04.03.2024 Aufrufe

Gemälde Alte Meister Teil 2

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

274

JAN VAN SCOREL,

(1495 SCHOORL – 1562 UTRECHT)

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

JACOB CORNELISZ. VAN OOSTSANEN

(UM 1470-1533)

PORTRAIT EINES MITGLIEDES

DER JERUSALEMBRUDERSCHAFT

Öl auf Holz. Parkettiert.

63 x 50 cm.

In breitem, ornamental verzierten Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Didier Bodart vom

12.09.2004, in Kopie, in welchem dem Werk hohe

Qualität bescheinigt wird, mit Zuweisung an den genannten

Künstler, der sein Atelier zeitweise im Vatikan

unterhielt. Das Gutachten erwähnt weitere vier Portraits

dieser Konfraternität von Jerusalem in Utrecht,

die sich im Centraal Museum in Utrecht befinden, Inv.

Nr. 257, 258, 259, 260, während ein weiteres Portrait

der Konfraternität des Heiligen Landes von Haarlem

im Frans-Hals-Museum in Haarlem unter der Inv.Nr.

263 geführt wird. Ferner erwähnt der Expertise das

Portrait eines Jerusalem-Pilgers in der Sammlung

Bloomfield-Hills, Michigan, Galleries of Cranbrook

Academy of Art.

Vor unbestimmtem Grund das nach rechts gewandte

Hüftportrait eines Mannes mittleren Alters mit dunklem

Mantel und weißem niedrigen Spitzenkragen, in

der einen Hand eine Schriftrolle haltend. In der anderen

Hand trägt der Dargestellte einen Palmzweig, den

die Mitglieder der Bruderschaften als Attribut während

Palmsonntagsprozession zu tragen pflegten. Der

Palmzweig als Attribut ist insbesondere aus Gebieten

bekannt, in denen es auch Bruderschaften gab- bei

Gruppenportraits der Jerusalembruderschaft, die noch

dazu prozessionsartig aufgebaut sind, tragen alle dargestellten

Figuren einen Palmzweig. Hinzukommt,

dass der hier Dargestellte als Mitglied der Jerusalembruderschaft

ausgezeichnet wird. Das Jerusalemkreuz

ist auf dem vorliegenden Gemälde gleich zweimal abgebildet.

Einmal in Form eines Kettenanhängers und einmal

in Form eines Wappenschildes oben links als rotes

Jerusalemkreuz auf silbernem Schild. Einen solchen

Kettenanhänger als Jerusalemkreuz in Gold erhielt

man, nachdem man am Heiligen Grab zum Ritter geschlagen

worden war. Pilgern, die nicht zum Ritter

geschlagen wurden, wurde das Jerusalemkreuz wahrscheinlich

auf die Kleidung genäht, sodass diese auch

auf den Gruppenportraits der Jerusalembruderschaft

gut erkennbar sind. Rechts neben dem Wappen ein

weiteres rotgrundiges Wappen mit halbem Rad und

Dolch. Dies deutet auf eine Pilgerfahrt zum Katharinenkloster

auf dem Sinai hin. Es ist nur ein halbes Rad

abgebildet, was darauf hindeutet, dass der Pilger

wahrscheinlich nicht nach Sinai ging. In der Tat war es

im Laufe der Zeit auch möglich, anderswo (Zypern,

Bethlehem) zum Ritter der Heiligen Katharina geschlagen

zu werden, da der Sinai schwer zugänglich

war. Links oben befindet sich die Datierung, die in das

Todes jahr des Malers verweist „A°.DNI.1562“. Rechts

oben die Inschrift, welche das Alter des Dargestellten

angibt „AETATIS.MEAE 54“.

Literatur:

Vgl. Eddy de Jongh und J.A.L. de Meyere, Een schilderij

centraal. De Jeruzalemvaarders van Jan van Scorel,

Utrecht 1979.

Bezüglich des Rades mit dem Schwert siehe: Wolfgang

Schneider, Peregrinatio Hierosolymitana. Studien

zum spätmittelalterlichen Jerusalembrauchtum

und zu den aus der Heiliglandfahrt hervorgegangenen

nordwesteuropäischen Jerusalembruderschaften

Münster 1982,S. 209.

(1380318) (13)

JAN VAN SCOREL,

(1495 SCHOORL – 1562 UTRECHT)

IN COLLABORATION WITH

JACOB CORNELISZ VAN OOSTSANEN

(CA. 1470-1533)

PORTRAIT OF A MEMBER OF THE BROTHER-

HOOD OF JERUSALEM

Oil on panel. Parquetted.

63 x 50 cm.

The painting is accompanied by an expert’s report

by Didier Bodart, dated 12 September 2004, in copy,

which certifies the work to be of high quality, with

attribution to the named artist, whose studio was

temporarily located in the Vatican. The report refers

to another four portraits of this Brotherhood of Jerusalem

in Utrecht, which are held at the Centraal Museum

in Utrecht, inv. nos. 257, 258, 259, 260, while

another portrait of the Brotherhood of the Holy Land

of Haarlem is listed at the Frans Hals Museum in Haarlem

under no. 263. Furthermore, Bodart mentions

the portrait of a Jerusalem pilgrim held at the Bloomfield-Hills

collection, Michigan, Galleries of Cranbrook

Academy of Art.

The top left shows a date referring to the year of the

painter’s death: “A°.DNI.1562“. The top right shows

an inscription indicating the age of the sitter: “AETA-

TIS.MEAE 54“.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!