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Gemälde Alte Meister Teil 2

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ONE OF THE LEADING

AUCTION HOUSES

IN EUROPE

CATALOGUE III

OLD MASTER PAINTINGS PART 2

Auctions: Thursday, 21 March 2024

Exhibition: Saturday, 16 March – Tuesday, 19 March 2024



OLD MASTER

PAINTINGS

PART II


263

DEUTSCHE SCHULE DES 15. JAHRHUNDERTS

JOHANNES DER TÄUFER

Öl auf Holztafel, verso zwei Verstrebungen.

37,8 x 25,5 cm.

In Nahsicht die halbfigurige Darstellung wohl von

Johannes dem Täufer in grünem Gewand vor dunklem

Hintergrund, mit langen dunkelblonden Haaren, den

Blick leicht nach oben aus dem Bild herausgerichtet.

Er weist mit dem schmalen Zeigefinger seiner linken

Hand auf ein kleines Lamm, das Lamm Gottes, das er

auf einem Buch in seiner Rechten hält.

(1390043) (18)

GERMAN SCHOOL, 15TH CENTURY

SAINT JOHN THE BAPTIST

Oil on panel, two parquetting slats on the reverse.

37.8 x 25.5 cm.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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265

MALER DER LOMBARDISCHEN SCHULE

DES 16. JAHRHUNDERTS

DIE VERSPOTTUNG CHRISTI

Öl auf Holz.

77 x 53,5 cm.

Ungerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Mina Gregori, Florenz,

in Kopie.

264

VENEZIANISCHER MALER IM

WERKSTATTUMKREIS DES

FRANCESCO BASSANO D.J. (1549 - 1592)

JESUS VERTREIBT DIE HÄNDLER AUS DEM TEMPEL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

97 x 81 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Ganz der erzählerischen, in die Gegenwart transformierten

Bildsprache Bassanos folgend, wird hier Jesus

eine Geißel schwingend auf einer Rundtreppe gezeigt,

die zusammen mit mehreren Rundsäulen und

Pilastern den Eingang zu einem Tempelbau markieren,

von welchem Jesus die Händler vertreibt. Die Figuren

sind nicht nur Geldwechsler, sondern auch Händler

von Geflügel, Lämmern, Ziegen und anderen Alltagsware.

Ein Korb mit Eiern ist unter Jesu Füßen gestürzt

und die Bruchware ergießt sich über die Stufen, während

daneben - mit den Eiern farblich kohärent- Münzen

aus einem Beutel purzeln.

(13819211) (13)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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Christus in Sitzhaltung auf einem Lehnstuhl mit seitlichen

Wangen, was für das ikonografische Thema sehr

ungewöhnlich ist. Der Spötter im Hintergrund reicht

ihm das Schilfrohr als Spottzepter. Der Blick Christi

gilt dem Bildbetrachter, gleichsam fragend nach dessen

Mitschuld. Die beiliegende Expertise sieht den

Maler im Nachfolgekreis der Leonardo-Schule, und

das Werk aufgrund der Seltenheit der Darstellung von

historischer Bedeutung.

(1390831) (11)

SCHOOL OF LOMBARDY, 16TH CENTURY

THE MOCKING OF CHRIST

Oil on panel.

77 x 53.5 cm.

Accompanied by an expert‘s report by Mina Gregori,

Florence, in copy.

€ 35.000 - € 55.000

266

ENTFÄLLT

Sistrix

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267

FLÄMISCHER ODER DEUTSCHER MALER

DER MITTE DES 16. JAHRHUNDERTS

ZWEI TAFELN WOHL EINES TRIPTYCHONS

MIT CHRISTIUSDARSTELLUNGEN

Öl auf Holz.

Je 45,1 x 19,7 cm.

Die eine Tafel zeigt vor Gebäuden der Stadt den gefangen

genommenen Jesus mit Dornenkrone und Purpurmantel,

über dem die Worte „ECCE HOMO“ zu lesen

sind. Mit diesen Worten stellt nach Darstellung des

Johannesevangeliums der römische Statthalter Pontius

Pilatus dem Volk den gefolterten Jesus vor, weil er

keinen Grund für dessen Verurteilung sieht. Die Tafel

zeigt links von Jesus einen Soldaten und rechts Pilatus

mit erhobener Hand, das unterhalb von ihnen stehnde

Volk befragend. Die zweite Tafel zeigt den Kreuz tragenden

Jesus, umgeben von Schächern und mehreren

Figuren, zu denen wohl auch Maria am rechten Bildrand

vor dem Tor und der Mauer der Stadt gehört. Im

Hintergrund der Kalvareinberg mit den bereits aufgestellten

drei Kreuzen. Erzählerische Darstellung, die

sich genau an den Bibeltext hält, die Figuren dabei in

farbenfrohen, teils prächtig und fein ausgestatteter

Kleidung.

(13916010) (1) (18)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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19


268

LOMBARDISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS

JOHANNES DER TÄUFER UND DER HEILIGE

ANTONIUS VON PADUA

Öl auf Holz.

134 x 65 cm.

Ungerahmt.

Vor einer felsigen Landschaft mit hohem Horizont und

kontrastreich sich vor dem Himmel mit seinen variierenden

Wolkenformen absetzenden Felsspitzen, stehen

die Ganzkörperfiguren von Johannes dem Täufer und

dem hinter ihm angeordneten und so Raumtiefe suggerierenden

Antonius von Padua im Franziskanerhabit,

der Johannes über die Schulter blickt. Sein Blick gilt

dem Agnes Dei, welches auf dem geschlossenen

Buch sitzt und – wie die beiden Heiligen – mit einem

Goldnimbus versehen ist. Antonius trägt die ihm attributiv

zukommende Lilie, während Johannes den

Kreuzstab trägt. Ein links auf dem Boden angeschnittener

Galero mag als Hinweis gelten auf eine ehemals

links an diese Tafel anschließende Darstellung mit

etwa einer Hieronymusdarstellung.

(1381971) (3) (13)

SCHOOL OF LOMBARDY, 16TH CENTURY

SAINT JOHN THE BAPTIST AND SAINT ANTHONY

OF PADUA

Oil on panel.

134 x 65 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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269

DEUTSCHER MALER UM 1520

DORMITIO

Öl auf Holz. Abgeschliffen und parkettiert.

106 x 90 cm.

In ebonisiertem Kehlrahmen.

Maria, die im Tod ihre jugendliche Gestalt zurückgewonnen

hat, ruht auf dem Sterbebett. Sie wird umgeben

von den auf wundersame Weise herbeigeeilten

sichtlich trauernden zehn von zwölf Apostel, welche

die Exequien einleiten; links im Vordergrund wohl Petrus

lesend, Johannes Evangelist ihrem Haupt am

nächsten stehend. Perspektivisch zulaufend der Boden

in farblich dreifach alternierenden Quadratfliesen,

zwei Cherubim halten hinter dem Bett einen textilen

Baldachin in der Art eines Zeltes. In leuchtender Polychromität

gestaltet, die Häupter der Apostel mit

raumgreifenden Maßwerknimben in Gold gestaltet,

Maria mit über Kreuz gelegten Händen.

Literatur:

Vgl. Leopold Kretzenbacher, Sterbekerze und Palmzweig-Ritual

beim „Marientod“ Zum Apokryphen in

Wort und Bild bei der koimesis, dormitio, assumptio

der Gottesmutter zwischen Byzanz und dem mittelalterlichen

Westen, Wien 1999.

Vgl. Gertrud Holzherr, Die Darstellung des Marientodes

im Spätmittelalter. Dissertation, Universität

Tübingen 1971.

(1391113) (1) (13)

GERMAN SCHOOL,

CA. 1520

DORMITIO

Oil on panel. Ground and parquetted.

106 x 90 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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21


270

FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS,

NACHFOLGE DES JOOS VAN CLEVE (1485-1541)

MARIA LACTANS

Öl auf Holz.

40 x 30 cm.

In breitem Rahmen.

Vor dunklem Hintergrund Halbbildnis der nach rechts

geneigten Madonna mit teils goldglänzendem langem

Haar, die dem in ihren beiden Händen gehaltenen

Jesusknaben die Brust reicht. Dieser ebenfalls mit

goldglänzenden Haaren und einem Nimbus um sein

Haupt, blickt mit seinen hellen Augen aus dem Bild

heraus. Darstellungen des Bildmotivs der stillenden

Maria sind häufig in der Malerei der Kunstgeschichte

zu finden, zahlreiche auch bei Joos van Cleve. Malerei

in reduzierter Farbigkeit. Holzplatte leicht gewölbt.

(1391693) (18)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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271

FRANS FLORIS,

UM 1516 – 1570, KREIS DES

ANBETUNG DER HIRTEN

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.

60 x 63 cm.

Szene in nächtlicher Stimmung, in manieristischer Beleuchtung

durch hell aufreißende Wolken. Im Zentrum

das Jesuskind auf einem Laken, von links Maria über

das Kind gebeugt, dahinter der Heilige Josef. Des

Weiteren herantretende Hirten sowie ruinöses Gebäude

links hinten. Sowohl die Haltung der Figuren,

als auch die Farbgebung zeigen sich betont im Stil des

Manierismus.

(1391781) (1) (11)

FRANS FLORIS,

CA. 1516-1570, CIRCLE OF

WORSHIP OF THE SHEPHERDS

Oil on oak panel. Parquetted.

60 x 63 cm.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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272

MEISTER DER BOLOGNESER SCHULE,

KREIS DES FRANCESCO RAIBOLINI FRANCIA,

UM 1450 – 1517

GRABLEGUNG CHRISTI MIT MARIA, JOHANNES

UND DEM SCHWEISSTUCH DER VERONIKA

SCHOOL OF BOLOGNA,

CIRCLE OF FRANCESCO RAIBOLINI FRANCIA,

CA. 1450 – 1517

THE ENTOMBMENT OF CHRIST WITH THE VIRIGN

MARY, SAINT JOHN AND THE VEIL OF VERONICA

Öl auf Holz.

112 x 74 cm.

Das oben halbrund geschlossene Tafelbild zeigt den

vom Kreuz abgenommenen Jesus in Dreiviertelansicht,

mit Seitenwunde und Wundmalen an den Händen in

nahezu aufrechter Haltung im Steinsarkophag. Seitlich

die Halbfiguren von Maria und Johannes. Als Hintergrund

fungiert das zentral positionierte Holzkreuz

vor leicht wolkigem Hintergrund. An der Vorderseite

des Sarkophages hängt das Schweißtuch herab, das

Imago Christi darauf naturalistisch wiedergegeben.

Stilistische Verwandtschaft ist gegeben mit Francesco

Francias „Kreuzigung“ aus dem Jahre 1485, das sich

im Palazzo d‘Accursio in Bologna befindet; das Gesicht

der Madonna wiederum lässt sich vergleichen mit der

„Heiligen Familie“, um 1485, in Berlin (Gemäldegalerie).

Francia gilt als Begründer der Bologneser Schule und

übte demgemäß großen Einfluss auf seine Zeitgenossen

und Nachfolger aus. Besonders die weiche, beinahe

liebliche Wiedergabe seiner Marien- und Frauenbildnisse

waren die Neuerungen, die von ihm in die

Renaissancemalerei eingingen.

Oil on panel.

112 x 74 cm.

€ 25.000 - € 30.000

Sistrix

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Literatur:

Vgl. Mario Scalini (Hrsg.), Elena Rossoni (Hrsg.),

Il genio di Francesco Francia. Un orafo pittore nella

Bologna del Rinascimento. Venedig 2018.

Vgl. Alexander Rauch, Malerei der Renaissance

in Venedig und Norditalien, Köln 1994.

(13908160) (11)

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273

GIAMPIETRINO,

EIGENTLICH „GIOVANNI PIETRO RIZZOLI“,

TÄTIG UM 1495 – 1540, ZUG.

MARIA MIT DEM KINDE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

51 x 39 cm.

In plastisch verziertem und vergoldetem Rahmen.

Vor einem repoussoirhaft in den Raum gleitenden Vorhang

sitzt Maria in verdrehter Haltung, den Betrachter

über ihre linke Schulter anblickend, während sie das

Jesuskind hält, in dessen Hand eine Birne liegt. Links

ein Ausblick in ein hügeliges Tal in Luftperspektive mit

schlankem jungem Baum. Bei dem schönen, hier angebotenen

Gemälde handelt es sich um eine von

mehreren Repliken, die nach dem Original von Giampietrino

in der Pinacoteca di Brera (49 x 27,8) gestaltet

worden sind.

Literatur:

Vgl. A. de Marchi, Giampietrino, Hrsg. M. Boskovits,

Florenz, 1992, S. 78 - 80.

Vgl. P. C. Marani Giampietrino, in: Pinacoteca di Brera,

Mailand, 1996, S. 112 - 114.

Vgl. P.C. Marani Giovan Pietro Rizzoli detto il Giampietrino,

in: Musei e Gallerie di Milano. Museu d‘arte

antica del Castello Sforzesco, Bd. I, Mailand 1997,

Nr. 207, S. 306. (1320011) (13)

GIAMPIETRINO,

ALSO KNOWN AS “GIOVANNI PIETRO RIZZOLI”,

ACTIVE CA. 1495 – 1540, ATTRIBUTED

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD

Oil on canvas. Relined.

51 x 39 cm.

Literature:

cf. A. de Marchi, Giampietrino, M. Boskovits (ed.),

Florence, 1992, p. 78 - 80.

cf. P. C. Marani Giampietrino, in: Pinacoteca di Brera,

Milan, 1996, p. 112 - 114.

cf. P.C. Marani Giovan Pietro Rizzoli detto il Giampietrino,

in: Musei e Gallerie di Milano. Museo d’arte

antica del Castello Sforzesco, vol. I, Milan 1997, no.

207, p. 306.

€ 13.000 - € 18.000

Sistrix

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274

JAN VAN SCOREL,

(1495 SCHOORL – 1562 UTRECHT)

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

JACOB CORNELISZ. VAN OOSTSANEN

(UM 1470-1533)

PORTRAIT EINES MITGLIEDES

DER JERUSALEMBRUDERSCHAFT

Öl auf Holz. Parkettiert.

63 x 50 cm.

In breitem, ornamental verzierten Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Didier Bodart vom

12.09.2004, in Kopie, in welchem dem Werk hohe

Qualität bescheinigt wird, mit Zuweisung an den genannten

Künstler, der sein Atelier zeitweise im Vatikan

unterhielt. Das Gutachten erwähnt weitere vier Portraits

dieser Konfraternität von Jerusalem in Utrecht,

die sich im Centraal Museum in Utrecht befinden, Inv.

Nr. 257, 258, 259, 260, während ein weiteres Portrait

der Konfraternität des Heiligen Landes von Haarlem

im Frans-Hals-Museum in Haarlem unter der Inv.Nr.

263 geführt wird. Ferner erwähnt der Expertise das

Portrait eines Jerusalem-Pilgers in der Sammlung

Bloomfield-Hills, Michigan, Galleries of Cranbrook

Academy of Art.

Vor unbestimmtem Grund das nach rechts gewandte

Hüftportrait eines Mannes mittleren Alters mit dunklem

Mantel und weißem niedrigen Spitzenkragen, in

der einen Hand eine Schriftrolle haltend. In der anderen

Hand trägt der Dargestellte einen Palmzweig, den

die Mitglieder der Bruderschaften als Attribut während

Palmsonntagsprozession zu tragen pflegten. Der

Palmzweig als Attribut ist insbesondere aus Gebieten

bekannt, in denen es auch Bruderschaften gab- bei

Gruppenportraits der Jerusalembruderschaft, die noch

dazu prozessionsartig aufgebaut sind, tragen alle dargestellten

Figuren einen Palmzweig. Hinzukommt,

dass der hier Dargestellte als Mitglied der Jerusalembruderschaft

ausgezeichnet wird. Das Jerusalemkreuz

ist auf dem vorliegenden Gemälde gleich zweimal abgebildet.

Einmal in Form eines Kettenanhängers und einmal

in Form eines Wappenschildes oben links als rotes

Jerusalemkreuz auf silbernem Schild. Einen solchen

Kettenanhänger als Jerusalemkreuz in Gold erhielt

man, nachdem man am Heiligen Grab zum Ritter geschlagen

worden war. Pilgern, die nicht zum Ritter

geschlagen wurden, wurde das Jerusalemkreuz wahrscheinlich

auf die Kleidung genäht, sodass diese auch

auf den Gruppenportraits der Jerusalembruderschaft

gut erkennbar sind. Rechts neben dem Wappen ein

weiteres rotgrundiges Wappen mit halbem Rad und

Dolch. Dies deutet auf eine Pilgerfahrt zum Katharinenkloster

auf dem Sinai hin. Es ist nur ein halbes Rad

abgebildet, was darauf hindeutet, dass der Pilger

wahrscheinlich nicht nach Sinai ging. In der Tat war es

im Laufe der Zeit auch möglich, anderswo (Zypern,

Bethlehem) zum Ritter der Heiligen Katharina geschlagen

zu werden, da der Sinai schwer zugänglich

war. Links oben befindet sich die Datierung, die in das

Todes jahr des Malers verweist „A°.DNI.1562“. Rechts

oben die Inschrift, welche das Alter des Dargestellten

angibt „AETATIS.MEAE 54“.

Literatur:

Vgl. Eddy de Jongh und J.A.L. de Meyere, Een schilderij

centraal. De Jeruzalemvaarders van Jan van Scorel,

Utrecht 1979.

Bezüglich des Rades mit dem Schwert siehe: Wolfgang

Schneider, Peregrinatio Hierosolymitana. Studien

zum spätmittelalterlichen Jerusalembrauchtum

und zu den aus der Heiliglandfahrt hervorgegangenen

nordwesteuropäischen Jerusalembruderschaften

Münster 1982,S. 209.

(1380318) (13)

JAN VAN SCOREL,

(1495 SCHOORL – 1562 UTRECHT)

IN COLLABORATION WITH

JACOB CORNELISZ VAN OOSTSANEN

(CA. 1470-1533)

PORTRAIT OF A MEMBER OF THE BROTHER-

HOOD OF JERUSALEM

Oil on panel. Parquetted.

63 x 50 cm.

The painting is accompanied by an expert’s report

by Didier Bodart, dated 12 September 2004, in copy,

which certifies the work to be of high quality, with

attribution to the named artist, whose studio was

temporarily located in the Vatican. The report refers

to another four portraits of this Brotherhood of Jerusalem

in Utrecht, which are held at the Centraal Museum

in Utrecht, inv. nos. 257, 258, 259, 260, while

another portrait of the Brotherhood of the Holy Land

of Haarlem is listed at the Frans Hals Museum in Haarlem

under no. 263. Furthermore, Bodart mentions

the portrait of a Jerusalem pilgrim held at the Bloomfield-Hills

collection, Michigan, Galleries of Cranbrook

Academy of Art.

The top left shows a date referring to the year of the

painter’s death: “A°.DNI.1562“. The top right shows

an inscription indicating the age of the sitter: “AETA-

TIS.MEAE 54“.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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29


275

VENEZIANISCHE SCHULE DES

16. JAHRHUNDERTS

PORTRAIT EINES KAUFMANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

81 x 98 cm.

In gekehltem, ornamental verzierten Rahmen.

An einem mit purpurrotem Tuch bedeckten Tisch steht

ein Kaufmann mit dunklen pelzverbrämtem Umhang

und schwarzer Kappe auf ein geöffnetes Buch in Folioformat

weisend, hinter welchem sich eine hügelige

venezianische Landschaft auftut. Das Gemälde erinnert

in seinem kompositorischen Aufbau an das „Portrait

eines jungen Mannes“ von Lorenzo Lotto von 1520,

das sich seit 1930 in der Galleria dell‘ Accademia befindet.

(1381923) (13)

SCHOOL OF VENICE,

16TH CENTURY

PORTRAIT OF A MERCHANT

Oil on canvas. Relined.

81 x 98 cm.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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276

FRANCESCO APOLLODORO DI PORCIA,

1531 – 1612, ZUG.

PORTRAIT EINES MANNES

Öl auf Leinwand.

80 x 68 cm.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

Vor unbestimmtem dunklem Fond das Hüftportrait

eines leicht nach links gerichteten Mannes im besten

Alter. Kleidung und Darstellungsweise sind tizianesk,

der Blick gilt dem Betrachter, ein weißer, in flottem

Pinselduktus gemalter Kragen akzentuiert das bärtige

Gesicht im sonst nur dezent definierten Raum. Apollodoro

di Porcia, oder auch Il Porcia war - aus dem Friaul

stammend - bis ins frühe 17. Jahrhundert ein beliebter

Maler in Padua und Lehrer des Bildnismalers Giambattista

Bissoni.

(1381553) (4) (13)

FRANCESCO APOLLODORO DI PORCIA,

1531 – 1612, ATTRIBUTED

PORTRAIT OF A MAN

Oil on canvas.

80 x 68 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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277

JOHANNES STRADANUS,

1523 – 1605, ZUG.

PORTRAIT EINES PRÄLATEN

Öl auf Holz.

98,5 x 74,5 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Nello Forti Grazzini, in

Kopie.

Der 1523 in Brügge geborene Künstler war Schüler von

Pieter Aertsen und seit 1645 in der St. Lukas Gilde in

Antwerpen eingeschrieben. 1550 zog es ihn nach Rom

und drei Jahre später zog er nach Florenz, wo er bis

zu seinem Tode 1605 wirkte. Vor einem angedeuteten

Innenraum die Sitzfigur eines bärtigen Mannes etwas

nach links gedreht ein offenes Buch haltend.

Literatur:

Vgl. A. Baroni, M. Sellink, Stradanus, 1523 - 1605,

Court Artist of the medici, 2012.

Vgl. A. Baroni Vannucci, Jan Van Der Straet Detto

Giovanni Stradano - Flandrus Pictor et Inventor,

Rom 1997.

(1380317) (13)

JOHANNES STRADANUS,

1523 – 1605, ATTRIBUTED

PORTRAIT OF A PRELATE

Oil on wood.

98.5 x 74.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Nello Forti

Grazzini, in copy.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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31


278

WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,

1599 – 1635, ZUG.

OFFIZIER BEI DER BEGUTACHTUNG DER BEUTE

Öl auf Holz. Parkettiert.

58,5 x 50,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

In einem einfachen Innenraum ein stehender, leicht

nach vorne gebeugter Offizier mit großem Hut, Stulpenstiefeln

und zwei an seiner Hüftseite herabhängenden

Säbeln, aufmerksam einen jungen Mann betrachtend,

der aus einer geöffneten Truhe silberne und goldene

Gefäße herausnimmt. Links neben ihm drei weitere

Soldaten mit Hüten und am linken unteren Bildrand

eine große Trommel. Durch den Lichteinfall von links

werden Teile des Bodens mit der Trommel und den

Gefäßen sowie das prachtvolle Gewand des Offiziers

beleuchtet. Malerei in der typischen Manier des Künstlers

in überwiegend monochromer beige-brauner

Farbigkeit mit Licht- und Schattensetzung.

(1380401) (18)

WILLEM CORNELISZ. DUYSTER,

1599 – 1635, ATTRIBUTED

OFFICER EXAMINING THE LOOT

Oil on panel. Parquetted.

58.5 x 50.5 cm.

€ 6.000 - € 9.000

Sistrix

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279

HOLLÄNDISCHER MALER, UM 1620

PORTAIT EINES VORNEHMEN MÄDCHENS

Öl auf Leinwand.

Im Hochoval: 56 x 48 cm.

Dreiviertelportrait eines jungen eleganten Mädchens

leicht nach rechts in einem weißen Gewand, das

reich mit Spitze verziert ist, insbesondere im oberen

Brustbereich und an den Ärmeln. Dazu trägt sie eine

passenende Spitzenhaube mit seitlichen Schleifen. In

ihrer rechten Hand hält sie behutsam ein kleines

Sträußchen mit weißen Blumen. Sie hat ein feines.

zartes Gesicht mit geröteten Wangen, ein leichtes

Lächeln auf den Lippen und mit ihren braunen Augen

schaut sie aufmerksam aus dem Bild heraus. Sie

steht in einem Innenraum vor einem zur linken Seite

gerafften Vorhang mit herabhängender Quaste, der

nach rechts den Blick freilässt in eine Landschaft bei

abendlichem Licht. Qualitätvolle Malerei, bei der besonders

die Stofflichkeit des Gewandes und das feine

Gesicht hervorgehoben werden.

(1390274) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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280

BARTHOLOMEUS SPRANGER,

1546 ANTWERPEN – 1611 PRAG, UMKREIS DES

SELBSTBILDNIS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

47 x 36 cm.

Am unteren Rahmenrand kleine Plakette mit ehemaliger

Künstlernennung.

In breitem vergoldeten Prunkrahmen.

Brustbildnis des vollbärtigen Künstlers nach rechts

vor braunem Hintergrund mit grauem Gewand und

weißem Kragen, auf dem Kopf eine Kappe tragend.

Qualitätvolle Malerei mit ausdrucksstarkem Gesicht

nach dem Selbstbildnis Sprangers.

Anmerkung:

Das Originalbildnis des Künstlers, datiert um 1580-85,

findet sich heute im Kunsthistorischen Museum in

Wien (62,5 x 45 cm).

(1380604) (18)

€ 5.500 - € 7.000

Sistrix

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33


281

FRANS FLORIS D. Ä.,

UM 1516 ANTWERPEN – 1570 EBENDA, ZUG.

ALLEGORIE DES FRIEDENS UND

DER GERECHTIGKEIT

Öl auf Holz. Parkettiert.

75,5 x 109 cm.

In profiliertem Holzrahmen.

In einem durch eine Säule und ein Pilaster angedeutetem

Innenraum zwei weibliche allegorische Figuren

mit Schwert bzw. Ölbaumzweigen, im vakanten

Raum schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer

Taube, fliegende Putti tragen über den Häuptern

eine Krone und einen Kranz aus Ölbaumzweigen.

Im Museum Kunstpalast wird eine ähnliche Komposition

geführt (Inv. Nr. 209), die in die anonymen

südlichen Niederländer lokalisiert wird.

FRANS FLORIS THE ELDER,

CA. 1516 ANTWERP – 1570 IBID., ATTRIBUTED

ALLEGORY OF PEACE AND JUSTICE

Oil on panel. Parquetted.

75.5 x 109 cm.

Literature:

cf. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer

Galerie, 1955, no. 16.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,

1955, Nr. 16.

(13711219) (13)

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282

FRANKO-FLÄMISCHER MALER

DES 17. JAHRHUNDERTS

JUPITER UND ANTIOPE

Öl auf Kupfer.

50 x 65 cm.

Erste Hälfte 17. Jahrhundert.

Das Gemälde illustriert die aus der griechischen Antike

überlieferte Legende, wonach sich Zeus, lateinisch

Jupiter, in Gestalt eines Satyr der schönen Tochter des

Königs Nykteus von Theben genähert und sie verführt

habe. Sie gebar die Zwillinge Amphion und Zeithos, die

später die Herrschaft über Theben übernahmen. Die

Legende ist von Apollodor, Homer und Ovid in die

Myten schreibung eingegangen. Künstler aller Epochen

haben sich diesem Thema angenommen. Besonders

seit der Renaissance wurden Bilddarstellungen gesellschaftsfähig,

wobei solche Aktdarstellungen jedoch

noch immer nur in den intimen Räumen, besonders

Schlafzimmern geduldet waren.

Auch hier hat der Maler den mythologischen Inhalt als

Legitimation für die Aktdarstellung verstanden. Gezeigt

ist die nackt auf einem Bett liegende Antiope, wie sie

auf den Satyr weist, während der geflügelte Amorknabe

hier als Vermittler fungiert. Der Satyr hat sich

dem Lager genähert, während er den roten Bettvorhang

zurückzieht und ein vorfreudiges Lächeln zeigt.

Ein Gemälde dieser Art ist wohl nicht ohne Doppelsinn

in Auftrag gegeben worden. Der Satyr ist kaum

ansehnlich genug, dass sich die junge Schönheit ihm

freiwillig hingibt. Möglicherweise ist das Bild als Anspielung

auf eine Brautwerbung zu verstehen. Das

Mädchen blickt auf den Betrachter und weist auf den

unschönen Satyr. Sollte das Gemälde als Antwortgeschenk

auf einen Bewerber gemeint gewesen

sein, dann hätte es eine scherzhaft kokettierende

Bildaussage erfüllt.

Die Malweise beweist einen Maler von Rang. Abgesehen

von der Sfumato-Technik lassen sich hier

franzö sische Einflüsse erkennen.

(1390511) (11)

FRANCO-FLEMISH SCHOOL,

17TH CENTURY

JUPITER AND ANTIOPE

Oil on copper.

50 x 65 cm.

First half of the 17th century.

€ 12.000 - € 14.000

Sistrix

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35


283

ALESSANDRO VAROTARI,

GENANNT „IL PADOVANINO“,

1588 PADUA – 1649 VENEDIG

AMOR UND PSYCHE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

95,5 x 129,5 cm.

In vergoldetem und punziertem Rahmen.

Lagernde Amorfigur mit hinter den Kopf gestreckten

Armen und vor ihm befindlichem Köcher. Neben ihm

Psyche mit einem Perldiadem und Perlohrringen, eine

Öllampe vor ihn haltend sowie mit einem Messer.

Anmerkung:

Eine Version mit größeren Maßen befindet sich in der

Galleria Borghese in Rom mit einer Zuschreibung an

die Ligurische Schule (113 x 146 cm). Ebenso befindet

sich eine Version in der Staatsgalerie Stuttgart.

Literatur:

Das vorliegende Gemälde wurde publiziert in:

Ugo Ruggeri, Il Padovanino, Soncino 1993, S. 110-111,

Abb. 32.

(13200110) (13)

ALESSANDRO VAROTARI,

ALSO KNOWN AS “IL PADOVANINO“,

1588 PADUA – 1649 VENICE

CUPID AND PSYCHE

Oil on canvas. Relined.

95.5 x 129.5 cm.

Notes:

A version with larger dimensions is held at the Galleria

Borghese in Rome, attributed to the Ligurian School

(113 x 146 cm). There is also a version held at the

Staatsgalerie in Stuttgart.

Literature:

The present painting was published in: Ugo Ruggeri,

Il Padovanino, Soncino 1993, p. 110-111, ill. 32.

€ 11.000 - € 15.000

Sistrix

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284

VENEZIANISCHER MEISTER

DES 17. JAHRHUNDERTS

ARCHE NOAH

Öl auf Leinwand. Doubliert.

105 x 156 cm.

In teilebonisiertem Profilrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Elena Chiesa, Mailand,

26. August 2021, in Kopie.

In einer sanfthügeligen Landschaft ein nach links begrenzender

Repoussoirbaum, neben dem sich eine

Hügelkette mit Vegetation erstreckt. Unter dem Baum

eine Vielzahl von paarweise dargestellten Tieren in

lebendiger Weise, der Himmel von einer Menge unterschiedlicher

Vögel bevölkert. Die Tiere und Menschen

mit einem Ziel: Die rechts auf einer Erhebung ruhende

Arche des Noah. Ähnliche Kompositionen aus Venezien

sind etwa von Jacopo da Ponte Bassano (1510/15-

1592) bekannt (Museo del Prado, Inv.Nr. P000022).

Literatur:

Vgl. Mina Gregori, Erich Schleier, La pittura in Italia.

Il Seicento, Bd. 2, Mailand 1989, S. 149-209.

Vgl. Livia Vinco da Sesso Alberton, I Del Ponte,

Una dinastia di pittori, Bassano del Grappa 1992.

Vgl. Mauro Lucco, La Pittura nel Veneto. Il Seicento,

Mailand 2000.

Vgl. Alessandro Ballarin, Giuliana Ericani, Jacopo

Bassano e lo stupendo inganno dell‘Occhio, Mailand

2010.

Vgl. Davide Dotti, Gli animali, nell‘Arte dal Rinascimento

a Ceruti, Cinisello Balsamo 2019.

(1390822) (13)

€ 7.000 - € 10.000

Sistrix

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37


285

JUSEPE DE RIBERA,

1588/91 JÁTIVA/VALENCIA – 1652 NEAPEL, ZUG.

BILDNIS DES HEILIGEN ANDREAS

Öl auf Leinwand.

99 x 82 cm.

Das Gemälde zeigt den Heiligen im Dreiviertelbildnis,

jedoch in Lebensgröße. Von links oben beleuchtet,

wird die rechte Schulter und vor allem das nach oben

gewandte Gesicht in Szene gesetzt. Der Gesichtsausdruck

mit weit geöffneten Augen zeigt eine Erregung

im Sinne einer Auseinandersetzung mit Gott. Von seinem

Attribut, dem X-förmigen Kreuz, ist ein Schrägbalken

im dunklen Hintergrund zu sehen. Hier im Bild

bedeutet dieses Kreuz allerdings nur ein visionäres

Attribut, da der Heilige hier vor seinem Martyrium

gezeigt wird. Demgemäß hat er seine Hand wie von

göttlicher Botschaft betroffen auf die Brust gelegt.

Seine Linke hält einen Stab, daran ein Fisch, der auf

seinen ursprünglichen Beruf als Fischer am See Genezareth

in Galiläa hinweist.

Dem Andreas-Thema hat sich Ribera mehrfach gewidmet.

Das selten dargestellte Attribut des Fisches

findet sich auch in seinem Andreas-Bild um 1631 im

Prado in Madrid.

Pérez Sanchez (siehe Literatur) bemerkt, dass die

meisten der Märtyrerbilder nicht die Tötung, sondern

die Vorbereitung darauf zeigen, mit Wiedergabe

der gottesfürchtigen Schicksalsergebenheit. Dieser

Aspekt kommt in vorliegendem Gemälde vollends

zur Geltung. A.R.

JUSEPE DE RIBERA,

1588/91 JÁTIVA/VALENCIA – 1652 NAPLES,

ATTRIBUTED

PORTRAIT OF SAINT ANDREW

Oil on canvas.

99 x 82 cm.

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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Literatur:

Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini, Jusepe

de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte), Rizzoli/Skira,

Mailand 2004, S. 8-12.

Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera, 1591-

1652, Könemann Verlag, Köln 2000.

(1360081) (11)

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286

FLORENTINER SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

MARIA MIT DEM KINDE,

DEM HEILIGEN JOHANNES DEM TÄUFER UND

DEM HEILIGEN FRANZISKUS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

105 x 128,5 cm.

In profiliertem vergoldeten Rahmen.

Vor im Hintergrund angedeuteter Architektur das Dreiviertelbildniss

der zentral unter einem Nimbus dargestellten

Maria in typischer Gewandung, das Jesuskind

auf ihrem Arm haltend. In seinen Händen ein Schriftband,

welches ihn mit dem erwachsen dargestellten

Johannes dem Täufer verbindet. Eventuell der Heilige

Franziskus in der unteren linken Ecke, der ebenfalls

von einem Nimbus überfangen wird, während die

zwei anderen Personen als Engel identifiziert werden

können, deren Flügel nur schwer im Hintergrund

sichtbar sind.

(13908127) (13)

FLORENTINE SCHOOL, 17TH CENTURY

THE VIRGIN AND CHILD, SAINT JOHN THE BAPTIST

AND TWO FURTHER SAINTS

Oil on canvas. Relined.

105 x 128.5 cm.

In profiled gilt frame.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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41


287

RAPHAEL,

1483 – 1520, NACH

MADONNA VON LORETO

Öl auf Leinwand. Doubliert.

127 x 97 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Im Wesentlichen übernimmt der Maler die bekannte,

im Musée Condé Chantilly, befindliche Komposition

von Raphael von 1511, die im Übrigen fast die gleichen

Maße aufweist wie das vorliegende Bild und sich

einst vermutlich in der Sammlung Scipione Borghese

befand. Eine Bettstatt mit weißen Laken und Kissen

leitet in das Gemälde ein, auf welchem das Christuskind

liegt und seine Arme emporreckt. Maria hinter

dem Bett stehend, nimmt Bezug auf das Kind, indem

sie einen Arm in Verkürzung nach vorn streckt und

einen transparenten Schleier herabhängen lässt, nach

dem das Kind zu greifen im Begriff ist. Rechts hinten

Josef sich auf einen Stab stützend. Die Rückwand textil

abgehangen, rechts unten ein Wappen mit Helmzier.

(1391115) (1) (13)

RAPHAEL,

1483 – 1520, AFTER

MADONNA OF LORETO

Oil on canvas. Relined.

127 x 97 cm.

Essentially, the painter follows the famous composition

by Raphael from 1511 held at the Musée Condé

(Chantilly, France). Incidentally, it has almost the same

dimensions as the painting on offer for sale in this lot

and was probably once held in the Scipione Borghese

collection.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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288

NEAPOLITANISCHER MALER

DES 17. JAHRHUNDERTS AUS DEM KREIS

DES MATTIA PRETI (1613 – 1699)

DAS URTEIL DES SALOMON

Öl auf Leinwand. Doubliert.

131 x 184 cm.

In schmaler Holzleiste.

Ganz nah ist der Betrachter an das biblische Geschehen

gerückt, während Salomon mit seinen Würdezeichen

Krone und Zepter von einem roten Ehrentuch überfangen

auf einem Thron sitzt. Die Darstellung geht

zurück auf das Erste Buch der Könige 3,16: „Zu der Zeit

kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn und

die eine Frau sprach „Ach mein Herr, ich und diese

Frau wohnten in einem Hause und ich gebar bei ihr im

Hause und drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar

auch sie und wir waren beide beieinander und

kein Fremder war mit uns im Haus, nur wir beide, und

der Sohn dieser Frau starb in der Nacht, denn sie hatte

ihn im Schlaf erdrückt und sie stand in der Nacht

auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als meine

Magd schlief, und legte ihn in ihren Arm und ihren

toten Sohn legte sie in meinen Arm. Als ich des morgens

aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da

war er tot aber am Morgen sah ich ihn genau an und

siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte“.

Als die andere dementierte, sprach der König „Holt

mir ein Schwert, teilt das lebendige Kind in zwei Teile

und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte“, der

Frau jedoch, welche auf das Kind verzichten wollte,

um es am Leben zu lassen, gab der König das Kind

lebendig“. Das Antlitz dieser Frau ist hier erleuchtet

dargestellt und ganz nah an dem Säbel, der von einem

jungen Mann im Vordergrund innegehalten wird, bereit,

den Kopf des Säuglings vom Rumpf zu trennen.

(1360394) (13)

NEAPOLITAN PAINTER

OF THE 17TH CENTURY FROM THE CIRCLE OF

MATTIA PRETI (1613 – 1699)

THE JUDGEMENT OF SOLOMON

Oil on canvas. Relined.

131 x 184 cm.

€ 30.000 - € 50.000

Sistrix

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289

NEAPOLITANISCHE SCHULE

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE GEISSELUNG JESU

Öl auf Leinwand. Doubliert.

146 x 161 cm.

In schmalem Holzleistenrahmen.

Die nächtliche Darstellung zeigt den am Boden liegenden

Jesus mit einer Kette um seinen Hals und festgebundenem

linken Unterarm, jeweils gehalten von

zwei hinter ihm stehenden Schächern, von denen der

rechte muskulöse Mann mit seinem rechten Arm

weit ausholt, um ihn erneut zu schlagen und mit seinem

rechten Fuß zu treten. Am Boden rechts liegt

zudem ein kleines Bündel mit Dornenzweigen, ebenfalls

für die Geißelung vorgesehen. Jesus, nur mit einem

Tuch um den Hüftbereich bekleidet, lässt die Taten

über sich ergehen und blickt mit feuchten Augen nach

links. Im Hintergrund links wohl ein Apostel mit zusammengefalteten

Händen und dahinter weitere Figuren,

teils mit Nimbus erkennbar. Malerei, die durch die

Hell-Dunkel-Inszenierung stark an die Caravaggisten

erinnert.

(1380602) (18)

NEAPOLITAN SCHOOL, 17TH CENTURY

THE FLAGELLATION OF CHRIST

Oil on canvas. Relined.

146 x 161 cm.

€ 15.000 - € 18.000

Sistrix

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45


290

FELICE FICHERELLI,

AUCH GENANNT „IL RIPOSO“,

1605 – 1660, ZUG.

Der Maler war Schüler des Jacopo Chimenti (um

1554-1640), zu dem er von seinem Gönner, dem

Herzog Bardi geschickt wurde.

TARQUINUS UND LUCRETIA

Öl auf Leinwand.

160 x 190 cm.

Auf dem Rahmen noch mit alter Zuschreibung zu

Sebastiano Ricci. Verso mit altem Antwerpener Etikett.

In breitem ornamental-plastisch verziertem Rahmen.

Rücklings niedergeworfen, liegt die edle Römerin auf

den weißen Kissen ihres mit rosa Vorhängen geschmückten

Lagers. Bis auf ein Stück mit Goldsaum

dekorierten Gewandes ist sie unbekleidet und sucht

sich des Tarquinius zu erwehren, der sie, über sie gebeugt,

mit seiner Linken an der Schulter gefasst hält

und in der Rechten den Dolch zückt. Im linken Mittelgrund

im Durchgang Repoussoirfigur als Dienerin im

Halbschatten erkennbar. Publius Ovidius Naso berichtet

in seinen „Fasti“, dass der römische Prinz Tarquinius

(Sohn des Tarquinius Superbus) ins Haus kommt,

freundlichst begrüßt wird und mit den Hausherren zu

Abend isst. Anschließend gehen alle zu Bett, doch

Tarquinius steht noch einmal auf. Er geht zu Lucretia

(Ehefrau des Lucius Tarquinius Collatinus). Er nimmt

seinen Dolch und sprach zu ihr: „Ich habe einen Dolch

bei mir, Lucretia. Ich bin es, Tarquinius, der Sohn des

Königs, welcher zu dir spricht.“ Sie konnte weder

sprechen noch denken und war starr vor Angst. Was

sollte sie tun? Kämpfen? Er berührt ihre Brüste und

nimmt ihr so ihr Leben durch Schmach. Doch das

Mädchen überwindet seine Angst und spricht: „Dieser

Sieg wird dich zerstören. Was dich und dein Königreich

diese eine Nacht kostet.“ Nach der Vergewaltigung

erzählte sie alles ihrem Mann und ihrem Vater

und beging Suizid, weil sie die Schmach nicht ertrug.

Die beiden Männer schworen, Tarquinius zu suchen

und zu töten. Die römischen Bürger töteten Tarquinius

und stürzten den König. Anschließend riefen sie die

Republik aus.

Erst Mina Gregori wagte die Zuschreibung des Gemäldes

in Rom und somit auch die daraus resultierenden

Arbeiten der Werkstatt an Felice Ficherelli, Il Riposo.

Zuvor hatte das Gemälde mit seiner betörend

mutigen Komposition eine weitreichende Zuschreibungsgeschichte

hinter sich. So galt es einst als Werk

des Guido Cagnacci, darauf wurde es von R. Longhi

1947 Matteo Rosselli zugewiesen, dann Giovanni

Bilivert, die Version in der Dresdner Gemäldegalerie

wurde zunächst als Kopie nach Luca Giordano betrachtet

- auch der Rahmen unseres Gemäldes zeigt

auf einem alten Schild eine Zuschreibung an einen

weiteren Künstlers: Sebastiano Ricci. Wir jedoch folgen

Mina Gregori in ihrem Vorschlag, die Grundkomposition

Felice Ficherelli zuzuschreiben.

Ficherelli und seine Werkstatt schufen das vorliegende

Motiv in mehreren Versionen in den 1630er-Jahren,

wobei nur das Gemälde in der Accademia di San Luca

in Rom (123 x 165 cm, Inv.Nr. 324) als eigenhändig

anerkannt wird.

Weitere Werkstattrepliken befinden sich in:

Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel (Inv.Nr.

GK 1049), 54,5 x 75,5 cm, erworben vor 1749 durch

Wilhelm VIII. Bei diesem Gemälde wurde komplett

auf die im Hintergrund bei unserem Gemälde zu

sehende Figur verzichtet, sodass sich die Tiefenstaffelung

nicht vollends entfaltet. Siehe Vergleichsabb.

London, Wallace Collection (Inv.Nr. P643), 24,5 x 29,9

cm. Diese verkleinerte Version auf verzinntem Kupfer

zeigt hingegen die im Hintergrund befindliche Figur

und wild zur Seite strebende Haare des Tarquinius.

Budapest, Museum of Fine Arts (Inv.Nr. 492), 119 x

163 cm. Diese weitaus größerformatige Version,

deren Maße jedoch nicht an das hier angebotene

Gemälde heranreichen, zeigt die Haare des Tarquinius

ähnlich wie in den anderen Versionen. Im Unterschied

zu dem hier angebotenen Werk wirken die rötlichen

Partien weniger rosa und eher schmutzig als auf unserem

Bild, das auch im Hintergrund durch farbflächige

Differenzierung an Tiefe gewinnt.

Provenienz:

In alter Aachener Privatsammlung.

Durch Erbschaft an den Vorbesitzer.

Literatur:

Vgl. Die Königliche Gemälde Galerie im Neuen Museum

in Dresden, Dresden, 1860, S. 147.

Vgl. Silvia Panichi, Roma Antica e la nuova America.

Come il mito di Lucrezia e l‘idea della Repubblica

varcarono l‘Oceano, Rom 2018.

Vgl. Stephen Duffy und Hedley, The Wallace Collection‘s

Pictures. A Complete Catalogue, London 2004.

Vg. Sandro Bellesi, Pittura e Scultura a Firenze

(Secoli XVI-XIX), Florenz 2017, S. 75.

Anmerkung:

Filippo Baldinucci berichtete, dass Ficherelli, dessen

gelassenes und friedfertiges Wesen ihm den Beinamen

„Il Riposo“ verschaffte, in den 1620 seine Geburtsstadt

verließ, um in Florenz unter der Schirmherrschaft

des Musikliebhabers und Kunstsammlers

Alberto de‘ Bardi bei dem äußerst erfolgreichen

Meister Jacopo da Empoli zu arbeiten, dessen Stil

ihn nachhaltig beeinflusste. (1330163) (13)

FELICE FICHERELLI,

ALSO KNOWN AS “IL RIPOSO“

1605 – 1660, ATTRIBUTED

The painter was a student of Jacopo Chimenti (ca.

1554 - 1640), to whom he was sent by his patron,

Duke Bardi.

TARQUINIUS AND LUCRETIA

Oil on canvas.

160 x 190 cm.

On the frame still with old attribution to Sebastiano

Ricci. Verso with old Antwerp label.

Mina Gregori is the only specialist who dared to place

the painting in Rome and attribute the work to the

workshop of Felice Ficherelli, also known as “Il Riposo“.

Prior to that, the painting with its hauntingly bold

composition, had had a far-reaching attribution history.

It was once considered a work by Guido Cagnacci,

after which R. Longhi assigned it to Matteo Rosselli

in 1947, then to Giovanni Bilivert, the version in the

Dresden Picture Gallery was initially regarded as a

copy after Luca Giordano – the frame of our painting

also shows an old label with an attribution to another

artist: Sebastiano Ricci. However, we concur with Mina

Gregori in her suggestion that the basic composition

be attributed to Felice Ficherelli.

He and his workshop created several versions of the

present subject in the 1630s, although only the painting

held at the Accademia di San Luca in Rome (123 x

165 cm, inv. no. 324) is acknowledged as an autonomous

work. Further workshop replicas are held at:

Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel (inv. no.

GK 1049), 54.5 x 75.5 cm, acquired by Wilhelm VIII

before 1749.

In the Kassel painting, the figure in the background of

our painting was completely dispensed with, so that

the depth effect does not fully unfold.

Another version is held at the Wallace Collection,

London (inv. no. P643), 24.5 x 29.9cm. This scaleddown

version on tinned copper, however, shows the

figure of Tarquinius in the background, his hair wildly

blowing to one side. A much larger format painting

held at Budapest, Museum of Fine Arts (inv. no.

492), 119 x 163cm, does not come close in size to the

painting on offer for sale in this lot shows the hair of

Tarquinius in a similar way to the other versions. In

contrast to the work offered here, the reddish areas

appear less pink and dirtier than in our picture, which

also creates depth in the background through colour

differentiation.

Provenance:

In old private collection, Aachen.

By inheritance to previous owner.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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291

GIORGIO VASARI,

1511 AREZZO – 1574 FLORENZ,

KREIS DES

CHRISTUS TRÄGT DAS KREUZ

Öl auf Holz.

60 x 80 cm.

Christus erscheint im Profil mit leicht nach unten geneigtem

Gesicht, melancholisch und von antiker, klassischer

Schönheit, mit einem Blick, der Resignation

ausstrahlt und durch das gekonnte Spiel von Licht und

Schatten betont wird. Im Vordergrund stehen also das

Gesicht und die große Hand, die das Kreuz hält, das

im Hintergrund zu sehen ist und fast mit dem Hintergrund

und dem kupferfarbenen Haar Christi verschmilzt.

Der kreuztragende Christus von Giorgio Vasari, der

Sammlung Barberini-Corsini zuletzt in 2019 in der Ausstellung

„Vasari per Bindo Altoviti. Il Cristo portacroce“

gezeigt, stellt eines der wertvollsten Werke Vasaris dar,

das kurz vor seiner Abreise aus Rom nach Florenz entstand

und somit von einem sehr wichtigen Moment

in der römischen Tätigkeit des Künstlers im Dienste

von Papst Julius III und seinem Umfeld zeugt.

(1391331) (3) (19)

GIORGIO VASARI,

1511 AREZZO – 1547 FLORENCE,

CIRCLE OF

CHRIST BEARING THE CROSS

Oil on panel.

60 x 80 cm.

Christ Bearing the Cross by Giorgio Vasari held at the

Barberini-Corsini Collection was last shown in 2019 in

the exhibition Vasari per Bindo Altoviti. Il Cristo portacroce.

It is one of Vasari’s most valuable works, which

was created shortly before his departure from Rome

to Florence thus of a very important moment in the

artist’s career in the service of Pope Julius III and his

surroundings.

€ 20.000 - € 25.000

Sistrix

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292

LUCA GIORDANO,

GENANNT „FA PRESTO“,

1632/34 NEAPEL – 1705 EBENDA

Der vor allem für seine Fresken berühmte Maler war

Sohn eines Kunsthändlers aus Apulien, der sich ebenfalls

der Malerei widmete. So erhielt er seinen ersten

Unterricht bei seinem Vater, während jedoch allgemein

angenommen wird, dass er ein Schüler des

Giuseppe José de Ribera (1588/91-1652) war. Etliche

seiner Werke lassen auch dessen Einfluss erkennen,

während das enorm umfangreiche Werk Giordanos

zeigt, dass er sämtliche Stilvarianten seiner Zeit beherrschte.

Auch die Themenbreite in seinem Werk, in

sämtlichen Bereichen der Historienmalerei, religiöse

Darstellungen aber auch mythologische Szenen, zeigt

Einflüsse zunächst der Caravaggisten, später aber

auch der Maler Pietro da Cortona (1596-1669), Mattia

Preti (1613-1699) oder Peter Paul Rubens (1577-1640).

Im Bildaufbau mancher seiner Werke sind auch die

venezianischen Meister wie Paolo Veronese (1528-

1588), Tiziano Vecellio (1485/89-1576) oder Domenico

Robusti Tintroretto (1560-1635) spürbar.

DIE SEGNUNG DES KÖNIGS VON ISRAEL

Lavierte Sepia-Federzeichnung auf Bütten.

22 x 30 cm.

Um 1660.

Im Passepartout, verglast und gerahmt.

Wir danken Herrn Nicola Spinosa für die Bestätigung

der Autorschaft.

Die mehrfigurige Szenerie geht auf den Bibeltext von

Samuel (16. 1-13) zurück, in der die Segnung des jungen

David und damit seine nachfolgende Einsetzung

als König aus dem Hause Bethlehem geschildert

wird. Gezeigt werden die Hauptfiguren - aus der Bildmitte

leicht nach links gerückt – mit dem Propheten,

der beide Hände über den künftigen König segnend

ausbreitet. Vor und neben ihm zahlreiche Begleitfiguren,

auf zwei gestuften Ebenen in gebückter Haltung.

Eine Gestalt dabei mit Rauchfass, eine andere mit geöffnetem

Buch – vor mächtigen Säulen im Hintergrund.

Das Bildzentrum bildet ein Steinaltar mit Widderköpfen;

links hinten Andeutung einer Pyramide.

Die Zeichnung ist in Zusammenhang zu sehen mit

Werken altbiblischen Inhalts, die Giordano für die inzwischen

zerstörte Eremitage von San Juan del Buon

Retiro bei Madrid schuf, aber auch mit Bildern, die

sich im Escorial in Madrid finden. Eine dort befindliche,

stilistisch und kompositionell sehr vergleichbare Darstellung

ist Giordanos Gemälde von 1697: Die Eltern

der Psyche opfern für Apollo.

Literatur:

Vgl. G. Scavizzi, „Drawings by artists in Giordano‘s

circle: Simonelli, Malinconico and De Matteis“, in

Master Drawings, Nr. 37, 1999, S. 238-261.

A.R.

(13910213) (11)

LUCA GIORDANO,

ALSO KNOWN AS “FA PRESTO“

1632/34 NAPLES – 1705 IBID.

THE BLESSING OF THE KING OF ISRAEL

Washed sepia pen and ink drawing on laid paper.

22 x 30 cm.

Ca. 1660.

We would like to thank Nicola Spinosa for confirming

the authorship attribution.

€ 13.000 - € 15.000

Sistrix

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49



293

ELISABETTA SIRANI,

1638 BOLOGNA – 1665 EBENDA, UMKREIS DER

DAS SCHLAFENDE JESUSKIND,

UMGEBEN VON ZWEI ENGELN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

139 x 102 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Auf einem Tuch liegend das nackte schlafende Kind,

hinter dem zwei Engel mit großen weißen Flügeln

stehen, die jeweils eine Seite des Tuches vorsichtig

angehoben haben, um es darüber hinweg aufmerksam

zu betrachten. Das Licht fällt von oben herab auf

das Kind und beleuchtet auch Teile der Engelsgesichter

und der Flügel und bildet somit einen starken

Kontrast zum dunklen Hintergrund. Darstellung unter

dem Einfluss des Guido Reni (1575 Bologna - 1642

ebenda). Teils rest..

(1390131) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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294

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

CARITAS ROMANA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

111 x 116 cm.

In teilebonisiertem Rahmen.

Als Kniestücke wiedergegebene Figuren der Pero und

des Cimon, welche, entgegen der Tradition, in einem

von Vegetation umgebenen Waldstück wiedergegeben

sind. Cimon eine Trinkschale haltend, unterdessen

Pero ihre entblößte Brust präsentierend. Während der

Hintergrund hinter Cimon einen Felsblock oder eine

Wand suggeriert, deutet der Hintergrund hinter Pero

auf die freie Natur, außerhalb des Gefängnisses hin,

in dem ein Baum und Blätter angezeigt werden. Das

Gemälde wird in der Einlieferertradition Giuseppe

Zanchi zugewiesen.

(13908114) (13)

ITALIAN SCHOOL, 17TH CENTURY

CARITAS ROMANA

Oil on canvas. Relined.

111 x 116 cm.

In moulded, ebonized and parcel-gilt frame.

€ 10.000 - € 20.000

Sistrix

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51


295

DOMENICO PIOLA D. Ä.,

1627 GENUA – 1703

Domenico Piola gilt als der vielleicht bedeutendste

Genueser Maler seiner Zeit und erhielt aufgrund seines

Erfolges einen großen Werkstattbetrieb, bekannt

unter dem Begriff Casa Piola, in der mehrere Mit arbeiter

wirkten. Zahlreiche Paläste und Villen in und um

Genua verdanken ihre Ausstattung dieser Werkstatt.

So stattete 1688 Piola zusammen mit Gregorio de

Ferrari (1644-1726) die Räume des Palazzo Rosso in

Genua aus, aus denen einige Werke sich heute im

Britischen Museum befinden.

DER HEILIGE HIERONYMUS ALS BÜSSER

DOMENICO PIOLA THE ELDER,

1627 GENOA – 1703

THE PENITENT SAINT JEROME

Oil on canvas. Relined.

107 x 97 cm.

Accompanied by an expert’s report by Marcella di Martino,

Rome, 14 November 2023 and by Anna Orlando,

Genoa, July 2022, each in copy.

€ 20.000 - € 40.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

107 x 97 cm.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Marcella di Martino,

Rom, 14. November 2023 und von Anna Orlando, Genua,

Juli 2022, jeweils in Kopie.

Vor einer unebenen Felswand einer Grotte die vor einem

Felsblock kniende Figur mit nacktem Oberkörper und

emporgerichtetem Blick. Sein abgelegtes Kardinalsgewand

weist den Dargestellten als Hieronymus aus,

in seiner Hand ein Geißelungsstein, in der anderen

ein offenes Buch, vor ihm eine Schriftrolle und ein

Schädel. Der linke Hintergrund gibt einen Ausblick auf

eine schroffhügelige Landschaft frei. Sowohl di Martino

als auch Orlando bestätigen unabhängig voneinander

die Autorschaft des genannten Künstlers.

Literatur:

Vgl. Daniele Sanguineti, Domenico Piola 1628-1703.

Percorsi di pittura barocca, Ausstellungskatalog Genua

2017.

Vgl. Daniele Sangiuieti, Domenico Piola e i pittori della

sua „casa“, Soncino 2004.

Vgl. Anna Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento

al Settecento. Ritrovamenti dal collezionismo privato,

Turin 2010, S. 156-160.

(1390818) (13)

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53


296

LIONELLO SPADA,

1576 BOLOGNA – 1622 PARMA, ZUG.

ALLEGORIE DER MUSIK

Öl auf Leinwand. Doubliert.

87 x 104 cm.

In reliefbeschnitztem Rahmen.

Ein schlaglichtartig beleuchteter Hintergrund, dessen

Lichtquelle links oben liegt und somit die musikalische

Szene in einen Innenraum situiert, dient als Folie für

drei Halbfiguren, die im Musizieren begriffen sind. Eine

blau-weiß gekleidet junge Frau ganz links, ist durch

einen Perlohrring zusätzlich hervorgehoben und spielt

eine Mandoline, von der es seit dem 17. Jahrhundert

zwei Bauformen gibt. Neben ihr steht ein rotgewandeter

junger Mann mit Violine, zwischen ihnen ein

Kind, das ebenfalls ein Instrument zu halten scheint.

Anmerkung:

Spada hat verschiedentlich Bilder von Konzerten gemalt.

So wird ihm auch ein Gemälde zugeschrieben,

das im Fogg Art Museum in Cambridge verwahrt

wird und auch eines in der Galleria Borghese in Rom

– jedoch mit tieferer Bildstaffelung. Auch ein Gemälde,

das bei der Fondazione Zeri mit der Nummer 55214

verzeichnet wird, zeigt ein Konzert, das dem vorliegenden

Gemälde noch näherkommt, was den kompositorischen

Aufbau und die Gesichter angeht.

(13908120) (13)

LIONELLO SPADA,

1576 BOLOGNA – 1622 PARMA, ATTRIBUTED

ALLEGORY OF MUSIC

Oil on canvas. Relined.

87 x 104 cm.

Notes:

Spada painted various concerts. A painting held at

the Fogg Art Museum in Cambridge and another at

the Galleria Borghese in Rome are also attributed

to him, however, these show a greater image depth

through overlapping and layering. A painting listed at

Fondazione Zeri under no. 55214 depicts a concert

which is even more like the present painting with

regards to its composition and rendition of the faces.

€ 20.000 - € 25.000

Sistrix

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297

MATTIA PRETI,

1613 TAVERNA/ CATANZARO –

1699 VALLETTA/ MALTA

Der in Kalabrien geborene und auf Malta verstorbene

Maler hatte nach Auskunft seiner Zeitgenossen ein

äußerst bewegtes Leben. Er war nicht allein Maler,

sondern auch Ordensritter der Malteser und wurde

aufgrund des Ruhmes seiner Familie „Il Cavalier Calabrese“

genannt. In Rom erhielt er Aufträge von Papst

Urban VIII sowie von Kardinal Rospigliosi. Sein Werk

zeigt die Schule des Guercino (1591-1666), Giovanni

Lanfranco (1582-1647) und Domenico Zampieri (1581-

1641) sowie den starken Einfluss der tenebris tischen

Malerei der Caravaggisten. Werke seiner Hand finden

sich in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen

und Museen wie etwa im Museum of Fine Arts, Houston

im Nationalmuseum Warschau, im Prado, Madrid,

in der Pinacoteca di Brera, Mailand und in der Galleria

dell‘Accademia, Venedig. Sein Selbstbildnis befindet

sich in den Uffizien in Florenz.

DIE VERLEUGNUNG DES PETRUS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

93,7 x 124 cm.

In vergoldetem Profilrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Nicola Spinosa, Neapel,

22. Februar 2020, in Kopie.

Die Szene bezieht sich auf eine Stelle, die unter anderem

im Markusevangelium Erwähnung findet (Mk,

14,66-72): „Und Petrus war unten im Hof. Da kam eine

von den Mägden des Hohepriesters; und als sie Petrus

sah, wie er sich wärmte, schaute sie ihn an und sprach:

Und du warst auch mit dem Jesus von Nazareth. Er

leugnete aber und sprach: Ich weiß nicht und verstehe

nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof,

und der Hahn krähte. Und die Magd sah ihn und fing

abermals an, denen zu sagen, die dabeistanden: Dieser

ist einer von denen. Und er leugnete abermals.

Und nach einer kleinen Weile sprachen die, die dabeistanden,

abermals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer

von denen; denn du bist auch ein Galiläer. Er aber fing

an, sie zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den

Menschen nicht, von dem ihr redet. Und alsbald krähte

der Hahn zum zweiten Mal. Da gedachte Petrus an

das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der

Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

Und er fing an zu weinen.“ Eindrücklich fing Mattia Preti

diese Szene im Geschmack des Chiaroscuro-Caravaggismus

seiner Zeit ein und lässt die Hauptfiguren im

Schlaglicht gleißend hell aus dem Dunkel des Grundes

heraustreten. Spinosa stellt in seinem Gutachten

den guten Erhaltungszustand des Gemäldes heraus

und datiert es auf um 1650, als Preti in Rom weilte.

Literatur:

Vgl. Bernardo De Dominici, Vite de‘ pittori, scultori

ed architetti napoletani, Napoli 1742-1745, Bd. 3,

Neapel 2008, S. 583-725.

Vgl. Mattia Preti tra Roma, Napoli e Malta, Ausstellungskatalog,

Museo di Capodimonte, Neapel 1999.

Vgl. John T. Spike, Mattia Preti. Werkverzeichnis,

Florenz 1999.

(13908169) (13)

MATTIA PRETI,

1613 TAVERNA/ CATANZARO – 1699 VALLETTA/

MALTA

THE DENIAL OF SAINT PETER

Oil on canvas. Relined.

93.7 x 124 cm.

Accompanied by an expert’s report by Nicola Spinosa,

Naples, 22 February 2020, in copy.

In his report, Spinosa highlights the good condition of

the painting and dates it to ca. 1650, when Preti was

active in Rome.

€ 50.000 - € 70.000

Sistrix

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55


299

ITALIENISCHER MEISTER DER MITTE

DES 17. JAHRHUNDERTS,

WOHL SCHULE DES GUERCINO (1591-1666)

DER APOSTEL PETRUS BEIM ABFASSEN

DER PETRUSBRIEFE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

123 x 96 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Jörg Michael Henneberg

mit genauen Provenienz- und Literaturangaben,

München, 25. Januar 2024.

Im gemalten Hochoval der Apostel als Halbfigur in dem

Moment, als er sein Schreiben unterbricht und seinen

Blick nach links oben zum Himmel richtet, aus dem die

göttliche Eingebung in Gestalt von Lichtstrahlen auf

ihn herabfällt. Die Lebendigkeit seines Gesichtsausdruckes

spiegelt seine Ergriffenheit wieder. Dieses

Licht hebt nicht nur das Haupt des Apostels hervor,

das mit einem Nimbus hinterfangen ist, sondern auch

die Hände und die vor ihm liegenden Bücher und den

angefangenen Brief, sowie auch den Federkiel in seiner

rechten Hand. Auffallend ist auch das wertvolle

Bischofsgewand, das er trägt: über einem weißen

Untergewand, eine rote Stola und darüber einen

Mantel aus kostbarem und prunkvollen Goldbrokat.

Im Hintergrund links wird eine Architektur angedeutet,

während rechts oberhalb einer großen Volute der

Blick in eine Landschaft unter blauem Himmel fällt. In

der Darstellung selbst gibt es mehrere Diagonalen,

welche eine Dynamik hervorrufen. Qualitätsvolle Darstellung

mit kraftvollem Pinselduktus bei teilweise

leuchtendem Kolorit.

(1390671) (18)

298

MITTELITALIENISCHER MALER

DES 16. JAHRHUNDERTS

DIE MYSTISCHE VERMÄHLUNG

DER HEILIGEN KATHARINA

Öl auf Holz.

49 x 40 cm.

Vor dunklem Hintergrund die sitzende Maria mit rotem

Obergewand, auf ihrem Schoß der nackte Jesusknabe,

der gerade der ihm gegenüberstehenden Katharina

einen Ring an den Finger steckt zur mystischen Vermählung.

Diese in goldglänzendem Gewand, hat als

Attribute und Zeichen ihres Martyriums den linken

Arm auf ein Rad gelegt und hält einen Palmwedel.

Das Thema entspricht dem legendären Traum der Heiligen

Katharina, wonach sie nach Entsagung einer Ehe

mit Jesus selbst vermählt wurde. Beliebtes Motiv, das

von zahlreichen Malern aufgegriffen wurde. Teils rest..

(1390853) (18)

€ 4.000 - € 7.000

Sistrix

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ITALIAN PAINTER, MID-17TH CENTURY,

PROBABLY SCHOOL OF GUERCINO (1591-1666)

SAINT PETER THE APOSTLE WRITING

THE LETTERS OF PETER

Oil on canvas. Relined.

123 x 96 cm.

Accompanied by an expert’s report by Jörg Michael

Henneberg, with exact provenance and bibliography,

Munich, 25 January 2024.

€ 18.000 - € 22.000

Sistrix

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300

PIETRO PERUGINO,

1445/46 – 1523, NACHFOLGE DES

MARIA MIT DEM KIND UND VIER ENGELN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

130 x 70 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

In einer hügeligen grünen Landschaft mit jungen kaum

auszumachenden Staffagebäumen die kniende, im Gebet

begriffene Muttergottes in den ihr zukommenden

Farben gekleidet und mit einem Nimbus versehen.

Links neben ihr ein sie anblickender Engel mit gespreizten

Flügeln das Christuskind haltend. Am

Himmel drei musizierende schwebende Engel. Die

Darstellung beruht auf dem zentralen Altarblatt eines

Triptychons, das Pietro Perugino für Ludovico Sforza

(1452-1508) fertigte und das in einer dem Erzengel

Michael gewidmeten Seitenkapelle in der Certosa di

Pavia untergebracht war. Heute kann man das Triptychon

in der National Gallery in London bewundern,

während das vorliegende Gemälde in der direkten

Nachfolge im 16. Jahrhundert entstanden sein wird.

(1391462) (13)

PIETRO PERUGINO,

1445 – 1523, FOLLOWER OF

THE VIRGIN AND CHILD WITH FOUR ANGELS

Oil on canvas. Relined.

130 x 70 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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301

AGOSTINO BELTRANO,

1607 NEAPEL – UM 1665 EBENDA

DER GANG NACH GOLGOTA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

122 x 98 cm.

In geschnitztem, ornamental verzierten und teilvergoldeten

Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Nicola Spinosa, Neapel,

vom 5. Juni 2011, in Kopie.

Leicht aus dem Bildzentrum nach rechts gerückt die

unter dem Kreuz gefallene Figur des Christus in purpurrotem

Gewand mit Kreuzstrahlennimbus. Auf seinen

Schultern das mächtige Holzkreuz, dessen Querbalken

kompositionell eine absteigende Diagonale bildet, während

die Rückenlinie parallel zum vertikalen Balken

emporstrebt. Zahlreiche gestikulierende Figuren komplettieren

die Szenerie, während Veronika rechts das

Tuch hält und zwei Balken am Horizont schon Golgota

ankündigen.

AGOSTINO BELTRANO,

1607 NAPLES – CA. 1665 IBID.

CHRIST CARRYING THE CROSS

Oil on canvas. Relined.

122 x 98 cm.

Accompanied by an expert’s report by Nicola Spinosa,

Naples, dated 5 June 2011, in copy.

Literature:

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli

(curators), Barocco Spaziale. Dialoghi di luce, forma,

colore fra pittura barocca e Spazialismo, Biffi Arte,

exhibition catalogue, 8 December 2021 - 6 February

2022, Piacenza, p. 16 and p. 50.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli,

Barocco Spaziale. Dialoghi di luce, forma, colore

fra pittura barocca e Spazialismo, 8. Dezember 2021

– 6. Februar 2022, Piacenza, Ausstellungskatalog,

S. 16 und S. 50. (13803130) (13)

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59


302

NORDITALIENISCHER MEISTER

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE

NORTHERN ITALIAN SCHOOL

OF THE 17TH CENTURY

THE MAGI

Öl auf Leinwand. Doubliert.

98 x 128 cm.

In vergoldetem Kehlrahmen.

Vor dunklem Hintergrund die großfigurige Darstellung

der Heiligen Familie mit Maria in rot-blauem Gewand,

ihren rechten Ellenbogen auf einem Steinpodest abstützend

und mit der Hand den nackten Jesusknaben

auf einem weißen Tuch in ihrem Schoß haltend. Mit

ihrer linken Hand möchte sie gerade den Deckel eines

goldenen Pokals anheben, den ihr der Älteste der

rechtsseitig stehenden drei Könige mit grauem Bart

und Halbglatze kniend hinhält, während ihre Blicke

sich begegnen. Auch das Jesuskind greift mit seiner

rechten Hand nach dem Pokal. Rechtsseitig ein weiterer

König mit Turban und goldener Krone, ein goldenes

Gefäß haltend, sowie im Hintergrund im Schatten

der dritte König mit rötlichem Turban und Krone, ein

kleines goldenes Kästchen haltend. Über die rechte

Schulter von Maria blickt Josef in braunem Gewand

auf die Könige. Durch die Lichtführung werden besonders

das Gesicht Mariens und der Jesusknabe in den

Vordergrund gestellt.

(13908159) (13)

Oil on canvas. Relined.

98 x 128 cm.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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303

ANDREA DEL SARTO,

1486 – 1530/31, ART DES

DIE HEILIGE FAMILIE MIT JOHANNES

UND DER HEILIGEN KATHARINA

ANDREA DEL SARTO,

1486 – 1530/31, IN THE STYLE OF

THE HOLY FAMILY WITH SAINT JOHN THE BAPTIST

AND SAINT CATHERINE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

92 x 110 cm.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

In einem durch Mauerwerk angedeutetem Innenraum

die in annähernder Symmetrie angeordneten Figuren

vorn das liegende Christuskind darstellend, dahinter

eine Reihe mit Maria, Johannes und der Heiligen Katharina

deren ihr attributiv zukommendes Rad rechts am

Rand angedeutet ist, links weiter etwas in den Hintergrund

gerückt Joseph. Die drei ältesten Figuren mit

Ringnimbus ausgestattet.

(1381925) (13)

Oil on canvas. Relined.

92 x 110 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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61


304

CHARLES MELLIN,

1597 NANCY – 1649 ROM, WERKSTATT DES

HEILIGER SEBASTIAN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

94 x 77 cm.

In vergoldetem Profilrahmen.

Vor unbestimmtem abgedunkeltem Grund das halbfigurige

Bildnis eines jungen Manens mit purpurrotem

Velum leicht nach links an dem Betrachter vorbeiblickend

und mittels eines in seiner Hand liegenden

Pfeiles, der ihn attributiv näher bestimmt und somit

als Heiligen Sebastian ausweist. Mellin wurde zwar in

Lothringen geboren, wirkte aber den größten und wichtigsten

Teil seines Lebens in Italien, wo er wichtige

Aufträge für den Palazzo Muti und mehrere Kirchen

ausführte.

Literatur:

Vgl. Ausstellungskatalog, Charles Mellin, un Lorrain

entre Rome et Naples: Musée des Beaux-Arts de

Caen 21 . September -31. Dezember 2007.

(1391492) (13)

CHARLES MELLIN,

1597 NANCY – 1649 ROME, WORKSHOP OF

SAINT SEBASTIAN

Oil on canvas. Relined.

94 x 77 cm.

€ 20.000 - € 40.000

Sistrix

INFO | BIETEN

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305

JOHANN KÖNIG,

1586 NÜRNBERG – 1642

Johann König war ein deutscher Maler, Miniaturist

und Zeichner. Aufgrund seiner sehr fein gemalten

Kupfertafeln ist er heute bekannt. Seine Lehrjahre

könnte er wohl bei Johannes Rottenhammer d. Ä.

(1564-1625) in Augsburg verbracht haben. Als gesichert

gilt, dass er sich ein Jahr in Venedig aufhielt

und von 1610 bis 1614 in Rom war. Dort hat er wohl

noch den im Dezember gestorbenen Adam Elsheimer

(1574/78-1610) getroffen, dessen frührömischer Stil

eine direkte Anregung für sein Schaffen war. 1614

kehrte er nach Augsburg zurück und erhielt dort das

Malerrecht.

DIE GEBURT CHRISTI MIT DER ANBETUNG

DER ENGEL UND PUTTI

Öl auf Kupfer.

26,5 x 20,5 cm.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. h.c. Jan

de Maere, dass das vorliegende Gemälde von dem

deutschen Maler Johann König stammt und in Augsburg

entstanden ist; zudem datiert er das Werk in die

1620er-Jahre, Rambrouch, 20. Januar 2023, in Kopie.

Vor einem steinernen Gebäude, das auf Stroh und einem

weißen Tuch liegende Jesuskind, oberhalb seines

Kopfes auf der Spitze eines Holzkreuzes die Inschrift

„INRI“. Rechts neben ihm die kniende Maria in rotem

Gewand und dunkelblauem, leicht grünlich wirkendem

Umhang, hinter der wiederum der bärtige Josef

mit einem Stab in seinen Händen steht. Beide schauen

das Kind liebevoll an. Um Maria herum zahlreiche große

stehende Engel mit Flügeln, zur Anbetung und Betrachtung

des Kindes versammelt. Oberhalb der Gruppe

Blick auf die nächtliche hügelige Landschaft und

drei fliegende Putti in hellerem gelblichen Licht, die

zukünftigen Marterwerkzeuge des Neugeborenen,

eine Dornenkrone, Nägel und einen Hammer, haltend.

Qualitätvolle Malerei mit gekonnter Lichtführung. Das

Gemälde zeigt sowohl die Einflüsse von Johann Rottenhammer

d. Ä. (1564-1625), als auch des Hendrick

van Balen (1589-1620).

(13916949) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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63



306

LAZZARO TAVARONE,

1556 GENUA – 1641 EBENDA, ZUG.

DIE KREUZABNAHME JESU

Tempera auf Schieferplatte, montiert auf Holzplatte.

96,5 x 73,5 cm.

Rechts unten runder Aufkleber mit Verweis auf

„Christie‘s Nr. 503 B, 5.X.79“

Ungerahmt.

Das Gemälde zeigt die mehrfigurige Kreuzabnahme

vor einem Höhleneingang, in dessen Inneres Jesus

gebracht werden soll. Zwei Männer, der rechte von

ihnen wohl Joseph von Arimathia, halten den nackten,

auf einem weißen Laken liegenden Oberkörper Jesu,

während zwei weitere an dessen Füßen zu sehen

sind. Zwischen ihnen stehend Maria mit gefalteten

Händen. Am Boden liegend die Arma Christi: Hammer,

Dornenkrone, Zange und Nägel. Im Hintergrund links

dieser nächtlichen Darstellung der Hügel Golgotha mit

den drei aufgestellten Kreuzen und Figuren.

307

FLÄMISCHER KÜNSTLER

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE KREUZAUFRICHTUNG

Öl auf Leinwand. Doubliert.

93 x 118 cm.

Großformatig angelegt, entsprechend des Vorbildes

von Rubens, jedoch mit einigen Abänderungen im

Detail. Das Motiv – entgegen der Kreuzabnahme –

hatte Luca Giordano 1686 ebenfalls aufgegriffen. Der

Stich von Jan Witdoeck nach Rubens führte zu Wiederholungen.

Allerdings hat der Maler hier im Bild

einen betonenden Hinweis auf die Verurteilung Jesu

durch die Römer eingefügt, nämlich in der auffällig

rot leuchtenden römischen Fahne.

(1381927) (11)

€ 7.500 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Auktionskatalog: Christie‘s Rom, Catalogo d‘Asta

Durazzo Pallavicini Negrotto Cambiaso, 05. Oktober

1979, Titelseite und S.112, Nr. 503 B, „Depositione“,

Tavarone (in Kopie vorliegend).

(1381981) (18)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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65


308

JAN JANSSENS,

1590 SIEGEN – UM 1655 ANTWERPEN, ZUG.

JOHANNES DER TÄUFER

Öl auf Leinwand. Doubliert.

76 x 62 cm.

In dekorativem Rahmen.

Beigegeben eine Zuschreibung durch Prof. Leonard J.

Slatkes, New York, 21. Dezember 1997 sowie ein Gutachten

von Gianni Papi, Florenz, 10. April 2017, jeweils

in Kopie.

Halbbildnis des Heiligen, mit halb entblößtem Oberkörper,

darüber ein Fell und ein rotes Tuch. Sein Haupt

ist von einem goldenen kreisrunden Heiligenschein

hinterfangen. Mit beiden Händen hält er ein weißes

Lamm als Attributtier, das wie der Heilige selbst den

Blickkontakt mit dem Betrachter aufnimmt, was ikonografisch

als äußerst selten gesehen werden muss.

Dahinter zieht links der Kreuzstab des Heiligen, dieser

mit einem Rotulus, beschriftet in Majuskeln „MAG-

NUS“. Die Figur vor dunklem Hintergrund mit aufleuchtendem

Inkarnat. Das Gemälde insgesamt von

suggestiver Wirkung.

(1380312) (18)

JAN JANSSENS,

1590 SIEGEN – CA. 1655 ANTWERP, ATTRIBUTED

SAINT JOHN THE BAPTIST

Oil on canvas. Relined.

76 x 62 cm.

Attribution courtesy of Professor Leonard J. Slatkes,

New York, 21 December 1997. Further an expert’s

report by Gianni Papi, Florence, dated 10 April 2017;

each in copy.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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309

ITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE

DES 17. JAHRHUNDERTS

LESENDER MÖNCH IN LANDSCHAFT

Öl auf Leinwand.

70 x 55,5 cm.

In teilvergoldetem Rahmen.

Vor abendlichem Landschaftshintergrund das Halbportrait

eines einfachen Mönches nach rechts in beigebrauner,

am Ärmel geflickter Kutte. Er hält vor sich auf

einem Stein ein aufgeschlagenes Buch, blickt jedoch

mit seinen dunklen Augen durch einen Zwicker auf

seiner Nase aus dem Bild auf den Betrachter hinaus.

Er hat ein leicht gebräuntes Gesicht, weiße Haare und

einen weißen Vollbart, zudem eine faltige Stirn. Feine

qualitätvolle Malerei, bei der auf den kräftigeren Händen

sogar die Adern deutlich sichtbar sind und das Gesicht

individuelle Züge trägt.

(1390609) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

310

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

KÖNIG DAVID ÜBER DER HARFE SINNIEREND

Öl auf Leinwand. Doubliert.

76 x 62 cm.

In breitem profilierten Rahmen.

In sich gebeugter alter Mann sich mit einer Hand in

den langen grauen Bart greifend, die andere Hand auf

einer angedeuteten Harfe stützend, wodurch er als

König David erkennbar wird, dem auch attributiv eine

breite Goldkette beigegeben ist.

(1381922) (13)

ITALIAN MASTER, 17TH CENTURY

KING DAVID PONDERING OVER THE HARP

Oil on canvas. Relined.

76 x 62 cm.

€ 5.500 - € 7.000

Sistrix

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67


311

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS,

KREIS DES PIETER BRUEGHEL D. J.

(UM 1564-1637/38)

DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY,

CIRCLE OF PIETER BRUEGHEL THE YOUNGER

(CA. 1564-1637/38)

THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONY

Öl auf Leinwand.

37,6 x 47,3 cm.

Verso auf Keilrahmen mit handschriftlichem Vermerk.

In vergoldetem und ornamentverzierten Rahmen.

In einer höhlenartigen tonal eingefärbten Struktur der

Einsiedler Antonius mit einer vor ihm knienden unbekleideten

Frau, die den hellsten Punkt der Komposition

bildet und zahlreiche Irrwesen. Viele flämische Künstler

des 17. Jahrhunderts aus dem Nachfolgerkreis des

Hiëronymus van Aken Bosch haben sich nicht selten

diesem Thema gewidmet. Der Mönch und Einsiedler

Antonius sucht in einer Höhle Schutz und Haltung gegen

leibliche und geistige Versuchung. Die Vereinigung

dieser älteren Thematik mit dem Gedanken der christlichen

Mahnung an die Sieben Todsünden versteht sich

erst aus den sozialen und politischen Verwerfungen

der Zeit. Hier sei erinnert an die Wirren des 30-jährigen

Krieges, Pest und damit einhergegangene Infragestellungen

moralischer Werte bei gleichzeitigem Aufblühen

von Hexenglauben und Magie. So war ein Werk

wie dieses auch als Mahnung zu seiner Zeit zu verstehen.

Nächtliche Szenen mit einer brennenden Stadt

im Hintergrund sind etwa von Adriaen van Stalbemt

(1580-1662) oder auch aus dem Kreis von Egbert van

Heemskerck d.Ä. bekannt.

(1391791) (13)

Oil on canvas.

37.6 x 47.3 cm.

€ 20.000 - € 30.000

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69


312

JOOS DE MOMPER D. J.,

1564 ANTWERPEN – 1635, ZUG.

DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS

Öl auf Holz. Parkettiert.

48 x 62 cm.

In altem Barock-Rahmen.

Der Maler hat sich diesem Thema wiederholt gewidmet,

so etwa mit seiner „Grottenlandschaft mit Einsiedelei“

von 1630, in der die Figurenstaffage von Jan

Brueghel d. J. eingefügt wurde. Berglandschaften mit

Felsengrotten zählen auch zu seinen bevorzugten

Bildmotiven (Liechtenstein Museum, Wien). Seine

Landschaften sind stets fantasievoll und kaum realistisch.

Sein Aufenthalt in Italien – vermutlich in den

1580er-Jahren – mag zu dieser Auffassung geführt

haben. Lodewijk Toeput, der ebenfalls in Italien tätig

war, hat auf sein Werk Einfluss gehabt.

Die Antonius-Thematik wurde durch die „Vita Antonii“

des Theologen Athanasius seit dem 4. Jahrhundert

überliefert. Vor allem seit dem 16. Jahrhundert wurde

sie beliebter Bildgegenstand. Die Erzählung, Antonius

habe in einer Grotte gehaust, lieferte der Fantasie reiche

Gestaltungsmöglichkeiten. Hieronymus van Aken

Bosch hatte dem Thema durch seine skurrilen Figuren

zudem Nahrung gegeben. Hier im Bild ist Antonius im

Zentrum stehend gezeigt, wie er beherzt die Gestalten

der Versuchung zurückweist. Doch auch hier finden

sich höchst originelle Figurendarstellungen, so etwa

links unten eine Frau, die das nackte Gesäß eines

Mannes geißelt.

Werke des Malers sind in zahlreichen Museen vertreten,

z. B. Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig,

in der Alten Pinakothek in München, in der Hamburger

Kunsthalle, im Museum der bildenden Künste zu Leipzig,

in der Alten Sammlung des Saarlandmuseums, im

Kunsthistorischen Museum, Wien und in der Gemäldegalerie

Alte Meister in Dresden.

A.R.

(1390514) (11)

€ 8.000 - € 10.000

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313

NIEDERLÄNDISCHER MALER

DES 16. JAHRHUNDERTS,

IN DER NACHFOLGE DES HIERONYMUS BOSCH

(UM 1450-1516)

DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS

Öl auf Holz.

23 x 34,5 cm.

In altem bemalten Rahmen.

Kurz vor 1500, dem Jahr des gefürchteten Jahrhundertwechsels,

hat der Aberglaube in der christlichen Welt

Untergangsängste geschürt. 1486 erschien die Schrift

„Hexenhammer“ des Dominikaners Heinrich Kramer,

womit auch die Hexenverfolgungen begannen. Biblische

Schilderungen der Gottesstrafen über die sündige

Menschheit, etwa der Brand von Sodom, lieferten

visionäre Bilder. Fromme Halluzinationen vom „Bösen“

beherrschte Traumfantasien, vor allem Ängste vor bevorstehenden

apokalyptischen Ereignissen, die nur

durch Gebet und Hinwendung zum Glauben zu verhindern

seien.

Der bedeutendste Vertreter dieser Bildfantasien war

Hieronymus van Aken Bosch. Die Mitteltafel seines

Altartriptychons in Lissabon (Museo Nacional de Arte

Antiga), das neben späteren Datierungsversuchen

richtigerweise von Charles de Tolnay um 1490 angesetzt

wurde, war auch Vorbild des hier vorliegenden

Gemäldes.

Gezeigt ist rechts ein hoher, ruinöser Turm mit Toröffnung,

darin ein Kapellenaltar, vor dem der Heilige

Antonius kniet. Er wird bedrängt, einerseits von Verlockungen

des Luxus sowie einer Frau, andererseits

von grauenhaften, furchterregenden Mischwesen. Im

Hintergrund eine brennende Stadt, die an das sündige

Sodom erinnert. Alle Hässlichkeit und Bosheit

der Welt sollte hier zum Ausdruck gebracht werden.

Rechts ein angebauter Rundturm mit Reliefs von

Bibel szenen.

Die Thematik wurde durch die „Vita Antonii“ des

Theologen Athanasius seit dem 4. Jahrhundert überliefert.

A.R.

Literatur:

Vgl. Stefan Fischer, Im Irrgarten der Bilder. Die Welt

des Hieronymus Bosch, Stuttgart 2016.

(1390411) (2) (11)

DUTCH SCHOOL, 16TH CENTURY,

IN THE FOLLOWING OF HIERONYMUS BOSCH

(CA. 1450-1516)

THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONY

Oil on panel.

23 x 34.5 cm.

Shortly before 1500, the year of the dreaded turn of

the century, superstition fuelled fears of doom in the

Christian world. In 1486 the Hexenhammer [Hammer

of Witches] by the Dominican Heinrich Kramer was

published, which also marked the beginning of the

witch hunts. The most important representative of

these visual fantasies was Hieronymus Bosch.

€ 10.000 - € 12.000

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71


314

LOUIS DE CAULLERY UND WERKSTATT,

UM 1580 CAMBRAI – UM 1621 ANTWERPEN

Der Künstler studierte 1593/94 mit dem Namen Loys

Solleri bei Joos de Momper d. J. (1564-1635) und wurde

1602 Meister der Sankt Lukasgilde. Die Annahme,

dass er sich je nach Italien begeben hätte, konnte

nicht bestätigt werden. Dagegen zeigen seine Architekturen

den Einfluss von Paul Vredeman de Vries

(um 1567-um 1635), vor allem von dessen Architekturstudien.

Nur zwei seiner Werke sind voll signiert: eine

venezianische Karnevalsszene (Kunsthalle Hamburg)

und „Fete galante“ (Musée des Beaux Arts, Cambrai).

Eine „Allegorie der Sinne“, 1618 datiert, ist mit „L.

C.“ monogrammiert (Sammlung Lobkowicz, Schloss

Nelahozeves/ Böhmen).

KREUZIGUNG

Öl auf Holz. Parkettiert.

56,5 x 94 cm.

In teilvergoldetem, ebonisierten Rahmen.

In besonders breitem Format der Berg Golgota, der

vor allem durch die drei stehenden Kreuze ausgezeichnet

wird. Dahinter sich eine Hügelkette abzeichnend.

Die reichfarbige Figurenstaffage findet sich in

Gemälden Caullerys mit gleichem Thema in Varianten

wieder. Eine vergleichbare Szene mit Golgota, deren

Entstehung auf um 1617 angenommen wird, wird im

Suermondt-Ludwig Museum in Aachen unter der Inv.

Nr. GK 760 verwahrt. Ein weiteres Vergleichsbild, bei

dem auch das figürliche Programm in seiner Komposition

mit dem hier angebotenen Bild übereinstimmt,

wird beim RKD unter der Nummmer 11315 verzeichnet.

Provenienz:

Aristokratische Familie aus der Bourbonnais.

(1391491) (13)

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Detailabbildung

LOUIS DE CAULLERY AND WORKSHOP,

CA. 1580 CAMBRAI – CA. 1621 ANTWERP

CRUCIFIXION

Oil on panel. Parquetted.

56.5 x 94 cm.

Provenance:

Aristocratic family from Bourbonnais.

€ 15.000 - € 20.000

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315

ANTHONIUS VAN DYCK,

1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON,

NACHFOLGE DES

KREUZABNAHME CHRISTI

Öl auf Holz. Parkettiert.

60 x 57,5 cm.

In ebonisiertem Profilrahmen.

Vor dunklem Fond die fahle Figur der in Sitzhaltung

gestützten Figur des Leichnams Christi auf seinem

Grabtuch. Begleitet von Maria, Johannes und Josef

von Arimathäa.

(13906011) (13)

€ 8.000 - € 15.000

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316

JACOB VAN SPREEUWEN,

1611 LEIDEN – UM 1665, ZUG.

ALTER GELEHRTER MIT SEINEM SCHÜLER

IM STUDIO

Öl auf Holz, verso Parkettierklötzchen.

53 x 65 cm.

Rechts unten signiert

Wie das Werk des Malers insgesamt den Stil und die

Nähe Rembrandts verrät, so zeigt sich auch dieses Gemälde

ganz der Auffassung des großen Meisters.

Spreeuwen wurde deshalb lange als Rembrandtschüler

gesehen, was die neuere Forschung jedoch nicht bestätigen

kann. Vielmehr zeigen sich in seinem Werk auch

Einflüsse von Gerard Dou, was eine qualitative Eigenständigkeit

zur Folge hatte. Das Gemälde zeigt einen

abgedunkelten Innenraum, die Studierstube eines alten

Gelehrten, der in Fensternähe am Tisch sitzt und einen

großen Folianten vor sich liegen hat. Dahinter ein Jüngling

im Gespräch mit dem Alten. Im Raum stilllebenartig

gruppiert mehrere Bücherstapel, Globen, eine Sanduhr

und weitere Utensilien, zum Teil in stark abgedunkelten

Winkeln des Raumes. Die damalige Beliebtheit solcher

Darstellungen zeigt sich darin, dass Spreeuwen ähnliche

Raumfantasien mit Gelehrten mehrfach schuf.

(1391022) (11)

JACOB VAN SPREEUWEN,

1611 LEIDEN - CA. 1658, ATTRIBUTED

OLD SCHOLAR WITH HIS STUDENT IN HIS STUDY

Oil on panel.

53 x 65 cm.

Signed lower right.

€ 13.000 - € 20.000

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75


317

JAN VAN NOORDT,

1623/24 – NACH 1676/86

DER ENGEL ERSCHEINT HAGAR IN DER WÜSTE

JAN VAN NOORDT,

1623/24 – AFTER 1676/86

THE ANGEL APPEARS TO HAGAR IN THE DESERT

Öl auf Holz. Parkettiert.

85 x 115 cm.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

Camaieuhafte Landschaftsdarstellung mit Wiedergabe

der biblischen Legende aus Genesis, Kapitel 21,

14-17, wonach Hagar, die Gemahlin Abrahams, nach

ihrer Verstoßung in die Wüste von einem Engel gerettet

wird, der ihr einen Weg zum lebensrettenden Wasser

weist. Ein sandiger mit seiner niedrigen Vegetation an

die Niederlande erinnernder Boden dient als Schauplatz

für die biblische Szene, wobei der Engel über

einer Distel schwebt, neben der die schwangere Hagar

Platz genommen hatte - ein Symbol des Überlebenskampfes

in einer unwirtlichen Gegend.

(1391608) (1) (13)

Oil on panel. Parquetted.

85 x 115 cm.

€ 10.000 - € 14.000

Sistrix

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318

SIMON DE VOS,

1603 ANTWERPEN – 1676 EBENDA

LASSET DIE KINDER ZU MIR KOMMEN

Öl auf Kupfer.

37 x 74 cm.

Mittig unten signiert und datiert „1642“.

Das Gemälde zeigt die Kindersegnung Jesu, wie sie

in den Evangelien der drei Synoptiker geschildert. Im

Zentrum der unter einem offenen Gebäude vor einer

runden Marmorsäule sitzende Jesus in blauem Gewand

mit leuchtend rotem Mantel, hellem Nimbus

um sein Haupt und braunen Augen, mit denen er aus

dem Bild schaut. Seine linke Hand hat er auf den Kopf

eines neben ihm knienden Jungen gelegt, den er mit

ausgestreckter rechter Hand segnet. Um ihn herum

vier weitere Mütter mit ihren Kindern, davon im Vordergrund

eine junge Frau in elegantem, goldfarbig

glänzendem Gewand, die ihre Kinder jeweils unter

ihren Armen hält und heranträgt. Linksseitig zudem

eine niedrige Balkonbrüstung mit zwei Frauen, während

am rechten Bildrand mehrere Männer über das Geschehen

heftig diskutieren. Zahlreiche weitere Figuren

wohnen dem Geschehen bei. Im Hintergrund sind unter

blau-grauem Himmel die ebenso farbigen Häuser und

ein Rundtempel zu erkennen. Qualitätvolle Malerei

mit besonderer Betonung von Gesten und der Stofflichkeit

der Kleidung.

Anmerkung:

Der Maler studierte zunächst bei Cornelis de Vos

(1584-1651), und wurde schon mit 17 Jahren ein

Meister der Antwerpener Sankt Lukas-Gilde.

Es wird vermutet, dass er bereits in der Werkstatt

des Peter Paul Rubens gearbeitet hat, bevor er

nach Rom ging, um dort von den Bamboccianti,

aber auch von Johann Liss (1597-1629) beeinflusst

zu werden.

(13916931) (18)

SIMON DE VOS,

1603 ANTWERP – 1676 IBID.

LET THE CHILDREN COME TO ME

Oil on copper.

37 x 74 cm.

Signed at centre below and dated “1642”.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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77


319

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

AUS DEM KREIS DES CORNELIS DE HEEM

(1631-1695)

STILLLEBEN MIT SILBERTAZZA, HUMMER UND

FRÜCHTEN

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.

50 x 64 cm.

Links unten bezeichnet „C:d:Heem“.

In Louis XV-Stilrahmen.

Auf einer Tischplatte, die von rechts her in den Bildraum

hineinragt, ein gefälteltes Tischtuch mit darauf

dekoriertem Arrangement: In einer Silbertazza liegen

Zitrusfrüchte, daneben eine Moutardiere, Austern, ein

Hummer, Bergamotten und Trauben.

(1390281) (13)

€ 6.000 - € 8.000

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320

ANDRIES DANIELSZ,

UM 1580 – 1640, ZUG.

STILLLEBEN MIT BLUMENKORB UND

BLÜTENKRANZ

ANDRIES DANIELSZ,

CA. 1580 – 1640, ATTRIBUTED

STILL LIFE WITH BASKET AND WREATH OF

FLOWERS

Öl auf Eichenholz.

33 x 49 cm.

Das Gemälde fügt sich stilistisch völlig ein in die

Malweise der von Daniels bekannten, farbkräftigen

Werke, die an seine ehemalige Mitwirkung ab 1599 als

Schüler Pieter Brueghels d. J. erinnern. 1602 wurde

der Maler in der Antwerpener Lukasgilde aufgenommen,

womöglich arbeitete er auch an Bildern nach

Brueghels d. Ä. mit. Lange wurden seine Bilder dem

Werk des Ambrosius Bosschaert d. Ä. zugewiesen,

erst nach 1984 konnte dies aufgrund zweier signierter

Bilder korrigiert werden. Typisch für seine Malweise

ist, dass er den Stillleben einen dunklen Hintergrund

gab, was die Leuchtkraft der Farben hervorhebt. Auch

hier überwiegen im Bild die Farben Rot, Rosa und

Blassgelb, wie wir dies auch in weiteren seiner Werke

sehen. Werke seiner Hand finden sich in öffentlichen

Sammlungen, wie etwa Budapest, Szépmüvészeti

Müzeum, im Stadthuis Geerandsbergen, aber auch in

bedeutenden Privatsammlungen.

Oil on oak panel.

33 x 49 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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Literatur:

Vgl. Jan Kelch: Holländische Malerei aus Berliner

Privatbesitz, Berlin 1984.

(1391801)

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79


321

JOHANN ANTON EISMANN,

1604 SALZBURG – 1698 VENEDIG, ZUG.

Der österreichische Maler war in Verona und in Venedig

tätig, er malte hauptsächlich Hafen- und einige

Kampfgenreszenen.

CAPRICCIO EINES HAFENS MIT SEGELSCHIFFEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49,5 x 72 cm.

JOHANN ANTON EISMANN,

1604 SALZBURG – 1698 VENICE, ATTRIBUTED

CAPRICCIO OF A HARBOUR WITH SAILING SHIPS

Oil on canvas. Relined.

49.5 x 72 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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Im Vordergrund das Ufer mit einem angelegtem Boot,

zwei Reisenden mit Muli und ein großer alter Turm,

durch dessen Toröffnung der Weg zum Wasser führt.

Rechtsseitig zwei grosse beflaggte Schiffe, eines mit

gesetzten Segeln, im ruhigen Wasser vor der Silhouette

einer Stadt vor weitem Gebirgszug unter hohem,

teils bewölktem Himmel.

Anmerkung:

Der in Salzburg geborene Maler besuchte später

München, wo er für den Hof arbeitete, dann Venedig.

Von hier wandte er sich nach Verona, besuchte mehrmals

Deutschland, kehrte jedoch immer wieder nach

Italien zurück. (13913810) (3) (18)

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322

SIMON DE VOS,

1603 ANTWERPEN – 1676 EBENDA

KRÖSUS ZEIGT SOLON SEINE SCHÄTZE

Öl auf Holz. Parkettiert.

56 x 85 cm.

In dekorativem, goldenen Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Liliane Huillet, 24. September

2023.

In einem Palast mit halbrundem Innenraum der sitzenden,

sagenhaft reiche jüdische König Krösus mit langem

Bart, einem großen, hellen Turban und einem Pelz

verbremten, türkisgrün glänzenden Gewand mit seinem

Sohn, der einen roten langen Vorhang gerade zur

Seite gezogen hat, damit Krösus dem Philosophen

Solon seine, vor einem großen Tisch mit dunkelbraunen

Tuch, stehenden Schätze zeigen kann.

Vor und auf dem überreich gedeckten Tisch sind zu

finden: goldene Platten, Kannen, Deckelpokale und

Becher, wenige silberne Becher, goldene Anhänger

und Perlenketten, eine Amphore und liegender Sack

mit Goldmünzen, sowie ein kleines mit rotem Samt

ausgestattetes Schmuckkästchen. Nach Überlieferung

von Herodot hatte Krösus den hier abgebildeten

einfach gekleideten Solon gefragt, wer glücklicher sein

könnte als er, worauf dieser antwortete, dass sich erst

nach dem Tod entschieden ließe, wer im Leben glücklicher

war. Hinter dem König stehend ein Bediensteter

und das Gesicht eines weiteren Mannes, das

eventuell ein Portrait des Malers sein könnte. Die

moralisierende Legende wurde besonders im 17. Jahrhundert

zum beliebten Bildthema, um der vermögenden

Herschergesellschaft einen Spiegel vor zu halten.

(1391783) (1) (11)

SIMON DE VOS,

1603 ANTWERP – 1676 IBID., ATTRIBUTED

CROESUS SHOWS SOLON HIS TREASURES

Oil on panel. Parquetted.

56 x 85 cm.

Accompanied by an expert’s report by Liliane Huillet,

24 September 2023.

€ 20.000 - € 30.000

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81


323

FLÄMISCHER MALER DER ERSTEN HÄLFTE

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE OPFERUNG DES ISAAK

Öl auf Holz. Verso drei Parkettierleisten.

Ca. 106 x 76 cm.

Das Gemälde wohl auf ein Vorbild von Marten de Vos

(1532-1603) zurückgehend, das als 1580 entstandener

Kupferstich Verbreitung fand.

Der in bergiger Landschaft auf einer Anhöhe stehende

bärtige Abraham mit rotem Mantelüberwurf hat gerade

ein großes Schwert erhoben, um seinen seitlich vor

ihm knienden Sohn Isaak auf Geheiß Gottes zu töten.

Durch einen großen fliegenden Engel in bewegtem

gelb-goldenen Gewand wird er gerade noch von seinem

Vorhaben abgehalten. Nach rechts fällt der Blick

in ein Tal mit Häusern, nach links in einen Wald, in

dem ein Widder zu erkennen ist, den er schließlich

anstelle seines Sohnes opfert.

(1390815) (18)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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324

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

DAS JÜNGSTE GERICHT

Öl auf Kupfer.

70 x 50 cm.

Rechts unten alte Galerienummerierung in Öl „80.“.

In teilvergoldetem Rahmen.

Vielfigurige Themenwiedergabe. Oben in einer gelben

Sonnengloriole, gehalten von Putti auf einer Wolke,

Jesus als Weltenrichter, seitlich von ihm auf Wolken

kniend Maria in blauem Mantel und Johannes der Täufer,

sowie zahlreiche bereits in den Himmel aufgenommene

Figuren. In der Bildmitte zwei Engel, die die

Posaunen zum jüngsten Gericht blasen, darunter links

hochsteigende, zum Teil mit Hilfe eines Engels emporschwebende

Gestalten der Seligen, nach rechts die in

die Hölle stürzenden und verbleibenden Verdammten.

Im unteren Bereich mittig ist die Wolkendecke aufgerissen

und eine türkisfarbene bergige Landschaft mit

zahlreichen schemenhaften Figuren zu sehen, die durch

einen Engel zum jüngsten Gericht geleitet werden.

(1391105) (18)

FLEMISH SCHOOL OF THE 17TH CENTURY

THE LAST JUDGEMENT

Oil on copper.

70 x 50 cm.

Unsigned, old gallery number “80“ in oil lower right.

€ 20.000 - € 30.000

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325

VENEZIANISCHER MALER

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE GROSSE KREUZIGUNG

Öl auf Leinwand.

Ca. 115 x 220 cm.

Das Gemälde in imposanter Größe zeigt die Kreuzigung

als Kalvarienberg-Szenerie in panoramaartiger

Sicht. Unzählige Personen wohnen dem Geschehen

bei. Das Kreuz Christi ist bereits erhoben, während

seitlich die Kreuzigung der beiden Schächer noch von

statten geht. Pferde mit geharnischten Reitern unter

Bäumen an den äußeren Bildseiten und eine gedrängte

Personengruppe aus dem engsten Kreis Jesu unterhalb

des Kreuzes bilden kompositionelle Elemente

der Bildgliederung. Entgegen der sonst üblichen Sichtweise

wird hier der am Kreuz Erhobene weniger als

leidend, vielmehr als Beherrscher des Geschehens

und damit als Herrscher der Welt vor einer Lichtaura

dargestellt. Eine solche Neuinterpretation fußt natürlich

auf einem bedeutenden Vorbild. Es ist die „Kreuzigung“

von Jacopo Tintoretto (1518/19 Venedig - 1594),

die er für die Sala dell‘Albergo der Scuola Grande di

San Rocco in Venedig 1565 bis 1566 schuf. Das gewaltige

Gemälde, mit einer Breite von 5,20 Metern,

befindet sich oberhalb der Vorstandstribüne der Bruderschaft.

Entwurfszeichnungen dazu finden sich

heute in Florenz, Rotterdam und London. Das hier

vorliegende Gemälde geht demnach auf eine Vermittlungsvorlage

zurück. Bereits 1582 schuf Agostino

Carracci für den Kardinal Ferdinando de Medici den

wohl bekanntesten Stich. Der Maler kannte also das

Original lediglich vermittels der farblosen, seitenverkehrten

Vorlage, was die zum Teil erheblichen Unterschiede

zu Tintorettos Original erklärt. Dies betrifft

sowohl einzelne Detailabänderungen, als vor allem

die Neufindung der Farbgebung. Beispielsweise hat

der Maler im unteren Bildzentrum das Rot im Kleid

der Maria als belebendes, farblich hervorstechendes

Element neu erfunden. A.R.

(1390134)

€ 5.500 - € 7.500

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326

CORNELIS DE VOS,

UM 1584 HULST – 1651 ANTWERPEN, ZUG.

De Vos wurde 1608 Freimeister der Gilde in Antwerpen.

Seine Leistung liegt weniger darin, nach neuer Stilsprache

zu suchen, sondern vielmehr die tradierte

Meisterschule zu einem gesteigerten Höhepunkt zu

bringen. Dabei zeigt sein Werk, dass er neben mythologischen

und religiösen Themen, gerade durch seine

Portraits die größten Leistungen erbrachte. So übertraf

er in Feinmalerei und Materialwiedergabe von

Stoffen nicht selten die größten Meister seiner Zeit.

Daneben wurde immer sein Feingefühl für die psychologische

Erfassung des Charakters der Dargestellten

erkannt.

CHRISTUS IN DER KELTER

Öl auf Kupfertafel.

29,3 x 26,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

Christus in der Kelter oder als Keltertreter ist ein im

12. Jahrhundert aufgekommenes Motiv der christlichen

Ikonografie. Zu sehen ist Christus bei der Arbeit

in einer Weinkelter mit Dornenkrone auf dem Haupt,

einem weißen Tuch um die Hüfte, auf seinen Schultern

das Kreuz haltend und aus seinen Wunden an

Händen, Füßen und an der Hüftseite in die mit Trauben

gefüllte Kelter blutend. Der ausfließende gewonnene

Wein als Blut Christi wird von zwei knienden

Engeln in einem Kelch aufgefangen. Über ihm im

Himmel mit gelben Licht hinterfangen die Taube des

Heiligen Geistes, rechts daneben auf einer Wolkenbank

bedient Gottvater die Weinpresse, in die das

Kreuzende mit einbezogen ist. Rechtes unten die

schmerzensreiche Muttergottes mit einem langen

Schwert in ihrer Brust. Links unten die kniende Stifterfamilie

in edlen Gewändern, darüber der Weinberg

mit Erntehelfern und zwei Apostel, die in Butten

Weintrauben herantragen. Vielfigurige und detailreiche

ikonografische Darstellung, wohl ein Frühwerk des

genannten Künstlers.

(1381661) (2) (18)

CORNELIS DE VOS,

CA. 1585 HULST – 1651 ANTWERP, ATTRIBUTED

CHRIST IN THE WINEPRESS

Oil on copper.

29.3 x 26.5 cm

€ 14.000 - € 16.000

Sistrix

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85


327

FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

DER TRIUMPH DES DAVID

Öl auf Holz.

43 x 66,5 cm.

Im Zentrum des Gemäldes zahlreiche tanzende, singende

und musizierende Frauen in edlen Gewändern,

die die Zurückkehrenden freudig empfangen. Zu

den Ankommenden gehört der junge David in rosafarbenem

Gewand auf einem Schimmel, neben ihm

reitend König Saul in prachtvollem Gewand mit Pelzkragen

und Krone, mit seiner Hand auf den Knaben

verweisend. Unmittelbar vor Ihnen ein Soldat mit dem

hochgehaltenen großen Schwert, mit dem David den

Kopf des Riesen Goliath abgetrennt hat, nachdem er

ihn mit einer Steinschleuder besiegt hatte. Auf einem

weiteren Speer wird dieser Kopf mit dem deutlich

erkennbaren Stein in der Stirn getragen. Hinter ihnen

folgen weitere berittene Soldaten. Im linken Hintergrund

aus dem Stadttor weitere herauseilende Figuren,

die der triumphalen Rückkehr beiwohnen wollen.

Qualitätvolle Malerei mit zahlreichen Figuren in farbenfrohen

Gewändern.

Anmerkung:

Das Gemälde wurde ehemals Franz Floris (1517-

1570) und der flämischen Schule auf einer Ausstellung

am 27. September 1975 der Galleria San

Giorgio, Pordenone zugeordnet.

(1390141) (18)

€ 5.000 - € 7.000

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328

PIETER VAN DER HULST D. J.,

TÄTIG 1623 – 1639, ZUG.

BUNTES DORFTREIBEN

PIETER VAN DER HULST THE YOUNGER,

ACTIVE 1623 – 1639, ATTRIBUTED

COLOURFUL VILLAGE LIFE

Öl auf Holz. Parkettiert.

42,5 x 77 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Für den genannten Maler typische Komposition mit

ruralem Haus mit Reetdach als Gastschänke mit davor

im Freien sitzenden Kunden. Eine Kirchenruine begrenzt

den linken Bildrand, davor zahlreiche Personen

ihrem Tagesgeschäft nachgehend, ein Mann schlägt

an der Hauswand Wasser ab.

(1391027) (13)

Oil on panel. Parquetted.

42.5 x 77 cm.

€ 17.000 - € 19.000

Sistrix

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87



329

ANTHONIUS VAN DYCK,

1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON,

NACHFOLGE DES

KREUZIGUNG CHRISTI

330

GIOVANNI ANDREA DONDUCCI,

AUCH GENANNT „IL MASTELLETTA“,

1575 BOLOGNA – 1655, ZUG.

DAS LETZTE GERICHT

GIOVANNI ANDREA DONDUCCI,

ALSO KNOWN AS “IL MASTELLETTA”

1575 BOLOGNA – 1655, ATTRIBUTED

THE LAST JUDGEMENT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

96 x 73 cm.

In vergoldetem, reich reliefierten Rahmen.

In Grisailletönen dargestellt der Berg Golgota mit

leicht aus dem Bildzentrum nach rechts gerücktem,

isoliert stehenden Kreuz. An diesem Christus im

Viernageltypus, daneben zur linken die trauernden

Marien, rechts Longinus mit der Lanze, zu Pferd eventuell

Stephaton.

Anmerkung:

Kompositorisch vergleichbar zwei Gemälde von Van

Dyck im Koninklijke Musea voor Schone Kunsten,

Brüssel, Inv.Nr. 3014 (49,5 x 43 cm) und in der St.

Michielskerk in Ghent (409 x 209 cm), abgebildet in:

Susan J. Barnes, Nora de Poorter et al., Van Dyck.

A Complete Catalogue of the Paintings, New Haven

/ London 2004, S. 262 f.

(1381929) (13)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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Öl auf Leinwand. Doubliert.

110 x 141 cm.

In ornamental verzierten, vergoldeten Rahmen.

Vielfigurige Szenen wie diese, mit erhabenen religiösen

Inhalt waren eine Spezialität von Donducci, so

etwa eine San Domenico Darstellung von 1613 in der

Basilika di San Domenico in Bologna oder auch ein

Zug durch das Rote Meer von seiner Hand, welches

in diesen Räumen am 04. Juli 2008 unter Lot 317 verkauft

wurde.

(1381941) (13)

Oil on canvas. Relined.

110 x 141 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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89


331

FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY

THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONY

Öl auf Leinwand. Doubliert.

55 x 80 cm.

In dekorativem Rahmen.

Fokus dieser figurenreichen Darstellung ist der in einer

Höhle rechtsseitig vor einem breiten Stein kniende

Heilige Antonius. Vor ihm steht ein aufgeschlagenes

Buch sowie ein Totenschädel. Er hat seine Hände

vor der Brust sorgsam zum Gebet gefaltet, seinen

Kopf mit langem Bart jedoch seitlich abgewendet und

den Blick auf eine Pfeife rauchende krötenartige Gestalt

gerichtet. Umgeben ist er von zahlreichen dieser

Gestalten und skurrilen Figuren. Dazu gehören tierartige

Wesen, am Boden ein Fisch mit menschlichem

Kopf, eine Schlange mit Entenkopf und eine Art Dudelsackspieler

mit Krähenfüßen. Hinter ihm stehend eine

Frau in rotem Gewand, ein Weinglas hochhaltend sowie

in der Mitte eine junge mit einem weißen Kleid leicht

bekleidete Frauengestalt mit Hörnern auf dem Kopf.

Linksseitig geht der Blick durch die hohe Höhlenöffnung

auf eine weiter felsige und bergige Landschaft

unter blauem Himmel mit weißen Wolkenformationen.

Fantastische Darstellung mit vielen Details.

(1391461) (18)

Oil on canvas. Relined.

55 x 80 cm.

€ 18.000 - € 24.000

Sistrix

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90 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


332

EGBERT LIEVENSZ. VAN DER POEL,

1621 DELFT – 1664 ROTTERDAM, ZUG.

Der Künstler wurde 1650 in die Delfter Lukasgilde

aufgenommen. Seine Themen der Frühzeit waren zunächst

Bauernhausinterieurs, Kirchen mit Geräten

oder Landschaftsansichten in meist warmen bräunlichen

Tönen. In seinem letzten Jahrzehnt bevorzugt er

nächtliche Feuersbrünste und die damit in Verbindung

stehenden Plünderungen. Diese Bilder stehen oft Aert

van der Neer d. Ä. (1603/04-1677) nahe. Seine Bilder

wurden nachgeahmt u. a. von Hendrik Maertensz Sorgh

(um 1611-1670), Daniel Vosmaer (um 1622-1669/70)

und Johann Georg Trautmann (1713-1769).

FLUSSLANDSCHAFT MIT FISCHERN

Öl auf Holz.

50 x 64 cm.

Unter hohem Himmel im aufgehenden Licht der Morgensonne

eine Uferanlage mit einem alten schlossartigen

Gebäude mit steinernem Rundturm, vor dem

einige Segler ankern. Im Vordergrund drei Fischer

beim Einholen ihrer Netze und im Hintergrund links

die Silhouette einer Stadt. Malerische Darstellung in

überwiegend grau-blauer und beiger Farbgebung, die

Ruhe und Harmonie ausstrahlt.

Ausstellung:

Royal Academy of Arts, London, 22. November

1952-01. Februar 1953 als Salomon van Ruysdael

(13910210) (18)

EGBERT LIEVENSZ VAN DER POEL,

1621 DELFT – 1664 ROTTERDAM, ATTRIBUTED

RIVERSCAPE WITH FISHERMEN

Oil on panel.

50 x 64 cm.

Exhibitions:

Royal Academy of Arts, London, 22 November 1952

- 1 February 1953 as “Salomon van Ruysdael“.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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91



333

JAN BRUEGHEL D. J.,

1601 ANTWERPEN – 1678 EBENDA, KREIS DES

Schon der Vater des Künstlers zählte neben Peter Paul

Rubens (1577-1640) zu den höchst geachteten Malern

seiner Zeit. Somit stand schon fast fest, dass Jan

Brueghel d. J. die Familientradition fortsetzen sollte.

Erklären lässt sich dies auch mit der bereits stattfindenden

Ausbildung im Atelier des Vaters als Zehnjähriger.

1622 verließ Jan seine Heimatstadt Antwerpen

und ging nach Italien. Dort lernte er auch Anthonius

van Dyck (1599-1641) kennen. Nach seiner Rückkehr

aus Italien wurde er 1625 Mitglied der Lukasgilde.

ALLEGORIE DER ERDE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

66 x 98 cm.

In dekorativen Rahmen.

Im Zentrum einer spätsommerlichen Waldlandschaft

eine junge Frau mit nacktem Oberkörper und einem

leuchtend roten Umhang als Allegorie der Erde, in ihren

Armen ein Füllhorn mit zahlreichen Früchten hochhaltend,

um sie herum attributives Beiwerk, dazu gehören

auf dem Boden eine Vielzahl an Gemüse- und

Obstsorten, darunter Kürbisse Weintrauben, Gurken,

Kirschen, Pflaumen, Artischocken und Erbsen, an

denen zwei Hamster knabbern. Links von ihr halb in

Rückenansicht sitzend ein Mann, in seinem linken

Arm ein Bündel mit Korn haltend, neben ihr zwei Putti,

einer mit Blumenstrauß, der andere mit einem Korb

Weintrauben. Hinter ihr schließlich ein Faun, der einen

Zweig mit Früchten hochhält. Die untere rechte Bildecke

wird ganz eingenommen von einer Vielzahl

prachtvoller farbiger Blumen, darunter Tulpen, Iris und

Lilien, vor denen zwei kleine Hasen zu erkennen sind.

Dahinter eine hohe Baumgruppe, durch die man auf

einige Arbeiter mit Ochsenkarren blickt und dahinter

zwei Männer bei der Ernte in einem großen gelbgold

leuchtenden Kornfeld. Ein weiterer Ausblick durch

eine Baumgruppe auf der linken oberen Bildseite, zu

erkennen eine mittelalterliche Stadt mit Häusern, einer

Burg und Türmen vor blauen Bergen unter hohem

Himmel mit fliegenden Vögeln. In der linken unteren

Bildecke sind erneut Früchte der Erde zu finden, wie

Möhren, Zwiebeln, Kürbisse, daneben Hirse und auch

zwei kleine neugierige Kapuzineräffchen. In den Werken

von Jan Brueghel d. J. lässt sich mehrfach ein

vergleichbarer Bildaufbau finden mit einer Baumgruppe

in der Mitte des Bildes, sowie links und rechtsseitig

des Bildes jeweils Ausblicke in eine Landschaft

und einer Figuren- oder Allegoriendarstellung in der

Mitte des Vordergrunds. Ein ähnlicher Bildaufbau

lässt sich auch bei Adriaen van Stalbemt (1580-

1662) auf Werken mit dem Thema der Allegorie der

Elemente finden.

(13916013) (1) (18)

JAN BRUEGHEL THE YOUNGER,

1601 ANTWERP – 1678 IBID., CIRCLE OF

ALLEGORY OF EARTH

Oil on canvas. Relined.

66 x 98 cm.

€ 16.000 - € 20.000

Sistrix

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93


334

SEBASTIAN VRANCX,

1573 ANTWERPEN – 1647

REITER-ÜBERFALL AUF DEM HÖHENWEG

Öl auf Holz.

33,6 x 27,2 cm.

In ebonisiertem Holzrahmen.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,

1. August 2020, in Kopie.

In hohem Format ein sich windender Höhenweg

nebst frei stehender, weit ausladender Eiche und weit

in den bewölkten Himmel hineinragenden Weiden.

Darunter die Darstellung eines Überfalls mit kreuzartig

zusammen- und auseinanderstrebenden, historisch

gekleideten Figuren.

SEBASTIAN VRANCX,

1573 ANTWERP – 1647

EQUESTRIAN AMBUSH ON THE HIGH ROUTE

Oil on panel.

33.6 x 27.2 cm.

Accompanied by an expert‘s report by Dr Klaus Ertz,

Lingen, 1 August 2020, in copy.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. Hermann Arthur Lier, Vrancx, Sebastian, in: Allgemeine

Deutsche Biographie (ADB). Bd. 40, Leipzig

1896, S. 372f.

Vgl. Ulrich Thieme (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der

bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart,

Leipzig 1940, XXXIV, S. 567f.

Vgl. Helge Siefert, Zum Ruhme des Helden. Historienund

Genremalerei des 17. und 18. Jahrhunderts,

München 1993.

(13906026) (13)

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335

ALEXANDER KEIRINCX,

1600 ANTWERPEN – 1652 EBENDA, ZUG.

HÜGELIGE LANDSCHAFT MIT DOMINANTEM

BAUM

Öl auf Holz.

48 x 62 cm.

Verso mit alten Etiketten.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

Weite hügelige Landschaft mit sich in Luftperspektive

verlierender Hügelkette, davor ein mächtiger für

Keirincx typischer Baum auf einer Erhebung, darunter

Rastende.

Provenienz:

Kunsthandel Abels, Köln.

Sammlung P. von Kesseler.

Sammlung Pierre Bergé, 11. Juni 2012.

(13813612) (13)

ALEXANDER KEIRINCX,

1600 ANTWERP – 1652 IBID.,

ATTRIBUTED

HILLY LANDSCAPE WITH PROMINENT TREE

Oil on panel.

48 x 62 cm.

Provenance:

Kunsthandel Abels, Cologne.

P. von Kesseler collection.

Pierre Bergé, collection, 11 June 2012.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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95


336

ANDRIES DANIELSZ,

UM 1580 ANTWERPEN – 1640, ZUG.

PRÄCHTIGER BLUMENKRANZ MIT DER HEILIGEN

FAMILIE MIT JOHANNES UND ELISABETH, SOWIE

INSEKTEN, FRÜCHTEN UND GARNELEN

Öl auf Holz. Parkettiert.

104 x 72,5 cm.

Verso auf dem Holzgrund

In ornamental verziertem Rahmen.

Vor abgedunkeltem Fond ein hochovaler üppiger Blumen

kranz mit Kaiserkrone, Schneeball, Tulpen, Lilien,

Rosen, Kornblumen, Studentenblumen, Vergissmeinnicht

und weiteren Blüten in stark raumgreifender

Weise angeordnet. Das prächtige Leben des Kranzes

mit in Bewegung begriffenden Insekten belebt, wie

einer Libelle oben links oder einer auf dem Schneeball

befindlichen Schlupfwespe und einem Schmetterling,

der im Begriff ist, den Blumenkranz per Flug zu verlassen.

Der Schmetterling steht für Auferstehung und

Erlösung, während die anfliegende Libelle oben links

als Hinweis auf den nahenden Tod Christi gelesen

werden kann. Innerhalb des Blütenkranzes ein außergewöhnliches

Motiv, das uns aus keinem vergleichbaren

Bild des 17. Jahrhunderts bekannt ist: Ein hochovaler

zweiter Ring mit Früchten und Garnelen. Auf

einem mittelgrauen Fond sind drapiert, Trauben, Pflaumen,

Birnen, Pfirsiche, Zitrusfrüchte, Himbeeren, Erdbeeren,

Rettiche und Garnelen, sowie auch eine rechts

befindliche Schnecke mit ihrem Schneckenhaus an

einem Johannisbeerzweig. Das starkfarbige Ensemble

wirkt auf den ersten Blick besonders frisch, doch wird

beim genauen Hinsehen der Vanitasgedanke auch hier

offenbar, da mehrere Früchte bereits die Fäulnis und

somit das Vergehen des Irdischen in sich tragen. Im

Zentrum nun die figürliche Darstellung der sitzenden

Muttergottes auf ihrem Schoß das liegende Jesuskind.

Rechts neben ihr hinter einem Fruchtteller Josef,

links Elisabeth ihre Hand auf die Schulter des Johannes

legend. Dieser mit dem Kreuzstab und Ecce Agnus Dei

Schriftband, sowie dem neben ihm stehenden bildnishaften

Lamm unter dem Jesuskind, zwischen Johannes

und Jesus die Taube als Heiliger Geist.

Blumengirlanden mit christlichen Motiven waren in

der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts beliebt.

Als Autor für dieses prachtvolle Motiv wird Andries

Daniels. angenommen, einer der frühesten Nachfolger

des Jan Brueghel d. Ä., der diese Bildform einführte.

Ein vergleichbares Gemälde mit einer Heiligen Familie

in Blumengirlande wird unter Inv.Nr. GK 56 in der Gemäldegalerie

Alte Meister in Kassel verwahrt.

Provenienz:

Aus französischer Kunstsammlung.

Anmerkung:

Auf der Rückseite der vorliegenden Tafel befinden sich

vier Brandstempel: Ab 1617 mussten die Antwerpener

Tafelmacher ihre fertiggestellten Tafeln dem Dekan

oder dem sogenannten „Keurmeester“ vorlegen,

um diese bewerten zu lassen. Zu diesem Zweck

waren die Tafeln bereits zuvor von dem Meister mit

seinem Monogramm oder Hauszeichen zu versehen.

Während fehlerhafte Tafeln zerbrochen wurden, erhielten

genehmigte Tafeln drei weitere Brandzeichen:

Zwei Hände und ein Schloss. Ein Gemälde aus Daniels

Hand mit Maria mit dem Kind und Engeln wird im

Stadthuis in Geeraardsbergen verwahrt.

Literatur:

Vgl. Bernhard Schnackenburg, Gemäldegalerie Alte

Meister Gesamtkatalog, Staatliche Museen Kassel,

Bd. 2, Mainz 1996, S. 101, 120, dort das Kasseler

Bild.

Vgl. Justus Lange, Julia Carrasco, Kunst und Illusion.

Das Spiel mit dem Betrachter, Petersberg 2016, S. 136,

Kat.Nr. 45, dort das Kasseler Bild.

(1390589) (13)

ANDRIES DANIELSZ,

CA. 1580 ANTWERP – 1640, ATTRIBUTED

MAGNIFICENT FLORAL WREATH WITH

THE HOLY FAMILY, SAINTS JOHN AND ELIZABETH,

INSECTS, FRUIT, AND PRAWNS

Oil on panel. Parquetted.

104 x 72.5 cm.

Provenance:

French art collection.

In front of a dark background, depiction of an upright

oval floral wreath with imperial crown and flowers

such as viburnum, tulips, lilies, roses, cornflowers,

marigolds, forget-me-nots, and others are arranged

extensively. A comparable painting with The Holy

Family in a Garland of Flowers is held at the Gemäldegalerie

Alte Meister in Kassel under inv. no. GK 56.

Notes:

There are four brand marks on the back of the panel:

From 1617 onwards, the Antwerp panel makers had

to present their finished panels to the panel master

to have them assessed. For this purpose, the master

had to mark the panels with his monogram or house

symbol. While faulty panels were destroyed, approved

panels received three additional brands: two hands

and a lock.

€ 15.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Detailabbildung

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337

JASPER VAN DER LANEN,

1592 ANTWERPEN – 1626 EBENDA

Van der Laanen wurde 1607 als Schüler von Nicolas

Geerts erwähnt und war 1615-1616 Meister der

Antwerpener St. Lukasgilde. 1626 wird er mit der

Fertigstellung einiger Landschaften des gerade verstorbenen

Abraham Govaerts beauftragt.

Gemäldepaar

WALDIGE LANDSCHAFT MIT FALKENJAGD

sowie

WALDIGE LANDSCHAFT MIT VORNEHMER FAMILIE

Öl auf Kupfer.

28,5 x 40,2 cm.

In ebonisierten Rahmen mit Goldleiste.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,

2. Mai 2022, in Kopie.

JASPER VAN DER LANEN,

1592 ANTWERP – 1626 IBID.

A pair of paintings

FOREST LANDSCAPE WITH FALCONRY HUNT

and

FOREST LANDSCAPE WITH ARISTOCRATIC FAMILY

Oil on copper.

28.5 x 40.2 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz,

Lingen, 2 May 2022, in copy.

€ 12.000 - € 16.000

Sistrix

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Jeweils gefiederte Staffagebäume inmitten von hügeligen

Landschaften mit sich windendem Wasserlauf,

die Entstehung der hier angebotenen Gemälde in die

beginnenden 1630er-Jahre.

(13906021) (13)

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99


338

ALEXANDER KEIRINCX,

1600 ANTWERPEN – 1652 AMSTERDAM, ZUG.

MERKUR UND ARGUS

Öl auf Holz.

44,5 x 72,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

Das Gemälde gibt die Erzählung nach den Metamorphosen

des Ovid wieder: Die Priesterin Io, die Geliebte

des Zeus, wurde von seiner Gattin Hera in eine weiße

Kuh verwandelt, um so die Untreue ihres Gemahls zu

rächen; nach der Verwandlung wurde sie dem Riesen

Argus, dem Hirten mit den hundert Augen, unterstellt.

Um Io zu befreien, schickte Zeus den Himmelsboten

Merkur zu ihr; diesem gelang es durch sein

Flötenspiel, Argus einzuschläfern und dann zu töten,

wo rauf Io ihre weibliche Gestalt zurückerhielt. Zu sehen

ist auf dem Gemälde eine idyllische Flusslandschaft

mit Kühen, Schafen und Ziegen. Rechtsseitig auf einem

Stein auf einem roten Tuch sitzend Merkur mit dem

geflügelten Hut und Flöte spielend. Ihm gegenüber

der an einem Baum sitzende, bereits eingeschlafene

Argus und zwischen beiden stehend Io in Gestalt einer

weißen Kuh. Qualitätvolle Wiedergabe eines in der

Kunstgeschichte der Malerei beliebten Themas.

(13916020) (1) (18)

ALEXANDER KEIRINCX,

1600 ANTWERP – 1652 AMSTERDAM,

ATTRIBUTED

MERCURY AND ARGUS

Oil on panel.

44.5 x 72.5 cm.

€ 10.000 - € 14.000

Sistrix

INFO | BIETEN

100 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


339

SEBASTIAN VRANCX,

1573 ANTWERPEN – 1647 EBENDA, ZUG.

Der Maler, der auch als Begründer des flämischen

Militärgenres gilt, war laut dem Biografen Carel van

Mander d. Ä. (1548-1606) ein Schüler des Adam van

Noort (1562-1641). Er begab sich, wie die meisten

seiner Kollegen, 1597 nach Italien, was in der Folge

Einfluss auf die Darstellung antiker Ruinen und römischer

Bauwerke in seinem Werk nahm. 1600 wurde

er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde, wo er mit

seinen Zeitgenossen wie Jan Brueghel d. Ä. (1568-

1625), Frans Francken d. J. (1581-1642) oder auch

Hendrik van Balen d. Ä. (1575-1632) befreundet war.

So weist sein Werk auch manche Gemeinsamkeiten

mit denen dieser Künstler auf. Sein Ruhm führte

schon zu Lebzeiten zu Vervielfältigung seiner Bilder in

Kupferstichen.

SCHLACHTENGEMÄLDE € 5.000 - € 7.000

Öl auf Holz. Parkettiert.

41 x 61 cm.

Links unten auf gestürztem Pferd Monogramm „P“.

In dekorativem schwarzem Rahmen.

In hügeliger Landschaft die tobende Schlacht, bei der

zwei Reiterheere aufeinandertreffen. Im Vordergrund

ein Reiter auf einem Schimmel, der einen davonlaufenden

Soldaten verfolgt. Weiter rechts erneut ein

Schimmelreiter, der mit seinem Gewehr gerade einen

Schuss abfeuert. Zudem auf einem Hügel des Vordergrundes

ein großer Galgenbaum zu erkennen. Im sonnenbeschienenen

Hintergrund, unter hohem blauem

Himmel mit vielen weißen Wolken, eine alte strohdachbedeckte

Hütte. Davor weitere kämpfende Soldaten

mit feuernden Gewehren und Pistolen, zwischen

denen Rauchschwaden nach oben steigen. Malerei in

vielen differenzierten Grün- und Beige-Brauntönen,

bei gekonnter Licht- und Schattenführung.

(13916919) (10)

Sistrix

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101


340

NIEDERLÄNDISCHER MALER ANFANG

17. JAHRHUNDERT, IN DER STILNACHFOLGE DES

KAREL VAN MANDER (1548 – 1606)

ALLEGORIE DES GOLDENEN ZEITALTERS

„LIEBESGARTEN - JARDIN DE L‘AMOUR“

Öl auf Kupfer.

50 x 65 cm.

Erste Hälfte 17. Jahrhundert.

Idealisierte, erotisch freie Versammlung unbekleideter

Figuren in arkadischer Flusslandschaft mit Gebäuden

im Hintergrund. In den Wolken Amor als Knabe mit

Pfeil und Bogen in vergoldetem Wagen, gezogen von

zwei Einhörnern. Ein weiteres Amorknäblein mit Pfeileköcher

neben einem Mädchen im mittleren Vordergrund.

Gemälde von Mander, die in ähnlicher Weise in

breitem Format vielfigurige Gesellschaftsszenen darstellen,

liegen der Bildauffassung hier zugrunde. Rest.

(1390512) (11)

DUTCH SCHOOL,

BEGINNING OF THE 17TH CENTURY

IN THE FOLLOWING OF KAREL VAN MANDER

(1548 – 1606)

ALLEGORY OF THE GOLDEN AGE

“GARDEN OF LOVE - JARDIN D’AMOUR”

Oil on copper.

50 x 65 cm.

First half 17th century.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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341

HANS ROTTENHAMMER D. Ä.,

1564 MÜNCHEN – 1625 AUGSBURG, UMKREIS DES

DIANA BEIM BAD

HANS ROTTENHAMMER THE ELDER,

1564 MUNICH – 1625 AUGSBURG, CIRCLE OF

DIANA BATHING

Öl auf Holz.

33,5 x 45 cm.

In Holzrahmung.

In hügeliger Landschaft an einem Fluss die nackte

Jagdgöttin Diana mit ihren Nymphen, die gerade ein

Bad genommen hat. Am rechten Bildrand hängt an

einem Baum als ihr Attribut ein Pfeileköcher. Linksseitig

eine Nymphe in rotem Gewand, die gerade Actaeon

entdeckt hat, der die Badenden, oberhalb einer Grotte

liegend, beobachtet hat. Die Figuren in manieristischer

Art ausgeführt. Die badende Diana war ein beliebtes

mythologisches Bildthema.

(1390142) (18)

Oil on panel.

33.5 x 45 cm.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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103


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342

FRANS POURBUS D. J.,

1569 ANTWERPEN – 1622 PARIS, ZUG.

Gemäldepaar

HAND EINES HERREN

sowie

HAND EINER DAME

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Je 29 x 18 cm.

Die beiden Gemälde entstammen wohl als Ausschnittfragmente

einem Doppelbildnis eines Paares

von höfischem Rang. Gezeigt ist die linke Hand eines

Herrn, der ein in Pergamentleder gebundenes Buch

oder Brevier hält, als Attribut seiner Bildung. Die gekrausten

Rüschen des Hemdes treten aus dem Ärmel

hervor. Das Gegenstück zeigt die Hand einer Dame,

die ein weißes Tuch mit Spitzeneinfassung hält. Am

Ringfinger zwei fein gearbeitete Goldringe mit Steinbesatz,

dem Zeitstil entsprechend. Feinmalerei von

hohem Rang, die auf den namhaften Künstler Pourbus

zutrifft. Auffällig qualitätvoll das Inkarnat und die

entsprechenden Schattierungen. Unter UV-Licht sind

noch feine Textilstrukturen in dem die Hände umgebenden

Schwarz auszumachen. Die Datierung in der

oberen linken Ecke der Damenhand „Anno 1650“

nennt wohl das überlieferte Jahr der Entstehung des

einst großformatigen Gemäldes. A.R.

(1391671) (11)

FRANS POURBUS THE YOUNGER,

1569 ANTWERP – 1622 PARIS, ATTRIBUTED

A pair of paintings

HAND OF A GENTLEMAN WITH BOOK

and

HAND OF A LADY WITH CLOTH

Oil on canvas. Relined.

29 x 18 cm each.

High-ranking fine painting attributed to the wellknown

artist Frans Pourbus. The flesh tones and the

corresponding shades are of striking quality. Under

UV light, fine fabric structures can still be seen in the

black paint surrounding the hands. The date in the upper

left corner of the woman’s hand “Anno 1650“

probably indicates the date in which the once largeformat

painting was created.

€ 20.000 - € 30.000 (†)

Sistrix

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105


343

PIETER CASTEELS II,

TÄTIG ZWISCHEN 1650 UND 1674, ZUG.

Gemäldepaar

ANSICHT VON PARIS MIT PONT NEUF

UND TOUR DE NESLE

sowie

ANSICHT VON PARIS MIT LOUVRE

Jeweils Öl auf Leinwand.

41 x 58 cm.

Ebonisierte Rahmen.

Das erstgenannte Gemälde zeigt den Blick vom

Seine ufer auf die Stadt Paris mit den beiden mehrbogigen

Brücken. Dahinter erheben sich die Türme

im Weichbild der Stadt, im Zentrum die Kathedrale

Notre Dame, rechts davon der hohe Bastionsturm,

La Tour de Nesle, im Vordergrund eine reiche Figurenstaffage

mit Fischerbooten am Ufer, Marktzelten,

Wagen, Fuhrwerken, Pferden und Figurengruppen.

Die Ansicht kennen wir auch von einem Kupferstich

von Jacques Callot (1592/93-1635). Bei genauer Betrachtung

jedoch sind wesentliche Detailunterschiede

festzustellen. Das Gemälde legt das Hauptau genmerk

auf die Marktszenerie sowie die zahlreichen Schiffe

auf der Seine, die hier anlegen. Die Darstellung geht

auf ein Gemälde zurück, das einige Male wiederholt

wurde. Zuletzt wurde eine nahezu gleichgestaltete

Darstellung bei Christie‘s London am 05. Dezember

2019, Lot 77 verauktioniert.

Im Gemäldependant ist der Blick über die Seine von

der Gegenseite gegeben, ebenfalls über das weitausgebreitete

Marktgeschehen hinweg auf das gegenüberliegende

Ufer mit dem Louvre. Hier steht der Tour

de Nesle entsprechend als Repoussoir nahe des linken

Bildrandes. A.R.

(1390522) (11)

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PIETER CASTEELS II,

ACTIVE BETWEEN 1650 AND 1674, ATTRIBUTED

A pair of paintings

VIEW OF PARIS WITH PONT NEUF AND TOUR

DE NESLE

and

VIEW OF PARIS WITH LOUVRE

Oil on canvas each.

41 x 58 cm.

The depiction is based on a painting that was repeated

several times. Most recently, an almost identical

painting was auctioned at Christie’s London on 5

December 2019, lot 77.

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame)

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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107


344

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,

KREIS DES PETER VAN DEN VELDE (1634-1723/24)

SCHIFFE VOR ANTWERPEN

Öl auf Leinwand.

85,5 x 107 cm.

Links mittig auf der Kaimauer ortsbezeichnet

„Antwerpen“.

In ebonisiertem Wellenleistenrahmen.

Diagonal in die Bildfläche geschoben die Stadtsilhouette

Antwerpens mit vorgelagerten Handelsschiffen und im

Sonnenlicht glänzenden Türmen von sakralen wie profanen

Bauten wie der Onze Lieve Vrouwe Kathedrale.

(13909810) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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345

FRANKFURTER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT AUSTERN UND OLIVEN

SCHOOL OF FRANKFURT, 17TH CENTURY

STILL LIFE WITH OYSTERS AND OLIVES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

40 x 49 cm.

In dekorativem, teils goldbemaltem Rahmen.

Vor dunklem, fast schwarzem Hintergrund, auf einer

hellen Holzplatte mit Maserung werden präsentiert:

eine Zinnplatte mit geöffneten Austern, ein runder

Zinnteller mit Oliven, ein gefüllter gold-silberner Pokal,

dessen Deckel abgenommen wurde, eine leuchtend

gelbe Zitrone, ein paar Walnüsse und schließlich ein

Messer. Auf der oberen linken Tischkante schließlich

noch ein angeschnittenes Brot. Malerei in überwiegend

schwarzen und grau-braunen Farbtönen, wobei

die Zitrone besonders hervorsticht.

(13908139) (18)

Oil on canvas. Relined.

40 x 49 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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109


346

FRANS SANT-ACKER,

1648 – 1688

STILLLEBEN MIT NAUTILUSPOKAL

UND GLÄSERN, CA. 1660-1670

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.

82,7 x 67,3 cm.

Links unten signiert „F. Sant. Acker“. In der Mitte des

Keilrahmens altes Etikett mit Künstlernennung.

In vergoldetem ornamental verziertem Rahmen.

Das Gemälde ist registriert und abgebildet im RKD

unter der Nummer 000005798.

In einem dunklen Innenraum mit zur rechten Seite

gerafftem Vorhang und herabhängender Quaste eine

Marmortischplatte mit seitlich drapiertem Teppich.

Darauf zu finden sind ein prachtvoller Nautiluspokal,

eine flache silberne Schale mit Orange, auf deren Ast

ein Schmetterling sitzt, sowie zwei befüllte Gläser und

ein liegender Silberbecher. Feine Malerei mit starker

Hell- Dunkel-Akzentuierung und gekonnt gesetzten

Glanzlichtern.

Provenienz:

Sotheby‘s Amsterdam, 03. Mai 1999, Lot Nr.78

(13916024) (1) (18)

FRANS SANT-ACKER,

1648 – 1688

STILL LIFE WITH NAUTILUS CUP AND GLASSES,

CA. 1660 – 1670

Oil on canvas. Old relining.

81.7 x 67.3 cm.

Signed “F. Sant. Acker” lower left.

The painting is listed and illustrated at RKD, The

Hague under no. 000005798.

Provenance:

Sotheby’s Amsterdam, 3 May 1999, lot 78.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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347

LOUIS DE CAULLERY,

UM 1580 CAMBRAI – UM 1621 ANTWERPEN, ZUG.

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos

de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 Meister

der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman

de Vries (um 1567 - um 1635).

VORNEHME GESELLSCHAFT MIT MUSIKUS

Öl auf Kupfer.

27 x 21 cm.

In einem Innenraum um einen gedeckten Tisch drei

versammelte elegante Paare und in der Mitte des Vordergrunds

ein eleganter Musiker, der auf seiner Laute

spielt. Links von ihm eine sitzende Dame mit einem

Notenheft auf ihrem Schoß, die ihn wohl gesanglich

begleitet. Im Hintergrund links ein großes Baldachin-

Bett aus rotem Samt.

Anmerkung:

Von Caullery sind mehrere Gemälde bekannt, mit

an Tischen sitzenden vornehmen Gesellschaften,

die ebenfalls eine rote Bettstatt im Hintergrund

aufzeigen.

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos

de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 Meister

der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman

de Vries (um 1567- um 1635).

(13916946) (18)

€ 7.500 - € 9.000

Sistrix

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348

ADRIAEN VAN STALBEMT,

1580 ANTWERPEN – 1662 EBENDA, ZUG.

IM BORDELL

Öl auf Kupfer.

9 x 15,7 cm.

Mit Herstellerzeichen auf der Rückseite.

In einem Innenraum in einem grünen Himmelbett liegend

eine junge Frau in brustfreiem Gewand, freudig

einen edel gekleideten Mann mit erhobener Hand

begrüßend, der von einer anderen Frau in den Raum

geführt wird. Linksseitig ein hohes Fenster, durch das

der Raum erhellt wird, davor die abgelegte Kleidung

und der wertvolle Schmuck der Liegenden. Ein kleines

Hündchen am Boden belebt zudem die Darstellung.

Malerei in überwiegend grüner und beige- brauner

Farbigkeit, der nackte helle Frauenkörper wird dabei

gegenüber dem dunkleren Hintergrund besonders

hervorgehoben.

(1391696) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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111


349

LEONARD BRAMER,

1596 – 1674

MAGDALENA WÄSCHT JESUS DIE FÜSSE

IM HAUS DES SIMONS

Öl auf Kupfer.

37,5 x 41,5 cm.

Verso eingravierte und bezeichnete Landkarte.

In dekorativen Rahmen.

Wir danken Dr. Guido Jansen für die Bestätigung der

Autorschaft.

Dem Gemälde liegt der Bericht des Lukas Evangelium

(Lk 7,36-50) zugrunde. Dort wird erzählt, dass der Pharisäer

Simon zu sich eingeladen hatte. Während des

Mahles erschien eine in der Stadt wohlbekannte Sünderin,

die sich vor Jesus niederkniete, seine Füße

wusch und sie mit ihren Haaren trocknete und danach

salbte.

Der sitzende Jesus in lilanem Gewand lässt die Frau

gewähren, worüber sich die Anwesenden sehr wundern.

In der Mitte der prachtvoll gedeckt Tisch, an dem

linksseitig Simon in rotem Gewand mit weißer Kopfbedeckung

sitzt. Im Hintergrund schemenhaft ein

Treppenabsatz sowie rechtsseitig stehend eine glänzende

Deckelvase, die ihr Gegenstück quasi am linken

unteren Bildrand findet.

Anmerkung:

Leonard Bramer war ein niederländischer Maler

von Genrebildern sowie von religiösen und mythologischen

Szenen. Er hatte eine Vorliebe für exotische

Details der Kostüme und dramatische Inszenierungen.

In seinen Werken ist der Einfluss der Hell-Dunkel-

Malerei, in der Folge des Caravaggios zu erkennen.

Zudem hatte er selbst eine Technik entwickelt Lichtspiegelungen

zu malen. Worauf die beiden großen

Vasen wie auch das Gewand Magdalenas hinweisen

könnten.

(1391697) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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350

ADRIAEN FRANS BOUDEWYNS D. Ä.,

UM 1644 – 1711, KREIS DES

WEITE LANDSCHAFT MIT FLÜSSCHEN

UND FIGUREN

Öl auf Holz.

24 x 33 cm.

Rechts mittig auf Brücke monogrammiert „GRA“.

Vorbei linksseitig an drei großen, stark geneigten Baumstämmen

geht der Blick des Betrachters auf einen Weg

mit mehreren Figuren im Gespräch und eine dahinter

liegende Landschaft in blaugrüner Farbigkeit mit der

Silhouette einer Schlossanlage. Rechtsseitig ein Angler

an einem Fluß, auf dessen gegenüberliegender Seite

eine große Brücke mit zum Fluß hinabführender Treppe

und mehrere Gebäude zu erkennen sind. Malerei mit

ei ner Vielzahl differenzierter Grüntöne, bei besonderer

Her ausarbeitung einiger Pflanzen im Bereich der Bäume.

(13916918) (18)

€ 2.500 - € 3.500

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351

KAREL BESCHEY,

1706 ANTWERPEN – 1776 EBENDA

ELEGANTE AUSFLÜGLER IN EINEM WALD

IN DER NÄHE EINES FLUSSES

Öl auf Holz.

28 x 43,5 cm.

Verso alter Aufkleber, der noch auf Theobald Michau

(1676-1765) verweist.

Beigegeben ein Schreiben mit Vergleichsabbildungen

von Prof. Dr. Dr. h.c. Jan de Maere, der das vorliegende

Gemälde für ein schönes und charakteristisches

Werk des Künstlers hält, Rambrouch, 14. Februar 2024,

in Kopie.

KAREL BESCHEY,

1706 ANTWERP – 1776 IBID.

ELEGANT EXCURSIONIST IN A FOREST NEAR A

RIVER

Oil on panel.

28 x 43.5 cm.

Accompanied by a letter with comparable paintings

by Professor Dr. Dr. hc Jan de Maere, who considers

the present painting to be a beautiful and characteristic

work by the artist, Rambrouch, 14 February 2024.

€ 11.000 - € 13.000

Sistrix

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Auf einem Waldweg, der in einer Abzweigung nach

rechts zu einem Fluss mit einem Angler führt, hat sich

eine Gruppe elegant gekleideter Frauen und Kavaliere

mit zwei Hunden versammelt, dazu auch ein vornehmes

Paar zu Pferde, vor denen ein Mann mit einem

Vogel auf der ausgestreckten Hand steht. Auf der anderen

Flussseite geht der Blick in eine bergige Landschaft

mit einer Burganlage unter hohem Himmel mit

drei fliegenden Vögeln.

Anmerkung:

Der Künstler war ein flämischer Maler und Zeichner,

der hauptsächlich Landschaften malte, im Stil der

flämischen Meister des vorigen Jahrhunderts und

ließ sich insbesondere von Jan Brueghel d.Ä. (1568-

1625) inspirieren. Zudem war Carel Beschey ein

Schüler von Hendrick Govaerts (1669-1720). Wie

sein Bruder Balthasar Beschey wurde er Direktor

der Akademie der Künste in Antwerpen.

(13916943) (18)

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113


352

MATHYS SCHOEVAERDTS,

UM 1663 BRÜSSEL – UM 1703, ZUG.

FLUSSLANDSCHAFT MIT FIGURENREICHEM UFER

Öl auf Holz.

29,5 x 42 cm.

Flusslandschaft auf dessen Uferseite im Vordergrund

Hirten mit ihren Tieren und ein elegantes berittenes

Paar zu sehen sind; auf der anderen Uferseite eine

Mauer mit großem steinernen Tor, das ins Stadtinnere

führt und davor, neben Vieh, zahlreiche Figuren und ein

Boot, das zur Flussüberfahrt dient. Im Hintergrund die

weite ruhige See mit einem prachtvollen Dreimaster unter

hohem blauen Himmel mit dicken weißen Wolken.

(13916941) (18)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

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353

KAREL BREYDEL,

GENANNT „LE CHEVALIER“,

1678 ANTWERPEN – 1733 EBENDA

DER ÜBERFALL

Öl auf Holz. Parkettiert.

25 x 36 cm.

Rechts unten signiert „C.Breydel“.

In weiter Landschaft teils berittene Soldaten, die ein

Dorf überfallen, dessen Anwohner versuchen sich zu

wehren. Im Vordergrund zwischen mehreren behelmten

bzw. mit Dreispitz ausgestatteten Soldaten zwei edel

gekleidete berittene Anführer, die ihre Männer zum

Kampf auffordern. Rechtsseitig vor zwei Häusern versuchen

sich die Bauern gegen die Angreifer mit Speerren

und Dreschschlägeln zu wehren. Im Hintergrund

weiteres Kampfgeschehen und die Silhouette eines

Dorfes mit hoher in den hellblauen Himmel ragender

Kirchturmspitze. Figurenreiche Darstellung mit vielen

Details und teils farbenfroher Kleidung.

(13916945) (18)

€ 9.000 - € 12.000

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115


354

ADRIAEN VAN STALBERNT,

AUCH „ADRIAEN VAN STALBEMT“,

1580 ANTWERPEN – 1662 EBENDA

Adriaen van Stalbernt war ein flämischer Maler, Radierer

und Zeichner. Nach seiner Lehre wurde er 1610 in die

Sankt Lukas-Gilde Antwerpen aufgenommen und zum

Meister ernannt. Sein künstlerisches Werk ist ganz

der Tradition der älteren flämischen Schule verpflichtet.

Einige seiner Sujets, wie Landschaften, können durchaus

mit denen von Hendrik van Balen d. Ä. (1575-

1632) verglichen werden.

LANDSCHAFT MIT REISENDEN

Öl auf Holz.

48 x 67 cm.

In ebonisiertem profiliertem Holzrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. h.c. Jan De

Maere.

Die weite Vogelperspektive des Gemäldes wird durch

die felsigen Berge und den Laubwald unterstrichen, die

die Komposition wie eine Theaterkulisse einrahmen. In

der Mitte des Gemäldes fließt ein türkisfarbener Fluss

unter einer kleinen Brücke hindurch. In der Nähe des

Flusses befinden sich verschiedene Figuren, einige zu

Fuß, einige mit einem Wagen und einige zu Pferd, die

alle ihr Ziel erreichen wollen. Die Farbe ist in dünnen

Schichten aufgetragen, die Palette bewegt sich zwischen

verschiedenen Grüntönen mit kleinen Lichtpunkten,

die durch einen dickeren Farbauftrag und rötliche

Details den Figurenstaffagen Bedeutung verleihen.

In diesem Gemälde nimmt van Stalbemt zwei gelungene

Kompositionen zweier bedeutender flämischer

Künstler zum Vorbild: die Berglandschaft von Joos de

Momper und die manieristische Waldlandschaft von

Gillis van Conincxloo.

(13916934) (19)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

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Lot 355

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355

KLAES MOLENAER,

UM 1630 HAARLEM – UM 1676 EBENDA

Der Maler war Bruder von Jan Miense Molenaer

(1609/10-1668) und Bartholomeus Molenaer (um

1610/28-1650) und wurde 1651 Mitglied der Haarlemer

Sankt Lukas-Gilde. Der Maler war bekannt für seine

Winterszenen, aber auch für seine ländlichen Motive

und humorigen Genreszenen. Werke seiner Hand

befinden sich in der Alten Pinakothek, München, im

Wallraf- Richartz-Museum in Köln sowie im Von der

Heydt-Museum in Wuppertal.

GROSSE WINTERLANDSCHAFT

MIT SCHLITTSCHUHLÄUFERN

Öl auf Leinwand.

77 x 92 cm.

Rechts unten signiert „K. Molenaer“. Verso mit Etikett

der Kunstgalerie „Sala Parés“ in Barcelona.

In ornamental verziertem Rahmen.

Landschaft mit niedrigem Horizont, links eine Häusergruppe,

die von einem schneebedeckten Turm überhöht

wird. Die großformatige Winterlandschaft zeigt

in vorderster Bildebene einen schmalen Streifen, auf

dem sich mehrere Figuren in kleinen und größeren

Gruppen zusammengefunden habe, um sich gleich

dem Eisvergnügen zu widmen oder sich von diesem

auszuruhen. Im rechten Mittel- und Hintergrund sind

einige FIguren auf dem Eis beim Schlittschulauf, auf

einem Schlitten sitzend oder einen solchen schiebend

dargestellt. Der Künstler präsentiert auf dem sich großer

Beliebtheit erfreuenden Bildthemas der winterlichen

Genredarstellung die unterschiedlichen Möglichkeiten

des Eisvergnügens vor verschachtelt wiedergegebenen

Dorfhäusern.

Anmerkung:

Ein ähnliches Gemälde ist beim RKD Den Haag unter

der Inv.Nr. 108726 registriert und zeigt ebenfalls die

hier dargestellte Häusergruppe. (13916033) (1) (19)

KLAES MOLENAER,

CA. 1630 HAARLEM – CA. 1676 IBID.

LARGE WINTER LANDSCAPE WITH ICE SKATERS

Oil on canvas.

77 x 92 cm.

Signed “K. Molenaer” lower right.

Paintings by the artist are held at the Alte Pinakothek

in Munich, the Wallraf-Richartz-Museum in Cologne,

and the Von der Heydt-Museum in Wuppertal.

Notes:

A similar painting is listed at the RKD in The Hague

under inv. no. 108726 and shows the group of houses

presented in the present painting.

€ 12.000 - € 16.000

Sistrix

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117


356

GERRIT WILLEMSZ. HORST,

1612 MUIDEN – 1652 AMSTERDAM, ZUG.

Horst war ab Juni 1626 Schüler des Antonie Hendricksz.

Lust und eventuell um 1636-1640 Schüler des

Rembrandt. Ein Italienaufenthalt ist für 1646 - 1647

verbürgt.

VERTREIBUNG DER HÄNDLER AUS DEM TEMPEL

Öl auf Holz. Teilparkettiert.

42 x 80,5 cm.

Verso mit älteren Etiketten auf Carel Fabritius verweisend.

In ornamental verziertem, teilvergoldeten Rahmen.

Vor einer sich keilförmig in den Bildraum hineinschiebenden

Architektur ist auf einem Vorsprung Jesus zu

sehen, der im Begriff ist, die Händler aus dem Tempel

zu vertreiben. Die keilförmige Komposition, die Größenverhältnisse

und das betont gestreckte Querformat

erinnern an ein Gemälde, das unter Inv.Nr. NM 1046

im Nationalmuseum Stockholm verwahrt wird. Auch

das ebenfalls brauntonige Gemälde im Pushkin Museum

(ehemals Sammlung Dmitry Ivanovich Shchukin in

Moskau), Inv.Nr. 617 ist gut vergleichbar.

(1380315) (13)

€ 5.000 - € 8.000

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357

MATTHEUS VAN HELMONT,

1623 ANTWERPEN – UM 1679 BRÜSSEL, ZUG.

DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS

Öl auf Leinwand.

57,5 x 83,5 cm.

Verso auf dem Keilrahmen zwei rote Lacksiegel.

Kurz vor 1500, dem Jahr des gefürchteten Jahrhundert

wechsels, hat der Aberglaube Untergangsängste

geschürt. Fromme Halluzinationen vom Bösen beherrschte

Traumfantasien, vor allem Ängste vor bevorstehen

den apokalyptischen Ereignissen, die nur durch

Gebet und Hinwendung zum Glauben zu verhindern

seien. Der bedeutendste Vertreter dieser Bildfantasien

war Hiëronymus Bosch van Aken, vor allem mit seinem

Altar-Triptychon in Lissabon, kurz vor 1500. Diese Themenideen

wirkten noch bis ins 17. Jahrhundert lange

nach, etwa bei David Teniers d. J., wie auch im vorliegenden

Gemälde. Auch hier lieferte die Vorstellung

einer Grotte willkommenes Motiv, besonders aber

auch die Darstellung fantastischer, albtraumhafter

Wesen. Wie immer ist Antonius in einer Felshöhle vor

einem Steinaltar betend gezeigt, umgeben von einem

Gewimmel skurriler Gestalten und Mischwesen.

Mementomori-Symbole sind auf dem Altartisch gruppiert.

Auffallend ist jedoch, dass im Bild neben dem

Heiligen ein junges Paar steht, mit ängstlichem Blick,

sich an den Händen haltend. Ganz offensichtlich suchen

die beiden Zuflucht bei dem Heiligen, eine für dieses

Bildthema äußerst seltene Darstellung.

Es verwundert nicht, dass sich auch Van Helmont, beeinflusst

von David Teniers d. J. und Adriaen Brower,

diesem Thema gewidmet hat. 1645 war er Meister der

Lukasgilde in Antwerpen, dann 1674 in Brüssel. Zu

dem vorliegenden Thema schuf er mehrere Ver sionen

– z. B. Sotheby´s Amsterdam Mai 2008, und wie dort

in ähnlicher Darstellung der Höhle mit Ausblick in die

Landschaft rechts hinten.

Literatur:

Vgl. Stefan Fischer, Im Irrgarten der Bilder. Die Welt

des Hieronymus Bosch, Stuttgart 2016.

(1390821) (11)

MATTHEUS VAN HELMONT,

1623 ANTWERP – CA. 1679 BRUSSELS, ATTRIBUTED

THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONY

Oil on canvas.

57.5 x 83.5 cm.

Two red lacquer seals on the back of the stretcher.

It is not surprising that Van Helmont, who was influenced

by David Teniers the Younger and Adriaen Brower,

painted this subject. In 1645 he became master of the

Guild of Saint Luke in Antwerp, then in 1674 in Brussels.

He created several versions of the present subject, for

example a version on offer for sale at Sotheby’s, Amsterdam

in May 2008. As there, the cave with a view of the

landscape to the back of the right is depicted similarly.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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119


358

KLAES MOLENAER,

1630 – 1676

FRÖHLICHES DORFFEST

Öl auf Holz.

60 x 83 cm.

Mittig unten auf einem Steinblock signiert.

Das detailreiche Gemälde, zeigt eine Ansammlung

von bäuerlichen und bürgerlichen Personen anlässlich

eines Festes, vor einer Reihe von Giebelhäusern, die

von links beginnend nach rechts unten in die Bildtiefe,

wie an einer Diagonalen, hintereinander gestaffelt

stehen. Eines der Häuser hat ein Schild und darüber

einen Kranz an der oberen Hausfront hängen als

Kennzeichnung eines Wirtshauses. Die Bildmitte zeigt

zwei tanzende Paare, hinter denen mehrere Zuschauer

stehen. Rechts, etwas weiter in den Vordergrund gesetzt,

ein sitzender Mann mit Stock und Korb auf seinem

Rücken, hinter dem der Blick auf eine Landschaft

mit Kirchturm und das Fest verlassende Besucher fällt.

Besonders lebendig hat Molenaer hier auch den

Wolken himmel wiedergegeben mit mehreren großen

Wollkengebilden in grau-weißer und rosaner Farbigkeit

vor hellblauem Firmament.

(1391021) (18)

KLAES MOLENAER,

1630 – 1676

MERRY VILLAGE FAIR

Oil on panel.

60 x 83 cm.

Signed at centre below on stone block.

€ 13.000 - € 20.000

Sistrix

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359

UTRECHTER CARAVAGGIST

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE VERLEUGNUNG DES PETRUS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

109 x 152 cm.

Die Darstellung bezieht sich auf eine Stelle, die u. a.

im Markusevangelium Erwähnung findet (MK, 14,66-

72). Das Gemälde zeigt die nach der Gefangennahme

Jesu im Hof des Hohepriesters versammelten Soldaten,

zu denen er ans Feuer tritt, um sich zu wärmen.

An seiner Sprache wurde er als Galiläer erkannt und

von einer Magd bezichtigt, ein Gefolgsmann Jesu zu

sein, was er heftig abstritt. Das Gemälde zeigt die um

einen Tisch versammelten kartenspielenden Soldaten

und rechts den stehenden Petrus mit grauem Bart

und hellblauem Umhang, der von der rechts neben

ihm stehenden Magd durch Fingerzeig gerade bezichtigt

wird, ein Gefolgsmann Jesu zu sein, was er mit

erhobenem Handgestus heftig ablehnt. Großfigurige

Darstellung in qualitätvoller Manier mit gekonnter

Lichtinszenierung.

(1381313) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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121


360

FLÄMISCHER MEISTER DES ERSTEN DRITTELS

DES 17. JAHRHUNDERTS

FISCHMARKT AM STRAND

Öl auf Kupfer.

12 x 18 cm.

Ungerahmt.

Blick auf einen sonnenbeschienenen Strand, an dem

mehrere meist bunt gekleidete Figuren die auf zwei

aufgestellten Fässern und die am Boden ausgebreiteten

zahlreichen Fische zum Kauf begutachten.

Rechtsseitig eine Gruppe Männer in langen Gewändern

im Gespräch, hinter denen ein Schiffsbug mit

Fahne und ein verfallener quadratischer Turm zu erkennen

ist. Am linken Bildrand als Repoussoir ein alter

Schatten werfender hoher Baumstamm, neben dem

ein Muli steht, sowie zwei am Boden liegende Körbe,

mit denen die Fische und die ebenfalls am Boden

liegenden Muscheln an Land gebracht wurden. Im

Hintergrund zwei Reiter, die auf das bewegte Meer

mit wenigen Booten unter gelblich-blauem Himmel

schauen. Malerei mit vielen Details, sodass die fast

über den gesamten Boden verteilten Krabben, Muscheln

und Fische genau identifizierbar sind, u. a. als

Austern, Hecht und Scholle.

Anmerkung:

Beigegeben ein veraltetes Schreiben vom 18. Juni

1949 von Franz Hardy, Bendorf-Rhein, in dem als

Künstler des vorliegenden Werkes noch Jan Brueghel

d. Ä. genannt wird.

(1390441) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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361

HENDRICX DE CLERCK,

UM 1570 BRÜSSEL – 1629, ZUG.

Der Maler ist 1587 als in Rom tätig nachweisbar, was

auch den italienischen Einfluss auf seine Malerei erklärt.

MARS UND VENUS

Öl auf Holz. Parkettiert.

32 x 45 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Ein zeltartiger altrosa Baldachin überspannt eine Bettstatt

auf der die entblöste Venus in manierierter Weise

sitzt, neben ihr der gehartnischte Mars. Parallel dazu

wird im hinteren Bereich im Zeltinneren erzählt, wie

das Liebespaar von Vulkan überrascht wird. Schöne

noch sehr dem Manierismus verpflichtete Darstellung

des mythologischen Themas.

(1390531) (13)

€ 4.000 - € 5.000

Sistrix

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362

PIETER BRUEGHEL D. J.,

UM 1564 BRÜSSEL – 1637/38 ANTWERPEN,

KREIS DES

DIE APFELERNTE

PIETER BRUEGHEL THE YOUNGER,

CA. 1564 BRUSSELS - 1637/38 ANTWERP,

CIRCLE OF

THE APPLE HARVEST

Öl auf Holz. Parkettiert.

27 x 37 cm.

In dekorativem Rahmen.

Blick auf eine dörfliche Landschaft mit Bauern. Links

ein hoher Baum, an dem eine Leiter zur Apfelernte

steht und eine Frau, die mit ihrer Schürze bereits geerntete

Früchte hält, neben ihr die kleine Tochter, die

gerne noch einen weiteren Apfel haben möchte und

zwei Helfer. In der Bildmitte ein Mann beim Bearbeiten

des Ackers mit einem von zwei Pferden gezogenem

Rechen und ein weiterer heraneilender Erntehelfer. In

der rechten unteren Ecke ein Pflug, über dem eine

Jacke liegt. Malerei in überwiegend beige-grüner Farbgebung,

aufgelockert durch rote Kleidungstücke und

gerötete Gesichter.

(1391551) (18)

Oil on panel. Parquetted.

27 x 37 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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123


363

GÉRARD SEGHERS,

1591 ANTWERPEN – 1651 EBENDA, UMKREIS DES

Gérard Seghers war ein flämischer Maler, Kunstsammler

und Kunsthändler. Nach einer Studienzeit

und einem Aufenthalt in Rom kehrte er nach Flandern

zurück, wo er einer der führenden Vertreter der flämischen

Caravaggisti-Bewegung wurde.

DIE VERLEUMDUNG DES PETRUS

Öl auf Kupfer, mit Holzplatte hinterlegt.

Ca. 40 x 55 cm.

Das vorliegende Gemälde ist eine fast seitenverkehrte

Kopie eines Werkes des Künstlers mit dem Titel

„Die Verleumdung des Heiligen Petrus“, das sich im

North Carolina Museum of Art befindet. Der Titel des

Gemäldes bezeichnet die in allen vier kanonischen

Evangelien des Neuen Testaments berichtete dreimalige

Verleumdung von Jesus durch den Apostel Petrus.

Das Thema wurde unter anderem von dem italienischen

Maler Caravaggio in seinem 1610 fertig gestellten

Ölgemälde „Negazione di San Pietro“ aufgegriffen.

Als Jesu Verhaftung auf dem Ölberg bevorstand sagte

er seinem Jünger Petrus voraus, dass dieser ihn noch

in derselben Nacht, ehe der Hahn krähe, dreimal verleumden

werde. Als Jesus verhaftet wurde, folgte

ihm Petrus bis in den Hof des Hohepriesters. Er setzte

sich zu den Dienern ans Feuer, um sich zu wärmen

wurde aber dabei von einer Magd bezichtigt ein Gefolgsmann

Jesu zu sein, was Petrus abstritt. Die

Nachtszene zeigt die an einem Tisch sitzenden und

Karten spielenden Diener, während rechtsseitig der

im grünen Untergewand mit gold-gelbem Mantel und

Nimbus stehende Petrus von einer Magd erkannt

wird. Sie ist in Rückenansicht mit rotem Gewand und

weißer Schürze zu erkennen, wie sie ihn gerade mit

erhobener Hand anklagt. Ein Soldat in Rüstung und

Helm hält Petrus fest und lauscht seinen Worten. Ein

vom Tisch aufgestandener Mann hält die Hand des

die Vorwürfe abstreitenden Petrus und scheint mit seiner

rechten ausgestreckten Hand die im Hintergrund

linkstehenden bewaffneten Soldaten zu rufen. Ausdrucksstarke

Malerei mit starker Hell-Dunkel-Akzentuierung,

die deutlich den Einfluss Caravaggios erkennen

lässt sowie mit prachtvoller Glanzwiedergabe der

Stoffe der dargestellten Figuren.

(1390814) (18)

GÉRARD SEGHERS,

1591 ANTWERP – 1651 IBID., CIRCLE OF

THE DENIAL OF SAINT PETER

Oil on copper.

Ca. 40 x 55 cm.

In gilt frame.

The painting on offer for sale here is an inverted copy

of a painting by the artist titled “The Denial of Saint

Peter“ held at the North Carolina Museum of Art.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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364

DAVID VINCKBOONS,

1576 MECHELEN – 1629 AMSTERDAM, ZUG.

HÖFISCHE GESELLSCHAFT BEI SPIEL UND WEIN

Öl auf Holz. Parkettiert.

70 x 103 cm.

Der Künstler Vinckboons, der bei seinem Vater, einem

Miniaturmaler, seine Ausbildung erhielt, ging mit ihm

zunächst nach Antwerpen, dann 1591 nach Amsterdam.

Beeinflusst in Antwerpen durch Jan Brueghel d. Ä.

widmete er sich dem Genrebild. Hier schuf er sowohl

höfische, als auch bäuerliche Szenen. Es fällt auf,

dass er in diesen seinen Schilderungen fast immer

auch moralisierende Details einbrachte, als Kritik an

seine Zeit.

So auch hier, wenn die höfisch gekleideten Figuren am

Tisch wenig harmonisieren. Die Dame im Bildzentrum

widmet sich dem Brettspiel wie dem Wein, während

sie mit einem Kavalier kokettiert. Am linken Bildrand

ist durch einige Figuren vor einem Kirchenportal das

Thema der religiösen Buße thematisiert, während

ganz rechts ein Mann zu sehen ist, der offensichtlich

als Schurke entlarvt vor seinen Verfolgern flieht. Ein

feiner horizontaler Riss in der Platte.

Literatur:

Vgl. Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, David Vinckboons

1576-1632. Monographie mit kritischem Katalog der

Zeichnungen und Gemälde, Flämische Maler im

Umkreis der großen Meister, Bd. 10, Lingen 2016.

(13906028) (11)

€ 6.000 - € 8.000

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125


365

MARTINUS N. NELLIUS,

1621 – 1719 DEN HAAG

STILLLEBEN MIT WEINGLAS, AUFGESCHNITTENER

ORANGE, ANGESCHÄLTER ZITRONE UND

ERLEGTEM VOGEL

Öl auf Holz.

39 x 35 cm.

In dekorativem Rahmen.

Wir danken Dr. Fred Meijer für freundliche Hinweise

und die Bestätigung der Autorschaft des Künstlers.

In einem Innenraum vor einer braunen Wand auf einer

Platte stehend ein prachtvoll verziertes, halb gefülltes

Weinglas mit Deckel, darum herum eine angeschnittene

Orange mit Blättern, ein über der Platte mit dem

Kopf nach unten hängender Vogel, auf dem eine Fliege

sitzt, eine halb angeschnittene Zitrone sowie ein Zweig

mit roten Kirschen mit erkennbaren Glanzlichtern. Auf

einem Blatt des Zweiges zudem ein weißer Falter sitzend.

Malerei in der typischen feinen Manier des Künstlers,

mit auf anderen Werken von seiner Hand immer

wieder auftauchenden vergleichbaren Objekten.

Anmerkung:

Ein vergleichbares Werk des Künstlers, auf dem die

angeschnittene Zitrone, ein Zweig mit roten Kirschen

und ebenso ein weißer Falter auf einem Blatt wieder zufinden

sind, wie auf dem hier angebotenen Gemälde,

wurde am 11.11.1997 bei Christie‘s, Amsterdam, unter

Lot 138 versteigert.

(13916942) (18)

€ 8.000 - € 10.000

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366

G. VERVOORN,

MALER DER 17. JAHRHUNDERTS

PRACHTVOLLES STILLLEBEN MIT

TRUTHAHNPASTETE, UM 1650/60

Öl auf Leinwand. Doubliert.

95,2 x 114,5 cm.

Links unten signiert „G Vernoorn. fec“.

Das vorliegende Gemälde ist registriert im RKD Den

Haag unter der Nummer 0000173772.

Vor dunklem Hintergrund, der von links nach rechts

aufhellt, ein Tisch mit roter Decke, über der von links

bis zur Mitte eine weiße schwere Decke liegt, darauf

prachtvoll präsentiert eine große Pastete, auf der der

Kopf und das Gefieder eines Truthahns zu sehen sind.

Des Weiteren linksseitig Kirschen auf einem hellen

Teller, eine silberne Tazza, Brot auf Zinntellern, ein liegen

des Weinglas sowie rechtsseitig ein Steingutkrug,

ein hohes gefülltes Glas und ein halber Laib Käse.

Qualitätvolle Darstellung mit gekonnt gesetzter Lichtführung

und Lichtreflexionen.

(13916030) (1) (18)

€ 8.000 - € 12.000

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127


367

MICHEL DE BOUILLON,

TÄTIG 1628 – 1673, ZUG.

FRÜCHTE- UND BLUMENSTILLLEBEN

MIT NAUTILUSPOKAL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

69 x 52 cm.

Für die Autorschaft an den Künstler ist Dr. Fred Meijer zu

danken.

Vor braunem Hintergrund auf einer mit hellem Tuch

bedeckten Tischplatte das prachtvolle edle Stillleben,

bestehend aus einem hohen goldenen Prunkdeckelpokal,

einem wertvollen Nautiluspokal, sowie einer

wohl asiatischen weiß-blauen Porzellanschale, darin

ein Blumenarrangement, unter anderem aus Anemonen,

Narzissen, Ranunkeln und Hyazinthen. Vor den

Pokalen ein Apfel und drei leuchtend gelbe Zitronen,

eine mit angeschnittener Schale, die über die Tischkante

hängt. Qualitätvolle Malerei mit starkem Hell-

Dunkel-Kontrast, die auch an Arbeiten des Georg

Johann Hinz (um 1630-um 1688) erinnert.

(13916023) (1) (18)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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368

JOHANNES HANNOT,

1633 – 1685 LEIDEN, ZUG.

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND DECKELGLAS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

66,5 x 79,8 cm.

Rechts unten Monogramm „JDH“.

In goldenem Prunkrahmen.

Das Gemälde ist im RKD Den Haag registriert, sowie

dem Künstler zugeschrieben unter der Nr. 1001091485

und abgebildet. Gemäß Dr. Fred Meijer ist das Werk

wahrscheinlich in die 1670er-Jahre zu datieren (das

„D“ ist wohl eine spätere Hinzufügung als Verweis

auf Jan Davidsz. de Heem ).

Auf einer Tischplatte vor dunklem Hintergrund eine

große silberne, flache Schale mit hellen und blauen

Weintraubenrispen, samtigen Pfirsichen, Orangen,

Johannisbeeren, Zitronen, Pflaumen und teils über

die Tischkante herabhängenden leuchtend roten Kirschen.

Linksseitig ein hohes Deckelglas neben einem

Kästchen mit eingestecktem Schlüssel, auf dem eine

Zitrone und ein geöffneter Granatapfel zu finden sind.

Qualitätvolle Malerei mit Hell- Dunkel-Kontrasten und

bravourös gesetzten Glanz lichtern auf den Früchten.

(13916025) (1) (18)

€ 8.000 - € 10.000

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369

ALEXANDER COOSEMANS,

1627 ANTWERPEN – 1689

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT TRAUBEN, FEIGEN,

MELONE, PFIRSICHEN UND ZITRONE AUF EINER

ZINNSCHALE

Öl auf Holz. Parkettiert.

36 x 52 cm.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Jaco Rutgers,

Tilburg vom 09. September 2020, mit weiteren Vergleichsangaben,

in Kopie.

Der Maler wurde insbesondere bekannt durch seine

üppig drapierten, hervorragend gestalteten Frucht- und

Vanitasstillleben, in denen er stets eine feurige Farbpalette

zur Geltung bringt. Auch im vorliegenden Gemälde

leuchten die rot-gelben Pfirsiche oder das Gelb

der Zitrone, mit bandartig geschnittener Schale, auf

glänzender Platte vor dem Hintergrund dunkler und

heller Trauben hervor. Das Stillleben ist nahezu symmetrisch

konzipiert, wobei die Pfirsischgruppe auf dem

Teller die Mitte einnimmt, während die dahinter hochgetürmten

Trauben, mit den weiteren Früchten seitlich,

nahezu hügelig angeordnet sind, überfangen vom

Blattwerk der Reben mit grünen und leicht bräunlich

verfärbten Blätern. Im unteren Teil werden die Farben

beruhigt wiedergegeben, in Art eines moosgrünen

Samttuchs über der Holzplatte. Ebenso neutralfarbig

ist der bräunliche Hintergrund gehalten. Das Gemälde

entspricht ganz den weiteren bekannten Werken des

Malers, wobei einige Details auch in anderen Stillleben

wiederzufinden sind. Somit zählt das Werk zu

den Leistungen der Hauptperiode des Meisters.

(1391782) (1) (11)

ALEXANDER COOSEMANS,

1627 ANTWERP – 1689

FRUIT STILL LIFE WITH GRAPES, FIGS, MELONS,

PEACHES, LEMONS ON PEWTER BOWL

Oil on panel. Parquetted.

36 x 52 cm.

Accompanied by an expert´s report by Dr Jaco

Rutgers, Tilburg, dated 9 September 2020 with further

examples of comparison, in copy.

€ 25.000 - € 30.000

Sistrix

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131


370

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT ERLEGTEM SCHWAN

371

JAN VICTORS,

1619/20 AMSTERDAM – UM 1676 NIEDERLÄNDISCH-

INDIEN, NACH

JAN VICTORS,

1619 AMSTERDAM – 1677/1683 DUTCH INDIA,

AFTER

Öl auf Holz, teils parkettiert.

100 x 139 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

In einem dunklen Innenraum auf einer Tischplatte liegend

ein großer weißer, erlegter Schwan, dessen Kopf

über dem Tischrand hängt. Davor stehend ein Hocker

mit einer Keramik, auf der Fische liegen. Links auf der

Tischplatte ein glänzender Kupferkessel, vor dem drei

Vögel liegen und in dem eine Schüssel mit Früchten

und einer großen Artischoke steht. Qualitätvolles,

typisches Stillleben der Zeit, wobei der Schwan gegenüber

dem braunen Hintergrund und durch sein

prachtvolles, fein ausgearbeitetes Federkleid besonders

hervorgehoben wird.

(13908123) (18)

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY

STILL LIFE WITH DEAD SWAN

Oil on panel, partially parquetted.

100 x 139 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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MÄDCHEN AM FENSTER

Öl auf Leinwand.

93 x 78 cm.

Die Darstellung geht auf das berühmte, 1640 datierte

Gemälde von Jan Victors im Louvre in Paris zurück,

das 1801 für das Museum erworben wurde.

Eine vornehme, reiche junge Frau blickt aus einem

oben abgerundeten Fensterbogen zu ihrer rechten

Seite heraus und will gleichzeitig mit zwei Fingern ihrer

linken Hand den Fensterladen schließen. Sie trägt eine

wertvolle Kopfbedeckung mit Perlen, zudem einen

langen Perlenohrring und um den Hals eine entsprechende

Kette. Dazu passend standesgemäße Kleidung

mit Stickereien und einer Brosche. Die junge Frau hat

ein zartes, weiches Gesicht mit geröteten Wangen

und der erwartungsvolle Gesichtsausdruck zeigt eine

bemerkenswerte und höchst beeindruckende Charakterstudie.

Jan Victors wurde 1722 in einer Haarlemer Inventarliste

als einer der besten Schüler von Rembrandt van

Rijn beschrieben, obwohl es nicht sicher ist, ob er

wirklich für ihn arbeitete; jedoch wird allgemein angenommen,

dass dies in der zweiten Hälfte der 1630er-

Jahre gewesen sein dürfte, da dessen Einfluss in

dem Werk Victors deutlich erkennbar ist. Sein frühestes,

bekanntestes Gemälde, das „Mädchen am

Fenster“ im Louvre zeigt deutlich, dass er die Werke

Rembrandts eingehend studiert haben muss.

(1390672) (18)

GIRL AT THE WINDOW

Oil on canvas.

93 x 78 cm.

€ 14.000 - € 18.000

Sistrix

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133


372

GILLIS VAN TILBURG D. J.,

1615/35 – UM 1678, UMKREIS DES

Der Brüsseler Genremaler war Mitglied

der St. Lukasgilde ab 1654.

HOLLÄNDISCHE FAMILIE BEIM VESPERMAHL

VOR EINEM GASTHAUS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

73 x 97 cm.

Ungerahmt.

Mehrere Personen um einen weiß gedeckten kleinen

Tisch gruppiert, auf dem Speisen aufgetragen sind, zu

denen Brot und Fisch gehören. Hinzu kommen zwei

Weingläser und ein Krug. Die Genreszene wird wirkungsvoll

beleuchtet, der Kleidung entsprechend

dürfte es sich um ein besonderes Ereignis handeln.

Im Vordergrund rechts sowie links stillebenhaft arrangiert

zwei Bottiche, Keramiken, ein Krug und eine goldglänzende

Schüssel. Linksseitig zudem um ein Fass

sitzend ein Paar mit einem Krug. Im seitlichen Hintergrund

mehrere Häuser bei abendlichem Licht. Typisch

für den Künstler und seinen Umkreis ist die rechts

sitzende Gesellschaft, die mehrfach auf deren Werken,

jedoch mit unterschiedlicher Anzahl an Figuren,

wiederzufinden ist. Am Rand teils berieben.

(13908161) (18)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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373

JAN STEEN,

1626 LEIDEN – 1679, ZUG.

INTERIEUR MIT FIGUREN UND GEFÄSSEN

Öl auf Holz.

36,5 x 49 cm.

Rechts unten auf Holzbank Monogramm in Ligatur.

In Prunkrahmen.

Ansicht eines Innenraumes, auf dessen linker Seite

vor einer Steinwand ein Tisch und einige Figuren zu

sehen sind, von denen einer mit nackten Gesäß medizinisch

behandelt wird und ein weiterer, über den

Tisch gelehnt, auf die Versorgung wartet. Die rechte

Bildhälfte zeigt einen scheunenartigen Raum, vor dem

stilllebenhaft diverse Haushaltsgegenstände und

Gemüse präsentiert werden. Die Darstellung in überwiegend

monochromer beige-brauner Farbgebung.

Für den genannten Künstler sprechen das Monogramm,

das Motiv der Behandlung durch einen Arzt

oder Heiler, sowie dass nach links gerichtete, Gold

glänzende Innere eines Kupferkessels, der auf mehreren

Gemälden von Steen zu finden ist.

(1390332) (18)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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135


374

JAN MIENSE MOLENAER,

1609 HARLEM – 1668 EBENDA, NACHFOLGE

STUBE MIT FRÖHLICH ZECHENDER GESELLSCHAFT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

46 x 56 cm.

In dekorativem, durchbrochenen, vergoldeten Rahmen.

In einem abgedunkelten Innenraum sitzen mehrere

Figuren um einen gedeckten Tisch, darunter ein Geige

spielender Mann und zwei verliebte Paare, von denen

eine Frau mit langer weißer Schürze besonders hervorgehoben

wird. Sie hält in ihrer Hand ein Glas, trägt

eine auffallenden roten, mit Feder besetzten Hut und

schaut aus dem Bild heraus. Neben ihr ein Fass, auf

dem ein Krug steht, aus dem das Glas wohl gefüllt

wurde. Hinter dem Tisch ein Mann mit hochgestreckten

Armen, ein Glas mit Wein haltend. Malerei in der

typischen Manier des Künstlers in überwiegend beigebrauner

Farbgebung.

(1381913) (18)

€ 4.000 - € 6.000

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375

JAN MIENSE MOLENAER,

1609/10 HAARLEM – 1668 EBENDA, ZUG.

FRÖHLICH TANZENDES PAAR

Öl auf Leinwand. Doubliert.

124 x 165 cm.

Mittig unten auf Säge wohl Monogramm.

In schwarzem Flammleistenrahmen.

Auf einem Platz vor Häuserkulisse ein gut gekleidetes

Paar, freudig zur Musik eines kleinen Geigenspielers

tanzend, der ihnen, am linken Bildrand stehend, aufspielt.

Ein kleiner Hund mit angehobenen Vorderbeinen

scheint ebenfalls der Musik zu folgen. Hinter ihm

ein elegantes Paar, er mit Feder besetztem breiten

Hut, sie mit langem Kleid und flachem, mit Spitze besetzten

Kragen, ihn auf die Tanzenden hinweisend.

Rechtsseitig zwei fröhliche Kinder und hinter ihnen

ein lächelnder Soldat in Rüstung. Die Arbeit ruht, worauf

ein am Boden liegender Spaten, eine Säge und

ein Rechen hindeuten, bei dem jedoch die Gefahr des

Hineintretens besteht. Für den Maler typische Darstellung

mit Tanzenden in reduzierter Farbgebung.

(1390811) (18)

JAN MIENSE MOLENAER,

1610 HAARLEM – 1668 IBID., ATTRIBUTED

MERRY DANCING COUPLE

Oil on canvas. Relined.

124 x 165 cm.

Monogram probably at centre below saw.

€ 10.000 - € 15.000

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137


376

SÜDNIEDERLÄNDISCHER ODER

DEUTSCHER MALER, UM 1630

JUNGER MANN SPIELT DIE TENORBLOCKFLÖTE

Öl auf Holz.

92 x 72,5 cm.

In vegetabil dekoriertem Rahmen.

Ein vergleichbares Gemälde wurde beim RKD in Den

Haag unter Inv.Nr. 195887 durch Dr. Jan Kosten dem

Künstler Cecco del Caravaggio (1580-1630), zugewiesen.

Ein Mann, der reich gekleidet eine Tenorblockflöte

spielt, hat seinen Arm auf eine Tischkante gelegt, auf

der ein Glutbehältnis mit danebenliegenden Tabakspfeifen

und Spielkarten liegen. Eine kaum aus der Verschattung

heraustretende junge Frau, die einer weiteren

Figur nah gegenüber steht wird zusammen mit

dieser Zeugnis eines intimen Konzertes: Die Menge

an Pfeifen und der symbolische Gehalt der diagonal

den Bildraum definierenden Flöte, legt zusammen mit

der Szene im Halbdunkel nahe, dass es sich hier um

eine Bordellszene handelt mit angedeuteter Kritik an

den dort herrschenden Lastern.

Anmerkung:

Das vergleichbare beim RKD gelistete Gemälde wurde

2006 bei Tajan, Paris sowie 2008 bei Sotheby‘s London

versteigert.

Literatur:

Vgl. Claudio Strinati, Alessandro Zuccari, Elisa Bagnoni,

I Caravaggeschi. Percorsi e protagonisti, Mailand 2010,

Bd. 2, S. 361-369. (1391604)

SOUTHERN DUTCH OR GERMAN SCHOOL,

CA. 1630

YOUNG MAN PLAYING THE TENOR RECORDER

Oil on panel.

92 x 72.5 cm.

The painting is comparable to another version at the

RKD in The Hague with no. 195887 and there attributed

to the artist Cecco del Caravaggio (1580-1630),

a student of Caravaggio by Dr Jan Kosten.

Note:

The comparable painting at the RKD was formerly

sold at Tajan, Paris in 2006 and at Sotheby’s London,

in 2008.

Literature:

Compare Claudio Strinati, Alessandro Zuccari, Elisa

Bagnoni, I Caravaggeschi. Percorsi e protagonisti,

Milan, 2010, vol. 2, pp. 361-369.

€ 25.000 - € 30.000

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377

GOTTFRIED EICHLER D. Ä.,

1677 – 1759, ZUG.

PORTRAIT EINES NARREN MIT KLEINEREM

NARREN IN SEINER HAND

Öl auf Leinwand. Doubliert.

87 x 70 cm.

In dekorativem Rahmen.

Wir danken Prof. Dr. Dr. h.c. Jan de Maere für die Bestätigung

der Autorschaft an oben genannten Künstler.

In einem dunklen Innenraum das Halbbildnis eines

Mannes mit lockigen, dunkelblonden Haaren im Gewand

eines Narren mit brauner Jacke mit Kapuze und

kurzen geschlitzten Ärmeln, die reich mit golden glänzenden

Schellen besetzt ist; darunter trägt er ein

leuchtend rotes Hemd. In seinem rechten Arm hält er

an einem in einer Volute endenden Holzstück den

bekrönten Kopf eines weiteren kleinen Narren mit

herausgestreckter Zunge und großem Kragen. Spielerisch

weist er mit seinem linken Zeigefinger zum

Gesicht der kleinen Figur und blickt dabei schelmisch

mit seinen glänzenden Augen und dem leicht geöffneten

Mund aus dem Bild heraus auf den Betrachter.

Dies könnte als Andeutung verstanden werden, dass

der kleine Narr mit Krone auf den herrschaftlichen

Arbeitgeber des großen Narren verweist.

Anmerkung:

Darstellungen von Gauklern oder Narren waren in

den Niederlanden im 16. und 17. Jahrhundert beliebt,

da sie als Gegenmittel zur Macht dienten: Die Wahrheit

über die Obrigkeit konnte nur durch absurden

Spott sicher entlarvt werden.

(1391602) (1) (18)

€ 6.000 - € 8.000

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139


378

GILLIS VAN TILBURG D. J.,

1615/35 BRÜSSEL – UM 1678

BAUERN IN EINEM GASTHAUS

Öl auf Holz. Parkettiert.

43 x 42 cm.

Rechts unten signiert „TILBORCH“.

In dekorativem, breiten Rahmen.

Im Innenraum eines Gasthauses zwei Männer an einem

niedrigen Tisch sitzend auf dem ein wertvoller silberner

Deckelkrug mit Innenvergoldung steht, einer mit

roter Jacke und einem Glas in der Hand, der andere

sich gerade ein Pfeifchen stopfend. Links neben Ihnen

ein kleines Mädchen auf einem Stuhl, das mit einem

Löffel Suppe isst und dabei aus dem Bild herausblickt.

Im Hintergrund weitere rauchende und trinkende

Männer, teils vor einem Kamin, an dem ein Blatt Papier

mit dem Portrait eines Mannes hängt. Für den Künstler

typische Darstellung.

(13916930) (18)

€ 10.000 - € 12.000

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379

DAVID RYCKAERT III,

1612 ANTWERPEN – 1661

BLICK IN DAS INNERE EINES GASTHAUSES

Öl auf Holz. Parkettiert.

38,5 x 46,5 cm.

Rechts mittig monogrammiert in Ligatur und

„DR 1659“.

In dekorativem Rahmen.

Blick auf zwei Männer an einem Tisch, von denen der

vordere sich grade ein Pfeifchen gestopft hat, das er

genüsslich raucht, ihm gegenüber ein weiterer Mann

mit grüner Jacke, vor sich einen großen Krug haltend,

im Gespräch mit dem hinter ihm stehenden Wirt. Im

Hintergrund links weitere Männer vor einem Kaminfeuer,

an dem im oberen Bereich auf einem Stück

Papier das Portrait eines Mannes zu erkennen ist.

Rechts seitig zudem ein niedriges Tor aus Brettern

und links am Boden stehend ein großer Henkelkrug

mit Glanzlichtern. Feine Malerei in der Manier des

Künstlers.

(13916018) (1) (18)

€ 11.000 - € 13.000

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141


380

PIETER VAN BREDAEL,

1629 – 1719

TANZENDE BAUERN BEIM DORFFEST

Öl auf Leinwand.

59 x 70 cm.

In prächtigem Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. h. c. Jan

De Maere, in Kopie.

Die Darstellung dieses qualitätvollen Werkes führt

uns ein typisches flämisches Volksfest vor. Auf einem

weiten Platz einer niederländischen Stadt hat sich

eine Menschenmenge versammelt, um das Dorffest

zu feiern. Der Platz gesäumt von Bäumen mit betont

verschatteten Kronen, dazwischen weiter Blick nach

hinten bis zu dem Maibaum, errichetet zwischen zwei

Häusern. Im Hintergrund sowie vorne zahlreiche Einzelgruppierungen:

tanzende Paare neben einem stehenden

Liebespaar sowie Kinder und Reisende. Die narrative

Belebtheit, die brillanten Farben sowie die lebendig

und in unterschiedlichsten Posen geschilderten Figuren

sprechen für die Zuschreibung. Van Bredael wurde

von den lebendigen Landschaften von Jan Breughel d.

Ä. beeinflusst, durch seine Reise nach Spanien und

Italien vertiefte er sein Interesse für das Landschafsleben,

für die Architektur und für die malerischen Lichteffekte.

Rest.

(13916915) (19)

€ 8.000 - € 10.000

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381

ADRIAEN FRANS BOUDEWYNS D. Ä.,

UM 1644 BRÜSSEL – 1711 EBENDA, ZUG.

SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT

JAGDGESELLSCHAFT

Öl auf Holz. Parkettiert.

24 x 33 cm.

Im warmen, gelblichen Licht der langsam untergehenden

Sonne eine Jagdgesellschaft mit einem eleganten

berittenem Paar und Treibern mit Hunden, auf einem

Pfad entlang eines Flusses, über den eine Brücke

führt, auf der weitere Begleiter des Paares zu sehen

sind. In der Mitte des Hintergrundes zwei kleinere

Gebäude und ein steinerner Rundturm vor einem

massiven, entfernter liegendem Gebirgszug. Auf den

Wegen zu dem Wanderer, ein Angler am Flussufer

und ihm gegenüber auf der anderen Flusseite eine

grasende Viehherde. Feine stimmungsvolle Darstellung

mit vielen Details.

(13916944) (18)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

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143


382

HAARLEMER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS,

IN DER ART DES AERT VAN DER NEER

(1603/04-1677)

GROSSE LANDSCHAFT MIT BLICK

ÜBER EINEN FLUSS

HAARLEM MASTER, 17TH CENTURY,

IN THE STYLE OF AERT VAN DER NEER

(1603/04-1677)

LARGE LANDSCAPE WITH VIEW ACROSS A RIVER

73 x 101 cm.

Der Blick aus leicht erhöhtem Standpunkt führt über

eine flache Landschaft, seitlich begrenzt durch Baumgruppen.

Zu beiden Uferseiten Kirchengebäude unter

Bäumen; im Vordergrund Figurenstaffage, die heimkehrende

Jäger mit Hunden zeigt, was mit dem Spätnachmittagslicht

übereinstimmt. Auch von Aert van

der Neer kennen wir ähnliche Landschaften, jedoch

überwiegt in seinem späteren Œuvre die Betonung auf

Lichtstimmungen, wobei die bräunliche Wiedergabe

der Baumkronen mit seinen Gemälden vergleich bar ist.

Zwei feine Haarrisse in der Holzplatte.

(13906027) (11)

73 x 101 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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383

DIRCK STOOP,

1610/18 UTRECHT – 1681/86 EBENDA

RAST AUF DER JAGD

Öl auf Holz.

70 x 103 cm.

In mit vegetabilem, Relief versehenem bronzierten

Rahmen.

Das vorliegende Gemälde ist beim RKD in Den Haag

unter der Inv. Nr. 58223 als Dirck Stoop verzeichnet.

Ein von rechts in das Bildfeld hineinragender Felsvorsprung

überragt die vielfigurige Szenerie, bei der ein

mit rotem Samt gesattelter Schimmel als kulminierendes

Moment für die Lichtführung fungiert. Um das

prachtvolle Pferd angeordnet sind Figuren, in teils

bereits historisierender Kleidung. Unter ihnen ist ein

kniender Edelmann mit roten, geschlitzten Ärmeln,

der in Blickkontakt mit dem Schimmel steht. Dadurch

und aufgrund des gemeinsamen Rots der Kleidung

mit dem Sattel ist er sicherlich als dem Pferd zugehörig

zu denken. Links am Bildrand ein Mann mit

Windhund, dahinter ein Falkner.

DIRCK STOOP,

1610/18 UTRECHT – 1681/86 IBID.

REST ON THE HUNT

Oil on panel.

70 x 103 cm.

In bronzed frame with vegetal relief décor.

The present painting is listed with no. 58223 as Dirk

Stoop at the RKD in The Hague.

Provenance:

Auction, Lempertz Cologne, 4 December 1999, lot

1331.

Kunsthaus Malmedé, Cologne, as Ludolf de Jongh

(1934 with ill. in the Burlington Magazine).

Literature:

Illustrated in: Burlington Magazine, November 1934

as Jan Baptist Weenix.

€ 16.000 - € 18.000

Sistrix

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Provenienz:

Auktion, Lempertz Köln, 4. Dezember 1999, Lot

1331.

Kunsthaus Malmedé, Köln, als Ludolf de Jongh

(1934 mit Abb. im Burlington Magazine).

Literatur:

Abgebildet in: Burlington Magazine, November 1934

als Jan Baptist Weenix.

(1391606) (1) (13)

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145


384

JAN MIENSE MOLENAER,

1609/10 HAARLEM – 1668 EBENDA, ZUG.

INTERIEUR MIT MUSIZIERENDER FAMILIE

Öl auf Holz.

54,1 x 65,3 cm.

In goldenem Prunkrahmen.

Das Gemälde ist im RKD Den Haag registriert als

„Jan Miense Molenaer zugeschrieben“ unter der Nr.

0000135318 und abgebildet.

In einer einfachen Stube ein stehender Junge mit Feder

besetztem Hut, auf einer Geige spielend. Neben ihm

ein blondes Kind mit Katze. Am linken Bildrand seine

Mutter mit roter Bluse, die in ihrer rechten Hand eine

Flöte hält und mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger

der linken Hand ausdrücklich auf ihn verweist und dabei

aus dem Bild heraussieht. Hinter ihr im Halbdunkel

mit geöffnetem Mund wohl der singende Ehemann

und ein weiterer Mann, der wiederum auf die Mutter

zurückzeigt. Unbeeindruckt von allem sitzt ein kleines

Mädchen rechts auf einem Stuhl und hält ein Hündchen

an den Vorderpfoten hoch. Harmonische Familiendarstellung

in zurückhaltender Farbgebung.

Provenienz:

Sotheby‘s Amsterdam, 13. Mai 2003 als „Studio des

Jan Miense Molenaer“. Diese Zuschreibung wurde

von Dennis P. Weller bestätigt, der das Gemälde auf

ca. 1628 datierte.

(13916029) (1) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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385

JAN JOZEF HOREMANS D. Ä.,

1682 ANTWERPEN – 1759 EBENDA

MÄNNER BEIM KEGELN VOR EINER TAVERNE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

50 x 59,5 cm.

Links unten signiert „J.Horemans.“.

Unterhalb einer Weinlaub berankten Abdeckung vor

dem Eingang zu einer Laube mehrere Männer beim

Kegelspiel. Sie scheinen über einen gerade ausgeführten

Wurf zu diskutieren, bei dem vier Kegel stehen

geblieben sind. Vor ihnen am rechten unteren Bildrand

die liegenden Kegel sowie die große Kugel, auf

die einer der stehenden Männer im weißen Hemd

verweist, während sein Gegenüber in geflickter blauer

Jacke die Arme unwissend ausstreckt. Hinter ihnen

ein Tisch mit fröhlich zechenden und Karten spielenden

Bauern, denen gerade die Wirtin in einem flachen Korb

Nachschub an Getränken gebracht hat. Ein liegender

Hund am Boden belebt zudem die Szenerie. Qualitätvolle

Malerei mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung.

(13916032) (1) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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147


386

MATHYS SCHOEVAERDTS,

UM 1663 BRÜSSEL – UM 1703

Schoevaerdts war Schüler von Adriaen Frans Boudewijns

(1644-1719), sein letztes datiertes Gemälde

stammt von 1702.

FISCHMARKT VOR DEM STADTTOR

Öl auf Leinwand. Doubliert.

39 x 60 cm.

In teilebonisiertem Rahmen.

Beigegeben eine Bestätigung mit Beispielen von Prof.

Dr. Dr. h.c. Jan de Maere, Rambrouch, 14.02.2024, dass

das vorliegende Gemälde ein schönes und charakteristisches

Werk des Künstlers ist, in Kopie.

MATHYS SCHOEVAERDTS,

CA. 1663 BRUSSELS – CA. 1703

FISH MARKET OUTSIDE A CITY GATE

Oil on canvas. Relined.

39 x 60 cm.

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Schoevaerdts Spezialität waren solche Kombinationslandschaften,

in denen luftige Landschaften oft mit

einem Gewässer und fantasievoller capriccioartiger

Architektur kombiniert werden, wobei die Figurenstaffage

oft von Malerkollegen wie Pieter Bout (1658-

1719) besorgt worden ist. Im Zentrum unseres Bildes

steht ein Stadttor, das wie eine Melange mit einem

Rathaus anmutet, dahinter ein Dorf an einem offenen

Gewässer. An dieses angelegt um ihre Fische zu verkaufen

haben Seeleute, welche in den Bewohnern

des Dorfes ihre Kunden gefunden haben; den internationalen

Charakter der Seefahrt unterstreichen orientalisch

anmutende Personen im Zentrum des Bildes,

auch Netze, die geflickt werden, thematisieren den

maritimen Charakter.

(13916939) (18)

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387

MATHYS SCHOEVAERDTS,

UM 1663 BRÜSSEL – UM 1703

Schoevaerdts war Schüler von Adriaen Frans Boudewijns

(1644-1719), sein letztes datiertes Gemälde

stammt von 1702.

FISCHMARKT VOR DER STADT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

38,5 x 67 cm.

In teilebonisiertem Rahmen.

Beigegeben eine Bestätigung von Prof. Dr. Dr. h.c. Jan

de Maere, Rambrouch, 14.02.2024, dass das vorliegende

Gemälde ein schönes und charakteristisches

Werk des Künstlers ist, in Kopie.

MATHYS SCHOEVAERDTS,

CA. 1663 BRUSSELS - CA. 1703

Schoevaerdts was a student of Adriaen Frans Bouedewijns,

his last dated painting dates to 1702.

FISH MARKET OUTSIDE A TOWN

Oil on canvas. Relined.

38.5 x 67 cm.

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Schoevaerdts Spezialität waren Kombinationslandschaften,

in denen luftige Landschaften oft mit einem

Gewässer und fantasievoller capriccioartiger Architektur

kombiniert werden, wobei die Figurenstaffage oft

von Malerkollegen wie Pieter Bout (1658-1719) besorgt

worden ist. Besonders ein Gemälde, das bei

Sothebys, Amsterdam am 7. November 2000, Lot 83

verkauft worden ist, zeigt eindeutige Parallelen zur

Architektur des vorliegenden Gemäldes auf. Bei unserem

Gemälde, das ein Pendant zu Lot 223 bildet, wird

eine Meeresbucht gezeigt, an dessen Ufer Fischerboote

angelandet sind, deren Fischer im Begriff sind,

ihre Waren an Bewohner einer Stadt zu verkaufen,

welche sich vor der fantasievollen Architektur versammelt

haben.

(13916940) (13)

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149


388

MALER DER HOLLÄNDISCHEN SCHULE

DES 17. JAHRHUNDERTS

BILDNIS EINES HERRN MIT FEDERBARETT UND

BLAUEM UMHANG

Öl auf Holz.

78,8 x 77,8 cm.

Verso alte Beschriftung „Gerard Dou“.

Im Rahmen rund abgedeckt.

Die Darstellung im Rund, abgedeckt, auf nahezu quadratischer

Holzplatte. Der Malstil bedient sich eines

betonten caravaggesken Hell-Dunkel, bei leuchtender

Farbigkeit, die besonders im Umhang aufleuchtet. Auf

dem Barett eine Kamee-Brosche mit Bildnis. Die linke

Hand ist auf einen Stock gestützt. Die Komposition ist

dem Rund des Formats angepasst, mit bogiger Wiedergabe

der Barettfeder entlang des oberen Bildrandes.

Die Kleidung mit parallel querlaufenden Borten

lässt hier auf die polnische oder östliche Mode schließen,

was hieße, dass der Dargestellte Vertreter dieses

Herrschaftsbereiches sein könnte.

(13916034) (1) (11)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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389

JEAN-BAPTISTE MONNOYER,

1636 LILLE – 1699 LONDON

BLUMENBOUQUET IN EINER VASE

Öl auf Leinwand. Doubliert. Im Hochoval.

76 x 63 cm.

Wir danken Dr. Fred G. Meijer für die mündliche Zuschreibung.

Vor dunklem Hintergrund, der nach rechts leicht aufhellt,

eine auf einer steinernen Platte stehende Vase,

darin ein prachtvolles Arrangement aus roten, rosa farbenen,

weißen und vereinzelt gelblichen Blumen.

Zu diesen gehören u.a. Mohnblumen, Päonien, gelbrötliche

Tulpen sowie diverse Kleinblütler. Der Bauch

der Vase ist mit einem Relief versehen, das an den

Brudermord von Kain und Abel erinnert. Malerei in

qualitätvoller Manier, die hellen prachtvollen Blüten

gegenüber dem dunkleren Hintergrund besonders

hervor gehoben.

(1391698) (18)

JEAN-BAPTISTE MONNOYER,

1636 LILLE – 1699 LONDON

FLOWER BOUQUET IN VASE

Oil on canvas. Relined. In vertical oval.

76 x 63 cm.

We would like to thank Dr Fred G. Meijer for his verbal

identification of the artist.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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390

PIETER DE RING,

1615 – 1660, NACHFOLGE DES

PRUNKSTILLEBEN MIT BLAUER SCHATULLE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

111 x 91 cm.

In reliefiertem Kehlrahmen.

Das hier angebotene Gemälde wird beim RKD in Den

Haag unter der Nr. 283660 dokumentiert.

Auf einer durch ein tiefblaues Tischtuch halb verdeckten

Tischplatte eine dominante lichtblaue Schatulle mit

Goldtressen und scheinenden Metallbeschlägen. Davor

eine angeschnittene Pastete in Gestalt eines Hasen

mit darum angeordneten Gegenständen differenziert

wiedergegebener Oberflächen wie Trauben, Feigen,

Zitronen, Melone, Orangen und Tellern. Auf der Schatulle

ein mit Wein gefüllter Römer neben lebendig

wiedergegebenen Orangen.

PIETER DE RING,

1615 – 1660, FOLLOWER OF

MAGNIFICENT STILL LIFE WITH BLUE CASKET

Oil on canvas. Relined.

111 x 91 cm.

Provenance:

Christie’s London, 8 July 2011, lot 99. The painting

on offer for sale in this lot is listed at the RKD in The

Hague under no. 283660.

€ 12.000 - € 16.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Provenienz:

Christies London, 8. Juli 2011, Lot 99.

(1391601) (1) (13)

Detailabbildung

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391

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

AUS DEM KREIS DES FRANS SNYDERS (1579-1657)

JAGDSTILLLEBEN MIT FRÜCHTEN, GEFLÜGEL

UND EINEM EBERKOPF

Öl auf Leinwand. Doubliert.

120 x 162 cm.

In teilvergoldetem Rahmen.

In einem Innenraum auf einer großen, mit rotem Tuch

belegten Tischplatte sind zu finden: Von links ein großer

Korb mit Früchten, darunter Pfirsiche, helle und

dunkle Weintraubenrispen sowie eine Melone. Davor

auf der Platte liegend zwei Vögel, ein über die Kante

hinabhängender Hase, rechtsseitig ein Korb mit weiterem

Geflügel, darunter Schnepfen und eine davorliegende

erlegte Ente und schließlich im Hintergrund

der rechten Tischplatte ein großer Eberkopf. Malerei in

der typischen Manier des Kreises des Frans Snyders.

(13908140) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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392

NIEDERLÄNDISCHER MALER IN DER STILNACH-

FOLGE DES PETER PAUL RUBENS (1577-1640)

PORTRAIT EINES ADELIGEN HERRN IM HARNISCH

Öl auf feiner Leinwand.

73 x 59 cm.

Ungerahmt.

Halbbildnis nach links, in der typischen Bartmode der

Herrenbildnisse des 17. Jahrhunderts. Über den Harnisch

ein rotes Umhangtuch gelegt, was den Dargestellten

in fürstlichem Rang ausweist. Die Kopfbedeckung

eine Pelzkappe, die auf einen polnischen Magnaten

weist.

(1391123) (11)

DUTCH SCHOOL, IN THE FOLLOWING

OF PETER PAUL RUBENS (1577-1640)

PORTRAIT OF NOBLEMAN IN ARMOUR

Oil on fine canvas.

73 x 59 cm.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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393

ISAAC VAN DUYNEN,

1630 – 1689, ZUG.

FISCHSTILLLEBEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

109 x 185 cm.

In bronziertem schmalem Rahmen.

Auf einer sich über die gesamte Breite der Komposition

hinstreckenden Tischplatte eine den Reichtum

der niederländischen Gewässer widerspiegelnde Auswahl

von Fischen und Krebstieren, die Mittels mehrerer

Behältnisse in der Höhe variieren. Links ein Ausblick

auf das Meer.

(1390048) (13)

€ 7.000 - € 8.000

Sistrix

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155


394

PAUL BRIL,

UM 1553/54 – 1626, ZUG.

FELSIGE LANDSCHAFT MIT HAFEN

PAUL BRIL,

UM 1553/54 – 1626, ATTRIBUTED

ROCKY LANDSCAPE WITH HARBOUR

Öl auf Leinwand. Doubliert.

97 x 130 cm.

In vergoldetem blattwerkverzierten Rahmen.

Sonnenbeschienene von vegetabilem Bewuchs überzogene

felsige Steilküste mit versetzter Architekturstaffage.

Davor eine Bucht mit Leuchtturm und Segelschiffen,

Staffagebaum und bedrohlich wirkendem

Himmel. Die Staffagefiguren meist mit dem Löschen

von Ware der Schiffe beschäftigt.

(13902010) (13)

Oil on canvas. Relined.

97 x 130 cm.

€ 25.000 - € 35.000

Sistrix

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157


395

FRANZ WERNER VON TAMM,

1658 HAMBURG – 1724 WIEN, ZUG.

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT PAPAGEI

Öl auf Leinwand. Doubliert.

57,5 x 75 cm.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

Vor dunklem Hintergrund locker drapiertes und theatralisch

beleuchtetes Früchtestillleben mit aufgebrochenem

Granatapfel, Feigen, einer angeschnittenen

Melone im Hintergrund, großen Weinblättern und den

im Zentrum hell leuchtend wiedergegebenen Weintrauben

mit länglichen Traubenbeeren. Im Vordergrund

am Bildrand weiße Blüten neben einer schillernden

Pflaume. Rechts erhöht auf dem Traubenzweig sitzend

ein afrikanischer Papagei mit dunkelgrauem Gefieder

und roten Schwanzfedern. Sein Kopf mit geschlossenem

Schnabel und aufgeregt geöffneten Augen wiedergegeben.

Trotz Verwendung toniger und zum Teil erdiger

Farbtöne auffallende Leuchtkraft durch gekonnte

künstlerische, geschickte Verteilung der Farbkontraste

und der aufgesetzten Lichter, die den Gegenständen

vor dem dunklen Hintergrund eine stärkere Plastizität

geben. Die Gegenstände sind in Übergröße – im Vergleich

zur natürlichen Größe der Obstsorten – dargestellt,

was auf eine gezielte Fernwirkung des Bildes

hinweist.

Literatur:

Abgebildet und besprochen im Sammlungskatalog der

Kollektion R. Parenza/Rom, S. 46, Katalognummer 28.

(1390032) (13)

FRANZ WERNER VON TAMM,

1658 HAMBURG – 1724 VIENNA, ATTRIBUTED

FRUIT STILL LIFE WITH PARROT

Oil on canvas. Relined.

57.5 x 75 cm.

Notes:

Illustrated and discussed in collection catalogue

of R. Parenza/Rome, p. 46, cat. no. 28.

€ 20.000 - € 40.000

Sistrix

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158 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


396

GIACOMO NANI,

1698/1701 PORTO ERCOLE – 1770 NEAPEL

STILLLEBEN MIT WASSERMELONE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

58 x 71 cm.

Rechts unten signiert „Giacomo Nani f.“.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Vor dunklem Hintergrund auf einer an der Kante beschädigten

Steinplatte stehend zwei Zinnschalen,

eine mit drei Gläsern, die andere tiefere Schale mit

aufgeschnittenen Stücken von Wassermelonen. In der

Mitte des Hintergrundes eine mit Bast umwickelte

Weinflasche und ein weiteres Gefäß, sowie davor ein

gefaltetes, helles Leinentuch. Qualitätvolle Malerei,

teils mit gesetzten Glanzlichtern und gekonnter Lichtund

Schatteninszenierung.

(1390031) (18)

GIACOMO NANI,

1698 PORTO ERCOLE – 1770 NAPLES

STILL LIFE WITH WATERMELON

Oil on canvas. Relined.

58 x 71 cm.

Signed “Giacomo Nani f.“ lower right.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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159


397

JAN MIEL,

1599 ANTWERPEN – 1663 TURIN, KREIS DES

LANDSCHAFT AM FLUSS MIT FIGUREN

Öl auf Leinwand.

47,5 x 59,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

In südlicher Landschaft zahlreiche Figuren, wohl Reisende,

in der Nähe eines Flusses, die glücklich über

die Versorgung mit Wasser sind, das sie in Krügen

neben sich stehen haben oder gerade tragen. Auffallend

ein Reiter, der in jeder seiner hochgehaltenen

Hände einen Wasserkrug hat, unds diese den Wartenden

bringt. Im Vordergrund ist ein Paar dabei, Wasser

aus großen Krügen in kleinere, verschließbare Flaschen

umzufüllen. Lediglich ein Soldat mit Hellebarde und gestreifter

Uniform, die an einen Gardisten des Papstes

erinnert, scheint noch kein Wasser erhalten zu haben.

Rechts ist zudem ein Ordensbruder im Gespräch mit

zwei Kavalieren, der wohl für die Wasserversorgung

verantwortlich ist, was das Gemälde als historische

Darstellung deuten lässt.

(1381914) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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398

JAN BAPTIST LAMBRECHTS,

1680 ANTWERPEN – UM 1731 EBENDA, ZUG.

Der Künstler ist bekannt für seine Interieurdarstellungen

und für seine Gesellschaftsszenen im Freien.

ELEGANTE GESELLSCHAFT BEIM TEE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

86,6 x 69 cm.

In der Mitte des Bildes, in einem Garten mit großer

Palme vor der Mauer eines anschließenden Landhauses,

steht ein dreibeiniger runder Teetisch mit flachen

Teeschalen aus Fayence und eine Kupferkanne. Daran

sitzend zwei vornehme Paare, von denen das linke

Paar dem Betrachter entgegenblickt. Der Mann des

rechten Paares hält in seiner Linken eine lange Pfeife

und schaut die Dame neben ihm mit geneigtem Kopf

verliebt an; sein Blick wird jedoch nur mürrisch erwidert.

Im Hintergrund ein zur Seite blickender Bediensteter

sowie ein stehendes Paar auf der linken Seite vor

dem Fenster, von denen die Frau mit ihrer Hand auf

den sitzenden Herrn mit leuchtend rotem Tuch hinweist,

wohl der Auftraggeber des Gemäldes.

(1391603) (1) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO INFO | BIETEN | BID

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161


399

ANTHONIUS VAN DYCK,

1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON,

WERKSTATT DES

MARIA MIT DEM KINDE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

142 x 111 cm.

In breitem vergoldeten Rahmen.

Das von Van Dyck geschaffene Original, das sich heute

im Walters Art Museum in Baltimore befindet (Inv.Nr.

37.234, 126 x 114,6 cm), wurde sowohl von der Werkstatt

als auch danach mehrfach wiederholt. Allerdings

zeigen die Wiederholungen nahezu immer Unterschiede

in Details oder der Farbwahl der Textilien. So

ist das Tuch, auf dem das Jesuskind steht, im Original

blau gemalt, hier jedoch in bräunlicher Farbe. Im Original,

wie hier, ist der Blick der Maria in Andacht nach

oben gerichtet, während das Kind zur Seite blickt. Insgesamt

feine, qualitätvolle Pinselhandschrift. Verso

Teil der Keilrahmenverstrebung fehlend.

ANTHONIS VAN DYCK,

1599 ANTWERP – 1641 LONDON,

WORKSHOP OF

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD

Oil on canvas. Relined.

142 x 111 cm.

The original painting created by Van Dyck, which is

now held at the Walters Art Museum in Baltimore (inv.

no. 37.234, 126 x 114.6 cm), was repeated several

times both by the workshop and later.

Literature:

Regarding the original: Susan J. Barnes, Nora de

Poorter et al., Van Dyck. A Complete Catalogue of

the Paintings, New Haven / London 2004, cat. no.

III.12, pp. 254-255.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Zum Original: Susan J. Barnes, Nora de Poorter et al.,

Van Dyck. A Complete Catalogue of the Paintings,

New Haven / London 2004, Kat.-Nr. III.12, S. 254-

255. (13908141) (13)

162 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.



400

ANTHONIUS VAN DYCK,

1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON,

NACHFOLGE DES

DER TRUNKENE SILEN

Öl auf Leinwand.

88,5 x 74,6 cm.

Im Flammleistenrahmen.

Das Gemälde entsprechend dem um 1619/20 von Van

Dyck geschaffenen Werk „Der trunkene Silen“, in den

Bildmaßen 107 x 91,5 cm, das sich unter der Inv.Nr.

1017 in der Gemäldegalerie Alte Meister zu Dresden

befindet. Die Ausführung des hier vorliegenden Gemäldes

von hoher detailgenauer Malqualität auf feingewebter

Leinwand, in einer dem Dresdner Bild gegenüber

leicht verkleinerten Ausführung. Das Thema

aus der antiken Literatur (Ovid Metamorphosen XI)

überliefert, hatte Van Dyck mehrfach aufgegriffen und

in unterschiedlichen Gruppenzusammenhang gestellt.

Im Querformat etwa wird der korpulente Silen von

einem Pan gestützt, in Begleitung weiterer Figuren,

darunter ein auf einer Doppelaulos blasender Musikant;

in einer weiteren Version wird er von einer Mänade aufrecht

gehalten. Der Rechtsstehende in rotem Mantel

wurde bereits als Selbstbildnis vermutet. Die Zusammenarbeit

mit seinem Lehrer Rubens begann spätestens

1617; dessen Einfluss ist daher unverkennbar.

(1381368) (11)

ANTHONY VAN DYCK,

1599 ANTWERP – 1641 LONDON, FOLLOWER OF

DRUNKEN SILENUS

Oil on canvas.

88.5 x 74.6 cm.

The painting corresponds to a work titled Drunken

Silenus by Van Dyck created ca. 1619/20, measuring

107 x 91.5 cm, held at the Gemäldegalerie Alte Meister

in Dresden under inventory no. 1017.

€ 15.000 - € 18.000

Sistrix

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401

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

DAS URTEIL DES PARIS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

159 x 199 cm.

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY

THE JUDGEMENT OF PARIS

Oil on canvas. Relined.

159 x 199 cm.

Großformatige Darstellung des griechisch-mythologischen

Themas, wonach Paris einer der drei Göttinnen

den goldenen Apfel überreicht. Er entscheidet sich für

Venus als die Schönste der drei, die in ihrer Hand

symbolisch ein entflammtes Herz hält und ihm somit

ihre Liebe anbietet. Daneben sitzt in leichter Rückenansicht

Hera, mit ihrem Attribut, einem Pfau, sowie

Minerva in Rüstung mit Lanze und ihrem Attribut, der

Eule. Paris als Schäfer dargestellt mit Schäferstab, neben

ihm der Amorknabe, der ihn eindringlich anblickt

um seine Verliebtheit Venus gegenüber zu bestärken.

Die Figurengruppe in einer fantasievollen Landschaft

mit Ausblick in ein Tal rechts hinten mit auffliegenden

Schwänen über einer Burgruine. Die Malerei in starker

manieristischer Stilistik.

(13908133) (13)

€ 10.000 - € 20.000

Sistrix

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402

NORDITALIENISCHER MALER DER ZWEITEN

HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS

DER ENGEL FÜHRT LOT UND SEINE TÖCHTER

AUS DER STADT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

202 x 142 cm.

In gekehltem vergoldeten Rahmen.

In einer angedeuteten hügeligen Landschaft der

geflügelte Engel dem alten bärtigen Lot den Weg

weisend (1. Mos. 19).

(13908135) (13)

NORTH ITALIAN SCHOOL, SECOND HALF OF

THE 17TH CENTURY

THE ANGEL GUIDES LOT AND HIS DAUGHTERS

FROM THE CITY

Oil on canvas. Relined.

202 x 142 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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403

RÖMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

KAIN UND ABEL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

122 x 176 cm.

In teilvergoldetem Rahmen.

Die Darstellung nimmt Bezug auf den biblischen Text

von Kain und Abel: Kain, der Ackerbauer, opfert einen

Teil seiner Ernte an Gott, Abel, der Viehzüchter, macht

es ebenso mit den erstgeborenen Schafen oder Ziegen

seiner Herde. Gott nimmt das Brandopfer von Abel

an, das von Kain aber nicht. Aus Neid und Zorn erschlägt

Kain seinen Bruder. In bergiger Landschaft

steht im Mittelpunkt Abel mit hellem Inkarnat und

einem Fellumhang um die Hüften, hinter ihm rechts

ein brennendes Feuer; er bittet gerade Gott mit erhobener

linker Hand, sein Brandopfer anzunehmen.

Linksseitig in Rückenansicht mit dunklerer Haut der

sitzende muskulöse Kain, der nachdenklich und eifersüchtig

seinen Bruder anblickt und dessen Feuer

rechts unten nur leicht lodert, wohl als Verweis, dass

Gott sein Brandopfer nicht angenommen hat. Vertikale

Falzspur.

(13908142) (18)

SCHOOL OF ROME, 17TH CENTURY

CAIN AND ABEL

Oil on canvas. Relined.

122 x 176 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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404

RÖMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT BLUMENGIRLANDE

UM STEINNISCHE MIT WEINKELCH

ROMAN SCHOOL, 17TH CENTURY

STILL LIFE WITH FLOWER GARLAND AND

STONE NICHE WITH WINE GOBLET

Öl auf Leinwand. Doubliert.

97 x 135 cm.

In dekorativem Rahmen.

Vor schwarzem Hintergrund eine steingraue Nische

mit leicht geschwungenem, teils mit Voluten versehenen

Rand, in deren Inneren ein gläserner Noppenkelch

steht, der halb gefüllt ist wohl mit Wein. Durch

den Lichteinfall ist er mit zahlreichen Glanzlichtern

versehen. Um die Nische herum ein großer prachtvoller

Früchtekranz, bestehend u. a. aus gelb-rot leuchtenden

Äpfeln, Pfirsichen und Birnen, Rispen mit hellen und

dunklen Weintrauben sowie Zweigen mit Kirschen,

Pflaumen und Feigen, zudem einige Erdbeeren. Prachtvolle

qualitätsvolle Malerei, bei der nicht nur der weingefüllte

Kelch, sondern auch die Früchte durch den

Lichteinfall besonders hervorgehoben werden.

(1381651) (18)

Oil on canvas. Relined.

97 x 135 cm.

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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405

BOLOGNESER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE

DES 17. JAHRHUNDERTS

GROSSES FESTBANKETT MIT ORCHESTER -

HEIMKEHR DES VERLORENEN SOHNES

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.

91 x 129 cm.

Um 1690.

Ungerahmt.

Zahlreich höfisch gekleidete Figuren haben sich zu

einer Festveranstaltung im Laubenhof eines Palazzo

zusammengefunden. Die Szenerie gerahmt von einer

Palastloggia links und einem weinüberwachsenen

Wirtschaftsgebäude rechts. Ganz offensichtlich ist

der in der Mitte stehende hell gekleidete Herr als

Gastgeber zu sehen, der mit seiner Hand auf einen

jungen Mann am gedeckten Tisch links weist. Dieser

wiederum wird von einer Dame am Arm gehalten. Ein

kleines Orchester ist rechts vor der Pergola erhöht zu

sehen. Der Bildinhalt lässt erkennen, dass es sich hier

um das biblische Thema die Heimkehr des verlorenen

Sohnes handelt (Lukas, 15,11). Dies wird durch die

Freude der Mutter, der danebenstehenden älteren

Frau und die nahezu zufrieden segnende Hand des

Vaters im Zentrum erkennbar. Links am Tischende ein

junger Mann in heftiger Diskussion mit einer jungen

Dame - hierbei handelt es sich themengemäß um die

eifersüchtigen Geschwister des Heimgekehrten.

Das Thema gab dem Maler Anlass, hier ein Ereignis in

barocker Festlichkeit darzustellen. Gleichzeitig galt der

Stoff in der Zeit als moralisch belehrend; nicht wenige

Maler haben sich – neben Rembrandt – dem Thema

angenommen. A.R.

(1370024) (11)

€ 3.000 - € 5.000

Sistrix

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171


406

RÖMISCHER/ BOLOGNESER MEISTER

DES 17. JAHRHUNDERTS

DER HEILIGE FRANZISKUS IN EKSTASE

Öl auf Kupfer.

49 x 40 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Im Mittelpunkt des Gemäldes der Heilige Franziskus

in brauner Kutte, halb auf dem Boden kniend vor einem

Buch, einem Kruzifix und einem Schädel, die auf einem

als Lesepult dienenden Felsenregal liegen. Er hat eine

Vision von zwei größeren und zwei kleineren Engeln

sowie einem Puttokopf, die im linken oberen Bildbereich

im gelben, von Wolken umsäumten Himmelslicht

erscheinen. Auf das Gebet des Heiligen, das er

sowohl das Leiden Christi als auch seine Liebe erkennen

möge, wird er mit Stigmata an Händen und Füßen,

sowie auf seiner Brustseite versehen. Unten rechts

ein weiterer Ordensbruder des Franziskus mit aufgeschlagenem

Buch, der den Moment des Empfangs

der Zeichen der Stigmata verfolgt hat. Franziskus wird

bei dieser Himmelserscheinung zudem von einem

Engel mit großen ausgebreitete Flügeln gehalten.

Malerei in der typischen Manier des bekannten

Künstlers.

(13816611) (2) (10)

SCHOOL OF ROME/BOLOGNA,

17TH CENTURY

SAINT FRANCIS IN ECSTASY

Oil on copper.

49 x 40 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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407

CARLO MARATTI,

1625 CAMERANO – 1713 ROM, NACHFOLGE DES

MADONNA UND KIND

Öl auf Leinwand. Doubliert.

63,8 x 51 cm.

Maria im Halbbildnis vor geöffnetem Velumvorhang

über das in den Armen liegende Kind gebeugt. Das

vergleichbare Motiv, um 1660, im Kunsthistorischen

Museum, Wien.

(1381667) (2) (11)

CARLO MARATTI

1625 CAMERANO – 1713 ROME, FOLLOWER OF

THE VIRGIN AND CHILD

Oil on canvas. Relined.

63.8 x 51 cm.

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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408

MALER DER RAFFAEL-NACHFOLGE

MARIA MIT DEM JESUSKIND

UND DEM JOHANNESKNABEN

Öl auf Nussholz.

68 x 54 cm.

Um 1580-1620.

Die alte Holzplatte zeigt verso Begradigungstechnik

aufgrund ehemaliger Wölbung.

Das Gemälde bezieht sich auf Vorbilder von Raffael, wie

etwa die „Madonna del Cardellino“ (Uffizien, Florenz)

von 1506, die „Madonna im Grünen“ (Kunsthisto risches

Museum, Wien) oder „Die schöne Gärtnerin“

von 1508/08, die sich im Louvre befindet. Stets lassen

diese Bilder eine Dreieckskomposition erkennen, die

Figurengruppe vor landschaftlichem Hintergrund, einem

malerischen Wesenselement der Zeit der Re naissance.

Bilddetails haben immer Anlass zu Deutungen

gegeben, wie etwa die jungen Bäume im Hintergrund,

die auf das aufwachsende Christentum verweisen

oder das Rot im Kleid der Maria, das auf den

Tod Jesu hindeuten soll. Das Gemälde ist keine Kopie

der bekannten Raffael-Vorlagen, vielmehr eine Neuschöpfung

aufgrund dieses Bildtypus. Die hier ausgeprägte

Sfumato-Technik weist bereits auf eine spätere

Entstehung.

Literatur:

Vgl. Jürg Meyer zur Capellen, Raffael in Florenz,

München 1996.

Vgl. Georg Kauffmann, Propyläen Kunstgeschichte.

Die Kunst des 16. Jahrhunderts, Berlin 1990.

Vgl. Wolfgang Schad (Hrsg.), Die Madonnen des

Rafael Santi Von Urbino, Ittingen 2008.

(1390275) (11)

PAINTER IN THE FOLLOWING OF RAPHAEL

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH INFANT

SAINT JOHN THE BAPTIST

Oil on nutwood.

68 x 54 cm.

ca. 1580 - 1620.

The painting refers to Raphael’s models, such as the

Madonna del Cardellino (Uffizi Gallery, Florence) from

1506, the Madonna of the Meadow (Kunsthistorisches

Museum, Vienna) or The Beautiful Gardener

from 1508/08 held at the Louvre. The painting is not a

copy of the well-known Raphael originals, but rather a

new creation based on this type of subject.

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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173



409

GIOVANNI BATTISTA BEINASCHI,

1636 FOSSANO – 1688 NEAPEL, ZUG.

DER HEILIGE JOSEF MIT DEM KIND,

DREI PUTTI UND EINEM ENGEL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

47 x 37 cm.

In dekorativem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,

der das vorliegende Gemälde dem oben genannten

Maler zuschreibt, in Kopie.

Im Vordergrund die Dreiviertel-Darstellung des älteren

Josef in grauem Gewand mit goldgelben Umhang,

sowie mit grauem Haar und Vollbart, der liebevoll den

Jesusknaben auf einem weißen Tuch in seinen Armen

wiegt. Vor dunklem Hintergrund wird die Darstellung

beleuchtet vom Licht, das vom Himmel ausgeht und

über die Wolken fällt, als auch von den beiden Heiligenscheinen

von Jesus und Josef. Hinter Josef stehend

ein geflügelter Engel mit einem blühenden Stab, dem

Attribut des Heiligen. Darstellung mit starken Hell-

Dunkel-Kontrasten, die an Caravaggio erinnern. Negro

sieht in dem vorliegenden Werk ein Andachtsbild von

Beinaschi voller künstlerischer Reife.

(1391832) (18)

€ 4.500 - € 6.000

Sistrix

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410

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

KREUZABNAHME CHRISTI

Öl auf Kupfer.

76 x 99 cm.

In breitem reliefiertem und vergoldetem Rahmen.

Vor einer weiten südlichen Landschaft im Vordergrund

der eine sanfte Diagonale zeichnender Leichnam

Christi in weißem Leichentuch, hinter ihm seine Mutter

mit dem Kreuz, Engel, Maria Magdalena und Begleitfiguren;

insgesamt eine Komposition von Anthony van

Dyck wieder aufnehmend.

(1391922) (13)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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175


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411

GIOVANNI BATTISTA SALVI

GENANNT „SASSOFERRATO“,

1609 SASSOFERRATO – 1685 ROM, ZUG.

Der gerne auch nach seiner Geburtsstadt benannte

Maler hatte sich auf die Themen der Mariendarstellungen

spezialisiert. In seinem Werk, wie auch in seiner

Malweise sind die Vorbilder, nach denen er sich orientiert

hat, noch deutlich zu erkennen. Schon früh in

Rom studierte er die Feinmalerei Raphaels (1483-

1520), oder die andächtige Innigkeit des Guido Reni

(1575-1642). Zwischenzeitlich hielt er sich in Neapel

auf. In den Fragen der Komposition aber übernahm er

die Bildwirkungen, die von Annibale Carracci (1560-

1609) ausgingen.

DIE MADONNA IM GEBET

Öl auf Leinwand. Doubliert.

25,7 x 21,2 cm.

In dekorativem Rahmen.

Halbbildnis der Madonna in einem roten Kleid, darüber

ein blauer gefalteter Mantel, ein helles Tuch zieht

über Schultern, Brustbereich und Haar. Sie hat vor

ihrer Brust die zarten Hände behutsam zum Gebet

zusammengeführt. Ihr Haupt, das von einem hellen

Schein hinterfangen ist, hat sie erhoben und blickt mit

ihren dunklen Augen andächtig und voll innigem Empfinden

zum Himmel.

(1390042) (18)

GIOVANNI BATTISTA SALVI,

ALSO KNOWN AS “SASSOFERRATO“,

1609 SASSOFERRATO – 1685 ROME, ATTRIBUTED

THE VIRGIN IN PRAYER

Oil on canvas. Relined.

25.7 x 21.2 cm.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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412

ONORIO MARINARI,

1627 FLORENZ – 1715, ZUG.

MADONNA DEL VELO

Öl auf Leinwand. Doubliert.

93 x 75 cm.

In vergoldetem, gekehlten Rahmen.

Vor abgedunkeltem Grund, die sich über das Christuskind

beugende Muttergottes, ein Velum in ihrer Hand

haltend. Dem bekannten Gemälde in der Galleria Corsini

mit den Maßen 93 x 73,5 cm entsprechendes

Werk, welches durch Onorio Marinari, einem Schüler

des Carlo Dolci, oder in seinem Umkreis geschaffen

wurde. Das Original ist im Catalogo generale die Beni

Culturali unter Nummer 1201007382 verzeichnet (Inv.

Nr. der Galleria Corsini 92).

(1381604) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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177


413

PIETRO DELLA VECCHIA,

1603 – 1678

BACCHUS UND CERES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

109 x 130 cm.

In teilvergoldetem Profilrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Egidio Martini,

Venedig, in Kopie.

Inmitten einer Waldlichtung, die von Bäumen hinterfangenden

formatfüllenden Figuren eine absteigende

Diagonale aufzeigend während sich rechts oben ein

hügeliger Landschaftsausschnitt zeigt. Ceres liegt mit

entblößten Brüsten und blauem seidigen Gewand

neben Bacchus, der ihr eine silberne gemuschelte

Weinschale zu reichen im Begriff ist.

Nach anfänglichem Studium bei Alessandro Varotari

(genannt Padovanino, 1588-1649), wandte er sich in

seinem Stil besonders den Werken Tizians (1490-

1576) und Giorgiones (1478-1510) zu. Diese und auch

Carlo Saraceni (1579-1620) hatten Einfluss auf ihn,

später auch der Maler Bernardo Strozzi (1581-1644).

In den 1640er-Jahren gehörte er zu den führenden

Malern religöser Themen in Venedig. Verheiratet war

er mit der Tochter des Caravaggisten Nicolas Régnier

(1590-1667).

(13803132) (13)

PIETRO DELLA VECCHIA,

1603 – 1678

BACCHUS AND CERES

Oil on canvas. Relined.

109 x 130 cm.

Accompanied by an expert‘s report by Professor

Egidio Martini, Venice, in copy.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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414

ANDREA POZZO,

1642 TRENTO – 1709 WIEN

CHRISTUS IM HAUS DES PHARISÄERS SIMON

Öl auf Leinwand. Doubliert.

97,5 x 128,5 cm.

In vergoldetem Profilrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Alessandro Morandotti,

Mailand, 14. Dezember 2010, in Kopie.

Das Lukas-Evangelium (Lk7,36-50) berichtet, dass der

Pharisäer Simon Christus einst zu sich bat, um ihn in

seinem Haus zu bewirten. Während des Mahles erschien

eine in der Stadt wohlbekannte Sünderin, die

der Evangelist nicht mit Namen nennt, die jedoch später

stets mit Maria Magdalena, der Schwester des

Lazarus, gleichgesetzt worden ist. Zum Befremden

des Gastgebers kniete sie vor Christus nieder und

weinte, netzte seine Füße mit ihren Tränen, trocknete

sie mit ihrem Haar, küßte und salbte sie.

Literatur:

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli

(Hrsg.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,

colore fra pittura barocco e spazialismo, Mailand

2021, S. 102.

Anmerkung:

Andrea Pozzo fertigte auch ein Gemälde mit Jesus

im Tempel unter den Ärzten in der Basilika di San

Defendente in Romano di Lombardia.

(13803133) (13)

ANDREA POZZO,

1642 TRENTO – 1709 VIENNA

CHRIST IN THE HOUSE OF THE PHARISEE SIMON

Oil on canvas. Relined.

97.5 x 128.5 cm.

In gilt profile frame.

Accompanied by an expert’s report by Alessandro

Morandotti, Milan, 14 December 2010, in copy.

Literature:

Susanna Gualazzini, Fabio Obertelli, Carlo Scagnelli

(eds.), Barocco spaziale. Dialoghi di luce, forma,

colore fra pittura barocco e spazialismo, Milan 2021,

p. 102.

Notes:

Andrea Pozzo also produced a painting of Jesus in

the temple among the doctors in the Basilica di

San Defendente in Romano di Lombardia.

€ 30.000 - € 40.000

Sistrix

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179


415

AGNOLO DI C. ALLORI BRONZINO,

1503 FLORENZ – 1572 EBENDA,

KREIS/ WERKSTATT DES

PORTRAIT DES ALESSANDRO DE MEDICI IL MORO

Öl auf Leinwand. Doubliert.

67,5 x 52,5 cm.

Ungerahmt.

Beim vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine

von mehreren früheren oder späteren Wiederholungen

des von Bronzino zwischen 1565 und 1569 geschaffenen

Portraits, das sich in den Uffizien in Florenz befindet

(Inv.Nr. 1890.857). Als illegitimer Sohn von Lorenzo

di Piero de' Medici war Alessandro bereits ab 1523

Herrscher in Florenz, eingesetzt von seinem Verwandten

Papst Clemens VII. Nach Vermutung einiger Historiker

war seine Mutter eine dunkelhäutige Dienerin

am Hof gewesen, was auch erklärt, warum das Original

von Bronzino und einige weitere Wiederholungen die

Gesichtsfarbe etwas dunkler wiedergegeben haben

als im vorliegenden Bild. Der Herzog ist hier im Halbbildnis,

vor dunklem Hintergrund, leicht nach links

wiedergegeben. Die Beleuchtung konzentriert sich

auf das Gesicht, unter schwarzem krausen Haar, im

kettenpanzerartigen Rock, abgesetzt durch ein weißes

Halstuch und einen dunkelroten Samtsaum. Bereits in

dieser Farbgebung tritt der Unterschied zu Bronzinos

Originalbild hervor: Während hier das Rot dunkel wieder

gegeben ist, hat Bronzino – ganz in der typischen

Farbgebung des Manierismus – ein aus sich herausleuchtendes,

helleres Rosarot verwendet. Auch einige

weitere kleine Details, wie die Verschlusskette am

Wams oder die Tatsache, dass im Originalgemälde die

Kleidung tatsächlich wie ein feiner Kettenpanzer wiedergegeben

ist, unterscheiden sich. Bis heute wird in der

Forschung die Händescheidung der verschiedenen

Wiederholungen dieses Bildmotivs diskutiert bzw.

auch deren Abhängigkeit von Bronzino und dessen

Werkstatt, sodass eine genaue zeitliche Einordnung

nicht immer möglich ist. Des Weiteren ist von Interesse,

dass der identische Portraitkopf auch in einem

Halbbildnis des Herzogs in voller Rüstung existiert, das

sich in der Eremitage in Sankt Petersburg befindet.

(1391981) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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416

LUDOVICO STERN,

1709 – 1777

VANITAS STILLLEBEN

Öl auf Leinwand.

48 x 38 cm.

Links unten eventuell Restsignatur.

In schwarzer Leiste.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,

Rom, 5. Oktober 2015, in Kopie.

Auf einer knapp mit weißem Tischtuch bedeckten

Tischplatte ein dominanter liegender Schädel mit

dahinter sich erhebendem Blütenbouquet. Lodovico

war gebürtiger Römer, jedoch Sohn des Bayerischen

Künstlers Ignazio Stern.

Literatur:

Vgl. F. Petrucci, Ludovico Stern 1709 - 177, Pittura

Rococò a Roma, Foligno, 2012.

(13803112) (13)

LUDOVICO STERN,

1709 – 1777

VANITAS STILL LIFE

Oil on canvas.

48 x 38 cm.

Remains of a signature possibly lower left.

Accompanied by an expert‘s report by Professor

Giancarlo Sestieri, Rome, 5 October 2015, in copy.

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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181


417

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

DER HEILIGE SEBASTIAN

PAINTER OF THE 17TH CENTURY

SAINT SEBASTIAN

Öl auf Leinwand.

77 x 61 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Sebastian war ein Hauptmann der Prätorianergarde

am kaiserlichen Hof, der sich öffentlich zum Christentum

bekannte, woraufhin ihn Diokletian zum Tode verurteilte

und ihn von Bogenschützen erschießen ließ.

Das Gemälde zeigt den schlanken, halbnackten Sebastian,

der lediglich mit einem weißen Tuch um seine

Hüften bekleidet ist, während ein Soldat auch seine

Füße an einen großen Baum fesselt. Am Boden vor

dem Heiligen liegend ein Köcher mit Pfeilen, mit denen

er getötet werden soll. In der linken unteren Ecke die

Rüstung und der rote Mantel des Verurteilten, darüber

ein Pfad, der zu der sonnenbeschienenen Stadt unter

hohem Himmel führt. Qualitätvolle Malerei eines in

der Zeit beliebten Motivs.

(1390176) (18)

Oil on canvas.

77 x 61 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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418

HENRI ANTOINE DE FAVANNE,

1668 LONDON – 1752 PARIS

ANBETUNG DER HIRTEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

81 x 65 cm.

Mittig unten signiert.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

Das im Zentrum des Bildes auf dem Stroh liegende

Christuskind ist die einzige Lichtquelle der Komposition.

Über dem Kind am zweitmeisten - entsprechend ihrer

Wichtigkeit - beleuchtet Maria in blauem Gewand. Darum

Josef, die Hirten und im Himmel zwei Putti. De

Favanne, der besonders die Werke in Madrid und Paris

studierte und kopierte (Anklänge an Rubens sind auch

bei dem vorliegenden Gemälde nicht von der Hand zu

weisen), geriet in Konflikt mit der Inquisition und kam

ins Gefängnis nach Toledo, aus welchem er jedoch auf

königlichen Befehl entlassen wurde.

(1381942) (13)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

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419

JOHANN CARL LOTH,

1632 MÜNCHEN – 1698 VENEDIG, ZUG.

BÄRTIGER MANN MIT WEINFLASCHE

Öl auf Leinwand.

121 x 95 cm.

Das Gemälde mag auch als Allegorie verstanden werden.

Gezeigt ist ein bärtiger Mann mittleren Alters, mit

nur halb bekleidetem Oberkörper, der eine Weinflasche

hochhält und lächelnd dem Bildbetrachter entgegenblickt.

Das stark in tenebrosem Farbcharakter geschaffene

Bild verrät die Schulung des Malers in Rom, aber

auch seinen Kontakt dort mit dem Rembrandt­ Schüler

Willem Drost, mit dem er zusammen nach Venedig

ging.

(1390513) (11)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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183


420

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT PRACHTVOLLEM BLUMENKORB

Öl auf Leinwand. Doubliert.

67 x 91 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Vor braunem Hintergrund auf einer Platte stehend ein

breiter, geflochtener Korb, darin ein prächtiges Arrangement

mit überwiegend roten und weißen, sowie

rot-weißen Blumen, darunter Tulpen, Chrysanthemen,

Nelken und Mohn, sowie gelbe Narzissen und blaue

Ackerwinden und Vergissmeinnicht.

(1381926) (18)

PAINTER OF THE 17TH CENTURY

STILL LIFE WITH MAGNIFICENT FLOWER BASKET

Oil on canvas. Relined.

67 x 91 cm.

€ 12.000 - € 18.000

Sistrix

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421

PIETER VAN BLEECK,

1695 DEN HAAG – 1764 LONDON

STILLLEBEN MIT BÜSTE DER APHRODITE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

76 x 61,5 cm.

Links unten monogrammiert in Ligatur und datiert

„PVB 1752“.

In einer nach oben abgerundeten Steinnische stehend,

die feine Büste der Aphrodite mit wohl frisiertem und

mit Blüten geschmücktem Haar. Am unteren linken

Nischenrand ein prachtvoll nach oben arrangiertes

Blumenbouquet, unter anderem aus Tulpen, Hibiskus,

Hyazinthen, Rosen und Narzissen. Feine Malerei mit

starker Hell-Dunkel-Akzentuierung.

(1390175) (18)

PIETER VAN BLEECK,

1695 THE HAGUE – 1764 LONDON

STILL LIFE WITH BUST OF APHRODITE

Oil on canvas. Relined.

76 x 61.5 cm.

Monogrammed in ligature and dated “PVB 1752“

lower left.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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422

PIETER MULIER D. J.,

GENANNT „CAVALIERE TEMPESTA“,

UM 1637 HAARLEM – 1701 MAILAND,

ZUG./ UMKREIS DES

Der Künstler war ein in Italien tätiger niederländischer

Maler des Goldenen Zeitalters. Die Malerei erlernte er

durch seinen Vater. Er arbeitete in Rom (1656-1670),

in Genua (1670-1784) und Norditalien. Zu seinen

Schülern gehörten Carlo Antonio Tavella (1668-1738)

und Pietro Cignaroli (1665-1720). Seinen Zunamen

„Tempesta“ hat er für seine sehr bewegten Darstellungen

von Stürmen auf See erhalten.

EUROPA UND DER STIER

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Ca. 100 x 120 cm.

In profiliertem versilberten Rahmen.

Klassische Landschaft mit Wolkenbändern und Gebirgszügen,

sowie Staffagebäumen und klassischer

Architektur. Im Vordergrund befindliche Szene mit Zeus

als Stier, Europa entführend. Der Stier überfangen von

Amoretten mit Blumenkränzen und einem Amor eine

Fackel tragend. Auf dem Festland mehrere weibliche

Figuren in klassischem Gewand.

(13908129) (13)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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423

FRANCESCO ANTONIANI,

1700/10 – 1775, ZUG.

AENEAS VERLÄSST DIDO

Öl auf Leinwand.

47,5 x 70 cm.

In ebonisiertem Kehlrahmen.

Ein offenes Gewässer wird eingefasst von mehreren

Felsen, die bühnenartig die zentrale Szene rahmen.

Ein Segelschiff, dessen Segel soeben gehisst werden,

dient als Gefährt für Aeneas mit seinen Männern, Dido

eilt herbei, um ihn aufzuhalten Karthago zu verlassen.

(1390171) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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187



424

PIERRE MIGNARD D. Ä.,

1612 – 1695, NACH

HEILIGE CÄCILIA

425

NICCOLO DE SIMONE,

TÄTIG 1636 – 1655, ZUG.

BACCHANAL

NICCOLO DE SIMONE,

ACTIV 1636 – 1655, ATTRIBUTED

BACCHANAL

Öl auf Holzplatte.

84 x 61,5 cm.

Verso begonnenes Portrait eines Mannes mit angedeutetem

Vatermörderkragen.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Auf einer steinernen Veranda mit Rundsäulen und einem

zur linken Seite gerafften Vorhang eine sitzende junge

Frau in langem, antiken Gewand mit Kopfbedeckung,

auf einer großen Harfe spielend. Rechts neben ihr

stehend ein geflügelter Putto mit Notenheft und geöffnetem

Mund, sie wohl gesanglich begleitend. Links an

einen Tisch mit Decke gelehnt ein kleiner Bass, am Boden

zudem über Notenheften zwei Flöten. Feine Malerei

in überwiegend monochromer beiger Farbigkeit.

Anmerkung:

Das Original aus dem Jahr 1691 findet sich heute im

Louvre, Paris.

(13808214) (18)

€ 500 - € 700

Sistrix

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Öl auf Leinwand.

95 x 130 cm.

Ab dem zweiten Drittel des 17. Jahrhundert steigt die

Produktion von Bacchanalen unter dem Einfluss von

Tizian wesentlich, Neuinterpretationen seiner Kompositionen

entstanden durch Nicolas Poussin. Das Beispiel

des französischen Meisters bildete zusammen

mit den Gemälden Giovanni Benedetto Castigliones,

der 1635 in Neapel tätig war, die wichtigste Inspirationsquelle

für Niccolo de Simone.

Bei der vorliegenden Komposition dienen die farbenprächtige

Palette sowie die opulente Detaildarstellung

als bedeutende Merkmale der Manier des Künstlers.

Im Zentrum der Komposition huldigen vier Frauen

Bacchus, dem Gott des Weines, mit opulenten Krügen,

während um sie herum Putten feiern, streiten, tanzen

und begleitet von mehreren Schönheiten, ebenfalls

tanzen und spielen.

(13813613) (10)

Oil on canvas.

95 x 130 cm.

€ 15.000 - € 18.000

Sistrix

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189


426

FRANÇOIS VERWILT,

UM 1620 ROTTERDAM – 1691 EBENDA,

UMKREIS DES

Gemäldepaar

ACIS UND GALATEA IN DER HÖHLE

sowie

DER TRIUMPH DER GALATEA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

39 x 58 cm.

In bronzierten Rahmen.

Dargestellt wird eine Geschichte aus Ovids Metamorphosen.

Der romantische Hirte Acis hatte sich in die

auf der Insel Sizilien lebende Meeresnymphe Galatea

verliebt. Das andere Gemälde zeigt die Fortsetzung

dieser Liebesgeschichte, denn auch Polyphem, der einäugige

Riese, hier im Hintergrund mit einer Panflöte

auf einem Fels sitzend, ist in Galatea verliebt und tötet

Acis mit einem Fels des Ätna Galatea, woraufhin das

entströmende Blut in den Fluss Aci am Osthang des

Ätna verwandelt.

(1390727) (13)

FRANÇOIS VERWILT,

CA. 1620 ROTTERDAM – 1691 IBID., CIRCLE OF

A pair of paintings.

ACIS AND GALATEA IN THE CAVE

and

THE TRIUMPH OF GALATEA

Oil on canvas. Relined.

39 x 58 cm.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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427

FRANZÖSISCHER MALER UM 1700

ALEXANDER UND PYTHIA IM TEMPEL

Öl auf Leinwand.

101 x 119,5 cm.

Das Gemälde ist Beispiel für das große Interesse an

antiken Mythendarstellungen im 18. Jahrhundert.

Als Alexander der Große seinen Perserfeldzug plante,

begab er sich nach Delphi und bat die Seherin Pythia

um Rat, doch Pythia vertröstete ihn. Das Orakel dürfe

nur zu den von den Göttern bestimmten Zeiten befragt

werden. Unwillig zu warten, führte er Pythia mit

Gewalt in den Tempel, wobei sie lediglich rief: „Lass

mich los, du bist ja doch unüberwindlich!“. Darauf

Alexander: „Auf diese Antwort habe ich gehofft“ und

ließ sie. Der Maler hat diese Legende bühnenhafttheatralisch

aufgebaut, die Szenerien in den Hof des

Tempels gesetzt, und die beiden Hauptfiguren sowie

den Tempelpriester schlaglichtartig beleuchtet. In

beinahe sich entschuldigender Geste wendet sich

Alexander dem alten erzürnten Priester zu. Rechts im

Bild ist ein blumengeschmückter junger Stier zu sehen,

der wohl im Auftrag Alexanders als Dank für den Rat

geopfert werden soll. A.R.

Provenienz:

Privatsammlung, Frankreich.

(1370023) (11)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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191


428

NUNZIO FERRAJOLI,

1660/61 – 1735 BOLOGNA, ZUG.

GROSSE WEITE LANDSCHAFT MIT EINGEFÜGTEN

MYTHOLOGISCHEN DARSTELLUNGEN

NUNZIO FERRAJOLI,

1660/61 – 1735 BOLOGNA, ATTRIBUTED

LARGE, WIDE LANDSCAPE WITH INSERTED

MYTHOLOGICAL DEPICTIONS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

134 x 210 cm.

In vergtoldetem Prunkrahmen.

Der untere Teil des Bildes wird eingenommen von

einer dunklen Waldlandschaft, in deren Mitte auf einem

grauen Steinsockel die Skulptur der Pomona zu

erkennen ist, der römischen Göttin der Ernte und der

Früchte. Zu ihrer Verehrung hält ein neben ihr schwebender

Engel einen geflochtenen Kranz über ihr Haupt

und links hat ihr eine junge Frau eine goldene Schale

mit Früchten gebracht, auf die sie mit ihrem ausgestreckten

Arm hinweist. Am Sockel der Skulptur zwei

Putti mit Früchten und Ähren, vor denen am Boden

weiteres Gemüse und Obst liegt. Rechts neben ihnen

eine Mutter, die ihr sitzendes nacktes Kind ebenfalls

mit ausgestrecktem Arm auf die Göttin hinweist. Am

rechten Rand schließlich eine liegende männliche Gestalt,

über der zwei Putti mit Fackeln fliegen. Schließlich

am linken Rand im Wald ist der Triumph der Galatea

wiedergegeben, die in einem von zwei Delfinen gezogenem

Muschelwagen in Begleitung von Nixen über

das Meer fährt; ihr voran zwei fliegende Putti, die in

ihren Händen Früchte des Meeres halten: eine Korallenstück

und eine Kette aus Perlen. Dahinter geht der

Blick vorbei an einer antiken Ruine auf eine bergige

Landschaft in blauer Farbgebung unter hohem Himmel

mit weiss-gelblichem Lichtstreifen der untergehenden

Sonne. Der Hintergrund der rechten Bildseite

wird ganz von einem bewaldetem Bergstück eingenommen,

an dessen Spitze die Ruine einer großen

Burganlage steht. Qualitätvolle Malerei mit vielen

Details, die mythologischen Dartstellungen durch

hellen Lichteinfall, sowie durch rote und blaue Kleidungsstücke

der Figuren besonders hervorgehoben.

Teils rest., teils an Rändern berieben.

(13908137)

Oil on canvas. Relined.

134 x 210 cm.

In gilt magnificent frame.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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193


429

JAN GRIFFIER D. Ä.,

1645 AMSTERDAM – 1718 LONDON

FLUSSLANDSCHAFT MIT GROSSER BURGRUINE

UND FIGUREN

Öl auf Holz.

37 x 49 cm.

Links unten auf Steinblock signiert „GRIFFIER“.

Verso rotes Lacksiegel.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Unter hohem Himmel im harmonischen Licht der untergehenden

gelblichen Sonne ein Fluss mit kleinen Kaskaden

in bergiger Landschaft. Linksseitig des Flusses

führen mehrere Wege zwischen grünen Wiesenflächen,

auf denen Schafherden grasen, zu einer alten

großen Burgruine. Im Vordergrund links ein Kavalier

auf einem Schimmel, der einer stehenden Frau mit

kleinem Kind bei ausgestrecktem Arm wohl auf einen

Weg hindeutet. Ihm voran ein kleines springendes,

weiß-braun geflecktes Hündchen. Stimmungsvolle

harmonische Malerei in der typischen Manier des

Künstlers.

(1360671) (18)

€ 3.000 - € 5.000

Sistrix

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430

FRANZÖSISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT SPARGEL UND ARTISCHOCKEN

Öl auf Leinwand.

47 x 54 cm.

In teilvergoldetem Rahmen.

Vor dunkelbraunem Hintergrund, auf einer flachen

Platte, die präsentierten Stilllebenobjekte: In der Mitte

eine helle Keramikschale mit leuchtend roten Kirschen,

auf denen sich Glanzlichter widerspiegeln, rechts im

Vordergrund eine kleinere Schale mit frischen Erdbeeren,

von denen einige wenige, wie bei den Kirschen,

vor den Schalen liegen. Rechtsseitig ein großer Zinnkrug,

dahinter eine grünliche Flasche und ein hoher

geflochtener Korb mit Griff, in dem frische gepflückte

Erbsenschoten liegen. Auf der linken Seite liegend

zwei große Artischocken und dahinter auf einem

Holzkasten ein Bündel mit frischem grünem Spargel.

Feine naturalistische Malerei mit gekonnter Licht- und

Schattensetzung, überwiegend in den Farben Grün,

Rot und Braun in diversen Abstufungen.

Provenienz:

Contessa de Trogoff, Née de Fleury, worauf eine

Leinwandbeschriftung auf der Rückseite hinweist.

Literatur:

Vgl. Michel Faré, La nature morte en France. Son

histoire et son évolution du XVIIe au XXe siècle, Bd.

II, Genf 1962.

(1351881) (18)

FRENCH SCHOOL, 17TH CENTURY

STILL LIFE WITH ASPARAGUS AND ARTICHOKES

Oil on canvas.

47 x 54 cm.

Provenance:

Contessa de Trogoff, née de Fleury, according to an

inscription on the back of the canvas.

€ 11.000 - € 15.000

Sistrix

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195


431

NICOLAES BERCHEM,

1620 HAARLEM – 1683 AMSTERDAM

HINTERHALT VOR DEM WASSERSTURZ

Öl auf Leinwand. Doubliert.

74 x 105 cm.

Rechts unten signiert „N. Berchem f“.

In mit Nussbaum furniertem Profilrahmen.

Inmitten einer schroff hügeligen Landschaft mit auf

Erhebungen errichteten Festungsanlagen ein Felsvorsprung,

aus dessen unterer Hälfte ein Wassersturz

rauscht, davor ein noch junger Baum in vollem Grün.

Doch die Ruhe der Komposition mit ihrem sommerlichen

Flair trügt, denn einige Reiter sind im Begriff,

einen Konvoi mit geschlossener Kutsche zu überfallen.

Solche Überfallsituationen waren im 17. Jahrhundert

beliebt und sicherlich während des 30-jährigen Krieges

mindestens ebenso gefürchtet da real. Da das unten

aufgeführte Vergleichsstück in Brüssel 1663 datiert ist

und die Darstellung dem vorliegenden kompositionell

stark ähnelt, nehmen wir eine Entstehung des hier

angebotenen Werkes um die gleiche Zeit an.

Anmerkung:

Eine ähnliche hügelige Landschaft mit zentralem

Wassersturz, jedoch mit einer geringeren Anzahl

von Staffagefiguren und den Maßen 141,5 x 226 cm

unter der Inv.Nr. K1878/7 im Museum van de Stad

Brussel-Broodhuis.

(1391114) (1) (13)

NICOLAES BERCHEM,

1620 HAARLEM – 1683 AMSTERDAM

THE AMBUSH AT A WATERFALL

Oil on canvas. Relined.

74 x 105 cm.

Signed “N. Berchem f.“ lower right.

As the below mentioned example of comparison in

Brussels is dated to 1663 and the composition of the

present painting is very similar, it can be assumed

that the work on offer for sale in this lot was created

around the same time.

Examples of comparison:

A similar hilly landscape with a central waterfall, but

with less staffage figures and measuring 141.5 x 226

cm is listed at the Museum of the City of Brussels -

Broodhuis under the inv. no. K1878/7.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

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197


432

PIER FRANCESCO MOLA,

1612 COLDRERIO – 1666 ROM, ZUG.

Gemäldepaar

DARSTELLUNGEN AUS DEM LEBEN DES

SELIGEN EGIDIO

Öl auf Leinwand.

47,3 x 64,5 cm.

Verso Aufschrift „134“ und „CN“ sowie „134“, „CN“

und „MF“.

Der selig gesprochene Egidio (um 1190-1262) war als

italienischer Franziskaner der „Dritte Gefährte“ des

Heiligen Franz von Assisi. Als einfacher Bauer gesellte

er sich 1208 zu den Franziskus-Anhängern, pilgerte

nach Compostela und nach Jerusalem, führte ein einfaches

Leben in Arbeit, hinterließ jedoch eine umfangreiche

Sammlung seiner Sprüche und Weisheiten, die

von Anhängern gesammelt, tradiert und als Dicta bis

heute veröffentlicht werden. Selbst bei Dante wurde

er in der „Göttlichen Komödie“ erwähnt. Seine Enthaltsamkeit

und Bescheidenheit wurde auch Bildthema in

der Malerei.

Die beiden zusammengehörigen Bilder zeigen Situationen

aus der Vita des Egidio.

Im erstgenannten Bild ist ein Waldstück gezeigt, mit

Ausblick zwischen Baumgruppen in heller erleuchtete

Landschaft. Im Vordergrund zwei Mönche im Gespräch.

Dabei hat sich einer – gemeint ist Egidio – zur

Rast niedergesetzt, während ihm ein Ordenskollege

einen Trunk aus dem danebenstehenden Wasserkrug

anbietet. Egidio jedoch lehnt dankend ab, ist das Wasser

doch für die Mönche im weiter entfernten Kloster

bestimmt, die an Wassermangel leiden.

Im Gegenstück, mit einer ähnlichen Waldsituation,

wird der Mord an dem frühen Dominikanermönch

der Inquisition, dem heiliggesprochenen Pietro da

Verona (1200-1252), gezeigt. Der Legende nach wurde

er Opfer eines von Mailänder Familien geplanten

Auftragsmordes, dessen Prozess sich Jahre hinzog

und unterschiedlichen Deutungen hinterließ. Die Legende

berichtet, der Mörder sei dann selbst in den

Orden eingetreten, später heiliggesprochen worden.

Der Maler Pier Francesco Mola, Sohn eines Architekten,

zog 1616 aus dem Tessin nach Rom, um sich bei

Giuseppe Cesari ausbilden zu lassen. In Venedig und

in Bologna tätig, war er zwei Jahre bei Francesco

Albani dessen Assistent. Zurück in Rom, hat er im

weiträumigen Palazzo Pamphiliji in Nettuno Fresken

ausgeführt, ebenso in Valmontone. Von Papst Alexander

VII für den Quirinalspalast beauftragt, entstand

mit dem Fresko „Josef und seine Brüder“ wohl sein

Hauptwerk. 1655 wurde er in die Lukasgilde aufgenommen.

Die beiden Bilder wurden in der Publikation „Il Barocco

è Noto“ besprochen von Emilio Negro und abgebildet.

Literatur:

Emilio Negro, in: Pierluigi Carofano (Hrsg.), Il Barocco

è Noto“. Noto, Convitto delle Arti Noto Museum, 7.

April-28. Oktober 2023. S. 106, mit 2 Abbn.

Vgl. Federica Bianchi, Pier Francesco Mola, in:

Historisches Lexikon der Schweiz, 4.12.2008.

Vgl. Jean Genty, Pier Francesco Mola pittore. Lugano-

Porza 1976.

(1391833) (11)

PIER FRANCESCO MOLA,

1612 COLDRERIO – 1666 ROME, ATTRIBUTED

A pair of paintings

SCENES FROM THE LIFE OF BLESSED EGIDIO

Oil on canvas.

47.3 x 64.5 cm.

Inscribed on the back: “134” and “CN” as well as

“134”, “CN” and “MF”.

€ 30.000 - € 40.000

Sistrix

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199


433

NICOLÒ CASSANA,

1659 GENUA ODER VENEDIG – 1714 LONDON

Cassana, der bei seinem Vater Giovanni Francesco

Cassana lernte, war ein äußerst erfolgreicher Maler in

Venedig, der besonders für seine Portraits gerühmt

wurde. Nach einem Aufenthalt in Düsseldorf ab 1711

zog er nach London, wo er 1713 verstarb.

PORTRAIT EINES EDELMANNES MIT DEGEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

105 x 87 cm.

In marmoriertem Profilrahmen mit vergoldeten

Akanthusornamenten.

Beigegeben eine schriftliche Bestätigung von Anna

Orlando, Oktober 2018.

NICOLÒ CASSANA,

1659 GENOA OR VENICE – 1714 LONDON

PORTRAIT OF A NOBLEMAN WITH SWORD

Oil on canvas. Relined.

105 x 87 cm.

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando,

October 2018.

With attached label by Sotheby’s.

€ 15.000 - € 25.000 (†)

Sistrix

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Vor dem im Chiaroscuro gesetzten, eine Innenwand

suggerierenden Hintergrund das halbfigurige Bildnis

eines leicht nach links gewandten jungen Mannes in

purpurrotem Wams mit Goldknöpfen, eine Hand in die

Hüfte gestützt, die andere an den silbergewickelten

Griff eines Degens gelegt. Der Blick rechts aus dem

Bildfeld gerichtet, ein gezwirbelter Schnurrbart die

starkroten Lippen überspannend. Cassana, dessen

Selbstbewusstsein der gebotenen Malqualität entsprochen

haben mag, bot als 23 oder 24-jähriger noch

unbekannter Künstler den Medici in Florenz ein

Selbstportrait für deren Galerie berühmter Maler an.

Zwar lernte er in Venedig, war dann aber meist in Florenz

tätig, wo wir einige seiner Werke heute in den

Uffizien finden. Wie häufig in seinen Portraits kulminieren

auch in diesem Werk venezianische Einflüsse

und der weitreichende Arm Anthonius van Dycks. Mit

anhängendem Etikett des Hauses Sotheby‘s.

(1390112) (13)

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434

ENRICO GIOVANNI WAYMER,

1665 GENUA – 1738

PORTRAIT EINES EDELMANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

84,5 x 72 cm.

In ebonisiertem Rahmen mit Goldleiste.

Beigegeben ein Gutachten von Anna Orlando, in Kopie.

In oktogonalem Rahmen das vor unbestimmtem Grund

gesetzte halbfigurige Portrait eines in sich gekehrten

Mannes, der in edle Stoffe gekleidet ist und dessen

Brust ein Spitzenjabot ziert. Waymer war Sohn und

Schüler des Endryck Waymer aus Kiel, der während

einer Romreise die Genuesin Paola Ricci kennenlernte

und ehelichte.

Provenienz:

Gemäß der Einlieferungstradition stammt das

Gemälde aus der Sammlung des Mailänder Kunstsammlers

Luigi Koelliker.

Literatur:

Das hier angebotene Gemälde ist publiziert in: Anna

Orlando, Pittura fiammingo-genovese. Nature morte,

ritratti e paesaggi del Seicento e primo Settecento.

Ritrovamenti dal collezionismo privato, Turin 2012,

S. 177.

Vgl. Daniele Sanguineti, Gio Enrico Vaymer, Genua

1999.

(1380316) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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435

ORAZIO GREVENBROECK,

UM 1670 – 1743, ZUG.

FANTASIEANSICHT EINES SCHLOSSES

Öl auf Kupfer, auf Holz.

20,5 x 36 cm.

In gekehltem, vergoldeten Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,

Rom, 4. September, in Kopie.

In ungewöhnlich symmetrischer Auffassung des zur

Verfügung stehenden Bildraumes stellt der Maler

eine barocke Schlossansicht an einem Gewässer dar.

Darauf einige bemannte Boote, hinter den Mauern ist

eine Parkanlage zu erahnen. Orazio war der Sohn von

Jan van Grevenbreock und der Bruder von Alessandro

Grevenbroeck, die beide im Jahr 1667 in Rom waren.

Der Künstler ist bekannt für seine Serien mit kleinen Gemälden,

hauptsächlich für seine fantastischen Ve duten.

Bei Aufenthalten in Neapel wurde der Künstler durch

Arbeiten der Vedutenmaler Gaspar Butler, Juan und

Tommaso Ruiz und Giovanni Garro beeinflusst.

(13803113) (13)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

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436

HOFMALER UM 1700

BILDNIS EINES JUNGEN ADELIGEN

Öl auf Leinwand.

100 x 83 cm.

Verso auf dem Keilrahmen rotes (unkenntliches)

Lacksiegel.

Beigegeben ein Gutachten von Jörg Michael Henneberg,

München, 28. Februar 2022.

Im Dreiviertelportrait nach links gewandt, der Blick

dem Betrachter zugewandt, die rechte Hand an die

Brust gelegt, die linke hängt herab.

Das in hoher Qualität begonnene, jedoch nicht fertig

ausgeführte Bildnis zeigt einen adeligen Jüngling mit

brauner Allonge-Frisur, betonten Lippen und mildem

Blick, was ein Alter von etwa 17 Jahren annehmen

lässt. Nicht fertiggemalt sind die Gewandpartien sowie

der Hintergrund, der eine Parkanlage andeutet. Offensichtlich

hat hier der Pinsel des Meisters die wesentlichen

Bildelemente vorbereitet, das Textile sollte wohl

die Werkstatt leisten, was auf einen Maler von Rang

verweist.

Als Urheber des Bildes wurde bereits der Kreis um

Van Dyck vermutet (beiliegendes Gutachten). Eher

ließe sich an Caspar Netscher oder Johann Kupetzky

denken.

Provenienz:

Laut Vorbesitz-Tradition und den rückwärtigen Aufklebern

in kyrillischer Schrift des 19. Jahrhunderts

entstammt das Gemälde der Sammlung der Fürstenfamilie

Trubetzkoy.

(1390673) (11)

COURT PAINTER, CA. 1700

PORTRAIT OF A YOUNG ARISTOCRAT

Oil on canvas.

100 x 83 cm.

Accompanied by an expert’s report by Jörg Michael

Henneberg, Munich, 28 Februar 2022.

Parts of the attire and the background, which suggests

a park, are unfinished. The master’s brush obviously

prepared the essential elements of the painting,

the attire was probably the work of the workshop,

which indicates a painter of distinction. Van Dyck’s circle

was already suspected as the author of the present

painting (report enclosed). However, the artists Caspar

Netscher or Johann Kupetzky seem more likely.

Provenance:

According to the tradition of the previous owners

and labels in Cyrillic writing of the 19th century on

the back the painting, it originates from a collection

of the princely House of Trubetzkoy.

€ 18.000 - € 22.000

Sistrix

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203


437

FRANCESCO LAVAGNA,

1684 – 1724, ZUG.

Über den Maler, seine biografischen Daten und seinen

Werdegang ist bislang wenig bekannt. Als wohl überwiegend

in Neapel tätiger Stilllebenmaler wurde er

erstmals 1988 bei Christie‘s aufgeführt und wird seither

als bedeutender Stilllebenmaler der Neapolitanischen

Schule gesehen. Seine Bouquets sind meist

vielblumig und gelegentlich in Parklandschaften versetzt.

GROSSES OBST- UND BLUMENSTILLLEBEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

72 x 188 cm.

In vergoldetem ornamental verziertem Profilrahmen.

Breit horizontal ausgerichtete Zurschaustellung von

gegen den dunklen Grund kontrastierenden Gegenständen.

Links eine balustrierte Fayencevase mit

blauer Landschaftsmalerei, rechts eine Glastazza,

darin und darum Blumenbouquet bzw. Darstellung

von Trauben, Birnen, einer aufgeschnittenen Melone,

Pflaumen und Quitten. Die Reflexe der Glastazza reizvoll

mit dem angedeuteten Landschaftshintergrund

kontrastierend. Ähnliche Gemälde des Künstlers sind

bekannt und z. B. unter der Fondazione Zeri Nr. 87353

von Zeri als Francesco Lavagna klassifiziert. Eine ähnliche

Fayencevase mit Landschaftsmalerei wurde am

28.04.1981 bei Aste Fine Art in Rom unter Lot 72a

angeboten. Typisch für Lavagna sind die kräftigen Farben,

mit denen uns die dargestellten Gegenstände

entgegentreten.

Literatur:

Vgl. Luigi Salerno, La natura morta italiana 1560-1805,

Rom 1984.

(13512334) (13)

FRANCESCO LAVAGNA,

1684 – 1724, ATTRIBUTED

LARGE FRUIT AND FLOWER STILL LIFE

Oil on canvas. Relined.

72 x 188 cm.

Similar paintings by the artist are known and listed at

Fondazione Zeri no. 87353 as Francesco Lavagna. A

similar faience vase with a landscape painting was

offered for sale on 28 April 1981 at Aste Fine Art in

Rome under lot 72a. The vibrant colours of the depicted

objects are typical of Lavagna’s œuvre.

€ 5.000 - € 10.000

Sistrix

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438

JOHANN RUDOLF HUBER,

1668 BASEL – 1748, ZUG.

BILDNIS DES RUDOLF EMANUEL FRISCHING

Öl auf Leinwand. Doubliert.

107 x 80 cm.

Verso mit ligiertem Monogramm. Verso mit übertragener

Inschrift „H. F- F.W. Lt au service de Sa Majeste

tres Chretiene AE 24 A 1715“.

In Louis XV-Stilrahmen.

Leicht nach links gewandtes Kniestück eines jungen

Mannes mit Brustharnisch, reich durchwirktem Rock

und Allongeperücke mit weißem Jabot, eine Hand in

die Hüfte gestemmt, während die andere auf einem

Architekturvorsprung neben dem eingesteckten Degen

lagert. Huber wirkte vorwiegend in Bern, wo es

keine Malerzunft gab, der er sich hätte unterwerfen

müssen. Hier gewann er viele Patrizier als Kunden,

darunter die Familie Frisching. Nach einem längeren

Aufenthalt in Basel kehrte er im Dezember 1715 zurück

nach Bern, wo dieses Gemälde entstanden sein muss.

Es zeigt wahrscheinlich Rudolf Emanuel Frisching

(1698-1780), Sohn des Samuel Frisching (1664-1700).

Es zeigt Ähnlichkeit zu einem Bildnis Rudolf Emanuel

Frischings, welches 1722 durch die Hand Johann

Rudolf Hubers entstand.

(13803119) (13)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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439

GIOVANNI PAOLO PANINI,

1691 PIACENZA – 1765 ROM, ZUG.

Als Schüler des Bühnengestalters Francesco Galli

Bibiena (1659-1739), auf den wohl auch Paninis Sinn

für die Theatralik in seinen Antikenlandschaften zurückgeht,

zog er 1711 nach Rom, wo er auch mit

Canaletto (1697-1768) in Berührung kam. Als Leiter

der Dekorationsarbeiten für etliche römische Paläste

schuf er nebenbei auch Gemälde, die römische Plätze

und Festlichkeiten verewigen sollten, wie etwa das

Fest auf der Piazza Navona (Louvre usw.). Besonderen

Ruhm brachten ihm seine Festausstattungen für bedeutende

Staatsereignisse ein, wie etwa zur Geburtsfeier

des französischen Thronfolgers oder 1745 für die

Hochzeit des Dauphins. Für Papst Innozenz XIII schuf

er Ausmalungen im Quirinalspalast. Er wurde bald als

Dozent an die Accademia di San Luca und die Académie

de France in Rom berufen. Hier kam auch Jean-

Honoré Fragonard (1732-1806) unter seinen Einfluss.

1718 wurde er Mitglied der Congregazione dei Virtuosi

al Pantheon. In seiner Werkstatt arbeiteten auch Hubert

Robert (1733-1808) sowie sein Sohn Francesco Panini

(1745-1812).

RUINENCAPRICCIO MIT FIGURENSTAFFAGE

Öl auf Leinwand.

60 x 73 cm.

Links unten Reste einer verwischten Signatur.

Detailabbildung

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Hohe, ruinöse Pfeiler und Gewölbebögen beherrschen

das Bildganze. Als Repoussoir links eine kannelierte

Säule neben einer großen Steinvase, rechts ein Obelisk.

Bögen und Zwischenräume bieten Blicke auf

weiter entfernte antike Bauten und Ruinen, so etwa

ein im Licht stehender Rundtempel mit noch erhaltener

Flachkuppel. Zu den wichtigen Qualitätsmerkmalen im

Werk Paninis zählt die Beleuchtung des Bildganzen.

Ein lichter Wolkenhimmel zieht zwischen die Architekturen

hin. Das Motiv versunkener Bauwerke hat

Panini in fast allen seiner Bilder exzessiv vorgeführt.

Die antiken Bauten sind stets fantasievoll, selten historisch

lokal zugeordnet gezeigt, letztlich sollte hier

die versunkene antike Vergangenheit zum Sprechen

gebracht werden. Häufig ist die Architektur auch Kulisse

für eine Staffage mit eigenem Geschehen, gelegentlich

mit religiöser Thematik, oder wie hier, mit Gestalten,

die die frühen Epochen vertreten, so etwa der geharnischte

Soldat neben einem bärtigen Weisen und einer

jungen Frau. Farbkompositorisch hat der Maler hier

im Bild ein kräftiges Rot in der Kleidung eines neben

dem trockenen Brunnen liegenden Mannes mit Turban

eingefügt. A.R.

Literatur:

Vgl. Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini, Piacenza 1961.

Vgl. Michael Kiene, Giovanni Paolo Pannini. Römische

Veduten aus dem Louvre. Ausstellung im Herzog

Anton Ulrich-Museum Braunschweig vom 17. Juni

bis 15. August 1993, Herzog Anton Ulrich-Museum

1993.

Vgl. Michael Kiene, „Redende Capricci“ von Giovanni

Paolo Pannini: Studien zur Zitatmontage im 18. Jahrhundert,

in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Bd. 57,

Heft 3: Kunstgeschichte und Gegenwart: 23 Beiträge

für Georg Kauffmann zum 70. Geburtstag, 1994.

(13908168) (11)

GIOVANNI PAOLO PANNINI,

1691 PIACENZA – 1765 ROME, ATTRIBUTED

RUIN CAPRICCIO WITH FIGURAL STAFFAGE

Oil on canvas.

60 x 73 cm.

Remains of a smudged signature lower left.

€ 15.000 - € 30.000

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207


440

ALBERTO CARLIERI,

1672 ROM – UM 1720, ZUG.

RUINENCAPRICCIO MIT ANTIKEN FIGUREN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

113 x 99 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Vor einem landschaftlichen Hintergrund ein mächtiger

Tempelbau mit korinthischen Kapitellen und grünem

Pflanzenwuchs. Zu dessen Füßen teils arkadisch, teils

orientalisch gekleidete Figuren in gestischer und mimischer

Interaktion, die in ihrer Funktion als Maßstab

das dargestellte Gebäude und damit die Imposanz

und Wichtigkeit der Antike unterstreichen.

Anmerkung:

Eine ähnliche Komposition wird im Walters Art

Museum in Baltimore verwahrt (Inv.Nr. 37.525).

Literatur:

Vgl. Federico Zeri, Italian Paintings in the Walters

Art Gallery, Bd. II, 1976, S. 501.

(1381614) (13)

€ 6.000 - € 8.000

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441

ALBERTO CARLIERI,

1672 ROM – UM 1720, ZUG.

RUINENCAPRICCIO MIT PHILOSOPHEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

113 x 99 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Großformatige Landschaft mit rechts weit emporragender

antiker Tempelruine mit korinthischen Kapitellen.

Zu den Füßen der kannellierten Säulen mehrere

sinnierende antike Philosophen. Das Gemälde ist kompositionel

wenn auch seitenverkehrt, mit dem Bild im

Walters Art Museum, Baltimore (Inv.Nr. 37.525) vergleichbar.

Literatur:

Vgl. Federico Zeri, Italian Paintings in the Walters Art

Gallery, Bd. II, 1976, S. 501.

(1381613) (13)

€ 6.000 - € 8.000

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209


442

FRANCESCO ALBOTTO,

1721/22 VENEDIG – 1757 EBENDA,

ZUG./ KREIS DES

Francesco Albotto (auch Albotti oder Francois Albotti)

war Schüler und Mitarbeiter des Vedutisten Michele

Marieschi (1710-1744) und übernahm nach dessen

Tod die Werkstatt, was dazu führte, dass er „der Zweite

Marieschi“ genannt wurde und seine Werke oft als

die seines Vorgängers gesehen wurden. Erst 1972

gelang durch Entdeckung einer Signaturbezeichnung

mit Adresse die Händescheidung. Erst in jüngerer

Zeit lassen sich ihm daher die wenigen bekannt gewordenen

Gemälde seiner Hand zuweisen. Sein Malstil

zeigt sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger weit

glatter in der Farbe, was dem Anspruch einer exakteren

Wiedergabe gewidmet ist. Werke seiner Hand befinden

sich in privaten wie öffentlichen Sammlungen, darunter

in der Gemäldegalerie, Berlin; dem Museo e Gallerie

Nazionali di Capodimonte, Neapel; der Gallerie di Palazzo

Leoni Montanari, Vicenza etc.

MÜNDUNG DES CANAL GRANDE MIT DER PUNTA

DOGANA UND SANTA MARIA DELLA SALUTE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

70 x 108 cm.

In reliefiertem Rahmen.

Vedutenhafte Ansicht Venedigs mit Blick vom Canal

Grande auf die Kirche Santa Maria della Salute. Der

Blick in den Canal Grande vom Wasser aus gesehen,

auf dem ruhigen Kanalwasser zahlreiche Gondeln und

links an der Mole anliegende Segelschiffe mit eingezogenen

Segeln, mit reicher Figurenstaffage. Links

die Punta Dogana mit der auf der Kugel stehenden

Statue von Giuseppe Benoni, dahinter zwischen den

flankierenden Gebäuden, eine Fassade mit hohem

Treppenanstieg und Kuppel mit den großen Steinvoluten

der Kirche Santa Maria della Salute. An der rechten

Bildseite staffeln sich die Fassaden der zum Teil noch

gotischen venezianischen Paläste mit davor anlegenden

Gondeln.

Literatur:

Vgl. Mario Manzelli, Michele Marieschi e il suo alter

ego Francesco Albotto, Venedig 2002.

(1391384) (3) (13)

FRANCESCO ALBOTTO,

1721/22 VENICE – 1757 IBID.,

ATTRIBUTED/ CIRCLE OF

MOUTH OF THE GRAND CANAL WITH PUNTA

DELLA DOGANA AND SANTA MARIA DELLA SALUTE

Oil on canvas. Relined.

70 x 108 cm.

€ 25.000 - € 35.000

Sistrix

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443

TOMMASO RUIZ,

TÄTIG UM 1710 – 1750, ZUG.

VEDUTE DER BEFESTIGTEN INSELSTADT MALTA

Öl auf Leinwand.

41 x 80 cm.

Weite detailreiche Darstellung der Inselstadt Malta

aus der Vogelperspektive gesehen. Detailgenaue

Wiedergabe der Festungsanlagen mit Barbakanen,

Ringmauern, Gräben sowie größeren und kleineren

Segelschiffen, die reich beflaggt sind, vor der Hafeneinfahrt

unter hohem hellblauen Himmel. Darstellung

in überwiegend monochromer grau-blauer Farbigkeit,

aufgelockert durch einige farbliche Kleidungsstücke

der Figuren, die Fahnen und einige auffallende

Boote. Ruiz spezialisierte sich vor allem auf betont

breitformatig angelegte Hafen veduten. Im vierten und

fünften Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts war Tommaso

Ruiz für Karl III von Spanien tätig und es sind eine

ganze Reihe von Veduten erhalten, wie die hier vorgeführten

Beispiele zeigen.

(1390206) (19)

TOMMASO RUIZ,

ACTIVE CA. 1710 – 1750, ATTRIBUTED

VEDUTA OF THE FORTIFIED ISLAND

OF THE CITY OF MALTA

Oil on canvas.

41 x 80 cm.

€ 32.000 - € 50.000

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211


444

LEONARDO COCCORANTE,

1680 NEAPEL – UM 1750, ZUG.

ARCHITEKTURCAPRICCIO

Öl auf Leinwand.

195 x 120 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Von erhöhtem Standpunkt Blick auf den Eingang eines

am Meer gelegenen, palastartigen Gebäudes mit

Rundbögen und fantasievoll gestalteten Säulen, deren

Kapitelle teils aus floralen Mustern, teils aus zusammengerollen

Veluten bestehen. Den oberen Abschluss

des palastartigen Gebäudes bildet eine Balustrade,

auf der zum Teil fantasievoll gestaltete Vasen stehen.

Im unteren mittleren Bereich des Gebäudes ist zudem

ein Fenster zu erkennen, vor dem ein weiß-blauer Sonnenschutz

befestigt ist. Im Vordergrund zwei Männer

im Gespräch, von denen ein in gelbem Gewand gekleideter

Mann mit blauer Kopfbedeckung direkt aus

dem Bild schaut. Dahinter am Uferrand zwei Männer,

die auf das weite Meer blicken, in dem rechtsseitig

auf einer ins Meer ragenden Landzunge diverse Gebäuderuinen

zu erkennen sind, vor bergigem Hintergrund.

Der Palast unter hohem hellblauen Himmel

mit wenigen Wolken im warmen, teils gelblichen Licht

der untergehenden Sonne. Die fantasievolle Idee der

Palast- und Ruinengestaltung sowie das gelb-bräunliche

Mauer werk sind für den italienischen Künster

typische Marken zeichen. Retuschen. Verso eine Unterlegung.

(1391661) (2) (18)

LEONARDO COCCORANTE,

1680 NAPLES – CA. 1750, ATTRIBUTED

ARCHITECTURE CAPRICCIO

Oil on canvas.

195 x 120 cm.

In gilt frame.

View of the entrance of a palace-like building with

round arches and fanciful columns by the sea from an

elevated point of view. With retouching, areas of relining

on the reverse. With minimal blemishes to the frame.

€ 15.000 - € 25.000

Sistrix

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445

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MAILAND

Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,

er studierte in Brescia und befasste sich mit

dem Werk von Girolamo Romanino (1484/87-1562).

Später zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium

unter Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort.

Von 1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe von Reisen,

die ihn u. a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum

führten. Mit seinen Venedigveduten begründete Bison

ein kommerzielles Genre, um der Nachfrage von Touristen

und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen

Venedigansichten schuf er auch idyllische Fantasielandschaften.

Dabei ist die Vielfalt seiner Themen sowie

die hohe Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben.

Im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts arbeitete er

mit dem Architekten Gian Antonio Selva zusammen,

so etwa für die Dekorationen des inzwischen nicht

mehr existierenden Palazzo Bottoni di Ferrara und

dem Casino Soderini in Treviso. Er studierte Werke von

Guardi und Gian Domenico Tiepolo (1727-1804), wirkte

auch als Freskant in Venedig, begab sich nach Treviso,

Padua und Triest, 1833 schließlich nach Mailand, wo er

bis zu seinem Lebensende blieb.

DER BACINO DI SAN MARCO MIT SAN GIORGIO

MAGGIORE UND DER GIUDECCA

Öl auf Leinwand, auf Platte, mit Leinwand hinterlegt.

40 x 61,5 cm.

In gekehltem Rahmen.

Beigegeben im Original ein Gutachten von Dario Succi,

Gorizia, ohne Datum.

Blick vom Kanalausläufer mit Gondeln, Segelschiffen

und Fischerbooten auf die Insel San Giorgio. Links

steht die mit ihren Säulen, Giebel und Kuppel im Licht

stehende Fassade der von dem weltberühmten Architekten

Andrea Palladio ab 1565 erbauten Kirche San

Giorgio Maggiore. Der Bau wurde erst nach vollständiger

Innenausstattung 1610 geweiht. Hier wurden im

Vorgängerbau zwei Dogen bestattet, 1800 wurde hier

Papst Pius XI gewählt. Bison zählt zur Schule von

Brescia, setzte aber seine Studien in Venedig unter

Giovanni Antonio Canal fort. Als Bühnenmaler wirkte er

an zahlreichen Theatern in mehreren Städten, hauptsächlich

Norditaliens. Das Gemälde zeigt die Situation

mit den sonnig beschienenen Gebäuden, die sich unter

locker bewölktem Himmel im azurblauen Wasser

spiegeln, höchst ansprechend. Die Staffagefiguren

zudem gekonnt und virtuos ins Bild gesetzt.

(13902011) (13)

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MILAN

THE BACINO DI SAN MARCO WITH SAN GIORGIO

MAGGIORE AND THE GUIDECCA

Oil on canvas, laid on panel, relined with canvas.

40 x 61.5 cm.

Accompanied by original expert’s report from Dario

Succi, Gorizia.

€ 40.000 - € 60.000

Sistrix

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213


446

PIETRO BELLOTTI,

1627 ROÈ VOLCIANO – 1700 GARGNANO, ZUG.

BLICK AUF DEN CAMPO SANTI GIOVANNI E PAOLO

Öl auf Leinwand.

55 x 67 cm.

Mitte 18. Jahrhundert.

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.

Die mehrfach bei Vedutenmalern gewählte, beliebte

Ansicht zeigt den schräg ziehenden Kanalverlauf mit

der darüberführenden Brücke, links die Palazzi und

Bürgerhäuser am Ufer, am rechten Bildrand die verschattete

Backsteinfassade der gotischen Ciesa Santi

Giovanni e Paolo. Sie ist eine der bedeutendsten und

größten Kirchen Venedigs und beherbergt die Grablegen

zahlreicher Dogen, daher auch Pantheon der

Sere nissima genannt. Frontal zum Betrachter die

prächtige Renaissancefassade des Krankenhaus,

ehemals Scuola der Dominikaner, erbaut 1437 von

Pietro Lombardo in der Epoche der Frührenaissance.

Die leere Platzfläche und der Kanal mit nur wenigen

Staffa gefiguren und Gondeln belebt, die Lichtstimmung

wechselt in den stärker und weniger beleuchteten

Fassaden.

Der Maler war der jüngere Bruder des Bernardo

Bellotto (1697-1768) und Neffe des Antonio Canal

(1721-1780), genannt Canaletto. A.R.

PIETRO BELLOTTI,

1627 ROÈ VOLCIANO – 1700 GARGNANO,

ATTRIBUTED

THE CAMPO SANTI GIOVANNI E PAOLO

Oil on canvas.

55 x 67 cm.

Mid-18th century.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,

Gorizia.

The painter was the younger brother of Bernardo

Bellotto (1697-1768) and nephew of Antonio Canal

(1721-1780), also known as Canaletto.

€ 40.000 - € 60.000

Sistrix

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Literatur:

Vgl. Dario Succi, Bernardo Bellotto detto il Canaletto,

Mirano 1999.

Vgl. Les collectionneurs toulousains du XVIIIe siècle,

l‘Académie royale de peinture, sculpture et architecture,

Ausstellungskatalog, Toulouse, Musée Paul Dupuy,

17. Januar-30. April 2001, Paris 2001, S. 100 ff.

Vgl. Pietro Bellotti un altro Canaletto, Ausstellungskatalog,

Ca‘Rezzonico – Museo del Settecento veneziano,

07. Dezember 2013-28. April 2014, Venedig

2013-2014.

(1380815) (11)

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215


447

JOHANN RICHTER,

AUCH „GIOVANNI RICHTER“,

1665 STOCKHOLM – 1745 VENEDIG

Richter begab sich 1697 von Schweden in die Lagunenstadt,

wo er alsbald Arbeiten für Sammlerkreise

schuf. 1717 ist er bereits durch ein Schreiben des Veroneser

Antonio Balestra dokumentiert. Richter stand

in der Maltradition des Luca Carlevarijs (1663/65-

1729/31), bei dem er anfänglich gelernt hatte. Bekannt

geworden ist er durch zahlreiche Venedigansichten.

CANALVEDUTE MIT SAN PIETRO DI CASTELLO

Öl auf Leinwand.

37,2 x 53,5 cm.

In vergoldetem und ornamental verzierten Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Dario Succi, Gorizia,

das Gemälde in die 1730er-Jahre datiert, in Kopie.

Das hier angebotene Gemälde zeigt in Querformat

den Blick auf die venezianische Insel Castello, die als

die allererste befestigte Siedlung Venedigs überhaupt

gilt. So stand hier bereits im 7. Jahrhundert eine Kirche,

im 15. Jahrhundert die erste Kathedrale der Lagunenstadt.

Erst Napoleon erwirkte für die Basilika von San

Marco den Kathedraltitel. Der etwas schiefe Campanile,

aus Istrischem Kalkstein, ab 1482 von Mauro

Codussi errichtet, dominiert im Bildzentrum, jedoch

etwas nach rechts gerückt, aber zusammen mit der

Fassade, die von der Sonne erhellt von links in das

Bild diagonal einleitet, bildet er den eigentlichen Bildinhalt.

Für die Fassade lieferte Andrea Palladio erste

Umbauentwürfe, doch nach dem Tod des Auftraggebers

führte Francesco Smeraldi die Arbeiten aus.

Die Staffage mit Schiffen und Lastkähnen, die mit zeitgenössisch

gekleideten Frauen besetzt sind und den

Blick des Betrachters in das Bildgeschehen einführen,

belebt die Darstellung. Francesco Guardi hatte ebenfalls

eine Ansicht dieses Sestiere geschaffen und dabei

den schief stehenden Turm besonders betont. Succi

datiert die Entstehung unseres Gemäldes in die 1730er-

Jahre.

Literatur:

Vgl. Rodolfo Pallucchini, La pittura nel Veneto.

Il Settecento, 1994 - 1996 , Bd. I., S. 192.

Vgl. Areli Marina, From the Myth to the Margins:

The Patriarchs Piazza at San Pietro di Castello in

Venice, in: Renaissance Quarterly, Nr. 64 (2011),

S. 353-429.

Vgl. Herbert Rosendorfer, Kirchenführer Venedig,

Leipzig 2013, S. 146-149.

Vgl. Ennio Concina, Piero Codato, Vittorio Pavan:

Kirchen in Venedig, München 1996.

(1391754) (4) (13)

JOHANN ANTON RICHTER,

ALSO KNOWN AS “GIOVANNI RICHTER”

1665 STOCKHOLM – 1745 VENICE

CANAL VEDUTA WITH SAN PIETRO DI CASTELLO

Oil on canvas.

37.2 x 53.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,

Gorizia, dating the painting to the 1730s, in copy.

€ 25.000 - € 35.000

Sistrix

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217


448

JOHANN HEINRICH ROOS,

1631 OTTERBERG/ PFALZ – 1685 FRANKFURT A. M.,

Hofmaler des Kurfürsten der Pfalz.

SCHÄFER BEI DER RAST VOR EINER STADT

Öl auf Leinwand.

32,5 x 45,5 cm.

Rechts unten monogrammiert „HR“.

Vor einem wolkenverhangenen Himmel sitzt links ein

junger Hirte, der sich mit melancholischer Geste zurücklehnt

und nach rechts aus dem Bild herausschaut.

Neben ihm ruht seine Herde, während im Hintergrund

ein anderer Hirt in Richtung des Dorfes am Horizont

davonläuft.

Die Wiedergabe der unterschiedlichen Lichtstimmungen

zwischen heller beleuchteten Hauptelementen

des Bildes und verschattetem Hintergrund ist meisterlich

gelöst.

(1391232) (19)

JOHANN HEINRICH ROOS,

1631 OTTERBERG/ PALATINE – 1685 FRANKFURT

ON THE MAIN

Court painter of the Palatine Prince- Elector

SHEPHERD RESTING OUTSIDE A CITY

Oil on canvas.

32.5 x 45.5 cm.

Monogrammed “HR“ lower right.

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

449

JOHANN HEINRICH ROOS,

1631 OTTERBERG/ PFALZ – 1685 FRANKFURT A. M.

Hofmaler des Kurfürsten der Pfalz. (Abb. rechts)

Gemäldepaar

HIRTENFAMILIE UND HERDE BEI DER RAST

sowie

HIRTEN MIT VIEH IN FELSIGER LANDSCHAFT

Öl auf Leinwand, auf Holz. Doubliert.

30 x 44 cm.

Rechts unten signiert „JH Roos fec 1671“,

sowie links unten signiert „JH Roos fe 1674“.

Die beiden kleinformatigen Gemälde als Gegenstücke

gearbeitet. Jeweils Ausblick in eine Landschaft mit

Figurenstaffage. Im erstgenannten Bild am linken Bildrand

eine hochziehende Felsenwand als Repoussoir,

im Vordergrund mehrere Herdentiere, daneben links

ein Paar. Der Blick bewegt sich weit bis zum Horizont,

über eine kleine Ortschaft, mit hellblauem Himmel

und darüber ziehenden Wolken. Das Gegenstück zeigt

einen einsamen Hirten mit seinem Vieh in einer Felsenlandschaft.

Die linke Seite der Komposition öffnet sich

zu dem weiten Horizont und eine Ruine ist im Spätlicht

noch zu sehen. Die beiden Bilder zeigen sich

stimmungsvoll wie auch thematisch als Morgen- bzw.

Abendszene der Hirten.

(1391233) (19)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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450

HOLLÄNDISCHER MEISTER

DES SPÄTEN 17./ 18. JAHRHUNDERTS

Gemäldepaar

BAUMLANDSCHAFTEN MIT AUSBLICKEN

AUF HÜGELIGE FERNE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

66 x 60 cm.

Die beiden Gemälde zeigen sich stilistisch typisch für

das Werk des genannten Malers. Dies auch, was die

Einfügung der Figurenstaffage betrifft.

Der Maler erhielt seine erste Ausbildung unter Anton

Goubau (1616-98), folgte anschließend seinem Bruder

Pieter nach Rom, obschon er bereits durch seinen

Lehrer den Stil der italienischen Landschaftsmalerei

kennengelernt hatte. Seinen Beinamen erhielt er, weil

er sich überwiegend Landschaften mit Weitblick zum

Horizont widmete. Ein späterer Einfluss von Claude

Lorrain wird vor allem in seinen Lichtstimmungen erkennbar.

Werke seiner Hand finden sich in Museen in Deutschland

(Berlin, Dresden), England (Glasgow), Frankreich

(Louvre), Italien und Russland (Ermitage) sowie in das

Rudolfinum in Prag.

(1391421) (11)

DUTCH MASTER,

LATE 17TH/ EARLY 18TH CENTURY.

Pair of paintings

TREE LANDSCAPES WITH VIEWS OVER HILLS

Oil on canvas. Relined.

66 x 60 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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219


451

NORDITALIENISCHER MALER

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE VERTREIBUNG DER HAGAR DURCH ABRAHAM

NORTHERN ITALIAN PAINTER

OF THE 17TH CENTURY

THE EXPULSION OF HAGAR BY ABRAHAM

Öl auf Leinwand. Doubliert.

128 x 178 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Die Darstellung geht auf eine Erzählung des Alten Testaments

zurück. Abraham und Sara waren kinderlos,

auf Bitten seiner Frau zeugt er mit seiner Sklavin Hagar

ein Kind, das Ismael genannt wird. Jahre später gebiert

Sara doch noch einen Sohn, welchen sie Isaak

nennen. Auf erneuten Wunsch seiner Frau schickt er

Hagar mit ihrem Sohn in die Wüste. Im Zentrum der

stehende Abraham mit langem weiß-grauen Bart, in

beige-braunem Gewand mit ausgestrecktem linken

Arm und Zeigefinger die rechtsseitig stehende Hagar

mit rotem Umhang davonschickend. Sie hält bereits

in ihrem linken Arm eine große Amphore, sowie einen

Korb mit Brot. Mit ihrer rechten Hand hat sie ihren

Sohn ergriffen, der sie verwundert über das Weggehen

anschaut. Links von Abraham ist vor einem

Torbogen mit seinem dahinterliegenden Haus seine

Frau Sara zu erkennen, an deren blauen Gewandzipfel

ihr gemeinsamer Sohn Isaak zieht. Beliebtes Motiv in

der Kunstgeschichte der Malerei, hier in überwiegend

beige-brauner Farbigkeit, die beiden Frauen durch einen

roten bzw. blauen Umhang besonders hervorgehoben.

Rahmen teils mit alten Anobiumlöchern.

(13908147) (13)

Oil on canvas. Relined.

128 x 178 cm.

In gilt frame.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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452

FRANCESCO SOLIMENA,

1657 CANALE DI SERINO – 1747 BARRA DI NAPOLI,

ZUG.

DIE KÖNIGLICHE JAGD VON DIDO UND AENEAS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

48,5 x 61,5 cm.

Ungerahmt.

Das Werk ist wohl eine kleinere Skizze des Original-

Gemäldes, auf dem im oberen Bereich weitere Figuren

gezeigt werden. Dargestellt sind hier Aeneas und

Dido, die Königin von Karthago, als sie auf der Jagd

durch einen Sturm von dem Rest der Gruppe getrennt

werden und Zuflucht in einer Höhle suchen. Dido hat

dem Aeneas die Hand gereicht und scheint ihn zur

Höhle zu führen.

Anmerkung:

Das größere Original-Gemälde des Künstlers von

1712 befindet sich im Museum of Fine Arts, Houston

(1390044) (18)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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221


453

FRANCESCO ALBOTTO,

1721/22 VENEDIG – 1757 EBENDA, ZUG.

Der Maler ist insbesondere für seine Venedigveduten

bekannt, vereinzelt schuf er auch Landschaften, zumeist

mit antik-römischen Versatzstücken besetzt.

LANDSCHAFT MIT BUCHT, TURMRUINEN

UND STAFFAGEFIGUREN

Öl auf Leinwand.

37 x 45 cm.

Wenngleich über den Maler nur wenige Quellen Auskunft

über Biografie und Wirken geben, wird angenommen,

dass er Schüler und Mitarbeiter von Michele

Marieschi (1710 - 1744) gewesen ist, da er nach dessen

Tod die Witwe ehelichte und die Werkstatt übernahm.

So wurde er alsbald als der „zweite Marieschi“ bekannt.

So verwundert es nicht, dass seine und seines

Lehrers Werke nur sehr schwer und spät jeweils zugeordnet

werden konnten. Erst als 1972 in New York ein

Gemälde auftauchte, mit Signatur und Bezeichnung

„Francesco Albotto F (fecit) in S. Luca Cale di Ca

Loredan“, konnten die Händescheidungen erfolgen.

Gleichzeitig berichtet diese Bezeichnung auch den

Ort seines Ateliers.

Insgesamt sind nur wenige Werke Albottos bekannt

geworden, viele finden sich in öffentlichen Sammlungen

und Museen. Dennoch kommen immer wieder Werke

seiner Hand ans Licht.

Der Maler ist insbesondere für seine Venedigveduten

bekannt, vereinzelt schuf er auch Landschaften, zumeist

mit antik-römischen Versatzstücken besetzt,

wie auch hier in dem vorliegenden Gemälde.

A.R.

Literatur:

Vgl. Maria Manzelli, Michele Marieschi e il suo alterego

Francesco Albotto, Venedig 2002.

(13908112) (11)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

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454

JAN BAPTIST VAN MOUR,

1671 – 1737, ZUG.

1699 erhielt van Mour vom französischen Botschafter

De Ferriol den Auftrag, sich nach Istanbul zu begeben.

Bald stand er im Ruf eines Künstlers, der die osmanische

Welt gekonnt wiederzugeben vermag. Er erhielt

Anerkennung und Ehrung der französischen Regierung

in Form des Titels Peintre Ordinaire du Roy de

Levante. 1727 bat ihn der niederländische Botschafter

Cornelis Calkoen um die künstlerische Wiedergabe

von Zeremonien am Palast Sultan Ahmeds III. Werke van

Mours befinden sich im Rijksmuseum, Amsterdam.

JEAN-BAPTISTE VAN MOUR,

1671 – 1737, ATTRIBUTED

THE NOBLEWOMAN’S PROCESSION

Oil on canvas. Old relining.

41 x 60 cm.

€ 10.000 - € 20.000

Sistrix

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DER ZUG DER EDELFRAU

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.

41 x 60 cm.

Eine den Rahmen zierende Plakette mit Namensnennung

des Künstlers.

In ornamental reliefiertem, breiten Rahmen.

In einer überschaubaren hügeligen Landschaft mit

den Resten eines griechischen Tempels und einem

ruralen Gebäude mehrere Staffagebäume die figürliche

Szene überschattend: Ein orientalischer Festzug

wird von Pagodenträgern angeführt und von Spielleuten

begleitet, die Hauptfigur – eine verschleierte

Edeldame – auf einem schwarzen Pferd unter Baldachin,

umgeben von ihrem Hofstaat.

(13906010) (13)

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223


455

ITALIENISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

LANDSCHAFT MIT FRÖHLICH FEIERNDER

GESELLSCHAFT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

73 x 98 cm.

Ungerahmt.

In bergiger Landschaft haben sich vor einem Gebäude

auf einer Wiese mehrere Figuren versammelt: rechts

eine elegante Frau mit einer Blütengirlande, neben ihr

zwei Musikanten, einer mit Dudelsack, der andere

mit Flöte, zu deren Musik ein junges Paar in der Bildmitte

tanzt. Eine sitzende Frau schlägt ein Tamburin

und singt dazu und erfreut eine weitere, neben ihr

Sitzende mit Blütenkranz im Haar und einem blütengefüllten

Korb in ihrer linken Hand. Im Hintergrund

eine Gruppe beim Picknick, eine weitere am linken

unteren Rand, bei denen jeweils Blütengebinde zu

sehen sind. Bei der Darstellung könnte es sich somit

um die Wiedergabe eines Blüten- oder Sommerfestes

handeln.

(13908110) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

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Beigegeben ein Gutachten mit Vergleichsbeispielen

von Dr. Federica Spadotto, in Kopie.

456

DOMENICO PECCHIO,

1687/1712 CASALEONE – 1759/60 VERONA

Der Maler war Schüler des Antonio Balestra (1666-

1740), widmete sich entgegen dessen Themenkreis

jedoch hauptsächlich der idyllischen arkadischen

Landschaft. Mehrere der Werke seiner Hand finden

sich im Stadtmuseum von Castelvecchio in Verona.

Daneben sind vor allem auch seine Fresken im Palazzo

Carli, Verona zu nennen, die er zusammen mit Giambettino

Cignaroli (1706-1770) und Marco Marcola (um

1740-1793) schuf.

FLUSSLANDSCHAFT MIT DORFBEWOHNERN

UND KLEINEM TEMPEL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

50 x 83 cm.

In dekorativem Rahmen.

Der Blick des Betrachters des Gemäldes fällt zunächst

auf die linke Bildseite, auf einen großen Tempel bau

mit runder Kuppel und ein halb zerfallenes Haus, dessen

Mauern mit großen Balken abgestützt werden müssen,

auf den linken Bildrand als Repoussoir. Im Vordergrund

der Bildmitte sind zwei Wäscherinnen und ein

kniender Bauer mit Hund, daneben eine Mutter mit

Kind zu erkennen. Im Hintergrund ein Fluss, über den

eine Brücke führt und eine ganz in Grün und Blau gehaltene

bergige Landschaft, unter hohem Himmel mit

weißen Wolkenformationen. Am rechten Bildrand ein

hoher Baum, ebenfalls als Repoussoir dienend. Laut

Spadotto liegt dem Gemälde ein Stich von Francesco

Bartolozzi (1728-1815) zugrunde, der wiederum ein

Gegenstück von Guiseppe Zais (1709-1781) reproduziert.

Das Gemälde bezieht sich nach ihr auf das kulturelle

Umfeld von Verona. Harmonische ideale Darstellung

einer Landschaft, reich an Pastelltönen, die

durch kräftige Rot- und Blautöne fast in Anklang an

Bartolozzi verwendet werden.

(1391393) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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457

PANDOLFO RESCHI,

1643 DANZIG – 1699 FLORENZ, ZUG.

ANSICHT DES MONTE SORATTE

PANDOLFO RESCHI,

1643 DANZIG – 1699 FLORENCE, ATTRIBUTED

VIEW OF THE MONTE SORATTE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

100 x 130 cm.

In profiliertem Rahmen.

Weite hügelige Landschaft mit ruhigem Wasserlauf

und Aussicht bis hin zu dem allein stehenden Berg

Monte Soratte, etwa 50 Kilometer nördlich von Rom.

Im Vordergrund auf einer Erhebung eine Baumgruppe

mit fein aufgefassten Staffagefiguren.

(1390732) (13)

Oil on canvas. Relined.

100 x 130 cm.

€ 13.000 - € 18.000

Sistrix

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225


458

THEOBALD MICHAU,

1676 TOURNAE – 1765 ANTWERPEN

BÄUERLICHES GEHÖFT MIT FIGUREN UND TIEREN

Öl auf Holz.

22,5 x 30,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

Beigegeben eine Bestätigung, dass es sich um ein

Original des genannten Künstlers handelt, von Felix

Kuetgens, Museumsdirektor, Aachen, 25.01.1952.

Landschaft mit einem großen Hof mit Wohnhaus,

Ziehbrunnen und rechtsseitig einer großen Scheune,

aus der gerade zwei Kühe kommen. Im Vordergrund

eine sitzende Frau mit Kind, ein Mann in Rückenansicht

mit Spaten und Hund sowie linksseitig ein Bauernpaar

und ein Kind. Rechtsseitig zudem eine ruhende Schafherde

und davor, stilllebenhaft präsentiert drei Keramiken.

Malerei in der typischen Manier des Künstlers.

Anmerkung:

Felix Kuetgens war von 1923-1955 Direktor der Städtischen

Museen in Aachen. Zu Beginn des Zweiten

Weltkrieges sorgte er persönlich für die Auslagerung

der Aachener Kunstwerke an sichere Orte. Als Abschluss

seiner Tätigkeit als Museumsdirektor des

Suermondt-Museums stand im Jahr 1955 die Ausstellung

„Das 17. Jahrhundert“ mit flämischen und

holländischen Gemälden aus Aachener Privatbesitz.

(13902748) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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459

MICHELANGELO UNTERBERGER,

1695 CAVALESE – 1758 WIEN, KREIS DES

MOSES SCHLÄGT DAS WASSER AUS DEM STEIN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

118 x 141 cm.

In Rahmen mit Wellenleistenprofil.

Zentraler, mächtiger Fels von spärlicher Vegetation

überfangen mit davor stehender Figur des Moses mit

Stab, welcher soeben Wasser dem Fels entlockt hat.

Um ihn herum zahlreiche Figuren, links auf einem

Fels eine angedeutete Festungsarchitektur.

Dargestellt wird eine Erzählung des Alten Testaments

mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, diese sind

mit Moses an der Spitze noch immer in der Wüste unterwegs.

Die Israeliten sind unzufrieden, da sie kein

Wasser finden und haben. Als Moses und Aron zu

Stiftshütte gehen um zu beten, sagt Jehova zu Moses,

er möge alle zusammenrufen und er solle vor dem

Volk zu diesem Felsen reden, dann würde genug

Wasser für alle Leute und ihre Tiere aus dem Felsen

sprudeln. Daraufhin ruft Moses das Volk zusammen

und schlägt zweimal mit einem Stab gegen den Felsen,

worauf ein großer Wasserstrahl hervorbricht.

(13803117) (13)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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227


460

ANTONIO DIZIANI,

1737 VENEDIG – 1797 EBENDA, ZUG.

RAST VOR DEM WIRTSHAUS

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.

49 x 63 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Luftge Sommerlandschaft mit differenziert wiedergegebenen

Farbabstufungen. Im Vordergrund ein

mehrstöckiges Bauwerk, das als Wirtshaus dient.

Aus der höher gelegenen Tür tritt eine Bedienung,

einem soeben erschienenen berittenen Edelmann

wird ein Weinglas gereicht. Die staffierte Vegetation

mit ihren gefiederten Blättern passen ebenso zu dem

genannten Künstler wie die in Wolken liegende Hügelkette.

Literatur:

Vgl. G. Delogu, Pittori veneti minori, Venedig, 1930.

Vgl. R. Pallucchini, Pittura veneziana del 700, Bologna

1951/52. (1390501) (13)

€ 3.000 - € 4.000

Sistrix

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461

JAN JOZEF HOREMANS D. Ä.,

1682 ANTWERPEN – 1752/59, ZUG.

Der aus Antwerpen stammende Maler war vor allem

für seine Genreszenen bekannt, malte aber auch Portraits

und historische Allegorien.

MARKTSZENE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

59 x 51 cm.

Verso auf altem Rahmenaufkleber betitelt und

Künstlernennung.

In dekorativem Rahmen.

Vor einem Sockel mit Puttirelief und der hellen Skulptur

eines Löwen, eine junge Frau sitzend mit einem abgedeckten

und einem großen offenen Korb, von dem sie

Pilze zum Verkauf anbietet. Neben ihr, ebenfalls in die

Hocke gegangen, ein Herr in braunem Gewand, der

Pilze erwerben möchte, von dem sie sich jedoch abwendet.

Neben den beiden stehend ein vornehm gekleideter

Jäger mit rotem Rock, langem Gewehr und

Dreispitz auf dem Kopf, mit seiner ausgestreckten

rechten Hand auf die Ware hinweisend. Ein kleiner

Hund beschnuppert die in braunem Gewand mit türkisfarbener

Schürze und weißer Haube sitzende junge

Frau. Im Hintergrund die hohen Mauern eines verfallenen,

teils bewachsenen antiken Gebäudes. Nach

rechts fällt der Blick auf den hohen hellblauen Himmel

mit weiß-grauen Wolken und auf zwei weitere Jäger

mit Hund sowie ein junges Paar. Das Licht fällt von

links herein und bestrahlt insbesondere das Gesicht

und die Ware, als auch den rot gekleideten Käufer.

Feine qualitätvolle Malerei mit gekonnter Licht- und

Schattenführung.

(1351882) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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229


462

GASPAR PIETER VERBRUGGEN D. J.,

1664 ANTWERPEN – 1730 LILLE

Gemäldepaar

FLORA UND POMONA MIT PRACHTVOLLEN

BLUMENGEBINDEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Je 50 x 39 cm.

Je links unten signiert, jeweils verso auf Rahmenaufkleber

mit der Bezeichnung „Flora“, sowie „Pomona“.

In vergoldeten Prunkrahmen.

Das eine Gemälde zeigt die in Landschaft an einer

großen Steinvase mit Blumengebinden sitzende Flora,

das andere die sitzende Pomona an einem steinernen

Brunnenbecken, über ihrem Schoß eine prachtvolle

Blumengirlande sowie linksseitig mehrere Zweige und

abgelegte Früchte. Links im Hintergrund ein Putto mit

einem kleinen Blumengebinde, während ein weiterer

geflügelter Putto rechts unten in Rückenansicht zu

erkennen ist. Qualitätvolle, farbenfrohe, feine Malerei

in der für den Künstler typischen Art und Weise.

GASPAR PIETER VERBRUGGEN THE YOUNGER,

1664 ANTWERP – 1730 LILLE

A pair of paintings

FLORA AND POMONA WITH MAGNIFICENT

FLORAL GARLANDS

Oil on canvas. Relined.

50 x 39 cm each.

Both signed lower left and label on the back of the

frame inscribed “Flora” and “Pomona”.

€ 17.000 - € 20.000

Sistrix

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Anmerkung:

Der Künstler war ein flämischer Maler, der vor allem

für seine dekorativen Stillleben mit Blumen und

Früchten bekannt ist. Er wurde bereits im Alter von

13 Jahren Meister der Lukasgilde von Antwerpen.

Im Jahr 1705 verließ er Flandern und ging nach Den

Haag, wo er zahlreiche Aufträge für die Dekoration

prominenter Residenzen erhielt. Er trat 1708 der

Lukasgilde von Den Haag bei.

(1371128) (18)

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463

JACOB ADRIAENSZ BACKER,

1608 HARLINGEN – 1651 AMSTERDAM, ZUG.

ALTER MANN IM PROFIL NACH LINKS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

60 x 50,5 cm.

Ungerahmt.

Ein umfangreicher Restaurierungsbericht, München,

vom 4. November 2020 liegt vor.

Im Halbprofil nach links gewandte Darstellung eines

älteren Mannes mit Goldagraffe im Brustbereich seiner

Kleidung. Sumowski datiert die unten genannten

Vergleichsbilder auf um 1633/35.

Provenienz:

Seit mindestens drei Jahrzehnten in Privatbesitz,

Ammersee.

Vom Einlieferer von seiner Mutter geerbt.

Anmerkung:

Neben den Gemälden in Dresden und der Eremitage

erwähnt Sumowski auch Kopien ehemals in der

Sammlung Dr. H. Floercke in München und in Privatbesitz

in Tharandt.

Literatur:

Vgl. Werner Sumowski, Gemälde der Rembrandtschüler,

Bd. I, S. 221, Abb. 18 (das besonders nahe

Gemälde der Gemäldegalerie, Dresden), S. 222,

Abb. 19 (das Gemälde mit dem alten Mann, jedoch

in sakralem Habit).

Vgl. Kurt Bauch, Jakob Adriaensz Backer, Berlin 1926.

Vgl. Jacob Backer - Portrait of a young man, in:

Achim Riether et al., Lehrer Rembrandt – Lehrer

Sumowski, Ausstellungskatalog, Kunstverein Aalen,

Aalen 2019. (1390541) (18)

€ 7.000 - € 10.000

Sistrix

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231


464

CORNELIS JANSSENS VAN CEULEN D. Ä.,

1593 LONDON – 1661 UTRECHT,

NACHFOLGE DES

PORTRAIT EINES MÄDCHENS MIT HUND

Öl auf Leinwand. Doubliert.

58,3 x 46,3 cm.

In breitem vergoldeten Rahmen.

Halbfigürliches Portrait eines Mädchen nach links gerichtet.

Vor einem dunkelroten Samtvorhang steht hell

angezogen ein stolzes Mädchen. Das Mädchen darf

aufgrund der reich gearbeiteten Kleidung mit bestickten

Ärmeln, Spitzenmanschetten und Spitzenkragen sowie

Spitzenhaarschmuck als Mitglied des Hochadels gesehen

werden. In den Händen hält sie einen weißen

Hund. Das detailreiche geschmückte Gewand sowie

die zarten Gesichtslinien mit dem großen Augen sind

typisch für die Portraitmalerei von Janssens und seinem

Umkreis. Rest.

Provenienz:

Privatsammlung Sint-Martens-Latem.

(13916929) (19)

€ 3.000 - € 5.000

Sistrix

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465

ENGLISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

BILDNIS EINES HÖFISCHEN MÄDCHENS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

79 x 63 cm.

In geschnitztem zweifarbigen Rahmen.

Ganzfigürliches Portrait eines Mädchens nach links

vor dunklem Hintergrund. Vor einen dunkelroten Samtvorhang,

bei einer Eisentruhe, diese sichtbar nur dank

der vielen vergoldeten Nieten, steht hell angezogen

ein stolzes Mädchen. Das Mädchen darf aufgrund der

reich gearbeiteten Kleidung mit Samtrock, Mieder,

bestickten Ärmeln, Spitzenmanschetten und Spitzenkragen

sowie Spitzenhaarschmuck als Mitglied des

Hochadels gesehen werden. In der rechten Hand hält

sie eine hellblaue Schleife, diese dient als Leine für

den rastenden Falken auf ihrer linken Hand.

(13916938) (19)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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466

JAN ANTHONISZ VAN RAVESTEYN,

UM 1570 DEN HAAG – 1657 EBENDA, ZUG.

PORTRAIT EINES ELGANTEN MANNES

Öl auf Holz.

Im Hochoval 69 x 57 cm.

In dekorativem, vergoldeten Rahmen.

Wir danken Fred G. Meijer für freundliche Hinweise

zur Katalogisierung.

Vor grauem, von links nach rechts aufhellendem Hintergrund,

das Brustbildnis eines Herren mit schulterlangen

Haaren, edlem dunklen Gewand und weißem

Flachkragen, der am Rand mit feiner Spitze besetzt

ist. Er hat ein feines Gesicht mit leichtem Oberlippenbart

und schaut mit seinen Augen aufmerksam aus

dem Bild heraus. Repräsentative Darstellung in monochromer

Farbgebung.

(13916936) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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467

JAN ANTHONISZ VAN RAVESTEYN,

UM 1570 DEN HAAG – 1657 EBENDA, ZUG.

PORTRAIT EINER DAME IN DUNKLEM KLEID

Öl auf Holz.

Im Hochoval: 69,5 x 56,5 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Wir danken Fred G. Meijer für freundliche Hinweise

zur Katalogisierung.

Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis der vornehmen

Dame nach links in schwarzem Kleid mit weißem

flachen Spitzenkragen, zudem mit vier Schleifen und

zwei Goldketten verziert. Sie hat ein helles Inkarnat,

trägt um den Hals eine doppelreihige Perlenkette und

mit ihrem zarten Gesicht, den geröteten Wangen und

den dunklen Augen sieht sie aufmerksam aus dem

Bild heraus. Qualitätvolle, repräsentative Darstellung,

die als Gegenstück zur Darstellung des edlen Herren

nach rechts desselben Künstlers zu sehen ist.

(13916937) (18)

€ 9.000 - € 12.000

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233


468

JAKOB FERDINAND SAEYS,

1658 ANTWERPEN – 1725/26 WIEN, ZUG.

Der Maler ließ sich 1672 bis 1673 bei Wilhelm Schubert

von Ehrenberg (1630-1676) in den Kenntnissen

der Perspektive und Architekturmalerei unterrichten,

wurde 1679/80 Mitglied der Lukasgilde in Antwerpen,

1684 war er letztmals im Raum Flandern in Mechelen

nachgewiesen. Noch 1726 wird er als in Wien verheiratet

erwähnt.

ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT FIGUREN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

66 x 82 cm.

In dekorativem goldenen Rahmen.

In einer Parkanlage mit rundem Springbrunnen die

seitliche Ansicht eines prachtvollen Palastes mit Galerien

und hohen, schwarz-weiß geäderten runden und

rechteckigen Marmorsäulen. Dazwischen spazieren

elegante Herrschaften, teils in orientalischer Kleidung

mit Turban und spielen einige Hunde. Im rechten Vor

dergrund hat sich eine Dame auf den Fliesenboden

gesetzt, um ein Glas Wein zu genießen, das ihr von

einem Kavalier gereicht wird. Malerei mit Architektur,

deren Größe durch die Staffagefiguren besonders betont

wird.

(13916014) (1) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

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469

HENDRICK VERSCHURING D. Ä.,

1627 – 1690

DIE RAST VOR DER ABREISE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

46 x 50 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Wir danken Dr. Fred Meijer für seine freundlichen

Hinweise zur Kata logisierung.

In einer leicht hügeligen Landschaft eine antike Ruine

mit vegetabilem Bewuchs. Davor ein mit Pelzmütze

bekleideter Jäger zu Pferd, begleitet von seinen Jagdhunden.

(13916911) (13)

€ 6.000 - € 8.000

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470

JACOBUS STORCK,

1641 AMSTERDAM – UM 1692

Der Maler stand weitgehend im Schatten seines

Bruders Abraham Jansz Storck (um 1635-1710) und

widmete sich im Gegensatz zu diesem vermehrt den

Rheinlandschaften mit landschaftlichen Wiedergaben

der Binnenschifffahrt. Gelegentlich entstanden auch

Werke in Zusammenarbeit der beiden Brüder. Der

überwiegende Teil seiner signierten Werke entstand,

entsprechend den Datierungen, zwischen 1664 und

1687.

KÜSTENSTÜCK MIT HAFENCAPRICCIO

Öl auf Holz. Parkettiert.

48 x 64 cm.

Rechts unten signiert.

In Profilrahmen mit Wellenleistenprofil.

Das hier angebotene Gemälde wird als authentisches

Werk des Jacobus Storck beim RKD in Den Haag unter

Nummer 32203 geführt.

Neben den reizvollen und historisch interessanten

Rheinlandschaften mit den teils vedutenhaft wiedergegebenen

Städten, wie etwa Bacharach am Rhein,

fertigte Jacobus Storck auch fantasievolle Hafencapricci

an, die mitunter auch von italienischen Malern

wie Gerardo Poli bis zur Perfektion getrieben wurden.

Hier eine Hafenmole mit Kaimauer und hohem barocken

Steintor mit Zierbekrönung, dahinter eine

mit Rundtürmen befestigte Stadt. Auf dem Wasser

lagernde Segelschiffe mit eingeholten Segeln, am

Horizont ein Segelschiff im Begriff in den Hafen einzulaufen.

Provenienz:

Privatsammlung, 1996.

(13910212) (13)

JACOBUS STORCK,

1641 AMSTERDAM – CA. 1692

The painter was largely overshadowed by his brother

Abraham Jansz Storck (ca. 1635 - 1710) and, in contrast

to him, he frequently painted views of the Rhine

and depictions of inland shipping.

COASTAL SCENE WITH HARBOUR CAPRICCIO

Oil on panel. Parquetted.

48 x 64 cm.

Signed lower right.

The painting on offer for sale in this lot is listed as

an authentic work by Jacobus Storck at RKD in The

Hague, under no. 32203.

CITES export restrictions – sale in the EU only (frame).

€ 13.000 - € 16.000

Sistrix

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235


471

IZAACK VAN OOSTEN,

1613 ANTWERPEN – 1661, ZUG.

AUF EINER ANHÖHE VOR ROM

IZAACK VAN OOSTEN,

1613 ANTWERP – 1661, ATTRIBUTED

ON A HILL IN FRONT OF ROME

472

JOHANNES FLUPS,

UM 1625 – 1660, ZUG.

BLUMENSTILLLEBEN MIT SCHMETTERLING

Öl auf Holz. Parkettiert.

46,3 x 34 cm.

In ebonisiertem Wellenleistenrahmen.

Mehrere Wege suchen sich ihren Weg durch eine

durch Felsvorsprünge gestaltete Anhöhe, auf der die

Überreste einer alten Kirche stehen, deren Konchen

offen von der Sonne beleuchtet werden und deren

Campanile nun als Wohnhaus dient. Davor jedoch

eine neuere niedrigere Kirche, sowie eine Quelle;

mehrere Staffagefiguren gehen ihren Alltagsgeschäften

nach, während sich im rechten Bilddrittel die Vegetation

den Raum erobert. Der lichte Hintergrund bietet eine

Ansicht auf Rom mit seiner Engelsburg und dem weiter

im Hintergrund liegenden Petersdom etwa aus der

Perspektive der Villa Medici.

(1391028) (13)

Oil on panel. Parquetted.

46.3 x 34 cm.

€ 14.000 - € 16.000

Sistrix

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Öl auf Holz. Parkettiert.

59 x 46 cm.

Rechts unten monogrammiert und datiert „JHB

1660“.

Wir danken Dr. Fred Meijer, der das Monogramm JF einem

Maler aus Den Haag zuschreibt, Johannes Flups.

Das Monogram JHB, welches dem Maler Horatius

Bollongier (1601-1660) zugeordnet werden könnte,

bestand wohl im Original nur aus den beiden Monnogrammen

JF und wurde dann geändert in JHB.

Vor einfachem graubraunen Hintergrund auf einem Bord

stehend eine bauchige Glasvase, darin das sorgsam

arrangierte Blumenbouquet bestehend unter anderem

aus leuchtenden zweifarbigen Tulpen, Rosen sowie einer

Schachbrettblume, einer roten Lilie und diversen

Kleinblütlern. Am unteren Rand der Platte sitzend ein

kleiner Schmetterling, der die Komposition belebt.

(13916021) (1) (18)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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237


473

DAVID TENIERS D. J.,

1610 ANTWERPEN – 1690 BRÜSSEL, UMKREIS DES

DIE VERSUCHUNG

Öl auf Holz.

25 x 22 cm.

Auf dem vorliegenden Gemälde hat der Künstler die

Versuchung des Heiligen Antonius mit einem einfachen

Landbewohner ersetzt. Dieser sitzt in einem Innenraum

an einem Tisch mit darauf liegendem Schädel

und ist so mit schmunzelndem Gesichtsausdruck in

das Lesen seines kleinen Buches vertieft, dass er sich

weder von den hinter ihm agierenden tierähnlichen

skurrilen Gestalten noch von dem Wesen mit Fackel

im linken Vordergrund irritieren lässt. Wie sonst bei

dem Motiv üblich, sind auch hier wieder eine gefüllte

Flasche und mehrere Bücher wiederzufinden. Ungewöhnliche

Umsetzung eines sonst bekannten Themas.

(1391691) (18)

€ 2.000 - € 3.000

Sistrix

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474

QUIRINGH GERRITSZ. VAN BREKELENKAM,

1622 ZWAMMERDAM – 1668 LEIDEN

ALTE DAME BEIM TISCHGEBET

Öl auf Holz.

33,5 x 24,5 cm.

Links unten signiert und datiert, wohl „1662“, verso

alter Aufkleber mit Künstlername und Datierung „cirka

1650“.

In dekorativem Rahmen.

In einem dunklen Innenraum sitzt eine alte Dame

nach links auf einem hohen Stuhl, vor ihr auf dem

Schoß ein weißes Tuch, auf dem eine flache glänzende

Schale mit einem Fisch liegt. Sie hat andächtig ihre

Hände vor der Brust gefaltet und scheint bei geöffnetem

Mund gerade das Tischgebet zu sprechen. Mit

ihren Augen blickt sie gedankenverloren zur Seite

über die Speise hinweg. Neben ihr stehend ein Tisch

mit Brot, einer Keramik und einem Krug. Das Gemälde

könnte nicht nur eine Genredarstellung sein, sondern

auch als ein Verweis auf den Memento mori-Gedanken

des genügsamen und einsam werdenden Alters verstanden

werden.

(1391692) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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475

JAN VAN HUCHTENBURGH,

1647 HAARLEM – 1733 AMSTERDAM

Der Maler lernte bei Thomas Wijck und ging dann

noch sehr jung nach Rom zu seinem Bruder Jacob

van Huchtenburg, der in Nicolaes Pieterszoon Berchems

Manier Landschaften malte. Er begleitete in

den Jahren 1708 bis 1717 den österreichischen Feldmarschall

Prinz Eugen von Savoyen auf dessen Feldzügen

und malte dessen Schlachten in großen Zyklen.

DIE BELAGERUNG

Öl auf Leinwand. Doubliert.

70,5 x 58,5 cm.

Rechts unten signiert „JHughtenburgh“.

An einem Flussufer und einer Brücke die tobende

Schlacht um die Einnahme einer im Hintergrund liegenden

Burg. Im Zentrum ein gerade zu Boden gehender

Reiter auf einem Schimmel, hinter dem ein

berittener Soldat mit seinem Schwert zum Schlag

ausholt. Rechts ein Reiter mit großer heller Fahne,

während links ein Kämpfer am Boden liegt und ein

Soldat mit auffallend roter Hose erschrocken mit weit

geöffnetem Mund diesen ansieht. Graue Rauchschwaden

vom Kampfgeschehen steigen auf in den

blauen Himmel mit weissen Wolken. Für den Künstler

typisches, vielfiguriges Schlachtenbild in meist graubeiger

Farbgebung, aufgelockert durch weiße und

rote Farbakzente.

(13916912) (18)

JAN VAN HUCHTENBURGH,

1647 HAARLEM – 1733 AMSTERDAM

THE SIEGE

Oil on canvas. Relined.

70.5 x 58.5 cm.

Signed “JHughtenburgh” lower right.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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476

GILLIS VAN TILBURG D. J.,

1615/35 BRÜSSEL – UM 1678, NACHFOLGE DES

WIRTSHAUSINTERIEUR MIT

EINEM RUHENDEN BAUERN

Öl auf Holz. Parkettiert.

40 x 58 cm.

Auf einem Tavernenstuhl sitzend, mit einer rauchenden

Pfeife in der Hand und einem Becher neben sich, ruht

sich ein Bauer aus. Im Vordergrund sind ein Hund, der

aus seiner Schüssel etwas frisst, eine Katze, die ängstlich

zu der Wirtin hinschaut und ein kleiner Beistelltisch,

mit Tabak, einer halbvollen Flasche sowie eine angelehnte

Achse zu erkennen. Diese sind detailreich

dargestellt, der Lichteffekt ist mit Weiß erhöht und

der Farbenauftrag ist reichhaltig übertragen. Im Hintergrund

ist die Wirtin, diese lehnt sich an einen großen

Topf, der auf das Feuer gestellt ist. An der rechten

Seite verlässt ein Bauer das Wirtshaus. Der Hintergrund

ist mit einer leicht dezentrierten Perspektive

dargestellt, die Objekte sowie die Architektur sind

grob definiert und der Farbenauftrag ist ebenfalls

dünn und skizzenhaft aufgetragen. Malerei in reduzierter

Farbigkeit.

(13916935) (19)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

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239


477

FAUSTINO BOCCHI,

1659 BRESCIA – 1741, ZUG.

GEMÄLDEPAAR HUMORIGE DARSTELLUNGEN

MIT ZWERGEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Je 65 x 48,5 cm.

Das eine Gemälde zeigt in Landschaft vor einem Heusilo

zwei mit Glas, Weinflasche und Haken miteinander

fechtende Zwerge mit krummen Nasen. Das andere

Werk zeigt die überspitzte Darstellung eines eleganten

Galans mit übergroßem Hut, einer Frau seine Aufwartung

machend, während deren Mutter mit Spindel

im Hintergrund dem Geschehen beiwohnt. Alle drei

zeichnen sich aus durch überlange Nasen und breite

Lippen.

Typisches Werk des italienischen Malers, der sich auf

bizarre Zwergengemälde spezialisiert hatte.

(13908152) (18)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

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478

FRANCESCO ANTONIO SIMONINI,

1686 PARMA – UM 1755 EBENDA, ZUG.

BERGIGE LANDSCHAFT MIT BERITTENEN

SOLDATEN

Öl auf Leinwand.

38 x 48 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Durch eine Gebirgslandschaft auf einem Pfad ein

Trupp von hintereinander reitenden Landsknechten

mit einigen schwer beladenen Tieren. Sowohl linksals

auch rechtsseitig sind auf den Berghöhen ruinenartige

Gebäude zu erkennen. Besonders auffallend in

der Mitte ein Reiter mit rot leuchtendem Mantelüberwurf

in Rückenansicht auf einem Schimmel. Malerei

in überwiegend monochromer bräunlicher Farbigkeit,

aufgelockert durch rote und blaue Kleidungsstücke.

Anmerkung:

Im Freigabe- und Rückgabebericht des Comando Carabinieri

TPC von Venedig vom 26.06.2021 erscheint

das Gemälde mit der Zuschreibung an Veronese. Es

handelt sich aber vielmehr um ein typisches Werk

Simoninis, der in Parma, dann in Florenz und Siena

tätig war und enge Beziehungen zu venezianischen

Mäzenen unterhielt.

Literatur:

Das Werk ist veröffentlicht in: Giancarlo Sestieri,

I pittori di battaglie, Rom 1999, S. 471, Nr. 37.

(13200111) (18)

€ 2.400 - € 3.500

Sistrix

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241


479

ANDREA POZZO,

1642 TRIENT – 1709 WIEN, KREIS DES

ALLEGORIE DES FRÜHLINGS

ANDREA POZZO,

1642 TRENT – 1709 VIENNA, CIRCLE OF

ALLEGORY OF SPRING

Öl auf Leinwand. Doubliert.

83,5 x 103,5 cm.

In dekorativem goldenen Rahmen.

In südlicher Landschaft, die rechtsseitig durch ein

kleines Wäldchen mit Palmen angedeutet wird, die

schöne sitzende Flora mit Blüten in ihrer hochgehaltenen

rechten Hand, die sie in einem ihr von einem Putti

gehalten Spiegel betrachtet, sowie weitere Blumen in

ihrem Schoß, die den Frühling verkörpern. Zu ihren

Füßen ein liegender Putto in Rückenansicht mit Flügeln,

der weitere Blüten nach oben hält und hinter

sich einen kleinen Strauß liegen hat. Linksseitig Putti

mit einer Blumengirlande sowie schließlich ein über

dem Haupt fliegender größerer Putto der einen Blütenkranz

hält und von einem anderen rechtsseitig

vor einer Vase mit Blumen dabei betrachtet wird. Im

Hintergrund die weite Landschaft mit blauem Gebirgszug

unter hohem Himmel im untergehenden

gelblichen Abendlicht. Harmonische und detailreiche,

allegorische Darstellung des Frühlings in überwiegend

hellen, weichen Farbtönen.

(1390711) (18)

Oil on canvas. Relined.

83.5 x 103.5 cm.

€ 25.000 - € 30.000

Sistrix

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480

VENEZIANISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS

VENUS, SATYR UND AMOR IN LANDSCHAFT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

75 x 105 cm.

In dekorativem Rahmen.

Im Zentrum die lang, gestreckt liegende schöne nackte

Venus auf einem blau-weißen langen Tuch, die von

einem Satyr entdeckt wird, der bereits versucht, mit

seiner linken Hand das Tuch anzuheben. Venus wird

dabei von dem geflügelten Amor, der sich zwischen

beiden befindet, mit einer Fackel verteidigt. Malerei, bei

der besonders Venus durch ihr feines zartes Inkarnat

gegenüber dem dunkleren Hintergrund hervorgehoben

wird. Das Motiv der schlafenden Venus geht auf venezianische

Künstler des 16. Jahrhunderts zurück, wie

Giorgione (1476/77-1510) und Tizian (1485-1576). Das

vorliegende Gemälde wurde zeitweise Antonio Balestra

(1666-1740) zugeschrieben.

(1381561) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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243


481

MASSIMO STANZIONE (1585 – 1656)

UND GIOVAN BATTISTA RECCO (1615 – 1660)

SECHS KINDER SPIELEN MIT EINEM ALANO

UND EINEM STIEGLITZ

Öl auf Leinwand. Doubliert.

155 x 202 cm.

Links unten der ligierte Monogrammvermerk „AA“.

In vergoldetem Perlstabverzierten Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Riccardo Lattuada,

Rom, 10. November 2023, in Kopie.

In einer hügeligen, von Vegetation gekennzeichneten

Landschaft, die ein Flusslauf durchzieht, sind im Vordergrund

spielerisch sechs Kinder dargestellt. Die Gruppe

links hält einen Alano Hund: Während das eine Kind

ihn an einem Zaumzeug hält, ist die Rückenfigur im

Begriff, den Hund zu erklimmen, um ihn als Reittier zu

nutzen. Zwei Kinder weiter rechts halten einen Stieglitz

an einer Schnurr, während ein Kind am Boden

Kirschen und einen Pfirsich verspeist. Besonders ein

Gemälde, das bei Christie’s New York am 23. Januar

2004, Lot 48 angeboten worden ist und die Maße 120

x 180 cm hat, erscheint uns als Vergleichsbild besonders

tauglich.

MASSIMO STANZIONE (1585 – 1656)

AND GIOVAN BATTISTA RECCO (1615 – 1660)

SIX CHILDREN PLAYING WITH AN ALANO DOG

AND GOLDFINCH

Oil on canvas. Relined.

155 x 202 cm.

Monogrammed “AA” In ligature lower left.

Accompanied by an expert’s report by Riccardo

Lattuada, Rome, 10 November 2023, in copy.

A painting that seems particularly suitable for comparison

was offered for sale at Christie’s, New York on

23 January 2004, under lot 48 and measuring 120 x

180 cm.

€ 40.000 - € 60.000

Sistrix

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Literatur:

Vgl. Sebastian Schütze, Thomas Wilette, Massimo

Stanzione, L‘opera completa, Neapel 1992, S. 24,

Tafel IV, S. 193, S. 278. (1391961) (13)

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245


482

GUIDO RENI,

1575 BOLOGNA – 1642 EBENDA, KREIS DES

MARIA IM GEBET

Öl auf Leinwand. Doubliert.

87 x 76 cm.

In breitem, ornamental reliefierten Rahmen.

Beigegeben eine technische Analyse vom Center for

the diagnostic in art, Rom, von 28. September 2007

sowie ein Gutachten von Maurizio Marini, in Kopie.

In ovalem Ausschnitt mit Goldrand das leicht nach

rechts gerichtete Brustbildnis der Muttergottes mit

emporgerichtetem Blick und über die Brust gekreuzten

Händen. Über einem hellroten Untergewand ein blauer

Mantel, ihre Haare durch ein goldglänzendes Tuch

bedeckt.

Provenienz:

Privatsammlung, Rom.

Literatur:

Vgl. Stephen Pepper, Guido Reni, L‘opera completa,

London 1984, S. 225, Nr. 23; S. 229-230, Nr. 33;

Appendix IV, S. 355, Nr. C4. (1391846) (13)

GUIDO RENI,

1575 BOLOGNA – 1642 IBID., CIRCLE OF

THE VIRGIN IN PRAYER

Oil on canvas. Relined.

87 x 76 cm.

Accompanied by a technical analysis from Center

for diagnostic art, Rome, 28 September 2007, and

expert’s report by Maurizio Marini.

€ 20.000 - € 40.000

Sistrix

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483

JOHANN CARL LOTH,

1632 MÜNCHEN – 1698 VENEDIG, KREIS DES

ADONIS MIT DEM HUNDE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

110 x 91 cm.

In teilvergoldetem, ornamental verzierten Rahmen.

Nach rechts gewandter arkadischer Jüngling in Begleitung

eines Hundes vor offener Landschaft. Die

nach rechts geöffnete C-Form der Körperkomposition

findet sich in Loths Schaffen mehrfach, wie etwa bei

einem „Johannes dem Täufer“, der zuletzt bei Lempertz

2014 zu sehen war. Der in München geborene

Maler erhielt seine erste Ausbildung bei seinem Vater,

ging dann jedoch nach Rom und Venedig. Dort nahm er

Kontakt zu Barockmalern wie Giovanni Battista Langetti

(1625-1676) oder Antonio Zanchi (1631-1722) auf und

schuf nach 1670 auch großformatige Altarbilder für

venezianische Kirchen. Er und seine Werkstatt erhielten

zahlreiche Aufträge in Österreich, Böhmen und

Bayern, wobei aus dem Kreis seiner Schüler auch

Johann Michael Rottmayr (1654-1730) hervortrat. Loths

Gesamtwerk hat sich demgemäß weitgehend von

der Münchner Schule entfernt und deutlich die italienische

Stilsprache übernommen.

Literatur:

Vgl. Gerhard Ewald, Johann Carl Loth – genannt

Carlotto, in: Kindlers Malerei Lexikon, Bd. VIII, Zürich

1982.

Vgl. Giuseppe Fusari, Johann Carl Loth, Edizioni

del Soncino 2017. (1390033) (13)

JOHANN CARL LOTH,

1632 MUNICH – 1698 VENICE, CIRCLE OF

ADONIS WITH HIS DOG

Oil on canvas. Relined.

110 x 91 cm.

€ 15.000 - € 25.000

Sistrix

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484

CRISTOFANO ALLORI,

1577 FLORENZ – 1621 EBENDA, NACH

JUDIT MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

123,5 x 88,5 cm.

In breitem, ornamental reliefierten Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Pierluigi Carofano, Pisa,

3. Oktober 2022 sowie ein Gutachten von Riccardo

Spinelli, Florenz, 24. November 2022, jeweils in Kopie.

Vor abgedunkeltem Grund die fast ganzfigurige stehende

Figur der etwas nach links gewandten Judith

den Kopf des Holofernes haltend, rechts neben ihr die

Amme. Die Tötung des Holofernes wird im Buch Judith

im Alten Testament berichtet. Nach etlichem Brandschatzen

und Morden im gesamten Vorderen Orient,

gelangt Holofernes nach Betulia, wo es Judith gelingt,

ihn und sein Gefolge in ein Gelage zu verwickeln. Sie

und ihre Magd nutzen seine Trunkenheit aus und enthaupten

ihn. Das Original von 1610/12 mit den Maßen

139 x 116 cm befindet sich im Palazzo Pitti, Florenz

(Inv.Nr. 96). Die vorliegende zeitgenössische Wiederholung

ist von hoher Malqualität und sehr guter Erhaltung.

Möglicherweise handelt es sich um eine Werkstattwiederholung.

Literatur:

Vgl. Ausstellungskatalog, Cristofano Allori 1577 - 1621,

Florenz, Palazzo Pitti, Juli-Oktober 1984, Florenz

1984, S. 78 ff.

(1392031) (13)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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247


485

POMPEO GIROLAMO BATONI,

1708 LUCCA – 1787 ROM, NACH

ACHILLES UND DIE TÖCHTER DES LYKOMEDES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

158,5 x 126 cm.

In dekorativem Rahmen.

Die Darstellung geht auf eine Erzählung in der griechischen

Mythologie zurück: Um ihn vom Trojanischen

Krieg fernzuhalten, sandte die Meeresnymphe Thetis

ihren Sohn Achilles zu Lykomedes, dem König von

Skyros, der ihn in Mädchenkleider steckte. Die Griechen

konnten ihn aber nicht entbehren und schickten

Odysseus auf die Suche, der Achilles auf Skyros durch

eine List entdeckte. Er breitete vor der Mädchenschar

Geschenke aus, neben Schmuck auch ein Schwert

und einen Schild, und ließ auf der Trompete ein Angriffssignal

blasen. Daraufhin griff Achilles instinktiv

nach den Waffen und folgte dem Ruf des Odysseus

(Ovid 13, 162 ff.). Auf dem vorliegenden Gemälde ist

auf der linken Seite am Hof des Lykomedes Achilles zu

sehen, wie er das vorgelegte Schwert ergriffen hat und

es aus der Scheide zieht, während die drei Mädchen

neben ihm aufmerksam den vorgelegten Schmuck

betrachten und teils probieren.

Anmerkung:

Das Originalgemälde von Pompeo Batoni, Öl auf

Leinwand, von 1746, befindet sich in den Uffizien

in Florenz. (1391112) (1) (18)

POMPEO GIROLAMO BATONI,

1708 LUCCA – 1787 ROME, AFTER

ACHILLES AMONG THE DAUGTHERS

OF KING LYCOMEDES

Oil on canvas. Relined.

158.5 x 126 cm.

The depiction is based on a legend from Greek mythology:

The sea nymph Thetis sent her son Achilles to

Lycomedes, the king of Scyros to keep him away from

the Trojan War. The king dressed Achilles in girls’

clothes to disguise him. However, the Greeks could

not do without Achilles’ help and sent Odysseus in

search of him. He discovered Achilles on Scyros by

means of a trick: He laid out gifts in front of the group

of girls, including jewellery, a sword, and a shield, and

then sounded an attack signal on a trumpet. Achilles

instinctively grabbed the weapons and followed Odysseus’

call (Ovid 13, 162f.). In this painting Achilles is

depicted at the court of Lycomedes on the left, having

taken hold of the presented sword and pulling it from

its scabbard, while the three girls next to him attentively

look and try on some of the presented jewellery.

Restored, with retouching in places.

Notes:

The original painting by Pompeo Batoni, oil on canvas,

dated 1746, is held at the Uffizi Galleries in Florence.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

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486

JACQUES DE L‘ANGE,

TÄTIG 1630 – 1650, NACH

DIE GEFANGENNAHME CHRISTI

JACQUES DE L’ANGE,

ACTIVE 1630 – 1650, AFTER

THE TAKING OF CHRIST

Öl auf Holz. Parkettiert.

120 x 134 cm.

In vergoldetem, ornamental verziertem Rahmen.

In caravaggesker Lichtführung stellt der Maler vor

dunkler Hintergrundfolie den in Fesseln liegenden

Christus dar, mit ihn umzingelnden Personen. Jacques

de l‘Ange malte zahlreiche mehrfigurige Gemälde in

breit lagerndem, horizontal ausgerichtetem Format,

die eine caravaggeske Lichtführung aufweisen.

Oil on panel. Parquetted.

120 x 134 cm.

€ 30.000 - € 50.000 (†)

Sistrix

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Anmerkung:

Das Gemälde nach dem Original im Museo Nazionale

di Capodimonte in Neapel. (13605511) (13)

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251


487

JAKOB CHRISTOPH WEYERMANN,

1698 ST. GALLEN – 1757 AUGSBURG

Der Künstler war Schüler J. Beichs in München. Nach

Aufenthalt in Nürnberg war er seit mindestens 1732

ansässig in Augsburg. Den Hauptteil seines Schaffens

machen seine Landschaftsgemälde aus, teils mit figuraler

Staffierung.

BLUMENSTILLLEBEN IN EINER NISCHE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

68 x 73 cm.

In gekehltem Rahmen.

Auf einem zentral vorspringenden Steinprofil steht in

eine Nische gesetzt eine Balustervase mit zahlreichen

überreifen Blumen wie Schneeball, Wicken und geflammten

Tulpen.

Provenienz:

Sotheby's London, 6. Dezember 1989.

(13916022) (1) (13)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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488

MALER DES 18./ 19. JAHRHUNDERTS

GROSSES PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN

PAINTER OF THE 18TH/ 19TH CENTURY

LARGE MAGNIFICENT FLOWER STILL LIFE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

100 x 70 cm.

In dekorativem Rahmen.

Vor grünlich-braunem Hintergrund, der von links nach

rechts aufhellt, auf einer alten steinernen Platte stehend,

die einen kleinen Riss und eine Bestoßung

aufweist, eine große, gold glänzende Vase, darin

das prachtvolle Blumenarrangement: Es besteht aus

farbenfrohen Rosen, Tulpen, Nelken, Chrysanthemen,

Primeln, Hyazinthen, einer über den Vasenrand herabhängenden

blauen Ackerwinde und zwei großen, nach

oben links ragenden geflammten Tulpen. Auf der Platte

selbst liegend zudem noch eine orange leuchtende

Zinnie. Malerei mit gekonnter Licht- und Schattenführung,

die die hell beleuchteten Blumen besonders gegenüber

der dunkleren Umgebung hervorhebt.

(1391234) (18)

Oil on canvas. Relined.

100 x 70 cm.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

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489

JAN BAPTIST MONTEYNE,

UM 1695 – UM 1722, ZUG.

FESTLICHES BEISAMMENSEIN

BEIM ARMBRUSTWETTBEWERB

Öl auf Leinwand. Doubliert.

122,4 x 91,6 cm.

In ornamental reliefiertem Rahmen.

Besonders festliche capricciohafte Darstellung eines

herschaftlichen Anwesens mit offenem Portikus mit

korinthischen Kapitellen und Balustergalerie. Davor

eine Festtafel mit herrschaftlichen Figuren, einem

Weinkühler und edlen Speisen. Der tiefer liegende, im

Mittelgrund befindliche Park dient als Schauplatz für

einen Wettbewerb: Zahlreiche Männer bemühen sich

mit einer Armbrust drei an einem hohen Pfahl befestigte

Holzvögel zu schießen. Zwar hat auch Jan Jozef

Horemans d. J., dem das Gemälde mittels Plakette

zugewiesen wird, festliche Gruppenbilder gefertigt,

doch sind es bestimmte Versatzstücke, die auf die

Autorschaft von Jan Baptist Monteyne schließen lassen:

So sind gewisse Figuren mitsamt ihren Gesten

in ähnlichen Gemälden des Malers zu finden. Links

unten die Dame mit der Hand nach rechts weisend

findet sich an ähnlicher Stelle bei einem Bild, das beim

RKD unter Nr. 20117 dokumentiert ist, dort auch eine

ähnliche Portikusarchitektur und der schlanke Baum

mit seinem geschweiften Stamm und dem spärlichen

Blattwerk. Unter Nr. 58292 findet sich sogar auf der

Tafel der Strauß mit Frühlingsblumen, der hier von einer

Bediensteten auf einem Teller herbeigetragen wird.

(13916012) (1) (13)

JAN BAPTIST MONTEYNE,

CA. 1695 – CA. 1722, ATTRIBUTED

FESTIVITIES AT THE CROSSBOW COMPETITION

Oil on canvas. Relined.

122.4 x 91.6 cm.

Jan Jozef Horemans the Younger, to whom the painting

is attributed by means of a name plaque, created

festive group paintings, but there are details which

suggest the painter Jan Baptist Monteyne such as

certain figures and their gestures, which can be found

in similar paintings by him. A lady with her hand pointing

to the right in the lower left can be found in a

similar place in a painting that is documented at the

RKD under no. 20117, where there is also a similar

portico architecture and the slender tree with its

curved trunk and sparse foliage. Under no. 58292 the

bouquet of spring flowers can be found on the table,

which is brought on a plate by a servant in the present

painting.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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490

JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,

1728 LYON – 1808 LYON, ZUG.

WASSERFALL AN HOHEM FELSEN

Öl auf Leinwand.

73 x 96 cm.

Der Malstil von Pillement hat sich im Laufe seiner

langen Wirkungszeit öfter gewandelt. Ausgebildet

schon fünfzehnjährig in der Tapisserie-Manufacture de

Beauvais unter J. B. Oudry, widmete er sich alsbald

seinem eigentlichen Genre: der meist felsigen Landschaft,

etwa mit Holzstegen über Wasserfälle und hoch

aufgetürmten Felsformationen. Nach seinen früheren,

eher ruhig anmutenden Landschaften in heller Lichtstimmung,

finden sich nach seinen vielen Ortswechseln,

vor allem durch Eindrücke an Meeresküsten,

dramatische Sturmszenen mit Schiffbrüchen. Seine

Meisterschaft wurde bereits früh erkannt, seine Reisen

führten ihn – zunächst in Beauvais und Paris ansässig

– nach Madrid und Lissabon, London, Wien und

Italien. 1765 führte ihn seine Odyssee nach Warschau

an den königlichen Hof. Über Holland und die Schweiz

gelangte er letztendlich zurück in seine Heimatstadt,

wo er die letzten Jahre verbrachte.

Das vorliegende Gemälde liefert alle wesentlichen Bildelemente,

wie wir sie im Werk Pillements finden. Hier

ist die Dramatik der Kaskade noch zurückhaltend - einige

Fischer wagen sich an das Gefälle, während rechts in

einer Talsenke eine friedliche Hirtenidylle gezeigt wird

und die Landschaft sich zum Horizont hin beruhigt.

A.R.

Provenienz:

Das Gemälde ist unter dem Malernamen bereits

lange dokumentiert: aus der Sammlung Paul Delaroff

wurde es mit dem Titel „La Cascade“ im Hotel Drouot

Paris in der Auktion vom 27. April – 2. Mai 1914 versteigert,

im Katalog unter Lot 111 angeboten (allerdings

mit den dort abweichend angegebenen Maßen).

Jedoch findet sich der entsprechende gedruckte

Katalogtext aufgeklebt auf der Bildrückseite; zudem

das rote Lacksiegel mit der Aufschrift „COLLECTION

/ PAUL DELAROFF / 1914.“

2015 wurde das Gemälde unter Lot 270 bei Stahl-

Hamburg am 20. Juni versteigert.

Unterlagen beiliegend. (1390891) (1) (11)

JEAN-BAPTISTE PILLEMENT,

1728 LYON – 1808 IBID., ATTRIBUTED

WATERFALL ON HIGH ROCK

Oil on canvas.

73 x 96 cm.

Provenance:

The painting has long been recorded under Pillement’s

name: from the Paul Delaroff collection it was sold

titled La Cascade at Hôtel Drouot in Paris, Auction

27 April - 2 May 1914, under cat. no. 111 (although

the recorded dimensions differ there). However, the

corresponding printed catalogue text is attached on

the back of the painting as is a red lacquer seal with

the inscription “COLLECTION / PAUL DELAROFF /

1914.”

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

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Detailabbildung

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491

SÉBASTIEN BOURDON,

1616 MONTPELLIER – 1671 PARIS, KREIS DES

BACCHANALE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

126 x 178 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Das vorliegende Gemälde ist eine Kopie nach einem

Werk von Nicolas Poussin (1594-1665) von 1627/1628

mit den Massen 121 x 175 cm, das sich im Louvre in

Paris befindet. In harmonischer, arkadischer Landschaft

auf dem Boden in blauem Gewand sitzend eine

Gitarrenspielerin, der eine junge Mänade und ein

Mann in Rückenansicht zuhören. Dieser erhält zudem

ein leeres Glas nach oben, um es von dem Wein ausschenkenden

Gott Dionysos, mit Weinlaubkranz auf

dem Haupt, gefüllt zu bekommen. Ein am Boden

schlafendes und weitere Kinder bereichen die Szenerie.

Am linken Bildrand zum Gefolge des Bacchus gehörend

ein wohl betrunkener junger Mann unter einem

Baum, dem zwei weitere zur Hilfe eilen; einer hält einen

Ziegenbock an den Hörnern, der immer in Verbindung

mit Bacchus und seinen Festen zu finden ist.

(13908125) (18)

SÉBASTIEN BOURDON,

1616 MONTPELLIER – 1671 PARIS, CIRCLE OF

BACCHANALIA

Oil on canvas. Relined.

126 x 178 cm.

The painting on offer for sale in this lot is a copy after

a work by Nicolas Poussin (1594-1665) dated 1627/

1628 measuring 121 x 175 cm, held at the Louvre in

Paris.

€ 20.000 - € 40.000

Sistrix

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259


492

CLAUDE LE LORRAIN,

1600 CHAMAGNE – 1682 ROM,

NACHFOLGE DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS

Gemäldepaar

ITALIENISCHE LANDSCHAFTEN

CLAUDE LE LORRAIN,

1600 CHAMAGNE – 1682 ROME,

FOLLOWER OF THE 17TH/ 18TH CENTURY

Pair of paintings

ITALIAN LANDSCAPES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

167 x 117 cm.

In vergoldetem Kehlrahmen.

Hügelige Landschaften in klassizistischer Stimmung mit

pastoraler Staffage wie Tier und Hirten, einem Fluss

und architektonischen Versatzstücken. Die Komposition

erinnert vor allem an den großen Claude le Lorrain.

(13908151) (13)

Oil on canvas. Relined.

167 x 117 cm.

In gilded frame.

€ 50.000 - € 80.000

Sistrix

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Detailabbildung

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261


493

GÉRARD DE LAIRESSE,

1641 LÜTTICH – 1711 AMSTERDAM

Der Künstler war zunächst Schüler seines Vaters und

ab 1655 von Bertholet Flémal (1614-1675). Er strebte

nach einem sich an die Antike und an Nicolas Poussin

anlehnenden Schönheitsideal, zudem liebte er mythologische

und allegorische Motive. Seine Hauptwerke

sind in Amsterdam, Schleißheim, Kassel und im Louvre

ausgestellt.

FLUSSLANDSCHAFT MIT NYMPHEN

IN EINEM BOOT

Öl auf Leinwand.

53 x 63 cm.

Rechts unten auf Sockel signiert „G. Lairesse“, verso

auf Keilrahmen als „Überfahrt zum Fest“ bezeichnet,

zudem mit drei roten Wachssiegeln versehen.

Ungerahmt.

Vor arkadischer Landschaft mit gelblich untergehendem

Sonnenlicht am Ufer eines Flusses ein mit

Nymphen besetztes prächtiges Boot, die sich vom

Bootsmann zur anderen Uferseite übersetzen lassen

wollen. Dabei machen sie Musik auf einer Flöte, einem

Tambourin und einer Triangel. Linksseitig ein altes Gebäude

mit zwei Figuren auf einem Balkon, die die Fahrt

beobachten, am rechten Bildrand weitere Figuren und

ein an einem Baum anlehnender Faun, sowie zwei

Kinder, von denen eines am roten Gewand vom Ufer

zurückgehalten wird.

(1391811) (18)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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263


494

FRANÇOIS BOUCHER,

1703 – 1770, NACH

Der Maler gehört zu den bedeutensten Künstlern des

französischen Rokoko, war Hofmaler Ludwigs XV, gefördert

durch die Marquise de Pompadour. 1720 studierte

er bei François le Moyne (1688-1737), er erhielt

bereits 1723 einen ersten Preis der Académie Royale

sowie den Grand Prix de Rome, der ihm eine Studienreise

nach Italien ermöglichte. Ab 1755 wirkte er zudem

als künstlerischer Leiter der Manufacture royale des

tapisseries und war um 1765 bereits erster Hofmaler

des Königs sowie 1761 Rektor der Königlichen Akademie.

LES AMUSEMENTS DE LA CAMPAGNE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

121 x 100 cm.

Rahmen mit gravierter Künstlerplakette.

In reich mit Rocaillen beschnitztem und vergoldeten

Rahmen.

FRANÇOIS BOUCHER,

1703 – 1770, AFTER

LES AMUSEMENTS DE LA CAMPAGNE

Oil on canvas. Relined.

121 x 100 cm.

We would like to thank Alastair Laing for his assistance

in cataloguing this lot.

The painting was created after an engraving from

1754 (Jean-Richard, nos. 555 - 557), the original oval

painting is signed and dated 1743 (Ananoff & Wildenstein,

no. 261, formerly owned by the Prince of Beringhen

and is today held with another oval painting

by Boucher at the Tokyo Fuji Art Museum.

€ 20.000 - € 40.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Wir danken Alastair Laing für seine Hilfe bei der Katalogisierung

dieses Gemäldes.

In einer in bläulichgrünen Tönen wiedergegebenen

Landschaft mit niedriger Vegetation und architektonischen

Versatzstücken im zentralen Vordergrund ein

Liebespaar sitzend. Das Gemälde ist nach dem Stich

von 1754 entstanden (Jean-Richard, Nr. 555-557), das

original ovale Gemälde ist signiert und datiert 1743

(Ananoff & Wildenstein, Nr. 261, ehemals im Besitz

des Prinz von Beringhen und wird heute gemeinsam

mit einem weiteren Ovalbild Bouchers im Fuji Museum

of Fine Art in Tokio verwahrt).

(1390602) (13)

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495

CHARLES FRANÇOIS LACROIX DE MARSEILLE,

UM 1700 MARSEILLE – 1782 BERLIN, ZUG.

VIER KÜSTEN STÜCKE MIT ARCHITEKUTSTAFFAGEN,

BÄUMEN UND IHRER TÄGLICHEN ARBEIT NACH-

KOMMENDEN FIGUREN

Öl auf Leinwand. Auf Platte montiert.

96 x 102 cm.

Jeweils in geschnitzen Eichenrahmen.

Jeweils ein südliches Küstenstück zeigend, mit Hafenbebauung

und Staffagefiguren und Bäumen.

Anmerkung:

Lacroix de Marseille war ein französischer Landschaftsmaler,

der sich von 1750-1763 in Rom aufhielt, wo er

sowohl die Antike als auch die Landschaftsmalerei

aus dem Erbe der früheren Jahrhunderte rezipierte.

Im Werk von Lacroix de Marseille gibt es jedoch keine

majestätischen Häfen mit rigorosen Perspektiven,

sondern eher eine Vorliebe für das pittoreske und für

eine wildere Natur. Er entwickelte einen Stil unter dem

Einfluss von Claude Joseph Vernet, den er während

seines Aufenthaltes in Rom, 1751 kennenlernte und

von dem er lernte Seestücke zu malen. Vernet, der

gerade vom König beauftragt worden war seine berühmte

Serie der Port du France zu malen, bevorzugte

eine poetische Version, während Lacroix auf Genauigkeit

bedacht war. In seiner bezaubernden Vision der

Welt, bewegen sich die Figuren mit Natürlichkeit.

(1391111) (1) (13)

CHARLES FRANÇOIS LACROIX DE MARSEILLE,

CA. 1700 MARSEILLE – 1782 BERLIN, ATTRIBUTED

A pair of paintings

FOUR COASTAL LANDSCAPES WITH

ARCHITECTURAL STAFFAGE, TREES AND

FIGURES GOING ABOUT THEIR DAILY WORK

Oil on canvas. Mounted on panel.

96 x 102 cm.

€ 50.000 - € 70.000

Sistrix

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267


Detailabbildung eines Gemäldes Lot 495

496

GIOVANNI PAOLO PANINI,

1691 PIACENZA – 1765 ROM

(ABB. RECHTS)

SÄULENARCHITEKTUR MIT PUTTI

Öl auf Leinwand. Doubliert.

100 x 60 cm.

In teilvergoldetem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Ferdinando Arisi,

in Kopie.

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Dieses architektonische Capriccio wurde ebenso wie

das vergleichbare, hier angebotene Werk, von Panini

gemalt in der Zeit nach seinem Umzug nach Rom im

November 1711, als er im Atelier von Benedetto Luti

zusammen mit Placido Costanzi arbeitete.

Unter den hohen, teils verschattet liegenden Säulen

einer antiken Architektur oder eines Tempels, dessen

Gebälk teils mit herabhängenden Pflanzen bewachsen

ist, fünf nackte Putti und eine breite, am Boden stehende

Schale, aus der sie wohl Wasser geschöpft haben,

um dann aus zwei kleinen Schalen zu trinken. Zwischen

den Säulen rechts fällt der Blick auf ein ruhiges

Meer unter hohen Himmel. Die Figuren scheinen fast

in den Hintergrund zu treten und lediglich dem Größenvergleich

und der Unterstreichung der prächtigen

Architektur zu dienen. Die Malerei in überwiegend

grau-brauner Farbigkeit, die Architektur zudem durch

starke Licht- und Schattenkontraste besonders hervorgehoben.

(13803128) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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497

GIOVANNI PAOLO PANINI,

1691 PIACENZA – 1765 ROM

SÄULENARCHITEKTUR MIT ZWEI MÄNNERN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

100 x 60 cm.

In teilvergoldetem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Ferdinando Arisi,

in Kopie.

Dieses architektonische Capriccio zeigt zwei Männer

in orientalischen Gewändern im Gespräch vor den

Ruinen eines antiken Gebäudes mit korinthischen

Säulen. Nach rechts führt der Blick auf das weite

Meer mit Küste unter hohem Himmel. Wiedergabe

in der typischen Manier des berühmten Künstlers in

zurückhaltender Farbgebung.

Laut Arisi entstand das Gemälde von Panini nach seinem

Umzug nach Rom im November 1711, wo er im

Atelier des Benedetto Luti zusammen mit Placido

Costanzi arbeitete.

(13803127) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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269


498

GASPARE DIZIANI,

1689 BELLUNO – 1767 VENEDIG, ZUG.

Diziani wird längst als der wichtigste Nachfolger seines

Lehrers Sebastiano Ricci (1659-1734) angesehen. Ab

1717 hielt er sich in Dresden auf, von August III berufen.

Zwischenzeitlich entstanden 1718 vier Supraporten

in der Residenz München, später wirkte er in Rom und

Venedig. Dizianis beide Söhne Antonio (1737-1797)

und Giuseppe (1744-1821) arbeiteten mit ihm bei seinen

umfangreichen Aufträgen zusammen.

ALLEGORIE DER THEOLOGISCHEN TUGENDEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

71 x 52 cm.

In dekorativem vergoldetem Rahmen.

Auf dem hochformatigen Gemälde mit gemaltem,

nach oben abgerundetem Rahmen werden vor hellblauem

Himmelshintergrund auf weißen Wolken durch

weibliche Figuren, Putti und Kinder die drei theologischen

oder christlichen Tugenden Glaube, Liebe und

Hoffnung dargestellt. Der Glaube wird symbolisiert

durch das Kreuz, das oben links ein Putto hält und

durch einen Kelch mit Hostie in den Händen einer jungen,

edel gekleideten Frau auf der Wolke. Die Liebe

wird dargestellt durch ein rotes Herz in der ausgestreckten

Hand eines weiteren Puttos, die Hoffnung

schließlich durch einen großen Anker in der Hand einer

links unten sitzenden Frau. Malerei in zurückhaltender

Farbgebung.

Das Gemälde, das eher ein vollendetes Werk als eine

Skizze ist, dürfte aufgrund der plastischen und ausgeprägten

Konstruktion der Figuren und der Farbgebung

in das vierte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts, in die

zentrale Phase von Dizianis Schaffen, datiert werden.

(1320014) (18)

GASPARE DIZIANI,

1689 BELLUNO – 1767 VENICE, ATTRIBUTED

ALLEGORY OF THE THEOLOGICAL VIRTUES

Oil on canvas. Relined.

71 x 52 cm.

The painting, which is more of a finished work than a

sketch, can be dated to the 1840s, the main phase

of Dizianis œuvre, due to the pronounced and threedimensional

construction of the figures and the colouring.

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

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499

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MAILAND

Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,

er studierte in Brescia und befasste sich mit

dem Werk von Girolamo Romanino (1484/87-1562).

Später zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium

unter Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort.

Von 1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe von Reisen,

die ihn u. a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum

führten. Mit seinen Venedigveduten begründete Bison

ein kommerzielles Genre, um der Nachfrage von Touristen

und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen

Venedigansichten schuf er auch idyllische Fantasielandschaften.

Dabei ist die Vielfalt seiner Themen sowie

die hohe Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben.

Im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts arbeitete

er mit dem Architekten Gian Antonio Selva zusammen,

so etwa für die Dekorationen des inzwischen nicht

mehr existierenden Palazzo Bottoni di Ferrara und

dem Casino Soderini in Treviso. Er studierte Werke

von Guardi und Gian Domenico Tiepolo (1727-1804),

wirkte auch als Freskant in Venedig, begab sich nach

Treviso, Padua und Triest, 1833 schließlich nach Mailand,

wo er bis zu seinem Lebensende blieb.

VENEDIG VEDUTE:

BLICK VON DER MOLE DER LIBRERIA

AUF SANTA MARIA DELLA SALUTE

Öl auf Leinwand.

57 x 67 cm.

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia, in

Kopie.

Die Ansicht bietet aus aus erhöhtem Standpunkt einen

Weitblick über den nach hinten ziehenden Canal

Grande. Rechts hebt sich vor der verschatteten Fassade

der Libreria, dem Eckgebäude an der Piazza, die

Georgssäule ab, davor beleben wandelnde Passanten

in hellem Licht die Bildszenerie mit Arbeitern und

Kaufleuten. Buden mit Sonnenschutz-Planen bergen

die Verkaufsstände, und wie immer an der Mole anliegende

Gondeln.

Klarer und präziser als Guardi dokumentiert Bison im

Sinne des frühen Klassizismus die Architekturdetails,

selbst im Hintergrund, mit der Kuppelkirche Santa

Maria della Salute und den Schiffen im Canal.

Der Künstler gilt daher auch als italienischer Vedutist

des Klassizismus.Neben zahlreichen Venedigansichten

schuf er auch idyllische Fantasielandschaften. Neben

der Vielfalt seiner Themen ist besonders die hohe

Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben. Der

Experte Dario Succi ordnet das Bild in die Schaffenszeit

ein als Bison nach Triest zog, also bald nach 1800.

A.R.

Provenienz:

Privatsammlung.

Literatur:

Dario Succi, La Serenissima nello specchio di rame,

2013, Bd. I, S. 208 Nr. 28.

Vgl. Dizionario biografico degli italiani, Bd. 10, Rom

1968, S. 684-685.

Vgl. Lina Urban, Processioni e feste dogali, Vicenza

1998. (1391381) (3) (11)

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MILAN

VENICE VEDUTA: VIEW OF THE MOLE OF

THE LIBRERIA TOWARDS SANTA MARIA

DELLA SALUTE

Oil on canvas.

57 x 67 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,

Gorizia, in copy.

The expert Dario Succi dates the painting to the period

when Bison moved to Trieste, soon after 1800.

Literature:

Dario Succi, La Serenissima nello specchio di rame,

2013, vol. I, p. 208 no. 28.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

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273


500

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MAILAND

Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,

er studierte in Brescia und befasste sich mit

dem Werk von Girolamo Romanino (1484/87-1562).

Später zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium

unter Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort.

Von 1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe von Reisen,

die ihn u. a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum

führten. Mit seinen Venedigveduten begründete Bison

ein kommerzielles Genre, um der Nachfrage von Touristen

und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen

Venedigansichten schuf er auch idyllische Fantasielandschaften.

Dabei ist die Vielfalt seiner Themen sowie

die hohe Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben.

Im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts arbeitete

er mit dem Architekten Giannantonio Selva zusammen,

so etwa für die Dekorationen des inzwischen

nicht mehr existierenden Palazzo Bottoni di Ferrara

und dem Casino Soderini in Treviso. Er studierte Werke

von Guardi und Gian Domenico Tiepolo (1727-1804),

wirkte auch als Freskant in Venedig, begab sich nach

Treviso, Padua und Triest, 1833 schließlich nach

Mailand, wo er bis zu seinem Lebensende blieb.

HÜGELIGE LANDSCHAFT MIT VERGNÜGTEN

FIGUREN

Gouache auf Papier, auf Leinwand.

33,5 x 41,5 cm.

Hinter Glas in Profilrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Fabrizio Magani, in

Kopie.

In lichter Sommerstimmung eine stark felsige, schroffe

Landschaft mit von einem Hügel hinabführen dem

gestuften Weg. An dessen Fuße ein Rundtisch mit

speisender und Wein trinkender vornehmer Gesellschaft.

Literatur:

Vgl. Fabrizio Magani, Giuseppe Bernardino Bison,

Soncino 1993, S. 44-46.

Vgl. D. Tosato, Palazzo Sambonifacio, in: Affreschi

nei palazzi di Padova. Il Sei e Settecento, Verona

2018, S. 373-380.

Vgl. G. Pavanelle, Ausstellungskatalog, Giuseppe

Bernardino Bison pittore e disegnatore, Mailand

1997. (1380702) (4) (13)

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MILAN

HILLY LANDSCAPE WITH CHEERFUL FIGURES

Gouache on paper, laid on canvas.

33.5 x 41.5 cm.

Accompanied by an expert‘s report by Fabrizio

Magani, in copy.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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501

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MAILAND

AN DER FURT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49 x 63,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

Unter hohem, durch das Licht der untergehenden

Sonne leicht rötlich verfärbtem Himmel, eine Familie

beim Durchschreiten einer Furt. Ein kleiner Junge

geht voran, ihm folgt ein Muli mit der darauf sitzenden

Großmutter und einem Kleinkind und schließlich der

Vater mit seiner Frau, die ein weiteres Kind in ihrem

linken Arm hält. Das hellblaue Wasser so klar, dass

teils die Füße der Laufenden sichtbar sind. Hinter

ihnen ein großes, bewachsenes Felsenstück und

linksseitig ein Wasserfall. Nach rechts geht der Blick

in die Ferne auf ein höher gelegenes Ufer mit Gebäuden

und einen hohen Berg mit einer Burganlage.

Stimmungsvolle Darstellung in weichen Farbtönen

in der Manier des Künstlers.

Anmerkung:

Das Gemälde wurde 1982 von Egidio Martini mit

seinem Standort in einer Privatsammlung in Cortina

d‘Ampezzo veröffentlicht (E. Martini, La pittura del

Settecento veneto, Udine 1982, S. 114, S. 558 Anm.

396, Abb. 933) und ist im 2012 erschienenen Katalog

der Gemälde von Giuseppe Bernardino Bison mit

anderen Maßen (62 x 88 cm) enthalten (Giuseppe

Pavanello, A. Craievich, Alberto-Daniele D‘Anza, Giuseppe

Bernardino Bison, Triest 2012, S. 244, Nr. 301).

Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus,

er studierte in Brescia und war Schüler von

Girolamo Romanino Romani (1484/87-1562). Später

zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium

unter Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort. Von

1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe von Reisen,

die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum

führten. Mit seinen Venedigveduten begründete Bison

ein kommerzielles Genre um der Nachfrage von Touristen

und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen

Venedigansichten schuf er auch idyllische

Fantasielandschaften. Neben der Vielfalt seiner

Themen ist besonders die hohe Qualität seiner

Bildproduktion hervorzuheben. (13200114) (18)

GIUSEPPE BERNARDINO BISON,

1762 PALMANOVA – 1844 MILAN

AT THE FORD

Oil on canvas. Relined.

49 x 63.5 cm.

Notes:

The painting was published in 1982 by Egidio Martini

with its location listed in a private collection in Cortina

d’Ampezzo (E. Martini, La pittura del Settecento

veneto, Udine 1982, p. 114, p. 558 note 396, ill. 933)

and is listed in the 2012 catalogue of paintings by

Guiseppe Bernadino Bison with differing dimensions

(62 x 88 cm) (Guiseppe Pavanello, A. Craievich,

Alberto-Daniele D‘Anza, Giuseppe Bernardino Bison,

Trieste 2012, p. 244, no. 301).

€ 7.000 - € 10.000

Sistrix

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275


502

ENGLISCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS

FAMILIENPORTRAIT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

126 x 159,5 cm.

In vergoldetem gekehlten Rahmen mit Perlstabdekor.

Pastorale Landschaft mit einem Bauernhaus und umliegender

sommerlicher Vegetation. Im Hintergrund

links ein Dorf mit Kirchturmspitze, im Vordergrund ein

Repoussoirbaum, der aus dem rechten Bildgrund hereinragt.

Die Familie bestehend aus zwei Frauen und

drei Kindern, von denen der in der Mitte dargestellte

Knabe, vermutlich als das spätere Familienoberhaupt,

die Ziege führt. Der Ziege ist ein Zicklein an die Seite

gestellt und somit ebenfalls als Familie symbolträchtig

dargestellt. Alle Personen in aufwändig gestalteter

Kleidung mit kostbaren Stoffen, Rüschen und Schleifenbesatz,

in typischer Weise das Leben des Adels als

Bauernfamilie dargestellt und somit die Nähe zum

ländlichen Leben exemplifiziert.

(1390812) (10)

ENGLISH SCHOOL, 18TH CENTURY

FAMILY PORTRAIT

Oil on canvas. Relined.

126 x 159.5 cm.

In gilt moulded frame with bead and reel décor.

Pastoral landscape with farmhouse and surrounded

by summery vegetation.

€ 20.000 - € 25.000

Sistrix

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277


503

FRANZÖSISCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE

DES 18. JAHRHUNDERTS

BLUMENSTILLLEBEN IN PORPHYRVASE

Öl auf Leinwand.

Im Oval: 130 x 102 cm.

In Louis XV Stilrahmen mit ovalem Ausschnitt.

Auf einer angedeuteten Tischplatte eine kelchförmige

Porphyrvase. Davor Pfirsiche, Trauben und ein angeschnittener

Kürbis liegend, die Vase gefüllt mit einem

raumgreifenden Bouquet aus Rosen, Schneebällen,

Tagetes, Flieder, Lilien und Sonnenblumen. Die Komposition

erinnert an die Werke von Jan oder auch Justus

van Huysum.

(1390981) (13)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

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504

MARCANTONIO FRANCESCHINI,

1648 BOLOGNA – 1729, ZUG.

VENUS UND CUPID

Öl auf Leinwand. Doubliert.

23,5 x 32 cm.

In dekorativem vergoldeten Rahmen.

In Nahsicht eine Wolkenbank mit der darauf gestützten

Venus, deren nackter Oberkörper teils von einem

blauen Tuch bedeckt wird. Sie blickt liebevoll auf den

geflügelten Cupid, neben dem mehrere attributive

Pfeile auf der Wolke liegen. Sie zeigt ihm in ihrer linken

Hand den goldenen Apfel, den sie durch das Urteil des

Paris erhalten hat und weist mit dem Zeigefinger der

anderen Hand auf sich. Am unteren linken Bildrand

zwei verliebt schnäbelnde Tauben. Ruhige, harmonische

und einfühlsame Darstellung.

(1390851) (18)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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505

FRANZÖSISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS,

KREIS DES LOUIS-MICHEL VAN LOO (1707-1771)

Gemäldepaar Jahreszeiten-Allegorien

WINTER: BOREAS ENTFÜHRT DIE NYMPHE

OREITHYA

sowie

ALLEGORIE DES SOMMERS

Öl auf Holz, parkettiert. Im Oval.

Die Rechteckrahmen mit Oval-Abdeckung später.

53,5 x 46,5 cm.

Camaieu-Malerei, in Grau- und Brauntönen. Die allegorischen

Gestalten jeweils als jugendliche Frauenakte

auf Wolkengebilden. Aus antiker Überlieferung ist es

Boreas, der als Nordwind die winterliche Jahreszeit

beherrscht. Im Gegenstück ist die jung-weibliche

Sommer-Allegorie mit einem Ährenkranz geschmückt,

Putten sind mit Gartenschaufel, Obst und einem

Dreschschlegel dargestellt. Der Löwe, Symbol des

Monats August, wie auch der Sommerhitze wird von

der Allegorie gezähmt. Wohl aus einem Jahreszeiten-

Zyklus. Jeweils im Oval gemalt, von hoher künstlerischer

Qualität. A.R.

(1391389) (3) (11)

FRENCH SCHOOL, 18TH CENTURY,

CIRCLE OF LOUIS-MICHEL VAN LOO (1707 -1771)

A pair of allegorical paintings of the seasons.

WINTER: BOREAS ABDUCTS THE NYMPH

OREITHYIA

and

ALLEGORY OF SUMMER

Oil on panel. Parquetted. In oval.

53.5 x 46.5 cm.

Camaïeu painting in shades of grey and brown.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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279


506

CHARLES ANDRÉ VAN LOO,

1705 NIZZA – 1765 PARIS, ZUG.

PORTRAIT EINES EDELMANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

116 x 90 cm im Oval.

In vergoldetem Rahmen mit Blüten- und Rocaillezier.

Vor abgedunkeltem Fond das Hüftportrait eines stehenden

Mannes im besten Alter neben einer Tischkante.

Elegante Kleidung in violetten und purpur

Farbtönen. Carle van Loo stammte aus einer niederländischen

Malerfamilie, deren Mitglieder es in ganz

Europa zu Ruhm gebracht hatten, und wurde in der

Pariser Werkstatt seines Bruders Jean-Baptiste ausgebildet.

Nachdem er 1724 den ersten Preis für Malerei

an der Académie Royale gewonnen hatte, wurde

er ab 1728 an der Académie de France in Rom angestellt,

wo er ausschließlich prestigeträchtige römische

Aufträge ausführte, bevor er an den Hof des Königs

von Piemont-Sardinien in Turin wechselte. Er heiratete

1733 die Hofmusikerin Christina Somis, deren Vater,

der Maestro Jean-Baptiste Somis, ein enger Vertrauter

von Karl Emanuel III von Savoyen war. Carle van

Loos italienischer Aufenthalt, der eine der bemerkenswertesten

künstlerischen Karrieren des 18. Jahrhunderts

einleitete, war geprägt von außergewöhnlichen

Arbeiten im Palast von Stupinigi und im Palazzo Reale

in Turin und brachte ihm die sofortige Unterstützung

des Mercure de France ein, als er seine Werke im

Salon von 1735 vorstellte. Bis 1747 reißen die Lobeshymnen

auf seine Beherrschung aller Bereiche der

Malerei, seine subtile Kunst, sich auf die großen

Meister zu beziehen, und seine ikonografische Bandbreite,

die die gesamte Typologie der Genres abdeckt,

nicht ab. Der gefürchtete Kritiker Lafont de Saint-Yenne

bewunderte ihn und erkannte in ihm einen Meister

der „grande manière“, was durch seine Ernennung

zum Leiter der École royale des élèves protégés

(1748) und die anhaltende Wertschätzung der aufgeklärten

Kritiker (Cochin, Grimm, der Comte de Caylus

und Diderot) bestätigt wurde. Als Höhepunkt des alle

zwei Jahre stattfindenden Salons wegen der Fülle

seiner Lieferungen ebenso wie wegen der Skandale,

die sie auslösten „Sacrifice d‘Iphigénie“, 1757 und

„Portrait de mademoiselle Clairon en Médée“, 1759,

beide in Potsdam, Neues Schloss; „Madeleine pénitente“,

1761, Privatsammlung) wurde er von Ludwig

XV favorisiert, der ihm 1762 das Amt des ersten

Malers des Königs und 1763 das des Direktors der

Académie verlieh.

Provenienz:

Gemäß der Einlieferertradition wohl aus der ehemaligen

privaten Kunstsammlung des Essener

Großindustriellen Alfred Krupp (1812-1887) aus

der Villa Hügel in Essen.

Literatur:

Vgl. Michel-François Dandré-Bardon, Vie de Carle

Vanloo, Paris 1765.

Vgl. Marie-Catherine Sahut, Carle Vanloo. Premier

peintre du roi (Nice, 1705-Paris, 1765), Ausstellungskatalog,

Musée Chéret, Nizza, 1977.

Vgl. Jean-François Mozziconacci Andrea Zanella et al.,

Les Van Loo, fils d‘Abraham, Musée des Beaux­ Arts,

Nizza, 1. November 2000-28. Februar 2001, Ausstellungs

katalog, Charles Astro, Nizza 2000.

Vgl. Christophe Henry, La Grâce comme système

poético-politique. Pour une lecture des Grâces de

Carle Vanloo (1765), Littératures classiques, Nr. 60,

2006.

Vgl. Christine Rolland, Autour des Van Loo. Peinture,

commerce des tissus et espionnage en Europe

(1250-1830), Rouen 2012.

Vgl. Christophe Henry, Loo, Carle van, in: Allgemeines

Künstlerlexikon, Bd. 85, 2015, S. 251.

(1391311) (13)

CHARLES ANDRÉ VAN LOO,

1705 NICE – 1765 PARIS, ATTRIBUTED

PORTRAIT OF A NOBLEMAN

Oil on canvas. Relined.

116 x 90 cm in oval.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

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507

FELICE BOSCARATTI,

1721 VERONA – 1807 EBENDA, ZUG.

CONCERTINO

Öl auf Leinwand. Doubliert.

72 x 56 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Vor braunem Hintergrund in Nahsicht das Halbbildnis

einer eleganten Dame in barocker Kleidung mit goldfarbenem

Kleid, das im Bereich des Dekolletés und an

den Ärmelenden mit weißer Spitze verziert ist, zudem

im Brustbereich eine blaue Schleife und ein kleines

Blütengebinde. Sie hat eine hohe, mit Band und

Schmuck verzierte weiße Perücke, zudem wertvolle

Ohrgehänge und eine lange Kette um ihren Hals. Mit

ihren Händen spielt sie gerade auf einem Spinett. Mit

ihrem Kopf wendet sie sich einem hinter ihr stehenden

jungen Mann in roter Jacke und Hut zu, der sie

liebevoll anblickt. Dabei hält er in seiner linken Hand

eine Art Fagott, die auf das gemeinsame Konzert hinweist.

Anmerkung:

Ausgebildet in Verona bei Rotari, kehrte er nach einem

Aufenthalt in Rom in der Werkstatt von Batoni in

seine Heimat zurück und zog dann um 1778-79 nach

Venedig, wo er 1807 starb. In den Genrebildern

nahm er die Manier von Pietro Rotari (1707-1762)

wieder auf, mit dem er manchmal verwechselt wird.

(13200112) (18)

€ 3.500 - € 5.500

Sistrix

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508

JACQUES PHILIPPE CARESME,

1734 – 1796, ZUG.

VENUS, FLORA UND EIN BACCHANT

HULDIGEN EINER DIONYSOSHERME

Gouache auf Papier, auf Holz aufgezogen.

39 x 31 cm.

Hinter Glas, in reich geschnitztem und

vergoldeten Originalrahmen.

In sonnenbeschienener Landschaft mit antiken Gebäuderesten,

die auf einem roten Tuch sitzende schöne

nackte Venus in ihren Händen ein Räuchergefäß haltend,

hinter ihr ein musizierender Bacchant und neben

ihm Flora mit bläulichem Umhang, einen großen Korb

mit Blumen haltend. Linksseitig auf einem steinernen

Sockel stehend eine große Dionysosherme, der sie

huldigen. Zudem am linken und rechten Bildrand zwei

Kinder mit Weinrispen gefüllten Körben. Feine qualitätvolle

Darstellung.

(1380471) (18)

€ 3.000 - € 5.000

Sistrix

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281


509

JOHANN CHRISTIAN BRAND,

1722 WIEN – 1795 EBENDA, UMKREIS

IDYLLISCHE LANDSCHAFT MIT RUINEN

UND HIRTEN MIT IHREN TIEREN

Öl auf Weichholztafel.

26 x 37,5 cm.

In prunkvollem Rahmen.

In weiter hügeliger Landschaft hat sich im warmen

Licht der gelblich untergehenden Sonne eine Hirtenfamilie

vor einer Mauerruine niedergelassen mit ihren

Schafen, Ziegen und Kühen. Im Hintergrund rechts

sind ein Reiter und zwei weitere Figuren sowie im

verschatteten Vordergrund weitere Steinfragmente zu

erkennen. Stimmungsvolle Wiedergabe mit feinen

Details.

(13908157) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

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510

GASPARE TRAVERSI,

UM 1722 NEAPEL – 1769 ROM, ZUG.

Gaspare Traversi war ein Künstler aus der Schule der

neapolitanischen Barockmalerei. Zu seinem Werk

gehören Bilder mit religiösen Themen, Portraits und

zahlreiche ausdrucksstarke Werke der Genremalerei.

Gemäldepaar

GENRESZENEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Je 35 x 42 cm.

Ungerahmt.

Eines der Bilder zeigt drei Figuren in einem Innenraum

an einem Tisch sitzend, davon ein älterer Mann

und eine rechts sitzende junge elegant gekleidete

Dame in ein Kartenspiel vertieft. Das weitere Gemälde

zeigt wohl denselben älteren Herren in türkisblauer

Jacke an einem Tisch mit zwei Frauen sitzend,

der seine rechte Hand erhoben hat, in der er ein gefülltes

Glas hält und mit seinem faltenreichen Gesicht

nach unten aus dem Bild herausschaut. Die junge

Frau in der Mitte hinter dem Tisch sitzend mit weißem

Brusttuch und Haube, ihn freundlich anlächelnd, während

die Dame in roter Kleidung am rechten Bildrand

leicht verschattet sitzend gerade eine Scheibe von

einem Brot abschneiden will. Malerei in der typischen

Manier des Künstlers mit Genredarstellungen.

(1341171) (2) (18)

GASPARE TRAVERSI,

CA. 1722 NAPLES – 1769 ROME, ATTRIBUTED

A pair of paintings

GENRE SCENES

Oil on canvas. Relined.

35 x 42 cm each.

Unframed.

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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511

DEUTSCHER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE

DES 18. JAHRHUNDERTS

PORTRAIT EINES JUNGEN MANNES

Öl auf Leinwand.

55,5 x 44,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

Brustbildnis leicht nach links des Mannes mit Perücke,

einer rotbraunen Jacke mit breitem Kragen und einem

locker um den Hals gebundenen weißen Tuch. Mit

seinen braunen Augen blickt er aufmerksam aus dem

Bild heraus.

(13906015) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

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512

MORIZ KELLERHOVEN,

1758 ALTENRATH – 1830 MÜNCHEN, ZUG.

PORTRAIT KÖNIG MAXIMILIAN I JOSEPH

VON BAYERN (1756-1825)

Öl auf Leinwand. Doubliert.

70,5 x 55 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

In gemaltem Hochoval vor grünlichem Hintergrund

das Halbportrait leicht nach rechts des Königs in brauner

Jacke mit kleiner Ordensreihe und einem weißen

gebundenen Schal. Er trägt im rechten Ohr einen

Ring, hat rote Wangen und schaut mit seinen dunklen

Augen würdevoll aus dem Bild heraus. Qualitätvolle

repräsentative Darstellung. Teils Randretuschen.

Anmerkung:

Der Künstler studierte zunächst an der Kunstakademie

Düsseldorf, weiteres Studium führte ihn nach

Antwerpen, London, Paris, Wien und Italien. Kurfürst

Karl Theodor berief ihn 1784 als Hofmaler nach

München. Dort schuf er sein bekanntestes Werk:

das lebensgroße Bildnis von König Max I Joseph i

m Krönungsornat.

(13906712) (18)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

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283


513

ANTON VON MARON,

1733 WIEN – 1808 ROM

MÄNADE

Öl auf Leinwand.

75 x 63 cm.

Links auf dem Thyrsosstab signiert, ortsbezeichnet

„Rom“ und datiert „178(?)“. Verso mit altem Etikett

und Kreidevermerken.

In ebonisiertem Rahmen mit Goldleiste.

Nach rechts gewandte weibliche Figur einer Mänade

mit Fellumhang und Thyrsosstab. Der ausgezeichnete

Portraitist und Schwager des berühmten Raphael

Mengs (er heiratete 1765 dessen Schwester, die

Malerin Theresa Concordia Mengs (1725-1806)) zog

1755 nach Rom, wo er Mitglied der Accademia di San

Luca wurde. Neben zahlreichen bedeutenden Portraits

wmälde, die ihn als bedeutenden Maler des Frühklassizismus

auszeichnen.

ANTON VON MARON,

1733 VIENNA – 1808 ROME

MAENAD

Oil on canvas.

75 x 63 cm.

Signed on thyrsus staff lower left,

place name Rome and dated 178(?).

€ 16.000 - € 20.000

Sistrix

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Literatur:

Vgl. Judith Behnk, Dionysos und seine Gefolgschaft:

Weibliche Besessenheitskulte in der griechischen

Antike, Hamburg 2009. (1381911) (13)

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514

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,

1618 – 1667, NACHFOLGE DES

BLUMEN IN EINER VASE

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.

42 x 31 cm.

Gerahmt.

Wir danken Dr. Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag,

der trotz später Datierung in dem Gemälde die Manier

des Jan Philip Rigoults van Thielen sieht.

Vor dunklem Hintergrund das lebendig geschwungene

Arrangement von großen Blüten verschiedener Rosen

und Tulpen. Drei rot-weiße Tulpen, rosafarbene, weiße

und gelbe Rosen, sowie eine blaue Iris und dunkelviolette

einfache Päonien stehen in einer gebauchten

Glasvase mit Glanzlichtern. Die Vase und der Sims sind

wohl spätere Ergänzungen. Die Wirkung der Blumendarstellung

entsteht durch die Art, wie in verschiedenen

Drehungen Blüten und Blätter durchmodelliert

werden. Vor dem dunklen Hintergrund erscheinen die

Farbabstufungen kräftig und imposant. Schwundrisse.

(1360107) (18)

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,

1618 – 1667, FOLLOWER OF

FLOWERS IN VASE

Oil on oak panel. Parquetted.

42 x 31 cm.

We would like to thank Dr Fred G. Meijer from the

RKD, The Hague, who, despite later dating, recognizes

the style of Jan Philips van Thielen in the painting.

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

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KATALOG IV

IMPRESSIONISTEN & MODERNE

GEMÄLDE 19./20. JAHRHUNDERT

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ONE OF THE LEADING

AUCTION HOUSES

IN EUROPE

CATALOGUE IV

IMPRESSIONISTS & MODERN ART

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS

Auctions: Thursday, 21 March 2024

Exhibition: Saturday, 16 March – Tuesday, 19 March 2024

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