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Kunstbulletin Mai 2023

Unsere Mai Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Katharina Grosse, Kunst und Klima, Alexandra Bachzetsis, Johanna Bruckner, uvm.

Unsere Mai Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Katharina Grosse, Kunst und Klima, Alexandra Bachzetsis, Johanna Bruckner, uvm.

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<strong>Mai</strong> <strong>2023</strong> Fr. 10.– / € 8.–


FOKUS<br />

22 Katharina Grosse — Im Resonanzraum der Farbe. Marc Munter<br />

30 Kunst und Klima — Zwischen Hoffnung und Schmerz. Raphael Portmann<br />

34 Adji Dieye — Aphasia oder im Vakuum von Sprache. Isabel Zürcher<br />

40 Alexandra Bachzetsis — Bewegung ist immer. Kristin Schmidt<br />

48 Johanna Bruckner — Ein Sex-Bot lernt das Unwohlsein. Seraina Peer<br />

56 Silvie Defraoui — Au propre comme au figuré. Ingrid Dubach-Lemainque<br />

60 Werner Bischof — E colore fu. Elisa Rusca<br />

HINWEISE<br />

62 Animation — Sara Gunnarsdóttir / Aarau — We would prefer not to<br />

63 Basel — Shirley Jaffe / Charmion von Wiegand<br />

64 Bern — Bettina Carl / Chur — Ilse Weber / Dornbirn — Judith Fegerl<br />

66 Frankfurt / M — Cameron Rowland / Freiburg — Crrrreahm II<br />

68 Freiburg — Andreas Hochuli / Ei Arakawa<br />

69 Lausanne — Flou<br />

70 <strong>Mai</strong>land — Yuri Ancarani / Martigny — Fragilités refuges<br />

72 Mendrisio — Cesare Lucchini / München — Therese Hilbert<br />

73 Paris — Joanna Piotrowska<br />

74 Pully — Auguste Veillon / Du Nil au Léman<br />

75 Rapperswil-Jona — Anna von Siebenthal / Vaduz — Elisabeth Eberle<br />

76 Zürich — Pure Photography<br />

77 Zürich — Game Design Today / Zürich — Ragnar Kjartansson<br />

78 Zürich — Andreas Dobler / Zürich — Unschöne Museen<br />

BESPRECHUNGEN<br />

80 Aarau — Camille Kaiser — Zoombewegungen<br />

82 Appenzell — Francisco Sierra — Die Birne in der Pfütze<br />

84 Basel / Muttenz — Pia Fries — Taktiles Moment zwischen Körper und Farbe<br />

86 Lausanne — Poems of Change — Alles muss sich ändern<br />

88 Lugano — Rita Ackermann — Freche Mädchen und gestische Schichten<br />

90 St. Gallen — Tschabalala Self — Performance, Inszenierungen und Rollenspiele<br />

92 Wädenswil — Roman Gysin / Mitchell Anderson — Berührung und Distanz<br />

94 Winterthur — Annelies Štrba — Inszenierung einer Familie<br />

96 Zofingen — Mindmapping Art — Netzwerke und verwandte Strukturen<br />

98 Zürich — Re-Orientations — Orientierung kommt auch von Orient<br />

100 Zürich — Louisa Gagliardi — Homo Deus<br />

102 Zürich — A City Beyond — In die Zukunft mit Insekten und Sandhäusern<br />

NOTIERT<br />

104 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

111 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

122 AGENDA<br />

167 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

168 EN PASSANT<br />

1


11.3.– 15.11.<strong>2023</strong><br />

Jacob Adriaensz Backer, Knabe mit Axt, um 1645, Kunst Museum Winterthur, Ankauf mit Mitteln des Jakob Briner-Fonds, 2021


Editorial — Von den unentbehrlichen Fenstern zur Welt<br />

Sprechen wir doch einmal über Malerei. Nicht über die abgenutzte<br />

Mär von ihren zahlreichen Nahtoden und Wiederbelebungen,<br />

sondern darüber, was uns dieses uralte künstlerische Medium geben<br />

kann, immer noch, immer wieder. Als grosse Verführerin bietet<br />

uns gegenständliche Malerei Zugang zu Welten, in die wir gerne<br />

staunend eintauchen. Manchmal finden wir dort einen Spiegel vor,<br />

der auf die Realität zurückweist – so etwa, wenn Tschabalala Self<br />

den Blick auf Schwarze Körper ins Bild rückt. Manchmal wiederum<br />

behauptet sich im «Bildfenster» eine Surrealität, die verblüfft<br />

und verzückt, wie bei Francisco Sierra, oder die fesselnde Irritation<br />

auslöst, wie bei Louisa Gagliardi. Bei ihr stellt sich zudem die Frage,<br />

welchem Medium digital «gemalte» Bilder, die auf PVC gedruckt<br />

sind, zuzuordnen sind. Doch auch das konnte die Malerei immer<br />

schon gut: ihre Grenzen weiten.<br />

Subtiler, aber am Ende ebenso deutlich, zeigt sich die Kraft der<br />

Malerei dann, wenn sie über sich selbst spricht – in der Abstraktion.<br />

Das ist bei Pia Fries im Kunsthaus Baselland zu erleben, oder bei<br />

Katharina Grosse. Die deutsche Künstlerin, die mit ihren «Farbräumen»<br />

weltweit Erfolge feiert, präsentiert im Kunstmuseum Bern für<br />

einmal schlicht Gemälde. Gelegentlich sind die Leinwände zerschnitten<br />

oder neuerdings Objekte darauf montiert, doch faszinierend ist<br />

vor allem dieser sichtlich unermüdliche Drang, Farbe immer wieder<br />

anders mit Farbe in Beziehung zu setzen. Das entfacht Neugier, verlangt<br />

ein Einfühlen in die Schichten des Bildes und die zugrundeliegende<br />

Gestik der Malerin. Und immer wieder berührt plötzlich die<br />

bildnerische Schönheit. «Prototypen der Imagination» nennt Grosse<br />

ihre Werke. Vielleicht gilt das für alle Malerei. Vielleicht bleibt sie<br />

deshalb zu jeder Zeit unentbehrlich. Deborah Keller<br />

TITELBILD · Katharina Grosse · Ohne Titel, 2009 (Ausschnitt), Acryl und Erde auf Leinwand, 201 x 135 cm<br />

© ProLitteris. Foto: Olaf Bergmann<br />

3


Giacometti<br />

– Dalí<br />

Kunsthaus<br />

Zürich<br />

14. April bis 2. Juli<br />

kunsthaus.ch<br />

In Kooperation mit<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Truus und Gerrit<br />

van Riemsdijk<br />

Stiftung


À<br />

BRUIT<br />

SECRET<br />

Das<br />

Hören<br />

in<br />

der<br />

Kunst<br />

22.<br />

02.<br />

–<br />

14.<br />

05.<br />

20<br />

23


Kostbarkeiten von Adolf Dietrich<br />

7. <strong>Mai</strong> bis 17. September <strong>2023</strong><br />

Adolf Dietrich, Zwei Waldohreulen,1905,<br />

Öl auf Karton, 26x 36cm,<br />

© Kunstmuseum Thurgau<br />

Kunstmuseum Thurgau<br />

Ittinger Museum<br />

Kartause Ittingen<br />

www.kunstmuseum.tg.ch<br />

24. <strong>Mai</strong> bis 18. Juni <strong>2023</strong><br />

Klosterkirche Königsfelden<br />

Windisch AG<br />

Heimlich seufzen<br />

die Winde<br />

Choreografie: Filipe Portugal<br />

Fadogesang: Marta Rosa<br />

Streichquintett: Leitung Laida Alberdi<br />

Kunstinstallation: Ruth Maria Obrist<br />

www.tanzundkunst.ch<br />

Freundeskreis Tanz & Kunst Königsfelden


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Groupe CAYC.<br />

Buenos Aires – Lausanne<br />

Jorge González Mir, Factor interespecífico, 1977. Ausstellung Groupe CAYC : dialogue avec l’Amérique latine, MCBA, 1981. © Alle Rechte vorbehalten. Foto: Archiv des MCBA<br />

19.5.<strong>2023</strong> –<br />

27.8.<strong>2023</strong><br />

Espace Focus<br />

Entrée gratuite<br />

mcba.ch


Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt<br />

Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30<br />

CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

Silvia<br />

Bächli<br />

Eric<br />

Hattan<br />

Ausstellungsansicht: Silvia Bächli,<br />

Eric Hattan – Five O’Clock Shadow<br />

Museum Langmatt <strong>2023</strong><br />

26.2.–<br />

29.5.<strong>2023</strong><br />

weitere Ausstellungen<br />

Schaufenster<br />

Archiv<br />

5.3.–6.8.<strong>2023</strong><br />

Geisterhaus<br />

Langmatt<br />

5<br />

.5.–<br />

1<br />

0.<br />

1<br />

2.<strong>2023</strong>


KATSUSHIKA HOKUSAI, Kanagawa oki nami ura (Under the Well of the Great Wave off Kanagawa),<br />

from the Series Fugaku sanjurokkei (Thirty-six Views of Mount Fuji) Japan, late 1831, Louvre Abu Dhabi, Abu Dhabi.<br />

Photo: © Department of Culture and Tourism – Abu Dhabi. © Department of Culture and Tourism – Abu Dhabi / Photo Noora Alzaabi<br />

MUHAMMAD IBN AHMAD AL-BATTUTI, Astrolabe, Meknès (?), Morocco (?), North Africa, 1726-1727, Louvre Abu Dhabi, Abu Dhabi.<br />

Photo: © Department of Culture and Tourism – Abu Dhabi / Photo Thierry Ollivier


DISAPPEAR<br />

HERE<br />

18 marzo - 20 agosto <strong>2023</strong><br />

CH–6500 Bellinzona – www.villacedri.ch<br />

PRINT<br />

IS<br />

A BATTLEFIELD<br />

18 marzo - 20 agosto <strong>2023</strong><br />

CH–6500 Bellinzona – www.villacedri.ch


Mario Comensoli<br />

Gabriela Gerber &<br />

Lukas Bardill<br />

Roman Signer<br />

Täglich 24 Stunden / 24 ore al giorno<br />

sala-viaggiatori.ch


25.02. 18.06. <strong>2023</strong><br />

BETYE SAAR<br />

SERIOUS MOONLIGHT<br />

Betye Saar, Celestial Universe, 1988, Farbe auf Seide, 241.3 × 353.1 cm (Detail), Institute of Contemporary Art, Miami, Museumsankauf, Foto: Robert<br />

Wedemeyer, Courtesy the artist and Roberts Projects, Los Angeles


Modern<br />

Post War<br />

Contemporary<br />

Auktionen:<br />

5. /6. Juni<br />

Vorbesichtigung:<br />

1.–4. Juni<br />

FRANZ GERTSCH<br />

Irène VIII | 1981<br />

Gouache auf Karton | 49,5 x 70 cm<br />

Taxe: € 500.000 – 700.000<br />

AUCH IN DIESER<br />

AUKTION:<br />

Franz Gertsch<br />

„Schwarzwasser“<br />

273 x 212 cm<br />

Gratis-Kataloge | Online-Kataloge | Termine: www.van-ham.com<br />

VAN HAM Kunstauktionen | Hitzelerstr. 2 | 50968 Köln<br />

+49 (221) 925862-0 | info@van-ham.com


Diversityausstellung zum Beitrag queerer Menschen<br />

an der gesellschaftlichen Entwicklung Europas<br />

26. <strong>Mai</strong> – 16. Juni <strong>2023</strong> | Mo – Fr, 9 – 18 Uhr<br />

Zürcher Kantonalbank | Schalterhalle | Bahnhofstrasse 9<br />

100mensch.de | zkb.ch/pride


Dimitra Charamandas, «Auricular whorl» (<strong>2023</strong>), acrylic on cotton, 130 x 180 cm<br />

Dimitra Charamandas «Little inlets»<br />

Ausstellungsdauer<br />

4. <strong>Mai</strong> bis 27. Juli <strong>2023</strong><br />

Öffnungszeiten<br />

Jeden Donnerstag 16 bis 20 Uhr<br />

(18. <strong>Mai</strong> geschlossen)<br />

Helvetia Art Foyer<br />

Steinengraben 25, Basel<br />

Eintritt frei<br />

helvetia.ch/kunst


FRANZ UND HOHLER<br />

Vier Ausstellungen und viel mehr<br />

Kunstmuseum Olten<br />

Stadtkirche Olten<br />

Historisches Museum Olten<br />

6. <strong>Mai</strong> bis 5. November <strong>2023</strong><br />

www.franzundhohler.ch<br />

ZUM ACHTZIGSTEN<br />

OLTEN<br />

@ KUNSTMUSEUMOLTEN.CH<br />

«Hallo. Guten Tag. Oder gute Nacht.»<br />

Zeitgenössische Kunst für Franz Hohler<br />

Schatzkammer Sammlung #6<br />

Franz Hohler kuratiert<br />

in der Stadtkirche<br />

«Den Blick etwas nach oben, bitte...»<br />

Franz Hohler fotografiert<br />

GRATULIERT


6. <strong>Mai</strong> bis 10. September <strong>2023</strong><br />

Kunsthaus Zug<br />

Paul Klee, Raumarchitektur mit der gelben Pyramide / kalt – warm, 1915, Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm<br />

LUST AUF FARBE<br />

Werke aus der Sammlung<br />

Paul Klee bis Olafur Eliasson


ANA<br />

STRIKA<br />

KREISEN<br />

6.5.–<br />

23.7.<strong>2023</strong><br />

Kulturhaus Obere Stube<br />

Oberstadt 7, 8260 Stein am Rhein<br />

www.kulturhaus-oberestube.ch


Jochen Lempert, Calla-Leuchten, <strong>2023</strong> (Detail | detail), Courtesy BQ, Berlin, and ProjecteSD, Barcelona | © Jochen Lempert / <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zürich<br />

05.05.<strong>2023</strong><br />

– 22.10.<strong>2023</strong><br />

Parlament<br />

der Pflanzen II


THE ART MARKET <strong>2023</strong><br />

A report by Art Basel & UBS. Launching April 4.


FOKUS<br />

Katharina Grosse — Im Resonanzraum<br />

Katharina Grosse · Ohne Titel, 2005, Acryl auf Leinwand, 299 x 602 cm, Kunstmuseum Bern<br />

© ProLitteris<br />

22 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


der Farbe<br />

FOKUS // KATHARINA GROSSE<br />

23


So mutig sich Katharina Grosse vor 25 Jahren in der Berner<br />

Kunsthalle mit Sprühfarbe erstmals in den Ausstellungsraum<br />

vorwagte, so farbgewaltig hält sie nun im Kunstmuseum Bern<br />

mit Gemälden der letzten Jahrzehnte Einzug. Heute bekannt für<br />

ihre grossformatige Malerei, bewahrt sie die Uneindeutigkeit in<br />

ihren Werken als «Prototypen der Imagination». Marc Munter<br />

Mit ihren gesprayten ortsspezifischen Werken, die oftmals ganze Ausstellungshallen,<br />

Häuserfassaden und Landschaften einnehmen, ist Katharina Grosse heute international<br />

bekannt und weitum gefragt. So findet neben der aktuellen Ausstellung<br />

ihrer ‹Studio Paintings› im Kunstmuseum Bern noch dieses Jahr in der Wiener Albertina<br />

eine Grossausstellung mit «begehbaren Bildern» der Künstlerin statt. Derweil<br />

wartet auch Bern mit einer eigens fürs Museum geschaffenen Installation auf: Über<br />

die gesamte Höhe des Treppenaufgangs im neueren Ausstellungstrakt sind auf langgezogenen<br />

Stoffbahnen Fotodrucke vergrösserter Gemäldeausschnitte und der mit<br />

Farbe übertünchten Hände der Künstlerin zu sehen. Zwischen den Bahnen umhergehend,<br />

wird ihre monumentale Malerei aus der Nähe erfahrbar, wobei die Fotoreproduktionen<br />

in ein spezielles Verhältnis zu den Originalen vor Ort treten.<br />

Bern, der Durchbruch und die Farbe<br />

Was sich bei Katharina Grosse bisweilen als Raum und Publikum einnehmende<br />

Monumentalmalerei manifestiert, nahm im Untergeschoss der Kunsthalle Bern<br />

seinen Anfang: Hier besprühte die deutsche Künstlerin 1998 erstmals eine Raumecke<br />

und die angrenzenden Wände mit grüner Acrylfarbe. Damit entledigte sie sich<br />

der gängigen Vorstellungen von Malerei und führte das Medium bewusst auf unbestimmtes<br />

Terrain. Und obwohl sie selbst und auch Fachkreise Vorbehalte hatten, die<br />

Intervention bestünde weder als Gemälde noch als Skulptur oder Installation und<br />

könnte zu leicht und respektlos wirken, überzeugte die Arbeit schliesslich durch ihre<br />

schlichte Präsenz. Sie gab den Impuls zu einer neuartigen Sichtweise auf die Malerei<br />

und bescherte Grosse den Durchbruch.<br />

Inzwischen ist die 1961 geborene Künstlerin mit ihren Malerei-Interventionen nahezu<br />

überall aufgetreten, und ihrer Kunst wird neben Bezügen zu Graffiti oder Amerikanischer<br />

Farbfeldmalerei auch eine Nähe zur Land Art attestiert. Grosse selbst<br />

versteht ihre prozesshafte und performative, von steter Aufmerksamkeit und Agilität<br />

des Körpers geleitete Malerei als Erforschung der Farbe und deren unmittelbarer<br />

Wirkung. «Für mich ist Farbe so wichtig, weil sie sofort eine Resonanz erzeugt. Bevor<br />

du es bewusst merkst, reagierst du instinktiv darauf», so die Künstlerin. Sie malt mit<br />

ungemischten Industriefarben aus einer kompressorbetriebenen Sprühpistole, womit<br />

normalerweise Küchenabdeckungen lackiert werden. Das langarmige Gerät hält<br />

sie dabei auf die nötige Distanz zum Malgrund und lässt sie umgekehrt ins Farbgeschehen<br />

eintauchen.<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Katharina Grosse · Ohne Titel, 2001, Acryl auf Leinwand, 250 x 170 cm © ProLitteris. Foto: Olaf Bergmann<br />

FOKUS // KATHARINA GROSSE<br />

25


Katharina Grosse · Ohne Titel, 2021, Acryl auf Leinwand, 354 x 266 x 66 cm © ProLitteris.<br />

Foto: Jens Ziehe<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Katharina Grosse · Ohne Titel, 2021, Acryl auf Leinwand und Holz, 349 x 248 x 80 cm, Courtesy Gagosian<br />

© ProLitteris. Foto: Jens Ziehe<br />

FOKUS // KATHARINA GROSSE<br />

27


Ungleich weniger Beachtung fanden bislang die Leinwandarbeiten von Katharina<br />

Grosse, weshalb das Mildred Lane Kemper Art Museum in St. Louis mit den Kunstmuseen<br />

Bern und Bonn für eine Ausstellungstour dieser Bilder sowie eine umfassende<br />

Publikation zusammenspannte. Die Schau mit Werken der 1980er-Jahre bis in die<br />

Gegenwart wurde vergangenes Jahr bereits in St. Louis gezeigt. Nun hat sie Kathleen<br />

Bühler für Bern adaptiert mit 43 Bildern, in zwei Themenblöcke gruppiert: ‹Wiederholungen,<br />

Revisionen, Neufindungen› sowie ‹Brüche und Risse›.<br />

Grosse arbeitet stets parallel an den Bildern, teilweise zur Vor- und Nachbereitung<br />

ihrer In-situ-Projekte und manchmal an bis zu vierzig Leinwänden gleichzeitig. Nebeneinander,<br />

ohne Keilrahmen im Atelier ausgelegt oder aufgehängt, malt sie über die Ränder<br />

der einzelnen Leinwände hinweg. Die meisten Bilder zeigen daher Ausschnitte ei-<br />

Katharina Grosse (*1961, Freiburg im Breisgau) lebt in Berlin und Neuseeland<br />

1982–1990 Studium an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf<br />

2000–2009 Professur an der Weissensee Kunsthochschule Berlin<br />

2010–2018 Professur an der Kunstakademie Düsseldorf<br />

Seit 2010 Mitglied der Akademie der Künste Berlin<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022–2024 ‹Studio Paintings 1988–2022›, Mildred Lane Kemper Art Museum, St. Louis;<br />

Kunstmuseum Bern; Kunstmuseum Bonn<br />

2021 ‹Chill Seeping from the Walls Gets between Us›, Helsinki Art Museum<br />

2020 ‹It Wasn’t Us›, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin<br />

2015 ‹yes no why later›, Garage – Museum of Contemporary Art, Moskau<br />

2005 ‹Constructions à cru›, Palais de Tokyo, Paris<br />

1998 ‹Katharina Grosse›, Projektraum, Kunsthalle Bern<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2017 ‹Asphalt Air and Hair›, ARoS Triennale, Aarhus<br />

2015 Arsenale, 56. Biennale Venedig<br />

2010 ‹Next Generation – Einblicke in junge Ostschweizer Privatsammlungen›, Kunstmuseum St. Gallen<br />

2006/07 Taipeh Fine Arts Museum, Taipeh Biennale<br />

Katharina Grosse © ProLitteris. Foto: Aman Shakya / SCAD<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


nes grossflächigeren Malprozesses. Neben der Sprühpistole greift die Künstlerin auch<br />

immer wieder zu Pinsel oder Malspachtel. Besonders die früheren Arbeiten zeichnen<br />

sich durch breite, zügige und gleichzeitig präzise Pinselspuren aus. Die übereinandergelegten<br />

Flächen verweben sich optisch ineinander und erzeugen auf diese Weise den<br />

eigentlichen Farbton. So erscheint etwa das Zitronengelb über dem Dunkelblau auf<br />

einer Arbeit von 1993 als schimmerndes Grün.<br />

Auf der Leinwand, in den Bildern<br />

In ‹Wiederholungen, Revisionen, Neufindungen› wird das stete Wiederaufgreifen<br />

und gleichzeitige Revidieren wie Erneuern der Malverfahren nachvollziehbar. In ‹Brüche<br />

und Risse› zeigt sich deutlich, wie die Künstlerin mit den Konventionen der Malerei<br />

bricht. Sie verwendet Schablonen oder Erde, um beim Malen bestimmte Partien<br />

ab- und wieder aufzudecken. Schichtweise aufgetragene Farbflecken und -flächen,<br />

schlingernde Linien und geschwungene Bänder, satte Sprayfarbe und Sprühnebel<br />

oder triefende Farbspuren erzeugen ungeahnte Bildwelten. Einige Werke wie jene<br />

von 2013 in der Ausstellung erinnern an Collagen oder Décollagen – an die «Dessous<br />

d’affiches», die Plakatabrisse der Nouveaux Réalistes Ende der 1950er-Jahre. In jüngerer<br />

Zeit appliziert Grosse gar narrativ behaftete Elemente wie Holzlatten oder Geäst<br />

auf ihre Bilder: Das Natürliche mutiert zum Künstlichen und weiter zur objekthaften<br />

Kunst. Oder sie zerschneidet die Leinwände, nicht aber um wie Lucio Fontanas<br />

geschlitzte Bilder auf eine Tiefenwirkung im Dunkel dahinter hinzudeuten, sondern<br />

um den Blick auf die weisse Wand freizulegen, mit der die Gemälde eine Verbindung<br />

eingehen oder sich objekthaft davon absetzen.<br />

Als Betrachtende sind wir bei den Werken von Katharina Grosse ständig «im<br />

Bild». Wir bewegen uns der Malerin gleich in einem performativen Akt, schauen<br />

uns in den Bildern um, geraten ins Staunen angesichts der stupenden Farbigkeit.<br />

Wobei es keinen eindeutigen Vorder- und Hintergrund gibt, sondern die Farbwirkung<br />

hauptsächlich aus hellen über dunkeln Partien sowie aus der Transparenz der<br />

Schichten erzeugt wird. Insofern eröffnen ihre Bilder Vorstellungswelten, die auch<br />

Paradoxes verhandeln. Grosse umschreibt ihre Werke selbst als Modelle: «Meine<br />

Bilder», sagt sie, «erproben die Eigenschaften der Realität und verdichten sie dramatisch.<br />

Ich schaffe Prototypen der Imagination, die die Betrachter:innen für sich<br />

nutzen und in andere Bereiche übertragen können.» So gesehen ist ihrer Kunst ein<br />

gesellschaftlicher und politischer Impetus inhärent: Es scheinen in ihr uneindeutige<br />

Zonen des Konflikts und Widerspruchs auf, die zur ergebnisoffenen Begegnung und<br />

Auseinandersetzung auffordern.<br />

Die Zitate von Katharina Grosse stammen aus dem Dossier für Medienschaffende zur Ausstellung im Kunstmuseum<br />

Bern vom 21.2.<strong>2023</strong>.<br />

Marc Munter ist Kunsthistoriker, lebt und arbeitet in Bern. m_munter@hotmail.com<br />

→ ‹Katharina Grosse – Studio Paintings 1988–2022›, Kunstmuseum Bern, bis 25.6.<br />

↗ kunstmuseumbern.ch<br />

FOKUS // KATHARINA GROSSE<br />

29


Kunst und Klima — Zwischen Hoffnung<br />

Joan Jonas · Moving Off the Land II, 2019, Courtesy Galleria Raffaela Cortese © ProLitteris<br />

Hannah Weinberger · As if I became upside down, right side up, <strong>2023</strong><br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


und Schmerz<br />

Monira Al Qadiri · Holy Quarter, 2020, Courtesy Sammlung Kerstin Hiller & Helmut Schmelzer<br />

Sigalit Landau · Salted Lake, 2011. Alle Fotos: Gina Folly / Ausstellungsansichten Kunsthaus Baselland<br />

FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />

31


Auf der einen Seite wird die Vision einer lebenswerten Zukunft<br />

immer fassbarer, auf der anderen Seite sind wir auf direktem Weg,<br />

diese Zukunft für immer zu verlieren. Die Ausstellung ‹Nature.<br />

Sound. Memory› im Kunsthaus Baselland ist für mich ein Museumsbesuch<br />

zwischen Hoffnung und Schmerz. Raphael Portmann<br />

Ich sitze im Kunsthaus Baselland auf Hannah Weinbergers ‹Singenden Steinen›, welche<br />

aus einem Schweizer Flussbett stammen und zu Lautsprechern umfunktioniert<br />

wurden, und träume von einer lebenswerten Zukunft für alle, in der wir das Klima<br />

stabilisiert, den Biodiversitätsverlust aufgehalten und die Armut besiegt haben. Für<br />

mich geht diese Zukunft weit über technisch-naturwissenschaftliche Begriffe wie<br />

«Netto Null» hinaus. Sie fühlt sich langsamer und ruhiger an als das Heute. Aber auch<br />

sinnvoller, gemeinschaftlicher, sicherer, gleicher, grüner, gesünder, fairer, für alle. Es<br />

gibt nicht mehr Mensch und Natur, sondern nur noch Welt. So wie Joan Jonas in ihrer<br />

Multimedia-Installation ‹Moving Off the Land II›, 2019, Teil des Meeres wird.<br />

Es gibt Tage, an denen denke ich, dass vieles davon bereits auf dem Weg ist: Wenn<br />

etwa die Vier-Tage-Woche greifbarer wird, Paris mit grossen Schritten zu einer fussläufigen<br />

15-Minuten-Stadt gemacht wird oder lokale Nahrungsmittelkooperativen<br />

immer mehr Aufwind erfahren. Dazu passt das bekannte Zitat der indischen Schriftstellerin<br />

und Aktivistin Arundhati Roy: «Another world is not only possible, she is on<br />

her way. On a quiet day, I can hear her breathing.» Wie fühlt sich eine lebenswerte<br />

Zukunft für Dich an?<br />

Schmerz über den unwiederbringlichen Verlust<br />

Abgelöst wird dieser Traum von einem Gefühl von Trauer und Schmerz, welches<br />

mich beispielsweise bei Maya Schweizers Videoarbeit ‹L’étoile de mer›, 2019, ergreift.<br />

Darin wird eine Folge von Aufnahmen von Fischen und Korallen unterbrochen durch<br />

den Satz «Alle Bilder werden verschwinden». Ähnlich ergeht es mir, wenn Joan Jonas<br />

in ihrer Arbeit die Ozeanografin Sylvia Earl zitiert: «Der Ozean hat uns schon so lange<br />

so viel gegeben. Es ist an der Zeit, sich zu revanchieren.» Auch die Szenerie der<br />

grössten Sandwüste der Erde auf der Arabischen Halbinsel, die uns Monira Al Qadiri in<br />

‹Holy Quarter›, 2020, zeigt, löst eine Endzeitstimmung in mir aus. Die Wabar-Krater, die<br />

einst durch Meteoriteneinschläge entstanden sind und in dem Video als Erzähler fungieren,<br />

sind ein Symbol der extraterrestrischen Gefahren für das verletzliche Leben<br />

auf der Erde. Gleichzeitig steht die arabische Region auch für die massive Förderung<br />

des klimazerstörenden Rohstoffs Öl.<br />

Wahrscheinlich hat dieser Schmerz auch sehr viel mit mir selbst zu tun, denn in<br />

mir schwingt der neueste Synthese-Bericht des Weltklimarats IPCC nach, der soeben<br />

erschienen ist. 1 Darin heisst es, dass wir gerade gar nicht auf dem Weg in die Zukunft<br />

sind, die ich mir erträume: «Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche<br />

Wohlergehen und die Gesundheit des Planeten. Das Zeitfenster, in dem wir eine le-<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


enswerte und nachhaltige Zukunft für alle sichern können, schliesst sich rasch. (…)<br />

Die Entscheidungen und Massnahmen in diesem Jahrzehnt werden sich jetzt und für<br />

die nächsten Jahrtausende auswirken. (…) Rasche und weitreichende Veränderungen<br />

in allen Sektoren und Systemen sind notwendig, um tiefgreifende und nachhaltige<br />

Emissionssenkungen zu erreichen und eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft<br />

für alle zu sichern.» Oder wie es The Guardian ausdrückte: «Scientists deliver ‹final<br />

warning› on climate crisis: act now or it’s too late.» 2<br />

Eine «letzte Warnung», weil der nächste IPCC-Bericht erst gegen 2030 erscheinen<br />

wird. Bis dahin wird sich entschieden haben, ob wir den «Highway zur Klimahölle»<br />

(António Guterres) 3 verlassen haben oder nicht. Ob tatsächlich «alle Bilder verschwinden»<br />

werden. Denn es handelt sich hier beispielsweise auch um eine letzte Warnung<br />

für das Überleben von Korallen: Die Wissenschaft ist sich einig, dass ab einer globalen<br />

Erwärmung von 1,5 bis 2 °C Warmwasserkorallen von diesem Planeten praktisch<br />

verschwinden werden. Über der 1,5 °C-Schwelle steigt auch die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Grönland und die Westantarktis Kipppunkte erreichen und abschmelzen werden,<br />

was mehrere Meter Meeresspiegelanstieg über die nächsten Jahrhunderte und<br />

Jahrtausende zur Folge hätte. Die Konsequenzen für unser Zusammenleben auf diesem<br />

Planeten möchte ich mir lieber nicht ausmalen.<br />

Aktiv werden für eine lebenswerte Zukunft<br />

So kam es, dass ich, als ich diesen Artikel schrieb, mich wieder einmal fragte:<br />

Sollte ich nicht alles stehen und liegen lassen, mich in den Hungerstreik vors Bundeshaus<br />

begeben und endlich mutige Klimaschutzmassnahmen einfordern? Ein guter<br />

Moment, um mich wieder auf die ‹Singenden Steine› zu setzen und diesem Schmerz,<br />

dieser Wut, erst einmal Raum zu geben. Denn dahinter, und da bin ich überzeugt,<br />

steckt eine unglaubliche Kraft in uns. Die Kraft, die mir half, diesen Artikel fertig zu<br />

schreiben und nicht zu resignieren.<br />

Lasst uns mehr über diesen Schmerz reden. Lasst uns selbst und einander eingestehen,<br />

dass wir so empfinden. Und dann lasst uns darüber reden, welche Zukunft<br />

wir uns wünschen und was unser Beitrag sein kann. Dazu gehört es auch, zu definieren,<br />

was unsere Forderungen an die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft sind.<br />

Denn nur, wenn wir als Gesellschaft gemeinsam auf einem Wandel beharren, wird er<br />

auch geschehen. Der nächste Schritt in diese Richtung ist ein klares Ja zum Klimaschutzgesetz<br />

am 18. Juni <strong>2023</strong>.<br />

Raphael Portmann, Klimawissenschaftler an der Agroscope Reckenholz und Mitglied von Degrowth<br />

Schweiz. raphael.portmann@agroscope.admin.ch<br />

1 IPCC, <strong>2023</strong>, AR6 Synthesis Report ↗ ipcc.ch/report/ar6/syr<br />

2 Fiona Harvey in The Guardian ↗ theguardian.com (Suche: final warning)<br />

3 António Guterres, Eröffnungsfeier der COP27, Ägypten, Nov. 2022 ↗ youtube.com/watch?v=K7CiMiiC2f8<br />

→ ‹Kunst und Klima›: Ein Klimaforscher kommentiert ein Kunstwerk oder eine Ausstellung seiner Wahl.<br />

→ ‹Nature. Sound. Memory›, Kunsthaus Baselland, Basel / Muttenz, bis 9.7.<br />

↗ kunsthausbaselland.ch<br />

FOKUS // KUNST UND KLIMA<br />

33


Adji Dieye — Aphasia oder im<br />

Vakuum von Sprache<br />

Adji Dieye. Foto: Silvia Rosi<br />

Im Reisegepäck hat sie Bücher, und eine ihrer wichtigsten Destinationen<br />

in den letzten Monaten war das senegalesische Nationalarchiv<br />

in Dakar. Wer hat wann wen fotografiert? Was hat die<br />

koloniale Administration übersehen, überhört und verschwiegen?<br />

Wie geht die offizielle, französische Sprache auf die Kultur<br />

der lokalen Bevölkerung ein? In ihrer neuen Videoinstallation im<br />

Fotomuseum Winterthur sucht Adji Dieye nach Antworten. In<br />

der Lücke des Verstehens setzt sie auch uns Betrachtende einer<br />

Sprachlosigkeit aus. Isabel Zürcher<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Adji Dieye · Aphasia, 2022, 2-Kanal-Videoinstallation, Ausstellungsansicht Fotomuseum Winterthur.<br />

Foto: Conradin Frei<br />

FOKUS // ADJI DIEYE<br />

35


Adji Dieye · Aphasia, 2022, Video-Stills aus 2-Kanal-Videoinstallation, Farbe, Ton, 43’51’’<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Sie ist rot gekleidet. Sie sitzt auf einer abschüssigen Kieshalde, auf einer gepflasterten<br />

Böschung, auf freigelegten Betonrohren, einem Mäuerchen. Stehend lehnt sie<br />

sich an ein Garagentor – Aufschrift: «A vendre» –, hat einen blendend neuen Wellblechzaun<br />

hinter sich und fast immer eine Baustelle. Adji Dieye ist allein in den Kulissen<br />

noch fensterloser Immobilien; nichts rührt sich im Gelände der Foire International<br />

de Dakar FIDAK, ausser der zerschlissenen Plache, die einen hoch aufragenden<br />

Pavillon wohl seit langer Zeit notdürftig vor Verwitterung schützt. Adji Dieye liest einen<br />

Brief aus dem Jahr 1973 von Léopold Sédar Senghor, damals Senegals Präsident.<br />

«Mes chers compatriotes, …»: Ohne dass man der Tonspur in ihrer Videoinstallation<br />

akustisch lückenlos folgen könnte, ist Französisch erkennbar. Hinter den angehobenen<br />

weissen Blättern bleibt die Protagonistin meist verborgen, während sie sich zugleich<br />

im offenen Terrain exponiert. Wir sind in Dakar, dem eigentlichen Zentrum der<br />

einst französischen Kolonien Westafrikas.<br />

Die Blindheit von Archiven<br />

Senegals Hauptstadt ist ein Synonym des Wandels und ihre Entwicklung seit<br />

der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 ein unkontrollierter Prozess. «Es ist<br />

schwer, in diesem Raum Fuss zu fassen», sagt die Künstlerin. Ganze Quartiere seien<br />

innerhalb von Wochen nicht mehr wiederzuerkennen. Mit Konsequenzen für ihre<br />

Bewohner:innen und fürs Gedächtnis der Stadt. Adji Dieye untersucht diese Dynamik<br />

aus der Perspektive der Diaspora. Sie selbst ist als Tochter eines Senegalesen und<br />

einer Italienerin in <strong>Mai</strong>land aufgewachsen und biografisch mit kultureller Differenz<br />

vertraut. In der ikonografischen Sammlung des Nationalarchivs stiess sie nicht nur<br />

auf Papierbündel, Negative und Filmrollen, die unter konservatorisch desolaten Bedingungen<br />

dem Zerfall und Vergessen preisgegeben sind. Sie realisierte auch, dass<br />

das offizielle Erbe der Nation versiegelt bleibt in einer Sprache, in der viele «compatriotes»<br />

nie zu Hause waren. «Ich musste die Frankophonie durchqueren, um überhaupt<br />

Bezüge herstellen zu können.» Die französische Sprache war lange Teil einer<br />

Kultur der Dominanz, eingeführt zum Preis von Zucker, Kautschuk, Baumwolle und<br />

billigen Arbeitskräften.<br />

«Weil das Archiv nicht zu hören weiss, kennt es für die Vergangenheit nur die lineare<br />

Struktur des Textes», fasst die mexikanische Künstlerin Frida Robles im Begleitkatalog<br />

zu Dieyes Ausstellung im Fotomuseum Winterthur zusammen. «Es vergisst<br />

das Magische, die Lieder und die Grossmütter. Es vergisst die Illusionen, die Tränen<br />

und den Schweiss.» Die Blindheit gegenüber lokaler Tradition und Sprache gab Adji<br />

Dieyes jüngster Installation den Titel mit: Das griechische Wort «Aphasie» bedeutet<br />

wörtlich «Sprachlosigkeit» und bezeichnet also den Verlust des Sprach- und damit<br />

auch des Erinnerungsvermögens.<br />

‹Aphasia› ist ein analytisches Stück. Es handelt von einem leisen Ringen um Zugehörigkeit<br />

und Identifikation. In der Sprache der Kolonialherrschaft bleibt Rückkehr<br />

ein Versuch. Befangen im Text, verkörpert die Künstlerin notgedrungen auch ihre<br />

eigene Entfremdung. Denn Wolof, die Sprache ihrer senegalesischen Angehörigen,<br />

FOKUS // ADJI DIEYE<br />

37


klingt anders. Diese sehen wir im Reden und Singen, projiziert an der gegenüberliegenden<br />

Wand. Sie halten sich vor historischer Architektur auf, in einem Atrium, im<br />

Zimmer. Eine Untertitelung bleibt auch in dieser weit intimeren Perspektive aus. Auf<br />

keinen Fall, sagt Adji Dieye, habe sie die Lücken des Verstehens einebnen wollen.<br />

Vielmehr mutet sie uns ein Unbehagen zu: Man kann sehen, man kann hören, aber<br />

das Gesagte verstehen kann man nicht. Dabei dringt durch Stimmen und Gesten die<br />

Kraft der mündlichen Überlieferung – und ein Selbstverständnis, das auch im Religiösen<br />

wurzelt. «Der Herzschlag des Landes kommt aus seinem religiösen Teil; Glaube<br />

ist die Basis auch des Vertrauens in Institutionen.»<br />

In der postkolonialen Lücke<br />

Fotografie und Video sind beides in Dieyes Schaffen: Medien, um die historische<br />

Zirkulation von Information, Bildern und Körpern zu erschliessen und sie aus<br />

der Gegenwart kritisch zu befragen. Seit einigen Jahren schon beschäftigt sich die<br />

Künstlerin, die erst jüngst einen Master an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen<br />

hat, mit politisch und ideologisch motivierter Repräsentation auf dem<br />

afrikanischen Kontinent, kommentiert sie in räumlichen Installationen sowie im bibliophilen<br />

Format. ‹Red Fever› dokumentiert seit 2018 gebaute Relikte des Sozialismus<br />

– konstruktivistische Türme und Denkmäler mitten in der Savanne rufen in Fotos<br />

und Fotomontagen einen Traum auf, wie er vor fünfzig Jahren als Zukunft propagiert<br />

worden war. Mit ‹Maggic Cube›, 2017, wählte Dieye den Maggi-Würfel als Vehikel, um<br />

den imperialistischen Drall zu entlarven, mit dem Nestlé die Nachfrage seines Produkts<br />

in Afrika schürte. In Rücksicht auf Studiofotografie afrikanischer Provenienz,<br />

etwa von Seydou Keïta oder Malick Sidibé, dekonstruieren Dieyes eigene Collagen<br />

die Klischees nicht zuletzt über die afrikanische Frau. ‹Culture Lost and Learned by<br />

Adji Dieye (*1991, <strong>Mai</strong>land) lebt in <strong>Mai</strong>land, Dakar und in der Schweiz<br />

2017 BA Nuove Tecnologie dell’Arte, Accademia di Belle Arti di Brera<br />

2018 The October School, Shiv Nadar University, Neu-Dehli<br />

2020 MA Fine Arts, ZHdK, Zürich<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹Faites-nous confiance›, Galerie Cécile Fakhoury, Abijan<br />

2020 ‹Culture Lost and Learned By Heart›, C/O Berlin<br />

2019 ‹Red Fever›, Atlantico Festival, Biblioteca Cabral for Post-Colonial Studies, Bologna; ‹Maggic<br />

Cube›, 29. FESCAAL, Casello Ovest Porta Venezia, <strong>Mai</strong>land<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2022 16. Biennale d’art contemporain de Lyon; 14. Dak’art Biennale, Dakar; 13. Rencontres de<br />

Bamako – Biennale africaine de la photographie<br />

2020 ‹Memory Matters›, Fondazione Sandretto, Turin; ‹… von Brot, Wein, Autos, Sicherheit und Frieden›,<br />

Kunsthalle Wien; ‹FOAM Talent›, FOAM Fotografie Museum, Amsterdam<br />

2019 12. Rencontres de Bamako – Biennale africaine de la photographie<br />

2018 Lagos Photo Festival<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Heart›, seit 2020, führt auf einem langen Seidenband Fotografien aus dem Nationalarchiv<br />

zueinander mit Dieyes heutigem Blick auf Chinas massive Investitionen in die<br />

afrikanische Infrastruktur. Lässt sich die Geschichte ehemaliger Kolonien neu buchstabieren?<br />

Kann das Verlernen bestehender Narrative ein neues Selbstvertrauen<br />

vorbereiten? Die Fragen sind abstrakt, sie sind dringlich, und sie gehen einer Kunst<br />

voraus, die aus eigener Erfahrung das komplizierte Erbe von Weltgeschichte kreuzt.<br />

Photographic Encounters<br />

Die Videoinstallation ‹Aphasia› im Fotomuseum Winterthur grenzt an die Ausstellung<br />

mit Fotografie von Valie Export. Ihre Rebellion gegen die Autorität von Institutionen<br />

trug die Österreicherin mit ihrem eigenen Körper aus, klammerte sich an<br />

unverrückbare Sockel mächtiger Architektur aus dem 18. Jahrhundert. Als Valie Export<br />

mit ihrem ‹Tapp- und Tastkino› für Aufmerksamkeit sorgte oder Peter Weibel in<br />

Wiens Fussgängerzone an die Leine nahm, war sie ähnlich jung wie heute Adji Dieye.<br />

Ganz anders aber als die Österreicherin damals sucht Adji Dieyes «Performance» für<br />

die Kamera keine mediale Aufmerksamkeit. Während die Moderne mit Wohnblocks<br />

die Relikte ihrer Utopie aufgebläht an die Ränder von Afrikas Metropolen wirft, tritt<br />

Dieyes eigener Auftritt zurück hinter Nachdenklichkeit.<br />

Adji Dieyes Projekt ‹Aphasia› ist das erste in der Reihe ‹Photographic Encounters›.<br />

Unter diesem Titel fördert das Fotomuseum Winterthur mit dem Christoph Merian<br />

Verlag in Basel alle zwei Jahre eine fotografische Position mit Schweizbezug: Die jeweilige<br />

Ausstellung wirft einen Spot auf aktuelle künstlerische Praxen und reflektiert<br />

ein Langzeitvorhaben im Katalog. Entlang von dessen Auftaktseiten begegnen wir jenen<br />

Orten, in denen wir die Frau in Rot haben lesen sehen. Das Schweigen der Bilder<br />

speichert eindrücklich ein Wachstum von Stadt im Vakuum von Weltmächten.<br />

Ein Blick aus der Nähe<br />

Wenn sie ihr Gepäck für die Reise nach Senegal mit Büchern beschwere, nehme<br />

sie ein Stück Zuhause mit, sagt Dieye. Politische Theorie ist ein wichtiger Nährboden<br />

für ihr Schaffen. Adji Dieye ist in eine Welt der Kunst hineingewachsen, die endlich<br />

und allmählich das globale Gefälle zwischen Zentren und Peripherie zu überbrücken<br />

versucht. Nie zuvor habe sie selbst wie in ‹Aphasia› an ihre eigenen Wurzeln gerührt.<br />

Mit grosser Vitalität und Erzählfreude – das ist auch ohne Sprachkenntnis erlebbar –<br />

berichte die Schwester ihres Vaters aus der Genealogie der Familie: Geschichte(n)<br />

jenseits der Zeitmessung, die mit Ankunft der Kolonialherren einen neuen Nullpunkt<br />

setzte. Als Betrachtende möchte man solches Erzählen selber verstehen. Kunst will<br />

grosszügig sein, um ihre tatsächlich poetische Kraft ganz zu entfalten.<br />

Isabel Zürcher ist freie Kunstwissenschafterin und Autorin in Basel. mail@isabel-zuercher.ch<br />

→ ‹Adji Dieye – Aphasia›, Fotomuseum Winterthur, bis 29.5.; Begleitpublikation mit Texten von Katrin<br />

Bauer, Frida Robles, Olamiju Fajemisin und Nadine Wietlisbach, Christoph Merian Verlag, Basel <strong>2023</strong><br />

↗ fotomuseum.ch<br />

FOKUS // ADJI DIEYE<br />

39


Alexandra Bachzetsis — Bewegung ist<br />

Alexandra Bachzetsis · Notebook, <strong>2023</strong>, Dialog mit Antoine Weil und Alban Schelbert, Performance,<br />

Kunst Halle Sankt Gallen. Foto: KHSG<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


immer<br />

FOKUS // ALEXANDRA BACHZETSIS<br />

41


Alexandra Bachzetsis · Notebook, <strong>2023</strong>, Dialog mit Antoine Weil und Alban Schelbert, Performance,<br />

Kunst Halle Sankt Gallen. Foto: KHSG<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Alexandra Bachzetsis analysiert weibliche und männliche Attitüden<br />

und Gesten im öffentlichen Raum und übersetzt diese<br />

Typologie in Bewegung: Ihre Performances werden im musealen<br />

Kontext wie auch auf Bühnen präsentiert. Die aktuelle Ausstellung<br />

‹Notebook› in der Kunst Halle Sankt Gallen zeigt Schlüsselmomente<br />

ihrer künstlerischen Karriere. Kristin Schmidt<br />

Mit den Schultern zucken, die Lippen spitzen, die Haare zurückwerfen, langsam<br />

die Augen aufschlagen – Gestik und Mimik lassen sich anspielungsreich einsetzen.<br />

Vieles davon wird eindeutig verstanden. So ist bei repetitiven, stossweisen Beckenbewegungen<br />

keine zweite Person vonnöten, um allgemein verständlich einen Geschlechtsakt<br />

anzudeuten. Anderes bleibt kleineren Kulturkreisen vorbehalten oder<br />

ist vollständig tabuisiert. Das kann sich ändern: Die gesellschaftliche Akzeptanz von<br />

Bewegungen wandelt sich genauso wie deren Art und Interpretation. Twerking beispielsweise,<br />

ein beckenbetonter Tanz- und Work-out-Stil, ist inzwischen selbst auf<br />

Schulhöfen verbreitet, wenngleich es noch immer als anstössig gilt. Alexandra Bachzetsis<br />

verfolgt solche Entwicklungen. Die in Zürich lebende Künstlerin und Choreografin<br />

arbeitet mit dem menschlichen Bewegungsrepertoire. Sie untersucht insbesondere<br />

dessen geschlechtsspezifische Ausprägungen und Wahrnehmungen sowie<br />

die Verbindung zur Sexualität: «Mich interessieren Fragen zum Körperkult: Wie nehmen<br />

wir den Körper wahr? Wie identifizieren wir uns mit der Sexualität der Körper in<br />

der Gesellschaft? Wofür steht die repetitive Bewegung? Welche Gesten und Abläufe<br />

gibt es? Es geht stark um die Frage des Körpers im Exzess und um die Gratwanderung<br />

zwischen Ausbeutung und Leidenschaft.»<br />

Starke Körper, junge Körper<br />

In ihrer Ausstellung in der Kunst Halle Sankt Gallen zeigt Bachzetsis ältere und<br />

jüngere Arbeiten sowie eine eigens entwickelte Performance. Bereits in der so aufgefächerten<br />

Spanne von rund zwanzig Jahren zeigen sich zeitspezifische Details.<br />

Das liegt auch daran, dass popkulturelle Phänomene eine wichtige Rolle in Bachzetsis’<br />

Arbeit spielen, drücken sich doch hier Sexualität, Körperbild und jugendliches<br />

Selbstverständnis aktuell und in gesellschaftlicher Breite aus. So behandelt ‹Take on<br />

Gold›, <strong>2023</strong>, den sexualisierten Körper in der Musikbranche. Doch statt eines makellosen<br />

Pop-Idols bewegt sich hier eine reale Frau zu den lapidar auf Blätter gekritzelten<br />

Anzüglichkeiten, die sie jeweils zerknüllt und wegwirft: «Das Video kehrt die sexualisierte<br />

Sprache um und zeigt die Ermächtigung.» Genderthemen interessieren die<br />

Künstlerin seit Langem, Fragen wie: «Warum wird eine starke Frau als zu stark wahrgenommen?<br />

Welche Ängste löst eine zu starke Präsenz aus? Wann ist etwas zu stark,<br />

zu schön oder zu sexualisiert?» Solche Überlegungen führen sie zu zwei eng damit<br />

verbundenen Themen: Kleidung und Sport. Letztgenannter kann den Körper stärken,<br />

formen und zeigt doch immer auch Grenzen auf, da bestimmte Bewegungen möglich<br />

FOKUS // ALEXANDRA BACHZETSIS<br />

43


sind, andere nicht. Manche wiederum gehören in einen üblichen Bewegungsmodus,<br />

andere strapazieren das Körpervokabular bis zum Äussersten: «Ich untersuche den<br />

Körper als Maschine, den überproduzierten Körper, den Körper als agierende Kraft.»<br />

In ‹Ideal for Living›, 2018, lieferte die Künstlerin Teenagern Handlungsanweisungen<br />

wie «Musik hören, beobachten, den Lieblingssport machen». Das sieht im Video<br />

alles sehr entspannt aus, ist es allerdings nicht: «Die Instruktion ‹sei du selbst› ist die<br />

schwierigste, die es gibt.» Die Jugendlichen lümmeln sich in weiten Hosen und Kapuzenpullovern,<br />

auch dies gehört zu ihrem Habitus: «Sie hatten die Instruktion, sich<br />

so zu kleiden, wie sie sich sehen.» Bachzetsis kommt hier von Fragen des Körpers zu<br />

solchen nach der passenden Hülle: «Was lösen Kleider aus an Körpern und an Menschen?<br />

Wo ist das Charisma verankert?»<br />

Accessoires aus dem Sexgewerbe<br />

In ihrer jüngsten Performance ‹Notebook›, <strong>2023</strong>, drückt die Künstlerin ihre Affinität<br />

zum Fragmentarischen und Skizzenhaften aus. Das Stück ist komponiert aus Sequenzen<br />

mit unterschiedlichem Charakter, deren Bewegungsrepertoire unter anderem<br />

aus dem Aerobic-Sport stammt, aus der Pornografie, der Disko-, der Selfie- oder<br />

der Clubkultur. Kennzeichnend sind auch die Kostümwechsel: Bachzetsis kleidet<br />

sich unter anderem mit hochhackigen, roten Lackstiefeln und Netzstrumpfhosen,<br />

dann trägt sie wie ihr Performancepartner Antoine Weil Stringbodies und Jeans, dazwischen<br />

teilen sie sich eine Bomberjacke oder treten mit nacktem Oberkörper auf.<br />

Mit den Kleidern gehen einerseits eindeutige Konnotationen einher, sind doch spätestens<br />

seit Julia Roberts’ millionenfach rezipierter Darstellung einer Sexarbeiterin,<br />

die dank der Liebe eines finanziell potenten Freiers den Ausstieg aus der Prostitution<br />

schafft, gewisse Accessoires in der Massenkultur angekommen. Andererseits<br />

manifestiert sich in der Kleidung auch die Entstehungszeit der Performances. Nicht<br />

Alexandra Bachzetsis (*1974, Zürich) lebt in Zürich<br />

Ausbildung zur Choreografin und Performerin an der Accademia Teatro Dimitri, Verscio,<br />

und am Performance Education Program des STUK, Leuven (BE)<br />

Einzelausstellungen / -projekte (Auswahl)<br />

2020 ‹Obscene›, Kunsthaus Zürich; ‹Chasing a Ghost›, Mudam, Luxemburg<br />

2018 ‹An Ideal for Living›, Centre culturel suisse, Paris<br />

2017 ‹Massacre – Variations on a Theme›, MoMA, New York<br />

2014/15 ‹From A to B via C›, Tate Modern, London; Stedelijk Museum, Amsterdam<br />

2008 ‹Show›, Kunsthalle Basel<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Amaze me›, Muzeum Susch<br />

2017 documenta 14, Athen und Kassel<br />

2014 The Biennial of Moving Images, Genf<br />

2012 documenta 13, Kassel<br />

2008 5. Berlin Biennale<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Alexandra Bachzetsis · Wall Piece, 2021, Siebdruck auf PVC-Tanzboden, Stativ, 2500 x 200 cm, Courtesy<br />

Experimenter, Karma International, kurimanzutto, Meyer Riegger, Ausstellungsansicht Kunst Halle<br />

Sankt Gallen. Foto: E. Sommer<br />

FOKUS // ALEXANDRA BACHZETSIS<br />

45


Alexandra Bachzetsis · Notebook: Mermaid Porn, 2022, Dialog mit Michel Auder, Emi Curty und Zeltia<br />

Robin, 3-Kanal-Videoprojektion, Ton, 22’, Courtesy Experimenter, Karma International, kurimanzutto,<br />

Meyer Riegger, Ausstellungsansicht Kunst Halle Sankt Gallen. Foto: E. Sommer<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


nur modeaffine Teenager können treffsicher zuordnen, ob ein Film in den sogenannten<br />

Nullerjahren, den 2010ern oder vor weniger als drei Jahren gedreht worden ist.<br />

Dieses modische Verfallsdatum ist für Bachzetsis’ Schaffen mit ihrer Nähe zu Ausdrucksformen<br />

der Popkultur nicht unerheblich. Ein solches Werk altert anders als<br />

eines, das seine Aussagen unabhängig von kurzlebigen Trends trifft. Das Altern ist<br />

eine grundsätzliche Herausforderung in der performativen Arbeit der Künstlerin.<br />

Vom Tanz zur Performance zur Permanenz<br />

Bachzetsis hat eine professionelle Tanzausbildung absolviert, der Körper ist eines<br />

ihrer Arbeitsinstrumente. Aber er verändert sich und passt dereinst vielleicht nicht<br />

mehr zu einem ursprünglich konzipierten Ausdruck. So hat sich die Künstlerin entschieden,<br />

das Stück ‹Perfect› von 2001 an jüngere Generationen weiterzugeben. Im<br />

Zentrum stehen der zur Schau gestellte Körper und pointierte Bewegungen im Kippmoment<br />

zwischen Fitness und Verführung. In der Kunst Halle Sankt Gallen ist nun<br />

eine knapp dreistündige Videoversion zu sehen. Fünf Personen, darunter Bachzetsis<br />

selbst, performen ‹Perfect› nacheinander. Alle fünf bringen ihren persönlichen Ausdruck<br />

ein, und trotzdem ist es eine homogene Arbeit. Dass dies gelingt, ist eine komplexe<br />

Aufgabe in Tanz und Performance allgemein: «Welche Choreografie soll übermittelt<br />

werden in welcher Form? Wie werden Instruktionen übermittelt?» Notationen<br />

oder Videoaufnahmen sind nur ungenügende Hilfsmittel: «Bei einer Wiederproduktion<br />

nach Videoaufnahmen fehlt die Intuition der Choreografin, die Autorschaft», so<br />

Bachzetsis, «Performance hat mit Intuition zu tun, mit Energie, Attitüde, dem Dialog<br />

mit dem Publikum und dem Dialog mit dem Körper. Sehr wichtig ist auch das Casting.»<br />

Wenn die Künstlerin ihre Arbeiten nun an jüngere Performer:innen weitergibt,<br />

geschieht das kollaborativ, denn auch durch Beteiligung bleibt das Werk lebendig.<br />

Zugleich beschäftigt sich Bachzetsis mit der Frage der Permanenz: Was bleibt,<br />

wenn die Aufführung vorüber ist, die Ausstellung aber andauert? In der Kunst Halle<br />

Sankt Gallen wurde die neue Performance im ersten Raum aufgeführt, die Bühnenvorhänge<br />

und Requisiten wie prall aufgepumpte LKW-Schläuche sind nun in die Ausstellung<br />

integriert. Für Bachzetsis stehen sie zwischen Objekt und Skulptur: «Ich sehe<br />

sie nicht als Relikte, ich sehe sie als Arbeiten. Ihr Charakter ist zwischen Installation,<br />

Objekt und Skulptur angesiedelt, jenseits der klassischen Definition.» Zudem laufen<br />

auf Screens Einspieler aktueller und älterer Stücke: «Ich arbeite fragmentarisch, gegen<br />

die klassische Narration. Die Arbeiten haben eine andere Timeline: Sie dürfen<br />

aus früheren Arbeiten kommen, aber auch eigenständig bleiben.» Damit verbinden sie<br />

sich im Sinne des titelgebenden Notizbuches zu einer Gesamtpräsentation, die fortwährende<br />

Denkprozesse anstösst, das Unvollendete, Skizzenhafte zulässt und dennoch<br />

retrospektiven Charakter trägt.<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin am 28.3.<strong>2023</strong>.<br />

Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen. post@kristinschmidt.de<br />

→ ‹Alexandra Bachzetsis – Notebook›, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 18.6. ↗ k9000.ch<br />

FOKUS // ALEXANDRA BACHZETSIS<br />

47


Johanna Bruckner — Ein Sex-Bot<br />

lernt das Unwohlsein<br />

Johanna Bruckner. Foto: Ruth Bruckner<br />

Sie befasst sich mit Biopolitik und Posthumanismus, interessiert<br />

sich für Quantenphysik aus einer queerfeministischen Perspektive,<br />

sprengt menschzentrierte Vorstellungen und kreiert Utopien<br />

– ohne dystopische Tendenzen zu negieren. Sie lässt Bots<br />

füh len und plädiert für das Potenzial der Ästhetik in der Kunst.<br />

Mit ihrem Ansatz, Performance, digitale Animationen, Found<br />

Footage, Sound und Text zu Medienkunst zu vereinen, überzeugt<br />

Johanna Bruckner. Die Preisträgerin des Pax Art Awards 2022<br />

in der Sparte aufstrebende Künstler:innen ist jetzt im Haus der<br />

Elektronischen Künste in Basel zu sehen. Seraina Peer<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Johanna Bruckner · Metabolic Hardware, <strong>2023</strong>, Still aus Mehrkanal-Videoinstallation<br />

FOKUS // JOHANNA BRUCKNER<br />

49


Johanna Bruckner · Metabolic Hardware, <strong>2023</strong>, Still aus Mehrkanal-Videoinstallation<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


FOKUS // JOHANNA BRUCKNER<br />

51


Ob in ihren frühen Performances oder ihrer aktuellen digitalen Kunst: Der Körper – in<br />

menschlicher, humanoider oder molekularer Ausprägung – spielt in den Werken von<br />

Johanna Bruckner eine zentrale Rolle. Er ist dabei nicht nur ein Träger von Identität,<br />

sondern auch ein Konstrukt sozialer Normen und ein Instrument des Widerstands,<br />

um tradierte Wertvorstellungen zu überwinden. Dieses Potenzial wird auch in den<br />

neuen Arbeiten evident, die Bruckner im Rahmen der Pax Art Awards für Schweizer<br />

Medienkunst 2022 an der Seite von Pe Lang und Jennifer Merlyn Scherler im HEK in<br />

Basel zeigt. Darin verhandelt die Künstlerin das Verhältnis von Körpern und Technologien,<br />

wobei sie mithilfe digitaler Kunst und visuell ästhetischer Anreize auslotet,<br />

wie posthumane Daseins- und Beziehungsformen durch Technologie kreiert werden<br />

können. Der Körper zeigt sich als wandelbares Element, das die Möglichkeit gleichwertiger<br />

Existenz von menschlichen und nicht-menschlichen Wesen eröffnet. Diese<br />

Idee des anpassungsfähigen Körpers weitet sich im HEK auf den Raum und das<br />

Publikum aus. Bruckners raumfüllende multimediale Inszenierungen erzeugen nicht<br />

zuletzt durch Immersion und Sound eine körperliche Erfahrung und projizieren die<br />

durch die Kunst verhandelten Thematiken auf das eigene Sein.<br />

Queerness als Metapher<br />

Wenn Johanna Bruckner von Queerness spricht, meint sie damit keine Identitätspolitik,<br />

sondern sie nutzt den Begriff als Metapher für eine fluide veränderbare Masse,<br />

die auf Einflüsse reagiert: «Queer bezeichnet für mich eine Artikulation jenseits<br />

binärer Regime. Mit der Kunst möchte ich Handlungsformen finden, eine Agency<br />

kreieren und die Voraussetzungen für polymorphe Körper schaffen, die sich Ausbeutung<br />

widersetzen können.» Dabei stützt sie sich auf die Theorien der amerikanischen<br />

Quantenphysikerin Karen Barad, die queer als einen Zustand des permanent Performativen<br />

umschreibt.<br />

Mit einem Master in Fine Arts, Kultur- und Sozialanthropologie, Visuelle Kulturen<br />

und Gender Studies nutzt Bruckner die Wissenschaft als Referenz, um in ihrer künstlerischen<br />

Praxis eine kritische Reflexion anzuregen und Vorstellungen zu erweitern.<br />

Veränderungen des Körpers werden in ihren Werken meist durch Technologien ausgelöst.<br />

Die Ästhetik ist ihr dabei besonders wichtig, denn über das Visuelle werden<br />

ihre Recherchefragen in Kunst übersetzt. Um Vermittlung oder Aufklärung geht es<br />

dabei nicht. Vielmehr soll die Kunst dazu anregen, sich mit gesellschaftspolitischen<br />

Fragen zu beschäftigen und über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken.<br />

Unbehagen ist erwünscht<br />

Die Installation ‹Body Obfuscations›, <strong>2023</strong>, und die auf einem Screen präsentierte<br />

Videoarbeit ‹Atmospheric Drafts of Intimacy›, 2020, bilden im HEK in Basel ein Environment,<br />

das sowohl Utopie als auch Dystopie in sich trägt. Angezogen und zugleich<br />

abgeschreckt von skulptural geformtem, rötlichem Latex, das an organisches Gewebe<br />

erinnert, erkennt man blutrote Kabel, die in die fleischlich anmutende Masse<br />

eindringen und auf eine technologisch künstliche Manipulation des menschlichen<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Johanna Bruckner · Metabolic Hardware, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht HEK, Basel. Foto: Franz Wamhof<br />

Johanna Bruckner · Body Obfuscations, <strong>2023</strong>; Atmospheric Drafts of Intimacy, 2020, Ausstellungsansicht<br />

HEK, Basel. Foto: Franz Wamhof<br />

FOKUS // JOHANNA BRUCKNER<br />

53


Johanna Bruckner (*1984, Wien) lebt in Zürich<br />

2007 International Development, Universität Wien<br />

2008 Cultural and Social Anthropology, University of Utrecht (Erasmus)<br />

2009 Master in Cultural and Social Anthropology, Visual Cultures, Gender Studies, Universität Wien<br />

2010 Diplom in Cultural and Critical Studies, Akademie der bildenden Künste, Wien<br />

2012 Advanced Program for Professional Artistic Development, Royal Institute of Arts, Stockholm<br />

2014 Master in Fine Arts, Time-based Media und Bühnenbild, Hochschule für bildende Künste,<br />

Hamburg<br />

Einzelausstellungen / Screenings (Auswahl)<br />

2022 ‹Boynciana›, das weisse haus, Wien; Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Berlin<br />

2021 MAXXI, National Museum of Contemporary Art, Rom<br />

2020 Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

2019 MAMCO, Genf<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Werkschau Kanton Zürich 2021›, Museum Haus Konstruktiv, Zürich; ‹Mediterranea 19›,<br />

Biennale for young art, San Marino; ‹Trovate Ortensia›, Fondazione ICA Milano<br />

2020 ‹End to End›, transmediale, Berlin; ‹The New Alphabet›, Haus der Kulturen der Welt, Berlin<br />

2019 ‹Hillary›, Cinema Teatro, Parallelprogramm 57. Biennale Venedig<br />

2018 ‹Nomadic Bodies›, Galerie Eigen + Art Lab, Berlin<br />

Körpers anspielen. Ein Anflug von Panik stellt sich ein. So, wie die Latexfetzen auf<br />

den Gerüstkonstruktionen fixiert sind, erinnern sie an Szenen in einem Schlachthaus<br />

oder an Laborsituationen und nicht zuletzt an das künstlich generierte, monströse<br />

Geschöpf Frankensteins, das sich verselbstständigte und gegen seinen Erzeuger<br />

stellte. Die Verbindung zu den aktuellen Debatten um die Potenziale und Risiken<br />

Künstlicher Intelligenz liegen auf der Hand. Das Werk Bruckners lässt sich in diesem<br />

Kontext als Warnung vor dem Missbrauch von Technologien in Hinsicht auf den<br />

Körper lesen, und als Appell, unsere moralische Verantwortung ernst zu nehmen, sie<br />

nicht dem technischen Fortschritt unterzuordnen. Dass man sich unbehaglich fühlt,<br />

ist von der Künstlerin durchaus erwünscht.<br />

Modern Humans<br />

Utopischere Töne schlägt das Video ‹Atmospheric Drafts of Intimacy› an, indem<br />

Science-Fiction als Strategie genutzt wird, um neue Existenzweisen zu erfinden.<br />

Johanna Bruckner skizziert Kosmen von nicht-menschlichem Leben, das entsteht,<br />

wenn Gase aus der Erde entweichen und sich in der Atmosphäre zu neuen Gebilden<br />

zusammensetzen. Diese Körper lässt sie im Video aus dem Weltraum heraus sprechen<br />

und versucht damit, das Universum aus den Fängen von «White Male Supremacy»<br />

zu lösen und postkolonial zu kodieren. In der Weiterentwicklung der früheren<br />

Arbeit ‹Along Tissue, a Leap, Passing›, 2022, die im Kontext von Klimakrise und<br />

Umweltverschmutzung die Toxizität real-geografischer Orte und das Vorkommen von<br />

Giftstoffen im menschlichen Körper thematisiert, flackern schliesslich auch in ‹Atmospheric<br />

Drafts of Intimacy› dystopische Elemente auf. Ob wir es wollen oder nicht,<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


körperliche Transformationen durch Chemie und Technik finden statt. Wir werden zu<br />

«modern humans», zu nicht mehr nur rein menschlichen Wesen – man denke etwa<br />

auch an die Forschung zu synthetischen Organen in der Transplantationsmedizin.<br />

Eine Kultur der Fürsorge schaffen<br />

Auch werden in unserer Gesellschaft kollaborierende Roboterassistenzen in medizinischen<br />

und anderen Bereichen zukünftig wohl vermehrt zum Einsatz kommen.<br />

Wer bringt ihnen bei, mit Menschen zu interagieren und empathisch zu sein? Wie<br />

wird das gemacht? Und welche Perspektiven werden ihnen antrainiert? Diese Fragen<br />

sowie solche zu Fürsorge, Intimität und Sex thematisiert Johanna Bruckner in der<br />

mehrteiligen Videoinstallation ‹Metabolic Hardware›, <strong>2023</strong>, die installativ in einem<br />

abgedunkelten Raum gezeigt wird. Auf sieben, an den Wänden der «Black Box» angebrachten<br />

Screens sind digitale Animationen, reale Tanzperformances, das Setting<br />

eines fiktionalen chirurgischen Eingriffs, Found Footage feministischer Pornografie,<br />

Naturaufnahmen realer Landschaften sowie Szenen von Umweltzerstörung zu sehen.<br />

Synchron dazu umhüllt Sound, bestehend aus Musik, Gesang und Sprache, den<br />

Raum. Die visuellen und auditiven Ebenen überlagern sich, scheinen zu interagieren<br />

und sich gegenseitig zu beeinflussen. Bevor diese Reizüberflutung in Überforderung<br />

mündet, zieht einen die Immersion wie ein Sog in die fiktive Parallelwelt hinein, die<br />

sich in der Black Box auftut.<br />

Hauptfigur dieser künstlerischen Zukunftsfiktion ist ein Sex-Bot, durch den Beziehungsmöglichkeiten<br />

jenseits heteronormativer Vorstellungen ausgelotet werden<br />

und der Menschen zum Beispiel in Situationen sexuellen Unbehagens beistehen soll.<br />

Um dies tun zu können, wurde der Sex-Bot als biologisches Interface durch KI und<br />

eine Sexarbeiterin auf den Aspekt trainiert, Unwohlsein wahrzunehmen und auch andere<br />

Gefühle nachempfinden zu können. Während mehrere Screens der Installation<br />

die Trainingsdaten und den Lernprozess des Bots veranschaulichen, lässt Bruckner<br />

ihn auch selbst und über sich sprechen. Er bekommt eine Stimme und erlangt ein<br />

Handlungsvermögen. Er entwickelt eigene Gedanken und reflektiert auch die Bedingungen,<br />

unter denen er trainiert und von der technischen Maschine zum fühlenden<br />

Care-Bot wird. Die Arbeit kann somit sinnbildlich für den Ansatz stehen, den Bruckner<br />

mit ihrem Schaffen verfolgt: Es geht ihr darum, eine Kultur der Fürsorge und des<br />

Vertrauens zu fördern, um ein Weltbild zu schaffen, in dem Körper, Technologien und<br />

Umwelt im Einklang sind.<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin am 26.3.<strong>2023</strong> in Zürich.<br />

Seraina Peer ist Kunsthistorikerin und Doktorandin an der Universität Bern, lebt in Chur und Bern.<br />

seraina.peer@bluewin.ch<br />

→ ‹Pe Lang, Johanna Bruckner, Jennifer Merlyn Scherler: Schweizer Medienkunst – Pax Art Awards 2022›,<br />

Haus der Elektronischen Künste HEK, Basel, bis 21.5.<br />

↗ hek.ch<br />

FOKUS // JOHANNA BRUCKNER<br />

55


Silvie Defraoui — Au propre comme<br />

au figuré<br />

Silvie Defraoui · Le tremblement des certitudes, vue de l’exposition, MCBA Lausanne. Photo : Jonas Hänggi<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


C’est un panorama des trente dernières années de création de<br />

Silvie Defraoui que nous offre l’exposition du MCBA de Lausanne,<br />

institution qui possède par ailleurs un fonds de dix-sept<br />

œuvres de cette figure majeure de la scène artistique helvétique.<br />

Ingrid Dubach-Lemainque<br />

‹Tremblement des certitudes›, l’image est parlante : l’exposition porte un titre qui<br />

pourrait résonner avec acuité avec la sombre actualité de ce mois de mars survenue<br />

dans les terres de Turquie et de Syrie. À ceci près que cette concomitance malheureuse<br />

des faits n’est pas loin de gêner l’artiste car « cette exposition était dans ma<br />

tête depuis très longtemps », dit-elle. « Ce titre est né quand Bernard Fibicher m’a<br />

invitée à faire cette exposition mais le Covid puis la guerre sont passés par là. Il s’est<br />

imposé à moi, car il me semble qu’on se trouvait alors, et qu’on se trouve toujours,<br />

dans une situation d’incertitudes ; un peu plus encore qu’il y a cinq ou dix ans, d’où ce<br />

léger tremblement, celui de notre conscience, de notre façon d’être. »<br />

Être en résonance avec son temps, parler de l’histoire, raconter des histoires, les<br />

conjuguer à tous les temps. La continuité des ‹Archives du futur›, cette entité que<br />

Silvie Defraoui et son compagnon Chérif avaient créée en 1975, est là, depuis les débuts<br />

: « Il n’y a pas de style, on ne se réfère pas à une école d’art mais on travaille sur<br />

le présent. Le présent est dans notre œuvre. Ça n’est pas du journalisme, mais c’est<br />

prendre conscience de ce qui nous entoure. » C’est de cette curiosité du monde environnant<br />

que découle la diversité des médiums employés : parmi la sélection d’une<br />

quarantaine d’œuvres présentés dans l’exposition au MCBA, se retrouvent de la vidéo,<br />

de la photographie, de la peinture, du collage et même une installation au néon.<br />

Hétérogène dans sa forme, cohérent dans son esprit, le projet des ‹Archives du futur›<br />

n’a cessé de s’enrichir au fil des années, à quatre mains, puis à deux, depuis la disparition<br />

de Chérif Defraoui en 1994.<br />

Superpositions<br />

Dans le travail de Silvie Defraoui, la question de la synchronisation, voire de la<br />

collision des différentes strates temporelles, est essentielle. Un terme qui s’applique<br />

tout particulièrement à sa série de photographies ‹Faits et Gestes›. Point de départ<br />

de ces travaux réalisés entre 2009 et 2014, l’accumulation de catastrophes naturelles<br />

– inondations, sécheresse, incendies, fonte de la banquise – enregistrée dans<br />

le monde dans un court laps de temps. « L’écologie, c’est un thème qui m’intéresse<br />

depuis très longtemps », reconnaît l’artiste. « Il y a cinquante ans, le travail ‹La Route<br />

des Indes› que j’avais encore fait avec mon mari, traitait des déchets échoués sur les<br />

plages d’Espagne, où on vivait. La comparaison Espagne-Suisse nous donne une très<br />

bonne mesure des transformations du paysage, du monde – on voit venir des phénomènes<br />

comme la sécheresse par exemple. » Pour illustrer cette simultanéité des<br />

« faits du monde », même les plus effrayants, avec les « gestes du quotidien », même<br />

FOKUS // SILVIE DEFRAOUI<br />

57


les plus innocents, Silvie Defraoui joue littéralement avec la superposition d’images.<br />

« J’ai pris des photos dans les journaux et je les ai agrandies en très grand, d’où cet<br />

effet très pixelisé. Et au premier plan, j’ai ajouté ces photos de fleurs de nos jardins,<br />

que j’ai placées la tête à l’envers, car les fleurs ont de nombreuses défenses agressives<br />

– elles se défendent contre la météo, les insectes … Ce sont en quelque sorte<br />

des petites machines de guerre, mais d’une beauté extraordinaire. » La distance qui<br />

naît entre cet éblouissant avant-plan net et ce terrible arrière-plan comme flouté et<br />

pourtant omniprésent, est saisissante et riche de sens.<br />

Cet « art de la superposition », Silvie Defraoui le décline à plusieurs reprises et de<br />

diverses façons dans l’exposition. Il se retrouve dans cette traversée du temps, intitulée<br />

‹Destinations›, 1994-1995, avec ces collages de cartes postales et de photographies<br />

ramenées d’Égypte et encadrées dans de longs cadres horizontaux, faisant co-<br />

Silvie Defraoui (*1935, Saint-Gall) vit à Vufflens-le-Château, CH, et Corbera de Llobregat, ES<br />

1952–1957 études de peinture, École des beaux-arts d’Alger ; études de céramique,<br />

École des arts décoratifs de Genève<br />

1975 création de la section Médias Mixtes avec Chérif Defraoui, École supérieure d’Art Visuel,<br />

Genève ; direction de cet atelier par le couple jusqu’en 1994 (décès de Chérif Defraoui),<br />

puis après par Silvie Defraoui jusqu’à 1998<br />

1999–2007 membre de la Commission fédérale des Beaux-Arts<br />

Expositions personnelles (sélection)<br />

2014 ‹Silvie Defraoui – Und überdies Projektionen›, Kunstmuseum, Soleure<br />

2004/05 ‹Defraoui – Archives du futur 1974–2005›, Kunstmuseum, Saint-Gall ; MAMCO, Genève ;<br />

Macedonian Museum of Contemporary Art, Thessalonique<br />

2000 ‹nacht und tag und nacht›, Helmhaus, Zurich<br />

1988 ‹Orient / Occident›, Centre culturel suisse, Paris<br />

1985 ‹Regard sur le présent – Silvie et Chérif Defraoui›, Musée cantonal des Beaux-arts, Lausanne<br />

Silvie Defraoui · Incendie Hertford – Faits et gestes, 2013, Fine Art Ultrachrome sur papier<br />

Hahnemühle, 160 x 258 cm<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


habiter des impressions de voyage contemporaines avec des millénaires d’histoire.<br />

Il apparaît encore dans la série ‹Dans le cadre des histoires›, 1996-1999, qui présente<br />

des photographies de végétation sur lesquelles sont plaquées d’autres photographies<br />

tirées des archives personnelles de l’artiste, le tout dans des cadres aux<br />

formes d’ornements égyptiens : là, c’est de fragmentation, d’encadrement des souvenirs<br />

dont il est question car, pour l’artiste, « le format est toujours plus fort que la<br />

vie, la liberté d’une expérience personnelle n’existe pas, elle est toujours encadrée ».<br />

La superposition est aussi à percevoir de manière auditive, dans le télescopage des<br />

sons des vidéos projetées au sol ou sur le mur simultanément dans l’espace fermé<br />

construit au centre de l’exposition : les bruits de verre cassé de la pièce ‹Bruits de<br />

surface›, 1995, se chevauchent avec la lecture d’un récit inspiré par ‹Les Mille et Une<br />

Nuits› contés par l’artiste dans la vidéo ‹Résonance et courants d’air›, 2009.<br />

Des espaces de projections<br />

Tirant le fil de la superposition pour l’amener à une dimension poétique, Silvie<br />

Defraoui a réalisé pendant la pandémie une série photographique au titre évocateur<br />

‹Ombres portées …›, 2020-2022. À l’aide d’un dispositif minimaliste (un rideau blanc<br />

tendu en extérieur par un jour ensoleillé), les ombres des arbres de son jardin se<br />

dévoilent à la manière d’un théâtre d’ombres. Là commence le travail d’imagination<br />

que l’artiste développe en associant des figures d’animaux – lézards, boas, hiboux<br />

et serpents – tirées de livres anciens de gravures et de dessins. Le rideau, espace<br />

de projection au sens propre comme au figuré, territoire des rêves, des craintes et<br />

des phantasmes. Cette version de la lanterne magique fait écho à la vidéo ‹Bruits<br />

de surface› : sur des verres qu’on remplit successivement de lait, sont projetées des<br />

images tirées des archives personnelles de l’artiste. Une main vient les balayer d’un<br />

coup sec, ils se brisent à terre avant de laisser la place d’autres verres. Il y a l’avant<br />

et l’après, le passé et le présent. Ces temps mêlés, croisés dans nos mémoires, qui se<br />

retrouvent à un moment donné et, parfois brutalement, pour toujours séparés.<br />

Qui dit souvenirs, dit histoire, dit travail de mémoire, sur la mémoire. Déforme-ton<br />

les souvenirs ? Ou est-ce la réalité qui se déforme imperceptiblement elle-même ?<br />

Les photographies couleur de vues de villes prises en Espagne ou en Égypte qui<br />

constituent la série ‹Indices de variation›, 2002, sont agitées de vagues, d’ondulations.<br />

Projetées sur des tissus plissés, froissés, ces photographies qui ont été à leur<br />

tour rephotographiées, donnent à voir un autre paysage métamorphosé, illustrant<br />

les transformations incessantes, même subtiles et parfois presque invisibles, qui<br />

touchent les lieux, et tout simplement nos vies. Dans ce travail aussi opère, littéralement,<br />

ce fameux « tremblement des certitudes » qui vient enrichir notre réflexion,<br />

même bien après la visite de l’exposition.<br />

Les citations sont tirées d’un entretien avec l’artiste mené à Lausanne en mars <strong>2023</strong>.<br />

Ingrid Dubach-Lemainque, critique et historienne d’art, vit sur le lac de Morat. idubachlemainque@gmail.com<br />

→ ‹Silvie Defraoui – Le tremblement des certitudes›, MCBA, Lausanne, jusqu’au 21.5.<br />

↗ mcba.ch<br />

FOKUS // SILVIE DEFRAOUI<br />

59


Werner Bischof — E colore fu<br />

Werner Bischof · Orchidee (studio), Zurigo, Svizzera, 1943, stampa a getto d’inchiostro da ricostruzione<br />

digitale, 2022 © Werner Bischof Estate / Magnum Photos<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Il MASI Lugano presenta, in collaborazione con la Fotostiftung<br />

Schweiz, ‹Wener Bischof – Unseen Colour›, mostra dedicata a un<br />

aspetto meno conosciuto dell’opera del fotografo svizzero: i suoi<br />

scatti a colori realizzati tra il 1939 e il 1954, i cui negativi sono<br />

stati ricostruiti in anni di minuzioso lavoro. Elisa Rusca<br />

La gigantografia di un suo autoritratto in bianco e nero, incollata su una parete, apre<br />

la mostra al MASI: Werner Bischof (1916–1954) nel suo studio, accanto alla Rolleiflex<br />

fissata a un treppiede, ci guarda con un sorriso appena accennato. Qualche passo più<br />

in là, accompagnata dal ritratto a colori di quattro pinguini su un provino a contatto<br />

del suo caratteristico film 6 x 6, ritroviamo la «Rollei» in una vetrina centrale; alla sua<br />

destra, un apparecchio Devin Tri-Color Camera; alla sua sinistra, una Leica. Le particolarità<br />

tecniche delle tre macchine fotografiche definiscono l’articolazione del percorso<br />

espositivo della mostra ‹Werner Bischof – Unseen Colour›, curata da Ludovica<br />

Introini e Francesca Bernasconi con Marco Bischof. La parte introduttiva è arricchita<br />

da pubblicazioni a colori, come la rivista Du, con la quale Bischof collabora fin dal<br />

1942, o il libro ‹Japon›, 1954, che gli permetterà di ottenere il premio Nadar nel 1955.<br />

‹Unseen Colour› presenta un allestimento lineare che sfiora la monotonia, in cui si<br />

susseguono un centinaio di stampe digitali a colori. Si comincia con le immagini realizzate<br />

con la Devin Tri-Color Camera in studio, mettendo l’accento sulle sperimentazioni<br />

grafiche e astratte realizzate tra il 1939 e i primi anni Quaranta, così come su<br />

alcune fotografie di moda. Si prosegue con scatti a colori dell’Europa del secondo dopoguerra:<br />

Varsavia rasa al suolo, il Reichstag distrutto, macerie lungo la Sprea, l’inizio<br />

della ricostruzione di Italia e Grecia. Nella sezione dedicata alle immagini realizzate<br />

con la Rolleiflex l’attenzione gradualmente si sposta in India, Vietnam e Giappone,<br />

alla quale si susseguono gli scatti con la Leica catturati da Bischof per Magnum Photos<br />

in Sud America, tappa che si rivelerà fatale per il fotografo svizzero, scomparso<br />

prematuramente a 38 anni in seguito a un incidente d’auto sulle Ande.<br />

La retrospettiva dedicata al lavoro a colori di Werner Bischof è senza dubbio un<br />

progetto unico nel suo genere. La qualità formale dell’opera fa sì che la selezione delle<br />

immagini presentate, anche se forse un po’ troppo densa nel numero, sia un importante<br />

contributo alla divulgazione del suo lavoro a colori. Forse il progetto sarebbe<br />

stato ancora più interessante se, oltre che agli apparecchi fotografici, vi fossero stati<br />

inclusi anche i negativi originali della Devin Tri-Color, il cui ritrovamento nel 2016 si<br />

situa all’origine dell’idea della mostra stessa: una collaborazione intensa tra il MASI<br />

e il Werner Bischof Estate che ha permesso di restaurare le lastre di vetro 6,5 x 9 cm,<br />

ciascuna nei tre colori RGB per ogni fotografia, e di produrre, in seguito a un meticoloso<br />

lavoro di ricomposizione, le stampe contemporanee esposte.<br />

Elisa Rusca, critica e storica dell’arte. e.rusca@redcrossmuseum.ch<br />

→ ‹Werner Bischof – Unseen Colour›, MASI – LAC, Lugano, fino al 2.7. ↗ masilugano.ch<br />

→ Ulteriore stazione espositiva: Fotostiftung Schweiz, Winterthur, 26.8.23–21.1.24 ↗ fotostiftung.ch<br />

FOKUS // WERNER BISCHOF<br />

61


HINWEISE<br />

Sara Gunnarsdóttir<br />

Animation — Pam ist fünfzehn und fest entschlossen,<br />

in diesem Alter zum ersten Mal Sex<br />

zu haben. Den Auftakt zu diesem verheissungsvollen<br />

Lebensjahr macht David der Skater.<br />

Mit seinen spitzen Fingernägeln und seiner<br />

Faszination für Vampire hat er Pams ungeteilte<br />

Aufmerksamkeit. Unbeholfenheit, gepaart mit<br />

Phrasen, die aus jeder herkömmlichen romantischen<br />

Komödie stammen könnten, bringen uns<br />

Zuschauende abwechselnd zum Augenrollen<br />

und Schmunzeln.<br />

‹My Year of Dicks› erzählt in fünf Kapiteln von<br />

einem Jahr voller Entdeckungen und Enttäuschungen<br />

und bringt dabei die Unbedarftheit<br />

und den jugendlichen Wunsch, dazuzugehören,<br />

zum Ausdruck. David ist lediglich die erste<br />

Episode. Pam geht an Partys, küsst Jungs, verbringt<br />

viel Zeit mit Freunden, hat unangenehme<br />

Gespräche mit ihren Eltern und verliert sich dabei<br />

immer wieder in Tagträumen. Gunnarsdóttirs<br />

Oscar-nominierter Kurzfilm setzt geschickt<br />

Stilmittel ein, um sich dieser prägenden Zeit<br />

der Adoleszenz anzunähern, und benutzt sie,<br />

um Gefühle und Ideen überzogen darzustellen.<br />

Mithilfe der unterschiedlichen Zeichenstile<br />

grenzt sie die Kapitel zusätzlich voneinander<br />

ab und lässt filmische Realität mit Träumereien<br />

verschmelzen. Dominique Marconi<br />

We would prefer not to<br />

Aarau — Im Forum Schlossplatz schreitet man<br />

nicht einfach von Raum zu Raum, nein, man<br />

hangelt sich über eine Art Dachfirst durch drei<br />

Säle – mal rittlings, mal auf allen Vieren – und<br />

gibt eine komische, um nicht zu sagen lächerliche<br />

Performance ab. Es ist ein Murks, wie es<br />

der Ausstellungstitel – er referiert auf Herman<br />

Melvilles Erzählung ‹Bartleby the Scrivener› –<br />

bewusst suggeriert. In der Schau ‹We would<br />

prefer not to› geht es darum, dass man im Leben<br />

oft lieber Nein sagen würde und dann doch<br />

Dinge tut, die einem zuwiderlaufen. So quält<br />

man sich über den ‹Grat› der Basler Künstlerin<br />

Katharina Anna Wieser vorbei an den Pamphleten<br />

des Wortakrobaten Alex Hanimann. Der<br />

St. Galler führt das Ringen um Entscheidungen<br />

in Pinselschrift und Grossbuchstaben vor<br />

Augen: «no/may be/yes» oder «ja/aber/dann»<br />

steht da. Und je weiter man sich fortbewegt,<br />

umso mehr wird auf den Blättern gestrichen<br />

und korrigiert. Verweigerung oder Zuspruch,<br />

das ist die Frage. Skater und Künstler Nino<br />

Baumgartner wiederum zeigt mit Spaziergängen,<br />

seinen sogenannten ‹Shortkuts›, wo<br />

Hindernisse lauern oder wie sie zu umgehen<br />

sind. Und wem das alles zu anstrengend ist, der<br />

folge in einem Sessel sitzend der Stimme von<br />

Michael Wolf ab Band und der Geschichte des<br />

zitierten tragischen Helden Bartleby. FS<br />

Sara Gunnarsdóttir · My Year of Dicks, 2022,<br />

25’43’’<br />

↗ vimeo.com/785947192<br />

Alex Hanimann · o.T., <strong>2023</strong> (Wände); Katharina<br />

Anna Wieser · Grat, <strong>2023</strong> (Objekt), Ausstellungsansicht<br />

Forum Schlossplatz © ProLitteris.<br />

Foto: Peter Koehl<br />

→ Forum Schlossplatz, bis 14.5.; Veranstaltungen<br />

s. Website ↗ forumschlossplatz.ch<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Shirley Jaffe / Charmion von<br />

Wiegand<br />

Basel — Forschung über die Jahrzehnte, in<br />

denen Künstler:innen transatlantisch tätig<br />

waren, ist ein Prozess. Aus kritischer, gegenwärtiger<br />

Perspektive zeigt sich, wie patriarchal<br />

Gesellschaften der Nachkriegszeit organisiert<br />

waren, mit welchen Mechanismen über Zugehörigkeit<br />

und Ausschluss entschieden wurde.<br />

Zugleich aber auch, wie stark die Vereinigten<br />

Staaten unter anderem durch finanzierte Wanderausstellungen,<br />

etwa 1958 in der Kunsthalle<br />

Basel die Schau ‹Neue amerikanische Malerei›,<br />

internationalen Austausch gefördert und in die<br />

Definition zeitgenössischer Kunst eingegriffen<br />

haben. Propagiert wurde ungegenständliche,<br />

abstrakte Kunst, vor allem gestische Malerei<br />

auf grossformatigen Leinwänden à la Barnett<br />

Newman, Clifford Still, Jackson Pollock und<br />

Sam Francis. Im Neubau des Kunstmuseum<br />

Basel ist beständig eine Auswahl dieses Typus<br />

«heroischer» Werke zu sehen. Mehrheitlich<br />

kamen sie durch Arnold Rüdlinger, damaliger<br />

Kurator und Leiter der Kunsthalle Basel, in die<br />

Sammlung des Kunstmuseums.<br />

Wenn jetzt im gleichen Bau zwei Ausstellungen<br />

zu den Zeitgenossinnen Shirley Jaffe (1923–<br />

2016) und Charmion von Wiegand (1896–1983)<br />

zu sehen sind, ist das ein selbstbewusster,<br />

moderater Eingriff in gängige Ordnungsschemata<br />

und eine Öffnung. Voraussetzungslos ist<br />

er nicht: Gemälde von Jaffe, die ab 1949 in Paris<br />

lebte, wurden bereits in den 1950er-Jahren von<br />

Rüdlinger in Basel gezeigt und jüngst wiederentdeckt;<br />

2020 wurde ihr Gemälde ‹Medrano›,<br />

1958, für die Sammlung angekauft. Im zweiten<br />

Raum ihrer Ausstellung wird mit historischen<br />

Fotografien, Katalogen und Tagebucheinträgen<br />

etwas von der angeregten, kollegialen Atmosphäre<br />

greifbar, die Paris und seine Vororte<br />

mit Sam Francis’ Atelier in Arcueil als beliebtem<br />

Treffpunkt zeitweilig boten. Dieser Grad<br />

an Kontextualisierung von Jaffes Werk, das<br />

nach einem Berlin-Aufenthalt eine Wendung<br />

nahm, ist eine Stärke dieser umfangreichen<br />

Sonderschau, die in der parallelen Ausstellung<br />

zu Charmion von Wiegand anders zum<br />

Tragen kommt. Fragen nach nicht-westlichen<br />

Kontexten von Biografie und Werk wurden dafür<br />

in einem interdisziplinären Projekt verhandelt.<br />

Daraus sind eine Publikation und Präsentation<br />

im Untergeschoss hervorgegangen. An den<br />

Wänden alternieren Korrespondenz, Texte im<br />

Originallayout und Prints von Fotos mit Gemälden,<br />

Zeichnungen und Aquarellen. Darin wird<br />

von Wiegands Schaffen als Korrespondentin in<br />

Moskau, Autorin und Lektorin zentraler Texte<br />

Piet Mondrians, Malerin, Kuratorin und bekennende<br />

Buddhistin historisiert und greifbar. SM<br />

Shirley Jaffe · Ausstellungsansicht<br />

Kunst museum Basel, <strong>2023</strong> © ProLitteris.<br />

Foto: Julian Salinas<br />

Charmion von Wiegand · Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Basel, <strong>2023</strong>. Foto: Julian Salinas<br />

→ ‹Charmion von Wiegand – Expanding<br />

Modernism›, bis 13.8.<br />

→ ‹Shirley Jaffe – Form als Experiment›,<br />

bis 30.7.; beide im Kunstmuseum Basel<br />

↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

HINWEISE // ANIMATION / AARAU / BASEL<br />

63


Bettina Carl<br />

Bern — Zuerst sind es starke Farben und Konturen,<br />

die man in Bettina Carls Zeichnungen<br />

wahrnimmt. Man glaubt, etwas zu erkennen,<br />

dann aber schwindet die Eindeutigkeit, und gerade<br />

deshalb entwickeln die Grossformate einen<br />

Sog; je länger man die Vielzahl von Details<br />

betrachtet, desto mehr taucht man ins Bildgeschehen<br />

ab. Carls Zeichnungen bestechen<br />

durch Kompositionen aus «tiefen» und «flachen»<br />

Bereichen, Radierungen, Verwischungen,<br />

scharfen Linien, Maserungen und mitunter<br />

auch Textfragmenten, die inhaltliche Zusammenhänge<br />

nicht einfach preisgeben, sondern in<br />

lustvollen Anspielungen auf mögliche Deutungen<br />

verweisen. In ihrer vierten Soloschau bei<br />

DuflonRacz zeigt Bettina Carl aktuelle Arbeiten<br />

aus zwei Werkgruppen: ‹Pullover des Höheren<br />

Wesens› und ‹Serie M. (Happy Knowledge)›. Beide<br />

kreisen um manipulative Bildinszenierungen<br />

von Machtsystemen. Auf der einen Seite ist es<br />

der ironische Bezug auf religiöse und suggestive<br />

Aufladung von so alltäglichen Dingen<br />

wie Kleidungstücken. In der ‹Serie M.› ist es<br />

die künstlerisch dekonstruierende Aneignung<br />

eines propagandistischen Diktatorenabbilds,<br />

dem Carl mit Fusstritten, Verwaschungen und<br />

Verdrehungen zu Leibe rückt. Und damit gerät<br />

auch die Erkenntnis ins Blickfeld, dass es den<br />

Betrachtenden überlassen ist, Bilder zu hinterfragen<br />

und zu de-/kontextualisieren. AHO<br />

Bettina Carl · Kniender, 2022, Kohle, Pastellkreide<br />

auf Papier, 150 x 122 cm © ProLitteris<br />

→ Galerie DuflonRacz, bis 27.5.<br />

↗ duflon-racz.ch<br />

Ilse Weber<br />

Chur — Für die Kunstgeschichte ist sie eine<br />

Wiederentdeckung, für viele Schweizer Kunstschaffende<br />

eine bekannte Referenzfigur. Ilse<br />

Weber (1908–1984) wurde in den 1970er-Jahren<br />

mit ihren Zeichnungen zur Vorreiterin einer<br />

jungen Schweizer Kunstszene mit Vertretern<br />

wie Hugo Suter, Roman Signer und Markus<br />

Raetz. Im Katalog wird dieser Resonanzraum<br />

durch ein Gespräch mit Silvia Bächli und Rolf<br />

Winnewisser spürbar.<br />

Seit Ilse Webers letzter Einzelausstellung, 1992<br />

im Kunsthaus Zürich, sind über dreissig Jahre<br />

vergangen. Nach den letztjährigen Retrospektiven<br />

von Webers Zeitgenossinnen Meret Oppenheim<br />

(1913–1985) in Bern und Louise Bourgeois<br />

(1911–2010) in Basel – die drei wurden 1999 im<br />

Aargauer Kunsthaus zusammen gezeigt –, wird<br />

nun ihr Schaffen im Bündner Kunstmuseum in<br />

einem repräsentativen Überblick gewürdigt. Die<br />

Schau setzt mit dem künstlerischen Durchbruch<br />

Ilse Webers ein, als sie sich um 1960 von<br />

ihrem konventionellen Frühwerk, das ihr als<br />

alleinerziehende Mutter das Leben finanzierte,<br />

abwendete und entschied, mit über fünfzig<br />

Jahren nur noch das zu malen, «was sie noch<br />

nie gesehen hat». Die Ausstellung zeigt Zeichnungen<br />

ab dieser Zäsur, in welcher sich Weber<br />

von Konventionen und Vorbildern löst, bis zu<br />

ihrem Tod 1984.<br />

Das Wasser, wie es in ‹Nachtcapriccio›, 1981,<br />

aus einer gelöcherten Muschel auf einen Kamm<br />

läuft, steht als fliessendes Element programmatisch<br />

für das Werk von Ilse Weber, das in<br />

der Balance zwischen figurativen Sujets und<br />

traumartigen Kompositionen steht. Oft ereignen<br />

sich in den Werken seltsame Dinge, und<br />

selbst wenn viele Motive identifizierbar sind,<br />

entziehen sich die Situationen einer klaren<br />

Deutung, wie zum Beispiel die Innenraumszenerie<br />

mit schwebendem Bücherstapel im Werk<br />

‹Im Loft›, 1978. Was passiert hier, was wir nicht<br />

sehen? Neugier und Unbehagen wechseln sich<br />

beim Betrachten der Werke ab. Ein Zustand des<br />

Halbwachen stellt sich ein. Es mag sich anfühlen<br />

wie ein Traum, bei dem man nicht weiss,<br />

ob er gut oder böse enden wird. Man schwankt<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


zwischen dem Drang, hinzuschauen, und der<br />

Angst, nicht mehr erfahren zu wollen, um nicht<br />

in einen Abgrund gezogen zu werden. Diese<br />

Gefühle gilt es auszuhalten. «Man muss sich<br />

einlassen; wer nur durchläuft, geht leer aus», so<br />

der Kurator Stephan Kunz. Wenn dies gelingt,<br />

berühren und beschäftigen einen Ilse Webers<br />

Werke mehr, als man zuerst gedacht hat. SP<br />

Ilse Weber · Im Loft, 1978, Aquarell auf Papier,<br />

42 x 33,7 cm, Privatbesitz Luzern<br />

Ilse Weber · Nachtcapriccio, 1981, Bleistift<br />

und Gouache auf Papier, 31 x 46 cm, Aargauer<br />

Kunsthaus, Aarau<br />

→ Bündner Kunstmuseum Chur, bis 30.7.<br />

↗ kunstmuseum.gr.ch<br />

Judith Fegerl<br />

Dornbirn — Gar offensichtlich setzt der Kunstraum<br />

Dornbirn, so scheint es, auf erneuerbare<br />

Energien: Eine 40 m² grosse Fotovoltaikanlage<br />

an der Südfront des historischen Gebäudes<br />

empfängt die Ankommenden. Im Innern dann<br />

optisch dezente, raumspezifisch passgenaue<br />

Setzungen. Fünf schräg aus dem Boden ragende<br />

massive Stahlstelen sind in jeweils zwei<br />

unterschiedlich lange Segmente unterteilt, die<br />

von einem kräftigen Elektromagneten zusammengehalten<br />

werden. Die Stromzufuhr ist am<br />

Boden offen ausgelegt. Über ein locker hängendes<br />

Drahtseil sind die oberen Stelenabschnitte<br />

mit den darüber befindlichen Schwenkkränen<br />

aus der Zeit, als hier Turbinen für die ersten<br />

Wasserkraftwerke zusammengebaut wurden,<br />

verbunden. Hat die ehemalige Montagehalle<br />

ihre ursprüngliche Funktion zurückerhalten?<br />

Unvermittelt blitzt die fast rabiat herbeigeführte<br />

Erkenntnis auf: Das Drahtseil dient der<br />

Sicherung, wir befinden uns in einer Gefahrenzone.<br />

Wenn die Stromzufuhr auch nur sekundenkurz<br />

aussetzt, bricht das Objekt auseinander.<br />

‹moment› nennt die Wienerin Judith Fegerl<br />

(*1977) ihre seit 2016 fortlaufende Werkserie.<br />

Mit Blick auf die Gesamtinszenierung im Raum<br />

wird klar, dass weniger die individuelle Verletzlichkeit<br />

im Vordergrund steht, als vielmehr die<br />

existenzielle Abhängigkeit des Kunstwerks,<br />

des Ausstellungswesens, des Menschen von<br />

Elektrizität.<br />

‹profound understanding› nimmt das «Moment»<br />

der Erkenntnis auf: Ein am Querkran<br />

montierter Elektromagnet senkt sich in einen<br />

Haufen Stahlnadeln, hebt einen wackeren Büschel<br />

in die Höhe – gerade so lange, bis mittels<br />

programmierten Stromunterbruchs alles zum<br />

Boden zurückfällt.<br />

Zumindest für die Dauer der Ausstellung<br />

beziehen sowohl der Kunstraum als auch die<br />

Ausstellungsobjekte selber ihre Energie von<br />

den Solarpanelen. Fegerl erforscht aber auch<br />

die Möglichkeiten elektrischer Energie als bildhauerisches<br />

und bildgebendes Material. Über<br />

Sonnenenergie lässt sie mittels galvanischer<br />

Prozesse kupferbeschichtete Edelstahlplatten<br />

HINWEISE // BERN / CHUR / DORNBIRN<br />

65


im Spiegel der jeweiligen Wettersituation zu<br />

Malereien werden, «Landschaftsmalereien».<br />

Gleichzeitig reflektiert sie damit institutionelle<br />

Infrastrukturen und kulturpolitische Systeme.<br />

‹on/›, so der Titel der Schau, widmet sich ebenso<br />

leichtfüssig wie tiefgründig dem Thema der<br />

Nachhaltigkeit in seiner ganzen Komplexität.<br />

Und zeigt dabei auch die Dringlichkeit von Kooperationen<br />

zwischen den Disziplinen Technik,<br />

Naturwissenschaft und Kunst auf. UB<br />

Judith Fegerl · Fotovoltaikanlage installiert<br />

für die Ausstellung ‹on/›, Kunstraum Dornbirn,<br />

Courtesy Galerie Hubert Winter © ProLitteris.<br />

Foto: Günter Richard Wett<br />

Judith Fegerl · moment, 2016/<strong>2023</strong>, Ansicht<br />

Kunstraum Dornbirn, Courtesy Galerie Hubert<br />

Winter © ProLitteris. Foto: Günter Richard Wett<br />

→ Kunstraum Dornbirn, bis 18.6.<br />

↗ kunstraumdornbirn.at<br />

Cameron Rowland<br />

Frankfurt / M — Es sind nur eine Handvoll Exponate,<br />

die in dieser Ausstellung mit dem wie<br />

ein Geheimdienst klingenden Titel ‹Amt 45 i› zu<br />

sehen sind: ein alter Holzwebstuhl etwa, ein<br />

riesiger Kupfertopf oder ein Seil, das quer über<br />

einen Gang gespannt ist. Die schiere Präsenz<br />

dieser Objekte liegt in ihrer Geschichte. Sie<br />

verweisen auf profitgetriebene Unternehmungen,<br />

deren Handelstransaktionen mit Sklaverei<br />

in Verbindung stehen.<br />

Der US-amerikanische Künstler Cameron<br />

Rowland (*1988) recherchierte für sein Projekt<br />

in Frankfurt in den Geschichtsbüchern der<br />

Stadt, die wie keine andere für die Banken und<br />

das Finanzwesen in Deutschland steht. Die<br />

Geschäfte, die deutsche Handeltreibende seit<br />

dem 16. Jahrhundert reich gemacht haben,<br />

wurzeln zu grossen Teilen in rassifizierter<br />

Sklaverei. Rowland entwirft über die materialisierten<br />

Objekte ein machtvolles Narrativ zu<br />

dieser Geschichte, die, so der Künstler, sich<br />

nicht allein auf die Kolonialmächte Spanien<br />

und Portugal bezieht, sondern ganz Europa<br />

betrifft. Passenderweise belegt das Museum<br />

für Moderne Kunst mit dem Tower eine Etage in<br />

einem modernen Bürohochhaus in Frankfurts<br />

Bankenviertel. Recherchen von Rowland und<br />

dem Historischen Museum Frankfurt ergaben<br />

hier, dass die Financiers, die das Gebäude<br />

unterhalten, darunter J.P. Morgan, Barclays,<br />

Schroders oder Credit Suisse, Nachfolger von<br />

Profiteuren der Sklaverei sind. Das belegt eines<br />

der Ausstellungsobjekte, das eine nüchterne<br />

Unternehmenschronik mit allen Instituten auflistet,<br />

welche in die im frühen 17. Jahrhundert<br />

gegründete Commerzbank eingeflossen sind.<br />

Spannend sind die Gegenstände, die Zeugnis<br />

von dieser verflochtenen Geschichte ablegen.<br />

Der Webstuhl stammt aus Osnabrück und wurde<br />

in der Produktion von «Osnaburg»-Leinen im<br />

18. Jahrhundert eingesetzt. Leinen steht wie<br />

kein anderes Material für eine deutsche Ware,<br />

die als Kleidungsstoff für die Sklav:innen produziert<br />

wurde. Andere Objekte wie zwei weisse<br />

Plastikkübel mit Oxalsäure beziehen sich auf<br />

ein Gift, das Sklav:innen verwendeten, um in<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


einem verhinderten Komplott die weissen Sklavenhalter<br />

auf Haiti zu vergiften. Die beeindruckende<br />

Ausstellung, die buchstäblich viel Raum<br />

für die eigene Imagination lässt, ist gleichzeitig<br />

sehr dicht an historischer Information, die im<br />

Dienst der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels<br />

europäischer Kolonialgeschichte steht. Ein<br />

Booklet bietet Basiswissen sowie weiterführendes<br />

Material. PG<br />

Crrrreahm II<br />

Freiburg — Grosse Gesten und Detailreichtum<br />

zeichnen die zweite Ausstellung des Ateliers<br />

Creahm im Espace Jean Tinguely – Niki de<br />

Saint Phalle aus. Zu sehen sind Werke von neun<br />

Kunstschaffenden, die durch künstlerische<br />

Eigenständigkeit überzeugen. Myriam Schön<br />

(*1971) und Maude Vonlanthen (*1980) zeigen<br />

in grossformatigen Malereien auf Leinwand ein<br />

treffsicheres Gespür für Farben, während Géraldine<br />

Piller (*1974) magische Wimmelbilder<br />

des Gartens schafft. Christelle Roulin (*1983)<br />

macht sich die Stadt Fribourg in schwarzweissen<br />

Bildern in verdichteter Perspektive zu<br />

eigen; man würde von ihren Sujets am liebsten<br />

ein Poster mit nach Hause nehmen, so frisch<br />

scheint der Blick auf die Zähringerstadt. Dabei<br />

wäre es sogar möglich, die Originale zu erwerben.<br />

Weniger die Qualität als die Preise weisen<br />

darauf hin, dass es sich bei den Urheber:innen<br />

um Personen vom Rand des etablierten Kunstbetriebs<br />

handelt. Im atelier d’art différencié<br />

in Villars-sur-Glâne arbeiten Kunstschaffende<br />

mit Beeinträchtigung. Mit Umsichtigkeit haben<br />

die Kurator:innen die nicht einfach zu bespielenden<br />

Räumlichkeiten der Galerie genutzt und<br />

eine sehenswerte Präsentation geschaffen, die<br />

einen inhaltlichen Bogen zu den Arbeiten von<br />

Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle in der<br />

Dauerausstellung spannt. RD<br />

Cameron Rowland · Amt 45 i, Ausstellungsansicht<br />

Tower MMK, Frankfurt, <strong>2023</strong><br />

→ Museum für Moderne Kunst, bis 15.10.<br />

↗ mmk.art<br />

Géraldine Piller · Jardin magique, 2022, Posca<br />

und Tusche auf Papier<br />

→ Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle,<br />

bis 25.6. ↗ fr.ch/mahf<br />

HINWEISE // DORNBIRN / FRANKFURT / FREIBURG<br />

67


Andreas Hochuli / Ei Arakawa<br />

Freiburg — Die Malerei von Andreas Hochuli<br />

(*1982), die in der Ausstellung ‹The Year of the<br />

Babyshit Brown SUV› bei Friart gezeigt wird, ist<br />

auf schräge Weise symbolistisch. Der Künstler<br />

streut Zeichen eines esoterischen Referenzsystems,<br />

die sich bei näherer Betrachtung als<br />

Markierungen einer Geschichte des lebensreformerischen<br />

Aussteigertums und dessen<br />

Ausstrahlung in Avantgarde und <strong>Mai</strong>nstream-<br />

Kultur entpuppen: vom Monte Verità über das<br />

«Age of Aquarius» bis zur Online-Astrologie<br />

der Gegenwart. Geschwungene Jugendstil-<br />

Linien alternieren mit abstrakt-geometrischen<br />

Mustern aus modernem Grafikdesign, Motive<br />

aus Märchen und Volkskultur mit Fragmenten<br />

digitaler Bildzirkulation. Hochuli arbeitet mit<br />

gefundenen Bildern, die er am Computer zu<br />

idiosynkratischen Montagen zusammensetzt,<br />

um diese dann mit von Hand ausgeschnittenen<br />

Schablonen auf die Leinwand zu übertragen.<br />

Die materialen Verfahrensweisen stellen im<br />

Transfer vom Digitalen ins Analoge einen gewissen<br />

Primitivismus zur Schau. Die Bildelemente<br />

und -räume wirken in dieser scharfkantigen,<br />

wie aufgeklebt wirkenden Malerei leicht<br />

deplatziert und buchstäblich ver-rückt. Man<br />

könnte darin einen gewissermassen schiefen<br />

Blick auf die in den Bildern zitierten kulturellen<br />

Referenzen erkennen, die als Ausdruck derselben<br />

(irren) Moderne erscheinen.<br />

Die zweite Ausstellung bei Friart ist von Los<br />

Angeles ins Üechtland gereist: ‹Don’t give up›<br />

von Ei Arakawa (*1977, Fukushima) ist eine<br />

multimediale Installation, die über Familie und<br />

Elternschaft aus der Perspektive eines queeren<br />

Mannes reflektiert. An den Wänden eines provisorisch<br />

aufgestellten Labyrinths aus Karton<br />

sind Bilder unter anderem von Mary Cassatt,<br />

Alice Neel, Nicole Eisenman als pointilistischverpixelte<br />

Reproduktionen aus LED-Lämpchen<br />

auf Stoffgrund zu sehen. Und zu hören! Aus<br />

in die Bilder eingebauten Lautsprecherboxen<br />

tönt ein von synthetischen Vocaloid-Stimmen<br />

gesungenes Gespräch, an dem sich auch vier<br />

ebenfalls mit Lautsprechern ausgestattete Babypuppen<br />

in Kinderwägen beteiligen. Durch die<br />

Pappwände erklingt diese von Arakawa und Celia<br />

Hollander komponierte «insecure opera» als<br />

im Raum verstreuter Monolog einer polyphonen,<br />

denaturierten und mäandernden Subjektivität.<br />

Bilder und Babys unterhalten sich über<br />

die Schwierigkeiten, Künstler:innenberuf und<br />

Kindererziehung zu vereinen, und singen die<br />

Utopie einer nicht-heteronormativen Familie:<br />

«Thousand million ways to raise a child / a unit,<br />

plural! Collective ‹they›.» TE<br />

Andreas Hochuli · Balabiott, 2022, Acryl<br />

auf Leinwand, 45 x 66 cm. Foto: Julie Folly<br />

Ei Arakawa · Dont’t give up, 2022, Ausstellungsansicht<br />

Overduin & Co., Los Angeles<br />

→ Kunsthalle Friart, bis 14.5.<br />

↗ friart.ch<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Flou<br />

Lausanne — 1999, Les Rencontres de la<br />

photographie d’Arles: Erstmals überhaupt fand<br />

eine Ausstellung zum Thema Unschärfe in der<br />

Fotografie statt, mit 180 unscharfen Fotos<br />

von Amateur:innen. Jahrzehntelang war das<br />

Medium Fotografie dem Diktat der Schärfe<br />

unterworfen gewesen. Laut dem Kurator der<br />

damaligen Arles-Ausstellung, Serge Tisseron,<br />

der auch Psychiater ist, erinnert uns die<br />

Unschärfe hingegen daran, dass die Welt<br />

zunehmend weniger klar und deutlich ist, als<br />

wir sie gerne sähen.<br />

<strong>2023</strong> in Lausanne: Die Kuratorin von Photo<br />

Elysée und Fotografiespezialistin Pauline Martin<br />

versucht, eine «fotografische Geschichte<br />

der Unschärfe» zu schreiben. Sprach man vor<br />

24 Jahren noch von «Unschärfen» (im Plural),<br />

ist heute die Rede von «Unschärfe», als ob es<br />

sich dabei um eine eigene Kategorie handeln<br />

würde. Die Unschärfe sei «ein wunderbarer<br />

Aufhänger, um die Konflikte und Spannungen<br />

zu beobachten, die sich bei der Suche nach<br />

einer Darstellungsweise abspielen», so Martin,<br />

wobei dies Darstellungen «je nach Epoche und<br />

Technik dem menschlichen Blick treu bleiben<br />

oder im Gegenteil idealisieren und verklären,<br />

wenn nicht gar entwirklichen oder sogar in die<br />

Nähe des Unsichtbaren gerückt werden sollen».<br />

In den zwölf Abschnitten der didaktischen<br />

und umfangreichen Ausstellung ‹Flou› mit<br />

400 Werken von 180 Künstler:innen sind die<br />

vielfältigen Verwendungen der Unschärfe und<br />

ihre verschiedenen Funktionen chronologisch<br />

von den Ursprüngen bis heute zu entdecken:<br />

Zunächst war da die Unschärfe des «Pictorialism»,<br />

eine Bewegung im England und Amerika<br />

der 1890er-Jahre, die von den Theorien Peter<br />

Henry Emersons inspiriert wurde, oder die<br />

«wissenschaftliche Unschärfe» in den ersten<br />

Röntgenaufnahmen mit Aussagekraft. Weitere<br />

Kapitel sind der «kommerziellen» oder der<br />

«experimentellen Unschärfe» der Avantgarde<br />

in den 1920er- und 1930er-Jahren, wie sie Man<br />

Ray oder Eugène Atget praktizierten, gewidmet.<br />

Besonders spannend zu verfolgen ist der<br />

fruchtbare Dialog zwischen der Fotografie und<br />

anderen künstlerischen Genres wie Malerei,<br />

Skulptur und Film. Mit den jüngsten Beispielen<br />

aus der zeitgenössischen Kunst wird deutlich,<br />

dass die Unschärfe seit den 1990ern zu einem<br />

gängigen Ausdrucksmittel geworden ist, das<br />

mit politischer Bedeutung aufgeladen werden<br />

kann. So nutzt Christian Boltanski die Unschärfe,<br />

um den Verlust des kollektiven Gedächtnisses<br />

zu veranschaulichen. IDL<br />

Florence Henri · Composition (personage et<br />

panier sur une plage, 1930–1935, Centre<br />

Pompidou, Mnam-Cci, Dist. RMN-Grand Palais.<br />

Reproduktion: Guy Carrard<br />

Murielle Michetti-Baumgartner · Visage<br />

numéro 4 de la série Opaque, 2005, Collections<br />

Photo Elysée<br />

→ Photo Elysée, bis 21.5.<br />

↗ elysee.ch<br />

HINWEISE // FREIBURG / LAUSANNE<br />

69


Yuri Ancarani<br />

<strong>Mai</strong>land — Marmorsteinbruch, Hochsicherheitsgefängnis,<br />

Fussballstadion – so<br />

unterschiedlich Yuri Ancaranis Dokumentarfilme<br />

thematisch sind, so ähnlich sind deren<br />

Ausgangslagen und deren ästhetische Form.<br />

Jede Kameraeinstellung ist eine Fotografie<br />

höchster Präzision, was die Komposition, die<br />

Tiefenschärfe und die Farbgebung angeht. Die<br />

Kamera ist meist fix, die Einstellungen sind<br />

eher lang, die Schnitte langsam. Im fotografischen<br />

Bildausschnitt bewegt sich plötzlich<br />

und fast unmerklich ein Chirurgenmesser, eine<br />

schwarze Ziege, der Arm eines Baggers, das<br />

Magnetlesegerät eines Wärters. Yuri Ancarani<br />

(*1972) denkt die Zuschauenden mit, er lässt<br />

ihnen Zeit zur Betrachtung. Sie sollen eintauchen<br />

in den Fluss der fantastischen Realität,<br />

welche zugedeckt vor unseren Füssen liegt.<br />

Nun zeigt der Padiglione d’Arte Contemporanea<br />

in <strong>Mai</strong>land eine Übersicht über zwanzig Jahre<br />

von Ancaranis Dokumentarfilmproduktion. Mit<br />

einer aufwendigen Innenarchitektur ist das<br />

PAC in sechs Videosäle verwandelt worden, in<br />

denen die filmische Entwicklung des Videokünstlers<br />

aus Ravenna nachvollzogen werden<br />

kann. An der Fensterfront, welche zum Park<br />

weist, laufen auf acht Videoscreens die ‹Ricordi<br />

per moderni› (Erinnerungen für Moderne) – Videoschnipsel,<br />

aufgenommen an der «Riviera<br />

romagnola», die Industriezonen oder die Strände<br />

der Adria, Sümpfe oder Hauspartys zeigen.<br />

Daneben veranschaulichen drei Trilogien die<br />

gesellschaftliche Neugierde und die ästhetische<br />

Sorgfalt des Autors: Die erste Trilogie<br />

aus den Jahren 2010–2012, ‹La malattia del<br />

ferro› (Die Krankheit des Eisens), besteht aus:<br />

‹Il capo› – der Baustellenchef im Marmorsteinbruch<br />

von Carrara; ‹Da Vinci› – eine Tumoroperation<br />

mittels eines Roboters; und ‹Piattaforma<br />

Luna› – das Leben in einer Unterwasserdruckkammer.<br />

Die zweite Trilogie, ‹Le radici della<br />

violenza› (Die Wurzeln der Gewalt), setzt sich<br />

zusammen aus: ‹San Vittore› – Zeichnungen<br />

von Kindern von Gefangenen, ‹San Siro› – das<br />

Stadion von AC Milan und FC Inter; und ‹San Giorgio›<br />

– die Goldvorräte einer Basler Bank. Der<br />

neueste Film, ‹Il popolo delle donne› (Das Volk<br />

der Frauen), von <strong>2023</strong> ist die einzige Arbeit, die<br />

eine explizite Aussage macht: Die Psychoanalytikerin<br />

Marina Valcarenghi erörtert in einer<br />

Lectio Magistralis im Klostergang der <strong>Mai</strong>länder<br />

Universität, was Gewalt von Männern gegenüber<br />

Frauen motiviert. Yuri Ancarani legt die<br />

inneren Widersprüche und die überraschenden<br />

Schönheiten unserer Gesellschaft frei, durch<br />

einen Blick tief unter die Oberfläche. BF<br />

Yuri Ancarani · Ricordi per moderni, 2009<br />

Video-Still<br />

Yuri Ancarani · Il Capo, 2010, Video-Still<br />

→ PAC Milano, bis 11.6.<br />

↗ pacmilano.it<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Fragilités refuges<br />

Martigny — ‹Fragilités refuges› – der Titel der<br />

Ausstellung im Le Manoir in Martigny ist ein<br />

Oxymoron: Er verbindet die scheinbar widersprüchlichen<br />

Begriffe Zerbrechlichkeit und<br />

Zufluchtsort. Damit untersucht die Ausstellung<br />

Zartheit als potenziellen Raum für Ressourcen<br />

in unserer Gesellschaft. Beteiligt sind vier<br />

Kunstschaffende aus der Romandie, David<br />

Brühlhart, Laure Gonthier, Coline Ladetto und<br />

Josette Taramarcaz, die Werke aus Papier und<br />

Keramik, als Wandmalerei, Miniatur und raumfüllende<br />

Skulptur im Haus eingerichtet haben.<br />

Schon die erste Arbeit im Treppenhaus von<br />

Coline Ladetto (*1979) stimmt uns physisch auf<br />

das Thema der Ausstellung ein: 16’000 winzige<br />

Plastikfigürchen aus dem Kontext von Architekturmodellen<br />

zwingen uns, vorsichtig auf Zehenspitzen<br />

die Stufen hinaufzusteigen. Wir müssen<br />

unseren Gang verlangsamen und auf die freien<br />

Stellen im Zentrum der Treppe achten. Auf<br />

diese Weise vorbereitet, entdecken wir in den<br />

Räumen des oberen Geschosses Werke von<br />

Laure Gonthier (*1983) – eine Reihe von Objekten<br />

aus schwarz bemaltem Feinsteinzeug, die<br />

eine Art Fund von Archetypen, Werkzeugen und<br />

mythologischen Zeichen darstellen.<br />

Es folgen die Arbeiten von David Brülhart<br />

(*1979), der uns mit Wandzeichnungen von fliehenden<br />

Pferden und futuristischen Landschaften<br />

in ein Universum führt, in dem auch ein<br />

Motorradhelm auf die Schönheit der Verletzlichkeit<br />

verweisen kann.<br />

Im obersten Stockwerk schliesslich findet das<br />

Publikum Schutz in einem hellen ‹Refuge›, <strong>2023</strong>,<br />

von Josette Taramarcaz (*1951). Die vor allem<br />

als Plastikerin tätige Künstlerin transformierte<br />

den grossen getäferten Saal in eine begehbare<br />

Höhle aus Papier. Dazu in farblichem Kontrast<br />

steht im angrenzenden Raum ihre Arbeit ‹Kierwi<br />

refuge›, 2021–<strong>2023</strong>. Die runde Skulptur aus<br />

warmem Rot, gefertigt aus Wolle, Stoff, Moos<br />

und Acrylfarbe, formt das Herz einer jungen<br />

Frau, das einer Legende nach zur Brust wurde.<br />

Die vier ausgewählten Künstler:innen kommen<br />

aus verschiedenen Regionen der Romandie und<br />

sind unterschiedlich alt; doch zeigen sie Gemeinsamkeiten<br />

in der Sensibilität, die ihre Werke<br />

vermitteln. Sie stellen die dem Menschen<br />

eigene Zerbrechlichkeit aus und zeichnen sie<br />

als feines Netz zwischen Aussen- und Innenwelt<br />

nach. SO<br />

Josette Taramarcaz · Refuge, <strong>2023</strong>, Installation,<br />

Ausstellungsansicht Le Manoir<br />

Coline Ladetto · Les 16’000, <strong>2023</strong>, Plastikfiguren,<br />

Ausstellungsansicht Le Manoir<br />

→ Le Manoir, bis 21.5.<br />

↗ manoir-martigny.ch<br />

HINWEISE // MAILAND / MARTIGNY<br />

71


Cesare Lucchini<br />

Mendrisio — Das Museo d’arte Mendrisio<br />

präsentiert ‹La terra trema›, eine von Barbara<br />

Paltenghi Malacrida kuratierte Überblicksschau<br />

zum Künstler Cesare Lucchini (*1941).<br />

Mit rund fünfzig grossformatigen Leinwänden<br />

und etwa zwanzig Zeichnungen lässt sie die<br />

wichtigsten Kapitel der abwechslungsreichen<br />

Karriere des Tessiners Revue passieren: von<br />

seinen Werken der 1960er- und 1970er-Jahre,<br />

die aus der post-informellen Malerei hervorgegangen<br />

sind, über den Einfluss der Pop-Art<br />

bis hin zu seiner Auseinandersetzung mit den<br />

deutschen Neuen Wilden und seinem jüngsten<br />

Schaffen.<br />

Lucchini, Absolvent der Accademia di Belle Arti<br />

di Brera in <strong>Mai</strong>land, verarbeitet seit sechzig<br />

Jahren Bilder von Konfliktzonen sowie humanitären<br />

und ökologischen Katastrophen. Der<br />

Künstler verwirft und übermalt, schafft grosse<br />

Flächen aus Dutzenden von Schichten, die zu<br />

Spuren der Tragödien dieser Welt werden. So in<br />

der Serie ‹Was bleibt – BP Mexiko›, die von der<br />

Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon<br />

inspiriert wurde, oder ‹Was bleibt – Lampedusa›.<br />

In Lucchinis Werken wird das Grauen der<br />

Gegenwart durch die Schichten der Leinwand<br />

gefiltert, doch sind sie weit davon entfernt, es<br />

erträglich zu machen oder abzuschwächen.<br />

Vielmehr erzeugt der Künstler Raum, um nah<br />

heranzugehen und den Fokus auf das zu richten,<br />

was geschieht. RC<br />

Therese Hilbert<br />

München — Das Repräsentative ihrer Zunft hat<br />

sie nie interessiert. Lieber experimentiert Therese<br />

Hilbert (*1948, Zürich) mit meist unkonventionellen<br />

Materialien, abstrahierten Formen<br />

und in Dimensionen, die das rein zierende Format<br />

sprengen. Derzeit ist die Schmuckkünstlerin,<br />

die wegen der Liebe (zum Kollegen Otto<br />

Künzli) und zur Fortsetzung des Studiums vom<br />

«reformierten Zürich» ins «barocke München»<br />

kam, in einer Werkschau mit dem Titel ‹Rot› in<br />

der Pinakothek der Moderne zu sehen.<br />

Aus Plastiktüten des Kaufhauses Globus nähte<br />

sie einst Anstecker, und selbst Ephemeres<br />

wie Düfte arbeitete sie in ihren Schmuck ein.<br />

Hilberts Inspiration basiert auf Neugier und<br />

Sinnenfreude: Die «Apfelhälfte der Erkenntnis»<br />

hatte sie schon 1973 als ornamentales Zeichen<br />

entdeckt. Sie ist aber nicht angebissen, sondern<br />

baumelt vollplastisch, glänzend, verführerisch<br />

vor der Brust. Rot und andere starke<br />

Farben machen ihre Objekte aus Silber zu<br />

Energieträgern: Sie schuf Vulkane, die am Gewand<br />

stecken, und Planeten, die um den Hals<br />

hängen. Blutrot war ihr Dornenkronen-Collier:<br />

Es entstand, als sie Mitte der 1980er feststellte,<br />

dass sie mit ihren radikalen Entwürfen als<br />

Frau in der Szene auf Granit biss. Da «fuhr ich<br />

die Stacheln aus» (Hilbert) – und verwandelte<br />

den Frust in eine subtile Kunst. Diese ist selbst<br />

wie ein schlummernder Vulkan: Es brodelt<br />

unter der Oberfläche. RDR<br />

Cesare Lucchini · Was bleibt – BP Mexiko, 2010,<br />

Öl auf Leinwand, 183,5 x 292,5 cm<br />

→ Museo d’arte Mendrisio, bis 25.6.<br />

↗ museo.mendrisio.ch<br />

Therese Hilbert · Halsschmuck, 1983, Messing,<br />

Lack, PVC, Stahl, ca. 45,0 x 4,3 cm, Privatsammlung<br />

© ProLitteris. Foto: O. Künzli<br />

→ Pinakothek der Moderne, bis 30.7.<br />

↗ pinakothek-der-moderne.de<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Joanna Piotrowska<br />

Paris — Unweit der quirligen Place de Clichy<br />

nahe Pigalle lädt das auf Fotografie spezialisierte<br />

Le Bal zu qualitätvollen Entdeckungen.<br />

Direktorin Diane Dufour, die das Kunstzentrum<br />

2010 gemeinsam mit Raymond Depardon gegründet<br />

hat, löste hier bisher die nicht einfache<br />

Aufgabe der Distinktion von anderen Pariser<br />

Foto-Institutionen durch die Präsentation<br />

historischer oder im Kunstfeld relevanter statt<br />

aufstrebender Künstler:innen. Jetzt kommt die<br />

2013 am Londoner Royal College of the Arts<br />

diplomierte Joanna Piotrowska (*1985). Die<br />

Schwarz-Weiss-Fotografien der gebürtigen<br />

Warschauerin waren Publikumsentdeckung der<br />

letztjährigen Venedig-Biennale. Ihre Aufnahmen<br />

von sich zueinander biegenden, aneinanderschmiegenden<br />

Körpern haben zuvor bereits<br />

die Tate Britain, die Kunsthalle Basel oder das<br />

MoMA New York mit Erfolg eingeführt.<br />

Die Bildstimmung vertrauten Unbehagens entleiht<br />

die Künstlerin bei dem 2019 verstorbenen<br />

Psychotherapeuten Bert Hellinger. An dessen<br />

«Familienaufstellungen» interessiert Piotrowska<br />

das Theatrale, weil «eine aussergewöhnliche<br />

Körpersprache in einem Kontext zum Ausdruck<br />

kommt, der besonderes Augenmerk auf<br />

soziale und historische Bezüge legt», erklärt<br />

sie im Begleitkatalog der Kuratorin Magdalena<br />

Komornicka. Wo Hellinger verspricht, im<br />

Einzelnen Urgründe für Fehlfunktionen der<br />

Gruppe zu finden, stellt Piotrowska den Körper<br />

als intersubjektiven Operator einer Ästhetik der<br />

Gruppenbande vor.<br />

Am Eingang ihrer Schau ‹Entre nous› («beisammen»<br />

oder auch «intim», wörtlich «zwischen<br />

uns») im Le Bal lassen im Video ‹Animal<br />

Enrichment›, 2019, ursprünglich als 16mm-Film<br />

realisiert, zwei junge Frauen Bälle springen<br />

wie in einer Versuchsaufstellung. Danach läuft<br />

hinter farbigen Vorhängen das im gleichen Jahr<br />

erstellte sechsminütige Video ‹Little Sunshine›:<br />

witzig-beklemmende spielerische Situationen<br />

zwischen Familienmitgliedern. Das Untergeschoss<br />

empfängt wie eine enge Kleinzimmerwohnung.<br />

Beim Treppenabgang von oben<br />

gesehen, wirkt das wie ein Labor-Labyrinth.<br />

Das Publikum als Versuchstier? Jedenfalls sind<br />

die auf den Papierabzügen zu sehenden Posen<br />

trotz scheinbarer Unmittelbarkeit präzise<br />

inszeniert. Manchmal sieht man nur Arme und<br />

Büsten, keine Köpfe, denkt an kunsthistorische<br />

Gesten. Beim Zusehen wird spürbar, wie diese<br />

Fotografie funktioniert: Sie inszeniert ihre<br />

Bild-Subjekte als miteinander verstrickt – und<br />

erlaubt paradoxerweise genau dadurch eine<br />

Ablösung vom Bild. In der Ausstellungsbegegnung<br />

erscheint das Menschsein fragil, zuweilen<br />

lächerlich, pathetisch. Joanna Piotrowskas<br />

Vorstellung macht es als unstillbares Bedürfnis<br />

nach berührenden Gesten erfahrbar. JES<br />

Joanna Piotrowska · Ohne Titel, 2014–2018,<br />

Silbergelatineabzug, 120 x 94 cm, Courtesy<br />

Thomas Zander, Köln<br />

Joanna Piotrowska · Ohne Titel, 2017, Silbergelatineabzug,<br />

95 x 120 cm, Courtesy Thomas<br />

Zander, Köln<br />

→ Le Bal, bis 21.5. ↗ le-bal.fr<br />

HINWEISE // MENDRISIO / MÜNCHEN / PARIS<br />

73


Auguste Veillon / Du Nil au<br />

Léman<br />

Pully — Zwei Ausstellungen in einem: Trotz der<br />

eher bescheidenen räumlichen Verhältnisse<br />

passt das Konzept perfekt ins Musée d’art<br />

in Pully. Die Präsentation konzentriert sich<br />

vorrangig auf das Werk des wenig bekannten<br />

Waadtländers Auguste Veillon (1834–1890),<br />

der in der Nachfolge des Genfer Malers und<br />

Zeichenlehrers François Diday romantische<br />

und eher konventionelle Berg- und Seelandschaften<br />

malte (vor allem den Genfersee und<br />

den Vierwaldstättersee). Später reiste er weit<br />

weg – nach Italien, dann Ägypten, Tunesien,<br />

Syrien, und in den letzten Lebensjahren suchte<br />

er in Palästina nach Spuren der biblischen<br />

Geschichte.<br />

Kann man diese Kunst, die oft als voller<br />

«kolonialer Stereotypen des Orients» bezeichnet<br />

wird, heute ausstellen, ohne sie infrage<br />

zu stellen? Die ergänzende Schau ‹Du Nil au<br />

Léman› auf den beiden oberen Etagen des<br />

Hauses ist eine Antwort auf diese Frage: Vier<br />

zeitgenössische künstlerische Positionen<br />

und das Schweizer Fotografenkollektiv near.<br />

wurden eingeladen, den idealisierten Blick des<br />

19. Jahrhunderts auf den Genfersee und den<br />

Orient mit der heutigen Realität zu konfrontieren.<br />

Der Genfersee ist das Hauptthema der in<br />

Lausanne lebenden Französin Vidya Gastaldon<br />

und des libanesischen Duos Jeanne & Moreau<br />

(Lara Tabea und Randa Mirza). Hier ist der See,<br />

anders als bei Veillon, nicht nur schöne Kulisse,<br />

sondern Ausdruck intimer Gefühle. Die jungen<br />

Fotograf:innen von near. wiederum bieten<br />

einen kaleidoskopischen Blick auf den Léman.<br />

Laut der Kuratorin des Museums, Victoria<br />

Mühlig, zeigt diese Sammlung kleinformatiger,<br />

gedruckter Fotos, dass der Genfersee heute zu<br />

einem «non-sujet» geworden ist.<br />

Die Schweizerin Céline Burnand, die vor allem<br />

in den Bereichen Video und Zeichnung tätig ist,<br />

lebt seit fünf Jahren in Kairo. Für das Museum<br />

wurde sie beauftragt, Schwarz-Weiss-Fotos<br />

von ihrem Alltag in der ägyptischen Hauptstadt<br />

aufzunehmen – es sind vor allem Porträts von<br />

Bekannten. Als Enkelin des Westschweizer<br />

Malers Eugène Burnand ist sie auf der Suche<br />

nach differenzierten Blicken auf den Orient.<br />

Noch weiter entfernt von Veillons idealisierten<br />

Orient-Darstellungen ist der junge Künstler<br />

Rayane Jemaa, der aus Grossbritannien und<br />

Tunesien stammt. Frisch absolviert von der<br />

Lausanner ECAL, präsentiert er in Pully eine<br />

Collage aus digitalen Bildern, die er verschiedenen<br />

Videospielen entnommen hat. Es zeigt<br />

sich so eine virtuelle Welt, die mit stereotypen<br />

Darstellungen von Krieg, Diktatoren und zerfallenen<br />

Städten lauter negative Klischees über<br />

die arabische Welt reproduziert. IDL<br />

Auguste Veillon · Porteuse d’eau debout devant<br />

Philae, undatiert, Öl auf Leinwand, 47 x 80 cm,<br />

Privatsammlung. Foto: Robert Hofer / Association<br />

pour l’œuvre du peintre Auguste Veillon<br />

Rayane Jemaa · Is This the Middle East?, 2021–<br />

<strong>2023</strong>, Collage digitaler Bilder aus Videospielen<br />

→ Musée d’art de Pully, bis 18.6.<br />

↗ museedartdepully.ch<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Anna von Siebenthal<br />

Rapperswil-Jona — Der ‹Seitenwagen›, ein<br />

Ausstellungsformat des Kunst(Zeug)Haus<br />

Rapperswil für Kunstpositionen unter Dreissig,<br />

zeigt mit ‹Wellenlängen› eine Werkreihe von<br />

Anna von Siebenthal (*1995). Die Künstlerin<br />

setzt sich mit der Beziehung zwischen Imker<br />

und Bienen einerseits und andererseits mit den<br />

Tieren selbst auseinander. In den Videoarbeiten<br />

‹Über die Interaktion von Biene und Mensch<br />

I & II› begleiten wir den Rapperswiler Imker<br />

Stephen Luchsinger bei seiner Arbeit und hören<br />

ihm zu, während er philosophisch-poetische<br />

Fragen reflektiert: «Inwiefern nehmen Bienen<br />

Menschen wahr?» zum Beispiel, oder «Wie<br />

beeinflusst dein Verhalten jenes der Bienen?».<br />

Für verschiedene Verhaltensaspekte der<br />

Bienen findet die Künstlerin zudem je andere<br />

Techniken der gestalterischen Umsetzung. So<br />

überträgt sie das Summen der Insekten in eine<br />

Cyanotypie, indem sie mit lichtempfindlicher<br />

Lösung an den Füssen auf zwei grossen Papieren<br />

tanzt, die danach im Sonnenlicht entwickelt<br />

werden (‹Summbewegungen I & II›). In<br />

‹Fluglinien I & II› werden die Landeanflüge der<br />

Bienen als freie Linien auf Holz gedruckt, und in<br />

‹Tanzsprache I & II› werden die Bewegungen der<br />

Tiere durch Langzeitbelichtung auf Fotopapier<br />

fixiert. Anna von Siebenthal lässt Mensch und<br />

Tier auf derselben Wellenlänge vibrieren. Zur<br />

Rettung von beiden. BF<br />

Anna von Siebenthal · Fluglinien I & II, <strong>2023</strong>,<br />

Druck auf Holz, 57,5 x 100 cm. Foto: Andri Stadler<br />

→ Kunst(Zeug)Haus, bis 6.8.<br />

↗ kunstzeughaus.ch<br />

Elisabeth Eberle<br />

Vaduz — Im White Cube des Engländerbaus<br />

hat die Zürcher Künstlerin Elisabeth Eberle<br />

in ihrer Ausstellung ‹Unreported› eine Gruppe<br />

von Holzobjekten aus der Serie ‹Fruits› zu<br />

einer Installation ausgelegt. Sie sind Teil eines<br />

umfassenden künstlerischen Langzeitprojekts.<br />

Lediglich mit zwei Gittern hat sie den grossflächigen<br />

Raum strukturiert und minimalen<br />

architektonischen Rückhalt für die expressiven<br />

Skulpturen geschaffen. Mit den geschwungenen<br />

Konturen und den reliefartigen Oberflächen<br />

voller Schuppen und Ausstülpungen<br />

entfalten die Körper in der räumlichen Kargheit<br />

ihr Assoziationspotenzial. Sie werden zu Projektionsflächen<br />

multipler Interpretationen. Da<br />

ist etwa die Anmutung von Embryos oder von<br />

geschundenen Körperteilen mit freigelegten,<br />

angespannten Muskelsträngen.<br />

Der Werktitel widerlegt diese Lesarten. Tatsächlich<br />

steht am Anfang des Werkzyklus eine<br />

exotische Pflanze: die Magnolie. Die Künstlerin<br />

war weniger von den üppigen Blüten fasziniert,<br />

als vielmehr von den kleinen, rot, grün und<br />

braun gefärbten Früchten in bizarrer Formenvielfalt.<br />

Sie wurden für die an der ETH Zürich<br />

ausgebildete Pharmazeutin zum Ausgangspunkt<br />

ihrer kreativen Recherchen. Mit der<br />

Präzision der Naturwissenschaftlerin analysiert<br />

und archiviert sie das Studienmaterial für<br />

die ästhetische Aneignung. Im virtuellen Raum<br />

entstanden Videoanimationen, ein digitales<br />

Herbarium und computergenerierte grafische<br />

Darstellungen.<br />

In den letzten Jahren sind Holzskulpturen ins<br />

Zentrum ihres Schaffens gerückt. Sie sind nicht<br />

das Resultat einer handwerklichen Bearbeitung,<br />

sondern einer technisch komplexen<br />

3D-Fräsung, die ein Roboter an einem Block<br />

Eichenholz ausführt. «Ich schicke digitale<br />

Daten durch den Äther, und zurück kommt ein<br />

physischer Körper, den ich nicht allein bewältigen<br />

könnte», so Eberle. Der nächste Arbeitsschritt,<br />

die aufwendige Patinierung des Holzes<br />

mit Grafitstaub und Öl, erfolgt im Atelier. Jüngst<br />

hat sie eine weitere Strategie für die visuelle<br />

Transformation ihrer Magnolienfrüchte entwi-<br />

HINWEISE // PULLY / RAPPERSWIL-JONA / VADUZ<br />

75


ckelt: Einer rituellen Handlung gleich nahm sie<br />

an ihren Holzobjekten, die sie zuvor mit Latex<br />

beschichtet hatte, in Analogie zu natürlichen<br />

Prozessen Häutungen vor. Die formlosen Hüllen,<br />

auf denen die Körper mit Jahresringen, Kapillaren<br />

und Sprüngen ihre Abdrücke hinterlassen<br />

haben, sind im Ausstellungsraum effektvoll<br />

inszeniert. Sie hängen wie achtlos hingeworfen<br />

an den Metallgittern – für die Künstlerin ein Akt<br />

der Heftigkeit und der Brutalität. GL<br />

Pure Photography<br />

Zürich — An der amerikanischen Westküste<br />

formierte sich in den 1930er-Jahren die F/64,<br />

eine Gruppe von Fotografen, welche sich mit<br />

ihren schweren, grossformatigen Kameras<br />

hinaus in die Landschaft begaben. F/64 ist die<br />

kleinstmögliche Blende einer Kameralinse,<br />

sie ergibt die grösstmögliche Tiefenschärfe im<br />

Bild. Dabei entsteht ein Maximum an Klarheit<br />

der abgebildeten Objekte. Der Sammler Peter<br />

Wallimann zeigt nun in seiner WBB Gallery eine<br />

eklektische Auswahl von 72 Abzügen dieser<br />

«puren» Schwarz-Weiss-Fotografie, fokussiert<br />

auf das Thema Pflanzen und Blumen.<br />

Die Gruppe um Ansel Adams (1902–1984) formulierte<br />

mit ihren detailgetreuen Aufnahmen<br />

ein Statement für eine neue, selbstbewusste<br />

Fotografie. «Straight Photography» wollte<br />

nicht mehr an der Malerei gemessen werden,<br />

sondern eine neue Form des Realismus zeigen.<br />

Zudem war im Zuge der Gründung des Yosemite<br />

National Park Ende des 19. Jahrhunderts in<br />

Kalifornien ein neues Interesse an der Wildnis<br />

entstanden, das sich bei F/64 in einer meditativen<br />

Sicht auf die Natur manifestierte, erfüllt<br />

von Spiritualität und Hingabe an die einfache<br />

Schönheit am Wegesrand. Diese Hinwendung<br />

zur ästhetischen Leuchtkraft einer Landschaft<br />

kann auch als Echoraum innerer Seelenzustände<br />

gelesen werden – und als Grundlage für die<br />

Einsicht, dass die Natur ein Raum ist, den es zu<br />

schützen und zu lieben gilt. JEN<br />

Elisabeth Eberle · Unreported, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansichten<br />

Kunstraum Engländerbau,<br />

Vaduz<br />

→ Kunstraum Engländerbau, bis 14.5.<br />

↗ kunstraum.li<br />

Ansel Adams · Trailside, Redwoods, Bull Creek<br />

Flat, CA, 1960, Silbergelatineabzug, 26 x 34 cm<br />

© Ansel Adams Publishing Rights Trust<br />

→ WBB Gallery, bis 26.8. ↗ wbb.gallery<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Game Design Today<br />

Zürich — Die Ästhetik, das Spielziel und die Interaktionsmöglichkeiten<br />

von Games sind facettenreich<br />

und können künstlerischen Ansprüchen<br />

unterliegen. Das macht eine Ausstellung im<br />

Museum für Gestaltung mit einer breiten Auswahl<br />

von internationalem und Schweizer Game-<br />

Schaffen deutlich. Die Anordnung der Ausstellungswände<br />

folgt dabei selbst den Regeln des<br />

«Game»: Playstation-Spielende werden im Saalplan<br />

vertraute Navigationselemente erkennen.<br />

Viele Spiele können ausprobiert werden, zudem<br />

steht deren Entstehung im Fokus. Ursprung der<br />

virtuellen Welten sind beispielsweise oft real erschaffene<br />

Modelle. Die kurzweilige Schau bietet<br />

versierten Gamer:innen genauso wie Unbedarften<br />

einen Zugang, um konzeptionell, spielerisch<br />

und gestalterisch anspruchsvolle Ebenen<br />

von Games zu entdecken. Atemberaubende<br />

filmische Settings mit Rekonstruktionen von<br />

Städten wie in ‹Assassin’s Creed Odyssey› von<br />

Ubisoft verleiten Geschichtsinteressierte etwa<br />

dazu, die Gegend zu erkunden, statt sich der<br />

Spielhandlung hinzugeben. Auch flach wirkende<br />

Umgebungen mit simpler Grafik haben es in<br />

sich: Bei Mario von Rickenbachs ‹Rakete› ist die<br />

Geschicklichkeit einer Gruppe gefragt, um diese<br />

zu steuern. Das immersive Fitness-Game ‹Exer-<br />

Cube› bringt Spielende erheblich ins Atmen. Und<br />

selbst wenn man bei ‹Chantlings› talentfrei ins<br />

Mikrofon singt, tönt es gut – versprochen! SG<br />

Ragnar Kjartansson<br />

Zürich — In der Aufmerksamkeitsökonomie der<br />

Kunstwelt stehen Erstpräsentationen hoch im<br />

Kurs. Dabei kann ein Wiedersehen mit einem<br />

vertrauten Werk so belebend sein – ähnlich<br />

wie wenn man alte Freunde nach langer Zeit<br />

wieder trifft: Man schwelgt gemeinsam in Erinnerungen<br />

und überprüft dabei die Gültigkeit<br />

der Bindung von damals im Heute. Nicht alles<br />

übersteht diesen Test, die Videoinstallation, die<br />

Ragnar Kjartansson 2012 für das Migros Museum<br />

entwickelt hat, schon. ‹The Visitors› ist im<br />

Kontext der Sammlungsschau endlich wieder<br />

zu sehen, und sobald man den Teppichboden<br />

in der verdunkelten Halle im Obergeschoss<br />

betreten hat, steht man erneut im Bann dieser<br />

Klänge, die von neun Grossprojektionen entlang<br />

der Wände ausgehen. Jede Leinwand blickt in<br />

ein anderes Zimmer einer aus der Zeit gefallenen<br />

Villa, darin je eine Musikerin, ein Musiker.<br />

Über Kopfhörer miteinander verbunden, spielen<br />

sie einen mantrahaften Song. Die schöne<br />

Melodie ist einnehmend, natürlich. Doch es<br />

ist die Mischung aus Ernsthaftigkeit, Innigkeit<br />

und Humor, gepaart mit technischer Präzision<br />

und der Fähigkeit, diesen Moment greifbar zu<br />

machen, in dem aus Einzelnen – Musiker:innen<br />

wie Zuschauer:innen – eine Gemeinschaft wird,<br />

womit der Isländer auch elf Jahre nach der<br />

ersten «Begegnung» noch überzeugt. DK<br />

Slow Bros · Harold Halibut, 2022<br />

→ Museum für Gestaltung, Toni-Areal,<br />

bis 23.7.; Begleitprogamm mit Talks,<br />

Performances, Workshops<br />

↗ museum-gestaltung.ch<br />

Ragnar Kjartansson · The Visitors, 2012, Still aus<br />

9-Kanal-Videoprojektion, 64’51’’, Migros Museum<br />

für Gegenwartskunst. Still: Elisabet Davids<br />

→ Migros Museum für Gegenwartskunst,<br />

parallel zu ‹Act of Friendship – Act 2›, beides<br />

bis 28.5. ↗ migrosmuseum.ch<br />

HINWEISE // VADUZ / ZÜRICH<br />

77


Andreas Dobler<br />

Zürich — «She was a Phantom of delight»,<br />

schreibt William Wordsworth 1803 in einer<br />

Ballade über die erste Begegnung mit seiner<br />

späteren Frau. Als Glanzlicht sei diese in<br />

seinem Blickfeld erschienen, um ihm fortan<br />

nicht mehr aus dem Kopf zu gehen. Auch die<br />

Ausstellung ‹Phantom of Delight› von Andreas<br />

Dobler (*1963) kreist um reizvolle Anblicke, die<br />

im Kopf des Künstlers vergnügt herumgeistern<br />

und sich nun bei Kupper Modern in reicher Fülle<br />

in Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen<br />

erspähen lassen.<br />

Dobler richtet sein Augenmerk auf Formen, Objekte<br />

und Strukturen, die im Bildfluss und Materialrausch<br />

unseres Alltags häufig übersehen<br />

werden. Schimmernde Glasscherben, verkritzelte<br />

Tischplatten und beschriftete Buchseiten<br />

sind als Objets trouvés in seine Werke<br />

eingearbeitet; seine Motive zitieren Werbezeitschriften,<br />

Verbrauchsgüter oder Firmensignets.<br />

In Doblers Werken begegnet man diesen Sujets<br />

jenseits ihres lebensweltlichen Kontexts: Sie<br />

werden von geometrischen Formen umgarnt<br />

oder in fantastische Landschaften platziert.<br />

Sahnehäubchen ordnen sich auf einer oktogonalen,<br />

in Batik gefärbten Leinwand zu einem<br />

yantraähnlichen Muster, tönerne Tobleronestücke<br />

türmen sich vor einem atmosphärischen<br />

Farbverlauf zu einem kleinen Ehrenmal, und<br />

Bierkronen wirbeln über abstrakten Strukturen<br />

durch hell erleuchtete Wolken. In ihrer Teilhabe<br />

an transzendentalen Bildtraditionen mögen<br />

die trivialen Fragmente wie Seitenhiebe an das<br />

trügerische Glücksversprechen unserer Konsumgesellschaft<br />

anmuten. Sie entpuppen sich<br />

aber als Stücke eines wahrhaft paradiesischen<br />

Gebildes: Die sinnig und humorvoll kuratierte<br />

Schau nährt das Auge bis zur vollkommenen<br />

Zufriedenheit.<br />

Neben aktuellen Arbeiten beherbergen die<br />

Räume von Alain Kupper auch Wiederentdeckungen<br />

aus dem Lager des Künstlers. Diese<br />

frühen, teils nicht fertiggestellten Werke sind<br />

bislang ungesehene Kostbarkeiten seines<br />

Schaffens seit 1999. Wer dieses dichte doblersche<br />

Universum nach einem Rundgang durch<br />

die Ausstellung noch nicht verlassen will, kann<br />

bei den zahlreichen Tuschzeichnungen im<br />

Galeriebüro verweilen – oder eine Werkliste mit<br />

auf den Weg nehmen: Die entzückenden Titel<br />

des sprachaffinen Künstlers lassen dessen<br />

Bilder vor dem inneren Auge weitertanzen. Und<br />

Wordsworth schliesst die erste Strophe seiner<br />

Ballade mit dem Vers «A dancing shape, an<br />

image gay, to haunt, to startle, and waylay». JS<br />

Andreas Dobler · Bricks & Pies, <strong>2023</strong>,<br />

Batik, Gouache und Acryl auf Baumwolle,<br />

248 x 248 cm © ProLitteris. Foto: Alain Kupper<br />

Andreas Dobler · Swirl, 2016, Acryl auf<br />

Baumwolle, 175 x 230 cm © ProLitteris.<br />

Foto: Alain Kupper<br />

→ Kupper Modern, bis 17.6.<br />

↗ kupper-modern.com<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Unschöne Museen<br />

Zürich — Weisse Tortenspitze rahmt das Plakat<br />

zur Ausstellung ‹Unschöne Museen›, die im Erdgeschoss<br />

von gta Ausstellungen eine Auswahl<br />

institutionskritischer Arbeiten versammelt.<br />

Den Auftakt macht Andrea Frasers investigative<br />

Auseinandersetzung mit den Abhängigkeiten<br />

zwischen amerikanischen Kulturinstitutionen<br />

und der im Opioidhandel führenden Familie<br />

Sackler. Auf mehr als dreissig Jahre früher datiert<br />

eine Posterserie, für die Fraser auf Drucke<br />

berühmter Kunstwerke die Marketing-slogans<br />

schrieb, mit denen das Metropolitan Museum<br />

die eigene kommerzielle Entwicklung vorantrieb.<br />

Das vom früheren Guggenheim-Direktor<br />

Thomas Krens eingeführte Museums-Geschäftsmodell<br />

– kurz «Guggenheim Prinzip» –,<br />

das auf Expansion und Vermarktung fusste und<br />

ausgehend von Frank Gehrys Museumsgebäude<br />

in Bilbao global angewendet wurde, wird<br />

von OMA / Rem Koolhaas durchleuchtet und<br />

dekonstruiert. In unmittelbarer Nähe ist ein Architekturmodell<br />

von Jan Utzorn aus der Sammlung<br />

des gta Archivs zu sehen. Es zeigt seinen<br />

Vorschlag, den Heimplatz vor dem Kunsthaus<br />

Zürich als öffentliche Piazza zu nutzen. Das<br />

internationale Wettbewerbsverfahren, Verträge<br />

mit der Stiftung Sammlung E.G. Bührle und<br />

das Einverständnis der Stadt Zürich liess es<br />

anders gekommen. Im Kontext der Ausstellung<br />

wird fassbar, wie sich die ETH als Ausbildungseinrichtung<br />

künftiger Architekt:innen dazu<br />

stellt. Vor einem Jahr fragte Philip Ursprung,<br />

Professor für Architektur- und Kunstgeschichte<br />

an der ETH, ‹Ist das Kunsthaus Zürich noch zu<br />

retten?›. Und in seiner Eröffnungsrede machte<br />

er deutlich, was insbesondere europäische<br />

Museen als Institutionen, Bauten, Handlungsträger<br />

und Subjekte «unschön» mache. Sie<br />

sind nicht nur Bestandteile originär imperialistischer<br />

Machtstrukturen des 19. und<br />

20. Jahrhunderts. «Sie sind mit ihrer ‹Mission›,<br />

zu sammeln und zu bewahren, das Zentrum<br />

dieser Strukturen und Ideologien, genauso wie<br />

die akademische Disziplin Kunstgeschichte<br />

und in gewissem Masse auch die Architektur.»<br />

Er forderte deshalb, nicht nur die Namen<br />

von Grossausstellungen wie der documenta<br />

oder von Sammlungsbereichen, die nach den<br />

Stifter:innen benannt sind, zu ändern, sondern<br />

auch jenen der Museen selbst. Ein Anfang kann<br />

darin liegen, mit Künstler:innen wie Hans Haacke,<br />

Lea Lublin und anderen die Grammatik und<br />

den imperialistischen Wortschatz zu verlernen.<br />

Dass Institutionen wie das Haus der Kulturen<br />

der Welt in Berlin, die documenta und auch das<br />

Kunsthaus Zürich an systemischen Veränderungen<br />

arbeiten, stimmt verhalten positiv. SM<br />

Unschöne Museen, Ausstellungsansicht gta<br />

exhibitions, Zürich, <strong>2023</strong>. Foto: Nelly Rodriguez<br />

→ gta exhibitions, bis 19.5.<br />

↗ ausstellungen.gta.arch.ethz.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

79


BESPRECHUNGEN<br />

Camille Kaiser — Zoombewegungen<br />

Ausgehend von der eigenen Familiengeschichte untersucht<br />

Camille Kaiser im Aargauer Kunsthaus den Transfer kolonialer<br />

Kulturgüter von Algerien zurück nach Frankreich nach Ende des<br />

Unabhängigkeitskriegs. Sie schafft dabei Raum für Fiktion und<br />

fokussiert auf die grossen und kleinen Gesten.<br />

Aarau — Der Sound von Camille Kaisers Videoinstallationen lockt einen ins Untergeschoss<br />

des Museums: Brummen, Klacken, Schritte. Keine Stimmen. Unten angekommen,<br />

findet man sich wieder in einem hell ausgeleuchteten, fast leeren Transitraum.<br />

Sorgfältig platzierte Postkarten auf scharfkantigen Archivregalen zeigen die Klippe<br />

von Cap Carbon, ein Wahrzeichen Algeriens. Eine solche Karte war Ausgangspunkt<br />

der umfangreichen Recherchearbeit der Künstlerin. Verschickt wurde sie von ihrem<br />

Grossvater aus Algerien an die Grossmutter nach Frankreich, kurz nach Ende des Unabhängigkeitskriegs<br />

in den 1960ern. Am liebsten möchte ich die Postkarten umdrehen<br />

und nach Botschaften, Flecken oder Fingerabdrücken suchen. Stattdessen lasse<br />

ich sie still auf den Regalen liegen, wo sie gemeinsam den Felsen neu formen.<br />

Als Gewinnerin des Kiefer Hablitzel I Göhner Kunstpreis 2022 spielt Camille Kaiser<br />

(*1992, Genf) in vier Räumen des Aargauer Kunsthaus mit der Überlappung von Erinnerung,<br />

Realität und Fiktion. Sie lässt uns an ihrer persönlichen Geschichte teilhaben<br />

und sorgt mit einer klaren Erzählstruktur und bewussten Leerstellen dafür, dass sich<br />

Besucher:innen im riesigen Diskurs rund um Dekolonisierung und die Rückführung<br />

von kolonial behafteten Objekten nicht verlieren.<br />

Das Thema Korrespondenz bleibt im nächsten Ausstellungsraum präsent: Eine<br />

Briefmarkenserie der Künstlerin öffnet winzige Fenster in eine fiktive Welt ohne koloniale<br />

Spuren. Mit der Videoinstallation im dritten Raum werden die Postkarten lebendig:<br />

Kaiser navigiert Avatare aus Distanz und lässt den markanten Felsen durch<br />

fremde Linsen filmen. Auf den Bildern sollen keine Menschen zu sehen sein, so die<br />

Anweisung. Die leere Landschaft wird zur stillen Zeugin Geschichte. Der letzte Raum<br />

ist mit einem weichen Teppich gepolstert und beherbergt eine Videoinstallation. Der<br />

geloopte Film tastet das Archiv des französischen Verteidigungsministeriums ab, zuerst<br />

die Hülle des Gebäudes, dann das Innere. Je nach Zeitpunkt, zu dem man den<br />

Raum betritt, steigt man anders in diese Zoombewegung ein: vielleicht mit den in<br />

Plastik gepackten und nummerierten Fotografien, mit den Handbewegungen in Gummihandschuhen<br />

oder vielleicht direkt mit der Mikroaufnahme der Statue des Herzogs<br />

von Orléans auf dem Weg nach Frankreich. So oder so: Auf einmal werden die<br />

kleinen Gesten riesengross. Ava Slappnig<br />

→ ‹Camille Kaiser – small gestures, grand gestures. Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreis 2022›,<br />

Aargauer Kunsthaus, bis 29.5. ↗ aargauerkunsthaus.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Camille Kaiser · small gestures, grand gestures, <strong>2023</strong>, Filmstill, © die Künstlerin und ECPAD / Défense<br />

Camille Kaiser · ways to turn an image around, <strong>2023</strong>, Postkarte<br />

BESPRECHUNGEN // AARAU<br />

81


Francisco Sierra — Die Birne in der Pfütze<br />

Absurdes, Witziges, Banales – Francisco Sierra scheut keine<br />

Grenzüberschreitungen. Mit grosser künstlerischer Finesse<br />

porträtiert er das Schräge ebenso wie das Komische. Die Kunsthalle<br />

Appenzell zeigt Gemälde, Zeichnungen und Objekte des<br />

Künstlers in einer Überblicksausstellung.<br />

Appenzell — Francisco Sierras Malerei ist meisterhaft und die mögliche Fallhöhe<br />

gross. Den Künstler reizt die Gratwanderung. In seinen grossformatigen Gemälden<br />

zelebriert er Oberflächen mit Lichtpunkten und Glanzeffekten. Sie sind bestechend<br />

in ihrer malerischen Perfektion, mit ihren dreidimensionalen Illusionsräumen und<br />

den virtuos gesetzten Details: funkelnde Preziosen, lebendig blickende Augen, mit<br />

Pinsel und Farbe inszenierte, raffinierte Unebenheiten. Aber was er da malt: Delfine,<br />

Monde, Vasen – Dinge, die aussehen, als seien sie aus Keramik gefertigt und glasiert.<br />

Motive, die schräg und schrecklich sind in ihrer Ästhetik, ihrem schlichten Anspruch,<br />

etwas Reales abzubilden. Tatsächlich töpfert Francisco Sierra selbst auf der Basis<br />

von Kugelschreiberzeichnungen. Er fotografiert die entstandenen Keramiken und<br />

überträgt sie in Öl auf die Leinwand. Ist das Deko? Ist das Kitsch? Es ist Malerei!<br />

Der 1977 in Santiago de Chile geborene und 1986 in die Schweiz emigrierte Künstler<br />

beherrscht sein Handwerk so gut, dass er sich an Grenzen heranwagen kann:<br />

Wann droht das Banale die Oberhand zu gewinnen? Wie lange behauptet sich das<br />

Medium Malerei gegen den Tand? Bei den grossen, figurativen Gemälden im Erdgeschoss<br />

der Kunsthalle Appenzell halten sich diese Pole in fragiler Balance die Waage.<br />

Bei den Mittelformaten im ersten Obergeschoss kippt sie zuweilen: Wenn kleine<br />

geschlechtslose Wesen ein Stangenbrot wie einen Drachen fliegen lassen oder jedes<br />

eine Kartoffel am Faden hält, dann hat das vor allem illustrativen, narrativen Charakter.<br />

Wenn ein schwarzes Quadrat à la Kasimir Malewitsch mit Jetpack davondüst,<br />

kommt noch ein Verweis auf die Kunstgeschichte hinzu, aber es vermag ebenso wie<br />

die Birne mit Penis in ihrer eigenen Pfütze bestenfalls kurz zu amüsieren. Hier überzeugen<br />

vor allem die Kugelschreiberzeichnungen. Sierras Humor kommt darin frisch<br />

und beiläufig daher, während die malerische Transformation dem Witz die Unmittelbarkeit<br />

nimmt.<br />

Im obersten Stockwerk der Kunsthalle zeigt der Künstler 44 Miniaturporträts von<br />

Guppys auf geschweiften Wandausbuchtungen. Die visuell attraktiven Tiere sind beliebte<br />

Zierfische und damit das ideale Sujet für Francisco Sierra: Sie fordern für hyperrealistische<br />

Abbilder das ganze Können des Künstlers, sie reizen zum Spiel zwischen<br />

Dekoration und Kunst und stehen zugleich für das komplexe Verhältnis von<br />

Natur und Künstlichkeit. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Francisco Sierra – Corniche›, Kunsthalle Appenzell, bis 11.6.<br />

↗ kunsthalleappenzell.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Francisco Sierra · Schnee Oylen, <strong>2023</strong>, Öl auf Leinwand, 240 x 195 cm, Courtesy von Bartha.<br />

Foto: Urs Baumann<br />

BESPRECHUNGEN // APPENZELL<br />

83


Pia Fries — Taktiles Moment zwischen Körper und Farbe<br />

Die Malereien von Pia Fries sind von physischer Präsenz. Auf<br />

ihren meist grossformatigen Bildern ist die Farbe pastos, nein<br />

vielmehr plastisch aufgetragen. In ihrer aktuellen Ausstellung in<br />

Muttenz «ertastet» sich das betrachtende Auge darin in mehreren<br />

Bewegungen seinen Halt.<br />

Basel / Muttenz — Wir werden visuell-sinnlich angesprochen vom in den Raum hineinwirkenden,<br />

vielschichtigen Gefüge aus Material, Farbigkeit und Dynamik. In ihrer<br />

aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Baselland zeigt Pia Fries (*1955, Beromünster)<br />

Arbeiten aus vier Jahrzehnten: Werkgruppen, die seit den 1980er- und 1990er-Jahren<br />

Ausgangspunkt sind für eine bis heute währende, konsequente künstlerische Erforschung<br />

der Malerei.<br />

In ihrem Düsseldorfer Atelier hantiert Pia Fries mit den Bildern aus eigener Kraft,<br />

dreht und schüttelt sie, bis die Farbe an die Stelle ruckelt, wo sie hin soll oder hin<br />

will. Denn die Künstlerin, so beschreibt sie es, hört der Farbe zu, horcht, wo sie ihren<br />

bestmöglichen Platz hat, und gehorcht ihr dann, der Farbe. Dabei bearbeitet sie ihre<br />

Malgründe – stets aus Holz – nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit Werkzeugen<br />

wie Spachteln und Kämmen. Und natürlich mit ihren eigenen Körperbewegungen. Sie<br />

dekonstruiert, transformiert, kontextualisiert – immer wieder neu, scheut es auch<br />

nicht, mit der Maschine Farbe abzuschleifen und neu aufzutragen.<br />

Pia Fries ist heute eine international renommierte Malerin. Begonnen hat sie ihre<br />

Karriere in der Bildhauerklasse bei Anton Egloff an der Kunstgewerbeschule in<br />

Luzern. Damals, Ende der 1970er, fühlte sie sich zu Joseph Beuys’ künstlerischem<br />

Ansatz hingezogen, aber es kam anders. Fries wurde Meisterschülerin von Gerhard<br />

Richter an der Kunstakademie in Düsseldorf und verschrieb sich also der Malerei,<br />

die sie wie folgt definiert: Man schaffe aus der Distanz ein Verhältnis mit dem Blick<br />

und erfahre so eine Berührung. Durch ihr Werk, das offensichtlich beim Wechsel vom<br />

Skulpturalen zur Fläche keineswegs an Räumlichkeit verlor, zieht sich auch die Technik<br />

des Siebdrucks. So verarbeitet Fries zum Beispiel zeichnerische Fragmente von<br />

Maria Sibylla Merian (1647–1717) in ihren Bildern: Pflanzen, die in ihrer Metamorphose<br />

gezeigt werden, verflechten sich in die Malereien als «Veränderungsformeln».<br />

Aus einer Ab-bildung wird etwas neu ge-bildet. Ihrer jüngsten Arbeit liegt zudem der<br />

berühmte Kupferstich ‹Herkules Farnese› von Hendrick Goltzius (1558–1616) zugrunde.<br />

Die Künstlerin hat auf meterlangen Papierbahnen Körperfragmente und -abrisse<br />

des Herkules aufgedruckt und sie in ein Zusammenspiel mit weiteren Farbschichten<br />

und den für sie typischen weissen Leerstellen gebracht. Als malerische Installation<br />

fassen diese Bilder den ganzen Raum ein. Valeska Stach<br />

→ ‹Pia Fries›, Kunsthaus Baselland, bis 9.7. ↗ kunsthausbaselland.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Pia Fries · durch sieben siebe, 2022, Acryl auf Papier, ortsspezifische Installation, Courtesy <strong>Mai</strong> 36<br />

Galerie, Zürich, und Miles McEnery Gallery New York, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland<br />

© ProLitteris. Foto: Gina Folly<br />

Pia Fries · bitu, 1995, Ölfarbe auf Holz, 200 x 170 cm; tonstich lo, 2008, Ölfarbe und Siebdruck auf Holz,<br />

200 x 140 cm, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland © ProLitteris. Foto: Gina Folly<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL / MUTTENZ<br />

85


Poems of Change — Alles muss sich ändern<br />

Seit seiner Ankunft im Neubau am Bahnhof deckt das MCBA<br />

Lausanne die lokale Kunstszene mit der gastkuratierten Biennale<br />

‹Jardin d’Hiver› ab. Die zweite Ausgabe gestaltet Simon<br />

Würsten Marin mit einer Gruppe gleichaltriger Kunst- und Kulturschaffender<br />

als eine Art Manifest für fluide Körper.<br />

Lausanne — ‹Jardin d’hiver #2› ist zunächst eine Ode an die Musikerin, Dichterin und<br />

bekennende Lesbe Pauline Oliviero (1932–2016). Deren Wortklangkreation ‹Poem of<br />

Change›, 1990, die den Wandel als einzige Hoffnung feiert, lieferte nicht nur den Untertitel<br />

zur diesjährigen Biennale. Im Katalog schreibt die Kuratorin Marie DuPasquier<br />

über Olivieros Konzept des «Deep Listening», bei dem sogar interstellare Echos<br />

hörbar werden. Der Grafiker Ali-Eddine Abdelkhalek wiederum hat aus den Versen<br />

des ‹Poem› mit KI über hundert Illustrationen generiert, von denen eine das Ausstellungsplakat<br />

ziert – ein sich ins All schraubendes Flugobjekt? Weiter sind nach dem<br />

Kurator Simon Würsten Marin er und die mitwirkenden Kunstschaffenden etwa so alt<br />

wie das ‹Poem of Change› und zudem begeistert von Paul B. Preciado: Der bei Derrida<br />

und Butler ausgebildete Philosoph, dessen Geschlechtsoperation jüngst für Aufsehen<br />

sorgte, sieht im Hier und Jetzt ein «pharmakopornografisches Regime» am Werk,<br />

das Patriarchat, Kapitalismus und Kolonialismus fördert und dem durch lustvolle<br />

Appropriation stimulierender Techniken und Substanzen Widerstand zu leisten sei.<br />

Die ausgestellten Werke der Biennale sind medial teil so opulent, dass durchaus<br />

eine Strategie erkennbar wird, sich subversiv mit dem dinglichen Überangebot<br />

zu konfrontieren. Ein Beispiel ist die Werkgruppe von Cee Füllemann und Romy Colombe.<br />

K, die farbenfrohe Keramikpflanzen und Neonschmetterlinge mit einem mit<br />

dem Bunsenbrenner an die Wand geflammten Text kombiniert. Überzeugender sind<br />

trotzdem die minimalistischen Arbeiten. Alfredo Aceto vermittelt genuin die uns<br />

nicht selten einholende Empathie mit Maschinen, wenn er in einem Video mit Körper<br />

und Stimme ein Dampfschiff auf dem Genfersee imitiert und so durch die noch leeren<br />

Ausstellungsräume «tuckert». Auch das meditative schwarz-weisse Video-Diptychon<br />

des Kollektivs cCORPORATE stellt das Eingesperrtsein in einem schwarzen<br />

Frauenkörper eindringlich dar mit Bildern einer jungen Tänzerin, die sich schleichend<br />

durch ein verhangenes Gemach sowie durch eine formal harte, aber auch spektakuläre<br />

Männerarbeitswelt bewegt. Mit dem Wandschlitz von Shirin Yousefi, durch<br />

den – nach und nach immer störender – kalte Luft in die Biennale strömt, wird sogar<br />

leise gefragt, ob der nunmehr seit Jahrzehnten zunehmend von oben wie unten als<br />

Allheilmittel beschworene «frische Wind» nicht auch mit gewissen unserer Probleme<br />

zusammenhänge. Katharina Holderegger<br />

→ ‹Jardin d’Hiver #2 – Poems of Change›, Musée cantonal des Beaux-Arts, bis 21.5. ↗ mcba.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Poems of Change, mit Werken von Cee Füllemann und Romy Colombe. K (Wand und stehende<br />

Skulpturen) und Lucas Erin (rechts, hängend), Ausstellungsansicht MCBA, Lausanne<br />

Charly Mirambeau · La plage rose, <strong>2023</strong>, Installation, Mischtechnik, 450 x 300 x 400 cm, Ausstellungsansicht<br />

MCBA, Lausanne<br />

BESPRECHUNGEN // LAUSANNE<br />

87


Rita Ackermann — Freche Mädchen und gestische Schichten<br />

Das MASI zeigt die bisher umfangreichste Retrospektive der ungarisch-amerikanischen<br />

Künstlerin Rita Ackermann. Dabei folgt<br />

man ihrem Weg von den frühen figurativen zu den aktuellen<br />

Malereien, in denen linienbasierte Figuren expressionistische<br />

Farbflächen durchdringen und die Wahrnehmung verwirren.<br />

Lugano — Provokativ schaut uns das halbnackte, schlanke Mädchen mit kurzen<br />

Haaren und kleinen Brüstchen direkt in die Augen. Stolz trägt sie ihre Delfin- und<br />

Schmetterlingtatoos zur Schau. In der Linken hält sie lässig eine Zigarette. Hinter<br />

ihr, in seichtem Gewässer, sieht man Girls, die baden, mit Delfinen reden, Kaugummiblasen<br />

zerplatzen lassen oder sich gegenseitig filmen. Das Bild ‹Where did we come<br />

from? Where are we going? Who are we?›, 1994, ist eine direkte Referenz an Gaugins<br />

gleichnamiges Werk, das, ebenfalls im Breitleinwandformat, den Lebenszyklus darstellt.<br />

Ackermann malte ihre eigene Version davon auf Jeansstoff, aus dem auch die<br />

Vorhänge in ihrem Budapester Kinderzimmer gefertigt waren. 1999 zog sie schliesslich<br />

aus der ungarischen Hauptstadt nach New York. Die Kunstakademie, wegen<br />

der sie übersiedelt war, liess sie bald hinter sich und stürzte sich in den Strudel der<br />

Kunst- und Musikszene des Big Apple.<br />

Die von der Künstlerin nun für das MASI konzipierte Ausstellung ‹Hidden› ist<br />

Ackermanns erste grosse Retrospektive. Sie ist zweigeteilt und baut auf den Gegenpolen<br />

der figürlichen Zeichnung und der informellen Malerei auf, die sich in Ackermanns<br />

Werk selbst vereinen. Die Mädchenfiguren in den frühen Werken erinnern mit<br />

ihrem sicheren Strich an die Harlekine in Picassos blauer Periode. Die Arbeiten der<br />

letzten Jahre vereinen in vielschichtigen Spielarten gestisch pastose Malerei und figürlichen<br />

Kohlestrich. Etwa die Serie ‹Mama›, 2018–2021: «Bad Girls», Panzer oder<br />

galoppierende Pferde der Native Americans tauchen aus den Schichtungen auf, um<br />

gleich wieder zu entschwinden. Die Figuren versinken in den Farbmassen, bleiben<br />

ambivalent in der Wahrnehmung, um unvermittelt wieder aufzuscheinen.<br />

In der jüngsten, grossformatigen Serie ‹War Drawings›, 2022, findet Krieg auch<br />

formal auf der Leinwand statt. Die gelbliche, freihändig karierte Grundierung zitiert<br />

amerikanische Notizblöcke – auf das Provisorische, Vergängliche verweisend. Die<br />

Fettstiftzeichnung in Schwarz, Weiss, Blau und Rot zeigt und versteckt gleichzeitig<br />

das Figurenarsenal: In einer anstrengenden Lesereise entdecken die Betrachtenden<br />

Panzer, Hunde, Pferde, amerikanische Ureinwohner, versteckt in einem fürchterlichen<br />

Strichgewirr, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Rita Ackermann assoziiert<br />

Kriegsgräuel in der Ukraine mit den Massakern an der indigenen Bevölkerung<br />

und schafft so ein eindringliches Manifest gegen den Krieg. Barbara Fässler<br />

→ ‹Rita Ackermann – Hidden›, MASI, LAC, bis 13.8. ↗ masilugano.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Rita Ackermann · Mama, Safe Crossing, 2019, Öl, Pigmente, Acryl, Fettstift und Pastell auf Leinwand,<br />

Burger Collection, Hongkong, Courtesy Hauser & Wirth. Foto: Thomas Barratt<br />

BESPRECHUNGEN // LUGANO<br />

89


Tschabalala Self — Performance, Inszenierungen und Rollenspiele<br />

Figuren, die ihre Identität selbstbewusst inszenieren, aber auch<br />

zugeschriebene Rollen einnehmen. Dazu ein Mash-up aus verschiedenen<br />

Materialien, Techniken und Stilrichtungen. Die junge<br />

Amerikanerin Tschabalala Self zeigt im Kunstmuseum St. Gallen<br />

eine Ausstellung, die Komplexität nicht scheut.<br />

St. Gallen — «And you are? Are you a friend? Are you family? Who are you?» Diese Fragen,<br />

stetig wiederholt von verschiedenen Protagonist:innen in der theatral inszenierten<br />

Performance ‹Sounding Board›, 2021, sind richtungsweisend für die Ausstellung<br />

im Kunstmuseum St. Gallen: In immer neuen Variationen verhandelt Tschabalala Self<br />

(*1990, New York) Identität, Selbst- und Fremdverortung. Stereotypen und Rollenzuschreibungen<br />

vermischen sich dabei mit Selbstinszenierung und affirmativer Pose,<br />

während gleichzeitig verschiedene persönliche Aspekte in den Fokus rücken, darunter<br />

Selfs Identität als Schwarze Amerikanerin, als Frau und als Künstlerin.<br />

Den Auftakt zur Ausstellung macht die Videoinstallation, welche die erwähnte<br />

Performance zeigt, aufgenommen an der Performa Biennial New York City 2021.<br />

Unterschiedliche Paarkonstellationen konfrontieren sich darin nicht nur mit repetitiven<br />

Fragen, sondern auch mit Vorwürfen und Bedürfnissen, welche Konflikte und<br />

Verhaltensweisen offenlegen, die sowohl im Privaten wie auch im Gesellschaftlichen<br />

wirken. Im Saaltext, der ausschliesslich aus Kommentaren der Künstlerin besteht,<br />

verweist Self darauf, dass sie die Figuren aus der Performance als «dreidimensionale<br />

und lebendige Version» ihrer Gemälde versteht, als Figuren, die sozusagen ihren<br />

Gemälden entsprungen sind und nun in Aktion treten. Entsprechend entdeckt man<br />

in ihren Objekten und Bildern, die den Hauptteil der Schau ausmachen, denn auch<br />

ähnliche Themen. Neben der Komplexität der Identitätskonstruktion, die Self stets<br />

aufrechterhält, ist insbesondere auch ihre Technik faszinierend. Ihre Bilder – ein Mix<br />

aus Siebdruck, Vinylfarbe, Emaille, Gouache, Acryl, Farbe und Bleistift – erinnern unter<br />

anderem an Kubismus, Pop-Art, Grafik oder Textilkunst. Oft näht sie auch Stoffe,<br />

aus denen sie ihre Personen wie Collagen entstehen lässt, auf die Leinwand. Bemerkenswert<br />

ist dabei, wie sie den Faden nicht nur zweckmässig einsetzt, sondern mit<br />

ihm buchstäblich zeichnet und dabei den Gesichtern und Körperteilen Konturen verleiht.<br />

Nach dem Gang durch die Ausstellung wünscht man sich einzig, dass sich die<br />

Künstlerin nicht auf ihrem bisherigen Erfolgsrezept ausruhen wird: Viele der Bilder<br />

sind sich relativ ähnlich, und man ist gespannt, was von Tschabalala Self in Zukunft<br />

noch kommen wird. Vorerst jedoch sei ihr die volle Aufmerksamkeit gegönnt, denn:<br />

«Today is about me. Can you see that? Can’t you see all these eyes on me? See it, feel<br />

it and know it, baby.» Martina Venanzoni<br />

→ ‹Tschabalala Self – Inside Out›, Kunstmuseum St. Gallen, bis 18.6. ↗ kunstmuseumsg.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Tschabalala Self · Inside Out, Ausstellungsansicht Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Stefan Altenburger<br />

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN<br />

91


Roman Gysin / Mitchell Anderson — Berührung und Distanz<br />

Zwei junge Künstler zeigen unter den Sheddächern der Kunsthalle<br />

8000 unterschiedliche Herangehensweisen an die Widersprüche<br />

unserer Zeit. Einmal ist es eine handwerkliche Haptik,<br />

die sich die Entfremdung der Welt zum Thema nimmt, ein andermal<br />

sind es dystopische Dioramen.<br />

Wädenswil — Roman Gysins Installation ‹Woody Shopper› spielt mit Lesarten, Materialien,<br />

dem Raum und sogar mit den Worten. Die Holzarbeiten erscheinen mal roh,<br />

mal manieriert, abwechslungsweise das eine oder andere und sogar gleichzeitig beides:<br />

Der spielerische Grenzgang führt vorbei an geschliffenen, mit Leinwand überzogenen<br />

Holzreliefs, lose ausgelegten, schimmernden Seidenbändern oder rohen Holzrinden<br />

und -spänen. In präzisem Gegenüber sind die hölzernen Arbeiten in den luftig<br />

hohen Ausstellungsräumen der Kunsthalle 8000 schwebend vor die Wand montiert<br />

oder am Boden ausgestreut. Der virtuos-museal inszenierte Kunstraum ist seit 2020<br />

in einer ehemaligen Metallwerkstatt am Rand des Industriegebiets von Wädenswil<br />

untergebracht. Eine Ausstellung pro Jahr widmet die Stiftung Talos, die den Kunstraum<br />

betreibt, der Gewinnerin oder dem Gewinner eines ihrer drei Preise. Dieses Jahr<br />

hat der Förderpreisträger Roman Gysin (*1984) die Ehre.<br />

In der Metallwerkstatt liess übrigens einst nicht nur Stiftungsmitgründer Lori<br />

Hersberger, sondern auch Sylvie Fleury Metallobjekte galvanisieren. Bei Fleury war<br />

es ein vergoldeter Einkaufswagen. Ihr Werk kommt unmittelbar ins Spiel, wenn es<br />

um ‹Woody Shopper› geht: Die spielerische Annäherung an die Welt des Konsums, die<br />

immer auch ein ironisch-distanziertes Kommentieren ist, gehört zu Fleurys genauso<br />

wie zu Gysins Arbeiten dazu. Bei aller Spielerei mit Schein und Sein gibt es aber auch<br />

Unterschiede. Bei Gysin bleibt das Bearbeiten des Materials, anders als bei Fleury,<br />

als Handwerk und unmittelbare Berührung immer präsent.<br />

Komplementär zur formal sinnlich geprägten Sprache des Handwerklichen setzt<br />

die zweite Ausstellung im kleineren Raum historisch aufgeladene Fundstücke ein<br />

und regt zum Nachdenken an. Der in den USA geborene Schweizer Künstler Mitchell<br />

Anderson (*1985) nennt die Schau trügerisch ‹Landschaftsgemälde›: An den Wänden<br />

hängen Hunderte Kopien von FBI-Aufzeichnungen, die Bewegungen während der berühmt<br />

gewordenen Tragödie des Columbine High School Shooting zeigen. Am Boden<br />

liegen Styropormodelle noch berühmterer Schlachtfelder, wie sie eine texanische<br />

Firma kriegsbegeisterten Modellbauern zum Kauf anbietet. In diesen dystopischen<br />

Dioramen kommt das Fundament künstlerischer Leichtigkeit definitiv ins Schwanken.<br />

Hier gibt es keine Form mehr, auf der das Auge ausruhen könnte, geschweige<br />

denn ein Material, das die Hand gerne berühren würde. Sabine v. Fischer<br />

→ ‹Roman Gysin – Woody Shopper› und ‹Mitchell Anderson – Landschaftsgemälde›, Kunsthalle 8000,<br />

bis 20.5. ↗ kunsthalle8000.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Mitchell Anderson · Landschaftsgemälde, Ausstellungsansicht Kunsthalle 8000, Wädenswil<br />

Roman Gysin · Bodenstreumischung No 4, <strong>2023</strong>, Installation aus Holz, Stoff, Metall, Masse variabel,<br />

Ausstellungsansicht Kunsthalle 8000, Wädenswil<br />

BESPRECHUNGEN // WÄDENSWIL<br />

93


Annelies Štrba — Inszenierung einer Familie<br />

Annelies Štrba wurde bekannt, indem sie als Familienfrau und<br />

Mutter Szenen ihres Alltags fotografierte und filmte. Eine Ausstellung<br />

in der Fotostiftung Schweiz zeigt von den frühen Foto-<br />

Leinwänden bis zu den späteren Video-Stills die Entwicklung<br />

ihres Schaffens, das stets in Traumsphären führt.<br />

Winterthur — Eine kleine Serie schwarz-weisser Fotografien, vergrössert auf riesige<br />

Leinwände, brachte der Schweizer Künstlerin Annelies Štrba (*1947, Zug) 1990<br />

erstmals über Nacht viel Ruhm und Anerkennung. Erstaunlich wirkten die Bildmotive<br />

auf den übergrossen Fotografien deshalb, weil Štrba darin ihre private Familienwelt<br />

zeigte. Die meist unscharf aufgenommenen Szenen mit ihren drei Kindern Sonja,<br />

Samuel und Linda als Hauptakteur:innen wirkten auf den vergilbt und ausgebleicht<br />

anmutenden Stoffträgern allerdings nicht wie Fotos eines Familienalbums um die<br />

1980er-Jahre, sondern als wären sie aus einer anderen Welt und in einem anderen<br />

Jahrhundert entstanden.<br />

Der Akt des Fotografierens bezeugt in seiner Lichtzeichnung immer einen erlebten<br />

Moment aus der Wirklichkeit. Die Aura von Štrbas Familienbildern scheint jedoch<br />

weit von der Realität entfernt in der Sphäre von Traumbildern. Und obschon die Jahreszahlen<br />

der Aufnahmen jeweils in der Bildlegende vermerkt sind, wirken die Fotografien<br />

rätselhaft zeitlos, und die Inszenierung ihrer Kinder erhält etwas Theatralisches<br />

und Sinnbildhaftes. Tochter Sonja steht lebensgross vor der Betrachterin, das<br />

zarte Teenagermädchen strahlt in ihrem weissen Kleid gleichzeitig Verletzlichkeit<br />

und trotzige Attitüde aus. Daneben erscheint ein englisches Geisterhaus mit schiefer<br />

Fassade und dunklen Fensterlöchern. Sonjas Schwester Linda, mit einer seltsamen<br />

Mütze auf dem Kopf, gekleidet in eine schwarze Baseball-Jacke, blickt mit leuchtenden<br />

Augen in die Kamera, wo sich ihr Blick mit dem ihrer Mutter kreuzt. Letztere<br />

bleibt in all den Familienszenen unsichtbar – die Künstlerin bestimmt aus dem Hintergrund,<br />

welche Geschichte sie über ihre Familie erzählen will.<br />

Sinngemäss beginnt die Retrospektive ihrer Werke in der Winterthurer Fotostiftung<br />

denn auch mit einem Gedicht von Emmy Hennings. Die Avantgardistin beschreibt<br />

darin den dunklen Rausch des Schlafes und die Reise in unbekannte Weiten<br />

einer anderen Welt. Štrbas Traum beginnt mit der Serie ‹Shades of Time›, 1974–1997,<br />

im Kosmos eines Familienreigens, denn hier «entfaltet sich bunt mein Anderssein».<br />

Ihre Reise ins Universum der Zeit setzt die Künstlerin später fort mit expressionistischen<br />

Videostills und schliesslich mit zart entrückten Bildnissen schlafender «Prinzessinnen».<br />

Stets aufs Neue spielt Štrba in ihren Arbeiten den Traum einer verzauberten<br />

Welt durch. Johanna Encrantz<br />

→ ‹Annelies Štrba – Bunt entfaltet sich mein Anderssein›, Fotostiftung Schweiz, bis 13.8.; Rundgang mit<br />

der Künstlerin, Verleger Lars Müller und Fotostiftung-Direktor Peter Pfrunder, 21.5. ↗ fotostiftung.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Annelies Štrba · In der Küche, 1995, Fotografie aus Projektion ‹Shades of Time 2.0›, 2020 © ProLitteris<br />

Annelies Štrba · Linda mit Teddybär, 1981, Silbergelatineabzug auf Leinwand, 98 x 140 cm, Sammlung<br />

Förderverein der Fotostiftung Schweiz © ProLitteris<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />

95


Mindmapping Art — Netzwerke und verwandte Strukturen<br />

Das Kunsthaus Zofingen bringt unter dem Begriff des «Mindmapping»<br />

drei Künstler:innen zusammen, in deren Werk Netzwerke<br />

und Kartografien einen zentralen Stellenwert einnehmen.<br />

Unter einem Dach versammelt, treten inhaltlicher Fokus<br />

und individuelle Arbeitsweise umso deutlicher hervor.<br />

Zofingen — Für Françoise Caraco (*1972) markiert die biografisch motivierte Recherche<br />

den Dreh- und Angelpunkt ihres Schaffens. Im Kunsthaus Zofingen, das unter<br />

dem Titel ‹Mindmapping Art› das assoziative Spektrum dreier künstlerischer Positionen<br />

zeigt, mündet das in eine ortsspezifische Arbeit: Caraco geht den Spuren ihrer<br />

Urgrossmutter Clara Bollag nach, die in Zofingen gelebt hat, wobei sie die Geschichte<br />

der jüdischen Bewohner:innen im Wiggertal ebenso beleuchtet, wie sie Leerstellen<br />

der Recherche als Anstoss für mögliche Geschichten heranzieht. Inszenierte Artefakte<br />

wie die aus dem Museum Zofingen stammenden Vogelpräparate und fotografierte<br />

Zeugnisse wie die in den Akten eingelegten Löschblätter oder alte Negativplatten mit<br />

Beschriftung ergeben ein Geflecht, in dem Caracos Vorfahren bildlich kaum präsent<br />

sind, die Atmosphäre von Erzählung und Zeitzeugnis aber umso evidenter hervortritt.<br />

Zusammen mit einem Video, das in subtilen, sorgfältig gesetzten Bildern und Voiceover<br />

die Recherche nachzeichnet, entwirft Caraco ein Bild von Vergessenem und Wiederentdecktem,<br />

von individuellem Schicksal und kollektiver Vergangenheit.<br />

Esther Ernst (*1977) wiederum hat sich dem Zeichnen, insbesondere kartenähnlichen<br />

Aufzeichnungen, verschrieben. In Zofingen sind mehrere grossformatige «Pläne»<br />

von Mürren, Olevano und Jena zu sehen; neben den Wechseln zwischen Übersicht<br />

und Detail, Abstraktion und Beschriftung fällt vor allem die Handhabung des<br />

Papiers ins Auge. Gerollte, lose ausschweifende Bahnen oder zusammengeklebte,<br />

gefaltete Bögen bezeugen nicht nur Ernsts Interesse am Medium der Karte, sondern<br />

auch ihre Arbeitsweise «en plein air», was portables und robustes Trägermaterial erfordert.<br />

Als spannende Ergänzung zeigt sie A5-formatige ‹gezeichnete Tage›, in denen<br />

sie seit 2017 jeden Tag schriftlich und bildlich festhält. Im Gegensatz dazu kreist die<br />

Arbeit von Gianluca Trifilò (*1982) um die harte Realität von Drogen und Medikamenten,<br />

um Abhängigkeiten und soziale Ausgrenzung. So wirkt ‹Mohnopol des Rausches›<br />

aus der Distanz als leichtfüssiges Arrangement von dünnen bedruckten Papieren,<br />

durchzogen von organisch anmutenden roten Linien. Beim Näherkommen entdeckt<br />

man Medikamentennamen und handschriftliche Verweise auf Nebenwirkungen und<br />

«Einsatzgebiete», Werbung und Abgrund. Auch die algorithmisch errechneten «Porträts»<br />

sowie die Installation im Obergeschoss thematisieren das Konglomerat von<br />

Prävention und Distribution, von Pharmakologie und Missbrauch. Irene Müller<br />

→ ‹Mindmapping Art – Françoise Caraco, Esther Ernst, Gianluca Trifilò›, Kunsthaus Zofingen, bis 18.6.;<br />

Gespräch zwischen Esther Ernst und der Poetin Birgit Kempker, 4.5., 19 Uhr ↗ kunsthauszofingen.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Gianluca Trifilò · Gisch Halt Mol Echli. Isch Nöd So Schlimm!, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthaus<br />

Zofingen. Foto: Rachel Bühlmann<br />

Françoise Caraco · Zofinger Luft, <strong>2023</strong> (vorne, Detail); Esther Ernst · Luftrippen, Zwerchgiebel, Treppenaugen,<br />

Pechnasen ..., 2015 (hinten), Ausstellungsansicht Kunsthaus Zofingen. Foto: Rachel Bühlmann<br />

BESPRECHUNGEN // ZOFINGEN<br />

97


Re-Orientations — Orientierung kommt auch von Orient<br />

‹Re-Orientations› im Kunsthaus Zürich fragt nach dem Transkulturellen<br />

in der Beziehung zwischen islamischer Kunst und der<br />

westlichen Moderne ab 1851. Die Schau vereint über 170 Objekte<br />

zu einem Dialog, der gängigen Diskursen über Aneignung und<br />

koloniale Macht ein Plädoyer für Austausch entgegenhält.<br />

Zürich — Es ist nicht so, dass die Kuratorin Sandra Gianfreda Problematisches im<br />

Verhältnis des Westens und dem sogenannten Orient in der Kulturgeschichte ignorieren<br />

würde. Doch die Schau ‹Re-Orientations› geht erhellend auf die wechselseitigen<br />

Beziehungen und Einflüsse zwischen Orient und Okzident ein. Im «Gespräch»<br />

zwischen historischen Objekten und Werken der Kunstgeschichte sowie zeitgenössischen<br />

Interventionen aus beiden Kulturbereichen wird ersichtlich, dass es keine<br />

klare Trennung zwischen westlicher und islamischer Kunst, zwischen Kunst und<br />

Kunsthandwerk geben kann. Vielmehr wird durch die Szenografie deutlich, dass sich<br />

das Transkulturelle in einem ewigen Hin und Her entlang von Handelsrouten, Debatten<br />

und gegenseitigen Missverständnissen entwickelt. Der Mut zur Abstraktion, die<br />

Hinwendung zum Ornament als Bedeutungsträger, die für die westliche Moderne so<br />

wichtig waren, finden ihre Initialzündung auch in Sammlungen orientalischer Objekte,<br />

der Einrichtung sogenannter «Türkenzimmer» in herrschaftlichen Häusern oder<br />

dem Studium der Alhambra.<br />

Es ist ein Verdienst dieser Schau, diese Zusammenhänge multiperspektivisch<br />

herauszuarbeiten und weniger bekannte Autor:innen ins Licht zu rücken. So sind<br />

die Bilder von Osman Hamdi Bey (1842–1910), Henriette Browne (1829–1901) und<br />

Elisabeth Jerichau-Baumann (1819–1881) wichtige Ergänzungen zum Kanon der<br />

«Orientmalerei», wie sie in unzähligen Museen des Westens zu finden ist. Ein Krug<br />

des 13. Jahrhunderts aus Kaschan (dem heutigen Iran), der 1910 in der Ausstellung<br />

‹Meisterwerke muhammedanischer Kunst› in München ausgestellt wurde, führt auf<br />

verschlungenen Pfaden zur Serie ‹color lines›, 1976, von Karl Gerstner (1930–2017).<br />

Dass die Probleme im Verhältnis zwischen dem islamischen Kulturraum und dem<br />

Westen noch lange nicht aufgearbeitet sind, hat Edward Saïd in seinem Buch ‹Orientalism›,<br />

1978, präzise analysiert. Das veranschaulicht das Werk ‹Ways to Escape<br />

one’s Former Country / Patterns & Traces› des Zürcher Künstlerduos Baltensperger +<br />

Siepert: ein Orientteppich, in den die Routen der Handelswege exotischer Waren eingestickt<br />

sind und die jenen entsprechen, auf denen Flüchtende aus Syrien, dem Irak<br />

oder Libyen versuchen, nach Europa zu gelangen. Der Dialog zwischen den Objekten,<br />

Mustern und Traditionen, den uns die Ausstellung vor Augen führt, harrt seiner Wiederaufnahme<br />

im politischen Feld der Migrationspolitik. Damian Christinger<br />

→ ‹Re-Orientations – Europa und die islamischen Künste, 1851 bis heute›, Kunsthaus Zürich, bis 16.7.<br />

↗ kunsthaus.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Gülsün Karamustafa · The City and the Secret, Panther Fashion, 2007, Setaufnahme, 1-Kanal-Video,<br />

Farbe, Ton, 13’39’’. Foto: Serra Gültürk<br />

Henri Matisse · Die roten Teppiche, 1906, Öl auf Leinwand, 89 x 116 cm, Musée de Grenoble<br />

© Succession Henri Matisse / ProLitteris. Foto: Ville de Grenoble / Musée de Grenoble – J.L. Lacroix<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

99


Louisa Gagliardi — Homo Deus<br />

Louisa Gagliardi erfasst das Unscheinbare im Flüchtigen. Sie<br />

«malt» Momente, die zu oft unbeachtet bleiben. Spiegelt sich<br />

im Flug der Möwen, im Welken der Blumen oder in einer zerknüllten<br />

Bettdecke nicht die Süsse, die das Dasein ausmacht?<br />

Bei Eva Presenhuber lässt uns die Künstlerin darin eintauchen.<br />

Zürich — Beim Eintreten in die Galerie Eva Presenhuber stösst man auf ein Kaminfeuer.<br />

Darüber hängt ein grosser Spiegel, vor dem eine Vase mit dahinwelkenden Tulpen<br />

steht. Sind die Blumen echt? Man kommt nicht umhin, in den Spiegel zu blicken,<br />

und begegnet, wohl oder übel, allem voran sich selbst. Bereits hier klingt das allumfassende<br />

Thema der Ausstellung an: Was ist Schein? Was ist Wirklichkeit? Denn die<br />

Atmosphäre des wärmenden Kaminfeuers entpuppt sich als vorgetäuschte Behaglichkeit.<br />

Stattdessen fungiert das Werk als eine Art Portal, das die Besucher:innen<br />

in eine digital konstruierte Unterwelt, geradezu ins Metaversum, teleportiert. Dabei<br />

hallt ein Echo durch den Raum. Ein Echo, das verführen will und dennoch abstösst.<br />

Auf den ersten Blick wirken die Werke von Louisa Gagliardi (*1989, Sion) kühl<br />

und distanziert. Zugleich geht von ihnen eine magische Anziehungskraft aus. Das<br />

oft bläulich-grüne Inkarnat der Protagonist:innen erinnert an Avatare. Dabei wurden<br />

einst Heilige in einer Vielzahl von Kulturen mit blauer Hautfarbe dargestellt, um so<br />

auf ihre Ätherik hinzuweisen. Auch Gagliardis Figuren wirken wie aus einer anderen<br />

Welt. Forsch blicken sie uns an und wandeln sich vom Objekt zum Subjekt. Ebenso<br />

hochmütig wie nüchtern, provozieren sie und werfen die Betrachtenden auf sich<br />

selbst zurück. Ein Unbehagen stellt sich ein.<br />

Die digital gemalten Bilder, die anschliessend meist auf PVC gedruckt und partiell<br />

mit glitzernden Lacken überarbeitet werden, verdienen die Bezeichnung «Gemälde».<br />

Gagliardi setzt zahlreiche kunsthistorische Referenzen in die Bildnisse, etwa den Mythos<br />

des Narziss, der so sehr in sich selbst vernarrt ist, dass er schliesslich verhungert.<br />

Darüber hinaus taucht immer wieder das Motiv des Wasserglases auf. Wasser<br />

verspricht neues Leben. Ersetzt das Wassergefäss hier den eucharistischen Becher?<br />

Dass der Mensch sich selbst zum Schöpfergott erhoben hat, ist bekannt. Doch wohin<br />

führt die Selbstüberhöhung? Ohne Narrative vorzugeben, überzeugt die junge Zürcherin<br />

mit Intelligenz, Einfallsreichtum und Humor. Mit unverwechselbarer Handschrift<br />

erschafft sie grossartige Bildwerke, die reich an lyrischem Ausdruck sind. Louisa Gagliardi<br />

fängt präzise das befangene Lebensgefühl unserer Zeit ein und überträgt es in<br />

sinnliche Schauplätze. Das wahrhaft Besondere an ihren Werken ist der Appell an die<br />

Imagination der Betrachtenden. Dabei drängen sich immerzu Fragen auf: Was bleibt<br />

«am Ende»? Und ist nicht jedes Ende auch ein Anfang? Samantha Grob<br />

→ ‹Louisa Gagliardi – A Moment’s Notice›, Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, bis 20.5.<br />

↗ presenhuber.com<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Louisa Gagliardi · Sunbather, <strong>2023</strong>, Tinte und Nagellack auf PVC, 250 x 200 cm<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 101


A City Beyond — In die Zukunft mit Insekten und Sandhäusern<br />

We Are AIA, Awareness in Art, nennt sich ein von Martina Huber<br />

2021 gegründetes Projekt, das mittels Kunst die Auseinandersetzung<br />

damit vorwärtstreibt, wie Lebensformen, Denk- und<br />

Fühlweisen hinsichtlich der Zukunft entwickelt werden können.<br />

Die aktuelle Ausstellung befragt Formen des Zusammenlebens.<br />

Zürich — Kunst habe die Kraft, auf emotionaler Ebene Zugänge zu schaffen, sagt<br />

Martina Huber. Darum habe sie sich nach dem Studium von Journalismus und Kommunikation<br />

entschieden, umzusatteln und mithilfe der Kunst auf sinnvolle Inhalte zu<br />

setzen. Mittlerweile erfolgreich aus verschiedenen Quellen finanziert, widmet sich<br />

ihr Projekt We Are AIA <strong>2023</strong> dem Thema «Co-Habitation». Wie wollen wir in Zukunft<br />

zusammenleben? So lautet die Frage, der die aktuelle Ausstellung ‹A City Beyond›<br />

gewidmet ist. Die gezeigten Arbeiten verweisen auf unterschiedliche, jeweils viel<br />

Diskussionsstoff bietende biologische, technologische und soziale Bereiche. Marc<br />

Lee führt in ‹CAON – Control and Optimize Nature›, 2022, vor Augen, wie technologische<br />

Lösungsansätze in Bezug auf Insekten aussehen können. Da werden zum Beispiel<br />

Spinnen genetisch derart verändert, dass sie Daten sammeln oder Krankheiten<br />

übertragende Insekten erfolgreicher töten können. Studio Eidola widmen sich dem<br />

problematischen Sandabbau. Statt Sand in Betonmischungen verschwinden zu lassen,<br />

stellen sie ihn in Form von kleinen, architektonisch anmutenden Skulpturen als<br />

brauchbaren, lokal zu findenden und wiederverwertbaren Rohstoff vor.<br />

Umwerfend ist die ‹Ipseria› von Isabell Bullerschen. Das Publikum ist gehalten,<br />

sich im Schoss eines an eine Krake erinnernden rosa Stoffgebildes niederzulassen<br />

und eine VR-Brille überzustülpen. Von einer flüsternden Stimme mit «relax, relax»<br />

eingestimmt, wird frau in den menschlichen Verdauungstrakt entführt. Hier hält sich<br />

die mit vielen Ausstülpungen versehene Ipseria auf, die mich umfängt, mich berührt<br />

und in Vibration versetzt. Aus der erotischen Begegnung geht ein neues kleines Ipseria-Wesen<br />

hervor. Ipseria vermag sich über ihre Art hinaus fortzupflanzen, womit – so<br />

die Zürcher Künstlerin – das Konzept der Identität infrage gestellt werde. Auch der<br />

Mensch könne derart handeln, allerdings sei dies Vermögen durch die Rationalität<br />

verschüttet. Nur sinnliche Erfahrungen könnten es wieder zum Leben erwecken.<br />

Beteiligte Künstler:innen sind neben den genannten, Pedro Wirz, SUPER-<br />

FLEX, Architektur für Flüchtlinge, Mira Hirtz und Violeta Burckhardt, die gemeinsam<br />

mit Huber die Schau kuratierte. Das Engagement der häufig zusammen mit<br />

Wissenschaftler:innen entwickelten Arbeiten wird im Juni fortgesetzt mittels eines<br />

höchst vielseitig programmierten Pavillons auf dem Wilderplatz. Brita Polzer<br />

→ ‹A City Beyond – Rethinking Co-Habitation›, We Are AIA, Löwenbräukunst, bis 27.5.; ‹Co-Habitations<br />

Pavillon›, Wilderplatz, ab 8.6. ↗ weareaia.ch<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Marc Lee · CAON – Control and Optimize Nature, <strong>2023</strong>, Mobile-App, interaktive 2-Kanal-Installation,<br />

Kooperation mit Shervin Saremi (Sound), Ausstellungsansicht We Are AIA, Zürich. Foto: Carla Schleiffer<br />

Isabell Bullerschen · Ipseria, <strong>2023</strong>, Still aus Mixed-Reality-Installation, verschiedene Materialien<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Bally Foundation<br />

Lugano — Die Bally Stiftung für Kultur eröffnet<br />

im Osten Luganos einen neuen Ausstellungsort.<br />

In der Villa Heleneum, die einst die Sammlung<br />

Brignoni beherbergte, werden nun voraussichtlich<br />

zwei grosse Ausstellungen im Jahr stattfinden,<br />

eine im Frühling und eine im Herbst. Den<br />

Auftakt macht ‹un lac inconnu› mit international<br />

bekannten Künstler:innen wie Vito<br />

Acconci, Angela Bulloch und Philippe Parreno,<br />

aber auch Schweizer Positionen wie Caroline<br />

Bachmann und jüngeren Kunstschaffenden. In<br />

der auf Marcel Proust referierenden Ausstellung<br />

geht es um unsere Beziehung zu unserer<br />

Innen- und Aussenwelt. Anregung dazu liefert<br />

das erzählerische Potenzial der Jugendstilvilla<br />

und des botanischen Gartens. Anhand der<br />

Ausstellungen, Round Tables mit Fachleuten<br />

und Künstler:innenresidenzen werden Fragen<br />

der Nachhaltigkeit diskutiert. Bally hat seit<br />

jeher mit Gestalter:innen und Künstler:innen<br />

zusammengearbeitet. Seit 2008 vergibt es<br />

den Bally Artist Award an eine Künstlerin oder<br />

einen Künstler mit Wohnsitz in der Schweiz.<br />

Seit letztem Jahr wird der Ge winnerin oder<br />

dem Gewinner im Museo d’arte della Svizerra<br />

italiana MASI eine Einzelausstellung ausgerichtet<br />

und das Werk als Leihgabe in die Sammlung<br />

aufgenommen. Der oder die diesjährige<br />

Preisträger:in wird im April bekanntgegeben.<br />

Fondazione Luigi Rovati<br />

<strong>Mai</strong>land — Seit einem halben Jahr ist <strong>Mai</strong>land<br />

um eine museale Einrichtung reicher. Die<br />

Stiftung des 2019 verstorbenen Pharmaunternehmers<br />

Luigi Rovati hat in einem historischen<br />

Palazzo im Zentrum der Stadt dessen Sammlung<br />

etruskischer Kunst öffentlich zugänglich<br />

gemacht. Das umgebaute Gebäude umfasst<br />

Ausstellungsräume auf mehreren Etagen, wovon<br />

einige unterirdisch höhlenartig inszeniert<br />

sind, und eine Bibliothek. Für das Ausstellungsprogramm<br />

hat sich die Stiftung vorgenommen,<br />

Verbindungen zwischen alter und<br />

zeitgenössischer Kunst herzustellen. Aktuell<br />

zeigt sie unter dem Titel ‹Diego, l’altro Giacometti›<br />

sechzig Werke von Diego Giacometti<br />

und damit die erste Präsentation in Italien<br />

des Schweizer Bildhauers, der zeitlebens im<br />

Schatten seines älteren Bruders Alberto stand.<br />

Seine Werke, Einrichtungsgegenstände, Tierskulpturen<br />

und andere Objekte sind so unter<br />

die archäologischen Fundstücke verteilt, dass<br />

sie teils schwer voneinander zu unterscheiden<br />

sind. Dies auch, weil Diego Giacometti sich in<br />

seiner Kunst an etruskischer und ägyptischer<br />

Kunst orientierte und davon ausgehend fabelhafte<br />

Pflanzen- und Tierwelten erschuf.<br />

Diego, l’altro Giacometti, Ausstellungsansicht<br />

Fondazione Luigi Rovati © Diego Giacometti,<br />

SIAE <strong>2023</strong>. Foto: Daniele Portanome<br />

→ ‹Diego, l’altro Giacometti›, bis 18.6.<br />

↗ fondazioneluigirovati.org<br />

Bally Foundation, Villa Heleneum, Innenansicht.<br />

Foto: Andrea Rossetti / Bally<br />

→ ‹un lac inconnu›, bis 24.9.<br />

↗ ballyfoundation.ch<br />

Nomadic Art Space<br />

Olten — ‹Colorhythms› heisst passend zum<br />

Frühling die neue Schau des Nomadic Art<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Space. Der Name des von Christoph Oeschger<br />

initiierten und kuratierten Non-profit-Raums<br />

ist Programm: Er präsentiert zeitgenössische<br />

Kunst an wechselnden Orten in Olten, meist in<br />

Zwischennutzungen. Den Auftakt in der jetzigen<br />

Lokalität machte dieses Jahr die Ausstellung<br />

‹Imagine Utopia› mit Werken von Annelies<br />

Štrba, Tamara Janes und Yvonne Roberts. In<br />

der aktuellen Schau treten grossformatige<br />

Gemälde von Mirjam Blanka Inauen (*1982,<br />

Zürich) mit malerischen Fotografien von Janik<br />

Bürgin (*1994, Basel) in ein Wechselspiel.<br />

Dabei liegt der Fokus auf den Rhythmen aus<br />

kräftigen Farben und abstrakten Formen, die<br />

beide in ihrem eigenen Medium schaffen. Sind<br />

es bei Inauen scharf voneinander abgegrenzte,<br />

flächige Farbfelder, fliessen bei Bürgin die Farben<br />

ineinander über und ziehen die Betrachtenden<br />

in das Bild. Für die zweite Jahreshälfte<br />

plant der Nomadic Art Space unter anderem<br />

ein kollaboratives Projekt mit Schwerpunkt auf<br />

AI-gestützte Malerei und Fotografie.<br />

und 270 zur Verfügung gestellt, die ungefähr<br />

1500 m 2 umfassen und damit annähernd gleich<br />

viel wie im jetzigen Haus. Der Verlust des<br />

ehemaligen Standorts ist zu bedauern, hat die<br />

Verschmelzung von Kunst und Architektur, die<br />

sich vollzog, als die Stiftung für konstruktive,<br />

konkrete und konzeptuelle Kunst im Jahr 2001<br />

ins ewz Unterwerk zog, seine Identität doch<br />

massgeblich geprägt. Positiv hingegen ist, dass<br />

das Haus Konstruktiv seinen Ausstellungsbetrieb<br />

weitgehend ohne Unterbrechung weiterführen<br />

kann, voraussichtlich 2025 in reduzierter<br />

Form an beiden Standorten und ab 2026 ganz<br />

im Löwenbräu. Die Löwenbräu-Kunst AG hat<br />

sich zudem bereit erklärt, bei der für das nächste<br />

Jahr geplanten Sanierung der zu vermietenden<br />

Ausstellungsräume die Bedürfnisse des<br />

Museum Haus Konstruktiv zu berücksichtigen.<br />

Aussenansicht Museum Haus Konstruktiv<br />

im ewz-Unterwerk Selnau, 2013. Foto: Peter<br />

Baracchi<br />

Nomadic Art Space an der Mühlegasse 1 in<br />

Olten, <strong>2023</strong><br />

→ ‹Colorhythms›, bis 14.5.<br />

↗ nomadicartprojects.com<br />

Haus Konstruktiv — Neuer Standort gefunden<br />

Zürich — Die Zitterpartie ist zu Ende: Das Museum<br />

Haus Konstruktiv, das seinen derzeitigen<br />

Standort wegen Eigenbedarfs der Elektrizitätswerke<br />

Zürich ewz per Ende 2025 verlassen<br />

muss, wird im Löwenbräu Kunstareal unterkommen.<br />

Insgesamt werden dem Haus Konstruktiv<br />

zwei Geschosse an der Limmatstrasse 268<br />

↗ hauskonstruktiv.ch<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Bildrausch Festival<br />

Basel — Das Bildrausch Festival betritt dieses<br />

Jahr unter dem Titel ‹Truth and Other Lies› das<br />

Labyrinth von Fakten und Fiktion. Das Thema<br />

wird im internationalen Programm in Bezug<br />

auf Geschlechteridentitäten, das Leben in<br />

Diktaturen, unsere Traumwelten sowie psychedelische<br />

Reisen beleuchtet. Der Fokus, der<br />

sich jeweils gesellschaftlich brisanten Themen<br />

widmet, zeigt in dieser Ausgabe Filme, in denen<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 105


Journalist:innen in die Mühlsteine der Macht<br />

geraten: So dokumentiert die syrische Videojournalistin<br />

Lina in ‹5 Seasons of Revolution›<br />

über zehn Jahre die Hoffnung und Verzweiflung<br />

ihrer Freunde im Widerstand gegen das Regime.<br />

Schliesslich folgen wir im Schweizer Kurzfilmprogramm,<br />

das von den Solothurner Filmtagen<br />

kuratiert wird, Schweizer Filmemacher:innen,<br />

die ihre Familie und Herkunft ergründen. Für<br />

das Stadtkino Basel realisiert ausserdem der<br />

Künstler Janis Polar eine Deckenprojektion seines<br />

Werks ‹gēotan›. Die filmische Arbeit spielt<br />

im Yellowstone National Park und erzählt ausgehend<br />

vom Strom des Wassers die Geschichte<br />

dieses Orts, in dem Kategorien wie natürlich<br />

und künstlich vage werden.<br />

«realen» und virtuellen Welten befassen. Da<br />

ist zum Beispiel die Serie von Olivier Suter, die<br />

Kinder beim Lesen von literarischen Klassikern<br />

porträtiert und damit ein zukünftiges Relikt<br />

des «analogen» Daseins dokumentiert. Calypso<br />

Mahieu wandelt auf digitalen Spuren verstorbener<br />

Personen, beispielsweise in den Sozialen<br />

Medien. Emma Bedos löst Gesprächssituationen<br />

ihrer dementen Grosseltern mittels Fotogrammetrie<br />

in einem digitalen Punktraster auf,<br />

während Salvatore Vitale in seiner Installation<br />

rund um die Themen Überwachung, Empathie,<br />

Raum und Körper fiktionale und dokumentarische<br />

Elemente verschmelzen lässt. Wie jedes<br />

Jahr werden zudem die Gewinner:innen des<br />

SNF-Wettbewerbs für wissenschaftliche Bilder<br />

auf den Fototagen präsentiert.<br />

Janis Polar · gēotan, <strong>2023</strong>, Visualisierung der<br />

Projektion im Stadkino Basel<br />

→ Stadtkino Basel und weitere Orte, 31.5.–4.6.<br />

↗ bildrausch-basel.ch<br />

Bieler Fototage<br />

Biel — Die jüngsten Entwicklungen auf dem<br />

Gebiet der Künstlichen Intelligenz sorgen seit<br />

Monaten für Aufsehen und verdeutlichen einmal<br />

mehr, wie stark der Mensch und die Gesellschaft<br />

mittlerweile mit ihren selbst geschaffenen<br />

Technologien verschmelzen: Roboter<br />

übernehmen menschliche Arbeit, Autos fahren<br />

von alleine, und Individuen können im Metaversum<br />

ihr Alter Ego erschaffen. Vor diesem Hintergrund<br />

rücken die 26. Bieler Fototage ‹Physicalities›<br />

ins Zentrum. In zwanzig Ausstellungen<br />

an zwölf Orten werden Werke gezeigt, die<br />

sich mit der Beziehung zwischen physischen,<br />

Mahieu Calypso · Tu es toujours là, 2020, aus<br />

der Serie ‹Je vivrai pour toi›<br />

→ Diverse Orte, 5.–28.5. ↗ bielerfototage.ch<br />

4 th Industrial Art Biennial IAB<br />

Istrien — Zum vierten Mal findet in Istrien die<br />

Industrial Art Biennial IAB statt. Unter dem Titel<br />

‹Landscapes of Desire› haben Paolo Bianchi<br />

und Christoph Doswald dreissig Kunstschaffende<br />

eingeladen, Projekte für den öffentlichen<br />

Raum in drei Städten zu entwickeln. Die Kuratoren<br />

wollen an die utopischen Ideen anknüpfen,<br />

die sich in die kulturelle Topografie Istriens<br />

eingeschrieben haben. So zum Beispiel der<br />

Augustus-Tempel in Pula als Denkmal für die<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


zivilisatorischen Errungenschaften der Pax Augusta,<br />

oder die Minenstädte Raša und Labin: in<br />

Letzterer riefen die streikenden Minenarbeiter<br />

und Bäuerinnen die selbstverwaltete Republik<br />

von Labin aus. Eingeladen, dieses utopische<br />

Potenzial von Istrien auszuloten, sind internationale<br />

Kunstschaffende; aus der Schweiz sind<br />

Vanessa Billy, Clare Goodwin, Raphael Hefti,<br />

Sandra Knecht, Maya Rochat, Tanja Roscic und<br />

Talaya Schmid mit von der Partie. Die IAB wurde<br />

2014 von dem Kollektiv Labin Art Express XXI<br />

(L.A.E. XXI) als Alternative zur Globalisierung<br />

gegründet und arbeitet immer mit lokalen Institutionen<br />

zusammen im Kontext des kulturellen<br />

und industriellen Erbes der Region.<br />

kollektiven Bildgedächtnisse transportieren<br />

und wie wir mit diesem Erbe umgehen. So<br />

reiste die südafrikanische Künstlerin Lebohang<br />

Kganye auf den Spuren der deutschen Malerin<br />

und Fotografin Marie Pauline Thorbecke, die sie<br />

im Archiv des Rautenstrauch-Joest-Museum<br />

entdeckte, durch Kamerun und verwob in ihrer<br />

Arbeit Erinnerungen, Eindrücke und Erzählungen<br />

aus weiblicher Perspektive. Zusätzlich zum<br />

Festivalprogramm beteiligen sich über siebzig<br />

Museen, Galerien und Kunsträume mit eigenen<br />

Fotoausstellungen, die über einen Parcours<br />

miteinander verbunden werden. Zur Eröffnung<br />

findet ein internationaler Fotobuchmarkt statt.<br />

Lebohang Kganye in Kamerun.<br />

Foto: Lerato Ntombela<br />

→ Diverse Orte, 12.–21.5. ↗ photoszene.de<br />

Vanessa Billy · A Hole in the Sky, <strong>2023</strong>,<br />

Visualisierung<br />

→ Labin, Raša, Pula, Rijeka, 13.5.–30.6.<br />

↗ industrialartbiennale.eu<br />

Internationale Photoszene Köln<br />

Köln — Sieben Ausstellungen in Köln bilden<br />

das Kernprogramm der Internationalen<br />

Photoszene. Das Format ‹next!› gibt der jungen<br />

Fotoszene eine Plattform, während ‹Co-Labs!›<br />

aktuelle Positionen in kuratierten Ausstellungen<br />

zeigt. Das Residenzprojekt ‹Artist Meets<br />

Archive› lädt Künstler:innen ein, sich mit<br />

Archiven und Sammlungen in Köln auseinanderzusetzen.<br />

Hier steht die Frage im Zentrum,<br />

welche Welt- und Wertvorstellungen diese<br />

Tanz und Kunst Königsfelden<br />

Königsfelden — Tanz und Kunst Königsfelden<br />

ist ein interdisziplinäres Festival, das jährlich<br />

in der Klosterkirche Königsfelden in Windisch<br />

stattfindet. Die Produktionen werden eigens für<br />

den Ort konzipiert. Für die diesjährige Ausgabe<br />

hat der schweizerisch-portugiesische Choreograf<br />

Filipe Portugal, ehemals Solist im Ballett<br />

Zürich, mit einem internationalen Tanzensemble<br />

die Produktion ‹Heimlich seufzen die Winde› im<br />

Residenzzentrum tanz+ einstudiert. Das Werk,<br />

das ein Gedicht von Fernando Pessoa zitiert,<br />

wird den sehnsuchtsvollen Fado-Gesang von<br />

Marta Rosa in den Aargau bringen und mit Tanz<br />

und Musik verbinden. Eindrücke davon können<br />

bereits in den Showcases gewonnen werden,<br />

die im Foyer des Aargauer Kunsthaus stattfin-<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE 107


den und Einblicke in den Probenprozess bieten.<br />

Erst in der Klosterkirche wird die Rauminstallation<br />

von Ruth Maria Obrist zu sehen sein.<br />

Die Bade ner Künstlerin hatte bereits 2013 das<br />

Bühnenbild für die Produktion ‹babel.torre viva›<br />

geschaffen. Mit der diesjährigen Ausgabe von<br />

Tanz und Kunst verabschiedet sich Brigitta<br />

Luisa Merki, die Tanz und Kunst Königsfelden<br />

2007 gegründet und über vierzig Jahre geprägt<br />

hat, und übergibt die künstlerische Leitung an<br />

Filipe Portugal.<br />

fragt, wie Gesten sprechen können. Oder das<br />

Landschaftsstück ‹Extensions› von Yasmine<br />

Hugonnet, in dem Tänzerinnen eine bewegte<br />

Körperskulptur im Raum bilden.<br />

Yasmine Hugonnet · Extensions, Bellerive,<br />

Lausanne, 2019. Foto: Anne-Laure Lechat<br />

→ Diverse Städte, 10.–14.5. ↗ dastanzfest.ch<br />

Internationaler Museumstag<br />

Ruth Maria Obrist in ihrem Atelier in Baden,<br />

<strong>2023</strong>. Foto: René Röthel<br />

→ Aargauer Kunsthaus, 11.5., 19–20 Uhr<br />

→ Kurtheater Baden, 13.5., 11–12 Uhr<br />

→ Uraufführung Kloster kirche Königsfelden,<br />

24.5.–18.6. ↗ tanzundkunst.ch<br />

Das Tanzfest<br />

Schweiz — Im <strong>Mai</strong> tanzt die Schweiz. Über<br />

dreissig Städte und Gemeinden zeigen eine<br />

Auswahl an zeitgenössischem Tanzschaffen.<br />

Seit 2006 hat sich das nationale Tanzfest<br />

etabliert, das der Lust am Tanzen Ausdruck<br />

gibt, egal ob auf professionellem Niveau oder<br />

auf Laienstufe. Für alle Altersstufen findet<br />

sich ein breites Angebot an Schnupperstunden<br />

oder Crashkursen von Hip-Hop und Parcours,<br />

über Capoeira und Flamenco bis Lindy Hop und<br />

Walzer. Auf diversen Bühnen und im städtischen<br />

Raum werden Shows von regionalen Kompanien<br />

und Tanzschulen präsentiert, Choreograf:innen<br />

inszenieren Flashmobs, interaktive Skulpturen<br />

und andere partizipative Projekte. Insgesamt<br />

13 Stücke touren durch die Schweiz, darunter<br />

ein Duett der Cie Nicole Seiler, die danach<br />

Schweiz — Der Internationale Museumstag<br />

bietet den Museen die Möglichkeit, sich der<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren und gemeinsam<br />

Themen zu diskutieren. Seit 2020 orientieren<br />

sich diese an den Zielen für nachhaltige<br />

Entwicklung der Vereinten Nationen. Dieses<br />

Jahr lautet der Titel ‹Happy Museums – Nachhaltigkeit<br />

und Wohlbefinden›. Im Fokus stehen<br />

die ökologische und soziale Dimension von<br />

Nachhaltigkeit und der Beitrag, den Museen zu<br />

einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft<br />

leisten können.<br />

→ Museen in der ganzen Schweiz, 21.5.<br />

↗ museums.ch (Museumstag)<br />

Videoex<br />

Zürich — Das Experimentalfilm- und Videofestival<br />

Videoex feiert seine 25. Ausgabe. Während<br />

elf Tagen präsentiert es mehr als 150 Werke an<br />

der Grenze zwischen Bildender Kunst und Film.<br />

Im Gastprogramm sind dieses Jahr Hongkong,<br />

Taipeh und Singapur. Der Artist Focus<br />

liegt auf der brasilianischen Künstlerin und<br />

Filmemacherin Ana Vaz, die in ihren filmischen<br />

Gedichten Found Footage mit neuem Material<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


zu sowohl ethnografischen wie auch spekulativen<br />

Annäherungen an Territorien kombiniert. Im<br />

Schweizer Fokus zeigt Videoex Yves Netzhammer,<br />

der jüngst mit seinen eigentümlichen<br />

Bildwelten in einer grossen Installation im<br />

Haus Konstruktiv zu Gast war (→ KB 12/2022,<br />

S. 52–61). Weiter wird die Schweizer Künstlerin<br />

Doris Schmid präsentiert, die in aufwendigen<br />

Bildmontagen reale und filmische Räume<br />

ineinander verschränkt. Parallel laufen der<br />

Internationale und Schweizer Wettbewerb<br />

sowie spezielle Programmpunkte, wie zum<br />

Beispiel die Buchpräsentation von Expanded<br />

Nature – Écologies du cinéma experimental,<br />

eine Anthologie, in der Beiträge aus der Anthropologie,<br />

Philosophie, dem Film und der Kunst,<br />

«eine Geschichte des Kinos untersuchen, die<br />

aus der Sicht der Natur geschrieben wurde».<br />

Ausserdem gibt es Live Acts unter anderem des<br />

Institute of Incoherent Cinematography, die<br />

Stummfilme mit Live-Vertonungen zeigen.<br />

2021 eröffneten Thermalbad von Mario Botta<br />

vorbeiführt. Dort wurde jüngst Ilona Rueggs<br />

Werk ‹Overspill› eingeweiht, mit dem sie 2020<br />

den von der Josef und Margrit Killer-Schmidli<br />

Stiftung lancierten Wettbewerb ‹Zeitgenössische<br />

Kunst Bäder› gewann. Die Künstlerin<br />

hat an sechs Positionen der Uferpromenade<br />

skulpturale Körper geschaffen, die auf die<br />

unsichtbare Unterwelt des Thermalwassers<br />

hindeuten. Sie setzen sich aus gegossenen<br />

Verbindungsstücken von Wasserrohrsystemen<br />

zusammen, die im Boden verschwinden<br />

oder aus ihm auftauchen. Das Thermalwasser<br />

spannt den Bogen vom Heute bis in die tiefe<br />

Vergangenheit, als es bereits für seine heilende<br />

Kraft geschätzt wurde. Doch der gesellschaftliche<br />

und planetarische Kontext hat sich grundsätzlich<br />

gewandelt. «‹Overspill› schlägt ein<br />

System des Überschusses vor, das sich zwar<br />

auf die Stetigkeit des Fliessens bezieht, dieses<br />

aber in vielen Facetten bricht.» Die Zürcher<br />

Künstlerin ist bekannt für ihre raumgreifenden<br />

Kunst-und-Bau-Projekte oder Installationen,<br />

die häufig Kreisläufe und Produktionsprozesse<br />

aufgreifen. Für ihr Kunst-und-Bau-Projekt ‹Das<br />

Fassungsvermögen›, das sie 2020 für den von<br />

pool Architekten gebauten Werkhof für Entsorgung<br />

und Recycling der Stadt Zürich realisierte,<br />

erhielt sie den Prix Visarte 2022.<br />

Videoex im Kunstraum Walcheturm, 2022.<br />

Foto: Lorenzo Pusterla / Videoex<br />

→ Kunstraum Walcheturm, 27.5.–4.6.<br />

↗ videoex.ch<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Ilona Ruegg — Overspill<br />

Baden — Das Thermalwasser ist in der Stadt<br />

Baden Teil des Kulturkonzepts. Zahlreiche Initiativen<br />

setzen sich mit dem historischen Erbe<br />

auseinander und revitalisieren es, zum Beispiel<br />

mit dem Projekt ‹Heissi Brunne›. Ein solcher<br />

steht auch an der Uferpromenade, die an dem<br />

Ilona Ruegg · Overspill, <strong>2023</strong>, 6 Skulpturengruppen<br />

am Limmatufer, Baden © ProLitteris.<br />

Foto: Stefan Burger<br />

→ Uferpromenade Bäderquartier<br />

↗ baden.ch ↗ prixvisarte.ch<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 109


Bex & Arts Triennale<br />

Bex — Dieses Jahr ist in Bex wieder Zeit für<br />

die Triennale für zeitgenössische Skulptur.<br />

Seit fast vierzig Jahren wird im acht Hektar<br />

grossen Parc Szilassy für einen Sommer lang<br />

eine Ausstellung eingerichtet, die spazierend<br />

erlebt wird. Unter dem Titel ‹Vivement demain!›<br />

sind die Kunstschaffenden dieses Jahr<br />

eingeladen, über die Beziehung des Menschen<br />

zu seiner Umwelt nachzudenken. Der englische<br />

Landschaftsgarten aus dem 19. Jahrhundert<br />

mit seinen jahrhundertealten Bäumen und<br />

seinem Idealbild von Natur bildet die Kulisse,<br />

präsentiert sich selbst als Bild inmitten<br />

einer kontrastreichen Landschaft aus Bergen,<br />

landwirtschaftlich genutzten Flächen und<br />

Wohngebieten. Ungefähr vierzig Schweizer<br />

oder in der Schweiz wohnhafte nahmhafte und<br />

aufstrebende Kulturschaffende aus Kunst, Design,<br />

Architektur, Musik und Performance sind<br />

vertreten. Ein Rahmenprogramm begleitet die<br />

Ausstellung. So ist im Juni im Pavillon eine Videoinstallation<br />

von Cédric Raccio zu sehen, der<br />

aus dokumentarischem Filmmaterial aus der<br />

ersten Erdölraffinerie der Schweiz in Aigles die<br />

Bewegungen von Maschinen und Arbeitenden<br />

zu einer Choreografie fügt. Im September lädt<br />

der Keramiker Yusuké Offhause das Publikum<br />

ein, sich in seiner Grube zu betätigen, in der er<br />

eine archäologische Ausgrabung simuliert. Was<br />

dabei wohl ans Licht kommt?<br />

Pipilotti Rist<br />

Hongkong — Hände, so gross wie ein Gebäude,<br />

um sich selbst oder um verschiedene Objekte<br />

geschlungen, flimmern aktuell des Nachts über<br />

den «Turm» des Museum M+ im Kulturviertel<br />

West Kowloon. Es handelt sich dabei um eine<br />

neue Videoarbeit von Pipilotti Rist, die als erste<br />

Schweizerin eingeladen wurde, die Aussenfassade<br />

des 2021 eröffneten Megamuseums<br />

(→ KB 1–2/22, S. 108) temporär zu bespielen.<br />

Herzog & de Meuron haben das Gebäude in<br />

Form eines umgekehrten, dreidimensionalen<br />

«T» konzipiert, sodass der aufragende, 65 Meter<br />

hohe und 110 Meter breite «Schenkel»,<br />

der hafenseitig mit Tausenden LEDs bestückt<br />

wurde, als weltweit grösster Bildschirm<br />

fungiert und Platz bietet für die Präsentation<br />

von Auftragsarbeiten und Sammlungswerken.<br />

Rists Video gehört in erstere Kategorie und<br />

wurde von der Art Basel und der UBS finanziell<br />

unterstützt. Das Werk ‹Hand Me Your Trust›,<br />

dessen Titel vor dem Hintergrund der immer<br />

repressiveren Politik Hongkongs durchaus doppelbödig<br />

wahrgenommen werden kann, feiert<br />

die kreativen und kommunikativen Qualitäten<br />

der Hände: «Meine Arbeit betrachtet die Hände<br />

nicht nur arbeitend und schöpferisch, sondern<br />

auch ornamental», wird Rist auf der Website<br />

des M+ zitiert. «Unsere Hände können wunderschöne<br />

Erweiterungen unserer Emotionen<br />

sein, um mit anderen Lebewesen ohne Worte zu<br />

kommunizieren.»<br />

Olivier Estoppey · Le Quartier des fous, 2020,<br />

Ausstellungsansicht Bex & Arts. Foto: J-M. Cherix<br />

→ Parc Szilassy Bex, 14.5.–24.9.<br />

↗ bexarts.ch<br />

Pipilotti Rist · Hand Me Your Trust, <strong>2023</strong>, Installationsansicht<br />

Fassade Museum M+, Hongkong<br />

© ProLitteris. Foto: Moving Image Studio<br />

→ Fassade Museum M+, bis 17.6.<br />

↗ mplus.org.hk<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Dorfplatz Steffisburg<br />

Steffisburg — Die Gemeinde Steffisburg hat<br />

vor einiger Zeit beschlossen, ihren Dorfplatz<br />

unter Mitwirkung der Bewohner:innen neu zu<br />

gestalten. Das Kunsthaus Steffisburg, das im<br />

ehemaligen Bushaus beim Dorfplatz beheimatet<br />

ist, hat daraufhin die offene Ausschreibung<br />

«Was wäre, wenn …?» lanciert. Künstler:innen,<br />

Architekt:innen und die interessierte Bevölkerung<br />

wurden eingeladen, den Dorfplatz architektonisch<br />

und künstlerisch weiterzudenken, ohne<br />

Rücksicht auf Bauvorschriften und Normen.<br />

Überraschenderweise sind über hundert Ideen<br />

eingegangen. Die jurierten Arbeiten sind nun im<br />

Bushaus ausgestellt. Den ersten Rang belegt<br />

das Projekt ‹Versammlung der Saprophyten›,<br />

welches Lea Gnöpff in Zusammenarbeit mit<br />

Oliver Streiff entwickelt hat. Es schlägt vor, den<br />

Platz einem zyklischen Naturprozess zu überlassen.<br />

Aus dem Totholz von auf dem Platz angeordneten<br />

Baumstämmen würde eine Pilzgemeinschaft<br />

gedeihen, deren Stimme zukünftig in<br />

die Verhandlungen und Geschäfte der Gemeinde<br />

einbezogen werden sollte. Der Ideenwettbewerb<br />

soll Impulse für die weitere Diskussion um die<br />

Gestaltung des Platzes gegeben.<br />

zu reflektieren und zu verhandeln. Er ist sowohl<br />

Ort des Rückzugs, sei dies im privaten oder<br />

öffentlichen Raum, als auch der Gestaltung<br />

und des Schaffens. Für die 8. Biennale, die<br />

dieses Jahr Sabine Rusterholz Petko kuratiert,<br />

wird der Garten des Kulturorts Weiertal zum<br />

‹Common Ground›. Unter diesem Titel werden<br />

künstlerische Werke mit partizipativen und<br />

performativen Ansätzen gezeigt, die eine Basis<br />

bieten sollen, um sich über gemeinsame Werte<br />

auszutauschen. Die Bäume, Wiesen, ein Weiher<br />

und verschiedene Pflanzen des idyllischen Orts<br />

bilden das Setting, um sich mit der Idee der<br />

Commons, mit Sharing Economy und nachhaltigen<br />

Landwirtschafts- und Lebensformen<br />

auseinanderzusetzen. Jeweils am Sonntag<br />

finden Rundgänge mit den Künstler:innen statt.<br />

Ausserdem wird es thematische Lesungen,<br />

Gespräche und Performances geben.<br />

Dunja Herzog · HUM II / 1,2,3, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht<br />

Biennale Kulturort Weiertal.<br />

Foto: Maja von Meiss<br />

Lea Gnöpff und Oliver Streiff · Versammlung<br />

der Saprophyten, <strong>2023</strong>, Visualisierung<br />

→ Kunsthaus Steffisburg, bis. 21.5.<br />

↗ kunsthaus-steffisburg.ch<br />

Biennale Kulturort Weiertal<br />

Winterthur — Der Garten, dieses verloren<br />

gegangene Paradies, ist einer jener Räume, die<br />

das Potenzial haben, gesellschaftliche Werte<br />

→ Kulturort Weiertal, 21.5.–10.9.<br />

↗ skulpturen-biennale.ch<br />

NAMEN<br />

Lea Altner und Eveline Weber<br />

Freiburg / B — Seit Februar leiten Lea Altner<br />

und Eveline Weber das PEAC Museum. Das<br />

nach dem 2019 verstorbenen Freiburger Unter-<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN 111


nehmer und Kunstmäzen Paul Ege benannte<br />

Museum gründet auf dessen Sammlung, die<br />

sich auf minimalistische, später auch informelle<br />

Malerei konzentrierte und sich dann auch<br />

anderen Medien öffnete. Die Präsentation und<br />

Vermittlung der Sammlung wird weiterhin im<br />

Fokus stehen. Die Kulturwissenschaftlerin und<br />

Kuratorin Lea Altner, die unter anderem für<br />

das Migros Museum in Zürich und die Kestner<br />

Gesellschaft in Hannover tätig war, beschäftigt<br />

sich mit interdisziplinären, kollaborativen Ansätzen<br />

im Ausstellen und Vermitteln, um neue<br />

Perspektiven auf die Sammlung zu ermöglichen.<br />

Kunsthistorikerin Eveline Weber, die bereits<br />

seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

und Kuratorin am PEAC Museum aktiv ist,<br />

hat mit ihrem Fokus auf «digital curation» den<br />

digitalen Auftritt des Museums geprägt und<br />

wird auch in Zukunft die digitale Präsenz und<br />

Erfahrung der Sammlung weiterentwickeln.<br />

Winterthur — Geraldine Tedder (*1986) wird<br />

Anfang 2024 neue Direktorin der Kunsthalle<br />

Winterthur. Derzeit bei gta exhibitions tätig,<br />

kuratierte sie unter anderem die Ausstellungen<br />

‹Space as Matrix›, 2022, (→ KB 12/22, S. 86) und<br />

aktuell gemeinsam mit Niels Olsen und Fred<br />

Fischli ‹Unschöne Museen› (→ S. 79). Von 2013<br />

bis 2019 war sie Assistenzkuratorin und verantwortlich<br />

für Koordination und Mitkonzeption<br />

von Publikationen an der Kunsthalle Bern. 2020<br />

gründete sie in Rom den Kunstraum Lateral Roma<br />

mit und organisierte zahlreiche Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen, etwa an der Halle für<br />

Kunst in Lüneburg und an der Kunsthalle Friart<br />

in Fribourg. Im Zürcher Offspace Archiv kuratierte<br />

sie mit Christoph Schifferli eine Reihe<br />

von Ausstellungen zur Bedeutung von Künstlerbüchern<br />

in der künstlerischen Praxis, unter<br />

anderem mit Tobias Kaspar, Marianne Wex<br />

und Martin Beck. In Lesungen, Screenings und<br />

Workshops ging sie mit Ann-Kathrin Eickhoff<br />

der Spannung zwischen verschiedenen queerfeministischen<br />

und intersektionalen Strategien<br />

in der Kunst nach. Geraldine Tedder wird Oliver<br />

Kielmayer in seiner Funktion ablösen, der die<br />

Kunsthalle über viele Jahre geleitet hat.<br />

Geraldine Tedder. Foto: Dominic Michel<br />

PREISE<br />

Vordemberge-Gildewart Stipendium<br />

Eveline Weber, Lea Altner. Foto: Bernhard Strauss<br />

Geraldine Tedder<br />

Appenzell — Tina Omayemi Reden (*1991,<br />

Zürich) erhält das diesjährige Vordemberge-<br />

Gildewart Stipendium. Ihr Werk ‹echoes I–III›,<br />

2022, ging der Jury unter die Haut und hat<br />

sie überzeugt. In der medienübergreifenden<br />

im Kollektiv entwickelten Arbeit, in der sich<br />

Rauminstallation und Performance verbinden,<br />

geht es um die Geschichte der Unterdrückung<br />

und die Selbstermächtigung von Women of<br />

Color. Die Objekte, Projektionen, Zeichnungen,<br />

Texte und auftretenden Körper und Stimmen<br />

schaffen einen Raum, der, so die Jury, das Publikum<br />

mit allen Sinnen die Kraft und Stärke von<br />

Gemeinschaft erfahren lasse. Tina Omayemi<br />

Reden ist neben ihrer künstlerischen Arbeit als<br />

Dozentin, Kultur- und Community-Arbeiterin<br />

aktiv. Nach ihrem Studium an der ZHdK sowie<br />

an der Gerrit Rietveld Academie und am Sandberg<br />

Instituut in Amsterdam hat sie an Kunsthochschulen<br />

in der Schweiz und den Niederlanden<br />

unterrichtet, mentoriert und Workshops<br />

geleitet. Sie ist Teil des Schwarzfeministischen<br />

Netzwerks Bla*Sh und des Kollektivs For Us<br />

By Us FUBU. Die Jury traf ihre Wahl ausgehend<br />

von der Ausstellung ‹12 Rooms›, in der Stefanie<br />

Gschwend zwölf jungen Kunstschaffenden<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


einen Raum zur Verfügung gestellt hat. Die<br />

Direktorin des Kunstmuseum Appenzell hat<br />

ihrerseits die Positionen aus 120 gesichteten<br />

Portfolios ausgewählt. Das nach dem Künstler<br />

Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899–1962)<br />

benannte, mit CHF 60’000 dotierte Stipendium<br />

wird seit 1983 jährlich an eine Künstlerin oder<br />

einen Künstler unter 35 Jahren in Kooperation<br />

mit verschiedenen Ausstellungshäusern in<br />

Europa vergeben.<br />

Chantal Prod’Hom.<br />

Foto: Diana Pfammatter / BAK<br />

→ Preisübergabe: Swiss Design Awards,<br />

Basel, 13.6.<br />

↗ schweizerkulturpreise.ch<br />

Schönste Bücher aus aller Welt<br />

Tina Omayemi Reden. Foto: Flavio Karrer<br />

→ ‹12 Rooms – Vordemberge-Gildewart Stipendium<br />

<strong>2023</strong>›, Kunstmuseum Appenzell, bis 11.6.<br />

↗ h-gebertka.ch<br />

Schweizer Grand Prix Design<br />

Bern — Die Kunsthistorikerin Chantal Prod’Hom<br />

erhält nebst dem Illustrator Etienne Delessert<br />

und der Produktedesignerin Eleonore Peduzzi<br />

Riva den Schweizer Grand Prix Design <strong>2023</strong>. Der<br />

mit je CHF 40’000 dotierte Preis wird auf Empfehlung<br />

der Eidgenössischen Kunstkommission<br />

an Designer:innen von nationaler und internationaler<br />

Bedeutung verliehen. Chantal Prod’Hom<br />

(*1957, Lausanne) wird als Botschafterin für<br />

Design ohne Berührungsängste ausgezeichnet.<br />

Prod’Hom, die Kunstgeschichte und Archäologie<br />

studierte, tauchte im New York der 1980er-Jahre<br />

in die zeitgenössische Kunst ein; als Co-Leiterin<br />

von Benettons Fabrica, einem Zentrum für junge<br />

Kreative in Treviso, entdeckte sie das Design.<br />

Dazwischen brachte sie als Gründerin und Leiterin<br />

der Asher-Edelman-Stiftung Künstler:innen<br />

wie Jeff Koons, Frank Stella und die Kunsthändlerin<br />

Ileana Sonnabend ins kleine Pully. Ab 2000<br />

leitete sie das Musée d’arts appliqués et de<br />

design contemporain mudac mit Ausstellungen,<br />

die Design und Kunst verbanden, und vollzog<br />

auch noch den Umzug im letzten Jahr in die Plateform<br />

10, das neue Kunstviertel von Lausanne.<br />

Leipzig — Die höchste Auszeichnung im internationalen<br />

Wettbewerb «Schönste Bücher aus<br />

aller Welt» geht an die Schweiz. ‹Susi + Ueli<br />

Berger – Kunst am Bau und im öffentlichen<br />

Raum 1968–2008› erhält die Goldene Letter des<br />

von der Stiftung Buchkunst vergebenen undotierten<br />

Preises. Fünf Juror:innen aus fünf Ländern<br />

haben aus über 600 Büchern gewählt. Alle<br />

eingereichten Titel waren zuvor bereits in nationalen<br />

Wettbewerben ihrer Herkunftsländer<br />

ausgezeichnet worden. Das bei Scheidegger &<br />

Spiess erschienene Buch würdigt das Schaffen<br />

im Bereich Kunst am Bau und im öffentlichen<br />

Raum der Grafikerin und Designerin Susi<br />

Berger-Wyss (1938–2019) und des Künstlers<br />

und Designers Ueli Berger (1937–2008).<br />

Ihr Werk umfasst sowohl Grafik, Malerei,<br />

Skulptur als auch Möbel. Zu den bekanntesten<br />

Werken im öffentlichen Raum zählen der ‹Chribel›,<br />

1986, vor dem Hauptsitz der Schweizerischen<br />

Mobiliar Versicherungsgesellschaft in<br />

Bern, die nicht mehr existierende ‹Hommage an<br />

das Milchgässli›, 1982, vor dem Berner Bahnhof<br />

oder die Spielskulpturen bei Schulhäusern<br />

in Baar und Gümligen, 1971. Die Publikation<br />

wurde vergangenen Herbst von Raffael Dörig,<br />

Mirjam Fischer und Anna Niederhäuser zur<br />

gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus<br />

Langental herausgegeben. Dan Solbach, Fabian<br />

Harb und Maria Peskina haben sie gestaltet.Die<br />

Jury schreibt in der Begründung: «Ein Thema<br />

wird zum Leben erweckt – Buchgestaltung<br />

übernimmt die Funktion einer Einladung.»<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE 113


Daniela Schönbächler. Foto: Tomoko Nagakawa<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Susi + Ueli Berger. Kunst am Bau und im öffentlichen<br />

Raum 1968–2008, Zürich: Scheidegger<br />

& Spiess, 2022, Cover<br />

↗ stiftung-buchkunst.de<br />

Innerschweizer Kulturpreis<br />

Luzern — Der diesjährige Innerschweizer Kulturpreis<br />

geht an Daniela Schönbächler (*1968,<br />

Zug). Die Innerschweizer Kulturstiftung würdigt<br />

die Künstlerin für ihre transdisziplinären und<br />

installativen Arbeiten in den Bereichen der<br />

Bildenden Kunst, der Architektur, der Fotografie<br />

und der digitalen Kunst. Daniela Schönbächler<br />

hat ursprünglich Architektur studiert und<br />

praktiziert und sich dann in verschiedenen<br />

künstlerischen Medien weitergebildet. Ihre Tätigkeit<br />

in der Atelierleitung bei einem venezianischen<br />

Künstler führte 1996 zur Gründung ihres<br />

eigenen Ateliers in Venedig; 1999 kam in London<br />

ein zweites hinzu. Raumbezogene Arbeiten aus<br />

Licht und Glas bilden den Kern ihres Schaffens.<br />

Sie hat zahlreiche Kunst-und-Bau-Werke im<br />

In- und Ausland realisiert. In Oxford, der Stadt<br />

an der Themse, setzte sie einen Glaszylinder auf<br />

ein Gebäude, dessen Glasfelder im wechselnden<br />

Licht unterschiedlich aufscheinen (‹The<br />

Lantern›). Auch in der Schweiz, wo sie in Zug<br />

neben Venedig ihren Wohnsitz hat und seit 2018<br />

an der Hochschule für Architektur in Fribourg<br />

unterrichtet, ist sie mit Werken präsent, so<br />

zum Beispiel mit den Spiegelskulpturen ‹Pièce<br />

d’Eau›, 2021, im Garten des Regierungsgebäudes<br />

in Zug, oder ‹Infinitum›, 2018, im Foyer der<br />

Andreasklinik Hirslanden in Cham.<br />

Atelier Mondial — Auslandsaufenthalte<br />

Basel — Das internationale Austauschprogramm<br />

Atelier Mondial schreibt für das Jahr<br />

2024 wieder zwölf Stipendien für einen Aufenthalt<br />

im Ausland aus. Im Bereich Bildende Kunst<br />

stehen Ateliers an Orten wie Jerewan in Armenien,<br />

New York und neu eine Natur-Residency<br />

in Chile sowie ein Recherchestipendium für<br />

Kulturvermittelnde aller Sparten zur Bewerbung<br />

offen. Ebenfalls ausgeschrieben sind<br />

zwei Atelierstipendien für Schreibende und<br />

Übersetzer:innen in Paris, ein Atelierstipendium<br />

im Bereich Mode und Textil in Oaxaca und<br />

ein offenes Reisestipendium für Tanzschaffende<br />

und Performing Artists. Bewerben können<br />

sich Kunst- und Kulturschaffende aus den Kantonen<br />

Basel-Stadt, Baselland, Solothurn sowie<br />

aus den Regionen Südbaden und Elsass.<br />

→ Eingabeschluss: 18.6.<br />

↗ ateliermondial.com<br />

Design Preis Schweiz<br />

Bern — Bis Anfang Juni läuft der Call for Entries<br />

für den Design Preis Schweiz. Schweizer<br />

Designschaffende, Unternehmen, Institutionen<br />

und Produzentinnen können ihre Produkte,<br />

Projekte, Dienstleistungen und Konzepte einreichen.<br />

Ebenso zugelassen sind ausländische<br />

Designer:innen, die in der Schweiz arbeiten,<br />

studieren oder für ein Schweizer Unternehmen<br />

tätig sind. Für die Edition 23 wurden die Preiskategorien<br />

überdacht und ein verstärkter Fokus<br />

auf Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung<br />

gesetzt. Nebst den regulären Wettbe-<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


werbseingaben nominieren die Expert:innen<br />

deshalb aktiv in den neuen Preiskategorien<br />

Circular Design, Food Design und Inclusive<br />

Design.<br />

→ Eingabeschluss: 1.6.<br />

↗ designpreis.ch<br />

La Sarrazine — Atelierstipendium<br />

Delémont — Die Fondation Anne et Robert<br />

Bloch pour la promotion de la création culturelle<br />

dans le Jura FARB vergibt ein drei- bis<br />

viermonatiges Atelierstipendium in der südfranzösischen<br />

Residenz «La Sarrazine». Das<br />

ehemalige Wohnhaus des Gründerehepaares<br />

Anne und Robert Bloch liegt in Lauris in der<br />

Provence in der Gebirgskette des Luberon. Bewerben<br />

können sich Schweizer Künstler:innen<br />

und Kulturschaffende, die sich dem Schweizer<br />

Kulturerbe widmen.<br />

→ Eingabeschluss: 15.8.<br />

↗ fondationfarb.ch<br />

zentral! — Jahresausstellung<br />

Luzern — Das Bewerbungsportal für die<br />

Ausstellung ‹zentral! <strong>2023</strong>› ist geöffnet.<br />

Teilnahmeberechtig sind professionell tätige<br />

Künstler:innen, die einen nachweislichen<br />

biografischen und persönlichen Bezug zu<br />

einem der Zentralschweizer Kantone Luzern,<br />

Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri oder Zug<br />

haben. Aus den eingereichten Dossiers wählt<br />

eine Fachjury die Arbeiten für die Ausstellung<br />

zum Jahreswechsel aus. An der Eröffnung<br />

vergibt die Jury den Jurypreis / Preis der Zentralschweizer<br />

Kantone sowie den Ausstellungspreis<br />

‹Solo› der Kunstgesellschaft.<br />

→ Eingabeschluss: 27.8.<br />

↗ ja.kunstmuseumluzern.ch<br />

Grosse Regionale<br />

Rapperswil-Jona — Dieses Jahr findet die<br />

Grosse Regionale statt, die grosse Werkschau<br />

des lokalen Kunstschaffens aus verschiedenen<br />

Kantonen. Bewerben können sich Kunstschaffende,<br />

die ihren Wohnsitz oder ihr Atelier in den<br />

Kantonen St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden,<br />

Appenzell Innerrhoden, Glarus, Schwyz oder<br />

Zürich haben oder ihren Lebensmittelpunkt oder<br />

ihr künstlerisches Wirken seit mindestens zehn<br />

Jahren in einem dieser Kantone verorten. Alle<br />

Medien, von Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie,<br />

Video, digitale Arbeiten, Netz- und Computerkunst<br />

bis Performances, sind willkommen.<br />

Eine Jury bewertet die eingegangenen Dossiers<br />

und lädt die Künstler:innen zur Teilnahme an der<br />

Ausstellung ein. Diese findet ab November in der<br />

*Altefabrik und im Kunst(Zeug)Haus statt.<br />

→ Eingabeschluss: 31.7.<br />

↗ kunstzeughaus.ch ↗ altefabrik.ch<br />

Zuger Förderbeiträge<br />

Zug — Noch kurze Zeit ist das Bewerbungsfenster<br />

für die Förderbeiträge des Kantons<br />

Zug geöffnet. Um einen Beitrag können sich<br />

Kunstschaffende aller Sparten, die nicht älter<br />

als Jahrgang 1983 sind und seit mindestens<br />

zwei Jahren oder zu einem früheren Zeitpunkt<br />

mindestens zehn Jahre Wohnsitz im Kanton<br />

Zug aufweisen, bewerben. Ausserdem wird ein<br />

Werkjahrbetrag von CHF 50’000 an eine Zuger<br />

Künstlerin oder einen Künstler vergeben, für<br />

den zusätzlich eine herausragende künstlerische<br />

Leistung und ein überzeugendes Projekt<br />

Voraussetzung sind.<br />

↗ Eingabeschluss: 8.5<br />

→ zg.ch (Förderbeiträge).<br />

DIES UND DAS<br />

IntegrART Biennale für Inklusion<br />

Basel / Bern / Genf / Lugano — Seit 2007 setzt<br />

sich das Migros-Kulturprozent mit IntegrART<br />

für die selbstbestimmte Einbindung von<br />

Menschen mit Beeinträchtigung im Kunst- und<br />

Kulturbetrieb ein. Für die IntegrART-Biennale<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 115


spannt es dafür mit Partnerinstitutionen aus<br />

der ganzen Schweiz zusammen, um nationale<br />

und internationale Tanz- und Performanceproduktionen<br />

zu realisieren und in der Schweiz auf<br />

Tournee zu schicken. Dieses Jahr sind das<br />

Wildwuchs Festival in Basel, BewegGrund in<br />

Bern, Out of the Box in Genf und ORME in<br />

Lugano dabei. Gezeigt wird unter anderem<br />

‹Forme(s) de vie›, eine Verbindung von Live-<br />

Performance und Film, des französischen<br />

Choreografen Éric Minh Cuong Castaing und<br />

der Kompanie Shonen. Dabei werden<br />

Tänzer:innen zu menschlichen Prothesen von<br />

vermeintlich eingeschränkten Menschen, doch<br />

die Grenzen zwischen dem Virtuosen und dem<br />

Begrenzten verschwimmen. In ‹Une tentative<br />

presque comme une autre› von Clément<br />

Papachristou geht es um die Beziehung eines<br />

gesunden und eines durch Zerebralparese<br />

stark eingeschränkten Zwillingsbruders. Rita<br />

Noutel und José Maldonado erforschen in<br />

‹Bailes Extraños› Methoden und Komposition<br />

im Hier und Jetzt. Die Biennale wird begleitet<br />

von Webinaren und Diskussionen, dieses Jahr<br />

zum Thema Förderstrukturen und Privilegien.<br />

Shonen / Éric Minh Cuong Castaing, Forme(s)<br />

de vie. Foto: Elise Aloune<br />

→ 24.5.–4.6.<br />

↗ integrart.ch<br />

→ 23.5. Webinar zu Förderstrukturen<br />

↗ zugangzukultur.online<br />

Hackathon im Zentrum Paul Klee<br />

Bern — ‹paul hackt› – das Zentrum Paul<br />

Klee lädt zur Challenge: Entwickler:innen,<br />

Designer:innen, Kunstexpert:innen und<br />

Kunstvermittler:innen entwickeln an zwei intensiven<br />

Tagen gemeinsam digitale Prototypen<br />

für Erlebnismöglichkeiten innerhalb und ausserhalb<br />

des Museums. Die Teilnehmer:innen<br />

wählen unter drei Aufgaben aus. Entweder sie<br />

widmen sich einer hybriden, sich wandelnden<br />

Dauerstellung zu Paul Klee, entwickeln den<br />

existierenden Stadtrundgang physisch und<br />

digital weiter oder machen das Archiv und die<br />

Sammlung für Laien und Forschende interaktiv<br />

erlebbar. Interessierte können sich einzeln oder<br />

als Team anmelden. Die Prototypen werden<br />

von einer Jury bewertet, und für die Gewinnerprojekte<br />

lockt ein Preisgeld von insgesamt<br />

CHF 10’000.<br />

→ Zentrum Paul Klee, 12./13.5.; auf Anmeldung<br />

↗ paulundich.ch/hackathon<br />

Heimat — Auf Spurensuche in Mitholz<br />

Bern — Eine adrette Modelleisenbahnanlage<br />

begrüsst die Besuchenden im Alpinen Museum<br />

Bern zur Ausstellung über das Dorf Mitholz und<br />

den Begriff Heimat im Schatten der Fluh, unter<br />

der noch immer 3500 Bruttotonnen Munition<br />

verborgen liegen. Das ist das Vermächtnis der<br />

Explosionen vom Dezember 1947 in den Stollen<br />

des Depots. Folgerichtig fliegen uns im zweiten<br />

Raum die Trümmer des Dorfes um die Ohren,<br />

und wir staunen, dass hier ein Bild, dort ein<br />

Paar Schuhe oder ein Karton voller roher Eier<br />

unversehrt geblieben waren. Neun Menschen<br />

starben, die meisten Häuser wurden zerstört,<br />

die Heimat ging verloren. Das Museum präsentiert<br />

eine Auslegeordnung beginnend mit historischen<br />

und technischen Angaben und einem<br />

Stollen, der uns immer weiter in den dunklen<br />

Bauch des Berges führt. Die Kopfhörer sind so<br />

gelb wie die Gehörschutze auf einer Baustelle.<br />

Im oberen Stockwerk fällt Licht auf die Gegenwart.<br />

Farbige Tafeln erfassen Mitholz optisch;<br />

Hörstationen und eine begehbare Karte bringen<br />

uns den Alltag näher. «Wir haben alles, aber wir<br />

haben keine Schule und keinen Bahnhof mehr»,<br />

erzählt eine Mitholzerin. An einem langen<br />

Tisch wird das Mitwirken der Einwohner:innen<br />

prägnant nachgestellt, von Kringeln auf dem<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Notizblock über Fotos der vielfältigen Natur<br />

bis zu Plänen mit Gefahrenzonen und dem<br />

Glas Adelbodner Mineralwasser. Es ist dieses<br />

fortlaufende partizipative Element, das die<br />

Ausstellung von der stationären Aussensicht<br />

in eine aktuelle Bestandsaufnahme überführt.<br />

Das Resultat ist beklemmend, denn seit 2018<br />

ist klar, dass die Gefahr im Innern des Berges<br />

grösser ist als angenommen (oder verheimlicht)<br />

wurde. ‹Mitholz› muss geräumt werden, 51 Personen<br />

verlieren, wenn auch nur temporär, erneut<br />

ihre Heimat, 87 weiteren ist der Entscheid<br />

zum Wegzug freigestellt. Und diese Räumung<br />

wird teuer: Der Verpflichtungskredit beträgt<br />

gut 2,6 Milliarden Franken bei einer geschätzten<br />

Projektdauer von 25 Jahren. Immerhin<br />

wird das VBS eine Statue der Heiligen Barbara<br />

spendieren – so die Arbeiten denn planmässig<br />

beginnen wird. Der Ball liegt beim Parlament in<br />

Bern. TS<br />

siebenwöchiges Happening unter dem Titel<br />

‹Haus Expo Pool Ur-Werk›. Veranstaltet wird es<br />

vom Kollektiv Quings, das in Emmenbrücke die<br />

Quings-Akademie betreibt, eine «Netzwerk-<br />

Akademie, in der Studierende selbstbestimmt<br />

arbeiten, lernen und arbeiten». Sie wurden<br />

eingeladen, die akku Kunstplattform als verbindenden<br />

Ort zu denken und zu bespielen. Es<br />

ist ein experimentelles Format, das zahlreiche<br />

partizipative Veranstaltungen umfasst: So<br />

stellen die Teilnehmenden im Workshop ‹Orakelfilm›<br />

an einem einzigen Tag Filme zu einem<br />

orakelten Thema her; es finden Mittagstische<br />

statt, Strandaktionen oder Diskussionen über<br />

Systeme im Kulturbetrieb, die sich nicht zuletzt<br />

auch um die akku Kunstplattform selbst drehen<br />

sollen. Der freie Prozess, neue Denkansätze und<br />

Transdisziplinarität stehen im Zentrum. Den<br />

Abschluss der Trilogie wird im Spätsommer die<br />

Ausstellung ‹Ohne Haut – ohne Haus› bilden,<br />

eine Gruppenausstellung, die sich mit leeren<br />

Räumen und Orten beschäftigen wird. Parallel<br />

werden das ganze Jahr in wechselnden Präsentationen<br />

Werke von Otto Heigold anlässlich<br />

seines 80. Geburtstags gezeigt.<br />

Fluh mit Schuttkegel nach der Explosion, 1947<br />

© Kulturstiftung Frutigland. Foto: Hans Lörtscher<br />

→ Alpines Museum, bis 30.6.24<br />

↗ alpinesmuseum.ch<br />

Kollektiv Quings — Haus<br />

Emmenbrücke — Die akku Kunstplattform<br />

befindet sich in Transformation. Neu stehen die<br />

Räumlichkeiten auch Trauungen offen sowie<br />

Kooperationen oder Raumvermietungen aller<br />

Art. Das Ausstellungsprogramm bleibt jedoch<br />

erhalten. Für dieses Jahr hat die Gastkuratorin<br />

Claudia Waldner unter dem Titel ‹Hauthaus›<br />

einen dreiteiligen Ausstellungsreigen erstellt.<br />

Nach ‹Haut› startete Ende März mit ‹Haus› ein<br />

least<br />

Campus der Quings-Akademie, Innenräume.<br />

Foto: Quings<br />

→ akku Kunstplattform, bis 21.5.<br />

↗ akku-emmen.ch<br />

↗ quings.net/veranstaltungen<br />

Genf — Least steht für «laboratoire écologie et<br />

art pour une société en transition» und ist eine<br />

Initiative, die unsere Gesellschaft mit Kunst<br />

und Forschung in ihrem Wandel begleiten will.<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 117


Geleitet von Véronique Ferrero Delacoste, der<br />

langjährigen Direktorin des far° fabrique des<br />

arts vivants in Nyon, fördert der Verein Projekte,<br />

die das kollektive Bewusstsein und die Resilienz<br />

unseres «Systems Erde» aktivieren und<br />

stärken. Er stützt seine Arbeit auf vier Grundsätze:<br />

Transdisziplinarität, langfristige Projekte,<br />

Ko-Kreation und Lernen. Bereits begonnen<br />

hat ‹Vivre le Rhône›, in dem Kunstschaffende<br />

innerhalb von Residenzen die Rhône untersuchen<br />

und Rituale initiieren, wie Spaziergänge<br />

oder gemeinsames Verweben von Fundgegenständen.<br />

Ziel davon ist, eine neue fürsorgliche<br />

Beziehung zum Fluss, dem Wasser und seinen<br />

Organismen aufzubauen. Im zweiten Projekt,<br />

‹Common Dreams›, imaginieren Maria Lucia<br />

Cruz Correia und Maxime Gorbatchevsky mit<br />

Schüler:innen neue Formen des Zusammenlebens,<br />

um im Klimawandel bestehen zu können.<br />

Die Gedanken versammeln sich in einer ‹Flotation<br />

School›, eine schwimmende Insel, die sie<br />

gemeinsam mit lokalen Mitwirkenden bauen. In<br />

beiden Projekten sind die lokale Verankerung<br />

sowie der Austausch mit Fachleuten wichtiger<br />

Bestandteil, um den angestrebten Wandel in<br />

den Handlungen und im Bewusstsein jedes<br />

Einzelnen zu fördern.<br />

least · Vivre le Rhône, <strong>2023</strong>. Foto: Vinny Jones<br />

→ Vivre le Rhône, Walks, 17.5. und 13.–15.7.<br />

Flotation School, Genfersee, im <strong>Mai</strong><br />

↗ least.eco<br />

Aperti — Offene Ateliers<br />

Lausanne — Kunstschaffende aus Lausanne<br />

und Umgebung öffnen ein Wochenende lang<br />

ihre Ateliers. Die Veranstaltung bietet die<br />

Gelegenheit, durch bukolische Brachen oder<br />

Industriegebiete zu streifen und insgesamt<br />

77 Künstler:innen in ihren Produktionsstätten<br />

zu treffen. Sie haben ausserdem Plakate<br />

geschaffen, die im Stadtraum verteilt sind und<br />

auf die offenen Ateliers aufmerksam machen.<br />

Anne Voeffray, Bild aus der Aperti-Plakatkampagne,<br />

<strong>2023</strong><br />

→ Lausanne und Umgebung, 6./7.5.<br />

↗ aperti.ch<br />

Plattform23<br />

Lausanne — Die 17. Ausgabe der Ausstellungsreihe<br />

Plattform zeigt eine Auswahl von 15<br />

jungen Künstler:innen, die im Sommer 2022 ihr<br />

Studium an einer Schweizer Kunsthochschule<br />

abgeschlossen haben. Seit 2017 ist Plattform<br />

jedes Jahr bei einer anderen Institution<br />

zu Gast, um junge Kunstschaffende sowie<br />

eine Vielzahl von künstlerischen Praktiken<br />

zusammenzubringen und sich jenseits der<br />

bestehenden Sprach- und Kantonsgrenzen<br />

auszutauschen. Plattform23 findet in diesem<br />

Jahr im Espace Arlaud in Lausanne statt und<br />

zeigt neue Werke von Aglaia Brändli, Alexis C.<br />

Colin, Antoine Félix Bürcher, Gaia Del Santo,<br />

Jean-Marie Fahy, Leonardo Pellicanò, Luka<br />

Cvetkovic, Manuela Libertad Morales Delano,<br />

Mayara Yamada, Milena Mihajlović, Rachel<br />

Morend, Raffaela Boss, Rodrigo Toro Madrid,<br />

TaeHwan Jeon und Yann Stéphane Biscaut. Die<br />

Organisation und Jury von Plattform23 besteht<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


aus Martin Genton, Julie Marmet, Selma Meuli,<br />

Marius Quiblier, Colin Raynal und Antonia Truninger.<br />

Gemeinsam mit den Künstler*innen<br />

wird parallel zur Ausstellung ein Begleitprogramm<br />

erarbeitet, das der Website von Plattform<br />

entnommen werden kann.<br />

Jubiläumsausstellung statt. Unter gleichem<br />

Titel erscheint im Juni ausserdem bei Scheidegger<br />

& Spiess eine Publikation, in welcher der<br />

VFO ausgehend von den drei Ausstellungen<br />

Druck als künstlerisches Medium theoretisch<br />

verhandelt und zugleich einen aktuellen Überblick<br />

über die druckgrafische Produktion in der<br />

Schweiz bietet.<br />

Ausstellungsansicht, Plattform22, Kunsthalle<br />

Palazzo Liestal. Foto: Guadalupe Ruiz<br />

→ Espace Arlaud, 7.5.–25.6.<br />

↗ plattformplattform.ch<br />

VFO-Jubiläumsprogramm<br />

Zürich — Seit 1948 engagiert sich der gemeinnützige<br />

Verein für Originalgraphik als Edition<br />

VFO für die Verbreitung zeitgenössischer Druckkunst<br />

zu erschwinglichen Preisen und ist heute<br />

der grösste der wenigen verbliebenen Editionsverlage<br />

der Schweiz. Sein 75-jähriges Jubiläum<br />

feiert der VFO mit drei Ausstellungen. Bereits<br />

eröffnet hat er ‹Print is a Battlefield› im Museo<br />

Villa dei Cedri in Bellinzona. Im <strong>Mai</strong> ist er nun<br />

bei Tableau in Zürich mit der Ausstellung ‹Maria<br />

Pomiansky –Kunstorte im Wandel› zu Gast. Die<br />

in der Limmatstadt tätige Maria Pomiansky<br />

(*1971, Moskau) wird die zweiseitigen Plakatstelen<br />

beim Bahnhof Stadelhofen nutzen, um<br />

vergangene und gegenwärtige Ansichten sieben<br />

verschiedener Zürcher Kunstinstitutionen, zu<br />

denen sie eine persönliche Beziehung pflegt,<br />

einander gegenüberzustellen. Selbst im öffentlichen<br />

Raum angesiedelt, befragt die Schau die<br />

Beziehung der Kunst zur Stadt und beleuchtet<br />

die fortwährende Veränderung von Kunst, Stadt<br />

und ihrer Milieus. Im Herbst schliesslich findet<br />

mit ‹Print Art Now› im Museé Jenisch die letzte<br />

Maria Pomiansky · Edition VFO an der Limmatstrasse<br />

268, <strong>2023</strong>, Filzstift auf Papier<br />

→ Maria Pomiansky, Tableau Zurich, 11.5.–30.9.<br />

↗ edition-vfo.ch ↗ tableauzurich.org<br />

→ ‹Print is a Battlefield›, Museo Villa dei Cedri,<br />

Bellinzona, bis 20.8. ↗ villacedri.ch<br />

Hans Witzig<br />

Zürich — Eine Federschachtel und der Ausweis<br />

von Hans Witzig (1889–1973) für den Lesesaal<br />

der Zentralbibliothek sind zwei der Exponate,<br />

die am Anfang der Ausstellung ‹Vom Schlaraffenland<br />

zum Totentanz› in der Schatzkammer<br />

im Predigerchor stehen. Aus Anlass seines<br />

50. Todestages präsentiert die ZB eine grosse<br />

Auswahl Zeichnungen, Drucke, Skulpturen<br />

und Entwürfen, welche zentrale biografische<br />

Stationen des Zeichenlehrers und Künstlers<br />

abbilden. Das Zeichenlehrbuch ‹Punkt,<br />

Punkt, Komma, Strich› von 1944 wird ebenso<br />

gewürdigt wie die politischen Plakate oder<br />

eine Bildergeschichte aus der Schulzeit. Das<br />

augenzwinkernde ‹Schlaraffenland› wird den<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 119


Tuschzeichnungen von ‹Die graue Strasse› über<br />

das Elend der Menschen in den 1930er-Jahren<br />

entgegengesetzt, ein ebenso düsteres Werk wie<br />

die Illustrationen zum ‹Totentanz›. Auffallend<br />

ist der nie versiegende Schaffensdrang – auch<br />

die Puppenmöbel für seine Tochter Barbara<br />

schreinerte Hans Witzig 1922 selbst. Im Themenraum<br />

Turicensis im Lesesaal der Zentralbibliothek,<br />

die den Nachlass von Witzig pflegt,<br />

werden einige ausgewählte Aspekte seines<br />

Schaffens vertieft. So ist der ‹Schwarzpeter›<br />

aufgefächert, ein beliebtes Kartenspiel, das in<br />

einer angepassten Fassung auch heute noch<br />

gerne zur Hand genommen wird. Eine von Anna<br />

Lehninger herausgegebene Begleitpublikation<br />

ist druckfrisch erhältlich. TS<br />

ihrem Innendekorationsatelier für eine gehobene<br />

Kundschaft, für die sie ganze Raumgestaltungen<br />

übernahm und schnörkellose Möbel<br />

entwarf. Nach ihrem Tod geriet die Kinopionierin<br />

und Künstlerin Anna Indermaur, der man<br />

eine vife und kreative Originalität zusprach,<br />

weitgehend in Vergessenheit. Die Kunsthistorikerin<br />

Patricia Bieder und der Historiker Kurt<br />

Spiess planen, ihr Werk aufzuarbeiten und in<br />

einer Publikation zu veröffentlichen. Hinweise<br />

auf Werke, Möbel oder Archivmaterial (Korrespondenz,<br />

Kinoprogramme usw.) sind sehr erwünscht.<br />

Absolute Diskretion wird zugesichert.<br />

Hans Witzig, 1979. Foto: Ruth Vögtlin<br />

→ Zentralbibliothek Zürich, bis 17.6.<br />

↗ zb.uzh.ch<br />

Anna Indermaur vor ihrem Kino Nord-Süd,<br />

Zürich, 1930er-Jahre. Foto: Theo Frey / Foto -<br />

stiftung Schweiz<br />

→ Hinweise an: patricia.bieder@gmx.ch oder<br />

spiess@bauhof.ch<br />

Aufruf zu Anna Indermauer<br />

Zürich — Ab den 1930er-Jahren bis zu ihrem<br />

Tod gehörte Anna Indermaur zu den markanten<br />

Persönlichkeiten im Zürcher Kultur- und Kunstleben.<br />

Hier eröffnete sie mit Unterstützung des<br />

Architekten Willy Boesiger im Oktober 1935<br />

neben dem Café Select das Kino Nord-Süd, das<br />

erste Studiokino der Schweiz. Zudem schuf<br />

sie ein malerisches und plastisches Werk,<br />

war Mitglied der Groupe Suisse Abstraction et<br />

Surréalisme und gehörte zur Künstlergruppe<br />

Allianz. Einen Namen machte sie sich auch mit<br />

Werkkatalog Markus Raetz<br />

Zürich — Das Schweizerische Institut für<br />

Kunstwissenschaft SIK-ISEA kann den<br />

Abschluss eines langjährigen Forschungsprojektes<br />

feiern. Im <strong>Mai</strong> erscheint im Verlag<br />

Scheidegger & Spiess der Catalogue raisonné<br />

zum plastischen Werk von Markus Raetz<br />

(1941–2020). Die zwei von Franz Müller und<br />

Tabea Schindler herausgegebenen Bände<br />

versammeln sämtliche Reliefs, Plastiken und<br />

Installationen des Künstlers. Insgesamt sind<br />

rund 1500 Werke von 1957 bis 2020 erfasst.<br />

Auch eine Online-Version steht für die Recher-<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


che bereit. Der Katalog schliesst eine grosse<br />

Lücke in der kunsthistorischen Aufarbeitung<br />

von Raetz’ Œuvre und leistet einen Beitrag<br />

zur Geschichte der Plastik im späten 20. Jahrhundert.<br />

Im Herbst widmet ausserdem das<br />

Kunstmuseum Bern dem Künstler posthum<br />

eine umfangreiche Retrospektive.<br />

SIK-ISEA Rechercheportal, Screenshot, <strong>2023</strong><br />

↗ recherche.sik-isea.ch<br />

kleio<br />

Markus Raetz · Silhouetten (für Ernst Mach),<br />

1992, Eisen, schwarz patiniert, Spiegel, Sockel,<br />

Masse Büste: 27,8 x 20,4 x 20 cm, Nachlass<br />

Markus Raetz, Bern. Foto: Alexander Jaquemet<br />

↗ sik-isea.ch<br />

SIK-ISEA Rechercheportal<br />

Zürich — Das Schweizerische Institut für<br />

Kunstwissenschaft SIK-ISEA publiziert verschiedene<br />

Online-Nachschlagewerke zu den<br />

visuellen Künsten in der Schweiz vom Mittelalter<br />

bis heute. 2006 hatte das SIKART Lexikon<br />

seinen ersten Online-Auftritt. Inzwischen<br />

umfasst es Informationen zu mehr als 33’000<br />

Personen und Institutionen; zu 1900 Schweizer<br />

Künstler:innen und Kollektiven bestehen schon<br />

ausführliche Lexikonartikel, und es werden<br />

laufend mehr. Nun vereint das zusammen<br />

mit dem Zürcher Studio Astrom / Zimmer &<br />

Tereszkiewicz geschaffene Rechercheportal<br />

von SIK-ISEA alle digitalen Datenbestände und<br />

löst die bisherigen Websites definitv ab: das<br />

viersprachige SIKART Lexikon, die digitalen<br />

Werkverzeichnisse, Dokumente sowie Ausstellungs-<br />

und Literaturhinweise. Sie lassen<br />

sich mit einer verfeinerten Suche durchforsten<br />

und in verschiedenen Anzeigemodi darstellen.<br />

News- und Sharing-Funktionen erlauben das<br />

Teilen von Aktualitäten und Suchergebnissen.<br />

Zürich — Wie schaffe ich Übersicht über all<br />

meine Daten? Wie sichern wir Wissen rund<br />

um ein Lebenswerk oder eine Sammlung? Wie<br />

werden Ressourcen kollektiv nutzbar? Das<br />

Datenbank-Tool kleio wurde vor 15 Jahren von<br />

Anina Schenker für Kunst- und Kulturschaffende<br />

initiiert. Gemeinsam mit dem Design<br />

Studio A/Z&T, das unter anderem auch für das<br />

Rechercheportal von SIKART verantwortlich<br />

zeichnet, hat die Künstlerin kleio weiterentwickelt.<br />

Die neue Version soll die Arbeit noch<br />

stärker erleichtern. Mit kleio lassen sich<br />

digitale Ausstellungen kuratieren, Archive und<br />

Sammlungen dokumentieren, Websites und<br />

Portfolios aufschalten. Organisieren, kollaborieren,<br />

präsentieren sind die Schlüsselworte.<br />

Über die Verbindung verschiedener Accounts<br />

können zum Beispiel Communities geschaffen<br />

und kollektiv Themen erarbeitet werden.<br />

Das kleio Datenbank-Tool, Screenshot, <strong>2023</strong><br />

↗ kleio.com<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 121


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz, *62 835 2330 Augustin Rebetez –ı 29.5.<br />

Camille Kaiser –ı 29.5.<br />

Sammlung 23 –ı 29.5.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 We would prefer not to –ı 14.5.<br />

–ı 26.5.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke<br />

Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />

J. Studer, I. Chakraborty,<br />

S. Dietiker, C. Greutmann u.a.<br />

Galerie 6 Aarau, Milchgasse 35, *79 541 6416 Heinz Goetschy –ı 27.5.<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Nur Natur? Lea Achermann,<br />

13.5.–1.7.<br />

Micha Aregger<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Livio Beyeler – welcome home –ı 21.5.<br />

Appenzell Kunsthalle Appenzell, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Francisco Sierra –ı 11.6.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5<br />

Vordemberge-Gildewart<br />

–ı 11.6.<br />

Stipendium <strong>2023</strong><br />

Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 David Bürkler – Übersicht –ı 13.6.<br />

Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Laura Mietrup –ı 7.5.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Zwischen Pathos und Pastos –<br />

–ı 29.10.<br />

Christopher Lehmpfuhl<br />

Ascona Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

*91 759 81 40<br />

Nanda Vigo –ı 25.6.<br />

–ı 25.6.<br />

Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,<br />

*91 791 1942<br />

Galleria Saccetti, Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1,<br />

*32 724 6160<br />

Venezia – Gabriella Corti, Adriano<br />

Crivelli<br />

Nina Mambourg – There’s no time<br />

–ı 6.5.<br />

like the present<br />

Annelies Strba – Koi –ı 6.5.<br />

Tanja Rochelmeyer – ReConnected 13.5.–8.7.<br />

Alejandra Atarés – Paint to<br />

13.5.–8.7.<br />

Represent Filtred Nature<br />

Hugo Capron –ı 3.6.<br />

Baar Z-Galerie, Dorfstrasse 6a Fredi Staub – Passage to Babylon –ı 4.6.<br />

Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Mitten im Wald – Andreas Dal 13.5.–9.7.<br />

Cero<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Eric Hattan – Five O’Clock Shadow –ı 25.5.<br />

Silvia Bächli –ı 29.5.<br />

Schaufenster Archiv –<br />

–ı 6.8.<br />

Architekturdenkmal Langmatt<br />

Geisterhaus Langmatt – Eine<br />

–ı 10.12.<br />

unsichtbare Ausstellung<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Stefano Righetti – Ausblicke und<br />

–ı 6.5.<br />

Einblicke<br />

Kostas Maros – Human Nature 26.5.–1.7.<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36 von kleinen Atomen und grossen<br />

–ı 2.7.<br />

Geschichten<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Ana Vujic –ı 9.7.<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Nicole Schmölzer – enfolding –<br />

–ı 21.5.<br />

wohin die Farbe fliesst<br />

Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Will Eisner – Graphic Novel<br />

–ı 18.6.<br />

Godfather<br />

Hécatombe Collectives –ı 18.6.<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Adligenswil — Micha Aregger,<br />

z s u z s a’ s galerie<br />

Bad Zurzach — Andrea Dal Cero,<br />

Galerie Mauritiushof<br />

Baden — Helena Wyss-Scheffler,<br />

Kunst im Trudelhaus<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18,<br />

*61 262 01 66<br />

Dimitra Charamandas – Little<br />

–ı 27.7.<br />

inlets<br />

Evaporating Suns 12.5.–16.7.<br />

Kunstforum Baloise, Aeschengraben 21 Riverhood –ı 25.5.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Iris Touliatou –ı 7.5.<br />

LuYang –ı 21.5.<br />

Ketuta Alexi-Meskhishvili –ı 6.8.<br />

Tiona Nekkia McClodden 26.5.–13.8.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Vivian Suter –ı 1.10.<br />

Andrea Büttner –ı 1.10.<br />

Gina Folly 13.5.–1.10.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Alex Silber<br />

–ı 28.5.<br />

Shirley Jaffe –ı 30.7.<br />

Charmion von Wiegand –ı 13.8.<br />

tierisch! Keine Kultur ohne Tiere<br />

–ı 14.5.<br />

Nacht – träumen oder wachen –ı 21.1.<br />

Erleuchtet! –ı 28.4.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 À bruit secret –ı 14.5.<br />

Roger Ballen –ı 19.10.<br />

La roue = c’est tout –ı 8.2.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121<br />

Zeichen der visuellen<br />

–ı 26.5.<br />

Kommunikation<br />

Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 Joël Besse et Francesco<br />

Camponovo<br />

9.5.–29.6.<br />

Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />

*61 681 6698<br />

Losing Parts of Oneself – Cinthia<br />

De Levie<br />

–ı 21.5.<br />

BelleVue – Ort für Fotografie, Breisacherstrasse 50 Pia Zanetti –ı 16.6.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Plots and Pieces – Milena Naef –ı 19.6.<br />

*61 556 4066<br />

Eleven Ten Studio, Feldbergstrasse 86, *79 171 11 10 Agnieszka Kuntzmann – mother –ı 3.6.<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10, *61 864 30 30 Samuel Buri 10.5.–24.5<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

Auf einen Blick<br />

–ı 27.5.<br />

Malik Mané 25.5.–27.5.<br />

Maurizio Barbersi 1.6.–1.7.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Natur 17.5.–1.7.<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Nadine Schemmann 13.5.–24.6.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Hilde Kentane – The Way Things<br />

Seem<br />

Luca Schenardi – An Vogelhäusern<br />

mangelt es jedoch nicht<br />

–ı 27.5.<br />

–ı 27.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 123


Balsthal — Nicole Schmölzer,<br />

Galerie Rössli © ProLitteris<br />

Basel — Agnieszka Kutzmann,<br />

Eleven Ten Studio<br />

Basel — Samuel Burri, Galerie<br />

Carzaniga<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *061 321 1503 The Score –ı 6.5.<br />

Auf dem Sockel – Samuel<br />

27.5.–28.5.<br />

Haettenschweiler<br />

Markthalle Basel, Steinentorberg 20<br />

Videocity zu Gast bei Copa &<br />

–ı 14.5.<br />

Sordes mit Huhn<br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Stefan Burger 14.5.–25.6.<br />

Messeplatz Basel, Messeplatz 22<br />

Videocity präsentiert «Eye/View 1.6.–29.7.<br />

Transformation»<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Diango Hernández 6.5.–1.7.<br />

Peripherie 8, das Kunstzimmer, Holeestrasse 8,<br />

Cristina Emmel, Marc Lohri – [...]<br />

–ı 6.5.<br />

*79 248 81 22<br />

rasch[ …]<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 from here – Elana Gutmann 11.5.–24.6.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Marianne Blaser –ı 6.5.<br />

Rosmarie Gehriger 12.5.–3.6.<br />

Stampa, Spalenberg 2<br />

15 Kunstwerke + ausgewählte<br />

–ı 20.5.<br />

Künstlerbücher<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz<br />

In Other Words – Ishita<br />

–ı 28.5.<br />

Chakraborty<br />

von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6 Design for a Garden –ı 15.7.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Vidya Gastaldon – Natural<br />

–ı 26.5.<br />

Herstory<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 May Your Dream Come 6.5.–25.6.<br />

Basel/München<br />

stein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

BYOB<br />

Pe Lang, Johanna Bruckner,<br />

Jennifer Merlyn Scherler – Pax Art<br />

Awards<br />

Who is Online? Game Art in the Age<br />

of Post-NFTism<br />

Public Art @ Freilagerplatz #1 –<br />

Jeppe Hein<br />

11.5.–14.5.<br />

–ı 21.5.<br />

–ı 27.5.<br />

26.5.–3.9.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Pia Fries –ı 9.7.<br />

Simone Holliger – venir en main –ı 9.7.<br />

Nature – Sound – Memory –ı 9.7.<br />

Appearing Rooms – Jeppe Heins 26.5.–3.9.<br />

Wasserpavillon in Basel<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Wayne Thiebaud –ı 21.5.<br />

Doris Salcedo – Palimpsest –ı 17.9.<br />

Doris Salcedo 21.5.–17.9.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Time, please 14.5.–9.7.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Himmelwärts – Claire Ochsner –ı 11.6.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, *61 641 09 09 Constantin Jaxy –ı 28.5.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678<br />

Greet Helsen – Ausstellung und<br />

work in progress<br />

–ı 8.6.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Basel — Samuel Haettenschweiler,<br />

Hebel_121. Foto: Daniel Göttin<br />

Bern — Lino Muff, Casita<br />

Bern — Marcel Mayer, Galerie<br />

Art + Vision<br />

Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Disappear here –ı 20.8.<br />

Print as a Battlefield –ı 20.8.<br />

Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Heimat – Auf Spurensuche in<br />

–ı 30.6.<br />

Mitholz<br />

Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 7 Winds –ı 28.5.<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />

Katharina Grosse – Studio<br />

–ı 25.6.<br />

Paintings, 1988–2022<br />

Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16,<br />

Planetopia – Raum für Weltwandel –ı 23.7.<br />

*31 357 5555<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Joan Miró – Neue Horizonte –ı 7.5.<br />

Paul Klee – Vom Rausch der<br />

–ı 21.5.<br />

Technik<br />

Paul Klee – Alles wächst 20.5.–22.10.<br />

artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16, Jeanne und Peter Gygax –ı 26.5.<br />

*31 312 5151<br />

casita, Schwalbenweg 6a, *79 260 6612 Lino Muff – eat play repeat 5.5.–11.5.<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31<br />

Wolfgang Beltracchi – Die<br />

20.5.–24.6.<br />

Wiederkehr des Salvator Mundi<br />

Alberto Venzago – Fotografie 20.5.–24.6.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Bundesgasse 35<br />

Georges Wenger —<br />

Transformations Future<br />

5.5.–24.9.<br />

Isabelle Krieg — Wie viele Erden –ı 24.9.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Dinge im Fall – Bettina Carl –ı 27.5.<br />

DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

Olivia Abächerli –ı 27.5.<br />

*31 311 4262 79 423 75 50<br />

Galerie Art + Vision Bern, Junkerngasse 34, *31 311 31 91 Marcel Mayer –ı 20.5.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Bodo Korsig – Regaining My<br />

Balance<br />

Kotscha Reist – Badabum, Born<br />

in 1963<br />

Post Canvas – Gigga Hug, Peter<br />

Aerschmann, Stephan Bruelhart<br />

–ı 13.5.<br />

26.5.–8.7.<br />

–ı 17.6.<br />

Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Romaine Kuonen –ı 3.6.<br />

Outside Rohling, Justingerweg 4, *76 412 36 93<br />

Fluid – Über die Eigenschaften von 7.5.–8.5.<br />

Flüssigkeit<br />

Layers – Struktur und Oberfläche 14.5.–15.5.<br />

in Keramik, Schmuck und Text<br />

Videocity x REX Box, Schwanengasse 9<br />

Utopie im Heute – Das Prinzip<br />

–ı 31.5.<br />

Hoffnung (Ernst Bloch)<br />

Utopie im Heute – Kippmomente 1.6.–30.6.<br />

der Gegenwart<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Bodo Korsig – Ankunft, 2022,<br />

5:10 min.<br />

–ı 13.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


Bern / Hettiswil<br />

b. Hindelbank<br />

Olivia Abächerli – Dear Grandfather<br />

(Grandfather’s face), 2021<br />

volume Kunstraum, Lorrainestrasse 14 Jacqueline Peeters, Beni Weber –<br />

paintings of uncertain attribution<br />

Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete, Rest.<br />

Kreuz, Hindelbankstr. 33, *079 354 55 90<br />

Bex Bex & Arts, Domaine de Szilassy/Rte du Signal 14–16,<br />

*79 765 2726<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

26.5.–8.7.<br />

–ı 13.5.<br />

Sandro Del-Prete – optische<br />

–ı 23.12.<br />

Täuschungen und Holographien<br />

Triennale de sculpture<br />

14.5.–24.9.<br />

contemporaine <strong>2023</strong><br />

re:natur –ı 21.5.<br />

Daniel Pommereulle – Flüchtig<br />

–ı 18.6.<br />

Mathis Altmann – Individuality –ı 18.6.<br />

Bieler Fototage, Seevorstadt 71, *32 322 4245 Bieler Fototage <strong>2023</strong> –ı 28.5.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Hommage an Kurt Bratschi –ı 28.5.<br />

Bieler Fototage – Physicalities –ı 28.5.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Bernd Kniel 6.5.–28.5.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Lea Schaffner, Ursula Baumberger 6.5.–14.5.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Luzia Imhof –ı 24.6.<br />

Bruzella<br />

–ı 8.10.<br />

Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />

Municipio), *77 474 0549<br />

Albert Renger-Patzsch, Ruth<br />

Hallensleben – a dialogue<br />

Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />

Let in the Light (Collective) –ı 27.5.<br />

*78 300 25 01<br />

Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Peter Hermann und Rittiner +<br />

Gomez<br />

6.5.–27.5.<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />

*79 665 08 47<br />

Bernhard Luginbühl,<br />

Werner Ignaz Jans<br />

–ı 17.12.<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch – Farbproben –ı 18.6.<br />

Franz Gertsch – Der Zeit die<br />

–ı 3.9.<br />

Zeit geben<br />

Transformationen –ı 3.9.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Mario Comensoli, Gabriela<br />

–ı 27.8.<br />

Gerber & Lukas Bardill,<br />

Roman Signer<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6 Orio Galli – Grafica e grafismi –ı 8.10.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Linda Semadeni – Manor<br />

–ı 2.7.<br />

Kunstpreis Graubünden<br />

Ilse Weber – Helle Nacht –ı 30.7.<br />

Dieter Roth – Gepresst gedrückt<br />

–ı 27.8.<br />

gequetscht<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Lotte – Erlebte Landschaften –ı 1.10.<br />

Corcelles/NE Galerie Artemis, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Yves Chédel –ı 20.5.<br />

Diana Rachmuth –ı 20.5.<br />

Davos<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Expressionismus! Werke aus der<br />

–ı 24.9.<br />

Kirchner Platz<br />

Sammlung Horn<br />

Dietikon Galerie Ellf, Oliver M. Schmid, Asylstrasse 11a,<br />

Oliver M. Schmid –ı 18.4.<br />

*43 322 58 80<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Glocke mit kuratierten<br />

–ı 31.12.<br />

Performances<br />

Ebnat-Kappel Museum Ackerhus, Ackerhusweg 20 Sammler, Entdecker und<br />

13.5.–29.10.<br />

Künstler – Albert Edelmann<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Emanuel Halpern – Welt retten –ı 6.5.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


James Licini, Letizia Enderli –<br />

21.5.–1.7.<br />

Stahlbau, Fotografie<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Haus –ı 21.5.<br />

Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Chrigu Barmettler –ı 28.5.<br />

Frauenfeld Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Marcus Messmer – Skulpturen –ı 14.5.<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 CRrrrEAHM II – Outsider Art –ı 25.6.<br />

–ı 14.5.<br />

Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Andreas Hochuli – The Year of the<br />

baby shit brown SUV<br />

Ei Arakawa – Don’t give up –ı 14.5.<br />

Elise Corpataux 28.5.–30.7.<br />

Brad Kronz 28.5.–30.7.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Museoscope – Sarine –ı 4.6.<br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses<br />

Dode Lambert — Gaspard<br />

–ı 3.6.<br />

Delachaux<br />

Genève Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux- Chrysalide – Le rêve du papillon –ı 4.6.<br />

Grenadiers<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Sólo Tú – RM 12.5.–17.9.<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Prix AOYF de photographie des<br />

–ı 28.5.<br />

droits humains<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Ian Burn –ı 18.6.<br />

François Ristori –ı 18.6.<br />

Mierle Laderman Ukeles –ı 18.6.<br />

General Idea –ı 18.6.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Margareta Daepp – Simply radical –ı 24.9.<br />

Yan Zoritchak – Windows on the<br />

–ı 21.3.<br />

Universe<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Gravure en clair-obscur –ı 28.5.<br />

Carte blanche XL – Ugo Rondinone –ı 18.6.<br />

Jean Dunand – L’Alchimiste –ı 20.8.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Isabella Ducrot – Love and Flowers –ı 6.5.<br />

Sunah Choi – Intérieur 12.5.–15.7.<br />

Olivier Varenne, 37–39 rue des Bains, *22 810 27 27 Christo – Trees 1964–1998 –ı 15.8.<br />

Richard Mosse – Broken Spectre –ı 15.8.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Jean Crotti 12.5.–1.7.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Javier Pérez – Polaridad 11.5.–29.6.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle<br />

Nicolas Delaroche – Allures<br />

–ı 7.5.<br />

anonymes<br />

Patricio Gil Flood – El Dorado 16.5.–9.7.<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Laura Thiong-Toye –ı 3.6.<br />

*22 310 4102<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Next –ı 24.6.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Stéphane Dafflon 12.5.–24.6.<br />

Genève/Carouge Le Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Hipkiss – Present –ı 20.5.<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Glaser / Kunz –ı 9.7.<br />

Spazio 2 – François Viscontini –ı 9.7.<br />

Spazio 3 – Friedrich Kuhn –ı 9.7.<br />

Spazio 4 – Biblioteca –ı 9.7.<br />

Spazio 5 – Archivio –ı 9.7.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, Postfach 1636 Sophie Gogl –ı 25.6.<br />

Karen Kilimnik –ı 25.6.<br />

Sammlung – Jakob Wäch –ı 25.6.<br />

Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 New Horizons – Rudolf Butz 27.5.–25.6.<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

–ı 31.5.<br />

Ruth Sommer<br />

Schaufenster Intermezzo<br />

Hans Grunder<br />

1.6.–31.8.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Langenbruck — Ulrich Rückriem,<br />

Kloster Schönthal. Foto: Heiner Grieder<br />

Luzern — Barbara Gwerder,<br />

Galerie Vitrine<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

20 m 2 – Fenster ins Atelier von<br />

Jakob Ferdinand Rieder<br />

Machen Menschen Maschinen? –<br />

Hans-Ruedi Giger, Franz Anatol<br />

Wyss<br />

Neben (A)rmleder, (B)euys und (C)<br />

hristo... Highlights der Sammlung<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Marcel Rickli –ı 11.6.<br />

Photo Esplanade –<br />

–ı 18.6.<br />

Laurence Kubski<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 o_T – Beat Zauderer 14.5.–18.6.<br />

Hombrechtikon art-noser, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Sonja Maria Schobinger –ı 18.6.<br />

Interlaken Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

Kreuzlingen ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1 Kunst ist Leben –ı 29.5.<br />

Kriens Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Graziella Berger 12.5.–4.6.<br />

Küsnacht Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123 Arian Zeller –ı 14.5.<br />

Goldbachcenter, Seestr. 39 Daniela Gauch –ı 5.5.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Léopold et Aurèle Robert –<br />

Ô saisons …<br />

–ı 9.7.<br />

–ı 9.7.<br />

–ı 9.7.<br />

14.5.–12.11.<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Ulrich Rückriem –ı 29.10.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Mia Sanchez und Disnovation.org –ı 25.6.<br />

Rémy Bender – Perspective du Creux –ı 25.6.<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Als gäb’s kein Morgen –<br />

–ı 11.6.<br />

Anna Schmid<br />

Lausanne Arsenic, Rue de Genève 57 Delphine Albrecht – S’entretenir –ı 14.5.<br />

Espace Arlaud, Place de la Riponne 2, *21 316 3850 Plattform23 7.5.–25.6.<br />

Fondation de l’Hermitage, 2, route du Signal, *21320 5001 Léon Spilliaert –ı 29.5.<br />

Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Beirut – Zeiten des Designs –ı 25.6.<br />

Dialog zwischen einem Kraken und<br />

einer Zitronenpresse<br />

–ı 15.3.<br />

–ı 21.5.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />

Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4<br />

Photo Elysée, Place de la gare 17<br />

Silvie Defraoui – Die Erschütterung<br />

der Gewissheiten<br />

Jardin d’Hiver #2 – Poems of Change –ı 21.5.<br />

CAYC-Gruppe: Buenos Aires – 19.5.–27.8.<br />

Lausanne<br />

Emily Jacir – We Ate The Wind 26.5.–27.8.<br />

Frontières – Le Traité de Lausanne, –ı 8.10.<br />

1923 – <strong>2023</strong><br />

Unschärfe – Eine Fotografische<br />

–ı 21.5.<br />

Geschichte<br />

Under Your Smell –ı 21.5.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Gabriel Lippmann –ı 21.5.<br />

EPFL – Rolex Learning Center, Route Cantonale Vanessa Billy – La Matrice –ı 27.8.<br />

Galerie Viceversa, Rue Mercerie 3, *21 323 96 34 Layers – Karin Johansson –ı 3.6.<br />

CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, rue du<br />

Bugnon 46<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />

*21 601 4170<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6, *21 711 43 20<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />

*32 933 8950<br />

Pliure Cosmique<br />

S’ébaucher dans sa forme –<br />

Marie Boucheteil<br />

–ı 25.6.<br />

–ı 25.6.<br />

Introposition – Jacques Bonnard –ı 3.6.<br />

Vanessa Safavi – I feed my dreams –ı 13.5.<br />

slime at night<br />

Ben Arpéa – As the days go by 11.5.–31.7.<br />

Le plaisir du texte –ı 18.9.<br />

Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Natur – Und wir? –ı 29.10.<br />

Locarno la rada, Via alla Morettina 2 Data Mining – Paolo Bufalini,<br />

6.5.–11.6.<br />

Lorenzo Lunghi<br />

Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Valentina Pini – Ungraspable –ı 18.6.<br />

Sabine Schlatter – Paintings &<br />

–ı 18.6.<br />

Drawings<br />

Xanti Schawinsky – Pittura<br />

–ı 5.11.<br />

processuale<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Arp – Viaggio in Oriente –ı 5.11.<br />

Solduno<br />

Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Un lac inconnu –ı 24.9.<br />

Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />

At the studio –ı 4.6.<br />

*91 921 4632<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Marc Chagall –ı 15.7.<br />

Luzern<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Zellweger Arte Contemporanea, Piazza Molino Nuovo 7,<br />

*91 995 2080<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />

Schweiz, *041 370 44 44<br />

Werner Bischof. Unseen Colour<br />

–ı 2.7.<br />

Alexej von Jawlensky in Ascona –ı 1.8.<br />

Rita Ackermann – Hidden –ı 13.8.<br />

Hedi Mertens –ı 15.10.<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

–ı 31.12.<br />

Kunst im Tessin 1850–1950<br />

Martin Schneider –ı 10.6.<br />

Der junge Hans Erni– Die<br />

Sammlung Walter &<br />

Maria Strebi-Erni<br />

–ı 30.7.<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Quido Sen –ı 4.6.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Jakup Ferri –ı 28.5.<br />

Betye Saar –ı 18.6.<br />

ABC der Bilder –ı 19.11.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Abenteuer Arktis –ı 31.8.<br />

Verkehrshaus, Lidostrasse 5 Dominik Lipp – Porsche Art Car –ı 4.2.<br />

Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Anna Margrit Annen & Juerg Luedi –ı 13.5.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89<br />

Pferdeäpfel – Jennifer Kuhn,<br />

–ı 6.5.<br />

Edward Wright<br />

Video Hybrid 12.5.–2.6.<br />

Elephanthouse, Neustadtstrasse Performance Artists Go Flat –ı 27.5.<br />

Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7, *410 7574 Brian Burke – Frühling im Garten –ı 10.5.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Cao Yu 11.5.–21.7.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Gleina (D) – Luzern (CH) 6.5.–24.6.<br />

Impulse Gallery, Haldenstrasse 19 Die Stille der Zeit[losigkeit] –<br />

–ı 3.6.<br />

Peter Demetz<br />

Kali Gallery, Lädelistraße 4 Judith Grassl – Schöne Mutanten –ı 13.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Neuchâtel — Tirelli, Guerrero, Paolucci,<br />

Estrada, Lleo, Ditesheim & Maffei<br />

Neuhausen a. Rheinfall — Walter<br />

Pfeiffer, Kunstraum Reinart © ProLitteris<br />

Rapperswil-Jona — Paul Brühwiler,<br />

Galerie Textilaltro an der OST<br />

Luzern-<br />

Emmenbrücke<br />

Keinraum, Bireggstrasse 36 Erbstück – Teo Petruzzi –ı 15.6.<br />

marytwo, 2A Mariahilfgasse, *79 959 47 07 Vera Marke – Rentable Keime –ı 17.6.<br />

Network of Arts, Töpferstrasse 10, *76 500 74 25 Intertwined Horizon 12.5.–20.8.<br />

Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse Marketa Jachimova –ı 27.5.<br />

sic! Raum für Kunst, Elephanthouse/Neustadtstrasse Performance Artists Go Flat –ı 27.5.<br />

Hochschule Luzern – Design & Kunst, Nylsuisseplatz 1,<br />

745 Viscosistadt, *41 248 64 64<br />

Männedorf Galerie Bruno Bischofberger AG, Weissenrainstr. 1,<br />

*44 250 7777<br />

Mosaik – Jahresausstellung<br />

10.5.–13.5.<br />

Gestalterischer Vorkurs<br />

Basquiat X Warhol – À quatre mains –ı 28.8.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, Rue du Manoir 3 GPS Nouvelle Génération ArtPro –ı 21.5.<br />

Fragilités refuges –ı 21.5.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2, Sebastian Utzni 12.5.–2.7.<br />

*377 1365<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Giacometti, Segantini, Werefkin<br />

–ı 17.6.<br />

and others<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 Cesare Lucchini –ı 25.6.<br />

Montreux Laurent Marthaler Contemporary, Avenue des Alpes 80b, Tamara Alves –ı 30.5.<br />

*79 212 15 07<br />

Moutier Musée jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />

Atelier Gravure Moutier –ı 21.5.<br />

*32 493 36 77<br />

Muri AG Museum Caspar Wolf, 1. OG des Singisenflügels im Kloster Rhonegletscher – quo vadis? –ı 21.5.<br />

Muri, Marktstrasse 4, *56 664 7011<br />

Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11<br />

Landschaftsveränderung im<br />

Blickfeld der Kunst<br />

–ı 12.11.<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Neuhausen am<br />

Rheinfall<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Donation François Ditesheim<br />

Permanent – Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 6.8.<br />

–ı 31.12.<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château, *32 724 5700 Nouvel accrochage –ı 6.5.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Depuis que les portes s’ouvrent à<br />

ce tremblement de l’air<br />

–ı 27.5.<br />

Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *78 658 09 09 Markus Häberli, Ursula Palla, 21.5.–18.6.<br />

Walter Pfeiffer<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Fenstertheater – Helen Dahm, 6.5.–29.10.<br />

Gianni Kuhn<br />

Olten IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Beyond Fashion –ı 4.6.<br />

Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76<br />

Franz Hohler. Hallo. Guten Tag.<br />

–ı 5.11.<br />

Oder Gute Nacht.<br />

Dienstraum Olten, Gleis 7, Bahnhofstrasse 22 Manuela Cossalter –ı 21.5.<br />

Nomadic Art Space Olten, Mühlegasse 1, *0792747074 Colorhythms – Janik Bürgin,<br />

Mirjam Blanka Inauen<br />

–ı 14.5.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Samstagern — Nina Willimann und<br />

Mayumi Arai, Froh Ussicht<br />

Solothurn — Max Grauli, Galerie<br />

Christoph Abbühl © ProLitteris<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 André Kasper 26.5.–25.6.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Humor – geliebt, verpönt, gefürchtet 16.5.–17.9.<br />

Kunst Schwyz, Zeughaus, Schindellegistrasse Kunst Schwyz –ı 7.5.<br />

Pully ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d’hécate –ı 17.12.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Gastausstellung: REAL’23<br />

Wellenlängen – Anna von<br />

Siebenthal<br />

Intuitiv – Zwei Sammlungen<br />

begegnen sich<br />

6.5.–14.5.<br />

–ı 6.8.<br />

Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock<br />

Heidi Arnold und Paul Brühwiler –ı 9.6.<br />

(Bibliothek), Oberseestrasse 10, *58 257 45 31<br />

Renens La Ferme des Tilleuls, Rue de Lausanne 52, *21 633 0350 La Vie moderne – Augustin Rebetez –ı 18.6.<br />

Richterswil Artpark- Richterswil, Schwyzerstr. 34, *44 784 80 72 Katja Schicht, Elisabeth Dutoit-<br />

–ı 6.5.<br />

Schicht<br />

Riedholz Verein BTS, Attisholzerstrasse 10, Attisholz-Areal,<br />

Retrospektive – Attisholz23 21.5.–29.10.<br />

*79 603 17 57<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Grabfunde aus der Höhle<br />

Assi el-Hadath im Libanon<br />

–ı 12.11.<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

*71 463 1811<br />

Ludwig Demarmels –<br />

Retrospektive<br />

–ı 7.4.<br />

–ı 22.12.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Anne Hausner –ı 4.6.<br />

Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

Gestaltet! –ı 1.11.<br />

*41 660 55 83<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Gift – toxische Geschenke 27.5.–29.10.<br />

Sargans Atelier Sargans, Zürcherstrasse 61 Ernestina Abbühl, Rolf Bräm 6.5.–7.5.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Patrick Lambertz –ı 28.5.<br />

Savièse<br />

–ı 30.7.<br />

Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />

Saint Germain 50, *273951018<br />

École de Savièse et artistes (re)<br />

connues<br />

Saisons –ı 28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Ziegler Keramik –ı 9.7.<br />

Reto Müller 25.5.–15.10.<br />

Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/<br />

Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Das Flicklabor / The Manding<br />

Laboratory<br />

Tobias Mattern, Georges Wenger,<br />

Andrea Vogel<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 See-Stuecke –ı 21.5.<br />

Sion Lemme, 45 Rue de Lausanne Florence Jung – Jung90 –ı 17.6.<br />

Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Stone to the sun –ı 4.6.<br />

Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Prix Manor <strong>2023</strong> –<br />

Aurélie Strumans<br />

6.5.–20.8.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

Fokus Sammlung: Aloïse Corbaz –<br />

l’étoile nous éclaire<br />

–ı 4.6.<br />

–ı 7.5.<br />

–ı 25.6.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Solothurn — Brgitte Pénicaud,<br />

Kunstforum Solothurn © ProLitteris<br />

Stans — Judith Leupi, Nidwaldner<br />

Museum Winkelriedhaus<br />

Wettingen — Alex Hanimann,<br />

Gluri Suter Huus © ProLitteris<br />

Fokus Sammlung –<br />

21.5.–27.8.<br />

André Thomkins<br />

Ja, wir kopieren! Strategien der 21.5.–27.8.<br />

Nachahmung seit 1970<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Samuel Schild –ı 27.5.<br />

Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,<br />

*79 682 03 28<br />

Max Grauli – Zeichnung und<br />

Malerei<br />

6.5.–17.6.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 09 80 Rémy Hysbergue –ı 28.5.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Brigitte Pénicaud 6.5.–17.6.<br />

St. Gallen Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Alexandra Bachzetsis – Notebook –ı 18.6.<br />

Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32 Tschabalala Self –ı 18.6.<br />

Sammlung –ı 30.7.<br />

Perfect Love –ı 30.7.<br />

Unerwartete Begegnungen –ı 5.11.<br />

Jiajia Zhang –ı 27.8.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7, Sheila Hicks –ı 14.5.<br />

*76 325 8251<br />

open art museum, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Peter Wirz – Kontinent Wirziana –ı 20.8.<br />

Outsider Art unter dem Halbmond –ı 20.8.<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Die Klause – Ein Kunstraum, 15 Mühlenstrasse Thomas Stüssi –ı 7.5.<br />

Die Klause – Ein Kunstraum 13.5.–1.6.<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />

Tandem zur Dritt –ı 21.5.<br />

*76 458 11 52<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 San Keller, Juliette Uzor –ı 23.5.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Reliefs Structuras Alpinas da<br />

–ı 31.12.<br />

l’Engiadina – Ernestina Abbühl<br />

Arvenskulpturen – Not Bott<br />

–ı 31.12.<br />

(1927–1998)<br />

Graubünden pur – Patrick Nyfeler –ı 31.12.<br />

Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />

Das Feuer des Engadiner Winters – –ı 31.12.<br />

Renzo Papini<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 30.6.<br />

Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Roth Bar –ı 9.9.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 73 60<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*618 73 60<br />

Ja, Nein, Weiss nicht –<br />

Musterdemokratie Schweiz?<br />

Esther Leupi, Judith Leupi –<br />

Tracing an imaginary line<br />

–ı 29.10.<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11 Thomas Heini, Jörg Niederberger –ı 14.5.<br />

Steckborn Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Stefan Burger –ı 27.5.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Dorfplatz Steffisburg –ı 21.5.<br />

–ı 8.8.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />

Stone in Three Phases 2022 –<br />

–ı 31.12.<br />

Jamie North<br />

Steinen Atelier R6, Räbengasse 6 Geborgenheit und Wurzeln 11.5.–11.6.<br />

Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park Kunstsymposium und Ausstellung –ı 28.10.<br />

Sünikon<br />

Strada im Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224 Fat es fat – Not Vital 6.5.–28.10.<br />

Engadin<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Regional Luzern –ı 11.6.<br />

Sammlung im Dialog II –ı 17.9.<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Hannah Villiger –ı 2.7.<br />

Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof ArtBox#112 – Barbara Cahn,<br />

–ı 3.7.<br />

Thalwil, *44 720 78 56<br />

Sämi Wegmann<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Ticket zur fremden Welt –ı 1.12.<br />

Aeschlimann Corti-Stipendium –ı 28.5.<br />

–ı 1.12.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Das Rundbild von Marquard<br />

Wocher<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A 50 Kunstschaffende für 50 Jahre 7.5.–24.6.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Julia Znoj –ı 14.6.<br />

Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />

Art23 –ı 7.5.<br />

Untere Gasse 2, *033 826 64 64<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Ein Ruheloses Universum –<br />

–ı 17.9.<br />

Peter Fischli und David Weiss<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree with –ı 31.12.<br />

you more<br />

akku künstleratelier uster Kunstkiste Nr. 51 – Luca Harlacher –ı 15.6.<br />

foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Ruth Maria Obrist –ı 14.12.<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Ferdinand Hodler – Revoir Valentine –ı 21.5.<br />

Un collectionneur idéal –ı 28.5.<br />

Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Katalog – Barbara Iweins –ı 14.5.<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Roman Gysin – Woody Shopper –ı 20.5.<br />

Mitchell Anderson –<br />

–ı 20.5.<br />

Landschaftsgemälde<br />

Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Gastausstellung der Schule<br />

Walenstadt zum Thema Wald<br />

–ı 25.5.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Hannes Brunner<br />

–ı 18.6.<br />

Peter Somm 7.5.–17.9.<br />

Kostbarkeiten von Adolf Dietrich 7.5.–17.9.<br />

Javier Téllez – Das Narrenschiff –ı 17.12.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Alex Hanimann, Marion Ritzmann 21.5.–2.7.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Kaleidoskop – Rosmarie<br />

–ı 14.5.<br />

Abderhalden<br />

Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Adji Dieye – Aphasia –ı 29.5.<br />

Valie Export – Die Fotografien –ı 29.5.<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Jean-Pierre Maurer, Robert Müller –ı 4.6.<br />

Annelies Štrba – Bunt entfaltet<br />

–ı 13.8.<br />

sich mein Anderssein<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 The Bigger Picture: Design –<br />

Frauen – Gesellschaft<br />

–ı 14.5.<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Redon –Rêve et réalité<br />

–ı 30.7.<br />

Geschichten in Gesichtern –ı 15.11.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Mario Pfeifer 6.5.–25.6.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />

Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />

Im Bad der Farben – Renoir und 13.5.–17.9.<br />

Monet an der Grenouillère<br />

Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Victor H. Bächer, Werner I. Jans –ı 20.5.<br />

Coalmine – Raum für Fotografie, Turnerstr. 1, *52 268 6868 Belinda Kazeem-Kamiński –ı 9.7.<br />

im ofen, offene halle 142 artONboard – 5. Zyklus 13.5.–13.5.<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32 Konfrontation 21.5.–16.7.<br />

Biennale Weiertal <strong>2023</strong> 21.5.–10.9.<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Pauline Codier –ı 11.6.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 A Performer’s Misfits 25.5.–16.7.<br />

Worblaufen Irma Republic, Altikofenstrasse 26 The Secret Life Of Us All – Part II 22.5.–28.5.<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Art Contemporain Kaminska & Stocker, Rue de la<br />

Plaine 22, *77 443 99 85<br />

Expo Dussoix – Meier – Zufferey 25.5.–10.6.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Mindmapping Art – F. Caraco,<br />

–ı 18.6.<br />

E. Ernst, G. Trifilò<br />

Zollikon Villa Meier-Severini, Zollikerstrasse 86 Glas und Licht – Sue Naef Gadient –ı 7.5.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Lust auf Farbe 6.5.–10.9.<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Maria Zgraggen –ı 27.5.<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />

Sein oder nicht Sein – Existenz<br />

–ı 1.7.<br />

in Farbe<br />

Zuoz Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111 Uwe Wittwer, Michael van Ofen,<br />

–ı 30.6.<br />

Slawomir Elsner<br />

Zürich Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Gotthard Schuh – Der Fotograf<br />

–ı 8.7.<br />

als Maler<br />

Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office Ilaria Vinci – Phoenix Philosophy<br />

–ı 30.7.<br />

Café<br />

Friedhof Forum, Friedhof Sihlfeld/Aemtlerstr. 149 Tod – unser täglich Brot –<br />

–ı 13.6.<br />

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Friedl Dicker-Brandeis –ı 18.6.<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270<br />

Ibrahim El-Salahi – Pain Relief<br />

–ı 14.5.<br />

Drawings<br />

Pippa Garner –ı 14.5.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Füssli –ı 21.5.<br />

Giacometti – Dalí –ı 2.7.<br />

Re-Orientations –ı 16.7.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 World Press Photo 5.5.–4.6.<br />

Swiss Press Photo 5.5.–25.6.<br />

Zum Geburtstag viel Recht –ı 16.7.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Julien Creuzet –ı 21.5.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Ragnar Kjartansson – The Visitors –ı 28.5.<br />

Acts of Friendship – Akt 1 & 2 –ı 28.5.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657<br />

Kohli, Kuhn, Knecht – Willkommen –ı 14.5.<br />

im Tigerkäfig!<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Akris. Mode. selbstverständlich 12.5.–24.9.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Game Design Today<br />

–ı 23.7.<br />

Repair Revolution! –ı 15.10.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Athene Galiciadis –ı 7.5.<br />

Leon Polk Smith –ı 7.5.<br />

Museum Mühlerama, Seefeldstr. 231, *44 422 7660<br />

Copain – Gerda Steiner & Jörg<br />

–ı 16.6.<br />

Lenzlinger<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Poesie im Pinselstrich 25.5.–10.9.<br />

Look Closer –ı 17.9.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Zürich — Risaku Suzuki, Galerie<br />

Christophe Guye<br />

Zürich — Marie-Thérèse Vacossin,<br />

Galerie La Ligne<br />

Wege der Kunst –ı 24.3.<br />

Nordamerika Native Museum, Seefeldstr. 317,<br />

Sedna – Mythos und Wandel in der –ı 17.9.<br />

*44 413 49 90<br />

Arktis<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse Der Modulor – Mass und Proportion –ı 26.11.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Michelle Maddox 12.5.–15.7.<br />

Rämistrasse 30<br />

Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich,<br />

Lessingstrasse 9, *44 250 43 63<br />

Valentin Carron, Jacques Chessex –ı 27.5.<br />

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />

Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />

Geschäftsidee? 5 Fragen an …<br />

–ı 21.1.<br />

Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.<br />

Plünderware? 5 Fragen an Objekte –ı 12.5.<br />

aus China am Ende der Kaiserzeit<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Landschaftstadt Zürich –ı 3.9.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Caetano de Almeida –ı 20.5.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Vlatka Horvat, Simon Callery –ı 20.5.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367 Now and Then –ı 6.5.<br />

Maja Malmcrona 1.6.–1.7.<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Pascal Sender, Fridolin Schoch –<br />

–ı 12.5.<br />

tandem·vibes<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Willy Spiller – Hell on Wheels –ı 20.5.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Light of Spring –Risaku Suzuki –ı 3.6.<br />

Edition VFO, Limmatstrasse 268 From Object to Ornament – Part I –ı 27.5.<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Interior –ı 3.6.<br />

Frédérique Hutter art concept, Hottingerstrasse 12, Riverhood –ı 25.5.<br />

*44 212 22 00<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Lea Kunz – La peau des amis –ı 27.5.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Susanne Scherer –ı 8.5.<br />

Babak Dehchamani 9.5.–15.5.<br />

Claudia Dietschi, Yael Teilter, 16.5.–22.5.<br />

Susanna Feld-Blum<br />

Francesco Cusumano 23.5.–29.5.<br />

Ladina Durisch 30.5.–12.6.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Louisa Gagliardi –ı 20.5.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse 6 Frequencies (and atmospheres) –ı 27.5.<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Craft –ı 27.5.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

*44 226 7070<br />

The suspense is terrible, I hope it<br />

will last<br />

–ı 30.7.<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Vacossin –ı 10.6.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44<br />

Martín Mele – The boy who<br />

–ı 20.5.<br />

followed Mele<br />

D. Bopp, J. Marioni, J. Millar,<br />

P. Rohner, C. Streuli, D. Zaloudek<br />

–ı 20.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 135


Belgien *0032<br />

Galerie Philippzollinger, Rämistrasse 5 Pedro Wirz – Entropy Crib –ı 27.5.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Peter Emch –ı 3.6.<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Kemang Wa Lehulere –ı 20.5.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift, 120 Jahre Richard Paul Lohse –ı 24.6.<br />

3. Stock, *44 251 2322<br />

GK3-Space, Kochstrasse 3 / Hinterhof Beneath the Gloss –<br />

–ı 7.5.<br />

Stephan Kauflin<br />

gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Unschöne Museen –ı 19.5.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270 Berlinde De Bruyckere – A simple<br />

prophecy<br />

–ı 13.5.<br />

–ı 2.6.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59,<br />

*43 810 0426<br />

David Reed – Krefeld Miami<br />

New York<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 Patrizia Casagranda –ı 19.5.<br />

Joss Toledo Art Studio, Trittligasse 4 United Art Zürich Deluxe 30.5.–3.6.<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />

Dimitra Charamandas x Marcel<br />

27.5.–8.7.<br />

Freymond<br />

Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Andreas Dobler –ı 17.6.<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Robert Estermann, Oz Oderbolz –ı 13.5.<br />

Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Michael Sailstorfer – Batterie –ı 2.6.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Sebastian Utzni –ı 12.5.<br />

B. Bjerre, A.-L. Coste, F. Furter,<br />

–ı 12.5.<br />

P. Hausbensak, M. Otsubo<br />

<strong>Mai</strong> 36 Galerie, Rämistrasse 37 The Chimera Complex –ı 27.5.<br />

Thomas Ruff –ı 27.5.<br />

Meow Kong, Sankt Jakobstrasse 41, *76 781 76 78 Homeland in Transit –<br />

16.5.–18.6.<br />

Random Diaries<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 René Habermacher,<br />

10.5.–26.5.<br />

Achim Schroeteler<br />

New Leonardo, 80 Thurgauerstrasse Vincenzo Baviera – Klöpperböden –ı 28.2.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Artur Zmijewski –ı 20.5.<br />

A. Deplazes, K. Khademi,<br />

Y. Sasportas, U. Wittwer<br />

–ı 27.5.<br />

Petra Gut Contemporary AG, Nüschelerstrasse 31,<br />

*44 422 4069<br />

Christian Coigny – A storm in black<br />

and white<br />

–ı 27.5.<br />

Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Jelena Rakin –ı 7.5.<br />

ring-ring, 60 Aargauerstrasse Peti Wiskemann –ı 1.6.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Ursula Palla 5.5.–27.5.<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Eva Gallizzi –ı 1.6.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Eva Gallizzi 29.5.–4.6.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Pure Photography –ı 26.8.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Limmatstrasse 268<br />

A City Beyond –ı 27.5.<br />

Antwerpen Musée d’Art Contemporain Anvers, Leuvenstraat 32 Dora García – Elle a plusieurs noms –ı 21.5.<br />

Brüssel Bozar-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Swedish Ecstasy –ı 21.5.<br />

Fondation Cab, Rue Borrens 32–34 Niele Toroni –ı 29.10.<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Marc Camille Chaimowicz –ı 13.8.<br />

–ı 17.9.<br />

Centrale for contemporary art Bruxelles, Place sainte<br />

catherine, 44, *279 6435<br />

Mehdi-Georges Lahlou & Candice<br />

Breitz – EXTRA<br />

contretype, 1, avenue de la Jonction Daphné Le Sergent –ı 27.5.<br />

↗ www.artlog.net<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Deutschland *0049<br />

Aachen Ludwig Forum für internationale Kunst, Jülicher<br />

Illiberale Leben –ı 27.8.<br />

Strasse 97–109<br />

Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 Dampfer, Deiche, Dramen –ı 18.6.<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Standard_Deviation –<br />

–ı 18.6.<br />

Rana Hamadeh<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Christian Awe – love language –ı 21.5.<br />

Christopher Lehmpfuhl 25.5.–16.7.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Wolfgang Folmer – Gegebenheiten –ı 7.5.<br />

Dresscodes –<br />

–ı 2.7.<br />

Kleidungskonventionen im Bild<br />

Caroline von Grone 13.5.–13.8.<br />

Bad Homburg Kurpark Bad Homburg, Kurpark Bad Homburg Blickachsen 13 14.5.–1.10.<br />

Baden-Baden Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Jan St. Werner – Space Synthesis –ı 2.7.<br />

Bamberg Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstraße 4a, *951 558 83 Swaantje Güntzel 26.5.–13.8.<br />

Bautzen Museum Bautzen, Kornmarkt 1, *3591 534933 Ansgar Skiba – Magie von Farbe 20.5.–20.8.<br />

und Licht<br />

Himmel und Horizont – Visionen 13.5.–20.8.<br />

und Perspektiven<br />

Berlin Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Macht Raum Gewalt – Planen und<br />

Bauen im Nationalsozialismus<br />

–ı 16.7.<br />

–ı 18.6.<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />

Straße 98A<br />

Alexander Camaro – Die Welt<br />

des Scheins<br />

Schatten aus Licht – Lothar<br />

–ı 6.10.<br />

Wolleh, Alexander Camaro<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Thomas Brummet – Seeking<br />

–ı 9.7.<br />

the Infinite<br />

Deutsche Guggenheim, Unter den Linden 13/15 Oskar Kokoschka –ı 3.9.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Fortschritt als Versprechen –ı 29.5.<br />

Roads not Taken –ı 24.11.<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Hugo van der Goes –ı 16.7.<br />

Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25, *304 2144 Tilla Durieux – Eine<br />

13.5.–20.8.<br />

Jahrhundertzeugin und ihre Rollen<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Daniel Boyd – Rainbow Serpent –ı 9.7.<br />

Indigo Waves and Other Stories –ı 13.8.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Broken Music Vol. 2_Live –ı 5.5.<br />

Broken Music Vol. 2 –ı 14.5.<br />

Zineb Sedira –ı 30.7.<br />

Christina Quarles –ı 17.9.<br />

Fred Sandback – Simple Facts –ı 17.9.<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Margaret Raspé –ı 29.5.<br />

James-Simon-Galerie, Bodestraße<br />

Archäologische Schätze<br />

–ı 14.1.<br />

aus Usbekistan<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

Archäologische Schätze<br />

–ı 14.1.<br />

aus Usbekistan<br />

Der Porzellan Code – One Million<br />

–ı 28.5.<br />

by Uli Aigner<br />

Corinthium Aes – Das Geheimnis<br />

–ı 27.8.<br />

des schwarzen Kupfers<br />

Julia Stoschek Collection Berlin, 60 Leipziger Straße Ulysses Jenkins –ı 30.7.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />

*30 8 3215 9120<br />

Mona Hatoum – all of a quiver<br />

As If No Misfortune Had Occured<br />

in the Night<br />

OMOS – R. Hollis, A. Baker,<br />

D. Tasinda, K. Walker<br />

–ı 29.5.<br />

–ı 2.7.<br />

–ı 30.7.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DEUTSCHLAND 137


Friedrich Kunath – Coming Home<br />

–ı 30.7.<br />

Was As Beautiful As Going Away<br />

Kulturforum Berlin, Matthäikirchplatz<br />

Muse oder Macherin? Frauen in der –ı 4.6.<br />

italienischen Kunstwelt 1400–1800<br />

Hugo van der Goes –ı 16.7.<br />

Kunstgewerbemuseum, Tiergartenstraße 6<br />

Retrotopia – Design for Socialist<br />

–ı 16.7.<br />

Spaces<br />

Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2 ([ome]; baschkirisch für<br />

–ı 29.5.<br />

«kollektive Selbsthilfepraktiken»)<br />

Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8 Dürer für Berlin 12.5.–27.8.<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Martin Wong – Malicious Mischief –ı 14.5.<br />

Win McCarthy – Innenportrait –ı 14.5.<br />

Karen Lamassonne – Ruido / Noise –ı 14.5.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Flashes of Memory –ı 20.8.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Monica Bonvicini – I do You –ı 7.5.<br />

Tehching Hsieh –ı 30.7.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Realities Left Vacant –ı 7.5.<br />

Sung Tieu –ı 7.5.<br />

Carrie Mae Weems –ı 7.5.<br />

PalaisPopulaire, Unter den Linden 5 Isaac Julien – Playtime –ı 10.7.<br />

The Struggle of Memory (Part 1) –ı 3.10.<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Human Is –ı 23.7.<br />

Schloss Köpenick, Schlossinsel 1 Elektrisierend! –ı 1.10.<br />

Galerie Barbara Weiss, Kohlfurter Str. 41/43 Frieda Toranzo Jaeger –ı 3.6.<br />

Galerie Crone, Rudi-Dutschke-Str. 26, *30 2592 4490 Simurgh – Ten Women Artists<br />

–ı 17.6.<br />

from Iran<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Lydia Pettit – In Your Anger, I See<br />

–ı 8.7.<br />

Fear<br />

Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26, *30 889 225 890 Body Language –ı 24.6.<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 Sophie Reinhold – Träum weiter –ı 1.7.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Wow! Markus Draper –ı 10.6.<br />

König Galerie Berlin, Alexandrinenstraße 118–121,<br />

*30 261 030 8252<br />

Monira Al Qadiri<br />

–ı 2.6.<br />

Robert Janitz –ı 2.6.<br />

Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 René Magritte –ı 22.12.<br />

max goelitz Berlin, 26 Rudi-Dutschke-Straße Brigitte Kowanz –ı 24.6.<br />

neugerriemschneider, Linienstr. 155<br />

Andreas Eriksson – year in,<br />

–ı 27.5.<br />

year out<br />

Jorge Pardo –ı 19.8.<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Cao Fei –ı 19.8.<br />

Bielefeld Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 Yto Barrada – Bad Color Combos –ı 30.7.<br />

Aurel Dahlgrün – Summit –ı 30.7.<br />

Alberto Giacometti / Martin Disler –ı 30.7.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Karina Bisch und Nicolas Chardon –ı 10.9.<br />

Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />

29C Nevelstraße<br />

Diving Into Art<br />

Weltsichten. Landschaft in der<br />

Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />

–ı 8.10.<br />

–ı 1.10.<br />

Bonn Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22 Tolia Astakhishvili –ı 30.7.<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 2<br />

Supermarket Independet Art Fair 11.5.–14.5.<br />

Stockholm<br />

Braunschweig Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12 Ana Hoffner ex-Prvulovic –ı 21.5.<br />

Arijit Bhattacharyya –ı 21.5.<br />

Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Doch alle eine Insel? –ı 18.6.<br />

Kunsthalle Bremen, Am Wall 207<br />

Wer war Milli? Eine Intervention<br />

–ı 23.7.<br />

von Natasha A. Kelly<br />

Kunst Vereint! Die frühen Jahre der –ı 20.8.<br />

Sammlung<br />

Generation* – Jugend trotz(t) Krise 13.5.–10.9.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 Shirin Mohammad –ı 4.6.<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 So wie wir sind 4.0 –ı 13.8.<br />

From De Stijl to Boekie Woekie –ı 10.9.<br />

Bremerhaven Kunsthalle Bremerhaven, Karlsburg 4, *471 468 38 Till Megerle 7.5.–30.7.<br />

Celle Kunstmuseum Celle/Slg. Robert Simon, Schlossplatz 7 Float –ı 24.9.<br />

Chemnitz Museum Gunzenhauser, Falkeplatz, *371 488 7024 Lebenswege. Künstler:innen<br />

–ı 2.7.<br />

zwischen den Systemen<br />

Darmstadt Hessisches Landesmuseum, Friedensplatz 1 Urknall der Kunst – Moderne<br />

–ı 25.6.<br />

trifft Vorzeit<br />

Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst –ı 27.7.<br />

Museum Künstlerkolonie, Alexandraweg 26 Jan Kricke – Andauernde Heimkehr –ı 23.7.<br />

Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Hartware MedienKunstVerein (HMKV), Leonie-Reygers-<br />

Terrasse, *231 496 6420<br />

Gerhard Langenfeld<br />

–ı 11.6.<br />

Tierisch gut – Paradise reloaded –ı 12.11.<br />

Jana Kerima Stolzer und<br />

–ı 30.7.<br />

Lex Rütten<br />

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 GO:40 –ı 14.5.<br />

dis/appear 1.6.–2.7.<br />

Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers-<br />

Terrasse<br />

Nam June Paik – I Expose<br />

the Music<br />

Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Cornelia Schleime – frühe Werke –ı 13.8.<br />

The Missed Seminar –ı 24.9.<br />

Kunsthalle Lipsiusbau, Georg-Treu-Platz 1 Alle Macht der Imagination! –ı 9.7.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Norbert Kricke –ı 7.5.<br />

Surreale Welten –ı 7.5.<br />

Janet Cardiff & George Bures Miller –ı 7.5.<br />

Mona Hatoum 26.5.–20.8.<br />

MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst,<br />

Philosophenweg 55<br />

E. W. Nay – Retrospektive Norbert<br />

Kricke<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Norbert Kricke – Sammlung DKM –ı 7.5.<br />

Katsuhito Nishikawa – Werke 25.5.–26.11.<br />

Watanabe Sado – Schenkung Ruth –ı 26.11.<br />

Hetcamp<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung –ı 10.12.<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 8381204 Jenny Holzer –ı 6.8.<br />

Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Phantoms and Other Illusions –ı 3.9.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Peter Piller –ı 21.5.<br />

Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Mehr Licht –ı 7.5.<br />

Refik Anadol –ı 7.5.<br />

Die Kleine <strong>2023</strong> –ı 21.5.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Etel Adnan – Poetry of Colors –ı 16.7.<br />

*211 8381204<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Neuerwerbungen Frühjahr <strong>2023</strong> –ı 31.8.<br />

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,<br />

Jessica Vaughn –ı 21.5.<br />

Grabbeplatz 4<br />

Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 Breathing Water, Drinking Air –ı 25.6.<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 Rachel Maclean – Duck –ı 2.7.<br />

Simon Lehner –ı 2.7.<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Daniela Comani –ı 11.6.<br />

Rafaël Rozendaal –ı 20.8.<br />

foryouandyourcustomers, 50 Zweigertstraße Ilka Helmig, Armin Hartenstein –ı 27.7.<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Julika Rudelius ... in the days of 13.5.–16.7.<br />

the bullies<br />

Frankfurt/M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Meet asian art – Pekingglas –ı 4.6.<br />

Die Sammlung Maximilian von<br />

Goldschmidt-Rothschilds<br />

–ı 4.6.<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

–ı 27.8.<br />

–ı 6.8.<br />

Rosemarie Trockel<br />

–ı 18.6.<br />

The Critics Company –ı 30.7.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 139


Cameron Rowland –ı 15.10.<br />

Portikus, Alte Brücke 2/<strong>Mai</strong>ninsel Lap-See Lam –ı 28.5.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Niki de Saint Phalle –ı 21.5.<br />

Monster Chetwynd –ı 29.5.<br />

Elizabeth Price –ı 29.5.<br />

Senckenberg Naturmuseum Frankfurt, 25<br />

Maria Loboda – The Machine –ı 16.7.<br />

Senckenberganlage<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Italien vor Augen –ı 3.9.<br />

Herausragend! 24.5.–17.9.<br />

Philipp Fürhofer –ı 8.10.<br />

Frankfurter Kunstverein, Markt 44 And This is Us <strong>2023</strong> –ı 11.6.<br />

Freiburg/B Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21 Jala Wahid –ı 14.5.<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Into the deep – Minen der Zukunft 26.5.–5.11.<br />

Kunstverein Friedrichshafen, Buchhornplatz 6,<br />

*7541 21 950<br />

Sophie Schmidt –ı 11.6.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),<br />

Friedemann-Bach-Platz 5<br />

Kunstverein Talstrasse e.V., Talstr. 23<br />

Ich bin Du! Doris Ziegler – Malerei<br />

Der andere Picasso – Zurück zu<br />

den Ursprüngen<br />

Begegnung – Pablo Picasso trifft<br />

Jean Lurçat<br />

–ı 21.5.<br />

–ı 21.5.<br />

–ı 29.5.<br />

Hamburg Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Ragnar Axelsson –ı 4.6.<br />

Ralph Gibson –ı 20.8.<br />

Sarah Morris –ı 20.8.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Paris ist meine Bibliothek<br />

–ı 7.5.<br />

1923 – Gesichter einer Zeit –ı 24.9.<br />

Keine Illusionen –ı 31.10.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15, *40 335 803 Exzentrische 80er –ı 21.5.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 The Educationial Web –ı 6.8.<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof, Hannoversche Strasse 85, Anja Dietmann –Bar Collo –ı 6.8.<br />

*40 7675 3896<br />

Museum der Natur Hamburg – Zoologi, Bundesstraße 52 Das Ganze der Natur –<br />

–ı 27.8.<br />

Wissenschaft trifft Kunst<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz The F*word – Guerrilla Girls und<br />

–ı 17.9.<br />

feministisches Grafikdesign<br />

Be With the Revolution –ı 31.3.<br />

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />

*40 3250 6762<br />

Ernsthaft?! Albernheit und<br />

Enthusiasmus in der Kunst<br />

13.5.–27.8.<br />

Galerie Melike Bilir, Admiralitätstrasse 71, *40 172 7165776 Anne Döhr –ı 31.5.<br />

Galerie Nanna Preußners, 13 Klosterwall Isabella Berr –ı 13.5.<br />

Karin Guenther, Admiralitätstr. 71 10 Years Montez Press –ı 6.5.<br />

Produzentengalerie, Admiralitätstr. 71 Bernhard Brungs –ı 10.6.<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11 Diango Hernández Bañistas –ı 25.5.<br />

Klára Hosnedlová – To Infinity –ı 4.6.<br />

Diedrick Brackens –ı 4.6.<br />

Institute of Queer Ecology –ı 4.6.<br />

Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Glenn Brown – The Real Thing –ı 18.6.<br />

Laboratorium der Moderne 17.5.–30.7.<br />

Welche Moderne? 6.5.–17.9.<br />

Elementarteile –ı 31.12.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Agnieszka Kurant 6.5.–9.7.<br />

Heidenheim an Museum Schloß Hellenstein, Schloß Hellenstein Ausgepackt –ı 31.10.<br />

der Brenz<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Heilbronn Kunstverein Heilbronn, Allee 28 Bund der Folgenlosen –<br />

2.5.–25.6.<br />

Rechenschaftsbericht<br />

Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Cinthia Marcelle –ı 29.5.<br />

Annette Frick 6.5.–13.8.<br />

–ı 25.6.<br />

Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

*2323 162 951<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*2551 69 4200<br />

RaumWechsel – SkulpturenPark<br />

Künstler<br />

Jugend gestaltet<br />

Historische Präsentationen –<br />

Geschichte hinterm Giebel<br />

–ı 5.6.<br />

–ı 10.9.<br />

Iphofen Knauf-Museum Iphofen, Marktplatz Glanz & Geheimnis –ı 5.11.<br />

Karlsruhe Naturkundemuseum Karlsruhe, 13 Erbprinzenstraße Von Sinnen –ı 10.9.<br />

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6, KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />

*721 20119–322<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Ole Scheeren – spaces of life –ı 4.6.<br />

Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Renaissance 3.0 –ı 7.1.<br />

Kassel Grimmwelt Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 unMÖGLICH? Die Magie der<br />

–ı 11.6.<br />

Wünsche<br />

Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Roberto Cuoghi –ı 29.5.<br />

Kerstin Brätsch – Mimikry –ı 31.12.<br />

Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 Ein glücklicher Fund –ı 16.7.<br />

Aufgeklärt – Joshua Reynolds –ı 6.8.<br />

Bergpark Reloaded 21.5.–17.9.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Lovis Corinth – Die Grafik –ı 28.5.<br />

Wildes, Wüstes, Wunderschönes – –ı 19.2.<br />

Natur im Fokus der Sammlung<br />

Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Hannsjörg Voth, Ingrid Amslinger –ı 30.5.<br />

Franz Marc – Bunte Grüße an<br />

–ı 31.5.<br />

Paul Klee<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Josefine Reisch 11.5.–24.6.<br />

–ı 16.7.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7<br />

Lucinda Devlin – Frames of<br />

Reference<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4<br />

making being here enough – Ort<br />

–ı 14.8.<br />

und Subjekt<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Ursula – Das bin Ich. Na und? –ı 23.7.<br />

Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />

Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />

ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale<br />

Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230<br />

Shakespeares «First Folio» (1623)<br />

Sternstunden niederländischer<br />

Barockkunst<br />

30 years of ZADIK – Highlights and<br />

Insights<br />

–ı 11.6.<br />

26.5.–21.4.<br />

–ı 24.5.<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11 Alex Katz – With the artist’s eyes –ı 20.5.<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26<br />

... the whole grand pattern of<br />

–ı 20.5.<br />

human endeavor – Barbara Bloom<br />

Kölnischer Kunstverein, Hahnenstr. 6 Marie Angeletti – ram spin cram –ı 2.7.<br />

Krefeld Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97, Productive Spaces: Art and Design –ı 10.9.<br />

*2151 9755 8126<br />

from Krefeld<br />

Landshut Neue Galerie Landshut, 4 Badstraße Jordy Koevoets & Wouter van der<br />

–ı 21.5.<br />

Giessen<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Andreas Schmitten – Vitrinen –ı 15.5.<br />

Jonas Roßmeißl –ı 18.6.<br />

Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Looking for a New Foundation –ı 20.8.<br />

Meine Wunderkammern –ı 28.1.<br />

–ı 18.6.<br />

MdbK – Museum der bildenden Künste Leipzig,<br />

Katharinenstr. 10<br />

Malte Masemann – Suitable<br />

for Framing<br />

Re-Connect – Kunst und Kampf 18.5.–10.9.<br />

im Bruderland<br />

Kerstin Flake 1.6.–8.10.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 141


<strong>Mai</strong>nz — Jenna Sutela, Kunsthalle<br />

<strong>Mai</strong>nz<br />

Riegel am Kaiserstuhl — Heiner<br />

Meyer, Kunsthalle Messmer © ProLitteris<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Alle Farben fixieren chromosomale<br />

Glieder<br />

Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73,<br />

*33714061780<br />

–ı 7.5.<br />

Agnes Denes<br />

–ı 1.7.<br />

Kira Freije –ı 1.7.<br />

The Material Revolution –ı 16.7.<br />

Lüneburg Halle für Kunst, Reichenbachstr. 2 Terre Thaemlitz 11.5.–16.7.<br />

Magdeburg Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Otto-v.-<br />

Welche Taten werden Bilder? –ı 8.10.<br />

Guericke-Str. 68–73, *391 540 3508<br />

<strong>Mai</strong>nz Kunsthalle <strong>Mai</strong>nz, Am Zollhafen 3–5 What is it Like to be a Bat? –ı 4.6.<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Das Insekt 12.5.–20.8.<br />

1,5 Grad – Verflechtungen von<br />

–ı 8.10.<br />

Leben, Kosmos, Technik<br />

Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Die Welt am Oberrhein –ı 30.7.<br />

Reiss-Engelhorn-Museen/Museum Weltkulturen D5 Unsichtbare Welten –ı 30.7.<br />

Marl Skulpturenmuseum Marl, Georg-Herwegh-Straße 67 Barbara Hammer – Would you like –ı 18.6.<br />

to meet your neighbor?<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Fatma Güdü – Ein Blick ins Atelier –ı 7.5.<br />

Guido Weggenmann – Nichts geht –ı 20.8.<br />

mehr!<br />

Mönchengladbacgesellschaft<br />

Städt. Museum am Abteiberg, Abteistrasse 27<br />

Julia Scher – Hochsicherheits-<br />

–ı 20.8.<br />

München Alexander Tutsek-Stiftung, Karl-Theodor-Straße 27, So Much Love and Compassion –ı 24.11.<br />

*89 5527 3060<br />

Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Fantasie und Wirklichkeit 9.5.–26.11.<br />

Bayerische Akademie der Schönen Künste,<br />

Die unterbrochene Geschichte –ı 16.6.<br />

Max-Joseph-Platz 3<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Das Fahrrad –ı 22.9.<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

ERES Projects, Theresienstraße 48 Böse Blüten –ı 5.5.<br />

ERES Stiftung, Römerstrasse 15 Its a World Machine –ı 10.9.<br />

Espace Louis Vuitton München, 2a Maximilianstraße Philippe Parreno –ı 6.8.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Trace – Formations of Likeness –ı 23.7.<br />

Hamid Zénati – All-Over –ı 23.7.<br />

Karrabing Film Collective –ı 30.7.<br />

Katalin Ladik – Ooooooooo-pus –ı 10.9.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Flowers Forever – Blumen in Kunst –ı 27.8.<br />

und Kultur<br />

Kunstraum München, Holzstr. 10, Rückgebäude Lisa Hofmann / Olaf Metzel –ı 7.5.<br />

Lothringer 13 Halle, Lothringer Str. 13<br />

What does work mean at the end<br />

–ı 25.6.<br />

of the day?<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 (K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 7.1.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Nicole Eisenman – What Happened –ı 10.9.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


La vie en rose – Brueghel, Monet, –ı 22.10.<br />

Twombly<br />

Von Andy Warhol bis Kara Walker. –ı 14.7.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Alfredo Jaar –ı 27.8.<br />

Friedrich Seidenstücker – Leben 26.5.–24.9.<br />

in der Stadt.<br />

Ungekämmte Bilder 12.5.–3.10.<br />

Mix & Match. Die Sammlung neu<br />

–ı 14.1.<br />

entdecken<br />

Therese Hilbert –ı 30.7.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/<br />

Königsplatz<br />

Natascha Sadr Haghighian<br />

23.5.–23.5.<br />

Was von 100 Tagen übrig blieb ... –ı 11.6.<br />

Charlotte Salomon – Life? or<br />

–ı 10.9.<br />

Theater?<br />

Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60 Alice Rekab – Mehrfamilienhaus –ı 14.5.<br />

Dominique Gonzalez-Foerster – 16.5.–4.6.<br />

Hypnogirl 23<br />

Marinella Senatore – We Rise<br />

–ı 10.9.<br />

by Lifting Others<br />

foryouandyourcustomers, Liebigstraße 22 Julia Burek –ı 19.1.<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

Die ersten Jahre der<br />

–ı 7.5.<br />

*89 220 463<br />

Professionalität #42<br />

Die Aussenseiterbande 16.5.–18.6.<br />

Galerie Françoise Heitsch, Amalienstr. 19, *89 481 200 Susanne Mansen – Treue Begleiter –ı 29.5.<br />

Galerie J. J. Heckenhauer, Markstr. 13 Jana Morgenstern –ı 6.5.<br />

Galerie Thomas / Thomas Modern, Türkenstr. 16 Antoni Tàpies –ı 15.7.<br />

Heldenreizer Contemporary, 32 Türkenstraße Jennifer López Ayalas 12.5.–16.7.<br />

Kunstpavillon, Sophienstraße 7A, *89 597 359 Afra Dopfer / Sanni Findner –ı 28.5.<br />

Quittenbaum Gallery, 58 Theresienstraße Herman Hermsen – Traveling Path –ı 5.5.<br />

Rüdiger Schöttle, Amalienstr. 41 Annabell Häfner –ı 29.7.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Chris Tille – Konkretion –ı 20.5.<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Sommer der Moderne –ı 3.9.<br />

Murrhardt Ein Fenster inmitten der Welt, Heinrich von Zügel Haus,<br />

Wolkenhof 14, *+41 79 545 87 62<br />

Pascale Grau –ı 28.5.<br />

–ı 14.5.<br />

Neunkirchen Städtische Galerie Neunkirchen, Marienstrasse 2,<br />

*6821 202 480<br />

REorganized – John Franzen, Georg<br />

Küttinger, Hilde Trip<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Julian Charrière – Controlled Burn –ı 6.8.<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Thomas Schütte –ı 30.7.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Iwan Baan – Hombroich begegnen –ı 13.8.<br />

Farbe Bild Raum – Bart van der 26.5.–25.2.<br />

Leck im Dialog<br />

Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />

Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.<br />

*911 133 1103<br />

Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Oliver van den Berg –ı 4.6.<br />

Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93<br />

Thomas Bergner und Katsuhito<br />

–ı 18.6.<br />

Nakazato – Spectres<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz<br />

Material + Zukunftsfragen im 26.5.–24.9.<br />

Design<br />

Galerie Von & Von, 31 Lorenzer Straße Shadows in the Sun –ı 24.6.<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 James Newitt –ı 11.6.<br />

Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Cemile Sahin –ı 22.5.<br />

Andrzej Steinbach –ı 22.5.<br />

Ibrahim Mahama 1.6.–1.9.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Körperkontakte –ı 16.7.<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Von Angesicht zu Angesicht.<br />

Zwei Süddeutsche Sammlungen<br />

im Dialog<br />

–ı 25.6.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 143


Geta Brătescu – Drawing as<br />

–ı 25.6.<br />

a Dance<br />

Recklinghausen Kunsthalle Recklinghausen, Grosse-Perdekamp-Str. 25–27 Ângela Ferreira 7.5.–6.8.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Riegel am<br />

Kaiserstuhl<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunsthalle Messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1,<br />

*7642 920 162 0<br />

Home@Museum – Eine<br />

–ı 10.9.<br />

Privat sammlung wohnlich<br />

ausgestellt<br />

Julia Weißflog – Scheinbar<br />

–ı 11.6.<br />

Unwichtiges<br />

James Ensor – Das druckgraphische<br />

Werk aus der Slg.<br />

–ı 25.6.<br />

Deckers<br />

Heiner Meyer –ı 25.6.<br />

Rottenburg Kulturverein Zehntscheuer e.V., Bahnhofstraße 16,<br />

SchwarzWeiss 6.5.–2.7.<br />

*7472 94 99 136<br />

Saarbrücken Saarländisches Künstlerhaus, Karlstrasse 1 Jamboree – halbe fünf –ı 21.5.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Blick ins Grüne – Studiolo<br />

Laurenz Berges – Halten und<br />

Schwinden<br />

–ı 11.6.<br />

–ı 6.8.<br />

Fotonotizen –ı 6.8.<br />

Neu-Entdeckungen –ı 11.2.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Ilse Beate Jäkel – Im Konzert –ı 4.6.<br />

Haus Otto – Waiting Room –ı 4.6.<br />

Stuttgart ifa-Galerie, Charlottenplatz 17, *711 22 250 Camila Sposati – Atem-Stücke 12.5.–20.8.<br />

Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Frischzelle_29 – Hannah J. Kohler –ı 17.9.<br />

Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Alison Knowles –ı 9.7.<br />

Cindy Sherman –ı 17.9.<br />

Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />

foryouandyourcustomers, Rotebühlstraße 87A Mariano Fernàndez –ı 10.11.<br />

–ı 20.5.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

*711 640 5989<br />

Gedankenknödel und<br />

Luftschlösser<br />

Escape with the Homeland –<br />

26.5.–16.9.<br />

Naqsh Raj<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 exiThibition –ı 8.6.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Widerständige Musen –ı 7.5.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Reine Formsache –ı 18.6.<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9 No Name Design – Franco Clivio –ı 21.5.<br />

Unna Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna, 1 Lindenplatz Weithin leuchtend – Tief unter der<br />

Erde strahlend<br />

–ı 1.6.<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstraße 75–79,<br />

*6898 9100 100<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

*7151 5001 1686<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

*7621 702 3200<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich-<br />

Ebert-Straße 7a<br />

Julian Rosefeldt – When we<br />

–ı 3.9.<br />

are gone<br />

Ilon Wikland – Von Bullerbü bis<br />

–ı 11.6.<br />

Karlsson vom Dach<br />

Garden Futures – Designing with<br />

–ı 3.10.<br />

Nature<br />

Accrochage 19.5.–30.11.<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Peter Keetman –ı 25.6.<br />

Re-Inventing Piet –ı 16.7.<br />

Freundschaften 13.5.–24.9.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Fokus Von der Heydt – ZERO, Pop<br />

–ı 16.7.<br />

und Minimal<br />

Franziska Holstein –<br />

–ı 24.9.<br />

Freundschaftsanfrage No. 2<br />

Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 Valentin Schwab – eine<br />

Retrospektive<br />

–ı 21.5.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Frankreich *0033<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

3 bis f, 109 Avenue du Petit Barthélémy Cynthia Lefebvre – Peine perdue,<br />

pieds retrouvés<br />

Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Max Ernst –ı 8.10.<br />

Musée Granet, Place St Jean de Malte David Hockney –ı 28.5.<br />

Amilly Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts Les registres du jeu –ı 27.8.<br />

Angoulême Frac Poitou-Charentes, 63, Boulevard Besson Bey,<br />

Sous le velours noir des paupières –ı 27.5.<br />

*5 4592 8701<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Trois p’tits tours et puis reviennent –ı 21.5.<br />

Arles Festival du Dessin, 3 Boulevard des Lices Festival du Dessin <strong>2023</strong> –ı 14.5.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Marina De Caro – Chromotopie de –ı 12.5.<br />

la Désobéissance<br />

La Beauté du diable –ı 14.5.<br />

Bordeaux <strong>Mai</strong>son cantonale de Bordeaux, 20 Rue de Châteauneuf Systemic love –ı 7.1.<br />

Musée des Beaux-Arts Bordeaux, 20, cours d’Albret,<br />

*5610 2056<br />

All feathered! –ı 5.11.<br />

–ı 21.5.<br />

Cajarc <strong>Mai</strong>son des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24,<br />

*5 6540 7819<br />

Chaumont-sur-<br />

Loire<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

Raymond Depardon,<br />

Nicolas Tubéry<br />

Domaine régional de Chaumont-sur-Loire, *5420 9922 Yves Zurstrassen –ı 23.10.<br />

FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500<br />

Dirk Braeckmann –évidences<br />

possibles<br />

–ı 6.5.<br />

–ı 14.5.<br />

Corte FRAC Korsika, La Citadelle, *49 546 2218 Emma Passera et Violette Wood –ı 18.6.<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Magali Reus – Le plat principal –ı 4.6.<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic L’Almanach 23 –ı 17.9.<br />

Dole<br />

Musée des Beaux-Arts Dole, 85, rue des arènes,<br />

*8479 2585<br />

Anthony Cudahy –Conversation –ı 10.9.<br />

Douchy-les-<br />

Mines<br />

Dunkerque<br />

Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />

Place des Nations, *2731 3193<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine,<br />

Jardin des sculptures, *3 2829 5600<br />

Anna Malagrida –Ce qui demeure –ı 11.6.<br />

40 ans du LAAC –ı 7.5.<br />

Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Waiting for Omar Gatlato: Epilogue –ı 15.10.<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 L’île intérieure –ı 5.11.<br />

L’Isle-Adam Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq de L’Isle-Adam,<br />

31 Grande Rue<br />

Marie Ouazzani & Nicolas Carrier –ı 17.9.<br />

La Roche-sur-<br />

Foron<br />

L’Angle – Espace d’Art Contemporain, 287 Avenue Jean<br />

Jaurès<br />

Camille LLobet –ı 26.5.<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Paysage –ı 24.7.<br />

Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2e À pleins poumons –ı 15.7.<br />

Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Nathalie Djurberg et Hans Berg,<br />

–ı 9.7.<br />

Jesper Just<br />

Incarnations, le corps dans la<br />

–ı 9.7.<br />

collection du macLYON, acte 1<br />

Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Hamish Fulton –A walking artist –ı 29.10.<br />

MAC, galeries contemp. des musées de Marseille, 69, Paola Pivi –ı 6.8.<br />

av. de Haïfa, *4 9125 0107<br />

Metz 49 Nord 6 Est – Frac Lorraine, 1, rue des Trinitaires Pippa Garner, Adelhyd van Bender,<br />

Claire Pentecost<br />

–ı 20.8.<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Montpellier La Panacée – Centre de Culture Contemporaine, 14,<br />

rue de l’École de Pharmacie, *4 3488 7979<br />

Nice<br />

Suzanne Valadon – Un monde à soi –ı 11.9.<br />

La Répétition –ı 27.1.<br />

Immortelle –ı 7.5.<br />

MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Immortelle –ı 4.6.<br />

Musée Matisse, 164, av. des Arènes de Cimiez,<br />

Tom Wesselmann – After Matisse –ı 29.5.<br />

*4 9385 1844<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 145


Nogent-sur- <strong>Mai</strong>son Nationale des Artistes, 14 Rue Charles VII Hoël Duret –Morning sun –ı 16.7.<br />

Marne<br />

Oletta Centre d’art contemporain Casa Conti, Boccheciampe Entre là –ı 4.6.<br />

Paris Bibliothèque nationale de France, Quai François-Mauriac Philippe Apeloig –ı 11.6.<br />

Bibliothèque nationale/Richelieu, 5, rue Vivienne,<br />

*1 5379 5959<br />

Degas en noir et blanc–dessins,<br />

estampes, photographies<br />

31.5.–3.9.<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Mathilde Rosier 16.5.–22.7.<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

Basquiat X Warhol –ı 28.8.<br />

*1 4069 9600<br />

Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 ASensitiv – Giacometti / Warren –ı 2.7.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Thomas Demand –ı 28.5.<br />

Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Au-delà –ı 7.5.<br />

<strong>Mai</strong>son Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de<br />

Zanele Muholi –ı 21.5.<br />

Fourcy, *1 4478 7522<br />

Musée Bourdelle, 18, rue Antoine Bourdelle, *1 4954 7373 Philippe Cognée –ı 16.7.<br />

Musée d’Orsay, 62, rue de Lille, *1 4049 4996 Claude Rutault –ı 16.7.<br />

Musée de la vie romantique, Hôtel Scheffer-Renan Françoise Petrovich – Love. Break. –ı 10.9.<br />

Musée de Montmartre, 12, rue Cortot, *1 4925 8935 Surréalisme au féminin? –ı 10.9.<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Anne Eisner –ı 3.9.<br />

Senghor et les arts. Réinventer<br />

–ı 12.11.<br />

l’universel<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du Anna-Eva Bergman – Voyage vers<br />

–ı 16.7.<br />

Président Wilson<br />

l’intérieur<br />

Musée Marmottan Monet, 2 Rue Louis Boilly Néo-Romantiques –ı 18.6.<br />

Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Faith Ringgold –ı 29.7.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Miriam Cahn –ı 14.5.<br />

Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris,<br />

Avenue Winston Churchill<br />

Sarah Bernhardt – Et la femme<br />

créa la star<br />

Le Bal, 6, Impasse de la Défense, *1 4470 7550 Joana Piotrowska –ı 21.5.<br />

Musée de l’Orangerie, Jardin des Tuileries Philippe Cognée –ı 4.9.<br />

Perpignan Centre d’art contemporain Perpignan, 3, av de<br />

Roasted Hot with Heat –ı 27.5.<br />

Grande Bretagne<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Sands Murray-Wassink –ı 14.5.<br />

Rennes 40mcube, 48, av. Sergent Maginot, *2 9009 6411 Romane de Watteville –ı 13.5.<br />

Frac Bretagne Rennes, 19, avenue André Mussat CS 81123, Liv Schulmann, Basim Magdy –ı 14.5.<br />

*2 9937 3793<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré Commeurec Judith Kakon (CCS on tour) –ı 14.5.<br />

Rochechouart<br />

–ı 11.6.<br />

Rodez<br />

Roubaix<br />

Saint-Paul-de-<br />

Vence<br />

Saumur<br />

Sérignan<br />

Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue<br />

Victor Hugo<br />

Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />

Champs – 23, rue de l’Espérance, *3 2069 2360<br />

Fondation CAB Saint-Paul-de-Vence, Chemin des Trious<br />

Centre d’art contemporain Bouvet Ladubay,<br />

Stationnement au 1 rue de l’Abbaye<br />

Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />

*67 323 305<br />

Fais que ton rêve soit plus long<br />

que la nuit<br />

–ı 27.8.<br />

RCR Arquitectes –Ici et ailleurs, la<br />

–ı 7.5.<br />

matière et le temps<br />

Vincent Tavernier –ı 21.5.<br />

Niele Toroni – 723 empreints de<br />

–ı 29.10.<br />

pinceau n° 50<br />

Cécile Bart – rappels 12.5.–1.10.<br />

Le Retour –ı 29.1.<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Fernand Deligny, Florian Fouché –ı 29.5.<br />

Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 Penser comme une montagne –ı 17.9.<br />

Tourcoing Musée des Beaux-Arts Tourcoing, 2, rue Paul Doumer Valérie Belin – L’incertaine beauté –ı 27.8.<br />

du monde<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Isamu Noguchi –ı 2.7.<br />

d’Ascq<br />

Yerres Propriété Caillebotte, 10 Rue de Concy Figuration – un autre art<br />

d’aujourd’hui<br />

13.5.–22.10.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Italien *0039<br />

Milano<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Georgina Gratrix –ı 13.5.<br />

*2901 0068<br />

Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Guy Bourdin –ı 31.8.<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35,<br />

*28 907 5394<br />

The Negation of Form.<br />

–ı 28.5.<br />

Lito Kattou – Whisperers –ı 9.6.<br />

Arnaldo Pomodori Prize for<br />

–ı 18.6.<br />

Sculpture<br />

Fondazione Elpis, 25 Via Orti, MI Chì ghe pù Nissun! –ı 23.7.<br />

Fondazione Luigi Rovati, 52 Corso Venezia, MI Diego, l’altroGiacometti –ı 18.6.<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />

*25 3570 9200<br />

David Cronenberg<br />

–ı 17.7.<br />

Dara Birnbaum –ı 25.9.<br />

FuturDome, Via Giovanni Paisiello 6, MI, *393 40 40 233 Marco Pietracupa –ı 10.6.<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Lito Kattou –ı 8.6.<br />

Aziz Hazara – Condemnation –ı 15.7.<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI<br />

Rainbow. Colori e meraviglie fra<br />

–ı 2.7.<br />

miti, arti e scienza<br />

Zanele Muholi –ı 30.7.<br />

Dalí, Magritte, Man Ray e il<br />

–ı 30.7.<br />

Surrealismo<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, FuturLiberty –ı 3.9.<br />

*2 8844 4061<br />

PAC Padiglione d’Arte Contemporanea Milano, Via<br />

Yuri Ancarani –ı 11.6.<br />

Palestro 14, MI, *2 683 330<br />

Palazzo Morando, Via Sant’Andrea 6 FuturLiberty –ı 3.9.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, *2 3646 1394 Michelangelo Pistoletto –ı 4.6.<br />

Bill Viola –ı 25.6.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Gian Maria Tosatti – Hôtel de<br />

–ı 16.7.<br />

la Lune<br />

Ann Veronica Janssens –ı 30.7.<br />

Gian Maria Tosatti – NOw/here –ı 30.7.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Mirdidingkingathi Juwarnda Sally –ı 14.5.<br />

Gabori<br />

Helmut Newton –ı 25.6.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI Aldo Mondino –ı 17.6.<br />

Equorea (di mari, ghiacci, nuvole e<br />

–ı 9.1.<br />

altre acque ancora)<br />

Giò Marconi, Via Tadino 15 Gianni Colombo 11.5.–17.7.<br />

Torino Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Andreas Fogarasi 8.5.–22.7.<br />

COMBO Torino, 128 Corso Regina Margherita, TO<br />

Face To Face – Architetti in<br />

–ı 9.11.<br />

contatto<br />

Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Gallerie d’Italia Torino, 156 Piazza San Carlo, TO JR – Déplacé‚àôe‚àôs –ı 16.6.<br />

–ı 25.6.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo<br />

22, TO<br />

Perfect Behaviors. La vita<br />

ridisegnata dell’algoritmo<br />

Palazzina della Promotrice, Viale Balsamo Crivelli 1, Utamaro | Hokusai | Hiroshige –ı 25.6.<br />

*11 6599 657<br />

Bergamo Accademia Carrara di Belle Arti, Piazza C. Carrara 82 a Cecco del Caravaggio –ı 4.6.<br />

GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272<br />

Salto nel vuoto. Arte al di là<br />

–ı 28.5.<br />

della materia<br />

A Leap Into The Void – Art Beyond –ı 28.5.<br />

Matter<br />

Bologna CUBO Unipol, 3 Piazza Sergio Vieira de Mello, BO Alberto Burri –ı 31.5.<br />

Quayola – Ways of seeing –ı 31.5.<br />

Fondazione Massimo e Sonia Cirulli, Via Emilia 275, San<br />

Lazzaro di Savena, BO<br />

Cut&Paste – Fotocollage tra Dada<br />

e Futurismo<br />

–ı 31.5.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 147


Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Yuri Ancarani –ı 7.5.<br />

Pablo Echaurren e gli indiani<br />

–ı 14.5.<br />

metropolitani<br />

Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Elisabetta Sirani –ı 26.9.<br />

Palazzo Albergati, via Saragozza, 28, *51 030 1015<br />

Jago, Banksy, TvBoy e altre storie<br />

–ı 7.5.<br />

controcorrente<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Ri-Materializzazione del<br />

–ı 3.6.<br />

BZ, *0471 971 626<br />

linguaggio<br />

David Lamelas – I Have to Think 7.5.–24.2.<br />

About It<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Albert Mayr – Time Aspects –ı 4.6.<br />

Asad Raza – Plot –ı 3.9.<br />

Dan Graham – Sonic Youth Pavilion –ı 3.9.<br />

Shimabuku – Me, We 6.5.–3.9.<br />

Brescia Palazzo Martinengo, Via Musei 30, *30 297 551 David LaChapelle per<br />

–ı 10.11.<br />

Giacomo Ceruti<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Arte di una giovane generazione<br />

–ı 14.10.<br />

nella Collezione Würth<br />

Catania Museo Civico Castello Ursino, Piazza Federico di Svevia EttoreSottsass –ı 21.5.<br />

Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, VT, *761 914 071 39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *0532 29 92 33 IX Premio Fondazione VAF –ı 4.6.<br />

PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, Piero Guccione –ı 8.10.<br />

*532 244 949<br />

Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Ercole de’ Roberti e Lorenzo Costa –ı 19.6.<br />

Florenz Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />

Novella 10, FI<br />

Lucio Fontana – L’origine du monde –ı 13.9.<br />

Museo Marino Marini Firenze, Piazza di S. Pancrazio, FI,<br />

*55 219 432<br />

Enrique Martínez Celaya Sculture<br />

Selezionate 2005–<strong>2023</strong><br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Reaching for the Stars –ı 18.6.<br />

Palazzo Vecchio, Piazza della Signoria, FI, *55 27 681 Giacometti / Fontana – La ricerca<br />

–ı 4.6.<br />

dell’assoluto<br />

Forlì<br />

Complesso Monumentale di San Domenico, 2, Piazza L’arte della moda –ı 2.7.<br />

Guido da Montefeltro, *543 712 659<br />

Fondazione Dino Zoli, 288 Viale Bologna, FC Elena Bellantoni –ı 4.6.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />

Andy Warhol – Serial Identity –ı 18.6.<br />

*33 170 6011<br />

Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, *10 562 440 Man Ray – Opere 1912–1975 –ı 9.7.<br />

Villa Croce, Via Jacopo Ruffini 3<br />

Genova infinita – Sguardi sulla<br />

–ı 21.5.<br />

città tra Noack e Bayter<br />

Lecco Palazzo delle Paure, Piazza XX Settembre, LC Futuristi –ı 18.6.<br />

Mantova Casa del Mantegna, Via Giovanni Acerbi 47, MN,<br />

Italo Bressan, Franco Marrocco,<br />

–ı 7.5.<br />

*376 432 432<br />

Alessandro Savelli<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Mock-Up –ı 28.5.<br />

Heinz Waibl, Siegfried Höllrigl –<br />

–ı 4.6.<br />

Typoésien<br />

Palais Mamming Museum, Pfarrplatz 6, BZ<br />

Burgansichten – Impressionen aus –ı 29.10.<br />

dem Burggrafenamt<br />

Modena Palazzina dei Giardini, Corso Canalgrande, *59 222 100 Audint –ı 20.8.<br />

Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Yuval Avital –ı 4.6.<br />

Mécaniques Discursives –ı 20.8.<br />

–ı 5.6.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Monza Reggia di Monza – Orangerie, 1 Viale Brianza, MB Macchiaioli e l’invenzione del Plein –ı 21.5.<br />

air tra Francia e Italia<br />

Napoli Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Lucio Dalla – Il sogno di essere<br />

–ı 25.6.<br />

napoletano<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Olivo Barbieri –ı 25.6.<br />

Odessa Steps –ı 25.6.<br />

Padova Centro Culturale Altinate San Gaetano, 71 Via Altinate, PD Frida Kahlo e Diego Rivera –ı 4.6.<br />

Palermo Oratorio San Lorenzo, 5 Via Immacolatella, PA Vanessa Beecroft – Next 2022 –ı 17.12.<br />

Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA,<br />

Omar Hassan –ı 1.10.<br />

*91 705 1111<br />

Parma Fondaz. Magnani Rocca, Via Fondazione Magnani Rocca 4, Felice Casorati –ı 2.7.<br />

*521 8483<br />

Palazzo Pigorini, Strada Repubblica 29, *521 218 967 Goya / Grosz – Il sonno della<br />

–ı 13.6.<br />

ragione<br />

Perugia Galleria Naz. dell’Umbria, Corso Vannucci, *75 574 1257 Il meglio maestro d’Italia» –<br />

–ı 11.6.<br />

Perugino nel suo tempo<br />

Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Anna Franceschini, Nanda Vigo –<br />

–ı 15.9.<br />

Passeggiate Intergalattiche<br />

Pistoia Palazzo Buontalenti, Via de’Rossi 7, PT Altan – Cipputi e la Pimpa. –ı 30.7.<br />

Ravenna Fondazione Sabe, 31 Via Giovanni Pascoli, RA Valerio Anceschi, Luca Scarabelli – –ı 24.6.<br />

Levia Gravia<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, RE Ivor Prickett –ı 30.6.<br />

Andriu Deplazes – Burning Green –ı 30.7.<br />

Ivor Prickett – No Home from War –ı 30.7.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Artisti in guerra –ı 19.11.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Roma Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412 25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />

intervenzioni – Interventionen<br />

Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Michelangelo Pistoletto –ı 15.10.<br />

Rovereto<br />

Galleria Borghese, Piazzale Scipione Borghese 5, RM,<br />

*32 810<br />

Giuseppe Penone<br />

–ı 28.5.<br />

Dosso Dossi –ı 11.6.<br />

Il Mattatoio, 4 Piazza Orazio Giustiniani, RM Terra animata –ı 27.8.<br />

Istituto Svizzero, Via Ludovisi 48, RM, *06 420 421 Klodin Erb –ı 16.7.<br />

L’Accademia Nazionale di San Luca, 77 Piazza Accademia<br />

di San Luca, RM<br />

Canova –ı 28.6.<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />

*6 7107 0400<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via<br />

Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />

Robert Smithson – Rome is still<br />

–ı 21.5.<br />

falling<br />

Leonard Koren –ı 27.8.<br />

Pauline Oliveros –ı 27.8.<br />

Jochen Klein –ı 27.8.<br />

Pascale Marthine Tayou<br />

–ı 7.5.<br />

Territori della performance –ı 28.5.<br />

Palazzo Cipolla, 320 Via del Corso, RM Ipotesi Metaverso –ı 23.7.<br />

Palazzo della Civiltà Italiana, Quadrato della Concordia, Arnaldo Pomodoro – Il Grande 12.5.–1.10.<br />

RM<br />

Teatro delle Civiltà<br />

Palazzo Merulana, Via Merulana 121, RM Nasi per l’Arte –ı 21.5.<br />

Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, RM, *67 611<br />

Orient-Express & Cie. Itinerario di<br />

un mito moderno<br />

–ı 21.6.<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />

Corso Bettini 43<br />

Klimt e l’arte italiana<br />

–ı 18.6.<br />

Fausto Pirandello –ı 18.6.<br />

Cabaret Vienna, l’Atelier Manassé –ı 18.6.<br />

Trieste Museo Revoltella, Via A. Diaz 27 I Macchiaioli. L’avventura dell’arte<br />

–ı 5.6.<br />

moderna<br />

Varese Villa Panza, Piazzale Litta Ex Natura – Nuove opere dalla<br />

–ı 1.10.<br />

Collezione Panza di Biumo<br />

Venezia Basilica di San Giorgio Maggiore, Isola Di San Giorgio Ai Weiwei, Vittore Carpaccio –ı 18.6.<br />

Fondazione Forte Marghera, 30 Via Forte Marghera, VE Inge Morath –ı 4.6.<br />

AGENDA // ITALIEN 149


Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1,<br />

*41 523 0869<br />

Venini: Luce 1921–1985<br />

–ı 9.7.<br />

Bohemian Glass – great masters 13.5.–26.11.<br />

Museo del vetro, Fondamenta Giustinian, 8 Simon Berger –ı 7.5.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Chronorama Redux –ı 7.1.<br />

Palazzo Mocenigo, Santa Croce 1992, *41 721 798 Matthias Schaller –ı 26.11.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Edmondo Bacci –ı 18.9.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Icônes –ı 26.11.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127<br />

La donazione Gemma De Angelis<br />

–ı 17.9.<br />

Testa<br />

La donazione Sironi-Straußwald –ı 17.9.<br />

Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858 Inge Morath –ı 4.6.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Vittore Carpaccio –ı 18.6.<br />

Verona Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Contemporaneo non stop – Aqua –ı 28.10.<br />

Vicenza Fondazione Coppola Vicenza, Corso A. Palladio 1, VI, *444<br />

043272<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Flavio De Marco –<br />

Matthias Weischer<br />

6.5.–30.7.<br />

Museo Palladio, Contrà Porti 11, *444 323 014 Raffaello – Nato architetto –ı 9.7.<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Are We Dead Yet?<br />

Paco Knöller – Unter mir<br />

der Himmel<br />

–ı 6.8.<br />

7.5.–15.10.<br />

Parlament der Pflanzen II 5.5.–22.10.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Unreported – Elisabeth Eberle –ı 14.5.<br />

Luxembourg<br />

Niederlande *0031<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Peter Halley – Conduits. Paintings<br />

from the 1980s<br />

Michel Majerus – The Sense<br />

Machine<br />

–ı 15.10.<br />

–ı 15.10.<br />

Amsterdam Rijksmuseum, Museumstraat 1 Vermeer –ı 4.6.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Zoë Claire Miller – Dynastrees 13.5.–25.6.<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Strasse 4 A Soziale Bunker – Georg Dinstl –ı 5.5.<br />

Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz<br />

Monira Al Qadiri — Mutant<br />

–ı 2.7.<br />

Passages<br />

Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Judith Fegerl – on/ –ı 18.6.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Ingrid Wiener, Martin Roth –ı 21.5.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 A Place of Our Own 7.5.–10.3.<br />

–ı 18.6.<br />

Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45,<br />

*512 508 3178<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Lustenau<br />

DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Pontenstraße 20<br />

Gurbette Kalmak – Bleiben in<br />

der Fremde<br />

Matheart – Julia Handl,<br />

–ı 31.5.<br />

Jürgen Wolff, Hellmut Bruch<br />

Künstlerbücher 1.6.–31.8.<br />

Collection Wuensch –<br />

–ı 30.9.<br />

Ivan Contreras-Brunet<br />

DOCK 20 – Total Refusal –ı 13.5.<br />

Mistelbach nitsch museum, Waldstraße 44–46, *2572 20 719 Hermann Nitsch – Das 6-Tage-<br />

–ı 26.11.<br />

Spiel<br />

Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Fototechnik –ı 20.5.<br />

Künstlerbücher zu Gast –<br />

Nicole Six, Paul Petritsch<br />

–ı 28.7.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Inge Morath – Where I See<br />

26.5.–29.7.<br />

Color / Wo ich Farbe sehe<br />

Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3 Michèle Pagel –ı 2.7.<br />

Sankt Pölten foryouandyourcustomers, Kremser Gasse 41/6 Veronika Dirnhofer –ı 2.3.<br />

Wien Albertina Modern, Karlsplatz 5 Andy Warhol bis Damien Hirst –<br />

–ı 23.7.<br />

The Revolution in Printmaking<br />

Yoshitomo Nara 10.5.–1.11.<br />

Albertina Museum, Albertinaplatz 1<br />

Dürer, Munch, Miró – The Great<br />

–ı 14.5.<br />

Masters of Printmaking<br />

Bruegel und seine Zeit –ı 24.5.<br />

Alex Katz – Cool Painting –ı 4.6.<br />

Picasso – Zum 50. Todestag –ı 18.6.<br />

Friedrich Kiesler Stiftung, Mariahilferstr. 1b, *1 513 0775 Florian Unterberger –ı 26.5.<br />

Spanien *0034<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Adam Pendleton – Blackness,<br />

White, and Light<br />

Vivian Suter, Margaret Salmon,<br />

Karrabing Film Collective<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 18.6.<br />

das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775 Next Chapter – Jeremias Altmann 10.5.–27.5.<br />

Reverse Homesickness 10.5.–5.7.<br />

foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8<br />

Siggi Hofer, Ute Müller,<br />

23.5.–1.2.<br />

Tina Lechner<br />

Galerie Crone Wien, Getreidemarkt 14, *1 520 3838 Emmanuel Bornstein – Shelter –ı 17.6.<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Otis Laubert –ı 6.5.<br />

Vor dem Fall der Mauer 17.5.–29.7.<br />

Kunstraum Niederoesterreich, 13 Herrengasse Matrix Bodies –ı 13.5.<br />

Almería Centro Andaluz de la Fotografía, 9 Calle Pintor Díaz Molina Colección Siquier –ı 21.5.<br />

Badajoz Meiac João Fonte Santa –ı 17.9.<br />

Barcelona<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />

6–8, Barcelona<br />

Alex Reynolds<br />

–ı 20.8.<br />

Visiones expandidas –ı 27.8.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Utopia Rambles –ı 21.5.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Constel-lació gràfica –ı 14.5.<br />

Sade. La llibertat o el mal 11.5.–15.10.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Tàpies – Fustes, papers i collages 12.5.–19.11.<br />

Roman Ondak – Infinitum 12.5.–19.11.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, Barcelona,<br />

*93 443 9470<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, Barcelona,<br />

*9349 6103<br />

Joaquim Gomis – Il-lusions i<br />

–ı 14.5.<br />

il-lusionisme<br />

Amics imaginaris –ı 2.7.<br />

P. Staff –ı 9.7.<br />

Obrir l’arxiu 02 10.5.–29.10.<br />

Zush – Eivissa –ı 20.5.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Ilse Bing –ı 14.5.<br />

Anastasia Samoylova –ı 14.5.<br />

La Pedrera, Paseo de Gracia 92, Barcelona, *93 214 25 76 Jaume Plensa – Poesía del silencio –ı 23.7.<br />

La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, Barcelona,<br />

*93 316 1000<br />

La ciutat en disputa<br />

–ı 4.6.<br />

Inmaculada Salinas – Veus al bosc –ı 11.6.<br />

Línies dures –ı 2.7.<br />

John Berger – Permanent Red 13.5.–15.10.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Bouchra Khalili –ı 21.5.<br />

Josep Grau-Garriga – Diàleg<br />

–ı 11.9.<br />

de llum<br />

Corpus Infinitum –ı 24.9.<br />

Laura Lima 18.5.–24.9.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Donació Ferran García Sevilla –ı 28.5.<br />

Mey Rahola –ı 22.6.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH / SPANIEN 151


Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, Barcelona,<br />

*93 319 6902<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona<br />

Adn galería, Enric Granados, 49<br />

Galería Marlborough Barcelona, 68 Carrer d’Enric<br />

Granados, Barcelona<br />

Carmen Calvo –ı 3.9.<br />

Michael Kenna – El paisatge<br />

–ı 6.5.<br />

del sentiment<br />

Carlos Morago –ı 13.5.<br />

Kendell Geers – Blind Faith<br />

–ı 13.5.<br />

no More<br />

Coalescence –ı 20.5.<br />

Mark Amerika – Remixing<br />

–ı 13.5.<br />

Reality –1993–<strong>2023</strong><br />

Galería Zielinsky, 10 Passatge de Mercader, Barcelona Shirley Paes Leme –ı 1.6.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Tadáskía – Rara ocellet –ı 20.5.<br />

L&B Gallery, 58 Carrer d’Àlaba, Barcelona Pintura infinita –ı 26.5.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Iván Gómez – inFirmitas –ı 25.6.<br />

Mónica Rikić – Hipertèlia –ı 25.6.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –<br />

–ı 31.12.<br />

Tomás Saraceno<br />

ProjecteSD, Passatge Mercader 8, Barcelona Ana Jotta 11.5.–20.6.<br />

RocioSantaCruz, 627 Gran Via de les Corts Catalanes,<br />

Barcelona<br />

Las mujeres que lloran están<br />

enfadadas<br />

–ı 20.5.<br />

Senda, 32 Carrer de Trafalgar, Barcelona Anthony Goicolea – Back to One –ı 10.5.<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Estela Miguel Bautista –ı 19.5.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Joan Miró – La realidad absoluta –ı 28.5.<br />

Lynette Yiadom-Boakye –ı 10.9.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Multiverso –ı 1.6.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Tunipanea –ı 28.5.<br />

Ismael Iglesias –ı 2.7.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Liliane Tomasko – Name me not –ı 28.5.<br />

Nicolás Ortigosa –ı 28.5.<br />

Diego Delas –ı 28.5.<br />

Cáceres Centro de Artes Visuales Fundación Helga de Alvear, Esto no es una película –ı 4.6.<br />

Pizarro 8, Cáceres<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón Sneckdown 20.5.–3.9.<br />

Córdoba Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba, Latif Al Ani –ı 14.7.<br />

*957 498 413<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Redes do país –ı 3.9.<br />

Fundación Pedro Barrié de la Maza, Cantón Grande 9 The Polaroid Project –ı 9.7.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Pierre Louis Flouquet – La Pasión –ı 28.5.<br />

Cruces de Miradas –ı 28.5.<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Bruno Munari –ı 11.6.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

Híbridos<br />

–ı 26.5.<br />

Hardly Working –ı 24.6.<br />

El mundo es bosque –ı 2.9.<br />

Barricadas en los hielos –ı 9.9.<br />

Més lloc per a la fosca 12.5.–17.9.<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Chelo Matesanz –ı 25.6.<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n, Maravilla –ı 17.9.<br />

Huesca<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares After the Mediterranean –ı 23.10.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Paula Scamparini – Matriz<br />

–ı 18.6.<br />

Analivia Cordeiro – Corpografías –ı 18.6.<br />

Isla de Arte –ı 18.6.<br />

Ulf Saupe – Inmediación –ı 9.7.<br />

Menchu Lamas<br />

–ı 28.5.<br />

Teresa Burga – La equilibrista –ı 28.5.<br />

Concretos –ı 28.5.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Metanarrativas – Colección Musac –ı 28.5.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Simon Contra –ı 28.5.<br />

Alba Feito –ı 28.5.<br />

Imaginaris Multièspecies Terres<br />

–ı 28.5.<br />

de Lleida<br />

Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, *91 330 7300 Dioses, magos y sabios –ı 20.8.<br />

Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66<br />

Los colores culturales de<br />

–ı 21.5.<br />

Marruecos<br />

Mano sobre mano –ı 23.7.<br />

Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Rafael Soriano –ı 26.5.<br />

Unbroken –ı 20.7.<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

Océano Mar –ı 23.7.<br />

*91 588 5834<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Los océanos. La gran pregunta 18.5.–17.9.<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 OPS, El Roto, Rábago –ı 7.5.<br />

Metamorfosis del ser –ı 14.5.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Escala: Escultura (1945–2000) –ı 2.7.<br />

Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Leonora Carrington<br />

–ı 7.5.<br />

Facundo de Zuviría –ı 7.5.<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Cerebros –ı 11.6.<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid<br />

Jumana Manna – Preservation<br />

–ı 30.7.<br />

Paradox<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Pablo Palazuelo –ı 7.5.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Un acto de ver que se despliega –ı 2.10.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Wu Tsang – De Ballenas –ı 11.6.<br />

Lucian Freud – Nuevas<br />

–ı 18.6.<br />

perspectivas<br />

André Butzer 9.5.–10.9.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Manolo Quejido –ı 16.5.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Juan Muñoz –ı 11.6.<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Ana Teresa Ortega / Clemente<br />

–ı 27.5.<br />

Bernard<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Ramón Massats –ı 20.5.<br />

Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Cristina Toledo –ı 20.5.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Joana Biarnés –ı 23.7.<br />

Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, Madrid José Vera Matos –ı 30.5.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Pilar Lara –ı 27.5.<br />

Galería Marlborough, Orfila 5 Maggi Hambling –ı 27.5.<br />

Galería Silvestre, 21 Calle del Doctor Fourquet, Madrid, Irene González –ı 27.5.<br />

*910594112<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Monica Ben Hamouda –ı 28.5.<br />

Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Stefano Bonacci –ı 20.5.<br />

Max Estrella, 6 Calle de Santo Tomé, Madrid The day the Universe changed –ı 3.6.<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 Timo Nasseri –ı 3.6.<br />

CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />

Constitución 23, Madrid, *91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00<br />

Costa Badía<br />

–ı 21.5.<br />

June Crespo –ı 21.5.<br />

Xabier Salaberria –ı 21.5.<br />

Bernardí Roig<br />

–ı 30.5.<br />

Un tiempo propio –ı 15.10.<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Friedrich Kunath –ı 21.5.<br />

Joan Cornellà – Dek Tau –ı 4.6.<br />

Imon Boy – El principio de algo –ı 4.6.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso escultor. Materia y cuerpo 9.5.–10.9.<br />

Diálogos con Picasso –ı 31.12.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 Interestratos –ı 4.6.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Nauzet Mayor<br />

–ı 28.5.<br />

Susy Gómez –ı 4.6.<br />

AGENDA // SPANIEN 153


Sin Rumbo – Confrontar la Imago<br />

–ı 21.1.<br />

Mundi<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11 Las caras B del arte –ı 13.5.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Lur Olaizola –ı 28.5.<br />

Gala Knörr –ı 28.5.<br />

Mitsuo Miura –ı 17.9.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Lo que pesa una cabeza –ı 28.5.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Roni Horn –ı 10.9.<br />

Eva Fàbregas 20.5.–15.10.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Segovia<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />

Bellas Artes s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

Camiños III<br />

–ı 21.5.<br />

Re-Visión(s) –ı 11.6.<br />

Guerrilla Girls –ı 18.6.<br />

Luis Moro –ı 28.5.<br />

Gala Porras-Kim<br />

–ı 3.9.<br />

Barbadillo –ı 8.10.<br />

Fuentesal Arenillas 12.5.–22.10.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Asger Jorn –ı 18.6.<br />

Aref El Rayess 11.5.–10.9.<br />

La Nave –ı 10.9.<br />

Julio González –ı 21.1.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Belén Rodríguez – Sal Metálica –ı 4.6.<br />

Universo Ferrant –ı 11.6.<br />

Coreografías –ı 10.9.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Laxeiro a a Arte da súa Época –ı 21.7.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Rafael Lafuente –ı 14.5.<br />

Irati Gorostidi & Mirari Echávarri –ı 18.6.<br />

Alejandro Cesarco –ı 24.9.<br />

Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Izaro Leregi –ı 14.5.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Melati Suryodarmo – Passionate 17.5.–3.9.<br />

Pilgrim<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street New Things –ı 10.6.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Ayo Akingbade – Show Me The<br />

–ı 21.5.<br />

World Mister<br />

Howardena Pindell – A new<br />

–ı 21.5.<br />

language<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Rodney Graham – Getting it<br />

–ı 8.5.<br />

together in the country<br />

Cardiff g39, Oxford St Soft split the Stone –ı 20.5.<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Hew Locke – The procession –ı 11.6.<br />

Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Anywhere in the universe –ı 16.7.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Michael E. Smith –ı 18.6.<br />

The Tetley, Hunslet Road Andrew Black – On Clogger Lane –ı 14.5.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Laura Wilson – Seams –ı 3.6.<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Candice Breitz – Love Story –ı 14.5.<br />

Ugo Rondinone – Liverpool<br />

–ı 31.10.<br />

Mountain<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street Chila Kumari Singh Burman –<br />

–ı 18.6.<br />

Merseyside Burman Empire<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Flower Fairies –ı 5.11.<br />

Tom Wood – Photie Man 20.5.–7.1.<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Alice Neel – Hot Off The Griddle –ı 21.5.<br />

Camden Arts Centre, Arkwright Road Mohammed Sami – The Point 0 –ı 28.5.<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,<br />

Felix Melia – Money for Nothing –ı 4.6.<br />

*20 241 3600<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Ai Weiwei – Making Sense –ı 30.7.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Brick Dinos –ı 29.10.<br />

Greater London<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 R.I.P. Germain – Jesus Died For Us, –ı 14.5.<br />

We Will Die For Dudus!<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Samra Mayanja – The Living and<br />

–ı 4.6.<br />

the Stale<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Steve McQueen – Grenfell –ı 10.5.<br />

Tomás Saraceno In Collaboration – 1.6.–10.9.<br />

Web(s) of Life<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Michelle Williams Gamaker –ı 18.6.<br />

Tate Britain, Millbank<br />

Rosie Hastings and Hannah<br />

–ı 7.5.<br />

Quinlan<br />

Isaac Julien – What Freedom is<br />

–ı 20.8.<br />

to me<br />

The Rosettis –ı 24.9.<br />

Tate Modern, Bankside Cezanne –ı 21.5.<br />

Magdalena Abakanowicz –ı 21.5.<br />

Forms of Life – Hilma Af Klint &<br />

–ı 3.9.<br />

Piet Mondrian<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Donatello – Sculpting the<br />

–ı 11.6.<br />

Rennaisance<br />

Hallyu! The Korean Wave –ı 25.6.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. The House of Le Bas –ı 31.5.<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Gregor Sailer – The Polar Silk Road 26.5.–26.11.<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Kent Chan 25.5.–10.9.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Gary Simmons –This must be the 25.5.–29.7.<br />

place<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Johanna Billing – Each Moment<br />

–ı 6.5.<br />

Presents What Happens<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Dawn Ng –ı 20.5.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Matter as Actor –ı 24.6.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Outer View, Inner World –ı 18.6.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. Nick Jordan – Natural Interaction –ı 4.6.<br />

Chris Paul Daniels – Is there<br />

–ı 4.6.<br />

anybody there?<br />

Parham Ghalamdar – Painting,<br />

–ı 4.6.<br />

An Unending<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Sonia Boyce – Feeling Her Way –ı 8.5.<br />

Beatriz Milhazes – Maresias 27.5.–10.9.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Deep Horizons –ı 18.6.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Carolyn Lazard –Long Take –ı 7.5.<br />

Abbas Zahedi 27.5.–3.9.<br />

Kresiah Mukwazhi – Kirawa 27.5.–3.9.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Liz Magor – The Rise and The Fall –ı 10.6.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Andi Walker – Stitched Stories –ı 25.6.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 If Not Now, When? –ı 24.9.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Here & Queer –ı 28.5.<br />

↗ www.artlog.net<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 155


Australien *0061<br />

Melbourne<br />

Hongkong *0852<br />

foryouandyourcustomers Melbourne, Lvl 18, 31 Queen<br />

Street, VIC<br />

Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80<br />

Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Kate Mitchell –ı 16.9.<br />

Rashid Johnson –ı 13.5.<br />

Marokko *0212<br />

Dakhla Musée Mohammed VI d’art moderne et contemporain, 31<br />

Avenue Al Alaouiyine<br />

Art du Bénin d’hier et d’aujourd’hui –ı 15.5.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Südkorea *0082<br />

Suyeong-gu<br />

Busan<br />

Bexco Exhibition Center, Connect sector 104 Gurak-ro, 26<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Videocity visits Art Busan with<br />

«Flower Power»<br />

–ı 7.5.<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Youth Art Expo –ı 28.5.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Art Wall – Luis Camnitzer<br />

–ı 31.5.<br />

Amalia Mesa-Bains –ı 23.7.<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St., María Berrío –ı 6.8.<br />

Chicago<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago<br />

Av., MI<br />

Smart Museum of Art, 5550 S. Greenwood Avenue,<br />

*773 702 0200<br />

Hokusai<br />

Painted Tintypes<br />

–ı 16.7.<br />

–ı 15.10.<br />

Chicago Works – Gregory Bae<br />

–ı 12.5.<br />

Enter the Mirror –ı 23.7.<br />

Duane Linklater – mymothersside –ı 3.9.<br />

not all realisms<br />

–ı 4.6.<br />

The Metropol Drama –ı 9.7.<br />

Haegue Yang – Quasi-Legit –ı 20.8.<br />

Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Riemenschneider and Late<br />

–ı 23.7.<br />

Medieval Alabaster<br />

Imagining Rama’s Journey –ı 17.9.<br />

Egyptomania – Fashion’s<br />

–ı 28.1.<br />

Conflicted Obsession<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Her Brush –ı 13.5.<br />

Speaking with Light –ı 21.5.<br />

From Chaos to Order –ı 30.7.<br />

Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. Where Do We Go From Here? –ı 2.7.<br />

Ming Smith – Feeling the Future 26.5.–1.10.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross<br />

The Curatorial Imagination of<br />

–ı 13.8.<br />

Walter Hopps<br />

Si Lewen – The Parade –ı 3.9.<br />

Hyperreal – Gray Foy –ı 3.9.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Onyeka Igwe<br />

–ı 21.8.<br />

Daniel Lind-Ramos –ı 3.9.<br />

Elysia Crampton Chuquimia,<br />

–ı 2.10.<br />

Joshua Chuquimia Crampton<br />

Los Angeles The Getty Center, 1200 Getty Center Drive Connections – Asia –ı 7.5.<br />

Barbara T. Smith – The Way to Be –ı 16.7.<br />

–ı 14.5.<br />

UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv., CA,<br />

*310 443 7000<br />

Cruel Youth Diary – Chinese<br />

Photography and Video<br />

Bridget Riley Drawings –ı 28.5.<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Kahlil Robert Irving –ı 21.1.<br />

New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />

Abigail DeVille – Bronx Heavens –ı 18.6.<br />

165 th Street<br />

Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Thierry Mugler – Couturissime –ı 7.5.<br />

Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street The Facade Commission –<br />

Hew Locke, Gilt<br />

–ı 22.5.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West 53 th<br />

Street, NY<br />

Neue Galerie, 1048 Fifth Avenue<br />

Projects – Ming Smith<br />

–ı 29.5.<br />

Ellsworth Kelly –ı 11.6.<br />

Austrian Masterworks from the<br />

Neue Galerie<br />

–ı 29.5.<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Wangechi Mutu – Intertwined –ı 4.6.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Aliza Nisenbaum –ı 10.9.<br />

Tracey Rose –ı 10.9.<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Gego – Measuring Infinity –ı 10.9.<br />

Sarah Sze – Timelapse –ı 10.9.<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Refigured –ı 3.7.<br />

DELACAVE Association For Art, Bronx, NY<br />

London/GB: #34321.01 – Stuart 21.5.–21.5.<br />

Alexander Schibli<br />

Peter Blum Gallery, 176 Grand Street, NY Luisa Rabbia – Inferno –ı 20.5.<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Julian Charrière – Erratic –ı 15.5.<br />

Messen und Auktionen<br />

Basel Messe Basel, Messeplatz 10 Art Basel 15.6.–18.6.<br />

Liste Art Fair Basel 12.6.–18.6.<br />

June Art Fair 12.6.–18.6.<br />

Swiss Art Awards 12.6.–18.6.<br />

215 Elsässerstrasse Volta Basel 12.6.–18.6.<br />

Kaserne Basel, Klybeckstrasse 1b I never read, Art Book Fair Basel 14.–17.6.<br />

Volkshaus Basel, Rebgasse 12–14 photo basel 13.–18.6.<br />

Karlsruhe/ Messe Karlsruhe, Messeallee 1, *721 3720 5197 Art Karlsruhe 4.5.–7.5.<br />

Rheinstetten<br />

Stockholm Stadsgårdsterminalen, Stadshamnen 26 Supermarket –Stockholm<br />

Independent Art Fair<br />

11.5.–14.5.<br />

Präsenz im grössten kunst -<br />

journalistischen Netzwerk Europas<br />

Jahresabo für Institutionen: CHF 152.– / € 117.90 (+ Porto)<br />

↗ www.artlog.net<br />

AGENDA // AUSTRALIEN / HONGKONG / MAROKKO / NORWEGEN / SÜDKOREA / VEREINIGTE STAATEN / … 157


ALS GÄB’S KEIN MORGEN<br />

Anna Schmid<br />

25. März bis 11. Juni <strong>2023</strong><br />

rehmann-museum.ch<br />

5080 Laufenburg<br />

Ulrich<br />

Rückriem.<br />

Kloster<br />

Schönthal.<br />

26.03.-29.10.23<br />

Freitag 14-17, Sa/So 11-18 Uhr<br />

Langenbruck/BL<br />

www.schoenthal.ch<br />

www.kunsthauslangenthal.ch<br />

Der lange<br />

Schatten des<br />

Aufwärtspfeils.<br />

Prototypen<br />

für das Postwachstum<br />

02.02. –<br />

25.06.<br />

29.04.<br />

– 25.06.<br />

Perspective<br />

du Creux<br />

Rémy<br />

Bender<br />

ins_kb_bender_disnovation.indd 1 24.03.23 15:40<br />

Nicole Schmölzer<br />

«Enfolding – wohin die Farbe fliesst»<br />

30. April bis 21. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong><br />

Herrengasse 8<br />

4710 Balsthal<br />

Öffnungszeiten:<br />

FR 18–21 Uhr<br />

SA 15–18 Uhr<br />

SO 11–14 Uhr<br />

galerie-roessli.ch<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Weiterbildungsveranstaltungen<br />

der Juristischen Fakultät<br />

der Universität Basel<br />

Kunst & Recht <strong>2023</strong> / Art & Law <strong>2023</strong><br />

Freitag, 16. Juni <strong>2023</strong> (parallel zur Art Basel)<br />

Die 12. Tagung «Kunst & Recht / Art & Law» findet im<br />

Congress Center Basel und somit in der inspirierenden<br />

unmittelbaren Nachbarschaft zur Art Basel statt. Dank<br />

der grosszügigen Unterstützung der Art Basel erhalten<br />

alle Tagungsteilnehmenden auch in diesem Jahr eine<br />

Tageskarte zur Kunstmesse.<br />

Programm:<br />

• Begrüssung (Peter Mosimann, Vanessa Rüegger, Beat Schönenberger)<br />

• Grusswort (Katrin Grögel, Leiterin Abteilung Kultur, Präsidial departement<br />

des Kantons Basel-Stadt, Basel)<br />

• Shifting Standards for Deaccessioning in U.S. Art Museums<br />

(Stephen K. Urice, Miami)<br />

• «Paris Bar» – Gedanken zur Werkausführung im Auftrag<br />

(Reto M. Hilty, München)<br />

• Steinstossen und das Kulturgütertransfergesetz – Die revidierten<br />

Strafbestimmungen des KGTG (Niklaus Ruckstuhl, Allschwil)<br />

• Images, artworks and their biographies – museological attempts at<br />

mediation and representation (Ann Demeester, Zürich)<br />

• Die künstlerische Verantwortung von Kollektiven in der Kultur<br />

(Rolf Bolwin, Bonn)<br />

• Méta-mécaniques or the art of recovering illicitly traded artworks –<br />

The freezing and forfeiture of cultural goods by way of sanctions or<br />

mutual legal assistance in criminal matters (Sandrine Giroud, Genf)<br />

Time, please<br />

14. <strong>Mai</strong> bis 9. Juli <strong>2023</strong><br />

Mit Steve Bishop (UK), Lucia Elena Průša (AT),<br />

Michael Ray-Von (US/CH), Angharad Williams (UK/<br />

DE), Jiajia Zhang (CH), Hannah Weinberger (CH)<br />

Kuratiert von Karin Borer und Daniel Kurth<br />

Samstag 13. <strong>Mai</strong>, 17 Uhr: Vernissage<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

Kunsthaus Interlaken<br />

3. Juni –27. August <strong>2023</strong><br />

Tagungsleitung: Peter Mosimann, Vanessa Rüegger und<br />

Beat Schönenberger, Universität Basel<br />

Anmeldung: Nur online per Anmeldetool möglich: www.recht-aktuell.ch<br />

Weitere Auskünfte: Juristische Fakultät der Universität Basel,<br />

Koordinationsstelle «Recht aktuell»,<br />

Tel. +41 61 207 25 19, recht-aktuell-ius@unibas.ch<br />

18.3. bis 11.6.23<br />

Museum Sankturbanhof<br />

REGIONAL LUZERN 23<br />

Jeremias Bucher, Clemens Fellmann,<br />

Andrea Fortmann, Susanne Haas,<br />

Gian Kägi, Jennifer Kuhn, Matteo Laffranchi,<br />

Vera Mattmann, René Odermatt,<br />

Bertilla Spinas, Dora Wespi, Mahtola Wittmer<br />

WERTE IM WANDEL<br />

Die Kunstsammlung Kanton Bern<br />

zu Gast im Kunsthaus Interlaken<br />

Mi –Sa 14 –17 h | So 11–17 h | Mo+Di geschlossen<br />

www.kunsthausinterlaken.ch<br />

AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN 159


Maria & Willy Ziegler, z-galeriebaar@bluewin.ch<br />

Dorfstrasse 6a, 6340 Baar, Tel. 041 761 13 33<br />

Sie und Ihre Freunde sind herzlich eingeladen zur Vernissage und Ausstellung von<br />

Fredi Staub<br />

JOSEF STAUB (1931–2006)<br />

Hommage<br />

«Passage to Babylon»<br />

Vernissage: Samstag, 29. April <strong>2023</strong>, 17.00–19.00 Uhr<br />

Einführung: Fredi Staub, 17.30 Uhr<br />

Apéro: Samstag, 13. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong>, 16.00–18.00 Uhr<br />

Einführung: Fredi Staub, 17.00 Uhr<br />

Finissage: Sonntag, 4. Juni <strong>2023</strong>, 11.00–14.00 Uhr<br />

Dauer der Ausstellung: 29. April bis 4. Juni <strong>2023</strong><br />

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15.00–18.00 Uhr<br />

Samstag und Sonntag 11.00–14.00 Uhr<br />

Vernissage: Samstag, 6. November 2021 16.00 – 19.00 Uhr<br />

Einführung: Fredi Staub, Sohn des Künstlers, 17.00 Uhr<br />

Performance Artists Go Flat<br />

23. April – 27. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong><br />

Antonia Röllin<br />

Clemens Fellmann<br />

Sarina Scheidegger<br />

Apéro: Sonntag, 21. November 2021 11.00 – 14.00 Uhr<br />

Führung: Fredi Staub, 12.00 Uhr<br />

Finissage: Sonntag, 5. Dezember 2021 11.00 – 14.00 Uhr<br />

Dauer der Ausstellung: 6. November bis 5. Dezember 2021<br />

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15.00 – 18.00 Uhr<br />

Samstag und Sonntag 11.00 – 14.00 Uhr<br />

Josef Staub «Galileo» Chromstahl 2006 95 × 66 × 60 cm<br />

12.05. —<br />

02.07.<strong>2023</strong><br />

sic! Elephanthouse<br />

Neustadtstrasse<br />

6003 Luzern<br />

Do / Fr 16:00–19:00<br />

Sa 14:00–17:00<br />

(Virtual) Realities<br />

bis 25.6.23<br />

ab 21.5.23<br />

Fokus Sammlung<br />

Aloïse<br />

l‘étoile nous éclaire<br />

Ja, wir kopieren!<br />

Strategien der<br />

Nachahmung in der<br />

Kunst seit 1970<br />

Sebastian<br />

Utzni<br />

www.benzeholz.ch<br />

ab 21.5.23<br />

Fokus Sammlung<br />

André Thomkins<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

4500 Solothurn<br />

Benzeholz<br />

Raum für<br />

zeitge nöss ische<br />

Kunst<br />

Benzeholzplatz 2<br />

6045 Meggen<br />

DI – FR 11–17 Uhr,<br />

SA & SO 10–17 Uhr<br />

+41 32 626 93 80<br />

kunstmuseum@solothurn.ch<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


ESTHER LEUPI<br />

UND<br />

JUDITH LEUPI<br />

Tracing an<br />

imaginary line<br />

das letzte gewand<br />

Grabfunde aus der Höhle<br />

Assi el-Hadath im Libanon<br />

30. 4.– 12. 11. <strong>2023</strong><br />

täglich 14.00 – 17.30 Uhr<br />

abegg-stiftung<br />

3132 Riggisberg<br />

Telefon 031 808 12 01<br />

www.abegg-stiftung.ch<br />

29. April<br />

— 6. August<br />

<strong>2023</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

LUCERNE<br />

Cao<br />

Yu<br />

11.5. – 21.7. <strong>2023</strong><br />

ERÖFFNUNG:<br />

Donnerstag, 11.5.<strong>2023</strong><br />

17.30 – 19.30 Uhr<br />

Galerie Urs Meile Lucerne – Beijing – Ardez<br />

www.galerieursmeile.com – galerie@galerieursmeile.com<br />

Die schönsten Grafiken von<br />

Gert Richter bei VeoVeo.com<br />

BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 161


Markus Häberli<br />

Ursula Palla<br />

Walter Pfeiffer<br />

Laufengasse 17<br />

8212 Neuhausen am Rheinfall<br />

+41 78 658 09 09<br />

www.galeriereinart.ch<br />

Samstag und Sonntag 16 – 18 Uhr<br />

Vernissage 21. <strong>Mai</strong> 14 Uhr Finissage 18. Juni 14 Uhr<br />

noch bis 7. <strong>Mai</strong><br />

Mattern • Wenger • Vogel<br />

4. Juni bis 16. Juli<br />

IRRITATION<br />

The Art Of Getting Lost<br />

Vernissage: Samstag, 3. Juni, 16 Uhr<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

<strong>2023</strong> md simply radical annonce <strong>Kunstbulletin</strong>.indd 1 29.03.23 22:08<br />

162 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


ALEXANDRA<br />

BACHZETSIS<br />

NOTEB<br />

1.4.–18.6.<br />

<strong>2023</strong><br />

O K<br />

K9000.CH<br />

DI–FR 12–18 UHR<br />

SA/SO 11–17 UHR<br />

KUNST HALLE SANKT GALLEN<br />

TREMBLEMENT<br />

# De profundis terrae<br />

Séverin Guelpa<br />

23 avril au 25 juin <strong>2023</strong><br />

espace d’art contemporain<br />

rue pierre-péquignat 9<br />

2900 porrentruy<br />

www.eac-leshalles.ch<br />

29. APRIL – 8. JULI <strong>2023</strong><br />

GOTTHARD SCHUH<br />

DER FOTOGRAF ALS MALER<br />

MICHELLE MADDOX<br />

Thinking through<br />

things<br />

12.5. - 15.7.23<br />

Vernissage<br />

Do, 11. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong>, 18-20 Uhr<br />

Andreas Storm:<br />

Worst Case Szenarios<br />

Mi, 24. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong>, 19.30 Uhr<br />

ATELIER RIGHINI | FRIES<br />

Do 17 – 20 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />

Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />

www.righini-fries.ch<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 163


Im Bad der<br />

Farben Renoir<br />

und Monet<br />

an der<br />

Grenouillère<br />

13. <strong>Mai</strong> bis<br />

17. September<br />

<strong>2023</strong><br />

Sammlung<br />

Oskar Reinhart<br />

«Am Römerholz»<br />

Winterthur<br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


gift<br />

Toxische<br />

Willimann/Arai<br />

Markus Müller<br />

Pedro Wirz<br />

Geschenke<br />

27. <strong>Mai</strong> bis 29. Oktober 2022<br />

Froh Ussicht – Samstagern<br />

El<br />

Agua<br />

EIN FILM VON<br />

ELENA LÓPEZ RIERA<br />

IM<br />

KINO ZU SEHEN<br />

Heimvorteil...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen imnetz<br />

ZÜRICH<br />

165


powered by<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong><br />

© Photos : R. Feiner<br />

Abbaye cistercienne d’Hauterive<br />

(Fribourg, Suisse)<br />

Appel à candidature<br />

Artiste·s<br />

&<br />

Verrier·ère·s<br />

La Fondation d’Hauterive organise un concours<br />

artistique pour l’église abbatiale Ste-Marie à<br />

Hauterive.<br />

Elle veut redonner à la grande verrière du chœur<br />

ses dimensions d’origine en remplaçant les<br />

bouchons en molasse, situés au bas de la baie, par<br />

de nouveaux vitraux.<br />

Inscription jusqu’au 12.06.<strong>2023</strong><br />

à faire auprès du bureau d’architecture aaee.ch,<br />

026/424.76.65, vallat@aaee.ch<br />

Rendu des dossiers de candidature<br />

jusqu’au 26.06.<strong>2023</strong><br />

Rendu du concours pour fin <strong>2023</strong><br />

Pour plus d’informations, veuillez télécharger le<br />

règlement sur :<br />

https://www.abbaye-hauterive.ch/lacommunaute/notre-vie/actualites<br />

artlog.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Web App: www.artlist.net<br />

Redaktion<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Meret Arnold (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

www.directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Büro Deutschland/Lektorat<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

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Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

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Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

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*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

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Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 76<br />

Für Studierende: CHF 49/€ 40.90*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 43<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

6 Juni 02.06.<strong>2023</strong> 03.05.<strong>2023</strong><br />

7-8 Juli/August 14.07.<strong>2023</strong> 14.06.<strong>2023</strong><br />

9 September 25.08.<strong>2023</strong> 26.07.<strong>2023</strong><br />

10 Oktober 29.09.<strong>2023</strong> 30.08.<strong>2023</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage: ca. 7500 Exemplare<br />

Abonnemente: ca. 6500 Exemplare<br />

Direktvertrieb: ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

(AHO) Anke Hoffmann, (BF) Barbara Fässler, (DK) Deborah<br />

Keller, (FS) Feli Schindler, (GL) Gabriele Lutz, (IDL) Ingrid<br />

Dubach-Lemainque, (JEN) Johanna Encrantz, (JES) J. Emil<br />

Sennewald, (JS) Julia Schmidt, (PG) Patricia Grzonka, (RC)<br />

Regaida Comensoli, (RD) Rebecka Domig, (RDR) Roberta De<br />

Righi, (SG) Sonja Gasser, (SM) Stefanie Manthey, (SO) Sibylle<br />

Omlin, (SP) Seraina Peer, (TE) Tobias Ertl, (TS) Thomas Schlup,<br />

(UB) Ursula Badrutt<br />

167


EN PASSANT<br />

Sternenreise mit Bierdose<br />

Doris Naef · Astrokartographie, 2011, Gemeindeplatz Egelshofen, Kreuzlingen. Foto: Samuel Herzog<br />

Offensichtlich ist ihr eben etwas ins Auge geflogen. Kein Wunder bei den heftigen<br />

Böen, die stetig vom Bodensee her durch Kreuzlingen fegen. Mit dem Rücken der<br />

Rechten, in der sie eine Bierdose hält, versucht sie sich den Fremdkörper aus dem<br />

Auge zu wischen. Dabei schüttet sie sich Schaum übers Jackett und die gebügelte<br />

Bluse. Die junge Trunkene sieht aus wie eine Geschäftsfrau mit Liebeskummer, die<br />

vom Feierabendbier direkt zur Party überging und später, als sich die Türe der letzten<br />

Bar hinter ihr schloss, noch nicht in den unbetäubten Schmerz zurückkehren wollte.<br />

Jetzt entdeckt sie das Metallband zu ihren Füssen. Es gehört zu einer komplexen<br />

Zeichnung, zu einer astrogeografischen Karte, welche die Künstlerin Doris Naef 2011<br />

auf dem Platz intarsiert hat, mit Bezug zur Einweihung der Kirche Egelshofen am<br />

19. November 1724. Ein kleiner Ruck geht durch die junge Frau, sie breitet die Arme<br />

aus und balanciert entschlossen auf der Schiene voran. Als spürte sie, mit welchem<br />

Tempo sie durchs Weltall rast, schlittert sie immer wieder aus der Bahn. Nach einigen<br />

Torkelschritten kreuzt der schlingernde Schatten eines Lindenastes ihren Weg.<br />

Dankbar steigt sie auf die weniger geradlinige Alternative um, stakst ihr kurz entlang,<br />

wird dann von einem plötzlichen, heiseren Lachen geschüttelt, wirft die Dose in einen<br />

Mülleimer und stuckert in Richtung See davon. Wer weiss, vielleicht wird sie, wenn<br />

sie aus ihrem Rausch erwacht, tatsächlich meinen, sie hätte eine Sternenreise unternommen.<br />

Wenn dem so sein sollte, dann hat sich nicht nur das Besäufnis gelohnt,<br />

sondern auf jeden Fall auch die Kunst. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Eine Textreihe zu Kunst im öffentlichen Raum.<br />

Weitere Infos zum Werk via QR-Code und auf artlist.net<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>


Andrea Büttner, Erntender (Detail), 2021 © Andrea Büttner / <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zurich, Foto: Ralph Feiner, Courtesy Galerie Tschudi, Zuoz

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