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Gemälde Alte Meister Teil 2

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CHARLES ANDRÉ VAN LOO,

1705 NIZZA – 1765 PARIS, ZUG.

PORTRAIT EINES EDELMANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

116 x 90 cm im Oval.

In vergoldetem Rahmen mit Blüten- und Rocaillezier.

Vor abgedunkeltem Fond das Hüftportrait eines stehenden

Mannes im besten Alter neben einer Tischkante.

Elegante Kleidung in violetten und purpur

Farbtönen. Carle van Loo stammte aus einer niederländischen

Malerfamilie, deren Mitglieder es in ganz

Europa zu Ruhm gebracht hatten, und wurde in der

Pariser Werkstatt seines Bruders Jean-Baptiste ausgebildet.

Nachdem er 1724 den ersten Preis für Malerei

an der Académie Royale gewonnen hatte, wurde

er ab 1728 an der Académie de France in Rom angestellt,

wo er ausschließlich prestigeträchtige römische

Aufträge ausführte, bevor er an den Hof des Königs

von Piemont-Sardinien in Turin wechselte. Er heiratete

1733 die Hofmusikerin Christina Somis, deren Vater,

der Maestro Jean-Baptiste Somis, ein enger Vertrauter

von Karl Emanuel III von Savoyen war. Carle van

Loos italienischer Aufenthalt, der eine der bemerkenswertesten

künstlerischen Karrieren des 18. Jahrhunderts

einleitete, war geprägt von außergewöhnlichen

Arbeiten im Palast von Stupinigi und im Palazzo Reale

in Turin und brachte ihm die sofortige Unterstützung

des Mercure de France ein, als er seine Werke im

Salon von 1735 vorstellte. Bis 1747 reißen die Lobeshymnen

auf seine Beherrschung aller Bereiche der

Malerei, seine subtile Kunst, sich auf die großen

Meister zu beziehen, und seine ikonografische Bandbreite,

die die gesamte Typologie der Genres abdeckt,

nicht ab. Der gefürchtete Kritiker Lafont de Saint-Yenne

bewunderte ihn und erkannte in ihm einen Meister

der „grande manière“, was durch seine Ernennung

zum Leiter der École royale des élèves protégés

(1748) und die anhaltende Wertschätzung der aufgeklärten

Kritiker (Cochin, Grimm, der Comte de Caylus

und Diderot) bestätigt wurde. Als Höhepunkt des alle

zwei Jahre stattfindenden Salons wegen der Fülle

seiner Lieferungen ebenso wie wegen der Skandale,

die sie auslösten „Sacrifice d‘Iphigénie“, 1757 und

„Portrait de mademoiselle Clairon en Médée“, 1759,

beide in Potsdam, Neues Schloss; „Madeleine pénitente“,

1761, Privatsammlung) wurde er von Ludwig

XV favorisiert, der ihm 1762 das Amt des ersten

Malers des Königs und 1763 das des Direktors der

Académie verlieh.

Provenienz:

Gemäß der Einlieferertradition wohl aus der ehemaligen

privaten Kunstsammlung des Essener

Großindustriellen Alfred Krupp (1812-1887) aus

der Villa Hügel in Essen.

Literatur:

Vgl. Michel-François Dandré-Bardon, Vie de Carle

Vanloo, Paris 1765.

Vgl. Marie-Catherine Sahut, Carle Vanloo. Premier

peintre du roi (Nice, 1705-Paris, 1765), Ausstellungskatalog,

Musée Chéret, Nizza, 1977.

Vgl. Jean-François Mozziconacci Andrea Zanella et al.,

Les Van Loo, fils d‘Abraham, Musée des Beaux­ Arts,

Nizza, 1. November 2000-28. Februar 2001, Ausstellungs

katalog, Charles Astro, Nizza 2000.

Vgl. Christophe Henry, La Grâce comme système

poético-politique. Pour une lecture des Grâces de

Carle Vanloo (1765), Littératures classiques, Nr. 60,

2006.

Vgl. Christine Rolland, Autour des Van Loo. Peinture,

commerce des tissus et espionnage en Europe

(1250-1830), Rouen 2012.

Vgl. Christophe Henry, Loo, Carle van, in: Allgemeines

Künstlerlexikon, Bd. 85, 2015, S. 251.

(1391311) (13)

CHARLES ANDRÉ VAN LOO,

1705 NICE – 1765 PARIS, ATTRIBUTED

PORTRAIT OF A NOBLEMAN

Oil on canvas. Relined.

116 x 90 cm in oval.

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