MS: Pädagogische Transkulturalitätsforschung
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<strong>MS</strong>: <strong>Pädagogische</strong> <strong>Transkulturalitätsforschung</strong><br />
WS 2008/09<br />
Donnerstag 9-12; C 203<br />
Dozenten: Nicolas Engel, Thomas Höhne<br />
___________________________________________________________<br />
16.10.: Einführung (Semesterplanung; Überblick;…)<br />
Kowal, S. / O’Connell (2000): Zur Transkription von Gesprächen. In: Flick, U. u.a. (Hg.): Qualitative Forschung.<br />
Ein Handbuch. 437-447.<br />
Transkriptionsregeln nach Bohnsack, R. (2008): Rekonstruktive Sozialforschung.<br />
Methodologie transkultureller Forschung<br />
23.10.: Theoriegenerierung und Rekonstruktion<br />
GLASER, B./STRAUSS, A. (1967/2005): Grounded Theory. Strategien qualitativer Forschung. Bern. 31-41.<br />
STRAUSS, A./ CORBIN, A. (1990/1996): Grounded Theory. Grundlagen Qualitativer Sozialforschung. Weinheim.<br />
7-18.<br />
BOHNSACK, R. (2008): Rekonstruktive Sozialforschung. Opladen/Farmington Hills. 13-30<br />
30.10.: Cultural Turns – Transformationen der Analyseeinstellung<br />
BACHMANN-MEDICK, D. (2007): Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek. 7-43<br />
und 104-120.<br />
WULF/ZIRFAS (2007): Performative Pädagogik und perfomative Bildungstheorien. In: Dies. (Hg.): Pädagogik des<br />
Performativen. Weinheim. 7-28.<br />
06.11.: Performative/Praxeologische Forschungseinstellung<br />
BOHNSACK, R. (2008): Rekonstruktive Sozialforschung. Opladen/Farmington Hills. 187-206.<br />
CLOOS, P./KÖNGETER, S. (2006): Eintritte ins Jugendhaus. In: Cloos, P./ Thole, W. (Hg.): Ethnografische<br />
Zugänge. Professions- und adressatenbezogene Forschung im Kontext von Pädagogik. Wiesbaden. 65-86. (abrufbar<br />
unter: http://www.springerlink.com/content/q36km314gx3l6w7w/fulltext.pdf)<br />
Analyse- und Auswertungsverfahren<br />
13.11.: Analysetechniken I<br />
Theoretisches Kodieren: STRAUSS, A./ CORBIN, A. (1990/1996): Grounded Theory. Grundlagen Qualitativer<br />
Sozialforschung. Weinheim. 39-55, 75-85 u. 94-117.<br />
Thematisches Kodieren: FLICK, U.: Thematisches Kodieren. In:<br />
Sequenzielle Analysen von Beobachtungsdaten: ROSENTHAL, G. (2005): Interpretative Sozialforschung.<br />
Weinheim. 101-124.<br />
20.11.: Analysetechniken II<br />
Vortrag Annelie Sonderegger: Teilnehmende Beobachtung bei einem deutsch-tschechischen Theaterprojekt
27.11.: Analysesitzung<br />
(FoGruppen sollen Textmaterial zum Auswerten einbringen)<br />
04.12.: Analysesitzung<br />
(FoGruppen sollen Textmaterial zum Auswerten einbringen)<br />
11.12.: Analysesitzung<br />
(FoGruppen sollen Textmaterial zum Auswerten einbringen)<br />
Forschungsberichte der transkulturellen Studien<br />
18.12.: Analysesitzung/ Konzeption Forschungsberichte<br />
Gemeinsame Vorbereitung und Planung der Forschungsberichte (formal) und Fokussetzung der Analyse;<br />
Reformulierung der Fragestellung.<br />
FLICK, U. (2000): Qualitative Forschung. Reinbek. 261-272.<br />
MATT,E (2007): Die Darstellung qualitativer Forschung. In: FLICK/KARDORFF/STEINKE: Qualitative<br />
Forschung. Ein Handbuch. Hamburg. S. 578-587.<br />
08 .01.: Forschungsgruppe I<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
15.01.: Forschungsgruppe II<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
22.01.: Magisterarbeit I<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
29.01.: Forschungsgruppe III<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
05.02.: Magisterarbeit II<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.
Aufbau des Seminars<br />
Theoriegenerierung und Rekonstruktion<br />
Inhalt dieser Sitzung ist es anhand der Texte Glaser/Strauss(1967/2005), Strauss/ Corbin (1990/1996) und<br />
Bohnsack (2008) ein grundlegendes Verständnis von qualitativer Forschung im Sinne theoriegenerierender und<br />
rekonstruktiver Forschung zu erarbeiten. Die Spezifik einer solchen Forschungsmethodologie ist es nicht,<br />
Hypothesen und Vorannahmen zu überprüfen, sondern induktiv das Verhältnis von Vorannahmen und Erfahrung<br />
also von Theorie und Empirie zu untersuchen. Somit ist es Ziel eine gegenstandsverankerte Theorie zu bilden, die in<br />
einem induktiven und rekonstruktiven Prozess aus dem untersuchten Phänomen herausgearbeitet wird. Bei der<br />
Lektüre der angegebenen Texte soll der Fokus auf der Frage liegen, durch welche Kriterien sich eine<br />
solche Forschungsmethodologie auszeichnet und was für Konsequenzen dies für die konkrete<br />
Analysearbeit bedeutet.<br />
Cultural Turns – Transformationen der Analyseeinstellung<br />
Der Cultural Turn in den Kulturwissenschaften der letzte Jahrzehnte kündigt eine grundsätzliche Abwendung vom<br />
Verständnis der Kultur als Text und eine Hinwendung zum Verständnis der Kultur als Prozess an. Innerhalb dieses<br />
großen Cultural Turn entwickeln sich verschiedene Perspektiven, die u.a. als Analysekategorien für<br />
kulturwissenschaftliche Forschung relevant werden (Bachmann-Medick (2007). In diesem Zuge wird seit einiger Zeit<br />
in den Sozialwissenschaften die performative Wende proklamiert, nach der sich die wissenschaftliche<br />
Aufmerksamkeit auf die (körperliche) Ausdrucks- und Inszenierungsdimension von Sprache, Handlungen und<br />
Interaktionen konzentriert (Wulf/Zirfas 2007). Im Fokus des Interesses steht nun nicht mehr die Kultur oder das<br />
Soziale als Text, sondern die praktische erfahrungsrelevante Herstellung von kulturellen Praxen und Sinnmustern.<br />
In der Bearbeitung der Texte soll ein Augenmerk darauf gelegt werden, inwiefern sich<br />
Untersuchungsgegenstände im Blickwinkel der einzelnen Turns (postcolonial, iconic, spatial, perfomative)<br />
unterschiedlich ausleuchten lassen.<br />
Performative/Praxeologische Forschungseinstellung<br />
Die perfomative Wende hat mittlerweile auch die Erziehungswissenschaft erreicht. Dies gekennzeichnet sich<br />
einerseits durch eine erstarkte Diskussion um pädagogische Ethnographie bei gleichzeitiger Zunahme pädagogischethnographischer<br />
Studien. Andererseits dient die Kategorie des Perfomativen im Sinne der Fokussierung von<br />
Ausdrucksdimensionen kultureller und sozialer Handlungen zunehmend als Ausgangspunkt für eine<br />
bildungstheoretische Überlegungen. Eine perfomativ-praxelogische Forschungseinstellung pädagogischer<br />
Phänomene gegenüber ist nur die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Ausgehend von Bohnsack (2008)<br />
sollen methodologische Überlegungen einer praxeologisch ausgerichtet Forschung betrachtet werden (die<br />
sich auch im Bezug auf Denzin (2003/2008) und Wulf/Zirfas(2007) noch konkreter formulieren müssen.)<br />
Eine Lektüre der Texte soll sensibel Kriterien perfomativer Forschungs- und Analyseeinstellungen<br />
beleuchten. Der Text von Cloos/Köngeter (2006) stellt einen beispielhaften Versuch pädgogischethnographischer<br />
Forschung am Beispiel der Herstellung von Zugehörigkeiten dar. Dieser Text soll als<br />
Diskussionsgrundlage dienen um eine performative Forschungs- und Analyseeinstellung zu erarbeiten.<br />
Analysetechniken I<br />
Inhalt dieser Sitzung wird es sein drei, den genutzten methodischen Zugängen bei den Forschungsstudien<br />
entsprechenden, Analystechniken auf Grundlage einschlägiger Texte zu diskutieren. Das Theoretisches Kodieren im<br />
Rahmen der grounded theory von Glaser und Strauss entwickelt ist eine qualitaives Werkzeug zur Analyse und<br />
Entschlüsselung sämtlichen Datenmaterials. Es eignet sich im Besonderen zur Analyse von Texten oder<br />
Interviewtexten Strauss/Corbin (1990/1996). Auf dem Konzept des theoretischen Kodierens aufbauend, entwickelte<br />
FLICK das thematischen Kodieren, welches als Analysetechnik für episodische Interviews dienen kann (Flick 2005).<br />
Gabriele ROSENTHAL entwickelte als Teil der interpretativen Sozialforschung die sequenzielle Analyse von<br />
Beobachtungsdaten (2005). Ziel der Sitzung ist es, dass die jeweiligen Forschungsgruppen auf der Grundlage<br />
der Diskussion eine Analysekonzept entwickeln mit welchem sie im Weiteren die erhobenen Daten<br />
auswerten.
Analysetechniken II<br />
In einem Gastvortrag wird Annelie Sonderegger – Studentin der Kulturwissenschaften in Regensburg – einen<br />
Bericht über ihr Forschungsprojekt geben. Diesem liegt eine Teilnehmende Beobachtung während eines deutschtschechischen<br />
Theaterprojekts zugrunde.<br />
Analysesitzungen<br />
(FoGruppen sollen Textmaterial zum Auswerten einbringen)<br />
Konzeption Forschungsberichte<br />
Auf Grundlage des Textes von Flick (2000) werden wir gemeinsan und die einzelnen Forschungsgruppen für sich<br />
den Forschungsbericht formal und inhaltlich vorbereiten und planen. Im Rahmen gemeinsamer Diskussion soll die<br />
Fokussetzung der Analyse geklärt werden, der Aufbau des Forschungsberichts entwickelt, ein Reformulierung der<br />
Fragestellung vorgenommen und ein Zeitplan zur Erstellung des Berichts anelegt werden.<br />
Forschungsgruppe I<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
Forschungsgruppe II<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
Magisterarbeit I<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
Forschungsgruppe III<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
Magisterarbeit II<br />
Vorstellung des Forschungsberichts nach Fragestellung, methodischem Design, Analyseverfahren und Ergebnissen;<br />
anschließend Diskussion und Anregungen für Fertigstellung.<br />
©Nicolas Engel/Thomas Höhne