Hirnschädigung – Neue Chancen durch qualifizierte Physiotherapie
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10 M E D I Z I N<br />
Schlüssellochchirurgie<br />
Die Chirurgie mit kleinen Schnitten und weniger Schmerzen<br />
Blinddarm-Entfernung Gallenblasen-Entfernung Lösung von Verwachsungen<br />
In der Schlüssellochchirurgie wird<br />
bei den Patienten in Vollnarkose der<br />
Bauchraum mit einem Gas (Kohlendioxid)<br />
gefüllt. Danach werden eine<br />
Videokamera und die chirurgischen<br />
Instrumente über dünne Metallröhrchen<br />
(Trokare) in den Bauchraum<br />
eingebracht.<br />
Das Bild aus der Bauchhöhle wird mit<br />
Vergrößerung auf einen Monitor übertragen,<br />
über den wir unsere Handlungen<br />
verfolgen können.<br />
Geschichtlicher Rückblick:<br />
Die erste Bauchraumspiegelung beim<br />
Menschen erfolgte 1910 von Jacobaeus.<br />
1933 wurde erstmals Kohlendioxid<br />
anstelle von Raumluft in die Bauchhöhle<br />
eingefüllt. Erst 1983 wurde erstmals<br />
eine Blinddarmentfernung im Rahmen<br />
einer Bauchraumspiegelung (Laparoskopie)<br />
<strong>durch</strong>geführt und 1988 wurde<br />
erstmals in Frankreich eine Gallenblase<br />
laparoskopisch entfernt.<br />
Vorteile der minimalinvasiven<br />
Chirurgie:<br />
Die Öffnung der Bauchhöhle <strong>durch</strong><br />
größere Schnitte ist nicht erforderlich.<br />
Die Ausprägung des Schmerzes nach<br />
der Operation ist wesentlich geringer,<br />
die Patienten genesen rascher und<br />
werden meist deutlich früher als nach<br />
herkömmlichen Operationen wieder<br />
nach Hause entlassen.<br />
Der Bauchraum wird weniger gereizt<br />
und verletzt, da keine Bauchhaken<br />
mehr eingesetzt werden müssen.<br />
In schwer zugänglichen Bereichen des<br />
Bauches ist die Sicht besser, weil man<br />
die Kamera an entscheidende Stellen<br />
heranführen und verschiedene Sichtwinkel<br />
einstellen kann.<br />
Spezielle exaktere Präparationstechniken<br />
sind entwickelt worden, bei denen<br />
es zu weniger Blutverlust kommt als<br />
bei den offenen Operationen. Bluttransfusionen<br />
sind in der Schlüssellochchirurgie<br />
selten. Wichtige Hilfsmittel<br />
bei der laparoskopischen Operation ist<br />
in unserer Klinik das Ultraschallmesser.<br />
Nachteile der offenen Chirurgie<br />
(große Schnittoperationen):<br />
Die Schmerzen nach einer Operation<br />
sind aufgrund der Durchtrennung<br />
der Bauchdecke größer und beeinträchtigen<br />
den Patienten in seiner Aktivität,<br />
Beweglichkeit und Atmung. Komplikationen<br />
wie Lungenentzündung,<br />
Infektionen und Venenthrombosen<br />
oder Embolien können häufiger sein.<br />
Dr. med. Patrick Knapp<br />
Chefarzt der Abteilung für Chirurgie,<br />
Visceral- und Gefäßchirurgie<br />
Die Freilegung der Körperhöhlen bei<br />
einer Schnittoperation kann zu einer<br />
Abkühlung des Patienten und zu einem<br />
vermehrten Flüssigkeitsverlust <strong>durch</strong><br />
Verdunstung führen.<br />
Häufig müssen die Wunden mit großem<br />
Kraftaufwand aufgehalten werden, so<br />
dass es zu Verletzungen der inneren<br />
Organe kommen kann.<br />
Bei offenen Baucheingriffen kann es<br />
zu vorübergehenden Darmlähmungen<br />
kommen.<br />
Nach größeren Schnittoperationen<br />
kann es zu Verwachsungen, Entzündungen,<br />
Platzbauchbildungen und<br />
Narbenbrüchen kommen. Brüche sind<br />
nach Operationen in der Schlüssellochtechik<br />
selten.<br />
Das Spektrum der Schlüssellochoperationen<br />
in der Kreisklinik<br />
Fürstenfeldbruck:<br />
Als häufigste Operation werden bei<br />
uns die laparoskopische Gallenblasenentfernung<br />
und die laparoskopische<br />
Entfernung des Blinddarmes <strong>durch</strong>geführt.<br />
Die offene Schnittoperation wird<br />
bei beiden Operationen allenfalls in<br />
10% der Fälle noch <strong>durch</strong>geführt.<br />
Speziell bei ausgeprägten Verwachsungsbeschwerden<br />
nach vorausgegangenen<br />
Schnittoperationen können<br />
jetzt mit der Schlüssellochchirurgie<br />
mit Mikroscheren und videoskopischer<br />
Kontrolle die Verwachsungen gelöst