Lu Magazin Frühling 2024

Ludwigsfelder
Unternehmen
Blutegeltherapie
„Keine Angst vor kleinen Saugern“
Zugegeben, als ich vor 20 Jahren das erste Mal mit
medizinischen Blutegeln in Berührung kam, konnte
ich mich eines ersten Igitts auch nicht erwehren. Dabei
helfen uns diese faszinierenden Tiere schon seit Jahrtausenden
bei der Linderung bzw. Heilung verschiedener
Beschwerden.
Umfangreiche Darstellungen finden sich schon 100-
600 v. Ch. in der indischen Medizin. Sie ist ebenso Bestandteil
der traditionellen chinesischen Medizin, wie
auch der europäischen Medizin. In der letzteren war
die Blutegeltherapie seit der Antike bis ins 19. Jhr. ein
unverzichtbarer Bestandteil der ärztlichen Therapie
sowie auch der Volksmedizin.
Für eine längere Zeit ging ihre Bedeutung für die
Medizin verloren, was unter anderem einer missbräuchlichen
Anwendung als auch einer rational nicht
mehr begründbaren Ausweitung an Beschwerdebildern
bzw. Indikationen geschuldet ist.
Die heilsamen Eigenschaften des Blutegels sind jedoch
heute, schon aufgrund des Wissens einiger seiner wirksamen
Speichelkomponente, in einer wissenschaftlichen
Perspektive darstellbar. In der klinischen Medizin
werden vor allem spektakuläre Erfolge in der plastischen
sowie rekonstruktiven Chirurgie verzeichnet.
Immer größere Bedeutung bekommt aber die Behandlung
von chronischen Schmerzsyndromen, Arthrosen,
Arthritis, rheumatoide Erkrankungen, Krampfadern,
Narbenbeschwerden, Hämatomen, Hörsturz, Tinnitus,
Abszesse, Herpes Zoster und noch einigen mehr.
Ganze 80 Teilsubstanzen wirken beim Biss zusammen
und nur 8 davon sind in Struktur und Wirkung
aufgeklärt. Die bedeutsamste Wirkung ist die der Gerinnungshemmung.
Der Speichel enthält aber auch
schmerzlindernde sowie antientzündliche Substanzen.
Auch eine Verbesserung des Lymphflusses konnte klinisch
nachgewiesen werden. Charakteristisch für den
Menschen ist die lange, wundreinigenden Nachblutung.
Diese kann bis zu 12 Stunden dauern.
Wie bei allen Therapieformen gibt es aber auch hier
Kontraindikationen. Also Krankheitsbilder, bei denen
keine Blutegeltherapie eingesetzt werden darf. Dazu gehören
zum Beispiel Anämie (Blutarmut), Einnahme von
medikamentösen Antikoagulantien (z. B. Marcumar),
angeborene und erworbene Hämophilie, Infektionskrankheiten
im akuten Stadium, schwerwiegende
Organerkrankungen und Immunsuppression, Schwangerschaft,
allgemeine und örtlich begrenzte Wundheilungsstörungen.
Blutegeltherapien dürfen ausschließlich von Ärzten
und Heilpraktikern durchgeführt werden.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Nein, der Biss des Tieres wird meist als kurzes, leichtes
Zwicken wahrgenommen. Das saugen selbst ist nicht
schmerzhaft und kaum wahrnehmbar. Die Tiere sollten
niemals mit Gewalt abgenommen werden. Sind sie
satt, fallen sie von alleine ab. Ist ein Tier erstmal mit
dem Blut eines Patienten in Berührung gekommen,
darf es nicht zu den anderen, noch nicht verwendeten
Tieren zurückgesetzt werden und auch niemals erneut
angesetzt werden. Weder beim selben Patienten und
schon gar nicht bei anderen. Sie werden entweder getötet
oder es gibt die Möglichkeit sie an die Zucht zurückzuschicken,
wo sie nach einer Zeit der Quarantäne
in einen Rentnerteich dürfen.
Ich persönlich habe ein Glas für frische Egel und ein
Rentnerglas, wo sie gepflegt werden bis sie eines natürlichen
Todes sterben. Ich finde, dass sind wir ihnen
schuldig.
Möchten Sie wissen, ob eine Blutegeltherapie auch
für Sie in Frage kommt? Dann kontaktieren Sie mich
gerne unter den unten angeführten Möglichkeiten.
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