahre von seinem Onkel<br />

Julius Rohm übernommen und<br />

ist damit Inhaber in dritter Generation.<br />

Im Allgäu aufgewachsen<br />

Während die <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

in schwierigen Zeiten<br />

anfangs Neuland war, waren<br />

Bergtouren für Clemens Keller,<br />

der im Allgäu aufgewachsen ist,<br />

vertrautes Terrain. So entwickelte<br />

er früh ein Gespür für Gelände,<br />

Orientierung und die Liebe<br />

zu den Bergen. Über den<br />

Sport-Leistungskurs am Gymnasium<br />

in Kempten, kam Keller als<br />

Abiturient zum Triathlon und<br />

war während seines Zivildienstes<br />

und dem BWL-Studium intensiv<br />

und erfolgreich für einen<br />

Triathlon-Verein unterwegs.<br />

Seine berufliche Tätigkeit beim<br />

Chipkonzern Infineon in Paris,<br />

mit den nicht unbedingt optimalen<br />

Trainingsbedingungen einer<br />

Großstadt, bremsten den ehrgeizigen<br />

Triathleten zunächst aus.<br />

„Erst mit der <strong>Unternehmen</strong>snachfolge<br />

bei Seeberger und<br />

dem Wechsel nach Ulm habe ich<br />

den Sport wiederentdeckt. Der<br />

Einstieg war einfach, denn<br />

Ralph Beranek, als zweiter Geschäftsführer<br />

bereits im <strong>Unternehmen</strong><br />

tätig und ebenfalls Triathlet,<br />

motivierte mich wieder<br />

zu trainieren“. Beide absolvierten<br />

in der Folge mehrere Ironman-Triathlons.<br />

Mit der Familiengründung<br />

blieb zu wenig Zeit für das Trai-


unternehmen [!] LEBEN 51<br />

Gerade in<br />

stressigen<br />

Phasen brauche ich<br />

den Sport. Laufen<br />

ist mein Ventil.<br />

Clemens Keller<br />

Seeberger-Geschäftsführer<br />

Verschiedene Untergründe<br />

und die Unplanbarkeit in der<br />

Natur faszinieren Clemens<br />

Keller an seinem Sport.<br />

Foto: © Andreas Hackl<br />

ning in drei Disziplinen. Daher<br />

beschränkte sich Keller aufs<br />

Laufen. Als Frühaufsteher läuft<br />

er oft morgens vor Arbeitsbeginn<br />

oder spontan, wenn es<br />

passt und er eine Stunde freimachen<br />

kann. „Gerade in stressigen<br />

Phasen brauche ich den<br />

Sport. Laufen ist mein Ventil,<br />

um leistungsfähiger zu sein.<br />

Würde ich ambitioniert Golfen,<br />

wäre das vermutlich viel zeitaufwändiger<br />

als mein Ausdauertraining“,<br />

beantwortet er die<br />

Frage, wie er neben der <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

noch Zeit für<br />

sein Training hat.<br />

Dabei sei die Kontinuität entscheidend,<br />

weniger die Intensität,<br />

erläutert Keller. Durch regelmäßiges<br />

Training ist der 51-Jährige<br />

ganz vorne mit dabei, ist<br />

beim Transalpin Run, den er bereits<br />

zwölfmal gelaufen ist,<br />

ebenso Teil des Seeberger-<br />

Teams, wie beim Ulmer Einsteinmarathon.<br />

mie und gegenseitige Rücksichtnahme.<br />

Clemens Keller ist Teil der<br />

Allgäuer Trail-Community, die<br />

er – trotz der Leistungsorientierung<br />

– als familiär und locker<br />

beschreibt, als genauso unkompliziert<br />

wie den Sport. „Zwei bis<br />

In 3. Generation<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> wurde<br />

1844 von Friedrich Seeberger<br />

als Kolonialwarenhandel<br />

gegründet. Nach dessen<br />

Tod übernimmt Julius<br />

Rohm 1949 das <strong>Unternehmen</strong>.<br />

1975 trat sein gleichnamiger<br />

Sohn Julius Rohm<br />

in die Firma ein, Anfang der<br />

2000er Jahre dessen Neffe<br />

Clemens Keller. 2022 erwirtschaften<br />

rund 800 Beschäftigte<br />

einen Jahresumsatz<br />

von 293 Millionen Euro.<br />

Leidenschaftlicher Läufer:<br />

Clemens Keller.<br />

FOTO: ANDREAS HACKL<br />

Ausloten der eigenen Grenzen<br />

Laufen auf der Straße oder in<br />

der Ebene ist für Keller inzwischen<br />

eine Ausnahme. „Mir geht<br />

es auch um Höhenmeter, und<br />

die zusätzlichen Faktoren, die in<br />

den Bergen eine große Rolle<br />

spielen. Man ist nicht so vergleichbar,<br />

denn jeder kommt anders<br />

mit den verschiedenen Untergründen<br />

zurecht, mit dem<br />

Höhenprofil, mit der Unplanbarkeit<br />

in der Natur“, sagt Keller.<br />

Genau das sei für ihn der Reiz<br />

beim Trailrunning. „Der persönliche<br />

Laufrhythmus, die Einteilung<br />

von Laufphasen und<br />

schnellem Gehen im extrem<br />

steilem Gelände, das ist jedes<br />

Mal ein Ausloten meiner Grenzen“,<br />

erläutert er. Bei großen<br />

Touren im Team müsse das<br />

ebenso zusammenpassen, wie<br />

die zwischenmenschliche Chedrei<br />

Wettbewerbe pro Jahr brauche<br />

ich, um ein Trainingsziel zu<br />

haben und diszipliniert im Training<br />

zu bleiben.“<br />

Im Jahr 2022 war es, unter anderem,<br />

der Transalpine-Run<br />

über acht Etappen von Garmisch<br />

nach Südtirol. „Allein<br />

oder im 2er-Team ist man in der<br />

Natur auf sich gestellt, abgesichert<br />

lediglich durch GPS und<br />

Tracker. Die einzigen digitalen<br />

Ausrüstungsgegenstände, denn<br />

ansonsten ist Laufsport nicht<br />

vom digitalen Wandel beeinflusst“,<br />

sagt Keller.<br />

Dieser Aspekt des Laufens ist<br />

dem Unternehmer Keller wichtig,<br />

weil er einen Gegensatz zum<br />

Arbeitsalltag bildet. „Zudem tut<br />

mir die körperliche Anstrengung<br />

einfach gut und macht mir<br />

den Kopf frei. Ich entwickele<br />

neue Ideen, habe einen anderen<br />

Blick auf Probleme im <strong>Unternehmen</strong>,<br />

und finde nicht selten<br />

Lösungen, die ich bei meinen<br />

Überlegungen im Büro so erst<br />

einmal nicht gesehen habe“.<br />

Trailrunning wird daher auch<br />

weiterhin seine Leidenschaft<br />

sein, ein Sport den man ohne Altersgrenze<br />

ausüben kann. „Ich<br />

werde dann vermutlich etwas<br />

langsamer“, aber noch sei das<br />

kein Thema. Obwohl er auch<br />

langsam kann – bei Wanderungen<br />

mit der Familie, die vielleicht<br />

die Grundlage für die<br />

nächste Generation von Trailrunnern<br />

sind. [!]<br />

<br />

Sigrid Balke<br />

NICHT<br />

ZU<br />

FASSEN !<br />

Digital ist praktisch.<br />

Aber leider alles andere<br />

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52<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Wechsel an der<br />

Spitze steht an<br />

Patrick<br />

Kuchelmeister<br />

übernimmt<br />

2025<br />

den Vorsitz.<br />

Kreissparkasse<br />

Ravensburg<br />

Nachfolgen<br />

sollten frühzeitigt<br />

geregelt<br />

werden. Diesen<br />

Leitsatz hat die<br />

Kreissparkasse<br />

Ravensburg nun<br />

beherzigt und<br />

bereits den<br />

Nachfolger des<br />

Vorstandsvorsitzenden Heinz<br />

Pumpmeier bekannt gegeben.<br />

Auf ihn soll im April 2025 Patrick<br />

Kuchelmeister folgen. Der<br />

44-Jährige ist bereits seit Januar<br />

2022 als Stellvertretender<br />

Vorsitzender bei der Kreissparkasse<br />

tätig. Pumpmeier, der seit<br />

25 Jahren den Vorsitz der Sparkasse<br />

inne hat, wird Ende März<br />

2025 aus Altersgründen ausscheiden.<br />

Die Kreissparkasse<br />

beschäftigte zuletzt 700 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und<br />

zählt 185 000 Kundinnen und<br />

Kunden.<br />

Führend in<br />

Sachen Logistik<br />

Auszeichnung Zu den „Logistics<br />

Leader of the Year <strong>2023</strong>“<br />

wurden Axel Frey und Harry<br />

Seifert von der Ulmer Seifert<br />

Logistics Group gewählt. Mit<br />

diesem Preis, der von der Still<br />

GmbH, einem Lagertechnik-<br />

Spezialisten aus Hamburg, gestiftet<br />

wird, zeichnet die Logistics<br />

Hall of Fame Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer sowie<br />

Managerinnen und Manager aus<br />

der Transport- und Logistikbranche<br />

aus, die aktuell besonders<br />

erfolgreich sind oder einen<br />

richtungsweisenden Impuls gesetzt<br />

haben.<br />

Mehr Lohn für<br />

Beschäftigte<br />

Gold Ochsen Nach harten Verhandlungen<br />

mit der Gewerkschaft<br />

Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />

Ulm-Aalen/Göppingen<br />

zahlt Gold Ochsen seinen rund<br />

200 Beschäftigten mehr Lohn.<br />

Der Abschluss liegt über dem<br />

Tarifvertrag der Branche. Die<br />

Löhne und Gehälter erhöhen<br />

sich ab Dezember um 240 Euro.<br />

Die Ausbildungsvergütungen<br />

steigen um 150 Euro. Zudem gibt<br />

es eine Inflationsausgleichsprämie<br />

von 1900 Euro, die in zwei<br />

Raten ausbezahlt wird. Die Laufzeit<br />

beträgt 13 Monate.<br />

Deutlich mehr<br />

Insolvenzen<br />

Konjunktur Um 200 Prozent ist<br />

die Zahl der <strong>Unternehmen</strong>sinsolvenzen<br />

in Ulm im ersten<br />

Halbjahr <strong>2023</strong> im Vergleich zum<br />

ersten Halbjahr 2022 gestiegen.<br />

Das geht aus Zahlen des Statistischen<br />

Landesamts hervor. Dabei<br />

handelt es sich sehr wahrscheinlich<br />

um einen statistischen<br />

Ausreißer, erklärte Michael<br />

Pluta, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der auf Insolvenzen<br />

spezialisierten Kanzlei Pluta<br />

aus Ulm. Denn die absoluten<br />

Zahlen seien sehr klein: 2022<br />

wurden im ersten Halbjahr in<br />

Ulm vier Insolvenzen angemeldet,<br />

<strong>2023</strong> zwölf. Im Land haben<br />

im gleichen Zeitraum 905 <strong>Unternehmen</strong><br />

Insolvenz beantragt,<br />

27,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />

Besonders viele Insolvenzen<br />

gab es im Baugewerbe<br />

und Handel.<br />

25 Jahre im<br />

Geschäft<br />

Asys Metall Passgenaue Maschinenrahmen<br />

und komplexe<br />

Maschinengehäuse, das sind seit<br />

25 Jahren die Kernkompetenzen<br />

der Asys Metall Rahmen- und<br />

Gehäusebau GmbH. Mit knapp<br />

20 Mitarbeitern im Jahr 1998 gegründet,<br />

beschäftigt das eigenständige<br />

<strong>Unternehmen</strong> mittlerweile<br />

mehr als 100 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Am Stammsitz<br />

Dornstadt und dem 2017<br />

eröffneten Standort Blaubeuren<br />

werden als Einzelteile und in Serie<br />

Profilstahl- und Blechkonstruktionen<br />

gefertigt. [!]<br />

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heißt auch dort sein.<br />

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echte Nähe. Denn egal ob Finanzierung, Existenzgründung<br />

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den persönlichen Kontakt vor Ort. Und für Bankgeschäfte,<br />

die Sie gerne selbst erledigen, bieten wir Ihnen attraktive<br />

digitale Lösungen und Services: über unser Online- und<br />

Mobile-Banking und unsere Apps.


In der Produktion sind Firmen oft weiter mit Digitalisierung und Automatisierung als in der Verwaltung. Foto: © Quality Stock Arts/AdobeStock<br />

Digitale Lösungen im Alltag<br />

Webinar Mit einem Bericht aus der Praxis und Tipps zur Umsetzung geben Firmenchef<br />

Gerd Stiefel und die Professoren Pufall und Jäckle eine Anleitung für Mittelständler.<br />

Spannende Einblicke<br />

über die Digitalisierung<br />

in seinem <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die Abhängigkeit<br />

von großen Kunden und die<br />

Folgen für die Belegschaft, hat<br />

der Neu-Ulmer Unternehmer<br />

Gerd Stiefel beim Webinar „Digitaler<br />

Mittelstand – wie digital<br />

ist ihr Betrieb?“ gegeben. Er<br />

führt als geschäftsführender Gesellschafter<br />

den Hydraulik- und<br />

Pneumatik-Spezialisten die<br />

Fritz Stiefel GmbH, die 260 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

an den Standorten Waiblingen,<br />

Neu-Ulm (Burlafingen) und<br />

Dresden beschäftigt. Die Hydraulik-<br />

und Pneumatikkomponenten<br />

kommen unter anderem<br />

im Maschinenbau und im Fahrzeugbau<br />

zum Einsatz, etwa in<br />

Müllfahrzeugen, Straßenkehrmaschinen,<br />

Baumaschinen und<br />

Pistenbullys.<br />

Zur Digitalisierung hat Stiefel<br />

einen klaren Standpunkt:<br />

„Für einen mittelständischen Industriebetrieb<br />

das Wichtigste,<br />

um weiterhin wirtschaftlich arbeiten<br />

zu können.“ Im Webinar<br />

schilderte er, wie er in seinem<br />

Betrieb die Digitalisierung angepackt<br />

hat. In Teilen sei diese<br />

weit fortgeschritten. „Wir haben<br />

nicht die bestehenden Prozesse<br />

digitalisiert, sondern neue Prozesse<br />

eingeführt, auch ein bisschen<br />

unter dem Druck der<br />

Marktbegleiter“, erklärte der<br />

Unternehmer. Derzeit gehe es<br />

darum, die bestehenden Prozesse<br />

zu digitalisieren.<br />

Die Angst vor<br />

Angriffen von<br />

Hackern bremst<br />

das Tempo der<br />

Digitalisierung.<br />

Gerd Stiefel<br />

Unternehmer<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Rücksicht auf Kunden<br />

Als Zulieferer muss das <strong>Unternehmen</strong><br />

auch auf seine Kunden<br />

Rücksicht nehmen. „Wir wären<br />

manchmal schon weiter, wenn<br />

die Kunden nicht auch bremsen<br />

würden“, sagte Stiefel. Angesichts<br />

der Datenschutzgrundverordnung,<br />

vor allem aber aufgrund<br />

der zunehmenden Hackerangriffe<br />

seien <strong>Unternehmen</strong><br />

auf der einen Seite sehr zurückhaltend,<br />

wen sie in ihr System<br />

lassen. Das bremse das Tempo<br />

der Digitalisierung. Gleichzeitig<br />

könne man die Gefahr von Cybercrime<br />

nicht ignorieren. Der<br />

Aufbau von Parallelsystemen sei<br />

aber sehr teuer.<br />

Auf der anderen Seite nehmen<br />

die digitalen Anforderungen<br />

der Kunden zu. Aktuell habe<br />

ein Großkunde eingeführt, dass<br />

man einen Abladeslot digital buchen<br />

muss. Man könne also<br />

nicht mehr einfach wie früher<br />

mit dem Lkw auf den Hof fahren<br />

und abladen lassen. „Man<br />

muss sich an den Slot halten. Ich<br />

weiß nicht, wie das bei der Verkehrssituation<br />

gehen soll, aber<br />

klar ist: Es geht nichts mehr<br />

ohne Digitalisierung. Selbst<br />

beim Anliefern nicht“, erklärt<br />

Stiefel. Obendrein werden kleine<br />

<strong>Unternehmen</strong> von großen<br />

Anbietern getrieben. Der Befes-


54<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Haben einen praxisorientierten Ansatz gefunden, wie <strong>Unternehmen</strong> ihren digitalen Reifegrad bestimmen können: die Professoren Steffen<br />

Jäckle (links) und Andreas Pufall von der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten.<br />

FOTO: JAN HEINRICH<br />

tigungsspezialist Würth etwa<br />

hat seine Kanban-Kundenregale<br />

mit der Funktechnologie<br />

RFID und elektronischer Datenübermittlung<br />

ausgestattet und<br />

Bestellungen für Kleinteile damit<br />

automatisiert.<br />

Solche Lösungen erwarten<br />

Kunden dann auch von anderen<br />

Lieferanten. Stiefel setzte vor<br />

diesem Hintergrund auf eine<br />

Weiterentwicklung: „Mit eigener<br />

Software und Smartphones,<br />

haben wir den Kunden die Möglichkeit<br />

gegeben, überall das<br />

Smartphone hinzuhalten und<br />

eine Bestellung auszulösen,<br />

ohne dass die Teile oder Komponenten<br />

im Regal stehen müssen.“<br />

Das Scannen von QR-<br />

Codes vermeide Fehler und entlastet<br />

den Einkauf des Kunden,<br />

der – falls gewünscht – immer<br />

noch eingreifen könne.<br />

Auch im eigenen <strong>Unternehmen</strong><br />

setzt Stiefel auf die Apps.<br />

Die Abteilungen seien Kunden.<br />

Es werde nicht mehr telefoniert<br />

oder geschrieben, sondern alles<br />

über die Apps gemacht. Das spare<br />

Wege und Zeit. Das nächste<br />

Projekt werde die Digitalisierung<br />

der Verwaltung sein.<br />

Kontakt & mehr<br />

Baden-Württemberg ist<br />

das Land des Mittelstands.<br />

99 Prozent der knapp<br />

500 000 <strong>Unternehmen</strong><br />

zählen nach der Definition<br />

der Europäischen Union als<br />

kleines oder mittleres <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Zudem ist mit<br />

2,3 Mio. sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten<br />

jeder zweite Baden-<br />

Württemberger im Mittelstand<br />

beschäftigt<br />

Kontakt für Interessenten<br />

an Grundkursen zur digitalen<br />

Transformation,<br />

Reifegradanalysen von Betrieben,<br />

Kooperation oder<br />

Abschlussarbeiten von Studierenden:<br />

Andreas.Pufall@RWU.de<br />

und Steffen.Jaeckle@RWU.<br />

de. Das Webinar-Handout<br />

kann man anfordern unter<br />

der Mailadresse<br />

DTX@RWU.de<br />

Thema Babyboomer<br />

Der Treiber seien die starken<br />

Babyboomer-Jahrgänge, die in<br />

Rente gehen wollen. Die Betriebe<br />

könnten mit Blick auf den<br />

Fachkräftemangel gar nicht alle<br />

Stellen nachbesetzen und wollten<br />

das auch mit Blick auf die<br />

Kosten nicht. In der Verwaltung<br />

gebe es viel Potenzial für digitale<br />

Lösungen. Daher seien diese<br />

keine Jobkiller. Angesichts<br />

zunehmender Bildschirmarbeit<br />

und der damit verbundenen höheren<br />

Konzentration hat Stiefel<br />

mit den Beschäftigten eine andere<br />

Pausenregel getroffen. Alle<br />

zwei Stunden gibt es – in Produktion<br />

wie in Verwaltung –<br />

fünf Minuten Pause. Dafür fällt<br />

die Mittagspause kürzer aus.<br />

Vor den Einblicken in die Praxis<br />

hatten die Hochschulprofessoren<br />

und Digitalisierungsexperten<br />

Andreas Pufall und Steffen<br />

Jäckle geschildert, wie Betriebe<br />

die Digitalisierung<br />

anpacken können. Digitale<br />

Technologie entscheiden über<br />

die künftige Wettbewerbsfähigkeit,<br />

sind sie sich mit Stiefel einig.<br />

Es gelte bei jedem Schritt<br />

und jedem Projekt zu prüfen, ob<br />

es den Kundennutzen oder die<br />

Effizienz der Leistungserstellung<br />

steigert, betonte Jäckle. Extrem<br />

wichtig für das Gelingen<br />

sei es auch, dass alle Beteiligten<br />

ein gemeinsames Verständnis<br />

von Digitalisierung haben.<br />

Die beiden schilderten etwa<br />

anhand einer App-Lösung für<br />

Segler zum Bezahlen von Hafengebühren,<br />

wie digitale Lösungen<br />

aussehen müssen und stellten<br />

ihre Methode und ihren webbasierten<br />

Werkzeugkasten vor, mit<br />

dem Betriebe ihren digitalen<br />

Reifegrad messen können, in<br />

Richtung des Kundennutzens,<br />

des wichtigsten Produktes und<br />

der Effizienz. Dabei sei es wichtig,<br />

nicht nur Bestehendes zu digitalisieren,<br />

sondern neue digitale<br />

Lösungen zu schaffen. [!]<br />

<br />

Alexander Bögelein


Wir beraten den Mittelstand.<br />

Für digitale Lösungen mit Mehrwert.<br />

Ihr Digitalisierungspartner<br />

IT-Konzepte sind so vielseitig wie<br />

die Branchen und Größenstrukturen<br />

von <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Wir bei SOFT-CONSULT sind spezialisiert<br />

auf die digitale Transformation in<br />

mittelständischen <strong>Unternehmen</strong> –<br />

und das seit 35 Jahren.<br />

• IT- und Prozessberatung<br />

• Kaufmännische Lösungen<br />

• HR-Lösungen<br />

• IT-Infrastruktur<br />

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SOFT-CONSULT Häge GmbH<br />

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56<br />

LEBEN unternehmen [!]<br />

Und wer bitte<br />

ist Ihr Vorbild?<br />

Umfrage Künstler, Politiker und Macher: Es gibt viele Menschen, denen nachzueifern sich<br />

lohnt. Sechs Führungskräfte verraten, was sie beschäftigt, antreibt und wer sie fasziniert.<br />

FOTO: © ALIAKSANDRA ADOBE.STOCK.COM<br />

1) Welche Frage hat Sie als<br />

Unternehmer/Unternehmerin<br />

vorangebracht?<br />

2) Gibt es Vorbilder für sie? Und wenn<br />

ja, welche?<br />

3) Welche unternehmerische Leistung<br />

hat Sie besonders beeindruckt?<br />

4) Haben Sie einen Leitsatz für die<br />

tägliche Arbeit?<br />

5) Was treibt Sie an, seit Jahren so viel<br />

Zeit und Kraft in Ihr <strong>Unternehmen</strong> zu<br />

stecken?<br />

6) Worüber wundern Sie sich noch<br />

immer?<br />

FOTO: SCHANKZ/ADOBESTOCK.COM<br />

1Kann ich unseren seit 1392 bestehenden<br />

Familienbetrieb so<br />

weiterführen und weiterentwickeln?<br />

2Nein.<br />

3Unser Jubiläumsjahr 2017. In<br />

diesem haben wir 625 Jahre<br />

Fischhaus Heilbronner gefeiert<br />

– mit vielen Aktionen.<br />

Für Andreas Heilbronner,<br />

Inhaber der Heilbronner<br />

Fischhaus und Fischgaststätte,<br />

steht eine zufriedene Kundschaft<br />

an oberster Stelle.<br />

4Ich möchte nicht auf dem<br />

Sofa sitzen, sondern bei der<br />

Arbeit schwitzen.<br />

5Eine glückliche und zufriedene<br />

Kundschaft.<br />

6Dass wir unsere Familientradition<br />

seit dem Jahr 1392<br />

aufrechterhalten können, das<br />

findet ich einfach jeden Tag unglaublich.<br />

1Der Fokus liegt auf unseren<br />

Kunden und wie deren Bedürfnisse<br />

erfüllt werden können.<br />

Das ist unser Dreh- und Angelpunkt.<br />

Wie können wir<br />

Mehrwerte schaffen – für uns<br />

wie für unsere Kunden?<br />

2Ja, Helmut Schmidt.<br />

3Wolfgang Grupp von Trigema<br />

beeindruckt mich als<br />

Mensch und als Unternehmer.<br />

Sein Lebenswerk ist mehr als<br />

beachtlich.<br />

4Die Textilbranche hat enorm<br />

viele Umwälzungen erlebt.<br />

In unserer Industrie war und ist<br />

der strukturelle Wandel gewaltig.<br />

Diese Tatsache spiegelt sich<br />

in unserem Leitsatz wider: „Wir<br />

können es uns nicht leisten, uns<br />

nicht zu verändern.“<br />

FOTO: SCHANKZ - STOCK.ADOBE.COM<br />

Andreas Merkel, Geschäftsführer<br />

von Gebr. Otto, bewundert<br />

den Ex-Bundeskanzler<br />

Helmut Schmidt.<br />

5Ich übernehme gerne Verantwortung.<br />

Diese Einstellung<br />

wurde mir von meinen<br />

Großeltern und Eltern vorgelebt.<br />

Heute versuche ich diese<br />

Philosophie an meine Kinder<br />

und mein Umfeld weiterzugeben.<br />

6Es kommt mir fast wie ein<br />

Wunder vor, dass unser <strong>Unternehmen</strong><br />

noch immer so erfolgreich<br />

in Deutschland textile<br />

Garne produzieren kann, wo<br />

doch die globale Konkurrenz<br />

übermächtig erscheint. Dank einer<br />

überragenden Teamleistung,<br />

innovativer Produkte und<br />

unserer ausgeprägten Nachhaltigkeitsstrategie<br />

hat unser <strong>Unternehmen</strong><br />

mittlerweile 122 Jahre<br />

erfolgreich bestritten.


unternehmen [!] LEBEN 57<br />

Die Teppichrestauratorin<br />

Carmen Sendelbach hat sich<br />

die Primaballerina Marcia<br />

Haydeen als Vorbild auserkoren.<br />

1Eine Frage ist sicherlich, wie<br />

wir Nachwuchs gewinnen<br />

und im <strong>Unternehmen</strong> halten<br />

können. Da schöpfen wir alle<br />

Möglichkeiten aus und gehen<br />

neue Wege.<br />

2Ja, mein Vater Günter<br />

Schwarz.<br />

3Unser <strong>Unternehmen</strong> wurde<br />

von 1<strong>89</strong>1 bis 1912 von Friederike<br />

Wackler erfolgreich geführt.<br />

In einer Zeit, in der berufstätige<br />

Frauen eine Ausnahme<br />

waren, vor allem in einer<br />

männerdominierten Branche<br />

wie im Fuhrgewerbe – das beeindruckt<br />

mich sehr.<br />

Gabi Schwarz von der Schwarz<br />

GmbH & Co. KG in Göppingen<br />

übernimmt als Unternehmerin<br />

gerne Verantwortung.<br />

4Wer Menschen führt, muss<br />

Menschen lieben.<br />

5Das unternehmerische Verantwortungsgefühl.<br />

Wir führen<br />

die Schwarz-Gruppe bereits<br />

in der vierten Generation und<br />

ich bin tief im <strong>Unternehmen</strong><br />

und in der Region verwurzelt.<br />

6Wie schnell die Zeit vergeht!<br />

Ich arbeite schon seit 28 Jahren<br />

im <strong>Unternehmen</strong>.<br />

1Ich habe mich immer gefragt,<br />

ob ich das bis an mein Lebensende<br />

machen will. Und die<br />

Antwort war immer ja.<br />

2Ein großes Vorbild für mich<br />

ist die Primaballerina Marcia<br />

Haydeen. Sie ist Jahrgang<br />

1937 und tanzt immer noch. Sie<br />

sagt: „Ich stehe jede Morgen auf<br />

und denke, ok Marcia, das Beste<br />

kommt noch.“ Ein weiteres<br />

Vorbild ist Mahatma Gandhi als<br />

Pazifist und Morallehrer.<br />

3Mich beeindruckt jeder darstellende<br />

Künstler, der den<br />

Schritt in die Selbstständigkeit<br />

wagt. Denn sie sind nicht nur<br />

Künstler, sondern sie müssen<br />

gleichzeitig unternehmerisch<br />

denken und handeln, um von ihrer<br />

Tätigkeit leben zu können.<br />

4Das Zitat von Immanuel<br />

Kant: Ich kann, weil ich will,<br />

was ich muss.<br />

5Meine Liebe zu dem, was ich<br />

tue. Meine Liebe zu Teppichen<br />

und mein inniger Wunsch,<br />

sie zu erhalten.<br />

6Ich wundere mich jeden<br />

Morgen, dass die Sonne aufgeht<br />

und die Welt sich weiterdreht,<br />

egal was passiert ist.<br />

FOTO: © DI STUDIO/ADOBE.STOCK.COM<br />

<strong>Unternehmen</strong>sberaterin und<br />

Coach Manuela Orlowitsch<br />

beeindruckt unternehmerische<br />

Besonnenheit.<br />

Für Marcello Danieli, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

von Harder Logistics, ist sein<br />

Team das wertvollste Gut.<br />

1Ich bin seit 2009 selbständiger<br />

Business- und Life-Coach<br />

und mich hat immer die Frage<br />

umgetrieben, wie wir unser gesamtes<br />

Potenzial entfalten und<br />

dabei ein in sich stimmiges Leben<br />

zum Wohle Aller leben können.<br />

2Vorbilder sind für mich Mahatma<br />

Ghandi, Martin Luther<br />

King Jr., Barak Obama, Michelle<br />

Obama … ich könnte noch<br />

mehr aufzählen. Alle haben eines<br />

gemeinsam, den unerschütterlichen<br />

Glauben, dass das Leben<br />

in der Gemeinschaft höherwertiger<br />

ist als der Egoismus.<br />

3Mich beindrucken Unternehmer<br />

und Unternehmerinnen,<br />

die besonnen, empathisch,<br />

klar sind und mit ihren<br />

Mitarbeitenden und Kunden in<br />

respektvoller und wertschätzender<br />

Form umgehen und achtsam<br />

abwägen, wie es für alle Seiten<br />

annehmbar bleibt.<br />

4In der Ruhe liegt die Kraft,<br />

um mit den Kräften tanzen<br />

zu können.<br />

5Die Liebe zu den Menschen.<br />

Meine Aufgabe sehe ich darin,<br />

Menschen auf ihrem Lebensweg<br />

in herausfordernden<br />

Lebenssituationen eine gute Begleiterin<br />

zu sein. Es gibt viele<br />

Gründe, warum wir unser Potenzial<br />

nicht sogleich entfalten<br />

können.<br />

6Für mich ist es immer wieder<br />

erstaunlich, dass wir<br />

Menschen immer noch glauben,<br />

dass sich die Welt verändern<br />

wird, ohne unser Zutun.<br />

1Wie gewinnen wir und vor allem<br />

wie halten wir Mitarbeitende,<br />

die zu uns passen, langfristig?<br />

Unser Team ist unser<br />

wertvollstes Gut. Denn es steht<br />

für das, was wir tun und repräsentiert<br />

uns nach außen.<br />

2Prägend für mich war eine<br />

Begegnung mit Dr. Werner<br />

Beumelburg, damals Leiter des<br />

Mercedes-Benz-Werks Wörth.<br />

Ein Gespräch mit ihm hat mir<br />

die Augen geöffnet, dass ich in<br />

meinem Herzen Unternehmer<br />

bin. Im Anschluss habe ich den<br />

Sprung gewagt und mich selbstständig<br />

gemacht.<br />

3Das Erfolgsmodell „Professor<br />

Reinhold Würth.“ Als<br />

Schraubenhersteller gestartet<br />

hat sich das <strong>Unternehmen</strong> immer<br />

wieder selbst erfunden und<br />

entwickelt. Mich beeindruckt<br />

es, mit welcher Regelmäßigkeit<br />

dort Erfindungen zur Marktreife<br />

gebracht werden.<br />

4Es erscheint immer unmöglich,<br />

bis es vollbracht ist<br />

(Nelson Mandela).<br />

5Mit meinem Sohn Johannes<br />

Danieli ist die Nachfolge gesichert.<br />

So habe ich jeden Tag<br />

die Zukunft vor Augen, für die<br />

es sich lohnt, das <strong>Unternehmen</strong><br />

nachhaltig und auch sicher aufzustellen.<br />

… dass es uns nicht gelingt,<br />

6 als vernünftige Menschen<br />

durch Kommunikation und Intelligenz<br />

die Kriege auf dieser<br />

Welt zu verhindern, und unsere<br />

Energie dem wichtigen Zukunftsthema<br />

Nachhaltigkeit zu<br />

widmen. [!]<br />

<br />

Stefan Loeffler


spezial<br />

58<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Tagungen<br />

& Events<br />

Wie sich<br />

Veranstalter<br />

schützen<br />

Versicherung Ob privates Fest oder ein<br />

geschäftliches Event: Die Ausrichter haften<br />

für alle Personen- und Sachschäden. Umso<br />

wichtiger ist es, Risiken abzusichern. Dabei<br />

kommt es auf die Details an.<br />

Es ist eine der größten<br />

Tragödien in der deutschen<br />

Veranstaltungsgeschichte:<br />

Bei der Loveparade<br />

in Duisburg kamen 2010<br />

bei einer Massenpanik 19 Menschen<br />

ums Leben, 511 wurden<br />

verletzt. Der langjährige Prozess<br />

endete weder mit Schuld- noch<br />

mit Freispruch. Zivilrechtliche<br />

Ansprüche blieben davon unbenommen.<br />

Und sie konnten erfüllt<br />

werden. Die Axa als Haftpflichtversicherer<br />

des Veranstalters<br />

Lopavent hatte für die<br />

Katastrophe zehn Millionen<br />

Euro an Rückstellungen gebildet.<br />

Damit wurden Schadensersatzansprüche<br />

für zerstörte<br />

Kleidung, Verdienstausfälle<br />

oder die Behandlung von Verletzungen<br />

beglichen. Das Unglück<br />

vor über dreizehn Jahren<br />

im Ruhrgebiet ist ein Extrem-<br />

Beispiel. Aber es zeigt, wie<br />

wichtig ein ausreichender Versicherungsschutz<br />

für die Branche<br />

ist.<br />

Laura von Haperen vom Verband<br />

für Medien- und Veranstaltungstechnik<br />

(VPLT) empfiehlt<br />

daher: Veranstalter sollten immer<br />

auf Veranstaltungen spezialisierte<br />

Versicherer setzen. Bei<br />

der Loveparade in Duisburg war<br />

das der Fall: Das Berliner <strong>Unternehmen</strong><br />

Schwandt ist ein Versicherungsmakler<br />

mit Fokus auf<br />

die Veranstaltungsbranche, Medien,<br />

Event, Konzerte, Ausstellungen<br />

und Kunst und diesem<br />

Bereich seit 30 Jahren aktiv.<br />

© ENGEL.AC/ADOBE.STOCK.COM<br />

Ob Großveranstaltungen wie Messen oder einfach nur eine private<br />

Hochzeitsfeier: Eine Haftpflichtversicherung ist ein Muss, sagen<br />

Experten.<br />

www.swp-unternehmen.de


59<br />

Wie beim Heavy-Metal-Festival<br />

in Wacken <strong>2023</strong> ist das Wetter<br />

für Veranstalter immer mehr ein<br />

Risikofaktor. Foto: © Christian<br />

Charisius/picture alliance/dpa<br />

Veranstalter<br />

sollten<br />

immer auf Events<br />

spezialisierte<br />

Versicherer setzen.<br />

Laura von Haperen<br />

Verband VPLT<br />

„Wir haben einen Schwerpunkt<br />

auf Großveranstaltungen, waren<br />

von Anfang an bei der Love Parade<br />

mit dabei und organisierten<br />

auch die Schadensabwicklung<br />

für Duisburg“, sagt Mark<br />

Höhne, Spezialist für Event-Versicherungen<br />

beim Veranstaltungsversicherer<br />

Schwandt.<br />

Die wichtigste Versicherung<br />

sei immer die Haftpflichtversicherung:<br />

„Da gibt es kein Abwägen,<br />

wie im Privatleben auch. Jeder<br />

Anspruch, der gegen einen<br />

kommt, müsste sonst aus eigener<br />

Kraft abgewehrt oder aus eigener<br />

Tasche kompensiert werden“,<br />

betont Höhne.<br />

FOTOS: ENGEL.AC, WEDDING PHOTOGRAPHY &ARTSTAGE/ADOBE.STOCK.COM


60<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Denn nach dem Bürgerlichen<br />

Gesetzbuch haftet man lebenslang<br />

und unbegrenzt. Aber auch<br />

im Rahmen solch einer Versicherung<br />

gibt es noch viele Feinheiten<br />

zu beachten: „Findet die<br />

Veranstaltung Open Air statt<br />

oder in einem Gebäude. Was ist<br />

mit etwaigen Mietsachschäden<br />

durch Besucher, sollte ein<br />

Schlüsselverlust mit einbezogen<br />

sein? Bei großen Veranstaltungen<br />

könnte das schnell einen<br />

Schaden im fünfstelligen Eurobereich<br />

verursachen.“<br />

Ebenfalls wichtig, so Höhne,<br />

ist eine Ausfallversicherung.<br />

Das kann Michael Stern nur bestätigen.<br />

Er betreibt in fast 100<br />

Metern Höhe auf den obersten<br />

zwei Etagen des Triangle-Turms<br />

den Köln-Sky direkt am Rhein.<br />

Zwischen 280 und 300 Veranstaltungen<br />

pro Jahr finden hier<br />

statt. „Im Corona-Pandemiejahr<br />

2020 brach das hier wie bei allen<br />

anderen Veranstaltern abrupt<br />

ab. Eine Pandemieklausel<br />

hatten wir bei unseren Versicherungen<br />

nicht“, erinnert sich der<br />

Kölner Gastronom.<br />

Absicherung für private Feiern und kleine Festivals<br />

Eine Haftpflicht für eine Hochzeit schlägt mit rund 500 Euro zu Buche.<br />

Wetter wird zum Risikofaktor<br />

Heute werden solche Klauseln<br />

für den Fall einer Epidemie oder<br />

Pandemie gar nicht mehr angeboten,<br />

sagt Höhne: „Es dauerte,<br />

nachdem die Pandemie ausgesprochen<br />

wurde, nur Minuten,<br />

dass Ausfallversicherer bestimmte<br />

Klauseln gestrichen haben.<br />

Doch viele hatten diese<br />

Klausel mit abgeschlossen, sodass<br />

sie zumindest fürs Jahr<br />

2020 noch abgesichert waren.“<br />

Mit der Ausfallversicherung<br />

wird jedenfalls das Budget gegen<br />

Vorfälle abgesichert, die<br />

Veranstalter letztlich nicht beeinflussen<br />

können: Darunter fallen<br />

zum Beispiel Absagen durch<br />

Behörden, Absagen wegen Terrordrohungen,<br />

was aktuell heute<br />

immer mehr zum Thema<br />

wird, oder auch Cyberangriffe.<br />

Bei Open-Air-Veranstaltungen<br />

spielt das Wetter eine immer<br />

größere Rolle, so wie kürzlich<br />

beim Metal-Festival in Wacken.<br />

Die Absicherung vor Wetterrisiken<br />

werde schon seit etwa<br />

zehn Jahren verstärkt in Anspruch<br />

genommen, sagt Höhne.<br />

Immer wieder seien Festivalwiesen<br />

wegen den Folgen<br />

von Unwettern nicht bespielbar<br />

gewesen, und auch die Zahl an<br />

Sturmschäden nehme zu.<br />

Eine Veranstaltungshaftpflichtversicherung<br />

kann bei<br />

fast allen Versicherern in<br />

Deutschland abgeschlossen<br />

werden. Eine Hochzeit zum Beispiel,<br />

die einen Veranstaltungswert<br />

von 20 000 Euro hat, kann<br />

für rund 500 Euro umfassend<br />

versichert werden.<br />

Eiin kleineres Festival, das an<br />

einem Wochenende stattfindet<br />

3000 Festivals im Jahr<br />

Die Öffentlichkeit erfährt in den<br />

Medien davon nur, wenn es um<br />

größere Events geht, aber jedes<br />

Jahr finden hierzulande mehr als<br />

3000 Festivals statt. „Bei Festivals,<br />

die zehn und mehr Millionen<br />

Euro kosten, teilen sich<br />

mehrere Versicherer das Risiko,<br />

das macht keiner mehr allein.<br />

Aber es ist nicht unmöglich das<br />

zu versichern, es ist alles eine<br />

Frage des Preises. Und man<br />

muss rechtzeitig anfragen“, sagt<br />

Höhne.<br />

Die Versicherung einer Großveranstaltung<br />

wie Rock am Ring<br />

liegt schätzungsweise bei Kosten<br />

von rund 50 000 Euro. Ein<br />

und 25 000 Euro kostet, kann<br />

inklusive Grunddeckung mit<br />

Wetterklausel und Klausel im<br />

Fall einer Behördenabsage mit<br />

einer Summe von rund 5000<br />

Euro gedeckt werden.<br />

FOTOS: ALIAKSEI SMALENSKI © BY-_-BY/ADOBESTOCK.COM & SVEN HOPPE/PICTURE ALLIANCE/DPA<br />

dritter Bereich schließlich, der<br />

im Veranstaltungsbereich eine<br />

große Rolle spielt und der beim<br />

Versicherungsschutz nicht vergessen<br />

werden sollte, ist die Materialversicherung:<br />

Gastrotechnik,<br />

Zelte, Musikanlagen. Für alles<br />

das, was Veranstalter anmieten,<br />

müssen sie bei<br />

Beschädigungen im Zweifelsfall<br />

dann auch geradestehen. [!]<br />

<br />

Wilfried Urbe


Kulinarische<br />

61<br />

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erstklassiger Restaurants in Ulm. Mit handverlesenen Lokalen wird jeder<br />

Besuch zu einem besonderen Moment der Freude.<br />

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Erlebnisse, perfekt zum Verschenken<br />

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62 RESSORT unternehmen [!]<br />

Edwin-Scharff-Haus<br />

Neu-Ulm<br />

EDWIN<br />

SCHARFF<br />

HAUS<br />

Kultur- und<br />

Tagungszentrum<br />

ANGEBOT & SERVICE<br />

Ob Kongress, Konzert, Theater, Ballett,<br />

Autorenlesung oder Messe: Das Edwin-<br />

Scharff-Haus in Neu-Ulm bietet Raum für<br />

vielfältige Veranstaltungen.<br />

Zwei Säle, 837 und 292 Plätze, vier Konferenz<br />

räume, eine moderne Bühne und<br />

großzügige Foyers, 1500 m 2 Flächen für<br />

Präsentationen auf zwei Ebenen – verbunden<br />

durch eine weit geschwungene<br />

Treppe – laden dazu ein, zahlreiche Möglichkeiten<br />

zu nutzen.<br />

Neben seiner einzigartigen Architektur besticht<br />

das Edwin­Scharff­Haus durch seine<br />

besondere Lage. Es liegt zentral, nur wenige<br />

Gehminuten ins Neu­Ulmer und Ulmer<br />

Zentrum, und zugleich mitten in der Natur.<br />

Vor dem Haus erstreckt sich die Donau und<br />

hinter dem Haus sind 300 PKW­ und 5 Bus­<br />

Stellplätze. Das Restaurant Edwin.s ist dem<br />

Veranstaltungs­ und Tagungshaus direkt angegliedert.<br />

Modernste Haustechnik, Tonzentrale,<br />

Lichtregie und Video anlage mit Großprojektionen<br />

sind bei uns selbstverständlich.<br />

Wir haben das Know-how und die Technik für<br />

hybride Events. Sie sind heute eine Ergänzung<br />

zur klassischen Präsenz-Veranstaltung.<br />

Kundinnen und Kunden oder Kolleginnen und<br />

Kollegen können an Ihrer Veranstaltung weltweit<br />

teilnehmen. Sprechen Sie uns an.<br />

KONTAKT<br />

Edwin­Scharff­Haus<br />

Silcherstraße 40 · <strong>89</strong>231 Neu­Ulm<br />

T +49 (0)731 70 50­5055<br />

@ esh@neu­ulm.de<br />

I www.esh.neu­ulm.de


unternehmen [!] RESSORT 63<br />

DIE MAISE<br />

Hayingen<br />

TAGUNGS- UND<br />

EVENTLOCATION MIT HOTEL<br />

Firmenevent im Naturhotel DIE MAISE?<br />

Weihnachtsfeier in der atmosphärischen<br />

Scheune? Tagung auf der Aussichtsterrasse?<br />

Teambuilding im Hofgut? Produktpräsentation<br />

im Großen Stall?<br />

Wir bieten das ideale Setting für Gruppenevents:<br />

Personenkapazität: 10-200 Personen<br />

Veranstaltungsräume: 3 Inhouse-Räume,<br />

diverse Gruppen- und Outdoor-Räume<br />

Übernachtungskapazität:<br />

32 Hotel-Zimmer und 4 Hofgut-Suiten<br />

Parkplätze: kostenfrei, direkt auf dem<br />

Gelände<br />

Vielfältiges kulinarisches Angebot durch<br />

unsere regionalen Catering-Partner<br />

Rahmenprogramm: organisieren wir<br />

gerne für Sie<br />

Fahrt: bis Reutlingen 35 min, bis Ulm 45<br />

min, bis Stuttgart 75 min<br />

KONTAKT<br />

Maisenburg GmbH & Co. KG<br />

Maisenburg 1<br />

72534 Hayingen<br />

T +49(0)7386 97700-0<br />

@ info@die-maise.de<br />

I www.maisenburg.de


64 RESSORT unternehmen [!]<br />

Locations<br />

Ulm<br />

4 Sterne Hotel<br />

mit direktem<br />

Anschluss zur<br />

Ulm Messe<br />

5 Locations<br />

in Ulm und Neu-<br />

Ulm. Alle im individuellen<br />

Design<br />

Eigene<br />

Manufaktur und<br />

Online-Geschenkeshop<br />

LOCATIONS – EVENTS – CATERING<br />

Die gastroevents GmbH & Co.KG ist ein Was dürfen wir für Sie tun?<br />

innovatives, nachhaltiges und inhabergeführtes<br />

Familienunternehmen mit rund BellaVista: Die Location ist einzigartig in<br />

200 Mitarbeiter:Innen. Wir fühlen uns in der Ulmer City und bietet einen atemberaubenden<br />

Blick auf das Ulmer Münster.<br />

allen Bereichen der Gastronomie,<br />

Hotellerie und Eventcatering zuhause. Feiern Sie mitten in der Stadt und doch<br />

Die Leidenschaft für unsere eigene<br />

ganz exklusiv über den Dächern von Ulm.<br />

Lebens mittel-Manufaktur sowie der hohe<br />

Servicegedanke spiegeln unser tägliches Treibgut: Erleben Sie eine Eventlocation<br />

Handeln. Unser Ziel ist es, jeden Tag ein direkt am See mit großzügiger Terrasse,<br />

bisschen besser zu werden.<br />

viel Holz und sanftem Licht. Das Treibgut<br />

befindet sich im 4 Sterne Hotel LAGO inmitten<br />

der Ulmer Friedrichsau<br />

Seestern: In unserem Seestern bieten wir<br />

Ihnen eine nordisch schlichte aber gemütliche<br />

Bootshaus-Atmosphäre direkt am<br />

Wasser. Durch die exklusive Lage finden<br />

Sie hier eine einzigartige Location, die<br />

wirklich zu jedem Anlass passt.<br />

BarrelHouse: Willkommen zu sein ist das<br />

Eine, sich zuhause zu fühlen das Andere.<br />

Eine Location von urbaner Gemütlichkeit,


unternehmen [!] RESSORT 65<br />

gastroevents GmbH<br />

Neu-Ulm<br />

Über<br />

200 Mitarbeiter<br />

sind für Sie<br />

im Einsatz<br />

Ausgezeichnet<br />

mit 1 Michelin Stern<br />

und dem grünen<br />

Stern für<br />

Nachhaltigkeit<br />

gepaart mit amerikanischem Flair. Die offene<br />

Schnaps-Brennerei bildet das Herzstück<br />

des BarrelHouse. Mit der kuscheligen<br />

Empore, der einladenden Veranda und<br />

dem großen Außenbereich lässt sich jedes<br />

Event perfekt in Szene setzen.<br />

WILEY CLUB: Die Location wenn es um<br />

„Work Hard – Play Hard“ geht. Starten Sie<br />

mit einem zielorientierten Meeting und<br />

feiern anschließend eine Mega-Party mit<br />

den Kunden und Kollegen. Die einzigartige<br />

Eventlocation im Neu-Ulmer Wiley erinnert<br />

mit ihrem besonderen Charme an die<br />

Zeiten, als hier noch amerikanische Soldaten<br />

Feste feierten.<br />

Für weitere, ausführliche Informationen<br />

zu den Locations scannen Sie unseren<br />

QR-Code:<br />

KONTAKT<br />

gastroevents GmbH & Co. KG<br />

Steinbeisstraße 7<br />

<strong>89</strong>079 Ulm<br />

T +49 (0)731 71 57 90 81<br />

@ j.nassall@gastroevents-ulm.de<br />

I www.gastroevents-ulm.de<br />

„Sie haben einen Anlass –<br />

wir machen daraus einen<br />

besonderen Event.“<br />

Julia Nassall,<br />

Leitung Verkauf


66 RESSORT unternehmen [!]<br />

Schwörsaal<br />

Ulm<br />

ANGEBOT & SERVICE<br />

Tagen an historischer Stätte? Kein Problem!<br />

Mit dem Umbau des Schwörhauses<br />

zum Haus der Stadtgeschichte wurde ein<br />

Saal geschaffen, der besonderen Anlässen<br />

vorbehalten ist. Empfänge oder Konferenzen<br />

finden hier in einem außergewöhnlichen<br />

Ambiente statt, denn der Saal liegt<br />

unmittelbar hinter dem Schwörbalkon,<br />

von dem aus der Ulmer Oberbürgermeister<br />

jährlich seinen Rechenschaftsbericht<br />

abgibt und den Schwur aus dem Großen<br />

Schwörbrief von 1397 erneuert.<br />

Möblierung und Ausstattung des Schwörsaals<br />

genügen gehobenen Ansprüchen<br />

und lassen keine Wünsche offen:<br />

Hausservice, technische Betreuung und<br />

Getränkeservice (alkoholfreie Getränke)<br />

sind im Mietpreis enthalten<br />

Catering wird auf Wunsch vermittelt<br />

oder übernommen<br />

klimatisierter Saal mit Konferenztisch<br />

für bis zu 20 Personen<br />

Beamer, Leinwand, Moderationsset,<br />

Flipchart und WLAN stehen zur<br />

Verfügung<br />

KONTAKT<br />

Stadt Ulm,<br />

Zentrale Steuerung und Dienste /<br />

Interne Dienste<br />

Rathaus<br />

Manuela Hudelmaier<br />

Marktplatz 1<br />

<strong>89</strong>073 Ulm<br />

T +49 (0)7 31 1 61-11 42<br />

@ m.hudelmaier@ulm.de<br />

I www.ulm.de


unternehmen [!] RESSORT 67<br />

Schwendivents<br />

Schwendi<br />

FEIERN UND TAGEN<br />

Location für bis zu 200 Personen, inklusive<br />

Catering– Für jeden Anlass ist etwas dabei.<br />

SCHLOSSHOFGALERIE<br />

Sie suchen was Außergewöhnliches für Ihre<br />

Feier, Ihre Tagung? Die Schloßhofgalerie<br />

eignet sich für jede Art von Firmenfeier.<br />

Sie bietet Platz für bis zu 200 Personen mit<br />

Tanzfläche und Buffet. Für eine sorgenfreie<br />

Veranstaltung bieten wir Ihnen unser Komplettpaket<br />

inklusive Catering, Getränke,<br />

Service und Geschirr an.<br />

SCHWANENWEIHER<br />

Ein Business-Speed-Dating oder die feierliche<br />

Übergabe der Jubiläumsurkunde lassen<br />

sich im großzügigen Außenbereich rund um<br />

den Schwanenweiher verwirklichen.<br />

Tribüne, Bar und sanitäre Anlagen sind<br />

vorhanden.<br />

REMISE<br />

Die große Remise im Innenbereich bietet<br />

Platz für Seminare, Konferenzen oder Produktpräsentationen.<br />

Parkmöglichkeiten,<br />

auch für Busse, sind ausreichend vorhanden.<br />

KONTAKT<br />

Schwendivents<br />

Désirée von Süßkind-Schwendi<br />

Hauptstrasse 35 · 88477 Schwendi<br />

07353 / 98 13 13<br />

www.schwendivents.de<br />

Für was Sie sich auch entscheiden,<br />

wir freuen uns auf<br />

Sie.<br />

Désirée von<br />

Süßkind-Schwendi


68 RESSORT unternehmen [!]<br />

Alpenhotel Oberstdorf<br />

Oberstdorf<br />

KUHLES TAGUNGSHOTEL<br />

Das KUHle Tagungshotel im Allgäu vereint<br />

auf einzigartige Weise Business und Allgäuer<br />

Tradition. Mit der Kuh hat es außerdem<br />

eine für die Region unverwechselbare<br />

Markenbotschafterin.<br />

Unser außergewöhnliches Tagungshotel<br />

erwartet Sie, eingebettet in ein malerisches<br />

Seitental von Oberstdorf, und bietet<br />

einen atemberaubenden Blick auf die majestätische<br />

Allgäuer Bergwelt. Hier können<br />

Sie in ungestörter Atmosphäre konferieren.<br />

Unsere vier Tagungsräume sind mit flexibler<br />

Bestuhlung, maßgeschneiderter Verpflegung<br />

in den Pausen und modernster<br />

Tagungstechnologie ausgestattet.<br />

Egal, ob Sie ein klassisches Seminar, hybride<br />

Tagungseinheiten oder ein begeisterndes<br />

Incentive planen – wir passen uns flexibel<br />

Ihren Wünschen an und bleiben stets<br />

auf dem neuesten Stand der Zeit. Unter<br />

„hybrid“ verstehen wir Interaktivität, Effizienz<br />

und eine reibungslose Zusammenarbeit<br />

in jeder Hinsicht. Unser Cannyboard-<br />

Meetingtool vereint klassische Meeting-,<br />

Präsentations- und Workshop-Technologien<br />

und bringt sie auf den neuesten digitalen<br />

Stand.<br />

DAS ALPENHOTEL<br />

OBERSTDORF<br />

Unsere 87 Zimmer, von gemütlichen Einzelzimmern<br />

bis hin zu großzügigen Suiten,<br />

bieten Ihnen ein Zuhause in den Alpen.<br />

Genießen Sie das atemberaubende Alpenpanorama,<br />

die herzliche Atmosphäre,<br />

die frische regionale Küche und unser


unternehmen [!] RESSORT 69<br />

Alpenhotel Oberstdorf<br />

Oberstdorf<br />

erstklassiges Wellnessangebot. Bei Ihrer<br />

Veranstaltung kümmern wir uns um Ihr<br />

Wohlbefinden und den reibungslosen Ablauf,<br />

sodass Sie sich ganz auf Ihr Thema<br />

konzentrieren können. Nach einem erfolgreichen<br />

Tag erwartet Sie unsere Sonnenterrasse,<br />

die gemütliche Kamin-Lobby oder<br />

unsere urige Bar Nr. 15, um den Abend stilvoll<br />

ausklingen zu lassen.<br />

0-8-15 kann jeder – mit uns haben Sie den<br />

richtigen Partner für das BESONDERE!<br />

Planen Sie Ihre Tagung, lassen Sie uns persönlich<br />

kennenlernen und genießen Sie einen<br />

zusätzlichen Vorteil bei uns.<br />

IHR EXKLUSIV-VORTEIL<br />

JEDER 11. KOSTENFREI<br />

Mit dem Buchungscode „11=10“ nimmt jeder<br />

11. Teilnehmer Ihrer Tagung nicht nur<br />

kostenfrei an der Veranstaltung teil, sondern<br />

übernachtet auch kostenlos. Ein<br />

großartiges Angebot, um Ihre Tagung noch<br />

attraktiver zu gestalten! Buchen Sie noch<br />

heute und profitieren Sie von diesem besonderen<br />

Angebot.<br />

KONTAKT<br />

ALPENHOTEL OBERSTDORF<br />

Alpenhotel Tiefenbach<br />

Hotelbetriebs GmbH & Co. KG<br />

Falkenstraße 15 | 87561 Obersdorf<br />

www.alpenhotel-oberstdorf.com<br />

T +49 (0) 83 22 / 70 21 14<br />

mice@alpenhotel-oberstdorf.com<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Herr Martin Badke


70 RESSORT unternehmen [!]<br />

regadi | Settele Catering<br />

Neu-Ulm<br />

Fotos: Barfüßer, Shutterstock, Adobe Stock, Fotolia<br />

BETRIEBSCATERING<br />

regadi Betriebs- und Messegastronomie<br />

regadi kümmert sich um das Wohlsein Ihrer<br />

Mitarbeiter, und zwar direkt in Ihrem<br />

Betriebsrestaurant.<br />

Frische, regionale & saisonale Zutaten, ohne<br />

Zugabe von künstlichen Geschmacksund<br />

Konservierungsstoffen und frische<br />

Zubereitung der täglichen Gerichte für Sie<br />

und Ihre Mitarbeiter sind für uns eine<br />

Selbstverständlichkeit. Zugeschnitten auf<br />

Ihre Bedürfnisse und Wünsche verköstigt<br />

die für Sie zuständige Küchen-Crew Ihre<br />

Mitarbeiter auf Restaurant-Niveau – jeden<br />

Tag! Flexible Abrechnungsmodalitäten,<br />

bargeldlose Bezahlsysteme, eine eigene<br />

App zur Bestellung der täglichen Menüs,<br />

sowie Automaten-Services vervollständigen<br />

unser Angebot. Auch hier laden wir<br />

Sie herzlich ein, eine unverbindliche Anfrage<br />

an uns zu stellen!<br />

Wir freuen uns auf Sie und Ihre Gäste,<br />

egal ob Business-, Messe-, Betriebs- oder<br />

Privatcatering!<br />

Noch ein Tipp: Fragen Sie bereits jetzt<br />

Ihre Weih nachtsfeier auf dem Bootshaus<br />

Ulm an!<br />

KONTAKT<br />

Eder Catering Company GmbH<br />

Dornierstraße 11 · <strong>89</strong>231 Neu-Ulm<br />

T +49 731 834-56<br />

@ info@settele-catering.com<br />

I www.settele-catering.com<br />

I www.regadi-bertriebscatering.com<br />

I www.bootshaus-ulm.events


unternehmen [!] RESSORT 71<br />

Hotel-Wirtshaus-Brauerei Klingenstein<br />

Blaustein<br />

Das Hotel | Wirtshaus | Brauerei Klingenstein<br />

in Blaustein ist Ihr ideales Tagungs- und Veranstaltungsdomizil<br />

für bis zu 50 Personen.<br />

6 verschiedene, variabel miteinander kombinierbare<br />

Räumlichkeiten von 26m² bis<br />

1<strong>04</strong>m² bieten Flexibilität für kleine und große<br />

Tagungen, Workshops und Veranstaltungen.<br />

Moderne Tagungstechnik wie Click-Share-<br />

Anschluss zur kabellosen Übertragung auf<br />

LCD-Bildschirm (60 Zoll) und Beamer mit<br />

Leinwand, Moderationstafeln, kostenloses<br />

WLAN, Tageslicht und direkter Zugang ins<br />

Freie ist genau das, was Sie suchen.<br />

Attraktive Tagungspauschalen, professionelle<br />

Betreuung, schwäbische Küche im historischen<br />

Wirtshaus und ein Holzhotel mit 63<br />

Zimmern der gehobenen Kategorie sorgen<br />

für eine gelungene Veranstaltung. Kostenfreie<br />

Parkplätze sind direkt am Haus vorhanden.<br />

Das besondere Highlight: Passend zum<br />

nahegelegenen Ursprung der Bäche Blau<br />

und Lauter brauen wir hier unser eigenes<br />

Bier. Unser Helles Quellfrisch ist ein altes,<br />

wiederentdecktes Rezept. Insgesamt brauen<br />

wir sieben verschiedene Biere – drei handwerksfrische<br />

Sorten, drei Craftbiere und unsere<br />

Saisonbiere. Genießen Sie eine Einführung<br />

in die Braukunst mit unserem Brauer.<br />

So wird Ihre Tagung zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis.<br />

KONTAKT<br />

Hotel | Wirtshaus | Brauerei Klingenstein<br />

Klingensteiner Gastronomie GmbH & Co. KG<br />

Ulmer Straße 30<br />

<strong>89</strong>134 Blaustein<br />

T +49 (0)73<strong>04</strong> 43699-0<br />

@ info@klingenstein.online<br />

I www.klingenstein.online


72<br />

Ulm<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

SHS Sicherheit & Service und CPN Event & Personal<br />

ANGEBOT MIT FULL-SERVICE<br />

SHS Sicherheit & Service und<br />

CPN Event & Personal bieten das Komplettangebot<br />

für Ihr Event<br />

Unter Security & Event verstehen wir die<br />

über 30-jährige Erfahrung der beiden <strong>Unternehmen</strong><br />

SHS Sicherheit & Service sowie<br />

der CPN Event. Seit 1991 stehen wir in Ulm<br />

als der Spezialist für Events in allen Belangen<br />

und setzen jährlich hunderte Veranstaltungen<br />

allein in der Region Ulm um.<br />

Wir sichern Ihre Veranstaltung mit unseren<br />

qualifizierten und geprüften Mitarbeitern<br />

ab; dabei ist es egal, ob es sich um einen<br />

Kongress, ein Dorffest, Firmenjubiläum<br />

oder Konzert handelt – unsere Mitarbeiter<br />

werden individuell auf Ihr Event vorbereitet<br />

und entsprechend ausgestattet.<br />

Zusätzlich unterstützen wir Sie auch<br />

bereits im Vorfeld und übernehmen mit<br />

unseren Spezialisten die Sicherheitskonzeption<br />

Ihrer Veranstaltung.<br />

Die Tochtergesellschaft der SHS, die CPN,<br />

spezialisiert sich hingegen auf die Konzeption<br />

der Veranstaltung von Grund auf.<br />

Hierbei treten wir als Full-Service-Agentur<br />

auf und unterstützen Ihr Event mit den<br />

nötigen Helfern und Fachkräften, wie<br />

Stagehands, Servicekräfte, Hostessen<br />

und Hosts, Technikern und weiteren Fachkräften.


unternehmen [!] RESSORT 73<br />

SHS Sicherheit & Service und CPN Event & Personal<br />

Ulm<br />

Bei der Konzeption von Live-Kommunikation<br />

zu Ihrem Firmenjubiläum, der Eröffnung<br />

eines neuen Gebäudes, einer Produkteinführung<br />

oder dem Messeauftritt liefern wir<br />

sämtliche Gewerke aus einer Hand. Die<br />

Synergien, die wir durch die Vernetzung<br />

zwischen Planung eines Events und der<br />

Betrachtung sämtlicher Sicherheitsbelange<br />

schaffen, resultieren in einer perfekten<br />

Choreografie des Events ohne Zwischenfälle<br />

oder unangenehme Überraschungen.<br />

BESONDERHEITEN<br />

• über 30 Jahre Erfahrung<br />

• enge Verknüpfung zwischen<br />

Veranstaltungsplanung und Sicherheit<br />

• Komplettangebot für Eventdurchführungen<br />

– Alles aus einer Hand<br />

• enge Kooperationen mit weiteren<br />

Eventdienstleistern<br />

KONTAKT<br />

Magirus-Deutz-Straße 16<br />

<strong>89</strong>077 Ulm<br />

T +49 (0)731 9549900<br />

@ info@shs-ulm.de<br />

I www.shs-security.de<br />

@ info@cpn-event.com<br />

I www.cpn-event.com


74<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Kloster Roggenburg<br />

Roggenburg<br />

© Karlheinz Thoma<br />

ANGEBOT & SERVICE<br />

Kloster Roggenburg<br />

Spirituelle Quelle für neue Ideen<br />

Im Kloster Roggenburg begegnen sich Historie<br />

und Moderne. Im Bildungszentrum, im Klostergasthof<br />

mit 3*** Superior Hotel und im Historischen<br />

Gebäudeteil „Haus für Kunst und Kultur“<br />

stehen 25 Tagungs-/Seminarräume in unterschiedlicher<br />

Größe von 10 bis 300 Personen<br />

sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Tagungen,<br />

Fortbildungen, Kongresse oder Jubiläums-<br />

und Jahresfeiern zur Verfügung.<br />

„Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele<br />

gern in ihm wohnt.“ Nach diesem Leitsatz der<br />

Hl. Teresa von Avila verköstigt der Klostergasthof<br />

die Teilnehmer. Für Tagungen und Seminare<br />

bieten wir Menüs mit Hauptgangwahl (Fleisch,<br />

Fisch, Vegetarisch, auf Anfrage auch Vegan)<br />

oder Bankett-Buffets an. Frische Pausenverpflegung<br />

wie Butterbrezeln, Obstauswahl,<br />

Blechkuchen oder Plundergebäck ergänzen die<br />

Kaffeepausen. Auf Wunsch kann die Pausenverpflegung<br />

mit deftigen oder süßen Köstlichkeiten<br />

erweitert werden.<br />

Verschiedene Angebote wie z.B. eine Kirchenund<br />

Klosterführung, eine Führung durch den<br />

Kloster- und Kräutergarten, Kochworkshops,<br />

Kreativworkshops oder Angebote zum Teambuilding<br />

können als Rahmenprogramm gebucht<br />

werden.<br />

KONTAKT<br />

Bildungszentrum Roggenburg<br />

Klosterstraße 3, <strong>89</strong>297 Roggenburg<br />

T (0 73 00) 96 11 -590<br />

@ kontakt@kloster-roggenburg.de<br />

I www.kloster-roggenburg.de


unternehmen [!] RESSORT 75<br />

EVENT INC GROUP<br />

Neu-Ulm / Hamburg<br />

EVENT INC ÜBERNIMMT<br />

HONEST<br />

Neu-Ulmer Eventspezialist schließt sich mit<br />

der Event Inc Group, Europas größte Meeting<br />

und Event Plattform für Firmenevents, zusammen:<br />

HONEST GmbH & Co. KG stellt sich<br />

durch Übernahme digitaler auf.<br />

HONEST ist ein Meeting- und Eventspezialist,<br />

der seit mehr als 25 Jahren den regio nalen<br />

Veranstaltungsmarkt mitgestaltet und Veranstaltungen,<br />

Tagungen und Kongresse großer<br />

Firmen (wie TEVA Deutschland und IVECO<br />

Magirus AG) organisiert. Die Event Inc Group<br />

hat ihren Sitz in Hamburg. Über 70 Mitarbeitende<br />

arbeiten für das Event-Tech <strong>Unternehmen</strong>,<br />

über welches Firmen ihren Einkauf von<br />

Tagungshotels, Eventlocations und Teamevents<br />

organisieren können.<br />

Die technischen Systeme werden mit der<br />

Event Inc Plattform zusammengeführt, sodass<br />

Kunden zukünftig auf das komplette<br />

Hotel- und Location-Portfolio der Event Inc<br />

Group zugreifen können – dieses umfasst<br />

über 20.000 Locations, die mit wenigen<br />

Klicks digital angefragt werden können.<br />

HONEST-Inhaberin Ann-Kathrin Brauchle:<br />

„Ich bin überzeugt, dass der Zusammenschluss<br />

der perfekte Schritt in Richtung Zukunft<br />

ist.“<br />

KONTAKT<br />

Event Inc Group<br />

Leitung Standort Neu-Ulm<br />

Ann-Kathrin Brauchle<br />

ann-kathrin.brauchle@eventinc.de<br />

www.eventinc.de


76<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

OrangeCampus Conference Center<br />

Neu-Ulm<br />

MEISTERLICHE<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

Effiziente Meetings, spannende Fortbildungen,<br />

Team-Incentives, Events, Tagungen, Messen,<br />

Workshops. Das Zuhause des deutschen Basketballmeisters<br />

<strong>2023</strong> bietet Ihnen vielfältige<br />

Möglichkeiten, unvergessliche Erlebnisse zu<br />

schaffen.<br />

Im Conference Center am OrangeCampus<br />

bündeln wir alle Kompetenzen unseres einzigartigen<br />

Campus-Konzepts.<br />

Wir kreieren für Sie eine Angebotspalette an<br />

dieser besonderen Schnittstelle zwischen modernsten<br />

Konferenz-Konzepten, erfolgreichem<br />

Profisport, High-End-Workout, lässiger Gastronomie<br />

und dem Erlebnisraum Donautal – alles<br />

selbstverständlich barrierefrei.<br />

Allein schon das Zusammenspiel neuester<br />

Kommunikationstechnik, interaktiver Medien,<br />

variabler Ausstattung und kreativer Raumkonzepte<br />

unseres Conference Centers ermöglicht<br />

Ihnen vielfältige Ansätze zur Vermittlung wichtiger<br />

Inhalte. Darüber hinaus stellen wir Ihnen<br />

individuelle „Add Ons“ aus Vorträgen, Sport,<br />

Workshops, Workouts, bis hin zur Schlauchbootfahrt<br />

auf der Donau zur Verfügung. Damit<br />

setzen Sie bleibende Akzente im Zusammenspiel<br />

mit Ihren eigenen Angeboten.<br />

Für Schulungen, Tagungen oder kreativen Kick-<br />

Offs stellen wir Ihnen am OrangeCampus gerne<br />

ein facettenreiches und spannendes Programm<br />

zusammen. Der OrangeCampus allein<br />

bietet Ihnen mit Zugang zum Fitnessstudio<br />

OrangeGymn, unserer Gastro, dem Basketball-<br />

Freiplatz oder unserer OpenAir FitnessZone be-


unternehmen [!] RESSORT 77<br />

OrangeCampus Conference Center<br />

Neu-Ulm<br />

reits vielfältigste Möglichkeiten. Hinzu kommt<br />

die traumhaft schöne Lage am Donauufer.<br />

Die sehenswerte „Illerspitze“, das malerische<br />

Ulmer Fischerviertel, die Neu-Ulmer Festungsanlagen,<br />

der Glacis-Park, das Ulmer Münster –<br />

alles gerade mal einen kleinen Spaziergang<br />

entfernt. Das perfekte Programm für die Auszeit<br />

nach einem intensiven Tag.<br />

Für Speisen und Getränke sorgt unser Club-<br />

House am OrangeCampus: ein schicker Indoor-<br />

Bereich mit vielen Erinnerungsstücken des<br />

deutschen Meisters <strong>2023</strong>, eine herrlich gelegene<br />

Gartenterrasse und das abwechslungsreiche<br />

Angebot aus Klassikern und Leckereien.<br />

Für Snacks zwischendurch und den besten<br />

Cappuccino am Donauufer sorgt tagsüber der<br />

FanShop von ratiopharm ulm.<br />

Gemeinsam machen wir Ihr Meeting, Ihre Konferenz,<br />

Tagung oder Ihren Workshop zum Erlebnis.<br />

Gemeinsam mit Ihnen schaffen wir ein<br />

individuelles Event, das im Gedächtnis bleibt<br />

und vor allem auch Spaß macht. Eigentlich gibt<br />

es nichts, was wir nicht hinbekämen … fordern<br />

Sie uns gerne heraus. Wir freuen uns auf Sie.<br />

KONTAKT<br />

OrangeCampus Conference Center<br />

Am OrangeCampus<br />

Wiblinger Straße 37<br />

<strong>89</strong>231 Neu-Ulm<br />

Tel. +49(0)731 72558799<br />

conference@orangecampus.one<br />

www.orangecampus.one


78<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Schloss Duttenstein<br />

Dischingen<br />

EVENT | NATUR | JAGD<br />

Willkommen auf Schloss Duttenstein,<br />

Ihrer perfekten Eventlocation für Business<br />

Events und private Feierlichkeiten.<br />

Nach einer bewegten Geschichte wurde<br />

das Schloss in den vergangenen beiden<br />

Jahren umfassend restauriert und ist<br />

heute ein Refugium mit dem unnachahmlichen<br />

Charme historischer Gebäude und<br />

dem Luxus zeitgemäßen Komforts.<br />

EINZIGARTIGES AMBIENTE<br />

Lassen Sie den Alltag hinter sich und erleben<br />

Sie, was es heißt in einzigartiger Umgebung<br />

zu arbeiten, zu entspannen und zu<br />

feiern. Hier warten außergewöhnliche Räume,<br />

die Natur und gemeinsame Erlebnisse<br />

darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Als<br />

Familie oder als Team einer Firma gemeinsame<br />

Tage im Schloss Duttenstein verbringen,<br />

entspannen, gute Gespräche führen,<br />

zusammen kochen und genießen, feiern<br />

sowie effizient arbeiten.<br />

Mit seinem glasüberdachten Innenhof, den<br />

11 Doppelzimmern im Hauptgebäude und 7 im<br />

Nebengebäude, der offenen Schlossküche<br />

und den Fürstenzimmern als Wohnzimmer,<br />

Tagungs- oder Dinnerraum, ist das Renaissanceschloss<br />

der stilvolle Rahmen in einzigartigem<br />

Ambiente, unvergessliche Familienfeste<br />

zu erleben oder in inspirierender Atmosphäre<br />

geschäftliche Strategien zu entwickeln.<br />

Der umgebende historische Wildpark bietet<br />

die Möglichkeit für Teambuildings, Auszeiten<br />

in der Natur, sowie für geführte Pirschund<br />

Ansitzjagden.


unternehmen [!] RESSORT 79<br />

Schloss Duttenstein<br />

Dischingen<br />

ELEGANZ UND FASZINATION<br />

Erleben Sie die Faszination der Natur und<br />

die Eleganz eines Schlosses, kombiniert zu<br />

einem unvergleichlichen Eventerlebnis. Ob<br />

Sie einen besonderen Rahmen für eine Tagung<br />

suchen, eine unvergessliche Hochzeit<br />

oder ein einzigartiges Jagd-Event planen –<br />

wir heißen Sie auf Schloss Duttenstein<br />

herzlich willkommen.<br />

Reservieren Sie schon heute einen Termin<br />

für Ihre Veranstaltung.<br />

ALLES IM ÜBERBLICK<br />

11 Doppelzimmer im Schloss Duttenstein<br />

und 7 im Nebengebäude<br />

2 Besprechungszimmer für Kleingruppen<br />

2 Tagungsräume für 15 bis 20 Personen<br />

Events für ca. 120 Personen<br />

Schlossküche für Proficatering<br />

Terrassen und Wildpark für Empfänge und<br />

Pausen<br />

Möglichkeit zur geführten Pirsch und<br />

Ansitzjagd im 500 ha großen Wildpark<br />

Unsere exklusive Eventagentur Pancherz kümmert<br />

sich gerne um Ihre individuellen Wünsche.<br />

Bitte zögern Sie nicht und setzen sich<br />

mit unserer Ansprechpartnerin Diana Pancherz<br />

für weitere Informationen in Verbindung.<br />

KONTAKT<br />

Wildpark Duttenstein GmbH<br />

Schloss Duttenstein<br />

Kastanienallee 1, <strong>89</strong>561 Dischingen<br />

T 0152 59075762<br />

@ info@schloss-duttenstein.de<br />

I www.schloss-duttenstein.de


80 RESSORT unternehmen [!]<br />

Seeberger Genusswelt<br />

Ulm<br />

TAGEN UND FEIERN MIT<br />

GENUSS!<br />

Kleines Meeting, hybride Konferenz, große<br />

Tagung oder individuelles Event – in der<br />

Seeberger Genusswelt wird jeder Anlass zum<br />

Genuss!<br />

Durch flexible Bestuhlungs- und Ge staltungs<br />

möglichkeiten lassen sich die modernen<br />

Tagungsräume auf Ihre Bedürfnisse anpassen.<br />

Besprechungen im kleinen Kreis bis<br />

hin zur großen Firmenfeierlichkeit – kommen<br />

Sie gerne mit Ihren Wünschen auf uns zu. Alle<br />

Räume verfügen über Tageslicht, eine Belüftungsanlage<br />

sowie modernste Technik für<br />

Tagungen, Vorträge und Events. Der Multimediaraum<br />

ist technisch speziell für Gruppen-<br />

Videokonferenzen ausgelegt. Eine gute Verkehrsanbindung<br />

und kostenfreie Parkplätze<br />

sorgen für eine entspannte An- und Abreise.<br />

Ob Kochschule, Barista-Schulungszentrum<br />

oder Restaurant mit Außenbereich: Die Seeberger<br />

Genusswelt bietet neben den Tagungsräumen<br />

zahlreiche weitere Möglichkeiten für<br />

unvergessliche Veranstaltungen und ein außergewöhnliches<br />

genussvolles Rahmenprogramm.<br />

Das Genusswelt-Team macht Ihr Event auch<br />

zum kulinarischen Erlebnis: Von der Konferenzraumverpflegung<br />

bis hin zum Galadinner<br />

– wir sorgen zu jedem Anlass für Hochgenuss.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />

KONTAKT<br />

Seeberger Genusswelt GmbH<br />

Hans-Lorenser-Straße 20<br />

<strong>89</strong>079 Ulm/Donautal<br />

T +49 731 4093 6000<br />

info@seeberger-genusswelt.de<br />

www.seeberger-genusswelt.de


unternehmen [!] RESSORT 81


82<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Von Braunmühl<br />

übernimmt<br />

Neu im Amt:<br />

Benedikt von<br />

Braunmühl.<br />

Rentschler Der<br />

Biotech-Spezialist<br />

Rentschler<br />

aus Laupheim<br />

hat einen neuen<br />

Vorstandschef.<br />

Benedikt von<br />

Braunmühl<br />

führt seit Kurzem<br />

das Familienunterneh-<br />

men, das als Auftragsentwickler<br />

und Produktionsunternehmen<br />

für rund 160 Pharma- und Biotech-<strong>Unternehmen</strong><br />

weltweit arbeitet.<br />

Zuletzt erwirtschafteten<br />

1200 Beschäftigte einen Jahresumsatz<br />

von 320 Millionen.<br />

Häussler stellt<br />

sich neu auf<br />

Sanitätshaus Der Gesundheitsdienstleister<br />

Häussler hat<br />

sich nach dem Brand Ende Mai<br />

am Firmensitz in der Jägerstraße<br />

neu aufgestellt. In einem nahegelegenen<br />

angemieteten Lagergebäude<br />

wurde der betroffene<br />

Geschäftsbereich untergebracht.<br />

In dem teilweise<br />

abgebrannten Gebäude soll<br />

künftig die komplette Orthopädieschuhtechnik<br />

aus dem Betrieb<br />

Sedelhofgasse untergebracht<br />

werden. Der Standort in<br />

der Innenstadt ist dann eine reine<br />

Sanitätshausfiliale. Zuletzt<br />

erwirtschafteten die rund 230<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

einen Umsatz von etwa 25<br />

Millionen Euro.<br />

35 000 Quadratmeter Platz für Büros und Produktion: Die Flächen in der Universelle sind gefragt.<br />

Bereits 70 Prozent sind reserviert.<br />

Foto: Lars Schwerdtfeger<br />

Gefragte Türme<br />

In der Ulmer Wissenschaftsstadt entsteht derzeit<br />

mit der Universelle ein achtgeschossiger Bürokomplex,<br />

der nach Abschluss der Bautätigkeiten im Jahr<br />

2025 <strong>Unternehmen</strong> auf 24 000 Quadratmeter Büroflächen<br />

und auf 11 000 Quadratmeter Platz für Forschung<br />

und Entwicklung bieten soll. „70 Prozent der<br />

Gerechtere<br />

Berechnung<br />

Mutterschutz Das Bundesarbeitsgericht<br />

(BAG) in Erfurt hat<br />

für mehr Gerechtigkeit beim Arbeitgeberzuschuss<br />

zum Mutterschaftsgeld<br />

und beim Mutterschutzlohn<br />

gesorgt. Laut einem<br />

Urteil kann bei Frauen, die ein<br />

saisonal stark schwankendes<br />

Einkommen haben, zur Berechnung<br />

statt der üblichen drei<br />

auch ein Zeitraum von zwölf<br />

Monaten herangezogen werden.<br />

Das ergebe sich aus dem Zweck<br />

der Leistung und dem Willen<br />

des Gesetzgebers.<br />

Enormes<br />

Potenzial<br />

Büroflächen sind bereits reserviert“, berichtet Daniel<br />

Schanz, einer der Projektleiter. Bereits Mitte 2024<br />

sollen die ersten Mieter in die drei Türme der Universelle<br />

einziehen. Bauherr ist die Immopact Universelle<br />

Ulm, die zum Immobilienbereich der Ulmer Merckle-<br />

Gruppe gehört.<br />

KI Systeme mit Funktionen generativer<br />

Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) könnten zur Wertschöpfung<br />

der deutschen Wirtschaft<br />

in Zukunft rund 330 Milliarden<br />

Euro beitragen. Das geht<br />

aus einer Studie des Forschungsinstituts<br />

IW Consult im Auftrag<br />

von Google hervor. Erreicht<br />

werden könne das, wenn mindestens<br />

die Hälfte der <strong>Unternehmen</strong><br />

entsprechende Technologien<br />

einsetzten. Ki kann Inhalte<br />

wie Texte, Bilder und Videos,<br />

aber auch Musik oder Programmcodes<br />

erzeugen. [!]<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Frauenstraße 77<br />

<strong>89</strong>073 Ulm<br />

Redaktion<br />

Alexander Bögelein (verantwortlich)<br />

Julia Kling<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Gestaltung<br />

Alen Pahic (Art Director)<br />

Max Meschkowski (Junior Art Director)<br />

Astrid Müllerleile, Jacqueline Schuon (Bild)<br />

Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),<br />

Volkmar Könneke Werkfotos, PR, Archiv<br />

Anzeigen<br />

Stefan Schaumburg (verantwortlich)<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Druck<br />

Druckerei R. le Roux GmbH<br />

Daimlerstraße 4<br />

<strong>89</strong>155 Erbach<br />

Objektleitung<br />

Tobias Lehmann<br />

Telefon 0731 156-515<br />

t.lehmann@swp.de<br />

Mediaberatung<br />

Christine Blum<br />

Telefon 0731 156-500<br />

E-Mail c.blum@swp.de<br />

Vertriebsservice<br />

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Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter:<br />

datenschutz@swp.de<br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong>: 9.12.<strong>2023</strong><br />

Anzeigenschluss: 10.11.<strong>2023</strong><br />

www.swp-unternehmen.de


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