WolfgangBauernkalender2024
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(Textfassung Hans Bleibrunner). Daran<br />
erinnert heute die Brunnkapelle auf<br />
dem Weg über den Falkenstein bei<br />
St. Gilgen bis nach St. Wolfgang.<br />
Hacklwurf als Sinnbild<br />
des Besitzergreifens<br />
Eine andere Begebenheit,<br />
der Hacklwurf, geht auf<br />
folgende Erzählung zurück:<br />
Im Blick auf den See und das<br />
herrliche Tal flehte Wolfgang<br />
zu Gott, er möge ihm den<br />
Platz bezeichnen, wo er seinen<br />
schuldigen Dank abstatten könne.<br />
Einer Eingebung folgend, warf<br />
er sein Beil „und fand es bei einem<br />
großen See auf einem harten Fels liegen“.<br />
Die Hacklwurfkapelle auf dem Weg von<br />
St. Gilgen nach St. Wolfgang erinnert daran.<br />
Ein Beilwurf diente nach altem deutschem<br />
Recht der Ermittlung einer Grenze und war<br />
somit auch ein Längenmaß. Der Beilwurf<br />
von beachtlicher Länge ist Sinnbild des<br />
Besitzergreifens. Zu den Legenden gehört<br />
auch, dass Wolfgang einen Jäger traf, der ihn<br />
erkannte und dies in Regensburg kundtat.<br />
Daraufhin gab Wolfgang widerstrebend<br />
dem Wunsch der Regensburger nach<br />
seiner Heimkehr nach und beschloss<br />
zurückzukehren.<br />
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum<br />
hl. Wolfgang wurde als Filialkirche der<br />
Klosterpfarre Mondsee 1183 erstmals<br />
erwähnt. Von der Wallfahrt ist erstmals<br />
1306 zu lesen, sie soll aber schon viel<br />
früher eingesetzt haben. Der Legende nach<br />
hat der hl. Wolfgang als Einsiedler auf<br />
dem Falkenstein gehaust. Der uralte Weg<br />
durch den düsteren Wald zum Falkenstein<br />
und weiter hinunter nach St. Wolfgang<br />
passiert im Ortsteil Ried den Dittlbach,<br />
die alte Grenze zwischen Salzburg und<br />
Oberösterreich. Oben auf dem Falkenstein<br />
steht das Wallfahrtskirchlein zu Unserer<br />
lieben Frau und dem heiligen Wolfgang,<br />
1626 erbaut<br />
und 1692 erneuert.<br />
Es ist der Zielpunkt<br />
einer Reihe von<br />
Gedenkkapellen entlang des<br />
Das Hochgrab des<br />
hl. Wolfgang aus dem<br />
14. Jahrhundert im südlichen<br />
Seitenschiff der<br />
Basilika St. Emmeram<br />
in Regensburg.<br />
Weges von St. Gilgen über den Falkenstein<br />
nach St. Wolfgang. Eine Kapelle wurde<br />
schon 1350 urkundlich erwähnt. Sicher<br />
stand hier schon im 15. Jahrhundert,<br />
zur Zeit der Hochblüte der Wallfahrt,<br />
eine Kapelle. Von 1639 bis 1812 stand<br />
hier auch eine Klausnerei, Fundamente<br />
wurden 2012 gefunden. Hier soll sich<br />
auch die legendenhafte Einsiedelei des<br />
Heiligen befunden haben. In Spitzenzeiten<br />
sollen jährlich etwa 300 000 Pilgerinnen<br />
und Pilger am Falkenstein gewesen sein,<br />
andere Quellen sprechen von 80 000. Im<br />
18. Jahrhundert wird von 18 800 jährlichen<br />
Besuchern an den Stätten am Abersee<br />
berichtet. Kaiser Maximilian, der diese<br />
idyllische Landschaft mehrmals besuchte,<br />
wollte seine Grablege am „Valkenstain“<br />
errichten. Ein Entwurf für das Kaisergrab<br />
am Falkenstein befindet sich im Museum<br />
Ferdinandeum in Innsbruck.<br />
SALZBURGER BAUERNKALENDER 2024<br />
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