Österreich Maritim, Ausgabe 68

Österreich Maritim 68 - Sept. 2017
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Torpedo los! – Auf Sakaki
100 Jahre danach
Oliver Trulei
Im Rahmen seiner Europareise, anläßlich des G7-Treffens
in Italien am 26. und 27. Mai 2017, besuchte der japanische
Premierminister Shinzo Abe als erster japanischer Regierungschef
Malta.
Daß dieser Besuch mit einer österreichischen Heldentat der
k.u.k. Kriegsmarine zusammenhängt ist kaum bekannt.
Am 11. Juni 1917 gelang es dem Wiener Linienschiffsleutnant
Robert Teufl von Fernland mit dem k.u.k. Unterseeboot
27 den japanischen Zerstörer Sakaki vor Kreta zu
torpedieren. Dabei kamen der Kommandant des Zerstörers
Taichi Uehara, und 59 Mann der Besatzung um Leben. Es
war dies der schwerste Verlust der Japaner im ersten Weltkrieg
in Europa.
Der japanische Zerstörer war im
damals zu Großbritannien gehörenden
Malta stationiert, wo bereits
1917 am Marinefriedhof von Malta,
bei Kalkara ein Denkmal für die
gefallenen japanischen Soldaten errichtet
wurde.
Anläßlich des 100 Jahrestages des
Angriffes auf den japanischen Zerstörer,
besuchte Abe Malta und legte
einen Kranz am Denkmal für die Gefallenen
nieder.
Premierminister Shinzo Abe bei der Kranzliederlegung.
(Foto: Japan Times)
Die Kontrahenten
Fregattenkapitän
Uehara Taichi
Geboren am 14. Mai
1882 in Yamaguchi.
1900 Eintritt in die
Marineakademie,
machte 1904 die Seeschlacht
bei Tsushima
mit.
Er hinterließ eine
26jährige Frau und
eine fünfjährige
Tochter.
Linienschiffsleutnant
Robert Teufl
von Fernland
Geboren am5. August
1885 in Wien.
Mit U 27 konnte er
1917 drei Frachtschiffe
versenken.
Im zweiten Weltkrieg
war er als
Ausbilder bei der
U-Bootwaffe tätig.
Er starb am 19. April
1946 in Wien.
Fregattenkapitän Uehara Taichi
Linienschiffsleutnant Robert Teufl von
Fernland