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DIE FINANZKRISE MEISTERN – WACHSTUMSKRÄFTE STÄRKEN

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Haushaltskonsolidierung, Steuersenkungen, Konjunkturprogramme: Was tun? 241<br />

(oder höhere Ausgaben) in der Zukunft. Haushaltskonsolidierung in der Gegenwart ist bei gegebenem<br />

zeitlichen Ausgabenprofil also gleichbedeutend mit Steuerentlastungen in der Zukunft. Eben<br />

darum geht es ja bei allen Vorschlägen zur Begrenzung der staatlichen (Neu-)Verschuldung: Über<br />

geringere Steuern und ein höheres Einkommen pro Kopf sollen die zukünftigen Generationen einkommens-<br />

und vermögensmäßig besser gestellt werden.<br />

403. Haushaltskonsolidierung und Steuerentlastungen zur gleichen Zeit sind rechnerisch allerdings<br />

nur mit entsprechend hohen Ausgabenkürzungen vereinbar. Bei festgeschriebenen staatlichen<br />

Ausgaben besteht innerhalb eines gegebenen Zeitraums ein nicht lösbarer Konflikt zwischen<br />

dem Ziel der Haushaltskonsolidierung und der Forderung nach Steuerentlastungen; beides zusammen<br />

geht zur gleichen Zeit nicht. Haushaltskonsolidierung sollte dabei grundsätzlich, das heißt in<br />

wirtschaftlichen Normallagen, Vorrang vor dauerhaften Abgabenentlastungen in der Gegenwart<br />

haben. Nur bei schweren wirtschaftlichen Abschwüngen kann es angebracht sein, von diesem<br />

Grundsatz abzuweichen. Abstrahiert man jedoch gedanklich von konjunkturellen Schwankungen,<br />

ist nicht klar, warum eine Reduzierung der gesamtwirtschaftlichen Steuer- oder Abgabenquote<br />

erforderlich sein soll.<br />

404. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit einer gesamtwirtschaftlichen Steuerquote<br />

von 22,9 vH im Jahr 2007 im unteren Drittel von 24 OECD-Ländern und nimmt mit einer Abgabenquote<br />

von 36,2 vH als Summe von Steuer- und Sozialabgabenquote einen unteren Mittelplatz<br />

ein (Schaubild 56).<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Abgabenquoten1) im internationalen Vergleich für das Jahr 20072)<br />

Steuern<br />

Sozialabgaben<br />

41,9<br />

43,0 43,3 43,4 43,6 44,4<br />

36,2 36,4 36,6 36,6 36,9 37,2 38,0<br />

39,3<br />

27,9 28,3<br />

29,7 29,8<br />

31,3 32,2<br />

33,3 33,5<br />

vH<br />

48,2 48,9<br />

a)<br />

a)<br />

a)<br />

JP US CH SK GR IE CA PL DE<br />

CZ PT GB LU ES NL HU AT FI IT NO FR BE SE DK<br />

1) Steuern und Sozialabgaben in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt.<strong>–</strong> 2) Nach den Abgrenzungsmerkmalen der OECD; nicht vergleichbar mit Quo-<br />

ten in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen oder der deutschen Finanzstatistik. JP-Japan, US-Vereinigte Staaten, CH-Schweiz, SK-<br />

Slowakei, GR-Griechenland, IE-Irland, CA-Kanada, PL-Polen, DE-Deutschland, CZ-Tschechische Republik, PT-Portugal, GB-Vereinigtes Königreich, LU-Lu-<br />

xemburg, ES-Spanien, NL-Niederlande, HU-Ungarn, AT-Österreich, FI-Finnland, IT-Italien, NO-Norwegen, FR-Frankreich, BE-Belgien , SE-Schweden, DK-Dä-<br />

nemark.<strong>–</strong> a) 2006.<br />

Quelle: OECD<br />

© Sachverständigenrat<br />

Daten zum Schaubild<br />

Schaubild 56<br />

Im Hinblick auf die aggregierten steuerlichen Kennziffern kann aus einem internationalen Vergleich<br />

jedenfalls kein genereller Steuersenkungsbedarf abgeleitet werden. Gleichwohl kann es<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0

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