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Gruber Landtechnik Infopost Ausgabe 83/ Dezember 2023

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Offroad-Motoren z.B.<br />

von MAN sind seit Mai<br />

<strong>2023</strong> für den Einsatz von<br />

regenerativem Diesel/HVO<br />

freigegeben.<br />

VDMA LANDTECHNIK<br />

„DIE LEISTUNGSGRENZE FÜR ELEKTRISCH BETRIEBENE<br />

LANDTECHNIK LIEGT BEI 100 KW“<br />

HVO EINE VIELVERSPRECHENDE OPTION<br />

6<br />

Mit nachhaltigem Kraftstoff das Klimaschutzpotential ausschöpfen<br />

– Spürbare Anreize für den Einsatz biogener und synthetischer Kraftstoffe<br />

setzen – Verbrennungsmotor für leistungsstarke <strong>Landtechnik</strong><br />

unverzichtbar – Klimaneutrale Flüssigtreibstoffe für den Branchenverband<br />

VDMA die beste Lösung – Alle aktuell verfügbaren Optionen<br />

müssen jetzt auch gezogen werden – Positionspapier vorgelegt<br />

Eine nachhaltige Kraftstoffstrategie für die<br />

Landwirtschaft hat der Fachverband <strong>Landtechnik</strong><br />

im Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) gefordert. „Dabei gelte<br />

es, spürbare Anreize für den Einsatz biogener<br />

und synthetischer Kraftstoffe zu setzen, denn<br />

für den Betrieb leistungsstarker <strong>Landtechnik</strong><br />

sei der Verbrennungsmotor auch künftig unverzichtbar“,<br />

sagte Geschäftsführer Dr. Tobias<br />

Ehrhard bereits im September anlässlich der<br />

Vorstellung eines Positionspapiers zu alternativen<br />

Antriebs- und Kraftstoffoptionen vor Fachpolitikern<br />

in Berlin.<br />

Um die CO2-Emissionen schnellstmöglich reduzieren<br />

zu können, sind laut dem Branchenverband<br />

klimaneutrale, flüssige Kraftstoffe die<br />

beste Lösung. Dazu müssten alle aktuell verfügbaren<br />

Kraftstoffoptionen gezogen werden.<br />

„Das breite Spektrum landwirtschaftlicher Anwendungen<br />

macht eine einsatzspezifische Auswahl<br />

geeigneter Antriebssysteme zwingend<br />

erforderlich. Nachhaltige Kraftstoffe und batterieelektrische<br />

Antriebe müssen passgenau<br />

genutzt werden, um ihr Klimaschutzpotential<br />

optimal auszuschöpfen“, betonte Ehrhard.<br />

INTELLIGENTER ENERGIEMIX NOTWENDIG<br />

Bei Bundestagsabgeordneten von SPD, FDP<br />

und Union traf diese Position auf fruchtbaren<br />

Boden. „Die Zukunft des Antriebs auf Straßen,<br />

aber auch auf Feldern und Höfen beruht auf<br />

einem intelligenten Energiemix. Das heißt, wir<br />

brauchen Technologieoffenheit anstelle von<br />

Restriktionen“, sagte der agrarpolitische Sprecher<br />

der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Gero Hocker,<br />

im Dialog mit den Verbands- und Industrievertretern.<br />

Johannes Schätzl von der SPD teilte diese Einschätzung.<br />

Er verwies zugleich darauf, dass<br />

Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft eines<br />

ganzheitlichen Ansatzes bedürfe, der nicht<br />

nur den Maschineneinsatz, sondern auch die<br />

digitale Vernetzung und die Betriebsführung<br />

integriere. Deshalb sei es notwendig, noch viel<br />

stärker als bisher in das digitale Know-how der<br />

Landwirte zu investieren.<br />

Dieser Lagebeschreibung schloss sich der Agrarsprecher<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

Albert Stegemann, zwar grundsätzlich an, ergänzte<br />

jedoch: „In der Diagnose sind wir uns<br />

weitgehend einig; es handelt sich also nicht um<br />

ein Erkenntnis-, sondern um ein Umsetzungsproblem“.<br />

Deshalb müsse die Bundesregierung<br />

jetzt schnell ins Handeln kommen und die richtigen<br />

Anreize und Rahmenbedingungen für<br />

Landwirte und Lohnunternehmer schaffen.<br />

Nach Ansicht von Erhard bieten sich der Landwirtschaft<br />

schon jetzt konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

in großer Zahl an.<br />

Quelle: eilbote 40-<strong>2023</strong><br />

Eine vielversprechende und am Markt verfügbare<br />

Option seien hydrierte Pflanzenöle aus<br />

Reststoffen, die sogenannten HVO. Mit ihnen<br />

könnten schon heute bis zu 90 % der CO2-Emissionen<br />

im Vergleich zu fossilen Treibstoffen<br />

eingespart werden, direkt und ohne Umwege.<br />

„HVO-Kraftstoff steht in den für den Agrarsektor<br />

erforderlichen Mengen bereit. Er ist praxiserprobt<br />

und schon von vielen Herstellern freigegeben“,<br />

hob der Geschäftsführer hervor.<br />

Daneben gelte Biodiesel – auch aus heimischer<br />

Produktion – als vielversprechende Ergänzung<br />

des klimafreundlichen Kraftstoffportfolios von<br />

morgen. „Sicher ist aber auch, dass wir in Zukunft<br />

synthetische Kraftstoffe aus grünem<br />

Strom erleben werden“, zeigte sich Ehrhard<br />

überzeugt.<br />

ELEKTROANTRIEBE FÜR<br />

HOFANWENDUNGEN<br />

Batterieelektrische Antriebe eignen sich dem<br />

Geschäftsführer zufolge dagegen in erster Linie<br />

für den hofnahen Einsatz und für Sonderkulturen,<br />

während leistungsstarke und hocheffiziente<br />

Traktoren für schwere Feldarbeiten sowie<br />

Erntemaschinen für Feldfrüchte, Grünfutter und<br />

Heu anforderungsbedingt nicht elektrifiziert<br />

werden können. „Die Leistungsgrenze für elektrisch<br />

betriebene <strong>Landtechnik</strong> liegt bei 100 kW“,<br />

so Erhard. Daher ließen sich nur kleinere Traktoren,<br />

Hoflader oder Geräte elektrifizieren. Für<br />

größere Landmaschinen und Traktoren müssten<br />

die erforderlichen Batterien so groß und<br />

schwer sein, dass eine fachgerechte Feldarbeit<br />

allein aufgrund des immensen Bodendrucks<br />

unmöglich wäre. Das VDMA-Positionspapier<br />

„Weg von fossilen Treibstoffen – <strong>Landtechnik</strong><br />

als Enabler klimafreundlicher Antriebe im Agribusiness“<br />

ist im Internet abrufbar unter www.<br />

vdma.org/viewer/-/v2article/render/84101130

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