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Profiwissen Holz- und Trockenbau

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Ein Estrich auf Trittschalldämmplatten bildet ein Masse-Feder System. Die<br />

Wirkung der Estrichaufbauten hängt u. a. von der flächenbezogenen Masse<br />

der Estrichplatte m‘ <strong>und</strong> der Weichheit der Trittschalldämmplatte s‘ (dynamische<br />

Steifigkeit) ab. Im <strong>Holz</strong>bau sind Trittschalldämmplatten aus Hartschaum<br />

ungeeignet. Eingesetzt werden Faserplatten aus Mineralfaser- oder<br />

<strong>Holz</strong>faser. Die Mineralfaserdämmungen erreichen die besten schalltechnischen<br />

Eigenschaften.<br />

Günstig wirkt sich ein schwerer Estrich auf möglichst weicher<br />

Trittschalldämmung aus. Die Trittschalldämmung ist auf die vorhandenen<br />

Flächen- <strong>und</strong> Punktlasten abzustimmen.<br />

m' Estrich<br />

s'Trittschalldämmung<br />

Abb. 14 Wirkprinzip des Estrichs<br />

bezüglich Schallschutz „Masse-<br />

Feder-Masse“.<br />

Eine Trittschalldämmung muss vollflächig <strong>und</strong> ununterbrochen ausgelegt sein (Vorsicht bei Installationen).<br />

Zementestrich (Nassestrich)<br />

Zementestriche (Kurzzeichen CT) sind nach DIN 18560 „Estriche im Bauwesen“ auszuführen. In Bauteilkatalogen<br />

wird oft ein mineralisch geb<strong>und</strong>ener Estrich mit der Dicke von d 50 mm <strong>und</strong> einer flächenbezogenen Masse von<br />

m' 120 kg/m² angegeben. Bei einer Rohdichte des Estrichs von 2000 kg/m³ müsste die Dicke allerdings 60 mm<br />

betragen.<br />

Für den Schallschutz ist die korrekte Ausführung des Estrichdämmstreifens ausschlaggebend <strong>und</strong> daher durch<br />

den Bauleiter zu kontrollieren.<br />

• Der Estrich darf keinen Kontakt zur Wand haben.<br />

• Beim Verlegen von Bodenfliesen muss gegen den Estrichdämmstreifen gearbeitet werden. Erst nach dem<br />

Verfugen der Fliesen darf der Wanddämmstreifen flächenbündig abgeschnitten werden.<br />

Trockenestrich<br />

Trockenestriche sind nicht genormt <strong>und</strong> werden über<br />

Systemprüfungen geregelt. Zulässige Nutzlasten, geeignete<br />

Trittschalldämmplatten, Schüttungen <strong>und</strong> Fußboden-Heizungssysteme<br />

etc. können den Hinweisen <strong>und</strong> Prüfzeugnissen<br />

der Hersteller entnommen werden. Der Zimmerer<br />

entscheidet sich für ein definiertes System eines Herstellers,<br />

das die Anforderungen an die Nutzlasten <strong>und</strong> den<br />

Schallschutz erfüllen muss.<br />

Trockenestriche mit Gipsplatten, zementgeb<strong>und</strong>enen Spanplatten<br />

oder OSB erzielen vergleichsweise geringe Trittschallminderungen.<br />

Die Masse ist gegenüber Zementestrich<br />

deutlich geringer. Dazu sind steifere Trittschalldämmstoffe<br />

einzusetzen, um die Nutzlasten aufnehmen zu können.<br />

Bild: James Hardie Europe GmbH<br />

Abb. 15 Trockenestriche können mit zusätzlicher<br />

Deckenbeschwerung gute Schalldämmwerte<br />

erreichen.<br />

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