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Das Dunkle in mir (Eroberer-Trilogie 1) (Leseprobe) YDWHITE001

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»Und wie«, sagte er, ihr auf dem Kopf stehendes Gesicht auf gleicher<br />

Höhe mit se<strong>in</strong>em, »hast du gedacht, jemanden töten zu können,<br />

der größer, stärker und klüger ist als du?«<br />

»Du hast geschummelt!« In Ladas Augen brannte e<strong>in</strong> Blick, den<br />

das K<strong>in</strong>dermädchen zu fürchten gelernt hatte. Dieser Blick bedeutete<br />

Verletzung, Zerstörung oder Feuer. Oft sogar alles zusammen.<br />

»Ich habe gewonnen. <strong>Das</strong> ist alles, was zählt.«<br />

Mit e<strong>in</strong>em Schrei wand Lada sich nach oben und biss <strong>in</strong> die Hand<br />

ihres Vaters.<br />

»Gottes Wunden!« Er ließ sie zu Boden fallen. Sie rollte sich zu<br />

e<strong>in</strong>em Ball zusammen, kugelte aus se<strong>in</strong>er Reichweite, kauerte sich zusammen<br />

und fletschte die Zähne. <strong>Das</strong> K<strong>in</strong>dermädchen zuckte zusammen<br />

und wartete darauf, dass Vlad <strong>in</strong> Wut geriet und Lada schlug.<br />

Oder sie schlug, weil sie es nicht geschafft hatte, Lada zahm und gefügig<br />

zu halten.<br />

Stattdessen lachte er. »Me<strong>in</strong>e Tochter ist verwildert.«<br />

»Es tut <strong>mir</strong> so leid, Mylord.« <strong>Das</strong> K<strong>in</strong>dermädchen senkte den<br />

Kopf und gestikulierte krampfhaft <strong>in</strong> Ladas Richtung. »Sie ist überglücklich,<br />

Euch nach so langer Abwesenheit wiederzusehen.«<br />

»Was ist mit ihrem Unterricht? Sie spricht ke<strong>in</strong> Sächsisch.« »Ne<strong>in</strong>,<br />

Mylord.« <strong>Das</strong> war nicht ganz richtig. Lada hatte sächsische Obszönitäten<br />

aufgeschnappt und brüllte sie häufig aus dem Fenster den Leuten<br />

auf dem belebten Platz entgegen. »Sie kann e<strong>in</strong> bisschen Ungarisch.<br />

Aber es gab niemanden, der sich um die Erziehung der K<strong>in</strong>der<br />

gekümmert hat.«<br />

Er schnalzte mit der Zunge, und e<strong>in</strong> nachdenklicher Blick stand<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en scharfen Augen. »Und was ist mit ihm hier? Ist er auch so<br />

e<strong>in</strong> Wildfang?« Vlad beugte sich zu der Stelle, an der Radu nach draußen<br />

spähte.<br />

Radu brach sofort <strong>in</strong> Tränen aus, vergrub se<strong>in</strong> Gesicht wieder an<br />

der Schulter des K<strong>in</strong>dermädchens, schob se<strong>in</strong>e Hand unter ihre Mütze<br />

und wickelte ihr Haar darum.<br />

Vlad verzog angewidert die Lippen nach oben. »Der hier kommt<br />

nach se<strong>in</strong>er Mutter. Vasilissa!«, rief er so laut, dass Radu erschrocken<br />

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