IN NÜRNBERG Riesig und bunt. Voller neuer Highlights. Für Ihr Geschäft. Und Ihre Inspiration. NEU: Dienstag bis Samstag 30. Jan – 3. Feb 2024
Editorial Weniger Geld für Geschenke zu Weihnachten Spielwarenumsatz bleibt bei -4 Prozent – Umfragen ergeben verstärkte Zurückhaltung beim Geschenkekauf – Insolvenz und Geschäfteschließung bei Spiele Max – Fachhandelsverbände hoffen auf gutes Weihnachtsgeschäft – New Orleans geplatzt, Nürnberg gestärkt Liebe Leserin, lieber Leser, in unserer vorherigen Ausgabe stand am Anfang: „Eigentlich ist es laut Jahreszeit bereits Zeit für einen leichten Spielwarenumsatzanstieg, aber die Zeiten haben sich leider verändert.“ Es blieb laut Circana bei minus 4 Prozent. Die Top 5 – darunter ist neu Tonies – sind alle einstellig im Minus. Und noch deutlicher sind einige Hersteller unter den Positionen 6 bis 10 abgerutscht. In den letzten Wochen überschlugen sich die in der Presse zu lesenden Prognosen. Der HDE (Handelsverband Deutschland) prognostizierte für November und Dezember generell ein Weihnachtsgeschäft mit einem Plus von 1,5 Prozent, was aber aufgrund der Teuerung einem Minus von 5 Prozent entspricht. Zur gleichen Zeit berichtete Ntv über „Weniger Geld für Geschenke – Inflation drückt Kauflaune zu Weihnachten“. Demnach wollen die Verbraucher in diesem Jahr nur rund 250 Euro ausgeben, 2021 waren es 273 Euro und 2019 vor der Corona- Pandemie noch 281 Euro, so eine Umfrage von Ernst & Young. In diesem Trend ist auch die YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank, demnach 21 Prozent der Deutschen deutlich weniger Geld für Weihnachtsgeschenke als im Vorjahr ausgeben wollen, 17,4 Prozent ‚etwas weniger‘ und 8,9 Prozent, die es sich gar nicht leisten können, Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Die überwiegende Tendenz bisher: Es wird ein bescheideneres Fest in diesem Jahr. Hierzu gehört auch der Wegfall diverser Warenhäuser und die bevorstehende Schließung von ca. 40 Spiele-Max-Läden zum Jahresende. Aus der Presse ist aktuell zu entnehmen, dass geprüft wird, ob der insolvente Spielwarenhändler noch saniert und eine endgültige Schließung verhindert werden kann. Befragte Insider rechnen allerdings nicht damit. Ganz nebenbei: Vor vielen Jahren hatte das Spiele-Max- Unternehmen sogar einmal versucht, eine andere wachstumsorientierte Spielwaren-Kette namens Rofu zu kaufen. Heute könnte dies eher umgekehrt sein. Zwei Spielwaren-Fachverbände äußerten sich uns gegenüber zur derzeitigen Situation im Handel. Idee+Spiel-Geschäftsführer Andreas Schäfer war bis Ostern zufrieden, erkennt nunmehr aber weniger Frequenz in den Fachgeschäften und hofft noch auf ein gutes Weihnachtsgeschäft. Duo-Geschäftsführer Thorsten Paedelt spricht von einem ruhigen Handel (wegen dem „Black Friday“, der ja längst zur „Black Week“ und inzwischen sogar teilweise zum „Black Month“ erweitert wurde), aber gutem Internetgeschäft. Und auch er hofft noch auf gute Weihnachtsgeschäfte. Einen Anlass hierzu gibt auch eine von Tonies in Auftrag gegebene Umfrage, die zum Ergebnis kommt, dass 82 Prozent der deutschen Familien entschlossen sind, trotz der hohen Inflationsraten das Geschenkbudget für ihre Kinder zu Weihnachten unverändert zu lassen (siehe auch www.spielzeuginternational.de). Die beiden fränkischen Sorgenkinder Haba und Playmobil sind derzeit in den Medien nicht präsent. Man darf gespannt sein, wenn es hier wieder hoffentlich positive Neuigkeiten gibt. Gespannt sein darf man auch hinsichtlich der bevorstehenden Messen. Corona-Viren sollen wieder auf dem Vormarsch sein, aber die Impfbereitschaft nicht. Die eine oder andere Messe steht gewaltig unter Druck, so z. B. die Hong Kong Toy Fair und die US Toy Fair (eigentlich die NY Toy Fair). Deren Ausweichmanöver nach New Orleans ist wegen Desinteresse von Ausstellern geplatzt und 2024 findet keine offizielle Messe in den USA statt. Dafür wird die sogenannte „Toy Show“ im September in Los Angeles in Hotels und Showrooms immer bedeutsamer. Und was wird aus der deutschen Lizenzmesse von Licensing International? Hier feierte Peter Hollo am 21. November in Nürnberg seinen Abschied. Die weltweite Nr. 1, die Nürnberger Spielwarenmesse, wird durch die US-Querelen nochmals gestärkt. Ich wünsche Ihnen ein gutes Weihnachtsgeschäft und starten Sie mit viel Zuversicht in das Jahr 2024! Ihr Alfred G. Kropfeld SPIELZEUG international · <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2023</strong> Nov./Dezember 3