POPSCENE März 03/24

QUEER
Gruppen-Coming-Out
DAS LETZTE TABU IM PROFIFUSSBALL
Am 17. Mai 2024, dem Internationalen Tag gegen
Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie soll es
soweit sein: ein Gruppen-Coming-Out von Profifußballern
aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz steht laut Marcus Urban an. Das
kündigte der Ex-Jugendnationalspieler auf dem
Fernsehsender RTL und weiteren Medien an.
Marcus Urban ist selbst schwul und lebt mit
seinem Mann in Berlin. 2007 hatte er sein Coming-out.
Er war der erste deutsche Fußballer,
der öffentlich zu seiner Homosexualität
stand und durch seine Biographie „Versteckspieler“
berühmt wurde. Früher stand Urban
kurz davor Berufsfußballer zu werden, nachdem
er die Fußballnationalmannschaften
verschiedener Altersklassen der damaligen
DDR durchlief. Der Druck sich als Homosexueller
in der Fußballwelt verstecken zu müssen,
verhinderte damals eine mögliche Karriere.
Urban ist heute Vorstand des Vereins für Vielfalt
in Sport und Gesellschaft und Mitgründer
des Expertennetzwerkes „Fußball für Vielfalt“,
24
früher „Fußball gegen Homophobie“, einem
Projekt der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.
Er setzt sich für den selbstverständlichen
Umgang mit Homosexualität im Profifußball
ein. Ein großer Schritt dorthin soll das Gruppen-Coming-Out
von homosexuellen Profifußballern
am 17. Mai 2024 sein, das unter
der Mitwirkung von Urban organisiert wird.
Warum das so eine große Sache ist und was
diesen Schritt so wichtig macht, erklärt eindrucksvoll
die aktuelle Dokumentation „das
letzte Tabu“ auf Amazon Prime. Sehenswert,
weil sie die Perspektiven geouteter Spieler im
Profiumfeld schildert und auch Hinterbliebene
zu Wort kommen lässt. Eindrucksvoll und absolut
sehenswert!
Text: Marc Kirch
aboutamazon.de
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