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recke:in - Das Magazin der Graf Recke Stiftung Ausgabe 1/2024

Alles begann auf einem Acker in Ostwestfalen-Lippe. Dem neu gegründeten Verein zur Rettung verwahrloster Knaben überließ ein benachbarter Landwirt zu guten Konditionen ein Stück Land. Dort entstand ein Kinderheim, damals noch Rettungshaus genannt. In 175 Jahren entwickelte sich daraus eine hochprofessionelle heilpädagogisch-therapeutische Einrichtung: die Jugendhilfe Grünau. Beständig, bunt, bewegt wie sie ist auch diese Ausgabe der recke:in, in der sich alles um die die Jubilarin dreht.

Alles begann auf einem Acker in Ostwestfalen-Lippe. Dem neu gegründeten Verein zur Rettung verwahrloster Knaben überließ ein benachbarter Landwirt zu guten Konditionen ein Stück Land. Dort entstand ein Kinderheim, damals noch Rettungshaus genannt. In 175 Jahren entwickelte sich daraus eine hochprofessionelle heilpädagogisch-therapeutische Einrichtung: die Jugendhilfe Grünau. Beständig, bunt, bewegt wie sie ist auch diese Ausgabe der recke:in, in der sich alles um die die Jubilarin dreht.

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GRÜNAU<br />

Von Dietmar Redeker<br />

»Wir s<strong>in</strong>d aus e<strong>in</strong>er lebendigen Tradition<br />

<strong>in</strong>novativ.« So steht es im Leitbild <strong>der</strong> Diakonie<br />

Deutschland. E<strong>in</strong>e lebendige Tradition<br />

lebt davon, dass wir die Wurzeln unserer<br />

Arbeit pflegen.<br />

Die diakonische Jugendhilfe Grünau, die<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr den 175. Geburtstag feiert,<br />

trägt die Wurzel, den Beg<strong>in</strong>n ihrer Arbeit, im<br />

Namen: »Grünau«. Unter diesem Namen ist<br />

sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Bad Salzuflen bekannt. Und<br />

»Grün-Au« f<strong>in</strong>den die Besucher<strong>in</strong>nen und<br />

Besucher auch auf e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>tafel über dem<br />

Portal des Haupthauses <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung.<br />

Dort wird deutlich, woher <strong>der</strong> Name kommt:<br />

Aus dem bekannten Psalm von dem guten<br />

Hirten, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Schafe auf e<strong>in</strong>er grünen<br />

Aue weidet.<br />

Dieser gute Hirte ist e<strong>in</strong> Bild für Gott, <strong>der</strong><br />

uns Menschen auf unserem Lebensweg<br />

begleitet. Und <strong>der</strong> uns das, was wir zum leiblichen<br />

und seelischen Wohlergehen brauchen,<br />

schenkt. Im Bild: Gott weidet uns auf<br />

e<strong>in</strong>er grünen Aue. Der Name »Grünau« im<br />

S<strong>in</strong>ne dieser biblischen Wurzel verspricht<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen und ihren<br />

Familien, dass sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfe Grünau<br />

gute Hirt<strong>in</strong>nen und Hirten, gute Pädagog<strong>in</strong>nen<br />

und Pädagogen f<strong>in</strong>den, die im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />

christlichen Nächstenliebe für sie da s<strong>in</strong>d.<br />

»Grünau« verspricht, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen, die <strong>in</strong> ihrem jungen Leben<br />

auch schon Durstst<strong>recke</strong>n erlebt haben, hier<br />

auf »saftigen grünen Auen« wachsen und<br />

stark werden können.<br />

Grüne Auen und Wiesen gibt es übrigens<br />

auch wortwörtlich rund um die Jugendhilfe<br />

Grünau. Diese liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er idyllischen<br />

hügeligen Landschaft mit Weiden, Äckern<br />

und Waldstücken etwas außerhalb von Bad<br />

Salzuflen. Und auf dem Campus selber ist<br />

es auch sehr grün, mit e<strong>in</strong>em plätschernden<br />

Bach und e<strong>in</strong>er großen Streuobstwiese.<br />

Hier können K<strong>in</strong><strong>der</strong> wun<strong>der</strong>bar <strong>in</strong>mitten<br />

<strong>der</strong> Natur spielen und auch mal den Alltag<br />

vergessen.<br />

Ich f<strong>in</strong>de es sehr passend, dass die Grün<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Jugendhilfe Grünau vor 175 Jahren<br />

diesen Namen gewählt haben. Er verb<strong>in</strong>det<br />

die bildliche und die wörtliche Bedeutung<br />

von saftigen, fruchtbaren grünen Auen.<br />

Auch K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche f<strong>in</strong>den die<br />

Sprachbil<strong>der</strong> dieses Psalms passend für ihr<br />

Leben: Öfter wählen Konfirmand<strong>in</strong>nen und<br />

Konfirmanden den Satz »Der Herr ist me<strong>in</strong><br />

Hirte, mir wird nichts mangeln« als ihren<br />

Konfirmationsspruch aus. Und manchmal<br />

auch den Satz: »Und ob ich schon wan<strong>der</strong>te<br />

im f<strong>in</strong>stern Tal, fürchte ich ke<strong>in</strong> Unglück;<br />

denn du bist bei mir.« Vor allem Jugendliche,<br />

die schon die Schattenseiten des Lebens<br />

kennengelernt haben, fühlen sich von diesem<br />

Bild angesprochen. E<strong>in</strong> Junge sagte<br />

dazu: »Ich glaube, dass ich auch aus dem<br />

dunkelsten Tal wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Licht komme!« //<br />

Er weidet mich auf e<strong>in</strong>er grünen<br />

Aue: Psalm 23 über <strong>der</strong> E<strong>in</strong>gangstür<br />

des Haupthauses <strong>in</strong> Grünau<br />

Dietmar Redeker,<br />

Pfarrer bei <strong>der</strong><br />

<strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

1/<strong>2024</strong> <strong>recke</strong>: <strong>in</strong> 21

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