Gruber Landtechnik Infopost Ausgabe 83/ Dezember 2023

Testbericht | Case IH Puma 260 AFS Connect
EDLE KATZE
mit Wumms
Es war an der Zeit, dass Case IH mit seiner Puma-Baureihe voraus
geht. Mit mehr PS und einem der modernsten Bedienkonzepte
schleicht sich die Katze an die Spitze.
Auch für die Case IH Puma-Serie beginnt das
neue Zeitalter. In den vergangenen Jahren war
es ruhig um die Wildkatzen aus Österreich geworden.
Die treue Puma-Kundschaft forderte
mehr Leistung. Außerdem gab es zwischen
dem Puma 240 und dem kleinsten Optum 270
zuletzt eine Leistungslücke - der Optum hat übrigens
mit dem 340 PS Modell auch Zuwachse
bekommen.
Case IH läutet wie beim Optum die neue Puma
AFS Connect-Ära mit einem neuen Flaggschiff
ein. Der alte 240er als Spitzenmodell rückt eine
Treppchenposition nach unten und ein Mittelklässler
mit 260 PS Nennleistung steigt empor.
Die tiefgreifenden Neuerungen, zu denen wir
gleich ausführlich kommen, findet man in allen
acht Modellen der Puma-Reihe 185 - 260 wieder.
Bei der uns hingestellten Testmaschine fielen
neben der größeren Kabine auch die dicken
Schlappen auf. Genau wie beim Wettbewerb
passen endlich Pneus der Größe 710/70 R42
auf die Hinterachse. Der Radstand ist wie bei
den kleineren Geschwisterchen bei knapp 2,88
m geblieben, sodass die Ingenieure vieles neu
modellieren mussten.
STARKER FPT MOTOR
Wie soll es bei Case IH bzw. im CNH-Konzern
auch anders sein: die Kraftpakete kommen aus
der hauseigenen Motorenschmiede. Unter dem
Blechkleid schnurrt der FPT NEF 67 mit 6,7 l
Hubraum, verteilt auf sechs Töpfe. Diesen Block
findet man auch in den Maschinen von 185 bis
240 PS, teils auch in den Wettbewerbsmaschinen.
Typisch für Case IH steht die Nenndrehzahl
auf der Motorhaube. Für den 260er Puma
heißt das 260 PS, allerdings bei einer Drehzahl
von 2.200 U/min. Wenn der Fahrer seinen Platz
verlässt, reduziert sich die Leerlaufdrehzahl von
850 auf 650 Touren.
Die Höchstleistung holt sich der NEF 67 mit
280 PS bei 1.800 Motorumdrehungen ab. Das
maximale Drehmoment von 1.140 Nm liegt bei
1.500 Touren an, doch dank des Power Boost
steigt es auf 1.250 Nm. Mit dem Booster gibt es
auch mehr Pferdchen und so knackt der Puma
die 300 PS-Grenze (302 PS Maximalleistung
mit Power Boost). In dem Überleistungsmodus
geht das Zugtier bei Zapfwellenarbeiten oder
im Transport.
Anders als die bisherigen Puma-Modelle ist der
260er mit einem elektronisch geregelten Turbolader
mit variabler Geometrie ausgestattet.
Für die Abgasstufe V zieht Case IH ein eigenes,
patentiertes HI-eSCR2-System heran. Es vereint
platzsparend alle notwendigen Komponenten
und kommt ohne Abgasrückführung aus. Das
Endrohr und die Bauteile außen am rechten Kabinenholm
fallen schmal aus, sodass die Sicht
kaum eingeschränkt wird.
Das Wartungsintervall des Motors liegt bei benutzerfreundlichen
750 Bh. Mit einem Dieselvorrat
von 470 l ist man mit einem großzügigen
Puffer versehen. Der AdBlue-Tank fasst 54 l.
STUFENLOS AM ZUG
Wie beim 240er ist auch beim Puma 260 nur das
Stufenlosgetriebe CVXDrive erhältlich. Für die
kleinen Maschinen gibt es noch wahlweise das
PowerDrive 19x6 mit drei Gruppen und sechs
Lastschaltstufen.
Von der Hardware hat sich zwischen Motor
und Endabtrieb nichts groß geändert. Als Getriebe
nutzt Case IH nach wie vor eine CVX-
Box, ebenfalls aus eigener Produktion. Für die
größere Eingangsleistung, die der 260er Puma
liefert, wurde es entsprechend angepasst. Es
funktioniert im Prinzip wie der stufenlose Bausatz
in den größeren Optum Maschinen.Das
stufenlos leistungszweigte CVX-Getriebe hat
vier automatisch schaltbare Fahrbereiche bzw.
vier Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge, die
man als Fahrer gar nicht zu spüren bekommt.
Dafür sorgt die Doppelkupplungstechnologie.
In Kombination mit dem Hydromotor und dem
Planetensatz ergibt sich der stufenlose Fahrantrieb.
Außerdem fährt man schon bei niedrigen
Geschwindigkeiten mit einem hohen mechanischen
Anteil – perfekt bei schweren Arbeiten
wie Pflügen. Wir haben am stufenlosen Fahrkomfort
nichts auszusetzen. Auch die Abstim-
TECHNISCHE DATEN
PUMA 260 AFS
MOTOR
FPT NEF 67, Reihensechszylinder,
6,7 l Hubraum, 260 PS Nennleistung
bei 2.200 U/min, max. 303 PS
(mit Boost) bei 1.800 U/min, max.
1.250 Nm (Boost) bei 1.500 U/min;
470 l Diesel, 54 l AdBlue
GETRIEBE & ZAPFWELLE
CVXDrive, stufenlos leistungsverzweigtes
Getriebe, max. 50 km/h
bei 1.350 U/min; vierfach Heckzapfwelle
540/540E/1.000/1.000E;
Front-ZW opt.
HYDRAULIK & KRAFTHEBER
150 o. 170 l/min Hydraulikpumpe,
max. 5 + 3 Steuergeräte; max. 10,5
t Hubkraft Heckhubwerk; 6,4 t
Frontkraftheber
ABMESSUNGEN & GEWICHTE
Radstand 2,88 m, Leergewicht ab
9,5 t, zul. Gesamtgewicht 14 t (15
t opt.)
LISTENPREIS (ZZGL. MWST.)
Testmaschine 366.216 Euro
mung mit dem Motor klappt hervorragend.
Selbst als der tonnenschwere Getreideauflieger
einen Hügel hoch musste, haben Getriebe und
Motor nicht verzweifelt, sondern lösten die Aufgabe
souverän. Aus dem drehzahlreduzierten
50 km/h Endgeschwindigkeit wurden schnell
1.800 Touren und die Maximalleistung stand an.
Apropos Höchstgeschwindigkeit: Als Käufer
kann man sich für die 40 km/h- oder die 50
km/h-Variante entscheiden. In beiden Konfigurationen
rauscht der Puma mit gesenkter
Motordrehzahl davon. Wir haben die Wildkatze
sogar auf 56 km/h bei 1.500 Touren bekommen.
HYDRAULIK UND CO.
Standardmäßig laufen die Puma mit vierfach
Heckzapfwelle vom Band – 540/
540E/1.000/1.000E. Alle Zapfwellendrehzahlen
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