Saisonheft 2010/2011 - HLC Rot-Weiß München eV
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Was möglich wird?<br />
Was möglich wäre, was möglich ist,<br />
was möglich wird?<br />
Die Saison 2009/<strong>2010</strong> führte allen<br />
geneigten Beobachtern des <strong>HLC</strong><br />
<strong>Rot</strong>-<strong>Weiß</strong> <strong>München</strong> deutlich vor Augen,<br />
wie groß derzeit die Bandbreite<br />
der Leistungen der Mannschaft<br />
ist. Nach einer durchwachsenen<br />
Hinrunde und einer schwachen Hallensaison<br />
folgte eine bärenstarke<br />
Rückserie.<br />
Die Feldsaison begann im Herbst<br />
2009 wie schon zu viele zuvor: mit<br />
einer gestörten Vorbereitung. Aufgrund<br />
der Tatsache, dass im semiprofessionellen<br />
Umfeld Hockey –<br />
an schlechten Tagen deutlich mehr<br />
„semi“ als „professionell“ – die<br />
Spieler die saisonfreie Zeit traditionell<br />
auch nutzen, um Freundin,<br />
Freundeskreis und Hobbys zu befriedigen,<br />
kollidierte die durchschnittliche<br />
Trainingsbeteiligung<br />
mit den Vorstellungen von Trainer<br />
Markus Felheim. Doch der Wille zur<br />
Weiterentwicklung und das Ziel,<br />
die Abstiegs-Krimis der letzten Jahre<br />
nicht zu wiederholen, überwog<br />
glücklicherweise auch manche Terminprobleme.<br />
Der Saisonstart konnte mit Siegen<br />
gegen Aufsteiger Leipzig und die<br />
Stuttgarter Kickers (nach Penalty-Shootout),<br />
sowie einem Punkt<br />
gegen die Zehlendorfer Wespen<br />
durchaus als gelungen eingestuft<br />
werden. Als das Team jedoch am<br />
vierten Spieltag gegen den HC Ludwigsburg<br />
ein, auch mit längerem<br />
zeitlichen Abstand noch schwer<br />
nachzuvollziehendes Feuerwerk<br />
vergebener Großchancen abbrann-<br />
te und zur Fassungslosigkeit aller<br />
das Spielfeld als Verlierer verlassen<br />
musste, waren sie wieder da: die<br />
Konjunktive. „Heute wäre mehr<br />
möglich gewesen!“, galt gegen<br />
Frankfurt, Dürkheim und TuS Lichterfelde.<br />
Nach einer überdeutlichen<br />
Niederlage gegen den späteren<br />
Abwehrspieler Tariq Siddiqui möchte nach<br />
über einjähriger Verletzungspause sein<br />
Comeback geben.<br />
Aufsteiger BW Berlin stand man<br />
auf einem Abstiegsplatz und beim<br />
Derby gegen den bis dahin ungeschlagenen<br />
MSC am letzten Hinrundenspieltag<br />
mächtig unter Druck. In<br />
der Trainingswoche vor dem Schlager<br />
schrumpfte der Kader verletzungsbedingt<br />
von Tag zu Tag – fast<br />
so schnell wie die Temperaturen<br />
sanken. Doch ein Rumpfkader von<br />
zwölf Spielern mit einer improvisierten<br />
Raumdeckung belohnte<br />
sich für einen aufopferungsvollen<br />
Kampf mit der Art von Sieg, deren<br />
Erinnerung auch an kalten Wintertagen<br />
wärmt: Mit 3:2 rang man die<br />
Rivalen aus dem Münchner Norden<br />
nieder und sah nach der letzten Partie<br />
der Hinrunde wieder Licht.<br />
Die folgende Hallensaison kann in<br />
wenigen Worten bilanziert werden:<br />
Weder qualitativ noch quantitativ<br />
war die Mannschaft erstligatauglich.<br />
Der Abstieg war spätestens<br />
nach der bitteren 2-4-Niederlage<br />
gegen Mitabstiegskonkurrent MSC<br />
(in einem grauenvollen Spiel vor<br />
vollem Haus in Allach) abzusehen.<br />
Rückblickend betrachtet ist es der<br />
Mannschaft in Anbetracht der im<br />
Vergleich zu anderen Erstligisten<br />
geringen zur Verfügung stehenden<br />
Mittel jedoch hoch anzurechnen,<br />
wie lange man sich letztlich in der<br />
höchsten deutschen Spielklasse halten<br />
konnte.<br />
Dass Veränderungen im Kader bei<br />
<strong>Rot</strong>-<strong>Weiß</strong> auch positive Auswirkungen<br />
haben können, zeigte sich<br />
dann in einer Rückrunde, die Zuschauer,<br />
Trainer und wohl ein Stück<br />
weit auch die Mannschaft selbst<br />
überraschte: Die Neuzugänge Jasper<br />
van Gerven, Nils Nesselmann<br />
und Andreas Kretzschmar (eher<br />
Rückkehrer als Neuzugang) konnten<br />
den Weggang des Österreichers<br />
Michi Körper zum HTHC mehr als<br />
kompensieren. Eine bärenstarke<br />
Defensive, flüssiges Kombinationsspiel,<br />
stetig wachsendes Selbstvertrauen<br />
und ein unglaublich starker<br />
Zusammenhalt führten nicht nur zu<br />
Siegen gegen Dürkheim, Stuttgart,<br />
TuS Lichterfelde und vier gewonnen<br />
Penalty-Shootouts in Serie, sondern<br />
auch zu einer lange nicht gesehenen<br />
Attraktivität im Spiel der<br />
1. HeRRen HOckey