STADTMAGAZIN April 2024
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BILDUNG UND KARRIERE<br />
Pilze statt Verpackungsmüll<br />
Neues Forschungsprojekt beschäftigt sich mit biologisch abbaubarem Werkstoff<br />
Ich werde<br />
was.<br />
Mit Spaß und<br />
Perspektive!<br />
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Weyhe:<br />
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Telefon: 0 42 03 / 7 05 39 66<br />
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Jeden Monat neu:<br />
Interviews, Reportagen,<br />
Porträts, Fotostorys,<br />
Kolumnen und Berichte<br />
www.stadtmagazin-bremen.de<br />
Die Menge an Verpackungsabfällen in<br />
Deutschland hat sich in den vergangenen<br />
dreißig Jahren mehr als verdoppelt,<br />
und der Trend hält an. Ein neues Forschungsprojekt<br />
unter Leitung des BIBA an der Universität<br />
Bremen beschäftigt sich mit dem biologisch abbaubaren<br />
Werkstoff sowie Herstellung, Nutzung<br />
und Recycling von Verpackungen. Im Mittelpunkt<br />
des Projekts „MycelCycle“ steht das Myzel,<br />
das feine Fadengeflecht von Pilzen. Es eignet<br />
sich als Verpackungsmaterial.<br />
Beim Schimmel ist es gut mit bloßem Auge<br />
zu erkennen: das feine Fadengeflecht der Pilze,<br />
das zumeist verborgen im Boden oder in Biomasse<br />
wächst. Das sogenannte „Mycel“ oder<br />
„Myzel“ birgt Eigenschaften, die uns bei der<br />
Vermeidung von umweltschädlichem Verpackungsmüll<br />
sehr dienlich sein können. Neue<br />
abbaubare Myzel-Verbundwerkstoffe in Verbindung<br />
mit angepassten Produktionsmethoden,<br />
dazu forschen nun Wissenschaftler:innen<br />
der Universitäten Göttingen und Bremen sowie<br />
vom BIBA – Bremer Institut für Produktion<br />
und Logistik. Dabei behalten sie den ganzen<br />
Produktlebenszyklus im Blick und nutzen<br />
künstliche Intelligenz. Myzel hat das Potenzial,<br />
Biomasse in einen hochleistungsfähigen Verbundwerkstoff<br />
umzuwandeln, der ideal für biologisch<br />
abbaubare Verpackungsanwendungen<br />
geeignet ist. Ziel des Projekts ist die Entwicklung<br />
einer integrierten Material-, Prozess- und<br />
Produktentwicklungsmethodik für Myzel-Verbundwerkstoffe.<br />
Besonders im Fokus steht die Verwendung<br />
lokal verfügbarer organischer Rest- und Abfallstoffe,<br />
um kurze Transportwege und eine<br />
nachhaltige Herstellung zu ermöglichen. Die<br />
Rohstoffe werden sterilisiert, kombiniert und<br />
mit gleichbleibender Qualität aufbereitet, um<br />
höchste Qualität zu gewährleisten.<br />
Ein konkretes Beispiel für die Anwendung<br />
von Myzel-basierten Werkstoffen sind Kühlboxen<br />
für den Versand. Ein weiteres Highlight des<br />
Projekts ist der Einsatz künstlicher Intelligenz<br />
(KI) zur Identifizierung optimaler Ausgangsmaterialkombinationen<br />
sowie zur Optimierung<br />
der Prozesssteuerung. Durch den Einsatz neuester<br />
Technologien wird gewährleistet, dass die<br />
Materialien effizient und nachhaltig hergestellt<br />
werden können. (SM)<br />
Foto: Universität Göttingen / Michael Unger<br />
arbeitnehmerkammer.de<br />
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