Küchen & Design Magazin

GENUSS
lassen. Das Schöne am Porridge
ist ja, dass man eben
nicht hexen – beziehungsweise
gut kochen – können
muss, um von den Nährstoffen
des Hafers zu profitieren.
Haferflocken gelten
als so genanntes Superfood,
enthalten komplexe Kohlenhydrate
und rund zwölf
Prozent pflanzliches Eiweiß.
Das Getreide liefert
Vitamine und Mineralstoffe
wie Magnesium, Kalium,
Calcium, Zink und Phosphor
– und hat dabei den
Eisengehalt eines Steaks.
Zudem hält der hafereigene
Ballaststoff Beta-Glucan
den Cholesterinspiegel
stabil, so dass Heißhun-
ger-Attacken keine Chance
haben. Um Porridge
etwas mehr Geschmacksvielfalt
zu verleihen, sind
den Möglichkeiten keine
Grenzen gesetzt. Als simples
Topping stehen Beeren,
Früchte, Nüsse, Zimt
und Joghurt hoch im Kurs,
zum Süßen eignen sich etwa
Trockenfrüchte, Honig,
Marmeladen, Ahorn- oder
Dattelsirup. Als wahrer
Instagram-Star wird Porridge
oft aufwendig dekoriert,
so dass geschmacklich
wie visuell rein gar
nichts mehr an den ursprünglichen
Einheitsbrei
erinnert. Auch herzhaft
zubereitet hat es die warme,
wandelbare Hafermahlzeit
weit gebracht,
zum Beispiel in Kombination
mit Frühstücksklassikern
wie Avocado, Ei und
Käse oder auch mal deftig
gewürzt mit exotischen
Zutaten. In Schottland war
Porridge früher eine typische
Arbeiter-Mahlzeit,
deshalb wurde der sättigende
Brei nicht nur zum
Frühstück, sondern auch
mittags oder abends gegessen.
Kalt mochte man ihn
allerdings noch nie – das
wusste schon Shakespeare:
„He receives comfort like
cold porridge“ („Er nimmt
den Trost entgegen wie
kaltes Porridge“), heißt es in
seinem Werk „Der Sturm“.
Das beste Porridge wird
jedes Jahr bei der „World
Porridge Making Championship“
in der kleinen
Stadt Carrbridge gekürt.
Der Gewinner dieser seit
1994 existierenden Weltmeisterschaft
erhält als Trophäe
den „Golden Spurtle“.
Wenn dagegen von „doing
porridge“ die Rede ist, hat
das nichts mit der Zubereitung
des schottischen
National-Breis zu tun,
sondern umschreibt einen
Aufenthalt im Gefängnis.
Und jetzt raten Sie mal,
was es dort früher zu essen
gab?
„THE FOOD THAT’S NEVER LET ME DOWN
IN LIFE IS PORRIDGE.“
Marianne Faithfull, britische Musikerin und Schauspielerin
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