NW Blitz KW45 / 9.11.23
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REDAKTION<br />
FILM AB FÜR DR‘ CHOR!<br />
Vor vollen Reihen – inklusive Empore –<br />
entführte Dr‘ Chor die Besucherinnen<br />
und Besucher in seinem jährlichen<br />
Konzert in die Welt des Films.<br />
«What a feeling» – schwungvoll startete<br />
«Dr‘ Chor» aus Oberdorf mit seinen 16 Sängerinnen<br />
und Sängern mit dem bekannten<br />
Lied aus dem Film «Flashdance» in den<br />
Konzertabend, der ganz dem Motto «Filmmusik»<br />
gewidmet war. Das Jahreskonzert,<br />
Highlight im Chorjahr, ist Tradition. Nach<br />
dem gelungenen Start ging es weiter mit<br />
«Tanz mit mir» aus «Honig im Kopf». Besonders<br />
eindrücklich wurde «Sweet Home<br />
Alabama» aus dem gleichnamigen Film<br />
präsentiert. Die ältere Generation freute<br />
sich über «Lara’s Theme» aus «Doctor Shivago»<br />
und «S’isch mer alles eis Ding» aus<br />
«Mein Name ist Eugen» mit gekonnt vorgetragener<br />
Jodel-Passage. Auch Hits wie<br />
«Pretty Woman» und «Mamma Mia» durften<br />
natürlich nicht fehlen. Ein Hingucker<br />
waren die sorgfältig ausgewählten und in<br />
stundenlanger Arbeit zusammengeschnittenen<br />
Filmszenen. Die ausgewählten Stücke<br />
sorgten für einen abwechslungsreichen<br />
Abend, dessen offizieller Teil im Nu<br />
vorüber war. Chorleiterin Madlen Waser lud<br />
im Namen der Chormitglieder anschliessend<br />
zu einem üppigen Apéro in den Aa-<br />
Treff ein, auch dies eine lange Tradition bei<br />
Dr‘ Chor. Zahlreich wurde der Einladung<br />
Folge geleistet und man liess den Abend<br />
genüsslich und gesellig ausklingen.<br />
Sonja Press<br />
BLITZGEDANKEN<br />
Am Samstag ist Fasnachtseröffnung.<br />
Schon wieder. Als junger Mensch hat mir<br />
das noch gefallen. Bereits im November<br />
den ersten Auftritt mit der Guugge zu<br />
haben, kam gelegen und hat die Vorfreude<br />
auf die fünfte Jahreszeit so richtig lanciert.<br />
Jetzt im eher schon gesetzteren Alter,<br />
kommt mir das nicht mehr so super vor. Ich<br />
meine nicht die Fasnacht an sich, sondern<br />
den Zeitpunkt. Wieso will man bereits im<br />
November den Winter vertreiben, wenn der<br />
doch noch gar nicht richtig angefangen<br />
hat. Das ist ja, als ob ich ein Auto verkaufen<br />
würde, das ich noch gar nicht gekauft habe.<br />
Da kommt mir sofort «Back to the Future»<br />
in den Sinn. Marty Mc Fly reist in die Vergangenheit,<br />
um die Zukunft zu retten,<br />
nachdem er in der Vergangenheit die Zukunft<br />
verändert hat. Danach reist er in die<br />
Zukunft, um die Vergangenheit der Zukunft<br />
zu retten, nur um danach wieder in die Vergangenheit<br />
vor der Gegenwart zu reisen,<br />
um die Zukunft zu retten. Schlussendlich<br />
reist er in die Vergangenheit der Vergan-<br />
genheit, um die Gegenwart zu retten. Alles<br />
ziemlich kompliziert.<br />
Aber genauso, oder ähnlich, kommt mir die<br />
Fasnachtseröffnung im November vor. Man<br />
fängt an, etwas zu vertreiben, das erst in<br />
der Zukunft vertrieben werden kann, da es<br />
noch gar nicht angefangen hat.<br />
«DAS IST JA, ALS OB ICH EIN<br />
AUTO VERKAUFEN WÜRDE,<br />
DAS ICH NOCH GAR NICHT<br />
GEKAUFT HABE.»<br />
Darf man sich als Fasnächtler überhaupt<br />
auf den Winter freuen? Ist das so eine Art<br />
Hassliebe? Eigentlich will der Fasnächtler<br />
gar keinen Winter. Da aber ohne Winter der<br />
Fasnacht die Daseinsberechtigung entzogen<br />
würde, muss er ihn doch irgendwie<br />
mögen, weil die Fasnacht ja sonst gar nicht<br />
existieren würde.<br />
Wahrscheinlich hat der frühe Beginn einen<br />
eher praktischen Ursprung. Je länger die<br />
Fasnacht, desto mehr Feste gibt es zu feiern.<br />
Nun frage ich mich, ob der frühe Beginn<br />
der Fasnacht Auswirkungen auf unser Klima<br />
haben könnte. Vielleicht hat das Vertreiben<br />
des Winters bereits im Herbst eben<br />
doch einen Einfluss auf die Klimaerwärmung.<br />
Der Winter hat ob der Fasnachtsgewalt<br />
die Segel gestrichen.<br />
Guido BacktotheVergangenheit