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Kunstbulletin Dezember 2023

Unsere Dezember Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Chiara Bersani, Delphine Reist, Anita Muçolli, Reto Boller, uvm.

Unsere Dezember Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Chiara Bersani, Delphine Reist, Anita Muçolli, Reto Boller, uvm.

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<strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> Fr. 10.– / € 8.–


Olivia Widerkehr, FERN-WEH, <strong>2023</strong>. Mit Genehmigung der Künstlerin © Olivia Wiederkehr<br />

Auswahl 23<br />

Gastkünstlerin<br />

Olivia Wiederkehr<br />

Aargauer Kunsthaus<br />

2.12.<strong>2023</strong> — 7.1.2024


FOKUS<br />

28 Chiara Bersani — Die Zärtlichkeit der fragilen Körper. Damian Christinger<br />

36 Delphine Reist — Die schleichende Viskosität der Leistungsgesellschaft. Andrin Uetz<br />

46 Anita Muçolli — Laboratorium künftigen Grauens. Katharina Holderegger<br />

56 Reto Boller — Feinsinniger Baumeister der wuchtigen Geste. Julia Schmidt<br />

66 Virginie Otth — Un questionnement assidu du regard. Nadia El Beblawi<br />

70 Graphische Sammlung ETH Zürich — Macchina del tempo. Frank Maggioni<br />

HINWEISE<br />

72 Animation — Lost & Found / Basel — Sammlung Jasper Johns<br />

73 Basel — Kreis 48<br />

74 Basel — Temitayo Ogunbiyi / Basel — Embodied landscape<br />

76 Berlin — The Great Repair<br />

77 Bern — Les choses d’ici-bas<br />

78 Fribourg — Stéphanie Baechler<br />

79 München — Wang Shui<br />

82 Paris — Victor Burgin<br />

83 Schaffhausen — Angelika Shaba Dreher / Isabelle Krieg / Andrin Winteler<br />

84 Schaffhausen — Marion Strunk / Solothurn — Lex Vögtli<br />

85 Uster — Rebecca Warren / Wade Guyton / Vaduz — Clemens von Wedemeyer<br />

86 Wil — Monica Ursina Jäger<br />

87 Zürich — Zürich Biennale<br />

88 Zürich — Alina Kopytsia / Sarah Margnetti / Valentin Rilliet<br />

89 Zürich — Ernst Scheidegger / Zürich — Claudia Caviezel<br />

BESPRECHUNGEN<br />

90 Appenzell — Zora Berweger — Eine Ausstellung als Baum<br />

92 Basel — Diego Marcon — Die unerträgliche Leichtigkeit des Verbrechens<br />

94 Burgdorf — Marc-Antoine Fehr — Im Widerschein der Bildbühnen<br />

96 Le Locle — Animal Instinct / Instinct Animal — Von Tier zu Mensch<br />

98 Luzern — Daniel Schwartz — Realismus auf dem Prüfstand<br />

100 Paris — Corps à corps — Menschen ins Bild gesetzt<br />

102 Renens — Namsa Leuba — Farbenfrohe, geistreiche Nord-Süd-Kritik<br />

104 Stans — Corinne Odermatt — Farben der Zugehörigkeit<br />

106 St. Gallen — Roman Signer — Wasser-Werke im Stadtpalais<br />

108 Zürich — verstehen — Von Annäherungen an ein Gegenüber<br />

110 Zürich — Damián Ortega — Beziehung, Tausch, Kunst<br />

112 Zürich — Marguerite Hersberger — Magische Geometrie<br />

NOTIERT<br />

114 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

117 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

129 AGENDA<br />

167 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

168 EN PASSANT<br />

1


Editorial — Auf Augenhöhe<br />

Als Kind haben wir gelernt, nicht hinzuschauen: Eine körperlich beeinträchtigte<br />

Person, der man im Tram, im Café oder beim Einkaufen<br />

begegnet, wird nicht angestarrt. Und nun tritt Chiara Bersani aufs<br />

Parkett, die Performerin und Choreografin, deren Körper wie jener<br />

ihrer zwei Mitstreiterinnen motorisch eingeschränkt ist. Sie zeigen<br />

sich selbstbewusst dem Publikum und vollziehen eine Art Ritual<br />

mit sanften Gesten, Blicken und Geräuschen. Die Bilder dieses Auftritts,<br />

die beim Besuch der zurückgebliebenen «Bühne» im Kunsthaus<br />

Baselland nachhallen, machen bewusst, dass gut gemeintes<br />

Wegschauen tabuisieren bedeutet und Hinschauen die Voraussetzung<br />

fürs Kontaktaufnehmen ist. Ein Schauen auf Augenhöhe und<br />

ein in Beziehung treten mit der Verletzlichkeit – auch der je eigenen<br />

– postuliert Bersani so behutsam wie konsequent als Grundlage<br />

gesellschaftlichen Zusammenseins.<br />

Ganz allgemein fördert die Kunst das Hinschauen. Mit Reto Boller<br />

entdecken wir im Museum Langmatt die Spuren vergangener<br />

und zukünftiger Räume, Anita Muçolli seziert im CACY das medizinische<br />

Fortschrittsparadigma, und Delphine Reist fächert im Museum<br />

Tinguely die Auswirkungen des kapitalistischen Arbeitsethos auf.<br />

Kunst bereitet aber auch immer wieder Freude. Eine solche wollen<br />

wir allen machen, die das <strong>Kunstbulletin</strong> in den kommenden<br />

Monaten als Gönner:in unterstützen: Roman Signer, der aktuell im<br />

Kunstmuseum St. Gallen ausstellt, hat für Sie eine exklusive Edition<br />

realisiert. Das Motiv und eine kleine Botschaft des Künstlers<br />

finden Sie an überraschender Stelle auch in diesem Heft. Wir danken<br />

allen Gönner:innen, Abonnent:innen, Inserent:innen und Zugewandten<br />

für die Treue und wünschen herzlich einen kunsterfüllten<br />

Jahresausklang. Deborah Keller<br />

TITELBILD · Chiara Bersani · Deserter 9, <strong>2023</strong> (Ausschnitt), maschinengewobene Tapisserie,<br />

100 x 80 cm. Foto: Finn Curry<br />

3


KUNSTHAUS<br />

ZÜRICH<br />

BIS<br />

21.01.24<br />

Ernst Scheidegger, Kinder in Süditalien, um 1948, © Stiftung Ernst Scheidegger-Archiv, Zürich<br />

ERNST<br />

SCHEIDEGGER<br />

FOTOGRAF<br />

Erna und Curt<br />

Burgauer Stiftung<br />

In Kooperation mit dem MASI Lugano und<br />

der Stiftung Ernst Scheidegger-Archiv


The Last<br />

Artwork.<br />

16. 12. 23<br />

–23. o3. 24<br />

Kuratiert von<br />

Lori Hersberger und<br />

Mitchell Anderson<br />

Sa, 16.12.<br />

Vernissage ab 18.00 Uhr<br />

Kunsthalle<br />

8000<br />

Kunsthalle<br />

8000<br />

Preisverleihung ab 21.00<br />

2024 TELOS ART AWARD<br />

MARIANNE MUELLER<br />

Laudatio: Martin Jaeggi<br />

2024 TELOS ART STATEMENT AWARD<br />

DOMI CHANSORN<br />

Live in concert 21.30 – 24.00<br />

FAUST CONNECTION<br />

Hans Joachim Irmler / Domi Chansorn<br />

Vorprogramm: Zarvox<br />

Barbetrieb bis 02.00<br />

Zugerstrasse 180 CH-8820 Wädenswil<br />

Kunsthalle8000.ch


der Solothurner<br />

Künstler : innen<br />

Kunstmuseum Olten<br />

26. November <strong>2023</strong><br />

– 28. Januar 2024<br />

EINE AUSSTELLUNG DES KUNSTVEREINS OLTEN


Kunst «Linga» (<strong>2023</strong>)<br />

nzz.ch/reneelevi<br />

+41 44 258 13 83<br />

«Linga» (<strong>2023</strong>)<br />

Handbemaltes Glasobjekt,<br />

Edition von 35 seriellen<br />

Unikaten, nummeriert und<br />

signiert mit Zertifikat<br />

von Renée Levi, Glas 16 mm,<br />

Durchmesser 35 cm.<br />

Preis: Fr. 3800.–<br />

Bestellungen finden in der Reihenfolge<br />

ihres Eingangs Berücksichtigung.<br />

Exklusive serielle Unikate<br />

von Renée Levi für die NZZ<br />

Renée Levi, geboren 1960 in Istanbul und aufgewachsen<br />

im Aargau, macht Kunst unter dem Vorzeichen weiblicher<br />

Autorschaft, weshalb viele ihrer Werke Namen von Frauen<br />

tragen, um deren in Vergessenheit geratenes öffentliches<br />

Wirken in Erinnerung zu rufen. Beim Werk «Linga» sind das<br />

Gestische, die Bewegung ihrer Hand sowie das Spontane<br />

dieser Aktion auch nach dem Einbrennen der Glasfarbe<br />

spürbar. Das Kontinuum von Kringeln und Schlaufen bringt<br />

eine Sprache ohne Wörter hervor, wobei die Künstlerin mit<br />

«ée» wiederholt ihren eigenen Namen und seine feminine<br />

Orthografie zitiert.


AUSSTELLUNGEN 2024<br />

GUSTAV STETTLER<br />

10. Februar bis 21. April 2024<br />

GIACOMO SANTIAGO ROGADO<br />

11. Mai bis 28. Juli 2024<br />

GUNTA STÖLZL UND JOHANNES<br />

ITTEN, SOPHIE TAEUBER-ARP<br />

17. August bis 1. <strong>Dezember</strong> 2024<br />

CANTONALE BERNE JURA 2024 /2025<br />

14. <strong>Dezember</strong> 2024 bis 26. Januar 2025<br />

Kommt rein<br />

INTERDEPENDENCIES<br />

Perspektiven zu Care und Resilienz<br />

Eintritt frei<br />

Adina Pintilie, Carmen &<br />

Antonio Papalia, Carolyn Lazard,<br />

Ezra Benus, Grace Ndiritu,<br />

Jesse Luke Darling, Johanna<br />

Hedva, Lauryn Youden, Maryam<br />

Jafri, Rory Pilgrim, Sharona<br />

Franklin, the vacuum cleaner<br />

and collaborators, Alina<br />

Szapocznikow und Marijke<br />

van Warmerdam<br />

7.10.23<br />

–21.1.24


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Immersion.<br />

Die Ursprünge: 1949 - 1969<br />

Yuma Martellanz, Anaïs sulla Luna (Fabio Mauri, Luna, Hauser & Wirth, New York), 2015, Fotografie. © The Estate of Fabio Mauri and Hauser & Wirth<br />

4.11.<strong>2023</strong> –<br />

3.3.2024 mcba.ch<br />

Mit der Unterstützung von:


17.12.23 —<br />

14.04.24<br />

LENS CRANS-MONTANA<br />

FONDATIONOPALE.CH


19.11.<strong>2023</strong><br />

– 01.04.2024<br />

LILIANA<br />

MORO<br />

ANDANTE CON MOTO<br />

… senza fine, 2010 | Foto: Marco Cappelletti with DSL Studio


175 Jahre<br />

Kunstverein<br />

Schaffhausen<br />

Kunst<br />

vereint<br />

25. 11. <strong>2023</strong> –<br />

14. 04. 2024


^<br />

ANNELIES STRBA<br />

ANOUK SEBALD<br />

PIPILOTTI RIST<br />

ELODIE PONG<br />

URSULA PALLA<br />

ANDREA NOTTARIS<br />

FRANZISKA MEGERT<br />

ZILLA LEUTENEGGER<br />

INGEBORG LÜSCHER<br />

DANIELA KEISER<br />

SARAH HUGENTOBLER<br />

LUZIA HÜRZELER<br />

BIGLERWEIBEL<br />

JUDITH ALBERT<br />

VIDEO*KUNST<br />

18. November <strong>2023</strong> bis 18. Februar 2024<br />

Marguerite<br />

Hersberger 26.10.<strong>2023</strong>–<br />

14.1.2024<br />

hauskonstruktiv.ch


VERNISSAGE<br />

07. DEZEMBER <strong>2023</strong><br />

12 UHR<br />

AUSSTELLUNG | EXHIBITION<br />

DEAR 2050:<br />

ENTANGLED FORESTS<br />

7. DEZEMBER <strong>2023</strong> BIS 6. JANUAR 2024<br />

DI–SO, 11–17 UHR IM KORNHAUSFORUM BERN<br />

Rahmenprogramm, Events und Infos auf dear2050.org<br />

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kunstbulletin.ch/weekly<br />

Abb.: Sammlungspräsentation, Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus, <strong>2023</strong>


26. 11. 23 –<br />

28. 1. 24<br />

Grosse<br />

Regionale<br />

kunstzeughaus.ch<br />

alte-fabrik.ch<br />

Rapperswil-Jona


Kulturstiftung Basel H. Geiger<br />

Spitalstrasse 18, Basel kbhg.ch


André<br />

Thomkins<br />

Panta rhei<br />

Druck graphiken<br />

Kunsthaus<br />

Grenchen<br />

10. September<br />

<strong>2023</strong><br />

–<br />

28. Januar<br />

2024<br />

kunsthausgrenchen.ch<br />

André Thomkins, Verhaltensmuster, 1972, Siebdruck auf Papier, 40.5 × 60.5 cm (Bildmass)<br />

Nachlass André Thomkins / Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz


11.11. <strong>2023</strong><br />

24.02. 2024<br />

GUY BEN NER<br />

WE’VE LOST<br />

Guy Ben Ner, Moby Dick, 2000, Videostill (Detail), Courtesy of the artist, Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf, and Sommer Contemporary Art,<br />

Tel-Aviv, Zürich


29.10.<strong>2023</strong> – 25.2.2024 /<br />

14.4.2024<br />

Zora Berweger<br />

Greeting the<br />

Unseen<br />

Kunstmuseum / Kunsthalle<br />

Appenzell<br />

Liz Craft, What Are You Going to Do About It?, 2017, Privatsammlung UK, Foto: Lea Kunz


BRUSSELS EXPO I 28 JAN — 4 FEB 2024<br />

ONE OF THE MOST INSPIRING FAIRS IN THE WORLD<br />

GUEST OF HONOUR: PAUL DELVAUX FOUNDATION<br />

www.brafa.art


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knapp — klar — kostbar<br />

Geschenkabo<br />

Zum Sonderpreis von CHF 65<br />

(10 Ausgaben) bestellen bis 31.12.<strong>2023</strong><br />

kunstbulletin.ch/weihnachten<br />

Francisco Sierra · Schnee Oylen, <strong>2023</strong>, Öl auf Leinwand, 240 x 195 cm, Privatsammlung, Courtesy von Bartha. Foto: Urs Baumann


FOKUS<br />

Chiara Bersani — Die Zärtlichkeit<br />

der fragilen Körper<br />

Chiara Bersani stellt im Kunsthaus Baselland den eigenen, behinderten<br />

Körper ins Zentrum einer Ausstellung, die von uns<br />

einen radikal neuen Blick auf Verletzlichkeit und Versehrtheit<br />

fordert. Die Räumlichkeiten in Muttenz verwandelt die italienische<br />

Künstlerin in eine Multimedia-Empathiemaschine, die<br />

kein Mitleid erzeugen, sondern Gemeinsamkeiten herstellen<br />

will. Lust, Lebensfreude und die Schönheit fragiler Körper sind<br />

Leitmotive ihrer Erkundungen dieses geteilten Raums. Bersani<br />

füllt die Leere, die entsteht, wenn wir unsere eigene Fragilität<br />

negieren, mit einer radikalen Authentizität, die als Reflexion des<br />

gesellschaftlichen Umgangs mit Krankheit, Behinderung oder<br />

Einschränkung dient. Damian Christinger<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Chiara Bersani · Deserters, <strong>2023</strong>, Performance, Kunsthaus Baselland, Muttenz. Foto: Pati Grabowicz<br />

FOKUS // CHIARA BERSANI<br />

29


Chiara Bersani · Deserters, <strong>2023</strong>, Performance, Kunsthaus Baselland, Muttenz. Foto: Pati Grabowicz<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


«In Anbetracht dessen, wie häufig Krankheiten sind, wie gewaltig die damit verbundenen<br />

spirituellen Veränderungen, wie frappierend der Einschnitt, wenn die Lichter<br />

der Gesundheit ausgehen, welche unentdeckten Länder dann offengelegt werden,<br />

[...] ist es in der Tat seltsam, dass die Krankheit ihren Platz nicht mit Liebe, Kampf<br />

und Eifersucht unter den Hauptthemen der Literatur eingenommen hat. Romane,<br />

hätte man gedacht, wären der Influenza gewidmet gewesen; epische Gedichte dem<br />

Typhus; Oden an Lungenentzündungen; Texte zu Zahnschmerzen.» Das schreibt die<br />

britische Autorin Viginia Woolf in ihrem Essay ‹Über das Kranksein› 1926. Ihre Worte<br />

haben bis heute Gültigkeit.<br />

Der Titel der Einzelausstellung im Kunsthaus Baselland, ‹Deserters›, verweist auf<br />

diesen Text, in dem Woolf als Konsequenz fordert: «Hören wir auf, als Soldatinnen in<br />

der Armee der Aufrechten zu marschieren; wir werden zu Deserteurinnen.» Die italienische<br />

Performerin, Künstlerin, Regisseurin, Interpretin und Choreografin Chiara<br />

Bersani nimmt diesen Aufruf zum Anlass, sich selbst, ihre Mitstreiterinnen und das<br />

Publikum aus der Vertikalen in eine gemeinsame Horizontale zu bewegen, das Performative<br />

mit dem Ausstellungsraum zu versöhnen und uns liebevoll einen radikalen<br />

Perspektivwechsel aufzuzeigen.<br />

Wider die Armee der Aufrechten<br />

Chiara Bersani trat zusammen mit Anna Maria Pes und Chiara Pintus, zwei Laiendarstellerinnen,<br />

in einer Reihe von Performances auf, die im Ausstellungsraum<br />

nachwirken. Auf die Besucher:innen der Ausstellung wirkt dieser wie ein Multimedia-Übersetzungsgerät.<br />

Der geknüpfte Teppich – eine Art Bühne – mit seinen Linien,<br />

floralen Elementen und Gesichtern verbindet sich mit den Wandarbeiten, deren<br />

gewebte Rahmen-Flächen überproportional grösser sind als die darin eingefassten<br />

Zeichnungen – filigrane Ansichten von nonkonformen, weiblichen Körpern. Die<br />

Quasten des Teppichs, seine Fransen, ragen weit in den Raum hinein, wirken wie<br />

Rapunzelhaare, die uns auf eine Ebene mit den abwesenden Körpern ziehen wollen,<br />

in die Waagrechte, auf Augenhöhe mit Bersani, Pes und Pintus. Deren Stöhnen<br />

und Tasten, deren Geräusche der Lust und Befreiung sublimieren sich in dem von der<br />

Performance verbleibenden Soundscape, das jene Verletzlichkeit aufgreift, welche<br />

die ganze Ausstellung durchdringt. Die behinderten Körper der Darstellerinnen sind<br />

weitergezogen, die Besucher:innen können sich die Vulnerabilität jedoch perspektivisch<br />

zu eigen machen, indem sie die Vertikale der Betrachterposition verlassen und<br />

gemeinsam mit der Künstlerin aus der Armee der Aufrechten desertieren.<br />

Zeiten der Fragilität<br />

«Die Lage ist ernst: Ohne kontrapunktische Perspektiven, die es erlauben, verschiedene<br />

Stimmen zu hören, werden wir als menschliche Spezies nicht überleben»,<br />

schrieben der Kommunikationsforscher Yener Bayramoğlu und die Politikwissenschaftlerin<br />

María do Mar Castro Varela in ihrem Essay ‹Post / Pandemische Zeiten im<br />

Zeichen der Zerbrechlichkeit› zum Zürcher Theater Spektakel 2021: «Wir sitzen nicht<br />

FOKUS // CHIARA BERSANI<br />

31


alle im selben Boot: Das Virus bedroht uns auf sehr ungleiche Weise. Eine Politik der<br />

Stärke hat eine Nekropolitik hervorgebracht, die zynisch das Sterben der anderen<br />

hinnimmt. Es ist Zeit, die Fragilität unseres Lebens, die Abhängigkeit von den anderen<br />

anzuerkennen und umzulenken hin zu einer Politik der Fragilität, die soziale,<br />

aber auch eine kognitive Gerechtigkeit fordert. Vielleicht kann uns die Kunst helfen,<br />

die zarten Töne und die Stimmen des Dazwischen zu hören, die Widersprüche und<br />

Ambivalenzen auszuhalten und auch die Stille. Vielleicht.»<br />

Die Stimmen des Dazwischen, die zarten Zwischentöne, sind ein Grundthema<br />

von Bersani, der Raum, den sie zu schaffen sucht, ist ein gemeinsamer, ein Chor, in<br />

dem man einander zuhören mag. Die Klänge und Fragmente des Poetischen, die im<br />

Soundscape dissonant auftauchen, sublimieren die individuellen Stimmen der Performerinnen,<br />

die ihre eigenen Geschichten in eine polyphone Erzählung von Widerstand<br />

und poetischer Resilienz einfügen. Die gestischen Äusserungen von Schmerz<br />

und Lust verwandeln die Erfahrung derselben, die Bewegungen der Körper schaffen<br />

Beziehungen zwischen ihnen und uns, die multiperspektivische Erzählung bezieht<br />

die Zuschauer:innen mit ein, wir alle sind Teil eines Systems, das die verhandelten<br />

Ungerechtigkeiten hervorbringt, die durch eine radikale Anerkennung unser aller Fragilität<br />

aufgehoben werden könnten.<br />

Die aus der Pandemie herausgewachsenen Nekropolitiken manifestieren sich<br />

auch in den zerschundenen Körpern in der Ukraine und in Israel / Palästina. Die Armeen<br />

der vermeintlich Aufrechten führen wieder Krieg in Europa. Die alten Männer,<br />

die sie anführen, scheinen den Tod zu lieben. 1435 entwickelte Leon Battista Alberti<br />

(1404–1472) eine radikale Lesart der Kunst. Für ihn stellte der Narziss-Mythos nicht<br />

nur ein Symbol für die Gefahren der Eitelkeit und Selbstbezogenheit dar, sondern<br />

auch die Geburt der Kunst. Der Moment der Selbsterkenntnis, in dem sich das Bild<br />

in der Reflexion in konzentrischen Kreisen entmaterialisiert, verbindet sich mit der<br />

Erkenntnis des Todes und generiert ein Aufbäumen dagegen mit den Mitteln der Poetik.<br />

Das Einfangen dieser Verbindung, die Vergewisserung des endlichen Selbst, erfordert<br />

eine Wahrnehmung der Umwelt in konzentrischen Kreisen um den Menschen:<br />

die Natur, die Pflanzen, die Landschaft, die Architekturen, die politischen und religi-<br />

Chiara Bersani (*1984, San Rocco al Porto) lebt in Pontenure, Piacenza<br />

Performerin und Choreografin im Bereich Darstellende Kunst, Forschungstheater und<br />

zeitgenössischer Tanz<br />

Performances (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Deserters›, GAMeC, Bergamo; ‹Sottobosco›, Transform23, Leeds / Centrale Fies, Dro;<br />

‹Gentle Unicorn›, tanzhaus nrw, Düsseldorf; ‹Seeking Unicorns›, Kunsthalle Bremen<br />

2022 ‹Seeking Unicorns›, The National Gallery, London<br />

2021 ‹Underwood›, National Museum, Warschau; ‹L’animale›, La Triennale, Mailand;<br />

‹Fionde›, Tanz im August, Internationales Festival Berlin<br />

2020 ‹Gentle Unicorn›, Tanzquartier Wien<br />

2019 ‹Gentle Unicorn›, Edinburgh Fringe Festival<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Chiara Bersani · Deserters, <strong>2023</strong>, Performance, Kunsthaus Baselland, Muttenz. Foto: Pati Grabowicz<br />

FOKUS // CHIARA BERSANI<br />

33


Chiara Bersani · Deserters, <strong>2023</strong>, Performance, Kunsthaus Baselland, Muttenz. Foto: Pati Grabowicz<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


ösen Systeme. Wir verstehen uns nur im Kontext, Selbstreflexion darf nicht Selbstspiegelung<br />

bleiben, sonst ist sie fatal. Die Instrumente, mit denen wir unsere Position<br />

innerhalb dieser Kreise bestimmen, sind unser Körper und unsere Sprache. Bersanis<br />

Performancekunst schöpft aus diesen halb vergessenen Ursprüngen, um zeitgenössische<br />

Stücke zu schaffen, welche die Grenzen von Beziehungen, Körper und dem<br />

Selbst untersuchen und sichtbar machen. Eine Frage, die sich beim Betrachten ihrer<br />

Performances oder der verbleibenden Ausstellung stellt: Wie können wir durch Kunst<br />

Verwandtschaft schaffen, wenn im Zentrum der Kunst das verlorene Selbst steht?<br />

Inseln des Bewusstseins, gemeinsame Wirklichkeit<br />

Hermeneutische Denker wie der kanadische Philosoph Charles Margrave Taylor<br />

(*1931) argumentieren, dass die Moderne ein kulturelles Bewusstsein geschaffen<br />

hat, das so geformt ist, dass wir uns selbst als Inseln des Bewusstseins vorstellen,<br />

die im grossen Ozean des Lebens schwimmen und nur Besucher auf diesem Raumschiff<br />

namens Erde sind. Dieses fiktive Selbstbewusstsein kann als ein von anderen<br />

losgelöstes Selbst verstanden werden. Künstlerinnen wie Bersani evozieren hingegen<br />

das Erbe eines Gemeinschaftsethos, gemeinsamer Tanz, Musik, Lust und Poetik.<br />

Dabei dringt Bersani in die Realität ihrer Darstellerinnen und Betrachter:innen ein<br />

und lässt ihnen gleichzeitig die Freiheit, das von ihr zur Verfügung gestellte Material<br />

zu erkunden und zu erweitern. Sie füllt die Leere, die entsteht, wenn wir unsere eigene<br />

Fragilität negieren, mit einer radikalen Authentizität. Die Performerin wird zu einer<br />

Figur des Schmerzes und der Lust, die Selbstinszenierung ist immer eine Selbstbefragung<br />

und das performative Element nimmt seine etymologische Bedeutung ernst:<br />

Es handelt und konkretisiert. In der Sprechakttheorie gibt es eine klare Unterscheidung<br />

zwischen der Alltagssprache und der performativen Sprache, die sich in einer<br />

allgemeinen Wirklichkeit einschreibt und behauptet.<br />

Woolf begründet die Abwesenheit von Krankheit und Versehrtheit in der Kunst<br />

schliesslich wie folgt: «Der Grund dafür ist einfach. Um diesen Dingen ins Auge zu<br />

sehen, bräuchte man den Mut eines Löwenbändigers, eine robuste Philosophie, eine<br />

in den Eingeweiden der Erde verwurzelte Vernunft.» Etwas von diesem Mut, dieser<br />

Robustheit und dieser Vernunft findet sich in Bersanis entschlossenem Auftritt gegen<br />

die Nekropolitiken der Gegenwart, in der Zärtlichkeit der fragilen Körper.<br />

Damian Christinger, freier Kurator und Publizist, lebt in Zürich. damian.christinger@gmail.com<br />

→ ‹Chiara Bersani – Deserters›, Kunsthaus Baselland, Muttenz, bis 7.1.<br />

↗ kunsthausbaselland.ch<br />

FOKUS // CHIARA BERSANI<br />

35


Delphine Reist — Die schleichende Vis<br />

Delphine Reist · Houle, <strong>2023</strong>, Drehstühle, Tanzboden, Tusche, Ausstellungsansicht Museum Tinguely,<br />

Basel, Courtesy für alle Werke: Galerie Lange + Pult, Galerie Laurent Godin. Foto: Bettina Matthiessen<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


kosität der Leistungsgesellschaft<br />

FOKUS // DELPHINE REIST<br />

37


Delphine Reists Schaffen dreht sich verschiedentlich um das<br />

Thema Arbeit. Mit Werken aus den letzten 15 Jahren und sieben<br />

eigens für die Schau entstandenen Produktionen schöpft sie im<br />

Museum Tinguely aus dem Vollen. Dabei kommt dem Material Öl<br />

mit seinen fluiden und viskosen Qualitäten sowie seinen politischen<br />

Implikationen eine tragende Rolle zu. Andrin Uetz<br />

Wie Wächter vor einem geheimen Industriewerk stehen zwei massive Männerfiguren<br />

mitten im Aufgang zu den oberen Etagen des Museum Tinguely. Ohne Kopf, Brustkorb<br />

und Arme handelt es sich dabei eigentlich um mit Beton ausgegossene Wathosen.<br />

Solche ermöglichen es, beim Fliegenfischen bis zum Bauch durch Gewässer zu waten,<br />

ohne dabei nass zu werden. ‹Waders›, 2022, ist auch eine Referenz an Jean Tinguely,<br />

der solche Hosen bei Reparaturarbeiten an seinen Brunnen trug.<br />

Die Figuren sind breitbeinig und unverrückbar auf Körper und Kraft reduziert.<br />

Ihre Funktion und ihr Handlungsspielraum scheinen sich darauf zu beschränken,<br />

mit einer beängstigenden Präsenz im Weg zu stehen. Über ihnen eine spiralförmige<br />

Schlange aus zusammengenähten Pneus sowie ein teppichartiges Banner, auf dem<br />

der Ausstellungstitel «öl» geschrieben steht.<br />

Den Korridor weiter hochschreitend, ergiesst sich aus schwarzen Eimern – die<br />

ähnlich wie die Pneus aus vulkanisiertem Kautschuk bestehen – Beton auf das Holzparkett.<br />

Jeweils fünf Eimer formen halbrunde Einheiten, welche an die Form von<br />

Wimpern an geschlossenen Augenlidern erinnern und sich den langen Aufgang hoch<br />

sieben Mal wiederholen. Dabei kontrastiert das zufällige Moment des umkippenden<br />

Eimers mit dieser ornamentalen Anordnung. Gleichzeitig entstehen assoziative Verbindungen<br />

zum Rhein ebenso wie zum Verkehrs- und Güterfluss, der sich via Autobahnbrücke<br />

und auf dem Wasser ausserhalb des Museums vollzieht und durch die<br />

grosse Fensterfront sichtbar wird.<br />

Sickern, tropfen, aber nicht kleckern<br />

Dass sich Delphine Reist (*1970) auf raumfüllende Arbeiten versteht, wird beim<br />

Ausstellungsrundgang, der sich auf den Aufgang sowie das erste und zweite Obergeschoss<br />

des grossräumigen Museums erstreckt, mehr als deutlich. Schon der Ausstellungstitel<br />

‹ÖL [oil, olio, huile]› geht aufs Ganze. Öl ist nicht irgendein Material. Öl<br />

ist als geopolitischer und ökologischer ebenso wie als kunsthistorischer Signifikant<br />

wortwörtlich übersättigt: vom fossilen Energieträger zum unerlässlichen Bestandteil<br />

vieler Nahrungsmittel und Kosmetika bis zu den Ölfarben der grossen Meister in den<br />

Gemäldegalerien.<br />

Erfreulicherweise lässt Reist in der Basler Ausstellung diese Vieldeutigkeit zu<br />

und spielt damit, beispielsweise wenn sie bei ‹Huiles›, 2022, verschiedene Arten von<br />

Ölen, etwa Rapsöl oder gebrauchtes Motoröl von Helikoptern, aus roten Fässern über<br />

eine meterhohe weisse Wandfläche in einen Sandboden sickern lässt. Langsam ent-<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Delphine Reist · Huiles, 2022 (Ausschnitt), Fässer, verschiedene Öle, Sand, Masse variabel,<br />

Ausstellungsansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Bettina Matthiessen<br />

FOKUS // DELPHINE REIST<br />

39


Delphine Reist · La pente, <strong>2023</strong>, Eimer aus vulkanisiertem Kautschuk, Beton, Masse variabel,<br />

Ausstellungs ansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Bettina Matthiessen<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Delphine Reist · Enjoliveurs, 2014 (Ausschnitt), Sprayfarbe auf Wand, Masse variabel,<br />

Ausstellungsansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Bettina Matthiessen<br />

FOKUS // DELPHINE REIST<br />

41


Delphine Reist · Ressort V, <strong>2023</strong>; Waders, <strong>2023</strong>; Bannière, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Museum Tinguely,<br />

Basel. Foto: Bettina Matthiessen<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


steht so über die Wochen der Ausstellung ein Gemälde, das die anziehende Viskosität<br />

der unterschiedlichen Flüssigkeiten in Balance hält mit einer angedeuteten Kritik am<br />

verschwenderischen Umgang mit Ressourcen. Die ästhetische und malerische Qualität<br />

und Materialität der Öle kommen dabei nicht zu kurz. Die Künstlerin ergänzt:<br />

«Tinguely hat bei seinen Arbeiten immer darauf bestanden, dass diese auf keinen<br />

Fall geölt werden sollen. Er wollte ja gerade, dass die Maschinen quietschen und<br />

Klang erzeugen. Für mich ist das natürlich interessant, hier quasi ein Gegenstück zu<br />

präsentieren.»<br />

Rohstoffe, Waren und Arbeitskräfte<br />

Reists Installationen als plakative Gegenpositionen zu Tinguely zu verstehen wäre<br />

dennoch weit gefehlt. Im Gegenteil gibt es viele Gemeinsamkeiten, gerade bei den<br />

kinetischen Werken. Verbindend ist auch das jeweilige Interesse der beiden Kunstschaffenden<br />

an gesellschaftlichen und politischen Themen ihrer Zeit. Bei Reist steht<br />

dabei die Arbeit als alltagsbestimmendes Element im Fokus. Anstelle der optimistischen<br />

Faszination für Maschinen, Industrie und Technik des 20. Jahrhunderts tritt<br />

der kritische Blick auf eine Hyperflexibilität und Austauschbarkeit des Personals in<br />

der globalisierten Marktwirtschaft und den Dienstleistungsgesellschaften. Und auch<br />

deren ausbeuterisches Verhältnis zu rohstoffreichen Regionen des Globalen Südens<br />

klingt in der Ausstellung mit: Während bei den einen Waren und Arbeitskräfte möglichst<br />

schnell und reibungsfrei kursieren sollen, sind der Mobilität von anderen starke<br />

Grenzen gesetzt – sprich, es ist Sand im globalgesellschaftlichen Getriebe.<br />

In der neoliberalen Arbeitswelt aber müssen nicht nur die Maschinen, sondern<br />

auch die Angestellten selbst im metaphorischen Sinne immer perfekt geölt sein. So<br />

steht an einer Wand in Neonschrift ‹Mitarbeiter denken positiv›, 2017, was weniger<br />

einer Ermutigung, als vielmehr einem Befehl zu gleichen scheint. Eine Installation<br />

von atmenden Sporttaschen erinnert daran, dass «Freizeit» als Ausgleich zum belastenden<br />

Arbeitsalltag genauso effizient genutzt werden soll und damit nicht etwa die<br />

freie Verfügbarkeit von Zeit im Sinne einer «vita contemplativa», sondern vielmehr<br />

eine Art Boxenstopp mit Ölwechsel gemeint ist.<br />

Entfremdung und Selbstoptimierung<br />

Der Sport ist dabei für den entfremdeten menschlichen Körper, der durch die optimierten<br />

Arbeitsprozesse in banalen Endlosschlaufen gefangen ist, zu einer Notwendigkeit<br />

geworden. Die Drehstühle von ‹Houle›, <strong>2023</strong>, haben auf weissem Tanzboden<br />

durch die immer gleichen Bewegungsabläufe kreisrunde schwarze Spuren hinterlassen<br />

– ganz so, als würde das Öl doch bis in die sauberen Büros am oberen Ende der<br />

Wertschöpfungskette dringen.<br />

«Öl passt sehr gut zu unserer Gegenwart, die von globalen Handels- und Fi nanzflüssen<br />

und maximaler Effizienz geprägt ist. Wo auch im Kontrast zu Tin guelys<br />

Werk alles möglichst reibungslos verlaufen soll.» Delphine Reist, Basel, 17.10.<strong>2023</strong><br />

FOKUS // DELPHINE REIST<br />

43


Delphine Reist (*1970, Sion) lebt in Genf<br />

1991–1998 École Supérieure d’arts visuels, Genf<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹Vrac Multivrac›, Frac Grand Large, Dunkerque<br />

2017 ‹Mitarbeiter denken positiv›, Kunsthaus Pasquart, Biel<br />

2013 ‹La Chute›, Musée d’art moderne et contemporain MAMCO, Genf<br />

2012 Dallas Biennial<br />

2009 ‹Cent fleurs épanouies›, Kunsthalle Friart, Fribourg<br />

2007 La Salle de Bain, Lyon<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Parler avec Elles›, Frac MÉCA, Bordeaux<br />

2021 ‹Schweizer Skulptur seit 1945›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

2019 ‹Hysterical Mining›, Kunsthalle Wien<br />

2012 ‹Néon, Who’s afraid of red, yellow and blue?›, La maison Rouge, Fondation Antoine<br />

de Galbert, Paris<br />

2010 ‹Gesture and Procedures›, Australian centre of contemporary art ACCA, Melbourne<br />

2009 ‹elles@centrepompidou – Artistes femmes dans les collections du Musée national d’art<br />

moderne›, Centre Georges Pompidou, Paris<br />

Delphine Reist im Museum Tinguely, Basel, <strong>2023</strong>; im Hintergrund ‹Élévations›, 2021, Farbbomben auf<br />

Vliestapete, Masse variabel. Foto: Bettina Matthiessen<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Einen Stock höher lässt eine Trillerpfeife, über einen medizinischen Schlauch mit<br />

einem Luftkompressor verbunden, gelegentlich das Publikum aufschrecken. Zeigt<br />

der Pfiff eine Regelverletzung in einem Spiel an? Signalisiert er die Unterbrechung<br />

eines Arbeitsprozesses? Einen Unfall oder eine disziplinarische Massnahme?<br />

Klang spielt bei Reist eine wichtige Rolle. So lässt die Arbeit ‹Étagères›, 2007, verschiedene<br />

elektrische Werkzeuge wie Sägen, Schleif- oder Bohrmaschinen, die auf<br />

einem Stahlregal hinter Plexiglas platziert sind, in unregelmässigen Abständen aufheulen.<br />

«Wenn Sie die Geräusche der Bohrmaschinen während den Öffnungszeiten<br />

eines Museums hören, ist das normalerweise kein gutes Zeichen», sagt Reist dazu.<br />

«Dann ging vielleicht etwas kaputt, eine dringende Reparatur muss vorgenommen<br />

werden. Ich will diese Maschinen und die unsichtbare Arbeit, welche damit verbunden<br />

ist, in ein anderes Licht rücken.»<br />

Die Poetik der Differenz<br />

Auch hier zeigt sich eine subtile Vielschichtigkeit, die sich nicht in einer allzu plakativen<br />

Kapitalismuskritik erschöpft, sondern Raum lässt für Eigenheiten und Differenzen.<br />

Eine zu einseitige Lesart der Ausstellung wird zudem unterwandert durch<br />

raumfassende Wandmalereien wie etwa ‹Jardin d’hiver›, <strong>2023</strong>, für das mittels einer<br />

Gartenbewässerungsanlage grüne Farbe an die Wand gesprenkelt wurde, oder das<br />

tapetenartige ‹Enjoliveurs›, 2014, bei dem Radkappen von Automobilen als Sprayvorlage<br />

dienten. Dabei zeigt sich ein Sinn für die Wirksamkeit von Farben, Dimensionen<br />

und situative Gegebenheiten. Besonders poetisch und nahezu anmutig vermag<br />

‹Plateformes›, <strong>2023</strong>, zu überzeugen. Die eigens für die Basler Ausstellung konzipierte<br />

Arbeit besteht aus rollbaren blauen Leitern und Tragevorrichtungen für Kunstwerke,<br />

welche den Restaurator:innen im angrenzenden Schauatelier als Arbeitshilfsmittel<br />

dienen. Sie wurden mit kleinen Antriebsmotoren versehen, sodass jede für sich in<br />

ständiger Bewegung ist und alle zusammen einen ballettartigen Tanz aufführen. Fast<br />

scheint es, als käme den Werkzeugen so eine eigene Agency zu.<br />

Den Bogen zu den Wächtern am Anfang der Ausstellung schlagend, lässt sich hier<br />

auch eine leise Kritik am Kunstbetrieb oder der Institution des Museums selbst lesen.<br />

Im Schatten der imposanten Türme, wo hinter geschlossenen Jalousien die gros sen<br />

Pharma-Profite verwaltet werden, wähnt sich der Schöngeist in allzu leichter Frivolität,<br />

während das Öl weiterhin versickert und irgendwo immer die Erde brennt. Für<br />

Besuchende unsichtbar und doch jederzeit bereit ist der Alarmknopf des Wachpersonals<br />

und ein umfassendes Sicherheitsdispositiv.<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin im Museum Tinguely am 17.10.<strong>2023</strong>.<br />

Andrin Uetz, Musiker, Kulturjournalist und Klanganthropologe, lebt in Basel und Wien.<br />

andrin.uetz@gmail.com<br />

→ ‹Delphine Reist – ÖL [oil, olio, huile]›, Museum Tinguely, Basel, bis 14.1. ↗ tinguely.ch<br />

FOKUS // DELPHINE REIST<br />

45


Anita Muçolli — Laboratorium<br />

künftigen Grauens<br />

Anita Muçolli. Foto: Anne-Laure Lechat<br />

Die Atmosphäre gleicht jener in einem Horrorfilm: Anita Muçolli<br />

lässt in ihrer Soloschau ‹Purity› im Centre d’art contemporain<br />

Yverdon-les-Bains minimalistische Setzungen aus Stahl und<br />

Keramik durch Lichtregie und Klangkulisse eine erstaunliche<br />

Erzählkraft entfalten. Nicht Unterhaltung ist jedoch angesagt.<br />

Die dreissigjährige Schweizer Künstlerin kosovarischer Herkunft<br />

nimmt mit diesem bislang wohl gewichtigsten Auftritt vielmehr<br />

an tiefgreifenden Betrachtungen über das Schicksal der<br />

Menschheit teil. Katharina Holderegger<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Anita Muçolli · Vertigo, <strong>2023</strong>, Edelstahl, 220 x 300 x 300 cm, Ausstellungsansicht CACY, Yverdon-les-<br />

Bains. Foto: Anne-Laure Lechat<br />

FOKUS // ANITA MUÇOLLI<br />

47


Anita Muçolli · Open Field, <strong>2023</strong>, Edelstahl, 4 Räder, Sonnenblumenkern, 112 x 160 x 160 cm,<br />

Ausstellungsansicht CACY, Yverdon-les-Bains. Foto: Anne-Laure Lechat<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Aktuell wirkt die Kunsthalle CACY im Rathaus von Yverdon-les-Bains in augenfälligem<br />

Kontrast zu den zurzeit überall auf den Strassen vermodernden Blättern peinlich<br />

aufgeräumt und sauber. Diesen Eindruck vermögen auch Kegel von Bauschutt nicht<br />

zu trüben, die sich rechts des Eingangs und in der linkerhand sich öffnenden grossen<br />

Halle auftürmen. Sie sind aus ähnlich ockerfarbigem Stein geformt wie die massigen<br />

Gewölbe des ehemaligen Kornkellers in dem leicht abgesenkten Erdgeschoss.<br />

Aus dem Raum gegenüber dem Eingang dringt grünes Licht. Zunächst aber verfängt<br />

sich der Blick in einer davor platzierten Skulptur aus Stahl. Es ist eine Art Tisch<br />

mit kreuzförmiger Platte und hohen Beinen auf Rollen. Anita Muçolli hat ihn den Anlagen<br />

für Angsttests mit Mäusen und Ratten nachgebildet – nur ohne Auffangnetz.<br />

‹Open Field› – gleich wie Muçollis Werk – heissen die Versuche, bei denen die Tiere einerseits<br />

unter normalen kognitiven und emotionalen Bedingungen und andererseits<br />

nach diversen Manipulationen durch Substanzen, Stimulationen oder sogar Operationen<br />

über die schlanken Stege gelockt werden. Noch liegt ein Sonnenblumenkern<br />

auf einem Ende der vierarmigen Platte. Doch von den Nagern fehlt jede Spur. Und dies<br />

gilt auch für die Herren und Damen in weissen Kitteln, die sich dieser Lebewesen wie<br />

selbstverständlich für den Fortschritt der Menschheit bedienen, um Krankheiten zu<br />

begegnen, Leistungen zu verbessern und letztlich den Tod aufzuschieben, wenn nicht<br />

sogar abzuschaffen. Als unausweichliche Tatsache verbindet der Tod die Menschheit<br />

nach wie vor mit allen anderen Tieren. Unser Umgang mit ihm unterscheidet uns jedoch<br />

seit Langem von diesen. Edgar Morin, einer der ersten Anthropologen, der sich<br />

mit der Geschichte des Todes seit der Entwicklung eines Vorstellungsvermögens<br />

beim Homo sapiens vor gut 70’000 Jahren auseinandergesetzt hat, formulierte es wie<br />

folgt: «Kaum hatte der Mensch gelernt und verstanden, was sein Tod war, weigerte er<br />

sich sogleich, daran zu glauben.»<br />

Im CACY schwant einem allmählich, dass man beim Eintritt in die Kunsthalle die<br />

Schwelle zu einem fiktiven Laboratorium überschritten hat, das, so scheint es, hastig<br />

in einem Kellerverlies eingerichtet und dann überstürzt wieder verlassen worden ist.<br />

Schauer und Schwindel<br />

Anita Muçolli, Kind kosovarischer Eltern, die in die Deutschschweiz migrierten,<br />

hat sich seit ihren ersten künstlerischen Auftritten 2019 durch plastisch und diskursiv<br />

überzeugende Interventionen einen Namen gemacht. Die Master-Absolventin<br />

des Institute Art Gender Nature an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel<br />

siedelt ihre Werke im Spannungsfeld von Hygiene, Präzision und Life Sciences an. Es<br />

bereitet ihr Sorge, dass sich die uralte Hoffnung auf ein ewiges Leben seit der Aufklärung<br />

im 18. Jahrhundert zunehmend in die Wissenschaft verlagert hat.<br />

Im CACY kreiert sie eine unheimliche Atmosphäre, die auch bestimmt wird durch<br />

eine unregelmässig an- und abschwellende Geräuschkulisse. Muçolli hat sie mit der<br />

Klangkünstlerin Ana Jikia entwickelt. Darin greifen polyphone, klassische Instrumentalmusik<br />

und Bunsenbrennergezische sowie Reagenzglasgeschüttel zu einem<br />

so klirrend kalten Schall ineinander, dass es einen schaudert. Betritt man schliess-<br />

FOKUS // ANITA MUÇOLLI<br />

49


Anita Muçolli · Substitute for the Devine, <strong>2023</strong>, Edelstahl, Plexiglas, 2-teilig, je 50 x 50 x 200 cm,<br />

Aufhängung variabel, Ausstellungsansicht CACY, Yverdon-les-Bains. Foto: Anne-Laure Lechat<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


FOKUS // ANITA MUÇOLLI<br />

51


lich den Raum, aus dem es grün leuchtet, so findet man auch dort keine Besänftigung<br />

und Beruhigung, obschon grünes Licht an riskanten Arbeitsorten wie etwa in Minen<br />

gerade dazu eingesetzt wird. Doch in Muçollis schier raumfüllender, begehbarer Installation<br />

befällt einen vielmehr ein Schwindel. ‹Vertigo› lautet denn auch der Titel des<br />

Werks: Durch das regelmässig montierte Gestänge der zwei käfigartigen, konzentrischen<br />

Zylinder entsteht beim Abschreiten vor dem Auge eine Rotationsbewegung.<br />

Der Kreis, ein uraltes Symbol für den Lebenszyklus, wie auch das Rad, das bis heute<br />

als wichtigste Erfindung der Menschheit gilt, erscheinen hier zum ersten Mal und<br />

erweisen sich innerhalb der Ausstellung als Leitmotiv.<br />

Eros und Thanatos<br />

Beim Heraustreten aus dem grünen Raum entdeckt man in der kleinen Halle rechts<br />

neben dem Eingang eine fünfteilige Serie von Keramiken. Wie die Stahlskulpturen erwecken<br />

auch sie den falschen Anschein, aus einer industriellen Massenproduktion<br />

zu stammen. Im Gegensatz zur formalen Präzision bei Ersteren, zeigen die Keramiken<br />

jedoch auf den zweiten Blick feine Unterschiede, die von der kniffligen Zusammensetzung<br />

der gegossenen Grundelemente wie auch vom Überzug mit einer schwarzen,<br />

blanken Glasur herrühren. ‹Eggseeds› zeigt fünffach die monströse Fusion eines Eis<br />

und eines Samensprosses in einer Grösse, die wir gerade noch umgreifen könnten.<br />

Anstatt es der Natur zu überlassen, halten wir das Leben mehr und mehr in unseren<br />

Händen und tüfteln dabei nicht nur an der Aufschiebung und Abschaffung des Todes,<br />

sondern auch an der damit intrinsisch verbundenen Fortpflanzung. Auf diese verweist<br />

in der grossen Halle eine zweite Keramikserie: Für ‹Beginnings› hat die Künstlerin<br />

den Schulp von Tintenfischen nachgebildet – wiederum in einer Dimension, die<br />

Anita Muçolli (*1993, Burgdorf) lebt in Basel<br />

2017–2020 BA Fine Arts, HGK FHNW, Basel<br />

2020–2022 MA Fine Arts, Institute Art Gender Nature, HGK FHNW, Basel<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Limbo›, Kulturfolger, Zürich<br />

2022 ‹The Other›, Helvetia Kunstpreis 2021, Liste Art Fair, Basel<br />

2021 ‹Scapes of Remembrance›, Sattelkammer, Bern<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹A Place without Walls›, National Gallery of Kosovo, Pristina; ‹Disappear Here›, Museo Villa<br />

dei Cedri, Bellinzona<br />

2022 ‹Peace or Never›, Diplomschau BA & MA Fine Arts, Kunsthaus Baselland, Muttenz; ‹Kiefer<br />

Hablitzel | Göhner Kunstpreis 2022›, Messe Basel; ‹Project 8›, space 25, Basel<br />

2021 ‹Interior›, Kunsthalle Palazzo, Liestal; ‹Plattform21›, MASI, Palazzo Reali, Lugano; ‹Kiefer<br />

Hablitzel | Göhner Kunstpreis 2020›, Kunsthaus Langenthal<br />

2020 ‹Life, Love, Justice›, Diplomausstellung BA & MA, Institut Kunst HGK FHNW, Kunsthaus<br />

Baselland, Muttenz; ‹We Said We Needed Space›, Der Tank, Basel<br />

2019 ‹Greetings From Paradise›, Dock, Basel; ‹13. Jungkunst›, Halle 53, Winterthur<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Anita Muçolli · Eggseeds, <strong>2023</strong> (an der Wand), schwarz emaillierte Keramik, Masse variabel,<br />

Ausstellungsansicht CACY, Yverdon-les-Bains. Foto: Anne-Laure Lechat<br />

FOKUS // ANITA MUÇOLLI<br />

53


Anita Muçolli · Endings, <strong>2023</strong>, polierter Edelstahl, 2-teilig, 190 x 200 x 4 cm, darin reflektiert:<br />

Beginnings, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht CACY, Yverdon-les-Bains. Foto: Anne-Laure Lechat<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


wir gerade noch zu heben und zu tragen vermöchten. Muçollis Interesse an dieser<br />

Tierart gilt der Tatsache, dass ihre Männchen nach der Zeugung und ihre Weibchen<br />

nach der Entbindung des Nachwuchses sterben.<br />

Auch bei allen weiteren Skulpturen in dieser grossen Halle spielt die Künstlerin<br />

mit Formen, die dem menschlichen Mass angeglichen sind, und überführt in einem<br />

Fall ihre Inspirationsquelle fast unverändert in ein Werk: Für ‹Endings› hat Muçolli<br />

schlicht und einfach massstabsgetreu zwei Sezierbetten mit einem Ablauf nachgebildet<br />

und an die Wand gelehnt, sodass sich die Besucher:innen in ihnen spiegeln.<br />

Gleichzeitig wird man dabei auf die Nachtfalter aufmerksam – ein altes Vanitassymbol<br />

–, die Muçolli an verschiedenen Orten im Gewölbe des CACY versteckt hat.<br />

Anthropomorphe Dimensionen<br />

In allen drei weiteren Stahlskulpturen in diesem Raum, die wie ‹Vertigo› den Kreis<br />

aufgreifen, würde ein menschlicher Körper ebenfalls Platz finden. Die monumentalste<br />

ist ein Blow-up eines Bioreaktors wie derjenige von 2021, der zum Uterus mutierte<br />

und erstmals einen aus Stammzellen fabrizierten Mausembryo hervorbrachte.<br />

Daneben stellen ein wie für uns gemachtes Hamsterrad und eine etwa gleich grosse<br />

Flugzeugdüse die dialektische Frage zu Kontrolle und Kontrollverlust in dieser<br />

schwindelerregenden Entwicklung und überhaupt im Fortschritt: Ist die Technologie<br />

zu einem gefährlichen Selbstläufer geworden, der auch in falsche Hände kommen<br />

kann, wie es die Fiktion dieses Ad-hoc-Laboratoriums von Anita Muçolli schon anfangs<br />

suggeriert hat? Oder ist unsere Angst davor irrational und unbegründet, wie etwa<br />

die Scheu vieler Menschen vor dem Fliegen? Allerdings kann so ein Flug durchaus<br />

tödlich enden, wenn eine Panne in der Kette von Sicherheitsvorkehrungen eintritt,<br />

die Pilot:innen patzen oder gar verrückt und bösartig sind.<br />

Da wären wir wieder beim Problem der Verwaltung eines solchen transhumanistischen<br />

Wissens. Man beginnt in dieser Ausstellung darüber nachzudenken, ob<br />

die heute von der Wissenschaft statt von der Religion suggerierte Verdrängung der<br />

menschlichen Endlichkeit uns nicht auch blind dafür macht, dass das Leben an und<br />

für sich noch nie in grösserer Gefahr war als heute. Geburt und Tod spielen sich schon<br />

seit Generationen immer weniger zu Hause im Kreise der Liebsten ab, sondern in biotechnischen<br />

Laboratorien, was gemäss Michel Foucault Asyle, Spitäler und Hospize<br />

von Anfang an waren.<br />

Im Grunde wäre die Zeit für Leben auf der Erde, darunter menschliches, noch<br />

lange nicht abgelaufen! Aber nicht zuletzt bringt es das allgemein regierende Fortschrittsparadigma<br />

seit dem 18. Jahrhundert in Gefahr. Anita Muçollis Kunst beleuchtet<br />

diesen Zwiespalt unentwegt und fragt dagegen, was ein gutes Leben für uns wie<br />

auch für die anderen Lebensarten auf diesem Planeten sein könnte.<br />

Katharina Holderegger, Kunsthistorikerin, Kritikerin, Kuratorin, lebt mit ihrer Familie am Genfersee,<br />

dissertiert mit ‹Monument und Geschlecht› an der Universität Bern. kholderegger@hotmail.com<br />

→ ‹Anita Muçolli – Purity›, Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains CACY, bis 22.12.<br />

↗ centre-art-yverdon.ch<br />

FOKUS // ANITA MUÇOLLI<br />

55


Reto Boller — Feinsinniger Baumeister<br />

Reto Boller · hier, <strong>2023</strong> (Ausschnitt), Klebeband, Glühbirne, Vlies, Vorhänge, ortsspezifische Installation,<br />

Ausstellungsansicht Museum Langmatt, Baden. Foto: Severin Bigler<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


der wuchtigen Geste<br />

FOKUS // RETO BOLLER<br />

57


Sie sind eigenwillig, häufig sperrig, manchmal gar rabiat. Doch<br />

Reto Bollers Werke zeugen von feinstem Gespür für formale,<br />

konnotative und kunsttheoretische Zusammenhänge. Seine Interventionen<br />

im Museum Langmatt sowie sein neuestes Kunstund-Bau-Projekt<br />

in Kaiseraugst nehmen das Publikum in Beschlag<br />

– und hallen vielschichtig nach. Julia Schmidt<br />

Leere Einbauvitrinen, kahle Seidentapeten und abgedecktes Parkett: Im Museum<br />

Langmatt haben sich bereits Vorboten des baldigen Umbaus eingeschlichen. Den<br />

Räumen der Badener Jugendstilvilla – einstiger Wohnsitz der Eheleute Brown-Sulzer<br />

und bis heute Heimat ihrer beeindruckenden Sammlung impressionistischer Malerei<br />

– steht die Gesamtsanierung bevor. Wo kostbare Lampen hie und da bereits durch<br />

einsam baumelnde Glühbirnen ersetzt sind, versperrt ein imposanter Kronleuchter<br />

das ehemalige Wohnzimmer der Fabrikantenfamilie und wartet auf seinen Umzug ins<br />

Depot. Der Abschied scheint schwerzufallen: Vom hängenden Deckenkabel hat sich<br />

der gesenkte Lüster noch nicht gelöst und legt in einem hölzernen Transportrahmen<br />

auf gestapelten Schaumstoffblöcken einen letzten leuchtenden Auftritt hin, bevor<br />

er während der Sanierungsjahre im Dunkeln verschwindet. Sollte man auf Umzüge<br />

spezialisiert sein, wird man an dieser Zwischenlagerung einiges zu bemängeln haben:<br />

Ein Abmontieren unter Strom? Eine getürmte Unterlage, die ein Kippen riskiert?<br />

Das prekäre Moment sowie die zentrierte Platzierung im Raum lassen eine künstlerische<br />

Intention erahnen, und besonders gewiefte Kunstkundige erkennen die blauen<br />

Schaumstoffklötze gar als Überreste früherer Werke von Reto Boller.<br />

Der Künstler hat sich nicht etwa unter ein Transportunternehmen geschmuggelt:<br />

Auf Einladung des Direktors Markus Stegmann wird Boller neben den Videokünstlerinnen<br />

Jasmin Bigler und Nicole Weibel sowie dem Cartoonist Silvan Wegmann der<br />

zweijährigen Umbauphase des Museum Langmatt beiwohnen und diesen Begleitprozess<br />

mit einer Kabinettausstellung zur Wiedereröffnung 2026 abschliessen. Zu<br />

Gast ist er in der Langmatt schon heute – mit drei über das Erdgeschoss verteilten<br />

Interventionen, die sich zur letzten Ausstellung vor der Schliessungszeit zusammenfügen<br />

und zugleich den Auftakt von Bollers künstlerischer Auseinandersetzung mit<br />

der Sanierung markieren.<br />

Eine Verzahnung, die ein- und aufgreift<br />

Siedelt man den Ursprung von Reto Bollers Kunst in den Randzonen der Malerei<br />

an, lässt sich sein dreissigjähriges, seit jeher schwer kategorisierbares Schaffen als<br />

immer neue Ausdehnungen dieser Gattungsgrenze skizzieren. Eine der augenscheinlichsten<br />

ist der Schritt vom objekthaften Bild zur installativen Anordnung von Farbe,<br />

Fläche und Gegenstand im Raum: Unterstützt von Bollers Vorliebe für zweckdienliches<br />

Material, spielt die Loslösung vom Bildträger mit der unscharfen Demarkation<br />

zwischen Werk und Ausstellungskontext. Neben der Arbeit ‹Funzel›, <strong>2023</strong> – so der mit<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Reto Boller · Funzel, <strong>2023</strong> (Detail), Kronleuchter, Kabel, Transportrahmen, Hartschaumstoff, Spanngurt,<br />

ortsspezifische Installation, Ausstellungsansicht Museum Langmatt, Baden. Foto: Severin Bigler<br />

FOKUS // RETO BOLLER<br />

59


Reto Boller · Exit, <strong>2023</strong>, Sprayfarbe, Klebeschrift, Glühbirne, ortsspezifische Installation,<br />

Ausstellungsansicht Museum Langmatt, Baden. Foto: Severin Bigler<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


kosender Abwertung spielende Titel des Kronleuchters im Holzgerüst auf Schaumstoff<br />

–, verzahnen sich in der Langmatt auch die weiteren Interventionen mit den Sanierungsplänen<br />

des Hauses.<br />

Im Salon sind die leer geräumten Vitrinen, kahlen Tapeten und ausgelegten Vliesbahnen<br />

Teil der Arbeit ‹hier›, <strong>2023</strong>. Sie läuft von einem markanten wandfüllenden<br />

Kreuz aus rotem Klebeband zum abgehängten Vorhang aus, der vor dem Fenster zu<br />

einem unscheinbaren Haufen schwerer Seide zusammengefallen ist. Unterdessen ist<br />

im Korridor zur Bibliothek ein rechteckiger Wandausschnitt mit schwarzer Farbe besprüht,<br />

die in irritierendem Versatz zur vorhandenen Relieftäfelung eine wolkige Fläche<br />

bildet. Darauf zeichnet sich mit Buchstaben in gleichem Farbton der Titel dieser<br />

dritten Intervention ab: ‹Exit›, <strong>2023</strong>, ist just da platziert, wo der Durchbruch für einen<br />

Notausgang geplant ist und vor vielen Jahrzehnten bereits eine Tür nach aussen geführt<br />

haben soll. Bollers entschlossenes Eingreifen in die Gegebenheiten des Raums<br />

ist zugleich ein aufmerksames Aufgreifen von dessen verborgenen Strukturen.<br />

Von formaler Autonomie zu imaginärer Bildergeschichte<br />

Mit dem Ausstellungstitel ‹hier› – er ist dem roten Klebebandkreuz entliehen –<br />

will Boller eine «räumliche Zuordnung» aussprechen, die «auf die Unterstützung eines<br />

Zeichens angewiesen ist». Ein solches liefert er mehrfach in den Interventionen<br />

nach mit Anspielungen auf unkomplizierte Markierungsmethoden für Bauvorhaben –<br />

Sprühfarbe, rudimentäre Holzlatten, Ankreuzung. Das Kreuz pocht als Herzstück der<br />

Schau in alle zeitlichen Richtungen. Als ambivalentes Symbol bedeutet es sowohl<br />

Vorverweis als auch Auslöschung und evoziert im Zusammenspiel mit seinem sanierungsbedürftigen,<br />

geschichtsträchtigen Ausstellungsort diffuse Vorstellungen von<br />

Zukünftigem und Dagewesenem, ohne sie im Geringsten darzustellen.<br />

So wohnt dem Werk eine imaginäre Bildergeschichte und zugleich eine formale<br />

Autonomie inne, die von der unmittelbaren Präsenz seiner Materialität lebt und<br />

sich mit den anderen Interventionen in der Langmatt durch malerischen Impuls oder<br />

bildkonstitutive Verhandlung in Bollers Gesamtwerk einreiht. Das glänzende, knittrige<br />

Klebeband im Salon erweckt den Anschein frischer, pastoser Pinselstriche. Die<br />

schwarz gesprühte Wandpartie im Korridor spielt mit augenfälliger Fläche und behaupteter<br />

Durchsicht. Und der Kronleuchter im Wohnzimmer ist durch Holzgerüst<br />

und Schaumstoffsockel in einen verdichteten, abgehobenen Ausschnitt gesetzt,<br />

dessen Begrenzung Boller sogleich wieder auflöst: Das Deckenkabel verbindet nicht<br />

nur Aussen- und Innenliegendes, es speist auch die Lichtquelle, die sich über den<br />

Rahmen dieses Raums-im-Raum hinwegzusetzen vermag. Sie lässt in ihrer unge-<br />

«Früher, in jugendlicher Arroganz, begegnete ich Kunst-und-Bau-Projekten mit<br />

Skepsis. Heute erlebe ich sie oft als eine ausgesprochen noble Aufgabe: Ich muss<br />

meinen gewohnten Raum verlassen und Brücken schlagen zwischen verschiedenen<br />

Bedürfnissen – zwischen meinen künstlerischen Ansprüchen und einer<br />

alltäglichen Lesbarkeit, ja einer Art Tauglichkeit.» Reto Boller, Baden, 23.10.<strong>2023</strong><br />

FOKUS // RETO BOLLER<br />

61


Reto Boller · Fountain of Youth, <strong>2023</strong>, 9 Betonelemente mit Schriftzug, lackiert und auf gelber Farbfläche<br />

platziert, 73 x 452 x 452 cm, Campus dsm-firmenich, Kaiseraugst. Foto: Kunstgiesserei St. Gallen<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


FOKUS // RETO BOLLER<br />

63


wohnt niederen Position die goldenen, schweren Einfassungen der noch hängenden<br />

Ölbilder aus dem 19. Jahrhundert funkeln – als ob die zeitgenössische Intervention<br />

ihre Vorgänger aus den festen Bildgrenzen locken wolle. Und wer gerne mit Werkinterpretationen<br />

über die Stränge schlägt, liest den himmelblauen Schaumstoff unter<br />

sandbeigem Gerüst gar als farbliche Umkehrung der ausgestellten Strandansichten<br />

Eugène Boudins. Wo dessen Bilder an den traditionellen Verankerungen der Malerei<br />

rüttelten, stülpt sie Boller radikal um.<br />

Enggezogene Schlaufen und ausufernde Tabletten<br />

Reto Bollers Arbeiten sind schnörkellos – und lösen dennoch rankende Gedankengänge<br />

aus. Von möglichen Abzweigungen geprägt ist auch ihre Genese: Bollers<br />

Arbeitsprozesse sind selten geradlinig, er beschreibt sie als ein «Herantasten, das<br />

offen ist für Schabernack, Stolpern und Schlaufen», um dann in einer «möglichst direkten<br />

Form ihren Abschluss zu finden». Unterschwelliger Humor, zufällig erscheinende<br />

Ästhetik und assoziatives Potenzial bleibt den Werken aber erhalten: Die<br />

Schlaufen sind quasi zwecks unmittelbarer Lesbarkeit enggezogen und entfalten<br />

sich in der Rezeption wieder – vielleicht in ganz neuen Auslegungen.<br />

Reto Boller (*1966, Zürich) lebt in Zürich<br />

1990–1995 Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich<br />

1993/94 Hogeschool voor de Kunsten Arnhem<br />

Seit 2007 Professor für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹Straight Story›, Galerie Mark Müller, Zürich<br />

2021 ‹bereit zu tragen›, Kunsthalle Arbon<br />

2016 ‹Breakdown›, Museum Langmatt, Baden<br />

2015 ‹gymball stunt›, Galerie Mueller-Roth, Stuttgart<br />

2013 ‹einfach dreifach›, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt<br />

2011 ‹Aufsetzpunkt›, Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil-Jona<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹sitting on a tin can›, Kunstverein Wagenhalle, Stuttgart<br />

2022 ‹Raum für phantasievolle Aktionen, Neupräsentation der Sammlung›, Kunstmuseum Bonn<br />

2021 ‹vorüber_gehend – Idylle und Künstlichkeit›, 7. Biennale Weiertal, Winterthur<br />

2018 ‹Negotiating Geometry›, Häusler Contemporary, Zürich<br />

2016 ‹Blinde!Date*›, PEAC Museum, Freiburg im Breisgau<br />

2014 ‹Elementare Malerei›, Kunstmuseum St. Gallen<br />

Reto Boller<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Auch Bollers jüngstem Kunst-und-Bau-Projekt ging eine lange Ideen- und Formsuche<br />

voraus. Für die Firma dsm-firmenich, die ihn nach einem Wettbewerb für ihren<br />

neu gestalteten und erweiterten Campus in Kaiseraugst beauftragte, tauchte er<br />

ein in die Produktpalette sowie den historischen Standort des Grosskonzerns; in die<br />

Synthetik der präventiven Gesundheit sowie die nahegelegenen Ruinen der römischen<br />

Rheinthermen. Die Nahrungsmittelindustrie sowie die Kulturgeschichte des<br />

Jugendwahns, knallige Vitaminbooster, geräuschlose Nymphen und Lucas Cranach<br />

der Ältere fliessen in ‹Fountain of Youth›, <strong>2023</strong>, zu einer Aussenskulptur aus neun<br />

ellipsoiden Betonvolumen von eineinhalb Metern Durchmesser zusammen, die in der<br />

Rasterung einer Tablettenverpackung auf einer ausladenden Farblache angeordnet<br />

sind. Laufen diese überdimensionierten leuchtgelben Pillen aus? Oder saugen sie die<br />

gleichfarbige Fläche unter ihnen auf?<br />

Das ewige Thema der Vergänglichkeit<br />

Bollers Jungbrunnen verläuft in viele Richtungen, nicht zuletzt weil diese eigenwillige<br />

Interpretation es schafft, sowohl auf die Tätigkeit der Auftraggeberin als auch<br />

auf diejenige des Künstlers zu verweisen: Die Forschung der Firma sieht Boller im<br />

Aufeinandertreffen der organisch geformten Farbfläche und der Serialität der Volumenkörper<br />

gespiegelt, deren «kontrollierte Ausrichtung gleichförmiger Elemente<br />

einen Rahmen bildet, der im Kontrast zu der sich innerhalb der Versuchsanordnung<br />

selbst organisierenden Fläche» steht. So beschreibt es Boller und könnte damit auch<br />

sein eigenes Schaffen meinen.<br />

Wo ‹Fountain of Youth› mit ewiger Frische liebäugelt, scheinen sich Bollers temporäre<br />

Interventionen im Museum Langmatt ihrer Sterblichkeit bewusst. Die nebligdunkle<br />

Fläche in ‹Exit› spricht kaum von lebensrettendem Ausgang. Am oberen Ende<br />

der ‹Funzel› flattert ein zerrissener Stoffbaldachin wie ein letzter Hautfetzen. Und im<br />

Raum der Intervention ‹hier› ist die zartrosa Wandverkleidung von einst eingeschlagenen<br />

Nägeln durchlöchert. Das verletzte Textil bindet Reto Boller in sein ephemeres<br />

Werk ein und stellt mit seiner Kunst auch die Spuren der Zeit aus, bevor die anstehende<br />

Bausanierung beides tilgen wird.<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit dem Künstler in Baden am 23.10.<strong>2023</strong>.<br />

Julia Schmidt ist Kunsthistorikerin und Filmwissenschaftlerin. Sie arbeitet als freie Autorin, Texterin und<br />

Projektleiterin in Zürich. julia.schmidt@gmx.ch<br />

→ ‹Reto Boller – hier›, Museum Langmatt, Baden, bis 10.12. ↗ langmatt.ch<br />

→ ‹Reto Boller – Fountain of Youth›, Kunst-und-Bau Campus dsm-firmenich, Kaiseraugst,<br />

permanente Installation<br />

FOKUS // RETO BOLLER<br />

65


Virginie Otth — Un questionnement<br />

assidu du regard<br />

Virginie Otth · Multiple / désirs, <strong>2023</strong> (détail), impressions photographiques collées sur aluminium,<br />

longueur totale : 10 m<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


C’est une période faste pour la photographe vaudoise Virginie<br />

Otth. En plus d’une exposition monographique à Photo Elysée à<br />

Lausanne, elle reçoit le Prix Art Visuel Vaud <strong>2023</strong> et publie un livre<br />

d’artiste. Photographe compulsive, elle n’a de cesse d’interroger<br />

nos manières de regarder la réalité, de revisiter les images pour<br />

raconter ses désirs et l’angoisse d’oublier. Nadia El Beblawi<br />

Avec ‹Un lac dans l’œil› Virginie Otth propose un titre d’exposition quelque peu surréaliste.<br />

Une métaphore du regard mais probablement aussi le fantasme d’en observer<br />

la physiologie. L’image de couverture de son livre ‹Pour l’instant.› montre un œil<br />

de bœuf disséqué, libéré de son cristallin. La petite boule déposée à côté pourrait<br />

évoquer, par sa rondeur et sa transparence, la perle précieuse d’une huître. Pratiquement<br />

noir et blanc, avec quelques accents rouges, la photographie met en scène un<br />

paradoxe : les yeux de l’artiste voient un œil à travers un objectif photographique qui<br />

en reproduit le mécanisme. Intéressée au fonctionnement du regard et à ses définitions<br />

philosophiques, l’artiste explore le médium photographique en questionnant<br />

ce qui se passe entre l’œil et le cerveau. Une expérience complexe qui implique plusieurs<br />

sens et dont le rendu est tronqué par l’image.<br />

Désirs au féminin<br />

Le titre de son exposition au Photo Elysée à Lausanne fait également référence au<br />

lac, à l’eau du Léman dans laquelle elle nage tous les jours, été comme hiver, depuis<br />

une dizaine d’années. Après chaque baignade, elle prend une photographie d’un même<br />

point de vue. Les images ne racontent rien de la température de l’eau, des odeurs,<br />

de la fatigue, etc. La répétition du motif ne constitue jamais un journal narratif, mais<br />

un intérêt pour ce qui habite la vie, pour le presque-rien que l’on peut rapprocher de<br />

la pensée du philosophe et musicologue français Vladimir Jankélévitch. Otth accumule<br />

parfois les prises de vue d’un même objet, comme lorsqu’elle photographie un<br />

verre d’eau. Couleur, noir et blanc, déplacement des ombres et des lumières : le point<br />

de vue reste le même et pourtant tout change. Les images se rapprochent alors d’une<br />

expérience. Les sujets importent peu, ils représentent pour l’artiste la vie au sens<br />

intime : des œufs qui explosent à la cuisson, des pelures d’oignons, les mains et les<br />

corps de ses proches ou une blessure, constituent un corpus d’images sur lequel elle<br />

travaille. Les focales sont souvent différentes. Il lui est arrivée de photographier la<br />

poussière et d’en faire un paysage dévoilé par la lumière. Rétroprojeté, le minon de<br />

poussière se présente comme un univers en soi, le sujet perd son sens et l’évidence<br />

de ce qu’on voit devient arbitraire. Une manière pour Virginie Otth de revisiter des<br />

instants photographiques en interrogeant notre perception fragmentaire du réel.<br />

À Photo Elysée, l’artiste expose quatre travaux inédits et projette un premier film,<br />

‹L’orage›, 2020–2021. ‹Multiple / désirs› est une œuvre monumentale acquise par<br />

l’État de Vaud pour le musée. C’est un long format développé sur dix mètres avec des<br />

FOKUS // VIRGINIE OTTH<br />

67


Virginie Otth (*1971, Lausanne) vit à Lausanne<br />

1994 Diplôme (CFC), École de photographie de Vevey<br />

2014 Master MAPS à l’ECAV, Sierre<br />

Dès 2000 Chargée de cours au CEPV, Vevey<br />

Dès 2005 Chargée de cours à la HEAD, Genève<br />

Dès 2005 Membre fondatrice de standard / deluxe, Lausanne<br />

Expositions personnelles (sélection)<br />

2020 ‹Monsieur Palomar›, Locus Solus, Lausanne<br />

2018 ‹Dupli-cata›, en collaboration avec Loan Nguyen, Arsenic, Lausanne<br />

2016 ‹Je m’y glisserai à frottement juste›, Locus Solus, Lausanne<br />

2014 ‹Blind Shadow›, espace dAM, Romainmôtier<br />

Expositions collectives (sélection)<br />

2019 ‹Sillages›, Photoforum Pasquart, Bienne<br />

2015 ‹Des seins à dessein›, Espace Arlaud, Lausanne<br />

2013 ‹Bow Flies›, Photoforum Pasquart, Bienne<br />

images simplement posées sur un plateau en bois. Les photographies se superposent.<br />

Elles ont chacune un papier et une dimension spécifiques, les tons sont mats<br />

ou brillants. Il y a des clichés numériques et argentiques, provenant d’un corpus plus<br />

ancien, mais tous sont collés sur aluminium. Tels des objets, ils peuvent être déplacés<br />

et la composition se modifier indéfiniment. Le choix de certains formats ovales<br />

est inspiré d’une précédente exposition sur les parfums, une tentative d’évoquer les<br />

souvenirs d’odeurs par une image ou une association de matières et de couleurs. Ici,<br />

l’installation part du noir et blanc à la saturation colorée : il n’y a pas un désir, il y en<br />

a plein et ça dépend des moments. Les âges et les grains de la peau sont différents.<br />

Une histoire se raconte, une narration discontinue, articulée autour d’impressions.<br />

Les images évoquent des gestes, une plaie et ouvertement la nudité du corps masculin.<br />

Virginie Otth pose un regard référencé souvent par la peinture, par l’histoire du<br />

regard des artistes hommes sur les modèles féminins.<br />

Un jardin de souvenirs<br />

Ce côté esthète se retrouve dans l’étrange portrait d’un jeune homme. Il nous fait<br />

face et son regard nous échappe. ‹Qui es-tu ?› est une pièce en hommage à ‹Renverser<br />

ses yeux› de Giuseppe Penone. Dans l’exposition, la photographie est imprimée<br />

sur un miroir et les yeux vides nous renvoient notre propre image. Pour l’artiste<br />

italien, qui en a fait plusieurs versions autour des années 1970, c’était un montage<br />

photographique avec des lentilles, suggérant le renversement réel qui se passe dans<br />

l’œil. Alors que Virginie Otth souligne la planéité de l’image et s’appuie sur la surprise<br />

du miroir, provoquant ainsi une confusion des regards.<br />

‹Jardins› est un travail sur l’idée d’une « nature » fantasmée, celle accessible en<br />

ville. Les images d’une nature maîtrisée sont imprimées sur 45 cartons de différentes<br />

tailles. Il y a des fleurs, des arbres, des espaces verts dont l’ancien parc de l’Elysée.<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


L’installation commence sur le mur avec des enfants couchés dans l’herbe puis se<br />

propage sur le sol. Les boîtes dispersées dans la salle d’exposition évoquent une<br />

forme de précarité. Le déplacement libre entre les cubes devient comme une promenade<br />

dans un jardin de souvenirs.<br />

Une très forte envie de garder en mémoire ce qu’elle voit imprègne la démarche de<br />

Virginie Otth. Très longtemps, elle a tout noté, tout photographié, pour ne pas oublier.<br />

Elle possède ainsi des quantités de carnets et un nombre considérable d’images. Aujourd’hui,<br />

elle accepte d’oublier. Elle élabore dans son travail artistique un autre fil du<br />

temps pour reconstruire une autofiction imaginaire, une sorte de fausse construction<br />

de souvenirs. Une relation narrative dans laquelle elle nous emmène avec ses ‹Quotidiennetés›<br />

qui s’articulent comme des instants choisis. Une cinquantaine de clichés<br />

sont présentés dans l’exposition pour se terminer sur l’image d’une surface percée<br />

de petits trous. Un mur où son père, le vidéaste Jean Otth, projetait des diapositives<br />

ou des films sur des supports cloués au mur, traces du travail inlassable de l’artiste.<br />

Un hommage à la photographie<br />

Le souvenir laissé par les images est un peu ce qui se joue dans son film ‹L’orage›,<br />

coréalisé avec Marie Taillefer. C’est un hommage à la photographie inspiré de ‹Théorème›,<br />

1968, de Paolo Pasolini. Dans sa version, la famille tombe amoureuse de la<br />

photographe venue faire leurs portraits, puis la tue lorsqu’elle décide de partir. Ce<br />

huis-clos tourné à la Villa Salagnon sur la petite île située près de Clarens montre de<br />

magnifiques images en mouvements, tandis que le commentaire, mêlé au jeu d’acteurs,<br />

décrit des photographies que le spectateur ne voit pas. Le regard posé sur le<br />

réel et le regard posé sur une photographie s’entremêlent et finalement les souvenirs<br />

demeurent plus proche d’un paysage mental que d’une image optique unique.<br />

Nadia El Beblawi, critique d’art, web éditrice, vit à Bâle. nadia.elbeblawi@gmail.com<br />

→ ‹Virginie Otth – Un lac dans l’œil›, Photo Elysée, Lausanne, jusqu’au 25.2. ; publication<br />

‹Pour l’instant.›, co-édition Art&Fiction / Photo Elysée, <strong>2023</strong><br />

→ ‹L’un pour l’autre›, carte blanche donnée à Virginie Otth, exposition avec dix artistes de l’École de<br />

Photographie de Vevey CEPV (Thomas Annaheim Lambert, Mathieu Bernard-Reymond,<br />

David Gagnebin-de Bons, Anne Golaz, Shannon Guerrico, Cécile Monnier, Loan Nguyen, Nicolas Savary,<br />

Marie Taillefer et Myriam Ziehli), Photo Elysée, Lausanne, jusqu’au 25.2. ↗ elysee.ch<br />

FOKUS // VIRGINIE OTTH<br />

69


Graphische Sammlung ETH Zürich —<br />

Macchina del tempo<br />

Shirana Shahbazi · Senza titolo, 2014, dal portafoglio ‹Camping The Two›, risografia, 29,7 x 21 cm,<br />

Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Una vasta selezione della collezione della Graphische Sammlung<br />

ETH Zürich è esposta al MASI Lugano con il titolo ‹Da Albrecht<br />

Dürer a Andy Warhol›. Immergendo il pubblico in un viaggio attraverso<br />

i secoli, la mostra interroga sulle connessioni tra le opere<br />

esposte e le attività del politecnico di Zurigo. Frank Maggioni<br />

Sarà familiare a tutti il racconto sulla macchina del tempo scritta da H.G. Wells nel<br />

1895 e le sue diverse varianti raccontate su ogni tipo di supporto artistico. La Graphische<br />

Sammlung ETH Zürich, fondata nel 1867, sembra aver preceduto il racconto di<br />

fantascienza di un paio di decadi. Prevista inizialmente come una selezione di opere<br />

per lo studio e l’insegnamento legati alle discipline del politecnico, negli anni la collezione<br />

si è arricchita e presenta oggi una vera e propria veduta d’insieme tra stili,<br />

correnti e sperimentazioni artistiche.<br />

L’esposizione inizia con opere del XV secolo dedicate al sacro.I curatori dell’esposizione<br />

hanno selezionato opere che evidenziano il grottesco, un triviale che rende<br />

uomini e santi figure in carne ed ossa. La visita di articola su diverse sale, permettendoci<br />

di scoprire un favoloso rinoceronte di Albrecht Dürer fino ad un piccolo autoritratto<br />

di Rembrandt. Si arriva al contemporaneo non prima di esserci fermati in<br />

un’atmosfera dell’Ottocento e della «belle époque»: passiamo da Parigi a Vienna, da<br />

Toulouse-Lautrec a Egon Schiele, e ci rendiamo conto di come ogni epoca abbia avuto<br />

le sue preoccupazioni, ma anche le sue ossessioni. Infatti, si abbandonano i corpi celesti<br />

per ritrovare corpi immersi nell’urbano, figure marginali, esistenze di ogni tipo,<br />

come le opere di Edvard Munch che ci immergono nella fragilità dell’essere umano.<br />

Nell’ultima parte della mostra, dedicata alla seconda metà del ventesimo secolo,<br />

è l’oggetto ad essere al centro delle riflessioni artistiche, rappresentato come un<br />

feticcio sacro, come lo mostrano le serigrafie delle ormai celebri lattine della Campbell<br />

Soup di Andy Warhol. Catturano l’attenzione delle serigrafie di Silvie Fleury con<br />

diversi modelli di pistole laser molto probabilmente riprese da film di fantascienza<br />

di serie B. Sotto il loro aspetto laccato e glamour intuiamo un rimando alla collezione<br />

stessa e all’istituzione che l’ha costituita. Infatti, non è scontato che un luogo conosciuto<br />

per la sua serietà, il rigore delle sue ricerche e la creazione di nuove tecnologie<br />

come il politecnico di Zurigo, includa anche l’arte nella riflessione scientifica.<br />

L’esposizione dimostra che non c’è un’opposizione tra il pensiero razionale e il<br />

pensiero artistico: non sono due mondi che avanzano separatamente, ma si trovano<br />

invece sullo stesso binario e forse addirittura nello stesso vagone. Al politecnico non<br />

saranno ancora riusciti a costruire una macchina del tempo, ma indubbiamente con<br />

la loro collezione di opere grafiche non hanno mancato di comporre una meccanica di<br />

precisione capace di farci viaggiare attraverso numerose epoche artistiche.<br />

Frank Maggioni, critico d’arte, scrittore e investigatore culturale, vive a Bienne. maggionifrank@gmail.com<br />

→ ‹Da Albrecht Dürer a Andy Warhol – Capolavori dalla Graphische Sammlung ETH Zürich›, MASI<br />

Lugano, fino al 7.1. ↗ masilugano.ch<br />

FOKUS // GRAPHISCHE SAMMLUNG ETH ZÜRICH<br />

71


HINWEISE<br />

Lost & Found<br />

Animation — ‹Lost & Found› mit seinen niedlichen<br />

gehäkelten Protagonisten wärmt das<br />

Herz. Ergäbe sich die Gelegenheit, würden Dino<br />

und Fuchs eingepackt und mit nach Hause<br />

genommen. Die Geschichte ist simpel und<br />

schnörkellos. Dino und Fuchs sind verliebt.<br />

Durch den Raum schicken sie sich Küsse zu<br />

und haben Fotos von sich als Paar auf dem<br />

Nachttisch. Doch dann gerät der Fuchs in Gefahr,<br />

und der Dino riskiert alles, um ihn zu retten.<br />

Dabei haben die beiden Filmschaffenden<br />

das Alles-Riskieren wörtlich genommen: Die<br />

Rettung hängt an einem einzelnen (Woll-)Faden.<br />

Was auf den ersten Blick wie ein putziger<br />

Kinderfilm aussieht, entwickelt sich zu einer<br />

tiefgründigen Geschichte über Liebe, Verlust<br />

und Neuanfänge, die nicht uneingeschränkt für<br />

ein jüngeres Publikum geeignet ist.<br />

Der Dino verliert alles, um dem Fuchs eine<br />

Chance zu geben. Der Film bricht einem das<br />

Herz und setzt es wieder zusammen. Niedlichkeit<br />

und Tragik gehen Hand in Hand, und das<br />

Publikum wird mit einem offenen Ende und<br />

einem Schimmer Hoffnung zurück in die Welt<br />

entlassen. ‹Lost & Found› ist ein Stop-Motion-<br />

Film mit viel Liebe zum Detail. Die Protagonisten,<br />

das authentische Sushi-Restaurant, alles<br />

ist handgemacht. Er feierte 2018 Premiere an<br />

der Berlinale und reiste danach an zahlreiche<br />

Festivals. Dominique Marconi<br />

Andrew Goldsmith, Bradley Slabe · Lost &<br />

Found, 2018, Stop-Motion-Animation, 7’38’’<br />

↗ vimeo.com/304803343<br />

Sammlung Jasper Johns<br />

Basel — Zeichnungen vom 16. Jahrhundert<br />

bis in die Gegenwart: Körperstudien, Collagen,<br />

Notationen, Skizzen und Aquarelle. Sie machen<br />

den Kernbestand an Werken aus, die der USamerikanische<br />

Künstler Jasper Johns (*1930)<br />

ab den frühen 1950er-Jahren entdeckt und<br />

für sich als so wichtig erachtet hat, dass sie in<br />

seinen Besitz gelangten. Erwerben war dabei<br />

nur eine Option neben Tauschen und Schenken<br />

unter Künstlerkolleg:innen. Insbesondere<br />

Letzteres gibt Aufschluss über Konstellationen<br />

innerhalb von New York, wo Johns mehrheitlich<br />

gelebt und gearbeitet hat und Kontakte<br />

zu Robert Rauschenberg, John Cage, Morton<br />

Feldman, Marcel Duchamp, Öyvind Wahlström,<br />

Louise Nevelson und Merce Cunningham<br />

pflegte. Auf einigen Zeichnungen finden sich<br />

diskrete Widmungen und Beischriften. Johns<br />

bestätigt durch dieses Interesse an Austausch,<br />

dass das Künstler:in-Sein viel mehr ausmacht<br />

als die Arbeit an eigenen Werken.<br />

Im Neubau des Kunstmuseum Basel ist eine<br />

reiche Auswahl dieser über die Jahre gewachsenen<br />

Sammlung erstmals in Europa zu sehen.<br />

Wie auch in den beiden vorausgehenden,<br />

weniger umfangreichen Ausstellungen in den<br />

USA wurde die Auswahl gemeinsam mit dem<br />

Künstler selbst getroffen. In Basel wird mit der<br />

thematischen Präsentation in drei ineinander<br />

übergehenden Räumen die Chance wahrgenommen,<br />

etwas von der Selbstverständlichkeit,<br />

aber auch der Privatheit und der Tiefe zu vermitteln,<br />

mit der Zeichnungen aus dem westlichen<br />

Kulturraum in Johns’ Alltag und Lebensweise<br />

vorkommen. So sind etwa gross skalierte<br />

Prints von Schwarz-Weiss-Fotografien seiner<br />

Wohnräume in Sharon, Connecticut, zu sehen.<br />

Das Blatt, mit dem im ersten Raum dazu<br />

eingeladen wird, das «fühlende Auge des<br />

Künstlers und Sammlers Jasper Johns» (Josef<br />

Helfenstein) kennenzulernen, ist eine anonyme<br />

Bleistiftzeichnung von 1951/52. Dieses<br />

‹Self-Portrait of a Young Boy› war nach Johns’<br />

eigenen Aussagen die erste Zeichnung, die<br />

er während seiner Studienzeit erwarb. Die<br />

Ausstellung markiert den Beitrag von Josef<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Helfenstein in der 1968 einsetzenden Beziehungen<br />

zwischen dem Kunstmuseum Basel<br />

und dem Künstler. Dass im ersten Obergeschoss<br />

ein Raum mit Werken von Jasper Johns<br />

aus Sammlungsbeständen in nächster Nähe zu<br />

Werken von Rauschenberg, Martha Rosler und<br />

Sam Giliam eingerichtet ist und gleichzeitig im<br />

Haus Gegenwart Carrie Mae Weems gezeigt<br />

wird, deutet ein Rekalibrierung an. SM<br />

Käthe Kollwitz · Ohne Titel, o.J., Kohle auf<br />

Papier, Blattmasse 50,5 x 58,4 cm<br />

Willem de Kooning · Untitled (Woman with<br />

High Heeled Shoes), 1975–1980, Bleistift auf<br />

Papier, 27,9 x 21,9 cm © The Willem de Kooning<br />

Foundation / ProLitteris<br />

→ Kunstmuseum Basel, bis 4.2.<br />

↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

Kreis 48<br />

Basel — Ein Stimmungsbild der Basler<br />

Nachkriegsmalerei zeichnet die Ausstellung<br />

im Kunstmuseum Basel, die anlässlich des<br />

75. Jahrestags des sogenannten Kreis 48 stattfindet.<br />

Die Schau konzentriert sich mit vierzig<br />

Gemälden und Skulpturen nicht nur auf elf der<br />

16 Mitglieder, sondern gibt auch der antifaschistischen<br />

Künstlervereinigung Gruppe 33,<br />

ebenfalls aus Basel, als Impulsgeber einen<br />

eigenen Raum. Der Kreis 48 wurde ohne programmatische<br />

Schrift gegründet, eher mit der<br />

Absicht, sich gemeinsam für bessere Ausstellungsbedingungen<br />

einzusetzen. Gemäss Gründungsmitglied<br />

Hans Weidmann (1918–1997)<br />

stand hinter dem Zusammenschluss auch eine<br />

«Trotzreaktion gegen die offiziell Anerkannten».<br />

Gemeint ist die ältere Generation von Kunstschaffenden<br />

der Gruppe 33 und die damals<br />

eher konservativ ausgerichtete Gesellschaft<br />

Schweizerischer Maler und Bildhauer (GSMB).<br />

Schon im Gründungsjahr zeigte die Galerie<br />

Beyeler den Kreis 48, 1950 und 1955 folgten<br />

Ausstellungen in der Kunsthalle. Georg<br />

Schmidt, damaliger Kunstmuseumsdirektor,<br />

sorgte für Ankäufe, die nun zusammen mit<br />

Leihgaben des Kunstkredits Basel präsentiert<br />

werden. Die Mitglieder des Kreis 48 lernten sich<br />

während ihrer Ausbildung an der Allgemeinen<br />

Gewerbeschule, heute Schule für Gestaltung,<br />

kennen. Ihr Schaffen ist von stilistischer Vielfalt,<br />

oft dominiert eine figurative, dunkeltonige<br />

Malerei, die als «Basler Graumalerei» bereits<br />

früher angelegt worden war. Die Farbgebung<br />

unterstreicht die Zeitstimmung der Nachkriegsjahre<br />

und wird bei Max Kämpf (1912–<br />

1986), dem Kopf der Bewegung, in düsteren<br />

Bildnissen und dem eindrücklichen Hauptwerk<br />

der ‹Hölle›, 1947–1949, spürbar. Das Fresko<br />

zeigt ein mehrstöckiges, baufälliges Gebäude,<br />

in dem unzählige Folterknechte in der Gestalt<br />

von Ratten menschliche Opfer quälen, um sie<br />

dann in einem Tümpel am unteren Bildrand zu<br />

entsorgen. Das grausame Gebaren der Tiere<br />

wird durch den hintergründigen Humor noch<br />

verstärkt. Ähnliches zeigt sich auch in Wimmelbildern<br />

von Valery Heussler (1920–2007),<br />

HINWEISE // ANIMATION / BASEL<br />

73


deren Werke zusammen mit Gemälden von<br />

Julie Schätzle (1903–1996) und Objekten der<br />

Bildhauerin Hanni Salathé (1926–2012) einen<br />

weiteren Schwerpunkt der Schau bilden: Den<br />

drei weiblichen 48ern ist ein eigener Raum<br />

gewidmet. In Heusslers Malerei, die als eine<br />

Entdeckung neuerer Zeit bezeichnet wird,<br />

taucht eine Vielzahl hybrider Monster und ans<br />

17. Jahrhundert angelehnter Figuren in surreal<br />

verrätselten Szenarien auf. Wie bei Kämpf wird<br />

auch hier das menschliche Drama und Zeitgefühl<br />

in metaphorischen Motiven fassbar. IK<br />

Max Kämpf · Die Hölle, 1947–1949, Fresko,<br />

112 x 143 cm, Kunstmuseum Basel © Nachlass<br />

des Künstlers. Foto: Martin P. Bühler<br />

Valery Heussler · Der Ofenhändler, 1951,<br />

Tempera auf Leinwand, 46,5 x 61 cm, Kunstmuseum<br />

Basel © Nachlass der Künstlerin.<br />

Foto: Martin P. Bühler<br />

→ Kunstmuseum Basel, bis 11.2.<br />

↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

Temitayo Ogunbiyi<br />

Basel — Wenn Früchte zur Reflexion über globale<br />

Bewegungsströme von Mensch und Ware<br />

anregen, dann befinden wir uns inmitten der<br />

künstlerischen Praxis von Temitayo Ogunbiyi<br />

(*1984). Für ihre aktuell im Museum Tinguely<br />

gezeigte Ausstellung ‹You will follow the Rhein<br />

and compose play› begab sich die in Nigeria<br />

lebende Künstlerin auf eine Erkundungstour<br />

durch Basel, durchstöberte das Sortiment von<br />

Lebensmittelläden unterschiedlicher Communities<br />

und liess sich von deren exotischer<br />

Vielfalt inspirieren. Das Ergebnis ihrer erstmalig<br />

umfassend in der Schweiz gezeigten Werke<br />

ist ein Spagat zwischen direktem Ortsbezug<br />

und gegenwärtigen Gesellschaftsfragen wie<br />

globale Vernetzung, Migration und kultureller<br />

Austausch.<br />

Die Stadt begreift Ogunbiyi dabei als einen Ort<br />

der Interaktion, was sich facettenreich in diesem<br />

Ausstellungsprojekt wiederfindet. Etwa in<br />

Form des kleinen Merchandise-Regals mit Produkten,<br />

die in Kooperationen zwischen ihr und<br />

Basler Partnern entstanden sind. Aber auch die<br />

Rauminstallation ‹You will find new framing in<br />

crafts of old›, die unter anderem aus lokal geliehenen<br />

Brockenstubenmöbeln besteht, fordert<br />

dazu auf, selbst aktiv zu werden. So geben die<br />

Schubladen immer wieder einen Blick auf neue<br />

kolorierte und Schwarz-Weiss-Zeichnungen<br />

importierter Pflanzen und Lebensmittel frei.<br />

Neben der spielerischen Aufforderung zur<br />

Erkundung weist die Künstlerin nicht zuletzt<br />

durch die Auswahl des Ensembles mit Möbeln<br />

von Biedermeier bis zur klassischen Moderne<br />

auf kolonialistische Strukturen hin und setzt<br />

zugleich Impulse zur Hinterfragung, wie Informationen<br />

generiert, gesammelt und für wen sie<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Diese feinsinnige Verwebung zwischen Spiel<br />

und Untersuchung sozialer und gesellschaftlicher<br />

Dynamiken spiegelt sich auch im ersten<br />

Teil dieses Ausstellungsprojektes wider – einer<br />

seit März im angrenzenden Solitude Park anzutreffenden<br />

Installation. Inspiriert vom Rhein<br />

als seit der Antike bekannte Handels- und Reiseroute,<br />

repräsentieren die ungleichmässig ge-<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


ogenen und mit Manilaseil umwickelten Stäbe<br />

die kartografischen Weglinien zwischen Basel<br />

und Lagos. Vor allem stellt die Struktur jedoch<br />

einen ‹Playground› dar, so der Titel einer Serie<br />

der Künstlerin, der Menschen jeden Alters zur<br />

Bewegung und sozialen Interaktion einlädt und<br />

über die universale Sprache des Spiels einen<br />

neuen, erfrischenden Begegnungsort in der<br />

Stadt zu schaffen vermag. RM<br />

Temitayo Ogunbiyi · You will find new framing<br />

in crafts of old, <strong>2023</strong>, Bleistift, Wasserfarben,<br />

Tusche und Acryl auf Herbarium-Papier, Brockenhausmöbel,<br />

Ausstellungsansicht Museum<br />

Tinguely, Basel. Foto: Bettina Matthiessen<br />

Temitayo Ogunbiyi · Playground – You will follow<br />

the Rhein and compose play, <strong>2023</strong>, Stahl,<br />

Manilaseil, Masse variabel, Ansicht Solitude<br />

Park, Basel. Foto: Mathias Willi<br />

→ Museum Tinguely, bis 14.1.<br />

↗ tinguely.ch<br />

Embodied Landscape<br />

Basel — Natur, gezähmt, gestaltet und gefährdet<br />

– ein künstlerisches Thema, das im<br />

21. Jahrhundert mit wachen Augen gesehen<br />

wird. Wie hat sich die Sicht darauf verändert?<br />

In der Ausstellung ‹Embodied Landscape› in<br />

der Villa Renata haben sieben Kunstschaffende<br />

aus der Schweiz und aus Deutschland unter<br />

der Kuration von Sibylle Omlin einen vielstimmigen<br />

Raum erschaffen.<br />

Leiser Pulsschlag tönt aus dem dunklen Keller,<br />

wo der Klangforscher und Planktonfischer<br />

Marc Zeier Kleinstlebewesen zu Hauptdarstellerinnen<br />

seiner Medieninstallation ‹Fishing<br />

grounds›, <strong>2023</strong>, macht. Seine winzigen Wasserflöhe,<br />

lateinisch «Daphnia Magna», treten in<br />

geheimnisvoll leuchtenden Gläsern und Videos<br />

zusammen mit Arbeitsgeräten auf. Für eine<br />

verborgene Wirklichkeit der Natur interessiert<br />

sich auch Marianne Engel, wenn sie auf ihrer<br />

nächtlichen Pirsch phosphoreszierende Gewächse<br />

fotografiert oder mit ihren Haustieren<br />

einen Dialog über den Tod hinweg führt. So lebt<br />

ihr Hase Frida als Hohlguss in Zement neben<br />

anderen skurrilen Existenzen im bürgerlichen<br />

Ambiente eines Wohnzimmers weiter.<br />

Mit drei goldenen Weizenkörnern, einem Kornfeld<br />

und einer gedeckten Tafel mit «Gesprächshappen»<br />

legt Frauke Materlik ein ganzes Netz<br />

an Referenzen zu Ernährung und Ökonomie<br />

offen. Christiane Fleissner, Fotografin, Kletterin<br />

und Imkerin, erforscht ihre eigenen Bienenvölker,<br />

deren Lebens- und Fruchtbarkeitszyklus,<br />

spinnt inhaltliche Fäden zu Mythologie und<br />

Wissenschaft. Ihre mehrschichtigen Collagen<br />

öffnen den Blick für einen faszinierenden<br />

Lebensraum, dessen Wabengefüge auch für die<br />

Bildhauerin Andrea Wolfensberger als Inspiration<br />

für eine Reihe von Plastiken dient. Andere<br />

Mikrostrukturen wie Myzelien und unsichtbare<br />

Wachstumsformen dienen der Künstlerin als<br />

Ausgangslage für filigrane Wandreliefs oder<br />

einen runden Teppich, der an den Blick durch<br />

ein Vergrösserungsglas erinnert. Unsichtbarem<br />

gibt auch Maëlle Cornut mit ‹Air Water Voice›<br />

<strong>2023</strong>, visuelle Präsenz. Sie übersetzt die Stimmen<br />

von Wind und Wasser in einen fliessenden,<br />

HINWEISE // BASEL<br />

75


schimmernden Bilderstrom mit schwebenden<br />

Schattenwesen, eine Videoinstallation<br />

wie ein Traum. Physische Verwandlung steht<br />

hingegen im Fokus der Werke von Ulrike Mohr.<br />

Die Künstlerin, die eine öffentliche Köhlerei<br />

im Schwarzwald betreibt, lässt Astwerk zu<br />

unterschiedlichsten Formen verkohlen, um es<br />

als feingliedrige Zeichnung im Raum tanzen zu<br />

lassen. IK<br />

Andrea Wolfensberger · Growing Mycel, 2020,<br />

Teppich<br />

Christiane Fleissner · The Game, <strong>2023</strong>,<br />

Fotografie<br />

→ Villa Renata, bis 18.12.<br />

↗ villa-renata.ch<br />

The Great Repair<br />

Berlin — «Tools to the People!» Der Appell<br />

von Atelier Bow-Wow, die Reparatur unseres<br />

verwundeten Planeten selbst in die Hand zu<br />

nehmen, könnte das «Jeder Mensch ein Künstler»<br />

des 21. Jahrhunderts werden. Gefragt<br />

sind Hingabe, ein gewisses handwerkliches<br />

Geschick und ein gerüttelt Mass an Kreativität.<br />

Allerdings ohne das zerstörerische Potenzial,<br />

das den Innovationszyklus im 20. Jahrhundert<br />

angeheizt hat.<br />

So widmet sich die Ausstellung in der Akademie<br />

der Künste, deren Titel ‹The Great Repair›<br />

beim Wirtschaftssoziologen Karl Polanyi Anleihen<br />

macht, jenen Fehlentwicklungen, die aus<br />

der Kommodifizierung von Land, Kapital und<br />

Arbeit hervorgehen. Eigentum und daraus abgeleitete<br />

Verfügungsrechte zerstören Lebenszusammenhänge,<br />

wie Marjetica Potrč (*1953,<br />

Ljubljana) in zwei Wandarbeiten demonstriert.<br />

Sie tritt ein dafür, Flüssen Rechtspersönlichkeit<br />

zu verleihen, unter lokaler Verantwortung.<br />

«Danke, dass Sie New York am Leben halten»,<br />

sagt Mierle Laderman Ukeles (*1939, Detroit)<br />

und schüttelt sämtlichen 8500 New Yorker<br />

Müllmännern die Hand. Die Performance<br />

‹Touch Sanitation›, 1979/80, führt sie in den<br />

Unterleib der Stadt, zu Menschen, die für ihre<br />

Arbeit nicht angemessen entlohnt werden, ähnlich<br />

den Pflegekräften in der Corona-Pandemie.<br />

Ihr Manifest zur «Maintenance Art» von 1969<br />

schlägt sich auf die Seite von Alltagsverrichtungen<br />

wie Wäsche waschen oder Kinder<br />

wickeln, also jener notwendigen, scheinbar<br />

unproduktiven «Hausfrauentätigkeiten», die<br />

seit einiger Zeit als Care-Arbeit aufgewertet<br />

werden.<br />

Pflege, Wartung, Reparatur stehen in dieser<br />

Ausstellung, die vom Magazin Arch+ in Kooperation<br />

unter anderem mit der ETH Zürich entstanden<br />

ist, für einen neuen alten Umgang mit<br />

gebundenen Ressourcen in einer von Rohstoffknappheit<br />

und Klimakatastrophe bedrohten<br />

Welt. Aus der Architektur, die für die Hälfte aller<br />

verbauten Masse, Beton, und einen Grossteil<br />

des Mülls verantwortlich ist, kommt der Aufruf<br />

zur Umkehr: Abrissmoratorium. Beispiel Stadt-<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


spital Triemli – Substanz erhalten wird prioritär.<br />

Begleitend zur Ausstellung, eine Fortsetzung<br />

des deutschen Beitrags zur Architekturbiennale<br />

<strong>2023</strong>, wird auch ein praktisches Angebot<br />

gemacht. Handarbeit ist angesagt. Eine<br />

Ästhetik nicht der glatten Oberflächen, sondern<br />

des Gemachten. Darin fügt sich beispielsweise<br />

das Upcycling-Projekt von Dipdi Textiles. Auch<br />

das Gebäude der Akademie selbst spielt mit,<br />

indem es Funktionsräume einbezieht, die den<br />

Ausstellungsbetrieb am Laufen halten. MW<br />

Folke Köbberling & Martin Kaltwasser · Cart,<br />

2013 (vorne) © ProLitteris; Christine Jiayi Chen,<br />

Kristina Shatokhina, Wilhelm Gardeleone ·<br />

After Parking, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Akademie<br />

der Künste, Berlin. Foto: David von Becker<br />

Les choses d’ici-bas<br />

Bern — Bei einer Teekanne ist es eindeutig: Ist<br />

der Henkel abgebrochen, hat die Kanne ihren<br />

Gebrauchswert verloren. Doch wie verhält<br />

es sich bei einem Kunstwerk? Verringern ein<br />

Knick im Papier, ein Riss in der Leinwand den<br />

Verkaufswert? Heben Beschädigungen, die in<br />

einer Ausstellung, bei Transport oder Lagerung<br />

entstanden sind, den Wert eines Werkes<br />

gar vollständig auf? Was bedeutet das für die<br />

künstlerische Aussage? Und: Darf man solche<br />

Arbeiten zeigen? Das Guggenheim Museum in<br />

New York hat vor einigen Jahren seine Depots<br />

aufgeräumt und dabei beschädigte Werke von<br />

prominenten Kunstschaffenden entsorgt. Diese<br />

Nachricht gab dem Berner Galeristen Henri<br />

Racz und seinen Mitarbeiter:innen Fabrice<br />

Schneider und Mona Filleul zu denken. Vor<br />

drei Jahren richteten sie eine Ausstellung mit<br />

schadhaften Werken in der Brüsseler Dependance<br />

der Galerie Duflon Racz ein. Nun präsentiert<br />

Racz in Bern eine Schau zum gleichen<br />

Thema mit Arbeiten von Kunstschaffenden aus<br />

der Schweiz. Bei der Vorbereitung musste Henri<br />

Racz feststellen, dass es deutliche Unterschiede<br />

im Umgang mit beschädigten Kunstwerken<br />

in der Schweiz und in Belgien gibt: In Schweizer<br />

Ateliers werden entsprechende Bilder und<br />

Objekte schneller entsorgt. Seine Nachfragen<br />

gingen oft ins Leere. Eine kleine Schau konnte<br />

er dennoch arrangieren. AH<br />

Inga People of Columbia · Awaska Alpa_woven<br />

territory, <strong>2023</strong> (vorne); Marjetica Potrč · The<br />

Time on the Lachlan River, 2022, Ausstellungsansicht<br />

Akademie der Künste, Berlin.<br />

Foto: David von Becker<br />

→ Akademie der Künste, bis 14.1.<br />

↗ adk.de<br />

↗ archplus.net/de/the-great-repair<br />

huber.huber · Vogelhäuser (New York 2007 /<br />

Chur 2016), Fundmaterial, je ca. 30 x 15 x 15 cm,<br />

durch Witterung beschädigt, geflickt<br />

→ Galerie Duflon Racz, bis 23.12.<br />

↗ duflon-racz.ch<br />

HINWEISE // BASEL / BERLIN / BERN<br />

77


Stéphanie Baechler<br />

Fribourg — Heiligenfiguren in historischen Museen<br />

ähneln oft Statisten, die als stumme Zeugen<br />

prächtigeren Objekten, von Messgeschirr<br />

bis zu Monstranzen, flankierend eine Bühne<br />

eröffnen. Nicht so im Musée d’Art et Histoire<br />

Fribourg. In der Ausstellung ‹Have faith› von<br />

Stéphanie Baechler (*1983) tritt die Künstlerin<br />

mit der Sammlung in Dialog. Wobei die katholischen<br />

Heiligen wie auch die oft wenig beachteten<br />

Wappenscheiben ins Zentrum der präzisen<br />

Interventionen im ganzen Haus rücken.<br />

Viele der Heiligen macht Baechler mittels<br />

Spruchbändern oder Textilien wieder zu eigentlichen<br />

Boten. Dabei greift sie auf das Vorbild<br />

solcher Bänder in mittelalterlichen Malereien,<br />

aber auch auf die dortige Bedeutung der Geste<br />

zurück. So gibt sie im ersten Stock einem<br />

goldgefassten Heiligen von 1515 eine aus Glas<br />

geformte Hand, die nun ein Spruchband mit<br />

dem Gedicht ‹Dear Cracks, …› der Künstlerin<br />

halten kann – als Pendant zur Bibel unter seinem<br />

linken Arm.<br />

Die Botschaft des Gedichts ist einerseits eine<br />

der «Hoffnung und des Vertrauens», wie der<br />

Pressetext formuliert – andererseits reflektiert<br />

es das Grundgefühl der Gegenwart als Zerrissenheit<br />

auf persönlicher und gesellschaftlicher<br />

Ebene. Zugleich spricht die Künstlerin darin<br />

Themen wie Wunderglauben oder virtuelle<br />

Erfahrungen an. Und so erstaunt es nicht, dass<br />

der heilige Michael auf derselben Etage die<br />

Stickerei eines Kabels mit Anschlüssen und<br />

Geräten «en miniature» hochhält, USB-Ports<br />

oder auch Tablets, was irritierend und anregend<br />

zugleich ist.<br />

Stéphanie Baechler sind die handwerklichen<br />

Prozesse der Medien, mit denen sie interveniert,<br />

wichtig: Arbeitete sie bei der Stickerei<br />

mit Produzenten in der Ostschweiz zusammen,<br />

experimentiert sie im zweiten Werkkomplex,<br />

der alle Stockwerke durchzieht, mit «les arts<br />

du feu», Glas und Keramik. Auch vor einige der<br />

wertvollen Wappenscheiben des MAHF hängt<br />

sie ihre zeitgenössischen Neuinterpretationen,<br />

wobei sie auch da nicht gegen, sondern<br />

mit deren Motiven spielt. Ihre verschiedenen<br />

Keramiken, beispielsweise die sich Schlangen<br />

gleich windenden Stäbe, drückt sie im zweiten<br />

Stock einem Mönch in die Hände oder platziert<br />

sie zwei Etagen höher auf eine Kommode aus<br />

dem 19. Jahrhundert.<br />

Die Künstlerin aktiviert in der Sammlung<br />

schlummernde Potenziale, was den Rundgang<br />

zu einer spannenden Spurensuche macht und<br />

uns die historischen Objekte in einer neuen<br />

Lebendigkeit erfahren lässt. AD<br />

Stéphanie Baechler · Ribbons Dear Clay,<br />

2021, historische Heiligenfigur mit Textil,<br />

Ausstellungsansicht Musée d’art et d’histoire<br />

MAHF. Foto: Francesco Ragusa<br />

Stéphanie Baechler · Cortical Homunculus<br />

Antenna, 2018, Aluminium, Kunststoffschrauben,<br />

Keramik, Ausstellungsansicht Musée d’art<br />

et d’histoire MAHF. Foto: Francesco Ragusa<br />

→ Musée d’art et d’histoire MAHF, bis 24.3.<br />

↗ fr.ch/de/mahf<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Wang Shui<br />

München — Die KI will doch nur spielen: Im<br />

Münchner Haus der Kunst kann man den<br />

Androiden bei einer Kissenschlacht zuschauen.<br />

Ihre schwebenden Körper sind irritierend glatt<br />

und technoid – wie schwerelos bewegen sie<br />

sich durch den virtuellen Raum. Für die Video-<br />

Simulation ‹Certainty of the Flesh›, <strong>2023</strong>, schuf<br />

Wang Shui (*1986, USA) golden schimmernde<br />

Avatare, die von programmierten neuronalen<br />

Netzen in Echtzeit gesteuert werden. Das allansichtige<br />

Triptychon, das auf einem grossen und<br />

vielen kleinen LED-Screens zu sehen ist, ist Teil<br />

von Wangs erster institutioneller Einzelausstellung<br />

in Europa, Titel: ‹Toleranzfenster›.<br />

Wang studierte Kunst und Sozialanthropologie<br />

in Berkeley und setzt sich künstlerisch mit<br />

der Verknüpfung von Mensch und Maschine,<br />

Körper und Technologie auseinander. Darüber<br />

hinaus werden, weniger offensichtlich, Aspekte<br />

von Race und Gender verhandelt. In München<br />

präsentiert Wang einerseits eine Serie von Bildern<br />

auf Aluminium, die in einem Prozess der<br />

«sensorischen Integration», wie Wang es nennt,<br />

entstanden sind. Dafür fütterte Wang die KI mit<br />

ihren eigenen Malereien, die so entstehenden<br />

Bilder übertrug wiederum Wang auf die Platte.<br />

Mit Sandpapier und Ölfarben bearbeitete Wang<br />

die glatten Oberflächen, sodass sie eine in<br />

die Tiefe führende Struktur wie Hologramme<br />

bekommen. Einige dieser Malereien in Metall<br />

werden durch plastische Objekte in der Form<br />

von stilisierten Zungen ergänzt.<br />

‹Certainty of the Flesh› wiederum bezieht sich<br />

auf eine dystopische Trilogie der feministischen<br />

US-amerikanischen Schriftstellerin Octavia E.<br />

Butler, eine der wenigen Schwarzen Science-<br />

Fiction-Autorinnen. In einer komplexen Mischung<br />

aus Reality-TV und Mythos schuf Wang<br />

für die digitale Show archetypische Charaktere,<br />

die zugleich Wasser, Feuer, Erde, Holz und<br />

Metall der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre<br />

versinnbildlichen sollen.<br />

Ob die Interaktion der Figuren darüber hinaus<br />

Streit oder Liebesspiel bedeutet, ist kaum<br />

einzuordnen. Ohne Hintergrundinformation<br />

würde sich der Inhalt bei der Betrachtung auch<br />

nicht erschliessen. Wang Shuis Installationen<br />

fordern die Sehgewohnheiten ebenso heraus<br />

wie die Möglichkeiten der KI generell unseren<br />

Geist. Fragezeichen sind programmiert. Dabei<br />

fasziniert das Werk durch seine surreale Ästhetik<br />

und technische Perfektion. RDR<br />

Wang Shui · Certainty of the Flesh, <strong>2023</strong>,<br />

Live-Simulation, Ausstellungsansicht Haus<br />

der Kunst, München. Foto: Milena Wojhan<br />

Wang Shui · Pillow IV (amazing taste) //<br />

(great taste), <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Haus<br />

der Kunst, München. Foto: Milena Wojhan<br />

→ Haus der Kunst, bis 3.3.<br />

↗ hausderkunst.de<br />

HINWEISE // FRIBOURG / MÜNCHEN<br />

79


«Auf dem Fluss Maira versuchte ich, flussauf<br />

wärts an der gleichen Stelle zu paddeln.<br />

Dieser Vorgang wurde gefilmt und in den<br />

folgenden Nächten auf den Fluss projiziert.<br />

Es sah gespenstisch aus, als ob ich unter<br />

Wasser schwimmen würde.»<br />

Roman Signer<br />

Roman Signer · Flussaufwärts, 2008<br />

Kunstdruck auf Premium-Hochglanzfotopapier<br />

27 × 18 cm, Edition 220 + 20 AP<br />

Foto: Aleksandra Signer<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> Gönneredition 2024<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Victor Burgin<br />

Paris — «Eine Form, die weder geometrisch<br />

noch organisch sei, hat Donald Judd mal<br />

in einem Seminar gesagt, wäre eine grosse<br />

Entdeckung. Für mich konnte das nur eine<br />

psychologische Form sein – und die wollte ich<br />

erzeugen», erzählt Victor Burgin, 82, schlank,<br />

britisch, ruhig und klar, im Jeu de Paume.<br />

Fünfzig Schaffensjahre überspannt seine<br />

Retrospektive ‹Ça›, die das in Frankreich wenig<br />

bekannte Werk präsentiert.<br />

Am Beginn der Schau hängt ‹Performative/Narrative›,<br />

1971: Ein nach einem Protokoll erstellter<br />

Text begleitet 16 motivgleiche Fotografien. Er<br />

suggeriert Inhalt, Sinn. Das ist Burgins roter<br />

Faden: Bild-Erzählungen, die im Zwischenraum<br />

von Text und Foto entstehen. Dem Mitgründer<br />

der Konzeptkunst und Bild-Theoretiker geht<br />

es ums «Denken der Bilder», welche Gedanken<br />

sie anregen und was sie selbst zu denken<br />

scheinen. Dafür stellt der in San Francisco<br />

lebende Brite ihnen Texte zur Seite. «Zuerst<br />

entsteht eine Erzählung, dann wechsle ich zu<br />

einer Kindheitserinnerung, die wird zu einem<br />

Haiku, das wie eine Momentaufnahme dieser<br />

Erinnerung ein Bild generiert, und so weiter»,<br />

beschreibt er sein Vorgehen. «Es geht mir um<br />

das Reale und die Konfrontation damit, darum,<br />

wie ‹Fantasmata›, Erinnerungen unser reales<br />

Leben bedingen.»<br />

Beeinflusst von Phänomenologie und Psychoanalyse<br />

verflicht er 1982 in sieben Bildern der<br />

‹Gradiva›, dieser modernen mythologischen<br />

Gestalt aus Wilhelm Jensens Roman, dessen<br />

Interpretation durch Freud und seine eigene<br />

Geschichte. Er erzählt dieses «pompejanische<br />

Phantasiestück» fotografisch weiter, setzt<br />

einen Frauenfuss an die Stelle der «Schreitenden».<br />

Zwischen den Bildern scheint die<br />

fetischisierende Darstellung der Frau auf,<br />

Burgins anderes grosses Forschungsfeld.<br />

Sein 3D-animierter Film ‹Dear Urania›, 2016,<br />

verdeutlicht, dass bildinduzierte Assoziationen,<br />

Empfindungen und Wahrheiten nur als Ruine<br />

zu haben sind. Wenn Vergangenes erzählt wird<br />

mit dem Anspruch, es als Abbildung zu vergegenwärtigen,<br />

zerbricht es. Zwischen diesen<br />

Trümmern findet Burgin Raum für poetische<br />

Veränderung. «Letztlich», sagt er vor dem<br />

skulpturalen Wandtext ‹Any Moment›, 1970,<br />

«entstehen die Bilder doch immer zuerst in<br />

meinem Kopf.» Und in dem der Betrachtenden:<br />

«Ich finde diese Ich, Ich, Ich-Haltung vieler<br />

Künstler schrecklich, möchte ein ‹Ça› ohne<br />

ein ‹moi› erschaffen», erklärt er den Titel der<br />

Schau. Dass das Wörtchen Roland Barthes’<br />

Foto-Essay ‹Die helle Kammer› entlehnt ist,<br />

bietet bereits wieder einen weiteren Faden für<br />

die Lesart dieser Ausstellung. JES<br />

Victor Burgin · Gradiva, 1982, 7 Tafeln,<br />

Schwarz-Weiss-Fotografien, Texte.<br />

Foto: Courtesy Galerie Thomas Zander, Köln<br />

Victor Burgin · Dear Urania, 2016 (Detail),<br />

2 farbige Videos, ohne Ton, 12’, Loop, digitale<br />

Zeichnungen, Wandtext. Foto: Courtesy Galleria<br />

Lia Rumma, Mailand / Neapel<br />

→ Jeu de Paume Paris, bis 28.1.<br />

↗ jeudepaume.org<br />

→ Centre photographique d’Île-de-France,<br />

bis 21.1.<br />

↗ cpif.net<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Angelika Shaba Dreher /<br />

Isabelle Krieg / Andrin Winteler<br />

Schaffhausen — Es knirscht. Knackt. Splittert.<br />

Plastik bricht unter den Schuhen. Der Boden ist<br />

voller bunter Teile. Wasserpistolen, Sammelfiguren,<br />

Bügelperlen, Bonbonspender, Überraschungseier<br />

und deren Inhalt, ein Vampirgebiss<br />

und Dekoblumen – Dinge ohne oder von geringstem<br />

Nutzwert. Hergestellt aus Kunststoff,<br />

oft für kurzfristiges Amüsement, schnell verbraucht<br />

und ebenso schnell vergessen. Isabelle<br />

Krieg hat diesen Plastikplunder aufgehoben<br />

und im Vebikus ausgestreut. So dicht, dass<br />

kein Entkommen möglich ist – der kunterbunte<br />

Unfug ist überall. Und doch ist er nur ein Teil<br />

der Installation ‹Gimmick›, <strong>2023</strong>. Ihr grösseres<br />

Element sind Schwemmhölzer aus dem Bodensee<br />

und aus Flüssen der Umgebung. Auch sie<br />

stehen für das Übriggebliebene, Ausgesonderte.<br />

Widerspenstig sind sie im Raum verkeilt, als<br />

Gegenbild zum industriell Gefertigten. Dieser<br />

inszenierte Kontrast mag etwas didaktisch<br />

anmuten, dennoch hat er seine Berechtigung,<br />

solange Wegwerfartikel aus Erdöl sorgenlos<br />

konsumiert werden.<br />

Ob Erdöl in Autoreifen sinnvoller eingesetzt ist,<br />

darüber gehen die Meinungen auseinander, und<br />

dieses heisse Eisen fasst auch Andrin Winteler<br />

nicht an. Ihn faszinieren Reifen als rotierende<br />

Objekte. In seiner Ausstellung ‹Pneu Pneus<br />

Pneuma› hält er ihr Drehen an und verkehrt es<br />

ins Gegenteil: Ein Monitor zeigt einen Reifen<br />

in Bewegung, ist jedoch selbst drehend<br />

montiert – so wird der Reifen zum ruhenden<br />

Zentrum. In einer anderen aufwendigen Installation<br />

wird ein Traktorpneu zum statischen<br />

Pol, um den ein Scheinwerfer kreist. In rotes<br />

Licht getaucht, erhält die Technik einen Hauch<br />

von Glamour, der Wintelers Arbeiten – primär<br />

technische und visuelle Spielereien – mit jenen<br />

von Angelika Shaba Dreher verbindet. Für<br />

ihren Teil dieser drei Einzelpräsentationen fügt<br />

die Künstlerin vier Werke und Werkgruppen<br />

stimmig zusammen. Verbindendes optisches<br />

Element sind die metallisch schimmernden<br />

Oberflächen. Die Künstlerin präsentiert einen<br />

raumgreifenden Fliegenvorhang, Webarbeiten<br />

und Objekte mit Perlen. In den Vorhang und die<br />

gewobenen Bänder sind Wörter und Sätze eingearbeitet.<br />

Sie beziehen sich auf die aktuelle<br />

gesellschaftliche Diskussionen zur Aufklärung<br />

und zu Konstrukten des Zusammenlebens.<br />

Dreher wirft nicht mit Parolen um sich, sondern<br />

verweist mit neuen Wortschöpfungen auf die<br />

Schwierigkeit, das gegenwärtige Zeitalter und<br />

seine Herausforderungen begrifflich zu fassen:<br />

Wäre die Welt eine andere, könnten wir uns als<br />

‹verfreigleichwahlwandt› begreifen? KS<br />

Andrin Winteler · Pneu Pneus Pneuma, <strong>2023</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Vebikus Kunsthalle<br />

Schaffhausen. Foto: Katharina Bürgin<br />

Angelika Shaba Dreher · Euphoria, <strong>2023</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Vebikus Kunsthalle<br />

Schaffhausen. Foto: Katharina Bürgin<br />

→ Vebikus Kunsthalle, bis 17.12.<br />

↗ vebikus.ch<br />

HINWEISE // PARIS / SCHAFFHAUSEN<br />

83


Marion Strunk<br />

Schaffhausen — Ein Faden ist eine Linie. Verarbeitet<br />

wird er zur Fläche, zur Form. Er kann<br />

Stoff, Schrift oder Ornament werden, Stickerei<br />

oder Kleidung. Marion Strunk arbeitet mit<br />

Nadel und Faden. Sie bestickt Fotografien oder<br />

umwickelt Objekte mit Wollfäden – beispielsweise<br />

einen inaktiven Lastzug in der ehemaligen<br />

Kammgarnstickerei Schaffhausen. Hier<br />

betreibt der Zürcher Kunstverein FAT (Femme<br />

Artist Table) seit Sommer dieses Jahres den<br />

FATpermanent Art Space. Diese Nutzung ist<br />

programmatisch, befanden sich doch hier bis<br />

2014 die Hallen für Neue Kunst: Die damals<br />

gezeigten Werke stammten überwiegend von<br />

Männern. Noch immer schimmern an manchen<br />

Stellen Sol LeWitts Wandzeichnungen durch<br />

die weisse Farbe. Marion Strunk platziert darauf<br />

ihre bestickten Fotografien. Mal akzentuiert<br />

sie mit den Fäden Vorhandenes wie Leuchtreklame,<br />

Vegetation oder Schneeflocken, mal<br />

integriert sie neue Elemente ins Bild. Nachdem<br />

durch das Fotografieren die abgelichtete Welt<br />

auf eine flächige Ansicht reduziert wurde, gibt<br />

Strunk den Sujets mit ihren Fadeninterventionen<br />

wieder ein räumliches Moment zurück.<br />

Zugleich stehen die wollig ausfasernden<br />

Fäden im Kontrast zur glatten Oberfläche der<br />

Fotografie. Dieser Gegensatz führt besonders<br />

bei abfotografierten textilen Oberflächen zu<br />

Wechselwirkungen zwischen Strunks Stickerei<br />

und dem Motiv. KS<br />

Lex Vögtli<br />

Solothurn — Manchmal ereilt einen im Museum<br />

der «coup de foudre»: Diesmal ist es<br />

ein Mädchen, das den blonden Zopf um den<br />

Kopf trägt wie weiland Ankers Modelle. Kleid,<br />

Schürze und Schuhe wirken altmodisch und<br />

gleichzeitig super cool. Mit dynamischem<br />

Ausfallschritt legt sich die Aktivistin ins Zeug,<br />

drückt auf eine Spraydose und versprüht eine<br />

Wolke. ‹Nebel› nennt die mit dem Solothurner<br />

Ausstellungspreis geehrte Lex Vögtli (*1972)<br />

ihr Gemälde und hängt es neben ein Ölbildchen,<br />

auf dem drei Frauen in Malerschürzen<br />

vor ihren Staffeleien stehen. Unter dem Motto<br />

«Sisterhood» kombiniert die Künstlerin ihre<br />

Werke mit Beständen des Kunstmuseums. Die<br />

fotochemisch belichtete Blume ‹Discoqueen› –<br />

eine Trouvaille – spannt den Bogen einerseits<br />

zu ringelreihenden Mädchen auf Sperrholz,<br />

andererseits zu den Blumencollagen im ersten<br />

Ausstellungsraum. Hier wimmelt es von prächtigen<br />

Grossformaten, virtuos zusammengefügt<br />

aus einem Kosmos von papierenen Versatzstücken.<br />

Wie ein Sonnengott leuchtet etwa die<br />

Collage ‹Wenn der Himmel kippt› auf einen nieder,<br />

zusammengeklebt aus Krummstab, Kelch<br />

und herumfliegenden Klunkern. Dass nach den<br />

jüngsten Geschehnissen in der katholischen<br />

Kirche der Himmel kippt, ist offenkundig. Am<br />

Ufer unter dem Gestirn türmen sich denn auch<br />

Maden, Tonscherben und Müll. FS<br />

‹Marion Strunk – Fadenstücke›, Ausstellungsansicht<br />

FATart, Schaffhausen. Foto: Irem Güngez<br />

→ FATpermanent Art Space, Kammgarn,<br />

bis 16.12. ↗ fatart.ch<br />

Lex Vögtli · Handeln, <strong>2023</strong>, Öl und Acryl auf<br />

Leinwand, 240 x 180 cm. Foto: David Aebi<br />

→ Kunstmuseum Solothurn, bis 31.12.<br />

↗ kunstmuseum-so.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Rebecca Warren / Wade Guyton<br />

Uster — Beim Zellweger Park in Uster, umgeben<br />

von Fabrikgebäuden und hochkarätiger<br />

Wohnarchitektur, befindet sich das Domizil der<br />

Bechtler Stiftung. Das Haus wurde um Walter<br />

de Marias Bodenskulptur ‹The 2000 Sculpture›<br />

herum gebaut, um ihr einen dauerhaften Platz<br />

zu sichern. Daneben finden an diesem kongenialen<br />

Ort auch Wechselausstellungen statt:<br />

Aktuell zu sehen sind die britische Bildhauerin<br />

Rebecca Warren (*1965) und der New Yorker<br />

Konzeptkünstler Wade Guyton (*1972) – auch<br />

sie Schwergewichte aus der Sammlung: Hier<br />

die mit ihren Gipsfiguren berühmt gewordene<br />

Kunstprofessorin, dort der technologieversierte<br />

Experimentiermaler. Eyecatcher ist sein geprinteter,<br />

unendlich vergrösserter Buchumschlag,<br />

der sich wie eine ausgefranste Flagge mit<br />

Streifen neun Meter in die Länge zieht. Davor<br />

reihen sich Rebecca Warrens wunderbar übermalte<br />

Bronzen auf. Füsse wie Klumpen geben<br />

den hageren Figuren Bodenhaftung. Eine Frauenbrust,<br />

Augenhöhlen oder Haarmaschen sind<br />

auszumachen. Ein herzförmiges Ding in einem<br />

schmalen Torso, ein hängender Sack an einer<br />

Wirbelsäule und rätselhafte Namen erzählen<br />

andeutungsweise Geschichten. Oder kennen<br />

Sie vielleicht ‹Toto› und ‹Eugene›? Eine reizende<br />

Truppe und doch irgendwie ausgezehrt. FS<br />

Rebecca Warren · handbemalte Bronzefiguren<br />

auf Sockeln, 2012 (vorne); Wade Guyton ·<br />

Untitled, 2011 (Ausschnitt), Hesta Collection,<br />

Ansicht Bechtler Stiftung. Foto: Flavio Karrer<br />

→ Bechtler Stiftung, bis 1.4.<br />

↗ bechtlerstiftung.ch<br />

Clemens von Wedemeyer<br />

Vaduz — Der Knochen fliegt. Er fällt nie<br />

herunter. Stattdessen ein «Match Cut»: Ein<br />

Raumschiff umkreist die Erde. Diese Szene aus<br />

Stanley Kubricks ‹2001: A Space Odyssey› ist<br />

legendär. Die Wandlung des als Mordwerkzeug<br />

benutzten Knochens in einen Flugkörper, der<br />

Sprung durch Raum und Zeit wurde vielfach<br />

zitiert und bietet noch immer Stoff für philosophische<br />

und künstlerische Exkurse.<br />

Clemens von Wedemeyer, den das Kunstmuseum<br />

Liechtenstein aktuell im Kontext<br />

der Sammlung präsentiert, interessiert sich<br />

besonders für die Verschränkung des realen<br />

und fiktiven Raums im Film und für die<br />

filmische Reduktion des dreidimensionalen<br />

Raums zugunsten eines neuen Erzählraums. In<br />

seiner Arbeit ‹A Recovered Bone (2001: A Space<br />

Odyssey)›, 2015, geht er der Frage nach, wie das<br />

Verschwinden des Knochens neu interpretiert<br />

werden kann: Aus der Filmsequenz retuschiert<br />

er den Knochen weg – nur der parabelförmige<br />

Schwenk in den Himmel ist noch zu sehen. Das<br />

Video ist als Loop angelegt, so fährt der Blick<br />

wieder und wieder in den Himmel hinauf. Vor<br />

der Projektionswand liegt auf einem Sockel<br />

ein unförmiges Gebilde: Der Knochen ist doch<br />

gelandet. Seine Form wurde auf der Basis der<br />

Kubrick’schen Filmbilder errechnet und in 3D<br />

ausgedruckt. Doch das Objekt gleicht nur vage<br />

einem Knochen. Von Wedemeyer findet damit<br />

ein treffendes Bild für die Differenz von Fiktion<br />

und Wirklichkeit. Seit Langem bewegt sich der<br />

1974 in Göttingen geborene Künstler zwischen<br />

Kunst und Kino. Er entwickelt non-lineare<br />

Erzählungen, in denen sich Dokumentar- und<br />

Spielfilm verschränken.<br />

Beispielhaft dafür ist ‹Otjesd›, 2005: Einerseits<br />

werden Szenen mit russischsprachigen<br />

Ausreisewilligen vor der Deutschen Botschaft<br />

in Moskau gezeigt, die jedoch in Berlin nachgestellt<br />

wurden. Andererseits ist das «Making<br />

of» dieses Films zu sehen, in das tatsächlich<br />

Aufnahmen aus Moskau integriert sind. Von<br />

Wedemeyer geht von einem selbst beobachteten<br />

Ereignis aus, stellt dieses filmisch nach<br />

und thematisiert diesen Prozess in einer wei-<br />

HINWEISE // SCHAFFHAUSEN / SOLOTHURN / USTER / VADUZ<br />

85


teren Erzählebene. Er ermöglicht es, zwischen<br />

den Projektionen hin-, und herzuwechseln und<br />

öffnet damit den Kinoraum. Die Leinwand ist<br />

nicht länger das zweidimensionale Fenster in<br />

eine filmische Realität, sondern ein räumliches<br />

Element. Eingebettet ist diese Doppelprojektion<br />

im Kunstmuseum Liechtenstein in eine<br />

Präsentation drei weiterer zwei- und dreidimensionaler<br />

Arbeiten des Künstlers. In ihrer<br />

Dichte und Konzentration webt die Ausstellung<br />

ein Netz zwischen den Werken und ihren<br />

Inhalten. KS<br />

Clemens von Wedemeyer · A Recovered Bone<br />

(2001: A Space Odyssey), 2015, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz<br />

© ProLitteris. Foto: Sandra Maier<br />

Monica Ursina Jäger<br />

Wil — Wälder wandern. Langsam bewegen sie<br />

sich durch unermessliche Zeiträume, stetig<br />

und kraftvoll. Monica Ursina Jäger erforscht<br />

die Dynamik des Waldes, sein Leben und seine<br />

Resilienz. Die in Zürich und London lebende<br />

Künstlerin ist seit 2016 Mitglied des Instituts<br />

für Umwelt und Natürliche Ressourcen der<br />

ZHAW. In ihrem Werk verzahnen sich wissenschaftliche<br />

und künstlerische Recherche<br />

auf stimmige und zugängliche Weise. In der<br />

Kunsthalle Wil zeigt sie im Erdgeschoss die<br />

Zwei-Kanal-Videoinstallation ‹Transient Traveller›,<br />

<strong>2023</strong>. Nahaufnahmen von Moos, Rinde,<br />

Farn und Holzkohle stehen neben filmischen<br />

Bildern eines gefallenen Baumriesen. Überall<br />

rieselt, rinnt und tropft es – dieser Wald ist<br />

vital und ursprünglich. Gefilmt hat Jäger in<br />

einem der drei Urwälder der Schweiz, dem<br />

Bödmeren Wald im Muotatal. Und sie blendet<br />

die entscheidende Frage nicht aus, ob dieser<br />

Wald wirklich ein sogenannter Urwald ist: Im<br />

Obergeschoss thematisiert sie einen Streit aus<br />

den 1990er-Jahren, als die Wissenschaft der<br />

Annahme widersprach, dieser Wald sei vom<br />

Menschen unbeeinflusst. Der entsprechende<br />

Aufsatz durfte nie erscheinen, um Tourismuslabels<br />

nicht zu gefährden. Die Kunst jedoch ist<br />

frei: Jäger präsentiert eine Kopie des damaligen<br />

Aufsatzes und lädt ein, darüber nachzudenken,<br />

wie mit Wissen umgegangen wird. KS<br />

Clemens von Wedemeyer · Otjesd, 2005, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Liechtenstein,<br />

Vaduz © ProLitteris. Foto: Sandra Maier<br />

→ Kunstmuseum Liechtenstein, bis 28.1.<br />

↗ kunstmuseum.li<br />

Monica Ursina Jäger · Transient Traveller,<br />

<strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthalle Wil<br />

→ Kunsthalle Wil, bis 17.12. ↗ kunsthallewil.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Zürich Biennale<br />

Zürich — «Das hat uns gerade noch gefehlt»,<br />

raunzte ein Freund, als er hörte, die Kunsthalle<br />

Zürich veranstalte jetzt eine Zürich Biennale.<br />

Also nichts wie hin. So ein Riesending, wie es<br />

tönt, ist es nicht, und Beruhigung: Dass diese<br />

Veranstaltung ab <strong>2023</strong>, wie für Biennalen üblich,<br />

alle zwei Jahre stattfindet, wird vonseiten<br />

der Kunsthalle nicht bestätigt. Vor Ort haben<br />

wir eher den Eindruck, das gewählte Format<br />

könne vom Potenzial her jedes Jahr über die<br />

Bühne gehen, als Leistungsschau des hiesigen<br />

jungen Kunstschaffens im Spiegel internationaler<br />

Beteiligungen, kostensparend und ohne<br />

grossen Aufwand.<br />

Für den Etikettenschwindel bedarf es allerdings<br />

Chuzpe, die uns auch beim Line-up<br />

entgegenweht: 48 Künstler:innen werden<br />

mit 121 Arbeiten in einem Raum von 500 m 2<br />

präsentiert. Das bedeutet Dichtestress. Dem<br />

können sich auch die Besucherinnen und Besucher<br />

nicht entziehen und wir rezipieren die<br />

Ausstellung wie Tinder, TikTok oder Instagram,<br />

nach dem Motto, «swipe it!», wische es weg,<br />

«swipe the artwork», «see the next». Da wir<br />

uns über ein Thema, ein Anliegen der Ausstellung<br />

keine Gedanken machen müssen (sie hat<br />

keines), bleiben wir dann tatsächlich auch bei<br />

einigen Arbeiten stehen und freuen uns, dass<br />

wir da sind. Zum Beispiel gleich am Eingang, wo<br />

wir auf Miriam Laura Leonardis Backsteinmauer<br />

mit chromblitzender Tafel ‹Brandnew square<br />

(NHL)›, <strong>2023</strong>, stossen, die materiell dem monumentalen<br />

Comic-Hasen auf weissem Grund,<br />

‹I’m O.K. You’re O.K.›, 2020/<strong>2023</strong>, von Dena Yago,<br />

gleich gegenüber, entgegengesetzt ist. Doch in<br />

ihrer queeren künstlerischen Haltung treffen<br />

sich die beiden, «nice». Es scheint, dass keine:r<br />

der ausgewählten Künstler:innen sich zu ernst<br />

nimmt, und so bleibt Selbstironie und Camp,<br />

Kunstschaffen mit Hang zum augenzwinkernd<br />

Trivialen das Verbindende.<br />

Wie wäre es mit einer Batterie acht drolliger<br />

Keramik-Entchen aus der Hand von Ilaria Vinci,<br />

die uns von einer hohen Stellwand den Spruch<br />

im Schnabel entgegenrecken, ‹Are you thinking<br />

what I’m thinking›, <strong>2023</strong>? Wir nehmen es zur<br />

Kenntnis und «swipen» weiter, zum Beispiel<br />

gleich nebenan zur einzigen Videoarbeit der<br />

Ausstellung, ‹Moléculas›, 2018, von Juan<br />

Antonio Olivares. Wir sehen einen Teddybären<br />

in kalten Architekturen verirrt. Spätestens hier<br />

muss es jedem Besuchenden auffallen, wie angepasst<br />

im Grunde die ganze Ausstellungsveranstaltung<br />

daherkommt, medial und inhaltlich.<br />

Swipe! MG<br />

‹Zürich Biennale›, Ausstellungsansichten<br />

Kunsthalle Zürich. Fotos: Cedric Mussano<br />

→ Kunsthalle Zürich, bis 21.1.<br />

↗ kunsthallezurich.ch<br />

HINWEISE // VADUZ / WIL / ZÜRICH<br />

87


Alina Kopytsia / Sarah Margnetti /<br />

Valentin Rilliet<br />

Zürich — Die Galerie Peter Kilchmann präsentiert<br />

drei neue, junge Positionen. Auf den ersten<br />

Blick sind keine Gemeinsamkeiten ersichtlich,<br />

doch dann zeichnet sich ein verbindendes Thema<br />

ab: Wie äussern sich herrschende Strukturen<br />

in sozialen Räumen? Welche Auswirkungen<br />

haben sie auf Individuen?<br />

Auf Anhieb betört die Seltsamkeit der Gemälde<br />

von Sarah Margnetti. Mit akribischer Präzision<br />

entsteht ein Trompe-l’Œil von Oberflächenstrukturen<br />

wie Ziegelsteinen oder Marmor.<br />

Interessant ist, wie sich die fragmentarischen<br />

Materialien zu einem dekorativen Ganzen verdichten<br />

und einen metaphysischen Raum bilden.<br />

Abgewandte, nackte Frauenbeine steigen<br />

Marmortreppen empor. Sie tragen auffallende<br />

High Heels, an deren Absätzen sich Frauenfiguren<br />

winden. Unverhofft wird man zum Voyeur,<br />

denn das rätselhafte Geschehen spricht von<br />

Verletzlichkeit. Wohin geht die Frau? Welches<br />

Schicksal lässt sie hinter sich?<br />

Anders verhalten sich die Dargestellten in<br />

den textilen Bildern der ukrainischen Künstlerin<br />

Alina Kopytsia, die uns selbstbewusst<br />

anblicken. In den Stoffcollagen spiegeln sich<br />

nicht nur altbekannte ikonografische Motive<br />

wie etwa die liegende Frau, die stets das Objekt<br />

der Begierde war. Vielmehr scheinen sich die<br />

Figuren aus den Narrativen zu befreien und<br />

ihre eigene Geschichte zu schreiben. Kopytsia<br />

erweitert das Konzept des Bildes und provoziert<br />

mittels kleiner Formate den Grössenwahn<br />

des Kunstmarktes. Auffallend ist auch das<br />

unsaubere Vernähen, deutbar als ein Zeichen<br />

ästhetischen Widerstands. Die subtilen<br />

Stoffcollagen hinterfragen einerseits die Rolle<br />

von Handarbeit im sozialhistorischen und<br />

technologischen Kontext. Andererseits zeigt<br />

sich Kritik an der Gegenwart: Das scheinbare<br />

Freiheitsideal der Selbstständigkeit und die<br />

einhergehende Selbstvermarktung verwischen<br />

die Grenze von privat und öffentlich und resultieren<br />

in Angepasstheit und Selbstausbeutung.<br />

Für einen Perspektivwechsel sorgt auch<br />

Valentin Rilliet, der in seinen meisterhaften<br />

Gemälden die Zusammenhänge von gesellschaftlichen<br />

Strukturen zwischen Zerfall und<br />

Neubildung festhält. Thematisch oszillieren die<br />

Narrative zwischen dem westlichem Kunstkanon<br />

und chinesischer Traditionen. Perspektiven<br />

wechseln von Bild zu Bild. Fragen kommen auf,<br />

weil die Referenzen für ein westlich geschultes<br />

Auge nicht unmittelbar identifizierbar sind. Dabei<br />

erinnert die Farbigkeit stark an chinesische<br />

Kalender der 1990er, und die Kostüme verweisen<br />

auf bestimmte Epochen und Dynastien.<br />

Die wahre Kraft dieser Bilder liegt aber in ihrer<br />

Verspieltheit. Man reist in ein Gewächshaus der<br />

Träume, wo man als Thronräuber noch mit (alsbald<br />

ausgestorbenen) weissen Tigern kuscheln<br />

darf oder mit anderen Krieger:innen die Feuer<br />

der Welt löscht. Denn unter Schutt und Asche<br />

schläft eine neue Welt. SG<br />

Valentin Rilliet · In Search of the Usurper, <strong>2023</strong>,<br />

Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm. Foto: S. Schaub<br />

Alina Kopytsia · The Hermit, <strong>2023</strong>, Stickerei auf<br />

Textil, 37 x 47 cm. Foto: Sebastian Schaub<br />

→ Galerie Peter Kilchmann, Rämistrasse,<br />

bis 21.12. ↗ peterkilchmann.com<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Ernst Scheidegger<br />

Zürich — 82 Fotografien zeigt die Kabinettausstellung<br />

im Kunsthaus zum 100. Geburtstag<br />

von Ernst Scheidegger (1923–2016), bis auf drei<br />

alle schwarz-weiss. Atmosphärische Akzente<br />

dazu setzen zehn Werke von Kunstschaffenden,<br />

die uns auch in Scheideggers Bildern<br />

begegnen. Immer noch ist Neues bei ihm zu<br />

entdecken, darunter manches, was seinen<br />

Werkweg erhellt. Natürlich sind da die vertrauten,<br />

unser Giacometti-Bild prägenden Aufnahmen<br />

aus dem legendären Pariser Atelier, dazu<br />

viele weitere Blicke auf kreative Menschen –<br />

Arp, Bill, Varlin, Loewensberg, Miró, Richier –<br />

charakteristisch erfasst. Denn Scheidegger ist<br />

ein Fotograf, der mit seiner Anwesenheit nie<br />

stört; vielen der Fotografierten ein aufmerksamer<br />

Freund, begabt zu respektvoller Nähe. Das<br />

umfangreichste der drei Kapitel aber mit zum<br />

Teil erstmals gezeigten Aufnahmen präsentiert<br />

die unbekannten Anfänge, als Scheidegger<br />

wie sein Freund und Vorbild Werner Bischof<br />

im Nachkriegseuropa unterwegs ist: kontrastreiche,<br />

nicht selten dunkle Bilder vom Alltag<br />

mit Blick auf soziale Verhältnisse, aus denen<br />

humanistisches Engagement spricht. Wir sehen<br />

Menschen auf der Strasse, oft auch Kinder,<br />

Jahrmarkt und Zirkus, so spontan wie komponiert<br />

wirkend. Schön, dass man dem Frühwerk<br />

Scheideggers, das dieser unter dem Eindruck<br />

von Bischofs und Capas frühem Tod ad acta<br />

gelegt hatte, nun begegnen kann. AM<br />

Claudia Caviezel<br />

Zürich — Schon in der grossen Halle im Toni-<br />

Areal setzt die Textildesignerin Claudia Caviezel<br />

(*1977, Zug) mit einer grossformatigen Installation<br />

ein erstes Ausrufezeichen, das auf ihre<br />

leuchtend bunte Welt im Museum für Gestaltung<br />

hinweist. ‹Caleidoscope› heisst die Schau,<br />

und man taucht tatsächlich in ein solches ein.<br />

Dicht behangen sind die Wände mit Stoffbahnen.<br />

Ein hellgrün schimmernder fernöstlicher<br />

Dschungel voller detailreicher Flora und<br />

Fauna kontrastiert darin mit Farbverläufen auf<br />

Bettwäsche und neonfarbenen Fadenspulen<br />

im Materialgestell. Der lange Tisch in der Mitte<br />

des Raums ist mit Leinwand bezogen, darauf in<br />

blauen Rahmen Entwürfe und Skizzen zu ihrem<br />

vielseitigen Schaffen, das auch Keramik oder<br />

Interior-Objekte umfasst. So kann der Weg<br />

eines Werks vom ersten Farbtupfer bis zum fertigen<br />

Design nachvollzogen werden. Archivkisten<br />

stehen in einer Nische, sind aber wohlweislich<br />

– oder leider? – abgedeckt, weil man sonst<br />

endlos darin herumwühlen würde. Es geht<br />

nichts über einen reichen Fundus: Caviezel<br />

begann schon in der Schulzeit, Ausschnitte aus<br />

Magazinen und Stoffmuster zu sammeln. Die<br />

mehrfach ausgezeichnete Künstlerin hat den<br />

Mut zu grossen Gesten und kräftigen Farben,<br />

was den Besuch zu einem visuellen Vollbad<br />

werden lässt. Schwer ist danach der Schritt<br />

hinaus in den eintönigen Alltag. TS<br />

Ernst Scheidegger · Kinder in Süditalien,<br />

um 1948, Lambda-Print. Foto: Stiftung Ernst<br />

Scheidegger-Archiv<br />

→ Kunsthaus Zürich, bis 21.1. ↗ kunsthaus.ch<br />

‹Claudia Caviezel – Caleidoscope›, Ausstellungsansicht<br />

Museum für Gestaltung,<br />

Zürich. Foto: Susanne Völlm<br />

→ Museum für Gestaltung, Toni-Areal, bis 7.1.<br />

↗ museum-gestaltung.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

89


BESPRECHUNGEN<br />

Zora Berweger — Eine Ausstellung als Baum<br />

In der Kunsthalle Appenzell ist die erste institutionelle Einzelausstellung<br />

von Zora Berweger zu sehen. Die Berner Künstlerin<br />

mit Ausserrhoder Wurzeln präsentiert ihre Arbeit als raumübergreifenden<br />

Organismus, in dem jedem Element seine spezifische<br />

Funktion und Deutung zuteil wird.<br />

Appenzell — Zeichensysteme sind allgegenwärtig und lebenswichtig. So informieren<br />

Piktogramme über Fluchtwege, Radioaktivität oder die Gefahr eines Stromschlags.<br />

Sie werden überall auch ohne Worte verstanden. Aber Zeichen können noch einfacher<br />

und universeller sein: Zora Berweger (*1981, Bern) verwendet ein lineares Vokabular.<br />

Seit einigen Jahren arbeitet die Künstlerin mit Salzteig. Getreide, Wasser,<br />

Salz – mehr braucht sie nicht für Reliefs von archaischer Ausdruckskraft. Sie drückt<br />

mit den Fingern Punkte, Kreise oder Dreiecke ins weiche Material, lässt es trocknen<br />

und betont dann mit aufgesprühter Farbe dessen raue Oberfläche und die rudimentären<br />

Formen. Die Werkgruppe wird in der Kunsthalle Appenzell auf dem mittleren<br />

Stockwerk gezeigt. Damit wird ihr Charakter als Bindeglied betont: Die Reliefs stehen<br />

an der Schnittstelle zwischen zwei- und dreidimensionalen Arbeiten einerseits und<br />

verweisen andererseits mit ihrem reduzierten Zeichensystem sowohl auf die gegenständlichen<br />

als auch auf die ungegenständlichen Werke der Künstlerin.<br />

Zora Berweger inszeniert ihre Ausstellung wie ein Gewächs. Das Erdgeschoss<br />

denkt sie als Wurzelraum, die mittlere Etage als tragenden Stamm und das Obergeschoss<br />

als Baumkrone. Die seit 2006 in Leipzig arbeitende Künstlerin will mit diesem<br />

Konstrukt an die Funktionen einer Pflanze anknüpfen. Im Erdgeschoss zeigt sie eine<br />

raumfüllende Installation mit minimalistischen Neonzeichen. Sie stehen in Anlehnung<br />

an die Funktion von Wurzeln für den inhaltlichen und formalen Ausgangspunkt<br />

der Ausstellung. Den Stamm und somit das darüber liegende Stockwerk versteht<br />

Berweger als Ort, wo die Nährstoffe gebündelt werden und die Kräfte zusammenfliessen.<br />

Hier zeigt sie ausser den Salzteigreliefs ein Gemälde aus dem Jahr 2012 und<br />

Objekte aus Materialien wie Gips, Pappmaché, Draht oder Bast. Präzise tariert sie<br />

die Beziehungsnetze zwischen Einzelwerken aus und öffnet den Raum für universelle<br />

Erzählungen. Spirituelles wird angedeutet und Ursprüngliches, Erdenschweres,<br />

Kosmisches. Mit Letzterem leitet Berweger motivisch über zum obersten Stockwerk,<br />

das in der Baummetapher für die Krone und für Kreisläufe steht. So sind Objekte in<br />

Form von Schoten, Körnern und Kapseln auf dem Boden platziert – Sinnbilder für<br />

gespeicherte Energie und das Potenzial zu Erneuerung. Ein Neonzeichen verbindet<br />

diese Etage inhaltlich und formal schlüssig mit dem Erdgeschoss. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Zora Berweger – Greeting the Unseen›, Kunsthalle Appenzell, bis 14.4. ↗ kunsthalleappenzell.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Zora Berweger · Roots, <strong>2023</strong>, Drahtseile, Kabel, Neon, Transformer, Masse variabel. Foto: Stefan Rohner<br />

BESPRECHUNGEN // APPENZELL<br />

91


Diego Marcon — Die unerträgliche Leichtigkeit des Verbrechens<br />

In seiner ersten Schweizer Einzelausstellung erkundet Diego<br />

Marcon die Schnittstellen zwischen Film und Kunst. Was im<br />

ersten Moment an ein groteskes Musical- oder Puppentheater<br />

erinnert, offenbart sich als ebenso poetische wie gesellschaftskritische<br />

Schau von grosser künstlerischer Sorgfalt.<br />

Basel — Ein Mann mit Silikonmaske sitzt auf einem Bett, in dem eine Frau liegt. Er<br />

schaut dem leise rieselnden Schnee vor dem Fenster zu, bis auf dem Sims eine Amsel<br />

landet und virtuos den Anfang eines Musicalsongs pfeift. Darin besingt ein Vater,<br />

wie er Sohn, Tochter und Frau erdrosselt, um sich schliesslich selbst zu töten.<br />

‹The Parents’ Room›, 2021, ist auf 35mm-Film aufgenommen und verbindet echte<br />

Schauspieler:innen mit computergenerierten Animationen. Wie alle Filme des italienischen<br />

Künstlers Diego Marcon (*1985) ist die Szene als endloser Loop konzipiert.<br />

Das Video, bekannt von der Biennale in Venedig 2022, macht im ersten abgedunkelten<br />

Saal den Auftakt zur Schau in der Kunsthalle Basel, die selbst wie eine<br />

Schlaufe gestaltet ist. Hell und dunkel wechseln sich ab, wobei in den hellen Räumen<br />

tonlose und in den dunklen klingende Videoarbeiten gezeigt werden. Im zweiten, hellen<br />

Raum folgt ‹Untitled (Head falling 01–03)›, 2015, – drei zehnsekündige Loops von<br />

digitalisierten, bemalten 16mm-Filmen, die ein sich bewegendes Gesicht eines Mannes<br />

in der Art einer Kinderzeichnung zeigen. Es folgt die Videoarbeit ‹Monelle›, 2017:<br />

Stille und Dunkelheit werden von blitzartigen Bildern und explosionsartigen Schlaggeräuschen<br />

unterbrochen. Auf den Fotos sind zumeist junge Frauen zu sehen, die in<br />

den monumentalen Räumen der Casa del Fascio in Como abgelichtet wurden. Sind es<br />

Opfer? Szenen eines Gewaltverbrechens? Geisterhaft brennt sich dieses ehemalige<br />

Zentrum des italienischen Faschismus in die Netzhaut der Betrachtenden.<br />

Danach trifft man auf eine Brass-Band aus kindlichen Betonfiguren, niedlich,<br />

aber auch unheimlich und still. Am Ende des Rundgangs schliesslich ist eine Kino-<br />

Situation so inszeniert, dass die Besuchenden zuerst das Publikum sehen, welches<br />

einem aufwendig produzierten Puppentheater zuschaut: In ‹Dolle›, <strong>2023</strong>, sitzen zwei<br />

Animatrix-Maulwürfe in einem Wohnzimmer und führen scheinbar endlose Rechnungen<br />

aus, ohne zu einem Resultat zu kommen. Durch eine feinsinnige Kombination von<br />

analogen und digitalen Mitteln gelingt dem in der Nähe von Varese aufgewachsenen<br />

und in Mailand lebenden Künstler eine runde, teils verstörende, teils aber auch humorvolle<br />

und berührende Ausstellung. Er arbeitet ganz bewusst mit der affektiven<br />

Kraft von Klang, Musik und Stille, die er gezielt einsetzt. Seine Figuren wirken dabei<br />

wie fieberhafte Gestalten, die weniger aus freiem Willen als aufgrund von inneren<br />

oder äusseren Zwängen handeln. Andrin Uetz<br />

→ ‹Diego Marcon – Have You Checked the Children›, Kunsthalle Basel, bis 21.1. ↗ kunsthallebasel.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Diego Marcon · La Banda di Crugnola, <strong>2023</strong>, Beton, 13 Teile, je ca. 75 x 25 x 20 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthalle Basel. Foto: Philipp Hänger<br />

Diego Marcon · The Parents’ Room, 2021, 35mm-Film übertragen auf digitales Video, computergenerierte<br />

Animation, Farbe, Ton, 6’23’’, Loop, Ausstellungs ansicht Kunsthalle Basel. Foto: Philipp Hänger<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

93


Marc-Antoine Fehr — Im Widerschein der Bildbühnen<br />

Werke eines halben Jahrhunderts sind derzeit von Marc-Antoine<br />

Fehr im Museum Franz Gertsch in Burgdorf zu sehen. Umgeben<br />

von grossen bis monumentalen Formaten geraten wir hier<br />

mitten in ein «Schauspiel» wundersamer Zwischenwelten und<br />

einer stets aufs Neue erprobten Malerei.<br />

Burgdorf — Im Foyer des Museum Franz Gertsch empfängt uns ein beinahe lebensgrosses<br />

Doppelporträt: ‹Caroline und Martin›, <strong>2023</strong>, beide lächelnd, doch hinter<br />

Masken. Ein Spiel mit Sichtbarem und Unsichtbarem also, wie es die Kunst auch<br />

anderswo vormacht. Die Porträtierten sind mit Marc-Antoine Fehr (*1953) schon lange<br />

befreundet: Caroline Kesser, hier mit ihrem Ehemann und Fehrs Hund, kuratierte<br />

die Ausstellung des bekannten Schweizer Künstlers im Helmhaus Zürich 2011/12<br />

(→ KB 1-2/2012) und publizierte bereits mehrfach über ihn.<br />

Mit seiner figurativen Malerei, geschult an Vorbildern wie Cézanne bis zurück zur<br />

italienischen Frührenaissance, hat sich Fehr stets abseits vom Mainstream bewegt.<br />

Entsprechend eigen gestalten sich seine Bildwelten: Aufführungen eines absurden,<br />

wenn auch nicht unsinnigen Theaters. In der von ihm und Kuratorin Anna Wesle arrangierten<br />

Retrospektive ‹Reflets sur un tombeau› mit Malerei, Zeichnung und Entwürfen<br />

wird dies zwischen Gemälden im Bühnenbildformat besonders deutlich. Im<br />

Widerschein – den «reflets» – wird die im Titel anklingende Grabstätte zum Schauplatz,<br />

zum Mittler zwischen einem Diesseits und Jenseits . Denn irdische Figuren und<br />

Wesen, mitunter gar banale Alltagsgegenstände, tauchen durchaus auf, doch meist<br />

in rätselhaften, dem Hier und Jetzt entrückten Konstellationen. Da ist etwa die Kutsche<br />

in ‹La grande salle›, 2019, die auf einer Eisscholle auf eine Theaterkulisse zurollt.<br />

Oder das eingeschneite Spielzeugauto in ‹L’Hiver›, 2014, dessen Dach eine Spielzeugfigur<br />

trägt, auf deren Hosenbein aller Verspieltheit zum Trotz die Zahlen 20142 eingeschrieben<br />

sind: das Datum der unheilvollen Wannseekonferenz vom 20.1.1942.<br />

Verkehrt werden auch Gross und Klein: Im Fragment ‹Le tombeau d’Actéon›,<br />

2006/2008, stehen Gebäuderuinen «en miniature» auf überdimensionalen Tischen.<br />

Diese flankieren ihrerseits zwei hünenhafte Mischwesen, die einen zeltartigen Eingang<br />

– das Tor zur Unterwelt? – bewachen. Wird hier auf 17 Metern ein Grabmahl für<br />

den antiken Helden Aktaion entworfen, rekurriert ‹Le monde ancien›, <strong>2023</strong>, an der<br />

Wand gegenüber ebenso grossformatig auf eine Welt in der Vergangenheit. In der<br />

Unterwasserlandschaft tummelt sich zwar allerlei Wesenhaftes, es dominieren aber<br />

die gestischen, nahezu abstrakten Partien. So wie Schweres immer wieder auf hintersinnig<br />

Komisches trifft, haben auf Fehrs Bildbühnen stets auch unterschiedliche<br />

Facetten der Malerei ihren gebührenden Auftritt. Marc Munter<br />

→ ‹Marc-Antoine Fehr – Reflets sur un tombeau›, Museum Franz Gertsch, bis 3.3.<br />

↗ museum-franzgertsch.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Marc-Antoine Fehr · Caroline und Martin, <strong>2023</strong>, Öl auf Leinwand, 267 x 200 cm, Courtesy Galerie<br />

Peter Kilchmann, Zürich / Paris<br />

BESPRECHUNGEN // BURGDORF<br />

95


Animal Instinct / Instinct Animal — Von Tier zu Mensch<br />

Malende Wildschweine und sprechende Hunde stehen derzeit<br />

im Musée des Beaux-Arts in Le Locle im Dialog mit Werken aus<br />

der Sammlung. Die Ausstellung handelt nur vordergründig von<br />

den Lebenswirklichkeiten der Tiere im Bild und kreist vielmehr<br />

um die Menschen, die diese Tiere betrachten.<br />

Le Locle — Hoppla, das ist doch komplizierter als angenommen: Die Ausstellung im<br />

Musée des Beaux-Arts Le Locle (MBAL) verspricht «eine ungewöhnliche Reise in die<br />

Lebenswirklichkeit der Tiere». Das Plakat zeigt ein boxendes Känguru. So weit, so gut.<br />

Gleich im ersten Raum stehe ich dann vor einer Leinwand, die von drei Wildschweinen<br />

bearbeitet wurde. Lolita, Pumba und Côtelette, um genau zu sein. Das Objekt entstand<br />

im Rahmen eines Kunstworkshops mit Tieren und deren Pfleger:innen, der auf<br />

Anregung des MBAL im Zoo von La Chaux-de-Fonds (MUZOO) durchgeführt wurde. Da<br />

wurde auf Ton getrampelt, mit Farbe gespielt und an Ästen geschabt. Die Resultate<br />

hängen nun hochwertig gerahmt und mit Labels versehen an den musealen Wänden<br />

und sind in vielerlei Hinsicht nicht zu unterscheiden von abstrakten Kunstwerken<br />

der Moderne und Gegenwart. Das Bild etwa, das den drei Wildschweinen «avec la<br />

participation des soigneur-euse-x-s» zugeschrieben wird, sieht einer aufgeschlitzten<br />

Leinwand von Lucio Fontana (1899–1968) nicht unähnlich. Zack – schon sind wir<br />

mittendrin im Thema der Schau. Denn wo es um Tiere geht, da geht es auch um Menschen<br />

und um Kategorien der Unterscheidung und Bewertung.<br />

Fehlt es den Tieren einfach an Kultur? Das vermutet der sprechende Hund Whoopsie<br />

in ‹Animal Antics›, 2021, von Patrick Goddard (*1984). Lustig und leicht surreal<br />

handelt der Film von einem Zoobesuch, den Whoopsie mit seiner Besitzerin Sarah<br />

unternimmt, und vom Gespräch, das sie dabei führen. Der Zoo liegt als Schauplatz<br />

einer Begegnung von Mensch und Tier auf der Hand, aber die Ausstellung fächert das<br />

Thema weiter auf. Eindrücklich geschieht dies in der Installation rund um die Serie<br />

‹Shifters›, seit 2018, von Marta Bogdánska (*1978). Die polnische Künstlerin suchte<br />

über mehrere Jahre hinweg in Archiven nach Fotomaterial, das die Verwendung von<br />

Tieren durch Geheimdienste, Militär- und Polizeikräfte ab dem späten 19. Jahrhundert<br />

dokumentiert. Auszüge der Recherche rahmen nun Gemälde mit Tier-Sujets aus<br />

der Sammlung des MBAL. Die Kombination ist sinnig: Bogdánskas gesammelte Bilder<br />

werden zu fotografischen Fussnoten und bieten eine visuelle Einordnung der Gemälde,<br />

die sonst nur nebeneinandergereiht wären. Die Installation leistet damit das, was<br />

sich das MBAL gesamthaft auf die Fahne geschrieben hat: gesellschaftlich relevante<br />

Ausstellungen zu machen, in denen Werke aus der Sammlung mit zeigenössischen<br />

Positionen kombiniert werden. Das klappt nicht in jeder Hinsicht, ermöglicht aber<br />

durchaus spannende Assoziationen und Querverbindungen. Rebecka Domig<br />

→ ‹Animal Instinct / Instinct Animal›, MBAL, bis 25.2. ↗ mbal.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Apian (Aladin Borioli und Ellen Lapper) · Bee with a transponder, <strong>2023</strong>, Multimedia-Installation,<br />

Ausstellungsansicht MBAL, Le Locle, <strong>2023</strong>. Foto: Lucas Olivet<br />

Marta Bogdánska · Shifters, seit 2018, Installation mit Archivmaterial und Sammlungswerken MBAL<br />

(hier: Eugène Girardet), Ausstellungsansicht MBAL, Le Locle, <strong>2023</strong>. Foto: Lucas Olivet<br />

BESPRECHUNGEN // LE LOCLE<br />

97


Daniel Schwartz — Realismus auf dem Prüfstand<br />

Der Solothurner Fotograf Daniel Schwartz mischt die Werke aus<br />

seinem Archiv neu auf und hängt sie nach assoziativen Kriterien.<br />

Die bisher mehrheitlich unveröffentlichten, formal präzisen<br />

analogen Schwarz-Weiss-Bilder scheuen nicht zurück vor dem<br />

krudesten Realismus aus den Krisenregionen der Welt.<br />

Luzern — Wir streifen durch die Ausstellung von Daniel Schwartz (*1955) im Kunstmuseum<br />

Luzern wie der Fotograf durch die akuten Krisengebiete der Welt. Auf den<br />

ersten Blick herrscht ein schwer nachvollziehbares Durcheinander: Wo sind wir,<br />

wann und warum? Was hält diese vorwiegend analogen Schwarz-Weiss-Bilder aus<br />

Kambodscha, Indien, Indonesien, Vietnam, Afghanistan, Rumänien, Kenia oder Zürich,<br />

New York und London der letzten vierzig Jahre im Inneren zusammen? Welche<br />

Legende gehört zu welchem Bild? Der Fotograf Daniel Schwartz und der Gastkurator<br />

Beat Wismer haben ihre eigenen Ansprüche und den Schwierigkeitsgrad fürs Publikum<br />

nach oben geschraubt. Weder geografische noch thematische oder chronologische<br />

Kriterien geben den Bildern im Raum eine verständliche Ordnung; die Ausstellungsmacher<br />

spinnen in einem offenen Prozess der Archivanalyse rote Fäden. Die<br />

komplexen Vernetzungen zwischen den einzelnen Fotografien auf formaler und konzeptueller<br />

Ebene, aber auch in Anlehnung an Referenzen aus der Kunst- und Fotografiegeschichte<br />

– Gustave Courbet, Edward Weston oder Werner Bischof –, fordern die<br />

Betrachtenden heraus, eigene Interpretationen des Dargestellten zu entwickeln. Wie<br />

die Direktorin Fanni Fetzer im Katalog schreibt, sind Bilder nicht per se zugänglich.<br />

Es gilt, sie zu lesen. Ich würde ergänzen: Es gilt, sie lesen zu lernen. Bildkompetenz<br />

soll – in der digitalisierten Welt umso dringender – geübt sein, wie auch das Hören<br />

von Musik oder das Lesen von Texten.<br />

Sechs Überbegriffe subsumieren in der Ausstellung die fotojournalistischen Werke<br />

mit ästhetischem Anspruch: ‹Motiv›, ‹Assoziation›, ‹Absenz›, ‹Form›, ‹Beobachtung›<br />

und ‹Fortdauer›. Es sind Grundbegriffe künstlerischen Tuns, die für Schwartz’ Bilder<br />

durchweg gelten, auch wenn diese gesellschaftliche Wirklichkeit und Gewalt schonungslos<br />

aufzeigen. Beinharte Arbeit, Verstümmelung und Tod einerseits und Luxus,<br />

Hektik, Leere andererseits. Der in der Fotoklasse der Kunstgewerbeschule Zürich<br />

ausgebildete Fotograf ist ein bedingungsloser Realist. Er schaut gnadenlos hin und<br />

provoziert unweigerlich die Frage, welche Art von Abbildungen gezeigt werden soll<br />

oder darf. Seine Bilder sind ein Aufschrei. Sie liefern visuelle Erkenntnisse, denen wir<br />

uns heute mehr denn je stellen müssen: Was können wir tun gegen offene Gewalt und<br />

Brutalität? Was gegen unser Gefühl der Machtlosigkeit? Barbara Fässler<br />

→ ‹Daniel Schwartz – Tracings›, Kunstmuseum Luzern, bis 4.2.; Begleitpublikation mit Texten von<br />

Giovanna Calvenzi, Carolin Emcke, Fanni Fetzer und Beat Wismer, London: Thames & Hudson, <strong>2023</strong><br />

↗ kunstmuseumluzern.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Daniel Schwartz · Ankerkette, Haiphong, Vietnam, 30. September 1993, Fotografie © ProLitteris<br />

BESPRECHUNGEN // LUZERN<br />

99


Corps à corps — Menschen ins Bild gesetzt<br />

Das Centre Pompidou spannt mit dem Sammler Marin Karmitz<br />

zusammen und zeigt in einem Parforceritt durch die Fotografiegeschichte<br />

über fünfhundert Darstellungen des modernen Menschen.<br />

Der kämpferische Ausstellungstitel richtet sich auch an<br />

die reichen Platzhirsche in der Pariser Kulturszene.<br />

Paris — Während der Paris+ by Art Basel liessen die Milliardäre ihre Ausstellungs-<br />

Muskeln spielen: Bernard Arnault mit Mark Rothko, François Pinault mit Mike Kelley.<br />

Spiel, Satz, Sieg gegen öffentliche Museen? Einen kräftigen, bis zur Messe Paris<br />

Photo im November nachhallenden Aufschlag dagegen macht das Centre Pompidou<br />

mit ‹Corps à corps›, zu deutsch «Nahkampf» oder auch «Kopf an Kopf». Diese<br />

‹Histoire(s) de la photographie› versammelt rund fünfhundert Fotografien von<br />

120 Lichtbildner:innen des 20. und 21. Jahrhunderts: von Helmar Lerskis, Dora Maars<br />

oder Paul Strands Gesichtern «einfacher Leute» über André Bretons Fotomaton-<br />

Porträt, 1928/29, Christian Boltanskis «mögliche Selbstporträts», 2007, Dorothea<br />

Langes Bild zweier Frauenbeine, auf denen die Nähte von geflickten Strumpfhosen<br />

wie Narben aufliegen, 1934, bis zu den Strassenszenen der 68er-Revolte von Janine<br />

Niépce und Gilles Caron oder Lukas Hoffmanns oder Valérie Jouves zeitgenössischen<br />

Stadtraum-Studien.<br />

Mit viel Sachverstand und Feingefühl verfolgt Kuratorin Julie Jones die Darstellung<br />

des modernen Menschen durch die Fotografiegeschichte, ohne nur auf Wiedererkennbares<br />

zu setzen. Das Kapitel ‹Making human junk› stellt mit Plakaten des US-amerikanischen<br />

Fotografen Lewis Hine, der seit 1904 für die Rechte von Arbeiter:innen und<br />

gegen Kinderarbeit kämpfte, drastisch den politischen Impetus aus – und passt zum<br />

aktuellen Streik der fünfhundert Angestellten, die noch immer nicht wissen, was aus<br />

ihnen wird, wenn das Centre Pompidou 2025 für fünf Jahre schliesst.<br />

Sammlungsleiter Florian Ebner freut sich, endlich die Schätze aus der 45’000 Abzüge<br />

und 60’000 Negative umfassenden Fotosammlung des Musée national d’art<br />

moderne in den honorigen sechsten Stock gehoben zu haben. «Diese Zusammenarbeit»,<br />

erklärt er, «soll als widerständige Geste verstanden werden angesichts einer<br />

Übermacht superreicher Sammler, die mit eigenen Schauhäusern das Feld besetzen<br />

wollen.» Marin Karmitz, vor 85 Jahren in Bukarest geboren, Kinogründer, Produzent,<br />

Regisseur, Teil von Frankreichs Kinogeschichte und engagierter Sammler, hat die<br />

Hälfte der Exponate beigetragen. «Karmitz ist kenntnisreich, die Werke, die er kauft,<br />

hängen mit seinem Leben zusammen», erklärt Ebner, «er setzt sich ein, gibt Leihgaben<br />

und Schenkungen vertrauensvoll in die öffentliche Hand.» Ein gutes Beispiel,<br />

wie Finanzkraft Definitionsmacht teilt, statt sie an sich zu reissen. J. Emil Sennewald<br />

→ ‹Corps à corps – Histoire(s) de la photographie›, Centre Pompidou, bis 25.3.<br />

↗ centrepompidou.fr<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Dorothea Lange · Mended Stockings, San Francisco, 1934, Silbergelatine-Abzug, Sammlung Marin<br />

Karmitz © The Dorothea Lange Collection, Oakland Museum of California, City of Oakland<br />

BESPRECHUNGEN // PARIS 101


Namsa Leuba — Farbenfrohe, geistreiche Nord-Süd-Kritik<br />

‹Stranger in the Village› im Aargauer Kunsthaus Aarau ist nur die<br />

jüngste von zahlreichen Gruppenschauen seit 2015, in denen<br />

die schweizerisch-guineanische Künstlerin Namsa Leuba aufgefallen<br />

ist. Jetzt zeigt das Kulturzentrum La Ferme des Tilleuils<br />

in Renens ihre erste museale Einzelausstellung.<br />

Renens — Hüben und drüben der Bahngleise von Renens ist so gut wie alles im Umbruch.<br />

Nur die feudale, 2017 zum Kulturzentrum umgewandelte Ferme des Tilleuils<br />

zeugt noch von der vorurbanen Geschichte dieser Agglomeration. Bereits von Weitem<br />

verrät dabei ein neben der Scheune platziertes Turmgebilde, dass hier jede Form<br />

von Kreativität zu Hause ist. Es ist mit Tausenden farbenfrohen Keramikfiguren und<br />

Sammlungsobjekten der französischen Autodidaktin Danielle Jacqui (*1934) behängt.<br />

Und auch die aktuelle Soloschau von Namsa Leuba (*1983), ‹Tropicadelic›, auf<br />

der Ausstellungsetage im Herrenhaus ist von pluridisziplinärer Horizontalität. Die<br />

international aktive Künstlerin mit Wurzeln in der Schweiz und in Guinea lässt nicht<br />

nur ihre Mode- und Kunstfotografie ineinanderfliessen. Erstmals arbeitet sie zudem<br />

mit unterschiedlich konnotierten plastischen Elementen.<br />

Schon mit der Installation ‹Totems› im Mezzanin fragt Leuba, weshalb die Kunstwelt<br />

manche Werke wie etwas Heiliges verehrt und andere als nicht relevant betrachtet.<br />

So konfrontiert sie in einer mit psychedelischen Klängen beschallten Blackbox<br />

exotische Trockenblumensträusse mit industriell gefertigten, bunt gestreiften Säulen,<br />

die von Spotlights beschienen und – einem Zengarten ähnlich – auf Sandzonen<br />

platziert sind. Es wird deutlich, dass uns die Geschmacksgeschichte besonders in<br />

ihren globalen Dimensionen sowie unter geschlechtswissenschaftlichen Gesichtspunkten<br />

nach wie vor viele Antworten schuldig bleibt.<br />

Der klaustrophobischen Blackbox entkommt man in taghelle Ausstellungsräume,<br />

in denen die Fotografien von Leuba präsentiert sind – und dies regelrecht explodierend.<br />

Wir finden hier ihre Porträts von äusserst farbstark kostümierten und geschminkten<br />

Persönlichkeiten oder ihre Bilder von Maskierten, die auf mit Tierhäuten<br />

eingehüllten Stelzen schwindelerregend über Lagos’ Dächer tanzen. Die kunsthistorische<br />

Auseinandersetzung im Mezzanin wird im letzten, grössten Raum fortgesetzt<br />

und bekrönt, wenn Leuba Paul Gaugins exotisierende Frauendarstellungen und Henri<br />

Matisses «papiers coupés» fantastisch unterwandert: Fotografien aus der Serie ‹Illusions›,<br />

2019, zeigen Mitglieder der LGBTQI-Gemeinschaft auf Tahiti, mit Palmwedeln<br />

behangen oder Früchte reichend, mit violetter oder smaragdfarbener Haut. Die<br />

Bilder sind um teils zu «Landschaften» aufgeworfene Wollteppiche gruppiert, in die<br />

abstrahierte Motive der tahitianischen Emblematik gewirkt sind. Namsa Leuba ist<br />

Analytikerin und Zauberin in einem. Katharina Holderegger<br />

→ ‹Namsa Leuba – Tropicadelic›, Ferme des Tilleuls, bis 17.12. ↗ fermedestilleuls.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Namsa Leuba · Illusions, <strong>2023</strong>, Installation mit Fotografien aus der gleichnamigen Serie von 2019,<br />

Ausstellungsansicht La Ferme des Tilleuls, Renens<br />

Namsa Leuba · Totems, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht La Ferme des Tilleus, Renens<br />

BESPRECHUNGEN // RENENS 103


Corinne Odermatt — Farben der Zugehörigkeit<br />

Corinne Odermatt ist Stanser Künstlerin und Preisträgerin des<br />

Werkjahres 2022 der Frey-Näpflin-Stiftung. In ihrer Ausstellung<br />

im Nidwaldner Museum lädt sie uns ein, über Nationen, Grenzen<br />

und Zugehörigkeit nachzudenken – und das auf eine spielerische,<br />

poetische und farbenprächtige Art und Weise.<br />

Stans — Am Eingang des Nidwaldner Museums gibt man seine Nationalität ab und<br />

bekommt eine neue. Mit einem Griff in eine Schale voller zusammengerollter Zettel<br />

wird man zum Bürger oder zur Bürgerin von – zum Beispiel – Arik. So heisst eines<br />

von 13 fiktiven Ländern in der raumfüllenden Installation ‹Longing to Belong›, <strong>2023</strong>,<br />

von Corinne Odermatt (*1985). Von der Decke hängen farbenprächtige Landesflaggen,<br />

aus den Lautsprechern ertönen in regelmässigen Abständen Nationalhymnen.<br />

Und an der Wand sind Telefonhörer angebracht, aus denen mehr über ein Land zu<br />

erfahren ist. Arik etwa ist von Sandwüsten geprägt und weist ein extrem heisses Klima<br />

auf. Entsprechend niedrig ist dort die Lebensqualität: 25 von 100 Punkten. Die<br />

Installation, die in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Journalisten Claudio<br />

Landolt (*1984) entstanden ist, regt dazu an, über den Zufall nachzudenken, in einem<br />

bestimmten Land geboren zu werden – und entsprechend ein gutes oder schlechtes<br />

Los gezogen zu haben. Beinahe spielerisch gelingt es hier, drängende Probleme einer<br />

konfliktbeladenen, globalisierten Welt zu verhandeln.<br />

Mit der Ambivalenz zwischen Ausgrenzung und Zugehörigkeit beschäftigt sich<br />

auch ‹Imagi Nation›, <strong>2023</strong>, im Keller des Museums. Auf eine freistehende Wand wird<br />

der Schatten einer Flagge im Wind projiziert, während eine Stimme in unverständlicher<br />

Sprache etwas vorträgt – man fühlt sich als Fremde:r. Auf der anderen Seite<br />

der Wand wird das Rätsel gelöst: Untertitelt entpuppen sich die rückwärts gesprochenen<br />

Worte, verfasst von der Schriftstellerin Martina Clavadetscher (*1979), als<br />

Lobeshymne auf Gemeinsamkeit, Freundschaft und Vielfalt. Dazu weht die Flagge<br />

mit der titelgebenden Aufschrift vor einem Ozean, an dessen Horizont eine Insel auszumachen<br />

ist – das utopische, alle und alles einschliessende Land?<br />

Ebenso poetisch, aber weniger politisch ist das ‹Tagebuch der Langsamkeit›,<br />

2022/23. Auf einem bodennahen Sockel sind fünfzig mit Beeren und Pflanzen eingefärbte<br />

Seidentücher rasterartig ausgelegt. Manche sind monochrom, andere erinnern<br />

mit ihren Mustern an Rorschachtests. Jedes Tuch erzählt von einer Wanderung, die<br />

Odermatt im Rahmen des Werkjahres 2022 der Frey-Näpflin-Stiftung unternommen<br />

hat – der mit 50’000 Franken dotierte, biennal verliehene Preis fördert Zentralschweizer<br />

Künstler:innen und ist mit einer Ausstellung im Nidwaldner Museum verbunden<br />

(→ S. 119/120). So überschreitet Odermatt zum Schluss statt Grenzen imaginierter Länder<br />

jene zur Natur und entdeckt dabei im Nahen universelle Schönheit. Tobias Söldi<br />

→ ‹Corinne Odermatt – Longing to Belong›, Nidwaldner Museum, bis 28.1. ↗ nidwaldner-museum.ch<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Corinne Odermatt · Longing to Belong, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Nidwaldner Museum, Stans.<br />

Foto: Christian Hartmann<br />

BESPRECHUNGEN // STANS 105


Roman Signer — Wasser-Werke im Stadtpalais<br />

Erste Arbeiten von Roman Signer entstanden in Auseinandersetzung<br />

mit dem Element Wasser. Im Kirchhoferhaus sind solche<br />

Frühwerke aus einer Schenkung von Ursula Hauser an das<br />

Kunstmuseum St. Gallen zu entdecken – wissenschaftlich anmutende,<br />

poetische Experimente im dekorierten Stadtpalais.<br />

St. Gallen — Noch ist der grosse Tropfen in der an einem Stahlrahmen befestigten<br />

Latexfolie gefangen. Die Skulptur von 1973 wirkt zurückhaltend. Auf der gegenüberliegenden<br />

Seite im grosszügigen Entrée begrüsst ‹Wellenapparat› die Eintretenden,<br />

eine interaktive Bodenarbeit von 1975: ein breiter, mit Wasser gefüllter Schlauch, auf<br />

dem vorne ein Brett liegt. Der Künstler hat lange Reihen von Noppen aus Schaumgummi<br />

auf den Schlauch geleimt. Gross und Klein betreten das Brett, lösen eine<br />

Wellenbewegung aus, die Noppen schwanken. Die Katze in seinem Atelier sei auch<br />

begeistert gewesen, kommentiert Roman Signer (*1938). Im Nebenraum läuft der<br />

Super-8-Film von Hartmut Kaminski von 1975 und zeigt, was geschieht, wenn die<br />

Wassermenge in ‹Grosser Tropfen› ansteigt. Die Skulptur steht am Rheinufer bei Düsseldorf,<br />

Signer schöpft mit einem Kessel Wasser aus dem Fluss, die Latexfolie füllt<br />

sich, bis sie plötzlich birst und ein gigantischer Tropfen auf den Boden platscht. Für<br />

die aktuelle Installation der Skulptur im denkmalgeschützten Kirchhoferhaus, welches<br />

als Teil des Kunstmuseum St. Gallen auf Wunsch von Signer erstmals museal<br />

genutzt wird, musste aus Sicherheitsgründen eine Wanne unter die Skulptur gestellt<br />

werden. Doch den Bruch der Folie hat der Künstler im Film selber ausgelöst: mit einer<br />

Art Steinschleuder, genauer mit den Hosenträgern des Galeristen und Filmemachers<br />

Kaminski, da er vergessen hätte, die Steinschleuder mitzunehmen.<br />

Ursache und Wirkung sind wichtige Stichworte in Roman Signers Schaffen. So gerät<br />

‹Bett›, 1996, in Schieflage, wenn sich der Ballon unter der Bettstatt mit Luft füllt.<br />

Es ist, wie ‹Grosser Tropfen›, Teil der acht Skulpturen umfassenden Schenkung von<br />

Ursula Hauser ans Museum, die nun mit ausgewählten weiteren Werken präsentiert<br />

wird. Die früheste Arbeit des Konvoluts ist ‹Treppe›, ein leiterartiges Metallgerüst,<br />

durch das ein mit Wasser gefüllter Plastiksack gewoben ist. Dreht das Aufsichtspersonal<br />

das Gerüst, läuft das Wasser über die Sprossen nach unten. Unter anderem mit<br />

dieser Arbeit bewarb sich Signer 1971 erfolgreich um ein Bundesstipendium (heute<br />

Swiss Art Award), kurz bevor er für die weitere Kunstausbildung nach Warschau zog.<br />

Die St. Galler Galerie Wilma Lock zeigte sie 1973 in Signers allererster Ausstellung,<br />

die ihm bereits erste Käufer bescherte. Ursula Hauser erwarb einige Werke später<br />

von diesen Erstbesitzer:innen. Andere wurden für die Galerie Hauser & Wirth beim<br />

Künstler angekauft und gelangten so in die Ursula Hauser Collection. Ursula Badrutt<br />

→ ‹Roman Signer – Schenkung der Ursula Hauser Collection›, Kunstmuseum St. Gallen,<br />

Kirchhoferhaus, bis 10.3. ↗ kunstmuseum.sg<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Roman Signer · Grosser Tropfen, 1973, Latexfolie, verzinkter Stahlrahmen mit Gummimembran, Wasser,<br />

167 x 55 x 55 cm, Ausstellungsansicht Kunstmuseum St. Gallen, Kirchhoferhaus. Foto: Stefan Rohner<br />

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN 107


verstehen — Von Annäherungen an ein Gegenüber<br />

«Verstehen» meint sowohl kognitives Erfassen als auch emotionales<br />

Mitempfinden – und ist Jahresthema im Helmhaus: Der<br />

Kunstvermittlung kam besondere Aufmerksamkeit zu. Die aktuelle<br />

Schau mit lokalen Kunstschaffenden verhandelt nun aber<br />

die anspruchsvolle Kunst des Verstehens.<br />

Zürich — Zum Auftakt wird gleich klargestellt: Begegnungen münden nicht von sich<br />

aus in Verständnis. Vom Verstehen als rarem Moment erzählt im ersten Ausstellungsraum<br />

des Helmhaus eine kinetische Installation von Lisa Bärtschi – wenn diese denn<br />

in Gang gesetzt ist. Deren beiden Projektoren stehen sich nämlich meist stumm gegenüber,<br />

nur zweimal am Tag werden sie im verdunkelten Raum für wenige Minuten<br />

zum Laufen gebracht. Dann werfen sie Zahlen, Buchstaben und Zeichen an die Wand<br />

hinter dem jeweils anderen Projektor, als ob sie aneinander vorbeiredeten. Dass diesem<br />

Dispositiv ein gemeinsamer Nenner innewohnt, wird erst durch den Einsatz des<br />

mittig platzierten Aluminiumrahmens ersichtlich. Wenn darin durch rieselnde Quarzpartikel<br />

ein lichtdurchlässiger Sandvorhang entsteht, sind Rück- und Aufprojektion<br />

zu einem sinnhaltigen Bild vereint – oder eher zu deren zwei. Denn die temporäre<br />

Leinwand lässt sich beidseitig betrachten: Zu sehen ist je nach Standpunkt ein Lichtbild<br />

oder dessen Spiegelverkehrung, die den Untertitel der Ausstellung heraufzubeschwören<br />

scheint – dem ‹verstehen› ist in Anlehnung an einen Buchtitel Tzvetan<br />

Todorovs ‹Das Problem des Anderen› angefügt.<br />

Das Spiel mit Bild und Gegenbild, Durchblick und Überlagerung, Berechnetem<br />

und Wunderhaftem in Bärtschis Werk steht programmatisch für das, was es in der<br />

von Cristiana Contu, Nathalie Killias und Daniel Morgenthaler kuratierten Schau zu<br />

entdecken gibt. Hier dringt aus Susanne Kellers tempelhafter, dicht verzierter Installation<br />

ein ebenso dichtes Stimmengewirr aus gesammelten Weltanschauungen,<br />

während Lisa Schiess um Franz Kafkas rätselhaften Odradek einen Sinn verdrehenden<br />

Raum mit funktionsbefreiten Alltagsgegenständen und seitenverkehrter Handschrift<br />

aufbaut. Alberto Villafuerte verständigt sich mittels rudimentärer Post-its<br />

über Lebensinhalte, wo hingegen Sandra Boeschensteins Bildzyklus eingehende<br />

Körperabdrücke in imaginäre Wissenschaftskontexte setzt. Und Damon Mark lädt<br />

zur Umfrage über mikroaggressive Gesprächsinhalte ein, die wie die Bewegungsschranken<br />

und Tempoangaben in Simon Risis begehbarer Installation den Fokus auf<br />

das Museumspublikum wirft. Ganz in diesem Sinne zeigt ‹verstehen› zwischen den<br />

raumgreifenden Hauptwerken immer wieder kleinformatigere Selbstporträts: Entgegen<br />

dem todorovschen Zitat im Untertitel der Ausstellung erinnern sie daran, dass<br />

das Verständnis für ein Gegenüber immer auch vom eigenen Selbstverständnis abhängt.<br />

So jedenfalls habe ich es verstanden. Julia Schmidt<br />

→ ‹verstehen – Das Problem des Anderen›, Helmhaus, bis 7.1. ↗ helmhaus.org<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Lisa Bärtschi · Reàlnost, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Helmhaus, Zürich. Foto: Zoe Tempest<br />

Susanne Keller · Volkstanz, 2017–<strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Helmhaus, Zürich. Foto: Zoe Tempest<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 109


Damián Ortega — Beziehung, Tausch, Kunst<br />

Selten sind ein konzeptueller Ansatz und komplexe Sachverhalte<br />

in der Kunst so «down to earth» und sinnlich umgesetzt<br />

worden wie durch den mexikanischen Künstler Damián Ortega.<br />

Eine grosse Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv zeigt den<br />

diesjährigen Gewinner des hochdotierten Zurich Art Prize.<br />

Zürich — Mit ‹Cosmic Thing› gelang dem Mexikaner Damián Ortega (*1967) ein ikonisches<br />

Werk. Der fünf Jahre ältere Freund und Mentor Gabriel Orozco hatte bereits<br />

1993 aus einer Citroën DS, dem Stolz des französischen Automobilbaus, mit ‹La DS›<br />

ein Fahrzeug platt wie eine Flunder gezaubert. War das noch zu toppen? ‹Cosmic<br />

Thing› legte noch eins obendrauf. Ortega zerlegte einen kompletten VW-Käfer in seine<br />

Einzelteile und hängte sie in gleichmässigen Abständen zueinander an Myriaden feiner<br />

Fäden von der Decke herab. Mit dem Eyecatcher setzte er nicht nur dem Fahrzeug<br />

des mexikanischen Wirtschaftswunders ein Denkmal, sondern machte den Materialaufwand<br />

und die Höllenarbeit an so einem Gefährt sichtbar.<br />

Mit sechzehn verliess Ortega die Schule, um als Comic-Zeichner und Karikaturist<br />

zu arbeiten. Eine Kunstschule hat er nie besucht. Seinem kritisch-gesellschaftspolitischen<br />

Anspruch ist er vielleicht gerade darum treu geblieben. Das wird auch<br />

in der jüngsten Ausstellung im Haus Konstruktiv deutlich, in welcher der Künstler<br />

zwei neue Installationen, ‹Acrylic Ocean› und das titelgebende ‹Essay on Exchanges›,<br />

aufgebaut hat. Beide sind für Zürich in diesem Jahr entstanden. Sie könnten gegensätzlicher<br />

kaum sein. ‹Acrylic Ocean› flackert als Zwei-Kanal-Videoinstallation in der<br />

Blackbox im ersten Obergeschoss über die Leinwände. Betörend schöne Unterwasseraufnahmen<br />

lassen erst auf den zweiten Blick erkennen, dass das, was dort an<br />

Mollusken und Getier kreucht und fleucht, von Wellen bewegte Plastikobjekte sind.<br />

‹Essay on Exchange› hingegen inszeniert mit Tischvitrinen und im Raum platzierten<br />

Objekten aus Ton ausladend das Museum des 19. Jahrhunderts im White Cube. Auch<br />

hier geht es, wie der Titel schon verrät, um Tausch und Transformation, in diesem Fall<br />

nicht von Plastik, sondern einem der ältesten Werkstoffe der Menschheitsgeschichte:<br />

Ton. Ortega bezieht ihn aus Oaxaca, dem durch die Kultur der Azteken zivilisatorisch<br />

bedeutenden und bis heute sprachlich-kulturell reichsten Gliedstaat Mexikos.<br />

In zehn Tischvitrinen präsentiert er uns diverse Ausformungen und Anordnungen<br />

des getrockneten und gebrannten Tons, vom Kügelchen über ungelenke Figürchen<br />

bis zu Urnen, von der Geburt bis in den Tod und weiter ins Universum. Denn ein kosmisches<br />

Objekt, ein «Cosmic Thing», hält Ortega mit ‹The Intangible Value: iCloud›<br />

auch für Zürich bereit: Hunderte Tonkügelchen, die an seidendünnen Fäden im Raum<br />

hängen und die Form eines liegenden Rads nachzeichnen. Max Glauner<br />

→ ‹Damián Ortega – Essay on Exchange›, Museum Haus Konstruktiv, bis 14.1. ↗ hauskonstruktiv.ch<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Damián Ortega · Essay on Exchanges, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Museum Haus Konstruktiv, Zürich.<br />

Foto: Stefan Altenburger<br />

Damián Ortega · The Axis: The Value of Movement, 2017 (Detail), gebrannter Ton aus Zacatecas,<br />

Ausstellungsansicht Museum Haus Konstruktiv, Zürich. Foto: Stefan Altenburger<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 111


Marguerite Hersberger — Magische Geometrie<br />

Dass Konkrete Kunst auch verspielt und heiter sein kann, beweist<br />

Marguerite Hersberger seit rund fünfzig Jahren. Die<br />

Zürcher Künstlerin nutzt Licht, Schatten und räumliche Überlagerungen<br />

als Material ihrer Werke, die im Museum Haus Konstruktiv<br />

nun zu einer sehenswerte Retrospektive gefügt sind.<br />

Zürich — Die ‹Farblichtfelder› der Zürcher Künstlerin Marguerite Hersberger (*1943)<br />

im Innenhof der Universität Irchel heitern bis heute nicht nur die Studierenden auf,<br />

sie bildeten 1980 auch den Auftakt zu ihrem Schaffen im öffentlichen Raum. Dass<br />

die in Basel und Paris ausgebildete Bildhauerin von allem Anfang an mit Licht, Transparenz<br />

und Geometrie arbeitete, wird in der Retrospektive im Haus Konstruktiv anschaulich<br />

gezeigt.<br />

«Ich male mit Licht», sagt die zierliche Frau. Angefangen hatte alles 1967 mit Prismen<br />

aus Acrylglas in kleinen Boxen, in die man wie in einen Guckkasten hineinschaut<br />

und in denen die Umgebung in Regenbogenfarben reflektiert wird. «Nur Acrylglas hat<br />

die Eigenschaft, Licht in den Spektralfarben zu streuen», so Marguerite Hersberger.<br />

Ein weiteres Phänomen in der chronologisch aufgebauten Schau bilden die in transparenten<br />

Kästen gespannten Anglerdrähte, die allein durch ihren Schattenwurf ein<br />

architektonisches Innenleben simulieren. Tolle, hauchzarte Arbeiten. Die Zürcherin<br />

bemalt aber auch den Hintergrund eines Acrylglaskastens und schmirgelt mit feinstem<br />

Schleifpapier geometrische Muster in den Vordergrund. Daraus ergeben sich die<br />

sogenannten ‹Polissagen› – mal opak, mal poliert.<br />

Es macht Spass zu erkunden, was vorne, hinten und in den Zwischenräumen geschieht<br />

und wo bemalt, poliert oder geschmirgelt wurde. Dreiecke hängt die Künstlerin<br />

wie kaleidoskopische Elemente an die Wand oder sie bemalt Glasflächen vorne<br />

und auf der Rückseite, sodass schwarze, weisse oder überlappende Quadrate<br />

entstehen. Alles wirkt spielerisch experimentell – magisch gar, wie die zum ersten<br />

Mal gezeigten ‹Lichtpinsel›: Die von einer Lichtquelle ausgehenden Glasfaserbündel<br />

leuchten je nach Länge der Fäden an ihren Enden wie winzige Glühwürmchen. Es<br />

sind die Modelle eines Kunst-und-Bau-Projekts aus dem Jahr 1971, das nie realisiert<br />

wurde. «Leider», bedauert Sabine Schaschl, die Direktorin des Hauses und Kuratorin<br />

dieser heiteren Ausstellung. Die jüngsten Arbeiten, dynamische Zickzacklinien mit<br />

roten Schatten (ja, das gibt es!), zeugen von der Vitalität und dem ungebrochenen<br />

Gestaltungswillen der achtzigjährigen Künstlerin. Licht, Transparenz und Geometrie,<br />

die DNA ihres Œuvres, lässt die Zürcherin am Ende mit einer Grossinstallation noch<br />

einmal aufleben. ‹Dem Raum Raum geben› nennt sich die Retrospektive. Das Haus<br />

Konstruktiv gewährt ihn der Künstlerin zur vollen Entfaltung. Feli Schindler<br />

→ ‹Marguerite Hersberger – Dem Raum Raum geben›, Museum Haus Konstruktiv, bis 14.1.<br />

↗ hauskonstruktiv.ch<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Marguerite Hersberger · Dem Raum Raum geben, Ausstellungsansicht, Museum Haus Konstruktiv,<br />

Zürich, <strong>2023</strong>. Foto: Stefan Altenburger<br />

Marguerite Hersberger · Lichtpinsel Nr. 4, 1972/73, Glasfasern, Acrylglas, gespritztes Metall<br />

65 x 65 x 12 cm. Foto: Stefan Altenburger<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 113


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

see you next tuesday<br />

Basel — Fast zehn Jahre lang, bis Ende 2019,<br />

betrieb die Kuratorin, Galeristin und Kunsthistorikerin<br />

Isabel Balzer die Galerie Balzer<br />

Projects. Nun hat sie nahe der Galerie Nicolas<br />

Krupp einen neuen Raum für zeitgenössische<br />

Kunst eröffnet. See you next tuesday heisst die<br />

Galerie, die nicht etwa nur dienstags geöffnet<br />

ist oder nur dann Vernissagen feiern würde.<br />

Nein, hinter dem fröhlichen Namen steht ein<br />

durchaus ernstes Anliegen. Darin versteckt sich<br />

das Backronym «cunt»: Der vulgäre Begriff für<br />

die weiblichen Geschlechtsorgane ist Ausdruck<br />

für die Beleidigung, aber auch Tabuisierung von<br />

Frauen, doch erhält er hier einen humorvollen<br />

Twist. Für die Galerie ist dies Programm: Der<br />

Fokus liegt auf feministischen und intersektionalen<br />

Positionen wie zum Beispiel Frauen, die<br />

nicht nur durch ihr Geschlecht, sondern auch<br />

durch ihr Alter vom Kunstmarkt ausgeschlossen<br />

sind. Den Anfang macht denn auch eine<br />

Ausstellung von Moa Sjöstedt, die mit 36 Jahren<br />

– und damit spät für einen konventionellen<br />

Karriereverlauf – ihren Master in Fine Arts in<br />

Basel absolviert hat. Für solche Wege interessiert<br />

sich Balzer und mit ihr zunehmend auch<br />

Museen und der Kunstmarkt. Das Konzept ist<br />

Strategie, doch schlussendlich gehen Offenheit<br />

und Inklusion vor. In diesem Sinn: See you all!<br />

See you next tuesday, Basel, Aussenansicht.<br />

Foto: Lea Studinger<br />

→ ‹Moa Sjöstedt – Under the Skin of the World I<br />

found Fables›, bis 23.12.<br />

↗ seeyounexttuesday.ch<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Kyiv-Biennale<br />

Wien — Die Kyiv-Biennale ist ein Ereignis<br />

ausserhalb des üblichen Kunstbiennale-Zirkels.<br />

Zwar geht es auch hier um Kunst, aber die mehr<br />

als herausfordernde Situation, eine Ausstellung<br />

vor dem realen Hintergrund eines Krieges zu<br />

organisieren, ist an jeder Ecke spürbar. Das aus<br />

Wien und Kiew agierende Organisationsteam<br />

möchte vor allem einen Raum der Solidarität für<br />

die inzwischen in ganz Europa verstreute ukrainische<br />

Künstler-Community bieten. Das Projekt<br />

wird über mehrere Monate an verschiedenen<br />

internationalen Standorten geführt, beteiligt<br />

sind über 120 Künstler:innen, darunter auch<br />

viele internationale Teilnehmer:innen, die sich<br />

mit Themen des Krieges, der Gewalt und der<br />

Konfliktbewältigung beschäftigen. Die gezeigten<br />

Werke weisen auf die Veränderungen, die<br />

der Krieg im Alltag der Ukraine und anderswo<br />

ausgelöst hat und die noch bis vor Kurzem undenkbar<br />

gewesen wären. In Wien werden neben<br />

einem leer stehenden Ateliergebäude auch viele<br />

Offspaces mit Werken bespielt, deren Dringlichkeit<br />

von unsagbaren Geschehnissen erzählt,<br />

gerade auch, indem manchmal der vormals<br />

banale Alltag in den Fokus gerückt wird. Nikolay<br />

Karabinovych zeigt im Augarten ein Video mit<br />

subkutaner Spannung über eine «Stadt, in der<br />

die zwei Farben Blau und Gelb» verschwunden<br />

sind, während eine VR-Installation von Clemens<br />

von Wedemeyer im Neuen Kunstverein Wien<br />

ein virtuelles Museum mit sowjetischen und<br />

belarussischen Statuen simuliert. Hier findet<br />

sich neben einer weiteren Videoarbeit von Hito<br />

Steyerl zum Thema Luxusimmobilien in Charkiw<br />

auch eine raumfüllende Installation von Yves<br />

Netzhammer. Diese Arbeit, bereits 2015 für die<br />

damalige Ausgabe der Kyiv-Biennale produziert,<br />

umfasst eine Video-Reihe mit modellartigen<br />

Figuren, die durch ein absurd-groteskes<br />

Spieleszenario führen, umgeben von einem<br />

Bühnensetting, das vom russischen Konstruktivismus<br />

inspiriert ist. Der Clash von diversen<br />

High-End-Technologien mit brutalisierter<br />

Gewalt ist ein durchgehender Unterton, nicht<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


nur in dieser Arbeit, sondern in vielen Beiträgen<br />

dieser beeindruckenden Ausstellung. PG<br />

Superflex · There Is An Elephant in The Room,<br />

<strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Augarten Contemporary,<br />

Wien. Foto: Lorenz Seidler<br />

Siegerprojekt des Fine-Arts-Studenten Linus<br />

Weber, welches eine Jury aus einem anonymen<br />

Wettbewerb auserkoren hat, mit dem Werk<br />

‹Putting Our Heads Together›. Das farbenfrohe<br />

Banner zeigt von Pflanzen umspielte Figuren<br />

mit Herzaugen, die sich mit Köpfen, Nasen,<br />

Händen und Füssen berühren. Er wollte von der<br />

aktiven Umgebung erzählen, sagt der angehende<br />

Künstler zu seinem Werk: «In kleinen<br />

oder grossen Gruppen stecken wir unsere<br />

Köpfe zusammen, erfinden, hecken Pläne aus,<br />

diskutieren.» Und weiter: «Wer über den Campus<br />

schlendert, hat viel zu sehen, findet ein<br />

lebhaftes Durcheinander, tanzende Gedanken,<br />

glitzernde Augen.»<br />

→ Wien, Warschau, Lublin, Antwerpen und in<br />

der Ukraine: Kiew, Stanislau, Ungwar<br />

↗ <strong>2023</strong>.kyivbiennial.org<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Civic Billboard<br />

Basel — «Wie wollen wir Kontakt haben?» –<br />

Diese Frage stand im Zentrum für das erste<br />

‹Civic Billboard› an der Hochschule für Gestaltung<br />

und Kunst Basel. Die 6 x 20 Meter grosse<br />

Aussenfassade des Hochschul-Pavillons wird<br />

dabei zum künstlerischen Interventionsperimeter<br />

für eine ortsspezifische, visuelle<br />

Arbeit, die jeweils für ein Jahr zu sehen ist. Die<br />

Initiative dazu kommt von Civic, «einer sozialen<br />

Infrastruktur» unter der künstlerischen Leitung<br />

von Matylda Krzykowski, die es der gesamten<br />

Hochschulgemeinschaft, Studierenden, Forschenden,<br />

Dozierenden und allen Angestellten<br />

ermöglichen soll, Projekte zu lancieren. Die<br />

Website gibt mit «How to Civic?» die Anleitung<br />

dazu. Damit will die Schule ein Experimentierfeld<br />

bereitstellen, den Austausch stärken und<br />

Möglichkeiten zur Partizipation bieten. Das<br />

‹Civic Billboard› zielt darüber hinaus auch auf<br />

einen Kontakt mit der breiteren Öffentlichkeit,<br />

um das Verständnis für die gesellschaftliche<br />

Relevanz von Kunst und Design zu fördern. Die<br />

Frage dieser ersten Ausgabe beantwortet das<br />

Linus Weber · Putting Our Heads Together,<br />

<strong>2023</strong>, Druck auf recyclebare Blache,<br />

6 x 20 m. Foto: Matylda Krzykowski<br />

→ Pavillon-Gebäude HGK, Florenzstrasse<br />

↗ civic.hgk.fhnw.ch<br />

Daniela Schönbächler — Quadrat im Oxagon<br />

Zug — Spiegel sind ambivalente Objekte der<br />

Erkenntnis, Verführung oder gar Verwirrung. Bis<br />

heute haben sie nichts von ihrer Faszination<br />

eingebüsst und funktionieren immer noch als<br />

im wahrsten Sinne des Wortes «geschliffene»<br />

Mittel, um uns einen «reflektierenden» Blick<br />

auf uns selbst und unsere Umgebung zu verschaffen.<br />

Auch die Künstlerin Daniela Schönbächler<br />

nutzt ihn, um Orte und Räume neu<br />

erleben zu lassen. So auch in ihrer aktuellen<br />

temporären Installation, die sie auf Einladung<br />

der Galerie Carla Renggli im Eingangsfoyer<br />

des Verwaltungszentrums Zug geschaffen hat.<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 115


‹Quadrat im Oxagon› besteht aus vier Spiegelsegmenten,<br />

die sie axial unter dem achteckigen<br />

Lichthof zu einer quadratischen Bodenfläche<br />

von 3 x 3 Metern ausgelegt hat. Anstatt<br />

den Kopf zu heben, taucht man nun über die<br />

Spiegelfläche in die sich gen Himmel öffnende<br />

Architektur. Schönbächler, die dieses Jahr mit<br />

dem Innerschweizer Kulturpreis ausgezeichnet<br />

wurde, hat als ausgebildete Architektin eine<br />

hohe Affinität zu architektonischen Themen. In<br />

dieser ortsspezifischen Arbeit nimmt sie Bezug<br />

auf das Oktagon, das eingesetzt wird, um den<br />

Übergang von einem orthogonalen Baukörper<br />

zu einer runden Kuppel zu gestalten, und<br />

somit als Mittler zwischen dem Irdischen und<br />

dem Himmlischen dient. Im Garten des Zuger<br />

Regierungsgebäudes kann man übrigens ein<br />

permanentes Kunst-und-Bau-Werk von Schönbächler<br />

erfahren. Dort, unter dem historischen<br />

Baumbestand der Anlage, ist es eine kreisrunde<br />

Spiegelfläche, die uns zum Sinnieren über<br />

Himmel und Erde verführt.<br />

Zürich — Auch diesen Herbst geht das Freibad<br />

Letzigraben nach Ende der Badesaison in die<br />

künstlerische Verlängerung. Zum dritten Mal<br />

kuratiert Rolf Zumstein für die Fondation jetzt<br />

Kunst im Park des Max Frisch Bad eine Ausstellung<br />

mit ortsspezifischen Werken. Fünfzehn<br />

Künstler:innen und Kollektive, dieses Jahr<br />

ausschliesslich aus dem Kanton Zürich, hat der<br />

Kurator in das wunderschöne Bad geladen, das<br />

seit seiner ganzjährigen Öffnung zum öffentlichen<br />

Stadtraum geworden ist. Die Kunstschaffenden<br />

waren aufgefordert, sich mit dem<br />

Freibad und damit verbundenen Themen wie<br />

Freizeit- und Konsumkultur und dem Körper,<br />

aber auch mit Max Frisch, Stadt, Architektur<br />

und Natur auseinanderzusetzen. Und so lässt<br />

sich der Ort, nun verlassen vom bunten Trubel<br />

des Sommers, mit anderen Augen erfahren.<br />

Umkleidekabinen werden zu kleinen Kabinetten<br />

für zeichnerische «Eisskulpturen», auf der<br />

Wiese ausgelegte «Badetücher» lassen das<br />

Gras an Max Frisch angelehnte Texte schreiben,<br />

allerarten Bälle werden sich im Verlaufe der<br />

Ausstellung durch Menschen, Wind und Wetter<br />

ausbreiten, während nudelförmige «Schwimmhilfen»<br />

zur Winterskulptur zusammenrücken.<br />

Alles durchweht der melancholische Hauch der<br />

Vergänglichkeit, aber auch die Vorfreude auf<br />

den nächsten Sommer.<br />

Daniela Schönbächler · Quadrat im Oktagon,<br />

Spiegel, 3 x 3 m, Ansicht Verwaltungszentrum<br />

Zug, <strong>2023</strong>. Foto: Stefan Kaiser<br />

→ Verwaltungszentrum 1, Aabachstrasse 5,<br />

bis 26.1., Mo–Fr, 8–18 Uhr<br />

↗ galerie-carlarenggli.ch ↗ zg.ch<br />

Maria Bill · Comme des Glaçons, <strong>2023</strong>, Ansicht<br />

Max Frisch Bad, Zürich. Foto: Jetzt Kunst<br />

→ Freibad Letzigraben, bis 15.12.<br />

→ täglich 9–17 Uhr, Eintritt frei<br />

↗ jetztkunst.ch<br />

Max Frisch Bad N°3<br />

Florian Graf — School Models<br />

Zürich — Architektur ist Ausdruck ihrer Zeit: Sie<br />

spiegelt Normen, gesellschaftliche Wertvorstellungen,<br />

Lebensformen, den Stand von Technologie.<br />

Jedes Haus kann auch als Modell betrachtet<br />

werden, mag es noch so riesig und aus<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


massivem Stein gebaut sein. Diese Abstraktion<br />

nehmen wir in unserem Alltag aber nur selten<br />

vor, vielleicht weil Gebäude viel grösser sind als<br />

wir selbst und sich uns nie in ihrer Gänze zeigen.<br />

Gerade auch Kinder erfahren Architektur<br />

wohl ziemlich anders als Erwachsene. Für sie,<br />

genauer für rund sechshundert Kinder im Alter<br />

zwischen vier und 16 Jahren, hat der Künstler<br />

Florian Graf (*1980) nun ihre Schulhäuser<br />

als Steinmodelle nachgebaut und auf dem<br />

Pausenhof platziert. ‹School Models› heisst<br />

das Kunst-und-Bau-Werk, das im Rahmen des<br />

Erweiterungsbaus und der Sanierung der zwei<br />

denkmalgeschützten Gebäude der Schulanlage<br />

Hofacker realisiert worden ist. Die Anlage hat<br />

selbst schon Modellcharakter, versammelt<br />

sie doch drei Gebäude aus drei verschiedenen<br />

Jahrhunderten. Um das Spiel mit dem Massstab<br />

und dem Perspektivwechsel zu verstärken,<br />

setzte Graf die Modelle auf überdimensionierte<br />

eingefärbte Spielklötze. Es ist erwünscht,<br />

dass die Kinder die Skulpturen beklettern,<br />

darauf sitzen und von oben auf ihre Schule<br />

herabschauen. Am Einweihungsfest wurden sie<br />

darüber hinaus mit Performances von eingeladenen<br />

Kunstschaffenden bespielt. Die in<br />

Zürich wohnhafte britische Künstlerin Monster<br />

Chetwynd kreierte mit den Schüler:innen der<br />

Sekundarstufe in einem Workshop verschiedenartige<br />

Puppen für die Modell-Schulhäuser und<br />

inszenierte einen ‹Puppet Slam›.<br />

NAMEN<br />

Patrizia Keller<br />

Baden — Patrizia Keller ist die neue Leiterin<br />

des Kunstraums Baden. Erst vor einem<br />

Jahr trat sie die Stelle als neue Kuratorin der<br />

Kunstalle Arbon an, wo sie Ausstellungen von<br />

Eric Hattan, Barbara Signer und Laura Mietrup<br />

gezeigt hat. Nun wechselt die gebürtige Aargauerin<br />

zum Kunstraum Baden, wo sie bereits<br />

während ihres Studiums an der Universität Zürich<br />

gearbeitet hatte. Auch ist sie als ehemalige<br />

Vorsitzende des Fachbereichs Bildende Kunst<br />

und Performance das Aargauer Kuratoriums<br />

bestens mit den Akteur:innen der kantonalen<br />

Kulturszene vertraut. Weitere Erfahrung als<br />

Kuratorin sammelte die promovierte Kunsthistorikerin<br />

von 2016 bis 2021 als stellvertretende<br />

Leiterin am Nidwaldner Museum in Stans. Keller<br />

übernimmt die Leitung von Claudia Spinelli,<br />

die den Kunstraum am Standort Haselstrasse<br />

in den letzten 14 Jahren massgeblich geprägt<br />

hat. Mit dem Wechsel zieht der städtische<br />

Kunstraum von der Werkhalle der Regionalwerke<br />

in eine neue Lokalität im Merker-Areal, da<br />

die Vermieter Eigenbedarf angemeldet haben.<br />

Patrizia Keller. Foto: Anja Wille Schori<br />

Boris Magrini<br />

Florian Graf · School Models, <strong>2023</strong>, Kalkstein,<br />

Muschelkalk, Terrazzo, 280 x 860 x 780 cm,<br />

Schule Hofacker, Zürich. Foto: Romain Mader<br />

→ Schulanlage Hofacker, Pausenhof<br />

↗ stadt-zuerich.ch/hbd (Suche: Florian Graf)<br />

↗ artlist.net<br />

Berlin — Boris Magrini verlässt das Haus der<br />

Elektronischen Künste in Basel und wird neuer<br />

Senior-Kurator der LAS Art Foundation in Berlin.<br />

Die Kunstplattform unternimmt experimentelle<br />

Projekte an der Schnittstelle von Kunst,<br />

Technologie und Wissenschaft, sowohl im digitalen<br />

als auch im physischen Raum. Magrinis<br />

Aufgabe wird sein, Ausstellungen, Performances<br />

sowie Bildungsprogramme, Publikationen<br />

und Forschungsprojekte zu entwickeln. Dabei<br />

wird er seine Erfahrung aus seiner sieben-<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN 117


jährigen Tätigkeit im HEK einbringen können.<br />

Als Mitglied der Museumsleitung war er dort<br />

für die strategische Planung verantwortlich<br />

und spezialisierte sich in seiner kuratorischen<br />

Arbeit auf Themen wie Blockchain, Ökologie,<br />

Künstliche Intelligenz und Gaming. Daneben<br />

war er Mitglied der Schweizer Kulturstiftung<br />

Pro Helvetia und Juror für den Kunstpreis Lumen<br />

und den State of the ART(ist)-Preis der Ars<br />

Electronica. Magrini studierte Kunstgeschichte<br />

in Genf und promovierte 2016 mit ‹Confronting<br />

the Machine – An Enquiry into the Subversive<br />

Drives of Computer-Generated Art› an der Universität<br />

Zürich. Fürs <strong>Kunstbulletin</strong> berichtete<br />

der gebürtige Tessiner zwanzig Jahre regelmässig<br />

über Ausstellungen in der Südschweiz.<br />

Boris Magrini. Foto: Karin Salathé<br />

Marius Geschinske<br />

Luzern — Ab Anfang Jahr steht die Kunsthalle<br />

Luzern unter der Leitung von Marius Geschinske<br />

(*1991). Der Wahlluzerner hat in Halle / Saale<br />

Kunstgeschichte sowie Medien- und Kommunikationswissenschaften<br />

studiert. Ausschlaggebend<br />

für die Wahl waren für den Vorstand der<br />

Kunsthalle Luzern insbesondere die ausdrückliche<br />

Intention des Kunsthistorikers und<br />

Kurators, dem Zentralschweizer Kunstschaffen<br />

in seiner Vielfalt einen besonderen Fokus zu<br />

widmen. Geschinske folgt auf Michael Sutter,<br />

der die Kunsthalle seit 2015 geführt hat und<br />

nun für die künstlerische Leitung des Skupturenparks<br />

Ennetbürgen verantwortlich zeichnet.<br />

PREISE<br />

Ernst Franz Vogelmann-Preis<br />

Heilbronn — Gregor Schneider ist der sechste<br />

Preisträger des mit € 30’000 dotierten Ernst<br />

Franz Vogelmann-Preises für Skulptur. Seit 2007<br />

wird er an Künstler:innen vergeben, die ihren<br />

Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Deutschland<br />

oder den angrenzenden Ländern haben. Mit<br />

Gregor Schneider (*1969, Mönchengladbach-<br />

Rheydt) ehrt die Stiftung einen Künstler, der<br />

Raum als ureigenes bildhauerisches Material<br />

begreife und verwende. Wohl kein anderer<br />

Künstler transformiere architektonische Räume<br />

so radikal, so die Jury. International bekannt<br />

wurde Schneider 2001 mit seinem Beitrag<br />

‹Totes Haus u r› für den Deutschen Pavillon an<br />

der Biennale Venedig, der mit dem Goldenen<br />

Löwen ausgezeichnet wurde. Die Installation<br />

transferierte verschiedene Räume aus seinem<br />

legendären Wohnhaus ‹Haus ur›, das er seit<br />

1985 umbaut und verändert. Aufsehen erregte<br />

auch seine Installation ‹Cube Venice›, ein an die<br />

Kaaba in Mekka angelehnter schwarzer Kubus,<br />

den er schliesslich nicht auf dem Markusplatz in<br />

Venedig, dafür aber 2007 in Hamburg realisieren<br />

konnte. Schneider lehrt seit 2015 als Nachfolger<br />

von Tony Cragg an der Kunstakademie Düsseldorf,<br />

davor war er Professor für Bildhauerei<br />

an der Berliner Universität der Künste und der<br />

Akademie der Bildenden Künste in München.<br />

Gregor Schneider © ProLitteris.<br />

Foto: Inge Zimmermann<br />

Wolfgang-Hahn-Preis 2024<br />

Marius Geschinske. Foto: Arco Heinrich S.<br />

Köln — Anna Boghiguian (*1946, Kairo) wird mit<br />

dem 30. Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet.<br />

Der Preis wird an Künstler:innen vergeben, die<br />

sich international einen Namen gemacht haben,<br />

in Deutschland aber noch nicht so bekannt<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


sind. Das Preisgeld von maximal € 100’000<br />

fliesst in einen Werkankauf für die Sammlung<br />

des Museum Ludwig, eine Ausstellung und Publikation.<br />

Die ägyptisch-kanadische Künstlerin<br />

armenischer Herkunft hat seit ihren Teilnahmen<br />

an den Biennalen von Istanbul 2009 und<br />

Sharjah 2011 sowie 2012 an der documenta 13<br />

internationale Anerkennung erhalten. Sie ist<br />

bekannt für ihre figurativen Wandmalereien,<br />

(Notiz-)Bücher, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien<br />

und Skulpturen und einige grossformatige<br />

Installationen. «Anna Boghiguian ist ganz<br />

und gar zeitgenössisch in ihren Themen und in<br />

den Verbindungen, die sie durch ihre Lektüren,<br />

Reisen und Internetrecherchen zwischen<br />

historischen Geschichten und politischen und<br />

ästhetischen Diskussionen unserer gegenwärtigen<br />

Welt zieht», so die Jury. Die Tochter eines<br />

armenischen Uhrmachers studierte in den<br />

1960ern Politik- und Wirtschaftswissenschaft<br />

in Kairo und in den frühen 1970er-Jahren Kunst<br />

und Musik in Montreal. Die Kosmopolitin hat<br />

ihren Wohnsitz in Kairo, lebt und arbeitet aber<br />

auch in Europa, Asien, Afrika und Amerika. 2003<br />

nahm sie an der Wanderausstellung ‹Contemporary<br />

Arab Representation› teil, zwei Mal an<br />

der Istanbul Biennale, 2009 und 2015, und der<br />

São Paulo Biennale, 2014 und <strong>2023</strong>. Sie hatte<br />

Einzelausstellungen im Castello di Rivoli in<br />

Turin, im Kunsthaus Bregenz, im Museum für<br />

Gegenwartskunst Siegen und im SMAK in Gent.<br />

2015 wurde ihr Beitrag für Armenien an der<br />

56. Biennale von Venedig mit dem Goldenen<br />

Löwen für den besten Pavillon ausgezeichnet.<br />

Anna Boghiguian, 2017, Courtesy Castello di<br />

Rivoli. Foto: Andrea Germani<br />

Aurelie-Nemours-Preis<br />

Paris — Hans-Jörg Glattfelder (*1939) erhält,<br />

neben der niederländischen Grafikdesignerin<br />

Irma Boom, den mit CHF 20’000 dotierten<br />

Aurelie-Nemours-Preis. Eingerichtet von der<br />

französischen Künstlerin Aurelie Nemours<br />

(1910–2005) und von der gleichnamigen Stiftung<br />

am Institut de France in Paris vergeben,<br />

ehrt der Preis internationale Kunstschaffende,<br />

die wie Nemours im Bereich der geometrischen<br />

Abstraktion arbeiten. Glattfelder gehört zur<br />

dritten Generation der Schweizer Konkreten<br />

Kunst, die mit Max Bill, Richard Paul Lohse,<br />

Camille Graeser und Verena Loewensberg in<br />

Zürich ihren Anfang nahm. In der Limmatstadt<br />

geboren und dort ausgebildet an der Kunstgewerbeschule,<br />

lebte Glattfelder über längere<br />

Zeit in Italien und ab 1998 in Paris. Er schuf Reliefbilder,<br />

kinetische Skulpturen und Gemälde,<br />

die sich mit der Frage nach der Darstellbarkeit<br />

von Raum beschäftigen. Glattfelder wurde 1987<br />

von der Stadt Zürich der Camille-Graeser-Preis<br />

verliehen, mit der sich auch eine Ausstellung im<br />

damaligen Haus für konstruktive und konkrete<br />

Kunst verband. 1992 richtete ihm das Josef-<br />

Albers-Museum in Bottrop, 2013 das Museum<br />

Haus Konstruktiv eine Retrospektive aus.<br />

Hans-Jörg Glattfelder<br />

Werkjahr Frey-Näpflin-Stiftung<br />

Stans — Maude Léonard-Contant (*1979)<br />

erhält das mit CHF 50’000 dotierte Werkjahr der<br />

Frey-Näpflin-Stiftung. Dieses wird in der Regel<br />

alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Kanton<br />

Nidwalden an eine:n Kunstschaffende:n oder<br />

ein Kollektiv aus der Zentralschweiz vergeben<br />

(→ s. auch S. 104/105). Die in Kanada aufgewachsene<br />

und derzeit in Basel wohnhafte Léonard-<br />

Contant hat mehrere Jahre in Luzern gelebt<br />

und stellt dort immer wieder aus. Zuletzt war<br />

diesen Sommer die ‹Spot-on›-Ausstellung im<br />

Kunstmuseum Luzern zu sehen, zu der auch<br />

die erste umfassende Monografie der Künst-<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE 119


lerin erschien (→ KB 9/<strong>2023</strong>, S. 58–67). Die Jury<br />

überzeugten die geschickten Verbindungen<br />

von Organischem und Anorganischem, von<br />

Ausgesprochenem und Verborgenem. Léonard-<br />

Contant arbeitet installativ und skulptural mit<br />

einem «subtilen und wertschätzenden Umgang<br />

mit den Materialien», zu denen jüngst auch<br />

Pflanzen hinzugekommen sind. Das Werkjahr,<br />

so die Pressemitteilung, soll der Künstlerin und<br />

zweifachen Mutter die Möglichkeit bieten, neue<br />

Materialien zu erforschen und sich in die Entwicklung<br />

von Werken zu vertiefen. Diese werden<br />

2025 in einer Ausstellung und einer Publikation<br />

im Nidwaldner Museum in Stans zu sehen sein.<br />

Maude Léonard-Contant. Foto: Karin Salathé<br />

Biennale Venedig — Goldene Löwen<br />

Venedig — Anna Maria Maiolino (*1942, Scalea)<br />

und Nil Yalter (*1938, Kairo) erhalten die Goldenen<br />

Löwen der Kunstbiennale Venedig 2024 für<br />

ihr Lebenswerk. Eingeladen von Kurator Adriano<br />

Pedrosa, werden sie in dessen Ausstellung<br />

‹Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere›<br />

zum ersten Mal an einer Venedig-Biennale<br />

beteiligt sein. Die Schau des brasilianischen<br />

Kurators widmet sich Kunstschaffenden, die<br />

zwischen Nord und Süd, Europa und darüber<br />

hinaus gereist und migriert sind. Maiolinos und<br />

Yalters Lebensläufe sind beide von solchen<br />

Emigrationsbewegungen geprägt: Maiolino<br />

wuchs in Kalabrien auf, kam mit zwölf Jahren<br />

nach Venezuela und später nach Brasilien, wo<br />

sie heute lebt. Im deutschsprachigen Raum<br />

wurde ihr Schaffen 2021 im Kunsthaus Baselland<br />

vorgestellt (→ KB 9/2021, S. 94/95). Die in<br />

Kairo geborene Türkin Nil Yalter wiederum war<br />

noch nie in der Schweiz zu sehen. Sie lebt heute,<br />

nachdem sie erst nach Istanbul emigriert<br />

war, in Paris. Ihr Werk befasst sich mit feministischen<br />

Anliegen als auch mit Themen der<br />

Migration. Die Preise werden bei der Eröffnung<br />

der Biennale im kommenden April vergeben.<br />

Anna Maria Maiolino. Foto: Livia Gonzaga<br />

Nil Yalter. Foto: Oliver Abraham<br />

Josef Müller-Brockmann Förderpreis <strong>2023</strong><br />

Zürich — Laura Csocsán (*1996, Budapest, lebt<br />

in Lausanne) erhält den mit CHF 25’000 dotierten<br />

Josef Müller-Brockmann Förderpreis <strong>2023</strong>.<br />

Die Grafik- und Schriftdesignerin hat 2022 den<br />

Masterstudiengang Type Design an der École<br />

cantonale d’art de Lausanne ECAL abgeschlossen.<br />

Sie entwirft Drucksachen in den Bereichen<br />

Musik, Kultur, Mode und Kunst, produziert und<br />

vertreibt eigene Schriften. Die Jury würdigt Laura<br />

Csocsán für ihr fundiertes und bereicherndes<br />

Engagement auf dem Gebiet der Typografie,<br />

ihre Erforschung der typografischen Geschichte<br />

und des technologischen Fortschritts sowie<br />

ihre Fähigkeit, die Grenzen innerhalb dieses<br />

Fachbereichs zu erweitern. Der Preis wird alle<br />

zwei Jahre von der Shizuko Yoshikawa und<br />

Josef Müller-Brockmann Stiftung vergeben und<br />

gehört zu den wichtigsten Förderpreisen für<br />

junge Gestalter:innen in der Schweiz.<br />

Laura Csocsán. Foto: Máté Kalicz<br />

Werkjahr Stadt Zürich<br />

Zürich — Benjamin Egger (*1981) erhält das<br />

mit CHF 48’000 ausgestattete Werkjahr Bildende<br />

Kunst der Stadt Zürich. Diese unterstützt<br />

damit Kunstschaffende mit Wohnsitz in Zürich,<br />

die der Entwicklung der Gegenwartskunst<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


wichtige Impulse verleihen. Die Vergabe entscheidet<br />

die Direktion Kultur auf Empfehlung<br />

der Fachkommission. Egger hat einen Bachelor<br />

an der Zürcher Hochschule der Künste – wo<br />

er nun als Dozent tätig ist – und der Bezalel<br />

Academy of Art and Design in Jerusalem absolviert<br />

sowie einen Master in Transdisziplinarität<br />

an der ZHdK. Sein multimediales Schaffen<br />

dreht sich insbesondere um das Verhältnis<br />

zwischen Tieren und Menschen und deren<br />

vielfältige Wahrnehmungs- und Organisationsformen.<br />

Dabei verlässt er die menschzentrierte<br />

Perspektive und entwickelt so neue Lesarten<br />

gängiger Narrative: Die Geschichte etwa, dass<br />

der Mensch sich den Hund untertänig gemacht<br />

habe, kann man auch ganz anders sehen.<br />

Siehe auch den Text von Martina Venanzoni:<br />

kunstbulletin.ch (Notebook / Werkschau <strong>2023</strong>)<br />

Förderbeiträge Thurgauer Kulturschaffende<br />

Frauenfeld — Der Kanton Thurgau vergibt<br />

2024 insgesamt sechs Förderbeiträge zu<br />

je CHF 25’000. Bewerben können sich Kulturschaffende<br />

aller Sparten, die ihren gesetzlichen<br />

Wohnsitz im Thurgau haben oder<br />

einen engen persönlichen Bezug zum Kanton<br />

aufweisen. Mit den Beiträgen soll ein Entwicklungsschritt,<br />

eine gezielte Vertiefung oder<br />

Erweiterung der künstlerischen Kompetenzen,<br />

ermöglicht werden. Eine Jury entscheidet in<br />

einem zweistufigen Verfahren über die Beiträge,<br />

wobei auch die verschiedenen Sparten<br />

berücksichtigt werden.<br />

→ Eingabeschluss: 15.1.<br />

↗ kulturamt.tg.ch<br />

August-Sander-Preis 2024<br />

Benjamin Egger. Foto: Marvin Jumo<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

AC-Stipendium<br />

Bern — Die Bernische Kunstgesellschaft<br />

hat das Louise Aeschlimann und Margareta<br />

Corti-Stipendium ausgeschrieben. Für die<br />

Haupt- und Förderstipendien stehen insgesamt<br />

CHF 50’000 zur Verfügung. Die Ausschreibung<br />

richtet sich an Kunstschaffende, die seit<br />

mindestens einem Jahr im Kanton Bern ihren<br />

Wohnsitz haben oder da heimatberechtigt sind<br />

und die Altersgrenze von vierzig Jahren nicht<br />

überschritten haben. Die Bewerbung erfolgt in<br />

einem zweistufigen Verfahren. Eine Jury von<br />

fünf Mitgliedern entscheidet über die Vergabe.<br />

Die begleitende Ausstellung findet 2024 in der<br />

Kunsthalle Bern statt.<br />

→ Eingabeschluss: 14.1.<br />

↗ kunstgesellschaft.ch<br />

Köln — Der August-Sander-Preis fördert<br />

junge künstlerische Ansätze im Sinne der<br />

sachlich-konzeptuellen Fotografie. Vor dem<br />

Hintergrund des Porträtfotografen August<br />

Sander sollen sich die fotografischen Werke<br />

der Bewerber:innen vorrangig auf das Thema<br />

des Porträts beziehen. Bewerben können sich<br />

Künstler:innen bis einschliesslich des vierzigsten<br />

Lebensjahres, die schwerpunktmässig<br />

mit Fotografie arbeiten.<br />

→ Eingabeschluss: 19.1.<br />

↗ photographie-sk-kultur.de<br />

Anifilm<br />

Liberec — Anifilm ist ein internationales<br />

Festival für den Animationsfilm, das im Mai<br />

zum 23. Mal in der tschechischen Stadt Liberec<br />

über die Bühne geht. Filme des internationalen<br />

Wettbewerbs können in den Kategorien<br />

‹Feature Films›, ‹Short Films› und ‹Student<br />

Films› eingegeben werden. Ausserdem gibt es<br />

einen internationalen Wettbewerb zu Musikvideos,<br />

für den Filme in den Bereichen ‹Abstract<br />

and Non-Narrative Animation›, ‹VR Films› und<br />

‹Computer Games› eingereicht werden können.<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 121


Es werden nur Filme akzeptiert, die in diesem<br />

Jahr entstanden sind.<br />

→ Eingabeschluss: 31.12.<br />

↗ anifilm.cz<br />

Istituto Svizzero — Summer Schools<br />

Palermo / Rom — Jedes Jahr können sich<br />

Schweizer Universitäten, Fachhochschulen<br />

oder Pädagogische Hochschulen für eine Summer<br />

School in der Villa Maraini in Rom bewerben.<br />

Bedingung sind Themen mit einem Bezug<br />

zu Italien, Rom oder dem römischen Kulturerbe<br />

und einem starken inter- oder transdisziplinären<br />

Ansatz. Auch möglich ist eine Summer<br />

School in Palermo, die sich mit Sizilien und /<br />

oder dem Mittelmeerraum auseinandersetzt.<br />

Die Zusammenarbeit mit einer italienischen<br />

Partnerinstitution wird empfohlen.<br />

→ Eingabeschluss: 19.1.<br />

↗ istitutosvizzero.it<br />

Wettbewerb Kunstmedaille<br />

Winterthur — Eine Kunstmedaille ist ein kleines,<br />

originales und plastisches Kunstwerk, das<br />

in der Regel als ein- oder mehrseitiges Relief<br />

gestaltet ist. Sie kann aus verschiedensten<br />

Materialien gefertigt sein: Metalle, Keramik,<br />

Papiere, Kunststoffe etc. Die Schweizerische<br />

Gesellschaft für Medaillenkunst (Smed’A) lädt<br />

in Zusammenarbeit mit dem Münzkabinett der<br />

Stadt Winterthur Kunstschaffende ein, sich an<br />

einem Wettbewerb für eine Kunstmedaille zu<br />

beteiligen. Insgesamt werden vier Preise in der<br />

Höhe von insgesamt CHF 8000 in verschiedenen<br />

Kategorien vergeben.<br />

→ Eingabeschluss: 31.1.<br />

↗ stadt.winterthur.ch (Medaillenwettbewerb)<br />

Landis & Gyr Stiftung — Atelierstipendien<br />

Zug — Die Landis & Gyr Stiftung vergibt<br />

Atelierstipendien für Schweizer Kunst- und<br />

Kulturschaffende in Budapest, Bukarest,<br />

London und Sofia in den Bereichen Visuelle<br />

Künste, Kulturkritik / Kurator:innen, Literatur,<br />

Komposition, Theater und neu auch in Tanz. Die<br />

Atelierstipendien sind nicht für Kunstschaffende<br />

gedacht, die am Anfang ihrer Karriere<br />

stehen. Es gibt keine Altersgrenze. Ein bereits<br />

einmal erhaltenes Stipendium (Atelier-, Reise-.<br />

Werkstipendium) muss mindestens drei Jahre<br />

zurückliegen.<br />

→ Eingabeschluss: 31.1.<br />

↗ lg-stiftung.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Regionale 24<br />

Basel / trinationaler Raum — An der Regionale<br />

des Dreiländerecks zeigen zwanzig Institutionen<br />

aus der Schweiz, Deutschland und<br />

Frankreich 211 künstlerische Positionen<br />

aus der Region Basel und des trinationalen<br />

Raums (Nordwestschweiz, Südbaden, Elsass).<br />

Der grenzüberschreitende Anlass bietet die<br />

Möglichkeit, sich einen Überblick über die<br />

regionale Kunstproduktion zu verschaffen sowie<br />

Künstler:innen als auch Institutionen der benachbarten<br />

Länder kennenzulernen. Der FRAC<br />

Alsace blickt dieses Jahr gar hinter den Horizont<br />

und zieht an zwei Orte der Kunstproduktion,<br />

in ein Atelier und in einen zum künstlerischen<br />

Refugium transformierten Bauernhof, dies- und<br />

jenseits der Vogesen. Im HEK verschwimmen<br />

die Grenzen zwischen Realität, Fiktion und<br />

Imagination in mit künstlicher Intelligenz hergestellten<br />

Bildwelten. Und die Kunsthalle Palazzo<br />

Liestal begibt sich ins Dämmerlicht und damit<br />

in unscharfe Übergangsbereiche am Rande des<br />

Unbekannten. Der Kunstverein Freiburg blickt<br />

in die ungewisse Zukunft im Spannungsfeld<br />

von dystopischen Szenarien und persönlichen<br />

Lebenswünschen. Das Kunsthaus Baselland<br />

hingegen nutzt die Gelegenheit, in einem<br />

grossen ‹Concerto Finale› mit knapp dreissig<br />

Kunstschaffenden noch einmal seine 25-jährige<br />

Vergangenheit zu feiern, bevor es im Frühling zu<br />

neuen Ufern im Dreispitz aufbricht.<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Cantonale Berne Jura<br />

Regionale 23, Ausstellungsansicht Kunsthalle<br />

Basel. Foto: Alex Flores<br />

→ Diverse Institutionen, 23.11.–7.1.<br />

↗ regionale.org<br />

Hauser & Wirth übernimmt Galerie Knoell<br />

Basel — Im Januar übernimmt Hauser & Wirth<br />

die Galerie Knoell am Luftgässlein 4 in Basel<br />

mitsamt seinem Gründer, Carlo Knöll, der die<br />

Ausstellungen und die geschäftlichen Aktivitäten<br />

als Senior Director verantworten wird.<br />

Die 2010 im Erasmushaus eröffnete Galerie –<br />

2016 erfolgten die Räumlichkeiten des zweiten<br />

Standorts – ist im Sekundärmarkt tätig, ein Bereich,<br />

den Hauser & Wirth mit der Übernahme<br />

stärker ausbauen wird. Zum Programm gehören<br />

Namen wie Max Bill, Georges Vantongerloo,<br />

Verena Loewensberg, Meret Oppenheim. Mit<br />

Basel verfügt der globale Player neu über sechs<br />

Standorte in der Schweiz, vier Sitze in Zürich<br />

sowie einen in Gstaad und St. Moritz, und ist<br />

neben Gagosian, die 2019 nach Basel expandierte,<br />

nun auch in der Messestadt präsent.<br />

Bern / Jura — Die Cantonale Berne Jura zeigt<br />

zum Jahreswechsel das zeitgenössische<br />

Kunstschaffen aus den beiden Kantonen. Seit<br />

2011 findet das Ausstellungsformat, an dem<br />

sich elf verschiedene Kunsthäuser und Museen<br />

beteiligen, statt. Zur Teilnahme berechtigt sind<br />

alle Kunstschaffenden, die ihren Wohnsitz oder<br />

Arbeitsort in einem der beiden Kantone haben<br />

oder der Kunstszene der Region angehören.<br />

Die Fachjurys der elf Institutionen wählen die<br />

Bewerber:innen aufgrund der künstlerischen<br />

Qualität sowie entsprechend der räumlichen<br />

Gegebenheiten aus. Aus 448 Bewerbungen<br />

können über zweihundert Künstler:innen ihre<br />

Arbeiten präsentieren. Die Vernetzung wird<br />

über ein gemeinsames Eintrittsticket und<br />

Vermittlungsformate gestärkt: So verbindet die<br />

Kunsttour ‹Circuit› die elf Kunstinstitutionen<br />

der Cantonale Berne Jura miteinander und<br />

ermöglicht eine vertiefte Auseinandersetzung<br />

mit den ausgestellten Kunstpositionen. Die<br />

Bustour findet auf zwei verschiedenen Routen<br />

statt. Begleitet von Kurator:innen, Kunstschaffenden<br />

und Kunstvermittler:innen.<br />

Ansicht vom ‹Circuit› der Cantonale Bern<br />

Jura 2022/23 im Centre Pasquart, Biel.<br />

Foto: Alisa Klay<br />

Die Galerie Knoell am Luftgässlein 4 mit einer<br />

Ausstellung von Dadamaino, 2022<br />

→ Diverse Institutionen, Dez.–Jan. 24<br />

→ Circuit, 6./13.1. Treffpunkt 10 Uhr, Kunsthalle<br />

Bern; Circuit, 7./14.1. Treffpunkt 10 Uhr,<br />

Kunsthaus Pasquart, Biel<br />

↗ cantonale.ch<br />

↗ galerieknoell.ch ↗ hauserwirth.com<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 123


75. Biennale SAMBA<br />

La Chaux-de-Fonds — ‹Jubiler encore› («Wieder<br />

jubeln») lautet der Titel dieser Ausstellung,<br />

die zwei Jubiläen feiert: den 75. Geburtstag<br />

der Kunstbiennale in La Chaux-de-Fonds und<br />

das 150-jährige Bestehen der SAMBA (Société<br />

des Ami.e.s du Musée des Beaux-Arts), welche<br />

die Biennale in der Jurastadt ins Leben rief<br />

und seither organisiert. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Künstler:innen, die im Kanton Neuenburg<br />

geboren sind, dort gelebt oder studiert haben.<br />

Sie müssen ihre Werke persönlich im Museum<br />

hinterlegen, wo eine Jury, bestehend aus<br />

Mitgliedern der SAMBA und professionellen<br />

Kurator:innen, die Auswahl bestimmt. Nach<br />

der letztjährigen Rekordzahl von 250 Eingaben<br />

kamen dieses Jahr von 134 Werken 43 in<br />

die Ausstellung. Kunstschaffende aller Art,<br />

Profis und Autodidakten, Jung und Alt, aus<br />

der Schweiz und international beteiligen sich<br />

mit Beiträgen aller möglicher Gattungen. Aus<br />

dieser Vielfalt ist eine kohärente und spannende<br />

Ausstellung entstanden. Das Kuratieren sei<br />

eine akrobatische Herausforderung gewesen,<br />

wie das Museumsteam sagt. Sie arbeiteten<br />

Linien und Tendenzen heraus, zogen formale<br />

Parallelen und bauten thematische Abschnitte<br />

auf. Die präsentierten Werke spiegeln die Sorgen<br />

unserer Zeit wider. Die Tatsache, dass sich<br />

Kunstschaffende an der gesellschaftlichen<br />

Debatte beteiligen, wird hier offensichtlich.<br />

So tritt die Covid-Pandemie in der Monotypie<br />

von Anne Pantillon wieder auf, die Angst vor<br />

dem Klimawandel liest man in Yves Andrés<br />

dreiteiliger Serie von Bergfotografien, und der<br />

Performance-Künstler Mehryl Ferri Levisse<br />

hinterfragt Genderproblematiken. Bemerkenswert<br />

sind die Arbeiten, die nach dem Sturm<br />

vergangenen 24. Juli, der die Jurastadt verwüstete,<br />

entstanden sind: Die von Maciej Czepiel<br />

zusammengesetzten und fotografierten Skulpturen<br />

aus Trümmern treten in einen Dialog mit<br />

‹Sédiments sonores›, einer Klanginstallation<br />

von Rémy Bender, die aus Plattenspielern und<br />

aus nach dem Sturm geborgenen Holz und<br />

Steinen besteht. Bei dieser Jubiläums-Biennale<br />

singen selbst die Steine. IDL<br />

‹Jubiler encore›, 75. Biennale SAMBA, Ausstellungsansicht<br />

Musée des Beaux-Arts La Chauxde-Fonds,<br />

mit Werken von Anne Pantillon, Tim<br />

Casari, Sara Francisco. Fotos: Gaspard Gigon<br />

→ Musée des Beaux-Arts, bis 11.2.<br />

↗ samba-cdf.ch<br />

Les Urbaines<br />

Lausanne / Renens / Chavannes — Als «Festival<br />

de l’émergence artistique» bezeichnet<br />

sich Les Urbaines, das sich den künstlerischen<br />

Praktiken und Strömungen von morgen widmet.<br />

Das kostenlose Festival umfasst über vierzig<br />

Projekte, von visuellen Kunstwerken über Live<br />

Shows, Performances, DJ-Sets bis zu Workshops.<br />

Beteiligt sind unter anderem Arsenic,<br />

Espace Amaretto, Espace Arlaud und verschiedene<br />

Konzertsäle, Clubs und Theater.<br />

Alex Franz Zehetbauer · An Evening with,<br />

<strong>2023</strong>. Foto: Eva Holzinger<br />

→ Diverse Orte, 1.–3.12.<br />

→ Ausstellung im ehem. Kino Eldorade,<br />

bis 10.12. ↗ urbaines.ch<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Kunstsupermarkt<br />

Solothurn — Kunst für alle! Der 24. Schweizer<br />

Kunstsupermarkt bietet unkompliziert Kunst<br />

zum Verkauf. 7200 ausgewählte zeitgenössische<br />

Stücke finden sich in der Auslage. Es<br />

sind Unikate von Künstler:innen aus insgesamt<br />

15 Nationen. Die Preise ab CHF 99 sind<br />

erschwinglich und werden offen kommuniziert.<br />

Der Kunstsupermarkt will sich bewusst von der<br />

teils einschüchternden Aura eines Galerieraums<br />

abgrenzen und die Besuchenden einladen,<br />

in der Kunst zu stöbern und nach ihrem<br />

Gusto einzukaufen. Der Eintritt ist kostenlos.<br />

Biel in einem Haus, das voller Kunst selbst<br />

ein lebendiges Kunstwerk ist. In der Ausstellung<br />

können sich alle Besucher:innen als<br />

wahlberechtigte Weltbürger:innen eintragen,<br />

schreibt er, und eine Abstimmung beantragen:<br />

«Wir spielen die Weltregierung in Form eines<br />

Esperanto-Sprachkurses.» Der Künstler ist davon<br />

überzeugt, dass eine Verständigung mit der<br />

weltumfassenden Esperanto-Sprache Frieden<br />

stiften kann. Dies lebt er und trägt es hinaus in<br />

die Öffentlichkeit, so etwa letztes Jahr mit seinem<br />

‹Weltwährungskiosk› auf dem Juraplatz in<br />

Biel oder 2019 in seiner Präsenz in der Robert<br />

Walser-Sculpture von Thomas Hirschhorn. Dort<br />

war er 86 Tage lang vor Ort. Die Ausstellung in<br />

seinem Haus soll nun so lange dauern, bis es<br />

keine Religionskriege mehr gibt.<br />

Kunstsupermarkt. Foto: Peter-L. Meier<br />

→ RothusHalle, bis 14.1.<br />

↗ kunstsupermarkt.ch<br />

Parzival — Weltfrieden mit Esperanto<br />

Sonceboz-Sombeval — Am 17. Oktober erreichte<br />

die <strong>Kunstbulletin</strong>-Redaktion ein Brief<br />

des Künstlers Parzival. Zehn Tage waren nach<br />

dem blutigen Angriff der palästinensischen<br />

Hamas-Miliz auf Israel vergangen, der die<br />

Welt noch tiefer in kriegerische Auseinandersetzungen<br />

verwickelte, als sie es schon war.<br />

In Handschrift tat der Künstler seine Pflicht<br />

kund, auf die Ereignisse zu reagieren. Und so<br />

lädt Parzival, der sich seit Mitte der 1980er-<br />

Jahre mit Kunstaktionen für den Frieden<br />

und das Klima einsetzt, mit der Ausstellung<br />

‹Die Weltregierung und das universale Haus<br />

der Gerechtigkeit in Haïfa und Esperanto als<br />

Grundlage des Religionsfriedens› an seinen<br />

Wohnort ein. Seit zehn Jahren lebt und arbeitet<br />

er in der Gemeinde Sonceboz-Sombeval bei<br />

Parzival in seinem Haus und Museum in<br />

Sanceboz, <strong>2023</strong>. Foto: Enrique Muñoz García<br />

→ Esperanto-Schule der Weltregierung,<br />

23, rue gare, Ende unbekannt<br />

↗ modelsoldato.com<br />

oxyd — Kunstbazaar<br />

Winterthur — Der Kunstraum oxyd lädt im<br />

Kreissaal zum Kunstbazaar. Ursprünglich<br />

entstanden als Solidaritätsprojekt während<br />

der Covid-Pandemie, findet er weiterhin statt,<br />

um einerseits Kunst- und Kreativschaffenden<br />

eine Verkaufsplattform und andererseits<br />

Besucher:innen erschwingliche Geschenke<br />

anzubieten: eine Win-win-Situation also.<br />

Oxyd hat für den angestrebten Mix aus Kunst,<br />

Accessoires und Design Kunst- und Kreativschaffende<br />

aus dem Raum Winterthur einge-<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 125


laden, wovon viele extra Neues für den Bazaar<br />

kreieren werden. Ergänzt wird der Markt mit<br />

einer Relaxing-Zone, was in der Vorweihnachtszeit<br />

sicher nicht schaden kann, einem Basteltisch<br />

und einer Performance, die das Thema<br />

der Wertschöpfungskette aufgreift. Darüber<br />

hinaus gibt es Verköstigung, Musik und weitere<br />

Überraschungen. Nichts wie hin.<br />

Lieferketten von Kobalt, die sich ständig dem<br />

Marktgeschehen anpassen, und kartografiert<br />

sie fortlaufend. In einem Kapitel wird die<br />

keineswegs schwerelose Cloud als Speicherort<br />

unserer digitalen Bilddaten thematisiert. Darin<br />

wird der ganze Zyklus aufgefächert, vom oft<br />

unter prekärsten Bedingungen erfolgten Abbau<br />

der Seltenen Erden bis zum Elektroschrott der<br />

immer schneller ausgedienten Geräte – alles<br />

für oftmals nur ein ‹Föteli›. TS<br />

Fotoshooting am längsten Tisch von Winterthur<br />

im oxyd. Foto: Peter Hauser<br />

→ Kreissaal, Kunstbazaar, 16.12., 16–20 Uhr;<br />

17.12., 14–17 Uhr ↗ oxydart.ch<br />

Mining Photography<br />

Winterthur — «Mach mal äs Föteli!» Klick<br />

und fertig. Was aber läuft dabei alles im<br />

Hintergrund ab? ‹Mining Photography› im<br />

Gewerbemuseum Winterthur erforscht in fünf<br />

Kapiteln mit gut 170 Arbeiten die Materialgeschichte<br />

von Rohstoffen, die in der Fotografie<br />

von zentraler Bedeutung sind. Dabei geht die<br />

in Kooperation mit dem Museum für Kunst<br />

und Gewerbe Hamburg konzipierte Ausstellung<br />

auch Widersprüchen nach. So wurde zur<br />

Dokumentation von Umweltschäden durch den<br />

1848 einsetzenden Gold Rush in Kalifornien<br />

auch Gold für die Daguerreotypien benötigt.<br />

Aktueller ist die Arbeit von Anaïs Tondeur<br />

(*1985, Paris). Sie begleitete 2017 zwei Klimaforschende<br />

durch Grossbritannien und setzte<br />

den aus der Atmosphäre gesammelten Russ<br />

als Pigment für Druckerkartuschen zum Druck<br />

ihrer mit einer Helmkamera aufgenommenen<br />

Bilder ein. Mary Mattingly (*1979, New York)<br />

verfolgt die komplexen, oft undurchsichtigen<br />

‹Mining Photography›, Ausstellungsansicht<br />

Gewerbemuseum Winterthur, im Hintergrund<br />

die Karte zum Metall Kobalt von Mary<br />

Mattingly. Foto: Milad Ahmadvand<br />

→ ‹Mining Photography – der ökologische<br />

Fussabruck der Bildproduktion›; Gewerbemuseum,<br />

bis 21.1.<br />

↗ gewerbemuseum.ch<br />

Visarte — Einsichten<br />

Zürich — Auch dieses Jahr gibt es die unjurierte<br />

Ausstellung ‹Einsichten <strong>2023</strong>: Visarte<br />

Zürich & Friends›. Organisiert von Visarte<br />

Zürich, dem Berufsverband der visuell schaffenden<br />

Künstler:innen aus den Kantonen<br />

Zürich, Glarus und Schaffhausen, bietet sie<br />

in der Tradition der Weihnachtsausstellungen<br />

den Künstler:innen die Möglichkeit, ihre Werke<br />

zu präsentieren und zu verkaufen. Einst ‹Best<br />

of› genannt und nur für Visarte-Mitglieder<br />

zugänglich, unterstreicht der jetzige Titel die<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Öffnung des Verbands. Rund zweihundert<br />

Künstler:innen nehmen an der Schau teil, davon<br />

ein Drittel Nichtmitglieder. Gezeigt werden<br />

neuere, im aktuellen Kalenderjahr entstandene<br />

Arbeiten aus allen möglichen Gattungen.<br />

Zum zweiten Mal findet der Anlass in den<br />

oberen zwei Etagen der Photobastei statt,<br />

wobei das untere Stockwerk nicht juriert ist<br />

und im oberen die geladenen institutionellen<br />

Gäste ausgewählte Künstler:innen aus ihrem<br />

Programm zeigen können. Dieses Jahr sind<br />

dort sihlquai 253, Fomo Art Space, Volumes,<br />

Chateau Hornegg und Hotel Tiger dabei.<br />

Visionnaire versteigert hatten. Den Auftakt für<br />

die Präsentationen im Schaufenster macht<br />

Paul Amar, gefolgt von Kirila Fäh, Lea Oetken<br />

und Harald Naegeli, dem das Museum 2021 und<br />

2022 mehrere Ausstellungen widmete.<br />

Kirila Fäh · Porzellankopf, 2019, behandelter<br />

Pilz, Holz. Foto: Manuela Hitz<br />

Visarte Zürich, Jahresausstellung 2022,<br />

Ansicht Photobastei, Zürich. Foto: Sandi Paucic<br />

→ Photobastei, 8.–17.12. ↗ visarte.ch<br />

10 Jahre Musée Visionnaire<br />

Zürich — Es ist ein Ort für Stadtoriginale,<br />

schräge Vögel und Künstler:innen abseits kommerzieller<br />

Kunstpfade und konventioneller Institutionen.<br />

2013 eröffnete das von Susi Brunner<br />

und Jörg Furrer gegründete Musée Visionnaire<br />

mit der programmatischen Ausstellung ‹All<br />

you need is passion›. Für das Jubiläumsjahr<br />

durften die Besucher:innen ihre Stimmen für<br />

ihre Lieblingswerke aus den vergangenen zehn<br />

Jahren abgeben. Die zwölf beliebtesten Werke<br />

werden nun einzeln jeweils einen Monat lang<br />

im Schaufenster präsentiert. Eröffnet wurde<br />

der Reigen mit einem Fest und einer Benefiz-<br />

Auktion für den ohne öffentliche Gelder<br />

finanzierten Verein, in der Künstler:innen des<br />

Museums Arbeiten für die Zukunft des Musée<br />

→ Schaufenster am Predigerplatz, bis Nov. 24<br />

↗ museevisionnaire.ch<br />

Löwenbräukunst<br />

Zürich — Mit der Ankündigung des Umzugs<br />

des Museum Haus Konstruktiv ins Löwenbräu<br />

und den nötigen Sanierungsarbeiten an<br />

der Limmatstrasse 268 wurde bereits klar,<br />

dass sich die Mieterschaft in der ehemaligen<br />

Brauerei verändern wird. Nun ist bekannt, wie:<br />

Die Edition Patrick Frey, die Galerien Barbara<br />

Seiler, Gregor Staiger und annex 14 verlassen<br />

die Löwenbräukunst. Die Galerie Barbara Seiler<br />

wird sich neu zum Galerien-Cluster an der<br />

Rämistrasse gesellen, die Edition Patrick Frey<br />

zieht an die Schlossgasse 5 in Zürich-Wiedikon.<br />

Intern werden We Are AIA – Awareness in Art<br />

und die Galerie Francesca Pia die Räumlichkeiten<br />

wechseln. Das Haus Konstruktiv schliesslich<br />

wird in zwei Etappen, im Frühling 2025 bzw.<br />

2026 Teil der Löwenbräukunst. Die Sanierungsarbeiten<br />

beginnen im November und dauern<br />

ein Jahr.<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 127


Ingenieurswesen machen den Anfang: Sie sind<br />

mit aktuellen Fotografien und kurzen Texten<br />

vorgestellt. Sechs thematische Texte beleuchten<br />

den politischen und gesellschaftlichen Kontext<br />

der Zeit. Für das nächste Jahr ist geplant,<br />

die Datenbank mit digitalen Rundgängen in<br />

verschiedenen Schweizer Städten zu ergänzen.<br />

↗ 1975-2000.heimatschutz.ch<br />

Aussenansicht Löwenbräukunst, Zürich<br />

↗ lowenbraukunst.ch<br />

Schweizer Datenbank für Kunst und Bau<br />

Zürich — Es gibt eine neue Online-Datenbank<br />

für Kunst und Bau. Sie wurde von Visarte, dem<br />

Berufsverband visuelle Kunst, entwickelt und<br />

vergangenen Monat lanciert. Sie speist sich<br />

aus dem Prix Visarte, der seit 2015 herausragende<br />

Projekte im Bereich Kunst und Bau<br />

sowie Kunst im öffentlichen Raum würdigt.<br />

Auch sind bereits die Werke eingeflossen,<br />

welche die Wettbewerbskommission der Visarte<br />

Zentralschweiz seit 2008 in einer eigenen<br />

Datenbank dokumentiert hatte. Nun können<br />

Mitglieder des Verbands gratis, Nicht-Mitglieder<br />

für CHF 100 pro Eintrag auch selbst Werke<br />

erfassen. Diese sind für alle über eine Karte<br />

oder Suchfelder recherchier- und einsehbar.<br />

Kunst und Friedensförderung<br />

Zürich — Das Zentrum für Kunst und Friedensförderung<br />

ZKF, eine Initiative der Stiftung<br />

artasfoundation und der Zürcher Hochschule<br />

der Künste, hat diesen Herbst die öffentliche<br />

Veranstaltungsreihe ‹Jour Fixe – Art in Conflict›<br />

gestartet. Sie findet einmal im Monat statt<br />

und diskutiert die Möglichkeiten von Kunst<br />

in Krisengebieten anhand von Vorträgen und<br />

Texten. Jede Veranstaltung geht von einer Fragestellung<br />

aus, für deren Diskussion geladene<br />

Expert:innen aus der Kunst und der Friedensarbeit<br />

theoretische Inputs oder praktische Erfahrungen<br />

beisteuern, zum Beispiel in Bezug auf<br />

Traumata oder die Integration von Geflüchteten<br />

mittels Sprache. Die nächste Lesegruppe findet<br />

zur Frage «Wie erkundet man neue Erzählweisen<br />

für künstlerische Projekte?» mit dem freien<br />

Autor und Theaterregisseur Tim Zulauf statt.<br />

↗ sdkb.visarte.ch<br />

Webplattform zu Baukultur 1975–2000<br />

Zürich — Der Schweizer Heimatschutz hat eine<br />

neue Webplattform aufgeschaltet, die wichtige<br />

Bauten des letzten Viertels des vergangenen<br />

Jahrhunderts vermittelt. Es sei eine Periode, die<br />

noch kaum wissenschaftlich aufgearbeitet und<br />

erst in Einzelfällen inventarisiert sei. Da sich<br />

der Baubestand in einem immensen Transformationsprozess<br />

befinde, drohe eine ganze<br />

Generation von Bauten zu verschwinden, bevor<br />

ihre Werte erkannt werden könnten. 100 Objekte<br />

aus Architektur, Landschaftsarchitektur und<br />

‹Art at Risk›, 2020, Konferenz der Stiftung artasfoundation<br />

an der ZHdK. Foto: Evan Ruetsch<br />

→ Termine: 13.12., 17.1., 21.2., jeweils 17.15 Uhr,<br />

Lindenbachstrasse 21 oder per Zoom<br />

↗ artasfoundation.ch<br />

↗ zhdk.ch/international<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz, *62 835 2330 Stranger in the Village –ı 7.1.<br />

Auswahl 23 2.12.–7.1.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Let’s fêtes galantes! –ı 7.1.<br />

–ı 8.12.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke<br />

Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />

Susanna Perin – Die Diversität des<br />

Widerstands<br />

Galerie 6 Aarau, Milchgasse 35, *79 541 6416 Hans Geiser u. Giuseppe La Bruna –ı 23.12.<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Jahresfluss – Monika Feucht –ı 16.12.<br />

Appenzell Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell, Ziegeleistr. 14, Zora Berweger –ı 14.4.<br />

*71 788 18 60<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Liz Craft –ı 25.2.<br />

Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Lina Maria Sommer –ı 16.12.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Zwischen Pathos und Pastos –<br />

–ı 25.2.<br />

Christopher Lehmpfuhl<br />

Ascona Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

I colori delle emozioni –ı 7.1.<br />

*91 759 81 40<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1,<br />

Thierry Feuz –ı 9.12.<br />

*32 724 6160<br />

Baar foryouandyourcustomers Baar, Bahnhofstrasse 4 Fraenzi Neuhaus –ı 14.5.<br />

Galerie Billing Bild, Haldenstrasse 1, *41 761 50 28 Becoming Indigenous –<br />

–ı 7.1.<br />

Einheimisch werden<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Ash Keating –ı 10.12.<br />

Forever Young – Die bedeutendsten<br />

–ı 10.12.<br />

Bilder der Langmatt<br />

Geisterhaus Langmatt – Eine<br />

–ı 10.12.<br />

unsichtbare Ausstellung<br />

Reto Boller –ı 10.12.<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Daniel Bühler – Die<br />

–ı 20.1.<br />

Schweizer Alpen<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Daniel Gaemperle – enivrez-vous –ı 17.12.<br />

Basel<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig,<br />

Iberer –ı 26.5.<br />

St. Alban-Graben 5, *61 201 12 12<br />

Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28 Blutch – Demain! –ı 11.2.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25 I like! –ı 29.2.<br />

–ı 11.2.<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18,<br />

*61 262 01 66<br />

However we saw the same star –<br />

Kim Jungman<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Regionale 24 –ı 7.1.<br />

Diego Marcon –ı 21.1.<br />

Nolan Oswald Dennis –ı 11.8.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Carrie Mae Weems –ı 17.3.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau,<br />

St. Alban-Graben 16 / 20, *61 206 62 62<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Matisse, Derain und ihre Freunde<br />

–ı 21.1.<br />

Kreis 48 –ı 28.1.<br />

Jasper Johns – der Künstler<br />

–ı 4.2.<br />

als Sammler<br />

LED Fries – Carrie Mae Weems –ı 7.4.<br />

Stille Nacht?<br />

–ı 7.1.<br />

Weihnachtsausstellung<br />

Erleuchtet! –ı 21.1.<br />

Nacht – träumen oder wachen –ı 21.1.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Temitayo Ogunbiyi –ı 14.1.<br />

NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 129


Basel / Muttenz — Kathrin Siegrist,<br />

Kunsthaus Baselland<br />

Chiasso — Fortunato Depero, m.a.x<br />

museo © ProLitteris<br />

Luzern — Guy Ben Ner, Kunstmuseum<br />

Luzern © ProLitteris<br />

Delphine Reist –ı 14.1.<br />

The Last Reality Show –<br />

6.12.–21.1.<br />

Boris Nikitin<br />

La roue = c’est tout –ı 8.2.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121<br />

Rolf Rappaz, Willi Eidenbenz,<br />

–ı 17.12.<br />

Hans Aeschbach<br />

Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 présence de la ligne –ı 29.2.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Gentle songs to flickering eyes –<br />

–ı 16.1.<br />

*61 556 4066<br />

Thy Truong<br />

Eleven Ten Studio, Feldbergstrasse 86, *79 171 11 10 Nadja Aellig, Javier Gonález Ramos –ı 22.12.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

Romano Hänni<br />

–ı 7.1.<br />

Jochen Kitzbihler –ı 12.5.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Renate Buser – Relief –ı 27.1.<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Emil Halmos –ı 6.1.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

You say art? We say yeah! 2.12.–13.1.<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *61 321 1503<br />

H_121 | T-shirts, Multiples,<br />

–ı 23.12.<br />

Accrochage<br />

Markthalle Basel, Steinentorberg 20 Copa & Sordes: Mit Huhn –<br />

–ı 31.12.<br />

Tableaux vivant et Nature morte<br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Kyra Tabea Balderer –ı 17.12.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Benedikt Hipp –ı 23.12.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Animals and Poppies –<br />

–ı 16.12.<br />

Thomas Thüring<br />

see you next tuesday, Rosentalstrasse 24, *79 229 3306 Moa Sjöstedt –ı 23.12.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 SGBK Newcomer – Show –ı 23.12.<br />

space25, Rebgasse 25<br />

Project 16_ Doris Lasch & Deirdre 2.12.–27.1.<br />

O’Leary<br />

videocity.bs, Messeplatz 21 eBoard Congress Center Basel —<br />

–ı 7.1.<br />

Eye/View: Verborgen<br />

Villa Renata, Socinstr. 16, *79 743 8923 Embodied landscape –ı 17.12.<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz The felling of Daphne –ı 11.2.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Jan Fabre –ı 21.12.<br />

Basel / Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Regionale 24 – Im Angesicht<br />

der Dämmerung<br />

–ı 21.1.<br />

Basel / Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Unscharfe Realitäten – Regionale 24 –ı 31.12.<br />

Basel / Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Chiara Bersani – Deserters –ı 7.1.<br />

Regionale 24 Concerto finale –ı 8.1.<br />

Basel / Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Von Cézanne bis Tillmans –ı 2.1.<br />

Niko Pirosmani –ı 28.1.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Regionale 24. Touch and Fire –ı 19.1.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Leuchtende Farben –<br />

–ı 19.5.<br />

Claire Ochsner<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Bruno Kurz | Lago – En Plein Air –ı 17.12.<br />

Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Check-in Check-out –ı 19.5.<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Deborah-Joyce Holman –<br />

–ı 3.12.<br />

Living Room<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Anekdoten des Schicksals –ı 7.1.<br />

Markus Raetz – oui non si no yes no –ı 25.2.<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Kosmos Klee – Die Sammlung –ı 21.1.<br />

Hannah Höch – Montierte Welten –ı 25.2.<br />

artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16, Thierry Véron Dentressangle 1.12.–15.12.<br />

*31 312 5151<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31 Daniel Eggli –ı 22.12.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Les Choses d’ici-Bas part II –ı 23.12.<br />

Galerie Art + Vision Bern, Junkerngasse 34, *31 311 31 91 Martin Thönen – Holzschnitte –ı 30.12.<br />

Galerie Artdirekt, Glockenstrasse 5, Stall 5, *76 530 37 26 Nicole Wiederkehr – Objekte –ı 23.12.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

On Paper –ı 23.12.<br />

Bern / Hettiswil<br />

b. Hindelbank<br />

Bern /<br />

Wichtrach<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Alex Güdel – Transfer<br />

–ı 16.12.<br />

Sarah Fuhrimann – Liaisons –ı 16.12.<br />

Galerie Glaab, Kramgasse 4, *79 502 01 53 Female Artists –ı 6.1.<br />

Kornhausforum, Kornhausplatz 18 Dear 2050 – Entangled Forests 7.12.–6.1.<br />

Fragmentin – Navigating<br />

–ı 4.2.<br />

into uncertainty<br />

Outside Rohling, Justingerweg 4, *76 412 36 93<br />

BFF-Best Friend Forever with<br />

–ı 23.12.<br />

Rohling Inkognito Merry Christmas<br />

Videocity x REX Box, Schwanengasse 9<br />

Utopie im Heute — Deadline<br />

–ı 27.12.<br />

Ukraine<br />

videokunst.ch, PROGR, Waisenhausplatz 30 Franziska Lauber –ı 23.12.<br />

volume Kunstraum, Lorrainestrasse 14 Simone Zaugg – silent change –ı 2.12.<br />

Museum / Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete,<br />

Rest. Kreuz, Hindelbankstr. 33, *79 354 55 90<br />

Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Sandro Del-Prete – optische<br />

–ı 23.12.<br />

Täuschungen und Holographien<br />

Expressionismus – Insbesondere –ı 31.12.<br />

Ernst Ludwig Kirchner<br />

George Grosz in Amerika –ı 31.12.<br />

XXL Grossformatige Werke der<br />

–ı 31.12.<br />

Moderne und Gegenwart<br />

Regina Graber, Stephanie Grob,<br />

–ı 10.12.<br />

Ursula Pfister<br />

Biel / Bienne Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Prix Photoforum <strong>2023</strong> 3.12.–4.12.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Corinne Krieg –ı 30.12.<br />

Petra Tschersich –ı 30.12.<br />

Finde dein Lieblingsstück –ı 2.3.<br />

Krone Couronne, Obergasse 1, *79 523 15 42 Sweet Crip –ı 10.12.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Regionale Wallis <strong>2023</strong> –ı 3.12.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 hOtel anderswo –ı 22.12.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Martina Kalchofner –ı 6.12.<br />

Bernhard Annen 16.12.–27.1.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia,<br />

(ex via Municipio), *77 474 0549<br />

Christof Klute – Mindscape –ı 11.2.<br />

Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />

*78 300 25 01<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />

*79 316 3027<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />

*79 665 08 47<br />

Delphine Sandoz – prolongation !<br />

La Chambre Rose – Gregory<br />

Sugnaux<br />

–ı 21.12.<br />

16.12.–20.1.<br />

Pascal Fehr –ı 13.10.<br />

Bernhard Luginbühl,<br />

Werner Ignaz Jans<br />

–ı 17.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3<br />

Marc-Antoine Fehr – Reflets sur<br />

–ı 3.3.<br />

une tombe<br />

Franz Gertsch – On Show –ı 3.3.<br />

Reto Bärtschi – Bis zum Mond –ı 26.11.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Castagno – Carmen Müller,<br />

–ı 24.3.<br />

Zilla Leutenegger<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6, *58 122 4252 L’opera grafica Carmina Burana di –ı 3.12.<br />

Giuliano Collina<br />

Fortunato Depero e<br />

–ı 7.4.<br />

Gilbert Clavel<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Eine Freundschaft im Krieg –ı 7.1.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558<br />

Gerd Dengler – Den Meistern<br />

–ı 14.4.<br />

der Malkunst<br />

Cuadro22, Ringstrasse 22 Wo unsere Welt endet –<br />

–ı 9.12.<br />

Cynthia Gutierrez<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Nach der Natur II –ı 16.12.<br />

Corcelles / NE Galerie Artemis, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Pierre Jaggi, Arlette Vaistij 2.12.–23.12.<br />

Davos Galerie Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Sam Francis, Niki de Saint Phalle 15.12.–30.3.<br />

Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Dexter Maurer 2.12.–14.1.<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Valentin Magaro – Die Brücke –ı 10.3.<br />

Dietikon Galerie ELLF, Oliver M. Schmid, Asylstrasse 11a,<br />

London – Dietikon –ı 18.11.<br />

*43 322 58 80<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Objektinstallation «Die Glocke»<br />

–ı 31.12.<br />

mit kuratierten Performances<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 J. Dudesek, B. Hediger, K. Rapp, 3.12.–6.1.<br />

V. Romanens, T. Rutherfoord,<br />

H. Vital<br />

Frauenfeld Kunstverein / Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Katharina Henking –<br />

–ı 3.12.<br />

Was kommt | Was geht<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 Rico Weber –ı 23.6.<br />

–ı 11.2.<br />

Genève<br />

Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Charlotte Johanesson –<br />

Save as art?<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Corpus –ı 25.2.<br />

Have Faith – Stéphanie Baechler –ı 24.3.<br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Cécile Delanoë, Susi Lüthi,<br />

Madeleine Leiggener<br />

–ı 23.12.<br />

Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des<br />

Vieux-Grenadiers<br />

Biennale de l’Image en Mouvement<br />

<strong>2023</strong><br />

–ı 28.1.<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Gina Folly – Dolce Vita –ı 8.12.<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Riar Rizaldi 6.12.–11.2.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Elisa Larvego – En tous lieux –ı 12.12.<br />

Exposition collective –ı 17.12.<br />

FMAC, Rue du 23-Août 5, *22 418 45 30 Teaser II – Mises en scènes –ı 10.12.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Shizuko Yoshikawa –ı 28.1.<br />

Tania Mouraud –ı 28.1.<br />

Récits de collection –ı 28.1.<br />

Klára Kuchta –ı 28.1.<br />

Emma Reyes –ı 28.1.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix<br />

Yan Zoritchak – Windows on<br />

–ı 21.3.<br />

the Universe<br />

Musée Croix-Rouge et Croissant Rouge, 17, av. de la Paix, Human.Kind. –ı 14.4.<br />

*22 748 9528<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Gustave Didelot –ı 9.12.<br />

*22 310 4102<br />

Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Une sensation contemporaine –ı 3.12.<br />

galerie lange + pult Geneva, Rue des Bains 22,<br />

*22 345 22 22<br />

Ben Vautier –ı 16.12.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Maureen Kaegi –ı 10.2.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83<br />

Waseem Ahmed – Delusional<br />

–ı 3.2.<br />

Perceptions<br />

Olivier Varenne, 37–39 rue des Bains, *22 810 27 27 Chiharu Shiota –ı 21.12.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Alalettre –ı 23.12.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Group Show – État des lieux –ı 7.12.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Leandro Erlich –ı 22.12.<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Galleria<br />

–ı 20.1.<br />

Hans Josephsohn<br />

Spazio 3 – Museo: Ian Anüll –ı 21.1.<br />

Spazio 4 – Biblioteca –ı 20.1.<br />

Spazio 5 – Archivio –ı 20.1.<br />

Kult Zürich Ausser Sihl,<br />

–ı 20.1.<br />

M. Modena, M. K. Rózsa<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, Postfach 1636 Kunstschaffen Glarus <strong>2023</strong> (M–Z) 2.12.–4.2.<br />

Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Natura Poetica 2.12.–23.12.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8, Simone Habicht – Neue Werke –ı 14.1.<br />

*44 867 3972<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo –<br />

–ı 28.2.<br />

Hans-Peter Hunkeler<br />

Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Ein Unikat in Serie – 75 Jahre VFO<br />

–ı 28.1.<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

André Thomkins – Panta rhei<br />

Druckgraphiken<br />

–ı 28.1.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Les promesses de l’an nouveau –ı 14.1.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstrasse 2, *71 891 44 04 Flagge zeigen –ı 31.5.<br />

Horw Raum K, 24 Altsagenstrasse Erratisch sind wir sowieso –<br />

–ı 17.3.<br />

Nicolas Witschi<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Cantonale Berne Jura 10.12.–28.1.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF, *41 310 33 81 Katharina Amrein, Elvira Bättig –ı 14.1.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842<br />

Kurt Hunkeler, René Habermacher,<br />

Achim Schroeteler<br />

–ı 10.12.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Till Rabus – Porcus Troianus<br />

–ı 11.2.<br />

75 e Biennale d’art contemporain –ı 11.2.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Cantonale Berne Jura <strong>Dezember</strong> 7.12.–14.1.<br />

<strong>2023</strong> – Januar 2024<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Schildkrötentempel –ı 4.2.<br />

Lausanne Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Space is the place –ı 4.2.<br />

Dialog zwischen einem Kraken und<br />

einer Zitronenpresse<br />

–ı 15.3.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />

Mirage<br />

Immersion – Die Ursprünge<br />

1949–1969<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 3.3.<br />

Photo Elysée, Place de la gare 17 Einer für den Anderen –ı 25.2.<br />

Deborah Turbeville –ı 25.2.<br />

Richard Mosse – Broken Spectre –ı 25.2.<br />

Virginie Otth –ı 25.2.<br />

Mathieu Bernard-Reymond –ı 25.2.<br />

Fondation Les Urbaines, Rue de Genève 57 Les Urbaines <strong>2023</strong> –ı 3.12.<br />

Galerie Viceversa, Rue Mercerie 3, *21 323 96 34 5 x 5 – Viceversa fête ses 25 ans –ı 23.12.<br />

La Pharmacie, Rue du Valentin 16<br />

Laurie Vannaz, Emilie Lopes<br />

–ı 2.12.<br />

Garcia – les heures miroirs<br />

Florencia Aspee – occurio un<br />

error – suenos collaborativos<br />

16.12.–3.2.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, rue du<br />

Bugnon 46<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />

*21 601 4170<br />

Fabienne Levy Lausanne, Avenue Louis-Ruchonnet 6,<br />

*21 711 43 20<br />

La Cabane – Loan Nguyen<br />

–ı 3.12.<br />

Support –ı 3.12.<br />

Hannah Villiger –ı 27.1.<br />

Tang Shuo – Shadows of<br />

–ı 10.12.<br />

Boulder Hill<br />

Vikenti Komitski, Andrea Galvani –ı 27.1.<br />

Lauterbrunnen Hotel Alpenruh, Eggli 954B Hansueli Urwyler – Oberländer<br />

–ı 31.12.<br />

Emotionen<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, animal instinct – instinct animal –ı 25.2.<br />

*32 933 8950<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 High Five! 17.12.–14.4.<br />

Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Natur – Und wir? –ı 30.6.<br />

Lichtensteig Dogo Residenz für Neue Kunst, Hauptgasse 12 Frida –ı 31.12.<br />

Locarno Fondazione Ghisla Art Collection, Via Antonio Ciseri 3,<br />

*91 751 0152<br />

Ireneo Nicora – La voce in<br />

eco risuona<br />

Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Aldo Mozzini 3.12.–25.2.<br />

Karim Forlin 3.12.–25.2.<br />

Lisa Lurati 3.12.–25.2.<br />

la rada, Via alla Morettina 2 Gulp –ı 17.12.<br />

Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Sometimes we are eternal –<br />

–ı 28.4.<br />

Sarah Brahim<br />

Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 1,<br />

Balla ’12 Dorazio ’60. Dove la luce –ı 14.1.<br />

*91 921 4632<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6 / a, *91 980 08 88<br />

Emil Nolde – Herbert Beck –ı 16.12.<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Bianco o nero<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

Kunst im Tessin 1850–1950<br />

Von Dürer bis Warhol –<br />

Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 31.12.<br />

Thomas Huber – Lago Maggiore –ı 28.1.<br />

Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *34 461 36 23 SGBK – Die Neuen 23 –ı 3.12.<br />

Luzern<br />

Hans Erni Museum, Haldenstrasse 44, c / o Verkehrshaus<br />

der Schweiz, *41 370 44 44<br />

–ı 7.1.<br />

Rachmaninoff in Luzern<br />

–ı 14.1.<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki / Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Grüsse aus den Ateliers –ı 17.12.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Guy Ben Ner –ı 4.2.<br />

Daniel Schwartz – Tracings –ı 4.2.<br />

zentral! 2.12.–4.2.<br />

Solo – Martian Mächler 2.12.–4.2.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Sipho Mabona – Transcending<br />

–ı 31.3.<br />

the Garden<br />

Verkehrshaus, Lidostrasse 5 Dominik Lipp – Porsche Art Car –ı 4.2.<br />

Planetarium – Nicole Schmölzer,<br />

–ı 22.6.<br />

Bernhard Dittmann<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89<br />

Plant Connections – Regula<br />

–ı 9.12.<br />

Bühler-Schlatter, Martin Huwiler<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Cai Dongdong 7.12.–31.1.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstrasse 4 Faltenschönheiten — Eve Lene 8.12.–13.1.<br />

Impulse Gallery, Haldenstrasse 19 On human beauty – Christian Bolt –ı 23.12.<br />

Kali Gallery, Lädelistraße 4 UNI –ı 8.12.<br />

Nicola Genovese 15.12.–19.1.<br />

marytwo, Mariahilfgasse 2A, *79 959 47 07<br />

Claudia Bitrán – Broken over<br />

–ı 9.12.<br />

the top<br />

slot_, sic! Elephanthouse, Neustadtstrasse 14 muddy fade (hum) –ı 17.12.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, Rue du Manoir 3 Virginie Jordan – Corps en mots,<br />

poésie en mouvement<br />

7.12.–4.2.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Rapperswil-Jona — B. Dörig,<br />

N. Bussien, E. Schena, *Altefabrik<br />

Schaffhausen — Andrin Winteler,<br />

Vebikus Kunsthalle<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2,<br />

*377 1365<br />

Marges de manœuvres –ı 4.2.<br />

Regiokunst –ı 17.12.<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 10 –ı 15.12.<br />

Mutual –ı 31.1.<br />

Moutier Musée jurassien des Arts, Rue Centrale 4, *32 493 36 77 Cantonale Berne Jura 3.12.–28.1.<br />

Muri AG Museum Caspar Wolf, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Wolf Wolf Wolf – 1 Künstler –<br />

3 ganz unterschiedliche Bilder<br />

–ı 21.4.<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*58 466 70 60<br />

Neuhausen am<br />

Rheinfall<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 10.12.<br />

Rebellenfiguren<br />

Pierre Edouard –ı 22.12.<br />

Permanent – Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

–ı 31.12.<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 La Timidité des cimes –ı 22.12.<br />

Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *78 658 09 09 Rheinfall, halt auf Verlangen –ı 14.2.<br />

Olten IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Julia Fullerton-Batten –ı 4.2.<br />

Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Kantonale Jahresausstellung –ı 28.1.<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Diversité 2 –ı 17.12.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Was Macht mit uns macht –ı 22.9.<br />

Prêles Galerie Artiz, Crêt de Fourmis 1, *76 331 66 77 Gottfried Tritten 16.12.–30.3.<br />

Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Émilienne Farny –ı 3.12.<br />

ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d’hécate –ı 17.12.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

*Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock<br />

(Bibliothek), Oberseestrasse 10, *58 257 45 31<br />

Grosse Regionale <strong>2023</strong> –ı 28.1.<br />

Seitenwagen – Fernando Obieta,<br />

–ı 28.1.<br />

Gregor Vogel<br />

Grosse Regionale <strong>2023</strong> –ı 28.1.<br />

Intuitiv – Zwei Sammlungen<br />

–ı 7.4.<br />

begegnen sich<br />

Ein Wiegenlied vom Gold 6.12.–6.6.<br />

Eugène Ionesco, Giuseppe<br />

–ı 15.12.<br />

Capogrossi<br />

Renens La Ferme des Tilleuls, Rue de Lausanne 52, *21 633 0350 Namsa Leuba – Tropicadelic –ı 17.12.<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –<br />

–ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Retrospektive<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Ursula Rutishauser –ı 16.12.<br />

Romont Vitromusée Romont, Rue du Château 108b Baldwin Guggisberg – Dans le<br />

–ı 21.1.<br />

labyrinthe : un voyage liminal<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Gunter Damisch –ı 2.6.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 135


St. Gallen — Agnes Scherrer, Kunst<br />

Halle Sankt Gallen. Foto: Aurelien Mole<br />

Winterthur — Optics Division of the<br />

Metabolic Studio, Gewerbemuseum<br />

Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Johanna Gschwend, Moritz Hossli –ı 10.12.<br />

Savièse<br />

Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />

Saint Germain 50, *273951018<br />

Alfred Rehfous – Sommets<br />

–ı 28.7.<br />

Saisons –ı 28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Kunst vereint –ı 14.4.<br />

Moche –ı 28.4.<br />

Femme Artist Table (FATart) / FATpermanent Art Space,<br />

Kammgarn West, 4. Stock<br />

Galerie Artsimone, Grabenstrasse, beim Diebsturm,<br />

nähe Rhein<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Marion Strunk – Fadenstücke<br />

–ı 16.12.<br />

Annick Mischler – Mythologies –ı 12.1.<br />

Simon Habicht 2.12.–30.12.<br />

Angelika Dreher, Andrin Winteler,<br />

Isabelle Krieg<br />

–ı 17.12.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Via Maistra 123 The best of Engadine photos by 20.12.–9.3.<br />

Peter Vann<br />

Schüpfheim Entlebucherhaus MuseumKultur, Kapuzinerweg 5 Quadrologie –ı 23.12.<br />

Sion Lemme, 45 Rue de Lausanne Richard Jean – Trous Noirs –ı 27.1.<br />

Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Nicolas Faure – L ordre des choses –ı 7.1.<br />

Virginie Rebetez – La Levée<br />

des Corps<br />

3.12.–25.2.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

Dimitra Charamandas<br />

–ı 31.12.<br />

Lex Vögtli –ı 31.12.<br />

Hannah Weinberger –ı 31.12.<br />

Augen zeugen – Ferdinand Hodler, –ı 10.3.<br />

Cuno Amiet und Co.<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Mario Rothenbühler –ı 7.12.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 09 80 Valery Koshlyakov –ı 23.12.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Caro Suerkemper 9.12.–3.2.<br />

Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Lisa Hoever –ı 16.12.<br />

St. Gallen Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Agnes Scherer –<br />

–ı 21.1.<br />

Ein seltsames Spiel<br />

Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32 Haris Epaminonda –ı 14.1.<br />

Juliette Uzor –ı 11.2.<br />

Roman Signer –ı 10.3.<br />

Sammlungsfieber –ı 5.5.<br />

Vorwärts in die Vergangenheit –ı 5.5.<br />

open art museum, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 lumbung brut –ı 25.2.<br />

Die Bestie des Krieges –ı 25.2.<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Peter Stoffel, Gabriella Tundo –ı 12.12.<br />

Bianca Barandun, Isabelle Krieg 14.12.–16.1.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Arvenskulpturen – Not Bott<br />

–ı 31.12.<br />

Graubünden pur – Patrick Nyfeler –ı 31.12.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />

Das Feuer des Engadiner Winters –ı 31.12.<br />

Ernestina Abbühl –ı 31.12.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 8.12.<br />

XL – Armleder Dokoupil Mosset 18.12.–15.3.<br />

Stans Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*618 73 60<br />

Corinne Odermatt – Longing<br />

–ı 28.1.<br />

to Belong<br />

Wilhelm Hanauer –ı 28.1.<br />

Selbst und Welt – Werke aus<br />

–ı 31.12.<br />

der Sammlung<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Ausstellungsraum und<br />

–ı 9.12.<br />

Handlungsraum<br />

Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Julia Dubsky –ı 27.1.<br />

Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />

Stone in Three Phases 2022 –<br />

–ı 31.12.<br />

Jamie North<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Alfonso Hüppi – Falten Klappen<br />

–ı 11.2.<br />

Knautschen<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3 / 4 + 5 / 6,<br />

ArtBox#115 – Serap Vitarelli –ı 15.1.<br />

Bahnhof Thalwil, *44 720 78 56<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Ticket zur fremden Welt –ı 1.12.<br />

Not My Circus, Not My Monkeys –ı 3.12.<br />

Cantonale Berne Jura <strong>2023</strong> 16.12.–21.1.<br />

–ı 1.12.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Das Rundbild von<br />

Marquard Wocher<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Joeggu Hossmann –ı 13.1.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Tobias Hauswirth 7.12.–17.1.<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Wade Guyton, Rebecca Warren –ı 1.4.<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree<br />

–ı 31.12.<br />

with you more<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

akku künstleratelier uster<br />

Kunstkiste Nr 53 Fotomuseum<br />

–ı 7.12.<br />

Uster — Kaspar Thalmann<br />

Kunstkiste N°54 21.12.–10.3.<br />

foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Ruth Maria Obrist –ı 14.12.<br />

Zeughausareal Uster, Berchtoldstrasse 10, *44 244 41 30 Uster on Ice –ı 14.1.<br />

Vevey Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 L’Appartement – Espace Images 6.12.–14.4.<br />

Vevey<br />

Visp<br />

Galerie zur Schützenlaube, Ecke Schützenhausgasse<br />

Regionale Wallis <strong>2023</strong> –ı 3.12.<br />

/ Stapfengasse, *792788994<br />

Wädenswil Kulturgarage, Florhofstr. 15 … vor meinen Augen … 8.12.–22.12.<br />

Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180<br />

Altherr / Weiss – Elephant Guard<br />

–ı 2.12.<br />

Table<br />

Marianne Mueller – Chasing<br />

–ı 2.12.<br />

Waterfalls<br />

Time Will Tell –ı 2.12.<br />

The Last Artwork 16.12.–23.3.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Javier Téllez – Das Narrenschiff<br />

–ı 17.12.<br />

Rachel Lumsden –ı 17.12.<br />

Hans Krüsi –ı 9.6.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Kunst Schau 5430 – <strong>2023</strong> –ı 7.1.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Monica Ursina Jäger –<br />

–ı 17.12.<br />

Transient Traveller<br />

Winterthur Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Rosellina – Leben für die Fotografie –ı 28.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 137


Zürich — Lisa Schiess, Helmhaus Zürich — Patrik Brida,<br />

Galerie Rosenberg<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Werner Bischof – Unseen Colour –ı 28.1.<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Mining Photography –ı 21.1.<br />

Perfectly Imperfect – Makel,<br />

Mankos und Defekte<br />

–ı 12.5.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Franz Erhard Walther<br />

–ı 3.12.<br />

Jan Vorisek –ı 7.1.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 <strong>Dezember</strong>ausstellung –<br />

10.12.–7.1.<br />

Übersicht <strong>2023</strong><br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />

Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />

Hans Aeschbacher – Skulpturen<br />

und Zeichnungen<br />

9.12.–20.1.<br />

Atelier-Galerie Gisela Krause, Anton-Graff-Strasse 52 Gisela Krause – Querschnitt –ı 23.12.<br />

im ofen, offene halle 142 artONboard – 12. Zyklus 2.12.–2.12.<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32 Lichterzauber im Weiertal –ı 9.12.<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz<br />

Céline Brunko – Forms of<br />

–ı 8.12.<br />

Representation<br />

BiglerWeibel 21.12.–11.2.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Expanded Cinema –ı 3.12.<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains,<br />

Anita Mucolli –ı 22.12.<br />

Place Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

Zernez Besucherzentrum Zernez, Urtatsch 2 Bits, Bytes & Biodiversität –ı 9.3.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Video*kunst –ı 18.2.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Guido Baselgia – Lichtstoff<br />

–ı 4.2.<br />

und Luftfarben<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8<br />

Daniela Schönbächler – Quadrat<br />

–ı 26.1.<br />

im Oktagon<br />

Barbara Jäggi,<br />

8.12.–27.1.<br />

Monika Kiss Horvath<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian, Isabelle L. –<br />

–ı 13.1.<br />

Pulps Paradies<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47 Träum – Und Andere Realitäten –ı 2.12.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Somvih 4, *81 850 1390 Light Is Therefore Colour –<br />

22.12.–23.3.<br />

Group Show<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111, Markus Raetz 8.12.–24.2.<br />

*81 868 80 81<br />

Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Livia Sciorelli Borrelli – Visions 8.12.–16.3.<br />

in thread<br />

Zürich Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Sigismund Righini und Cuno Amiet –ı 9.3.<br />

Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office Poetry for Revolutions –ı 31.3.<br />

Monster Chetwynd –<br />

–ı 20.7.<br />

Head-Less-Ness<br />

FIFA Museum, 27 Seestrasse Designing the Beautiful Game –ı 25.2.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Helmhaus verstehen –<br />

–ı 7.1.<br />

Das Problem des Anderen<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Zürich Biennale –ı 21.1.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Zeit –ı 14.1.<br />

Ernst Scheidegger –ı 21.1.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Weihnachten und Krippen –ı 7.1.<br />

Sprachenland Schweiz –ı 14.1.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

wild und schön – Mode von<br />

–ı 31.3.<br />

Ursula Rodel<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Interdependencies: –ı 21.1.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Life happens! –ı 23.12.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Claudia Caviezel – Caleidoscope –ı 7.1.<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Marguerite Hersberger –ı 14.1.<br />

Damián Ortega<br />

–ı 14.1.<br />

(Zurich Art Prize <strong>2023</strong>)<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Kimono –ı 7.1.<br />

Der Überfluss der Welt –ı 21.1.<br />

Wege der Kunst –ı 24.3.<br />

Young Krishna –ı 24.3.<br />

Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Enfants terribles –ı 7.1.<br />

Nordamerika Native Museum NONAM, Seefeldstr. 317,<br />

*44 413 49 90<br />

Sedna – Mythos und Wandel in<br />

der Arktis<br />

–ı 17.3.<br />

Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 Elvira Bättig, Maxi Ehrenzeller –ı 9.12.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Rosina Kuhn –ı 10.2.<br />

Rämistrasse 30<br />

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />

Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />

Geschäftsidee? 5 Fragen an …<br />

–ı 21.1.<br />

Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.<br />

Plünderware? 5 Fragen an Objekte –ı 12.5.<br />

aus China am Ende der Kaiserzeit<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Planetary Urbanisation –ı 17.12.<br />

a publik, Geroldstrasse 11, *78 634 58 99 Stefanie Salzmann – Trail Mix –ı 22.12.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Daniel Lehmann –ı 22.12.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Snow, Stars and More –ı 2.3.<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Will Insley –ı 22.12.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367 Maria Eitle-Vozar – Solo Show –ı 7.12.<br />

Atelieroffen / Nadja Ullmann, Heinrichstrasse 71,<br />

Netzwerke –ı 15.1.<br />

*43 818 2810<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c / o Dr. Rai Winata Lukas Weithas – Sissybars –ı 23.2.<br />

Universität Zürich, Rämistr. 71 Bits, Bytes & Biodiversität –ı 9.3.<br />

Mirror of Nature 15.12.–15.1.<br />

Nicolas Buzzi –ı 1.5.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56 Coming to Light –ı 24.2.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Walking in the Wild 14.12.–2.3.<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12 Le théâtre du paradis — Xiao Guohui –ı 20.1.<br />

Edition VFO, Limmatstrasse 268 monotypes shift –ı 27.1.<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Kein Ende in Sicht! – Thomas Ott –ı 22.12.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Leena Zihlmann-Kaasaleinen –ı 4.12.<br />

Natalia Samsonova 5.12.–18.12.<br />

Andrée Helen Soller-Frager 19.12.–31.12.<br />

Véronique Straubhaar, Toni Müller 2.1.–15.1.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />

*43 444 7050<br />

Melencolia –ı 24.2.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 139


Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />

Sofia Mitsola –ı 23.12.<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 270 Emil Michael Klein –ı 10.2.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

*44 226 7070<br />

The Gmurzynska Christmas<br />

Selection<br />

–ı 31.12.<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Light and Shadow play –<br />

–ı 21.1.<br />

Hellmut Bruch, Gerhard Frömel<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Beat Zoderer –ı 23.12.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Malerei –ı 23.12.<br />

Galerie Philippzollinger, Rämistrasse 5 Cassidy Toner — Almost Xerox –ı 2.12.<br />

Galerie Reitz, 10 Sankt Peterhofstatt Stefan Szczesny –ı 7.12.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 sellartbuyart.ch –ı 23.12.<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Julian Charrière –ı 20.1.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift, Robert Huot – Systemic Paintings –ı 22.12.<br />

3. Stock, *44 251 2322<br />

Galerie «Art & Business», Trittligasse 4 Sam V. Furrer & Stelios Stylianou 11.12.–30.12.<br />

Haus Dubs, Malzstrasse 19 Die Spur des Drachens –<br />

–ı 2.3.<br />

Lutz & Guggisberg<br />

Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270 Lorna Simpson –ı 22.12.<br />

Fabio Mauri – Amore Mio –ı 22.12.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, James Turrell –ı 26.1.<br />

*43 810 0426<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75 My Light – James Turrell –ı 7.4.<br />

KOBO Art Space, Manessestrasse 170 Take II 9.12.–10.12.<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />

Monika Stalder – The<br />

–ı 6.1.<br />

constellations may shift<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Fatima Moallim –ı 27.1.<br />

Le Sud + NGALA, Seestrasse 92 Le Fil de Sahara – Appolinaire Doff –ı 30.3.<br />

Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Sofia Durrieu –ı 25.1.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Koka Ramishvili –ı 22.12.<br />

Jamie Isenstein –ı 22.12.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Zoe Koke – the second space –ı 6.1.<br />

Stephan Balkenhol –ı 6.1.<br />

Ernst Caramelle – Ausstellung<br />

–ı 6.1.<br />

(vorbeiziehend)<br />

Max Frisch Bad, Edelweissstr. 5 Jetzt Kunst N°14 – Kunst im Park –ı 15.12.<br />

New Leonardo, Thurgauerstrasse 80 Vincenzo Baviera – Klöpperböden –ı 28.2.<br />

Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Augustin Rebetez –<br />

–ı 17.2.<br />

Rebet’z Carpets<br />

Palette, Feldeggstrasse 50 Revival der Galerie Palette –ı 27.1.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 S. Magnetti, V. Rilliet, A. Kopytia –ı 21.12.<br />

Andy Denzler –ı 21.12.<br />

Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200<br />

Einsichten <strong>2023</strong> – Visarte Zürich & 8.12.–17.12.<br />

Friends<br />

ring-ring, Aargauerstrasse 60 Balca Ergener 7.12.–31.1.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Christoph Schreiber –ı 9.12.<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Nana Pernod –ı 7.12.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341<br />

Ausstellung <strong>Dezember</strong>-Auktion 2.12.–8.12.<br />

<strong>2023</strong><br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone13 –ı 14.1.<br />

Feels like...ProtoZone13 –ı 14.1.<br />

↗ kunstbulletin.ch / abo<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Belgien *0032<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28 / Hof Stadelhofer<br />

Laura Arminda Kingsley –ı 30.4.<br />

Passage<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Marie-Anne Lerjen, Lilian Frei –ı 2.12.<br />

Sepideh Manesh 7.12.–9.12.<br />

Fawzy El Emmrany 14.12.–16.12.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Sensigns – Peter Wallimann –ı 22.6.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Limmatstrasse 268<br />

Fintopia –ı 16.2.<br />

Antwerpen Musée d’Art Contemporain Anvers, Leuvenstraat 32 Dorothy Iannone –ı 21.1.<br />

Brüssel Bozar-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Antoni Tàpies – La pratique de l’art –ı 7.1.<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050<br />

Francis Alÿs – The Nature of<br />

–ı 7.1.<br />

the Game<br />

Thea Djordjadze – the ceiling of<br />

–ı 7.1.<br />

a courtyard<br />

Hornu Musées des arts contemporains Hornu, 82,<br />

rue Sainte-Louise<br />

Jochen Lempert, Lionel Estève –ı 17.3.<br />

Bulgarien *0359<br />

Sofia foryouandyourcustomers, 1 Pozitano Square Nevena Ekimova –ı 20.9.<br />

Deutschland *0049<br />

Aachen Ludwig Forum für internationale Kunst,<br />

Katalin Ladik – Ooooooooo-pus –ı 10.3.<br />

Jülicher Strasse 97–109<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Neue Jahresgaben <strong>2023</strong> / 24 1.12.–28.1.<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Georg Baselitz – Druckgrafik<br />

–ı 14.1.<br />

und Zeichnung<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Maja Behrmann 2.12.–18.2.<br />

Riecker-Raum – Tiefenscharf –ı 10.3.<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

Nicolas Party –ı 3.3.<br />

*7221 398 9831<br />

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Sarkis – 7 Tage, 7 Nächte –ı 4.2.<br />

Bautzen Museum Bautzen, Kornmarkt 1, *3591 534933 Bautzen fasziniert –<br />

–ı 7.1.<br />

Stadtansichten von 1900 bis heute<br />

Himmel und Horizont 9.12.–7.4.<br />

Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 The Great Repair –ı 14.1.<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung,<br />

Potsdamer Straße 98A<br />

Hölzernes Theater – Alexander<br />

Camaro, Marcel Krummrich<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Fritz Schleifer – Küstenland –ı 23.12.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Edvard Munch –ı 22.1.<br />

Grünzeug – Pflanzen in der<br />

–ı 12.2.<br />

Fotografie der Gegenwart<br />

Nasan Tur – Hunted –ı 1.4.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Roads not Taken –ı 24.11.<br />

Fotografiska Berlin, 54 Oranienburger Straße Candice Breitz – Whiteface –ı 4.12.<br />

Juliana Huxtable – USSYPHILIA –ı 14.1.<br />

Nude –ı 21.1.<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Zoom auf van Eyck –ı 3.3.<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 General Idea –ı 14.1.<br />

Spectres of Bandung –ı 14.1.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Eva Fàbregas – Devouring Lovers –ı 7.1.<br />

Lee Ufan –ı 10.3.<br />

Naama Tsabar –ı 10.3.<br />

Nadia Kaabi-Linke – Seeing<br />

Without Light<br />

–ı 24.3.<br />

–ı 9.2.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / BULGARIEN / DEUTSCHLAND 141


Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30<br />

HKW Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-<br />

Allee 10<br />

ifa-Galerie Berlin, Linienstraße 139 / 140, *30 284 491 10<br />

James-Simon-Galerie, Bodestraße<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

Bruno Pélassy and the Order of<br />

–ı 14.1.<br />

the Starfish<br />

As Though We Hid the Sun in a<br />

–ı 14.1.<br />

Sea of Stories<br />

Sergio Zevallos –ı 14.1.<br />

Camila Sposati – Breath Pieces<br />

–ı 4.2.<br />

(Part II)<br />

Archäologische Schätze<br />

–ı 14.1.<br />

aus Usbekistan<br />

Archäologische Schätze<br />

–ı 14.1.<br />

aus Usbekistan<br />

Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14 Ein anderes Land –ı 14.1.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

Kulturforum Berlin, Matthäikirchplatz<br />

Etel Adnan, Simone Fattal<br />

–ı 1.1.<br />

Poly. A Fluid Show –ı 25.2.<br />

Emma Talbot – In the End,<br />

–ı 26.5.<br />

the Beginning<br />

Großes Kino – Filmplakate<br />

–ı 3.3.<br />

aller Zeiten<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Coco Fusco –ı 7.1.<br />

Kameelah Janan Rasheed –ı 7.1.<br />

Skin in the Game –ı 7.1.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 If the Berlin Wind Blows My Flag –ı 14.1.<br />

PalaisPopulaire, Unter den Linden 5 La Chola Poblete –ı 5.2.<br />

The Struggle of Memory (Part 2) –ı 11.3.<br />

Savvy Contemporary, Richardstr. 43 / 44<br />

It Go Have to Adjust – On Language –ı 3.12.<br />

as Parasite<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444<br />

The Assault of the Present on the<br />

Rest of Time<br />

–ı 7.1.<br />

C / O Berlin Foundation. Amerika Haus, Hardenbergstraße<br />

22–24, *30 284 4416 0<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34<br />

Mary Ellen Mark<br />

–ı 18.1.<br />

Image Ecology –ı 18.1.<br />

13 Contemporary Painters and an<br />

–ı 13.1.<br />

Arresting Baroque Masterpiece<br />

Elena Damiani – Tellurian Surfaces –ı 6.1.<br />

and Core Fragments<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63 it’s not half bad 8.12.–6.1.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 kontrastreich – Danja Akulin –ı 6.1.<br />

Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 René Magritte –ı 22.12.<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Kaari Upson –ı 21.12.<br />

Pamela Rosenkranz –ı 22.12.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Our House is a very very very<br />

fine house<br />

–ı 24.3.<br />

–ı 1.10.<br />

Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Nevelstraße 29C<br />

Weltsichten. Landschaft in der<br />

Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Everything at Once –<br />

–ı 28.1.<br />

Postmodernity, 1967–1992<br />

Anna Oppermann 13.12.–1.4.<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

Vera Molnar and friends 15.12.–21.1.<br />

*1723832161<br />

Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Holmead –ı 3.12.<br />

U18 zwischen Dürer und Cage –ı 11.2.<br />

Geburtstagsgäste –ı 18.2.<br />

Paris auf Papier –ı 18.2.<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 So wie wir sind 5.0 –ı 26.1.<br />

Kay Rosen – Now and Then –ı 31.3.<br />

Bremerhaven Kunsthalle Bremerhaven, Karlsburg 4, *471 468 38 In ihrer Zeit – Spuren von Gewicht –ı 14.9.<br />

Brühl Max Ernst Museum, Comesstrasse 42 / Max-Ernst-Allee 1 Surreal Futures –ı 28.1.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst –ı 27.7.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Hartware MedienKunstVerein (HMKV),<br />

Leonie-Reygers-Terrasse, *231 496 6420<br />

Museum am Ostwall im Dortmunder U,<br />

Leonie-Reygers-Terrasse<br />

Takaya Fujii – Saltbooks<br />

Tierisch gut — Paradise reloaded<br />

–ı 18.2.<br />

–ı 10.3.<br />

Was ist Kunst, IRWIN? –ı 28.1.<br />

Emerging Artists V<br />

–ı 28.1.<br />

Expressionismus hier und jetzt! –ı 18.2.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Alicja Kwade –ı 25.2.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Katsuhito Nishikawa – Werke –ı 25.2.<br />

Watanabe Sado – Schenkung<br />

–ı 25.2.<br />

Ruth Hetcamp<br />

Düren<br />

Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren,<br />

Anne Neukamp – Impossible Object –ı 14.1.<br />

Hoeschplatz 1<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung<br />

der Julia Stoschek Collection<br />

–ı 10.12.<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />

*211 8381204<br />

Isaac Julien<br />

–ı 14.1.<br />

Andrea Büttner –ı 18.2.<br />

Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Cornelius Völker –ı 7.1.<br />

Tod und Teufel –ı 21.1.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5,<br />

*211 8381204<br />

Chaïm Soutine<br />

Isaac Julien – What Freedom Is<br />

To Me<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 14.1.<br />

foryouandyourcustomers, Marienplatz 1 Christoph Gesing –ı 1.12.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22<br />

Lyonel Feininger – Männekens & –ı 23.12.<br />

Meer<br />

Neuerwerbungen Herbst <strong>2023</strong> –ı 2.2.<br />

Sies + Höke Galerie, Poststrasse 2+3, *211 301 4360 Emilija Škarnulytė –ı 12.1.<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 High Five – Die Sammlung<br />

–ı 28.1.<br />

in Bewegung<br />

Ad Minoliti –ı 28.1.<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Rafał Milach – Archive of<br />

–ı 1.1.<br />

Public Protests<br />

Chagall, Matisse, Miró –ı 7.1.<br />

foryouandyourcustomers, Zweigertstraße 50<br />

Crossover — Jürgen Pass,<br />

–ı 1.10.<br />

Marlon Red<br />

Frankfurt / M Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

Helena Uambembe –<br />

–ı 21.1.<br />

*69 2123 0447<br />

Blooming in Stasis<br />

Channeling –ı 11.2.<br />

Elizabeth Catlett –ı 16.6.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Maruša Sagadin –ı 14.1.<br />

John Akomfrah –ı 28.1.<br />

Lyonel Feininger –ı 18.2.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Victor Man – The Lines of Life –ı 4.2.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 Structural Stowaway –ı 10.12.<br />

Frankfurter Kunstverein, Markt 44 Bending the Curve –ı 3.3.<br />

Friedberg Galerie Hoffmann, Görbelheimer Mühle 1, *06031 2443 jan van muster – fundamentals –ı 3.3.<br />

Gelsenkirchen Kunstmuseum Gelsenkirchen, Horster Str. 5–7 Verena Loewensberg, Imran Mir,<br />

–ı 7.1.<br />

Anton Stankowski<br />

Tobias Zielony –ı 4.2.<br />

Hagen Osthaus Museum, Museumsplatz 1 Europäische Avantgarde –ı 7.1.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),<br />

Tiere! –ı 14.1.<br />

Friedemann-Bach-Platz 5<br />

Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Cindy Sherman –ı 28.1.<br />

Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Dix und die Gegenwart –ı 25.2.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Hans Makart<br />

–ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 143


Herausragend! –ı 25.2.<br />

Figur und Landschaft –ı 10.3.<br />

Caspar David Friedrich 15.12.–1.4.<br />

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15, *40 335 803 Rosanna Graf –ı 7.1.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Ima-Abasi Okon –ı 7.1.<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz Be With the Revolution –ı 31.3.<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11 Samson Young – situated listening –ı 4.2.<br />

Rebecca Ackroyd – Period Drama –ı 4.2.<br />

Marlena Kudlicka –ı 7.7.<br />

Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 31.12.<br />

Adrian Sauer –ı 14.1.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Akinbode Akinbiyi –ı 21.1.<br />

Heidelberg foryouandyourcustomers, 37 Hauptstraße Skafte Kuhn –ı 4.7.<br />

Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Lena Henke – Good Year –ı 7.1.<br />

Long Gone, Still Here – Sound<br />

–ı 25.2.<br />

as Medium<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10, Winterlicht 9.12.–3.3.<br />

*2551 69 4200<br />

Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6, KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />

*721 20119–322<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Ulrike Rosenbach –<br />

–ı 7.1.<br />

heute ist morgen<br />

Renaissance 3.0 –ı 25.2.<br />

Mack im ZKM –ı 7.4.<br />

Jardin Artificiel –ı 21.4.<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Åsa Sonjasdotter –ı 3.12.<br />

Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Kerstin Brätsch – Mimikry –ı 31.12.<br />

Tauba Auerbach – Tide –ı 14.1.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Wildes, Wüstes, Wunderschönes – –ı 19.2.<br />

Natur im Fokus der Sammlung<br />

Köln<br />

–ı 21.1.<br />

Die Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur,<br />

Im Mediapark 7<br />

Laurenz Berges – Das Becherhaus<br />

in Mudersbach<br />

August Kotzsch –ı 21.1.<br />

Simone Nieweg –ı 21.1.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Füsun Onur –ı 28.1.<br />

Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />

Obenmarspforten / Kölner Rathaus<br />

Sternstunden niederländischer<br />

Barockkunst<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11 Boisserée Goes Pop –ı 6.1.<br />

Temporary Gallery Köln, Mauritiuswall 35 Ines Doujak –ı 17.12.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Dove Bradshaw –ı 20.1.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 My Ullmann –ı 7.1.<br />

Krefeld Museum Haus Esters / Lange, Wilhelmshofallee 91–97, Sarah Morris – All Systems Fail –ı 10.3.<br />

*2151 9755 8126<br />

Leipzig Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Meine Wunderkammern –ı 28.1.<br />

MdbK – Museum der bildenden Künste Leipzig,<br />

Evelyn Richter –ı 17.3.<br />

Katharinenstr. 10<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Christian Odzuck –<br />

–ı 31.12.<br />

Casa Senze Noma<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Unextractable – Sammy Baloji<br />

–ı 11.2.<br />

Invites<br />

Cadoro, August-Horch-Straße 14 20 Jahre van der Koelen Stiftung –ı 21.12.<br />

Mario Reis – Retrospektive (anlässlich<br />

–ı 21.12.<br />

zu seinem 70. Geburtstag)<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Anna Uddenberg – Premium Economy –ı 21.4.<br />

Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Ugo Dossi – Zeichen und Wunder –ı 30.6.<br />

Marl Skulpturenmuseum Marl, Georg-Herwegh-Straße 67 Es gibt keine Maikäfer mehr –ı 18.2.<br />

–ı 21.4.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 KinderKunstLabor –<br />

–ı 14.1.<br />

Geheimnisvolle Schatten<br />

Fernweh –ı 4.2.<br />

Amadeus Certa – Dreams of Lore –ı 25.2.<br />

Speaking in colours 9.12.–10.3.<br />

München BlackBox, Georg-Muche-Str. 4, *89 5527 3060 Industrial Rhapsody –ı 26.1.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Das Fahrrad –ı 22.9.<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

ERES Stiftung, Römerstrasse 15 Solar Breath –ı 27.1.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Tune. Tadleeh –ı 21.1.<br />

Archiv 451 – Trikont Verlag –ı 18.2.<br />

Archives in Residence –ı 18.2.<br />

Meredith Monk – Calling –ı 3.3.<br />

In anderen Räumen –ı 10.3.<br />

Martino Gamper – Sitzung –ı 1.4.<br />

WangShui – Toleranzraum –ı 14.4.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Mythos Spanien – Ignacio Zuloaga<br />

–ı 4.2.<br />

(1870–1945)<br />

Kunstraum München, Holzstr. 10, Rückgebäude<br />

Hanne Darboven &<br />

–ı 3.12.<br />

Julia Gaisbacher<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 München Displaced –ı 7.1.<br />

FORUM 056: Maude Grübel –<br />

–ı 7.1.<br />

Jardin d’essai<br />

(K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 7.1.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 This Is Me, This Is You – –ı 7.4.<br />

Von Andy Warhol bis Kara Walker –ı 14.7.<br />

NS-Dokumentationszentrum München,<br />

Materializing –ı 25.2.<br />

Max-Mannheimer-Platz 1<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Mix & Match – Die Sammlung<br />

–ı 14.1.<br />

neu entdecken<br />

Glitch – Die Kunst der Störung –ı 17.3.<br />

Sammlung Goetz, Oberföhringer Str. 103 (K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus / Kunstbau,<br />

Luisenstrasse 33 / Königsplatz<br />

Turner – Three Horizons<br />

Günter Fruhtrunk – The Paris Years<br />

(1954–1967)<br />

–ı 10.3.<br />

–ı 8.4.<br />

Fragment of an Infinite Discourse –ı 26.5.<br />

Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60 Franz Kafka – 1924 –ı 11.2.<br />

foryouandyourcustomers, Liebigstraße 22 Julia Burek –ı 19.1.<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

*89 220 463<br />

Relax – BBK Mitglieder stellen<br />

aus <strong>2023</strong><br />

7.12.–12.1.<br />

Kunstverein München, Galeriestrasse 4 Jahresgaben <strong>2023</strong> 2.12.–10.12.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Li-Wen Kuo –ı 2.12.<br />

Wolfgang Flad 7.12.–27.1.<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Nudes – Kunst aus der TATE, London –ı 14.4.<br />

Konrad-von-Soest-Preis <strong>2023</strong> –ı 1.9.<br />

Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus, Susanne Neiss –ı 10.2.<br />

Wolkenhof 14, *79 545 87 62<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Conny Maier – Beautiful Disasters –ı 7.4.<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg / Ecke Berger Weg Norbert Prangenberg –ı 3.3.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000<br />

In neuem Licht – Schwitters und<br />

–ı 28.1.<br />

Arp im Atelierhaus<br />

Farbe Bild Raum – Bart van der<br />

–ı 25.2.<br />

Leck im Dialog<br />

Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Who’s Afraid of Stardust? Positionen<br />

–ı 11.2.<br />

queerer Gegenwartskunst<br />

Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93 Who’s Afraid of Stardust? –ı 11.2.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 145


Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Reinhard Voigt –ı 17.3.<br />

Galerie Von & Von, Lorenzer Straße 31 Hidden Moments –ı 31.12.<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Tamás Kaszás, Krisztián Kristóf –ı 7.1.<br />

Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Bist du bereit? –ı 25.2.<br />

Aram Bartholl –ı 25.2.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Souvenir de Paris –ı 21.1.<br />

Potsdam Das Minsk Kunsthaus, 17 Max-Planck-Straße I’ve Seen the Wall –ı 4.2.<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Alexej von Jawlensky –ı 3.3.<br />

Cobra nach Cobra –ı 23.6.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14 ,<br />

*7121 303 2322<br />

Konkrete Progressionen –ı 14.4.<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Dunkle wilde Rosen<br />

–ı 4.2.<br />

Wolfgang Folmer – an sich –ı 3.3.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Marc Chagall – Geträumte Welten –ı 25.2.<br />

Rottweil Forum Kunst, Friedrichsplatz 2 Werner Knaupp –ı 7.1.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Omer Fast<br />

–ı 17.12.<br />

Philipp Timischl –ı 14.1.<br />

Katja Novitskova –ı 14.1.<br />

Neu-Entdeckungen –ı 11.2.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Kai Fischer – After Velazquez –ı 7.1.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Elly Weiblen – Reiche Au –ı 14.1.<br />

Rudolf Wachter –ı 14.1.<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1,<br />

*711 / 216 196 00<br />

Sieh dir die Menschen an!<br />

2.12.–14.4.<br />

Frischzelle_30 – Simone Eisele –ı 22.9.<br />

Otto Herbert Hajek –ı 6.10.<br />

Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Images of the Present –ı 18.2.<br />

Amedeo Modigliani –ı 17.3.<br />

foryouandyourcustomers, Rotebühlstraße 87A Atelier JAK –ı 25.4.<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Künstlerpaare –ı 11.1.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Adina Pintilie –ı 14.1.<br />

Ulm Museum Ulm, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Kunststoff – Zauberstoff –ı 7.1.<br />

Unna Zentrum für Internationale Lichtkunst, Lindenplatz 1 Weithin leuchtend – Tief unter der<br />

–ı 1.6.<br />

Erde strahlend<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstraße 75–79, Der Deutsche Film – 1859 bis Heute –ı 18.8.<br />

*6898 9100 100<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938,<br />

Street Seen 7.12.–31.7.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 7a<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Kapwani Kiwanga –ı 7.1.<br />

Paolo Pellegrin –ı 7.4.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Ein neuer Blick –ı 7.1.<br />

Pablo Picasso, Max Beckmann –ı 7.1.<br />

Erinna König –ı 25.2.<br />

Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 Hexen! Über Körper, Wissen<br />

und Macht<br />

–ı 14.1.<br />

Frankreich *0033<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 L’écorce – June Crespo, Mathilde<br />

–ı 14.1.<br />

Rosier et Ana Vaz<br />

L’écorce –ı 14.1.<br />

Amilly<br />

Les Tanneries, centre d’art contemporain,<br />

Marco Godinho –ı 21.1.<br />

234 rue des Ponts<br />

Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />

Faire barrage –ı 9.3.<br />

*5 4592 8701<br />

Aubervilliers POUSH, 153 Avenue Jean Jaurès L’insomie –ı 2.12.<br />

Avignon Palais des Papes, Pl. du Palais des Papes Eva Jospin – Palazzo –ı 7.1.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts / Passage des arts 2 Lawrence Abu Hamdan –ı 14.4.<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Kapwani Kiwanga –ı 7.1.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Bordeaux — Kapwani Kiwanga, CAPC<br />

© ProLitteris. Foto: Arthur Péquin<br />

Mulhouse — Hannah Gahlert,<br />

La Kunsthalle<br />

Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Parler avec elles –ı 17.3.<br />

Maison cantonale de Bordeaux, 20 Rue de Châteauneuf Systemic love –ı 7.1.<br />

Caen Mémorial de Caen, Esplanade Général Eisenhower Années pop, années choc,<br />

–ı 31.12.<br />

1960–1975<br />

Calais<br />

Musée des Beaux-Arts Calais, 25 rue Richelieu,<br />

Frank Smith – L’Atlas des 2-mers –ı 10.3.<br />

*3 2146 4840<br />

Carquefou FRAC des Pays de la Loire, La Fleuriaye Le bruit de la chair –ı 3.3.<br />

Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 Images –ı 28.1.<br />

Octeville<br />

Clamart Fondation Arp, 21, rue des Châtaigniers sophie taeuber-arp – plastique<br />

–ı 10.12.<br />

multiple.unique<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Josephine Pryde – The Splits –ı 4.2.<br />

Douchy-les-<br />

Mines<br />

Dunkerque<br />

Enghien-les-<br />

Bains<br />

Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />

Place des Nations, *2731 3193<br />

FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

*3 28 65 84 20<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine, Jardin des<br />

sculptures, *3 2829 5600<br />

Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559<br />

Robin Lopvet – Mytho –ı 14.1.<br />

Triennale Art&Industrie –<br />

chaleur humaine<br />

Triennale Art&Industrie –<br />

chaleur humaine<br />

Baron Lanteigne – la materialité<br />

du virtuel<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 23.12.<br />

Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Julien Creuzet – Oh téléphone,<br />

–ı 26.4.<br />

oracle noir (...)<br />

Musée de Grenoble, 5, Place de Lavalette Une histoire d’images 16.12.–3.3.<br />

Ivry-sur-Seine Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac,<br />

Caroline Bachmann – Le matin –ı 17.12.<br />

25–29 rue Raspail, *1 4960 2506<br />

Juvisy-sur-Orge École et Espace d’art contemporain Camille Lambert, Construire –ı 16.12.<br />

35 avenue de la Terrasse, *69 213 289<br />

Lille Palais des Beaux-Arts Lille, 18, rue de Valmy, *3 2006 7800 Où sont les femmes ? –ı 11.3.<br />

Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2e Avant que ne fanent les fleurs –ı 16.12.<br />

Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Rebecca Ackroyd –ı 7.1.<br />

Marseille Frac Sud, 20, Boulevard de Dunkerque Martha Wilson – Invisible –ı 4.2.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

La Répétition<br />

Elmgreen & Dragset –<br />

Bonne chance<br />

–ı 27.1.<br />

–ı 1.4.<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Julia Armutt –ı 7.1.<br />

Nantes FRAC des Pays de la Loire_Nantes, 7, rue Frédéric<br />

Le bruit de la chair – Partition pour –ı 3.3.<br />

Kuhlmann<br />

gina pane<br />

Nice<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Thu Van Tran – Nous vivons<br />

dans l’éclat<br />

Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Claude Viallat –ı 11.2.<br />

Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN),<br />

Samir Mougas – Intelligences<br />

–ı 24.2.<br />

4 Place Roger Bastide<br />

ambiantes<br />

Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès, *1 4942 6717 Tomaso Binga – Corps – poésie –ı 16.12.<br />

–ı 8.1.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 147


Paris Bibliothèque nationale de France, Quai François-Mauriac Épreuves de la matière –ı 4.2.<br />

Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Mythologies américaines –ı 22.1.<br />

–ı 18.2.<br />

Pontault-<br />

Combault<br />

Centre Culturel Suedois, Hôtel de Marle, 11, rue Payenne,<br />

*1 4478 8020<br />

Sara-Vide Ericson – Desire of<br />

the Tail<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Prix Marcel Duchamp <strong>2023</strong> –ı 8.1.<br />

Capital image –ı 8.1.<br />

Gilles Aillaud – Animal politique –ı 26.2.<br />

Corps à Corps –ı 25.3.<br />

Cité internationale des Arts, 18 rue de l’Hôtel de Ville, Défricheuses –ı 20.12.<br />

*14 278 7172<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Josèfa Ntjam – matter gone wild –ı 27.1.<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

Mark Rothko –ı 2.4.<br />

*1 4069 9600<br />

Fondation Villa Datris – Espace Monte-Cristo,<br />

Anne Wenzel –ı 17.12.<br />

9 Rue Monte-Cristo<br />

Grand Palais Éphémère, Place Joffre Jürgen Teller 16.12.–9.1.<br />

Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Alberto Giacometti – Le Nez –ı 7.1.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Victor Burgin – Ça –ı 28.1.<br />

Kadist Art Foundation, 19–21, rue des Trois Frères<br />

Une Assemblée de poète·sse·s<br />

–ı 4.2.<br />

civiques<br />

Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Issy Wood – Study for No –ı 7.1.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Ndayé Kouagou –ı 18.2.<br />

Maison Européenne de la Photographie, 5 / 7 Rue de<br />

Viviane Sassen –ı 11.2.<br />

Fourcy, *1 4478 7522<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Kehinde Wiley – Dédale du pouvoir –ı 7.1.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du Dana Schutz – Le monde visible –ı 11.2.<br />

Président Wilson<br />

Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Sophie Calle – à toi de faire,<br />

–ı 7.1.<br />

ma mignonne<br />

Musée Rodin, 77, rue de Varenne, *1 4418 6110 Antony Gormley –ı 3.3.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Lili Reynaud-Dewar –ı 7.1.<br />

Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris,<br />

Avenue Winston Churchill<br />

Loris Gréaud – Les Nuits Corticales –ı 14.1.<br />

Modern Paris (1905–1925) –ı 14.4.<br />

Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Un· Tuning Together –ı 2.12.<br />

L’Ahah #Griset, 4 cité Griset, *171 27 72 47 Chambre à brouillard –ı 16.12.<br />

Le Bal, 6, Impasse de la Défense, *1 4470 7550<br />

À partir d’elle. Des artistes et<br />

leur mère<br />

–ı 25.2.<br />

Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la Victor Burgin – Place(s) –ı 23.12.<br />

République, *170 054 982<br />

Rennes La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré Commeurec Evariste Richer – Avaler les cyclones –ı 30.12.<br />

Rochechouart Musée départemental d’art contemporain, Place du Alex Cecchetti – Je suis un<br />

–ı 15.12.<br />

Château, *5503 7777<br />

monstre marin<br />

Rodez<br />

Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail,<br />

Les derniers Soulages – 2010–2022 –ı 7.1.<br />

avenue Victor Hugo<br />

Romainville Fondation Fiminco, 43 Rue de la Commune de Paris Gunaikeîon –ı 24.2.<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Edgar Sarin –ı 7.1.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

Sérignan<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour,<br />

*1 3464 3610<br />

Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />

*67 323 305<br />

Tanja Smeets, Karin van Dam –ı 25.2.<br />

Le Retour<br />

Anne-Marie Schneider – Le cercle<br />

est le monde<br />

–ı 29.1.<br />

–ı 10.3.<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Katinka Bock –ı 7.1.<br />

Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 Vladimir Skoda –ı 7.1.<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870<br />

d’Ascq<br />

Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11,<br />

rue Docteur-Dolard<br />

Mohamed Bourouissa<br />

–ı 21.1.<br />

Anselm Kiefer –ı 3.3.<br />

Tarek Atoui – The drift –ı 28.1.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


URDLA Centre International Estampes & Livres, 207,<br />

rue Francis-de-Pressensé<br />

Vitry-sur-Seine MAC / VAL Musée d’art contemporain,<br />

Place de la Libération<br />

Galerie municipale de Vitry, 59, av. Guy-Môquet,<br />

*1 4682 8322<br />

Italien *0039<br />

Jennifer Caubet –Négociations<br />

–ı 16.12.<br />

transversales<br />

Matthieu Laurette –ı 3.3.<br />

L’Œil vérité –ı 15.6.<br />

Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Yayoi Kusama –ı 14.1.<br />

GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Ali Cherri –ı 14.1.<br />

Artists’ Film International #5 –ı 14.1.<br />

Tomás Saraceno –ı 15.1.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro <strong>2023</strong> –ı 30.4.<br />

Bologna Fondazione Artistica Collegio Venturoli, Via Centotrecento 4 New Spaces | New Entries –ı 8.12.<br />

Fondazione MAST, Via Speranza 42, *51 647 4345 Andreas Gursky –ı 7.1.<br />

Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Architettura e fotografia –ı 7.1.<br />

Museo Ottocento Bologna, Piazza San Michele 4C, BO Carlotta Gargalli –ı 7.1.<br />

Palazzo Fava, Via Manzoni, 2 Concetto Pozzati XXL –ı 11.2.<br />

Palazzo Pallavicini, Via San Felice 24, BO, *51 412 2665 Vivian Maier –ı 28.1.<br />

Bolzano ar / ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Milica Tomić –ı 3.2.<br />

–ı 24.2.<br />

Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *471 971 626<br />

David Lamelas – I Have to Think<br />

About It<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Hope –ı 25.2.<br />

Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81 / b, *30 8 0076 2811 Plessi sposa Brixia –ı 7.1.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Namibia –ı 29.6.<br />

Caraglio Filatoio, Via Matteotti, *171 618 260 Inge Morath – L’occhio e l’anima –ı 25.2.<br />

Carpi Musei di Palazzo dei Pio, Piazza Martiri 68 Emilio Isgrò –ı 10.12.<br />

Carrara CARMI Museo Carrara, Via Sorgnano 42, MS Ezio Bienaimé –ı 14.1.<br />

Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, SP 5, KM 26, VT, *761 914 071 39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Zimoun –ı 17.3.<br />

Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *532 29 92 33 Arrigo Minerbi –ı 26.12.<br />

Firenze Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Mapplethorpe –ı 14.2.<br />

Novella 10, FI<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Anish Kapoor – Untrue Unreal –ı 4.2.<br />

BASE Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Christiane Löhr –ı 10.12.<br />

Galleria degli Uffizi, Loggia degli Uffizi, FI, *55 23 885 Riviste – La cultura in Italia nel<br />

–ı 7.1.<br />

primo ‘900<br />

Manifattura Tabacchi di Firenze, 35 Via delle Cascine, FI Giovanni Ozzola –ı 28.1.<br />

Genova Museo Del Mare Galata, Calata Ansaldo De Mari 1, GE Andreas Lüthi – Tribute To<br />

–ı 15.12.<br />

Roman Opalka<br />

Imola Palazzo Tozzoni, Viale Domenico Rivalta 18, BO Bertozzi & Casoni – Tranche de vie –ı 18.2.<br />

La Spezia<br />

Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Federigo Salvadori<br />

Antonello Ghezzi – Terra Cielo<br />

Iperuranio<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 14.1.<br />

Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Lucus di Yuval Avital –ı 7.1.<br />

Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Stefano Cagol –ı 7.1.<br />

Lucca Fondazione Ragghianti, Via San Micheletto, 3 Pensiero video – Disegno e arti<br />

–ı 7.1.<br />

elettroniche<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Incontrare Christian Martinelli –ı 28.1.<br />

Palais Mamming Museum, Pfarrplatz 6, BZ Maurice Cazzolli –ı 7.1.<br />

Mestre Centro Culturale Candiani, Piazzale Candiani 7,<br />

Chagall –ı 13.2.<br />

*41 958 100<br />

Milano<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Juul Kraijer –ı 24.2.<br />

*2901 0068<br />

Fabbrica del Vapore, Via Giulio Cesare Procaccini 45, MI Guido Harari –ı 1.4.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 149


Modena<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35,<br />

*28 907 5394<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />

*25 3570 9200<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,<br />

*2 8846 7748<br />

Paul Maheke –ı 17.12.<br />

Wes Anderson – Asteroid City:<br />

–ı 7.1.<br />

Exhibition<br />

Paraventi –ı 26.2.<br />

Suzanne Jackson<br />

–ı 17.12.<br />

Furla Series – Suzanne Jackson –ı 17.12.<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI Rodin e la danza –ı 10.3.<br />

Mariana Castillo Deball –ı 7.4.<br />

Museo Poldi Pezzoli, Via Manzoni 12, *2 794 889<br />

Oro bianco – Tre secoli di<br />

porcellane Ginori<br />

–ı 19.2.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Gabriele Basilico<br />

–ı 8.1.<br />

Jimmy Nelson – Humanity –ı 21.1.<br />

Morandi 1890–1964 –ı 4.2.<br />

El Greco –ı 11.2.<br />

Goya – La ribellione della ragione –ı 3.3.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Thao Nguyen Phan –ı 14.1.<br />

James Lee Byars –ı 18.2.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Vincenzo Castella –<br />

–ı 7.1.<br />

Architetture oblique<br />

Pittura italiana oggi –ı 11.2.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI<br />

Equorea (di mari, ghiacci, nuvole e<br />

–ı 9.1.<br />

altre acque ancora)<br />

spazioSERRA, 43 Viale Vincenzo Lancetti, MI Nicolei Gupit –ı 14.12.<br />

Fondazione Modena Arti Visive, Corso Cavour 2, MO,<br />

*59 203 31 66<br />

Evan Roth<br />

–ı 11.2.<br />

Carsten Nicolai –ı 11.2.<br />

Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Logos, le immagini che parlano –ı 11.2.<br />

Napoli Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Manolo Valdès –ı 6.1.<br />

Orani Museo Nivola, Via Gonare, 2, NU Bona de Mandiargues –ı 5.2.<br />

Palermo Oratorio San Lorenzo, 5 Via Immacolatella, PA Vanessa Beecroft – Next 2022 –ı 17.12.<br />

Palazzo Abatellis, 4 Via Alloro, PA Manya y fuerça – Ingegno e forza –ı 31.12.<br />

ZAC – Zisa Zona Arti Contemporanee, Via Paolo Gili 4, PA Mario Merz –ı 31.12.<br />

Parma Fondaz. Magnani Rocca, Via Fondazione Magnani Rocca 4, Boccioni prima del uturismo –ı 10.12.<br />

*521 8483<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Eccentrica – Le collezioni del<br />

–ı 31.12.<br />

Centro Pecci<br />

Mario Mariotti – Animani –ı 31.12.<br />

Diego Marcon – Glassa –ı 4.2.<br />

Lara-Vinca Masini –ı 3.3.<br />

Ravenna Fondazione Sabe, 31 Via Giovanni Pascoli, RA Renata Boero – Valentina<br />

–ı 16.12.<br />

D’Accardi – Alessandro Roma<br />

Museo d’Arte della citta, Ravenna, Via di Roma 13,<br />

Burriravennaoro –ı 14.1.<br />

*544 482 775<br />

Palazzo Rasponi delle Teste, Piazza J. F. Kennedy 12, RA Tessere per l’arte pubblica –ı 14.1.<br />

Episodi di mosaico contemporaneo –ı 14.1.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, RE Giulia Andreani – L’improduttiva –ı 10.3.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Renato Leotta – Concertino per<br />

–ı 28.1.<br />

il mare<br />

Michelangelo Pistoletto –<br />

–ı 1.2.<br />

Molti di uno<br />

Sensing Painting –ı 25.2.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Roma Bibliotheca Hertziana, Via Gregoriana 30, RM Mauro Staccioli –ı 19.1.<br />

Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412<br />

25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />

intervenzioni – Interventionen<br />

Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Panorama XIX –ı 31.12.<br />

Istituto Svizzero, Via Ludovisi 48, RM, *06 420 421 Poetry for Revolutions –ı 18.2.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />

Via Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />

Pascale Marthine Tayou<br />

–ı 7.1.<br />

Time Source –ı 10.3.<br />

Museo dell’ Ara Pacis, Lungotevere in Augusta, RM Helmut Newton –ı 10.3.<br />

Rovigo Palazzo Roverella, Via Laurenti 8, *425 46 0093 Tina Modotti –ı 28.1.<br />

Torino<br />

Camera – Centro Italiano per la Fotografia,<br />

Via delle Rosine 18<br />

Nuova Generazione<br />

–ı 4.2.<br />

André Kertész – L’opera 1912–1982 –ı 4.2.<br />

Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Khalil Rabah –ı 28.1.<br />

Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Simone Forti –ı 25.2.<br />

Gianni Caravaggio –ı 17.3.<br />

Francesco Hayez –ı 1.4.<br />

Gallerie d’Italia Torino, 156 Piazza San Carlo, TO Mimmo Jodice –ı 7.1.<br />

Luca Locatelli –ı 18.2.<br />

Musei Reali Galleria Sabauda, Piazzetta Reale 1, TO Ceramiche Lenci –ı 31.12.<br />

Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Contessa di Castiglione –ı 17.12.<br />

Maimouna Guerresi –ı 17.12.<br />

Maggi Hambling – On the Edge –ı 17.12.<br />

Alessandro Roma –ı 17.12.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Sara Enrico – Tainted Lovers –ı 10.12.<br />

Sarah Sze – Metronome –ı 11.2.<br />

Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230, TO Thomas Bayrle – Form Form<br />

–ı 2.4.<br />

SuperForm<br />

Lucy McKenzie e Antonio Canova –ı 2.4.<br />

Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Turner –ı 18.1.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18 / D, TO, *11 429 0085 Giulio Saverio Rossi –ı 20.1.<br />

Treviso Museo nazionale Collezione Salce, Via Carlo Alberto 31, VE Futurismo di carta –ı 11.2.<br />

Venezia Le Stanze della Fotografia, Fondamenta San Giovanni, VE Paolo Pellegrin – L’orizzonte<br />

–ı 7.1.<br />

degli eventi<br />

Museo del vetro, Fondamenta Giustinian, 8 Cento anni di NasonMoretti –ı 6.1.<br />

Negozio Olivetti, 101 Piazza San Marco, VE Venezia! Tornerò mai più a Venezia? –ı 7.1.<br />

Palazzo Bonvicini – Fondation Valmont, 2161 Calle Agnello Valverde | Guillon | Kyris e Georgiev –ı 25.2.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Chronorama Redux –ı 7.1.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Marcel Duchamp e la seduzione<br />

–ı 18.3.<br />

della copia<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127<br />

Il Rittratto veneziano<br />

–ı 1.4.<br />

dell’Ottocento<br />

Ca’Rezzonico, Dorsoduro 3136, *41 522 4543 Rosalba Carriera –ı 9.1.<br />

Verona Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Giulio Paolini –ı 3.3.<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077<br />

Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41,<br />

rue Notre Dame, *50 45<br />

MUDAM / Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Monaco *0377<br />

Clemens von Wedemeyer<br />

–ı 4.2.<br />

Liliana Moro –ı 1.4.<br />

Die ganze Palette –ı 27.10.<br />

Camera Miracula – Maria Jansa,<br />

–ı 17.12.<br />

Uta Belina Waeger<br />

Jérôme Zonder – Joyeuse<br />

–ı 7.1.<br />

Apocalypse !<br />

After laughter comes tears<br />

–ı 7.1.<br />

Deep Deep Down –ı 18.2.<br />

Monaco Villa Paloma, 54, blv. du Jardin Exotique, *98 981 962 Pier Paolo Calzolari – Casa ideale –ı 7.4.<br />

Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino<br />

Mark Bradford – Nobody Knows<br />

–ı 10.2.<br />

the Trouble I’ve Seen<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO 151


Österreich *0043<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Solange Pessoa –ı 4.2.<br />

Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Everything will be just like now 2.12.–7.1.<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Strasse 4 A Harald Gmeiner –ı 22.12.<br />

Dornbirn foryouandyourcustomers, 6 / 4 Marktstraße Marbod Fritsch –ı 31.8.<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Fulterer Scherrer – blingbling –ı 4.2.<br />

Graz Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Ernsthaft?! Albernheit und<br />

–ı 25.2.<br />

Enthusiasmus in der Kunst<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 A Place of Our Own –ı 10.3.<br />

Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45,<br />

*512 508 3178<br />

Bani Abidi, EsRAP, Aziz Hazara,<br />

Lucas Odahara, Setareh Shahbazi<br />

–ı 21.1.<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Lustenau<br />

Salzburg<br />

DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Pontenstraße 20<br />

Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg,<br />

Mönchsberg 32<br />

Ulrich Nausner<br />

Collection Wuensch – Orestes<br />

Campos Subert<br />

–ı 30.12.<br />

–ı 30.3.<br />

Fallende Helden –ı 14.1.<br />

Arch of Hysteria – Zwischen<br />

Wahnsinn und Ekstase<br />

Ecstatic Media – Medienkunst<br />

neu betrachtet<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 25.2.<br />

Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Peter Dressler – Lokalaugenschein –ı 27.1.<br />

Open Territory –ı 27.1.<br />

Sankt Pölten foryouandyourcustomers, Kremser Gasse 41 / 6 Veronika Dirnhofer –ı 2.3.<br />

Videocity St. Pölten, Stadtparcours Stadtparcours – Utopie im Heute –ı 17.12.<br />

Wien Albertina Modern, Karlsplatz 5 Diversity in Sex, Race and Gender –ı 4.2.<br />

Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Michelangelo und die Folgen –ı 7.1.<br />

Joel Sternfeld – American<br />

–ı 21.1.<br />

Prospects<br />

Gottfried Helnwein –ı 18.2.<br />

Katharina Grosse –ı 25.2.<br />

Spanien *0034<br />

Almería<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Elisabeth Wild – Imagination<br />

Factoryen<br />

Adam Pendleton – Blackness,<br />

White, and Light<br />

Tishan Hsu, Charlotte Prodger,<br />

Agency of Singular Investigations<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 28.1.<br />

das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775 101011 – Pêdra Costa –ı 27.1.<br />

Reset – Hüma Utku, Ernst Lima,<br />

–ı 27.1.<br />

Hyeji Nam, Jessica Ekomane<br />

foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8<br />

Siggi Hofer, Ute Müller,<br />

–ı 1.2.<br />

Tina Lechner<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Mara Mattuschka –ı 14.1.<br />

Centro Andaluz de la Fotografía, 9 Calle Pintor Díaz<br />

Molina, Almería<br />

MECA: Mediterráneo Centro Artístico, 11 Calle Navarro<br />

Darax, Almería<br />

Ramón Massats – Visit Spain –ı 21.1.<br />

No Limits – Fotografía<br />

contemporánea<br />

Badajoz Meiac José Manuel Ballester,<br />

G. Ortega Muñoz<br />

Barcelona<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de<br />

Domillas 6–8, Barcelona<br />

Arte y Naturaleza – Un siglo<br />

de biomorfismo<br />

–ı 5.12.<br />

–ı 31.3.<br />

–ı 14.1.<br />

El árbol de lo que aún no sabes –ı 11.2.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Anti-Futurisme Cimarrón –ı 31.1.<br />

La possibilitat de no haver sigut –ı 31.1.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 World Press Photo –ı 17.12.<br />

Inteligencia Artificial –ı 17.3.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona A=A, B=B 14.12.–3.3.<br />

Tàpies – La empremta japonesa 14.12.–30.6.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Che-Yu Hsu – Zoo Hypothesis –ı 14.1.<br />

Miró – Picasso –ı 25.2.<br />

Joan Miró i l’escriptura de les coses –ı 24.3.<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 Eva Lootz –ı 17.2.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, Barcelona,<br />

*932 723 180<br />

La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, Barcelona,<br />

*93 316 1000<br />

William Eggleston<br />

KBr Flama <strong>2023</strong><br />

–ı 28.1.<br />

–ı 28.1.<br />

Antifuturismo Cimarrón<br />

–ı 31.1.<br />

Fernand Deligny – Elogi de l’asil –ı 14.4.<br />

Chantal Akerman –ı 14.4.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Nancy Holt – Dentro fuera –ı 7.1.<br />

Lydia Ourahmane –ı 1.4.<br />

Daniel Steegmann Mangrané –ı 20.5.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Quina humanitat? –ı 11.2.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Miró – Picasso –ı 25.2.<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Garikoitz Cuevas –ı 9.12.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Ràfols Casamada –ı 27.1.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Carola Bonfili – The Stone Monkey –ı 10.12.<br />

Tamara Kuselman –ı 4.2.<br />

Michael Lawton –ı 4.2.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –<br />

–ı 31.12.<br />

Tomás Saraceno<br />

ProjecteSD, Passatge Mercader 8, Barcelona Projections –ı 10.1.<br />

Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Picasso escultor –ı 14.1.<br />

Gego – Midiendo el infinito –ı 4.2.<br />

Marine Hugonnier –ı 11.2.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Un mundo nuevo por ver –ı 18.2.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Eduardo Sourrouille –ı 25.2.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s / n. Pepo Hernando –ı 28.1.<br />

Javier Garcerá –ı 28.1.<br />

Rotor Studio –ı 28.1.<br />

Cáceres Centro de Artes Visuales Fundación Helga de Alvear, Escribir todos sus nombres –ı 7.1.<br />

Pizarro 8, Cáceres<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s / n, Castellón Michele Gabriele –ı 14.1.<br />

Córdoba<br />

–ı 11.2.<br />

Casa Árabe Córdoba, C / Samuel de los Santos, Córdoba,<br />

*957 498 413<br />

Tadáfuq – artistas palestinos<br />

en acción<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s / n. Pedro Costa – Canción –ı 17.3.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Salvador Victoria – Air de Paris –ı 7.1.<br />

Esteban Lisa – Cosmovisión<br />

–ı 15.1.<br />

del color<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Luis Muro – Contranatura –ı 14.1.<br />

Pedro Lasch – Figuraciones inversas –ı 11.2.<br />

Zóbel – Memoria de un instante –ı 3.3.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

Carlos Paz – Océano Plástico<br />

–ı 25.2.<br />

Motores del Clima –ı 25.5.<br />

Pep Admetlla – L’ombra sota<br />

–ı 28.1.<br />

la parpella<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Tom Johnson – Música ilustrada –ı 28.1.<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C / Doctor Artero, s / n,<br />

Huesca<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

Rafael Navarro – Simbiosis<br />

Pedro Avellaned – Lugares comunes<br />

–ı 3.3.<br />

–ı 3.3.<br />

En diálogo con Sofonisba<br />

–ı 7.1.<br />

Anguissola<br />

Hildegard Hahn –ı 21.1.<br />

Nabil Boutros –ı 21.1.<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SPANIEN 153


León<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Exotermia<br />

–ı 7.1.<br />

Tatiana Pancero –ı 7.1.<br />

Juan Ugalde –ı 7.1.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Ecologies Queer –ı 28.1.<br />

Abel Azcona –ı 28.1.<br />

Madrid<br />

Madrid /<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid,<br />

*91 330 7300<br />

Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66<br />

Veneradas y temidas<br />

–ı 14.1.<br />

Horizonte y Límite –ı 31.3.<br />

Tadáfuq – artistas palestinos<br />

–ı 11.2.<br />

en acción<br />

Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Roberto Diago –ı 9.12.<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

La gran fábula del capital –ı 14.4.<br />

*91 588 5834<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Monet –ı 25.2.<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Pilar Aymerich – Memoria vivida –ı 7.1.<br />

Eduardo Momeñe –ı 21.1.<br />

Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Artistas y modelos –ı 5.1.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Antes de América –ı 10.3.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid<br />

Medardo Rosso<br />

–ı 7.1.<br />

Mathieu Pernot –ı 7.1.<br />

Los veranos de Sorolla –ı 7.1.<br />

Jenna Sutela – Cosmologías<br />

–ı 15.12.<br />

Microbianas<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Balkrishna Doshi –ı 14.1.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />

Something Else Press – Inc<br />

–ı 22.1.<br />

(1963–1974)<br />

Ben Shahn – De la no conformidad –ı 26.2.<br />

Picasso 1906 – La gran<br />

–ı 4.3.<br />

transformación<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Picasso – Lo sagrado y lo profano –ı 14.1.<br />

Inteligencia líquida –ı 28.1.<br />

Maestras –ı 4.2.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Luis Gordillo –ı 14.1.<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid María Lai –ı 27.1.<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Gris Plata –ı 5.1.<br />

Camara oscura, c / Alameda, 16, *91 1429 1734 Elina Brotherus – Artist as Clown –ı 23.12.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Cristina de Middel –ı 14.1.<br />

Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, Madrid Gregor Hildebrandt –ı 30.12.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Rocío Garriga –ı 30.12.<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Yoshihiro Suda –ı 30.12.<br />

Helga de Alvear Madrid, Doctor Fourquet, 12, Madrid M+M – Thin Places –ı 10.2.<br />

Juan Silió, 20 Calle del Doctor Fourquet, Madrid Rufo Criado –ı 20.1.<br />

Juana de Aizpuru, Calle del Barquillo, 44, Madrid Chase Wilson –ı 31.12.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Los rótulos de Paco Graco –ı 1.12.<br />

Picasso – Sin Título –ı 7.1.<br />

Bianca Bondi –ı 7.1.<br />

Rosa Santos, 11 Calle San Cosme y San Damián, Madrid Sandra Mar –ı 10.1.<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 Timothy Hyunsoo Lee –ı 20.1.<br />

CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />

Cristina Garrido – El origen de<br />

–ı 7.1.<br />

Constitución 23, Madrid, *91 276 0221<br />

las formas<br />

Juan Muñoz – En la hora violeta –ı 7.1.<br />

Susana Solano – Con la mano<br />

–ı 7.1.<br />

1979–1980<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s / n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00<br />

Ettore Sottsass – El pensamiento<br />

mágico<br />

–ı 25.2.<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Janaina Tschäpe –ı 3.12.<br />

Marc Montijano –ı 28.1.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Diálogos con Picasso –ı 4.2.<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Palma de<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11,<br />

Baleares<br />

El eco de Picasso –ı 31.3.<br />

Sin Rumbo. Confrontar la Imago<br />

–ı 7.1.<br />

Mundi<br />

Dora García – Romeos, luchadorxs<br />

–ı 7.1.<br />

e insecto<br />

Ian Waelder –ı 18.2.<br />

Carles Congost & Jeremy Deller –ı 10.3.<br />

De nuestro museo hermano<br />

–ı 27.1.<br />

Chavis Mármol –ı 23.3.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Jorge Isla –ı 7.1.<br />

Regresar a un espacio conocido –ı 3.3.<br />

Vintage Souvenir –ı 24.3.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Álvaro Urbano –ı 18.2.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s / n, Kantabrien El Greco / Tino Sehgal –ı 11.2.<br />

Retratos – Esencia y Expresión –ı 31.3.<br />

Itinerarios XXVIII –ı 31.3.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Segovia<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s / n<br />

Traballo en equipo<br />

–ı 7.1.<br />

Implosión. Arte Conceptual –ı 14.1.<br />

Fondación Eugenio Granell, Plaza del Toral s / n. Miradas –ı 14.1.<br />

Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de Esteban Vicente – Las voces de<br />

–ı 7.4.<br />

Bellas Artes s / n<br />

tu voz<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

Malgorzata Mirga – Tas<br />

–ı 31.3.<br />

Estampa Popular Sur –ı 21.4.<br />

Concha Jerez –ı 28.4.<br />

CaixaForum Sevilla, C. C. Torre Sevilla, Calle López Pintado Visiones expandidas –ı 31.3.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Otobong Nkanga –ı 7.1.<br />

Julio González –ı 21.1.<br />

Juana Francés –ı 25.2.<br />

popular –ı 14.4.<br />

La fotografía en medio –ı 9.6.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 David Bestué – Pajarazos –ı 7.1.<br />

Manolo Laguillo –ı 4.2.<br />

Cristina Mejías – Aprendices<br />

–ı 11.2.<br />

errantes<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Concha Martínez Barreto –ı 14.1.<br />

Juan Giralt –ı 25.2.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Nerea Lekuona –ı 10.12.<br />

Juan Spínola –ı 10.12.<br />

Naomi Rincón Gallardo –ı 7.1.<br />

Carolina Caycedo – Tierra de<br />

los amigos<br />

–ı 7.4.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 dankEconogy1_ALIENVillage –ı 16.12.<br />

Sahjan Kooner, Gary Zhexi Zhang, –ı 31.12.<br />

Sophie Chapman<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Mali Morris – Calling –ı 22.12.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Bloomberg New Contemporaries –ı 16.12.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Place Portrait –ı 14.1.<br />

Ofelia Rodríguez – Talking<br />

–ı 14.1.<br />

in Dreams<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Gruppenausstellung –ı 1.1.<br />

Cardiff g39, Oxford St Richard Billingham – We run<br />

–ı 16.12.<br />

together<br />

Derry~<br />

Londonderry<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Kwok Tsui – Deferral | Echo –ı 21.12.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 155


Gateshead Baltic, South Shore Road Michael Rakowitz –ı 26.5.<br />

Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Corin Sworn – In Reflection,<br />

–ı 16.12.<br />

Shimmer<br />

Leeds The Tetley, Hunslet Road Leeds-List – Summer of Colour –ı 17.12.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Tim Spooner – A New Kind<br />

–ı 21.1.<br />

of Animal<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Long Life, Low Energy –ı 14.1.<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street Uma Breakdown –ı 28.1.<br />

Jenkin van Zyl –ı 28.1.<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Tom Wood – Photie Man –ı 7.1.<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 The Conservatory x Ranjani Shettar –ı 31.12.<br />

Re / Sisters –ı 14.1.<br />

Julianknxx –ı 11.2.<br />

Camden Arts Centre, Arkwright Road Marina Xenofontos – Public Domain –ı 31.12.<br />

Tamara Henderson – Green in<br />

–ı 31.12.<br />

the Grooves<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Rebel – 30 Years of London Fashion –ı 11.2.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Matters of Life and Breath –ı 10.12.<br />

Greater London<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Gray Wielebinski –ı 23.12.<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Georg Baselitz –ı 7.1.<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Pope.L – Hospital –ı 11.2.<br />

Tate Britain, Millbank Sarah Lucas – Happy Gas –ı 14.1.<br />

Tate Modern, Bankside A World In Common –ı 14.1.<br />

Capturing The Moment –ı 28.1.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Between Two Worlds – Vanley<br />

–ı 31.12.<br />

Burke and Francis Williams<br />

Thomas J Price –ı 27.5.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Nicole Eisenman – What Happened –ı 14.1.<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street<br />

Constance DeJong – on a<br />

–ı 8.12.<br />

continuous present<br />

Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Alia Farid – Elsewhere –ı 4.2.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Trevor Yeung – Soft ground –ı 17.12.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Avery Singer – Free Fall –ı 22.12.<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Siobhan Liddell – Been and Gone –ı 2.12.<br />

Iniva (Institute of International Visual Arts),<br />

Research Network / Contested<br />

–ı 29.3.<br />

Rivington Place<br />

Sites<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Grace Ndritiu – Labour –ı 16.12.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Ai Weiwei –ı 31.1.<br />

Masaomi Yasunaga –ı 31.1.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Max Hooper Schneider –ı 17.12.<br />

The Approach, 47 Approach Rd. Anna Glantz – Lichens –ı 16.12.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Marianne Keating –ı 13.1.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. A Fine Toothed Comb –ı 7.1.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous In The Offing –ı 14.1.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square People Powered –Stories from<br />

–ı 7.1.<br />

the River Tees<br />

Fiona Larkin and Ian Giles –ı 31.3.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *0115 948 9750 Ridykeulous –ı 7.1.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Storm Warning –ı 6.1.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Erwin Wurm – Trap of the Truth –ı 28.4.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 The Art of the Potter –ı 15.1.<br />

Magic in this Country –ı 15.1.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Annette Pugh – Happenstance –ı 7.1.<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Indien *0091<br />

Sanjayanagara<br />

Bengaluru<br />

Science Gallery Bengaluru, 2HGM+7V4, Karnataka Nicolas Buzzi –ı 1.5.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Südafrika *0027<br />

Kapstadt<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont,<br />

S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Seekers, Seers, Soothsayers –ı 13.10.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Boston<br />

Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St.,<br />

MA<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Art Wall – Xylor Jane<br />

Kenneth Tam – The Founding of<br />

the World<br />

Taylor Davis Selects – Invisible<br />

Ground of Sympathy<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 26.1.<br />

–ı 7.1.<br />

Barbara Kruger –ı 21.1.<br />

Tammy Nguyen –ı 28.1.<br />

Hallyu! The Korean Wave<br />

Toshiko Takaezu – Shaping<br />

Abstraction<br />

–ı 28.7.<br />

–ı 29.9.<br />

Chicago Smart Museum of Art, 5550 S. Greenwood Avenue,<br />

Haegue Yang –ı 24.8.<br />

*773 702 0200<br />

Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Egyptomania – Fashion’s<br />

–ı 28.1.<br />

Conflicted Obsession<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Amoako Boafo –ı 19.2.<br />

All Stars –ı 3.3.<br />

Detroit<br />

Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward<br />

Ave, *313 832 6622<br />

Mark Thomas Gibson<br />

Mike Kelley’s Space for<br />

Public Good<br />

–ı 4.2.<br />

–ı 4.2.<br />

Houston The Menil Collection, 1515 Sul Ross Hanne Darboven – Writing Time –ı 11.2.<br />

Wall Drawing Series – Marc Bauer –ı 25.9.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv., CA,<br />

*310 443 7000<br />

Rirkrit Tiravanija<br />

–ı 4.3.<br />

Leslie Martinez –ı 1.4.<br />

Made in L. A. <strong>2023</strong> – Acts of Living –ı 31.12.<br />

Hauser & Wirth Downtown Los Angeles, 901 East 3 rd Street Stefan Brüggemann – White Noise –ı 31.12.<br />

Nonmemory –ı 31.12.<br />

Harmony Korine –ı 31.12.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Kahlil Robert Irving – Archaeology –ı 21.1.<br />

of the Present<br />

New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />

Michael Richards – Are You Down? –ı 7.1.<br />

165 th Street<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York,<br />

Ed Ruscha –ı 13.1.<br />

11 West 53 th Street<br />

Neue Galerie, 1048 Fifth Avenue<br />

Max Beckmann – The Formative<br />

–ı 15.1.<br />

Years, 1915–1925<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Judy Chicago –ı 14.1.<br />

Puppies Puppies (Jade Guanaro<br />

–ı 14.1.<br />

Kuriki-Olivo)<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Only the Young – Experimental Art<br />

–ı 7.1.<br />

in Korea, 1960s–1970s<br />

Going Dark – The Contemporary<br />

–ı 7.4.<br />

Figure at the Edge of Visibility<br />

Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Get It White –ı 3.12.<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / INDIEN / NORWEGEN / SÜDAFRIKA / VEREINIGTE STAATEN 157


Hauser & Wirth New York 18 th Street, 18 th Street, NY,<br />

*212542–5662<br />

Louise Bourgeois – Once there was<br />

a mother<br />

–ı 23.12.<br />

Hauser & Wirth New York, 22 nd Street, 548 West 22 nd Street Guillermo Kuitca –ı 13.1.<br />

Anj Smith – Drifting Habitations –ı 13.1.<br />

Pipilotti Rist –ı 13.1.<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Wolfgang Tillmans – To look<br />

–ı 3.3.<br />

without fear<br />

Yayoi Kusama – Infinite Love –ı 7.9.<br />

Messen und Auktionen<br />

Genève / Grand- Palexpo S.A., Rue François-Peyrot 30 artgenève 2024 25.1.–28.1.<br />

Saconnex<br />

Zürich Messe Zürich / Oerlikon, Wallisellenstr. 49 / Halle 7,<br />

Art3f Zürich 19.1.–21.1.<br />

*58 206 5128<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341 <strong>Dezember</strong>-Auktion <strong>2023</strong> 11.12.–15.12.<br />

Brüssel Brussels Expo, Place de Belgique 1, *9 9241 9605 Brafa Art Fair 2024 28.1.–4.2.<br />

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Kuratiert von Simone Neuenschwander<br />

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Mittwoch, 13. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong>, 18 Uhr:<br />

Kuratorinnenführung mit Simone Neuenschwander<br />

und Noëlle Pia<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

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24/11/23 04/02/24<br />

Kornhausforum<br />

Bern<br />

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bis 31.12.23<br />

bis 10.3.24<br />

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DI – FR 11–17 Uhr,<br />

SA & SO 10–17 Uhr<br />

+41 32 626 93 80<br />

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<strong>2023</strong><br />

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2024<br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


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INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 161


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Pantanal, Mato Grosso, 2020<br />

© Richard Mosse. Courtesy of the<br />

artist and Jack Shainman Gallery<br />

162 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


GALERIE ROSENBERG<br />

SELLARTBUYART.CH<br />

Kunstwerke aus privaten Sammlungen, Verkaufsausstellung<br />

Peter Bräuninger, Patrik Brida, Olivia Etter, Stefan Gritsch, Andreas Hofer, Irma Ineichen,<br />

Marianne Kuhn, Markus Raetz, Bernhard Schobinger, Ernst Schurtenberger, Dominik<br />

Steiger, André Thomkins, Otto Lehmann, Hans Schärer, Muz Zeier<br />

17. November bis 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong>, Dufourstrasse 169, 8008 Zürich<br />

ROSINA KUHN<br />

Landschaften und Figuren<br />

24.11.23 - 10.2.24<br />

18. NOVEMBER <strong>2023</strong> – 9. MÄRZ 2024<br />

SIGISMUND RIGHINI<br />

UND CUNO AMIET<br />

ZWEI WEGGEFÄHRTEN<br />

VERNISSAGE<br />

Do, 23.11.23, 18 - 20 Uhr<br />

KONZERT<br />

Joëlle Léandre Solo<br />

Mo, 11.12.23, 19.30 Uhr<br />

LESUNG<br />

Gertrud Leutenegger<br />

Mi, 24.1.24, 19.30 Uhr<br />

© D. Thalmann, Aarau, Switzerland<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

ATELIER RIGHINI | FRIES<br />

Do 16 – 19 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />

Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />

www.righini-fries.ch<br />

<strong>2023</strong>_11_04_Inserat_<strong>Kunstbulletin</strong>_16quer.indd<br />

06.11.23 09:18<br />

T A N G O<br />

L A S T<br />

inserat_62x123_Amiet_kunstbulletin_coated.indd 1 18.10.23 09:49<br />

Fatima Moallim curated by Fabian Flückiger<br />

24.11.23 – 27.01.24 (Finissage)<br />

lasttango.info<br />

TESSIN / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 163


Hereinspaziert...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz<br />

W E I H N A C H T S A U S S T E L L U N G<br />

ANDRÉE HELEN<br />

SOLLER FRAGER<br />

GALERIE AM LINDENHOF IN ZÜRICH<br />

19.12.<strong>2023</strong> BIS 31.12.<strong>2023</strong><br />

JEDEN TAG VON 11:00 - 17:00 UHR<br />

24., 25. UND 26.12 GESCHLOSSEN<br />

SILVESTER EVENT 31.12.<strong>2023</strong><br />

LANGE NACHT DER KUNST<br />

MIT APÉRITIF BIS 24:00 UHR<br />

_ARTANDREE_<br />

WWW.ART-ANDREE.COM<br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Helmhaus<br />

Dienstag<br />

5.12.<strong>2023</strong>, 17:30 Uhr<br />

Crashkurs<br />

«Wie bitte, zeitgenössische Kunst?»<br />

Donnerstag<br />

7.12.<strong>2023</strong>, 18:30 Uhr<br />

Fokus-Führung «Selbstporträts»<br />

mit Cristiana Contu<br />

Das wöchentliche eJournal vom<br />

meistgelesenen Kunstmagazin<br />

der Schweiz – schon abonniert?<br />

Samstag<br />

16.12.<strong>2023</strong> , 14 Uhr<br />

Kinderführung mit Sarai Aron<br />

Alle wichtigen Kunst-Events<br />

der Woche, kompakt in Deine<br />

Mailbox geliefert.<br />

«verstehen»<br />

6.10.<strong>2023</strong>–7.1.2024<br />

Das Problem<br />

des Anderen<br />

Di–So: 11–18 Uhr<br />

Do: 11–20 Uhr<br />

Limmatquai 31<br />

8001 Zürich<br />

helmhaus.org<br />

kostenlos abonnieren<br />

kunstbulletin.ch/weekly<br />

VENUS RUFT<br />

2024, im Jahre 997 des Klosters Muri,<br />

steht Muri im Zeichen der VENUS.<br />

CALL FÜR<br />

KUNSTSCHAFFENDE<br />

Eingaben bis 7. Januar 2024<br />

Info & Teilnahmebedingungen:<br />

www.venusvonmuri.ch<br />

ZÜRICH / OSTSCHWEIZ 165


Prix<br />

FEMS<br />

Malerei<br />

2024<br />

Gärten,<br />

Blumen,<br />

Herbarien<br />

Die Fondation Edouard und Maurice Sandoz (FEMS) hat 1996<br />

im Gedenken an die Brüder Edouard und Maurice Sandoz – beide<br />

Künstler und Mäzene – einen mit 100'000 CHF dotierten Preis ins<br />

Leben gerufen. Mit diesem Preis soll künstlerisches Schaffen im<br />

Allgemeinen gefördert und Kunstschaffenden die Möglichkeit geboten<br />

werden, ihre Karriere durch die Umsetzung eines umfangreichen<br />

Projekts entscheidend voranzubringen.<br />

Der Prix FEMS 2024 wird in der Kategorie Malerei (traditionelle<br />

Maltechniken) zum Thema «Gärten, Blumen, Herbarien» verliehen.<br />

Es können sich alle Kunstschaffenden bewerben, die im<br />

Besitz der Schweizer Staatsbürgerschaft sind oder seit mindestens<br />

fünf Jahren in der Schweiz leben. Das eingereichte Bewerbungsdossier<br />

muss den Anforderungen des Preisreglements entsprechen.<br />

Ausgezeichnet wird ein unveröffentlichtes und neuartiges Bildprojekt<br />

zum vorgegebenen Thema.<br />

Das Bewerbungsdossier ist bis spätestens am 28. Februar 2024 (es<br />

gilt das Datum des Poststempels) an folgende Adresse zu senden:<br />

Fondation Edouard et Maurice Sandoz, Av. Général-Guisan 85,<br />

1009 Pully. Das FEMS-Preisreglement kann unter der Telefonnummer<br />

+41 (0)21 721 19 25 von der FEMS angefordert oder auf<br />

der Webseite www.fems.ch heruntergeladen werden.<br />

Prix<br />

FEMS<br />

Peinture<br />

2024<br />

Jardins,<br />

fleurs,<br />

herbiers<br />

En 1996, la Fondation Edouard et Maurice Sandoz (FEMS) a<br />

institué, en mémoire des deux frères artistes et mécènes dont<br />

elle porte le nom, un prix doté d’un montant de 100'000 CHF.<br />

Ce prix a pour but d’encourager la création artistique et de<br />

permettre à un·e artiste de franchir un pas décisif dans sa carrière<br />

en réalisant un projet d’envergure.<br />

Le Prix FEMS 2024 sera décerné dans le domaine de la peinture<br />

(techniques traditionnelles), sur le thème «Jardins, fleurs,<br />

herbiers». Le prix est ouvert à tout·e artiste suisse ou résidant<br />

en Suisse depuis 5 ans au moins sur présentation d’un dossier<br />

de candidature établi conformément au règlement du prix, et<br />

récompensera un projet pictural inédit et original sur le thème<br />

imposé.<br />

Le dossier de candidature doit être déposé jusqu’au 28 février<br />

2024 au plus tard, le cachet de la poste faisant foi, à l’adresse<br />

suivante: Fondation Edouard et Maurice Sandoz, Av. Général-<br />

Guisan 85, 1009 Pully. Le règlement du Prix FEMS peut être<br />

obtenu sur demande auprès de la FEMS, +41 (0)21 721 19 25 ou<br />

téléchargé sur www.fems.ch.<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch<br />

kunstbulletin.ch<br />

Onlineportal: kunstbulletin.ch<br />

Web App: artlist.net<br />

Redaktion<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Meret Arnold (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Online-Redaktion, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Joëlle Bischof (Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> weekly)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

susanne-kreuzer.com<br />

Büro Deutschland/Lektorat<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

kunstverein.ch<br />

ABONNEMENTE<br />

Abo-Service <strong>Kunstbulletin</strong><br />

Saanefeldstrasse 2, CH-3178 Bösingen<br />

Telefon 0041 (0)58 510 61 08<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi-Abo Print und digital<br />

(10 Print-Ausgaben plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 95/€ 90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag plus Online-Präsenz):<br />

CHF 165/€ 150*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+ Online-Präsenz):<br />

CHF 102/€ 98*<br />

*Auslandspreise inkl. Porto<br />

Kombi-Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 84<br />

Für Studierende: CHF 54<br />

Mit Kulturlegi: CHF 43<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

1-2 Januar/Februar 05.01.2024 29.11.<strong>2023</strong><br />

3 März 23.02.2024 24.01.2024<br />

4 April 28.03.2024 28.02.2024<br />

5 Mai 03.05.2024 03.04.2024<br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ kunstbulletin.ch/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage: ca. 7500 Exemplare<br />

Abonnemente: ca. 6500 Exemplare<br />

Direktvertrieb: ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Kundenberatung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Sachbearbeitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

(AD) Adrian Dürrwang, (AH) Alice Henkes, (AM) Angelika Maas,<br />

(FS) Feli Schindler, (IDL) Ingrid Dubach-Lemainque, (IK) Iris<br />

Kretzschmar, (JES) J. Emil Sennewald, (KS) Kristin Schmidt,<br />

(MG) Max Glauner, (MW) Miriam Wiesel, (PG) Patricia Grzonka,<br />

(RDR) Roberta De Righi, (RM) Rani Magnani, (SG) Samantha<br />

Grob, (SM) Stefanie Manthey, (TS) Thomas Schlup<br />

167


EN PASSANT<br />

Wackeln<br />

Florian Dombois · Der stille Portier, 2006, Kirchenfeldbrücke, Bern. Foto: Samuel Herzog<br />

«Jetzt hat sie sich bewegt!», sagt der Grossvater aufgeregt, schüttelt mit der Linken<br />

das Ärmchen seines Enkels und zeigt mit der Rechten auf die lange Nadel, die vor<br />

ihnen in einem Plexiglaskasten senkrecht in die Höhe ragt. ‹Der stille Portier›, den Florian<br />

Dombois 2006 am südlichen Kopf der Kirchenfeldbrücke aufgestellt hat, ist etwas<br />

in die Jahre gekommen: Kondenswasser tröpfelt den Scheiben entlang, und überall<br />

sieht man Spuren von Aufklebern. Aber die «kinetische Skulptur» versieht ihren<br />

Dienst nach wie vor und übersetzt die Vibrationen der kühnen Metallkonstruktion von<br />

1883 in ein Zittern ihres Dorns – mittels eines Betonblocks, der auf stählernen Kugeln<br />

steht und sich so leicht hin- und herbewegen kann. Unbeirrbar registriert der Apparat,<br />

was auf der Brücke geschieht – ohne irgendeine Konsequenz. Denn der Ausschlag<br />

wird weder gemessen noch ausgewertet, sondern in der Regel schlicht ignoriert.<br />

Es sei denn, ein Opa schlendert mit seinem Enkel daran vorbei und ist froh, dem<br />

Kleinen etwas zeigen zu können. «Eigentlich», erklärt er jetzt, «eigentlich sollte auf<br />

diesem Podest eine Strassenlaterne stehen.» Der Bub schaut mit einem breiten<br />

Grinsen zu ihm hoch: «Und die würde dann, wenn ein Tram vorbeifährt, wild hin und<br />

her wackeln, nicht wahr?» Erst schüttelt Opa den Kopf, dann lächelt auch er: «Ja, und<br />

von dem Tag an machen das bei uns in Bern dann alle Lampen so: Sie wackeln und<br />

wackeln und wackeln.» Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Eine Textreihe zu Kunst im öffentlichen Raum.<br />

Weitere Informationen zum Werk via QR-Code und artlist.net<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 12/<strong>2023</strong>


Werke aus der Helvetia Kunstsammlung<br />

I like! 80 Jahre Helvetia Kunstsammlung<br />

Was gefällt wem und warum? Ausgewählte Werke aus der Helvetia Kunstsammlung betrachtet<br />

durch die subjektiven Blicke von Menschen aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft.<br />

Ausstellungsdauer<br />

30. November <strong>2023</strong> bis 29. Februar 2024<br />

Öffnungszeiten<br />

Jeden Donnerstag 16 bis 20 Uhr<br />

Helvetia Art Foyer<br />

Steinengraben 25, Basel<br />

Eintritt frei<br />

helvetia.ch/kunst

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