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Gemälde Alte Meister Teil 2

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MATTHEUS VAN HELMONT,

1623 ANTWERPEN – UM 1679 BRÜSSEL, ZUG.

DIE VERSUCHUNG DES HEILIGEN ANTONIUS

Öl auf Leinwand.

57,5 x 83,5 cm.

Verso auf dem Keilrahmen zwei rote Lacksiegel.

Kurz vor 1500, dem Jahr des gefürchteten Jahrhundert

wechsels, hat der Aberglaube Untergangsängste

geschürt. Fromme Halluzinationen vom Bösen beherrschte

Traumfantasien, vor allem Ängste vor bevorstehen

den apokalyptischen Ereignissen, die nur durch

Gebet und Hinwendung zum Glauben zu verhindern

seien. Der bedeutendste Vertreter dieser Bildfantasien

war Hiëronymus Bosch van Aken, vor allem mit seinem

Altar-Triptychon in Lissabon, kurz vor 1500. Diese Themenideen

wirkten noch bis ins 17. Jahrhundert lange

nach, etwa bei David Teniers d. J., wie auch im vorliegenden

Gemälde. Auch hier lieferte die Vorstellung

einer Grotte willkommenes Motiv, besonders aber

auch die Darstellung fantastischer, albtraumhafter

Wesen. Wie immer ist Antonius in einer Felshöhle vor

einem Steinaltar betend gezeigt, umgeben von einem

Gewimmel skurriler Gestalten und Mischwesen.

Mementomori-Symbole sind auf dem Altartisch gruppiert.

Auffallend ist jedoch, dass im Bild neben dem

Heiligen ein junges Paar steht, mit ängstlichem Blick,

sich an den Händen haltend. Ganz offensichtlich suchen

die beiden Zuflucht bei dem Heiligen, eine für dieses

Bildthema äußerst seltene Darstellung.

Es verwundert nicht, dass sich auch Van Helmont, beeinflusst

von David Teniers d. J. und Adriaen Brower,

diesem Thema gewidmet hat. 1645 war er Meister der

Lukasgilde in Antwerpen, dann 1674 in Brüssel. Zu

dem vorliegenden Thema schuf er mehrere Ver sionen

– z. B. Sotheby´s Amsterdam Mai 2008, und wie dort

in ähnlicher Darstellung der Höhle mit Ausblick in die

Landschaft rechts hinten.

Literatur:

Vgl. Stefan Fischer, Im Irrgarten der Bilder. Die Welt

des Hieronymus Bosch, Stuttgart 2016.

(1390821) (11)

MATTHEUS VAN HELMONT,

1623 ANTWERP – CA. 1679 BRUSSELS, ATTRIBUTED

THE TEMPTATION OF SAINT ANTHONY

Oil on canvas.

57.5 x 83.5 cm.

Two red lacquer seals on the back of the stretcher.

It is not surprising that Van Helmont, who was influenced

by David Teniers the Younger and Adriaen Brower,

painted this subject. In 1645 he became master of the

Guild of Saint Luke in Antwerp, then in 1674 in Brussels.

He created several versions of the present subject, for

example a version on offer for sale at Sotheby’s, Amsterdam

in May 2008. As there, the cave with a view of the

landscape to the back of the right is depicted similarly.

€ 20.000 - € 30.000

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