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WolfgangBauernkalender2024

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Gotische<br />

Aufsatzstatuette des<br />

in die Reichskanzlei in Köln, was<br />

hl. Wolfgang, 15. Jahrhundert,<br />

aus der Wolfgang-<br />

diesem aber nicht zusagte. Ein<br />

Jahr später schon trat er in das kapelle von St. Michael<br />

strenge junge Benediktinerkloster im Lungau. Der Heilige ist<br />

Maria Einsiedeln ein, wurde<br />

mit Kirchenmodell und<br />

dort Lehrer und 968 zum Priester Hackl dargestellt.<br />

geweiht. 971 wurde er als Missionar<br />

nach Ungarn entsandt und 972 zum<br />

Bischof von Regensburg ernannt. Der<br />

Salzburger Erzbischof Friedrich weihte ihn<br />

zum Bischof. Er verließ das Kloster, legte<br />

aber das Mönchtum und den Habit der<br />

Benediktiner nicht ab.<br />

Abt des Klosters Mondsee<br />

Als Bischof war er auch Abt des<br />

Benediktinerklosters St. Emmeram in<br />

Regensburg und des Klosters Mondsee, das<br />

zum Bischofsgut gehörte. Dieses wurde von<br />

seinen Vorgängern nachweislich immer<br />

wieder auch bei Entscheidungen aufgesucht.<br />

Wolfgang zeigte sich rasch als Reformer, gab<br />

St. Emmeram einen Abt, baute Bibliothek<br />

und Schule aus und machte das Kloster<br />

zu einem Brennpunkt religiösen und<br />

kulturellen Lebens. Regensburg wurde zu<br />

einem „zweiten Athen“. Buchmalerei und<br />

Goldschmiedekunst blühten auf. Mehr<br />

als hundert Klöster wurden von seinen<br />

Reformen erfasst. Er sicherte auch dem<br />

Konvent seines Eigenklosters Mondsee seine<br />

vollen Rechte.<br />

Nach dem Tod Kaiser Ottos I. 973 gab es<br />

einen heftigen Streit um die Herrschaft im<br />

Reich zwischen dessen Sohn Otto II., der<br />

schon 967 im Alter von zwölf Jahren vom<br />

Papst zum Mitkaiser gekrönt wurde, und<br />

dem Baiernherzog Heinrich II. dem Zänker.<br />

Wolfgang waren als Freund des Herzogs<br />

und als Reichsfürst die Hände gebunden. Er<br />

wollte nicht in den Aufstand des Herzogs<br />

hineingezogen werden und zog sich 976<br />

nach Mondsee zurück. Schon im Spätherbst<br />

977 kehrte er nach Regensburg zurück.<br />

Wolfgangs tatenreiches Leben fand ein jähes<br />

Ende: 994 machte er sich auf der Donau auf<br />

die Reise nach Pöchlarn, um mit Erzbischof<br />

Hartwig von Salzburg eine Arrondierung<br />

des Mondseer Streubesitzes in der<br />

Ostmark zu verhandeln und geschlossene<br />

Güterkomplexe zu schaffen. Auf dem<br />

Weg wurde er schwer krank, ließ sich in<br />

Pupping, heute im Bezirk Eferding, an<br />

Land bringen und verstarb am 31. Oktober<br />

994 in der dortigen Otmarkapelle. Sein<br />

Leichnam wurde zurück nach Regensburg<br />

gebracht und in St. Emmeram, wo er sein<br />

Reformwerk begonnen hatte, beigesetzt.<br />

1052 wurde er heiliggesprochen und in der<br />

neuerrichteten Krypta beigesetzt.<br />

SALZBURGER BAUERNKALENDER 2024<br />

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