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NRWKS Programm 2024

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PROGRAMM <strong>2024</strong>


AACHEN<br />

BIELEFELD<br />

BOCHUM<br />

BONN<br />

DORTMUND<br />

DÜSSELDORF<br />

DUISBURG<br />

ESSEN<br />

GELSENKIRCHEN<br />

HAGEN<br />

KÖLN<br />

KREFELD<br />

MÖNCHENGLADBACH<br />

MOERS<br />

MÜLHEIM AN DER RUHR<br />

MÜNSTER<br />

NEUSS<br />

OBERHAUSEN<br />

RECKLINGHAUSEN<br />

WUPPERTAL<br />

LANDSCHAFTSVERBAND<br />

RHEINLAND<br />

IMPULSE THEATER FESTIVAL 13<br />

FAVORITEN 15<br />

NOPERAS! / FONDS EXPERIMENTELLES MUSIKTHEATER 17<br />

TANZRECHERCHE NRW 19<br />

INTERVENTIONEN IM STADTRAUM 21<br />

KINDERTHEATER DES MONATS 23<br />

KULTURSTROLCHE 25<br />

MUSIKKULTUREN 27<br />

SOUNDTRIPS NRW 29<br />

POPNRW 31<br />

CITYARTISTS 33<br />

ICH BIN VON HIER / ERLEBTE DIVERSITÄT IN DEN MITGLIEDSSTÄDTEN 35<br />

GREENSTAGE 37<br />

NEXT LEVEL – FESTIVAL FOR GAMES 39<br />

DIGITALE PERFORMANCE 41<br />

WERKPROBEN 43<br />

LITERARISCHER SOMMER / LITERAIRE ZOMER 45<br />

KOOPERIERTE PROJEKTE 47<br />

NACHHALTIGKEIT IN DER KOMMUNALEN KULTURARBEIT 49<br />

TANZWEB NRW 51<br />

FONDS NEUES MUSIKTHEATER / NEUE WEGE 53<br />

INTERNATIONALES BESUCHERPROGRAMM 55<br />

THEATER, TANZ, PERFORMANCE<br />

KULTURELLE BILDUNG<br />

MUSIK<br />

BILDENDE KUNST<br />

INTERKULTUR/INTERNATIONAL<br />

DIGITAL<br />

LITERATUR<br />

NETZWERK-PROJEKTE<br />

SONDERMITTEL DES LANDES


GRUSSWORT<br />

Kaum zu glauben: Das NRW KULTURsekretariat wird 50!<br />

Eine Handvoll Städte machte sich 1974 mit der gemeinsamen<br />

Initiative »Urbs« auf die Reise »Öffentlich-rechtliche Vereinbarung«,<br />

die uns so weit geführt hat, dass wir auf ein halbes<br />

Jahrhundert zurückschauen dürfen.<br />

Heute unterhalten die 20 theater- und orchestertragenden<br />

Städte und ein Landschaftsverband trotz knapper Kassen ihr<br />

NRW KULTURsekretariat. Wie ungelenk das Wortungetüm<br />

»Kultursekretariat« auch klingen mag, ist diese Struktur doch<br />

beweglich und zukunftsträchtig, und gleicht damit<br />

in keiner Weise dem ressourcenverbrauchenden<br />

Oldtimer in der Sackgasse auf dem Titel dieses von<br />

Anja Jensen wunderbar gestalteten Heftes. Gelingen<br />

konnte und kann diese nach vorn gerichtete Arbeit<br />

natürlich nur im kreativen Dialog, zuvörderst der<br />

Städte, aber auch mit dem Kulturministerium NRW,<br />

das verlässlich die Kooperationsmittel bereitstellt.<br />

»Innovationsagentur der Städte«, so wurde das <strong>NRWKS</strong> kürzlich<br />

wieder genannt. Wer aber erneuern und verändern will,<br />

der muss auch bereit sein, sich selbst neu aufzustellen. Genau<br />

dies geschieht. Pünktlich zum 50. Jahr unseres Bestehens<br />

verjüngen wir uns und feiern gleichzeitig unseren 1. Geburtstag<br />

– in einigermaßen prosaischer Form allerdings, nämlich<br />

als Zweckverband, der nun die bisherige öffentlich-rechtliche<br />

Vereinbarung ablöst. Älter werden und sich gleichzeitig neu<br />

erfinden – das geht hier zusammen.<br />

Im Zusammenspiel verschiedener Inhalte und Ansätze entwickeln<br />

sich unsere <strong>Programm</strong>e, ob als Förderung und Kooperationsentwicklung<br />

oder als eigene Festivals und Diskurse. Digital,<br />

divers, international und nachhaltig – dies sind die Koordinaten<br />

unserer Arbeit nicht erst der letzten Jahre. Mit dem FAUST-<br />

Theaterpreis 2023 und zuvor mit dem Grimme Online Award<br />

2013 ausgezeichnet wurde unsere digitale Arbeit, die auf internationaler<br />

Ebene per virtueller Plattform für Kulturschaffende<br />

aus aller Welt namens »togather« wirksam ist. Der Nachhaltigkeit<br />

gewidmet ist unser EU-Projekt »Greenstage«; und mit dem<br />

inzwischen ausgegründeten Runden Tisch Diversität, der seit<br />

einiger Zeit beim Kulturrat NRW angesiedelt ist, hat das <strong>NRWKS</strong><br />

einen wichtigen Beitrag zu diesem gerade gegenwärtig<br />

so dringlichen, demokratierelevanten Thema<br />

geleistet, dem unsere Mitgliedsstädte anlässlich<br />

des Jubiläums mit gemeinsamen Ausschreibungen<br />

zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen.<br />

Größte Aufmerksamkeit braucht die Gefährdung,<br />

der unsere Demokratie ausgesetzt ist. Dass 80<br />

Jahre nach dem Holocaust der grassierende Antisemitismus<br />

jüdische Menschen hierzulande um ihre gesicherte Zukunft<br />

fürchten lässt, während gleichzeitig rechtsradikale Kräfte Zulauf<br />

haben, ist unerträglich. Diesem Kippmoment die Kultur des<br />

Miteinanders und eindeutige Positionierung entgegenzusetzen,<br />

muss uns alle angehen, in den Städten und in den Kulturinstitutionen,<br />

und natürlich auch im kommunalen Bund NRW KULTURsekretariat.<br />

Eine in diesem Sinne erfolgreiche gemeinsame Zukunft<br />

wünscht Ihnen und uns mit herzlichem Gruß<br />

Dr. Christian Esch | Direktor<br />

3<br />

© <strong>NRWKS</strong>


NRW KULTURSEKRETARIAT<br />

Das NRW KULTURsekretariat (<strong>NRWKS</strong>) ist eine öffentlich-rechtliche<br />

Kulturförderinitiative der theater- und orchestertragenden Städte und<br />

eines Landschaftsverbands in Nordrhein-Westfalen.<br />

Gemeinsam mit den 20 Städten und einem Landschaftsverband sowie<br />

weiteren kommunalen, überregionalen und internationalen Kulturpartner:innen<br />

initiiert, fördert und organisiert das <strong>NRWKS</strong> eine Vielzahl<br />

von <strong>Programm</strong>en, Projekten und Veranstaltungen in den Bereichen<br />

Theater, Musik, Bildende Kunst, Literatur und Tanz, oft spartenübergreifend<br />

und experimentell. Schwerpunkte liegen auf der internationalen<br />

und digitalen Kunst und Kultur sowie auf ökologischer Nachhaltigkeit,<br />

kultureller Diversität und künstlerischem Experiment.<br />

Kooperativ, dialogisch und partizipativ verbindet das <strong>NRWKS</strong> Akteur:innen<br />

und Multiplikator:innen aus vielen Kulturbereichen und setzt Impulse in<br />

kulturpolitischen Diskursen. Darüber hinaus schafft es Neues für die<br />

Städte und das Land und übergibt die neuen Themen und Strukturen an<br />

kommunale und andere öffentliche Träger:innen.<br />

Im Rahmen der internationalen Aktivitäten koordiniert das <strong>NRWKS</strong> in<br />

enger Abstimmung mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des<br />

Landes NRW das »Internationale Besucherprogramm«.<br />

Darüber hinaus stellt das Kulturministerium NRW dem <strong>NRWKS</strong> jährlich<br />

Sondermittel für den »Fonds Neues Musiktheater« zur Verfügung.<br />

Feste und freie Mitarbeiter:innen bilden das Team des <strong>NRWKS</strong>, das<br />

die <strong>Programm</strong>arbeit in enger Kooperation mit den einzelnen Kulturpartner:innen<br />

organisiert und koordiniert, begleitet von Auswahlgremien,<br />

Beiräten und Jurys. Gelenkt wird die Arbeit durch die Gremien Arbeitsausschuss<br />

und Verbandsversammlung. Darüber hinaus gibt es einen<br />

regelmäßigen <strong>Programm</strong>ausschuss auf der Arbeitsebene der beteiligten<br />

Kommunen.<br />

Finanziert wird die Institution <strong>NRWKS</strong> von ihren Partnerstädten, während<br />

die Projektmittel vom Land NRW zur Verfügung gestellt werden, aber<br />

programmbezogen auch von Stiftungen und anderen Förderern auf Landes-<br />

und Bundesebene. Gefördert wird im Rahmen eines jährlich von der<br />

Verbandsversammlung der Mitgliedsstädte verabschiedeten <strong>Programm</strong>s.<br />

Eine Förderung durch das <strong>NRWKS</strong> ist nur im Rahmen seiner Förderprogramme<br />

möglich und steht dabei ausschließlich Kulturakteur:innen in den<br />

Mitgliedsstädten offen.<br />

Vorsitzende: Cornelia Wilkens, Münster | Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Miriam Koch, Düsseldorf | Direktor: Dr. Christian Esch.<br />

<strong>2024</strong> feiert das <strong>NRWKS</strong> sein 50jähriges Bestehen und geht zugleich<br />

in das erste Jahr seiner neuen Rechtsform als kommunaler Zweckverband.<br />

NRW-KULTUR.DE<br />

NRW-KULTUR-INTERNATIONAL.DE<br />

5


TEAM<br />

INTERNET<br />

Dr. Christian Esch<br />

Geschäftsführer /<br />

Direktor<br />

Christina Dath<br />

Verwaltungsleitung<br />

N.N.<br />

Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Annette Schlichter<br />

Assistenz Direktion<br />

Henrike Ströh<br />

Mitarbeit Direktion<br />

und Verwaltung<br />

Christiana van<br />

Osenbrüggen<br />

Verwaltungsleitung<br />

(Elternzeitvertretung)<br />

Dorota Zaccato<br />

Sachbearbeitung<br />

Verwaltung<br />

IMPULSE THEATER<br />

FESTIVAL<br />

Anna Bründl<br />

Dramaturgie<br />

Pascal Jung<br />

Assistenz Team<br />

und Produktion<br />

Armin Leoni<br />

Produktionsleitung<br />

Patricia Maurer<br />

Redaktion<br />

Melissa Müller<br />

Produktion<br />

Haiko Pfost<br />

Künstlerische Leitung<br />

INTERNATIONALES<br />

BESUCHERPROGRAMM<br />

Eva Lenhardt<br />

Projektmanagement<br />

Carolin Ritter<br />

Sachbearbeitung<br />

NEUE WEGE<br />

Stephanie Vernholz<br />

Sachbearbeitung<br />

FREIE MITARBEIT<br />

Lena Busse<br />

Marketing und Social<br />

Media Impulse Theater<br />

Festival<br />

Neil Grant<br />

Musikkulturen<br />

Franziska Hauser<br />

Tanzrecherche NRW<br />

Ann-Charlotte Günzel<br />

Pressearbeit Impulse<br />

Theater Festival<br />

Susanne Lenz<br />

Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bettina Maurer<br />

Kindertheater des Monats<br />

Mara Nedelcu<br />

Tanzrecherche NRW<br />

Roland Quitt<br />

NOperas! / Fonds<br />

Experimentelles<br />

Musiktheater<br />

Celia-Maria Schmidt<br />

Kulturstrolche /<br />

Internationales<br />

Besucherprogramm<br />

Lisa Carolin Schubert<br />

Social Media <strong>NRWKS</strong> /<br />

Internationales<br />

Besucherprogramm<br />

nrw-kultur.de<br />

impulsefestival.de<br />

noperas.de<br />

next-level.org<br />

cityartists.de<br />

kulturstrolche.de<br />

nrw-kultur-international.de<br />

theaterarchiv.org<br />

initiative-kultur-deutschland.de<br />

7


ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR<br />

FÖRDERUNG DURCH DAS <strong>NRWKS</strong><br />

FÖRDERPROGRAMME<br />

Das <strong>NRWKS</strong> vergibt im Rahmen seiner Förderprogramme Gelder an<br />

Antragsteller:innen bzw. Bewerber:innen. Die Förderprogramme werden<br />

in folgender Weise unterschieden:<br />

KATALOGFÖRDERUNG<br />

Im Rahmen der Katalogförderung kann bei Buchung einer der im spezifischen<br />

Katalog ausgewählten Gruppen durch die Veranstalter:innen ein<br />

Antrag auf anteilige Förderung des Künstlerhonorars gestellt werden.<br />

Dies gilt für die <strong>Programm</strong>e: »Kindertheater des Monats« / »Musikkulturen«<br />

/ »Werkproben«.<br />

PROJEKTFÖRDERUNG<br />

Innerhalb dieser Förderung werden Maßnahmen unterstützt, die inhaltlich<br />

diesen <strong>Programm</strong>en zuzuordnen sind: »Digitale Performance« / »Kooperierte<br />

Projekte« / »Kulturstrolche« / »Interventionen im Stadtraum«.<br />

Hier gilt es programmspezifische Anforderungen zu beachten, die beim<br />

jeweiligen <strong>Programm</strong> auf der Webseite zu finden sind.<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Auch über Ausschreibungen werden in einzelnen Fällen Fördermittel<br />

und Stipendien bzw. Preise vergeben: »CityARTists« / Dialogprojekte<br />

der »Musikkulturen« / »NOperas! / Fonds Experimentelles Musiktheater«<br />

/ »Tanzrecherche NRW«.<br />

VORAUSSETZUNGEN FÜR EINE FÖRDERUNG<br />

Das Projekt findet in mindestens einer Mitgliedsstadt statt. Bei digitalen<br />

Projekten muss die/der Antragsteller:in in einer Mitgliedsstadt ansässig<br />

sein. Das Projekt erfüllt die Voraussetzungen eines der veröffentlichten<br />

Förderprogramme des <strong>NRWKS</strong>.<br />

Das Projekt verfolgt keine primär kommerziellen Zwecke.<br />

Das Projekt o.ä. ist der Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Der Projektbeginn steht bis zum postalischen Eingang des Antrags<br />

auf eine Förderung beim <strong>NRWKS</strong> noch aus, das heißt Ausgaben sowie<br />

Vertragsabschlüsse u.a. wurden noch nicht getätigt, Maßnahmen der<br />

Öffentlichkeitsarbeit wurden noch nicht getroffen.<br />

Zu weiteren insbesondere programmspezifischen Förderbedingungen<br />

informieren Sie sich bitte unter nrw-kultur.de.<br />

ANTRAGSFRISTEN UND AUSSCHREIBUNGEN<br />

Für die meisten Förderprogramme sind keine Fristen für die Antragstellung<br />

vorgesehen. Informationen über etwaige Antragsfristen oder<br />

Termine zu Ausschreibungen finden sich auf der Webseite des jeweiligen<br />

Förderprogramms. Aktuelle Ausschreibungen werden im Newsbereich<br />

der Homepage und im monatlichen Newsletter veröffentlicht.<br />

ANTRAGSTELLUNG<br />

Die Antragstellung erfolgt digital über das Förderportal des <strong>NRWKS</strong> auf<br />

foerderportal.nrw-kultur.de. Der Förderantrag muss folgende Angaben<br />

enthalten: allgemeine Informationen zum Projekt, eine Projektbeschreibung<br />

und einen Finanzplan. Erforderlich ist unbedingt die Zuordnung<br />

des beantragten Projekts zu einem Förderprogramm des <strong>NRWKS</strong>. Bitte<br />

beachten Sie, dass unvollständig eingereichte Anträge nicht bearbeitet<br />

werden können. Einzelne <strong>Programm</strong>e stellen besondere Anforderungen<br />

an die/den Antragsteller:in wie bspw. Empfehlungen durch die kommunale<br />

Kulturverwaltung vor Ort. Bitte informieren Sie sich dazu auf den Seiten<br />

der jeweiligen Förderprogramme. Der Antrag muss nach der digitalen<br />

Einreichung im Förderportal postalisch mit Originalunterschrift einer<br />

vertretungsberechtigten Person eingereicht werden.<br />

BERATUNG<br />

Die Verwaltungsmitarbeiterinnen stehen Antragsteller:innen und<br />

Zuwendungsempfänger:innen gerne beratend zur Seite. Eine Kontaktaufnahme<br />

per Telefon in den auf der Webseite angegebenen Sprechzeiten<br />

oder per E-Mail an foerderung@nrw-kultur.de sollte erst erfolgen, wenn<br />

die grundlegenden Hinweise zum Förderverfahren und zu den jeweiligen<br />

Förderprogrammen auf nrw-kultur.de zur Kenntnis genommen worden<br />

sind. Eine inhaltliche Beurteilung erfolgt erst nach Eingang eines Antrags.<br />

FINANZPLAN<br />

Im Förderportal ist ein Finanzplan vorgegeben, der vollständig auszufüllen<br />

ist. Bei Projekten, die ein Kostenvolumen von 5.000 Euro übersteigen,<br />

ist ein detaillierter Finanzplan beizufügen. Anträge ohne Angaben zur<br />

Öffentlichkeitsarbeit können nur in Einzelfällen mit besonderer Begründung<br />

akzeptiert werden – beispielsweise, wenn es sich um eine<br />

Konzeptförderung oder Schulveranstaltung handelt. In der Regel ist<br />

ein Eigenanteil durch die/den Zuwendungsempfänger:in zu erbringen.<br />

Die Projektausgaben müssen durch die Einnahmen gedeckt sein. Die<br />

Zuwendungsempfänger:innen sind verpflichtet, dem <strong>NRWKS</strong> maßgebliche<br />

Änderungen während des Projektzeitraums anzuzeigen.<br />

AUSZAHLUNG/MITTELABRUF<br />

Die Auszahlung der Zuwendung erfolgt in zwei gleichen Raten. Die erste<br />

Rate wird innerhalb von zwei Wochen nach Bestandskraft des Zuwendungsbescheides<br />

ausgezahlt, die zweite Rate zur Hälfte des Bewilligungszeitraums<br />

des Projekts. Sollten abweichende Auszahlungsnotwendigkeiten<br />

bestehen, sind diese im Förderportal zu beantragen. Bei Förderungen<br />

über 50.000 Euro, etwa beim »Fonds Neues Musiktheater«, erfolgt ein<br />

formaler Mittelabruf über das im Förderportal bereitgestellte Formular.<br />

Die Mittel sind bis zum Ende des Bewilligungszeitraums zu verwenden.<br />

Der Bewilligungszeitraum wird im Zuwendungsbescheid mitgeteilt.<br />

VERWENDUNGSNACHWEIS (3-MONATSFRIST)<br />

Der Verwendungsnachweis gibt dem <strong>NRWKS</strong> Auskunft über den Verlauf<br />

und die Wirkung sowie den finanziellen Abschluss der von ihm geförderten<br />

Maßnahmen. Der Verwendungsnachweis wird im Förderportal eingereicht.<br />

Er muss außerdem bis spätestens drei Monate nach Ende des<br />

Bewilligungszeitraums beim <strong>NRWKS</strong> postalisch mit Unterschrift einer vertretungsberechtigten<br />

Person eingegangen sein. Teil des Formulars zum<br />

Verwendungsnachweis ist ein Finanzplan, der Abweichungen anzeigt, die<br />

ab einer Höhe von 20 % begründet werden müssen. Ein ausführlicher<br />

Finanzplan ist dann einzureichen, wenn das Gesamtvolumen des Projekts<br />

5.000 Euro überschreitet. Im Förderportal hochzuladen sind außerdem<br />

Publikationen, die im Rahmen des Projekts entstanden sind und auf denen<br />

die Logos des <strong>NRWKS</strong> und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen abgebildet sein müssen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Bei Fragen zur Förderung nutzen Sie bitte zunächst die im Internet<br />

bereitgestellten Informationen, wo Sie neben detaillierten Hinweisen<br />

zum Förderverfahren auch eine Liste aller antragsbasierten <strong>Programm</strong>e<br />

finden: foerderportal.nrw-kultur.de<br />

8<br />

9


11


IMPULSE THEATER FESTIVAL<br />

Das »Impulse Theater Festival« des NRW KULTURsekretariats ist seit<br />

Jahrzehnten die wichtigste Plattform für die Freien Darstellenden Künste<br />

im deutschsprachigen Raum.<br />

Mit der Festivalausgabe <strong>2024</strong> setzt Haiko Pfost auch im siebten und<br />

letzten Jahr seiner künstlerischen Leitung auf eine dreiteilige <strong>Programm</strong>gestaltung<br />

mit den Schwerpunkten »Showcase«, »Stadtprojekt«<br />

und »Akademie«. Die nächsten »Impulse« präsentieren vom 29.5. bis<br />

9.6.<strong>2024</strong> mit einer Bestenauswahl gemeinsam mit der studiobühneköln<br />

ca. zehn herausragende und herausfordernde Arbeiten, die jenseits des<br />

klassischen Stadttheaterapparates produziert wurden und von besonderer<br />

ästhetischer Qualität, künstlerischer Innovationskraft oder auch<br />

inhaltlicher und gesellschaftspolitischer Brisanz der Freien Darstellenden<br />

Künste zeugen.<br />

Beim Stadtprojekt in Zusammenarbeit mit dem Ringlokschuppen Ruhr<br />

in Mülheim beschäftigen sich die »Impulse« diesmal mit dem Verlust<br />

öffentlicher Begegnungsräume am Beispiel der fehlenden Freibäder<br />

in Mülheim an der Ruhr. Gemeinsam mit lokalen und internationalen<br />

Künstler:innen und in engem Austausch mit lokalen Initiativen und der<br />

Mülheimer Stadtbevölkerung entsteht »Schwimm City – geht Mülheim<br />

baden?« – ein Projekt im öffentlichen Raum zur kritischen Reflexion über<br />

soziale Fragen, gesellschaftliche Funktionen und aktuelle Konfliktpotenziale.<br />

Die Akademie als ein Forum für die ästhetische und kulturpolitische<br />

Selbstverständigung der Freien Szene findet <strong>2024</strong> in Kooperation mit<br />

dem FFT in Düsseldorf statt. Gemeinsam mit dem Bundesverband und<br />

dem Landesbüro Freie Darstellende Künste, dem Fonds Darstellende<br />

Künste und dem Netzwerk Festival Friends nimmt das Festival Themen<br />

der letzten sieben Jahre in den Blick und unterzieht sie einer Bestandsaufnahme.<br />

Untersucht werden dabei Produktions- und Arbeitsverhältnisse,<br />

Fragen zum Klassismus in der Freien Szene oder der Druck, den die<br />

politische Rechte auf die Kunst auszuüben versucht.<br />

Das »Impulse Theater Festival« wird veranstaltet und gefördert vom<br />

<strong>NRWKS</strong>, gemeinsam mit den Städten Köln, Düsseldorf und Mülheim an<br />

der Ruhr, in Kooperation mit der studiobühneköln, dem FFT Düsseldorf<br />

und dem Ringlokschuppen Ruhr. Das Festival wird unter anderem gefördert<br />

durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW,<br />

die Kunststiftung NRW sowie die Beauftragte der Bundesregierung für<br />

Kultur und Medien.<br />

2025 wird das Festival mit einer neuen künstlerischen Leitung veranstaltet.<br />

Weiter ausgebaut wird das Archiv des Freien Theaters, das<br />

sich – 2013 auf Initiative von »Impulse Theater Festival« und <strong>NRWKS</strong> ins<br />

Leben gerufen – mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Freien<br />

Theaters auseinandersetzt. Seit 2023 wird das Projekt auch durch die<br />

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.<br />

For more than three decades, the Impulse Theater Festival has been the most important<br />

platform for the independent theatre scene in German-speaking countries.<br />

From 25 May to 9 June <strong>2024</strong>, Impulse will once again present outstanding works<br />

that are created outside the traditional municipal theatre apparatus and, above all,<br />

re-evaluate and further develop theatre as an aesthetically alternative medium. For<br />

the <strong>2024</strong> edition of the festival and in his last year as artistic director, Haiko Pfost<br />

will continue the concept begun in 2018 with the following focal points: 'Showcase'<br />

in Cologne, 'Stadtprojekt' in Mülheim/Ruhr and 'Akademie' in Dusseldorf. From<br />

2025, the festival will continue with a new artistic director.<br />

THEATER, TANZ, PERFORMANCE<br />

IMPULSEFESTIVAL.DE NRW-KULTUR.DE/IMPULSE THEATERARCHIV.ORG<br />

13


FAVORITEN<br />

Das NRW KULTURsekretariat beteiligt sich seit der Festivalgründung an<br />

den »Favoriten« und fördert damit die Entwicklung nachhaltiger Strukturen<br />

der Freien Szene in NRW.<br />

Erst im Oktober 2023 hat das <strong>NRWKS</strong> eine zweitägige Diskurs- und<br />

Infoveranstaltung ermöglicht. Mit dieser wesentlichen Unterstützung<br />

konnten die »Favoriten« gemeinsam mit dem Landesbüro Freie Darstellende<br />

Künste NRW im Jahr zwischen den Festivals ca. 50 Akteur:innen<br />

der Freien Szene zum »Zirkeltraining« einladen. Im Zentrum standen der<br />

Austausch über Nachhaltigkeitsthemen und Fragen der Kreislaufwirtschaft<br />

sowie die Vermittlung entsprechender Kompetenzen und ästhetischer<br />

Praktiken im Bereich der Freien Darstellenden Künste. Zugleich<br />

zielte der Wissens- und Erfahrungstransfer darauf, bereits vorhandende<br />

Initiativen dieses Themenfelds miteinander produktiv zu vernetzen.<br />

Daneben beteiligt sich das <strong>NRWKS</strong> an den »Favoriten« regelmäßig mit<br />

seinem »Internationalen Besucherprogramm«. Über den Besuch von<br />

Veranstaltungen hinaus, nehmen die internationalen Gäste an Netzwerktreffen<br />

und Gesprächen teil.<br />

Das 1985 als »Theaterzwang« gegründete und damit älteste Festival der<br />

Freien Theater Deutschlands ist von besonderer Bedeutung für die freie<br />

Theaterlandschaft NRWs. Alle zwei Jahre im Herbst zeigen die »Favoriten«<br />

in Dortmund herausragende Produktionen der frei produzierenden<br />

Darstellenden Künste aus NRW. Darüber hinaus bietet das Festival der<br />

regionalen Szene ein Forum zum Austausch über Arbeitsweisen, zeitgenössische<br />

Ästhetiken und politische wie gesellschaftliche Fragestellungen.<br />

Zugleich verstehen sich die »Favoriten« zunehmend auch als überregionale<br />

Plattform zur Vernetzung mit internationalen Künstler:innen,<br />

Gruppen und Kollektiven. In diesem Sinne entwickelt das künstlerische<br />

Leitungsteam aus Anne Mahlow, Margo Zālīte und Sina-Marie Schneller<br />

in seiner zweiten »Favoriten«-Ausgabe auch bundesweite Perspektiven<br />

und schmiedet internationale Kooperationen.<br />

Die nächste Festivalausgabe findet vom 5. bis 15.9.<strong>2024</strong> in Dortmund,<br />

aber auch digital statt. Unter dem Motto »(Un)Learning for possible<br />

futures« soll die künstlerische und diskursive Auseinandersetzung mit<br />

dem Prozess des (Ver)Lernens und miteinander Wachsens zwischen den<br />

Geschlechtern, Generationen, Klassen und Grenzen in den Blick genommen<br />

werden.<br />

The NRW KULTURsekretariat has been involved in the Favoriten (Favorites)<br />

festival for many years and develops demand-oriented funding programmes for the<br />

sustainable development of the independent scene in NRW. In October 2023, the<br />

<strong>NRWKS</strong> facilitated a two-day discourse and information event entitled Circular Training.<br />

The focus was on discussing sustainability topics and circular economy issues<br />

as well as teaching relevant skills and aesthetic practices in the field of the independent<br />

performing arts. In addition, the NRW KULTURsekretariat regularly participates<br />

in the Favoriten with its International Visitors <strong>Programm</strong>e. The next festival edition<br />

will take place from September 5 to 15, <strong>2024</strong> in Dortmund and digitally. Under the<br />

motto "(Un)Learning for possible futures", the artistic and discursive examination<br />

of the process of (un)learning and growing together between genders, generations,<br />

classes and borders will be examined.<br />

THEATER, TANZ, PERFORMANCE<br />

FAVORITEN-FESTIVAL.DE<br />

NRW-KULTUR.DE/FAVORITEN<br />

15


NOPERAS! / FONDS EXPERIMENTELLES MUSIKTHEATER<br />

Der »Fonds Experimentelles Musiktheater« (feXm) ist seit fast zwei<br />

Jahrzehnten die einschlägige Förderinitiative für neue Musiktheaterformate<br />

im deutschsprachigen Raum. Er entwickelt, fördert und produziert<br />

gemeinsam mit Ensembles in der freien Theaterszene und im Verbund<br />

mit Schauspiel- und Opernhäusern. Der feXm wurde 2005 vom NRW<br />

KULTURsekretariat initiiert und bis 2023 gemeinsam mit der Kunststiftung<br />

NRW getragen. Ab der Spielzeit <strong>2024</strong>/25 wird der Fonds mit<br />

seiner Initiative »NOperas!« in der alleinigen Trägerschaft vom <strong>NRWKS</strong><br />

fortgeführt.<br />

Seit 2018 vereint »NOperas!« jeweils innerhalb einer Dauer von drei<br />

Spielzeiten mehrere Theater, auch außerhalb von NRW, um pro Saison<br />

gemeinsam ein Musiktheaterprojekt zu entwickeln und auf allen Bühnen<br />

in unterschiedlichen ortsspezifischen Projektvarianten zu zeigen. Damit<br />

wird ein sowohl künstlerisch als auch ökologisch nachhaltiger Weg ermöglicht,<br />

der statt des »Produktes« den Prozess in den Mittelpunkt rückt.<br />

Auf der Basis jährlicher Ausschreibungen entscheidet eine Jury mit den<br />

Beteiligten der Theater und des Trägers sowie mit externen Expert:innen<br />

über die Auswahl des Projekts, das mit bis zu 200.000 Euro gefördert<br />

wird. Voraussichtlich im Frühjahr <strong>2024</strong> erfolgt die nächste Ausschreibung,<br />

für die Spielzeit 2025/26.<br />

In der zweiten Hälfte der Spielzeit 2023/24 kommt die fünfte »NOperas!«-Produktion<br />

zur Uraufführung – realisiert von einem internationalen<br />

Team aus Davor Vincze (Komposition), Aleksandar Hut Kono<br />

(Libretto), Premil Petrović (Dirigat), Heinrich Horwitz (Regie), Magdalena<br />

Emmerig (Bühne, Kostüm), Rosa Wernecke (Video, Licht) und Jasna<br />

Witkoski (Künstlerische Produktionsleitung). Unter dem Titel »Freedom<br />

Collective« ist das Publikum eingeladen, in ein immersives Theaterlabyrinth<br />

an der Schnittstelle unterschiedlicher Wirklichkeiten und Erlebnisebenen<br />

einzutauchen. Die Erstproduktion liegt beim Musiktheater im<br />

Revier Gelsenkirchen, wo am 10.2.<strong>2024</strong> die Premiere stattfindet (weitere<br />

Termine: 11. und 17.2.). Danach folgt die Weiterentwicklung am Theater<br />

Bremen (Premiere: 27.3., weitere Termine 4.4. und 7.4.) und am Staatstheater<br />

Darmstadt (Premiere: 24.5., weitere Termine 6.6. und 15.6.).<br />

Für die Spielzeit <strong>2024</strong>/25 wurde ein Konzept des neu entstandenen<br />

Kollektivs »Dritte Degeneration Ost« ausgewählt, zu dem sich die<br />

Künstler:innen Mathias Baresel, Antonia Beeskow, Romy Dins, Friederike<br />

Gawenda, Frithjof Gawenda und Laurenz Raschke zusammengeschlossen<br />

haben. Die sechste »NOperas!«-Arbeit thematisiert den Widerstand eines<br />

ostdeutschen Punkmusikers gegen das DDR-Regime sowie seine erfolglose<br />

Suche nach Freiheit im wiedervereinigten Deutschland. Beteiligt an<br />

dieser Produktion, mit der der zweite Dreijahreszyklus zum Abschluss<br />

kommt, sind die Theater in Bremen, Gelsenkirchen und Darmstadt.<br />

For almost two decades the Fonds Experimentelles Musiktheater (Fund for Experimental<br />

Music Theatre) (feXm) has been the sole dedicated funding initiative in<br />

the German-speaking world for developing and producing new music theatre forms<br />

which works together with ensembles from the independent performing arts and in<br />

collaboration with theatres and opera houses. The initiative NOperas! unites several<br />

theatres – also outside of NRW – over a period of three seasons to develop one<br />

music theatre project per season together with ensembles of the independent theater<br />

scene and to show it on all stages in different site-specific project variations.<br />

THEATER, TANZ, PERFORMANCE<br />

NOPERAS.DE<br />

NRW-KULTUR.DE/FEXM<br />

17


TANZRECHERCHE NRW<br />

Das internationale Stipendienprogramm bietet Tänzer:innen, Performer:-<br />

innen und Choreograf:innen die Möglichkeit, mehrere Wochen im Jahr<br />

produktionsunabhängig zu recherchieren.<br />

Der Fokus richtet sich auf ästhetische und soziale Erkundungs- und Diskursräume.<br />

Die künstlerischen Recherchevorhaben sollen sich auf eine<br />

oder mehrere Mitgliedsstädte des NRW KULTURsekretariats beziehen,<br />

mit den spezifischen Möglichkeiten vor Ort. Im Mittelpunkt steht dabei<br />

die Erarbeitung von recherchebezogenen Kompetenzen und nachhaltigen<br />

Partnerschaften. Für die Vernetzung und Präsentation der Ergebnisse<br />

steht grundsätzlich die virtuelle Plattform »togather« zur Verfügung, eine<br />

Kooperation des »Internationalen Besucherprogramms« und der Akademie<br />

für Theater und Digitalität.<br />

Im Rahmen der Tanzrecherche NRW #50 mit dem Titel »Dancing<br />

towards ethical cross-cultural collaboration« untersuchen in Köln Heidi<br />

Seppälä aus Finland und Emmanuel Ndefo aus Nigeria Aspekte der<br />

Entkolonialisierung des Tanzraums. Für die Tanzrecherche NRW #51<br />

»Everything is Movement for me: Embodying, Moving, Drawing with<br />

Charcoal (Coal Mining)« forscht die taiwanesische Choreografin Jodie<br />

Judy Lu YingChu nach Ansätzen für interdisziplinäre und experimentelle<br />

Tanzkunst. Während mit diesen Recherchen internationale Choreografen-<br />

Teams NRW erkunden, werden zwei heimische Künstler:innen im Ausland<br />

auf die Spurensuche gehen. Frederico Mendes Teixeira aus Essen<br />

reist nach Rio de Janeiro, um seine Tanzrecherche NRW #52 mit dem<br />

Titel »The Lennie Dale Scores – celebrating queerness and empowerment<br />

in Brazil« für die Suche nach Potenzialen kultureller Befähigung in<br />

ungünstigen Kontexten zu nutzen. Die Kölner Choreografin Maria Mercedes<br />

Flores Mujica schließlich taucht in Kairo mit ihrem Rechercheprojekt<br />

#53 »Deep into Unheard Cosmologies« in das Themenfeld »Heilung /<br />

Feminismus / Befreiung des Beckens« ein.<br />

Die »Tanzrecherche NRW« ist ausdrücklich nicht produktionsbezogen.<br />

Im Vordergrund steht seit der Einführung des <strong>Programm</strong>s 2009 die Recherche<br />

künstlerischer Themen und die Entwicklung von Arbeitsweisen.<br />

Geboten werden jeweils Stipendien in Höhe von bis zu 6.000 Euro, je<br />

nach Art und Umfang der Recherche.<br />

Das <strong>NRWKS</strong> vermittelt als betreuende zentrale Kontaktstelle Begegnungen<br />

und Gespräche mit Künstler:innen und Kulturinstitutionen ganz unterschiedlicher<br />

Disziplinen und Forschungseinrichtungen und unterstützt die<br />

abschließenden öffentlichen oder digitalen Präsentationen.<br />

Fortgeführt wird außerdem die bewährte Zusammenarbeit mit dem<br />

Festival tanz nrw zum Kooperationsprojekt »Sprungbrett Tanzrecherche<br />

NRW«.<br />

The international funding programme Tanzrecherche NRW (Dance Research<br />

NRW) offers dancers, performers and choreographers the opportunity to spend<br />

several weeks a year researching independently of a production. Artists or teams<br />

from abroad are invited to NRW for research with special regional references in<br />

cultural, political, social or scientific terms. Conversely, several NRW artists or<br />

teams can conduct research abroad and thus enrich their work with international<br />

experience. Scholarships of up to 6,000 euros are offered in each case. As a central<br />

contact and advisory office, the NRW KULTURsekretariat arranges discussions<br />

between artists and a variety of institutions. At the conclusion of the residency, the<br />

results of the research are presented in a public forum or on the internet.<br />

THEATER, TANZ, PERFORMANCE<br />

NRW-KULTUR.DE/TANZRECHERCHE<br />

19


INTERVENTIONEN IM STADTRAUM<br />

Das 2023 eingeführte <strong>Programm</strong> »Interventionen im Stadtraum« zielt auf<br />

die Stärkung und Sichtbarmachung der Kunstakteur:innen und lokalen<br />

Kulturszenen, bis hinein in die einzelnen Stadtteile. Aufgrund der großen<br />

Nachfrage schon im ersten Jahr wurde das Fördervolumen für <strong>2024</strong><br />

deutlich erhöht.<br />

Gefördert werden künstlerische Interventionen, etwa in Form von Installationen<br />

mit performativem Anteil, sowie künstlerische Interventionen<br />

zu aktuellen Themen. Im Vordergrund steht die Bespielung besonderer<br />

Aufführungsorte in- und outdoor, jenseits der klassischen Bühnen und<br />

Podien, unter Einbeziehung der lokalen Öffentlichkeit.<br />

Anträge können ganzjährig sowohl qualifizierte und/oder projekterfahrene<br />

Künstler:innen bzw. Kulturakteur:innen stellen, als auch lokale Initiativen<br />

und Institutionen – jeweils in Verbindung miteinander. Die Förderhöchstsumme<br />

liegt bei 10.000 Euro. Voraussetzung für eine Förderung ist die<br />

Empfehlung des lokalen Kulturamtes oder -büros.<br />

This programme Interventionen im Stadtraum (Interventions in Urban Space)<br />

introduced in 2023 is aimed at strengthening and making visible art actors and<br />

municipal cultural scenes, with special consideration of local districts, neighborhoods<br />

and spaces. Installation-based art actions with performative elements and<br />

artistic interventions on current topics are supported, with the involvement of the<br />

local public. The focus is on the use of special performance venues, both indoors<br />

and outdoors, beyond the classical stages and podiums.<br />

THEATER, TANZ, PERFORMANCE<br />

NRW-KULTUR.DE/INTERVENTIONEN-IM-STADTRAUM<br />

21


KINDERTHEATER DES MONATS<br />

Das »Kindertheater des Monats« bietet Kindern aller Altersgruppen die<br />

Möglichkeit, die vielfältige Kunstform Theater als bereichernde Kulturtechnik<br />

und Mittel zur künstlerischen Auseinandersetzung mit relevanten<br />

Themen zu erleben. Dabei nehmen Kindertheatermacher:innen die<br />

Sorgen und Bedürfnisse ihrer jungen Zielgruppe sehr ernst. Gerade<br />

in derart krisengeprägten Zeiten liegt der Fokus auch darauf, ebenso<br />

mitfühlend wie unterhaltsam zu erzählen und mit sensibel und liebevoll<br />

ausgestalteten Produktionen Mut zu machen.<br />

Das <strong>Programm</strong> wird gemeinsam mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh<br />

betrieben. Kommunale und nichtkommunale Veranstalter:innen in den<br />

über 90 Mitgliedsstädten beider Kultursekretariate können Zuschüsse zu<br />

den Honoraren in Höhe bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten beantragen.<br />

Gefördert werden Aufführungen von Produktionen aus dem jeweils<br />

aktuellen Förderkatalog »Kindertheater des Monats«. Förderungen sind<br />

möglich im jeweils vorgesehenen Monat, in Ausnahmefällen auch im<br />

Monat davor und danach.<br />

Ensembles können sich mit einer Produktion für die Aufnahme in dieses<br />

Förderprogramm bewerben. Über die Auswahl entscheidet ein Arbeitskreis<br />

erfahrener Kindertheater-Veranstalter:innen der Städte. Er wählt<br />

auch für jeden Monat des Jahres jeweils ein herausragendes Kinderstück<br />

aus.<br />

Für das Jahr <strong>2024</strong> werden folgende Produktionen gefördert: Januar:<br />

»Semilla« (Compagnie Tea Tree), Februar: »Armstrong – Die abenteuerliche<br />

Reise einer Maus zum Mond« (Mensch, Puppe!), März: »Schattenwerfer«<br />

(Tangram Kollektiv), April: »Als die Tiere den Wald verließen«<br />

(Artisanen), Mai: »Schleichweg« (Theater Kunstdünger); September:<br />

»Monsterrrr!« (Toboso), Oktober: »Wenn Ferdinand nachts schlafen geht«<br />

(Thalias Kompagnons), November: »Drachenblut und Blümchenpflaster«<br />

(Zitadelle Puppet Company), Dezember: »Murmels Reise« (T-Werk).<br />

Ergänzt wird das Angebot um ein separates Sommerferienprogramm<br />

mit »Josi und seine Freunde« (Meike van Bebber & Friends), »bagage«<br />

(elabö), »Einfach weggehängt« (Nimú Theatre) und »Trockenschwimmer«<br />

(Theater des Lachens).<br />

The long-running series Kindertheater des Monats (Children’s Theatre of the<br />

Month) recommends an outstanding children’s theatre ensemble to schools and<br />

organisers of cultural events and provides support in the form of financial subsidies<br />

towards fees and production costs. The range of programmes aimed at children<br />

aged two years and over, young adults and families encompasses the entire spectrum,<br />

from conventional theatre to puppet and object theatre, audio theatre, music<br />

and dance theatre.<br />

THEATER, TANZ, PERFORMANCE<br />

NRW-KULTUR.DE/KINDERTHEATER-DES-MONATS<br />

23


KULTURSTROLCHE<br />

Das landesweite Förderprogramm »Kulturstrolche« bietet Kindern bereits<br />

im Grundschulalter die Möglichkeit, aktiv mit unterschiedlichsten Kunstformen<br />

und Kulturinstitutionen in Berührung zu kommen und sich so die<br />

kulturelle Vielfalt der eigenen Stadt zu erschließen.<br />

Betrieben werden die »Kulturstrolche« in Kooperation mit dem Kultursekretariat<br />

NRW Gütersloh. <strong>2024</strong> sind insgesamt 14 Mitgliedsstädte des<br />

NRW KULTURsekretariats dabei: Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf,<br />

Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Köln, Moers, Mönchengladbach, Mülheim<br />

an der Ruhr, Neuss, Oberhausen und Recklinghausen.<br />

Seit 2022 erfahren die Querschnittsthemen Digitalität und Diversität<br />

im Rahmen von Fachtagen eine besondere Berücksichtigung, um das<br />

klassische Spartenspektrum in der <strong>Programm</strong>arbeit zu erweitern. Auf<br />

Grundlage des »Kulturstrolche«-Fachtages 2023, bei dem sich die Städte<br />

zusammen mit den NRW Kultursekretariaten und der FUMA (Fachstelle<br />

für Gender und Diversität) praxisorientiert mit der diversitätssensiblen<br />

Ausrichtung der »Kulturstolche«-<strong>Programm</strong>e beschäftigt haben, soll<br />

<strong>2024</strong> der Weiterentwicklung dieses Querschnittsthemas besondere<br />

Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zum regelmäßigen Austausch wird<br />

das seit Anfang 2023 monatlich stattfindende und von den Städten sehr<br />

gut angenommene digitale Format des »Kulturstrolche-Mittagsimpulses«<br />

weiter ausgebaut.<br />

Mit den »Kulturstrolchen« erarbeiten Kulturinstitutionen und Künstler:innen<br />

in Kooperation mit den örtlichen Projektleitungen ein abwechslungsreiches<br />

und hochwertiges Kulturangebot, das alle Sparten umfasst<br />

und das auf die spezifische Altersgruppe der »Kulturstrolche« abgestimmt<br />

ist. Ausgewählte Schulen nehmen mit Klassen vom 2. bis zum 4. Schuljahr<br />

am Projekt teil und besuchen die verschiedenen Kulturangebote<br />

im Klassenverbund und in Begleitung von Lehrkräften. So haben die<br />

Schüler:innen Gelegenheit, Kultur auszuprobieren und beim Experimentieren<br />

selbst zu entdecken, was ihnen gefällt und was besonderen Spaß<br />

macht. Im aktiven Umgang mit verschiedenen Kunstformen machen sie<br />

ästhetische Erfahrungen und entwickeln kulturelle Kompetenzen.<br />

Umfangreiche und aktuelle Informationen zum <strong>Programm</strong> bietet die<br />

kürzlich überarbeitete Webseite kulturstrolche.de. Über diese Domain<br />

gewährt auch ein Point-and-Click-Adventure spielerische Einblicke in den<br />

Backstage-Bereich eines fiktiven Theaters. Darüber hinaus hat die Bielefelder<br />

Band Randale einen eigenen »Kulturstrolche«-Song komponiert,<br />

der inklusive Video auf der Webseite abrufbar ist.<br />

The Kulturstrolche (Culture Rascals) funding programme offers children in primary<br />

schools the opportunity to actively come into contact with a wide variety of art<br />

forms, artiststs and cultural institutions at an early age, thus opening up the cultural<br />

diversity of their own city. By actively dealing with different art forms, the children<br />

gain aesthetic experience and develop cultural competencies. Special consideration<br />

in programme development is given to the topics of digitality and diversity. Fourteen<br />

member cities are now participating in this programme.<br />

KULTURELLE BILDUNG<br />

KULTURSTROLCHE.DE<br />

NRW-KULTUR.DE/KULTURSTROLCHE<br />

25


MUSIKKULTUREN<br />

MUSIK <br />

Mit den »Musikkulturen« betreiben die beiden NRW Kultursekretariate<br />

ein Förderprogramm für die globale Musik in NRW. Das gemeinsame<br />

Auftrittsnetzwerk bietet einschlägigen Konzertveranstalter:innen in den<br />

Mitgliedsstädten Zuschüsse zu Auftritten ausgewählter Künstler:innen<br />

und Ensembles.<br />

Auf dem Förderprogramm für Veranstaltungen bis zum 30.6. stehen: Anewal,<br />

Anima Shirvani, Antifona, Fl!m, Luah, Meszecsinka, Muito Kaballa,<br />

Kioomars Musayyebi & Andreas Heuser, Kostantis Pistiolis und Rakija<br />

Klezmer Orkestra; außerdem #kreuzvier und Karibuni für Kinderkonzerte.<br />

Für den Zeitraum 1.7. bis Jahresende können folgende Gruppen gebucht<br />

werden: Anima Shirvani, Antigua, Constantinople, Kadinelia, Mariama &<br />

Vieux, Mariola Membrives, Tante Friedl, Transorient Orchestra, Tsaziken<br />

und Yalda Abbasî & Trio Sêreng sowie die beiden Ensembles Anahad<br />

und Sieben40 Trio für Kinderkonzerte.<br />

Ein wichtiger Bestandteil der »Musikkulturen« sind die vom <strong>NRWKS</strong><br />

finanzierten und organisatorisch unterstützten musikalischen »Dialoge«<br />

unter Musiker:innen unterschiedlicher Kulturen. Mehrtägige Workshops<br />

und Proben bieten die Möglichkeit zum intensiven Austausch. Der gesamte<br />

Arbeitsprozess bis hin zu den abschließenden, ebenfalls geförderten<br />

Konzerten wird aktiv vom <strong>NRWKS</strong> beworben und filmisch dokumentiert.<br />

Die Umsetzung des insgesamt 19. Dialog-Projekts ist für das Frühjahr<br />

<strong>2024</strong> geplant.<br />

The performance network Musikkulturen (Musical Cultures) is dedicated to<br />

promoting global music in NRW. An expert advisory board, made up of promoters<br />

and musicians with experience in world music, has selected outstanding groups to<br />

receive financial support so they can tour NRW until the end of <strong>2024</strong>. Workshops<br />

and rehearsals lasting several days offer the opportunity for intensive exchange<br />

between regional and international artists of global music.<br />

Ausgewählt wurden die Ensembles von einem Beirat aus rund 20<br />

Institutionen, Expert:innen und Musiker:innen, der als Fachgremium<br />

für Auftritte und Dialog-Projekte fungiert. Er bereitet darüber hinaus<br />

Maßnahmen zur Kommunikation und Qualifzierung vor und entwickelt<br />

Projekte zur kulturellen Bildung und Flüchtlingsarbeit. Außerdem stärkt<br />

der Beirat die Präsenz und die Vernetzung der weltmusikalischen<br />

Akteur:innen in NRW.<br />

NRW-KULTUR.DE/MUSIKKULTUREN<br />

27


SOUNDTRIPS NRW<br />

MUSIK <br />

Die renommierte landesweite Konzertreihe für Improvisierte Musik geht<br />

in ihr 15. Jahr und präsentiert wieder fünf hochkarätig besetzte Soundtrips.<br />

Den Auftakt machen die Bassistin Farida Amadou und der Gitarrist<br />

Julien Desprez. Das belgisch-französische Duo ist u.a. zu erleben in<br />

Bonn (1.3.), Bielefeld (2.3.) Münster (3.3.), Duisburg (5.3.) Düsseldorf<br />

(6.3.), Köln (7.3.) Dortmund (8.3.) und Gelsenkirchen (9.3.). Anfang Mai<br />

trifft die türkisch-kasachische Sängerin Saadet Türköz auf den deutschen<br />

Jazz-Posaunisten Nils Wogram: u.a. in Düsseldorf (1.5.), Dortmund (2.5.),<br />

Bochum (3.5.), Oberhausen (4.5.), Münster (5.5.), Köln (7.5.) und Gelsenkirchen<br />

(9.5.). Direkt weiter geht es mit einem Solo des französischjapanischen<br />

Violinisten Frantz Loriot, u.a. in Düsseldorf (30.5.), Münster<br />

(2.6.), Essen (3.6.), Köln (4.6.), Dortmund (7.6.) und Bochum (8.6.). Im<br />

November sind der britische Bassist John Edwards und die amerikanische<br />

Saxofonistin Caroline Kraabel auf NRW-Tour und gastieren u.a. in<br />

Oberhausen (2.11.), Münster (3.11.), Essen (4.11.) Köln (5.11.), Düsseldorf<br />

(7.11.) und Dortmund (8.11.). Den Abschluss bildet die mexikanisch-österreichische<br />

Musikerin und Komponistin Angélica Castelló, mit Terminen<br />

u.a. in Düsseldorf (28.11.), Köln (29.11.), Bochum (30.11.), Münster (1.12.),<br />

Essen (2.12.), Duisburg (4.12.), Dortmund (6.12.) und Oberhausen (7.12.).<br />

»Soundtrips NRW« zeichnet sich durch ein besonderes Veranstaltungskonzept<br />

aus, das von verschiedenen Partner:innen getragen und<br />

permanent weiterentwickelt wird: Renommierte Musiker:innen aus NRW<br />

treffen hier auf internationale Größen, jüngere Talente auf etablierte<br />

Repräsentant:innen der Improvisierten Musik. Jeweils im ersten Teil<br />

eines Konzertes spielen die internationalen Gäste ihr eigenes <strong>Programm</strong>,<br />

im zweiten konzertieren sie gemeinsam mit Profis aus NRW und versorgen<br />

die Szene mit neuen Impulsen. Dabei gastieren auch die heimischen<br />

Gastgeber:innen gerne bei ihren Kolleg:innen in den anderen Städten und<br />

profitieren so von zusätzlichen Auftrittsmöglichkeiten. Getragen wird das<br />

Netzwerk von inzwischen 15 Mitgliedsstädten mit ihren einschlägigen<br />

Konzertveranstalter:innen, darunter Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,<br />

Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Köln,<br />

Moers, Münster, Oberhausen und Wuppertal.<br />

Mit den »Soundtrips« verfügt NRW über ein einzigartiges landesweites<br />

Netzwerk, das die gesamte Vielfalt an Personalstilen, Spielweisen<br />

und Klangwelten der Improvisierten Musik erlebbar macht und durch<br />

inspirierende musikalische Begegnungen wesentliche Beiträge zu ihrer<br />

Weiterentwicklung leistet. Längst hat sich die außergewöhnliche Veranstaltungsreihe,<br />

die seit 2013 als eigenständiges <strong>Programm</strong> im NRW<br />

KULTURsekretariat geführt wird, zu einem überregional beachteten<br />

Forum für hochwertige Konzerte entwickelt.<br />

Soundtrips NRW has established itself as a state-wide series of concerts<br />

of improvised music taking place in fifteen cities in North Rhine-Westphalia.<br />

Soundtrips NRW brings opposites together in a series of exciting concerts:<br />

renowned musicians from North Rhine-Westphalia meet international stars;<br />

young talent meets established representatives from the improvised music scene.<br />

The format too is unusual: in the first half of a concert the international guests<br />

play their own programme, while in the second half they join in performing<br />

together with the NRW musicians.<br />

SOUNDTRIPS-NRW.DE<br />

NRW-KULTUR.DE/SOUNDTRIPS<br />

29


POPNRW<br />

MUSIK <br />

Der »popNRW-Preis«, der gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW<br />

vergeben wird, gehört zu den bestdotierten und renommiertesten<br />

Awards für Popmusiker:innen in Deutschland. Im Herbst <strong>2024</strong> wird die<br />

begehrte Auszeichnung in Köln zum dreizehnten Mal an erfolgreiche<br />

Musiker:innen und vielversprechende Newcomer:innen aus der Region<br />

verliehen. Sie dürfen sich neben den Preisgeldern vor allem über einen<br />

zusätzlichen Karriereschub und die Steigerung ihrer Popularität freuen.<br />

Der Preis wird traditionell in zwei Kategorien ausgelobt: Während der<br />

»popNRW-Preis« für »Outstanding Artists« mit 10.000 Euro dotiert ist,<br />

erhalten die »Best Newcomer« eine Prämie von 2.500 Euro.<br />

Finanziert werden die Preise seit 2016 vom Wirtschaftsministerium<br />

NRW. Unter der Federführung des NRW KULTURsekretariats trifft die<br />

Vorauswahl der Künstler:innen und Gruppen eine Experten-Jury aus<br />

Branchenvertreter:innen, Festivalmacher:innen und Journalist:innen,<br />

ergänzt um Vorschläge durch einen Beirat von Vertreter:innen aus dem<br />

Bereich der Popförderung. Immer wieder hat die Jury in der Vergangenheit<br />

ein feines Gespür für erfolgversprechende Prämierungen bewiesen.<br />

Davon zeugen so illustre Namen wie Roosevelt, Giant Rooks, Amilli, Von<br />

Spar, Messer, Goldroger, International Music, Die P, Serious Klein oder<br />

auch die ungemein populären AnnenMayKantereit, die bereits 2014 mit<br />

einem Anerkennungspreis geehrt wurden.<br />

mit nostalgischen Folkanleihen die Zuhörer:innen berührt. Über den mit<br />

2.500 Euro dotierten Förderpreis für den »Best Newcomer« durfte sich<br />

das quirlige Pop-Duo Blumengarten aus Velbert freuen. Mit Marie Montexier<br />

und Negisa wurden erneut auch die Zweitplatzierten beider Kategorien<br />

mit weiteren Preisen bedacht. Nominiert waren insgesamt 26 Bands<br />

und Künstler:innen, davon 11 Outstanding Artists und 15 Newcomer:innen.<br />

Für die überregionale Strahlkraft der NRW-Popszene sorgt auch die<br />

Einbindung des Preises in das einzigartige Popförderkonzept »pop-<br />

NRW«. Mit ihm betreiben der Landesmusikrat NRW und das <strong>NRWKS</strong><br />

ganzjährig ein effektives und nachhaltiges Netzwerk von Künstler:innen,<br />

Veranstalter:innen, Venues und Popförderinstitutionen, gemeinsam mit<br />

lokalen Partner:innen und gefördert durch das Wirtschaftsministerium<br />

NRW und das Kulturministerium NRW.<br />

The popNRW-Preis (popNRW Prize), introduced in 2012, is one of the best-endowed<br />

and most prestigious awards for pop musicians in Germany. In <strong>2024</strong> it will be<br />

awarded for the thirteenth time to successful musicians and promising newcomers<br />

from the region who, in addition to the prize money of 10,000 and 2,500 euros, can<br />

look forward to an enormous boost in popularity. As a fixed component of popNRW,<br />

the prize also directs the national attention to this state-wide sponsorship programme,<br />

based on an effective and sustainable network of artists, promoters, venues<br />

and pop promotion institutions.<br />

Im November 2023 erhielt den ersten Preis in der Kategorie »Outstanding<br />

Artists« die junge Songwriterin Philine Sonny aus Unna, die ihre<br />

Sehnsüchte und Ängste in melancholische Indierock-Sounds kleidet und<br />

POPNRW.DE<br />

NRW-KULTUR.DE/POPNRW<br />

31


CITYARTISTS<br />

Die Förderpreise »CityARTists« für Künstler:innen in NRW finden in<br />

der Kunstszene und in den Medien landesweit große Beachtung. <strong>2024</strong><br />

werden die Preise zum fünften Mal vergeben. Die landesweite Ausschreibung<br />

in sämtlichen Mitgliedsstädten ist für den Zeitraum vom 11.1.<br />

bis zum 12.4. geplant. Nach dem Ausschreibungsende werden geeignete<br />

Künstler:innen bis zum 21.6. durch lokale Jurys in den Städten nominiert.<br />

Anschließend wählt eine vom NRW KULTURsekretariat verantwortete<br />

Fachjury aus den Nominierten zehn Künstler:innen für den Preis aus.<br />

Die Preisverleihung erfolgt im Oktober im Rahmen einer öffentlichen<br />

Veranstaltung in einer der Mitgliedsstädte.<br />

Erstmals aufgelegt wurde das gemeinsam mit den Mitgliedsstädten<br />

entwickelte Förderprogramm im Bereich der Bildenden Kunst 2020.<br />

Seitdem werden jährlich zehn Preise als Stipendium vergeben, jeweils in<br />

Höhe von 5.000 Euro. Ausgezeichnet werden profilierte Künstler:innen,<br />

die das 50. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in einer der Mitgliedsstädte<br />

des <strong>NRWKS</strong> haben.<br />

Im Oktober 2023 wurden Gudrun Barenbrock (Köln), Sabine Bürger<br />

(Essen), Satomi Edo (Münster), Hartwig Kompa (Oberhausen), Angelika<br />

March-Rintelen (Neuss), Ulrike Möschel (Düsseldorf), Lars Rosenbohm<br />

(Bielefeld), Petra Siering (Bonn), Heiner Szamida (Gelsenkirchen) und<br />

Lars Wolter (Mönchengladbach) mit den begehrten Preisen ausgezeichnet.<br />

Die Preisverleihung fand in der LUDWIGGALERIE Schloss<br />

Oberhausen statt.<br />

Der Jury gehörten an: Georg Elben (Direktor des Skulpturenmuseums<br />

Glaskasten Marl), Dr. Christian Esch (Direktor des <strong>NRWKS</strong>, Juryvorsitz),<br />

Kay Heymer (Kurator am Museum Küppersmühle), Sigrid Neuwinger<br />

(freischaffende Künstlerin, CityARTist Moers 2022) und Dr. Susanne<br />

Ristow (Kunsthaus NRW Kornelimünster, <strong>Programm</strong>leitung Landesbüro<br />

für Bildende Kunst LaB K). Beisitzerin war Andrea Lamest (Kulturreferatsleiterin<br />

in Gelsenkirchen).<br />

Zum <strong>Programm</strong> gibt es eine eigene Webseite unter cityartists.de, auf der<br />

neben Informationen zum Förderprogramm und zu den ausgezeichneten<br />

Künstler:innen auch ein Film zu allen Nominierten zu finden ist.<br />

With CityARTists, the NRW KULTURsekretariat 2020 has launched a support<br />

programme in the field of the visual arts with a total of 50,000 euros, which was<br />

developed together with the member cities of the <strong>NRWKS</strong>. Every year, a total of<br />

ten selected artists in the fields of painting, sculpture, photography and installation,<br />

including the border areas of the performing arts, will receive a prize in the form of<br />

a scholarship of 5,000 euros each. The prize is aimed at professional artists over<br />

50 years of age, resident in one of the member cities of the <strong>NRWKS</strong>. The winners<br />

are always announced in the fall.<br />

BILDENDE KUNST <br />

CITYARTISTS.DE<br />

NRW-KULTUR.DE/CITYARTISTS<br />

33


ICH BIN VON HIER / ERLEBTE DIVERSITÄT IN DEN MITGLIEDSSTÄDTEN<br />

Anlässlich seines 50jährigen Bestehens hat das NRW KULTURsekretariat<br />

für <strong>2024</strong> gemeinsam mit seinen Mitgliedsstädten ein besonderes Partizipationsprojekt<br />

in Form eines Wettbewerbs aufgelegt. Menschen aus den<br />

Mitgliedsstädten sind aufgerufen, ihre Erfahrungen zum Thema »Erlebte<br />

Diversität« in kurzen Videos oder Audios festzuhalten. Bewerben können<br />

sich alle Bürger:innen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, künstlerische<br />

Erfahrungen werden nicht vorausgesetzt.<br />

Wie erlebe und praktiziere ich kulturelle Vielfalt in meinem eigenen<br />

Umfeld, in meinem Stadtteil, in meiner Stadt? Wie lassen sich meine<br />

Erfahrungen mit einem künstlerischen Ansatz ausdrücken? Ausgehend<br />

von diesen Fragen sollen persönliche Erfahrungen zur erlebten Diversität<br />

in der lebensräumlichen Umgebung künstlerisch mit einem Video-/<br />

Handyfilm oder einem Hörstück von maximal fünf Minuten Dauer<br />

festgehalten und ansprechend vermittelt werden. Der lokale Bezug<br />

zur jeweiligen Stadt oder zum Stadtteil muss dabei erkennbar sein.<br />

Ausschreibungsinformationen liegen in den Mitgliedsstädten vor, wo die<br />

Bewerbungen ausschließlich erfolgen müssen. Eine Jury schlägt dem<br />

lokalen Träger des Wettbewerbs den/die Preisträger:in vor. Beurteilt<br />

werden der thematische Bezug, der Bezug zur Stadt und zum Viertel, die<br />

Qualität des künstlerischen Ansatzes und dessen kreative Ausführung<br />

sowie die technische Kompatibilität für die digitale Bildschirmdarstellung.<br />

RUNDER TISCH DIVERSITÄT<br />

Fortgeführt wird <strong>2024</strong> auch die Arbeit des Runden Tisches »Diversität«,<br />

der 2016 vom <strong>NRWKS</strong> eingerichtet wurde – als Verbund von Förderinstitutionen,<br />

Netzwerker:innen und Multiplikator:innen für die gemeinsame<br />

strategische Arbeit für mehr Chancengleichheit und Teilhabe und weniger<br />

Diskriminierungen durch ethnische Zuschreibungen. Inzwischen angesiedelt<br />

beim Kulturrat NRW und gefördert vom Kulturministerium NRW,<br />

sind neben dem <strong>NRWKS</strong> diejenigen Institutionen beteiligt, die sich mit<br />

Landesmitteln der Förderung von <strong>Programm</strong>en und Projekten im Bereich<br />

Diversität widmen. Das regelmäßig tagende Gremium lädt einschlägige<br />

Institutionen und Initiativen zur Beteiligung am Diskurs ein. Erst im<br />

November 2023 hat der Runde Tisch eine Stellungnahme gegen den auch<br />

hierzulande drastisch anwachsenden Antisemitismus veröffentlicht.<br />

To mark its 50th anniversary, the NRW KULTURsekretariat has launched a competition<br />

together with its member cities for <strong>2024</strong>. People from the member cities<br />

are invited to record their experiences on the topic of "Experiencing Diversity"<br />

in short videos or audios. The work of a Diversity Round Table, which the NRW<br />

KULTURsekretariat has set up in 2016 together with other funding institutions,<br />

networkers and multipliers, will also be continued. The aim of this Round Table<br />

is the joint strategic work for more equal opportunities and participation and less<br />

discrimination through ethnic ascriptions.<br />

INTERKULTUR / INTERNATIONAL<br />

Die Bewerbungsphase in den Mitgliedsstädten ist im November 2023<br />

gestartet und endet am 15.2.<strong>2024</strong>. Die zentrale Bekanntgabe der<br />

Preisträger:innen aller beteiligten Mitgliedsstädte erfolgt bis zum 30.6.<br />

Die herausragenden Einreichungen werden mit einem Preisgeld ausgezeichnet<br />

und ab Sommer <strong>2024</strong> in den Online-Medien des <strong>NRWKS</strong><br />

präsentiert.<br />

NRW-KULTUR.DE/ICH-BIN-VON-HIER<br />

35


GREENSTAGE<br />

2021 unter dem Titel »Europäische Netzwerke« gestartet, hat das NRW<br />

KULTURsekretariat im vergangenen Jahr gemeinsam mit vier NRW-<br />

Partnerstädten und dem Wuppertal Institut ein EU-Projekt zu Kultur und<br />

ökologischer Nachhaltigkeit entwickelt und dabei europäische Partnerstädte<br />

und -regionen für das Projekt gewonnen.<br />

Besondere Bedeutung kommt in diesem Kontext den Darstellenden<br />

Künsten zu. Angesichts der drängenden Probleme gilt es, hier möglichst<br />

schnell Handlungswissen aufzubauen und einen Wissenstransfer auf<br />

europäischer Ebene einzuleiten. Unter dem Titel »Greenstage« wurde<br />

Anfang 2023 ein »Creative Europe«-Antrag gestellt, der im Sommer<br />

2023 bewilligt wurde.<br />

Das Projekt zielt darauf ab, den Sektor der Darstellenden Künste in<br />

Zusammenarbeit mit den assoziierten Kommunen in die Lage zu versetzen,<br />

ökologische Nachhaltigkeit als Reaktion auf dringende ökologische<br />

Herausforderungen zeitnah und effektiv in ihrer Praxis umzusetzen, mit<br />

besonderem Schwerpunkt auf »Circular Stage Design«.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt »Greenstage« ein Instrument,<br />

das es Theatermitarbeiter:innen ermöglicht, praktische und niedrigschwellige<br />

Veränderungen im Bereich der Nachhaltigkeit einzuführen.<br />

Darüber hinaus entwickelt »Greenstage« die Zero Waste-Toolbox, die<br />

einen praktischen Weg durch den Dschungel der bestehenden Leitlinien<br />

bietet. Während verschiedener Zero-Waste-Labs werden zwei Zero<br />

Waste-Produktionen, ein Festival sowie ein Materialflussplan erarbeitet.<br />

Alle gewonnen Erkenntnisse werden zukünftig auf einer »Greenstage«-<br />

Plattform verfügbar gemacht.<br />

Als besonderes Charakteristikum bindet das Projekt politische Entscheidungsträger:innen<br />

von Anfang an ein und führt lokale und transnationale<br />

politische Treffen durch, um dringende Probleme zu identifizieren, politische<br />

Maßnahmen zu definieren und eine Reihe von politischen Empfehlungen zu<br />

entwickeln. Auf lokaler Ebene werden diese Empfehlungen konkret und umsetzbar<br />

sein, während sie auf transnationaler Ebene in die »Greenstage«-<br />

Erklärung münden.<br />

Das <strong>NRWKS</strong>, Initiator und Koordinator der Antragstellung, unterstützt als<br />

assoziierter Partner, indem es die Verbreitungs-, Vermittlungs- und<br />

Kommunikationsaufgaben in NRW wie auch international übernimmt.<br />

Sechs Institutionen aus Deutschland, Italien, Lettland, Österreich und<br />

Slowenien haben für »Greenstage« eine Partnerschaft geschlossen: das<br />

Theater Oberhausen (als Koordinator), der Bunker (Ljubljana/Slowenien),<br />

die Stadtverwaltung Mantua (Italien), das Lettische Nationaltheater (Riga/<br />

Lettland), das Volkstheater Wien (Österreich) sowie das Wuppertal Institut.<br />

Beteiligt sind zudem als weitere assoziierte Partner neben dem <strong>NRWKS</strong><br />

die Städte Ljubljana, Riga und Wien sowie Dortmund, Gelsenkirchen und<br />

Wuppertal.<br />

2023, the NRW KULTURsekretariat, together with four NRW partner cities and the<br />

Wuppertal Institute, has developed an EU project on culture and environmental sustainability,<br />

attracting European partner cities and regions to the project. Greenstage<br />

aims to enable the performing arts sector, in collaboration with the associated municipalities,<br />

to implement environmental sustainability in their practice in a timely and<br />

effective manner in response to urgent environmental challenges, with a particular<br />

focus on circular stage design. To achieve this goal, Greenstage is developing a tool<br />

that enables theater staff to introduce practical and low-threshold changes in the field<br />

of sustainability.<br />

INTERKULTUR / INTERNATIONAL<br />

NRW-KULTUR.DE/GREENSTAGE<br />

37


NEXT LEVEL – FESTIVAL FOR GAMES<br />

DIGITAL <br />

Seit 2010 zeigt das »Next Level – Festival for Games« interaktive und<br />

partizipative Modelle der digitalen Spielekultur und beleuchtet ihre Potenziale<br />

und Perspektiven. Längst hat sich die mehrtägige Veranstaltung des<br />

NRW KULTURsekretariats als bundesweit einzigartiger Resonanzraum<br />

für die fokussierte Auseinandersetzung mit der Kunst und Kultur digitaler<br />

Spiele etabliert. Der Format-Mix aus Kunst, Kultur, gesellschaftspolitischem<br />

Diskurs und experimentellem Spielspaß macht das Festival<br />

einzigartig und damit zu einem der wichtigsten <strong>Programm</strong>punkte im<br />

Kalender von Games- und Kunstbegeisterten.<br />

Nach jeweils mehrjährigen Zyklen in Köln, Dortmund, Düsseldorf und<br />

zuletzt auf Zollverein in Essen kehrt »Next Level« <strong>2024</strong> nach Dortmund<br />

zurück. Kooperationspartner sind neben der Stadt Dortmund u.a. das<br />

Dortmunder U, die Akademie für Theater und Digitalität, der Hartware<br />

MedienKunstVerein und die Technische Universität Dortmund. Maßgebliche<br />

Unterstützung leistet das Kulturministerium NRW. Mit neuem Konzept<br />

präsentiert die kommende Festivalausgabe im Herbst wieder ein abwechslungsreiches<br />

<strong>Programm</strong> aus anspruchsvollen Games, interaktiven<br />

Performances, medienpädagogischen Workshops und Diskussionsformaten<br />

für interessiertes Fachpublikum. Zum ersten Mal wird es mit dem<br />

renommierten Kurator Ulrich Schrauth eine künstlerische Leitung geben.<br />

Im Zentrum der letzten »Next Level«-Ausgabe, die mehr als 2.300<br />

begeisterte Gamer:innen besuchten, stand ein umfangreicher kuratierter<br />

Games-Parcours, der durch interaktive Arbeiten des Londoner Festivals<br />

»Now play this« ergänzt wurde. Interaktive Kunstperformances zeigten<br />

neue ästhetische Dimensionen auf und luden zum Mitmachen ein.<br />

Für eine einzigartige Verbindung von Musiktheater und Game sorgte das<br />

erste interaktive Musiktheater-Videospiel »opera – a future game« von<br />

Michael v. zur Mühlen, mit Texten von Thomas Köck und Musik von Eloain<br />

Lovis Hübner. Seit 2023 wird diese vom <strong>NRWKS</strong> initiierte Arbeit in der<br />

Kooperation mit dem Europäischen Zentrum der Künste Hellerau weitergeführt,<br />

wo sie im Mai 2023 zu sehen war. Anschließend waren Aufführungen<br />

beim Festival A MAZE in Berlin zu erleben, wo die Produktion für<br />

den Explorer Award für Playful Media nominiert war. Weitere Präsentationen<br />

erfolgten beim Leipziger ZIMMT Festival, an den Münchener<br />

Kammerspielen, bei ImPulsTanz Wien, am Burg Hülshoff – Center for Literature,<br />

bei der eCommemoration der Körberstiftung in Hamburg sowie<br />

am Staatstheater Karlsruhe. Weitere Termine sind in Planung. Im Herbst<br />

2023 wurde »opera – a future game« mit dem Deutschen Theaterpreis<br />

DER FAUST 2023 in der Kategorie »Ton und Medien« ausgezeichnet.<br />

Since 2010, the Next Level – Festival for Games has been showcasing interactive<br />

and participatory models of digital games culture and highlighting their potential and<br />

perspectives. The event, which lasts several days, has long since established itself<br />

as a unique resonance space in Germany for a focused examination of the art and<br />

culture of digital games. After cycles lasting several years in Cologne, Dortmund,<br />

Düsseldorf and most recently at Zollverein in Essen, Next Level <strong>2024</strong> is returning<br />

to Dortmund.<br />

NEXT-LEVEL.ORG<br />

NRW-KULTUR.DE/NEXT-LEVEL<br />

39


DIGITALE PERFORMANCE<br />

DIGITAL <br />

Mit dem Förderprogramm »Digitale Performance« werden Projekte<br />

gefördert, die digitale Narrative und Technologie verbinden. In den<br />

Fokus rücken performative Ansätze, die sich entweder mit Themen der<br />

Digitalität oder Digitalisierung auseinandersetzen und eine nicht-lineare<br />

Dramaturgie verfolgen oder responsive Elemente in das Bühnengeschehen<br />

einbauen.<br />

Antragsberechtigt sind Veranstalter:innen, Künstler:innen, Institutionen<br />

und Initiativen aus den Mitgliedsstädten des NRW KULTURsekretariats.<br />

Anträge können ganzjährig gestellt werden. Die maximale Fördersumme<br />

beträgt 10.000 Euro.<br />

Daneben wird dieses Feld auch künftig in Form von elektronischen<br />

Kommunikationsplattformen und Vermittlungsangeboten, aber auch als<br />

Medium der Gestaltung experimenteller Kunst und dialogischen Handelns,<br />

stetig ausgebaut. In diesem Sinne wird <strong>2024</strong> auch die virtuelle Begegnungsplattform<br />

»togather« weiterentwickelt.<br />

The Digitale Performance funding programme supports projects that combine<br />

digital narratives and technology. The focus is on performative approaches<br />

that either deal with topics of digitality or digitization and pursue a non-linear<br />

dramaturgy or incorporate responsive elements into the stage action.<br />

Mit digitalen Themen befasst sich das <strong>NRWKS</strong> schwerpunktmäßig schon<br />

seit langem, wie beispielsweise mit dem »Next Level – Festival for<br />

Games« zu digitaler Kunst und Kultur von Computerspielen.<br />

NRW-KULTUR.DE/DIGITALE-PERFORMANCE<br />

41


WERKPROBEN<br />

LITERATUR <br />

Mit den »Werkproben« betreibt das NRW KULTURsekretariats ein vielfältiges<br />

Förderprogramm zur Literaturvermittlung.<br />

Für die Jahre <strong>2024</strong> und 2025 wurde ein neues Autor:innen-Team<br />

zusammengestellt, das alle traditionellen literarischen Gattungen vertritt.<br />

Für den Bereich Prosa wurden Andreas Izquierdo und Lisa Roy ausgewählt,<br />

die Lyrik repräsentieren Thorsten Krämer und Christoph Wenzel.<br />

Für den Kinderbuchbereich konnten Daniela Kunkel und Petra Postert<br />

gewonnen werden, das Segment Jugendbuch ist mit Kathrin Schrocke<br />

und Lucia Zamolo vertreten.<br />

Darüber hinaus werden erneut ungewöhnliche Formate unterstützt und<br />

Präsentationsformen jenseits der klassischen Lesung angeboten: So hat<br />

Fritzi Bender zu ihren Büchern sehr lebendige Lesungsshowprogramme<br />

mit Handpuppenspiel und Bilderbuchkino entwickelt. Vera Vorneweg<br />

dagegen beschreibt per Hand den öffentlichen Raum und bezieht dabei<br />

Wände, Steine, Autos, Stühle und Rollläden mit ein. Und Fabian Navarro<br />

präsentiert auf sehr unterhaltsame Art digitale Lyrik, die er von einem<br />

Bot schreiben lässt.<br />

Videoclips mit kurzen Präsentationen und Lesungen aller beteiligten<br />

Autor:innen bieten einen Einblick unter nrw-kultur.de/werkproben.<br />

Zusammengestellt wurde das <strong>Programm</strong> gemeinsam mit dem Literaturbüro<br />

NRW sowie dem Literaturbüro NRW Süd, dem Literaturbüro OWL,<br />

dem Literaturbüro Ruhr, dem Westfälischen Literaturbüro, dem Burg<br />

Hülshoff – Center for Literature und dem Ministerium für Kultur und<br />

Wissenschaft des Landes NRW.<br />

Dank der Honorarförderung können Literaturveranstalter:innen in<br />

kommunaler und freier Trägerschaft sowie Schulen einem breiten<br />

Publikum die Möglichkeit bieten, hochrangige Autor:innen aus NRW in<br />

Lesungen und Schreibworkshops »live« zu erleben – davon profitieren<br />

Veranstalter:innen, Autor:innen und Leser:innen aller Altersgruppen<br />

gleichermaßen. Anträge können ganzjährig gestellt werden. Die Fördersumme<br />

pro Autor:in und Lesung beträgt 350 Euro. Das <strong>Programm</strong> wird<br />

in Kooperation mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh betrieben.<br />

Besondere Aufmerksamkeit gilt traditionell der Vermittlung von Schreibkompetenz.<br />

Fast alle Autor:innen bieten neben Lesungen auch Workshops<br />

zum kreativen Schreiben an. Beide Formate können einzeln, aber auch<br />

in Kombination am selben Tag gebucht werden. Terminvereinbarungen<br />

sowie Detailabsprachen zu Veranstaltungsablauf, An- und Abreise,<br />

Teilnehmerzahl, Werkauswahl und Workshopthemen werden mit den<br />

Autor:innen jeweils direkt getroffen.<br />

Werkproben (Work Samples) supports schools and organisers of literary events to<br />

organise high-quality literary programmes as well as offering considerable financial<br />

subsidies for readings, workshops and literary happenings. The current Werkproben<br />

schedule of events continues to cover the entire spectrum of literary genres:<br />

in addition to prose and poetry for children, teenagers and adults, unusual formats<br />

will again be supported and other forms of presentation beyond the classic reading,<br />

such as puppetry, writing performances and digital text generation processes will<br />

be offered. In addition, authors also offer workshops on creative writing.<br />

NRW-KULTUR.DE/WERKPROBEN<br />

43


LITERARISCHER SOMMER / LITERAIRE ZOMER<br />

LITERATUR <br />

In diesem Jahr feiert der »Literarische Sommer« sein 25jähriges Bestehen.<br />

Nach dem Gastlandauftritt Niederlande/Flandern auf der Leipziger<br />

Buchmesse <strong>2024</strong> wird auch der »Literarische Sommer« vielerlei<br />

Möglichkeiten bieten, sich mit aktueller Literatur aus den niederländischsprachigen<br />

Nachbarregionen zu beschäftigen und mit ihren Autor:innen<br />

bei Lesungen ins Gespräch zu kommen. Dabei kommen auch Stimmen<br />

deutscher Schriftsteller:innen nicht zu kurz. So gibt das Gesamtprogramm<br />

des deutsch-niederländischen Festivals einen breiten Einblick<br />

in die gegenwärtige Literaturlandschaft und fördert gleichzeitig den<br />

grenzüberschreitenden Dialog.<br />

Im Jubiläumsjahr sind rund 50 Veranstaltungen in 20 Städten geplant: in<br />

Bibliotheken und Kultureinrichtungen, aber auch an für Lesungen ungewöhnlicheren<br />

Orten wie Museen, Parks oder auf Waldbühnen. Neben<br />

klassischen Lesungen werden auch weitere Formate angeboten wie die<br />

Literarischen Spaziergänge, die Autor:innen, Werken und Verlagsgeschichte<br />

in Aachen, Amsterdam, Düsseldorf, Köln und Venlo nachspüren.<br />

An dem Festival, das zunächst viele Jahre lang vom NRW KULTURsekretariat<br />

im Rahmen der »Kooperierten Projekte« unterstützt wurde und<br />

seit 2018 als gesondertes <strong>Programm</strong> weitergeführt wird, beteiligen sich<br />

auf deutscher Seite die Mitgliedsstädte Aachen, Düsseldorf, Köln, Krefeld,<br />

Mönchengladbach und Neuss. Hinzu kommen die niederländischen Städte<br />

Amsterdam, Heerlen, Kerkrade, Roermond, Vaals, Valkenburg und Venlo.<br />

For 25 years, the literature festival Literarischer Sommer / Literaire Zomer<br />

(Literary Summer) has offered German and Dutch audiences the opportunity to<br />

learn about their own and their neighbours’ literature as well as to enter into discussion<br />

with the authors. The format, which focuses primarily on multilingualism,<br />

has established itself as an event size with strong public demand and makes<br />

a valuable contribution to cross-border dialog, especially in the border triangle.<br />

Dutch authors read in Germany and German authors present their books in the<br />

Netherlands. In addition to traditional venues, locations that are unusual for<br />

literature, such as museums and parks, will also be included.<br />

Das Überschreiten der Sprachgrenzen wird bei diesem bilingualen<br />

Literatur-Event besonders in den Vordergrund gestellt, wobei nicht nur<br />

Autor:innen im Nachbarland lesen, sondern oft auch die jeweiligen literarischen<br />

Übersetzer:innen eingeladen sind, über ihre Arbeit zu berichten<br />

und die Diskussion mit einem weiteren Blickwinkel auf die Buchwelt zu<br />

bereichern.<br />

LITERARISCHER-SOMMER.EU<br />

NRW-KULTUR.DE/LITERARISCHER-SOMMER<br />

45


KOOPERIERTE PROJEKTE<br />

Als interkommunale Kooperationseinrichtung regt das NRW KULTURsekretariat<br />

städteübergreifende Initiativen an. Dabei entstehen oft<br />

vernetzte Projekte, die innerhalb des von der Verbandsversammlung<br />

verabschiedeten <strong>Programm</strong>schemas nicht gefördert werden können.<br />

Deshalb gibt es seit Jahren neben den spartenbezogenen und -übergreifenden<br />

<strong>Programm</strong>en das Förderprogramm »Kooperierte Projekte«.<br />

Unabhängig vom Genre werden vielversprechende Veranstaltungen<br />

und Vorhaben gefördert, die von mindestens zwei Mitgliedsstädten bzw.<br />

ihren öffentlich geförderten Institutionen gemeinsam unterstützt werden.<br />

Antragsberechtigt sind Veranstalter:innen, Künstler:innen, Institutionen<br />

und Initiativen aus den Mitgliedsstädten des <strong>NRWKS</strong>. Um der steigenden<br />

Nachfrage nach diesem <strong>Programm</strong> gerecht zu werden, sind die Fördermittel<br />

in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht worden. Die maximale<br />

Fördersumme beträgt in der Regel 10.000 Euro.<br />

Die »Kooperierten Projekte« bilden außerdem eine bewährte Grundlage<br />

zur langfristigen und nachhaltigen Weiterentwicklung erfolgreicher<br />

<strong>Programm</strong>ansätze. Wie aus mithilfe dieses <strong>Programm</strong>s initiierten und<br />

geförderten Projekten dauerhafte und wachsende Netzwerke entstehen,<br />

die inzwischen selbständige Förderschwerpunkte bilden, zeigen u.a. die<br />

erfolgreiche Reihe »Soundtrips NRW«, das Portal »TANZweb NRW« und<br />

das Festival »Literarischer Sommer / Literaire Zomer«. Diese <strong>Programm</strong>e<br />

wurden aus den »Kooperierten Projekten« ausgegliedert und werden<br />

seitdem als eigenständige Förderprogramme mit zusätzlichen Mitteln<br />

ausgestattet.<br />

In addition to the numerous programmes and projects initiated, organised and run<br />

by the NRW KULTURsekretariat every year, there is also a series of activities held in<br />

member cities that are promoted independently of the programme structure – the<br />

so-called Kooperierte Projekte (Cooperative Projects). As a guideline, at least two<br />

cities must work together to carry out this kind of project or event series.<br />

NETZWERK-PROJEKTE<br />

NRW-KULTUR.DE/KOOPERIERTE-PROJEKTE<br />

47


NACHHALTIGKEIT IN DER KOMMUNALEN KULTURARBEIT<br />

Der fortschreitende Klimawandel, die Mobilitäts- und Energiewende,<br />

Digitalisierung und soziale Inklusion sind inzwischen als große globale<br />

Herausforderungen anerkannt. Immer mehr Kommunen nutzen zur<br />

Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, in der bereits<br />

im Jahr 2016 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (SDG Sustainable<br />

Development Goals) identifiziert wurden, ihre Entscheidungs- und<br />

Aushandlungskompetenzen. Für Kunst und Kultur haben kommunale<br />

Kulturverwaltungen insbesondere in NRW eine Schlüsselposition. Sie<br />

stemmen laut dem Kulturfinanzbericht 2020 77 Prozent der gesamten<br />

Kulturausgaben in NRW, unterstützen fachlich und vernetzen die<br />

Kulturakteur:innen ihrer Stadt.<br />

Das NRW KULTURsekretariat nutzt sein interdisziplinäres Netzwerk, um<br />

seine Mitgliedsstädte bei ihrer nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen.<br />

Gemeinsam mit den renommierten Partner:innen Wuppertal Institut und<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW führt das <strong>NRWKS</strong> sein 2023<br />

eingeführtes <strong>Programm</strong> zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung<br />

in der kommunalen Kulturarbeit weiter. Im Zentrum stehen die Vernetzung<br />

und Zusammenarbeit von Fachkräften der Kulturverwaltung und<br />

einschlägigen Expert:innen. Der Ansatz ist primär auf die ökologische<br />

Dimension der nachhaltigen Entwicklung ausgerichtet, dabei werden<br />

stets die soziale und wirtschaftliche Dimension berücksichtigt.<br />

wurden die Akteur:innen befähigt, Transformationsprozesse auch mit<br />

einem ressortübergreifenden Ansatz zu begleiten. <strong>2024</strong> soll die Umsetzung<br />

in die Praxis mit Unterstützung durch interdisziplinäre Teams und<br />

Expert:innen erfolgen. Drei 2023 entstandene, aber auch neue Projektideen<br />

werden <strong>2024</strong> weiter qualifiziert und durch zusätzliche Förderung<br />

zur Umsetzungsreife gebracht. Themen sind u.a. Materialverwaltung,<br />

Qualifizierung und klimafreundliche Veranstaltungen.<br />

Geplant ist die Einrichtung eines Beirats aus Vertreter:innen der<br />

Kulturverwaltung und Kulturpolitik sowie aus Expert:innen für nachhaltige<br />

Entwicklung aus Wissenschaft und Praxis und Vertreter:innen der<br />

Partnerinstitutionen. Er soll die inhaltliche und strategische Ausrichtung<br />

des <strong>Programm</strong>s sowie seine Weiterentwicklung begleiten.<br />

The NRW KULTURsekretariat uses its interdisciplinary network to support its<br />

member cities in sustainable development. Together with renowned partners such<br />

as the Wuppertal Institute and the NRW Agenda 21 state working group, the NRW<br />

KULTURsekretariat is currently setting up a programme to promote sustainable<br />

development in municipal cultural work. The main focus is on networking and<br />

cooperation between specialists in cultural administration and relevant experts.<br />

Following initial workshops and training sessions for the relevant stakeholders in<br />

the cultural departments of the member cities, the plan is to put this into practice<br />

in <strong>2024</strong> with the support of interdisciplinary teams and experts.<br />

NETZWERK-PROJEKTE<br />

Mit vier Workshops ging es 2023 zunächst um die Selbstermächtigung<br />

und Schulung der zuständigen Akteur:innen in den Kulturdezernaten der<br />

Mitgliedsstädte. Im Mittelpunkt stand die Vermittlung von Wissensbeständen<br />

und Erkenntnissen aus der Verbindung von Wissenschaft und Praxis<br />

in den Bereichen Nachhaltigkeitsentwicklung und -management. Zugleich<br />

NRW-KULTUR.DE/NACHHALTIGKEIT<br />

49


TANZWEB NRW<br />

Das »TANZweb NRW« hat sich als Medium für die kritische Begleitung<br />

von Tanz in Wort, Film und Fotografie durch unabhängige Tanzjournalist:innen<br />

und Filmemacher:innen in NRW etabliert. Die Plattform<br />

versorgt Tanzinteressierte in den Regionen Köln/Bonn, Krefeld, Wuppertal<br />

und Metropole Ruhr sowie – gemeinsam mit dem internationalen<br />

»schrit_tmacher« Festival – die Euregio mit vielfältigen Informationen<br />

wie Veranstaltungshinweisen, Rezensionen und Videomaterialien zu<br />

anstehenden und gezeigten Produktionen. Darüber hinaus werden hier<br />

Recherche- und Arbeitsprozesse sowie Auseinandersetzungen im und<br />

mit dem Tanz und seinen Künstlerpersönlichkeiten umfassend abgebildet<br />

und erlebbar gemacht. Ein regelmäßiger Newsletter informiert zudem<br />

über besondere Highlights und präsentiert News, tanzpolitische Entwicklungen<br />

und Veranstaltungshinweise.<br />

Die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Veränderungen für<br />

die »Performing-Arts« und ihr Publikum haben die Bedeutung von<br />

TANZweb.org für die Sichtbarkeit des Tanzschaffens in und aus NRW<br />

noch einmal deutlich unterstrichen. Selbst digitale Plattform, war und ist<br />

es ihr möglich, den Zugang zu Tanzaufführungen für das Publikum und<br />

die vielfältige Tanzszene aufrecht zu erhalten und teilweise selbst als<br />

Streaming-Plattform den Zugang zum Tanz aus NRW zu ermöglichen.<br />

Als ein Medium für anspruchsvolle Kritik in Wort, Bild und Ton, die in<br />

Print, Fernsehen und Rundfunk immer weniger zum Zuge kommt, stellt<br />

TANZweb NRW eine wichtige Plattform dar, um für die wertschöpfende<br />

Auseinandersetzung mit dieser Kunstform neue Tanzkritiker:innen im<br />

gesamten Bundesgebiet zu gewinnen.<br />

Bereits 2019 hat TANZweb.org begonnen, sich in länderübergreifenden<br />

Kooperationen für neue Formen der digitalen Begleitung und Auseinandersetzung<br />

mit dieser Kunstform einzusetzen. So ist die Einbindung<br />

in ein europäisches Netzwerk geplant. Daneben wird, mit weiterer<br />

Unterstützung, an der Ausweitung der Plattform auf das Tanzland NRW<br />

gearbeitet. Ziel ist es auch, neue Wege der Vermittlung der Tanzkunst<br />

auszuloten – beispielsweise über Scrollytelling, das sich hervorragend als<br />

Instrument für ausführliche Portraits oder Reportagen eignet, ebenso wie<br />

Podcasting, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Hier liegen die<br />

Schwerpunkte für die kommenden Jahre, ebenso wie in der Entwicklung<br />

von Audiodeskriptionen für die TANZwebTRAILER. Sie verschaffen auch<br />

Nichtsehenden den Zugang zur Tanzkunst und zu seiner Plattform, mit<br />

der gleichzeitig ein digitales, zeitgenössisches Archiv entwickelt wird.<br />

The ever-expanding online portal TANZweb NRW (Dance Web NRW) focuses<br />

attention on the local dance scenes in the metropolitan area Ruhr, Cologne/Bonn,<br />

Krefeld, Wuppertal as well as Euregio, by setting out research and work processes,<br />

controversies in and with dance, and making tangible their artistic personalities.<br />

Here people interested in dance find a variety of information, such as announcements<br />

of upcoming productions, as well as reviews and video materials of past<br />

productions. TANZweb.org facilitates the access to dance performances and generates<br />

more audience for the diverse dance scenes. At the same time a medium for<br />

sophisticated criticism is created, which is less and less used in print and broadcasting.<br />

NETZWERK-PROJEKTE<br />

TANZWEB.ORG<br />

NRW-KULTUR.DE/TANZWEB<br />

51


FONDS NEUES MUSIKTHEATER<br />

Der »Fonds Neues Musiktheater« wurde vom NRW KULTURsekretariat<br />

als Förderprogramm für zeitgenössische und rezente Musik an den<br />

kommunalen und Landestheatern NRWs eingerichtet, als Sonderprogramm<br />

in Verbindung mit dem Kulturministerium NRW.<br />

Gefördert werden Kompositionsaufträge, Opern- und Tanzproduktionen<br />

mit neuer und neuerer Musik sowie deren Wiederaufnahmen. Die<br />

Produktionen müssen die hauseigenen Ensembles wie Chor, Orchester<br />

und Gesangsensemble einbeziehen.<br />

Antragsberechtigt sind Stadt- und Landestheater mit eigenem Ensemble<br />

aus NRW. Gastproduktionen sind von einer Förderung ausgeschlossen.<br />

Bei den Fördersummen gibt es grundsätzlich keine Begrenzung.<br />

Entsprechend den Produktionsanforderungen der Theaterpraxis können<br />

Mittel für Projektplanungsphasen von bis zu drei Jahren beantragt<br />

werden.<br />

Zur Ausstattung des Fonds stellt das Kulturministerium NRW jährlich<br />

Sondermittel in Höhe von 250.000 Euro für die Häuser zur Verfügung.<br />

Seit 2001 konnten mit Unterstützung dieses Förderinstruments mehr<br />

als 185 Produktionen realisiert werden. Im Herbst 2023 wurde die aus<br />

dem Fonds geförderte Produktion »Dogville« des Aalto-Musiktheaters<br />

Essen mit dem deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet.<br />

The Fonds Neues Musiktheater (New Musical Theatre Fund) is operated by<br />

the NRW KULTURsekretariat as a support program for contemporary and recent<br />

music at NRW's municipal theaters, in order to enable theatres to commission<br />

compositions, original performances and premieres of music and dance theatre<br />

productions involving contemporary music. The NRW Ministry of Culture provides<br />

special funding of 250.000 euros annually for this purpose.<br />

AUF DEM WEG ZUR FÖRDERUNG SIND FOLGENDE PRODUKTIONEN:<br />

Theater Aachen: »Malina. Voice over Bach:mann« von Karola<br />

Obermüller und Peter Gilbert, Uraufführung, Premiere: 9.5.2026<br />

Theater Bielefeld: »The Convert (Beten - zu wem?)«<br />

von Wim Henderickx, Premiere: 13.4.<strong>2024</strong><br />

Theater Dortmund: »WIR« von Sarah Nemtsov, Uraufführung,<br />

Premiere: 6.3.2026<br />

Theater Hagen: »American Mother« von Charlotte Bray,<br />

Deutsche Erstaufführung, Premiere: 31.5.2025<br />

Oper Köln: »INES« von Ondřej Adámek, Uraufführung,<br />

Premiere: 16.6.<strong>2024</strong><br />

Theater Münster: »Sasja und das Reich jenseits des Meeres«<br />

von Gordon Kampe, Uraufführung, Premiere: 10.11.<strong>2024</strong><br />

Oper Wuppertal: »Suites for Sleeping Children: Ruinous Gods«<br />

von Layale Chaker, Uraufführung, Premiere: 21.6.2025<br />

NEUE WEGE<br />

Die »Neue Wege«-Förderung unterstützt in vier Projektphasen von 2018<br />

bis 2026 insgesamt 38 Vorhaben mit 35 Millionen Euro. Das Kulturministerium<br />

NRW hat dabei eng mit dem <strong>NRWKS</strong> und der Bezirksregierung<br />

Düsseldorf – stellvertretend für alle Bezirksregierungen –<br />

zusammengearbeitet. Die ersten beiden Projektphasen sind Ende 2023<br />

ausgelaufen. Darüber hinaus wurden 18 Projekte von einer Fachjury zur<br />

dauerhaften Förderung empfohlen. Vier weitere Projekte werden befristet<br />

für ein bis drei Jahre weiter unterstützt und danach erneut beurteilt. Die<br />

Koordination durch das <strong>NRWKS</strong> endet im Februar <strong>2024</strong>.<br />

SONDERMITTEL DES LANDES <br />

NRW-KULTUR.DE/FNM<br />

53


INTERNATIONALES BESUCHERPROGRAMM<br />

Akteur:innen aus Kulturjournalismus, -vermittlung und -politik sowie<br />

andere Multiplikator:innen aus aller Welt mit der Szene des Landes zu<br />

vernetzen – dieser Aufgabe widmet sich das »Internationale Besucherprogramm«<br />

des NRW KULTURsekretariats in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Kulturministerium NRW bereits seit 2009. Einladungen nach<br />

Nordrhein-Westfalen, digitale Veranstaltungsformate und eine virtuelle<br />

Plattform unterstützen Vernetzung, Fachaustausch und die Anbahnung<br />

von Kooperationen; die Berichterstattungen ausländischer Medien tragen<br />

zur internationalen Wahrnehmung des Landes und seiner vielfältigen<br />

Kulturlandschaft bei.<br />

Partner:innen in NRW können sich auf jährliche Ausschreibungen für<br />

Themen-, Anlass- und Pressereisen bewerben. Über den Besuch von<br />

Aufführungen, Ausstellungen oder Konzerten hinaus, bekommen die<br />

eingeladenen Teilnehmer:innen einen Einblick in das Kulturleben des<br />

Landes. Durch persönliche Begegnungen und intensive Vermittlung<br />

durch das <strong>NRWKS</strong> entstehen regelmäßig Kooperationen zwischen<br />

Künstler:innen, Kompanien oder Kultureinrichtungen aus NRW.<br />

Entwickelt werden verstärkt auch digitale und hybride Netzwerkformate,<br />

um den internationalen Austausch nachhaltiger zu gestalten und<br />

die persönliche Begegnung vor Ort zu ergänzen. Das »Internationale<br />

Besucherprogramm« kooperiert eng mit den Akteur:innen der Kultur in<br />

NRW, mit Kulturämtern sowie mit dem Goethe-Institut und auswärtigen<br />

Kulturorganisationen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Akademie für Theater und Digitalität am<br />

Theater Dortmund existiert seit 2021 die virtuelle Vernetzungsplattform<br />

»togather« als offener Ort für internationale und disziplinübergreifende<br />

Begegnung, Wissenstransfer und gemeinsame Projektentwicklung. Das<br />

Vernetzungsformat erweitert die <strong>Programm</strong>e vor Ort und fließt in die Arbeit<br />

mit dem Alumninetzwerk des »Internationalen Besucherprogramms«<br />

ein.<br />

NRWho? NRWhere? NRWhat? NRW KULTURsekretariat’s Internationales<br />

Besucherprogramm (International Visitors <strong>Programm</strong>e) focuses on direct<br />

encounters and since 2009 has been bringing cultural journalists, curators,<br />

cultural politicians and other key players from all over the world to visit North<br />

Rhine-Westphalia. International guests learn about cultural life in this denselypopulated<br />

area by visiting performances, exhibitions, festivals or concerts.<br />

Personal dialogue with potential local partners creates lively, networks, often<br />

leading to cross-border co-productions and collaborations, which can then be<br />

eligible for grants. In collaboration with the Academy for Theater and Digitality<br />

and the Department of Digital Arts at Theater Dortmund, the hybrid networking<br />

platform ‘togather‘ is being created as an open space for international and<br />

cross-disciplinary encounters and joint project development.<br />

SONDERMITTEL DES LANDES <br />

NRW-KULTUR-INTERNATIONAL.DE<br />

55


DAS NRW KULTURSEKRETARIAT IM NETZ<br />

Das NRW KULTURsekretariat passt seine digitalen Kommunikationskanäle<br />

konstant an, um die eigenen Aktivitäten und die der Partner:innen umfassend<br />

abzubilden und zielgruppengerecht zu kommunizieren.<br />

Einen Überblick über sämtliche <strong>Programm</strong>e und Projekte des <strong>NRWKS</strong><br />

bietet die Webseite nrw-kultur.de.<br />

Ergänzend zu diesem allgemeinen Informationsangebot steht Fördernehmer:innen<br />

aus den Mitgliedsstädten für Antragsstellungen seit 2023<br />

ein Online-Instrument unter foerderportal.nrw-kultur.de zur Verfügung,<br />

das eine noch serviceorientiertere Prozessabwicklung ermöglicht.<br />

Permanent ausgebaut wird auch die Nutzung der sozialen Medien,<br />

um Kulturinteressierte in den Dialog einzubinden und den lebendigen<br />

Austausch über künstlerische und kulturelle Themen weiter anzuregen.<br />

Regelmäßig genutzt werden vor allem Instagram, Facebook, YouTube<br />

und Vimeo, projektbezogen auch X, TikTok, Twitch, LinkedIn u.a.<br />

Ständig aktualisiert wird der Bestand programmbezogener Webangebote:<br />

Jeweils umfassend und frühzeitig informieren impulsefestival.de,<br />

noperas.de und cityartists.de über aktuelle Projektaktivitäten,<br />

Produktionen und <strong>Programm</strong>inhalte.<br />

Neu aufgesetzt wird der Webauftritt für das »Next Level – Festival for<br />

Games« unter der bekannten Domain next-level.org.<br />

Von verschiedenen Projektträgern sukzessive ausgebaut wird zudem<br />

unter theaterarchiv.org das Archiv des Freien Theaters (»Performing the<br />

Archive«) – mit dem Ziel, die Geschichte des Freien Theaters und seiner<br />

spezifischen Ästhetiken angemessen darzustellen und zu reflektieren.<br />

Nach Jahren maßgeblicher Unterstützung durch das <strong>NRWKS</strong> in der Initialphase<br />

des Projektes liegt das Hosting seit Ende 2019 beim Verein zur<br />

Initiative für die Archive des Freien Theaters mit Sitz in Berlin.<br />

Weitere programmspezifische Webangebote, die redaktionell eigenständig<br />

von Kooperationspartner:innen oder Fördernehmer:innen betreut werden,<br />

sind popnrw.de, tanzweb.org, soundtrips-nrw.de, favoriten-festival.de<br />

und literarischer-sommer.eu.<br />

The NRW KULTURsekretariat is frequently present on the Internet in order to comprehensively<br />

portray its own activities and those of its partners and to communicate<br />

appropriately with target groups. The general presentation platform nrw-kultur.de<br />

offers an overview of all <strong>NRWKS</strong> programmes and projects, while various websites<br />

provide detailed information on individual programmes. The social media are also<br />

used intensively to involve people interested in culture more closely in the dialogue<br />

and to further stimulate a lively exchange on artistic and cultural topics. Instagram,<br />

Facebook, YouTube and Vimeo are used regularly, as well as X, TikTok, Twitch and<br />

others, depending on the project.<br />

Digitale Möglichkeiten zur spielerischen Erkundung der Kulturstrolche<br />

bietet Jung und Alt das vom Kultursekretariat NRW Gütersloh betreute<br />

Portal kulturstrolche.de.<br />

56


ANJA JENSEN<br />

Anja Jensen (*1966) ist eine international arbeitende Künstlerin. Sie studierte<br />

an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, an der Académie<br />

de Port-Royal in Paris, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der<br />

Muthesius Kunsthochschule Kiel und der Kunstakademie Münster. Dort<br />

war sie Meisterschülerin bei Ulrich Erben.<br />

Für ihr künstlerisches Schaffen erhielt Anja Jensen zahlreiche Auszeichnungen<br />

und Stipendien, darunter 2003 das Gotland-Stipendium des Landschaftsverbands<br />

Westfalen-Lippe, 2007 das Märkische Stipendium für<br />

Bildende Kunst. Sie war Preisträgerin mehrerer Kunst im öffentlichen<br />

Raum-Wettbewerbe u.a. 2004 der Citeq der Stadt Münster.<br />

2020 wurde ihr in Mexico City realisiertes Jugendfotoprojekt VISTO<br />

BUENO mit dem Bildungspreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie<br />

ausgezeichnet. 2023 erhielt sie den Kunstpreis der schleswigholsteinischen<br />

Wirtschaft.<br />

Von 2005 bis 2007 nahm sie am internationalen Künstler- und Kunstaustauschprogramm<br />

»Transfer Türkiye – NRW« des NRW KULTURsekretariats<br />

teil. 2008 folgte sie einer Einladung des Goethe-Instituts Santiago<br />

de Chile. 2010 und 2018 war sie Artist in Residence des Museums Kunst<br />

der Westküste auf Föhr.<br />

Auf Einladung des Goethe-Instituts in Mexiko vertrat Anja Jensen<br />

während des Deutschlandjahrs 2016 in Mexiko – neben Candida Höfer,<br />

Michael Wesely, Hans Peter Kuhn und Gregor Schneider – Deutschland<br />

im Bereich zeitgenössische Bildende Kunst. Noch bis <strong>2024</strong> hat sie eine<br />

Künstlerresidenz am Goethe-Institut Madrid.<br />

Ihre Arbeiten waren in Ausstellungen u.a. in Basel, Zürich, Wien, Prag,<br />

München, Köln, Aachen, Bochum, Gladbeck, Münster, Hamburg, Kiel,<br />

Berlin, Warschau, Krakau, Kaunas, Istanbul, Mexico City, Santiago de Chile,<br />

New York, Incheon, Wuhan und Shanghai zu sehen.<br />

WERK<br />

»Sorgfältig komponierte Arrangements inszeniert die Künstlerin Anja<br />

Jensen für ihre fotografischen Arbeiten. In ein künstlich wirkendes Licht<br />

getaucht oder blendend angestrahlt, entwickelt sie Assoziationen von<br />

Überwachung, von Bedrohungen, denen Menschen ausgeliefert sind.<br />

Selbst die Natur erscheint in ihren Arbeiten einschüchternd und verängstigend.<br />

Die Szenerien erzählen Geschichten, wirken wie die Stills eines<br />

spannenden, Unbehagen erzeugenden Films, der weitererzählt werden<br />

will. Die Arbeiten sind das Ergebnis hoch komplexer Inszenierungen, die<br />

mit einem Stab an Mitarbeitern bis in das letzte Detail komponiert werden.<br />

Die beklemmenden Atmosphären werden noch politischer, wenn an die<br />

Stelle der Inszenierung reale Orte von Gewalt und Angst, Gefahr und<br />

Verbrechen treten.«<br />

Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident der Kunststiftung NRW<br />

ANJAJENSEN.DE


NRW KULTURSEKRETARIAT<br />

DIREKTOR<br />

DR. CHRISTIAN ESCH<br />

DÖPPERSBERG 19<br />

42103 WUPPERTAL<br />

T +49 (0) 202-698 27 0<br />

F +49 (0) 202-698 27 203<br />

INFO@ NRW-KULTUR.DE<br />

REDAKTION<br />

MARTIN MARUSCHKA<br />

A RT WORK<br />

© ANJA JENSEN<br />

VG BILD-KUNST, BONN <strong>2024</strong><br />

G ESTA LTUNG<br />

HEIKE BECKER DESIGN,<br />

GÖT TINGEN<br />

DRUCK<br />

DRUCKEREI GLAUDO,<br />

WUPPERTAL<br />

NRW-KULTUR.DE<br />

NRW-KULTUR-INTERNATIONAL.DE<br />

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