DoBo_5-24

Seite 46 16. April 2024
Das meinen unsere Donauboten-Leser
Stehen Sie nach dem Tod als Organspender zur Verfügung?
Vielen schwerkranken Patienten könnte mit einem neuen Herzen,
einer Niere oder einem anderen Spenderorgan geholfen
werden. Doch in Deutschland haben sie eher schlechte Chancen,
weil zu wenige einen Spenderausweis haben. Ein zentrales
Online-Register und die Widerspruchslösung sollen dazu beitragen,
dass mehr transplantiert werden kann. Nun wollten wir
von einigen Passanten wissen, was sie vom Organspenden halten
und ob sie vielleicht schon einen Ausweis ausgefüllt haben.
Martina Greiler (58), Kinderpflegerin, Seestetten
Ich habe seit vielen Jahren einen Spenderausweis. Mir
ist egal, ob ich mit oder ohne Organe verbrannt werde.
Es sollte aber jeder selbst entscheiden, ob er seine Organe
hergibt oder nicht. Ich bin daher für die Widerspruchslösung
und mehr Werbung für die gute Sache,
um die Leute aufzurütteln. Vielleicht ist man selbst mal
über eine neue Niere froh, wenn man an der Maschine
hängt – so hat man zumindest wieder mehr Hoffnung.
Ramona Duschl (38), Rentnerin, Schöllnach
Spenden geben Hoffnung auf Lebensqualität. Da ich
MS habe, sind Blut-/Organspenden für mich tabu.
Grundsätzlich finde ich es aber wichtig, dass es möglichst
viele Spender gibt. Es könnte ja auch mein Kind
Hilfe brauchen. Ich würde einem Menschen gerne ein
Organ spenden, der ansonsten nur noch kraftlos im Bett
läge. Daher gibt es eigentlich nicht viel zu überlegen – es
sollte klar sein, dass man sich als Spender registriert.
Johann Grantner (66), Rentner, Osterhofen
Eine Organspende ist für mich selbstverständlich. Ich
habe schon seit vielen Jahren einen Spenderausweis
und bin auch zum Blutspenden gegangen. Mir ist wichtig,
dass ich Anderen helfen kann, statt zu jammern und
nichts zu tun. Sollte ich selbst mal ein Organ brauchen,
würde ich es natürlich jederzeit annehmen, um wieder
mehr Lebensqualität zu haben. Da habe ich keine Bedenken,
denn der Verstorbene braucht es ja nicht mehr.
Maria Englmaier, (54), Kinderkrankenschw., PA
Jeder sollte sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Ich kann gut nachvollziehen, wie es ist, wenn man – vergeblich
– auf ein Organ wartet, und habe seit einigen
Jahren einen Spenderausweis. Eine „Widerrufslösung“
halte ich für gut. Jeder sollte ohne Zwang zu Lebzeiten
seine Bereitschaft erklären, denn so erhalten mehr eine
Lebenschance. Es könnte ja auch einen selber betreffen
oder man muss um die eigenen Eltern/Kinder bangen.
Heidemarie Bauer (68), Rentnerin, Vilshofen
Ich bin fürs Organspenden, habe aber keinen Ausweis.
In meinem Alter werde ich wahrscheinlich eh nicht mehr
gefragt, ich hätte aber keine Bedenken zu geben oder zu
nehmen. Dann spüre ich eh nichts mehr. Recycling ist
besser als Wegschmeißen – v. a. wenn es ums Überleben
geht. Es kann jedem etwas passieren. Ich möchte nicht
jahrelang umsonst auf Herz, Milz etc. warten. Um mehr
Organe zu haben, wäre die Widerspruchslösung ideal.
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