Aktuell Obwalden | KW 43 | 26. Oktober 2023

AKTUELL
INFORMIERT
ObwaldnerLandwirtunterliegt auch vorBundesgericht
EinObwaldner Bauer, derimJahr2017 eine
Scheune im Familienbesitz absichtlich angezündet
haben soll und dafür Versicherungsgelder
kassierte, wehrte sich bis vor
Bundesgericht gegen die Anschuldigungen.
Nunhat dasBundesgerichtseine Beschwerde
abgewiesen. «Seine Rüge ist unbegründet,
soweit auf sie mangels Begründung
überhaupteingetreten werden kann»,heisst
es im Urteil vom 20. September 2023, das
am Montag publiziert worden ist. Das Bundesgericht
stützt damit das Urteil des Obwaldner
Obergerichts. Dieses hatte «vernünftige
Zweifel an der Täterschaft des
Beschwerdeführers» ausgeschlossen und
sich auf «glaubhafte Aussagen» gestützt,
die den Bauern stark belasteten. Er habe
zudem vor dem Brand alte Maschinen billig
dazu gekauft, diese imund um den Stall
platziert und nach deren Zerstörung durch
denBrand denNeuwert alsSchaden gemeldet.
«Der Neukaufvon Maschinensei zu diesem
Zeitpunkt auch deswegen bemerkenswert
gewesen, weil dem Beschwerdeführer
mit Verfügung des Kantonstierarztes der
Urkantone vom 13. März 2017 ein vollständiges,
zeitlich unbeschränktes Tierhalteverbot
und die Verpflichtung auferlegt worden
seien, sämtliche ihm gehörenden Tiere bis
zum 30. April 2017 zu veräussern», wiederholt
das Bundesgericht die Argumentation
des Obwaldner Obergerichts. Zusammenfassend
hält das Bundesgericht fest: «Dem
Beschwerdeführer gelingt es nicht, dieüberzeugenden
Erwägungen der Vorinstanz
in Zweifel zuziehen. Die Vorinstanz setzt
sich ausführlich mit den vorhandenen Beweismitteln
auseinander und würdigt diese
in nachvollziehbarer Weise. Soweit sich
die Ausführungen des Beschwerdeführers
nicht inrein appellatorischer Kritik erschöpfen
und er sich damit begnügt, seine eigene
Sichtder DingeinfreierRededarzutun, sind
sie nicht geeignet, Willkür zu begründen.»
(Bundesgerichtsurteil 6B_622/2023)
Das Obergericht Obwalden hatte den
Landwirt mit14Monaten Freiheitsstrafe mit
bedingtemStrafvollzug und einerBusse von
2000 Franken bestraft. Bereits vor Kantonsgericht
war der Bauer verpflichtet worden,
77 000 Franken anunrechtmässig bezogenenVersicherungsgeldern
zurückzuzahlen.
Wieder mehr Eintritte in ObwaldnerBetagtenheime
Die Eintritte in Obwaldner Alters- und Pflegeheime
sind vergangenes Jahr «markant
gestiegen», nachdem sie in den beiden
Vorjahren rund um die Corona-Pandemie
rückläufig gewesen waren. Zu diesem Ergebnis
kommt die Statistikstelle des Kantons
Luzern (Lustat). Konkret lebten Ende
2022 in den Alters- und Pflegeheimen in
Obwalden 421 Personen. Das sind 11 Prozent
mehr als imVorjahr. «Die Institutionen
waren imJahresdurchschnitt unverändert
zu 90,1Prozent ausgelastet», schreibt die
Lustat in einer Medienmitteilung. «Diese
Auslastung bleibt im Kanton beim Tiefststand
von 2021 und liegt 2022 auch tiefer
als diejenige der Zentralschweizer Kantone
insgesamt (93,6%).» Ende 2022 waren 683
Personen in denObwaldner Alters-und Pflegeheimen
beschäftigt (+6%). Diese besetztenimJahresmittel480
Vollzeitstellen.