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10 Roßdörfer Anzeiger Woche 43, Donnerstag, 26. Oktober 2023<br />

sehr viel Zeit gespart, die Heizenergie des Gebäudes um 80%<br />

reduziert und den Besitzer:innen viel Stress erspart. Voraussetzung:<br />

Das Haus war leer und ausgeräumt. Heizung und Warmwasser<br />

kommen jetzt nur noch aus Umweltenergie.<br />

Das Geheimnis ist einfach: Ronny Meyer hat als erstes alle<br />

beteiligten Sanierungsbetriebe an einen Tisch geholt. „Dass<br />

so ein verrückter Plan klappt glauben wir nicht, aber wir haben<br />

genauso verrückte motivierte Handwerker:innen, also<br />

machen wir es“ sagten sie.<br />

Am Anfang stand ein detailliert geplanter digital unterstützter<br />

Terminplan. Dann da wichtigste: den mehr als 60 ausführenden<br />

Handwerker:innen wurde ERLAUBT, ZUSAMMEN zu arbeiten.<br />

Da waren wirklich mehr als 60 Handwerker:innen im straffen Terminplan<br />

da, haben sich abgesprochen und das gemacht, was sie<br />

als bestes können: professionell Hand in Hand arbeiten. Baustellen<br />

sind oft die schlimmsten Zeitvernichtungsmaschinen.<br />

Das Konzept von Ronny Meyer, er nennt es „Sanierungssprint“<br />

ist das Gegenteil: Zusammenarbeit, Absprache und<br />

klare Zeiteinteilung, an die sich alle halten dürfen.<br />

Dabei stehen in der gesamten Umsetzungsgszeit alle Handwerker<br />

zur Verfügung. Und Ronny Meyer war jeden Tag auf der Baustelle.<br />

Die grundhafte Erneuerung war wirklich in 22 Arbeitstagen erledigt.<br />

Das geht nur mit einer ganz anderen Arbeitsorganisation<br />

und hoch motivierten Menschen.<br />

Das Experiment fand nicht ganz zufällig in Hamburg statt.<br />

Denn dort gibt es hunderte sehr ähnlich gebaute Reihenhäuser<br />

aus den 60-er Jahren, die energetisch katastrophal<br />

sind.<br />

Wenn man es mal geschafft hat, mehr als 60 Handwerker für 4<br />

Wochen zu dem Erfolgserlebnis zu bringen, dass tatsächlich in<br />

so kurzer Zeit die Schlüssel an die Auftraggeber für das neue alte<br />

Haus abgegeben werden können, weiß: Das geht beim nächsten<br />

Mal noch besser.<br />

Der Ansatz verbindet zwei wichtige Denkweisen:<br />

Standardisiertes Bauen und Erlaubnis für die ausführenden<br />

Handwerker, denken zu dürfen, zusammen zu arbeiten und<br />

hierdurch Synergien zu nutzen.<br />

Das ist das Gegenteil von Bürokratie.<br />

Die Uni Stuttgart begleitet dieses Konzept wissenschaftlich, das<br />

Bundeswirtschaftsministerium ist hoch interessiert, der Norddeutsche<br />

Rundfunk hat eine Reportage gemacht.<br />

Ob die Idee unseres Roßdörfer Daniel Düsentriebs sich durchsetzt,<br />

wissen wir nicht, aber wir hoffen es.<br />

Auch in Roßdorf gibt es viele Reihenhäuser, die irgendwann sanierungsfällig<br />

sein werden. Vielleicht sehen wir dann Ronny Meyer<br />

wieder in seiner alten Heimatgemeinde.<br />

Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam<br />

Nachgefragt –<br />

Wie geht es am Bürgerzentrum Neue Schule weiter?<br />

Das Bürgerzentrum Neue Schule wird von vielen Vereinen als<br />

Versammlungsstätte genutzt. Es ist in die Jahre gekommen und<br />

das sieht man den Räumlichkeiten auch an. Bereits vor über<br />

einem Jahr im Juli 2022 gab es Diskussionen in der Gemeindevertretung<br />

über den Zustand der Immobilie und über aus SPD-<br />

Sicht fällige Schönheitsreparaturen.<br />

Dem Bürgermeister war es damals wichtig, keine Schönheitsreparaturen<br />

am Bürgerzentrum Neue Schule durchzuführen,<br />

sondern ein Nutzungskonzept für das Gebäude zu erstellen, um<br />

dann Zug um Zug eine Komplettsanierung gemäß dieses Konzeptes<br />

durchzuführen. So hat die Gemeindevertretung im Juli<br />

2022 beschlossen, unter Einbeziehung der Kommission innerörtlicher<br />

Entwicklung ein Nutzungskonzept für das Bürgerzentrum<br />

Neue Schule bis Ende 2023 erstellen zu lassen. Die im Haushalt<br />

befindlichen Restmittel sollten übertragen werden.<br />

Im Rahmen der Haushaltsdiskussionen für das Jahr 2023 kam<br />

die Erkenntnis, dass der Haushalt so angespannt ist, dass ein<br />

Konzept, wenn es denn erstellt worden wäre nicht umgesetzt<br />

werden könnte. Die Gemeindevertretung hat auf Antrag der SPD<br />

Fraktion beschlossen, die Haushaltsreste aus 2022 in 2023 für<br />

Schönheitsreparaturen zu nutzen. Dabei war es uns wichtig,<br />

dass Arbeiten, die von unserem Bauhof erledigt werden können,<br />

auch vom Bauhof ausgeführt werden. Damit sollen die zur Verfügung<br />

stehenden Mittel bestmöglich genutzt werden.<br />

Konkret wurde folgende Maßnahmen beschlossen:<br />

• Ausbesserung der Schadstellen an den Wänden<br />

in den Konferenzräumen<br />

• Streichen der öffentlich zugänglichen Räume und<br />

des Treppenhauses<br />

• Durchführung notwendiger Schönheitsreparaturen<br />

im Toilettenbereich<br />

• Anschaffung einer neuen Bestuhlung<br />

Das Jahr neigt sich dem Ende, wir haben kein Konzept und bisher<br />

ist nicht erkennbar, dass auch nur eine der beschlossenen<br />

Maßnahmen in Angriff genommen wurde.<br />

Deshalb fragte die SPD:<br />

1. Welche Maßnahmen werden wann durchgeführt?<br />

2. Bis wann ist mit dem Ende der Maßnahmen zu rechnen?<br />

Die Antworten vom 21.09.2023:<br />

zu 1.)<br />

Die Arbeiten sollen durch den Bauhof ausgeführt werden.<br />

– Das hatte die SPD beschließen lassen!<br />

Ein Aufmaß zur Kostenkalkulation und Planung des Projektes ist<br />

bereits erfolgt. Die für das Projekt geeigneten Mitarbeiter waren<br />

während der Schließzeiten der Kindergärten, in diesen mit dringenden<br />

Sanierungsarbeiten beschäftigt. Da die Kapazitäten nach<br />

Ferien, Urlaubszeit, div. Festen und den jüngsten Sturmschäden<br />

allmählich wieder steigen, ist beabsichtigt nunmehr kurzfristig mit<br />

den Malerarbeiten zu beginnen. Entsprechende Ortstermine zur<br />

Planung finden in KW 38 u. 39 (18.10.-30.10.2023) statt. Die Beschaffung<br />

von Mobiliar ist erst nach Abschluss der Malerarbeiten<br />

geplant.<br />

Es muss erwähnt werden, dass es sich bei den oben aufgeführten<br />

Arbeiten, im Kontext des Gebäudealters, sowie unter<br />

Berücksichtigung des Instandhaltungsstaus der Gebäudehülle,<br />

der Innenbereiche und der Gebäudetechnik in den letzten 10-15<br />

Jahren, um die sprichwörtliche Spitze des Eisberges handelt.<br />

Im Untergeschoss beispielsweise gibt es unterschiedlich intensive<br />

Feuchteschäden im alten Gebäudeteil, welche auf eine fehlende<br />

Horizontalsperre im 60 cm dicken Mauerwerk, fehlende<br />

Außenabdichtung, sowie einem diffusionsdichten Anstrich auf<br />

der Innenseite zurückzuführen sind.<br />

Der Zahn der Zeit nagt am Uhrenturm und dem Kamin, Lüftungsund<br />

Heizungsanlage sind mittlerweile veraltet. Daher sollte aus<br />

Sicht des Bauamtes das Gebäude ganzheitlich betrachtet werden.<br />

Eine kurz- bis mittelfristige koordinierte Sanierungsmaßnahme<br />

die in alle oben genannten Themen eingreift muss das Ziel<br />

sein, um Mehrfacharbeiten bzw. Investitionen zu vermeiden.<br />

Zur 2.)<br />

Erfahrungsgemäß wird es Aufgrund von Veranstaltungen im Gebäude<br />

und ggf. eintretender Notfälle zu einer etappenweise Ausführung<br />

des Projektes kommen.<br />

Ein genaues Ende der Maßnahme kann daher, Stand 18.09.2023,<br />

nicht definiert werden.<br />

Auch der SPD Fraktion ist bewusst, dass das Gebäude eine<br />

ganzheitliche Betrachtung verdient. Es scheint aber, als sei die<br />

Priorität an dieser Stelle nicht so hoch, dass man die Erstellung<br />

eines Konzeptes, wie zugesagt, in Angriff genommen hätte. Deshalb<br />

ist es uns wichtig die Aufenthaltsqualität zu verbessern, bis<br />

weitere Schritte unternommen werden können. Mehrfacharbei-

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