Leseprobe: PlusPerfekt Edition Curvy Bride 23-24

INTERVIEW
INTERVIEW
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INSIDER
Formen & Schnitte für Curys haben sich geändert.
Gott sei Dank, sagt Victoria Halstenbach. Die 28-jährige
Bridal Stylistin & Inhaberin von Rubens liebt es mit
Vorurteilen aufzuräumen & ihre Kundinnen
figurbetont & sexy in Szene zu setzen.
Von Christine Scharf
Welche Brautlooks sind
in dieser Saison angesagt?
Victoria Halstenbach: Cleane Styles
sind Trend. Es finden sich immer
mehr Anhänger, die weg von Tüll,
Spitze und Glitzer wollen. Das coole
ist, diese minimalistischen Looks
passen zu jeder Location und zu jedem
Wedding Konzept.
Auf der Gegenwelle schwimmen
noch viele wilde, romantische Bräute
die leichte Softtüll Röcke und transparente
Korsagen mit 3-D Applikationen
lieben. Bei diesen Looks sind
Nude und Blush Töne beliebt. Viele
Bräute haben sich für die kommende
Saison Farbe gewünscht. Nicht die
bekannten Nuancen, sondern pastellige
Blau- und Grautöne. Ich bin
ein Riesenfan und habe
Kleider in den neuen
Trend-Farben geordert.
Hat sich in Sachen Schnittführung
bei curvy Brautkleidern
etwas getan?
VH: Absolut! Viele Bridal-
Labels haben exklusive
Curvy-Kollektionen gelauncht,
bei denen sich
besonders mit der Passform
und Schnittführung beschäftigt
wurde. Die Schnitte sind trotzdem
sexy und aufregend. Es muss zum
Glück nicht mehr die klassische A-
Linie mit Schnürung sein. Ich kenne
Labels, die ihre Kollektionen so aufbauen,
dass das Kleid erst auf Größe
50 geschneidert wird. Erst wenn es
da gut aussieht und passt, werden
die kleineren Größen behandelt.
Was ist optisch vorteilhaft?
VH: Ein V-Ausschnitt läuft zur Körpermitte
schmal zusammen. Das
macht optisch schlank in der Taille
und öffnet nach oben. Und streckt
besonders die Silhouette kleiner
Bräute.
Spitzenapplikationen sollten vorteilhaft
platziert sein. Dann laufen Blütenranken
in der Taille nach innen
und im Dekolleté nach außen, das
formt schöne Rundungen. Viele Plus
Size Bräute finden es super, wenn
die Spitze aus dem Oberteil in den
Rock mit überfließt und die Hüfte
umspielt. Breite Träger halten eine
große Brust meist besser als Spaghetti-Träger,
Vor allem wenn man
etwas verunsichert ist und gerne
„rumzuppelt“.
Hohe Beinschlitze und transparente
Korsagen sind hoch im Kurs. Wie
ist deine Erfahrung?
VH: Immer her damit! Beinschlitze
finden alle cool. Ich merke das in den
Beratungen, wenn ich vorschlage,
man könne den Schlitz auch schließen,
verneinen das die Bride-to-be
ganz schnell. Curvys lieben Beinschlitze
und haben kein Problem
damit.
‘‘ Ich sehe oft ein verschmitztes
Lächeln, weil die Bräute sich
selbst Hot finden.
Richtig so! ’’
Transparente Korsagen ist so eine
Sache. Da kommt es drauf an wie
transparent sie sind und ob sie
trotzdem guten Halt geben. Viele
sagen erstmal nein und beim Anprobieren
wird festgestellt, wow, das
kann ich ja tragen. Wichtig ist trotzdem,
dass genug Stäbchen verarbeitet
sind denn auch ein Hauch von
Nichts soll da sitzen und bleiben wo
er hingehört.
Figurbetonte Schnitte, Cut Outs
oder transparente Spitzenapplikationen
im Bauchbereich: Viele Bräute
trauen sich nicht sich zu zeigen.
VH: Ich finde Plus Size Bräute sollten
die einzigen sein, die figurbetont
tragen dürfen. Spaß - ich scherze
natürlich. Aber sind wir mal ehrlich:
man braucht schon Kurven, um so
ein Kleid tragen zu können und die
bringen die meisten Curvys nun mal
mit. Bei mir im Rubens probieren
viele Bräute Fit & Flares oder Mermaid
Kleider an und ich sehe oft ein
verschmitztes Lächeln, weil sie sich
selbst Hot finden. Richtig so! Wenn
man sich als Plus Size Braut für ein
figurbetontes Brautkleid entscheidet,
gibt es ein bis zwei wichtige
Tipps: Wählt ein Kleid mit Spitze im
Unterbrauch Bereich oder aus einem
schweren Material.
Glatte Crepe Stoffe verzeihen nicht
die kleinste Delle. Ich treffe wenig
Bräute, die sich darin wohl fühlen.
Schaut euch das Kleid innen an. Hat
es genug Stäbchen verarbeitet und
stabile Cups, damit die Brust gut
sitzt? Und immer gute Shapewear!
Das formt die Taille schöner und unterstützt
die sexy Form des Kleides.
Der letzte Tipp ist zur Entscheidung
Fit & Flare oder Mermaid.
Mermaid wirkt oft etwas
dramatischer, hingegen
gelten Fit & Flare Kleider
als elegant. Bei Bräuten
unter 1,70 Meter würde ich
eher zu Fit & Flare raten,
denn gekürzt könnten die
Proportionen beim Mermaid-Stil
nicht mehr passen.
Trägerlos vs. Arme bedecken?
VH: 80 Prozent aller Bräute, die mich
für ihr Brautkleid besuchen, äußern
den Wunsch nach Ärmeln. Fun Fact:
Nur 20 Prozent entscheiden sich
dann wirklich für Ärmel. Viele Bräute
mögen ihre Arme nicht. Dabei ist
es eigentlich immer die untere Stelle
vom Oberarm. Die wackelt zu viel
und sieht von der Seite nicht schön
aus. Durch ein Langarm-Kleid oder
eine Corsage mit Carmenträger kann
man diese Oberarmstelle covern.
Bräuten sollte aber klar sein, umso
mehr Ärmel desto mehr gibt’s auf die
Arme zu gucken. Ich würde die Arme
einfach Arme sein lassen und die
Blicke lieber auf die Schokoseiten
lenken. Ein tiefes Dekolleté oder die
Taille sind Körperstellen, die Bräute
bewusst in Szene setzen möchten.
Das macht viel mehr Spaß als zu verstecken.
Wenn das Traumkleid ge-
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