editorial

Nicole Cabell 

ERLEBNISBERICHT: 

SO WURDE SIE ENTDECKT 

Lang Lang 

VERLIEBT: 

MIT BEETHOVEN 

IN PARIS 

400 Jahre Oper 

AMBITIONIERT: 

DIE FOCUS-EDITION 

www.klassikakzente.de • C 43177 • 2 • 2007 

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Beruf: Traumpaar

INHALT EDITORIAL 

INTRO 

3 Aus der Neuen Welt in den Vatikan 

Fünf Grammys für Deutsche Grammophon 

Dreifacher Figaro 

TITEL 

4 Anna Netrebko und Rolando Villazón: 

Schau mir in die Augen, Rolando! 

MAGAZIN 

8 NicoleCabell: Sie kam, sang und siegte 

10 Friedrich Gulda: „General Gulda“ – Eccentric 

11 Neue Reihe „Der kleine Hörsaal“: Klassik ist klasse 

12 Berliner Philharmoniker: Damals in Dahlem 

14 Sting: Mit Leib und Laute! 

15 Russell Oberlin: Händel und Höhenluft 

16 Grenzgänger: Steve Nieve 

18 Jean-Yves Thibaudet: Singen auf dem Klavier 

19 Der klassische Fragebogen, 

beantwortet von Till Brönner 

20 Rufus Wainwright: Da draußen ist ein Publikum, 

mit dem man flirten muss 

22 The Hilliard Ensemble: Zweiter Anlauf 

23 Fritz Wunderlich: Leicht ist oft am schwersten 

24 Lang Lang und Christoph Eschenbach: 

Die Pariser Stadtmusikanten 

26 Mstislaw Rostropowitsch: 

Slawa oder das Cellouniversum 

27 Neue DVDs: Der amerikanische Traum 

28 FOCUS-Edition: Vier Jahrhunderte große Gefühle 

NEUE CDs 

30 Alle neuen Veröffentlichungen 

ausführlich vorgestellt 

36 Veröffentlichungsregister 

SERVICE 

42 Live-Termine 

43 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste 

Vorschau 

KlassikAkzente wird herausgegeben von 

2 www.KlassikAkzente.de 

Titelfoto: Kasskara / DG 

Andreas Kluge 

Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, 

vor kurzem ging eine Nachricht durch die Presse, die man so 

noch vor zwei Jahren kaum hätte zu lesen bekommen. Da heißt 

es in einer Pressemitteilung des Festspielhauses Baden-Baden, 

dass „The Baden-Baden Gala“ – drei Sommerkonzerte mit Anna 

Netrebko, El�na Garan�a, Rolando Villazón und Mariusz Kwiecien 

– innerhalb von nur drei Stunden ausverkauft waren. Und das vor 

Ort ebenso wie über die Telefondrähte des hauseigenen Ticket- 

Services und weltweit über das Internet! Ähnliche Verkaufsrekorde 

melden auch die Konzerte von Lang Lang und Cecilia Bartoli, die 

Opernaufführungen von Anna Netrebko und Rolando Villazón in 

Wien und Berlin. Vorbei die Zeiten, wo man medial den Untergang 

der Klassik lautstark bedauert hat, ohne wirklich etwas dagegen 

getan zu haben. Klassik ist also wieder „in“. Und das bekommt 

nicht nur der „core“-klassische CD-Markt zu spüren, der in den 

zurückliegenden 12 Monaten mit Anna Netrebko, Anna Netrebko 

& Rolando Villazón, Cecilia Bartoli und Sting gleich mehrere Gold- 

und Platin Schallplatten verleihen durfte. Auch das klassische Konzert-Business 

hat neuen Schwung bekommen: Denn wer hätte 

es noch vor einigen Jahren für möglich gehalten, dass eine Opernsängerin, 

ein Opernsänger-Paar oder ein einzelner Pianist nicht 

nur Opernhäuser und Konzertsäle mühelos füllen würden, sondern 

sogar erfolgreich den Sprung in die Open-Air-Arenen wagen 

würden! Gewiss wird der eine oder andere jetzt einwenden, dass 

es sich hierbei um Ausnahmen handelt, um große Namen, die 

eben auch großen Zulauf garantieren. Das aber ist nur die halbe 

Wahrheit. Denn natürlich sind diese Guinnessbuch-verdächtigen 

Ticketverkäufe (noch) nicht die Regel, aber wenn diese Begeisterung 

Schule machen sollte – was wir alle hoffen–, wird sie über 

kurz oder lang auch das gesamte klassische Business beeinflusst 

haben. Dann wird man sich beeilen müssen, um gute Tickets 

auch für weniger bekannte Namen rechtzeitig zu ergattern. Und 

insofern leisten Künstler wie Anna Netrebko, Rolando Villazón 

und Lang Lang auch im Konzertbereich unschätzbare Pionierarbeit 

für die klassische Musik als solche, die man vom heutigen 

Standpunkt aus und bar jeder Häme betrachtet gar nicht hoch 

genug bewerten kann. 

In diesem Sinne verbleibt mit herzlichen Frühjahrsgrüßen 

Ihr Andreas Kluge 

KlassikLink: 

Wollen Sie mehr zu einem Thema wissen oder exklusive Hörproben 

genießen? Dann geben Sie einfach unter www.KlassikAkzente.de 

den KlassikLink ein, den Sie am Ende unserer Artikel finden.

Intro 

HilaryGustavo Hahn Dudamel 

Aus der Neuen Welt in 

den Vatikan 

Hilary Hahn 

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Dreifacher Figaro 

Im vergangenen November war die Verwunderung recht groß, als man den umjubelten 

Salzburger-Jubiläums-„Figaro“ mit Anna Netrebko, Christine Schäfer, 

Dorothea Röschmann, Bo Skovhus und Ildebrando d’Arcangelo in der Regie 

von Claus Guth und unter der musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt 

nur im Rahmen der Gesamtausgabe des Deutsche Grammophon/Decca/Unitel-Mammut-Projektes 

„Mozart22“ (www.deutschegrammophon.com/ 

mozart22) kaufen konnte. Aber die Vertragsbestimmungen lauteten nun einma 

so. Doch nun hat das Warten ein Ende, denn ab 1. Juni gibt es diesen Salzburger „Figaro“ 

gleich in dreifacher Version: als Doppel-DVD mit umfangreichem Bonus-Material, als 3-CD- 

Audio-Gesamtaufnahme und – wie im Falle von „La traviata“ – auch als Highlights-Sampler. 

Und bei so viel „Figaro“ hat sich das Warten doch nun wirklich gelohnt … 

Foto: Mathias Bothor / DG 

Fünf Grammys für 

Deutsche Grammophon 

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Bryn Terfel Maurizio Pollini Osvaldo Golijov 

Foto: John Sann / DG 

www.KlassikAkzente.de 3

Titel 

SCHAU MIR 

IN DIE AUGEN, 

ROLANDO! 

Traumpaar 2005: 

PR-Shot zu „La traviata“ 


Foto: Wild + Team Fotoagentur 

Salzburger Festspiele, 2006 Platinverleihung und DVD-Premiere „La traviata“, Mai 2006, München Foto: MG / Universal

Foto: Rainer Maillard / DG 

Foto: Kasskara / DG 

Dresden 2006: Aufnahmen zu „Duets“ 

Spätestens seit der Salzburger „La traviata“ gelten Anna Netrebko und Rolando Villazón als das 

neue Dreamteam am Opernfirmament. Zwar ist die Yellow Press daran gescheitert, beide auch 

privat miteinander zu verkuppeln. Wenigstens auf ihrer neuen Duett-Aufnahme hat es aber gleich 

wieder mehrfach zwischen beiden gefunkt. 

Das Leben als Traumpaar ist ein Kreuz. Entweder ma 

macht es sich selber schwer, wie weiland Richar 

Burton und Elizabeth Taylor. Oder man gerät ständi 

in irgendeine Paparazzi-Falle. Davon konnte Mari 

Callas gleich mehrere Lieder singen, die ihren griech 

schen Göttergatten Aristoteles Onassis ständig zu 

Rede stellen musste. Aber auch wenn zwei Herzen 

einfach nur glücklich im Gleichtakt schlagen, kann es 

schon mal zu erstaunlichen Gerüchten kommen 

Dass sich dahinter nur heiße Luft verbirgt, können 

zwei bestätigen, die sich zum ersten Mal 2003 auf 

offener Bühne begegnet sind. Damals an der Bayerischen 

Staatsoper in München, wo es in Verdis „La 

traviata“ sofort heftig geknistert hat. Seitdem gelten 

Anna Netrebko und Rolando Villazón nicht nur als 

die Doppelspitze, wenn in der großen Oper des 19. 

Jahrhunderts Lovestorys mit bisweilen tödlichem 

Ausgang verhandelt werden. Auch außerhalb ist 

das „Golden Couple“ („The Guardian“) für die 

Klatschpresse längst ein Paar. Zum Glück können 

sich die beiden darüber nur noch amüsieren. Dass 

zwischen der russischen Sopranistin und dem me- 

xikanischen Tenor abseits ihrer Auftritte durchaus zahlreiche 

Gemeinsamkeiten bestehen, geben sie immerhin 

offen zu. Netrebko: „Wir haben beide schwarze Haare.“ 

Und Villazón: „Wir beide lieben das Singen. Und wir 

kommen pünktlich zu Interviews.“ Das ist es dann auch 

schon mit den ausschlachtbaren Schlagzeilen. Während 

Netrebko von den Tourneen mit Villazón wieder in 

ihre Wahlheimatstadt Bologna und zu ihrem Freund zurückfliegt, 

kümmert sich ihr Kollege in Paris um den eigenen 

Hausstand samt Gattin und zwei Kindern. „Das 


Titel 

�� als Lucia di Lammermoor, skizziert von �� 

Salzburg 2005, PR-Shot 

zu „La traviata“ 

Salzburg 2005, 

PR-Shot zu 

„La traviata“ 


Foto: Rainer Maillard / DG 


‚Traumpaar‘ ist reine Bühnensache“, sagt Netrebko. „Gerade da 

funktioniert es gut, weil wir total unterschiedlich sind.“ Und gerade 

davon können die Ohrenzeugen einiges erzählen, die Netrebko/ 

Villazón nicht nur bei ihren Salzburger Gala-Aufführungen von „La 

traviata“ 2005 erleben konnten. Ein Jahr später ging die beiden ins 

Aufnahmestudio, um in einem Duett-Recital ihre gemeinsamen Stationen 

Revue passieren zu lassen. Für das sie aber auch Arien auswählten, 

die sie schon lange auf der Wunschliste hatten. Dass dieser 

mit italienischen und französischen Arien angesetzte, 

vielsprachige „Cocktail“ (Netrebko) auf Anhieb glückte, ist für Villazón 

keine Überraschung: „Wir bilden zwei unterschiedliche Energiefelder. 

Die mussten wir einfach nur zusammenbringen.“ Da ist es dann 

wieder, dieses Opern-Traumpaar. Und das von Anna Netrebko 

gleich noch die endgültige Weihe bekommt: „Ich finde, wenn wir zusammen 

singen, singen wir besser.“ Was die Yellow Press aus diesem 

Satz wohl wieder so alles machen wird … 

Reinhard Lemelle 

KlassikLink: duets 

www.deutschegrammophon.com/duet-album 

Aktuelle Tourneedaten auf Seite 42 

Aufnahmen zu „Duets“, 

Dresden 2006 

PR-Shot zu „Duets“, 

Wien 2006 

„La traviata“ 2003 an der Münchener Staatsoper 

Foto: Wilfried Hösl

Fotos: Kasskara / DG 

Duets 


CD 477 6456 

Deluxe-Edition 

CD + DVD 477 6578 

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Anna Netrebko, Sopran 

Rolando Villazón, Tenor 

Staatskapelle Dresden 

Dirigent: Nicola Luisotti 

PR-Shot zu „Duets“, Wien 2006 


Sie kam, sang und siegte 

Zwei Auftritte von Nicole Cabell in „Idomeneo“ und „Roméo et Juliette“ im Dezember in Berlin reichten aus, 

um wahre Begeisterungsstürme in der deutschen Presse zu entfachen. Jetzt ist sie in München an der Seite von 

Anna Netrebko und Rolando Villazón als Musetta in „La bohème“ zu sehen. Und für KlassikAkzente berichtet 

Nicole Cabells Entdecker Chris Pope, wie alles anfing. 

Als ich 2005 zum „Singer of the 

World“-Wettbewerb der BBC 

nach Cardiff fuhr, hatte ich keineswegs 

einen Blanko-Aufnahmevertrag 

der Decca in der Tasche. 

Obwohl Cardiff als wichtigster 

Gesangswettbewerb der Welt 

ein guter Ort ist, um die besten 

einer neuen Generation von Sängern 

live zu erleben, sind Wettbewerbe 

nicht das A und O des 

Musikmachens. Für mich haben 

Wettbewerbsgewinner immer vor 

allem eine Begabung darin, Wettbewerbe 

zu gewinnen (was absolut 

keine leichte Aufgabe ist), aber 

das bedeutet nicht, dass sie auch 

die Reife, allgemeine Musikbegabung 

oder Persönlichkeit besitzen, 

die ich bei einem potenziellen 

Decca-Künstler erwarte. 

Ich hatte ja keine Ahnung, 

was für ein rundum außergewöhnliches 

Erlebnis Cardiff sein 

würde. Ich hatte die Vorrunden 

nicht gesehen, aber mein Kollege 

Nick Williams erzählte mir von 

einer Kandidatin, die für Aufsehen 

sorgte. Als wir dann gemeinsam 

im Publikum saßen und auf 

den ersten Auftritt warteten, bat 

ich ihn, mir nicht zu verraten, wer 


diese Favoritin war, damit ich mir 

selbst ein Urteil bilden könnte. 

Als Nicole Cabell auf die Bühne 

trat und „How Can I Cherish“ 

aus Michael Tippetts Oratorium 

„A Child Of Our Time“ sang, 

hatte ich keine Zweifel, wer die 

mysteriöse Favoritin war. Ihre 

Kunstfertigkeit machte sofort alle 

herkömmlichen Maßstäbe, die 

man bei einem Wettbewerb anlegt 

– Ausdruck, Projektion und 

so weiter –, hinfällig. Hier stand 

eine außerordentlich schöne junge 

Dame mit einer überragenden 

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Stimme auf der Bühne, die ans 

Herz ging. Mühelos wechselte sie 

von Tippett zu Mozart und weiter 

zu Berlioz und ich verliebte mich 

gleich in den „Fingerabdruck“ ihrer 

Stimme: weich und fließend, 

aber dennoch von einer leichten, 

fast jungenhaften Beschaffenheit. 

Manchmal muss man im Leben 

das Handbuch in die Ecke werfen 

und auf seinen Bauch hören, 

und das war so ein Moment. 

Am Ende ihres Auftritts war 

ich sicher, auch wenn ihre Ausbildung 

in Chicago gerade erst 

Mit dem Gewinn des BBC-Wettbewerbs „Cardiff Singer 

of the World“ markierte die 29-jährige Kalifornierin Nicole 

Cabell 2005 ihren internationalen Durchbruch. Seitdem hat 

die Sopranistin, die Ensemble-Mitglied der Chicago’s Lyric 

Opera ist, aber nicht nur auf der Opernbühne für Furore 

gesorgt – etwa als Adina in Donizettis „L’elisir d’amore“ an 

der Opéra de Montpellier oder an der Seite von Neil Shicoff 

als Juliette in Gounods „Romeo et Juliette“ an der Deutschen 

Oper in Berlin. Auch auf den Konzertpodien hat sie ihre 

Vielseitigkeit mit Brahms (Deutsches Requiem) und Mahler 

(4. Symphonie) unter Beweis gestellt und dabei mit Dirigenten 

wie Andrew Davis und Daniel Barenboim zusammengearbeitet. 

2007 gastiert Nicole Cabell, die übrigens afro-amerikanische, 

europäische und koreanische Wurzeln hat, unter anderem als 

Musetta in „La bohème“ im Münchner Gasteig. • RL 

abgeschlossen war, sie hatte 

das Potenzial zur Decca-Künstlerin. 

Sie hatte eine von Natur aus 

aristokratische Präsenz auf der 

Bühne, sie hatte Mut (mit Michael 

Tippett als Aufmacher in die letzte 

Runde eines Wettbewerbs zu gehen, 

dazu gehört Selbstvertrauen) 

und sie hatte eine überragende 

Stimme. Nun war ich auf ihre 

Persönlichkeit gespannt. 

Ich wollte am liebsten sofort 

hinter die Bühne, aber Nick hielt 

mich zurück: „Du kannst nicht zu 

sechs hoffnungsvollen Talenten in 

den Raum gehen und eins herauspicken, 

bevor überhaupt der 

Preis verliehen wurde – warte 

noch!“ 

Also wartete ich und hielt 

meine Begeisterung für eine 

endlose halbe Stunde im Zaum, 

die Juroren gaben die Gewinnerin 

bekannt, ich lernte eine wundervolle 

Person und einen echten 

Profi kennen, und der Rest ist 

Geschichte: A star is born. 

Chris Pope, 2005 Vice President 

Artist & Repertoire bei Decca 

und Entdecker von Nicole 

Cabell. 

KlassikLink: cabell

Foto: Kasskara / Decca 

Selbstvertrauen und Stimme: 

NICOLE CABELL 

Puccini • Donizetti • Bellini • Menotti • Tippett u.a. 

Nicole Cabell: Soprano 

Decca 

CD 475 7661 

Nicole Cabell, Sopran 

London Philharmonic Orchestra 

Dirigent: Sir Andrew Davis 


Magazin 

Dem Kenner der umfangreichen 

und enorm weitgefächerten Diskographie 

unseres Vaters fallen 

zwei Werkgruppen aus dem Kanon 

der Klavierliteratur besonders 

ins Auge: Nur Beethovens 

Sonaten und Debussys Préludes 

hat er jeweils dreimal im Studio 

aufgenommen. Die zwei frühen 

Aufnahmen der Préludes wurden 

bereits auf CD reediert, nun 

kommt bei MPS die letzte und 

wichtigste heraus. 

Sie war mit dem legendären 

Hans Georg Brunner-Schwer in 

dessen Studio im Schwarzwald 

entstanden; Friedrich Gulda hatte 

in ihm endlich einen Produzenten 

gefunden, der sowohl Klassik 

als auch Jazz begeistert vertrat 

– und seine Vorliebe für ein präsentes, 

dem Klavier sehr nahes 

Klangbild teilte. 

Blenden wir zurück: Die Sonaten 

und die Préludes nimmt 

der kaum 25-jährige FG als geschlossene 

Zyklen ins Repertoire, 

die ersten Einspielungen folgen 

unmittelbar. Dann reifen die Werke 

auf zahllosen Konzerttourneen 

– je eine zweite Aufnahme 

folgt, ebenfalls noch in den 50er 

Jahren. 

Dann die Dekade intensivster 

Beschäftigung mit dem Jazz; 

was bewegt FG, sich danach erneut 

dieser Herausforderung im 

Studio zu stellen? Vater pflegte 

deutliche Antworten zu geben: 


Bei Beethoven, 1967 für Amadeo, 

sagte er: „Um ihn loszuwerden.“ 

Auf der LP-Box von Debussy 

1969 steht als Untertitel: 

„Tribute to the Past“. Ganz klar: 

Hier sollte etwas abgeschlossen 

werden, die Erfahrungen aus 

zwei Jahrzehnten auf der Bühne 

in eine gültige Form gegossen 

werden. Und so tauchen diese 

Werke erst viel später wieder, als 

seltene Ehrengäste, vereinzelt in 

Programmen auf. 

Und, ganz wesentlich bei 

ihm: Es muss Platz geschaffen 

werden für Neues. Dieses Neue, 

der Aufbruch in die Experimente 

der „Freien Musik“ (und parallel 

zu Bach!) liegt in der Luft, 

und wird in den Préludes auch 

schon spürbar. Friedrich Gulda 

und „The Long Road To Freedom“, 

wie ein Album mit Eigenkompositionen 

von 1971 hieß… 

Was 1955, bei allem interpretatorischen 

Schwung, noch ein 

respektvolles Heranfühlen an 

Frankreichs Klang und Lebensart 

war – für den Wiener Klassiker 

Bedürfnis und Aufgabe zugleich 

–, schärft sich deutlich bei 

der Aufnahme 1957; die Akzente 

werden härter, die Tempi straffer, 

die Finger noch präziser. 

1969 zeigt einen virtuosen, 

doch großzügigen Meister: Die 

Technik ist selbstverständliche 

Nebensache – aber es rauscht, 

glitzert und donnert bei Bedarf. 

Viele Stücke haben mehr Zeit als 

früher, atmen freie Luft und nicht 

die Enge des Studios. Es sind 

nun tatsächlich Impressionen – 

Vater lebt in der Musik und singt 

auch manchmal leise mit … Und 

dann dieser faszinierende, direkte 

Claude Debussy 

Préludes (Band 1 & 2) 

MPS 

CD 476 5674 

„GENERAL GULDA“ – ECCENTRIC 

Friedrich Gulda, Klavier 

Friedrich Guldas 1969 bei MPS eingespielte Gesamtaufnahme von Debussys „Préludes“ erscheint jetzt 

erstmals auf CD. Guldas Sohn Paul erinnert an das spezielle Verhältnis des österreichischen Pianisten 

zum französischen Komponisten. 

Platz für Neues: 

FRIEDRICH GULDA 

Klang! Exzentrisch, wie der Klavier-Clown 

„General Lavine“, den 

Debussy spielen gehört hatte? Allemal! 

„The Road to Freedom“ ist 

nicht „Middle of the Road“… 

Paul Gulda 

KlassikLink: gulda-mps 

Foto: Franz Hubmann

KLASSIK IST KLASSE 

Dass klassische Musik äußerst 

spannend sein kann, das haben 

kleine Zuhörer spätestens seit 

den „Krimis in Dur und Moll“ erfahren 

können. Nun hat die Deutsche 

Grammophon mit der Reihe 

„Der kleine Hörsaal“ eine ganz 

neue Art der musikalischen Bildung 

ins Leben gerufen. In Form 

eines musikalischen Interviews 

erleben Kinder die eigentlichen 

Werkzeuge der klassischen Musik 

– die Instrumente. 

Bekanntermaßen trägt ein 

Sänger sein Instrument immer bei 

sich – seine Stimme. In der ersten 

Folge des „Kleinen Hörsaals“ 

dreht sich alles um den Gesang. 

Der Bariton Thomas Quasthoff 

steht sechs Kindern Rede und 

Antwort und erklärt ihnen anhand 

Franz Schuberts Werk „Die schöne 

Müllerin“, welche Aufgaben 

ein Sänger mit seiner Stimme bewältigen 

muss. Denn ein Sänger 

muss nicht nur Töne treffen können, 

er muss auch der Geschichte 

des Liedes Gefühl verleihen. 

Pfiffig horchen Leonie, Emily, 

Dennis, Moritz, Simon und Julia 

Quasthoff über seinen Weg zum 

Sänger aus und erfahren, dass 

die heute so tiefe Stimme in Kindheitstagen 

in den Höhen eines 

Soprans erklang. 

Gemeinsam mit Thomas 

Quasthoff wollen die Kinder herausfinden, 

was an Schuberts 

Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ 

so besonders ist. Nebenbei 

erfährt der Hörer dabei Details 

über Besonderheiten des Gesangs, 

den Ausdruck und die 

Interpretation des Künstlers. 

Mit viel Witz und Esprit beginnt 

die zweite Folge „Der klei- 

ne Hörsaal“, denn Hilary Hahn 

steht Leonie, Dennis, Valentino, 

Milena, Julia und Marie Rede 

und Antwort. Nachdem die 27jährige 

Künstlerin den Kindern ein 

wenig über sich und ihren Weg 

zum Geigenspiel erzählt hat, dürfen 

diese das Streichinstrument 

selbst ausprobieren. Und stellen 

fest: Was bei Hilary so einfach 

aussieht, ist harte Arbeit. 

„Geh Du Alter Esel“ – die Saiten 

der Geige müssen vor jedem 

Spiel gestimmt werden. Wie, das 

erklärt Hilary den Kindern ausführlich. 

Mit vielen Klangbeispielen 

wird dem kleinen Zuhörer der 

Klang der Geige vermittelt, erklärt, 

was die erste, die zweite und die 

Solo-Geige sind, wo der klangliche 

Unterschied zwischen einzelnen 

Streichinstrumenten liegt 

und wie wandlungsfähig diese In- 

Lehrkraft zum Anfassen: 

HILARY HAHN und neue 

Klassik-Fans im „Kleinen Hörsaal“ 

Immer mehr Kinder können eine Oboe nicht von einer Klarinette unterscheiden oder eine Bratsche von einer Geige. 

Die neue Reihe „Der kleine Hörsaal“ bezieht Kinder als Akteure mit ein und soll so klassische Musik auch jenen 

Kindern näher bringen, die sie bisher als anstrengend und öde empfinden. 

Ralph Vaughan Williams u.a. 

DIE GEIGE mit Hilary Hahn 


CD 442 9076 

Hilary Hahn, Geige • Natalie Zhu, Klavier 

London Symphony Orchestra u.a. 

Dirigenten: Sir Colin Davis • Eiji Oue u.a. 

Veröffentlichung: Ende April 2007 

strumente sind. Der Aufbau eines 

Konzerts wird erläutert, zwischen 

Sätzen und Themen unterschieden, 

immer mit Klangbeispielen 

zur auditiven Verinnerlichung. 

Begriffe wie Triller, Pizzicato, 

Vibrato und Schieben werden 

an Niccolò Paganinis Werken 

erklärt und sind schnell keine 

Fremdwörter mehr. Zudem wird 

die Geschichte des „Teufelgeigers“ 

erläutert, wie und warum 

er zu diesem Namen kam. 

Der Auftakt zur Lernreihe 

„Der kleine Hörsaal“ ist mit diesen 

beiden Ausflügen in die Welt 

des Gesangs und der Geigen ein 

gelungener Einstieg in eine neue 

Art der musikalischen Bildung für 

Kinder. 

Jennifer Overmeier 

KlassikLink: hoersaal 

www.kleinerhoersaal.de 

Franz Schubert u.a. 

SINGEN mit Thomas Quasthoff 


CD 442 9075 

Thomas Quasthoff, Bariton 

Justus Zeyen, Klavier u.a. 


Foto: Markus Wächter 


Magazin 

DAMALS IN DAHLEM 

Jetzt wiederentdeckte frühe Philips-Aufnahmen machten die Berliner Philharmoniker nicht im Konzertsaal, 

sondern in einer Kirche im Villenvorort Dahlem. Dr. Helge Grünewald, Chefdramaturg des Ensembles, 

über ein ungewöhnliches Zeitdokument, das ein Orchester unter gleich vier Dirigenten von Weltruf zeigt. 

Außenaufnahme mit Beethoven: 

EUGEN JOCHUM und die BERLINER PHILHARMONIKER 

bei den Aufnahmen zur „Fünften“ 


Foto: Curt Ullmann / Sammlung Helge Grünewald

Für die Berliner Philharmoniker 

gab es 1945 keine Stunde null. 

Am 15. April spielten sie ihr letztes 

Konzert vor Kriegsende. Im 

Steglitzer Titania-Palast, einem 

fast unbeschädigt gebliebenen 

Kino, traten sie schon am 26. 

Mai unter der Leitung von Leo 

Borchard wieder auf. Im Nachkriegs-Berlin 

entwickelte sich 

schnell wieder ein reichhaltiges 

Musikleben. 

Ab 1950 beginnt mit der sich 

wieder intensivierenden Aufnahmetätigkeit 

für die Schallplatte 

ein neues Kapitel in der Mediengeschichte 

der Berliner Philhar- 

moniker, die das Orchester 

von Beginn an so maßgeblich 

geprägt hat. Die Protagonisten 

der in den 50er Jahren 

produzierten Einspielungen 

sind allerdings weniger Interimschef 

Sergiu Celibidache, der jeder 

Form von Musikaufzeichnung 

skeptisch gegenübersteht 

und nur ganz selten ins Studio 

geht, oder Wilhelm Furtwängler, 

der 1952 als Chef zu seinem Orchester 

zurückkehren kann, als 

Gastdirigenten. Beispielhaft für 

diese frühe Zeit stehen die in den 

Jahren 1951 und 1953 entstandenen, 

nun wiederveröffentlichten 

Philips-Aufnahmen mit den 

Dirigenten Fritz Lehmann, Paul 

van Kempen, Eugen Jochum und 

Willem van Otterloo. 

Die vier Dirigenten der in der 

Jesus-Christus-Kirche in Berlin- 

Dahlem – einem über Jahrzehnte 

bevorzugten Aufnahmeort – entstandenen 

Einspielungen hatten 

eine ganz unterschiedliche Beziehung 

zu den Berliner Philharmonikern. 

Eugen Jochum und Fritz 

Lehmann verband eine jahrzehntelange, 

intensive Zusammenarbeit 

mit dem Orchester, Paul van 

Kempen leitete nach dem Krieg 

nur ein Konzert des Orchesters. 

Willem van Otterloo gab überhaupt 

nur ein einziges „Gastspiel“ als 

Schallplattendirigent. 

Fritz Lehmann, der 1939 

bei den Philharmonikern debütierte 

und das Orchester in 

den Jahren 1951 bis 1954 verschiedentlich 

leitete, war einer der 

wichtigsten Schallplattendirigenten 

der frühen 50er Jahre. Lehmanns 

Repertoire war vielseitig, 

es reichte von Bach bis Strawinsky. 

Mozarts „Haffner“-Symphonie 

klingt in seiner Interpretation sehr 

animiert, bewegt und akzentuiert. 

Die Ouvertüren „Anacreon“ von 

Cherubini und „Euryanthe“ von 

Weber werden kraftvoll und dynamisch 

subtil in Szene gesetzt. 

Paul van Kempen dirigierte 

die Berliner Philharmoniker erstmals 

1935. Nach dem Krieg lei- 

Beethoven • Berlioz • Mozart u.a. 

Berliner Philharmoniker Rediscovered 

Philips 

CD 422 9128 

Berliner Philharmoniker 

Dirigenten: Fritz Lehmann • Paul van Kempen 

Eugen Jochum • Willem van Otterloo 

tete er nur einmal ein Konzert der 

Berliner Philharmoniker an ungewöhnlichem 

Ort: Im legendären 

Sportpalast kam Beethovens 

Neunte zur Aufführung. Mit den 

Philharmonikern verband den 

gebürtigen Niederländer indes 

eine rege Partnerschaft für die 

Schallplatte. Mit Wilhelm Kempff 

wurden die Klavierkonzerte von 

Beethoven und mit Wolfgang 

Schneiderhan die Violinkonzerte 

von Beethoven und Brahms eingespielt. 

Für Philips entstanden 

die Aufnahmen der Symphonien 

Nr. 1, Nr. 3, Nr. 7 und Nr. 8 von 

Beethoven sowie der „Hebriden“- 

Ouvertüre von Mendelssohn. 

Van Kempens Beethovennterpretationen 

sind differenziert 

in der Zeichnung, dramaturgisch 

geschickt gestaltet, 

stimmig in den Proportionen, 

gespannt, immer zügig im Zeitmaß, 

frei von Pathos. Mendelssohns 

„Hebriden“ haben ungewohnt 

drängende Züge. 

Eugen Jochum, der 1932 

bei den Berliner Philharmonikern 

debütierte, war von 1948 

bis 1986 der meistverpflichtete 

Gastdirigent des Orchesters. Den 

Schwerpunkt in seinem breiten 

Repertoire bildeten Werke der 

Klassik und Romantik, Jochum 

dirigierte aber auch oft Musik des 

20. Jahrhunderts von Bartók bis 

Vaughan Williams sowie Werke 

von Zeitgenossen. 

Jochum geht Beethoven 

energisch und akzentuiert an. Die 

Fünfte Symphonie – die am Beginn 

und am Ende seiner Arbeit 

mit den Berliner Philharmonikern 

stand und die er nach Konzerten 

im März 1951 aufnahm – hat 

schon im Auftakt Gewicht, wird 

immer spannend, dramatisch, 

doch ohne falsche Schwere oder 

Pathos musiziert. Jochums Interpretation 

der Siebten Symphonie 

ist ganz dem Ideal des Tänzerisch-Bewegten 

verpflichtet. 

Die Zusammenarbeit Willem 

van Otterloos mit den Berliner 

Philharmonikern blieb ein 

Einzelfall. Der niederländische 

Dirigent hat das Orchester nie 

in einem Konzert dirigiert, sondern 

ging mit ihm im Juni 1951 

nur ins Aufnahmestudio. Zu hören 

sind seltene und besonders 

gewichtige Zeugnisse von Otterloos 

Kunst: eine dynamisch weit 

gespannte, subtile, nie exzessive 

Deutung der Symphonie fantastique 

und Wagners Siegfried- 

Idyll als Orchesterpoem, sehr fein 

gezeichnet, farbig, durchsichtig 

und mit vielen Details, die sonst 

oft untergehen. 

Dr. Helge Grünewald 

KlassikLink: rediscovered 


Magazin 

Mit Leib und Laute 

Ungewöhnlich ist nicht nur 

das Instrument, ungewöhnlich 

ist die ganze Geschichte: Wer 

hätte gedacht, dass ein Rocksänger 

eines Tages mit Lautenmusik 

aus dem 16. Jahrhundert 

die Klassikwelt erobern würde? 

Als Sting im Oktober 2006 als 

Überraschungsgast in der „Yellow 

Lounge“ auf die Bühne des 

Berliner „Maria am Ostbahnhof“ 

trat, zusammen mit dem Lautisten 

Edin Karamazov, konnten 

Fans und Kritiker das Phänomen 

aus nächster Nähe beobachten: 

Hier ist einer mit Leib und Seele 

am Werk, Stings Interpretation 

von Liedern des Renaissance- 

Komponisten Dowland ist alles 

andere als ein halbseidenes 

Crossover-Projekt. 

Dies zeigt nun auch die liebevoll 

gemachte DVD-Dokumentation 

der Regisseure Jim 

Gable und Ann Kim. Sie haben 


John Dowland 

The Journey & the Labyrinth 


Digipak 172 3118 (DVD plus CD Album) 

Sting, Gesang/Laute 

Edin Karamazov, Laute/Erzlaute 

das kongeniale Duo beim Musizieren 

gefilmt, mal in Stings 

historischem Landhaus in der 

Grafschaft Wiltshire, mal in 

den Gärten seines Anwesens 

„Il Palagio“ in der Toskana und 

auch bei einem Live-Konzert in 

der Londoner Kirche St. Luke’s. 

Dabei wird in Gesprächen mit 

Sting deutlich, wie intensiv er 

sich mit der Musiktradition des 

16. Jahrhunderts auseinandergesetzt 

hat. Auch kommen die 

Musikwissenschaftler David Pinto 

und Anthony Rooley zu Wort. 

In kurzen Beiträgen zeichnen sie 

Dowlands Biografie nach, sprechen 

über seine Bedeutung für 

die Musikgeschichte und unterhalten 

sich mit den beiden Musikern 

über Melancholie und Zeitlosigkeit 

von Dowlands Musik. 

Kunstvoll arrangiert und in 

Szene gesetzt wirken manche 

Aufnahmen der DVD wie Musik- 

videoclips, beispielsweise wenn 

Sting und Karamazov in einem 

labyrinthartigen Garten musizieren, 

oder Sting sich plötzlich – in 

vierfacher Spiegelung – an einem 

Tisch selbst gegenübersitzt. 

Ein Konzerterlebnis aus einem 

Guss bietet daneben die 

CD mit der Live-Aufnahme aus 

St. Luke’s, inklusive zweier einzigartiger 

Zugaben: Mit Laute 

singt Sting den Blues-Klassiker 

„Hellhound on my Trail” und seinen 

Police-Song „Message in a 

Bottle“. 

Nach mehreren Monaten 

in den Klassikcharts wird in- 

John Dowland 

The Journey & the Labyrinth 


DVD-Box 172 3119 (DVD plus CD Album) 

Sting, Gesang/Laute • Edin Karamazov, Laute/Erzlaute 

Sting meets Dowland, Teil 2: Nach „Songs from the Labyrinth“ veröffentlicht die Deutsche Grammophon 

das DVD-CD-Paket „The Journey & the Labyrinth“. 

zwischen gemutmaßt, ob Sting 

mit seinem Projekt gar eine Art 

Dowland-Renaissance eingeläutet 

hat. In diesem Zeichen 

steht zumindest die jüngst erschienene 

„Dowland-Collection“ 

der Deutschen Grammophon, 

auf der unter anderem Barbara 

Bonney, Anne Sofie von Otter 

und Andreas Scholl zu hören 

sind. Grandiose Interpreten 

– mit denen sich Sting allerdings 

nicht messen lassen muss. Sein 

Dowland ist im wahrsten Wortsinn: 

unvergleichlich. 

Jakob Buhre 

KlassikLink: sting-live 

John Dowland 

The John Dowland Collection 


2 CDs 477 6548 

Hat ein wahres Dowland- 

Revival eingelautet: 

STING 

Barbara Bonney, Sopran • Anne Sofie von Otter, 

Mezzosopran • Nigel Rogers, Tenor • Andreas 

Scholl, Countertenor • Jacob Lindberg, Laute 

Göran Söllscher, Gitarre u.a. 

The Consort Of Musicke 

Foto: Kasskara / DG

Foto: Houston Rogers 

HÄNDEL UND HÖHENLUFT 

Zugegeben, dieser Mann ist etwas 

für Connaisseurs und notorisch 

Neugierige. Aber wer ihn erst 

einmal für sich entdeckt hat, 

wird aus dem Staunen so schnell 

nicht wieder herauskommen. 

Als man in Europa die gerade 

ins Bewusstsein drängenden 

Countertenöre noch weitgehend 

belächelte und ob ihres 

scheinbaren physischen Defizits 

bedauerte, hatte Russell Oberlin 

in den Vereinigten Staaten diese 

hohe Sangeskunst bereits zu 

einer Vollendung geführt, von der 

man hierzulande noch lange Zeit 

nur träumen durfte. 

Bereits in den 50er und frühen 

60er Jahren war er ständiger 

Gast in den amerikanischen Aufnahmestudios 

und Solist hochkarätiger 

Konzerte mit führen- 

den amerikanischen Orchestern, 

vorwiegend mit Musik von Henry 

Purcell, Johann Sebastian Bach 

und Georg Friedrich Händel. Alfred 

Deller, der gemeinhin als 

„Erfinder“ der Countertenöre in 

Europa gilt, zog häufig den Kürzeren, 

wenn es zum Vergleich beider 

Fachkollegen kam. Und dass 

man dem Amerikaner schließlich 

sogar den Vorzug bei der Londoner 

Premiere von Benjamin 

Brittens „A Mid-Summernight’s 

Dream“ gegenüber dem Briten 

Deller gab, empfand der als ausgesprochene 

Beleidigung. Doch 

die Unterschiede zwischen beiden 

waren eklatant: Oberlin war 

der geborene Sängerdarsteller, 

Deller eher steifer Konzertsänger. 

Deller ein trainierter Falsettist 

mit dem für viele Jahre mei- 

nungsbildenden „unnatürlichen“ 

Countertenor-Sound, Oberlin 

ein wirklich „hoher Tenor“ mit einem 

kaum von einer Mezzosopranistin 

zu unterscheidenden 

Klang. Daher auch die Einschätzung 

eines Kritikers: „Deller was 

an angel, Oberlin a man.“ 

Leonard Bernstein und Glenn 

Gould waren in der Zusammenarbeit 

von Oberlins Stimme und 

Musikalität hingerissen, doch bereits 

Mitte der 60er Jahre zog sich 

Oberlin von Studio und Bühne zu- 

Stimme und Musikalität: 

RUSSELL OBERLIN (rechts) 

mit JOAN CARLYLE 

und JOHAAR MOSAVAL 

Russell Oberlins jetzt auf CD wiederveröffentlichtes Händel-Album von 1959 führt zurück in die frühen Tage 

der Countertenor-Renaissance. 

rück und widmete sich fortan ausschließlich 

seiner Lehrtätigkeit. Mit 

diesem Schritt und der rasanten 

Weiterentwicklung des Countertenor-Gesangs 

in den 70er und 80er 

Jahren mit seinem ständig verfeinerten 

Sound geriet Russell Oberlin, 

seinen zahlreichen Aufnahmen 

zum Trotz, rasch in Vergessenheit. 

Zu Unrecht, wenn man das vorliegende 

Händel-Album aus dem 

Jahre 1959 (sic!) hört. 

Andreas Kluge 

KlassikLink: oberlin 

Georg Friedrich Händel 

Russel Oberlin: Handel Arias 

Arien aus: Israel in Egypt • Messiah • Muzio 

Scevola u.a. 


CD 477 6541 

Russell Oberlin, Countertenor • Albert Fuller, 

Spinett • Baroque Chamber Orchestra 

Dirigent: Thomas Dunn 


Magazin 

Serie: Grenzgänger 

Phantome der Oper 

Der Keyboarder Steve Nieve ist von Haus aus ein musikalisches Chamäleon. Jetzt hat er seine Kammeroper 

„Welcome to the Voice” mit einer All-Star-Besetzung eingespielt, bei der neben Sting und Barbara Bonney natürlich 

Nieves alter Spezi Elvis Costello nicht fehlen durfte. 

Mit wem hat Steve Nieve in den 

letzten 30 Jahren nicht alles zusammengespielt. 

Da tauchen 

in seiner prallen Vita die New- 

Orleans-Größen The Neville 

Brothers genauso auf wie die 

Avantgarde-Queen Laurie Anderson. 

Den künstlerischen Lebensmittelpunkt 

für den britischen 

Keyboarder und Komponisten 

bildet jedoch seit 1977 der 

New-Wave-Guru Elvis Costello. 

Mit jugendlichen 19 Jahren war 

Nieve, der bürgerlich eigentlich 


Steve Nason heißt, in Costellos 

Band The Attractions eingestiegen. 

Und auch heute ist am Keyboard 

Nieve immer noch Costellos 

erste Wahl. Wie bei dessen 

legendärer, mit Anne Sofie von 

Otter eingespielter Burt-Bacharach-Hommage 

„For the Stars“. 

Vor sieben Jahren rief Nieve aus 

seiner französischen Wahlheimat 

aber mal den Pop-Orpheus 

an, um ihn für die Hauptrolle in 

Steve Nieve • Muriel Teodori 

Welcome to the Voice 


CD 477 6524 

Barbara Bonney, Gesang • Sting, Gesang 

Robert Wyatt, Gesang/Schlagzeug • Marc Ribot, 

Gitarre • Elvis Costello, Gesang u.a. 

The Brodsky Quartet 

Veröffentlichung: 11.05.2007 

seiner zweiten Oper zu gewinnen. 

Schließlich hatte Nieve seit 

dem Studium am altehrwürdigen 

Londoner Royal College of Music 

schon immer auch ein Auge beziehungsweise 

Ohr auf die klassische 

Musik geworfen. Prompt 

sagte Costello zu. Und so ging 

im Juni 2000 in der New Yorker 

Town Hall erstmals Nieves Kammeroper 

„Welcome to the Voice“ 

über die Bühne, in der Costello 

den griechischen Stahlarbeiter 

Dionysos gab, der sich unsterb-

lich in eine weibliche Opernstimme 

verliebt hat. Und weil Nieves 

Freundin und Librettistin Muriel 

Teodori in Anlehnung an Norma, 

Carmen und Madame Butterfly 

gleich noch drei berühmte Operngeister 

auferstehen ließ, kommt 

es zu einer fantastisch-geheimnisvollen 

Ode an die menschliche 

Stimme. Schon für die Premiere 

hatte Steve Nieve mit dem 

Brodsky Quartet und dem Sänger 

Ron Sexsmith weitere Prominenz 

aufgeboten. Für die Studioaufnahme 

hat er aber jetzt richtig 

aus dem Vollen geschöpft. Nebst 

Costello, der jetzt den Part des 

Polizisten übernommen hat, ist 

nun Sting in die Rolle des Dionysos 

geschlüpft und hat als seinen 

Kumpel den Jazz-Rock-Pionier 

Robert Wyatt zur Seite, den 

Nieve zu den wichtigsten Kom- 

Lassen Operngeister auferstehen: 

STEVE NIEVE und MURIEL TEODORI 

ponisten des 20. Jahrhunderts 

zählt. Dionysos’ Opernherzensdame 

gibt Barbara Bonney. Und 

von seinem Klavier aus dirigiert 

Nieve das Brodsky Quartet, den 

Jazz-Saxophonisten Ned Rothenberg 

und den durch seine Zusammenarbeit 

mit Costello und 

Tom Waits bekannt gewordenen 

Downtown-Gitarristen Marc 

Ribot. Ein Who’s who der musikalischen 

Grenzüberschreiter 

hat sich da zusammengefunden 

– und mit Nieves stilistischer Bandbreite 

ist nicht zuletzt auch jene 

Tradition wiederauferstanden, die 

bis zu den Songplays und raffinierten 

Ohrwürmern eines Kurt 

Weill zurückreicht. 

Guido Fischer 

KlassikLink: nieve 

www.deutschegrammophon.com/ 

welcometothevoice 

Foto: Carole Bellaiche / DG 

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�� www.KlassikAkzente.de �� 

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Magazin 

Puccini • Wagner • Bellini • Saint-Saëns 

Korngold • J. Strauß jr. • Richard Strauss • Gluck 

Aria: Opera Without Words 

Decca 

CD 475 7668 

Singen auf 

dem Klavier 

Ich gestehe es freimütig: Die Oper 

ist meine ganz große Leidenschaft! 

Von Anfang an, seit ich ein 

ganz kleiner Junge war, ist Singen 

eigentlich alles, was ich immer tun 

wollte, weil es die menschliche 

Stimme erlaubt, die tiefsten Gefühle 

mitzuteilen. Leider wurde ich 

jedoch nicht mit der Art Stimme 

geboren, die man braucht, um 

Opern oder Lieder singen zu können. 

Doch bin ich jeden Tag aufs 

Neue dankbar, Hände zu haben, 

die es mir erlauben, mit den Fingern 

zu singen. Diese Idee des 

Singens auf dem Klavier war stets 

mein Ausgangspunkt, der Hintergrund 

meiner technischen Herangehensweise 

ans Piano. 

Natürlich hat meine Opernleidenschaft 

meine pianistische Karriere 

von Anfang an mitbestimmt. 

Kollaborationen mit Sängerinnen 

wie Cecilia Bartoli und Renée 

Fleming haben mir stets mit die 

höchste musikalische Freude bereitet 

– und wahrscheinlich auch 

deshalb so gut funktioniert. Und 

dann kam „Fedora“: An der Met in 

der Rolle des Pianisten in Umberto 

Giordanos Meisterwerk auf der 

Bühne zu agieren, war schlichtweg 

wundervoll für mich. 

Aber mich mit diesen Annäherungen 

an die Welt der Oper 

zufriedenzugeben, war auf Dauer 

nicht möglich. Die Gelegenheit, 

um diese Liebesbeziehung 

noch weiter zu vertiefen, sollte 

kommen, doch sie ist leider mit 

dem frühen Tod eines genialen 

Arrangeurs verbunden: Ich bin 

Yvar Mikhashoff, der 1993 mit 

nur 52 Jahren verstarb, früh in 

meiner Karriere begegnet. Er 

spielte mir damals seine herrlichen 

Puccini-Arrangements vor 

und hinterließ mir später Kopien 

seiner Partituren. Aus seiner Feder 

stammen die Klavierversionen 

von „O mio babbino caro”, „Vissi 

d’arte“ und „Casta diva“, die auf 

„Opera Without Words“ zu hören 

sind. Sein bedeutendstes Arrangement 

aber ist das „Portrait der 

‚Madame Butterfly‘“, eine viertei- 

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Seit 1979 spielt klassische Musik in Claus Ogermanns Leben die 

Hauptrolle. Nach Welterfolgen, die er davor als Jazzarrangeur 

gefeiert hatte, zog er sich zurück, um sich ganz dem 

Komponieren klassischer Werke zu widmen. Schon 1974 schrieb 

Ogermann ein vielbeachtetes Klavierkonzert für Bill Evans, zu 

dessen Bewunderern unter anderen Glenn Gould gehörte. Sein 

Wirken umfasst Werke für Saxophon und klassisches Orchester, 

Kollaborationen mit Gidon Kremer, einen Liedzyklus, der von 


Jean-Yves Thibaudet, Klavier 

Jean-Yves Thibaudet wäre so gern Sänger geworden. 

Aber wir sind froh, dass er beim Klavier gelandet ist. 

Für sein neues Album hat er allerdings diese zwei 

Leidenschaften verbunden, und für KlassikAkzente 

erklärt er, wie und warum. 

Claus Ogermann 

Violin & Piano Works 

Decca 

CD 475 8400 


Yue Deng, Geige 

Jede Taste eine Opernarie: 

JEAN-YVES THIBAUDET 

lige Sonaten-Fantasie, die in einer 

Spielzeit von über zwölf Minuten 

alle Themen aus Puccinis Meisterwerk 

erfasst und verarbeitet. 

Jede Transkription, die ich für 

diese CD ausgewählt habe, verwandelt 

ein geliebtes Stück Oper 

gekonnt in Klaviermusik, jede hat 

hoffentlich die Kraft, den Zuhörer 

entweder zum Lachen oder zum 

Weinen zu verführen. Stellvertretend 

seien zwei Kleinode genannt, 

nämlich Percy Graingers „Ramble 

on the Last Love Duet in ‚Der Rosenkavalier‘“, 

ein schwelgerischer 

Querschnitt, der tatsächlich sämtliche 

88 Tasten des Pianos ausnutzt, 

und Louis Brassins irrsinnige, 

quasi unspielbare Fassung 

des „Walkürenritts“. 

Jean-Yves Thibaudet 

KlassikLink: thibaudet-arias 

www.deccaclassics.com/ 

jeanyvesthibaudet 

Brigitte Fassbaender aufgeführt wurde, und eine Orchestersuite 

für das American Ballet Theatre. 

Trotz dieser Leistungen ist Ogermann als Komponist 

„klassischer“ Musik in Europa fast unbekannt. Jean-Yves 

Thibaudet und die junge Violinistin Yue Deng erschließen jetzt 

seine mal impressionistisch verträumte, mal von rhythmischem 

Feuer geprägte Kammermusik für ein größeres Publikum. 

Foto: Kasskara / Decca

„Musik ist eine heilige 

Kunst“, oder …? 

Das würde sicher jeder Künstler 

von seinem Steckenpferd 

behaupten, oder? Aber Spaß 

beiseite, wenn die Musik immer 

wieder Antworten für fast 

alles bereithält, dann neigt man 

dazu, sie als Mysterium zu 

empfinden. Sie bleibt in großen 

Teilen nicht erklärbar und 

ist trotzdem die internationalste 

Sprache der Welt. 

Könnten Sie wählen, in 

welcher Zeit hätten Sie 

gern gelebt? 

Zu solchen Fragen neige ich 

nicht wirklich, aber die 60er 

Jahre beinhalten sicher den für 

mich interessantesten Grund, 

mich auf eine Zeitreise zu begeben. 

Welchen Komponisten der 

Vergangenheit würden Sie 

bitten, ein Stück für Sie zu 

komponieren? 

Béla Bartók. 

Welchem Maler aus 

Vergangenheit oder 

Gegenwart hätten Sie gern 

einmal Modell gesessen? 

Paul Klee. 

Welches war Ihre 

musikalisch aufregendste 

Begegnung? 

Da gab es sicher einige bemerkenswerte 

Momente: Ray 

Brown, Hildegard Knef, mein 

neuer Produzent Larry Klein, 

Mark Murphy zählen an vorderer 

Front dazu. 

Welche Begegnung würden 

Sie in der Fantasie gern herbeiführen? 

Charlie Parker und Dizzy Gillespie 

im Jahre 2007. Welche 

Vorstellung… 

Auf welches nichtmusikalische 

Abenteuer würden Sie 

sich gern einmal einlassen? 

Einen Monat als Küchengehilfe 

und angehender Koch 

zu arbeiten… 

Wie sähe Ihr ideales 

Publikum aus? 

Jung, reich, hübsch, weiblich. 

Ist doch klar. 

Welches Musikstück 

treibt Ihnen den Schweiß 

auf die Stirn? 

Da gab es schon einiges, die 

Trompete ist ein schweißtreibendes 

Instrument, welches 

www.deutschegrammophon.com/quasthoff-jazzalbum 

Jazz Album – Watch What Happens 


CD 477 6644 

Till Brönner, Trompete • Thomas Quasthoff, 

Gesang • Chuck Loeb, Gitarre 

Alan Broadbent, Klavier • Dieter Ilg, Kontrabass 

Peter Erskine, Schlagzeug 

Der klassische 

Fragebogen 

nichts verzeiht. Kennen Sie 

Louis Armstrongs „Swing That 

Music“ aus dem Jahre 1936? 

42 (!) hohe C auf der Trompete 

und danach ein hohes Es. Nicht 

zu fassen… 

Welche Aussage über 

Musik möchten Sie nie 

wieder hören? 

Mir sagte mal jemand: „Musik 

– darauf könnte ich ohne weiteres 

verzichten.“ Das hat mich 

tagelang beschäftigt. 

Wie lautet Ihr musikalisches 

Credo? 

Tension and Release – darauf 

baut fast alles auf, egal ob in 

der Improvisation, beim Arrangieren 

oder Komponieren. 

Welches Buch liegt zurzeit 

neben der Stimmgabel und 

welches auf Ihrem Nachttisch? 

„Meine Jazz-Odyssee“ von 

Oscar Peterson und Amos Oz’ 

„Eine Geschichte von Liebe und 

Finsternis“. 

Mit welcher Märchengestalt 

würden Sie sich 

identifizieren? 

Hans im Glück. 

beantwortet von Till Brönner 

Welches der vier Temperamente 

– sanguinisch, melancholisch, 

cholerisch, phlegmatisch 

– entspricht Ihrem 

Wesen am ehesten? 

Melancholisch. 

Welches Gericht käme 

nie auf Ihren Tisch? 

Froschschenkel. 

Könnte man Ihnen in einem 

Sportstadion begegnen? 

Aber ja. 

„Die einzige Möglichkeit, 

einer Versuchung zu widerstehen, 

ist, ihr nachzugeben“, 

sagte Oscar Wilde. 

Was sagen Sie? 

Oscar Wilde hatte so einige 

Lebensweisheiten parat und 

nicht selten galten sie der 

Ergründung des schwachen 

Geschlechts… 

Foto: Jim Rakete / DG 


Magazin 

Universal 

/ Fair Henry J. 

Rückkehr zu traditionellen Werten: 

RUFUS WAINWRIGHT Foto: 

20 www.KlassikAkzente.de

Was soll man sich eigentlich unter 

einem Klassik-DJ-Set vorstellen? 

Zunächst so wie jedes andere 

DJ-Set: Mittels ineinander 

gemischter Übergänge entsteht 

ein durchgehender Klangteppich, 

der die herrschende Atmosphäre 

in Richtung des angestrebten 

Ideals manipuliert. Ein gelungenes 

Set zeichnet sich durch stimmige 

Übergänge, musikalische 

Originalität und eine dramaturgische 

Entwicklung aus. 

Keine kleine Aufgabe, wenn 

es statt Barjazz oder Trip-Hop um 

Bach und Beethoven geht und 

man auf dem schmalen Grad zwischen 

atmosphärischer Stimmigkeit 

inmitten von schummrigem 

Licht, Stimmengewirr und Drinks 

an der Bar einerseits und positiver 

Wahrnehmung der Musik 

als das, was sie ist, andererseits 

wandelt. Doch es funktioniert und 

wer schon einmal dabei war, der 

weiß: So ein Abend kann ziemlich 

sexy und magisch werden. 

Und Rufus Wainwright? Wenn 

es einen aktuellen Popkünstler 

gibt, der für einen solchen Ausflug 

in die Klassik der richtige ist, 

dann ist er das. Seine vier bisher 

veröffentlichten Singer/Songwriter-Alben 

bereicherte der 33-Jährige 

stets mit direkten Zitaten aus 

klassischen Werken. Die meisten 

seiner oft melancholischen Songs 

folgen komplexen Strukturen und 

geradezu klassisch anmutenden 

Harmonien. Oftmals experimen- 

tiert Wainwright mit Arrangements 

für Chor und großes Orchester. 

Der gebürtige Kanadier 

hat klassische Musik im Elternhaus, 

sozusagen mit der Muttermilch, 

aufgesogen und er betrachtet 

sich als fest verwurzelt in 

der westlichen musikalischen Tradition. 

Kein Wunder, gelten seine 

frühesten musikalischen Erinnerungen 

doch Bachs h-Moll-Messe 

und Jussi Björling. Die Oper 

hat er erst mit vierzehn entdeckt, 

aber dann zehn Jahre lang praktisch 

nichts anderes gehört. Es 

folgten zwei Jahre auf dem Konservatorium 

in seiner damaligen 

Heimat Montreal, wo er Klavier 

und Komposition studierte. Aber 

dafür war er dann doch zu rebellisch 

und, wie er freimütig bekennt, 

auf dem Klavier auch nicht 

talentiert genug. Doch auch ohne 

fertige Ausbildung – seine Songtexte 

stecken voller Anspielungen 

auf Oper und Literatur, und 

mit David Byrne hat der stimmlich 

hochbegabte Wainwright ein 

Duett für Tenor und Bariton von 

Bizet aufgenommen. 

Was hat Rufus Wainwright 

nun „gemixt“, was für Musik erwartet 

uns auf Yellow Lounge 

Vol. 4? Natürlich hat ein DJ-Mix 

für eine CD, im Gegensatz zur 

Clubsituation, erstmal die uneingeschränkte 

Aufmerksamkeit 

eines Zuhörers, man kann also 

mehr experimentieren und extremere 

Passagen auswählen. Das 

Yellow Lounge 

Compiled by Rufus Wainwright 


CD 442 9153 

Fauré Quartett u.a. 

Veröffentlichung: Mai 2007 

DA DRAUSSEN IST EIN PUBLIKUM, 

MIT DEM MAN FLIRTEN MUSS 

In der Yellow Lounge legen DJs live im Club klassische Musik auf – die Deutsche Grammophon veröffentlicht diese 

Sets auf CD. Die neue Ausgabe hat ein bedeutender Pop-Künstler zusammengestellt: Rufus Wainwright. 

tut Wainwright nach Kräften, das 

letzte, woran seine Zusammenstellung 

denken lässt, ist hintergrundtaugliche 

Fahrstuhlmusik. 

Seine Bandbreite reicht von Bach 

bis Schnittke, er schreckt weder 

vor gewaltigen, eruptiven Höhepunkten 

noch vor expressiver 

Sperrigkeit zurück. Aber, wie er 

emphatisch betont, „ich bin zuallererst 

Melodiker – einige der ausgewählten 

Stücke sind zwar sehr 

vielschichtig und manche rühren 

an die Grenzen der Tonalität, aber 

dennoch sind es alles Stücke mit 

Motiven, die man singen oder sogar 

beiläufig summen könnte. Ich 

habe mich auf das konzentriert, 

was ich selber auch am liebsten 

mag – Musik, die zwar mit einem 

Fuß auf einem sehr komplexen 

Spannungsfeld, mit dem anderen 

aber auf einer ganz natürlichen 

Harmonik steht“. 

Diesen Anspruch hört 

man auch in zwei von Rufus 

Wainwrights eigenen Songs. Als 

Auftakt und Ausklang rahmen sie 

die klassische DJ-Kompilation 

ein. Arrangiert für Klavierquartett, 

hat sie das Fauré Quartett 

eingespielt. Kleine, ungemein 

reizvolle Miniaturen, die für einen 

beschwingten Rahmen sorgen. 

„Ich war sehr beeindruckt 

von ihrer Interpretation, weil sie 

einerseits genau den Kern getroffen, 

aber andererseits auch etwas 

Neues damit gemacht haben“, 

gibt Wainwright zu. „Und 

der Melodiker in mir hat es natürlich 

sehr genossen, die Songs 

einmal ohne Worte zu hören.“ 

Am konzeptionellen Startpunkt 

der „Yellow Lounge“ stand 

die einfache Überzeugung, dass 

sich die Klassik, will sie wieder 

mehr junge Menschen begeistern, 

nicht weiter allein auf ein Umfeld 

aus Konzertsälen, Opernhäusern 

und Freilichtbühnen beschränken 

darf. In diesem Sinne betrachtet 

auch Rufus Wainwright sein Yellow-Lounge-Projekt 

als fruchtbares 

Experiment, das er demnächst 

mit einem Live-Auftritt in 

Berlin fortsetzen will: „Wir leben 

in einer Zeit der Rückkehr zu traditionellen 

Werten, egal ob in der 

Musik, in der Malerei oder in der 

Architektur. Ich glaube, dass viele 

der großen Werke der Vergangenheit 

den Schlüssel für unsere 

Zukunft beinhalten. Allerdings 

wäre es auch an den zeitgenössischen 

Komponisten, sich auf etwas 

zu besinnen, was den Großen 

früherer Tage immer bewusst 

war: Die waren auch sehr avantgardistisch, 

aber sie haben nie 

vergessen, dass es da draußen 

ein Publikum gibt, mit dem man 

auch flirten muss.“ 

Genau das tut Rufus Wainwright 

– und zwar in Bezug auf 

seine eingefleischten Fans ebenso 

wie in Bezug auf die offenen 

Ohren des Klassikpublikums. 

Harald Reiter 

KlassikLink: wainwright 


Magazin 

ZWEITER ANLAUF 

Obwohl es in Deutschland eine seiner größten Fangemeinden hat, singt das Hilliard Ensemble auffallend wenig 

deutschsprachige Musik. Eine Ausnahme bilden Bachs Motetten, die Martin Geck einmal als „Gipfel absoluter 

Vokalmusik“ bezeichnet hat. Der Bariton Gordon Jones verrät, warum die Hilliards die Stücke nun zum zweiten 

Mal aufgenommen haben. 

KlassikAkzente: Ihr Ensemble 

ist bekannt für ein Repertoire, das 

von etwa 1200 bis in die unmittelbare 

Gegenwart reicht. Welche 

Rolle spielen die Bach-Motetten 

in diesem Spektrum? 

Gordon Jones: Eine ganz besondere, 

denn es gibt für unsere 

Besetzung nur wenige Stücke 

zwischen Monteverdi und der Moderne. 

Zum einen, weil der geforderte 

Stimmumfang uns zumeist 

nicht entspricht, zum anderen, 

weil häufig begleitende Instrumente 

vonnöten sind. Die Motetten 

dagegen liegen uns sehr gut; 

wir alle haben sie seit früher Jugend 

immer wieder gesungen. 

KlassikAkzente: 1985 haben 

Sie die Stücke schon einmal 

aufgenommen. Warum jetzt der 

zweite Anlauf? 

Rogers Covey-Crump, Steven Harrold, 

Gordon Jones und David James: 

THE HILLIARD ENSEMBLE 


Jones: Damals haben wir mit 

dem Knabenchor Hannover zusammengearbeitet, 

und die 

Jungs brauchten natürlich genaue 

Anweisungen. Wir wollten 

Bach aber noch einmal so singen, 

wie wir es mit unserem übrigen 

Repertoire tun: jede Stimme solistisch 

besetzt, ganz beweglich 

und mit viel Raum für spontane 

Entscheidungen. 

KlassikAkzente: Ändert sich 

die Arbeitsweise, wenn Sie Gastsänger 

dabeihaben, wie jetzt bei 

den doppelchörigen Motetten? 

Jones: Nein. Wir freuen uns über 

den Ideen-Input, den neue Musiker 

mitbringen, und versuchen, 

so viel wie möglich davon einzubauen. 

Aber letztlich hängt alles 

vom wachen Reagieren aufeinander 

ab. 

KlassikAkzente: Haben Sie 

nie daran gedacht, verdoppelnde 

Instrumente einzusetzen, wie 

es zu Bachs Zeiten zumeist üblich 

war? 

Jones: Eigentlich nicht, denn 

das ist immer vom Kompromiss 

zwischen dir und der anderen 

Person bestimmt. Das würden 

wir einfach nicht genießen. Wir 

brauchen unbedingte Freiheit 

der Gestaltung. Wir haben Wörter 

zu singen und Konsonanten 

zwischen Vokalen unterschiedlicher 

Färbung unterzubringen, 

das können Instrumente in dieser 

Form nie leisten. 

KlassikAkzente: Warum beziehen 

Sie die Motette „Ich lasse 

mich nicht“ mit ein, deren Echtheit 

nach wie vor umstritten ist? 

Johann Sebastian Bach 

Motetten 

ECM New Series 

CD 476 5776 

The Hilliard Ensemble 

Jones: Da wir ausübende Musiker 

sind, keine Musikwissenschaftler, 

holen wir uns gerne 

fachmännischen Rat. Simon 

Heighes, den wir in diesem Fall 

kontaktierten, wies uns auf das 

Stück hin, das die meisten Forscher 

heute für frühen Bach 

halten. Als wir es dann sangen, 

fanden wir es wunderbar, unabhängig 

davon, wer es nun komponiert 

haben mag. Obwohl es in 

einem etwas schlichteren Stil gehalten 

ist, sind die Verteilung und 

Phrasierung des Textes höchst 

kunstvoll gestaltet. Für mich ist 

diese Motette der Höhepunkt unserer 

Aufnahme! 

Das Interview führte 

Georg Grün. 

KlassikLink: motetten 

Foto: Roberto Masotti / ECM

Illustration: Sebastian Hartmann 

Eine große Rarität erlebt ihre 

CD-Weltpremiere: In den Jahren 

1953–1957 wurde Fritz Wunderlich, 

damals noch Student, mehrmals 

vom Südwestfunk engagiert, 

um für den Sender Schlager, 

Operettenlieder und Walzermelodien 

aufzunehmen. Diese SWF- 

Aufnahmen wurden ein paar Mal 

im Radio ausgestrahlt und gerieten 

danach vollkommen in Vergessenheit. 

„Wunderlich populär“ 

präsentiert eine Auswahl der 

schönsten Aufnahmen aus dieser 

Zeit, darunter Fritz Wunderlichs 

allererste Studioaufnahme, sowie 

die einzigen bekannten Mitschnitte, 

auf denen der große Sänger 

als Trompeter zu hören ist. 

Auf dem Album hört man einen 

genial begabten, voll in Saft 

und Kraft stehenden jungen 

Sänger, der sich einfach hinstellt 

und ein paar schöne, sentimentale 

Lieder schmettert. Das ist 

(noch) keineswegs perfekt. Aber 

Wunderlichs ungeschliffene Naturstimme 

sprüht nur so vor 

Charme und Spaß, seine Darbietungen 

zeugen von einem untrüglichen 

Stilgefühl, es gibt keine 

Übertreibungen, Seichtheiten 

oder Schmalz. Für ihn, den aufstrebenden 

Opernsänger, war es 

damals schon selbstverständlich, 

der leichten Muse jenen Stellenwert 

beizumessen, den sie für 

das breite Publikum, sein Publikum, 

eben hatte und hat. 

Fritz Wunderlich hat früh 

seinen Vater verloren, wodurch 

seine Familie finanziell in eine 

schwere Krise stürzte. Schon 

als kleiner Junge musste er zum 

Familieneinkommen beitragen, 

indem er bei Tanzmusiken und 

ähnlichen Veranstaltungen aufspielte. 

Von Anfang an machte 

sich sein außergewöhnliches Talent 

in allem, was er musikalisch 

unternahm, bemerkbar. Er sang, 

pfiff, spielte Akkordeon, Waldhorn 

und Trompete, musizierte 

auf Bällen, auf Hochzeiten und 

später mit seiner eigenen Jazzcombo 

Die flotte Fünf. 

Als Unterhaltungsmusiker zu 

arbeiten, damit zuhause Essen 

auf den Tisch kam, war also Teil 

des Familienalltags, in dem Wunderlich 

aufgewachsen ist. Ent- 

Wunderlich populär 

Schlager und Operettenlieder 

Polydor 

CD 476 5979 

Fritz Wunderlich, Tenor/Trompete 

Das Kleine Rundfunkorchester des SWF 

Dirigent: Willi Stech 


Zwischen großer Opernbühne und leichter Muse: 

FRITZ WUNDERLICH 

Leicht ist oft am schwersten 

Als Unterhaltungsmusiker zu arbeiten, damit zuhause Essen auf den Tisch kam, war Teil des Familienalltags, in dem 

Fritz Wunderlich aufgewachsen ist. Entsprechend selbstverständlich war es für den vielleicht größten lyrischen Tenor 

des 20. Jahrhunderts, sich später auch seine Ausbildung auf diese Weise zu verdienen. 

sprechend selbstverständlich 

war es für den vielleicht größten 

lyrischen Tenor des 20. Jahrhunderts, 

sich seine Ausbildung auf 

diese Weise zu verdienen. Für die 

Aufnahmetermine beim SWF gab 

es jeweils nur ein paar Mark – die 

meistens sofort in Nahrungsmitteln 

angelegt wurden. 

Das „Tingeln“ hat Fritz Wunderlichs 

weiterer Karriere keineswegs 

geschadet – im Gegenteil! 

Jahre später betonte er 

in einem Interview, dass er seinen 

langen Atem nur „der intensiven 

Bläserei“ zu verdanken habe 

und dass das Auswendiglernen 

von fast zweitausend Schlagern 

sein Gedächtnis dafür trainierte, 

sich später in rekordverdächtiger 

Geschwindigkeit mehr als dreißig 

Opernpartien von Händel bis 

Orff anzueignen. 

Harald Reiter 

KlassikLink: wunderlich-schlager 


Magazin 

Geboren, um Beethoven zu spielen: 

LANG LANG 


DIE PARISER 

STADTMUSIKANTEN 

Es war einmal im Jahr 1999: Da 

reiste ein vollkommen unbekannter 

17-jähriger Prinz aus dem 

fernen China zum Festival nach 

Ravinia in den USA. Er träumte 

davon, mit seinem Klavierspiel 

die Welt zu erobern, und wollte 

deshalb dem künstlerischen Leiter 

des Festivals vorspielen – einem 

berühmten Dirigenten und 

Pianisten aus Deutschland. Der 

junge Chinese hatte 20 Minuten, 

um sein Können zu zeigen. Doch 

als seine Zeit abgelaufen war, 

wollte der große Maestro immer 

noch ein Stückchen mehr hören. 

Ein bisschen Haydn, ein bisschen 

Brahms und schließlich Chopin, 

Rachmaninoff und Beethoven. 

Am Ende hatte der Meister zwei 

Stunden mit dem asiatischen 

Jungen zugebracht. Er war so 

begeistert von dem Talent, dass 

er seine eigene Orchesterprobe 

vollkommen vergessen hatte und 

die Solisten verwundert auf ihn 

warten mussten. 

Nur zwei Tage später klingelte 

bei dem jungen Virtuosen das 

Telefon: Das Chicago Symphony 

Orchestra fragte an, ob er einen 

erkrankten Kollegen vertreten 

könne. So trafen sich der 

berühmte Maestro und der chinesische 

Prinz nur wenig später 

ein zweites Mal – und sein Traum 

ging wie durch ein Wunder in Erfüllung: 

Das Konzert machte ihn 

auf einen Schlag in der Musikwelt 

berühmt. 

So beginnt das Märchen 

von Lang Lang und Christoph 

Eschenbach: die wahre Geschichte 

einer ungewöhnlichen 

Künstlerfreundschaft. Noch heute 

gerät der renommierte deutsche 

Musiker ins Schwärmen, wenn er 

an das Vorspiel seines chinesischen 

Kollegen denkt: „Ich frage 

mich immer noch, wie ein gerade 

erst 17-jähriger Junge schon ein 

so tiefes musikalisches Verständnis 

nicht bloß von virtuosen Stücken, 

sondern auch von Werken 

wie den Intermezzi von Brahms 

haben konnte. Ich war von seinem 

Talent fasziniert und bin es 

immer noch. Er ist ein kompletter 

Musiker, nicht nur technisch 

begabt, wie viele junge Künstler 

aus Asien, sondern vor allem unglaublich 

musikalisch.“ 

Im Laufe der Jahre hat sich 

zwischen den beiden Künstlern 

ein ganz besonderes Verhältnis 

entwickelt. Christoph Eschenbach 

ist ein wichtiger Mentor für 

Lang Lang geworden; so, wie er 

selbst als junger Pianist in Herbert 

von Karajan oder George 

Szell bedeutende Förderer hatte. 

Die beiden führen einen intensiven 

Dialog. Nicht nur auf der 

Bühne, wo sie zahlreiche Konzerte 

miteinander bestreiten, sondern 

auch privat: Alle drei Monate 

besucht der Chinese – der 

längst selbst ein weltweit gefeierter 

Star geworden ist und mittlerweile 

zu den bedeutendsten Pia-

Wie im Märchen lernten sich vor fast 10 Jahren 

zwei besondere Künstler kennen: Lang Lang und 

Christoph Eschenbach. Als sich noch Ludwig van 

Beethoven zu ihnen gesellte, gingen sie nach Paris, 

um dort gemeinsam zu musizieren. 

nisten gehört – seinen erfahrenen 

Kollegen, um mit ihm an seinem 

neuen Repertoire zu arbeiten. 

In der jüngeren Vergangenheit 

lagen des öfteren Partituren 

von Beethoven auf dem Flügel, 

wenn sich die beiden getroffen 

haben. Eine fast zwangsläufige 

Entwicklung, findet Eschenbach, 

denn: „Je öfter ich ihn höre, desto 

mehr bin ich überzeugt, dass er 

geboren wurde, um Beethoven 

zu spielen.“ 

Dem ersten Klavierkonzert 

fühlt sich Lang Lang besonders 

verbunden – kein Wunder, 

schließlich war Beethoven fast 

genauso jung wie er jetzt, als er 

damit 1795 das Wiener Publikum 

eroberte. Doch liegt ihm das 13 

Jahre später entstandene vierte 

Konzert mindestens genauso am 

Herzen: „Für 80 Prozent meiner 

Kollegen ist das G-Dur-Konzert 

das Konzert überhaupt. Und ich 

teile diese Meinung.“ 

Ideale Voraussetzungen also, 

um die beiden Werke aufzuneh- 

Aktuelle Tourdaten auf Seite 42. 

Ludwig van Beethoven 

Klavierkonzerte Nr. 1 & 4 


CD 477 6427 

Lang Lang, Klavier • Orchestre de Paris 

Dirigent: Christoph Eschenbach 


men. Und wer wäre ein besserer 

Partner für Lang Lang als 

Eschenbach? „Was ich an Christoph 

so großartig finde, ist, dass 

er einen Sinn für wahres Rubato 

hat, ohne dabei die übergeordnete 

Struktur des Ganzen aus den 

Augen zu verlieren.“ 

Gesagt, getan: Sie haben 

die Beethoven-Konzerte zusammen 

aufgenommen. Mit dem Orchestre 

de Paris, dem Christoph 

Eschenbach seit 1999 als Chefdirigent 

verbunden ist. Dabei 

konnten sie erstmals ihre „Salle 

Pleyel“ nutzen: Jenen legendären 

Konzertsaal, der erst im 

Herbst 2006 nach einer langen 

akustischen Dürrephase wieder 

in Betrieb genommen wurde. Damit 

hat sich auch für Eschenbach 

ein lange gehegter Wunsch erfüllt. 

Und wenn sie ... naja, das 

passt hier nicht so ganz. Auf jeden 

Fall musizieren sie noch heute. 

Leon Reno 

KlassikLink: lang-beethoven 

Foto: Steven Haberland / DG 

Freund und Lehrmeister: 

CHRISTOPH ESCHENBACH 


Magazin 

Freunde nennen ihn einfach 

„Slawa“. Auf Russisch heißt dies 

„Ruhm“. Davon hat Mstislaw 

Rostropowitsch viel geerntet in 

den über sechs Jahrzehnten seiner 

Karriere. „Slawa“, das Energiebündel, 

der Liebling des Publikums. 

Sein Instrument hat der 

Mann aus Russland nun zur Seite 

gelegt. Den Cellisten mit dem glühend-intensiven 

Ton, der stupenden 

technischen Brillanz, dem auf 

die Saiten übertragenen Gesang 

der russischen Seele kann man 

im Konzert nicht mehr erleben. 

Wie hat er das geschafft – die 

Cellowelt revolutionieren, dirigieren, 

Klavier spielen, unterrichten, 

im Ost-West-Konflikt mitmischen, 

Familienvater sein? Wohl mit der 

Genialität eines Gottbegnadeten, 

der aus Quellen schöpft, die anscheinend 

nicht jedem zugänglich 

sind … 

Die Wiege von Mstislaw Leopoldowitsch 

Rostropowitsch 

stand in Baku am Kaspischen 

Meer. Die Eltern waren professionelle 

Musiker. Der Vater erteilt 

dem 8-Jährigen den ersten Cellounterricht 

und lenkt seine musikalische 

Ausbildung in geregelte 

Bahnen. Ein Studium am Moskauer 

Konservatorium gehört 

dazu. Bald konzertiert das junge 

Cellogenie in ganz Russland, gewinnt 

erste Preise bei internationalen 

Cellowettbewerben. 1955 

heiratet er die Bolschoi-Prima- 

Vivaldi • Tartini • Boccherini 

Cellokonzerte 


CD 477 6337 

Mstislaw Rostropowitsch, Cello 

Collegium Musicum Zürich 

Dirigent: Paul Sacher 

Saint-Saëns • Chopin • Schubert • Granados u.a. 

Mstislaw Rostropowitsch 


2 CDs 477 6505 

Mstislaw Rostropowitsch, Violoncello 



donna Galina Wischnewskaja, 

privates Glück. Freundschaften 

mit Dimitri Schostakowitsch 

und Sergej Prokofieff entwickeln 

sich. Beide fühlen sich durch 

Rostropowitsch inspiriert, für 

das Cello zu schreiben. Viele 

zeitgenössische Komponisten 

folgen ihrem Beispiel: An die 200 

Werke hat Rostropowitsch als 

Cellist und Dirigent uraufgeführt. 

Unübersehbar ist die Zahl seiner 

Schallplattenaufnahmen, das 

Repertoire durch ihn um viele 

Meisterwerke reicher. 

Früh darf Rostropowitsch 

auch ins westliche Ausland reisen. 

1956 debütiert er in der New 

Yorker Carnegie Hall, 1964 in Berlin. 

Die Kritik reagiert euphorisch. 

Weltruhm mit Anfang 30, manchmal 

bis zu 200 Konzerte pro Saison. 

Und als wäre das Cello nicht 

genug, strebt Rostropowitsch in 

Franz Schubert 

Streichquintett C-Dur D 956 


CD 477 6357 


Melos Quartett Stuttgart 


Schostakowitsch • Tschaikowsky • Schubert 

Vivaldi u.a. 

The Glory of Rostropovich – 

80th Birthday Tribute 


8 CDs 477 6579 


Diverse Interpreten, Orchester und Dirigenten 

SLAWA ODER DAS CELLOUNIVERSUM 

Mit seinem Cello eroberte Mstislaw Rostropowitsch die Welt. Vielleicht veränderte er sie sogar ein wenig. 

Am 27. März feierte der Maestro seinen 80. Geburtstag. 


Gigant des Violoncellos: 

MSTISLAW ROSTROPOWITSCH 

Foto: Max Jacoby / DG 

eine zweite Karriere als Dirigent. 

1968 debütiert er am Moskauer 

Bolschoi-Theater mit Tschaikowskys 

Oper „Eugen Onegin“. 

Dann hebt die Politik das 

Künstlerleben aus den Angeln. 

Rostropowitsch nimmt den geächteten 

Alexander Solschenizyn 

bei sich auf, ein Affront. Das 

Sowjetregime reagiert hart: Ausreiseverbot 

und Beschneidung 

künstlerischer Freiheiten. 1974 

verlässt er das Land, die Ausbürgerung 

folgt vier Jahre später. 

Rostropowitsch weint, aber 

resigniert nicht. Noch einmal steigert 

er die Intensität seiner Konzerttätigkeit, 

wird Chef des National 

Symphony Orchestra in 

Washington. Die Rückkehr nach 

Russland 1990 wird zum Happy 

End. Küsse, Umarmungen, man 

hatte „Slawa“ nicht vergessen. 

Rostropowitsch, der Gigant 

des Violoncellos. Als begnadeter 

Pädagoge gibt er seine Erfahrung 

weiter: an den Konservatorien in 

Moskau und St. Petersburg, bei 

Meisterkursen in aller Welt. Die 

Namen seiner Schüler sind nicht 

mehr wegzudenken aus der Welt 

des Cellos: David Geringas, Natalia 

Gutman, Mischa Maisky. 

Wohl niemand hat seinen Unterricht 

oder seine Konzerte verlassen 

ohne einen vertieften Blick 

auf die Musik. 

Norbert Hornig 

KlassikLink: rostropowitsch

Foto: Beth Bergman / DG 

EIN AMERIKANISCHER TRAUM 

Neue DVDs von und mit Plácido Domingo und seinen zwei Tenor-Kollegen Carreras und Pavarotti sowie der amerikanischen 

Sopranistin Beverly Sills beweisen: Nur wer einen Traum hat, kann ihn auch wahr werden lassen. 

Die Geschichte taugt ohne Probleme 

für ein Hollywood-Drehbuch. 

Nicht nur weil die Hauptdarstellerin 

eine begabte und 

ausnehmend attraktive Sängerin 

ist, sondern auch, weil ihre 

Geschichte einmal mehr den 

amerikanischen Traum verkörpert: 

von der Tochter 

osteuropäischer Juden 

zur amerikanischen Diva. 

Doch Beverly Sills’ Weg 

an die Spitze der transatlantischen 

Sopranriege 

war ein arbeitsamer, der 

erst spät zum erhofften 

Durchbruch führte. 

Schon als Vierjährige 

sang die von der Mutter 

zärtlich „Bubbles“ 

genannte Sills Arien 

des KoloraturwundersAmelita 

Galli 

Curci 

Cover lag bei 

Drucklegung 

noch nicht vor. 

Bizet • Verdi • Beethoven • Rossini u.a. 

Hommage à Sevilla 

Deutsche Grammophon/Unitel 

DVD 073 4289 

Plácido Domingo, Tenor • Virginia Alonso, Sopran 

Victoria Vergara, Mezzosopran • Wiener Symphoniker 

Regie: Jean-Pierre Ponnelle • Dirigent: James Levine 

The Original 3 Tenors 

Decca 

DVD 074 3189 

nach – und wurde zum Gesangsunterricht 

zu Estelle Liebling 

geschickt. Bei ihr erwarb 

sich die Sopranistin eine phänomenale 

Technik, die sie prädestinierte 

für die Rollen des 

verzierten Gesangs. Nach langen 

Jahren als Allzweck-Sängerin 

feierte sie schließlich mit der 

Rolle der Cleopatra aus Händels 

„Giulio Cesare“ einen ersten 

Triumph an der New York City 

Opera. Danach war ihr Aufstieg 

an diesem Hause unaufhaltsam. 

Vom amerikanischen Publikum 

bis zur Besinnungslosigkeit gefeiert, 

verlieh ihr das Time Magazin 

gar den Titel der „fastest 

voice alive“. Die Dokumentation 

„Made in America“ erinnert 

an diesen Aufstieg 

zur amerikanischen 

Diva und zeigt Highlights 

aus ihrer „Traviata“ 

von 1955. 

Plácido Domingo, Tenor • Luciano Pavarotti, Tenor 

José Carreras, Tenor 

Veröffentlichung: Anfang Mai 2007 

Im Gegensatz zur rein amerikanischen 

Karriere von Beverly 

Sills gehört Plácido Domingo 

zu jenem Schlag Künstler, die 

man getrost als Jet-Set-Stars 

bezeichnen kann. Fast fünfzig 

Jahre dauert seine Karriere 

nun schon. Und noch immer 

ist er unermüdlich unterwegs im 

Auftrag der Kunst, auch wenn 

er kürzlich von den schweren 

Wagner-Partien Abschied genommen 

hat. Die Musik wurde 

ihm dabei quasi in die Wiege 

gelegt, denn beide Eltern 

waren eifrige Zarzuela-Sänger, 

dem spanischen Pendant der 

deutschen 

Operette. 

Massenet • Verdi • Mozart • Rossini • Donizetti u.a. 

Beverly Sills – Made in America 


DVD 073 4299 

Beverly Sills, Sopran u.a. 

Und obwohl er als Star von 

Weltruf überall zu Hause ist, hat 

sein Herz nie aufgehört für seine 

spanische Heimat und deren 

Musik zu schlagen. Zusammen 

mit James Levine gibt er auf der 

DVD „Hommage à Sevilla“ ein 

beredtes Zeugnis von dieser 

Passion. 

Eine weitere Facette dieses 

nicht nur äußerst produktiven 

sondern auch vielseitigen Sängers 

findet sich auf einer DVD, 

die den Mythos der drei Tenöre 

wieder zum Leben erweckt. Zusammen 

mit Luciano Pavarotti 

und seinem spanischen Landsmann 

José Carreras trat er im 

Juli 1990 in den römischen Caracalla-Thermen 

auf – die Fernsehübertragung 

hatte weltweit 

etwa eine Milliarde Zuschauer. 

Tristan Wagner 

KlassikLink: beverly 

Sang schon mit vier Jahren Arien: 

BEVERLY SILLS 


Magazin 

Ihre „Traviata“ ist Teil der 

FOCUS-Edition – und immer noch Referenz: 

ANGELA GEORGHIU 

�� 

Folge CD DVD 

1 Nessun dorma! Italienische Meisterwerke von Verdi bis Puccini Verdi: La traviata 

2 Der Hölle Rache Wiener Klassik: Gluck, Mozart, Haydn, Beethoven Mozart: Die Zauberflöte 

3 L’amour, l’amour Französische Oper: Berlioz, Bizet, Offenbach u.a. Bizet: Carmen 

4 Durch die Wälder, durch die Auen Romantische Oper von Berlin bis Moskau: 

Weber, Strauß, Mussorgsky u.a. 

Tschaikowsky: Eugen Onegin 

5 Die Frist ist um Die Opernwelt von Richard Wagner Wagner: Das Rheingold 

6 One Charming Night Barock Oper: Monteverdi, Purcell, Händel u.a. Händel: Giulio Cesare 

7 Una furtiva lagrima Belcanto-Highlights: Bellini, Donizetti, Rossini Donizetti: Lucia di Lammermoor 

8 Glück, das mir verblieb Oper im 20. Jahrhundert: Britten, Gershwin u.a. R. Strauss: Salome 


Foto: Catherine Ashmore

In drei Schritten verwandelte sich 

der Sänger aus dem Stadtbezirk 

Satélite von Mexiko City in einen 

wahren Künstler. Drei markante 

Opernerlebnisse haben Rolando 

Villazón, maßgeblich geprägt. Die 

erste Oper, die er je hörte und 

sah: Puccinis „Tosca“, die er mit 

zwanzig Jahren daheim im Teatro 

Bellas Artes erlebte. „Unvergesslich“, 

erinnert sich der Tenor. 

Die erste Oper, die er selbst auf 

einer Bühne sang: Verdis „Traviata“. 

„Sie hat mir alle Türen geöffnet. 

In New York, in Paris, in 

Salzburg.“ Bei den dortigen Festspielen 

schaffte er mit Starsopranistin 

Anna Netrebko, in dem 

Melodram auch den Durchbruch 

zum „Traumpaar“ der internationalen 

Musikwelt (siehe Titelgeschichte 

ab Seite 4). 

Erst vor drei Jahren aber erlebte 

Villazón die Oper, die seine 

Welt grundlegend erschütterte: 

Wagners „Walküre“ an der Nederlandse 

Opera in Amsterdam. 

„Danach konnte ich die ganze 

Nacht nicht schlafen. Ich hatte 

die Macht der Oper gespürt“, erklärt 

der Latino ehrfürchtig. 

Nicht nur Sänger berührt das 

Musiktheater, jenes höchst sinnliche 

Zusammenspiel aus Stimmen, 

Körpern, Szenen, Bühnen- 

Eine Auswahl – alle aktuellen Veröffentlichungen der FOCUS-Edition finden Sie auf Seite 39 

Verdi • Puccini u.a. 

Nessun dorma! – Focus CD-Edition Vol. 1 


2 CDs 442 9175 

Anna Netrebko, Sopran • René Fleming, Sopran 

Luciano Pavarotti, Tenor • Rolando Villazón, 

Tenor • Plácido Domingo, Tenor u.a. 

London Philharmonic Orchestra u.a. 

Dirigenten: Claudio Abbado u.a. 

Vier Jahrhunderte große Gefühle 

Das 400. Jubiläum von Monteverdis „L’Orfeo“ feiert das Nachrichtenmagazin FOCUS 

mit einer ambitionierten CD- und DVD-Edition. 

bildern. Bis heute erschüttert, 

bewegt, bereichert diese komplexe 

Kunstform Millionen von 

Menschen. Seit inzwischen vierhundert 

Jahren. Denn solange 

ist es her, dass erstmals Sänger 

in szenischer Form versuchten, 

die griechische Tragödie aufleben 

zu lassen. Am 24.02.1607 führte 

Komponist Claudio Monteverdi 

im Palazzo ducale von Mantua 

die erste wirkliche Oper der Musikgeschichte 

auf: „L’Orfeo“. Die 

Geschichte – wie könnte es anders 

sein – von einem Sänger, der 

mit der Macht seiner Stimme die 

geliebte Euridice aus dem Reich 

der Toten heimzuholen versucht. 

Vergeblich zwar im doppelten 

Sinne, aber mit lang anhaltendem 

Effekt. Euridice muss zurückbleiben. 

Die frühen Tonsetzer der Renaissance 

schafften auch nicht 

wie beabsichtigt das Comeback 

des antiken Dramas. Dafür schufen 

sie ein Theatergenre mit viel 

Tradition, jeder Menge Gegenwart 

und vielversprechender Zukunft. 

Eine einmalige Erfolgsgeschichte: 

400 Jahre traumhafte 

Musik, 400 Jahre bewegende Arien, 

400 Jahre Kult um Kastraten, 

später um Diven und Startenöre, 

400 Jahre genialer Komponisten. 

Sänger, Regisseure, Büh- 

nenbildner, Dramaturgen gestalten 

Oper bis heute so spannend, 

abwechslungsreich, manchmal 

auch kontrovers wie am ersten 

Tag. „So sehr sich die Ästhetik immer 

wieder wandelt, am Ende bewegen 

uns die gleichen Emotionen 

wie am Anfang“, glaubt Tenor 

Villazón. 400 Jahre Gänsehaut! 

Aus diesem Anlass startet das 

Nachrichtenmagazin FOCUS die 

Edition „400 Jahre Oper“. Auf insgesamt 

acht monatlich erscheinenden 

Doppel-CDs und DVDs 

präsentiert die Redaktion die 

schönsten Meisterwerke sämtlicher 

Epochen. Die großen Stars 

der Gegenwart intonieren die 

schönsten Melodien des grandiosen 

Repertoires. Jede Folge 

steht unter dem programmatischen 

Titel einer berühmten Arie 

(siehe Kasten). 

Die eindrucksvolle Vielfalt 

des künstlerischen Personals in 

Diensten von Deutsche Grammophon 

und Decca verbindet sich 

mit der feuilletonistischen Kompetenz 

des Nachrichtenmagazins 

FOCUS. Zu hören sind auf 

den CDs alle Großen ihres Fachs: 

Anna Netrebko, Rolando Villazón, 

Plácido Domingo, �� , 

Cecilia Bartoli, Juan Diego Flórez, 

Bryn Terfel, Magdalena Ko�ená 

Giuseppe Verdi 

La traviata – Focus DVD-Edition Vol. 1 

Decca 

DVD 442 9165 

Angela Gheorghiu, Sopran • Frank Lopardo, Tenor 

Leo Nucci, Bariton u.a. • Chorus & Orchestra of the Royal 

Opera House, Covent Garden • Dirigent: Sir Georg Solti 

und viele andere. Die größten 

Opernorchester der Welt werden 

von den Pultstars unserer 

Zeit dirigiert: Claudio Abbado, 

Christian Thielemann, Sir Simon 

Rattle, Zubin Mehta, Riccardo 

Chailly, James Levine, Seiji Ozawa 

und Marc Minkowski. 

Zusätzlich zu jeder Folge erscheint 

die populärste Oper der 

jeweiligen Ära auf DVD in einer 

exemplarischen Inszenierung. 

Beispielsweise Verdis „La traviata“ 

oder Mozarts „Zauberflöte“. 

Zu jeder der monatlichen Ausgaben 

veröffentlicht die Musik- und 

Theater-Redaktion des Magazins 

Interviews mit den Stars der Edition 

und packende Feature-Storys 

zu den aktuellen Geschehnissen 

in der Welt der Oper. 400 Jahre 

Oper – ein ganzes Jahr lang im 

Nachrichtenmagazin. 

Ziel der Edition ist der Beweis, 

wie lebendig und vielfältig sich die 

Gattung auch im 400. Jahr ihres 

Bestehens entwickelt. „All diese 

Opern sind Resultate der Arbeit 

von Genies“, sagt Sängerstar Villazón, 

„die Streicher spielen Crescendo, 

Trompeten schallen, die 

Pauken wirbeln – diese Gemengelage 

transzendiert alle Zeiten.“ 

Gregor Dolak, FOCUS-Redakteur 

Oper, Theater, Musik 


neue CDs 

Eklektizistisch – und fleißig: 

OSVALDO GOLIJOV 

Bunte neue Musikwelt 

Für den argentinischen Wahl-New-Yorker Osvaldo Golijov 

gibt es keine musikalischen Schubladen. Vielmehr versöhnt 

er Epochen und Stile miteinander, um so auch die Neue 

Musik aus der Nische zu befreien und dem Leben zurückzugeben. 

Dass er dabei poetisch raffiniert wie melodiös 

den Bogen vom Barock bis Jazz schlägt, hat er im Liederzyklus 

„Ayre“ und in der gerade mit zwei Grammys ausgezeichneten 

Oper „Ainadamar“ auch dank der Sopranistin 

Dawn Upshaw gezeigt. Kein Wunder, dass Golijov dieser 

amerikanischen Sirene gleich zwei weitere Werke auf ihren 

schwebenden Stimmkörper komponiert hat. Neben „Drei 

Liedern“ ist es ein auf die mittelalterliche Messliturgie zurückgehendes 

„Tenebrae“, bei dem sich Upshaw auf den 

prominenten Streicherhänden vom Kronos Quartet tragen 

lässt. Doch auch in den zwei weiteren Werken hat Golijovs 

eklektizistischer Geist überraschend zugeschlagen. Im von 

Latin und Jazz infizierten Orchesterstück „Oceana“. Und in 

der Hommage an den Tango-König Astor Piazzolla, „Last 

Round“, erlebt man gar einen regelrechten Knockout! • GF 

KlassikLink: golijov-oceana 

www.osvaldogolijov.com 

Osvaldo Golijov 

Tenebrae • Oceana 

3 Songs 


CD 477 6426 


Cover lag bei 

Drucklegung 


Dawn Upshaw, Sopran 

Luciana Souza, Gesang 

Kronos Quartet 

Los Angeles Guitar 

Quartet • Atlanta 

Symphony Orchestra 

Dirigent: Robert Spano 

Veröffentlichung: Juli 2007 

Foto: Eric Cheng 

Die unbekannte Nummer 1 

Ihr wichtigstes Werk, das „Lyrische Stenogrammheft“, hat sich 

über 200.000-mal verkauft – damit ist Mascha Kaléko laut P.E.N. 

die wichtigste deutschsprachige Lyrikerin. Nur Goethe verkauft 

noch mehr. Ihre Bücher 1933 verbrannt, sie 1938 vertrieben, ist 

Kaléko dennoch relativ unbekannt geblieben. Leider – denn ihre 

Gedichte werden nicht nur Gedichte-Liebhabern gefallen. Als 

„weiblicher Tucholsky“ bekam sie höchstes Lob selbst vom Großdenker 

Martin Heidegger, der ihr schrieb: „Ihr Stenogrammheft 

zeigt, dass Sie alles wissen, was Sterblichen zu wissen gegeben 

ist.“ Jetzt kann man Mascha Kaléko nicht nur lesen, sondern 

– erstmals auf CD – auch hören. Gisela Zoch-Westphal, langjährige 

Freundin der 1975 verstorbenen Autorin und seitdem auch 

Verwalterin ihres dichterischen Werks, Gerd Wameling, unter anderem 

Träger des Preises der deutschen Schallplattenkritik, und 

die Autorin selbst lesen auf „Interview mit mir selbst“ diese eigentümliche 

Mischung von Melancholie und Witz der Mascha Kaléko, 

die im Juni 100 Jahre alt geworden wäre. • MW 

Foto: DLA Marbach 

Melancholie und Witz: 

MASCHA KALÉKO 

Mascha Kaléko 

Interview mit 

mir selbst 


Literatur 

2 CDs 171 4732 

Gelesen von 

Mascha Kaléko 

Gisela Zoch-Westphal 

Gerd Wameling

Foto: Privat 

Der kleine Fest 

Joachim Fest 

Ich nicht 

Erinnerungen an eine 

Kindheit und Jugend 


Literatur 

5 CDs 171 4725 

Der Historiker als Steppke: 

JOACHIM FEST 

Joachim Fest über Adolf Hitler, das Thema kennen wir. 

Millionen in aller Welt beziehen ihr Wissen über das „Dritte 

Reich“ aus den Büchern des 1926 geborenen früheren Herausgebers 

der F.A.Z. 

Joachim Fest unter Adolf Hitler, das Thema allerdings ist 

neu. Erst kurz vor seinem Tod im September letzten Jahres 

beendete Fest seine Jugenderinnerungen „Ich nicht“. Es 

ist, wie (nicht nur) „Der Spiegel“ findet, „eines der imponierendsten 

Werke der deutschen Nachkriegs-Publizistik“ – 

auch weil es so schonungslos offen ist. „Auf kostenloses, 

dem Konsens verpflichtetes Moralisieren, wie es in der 

deutschen Nachkriegsöffentlichkeit immer beliebter wurde, 

gab Fest nichts“, konstatiert Gustav Seibt in seinem 

Nachwort. 

Die gerade bei Rowohlt erschienene Autobiografie gibt 

es nun auch als Hörbuch, gelesen von Otto Sander und mit 

einem Nachwort, gesprochen von seinem Sohn Alexander 

Fest. Fast sechs Stunden fassen die fünf CDs, und sie zeichnen 

nicht nur ein faszinierendes Bild des Historikers als 

Kind, sondern auch der Historie, die sich um ihn herum 

entfaltet. • MW 

Gelesen von 

Otto Sander 

Veröffentlichung: 

Ende März 2007 

Foto: Priska Ketterer / ECM 

In luftigen Höhen 

Sie zählen zu den Gipfelwerken der Kammermusik des 20. Jahrhunderts: 

Hier das 1921 entstandene vierte Quartett von Paul 

Hindemith mit seinen polyphonen Verdichtungen, streng im Formalen 

und entfesselt virtuos zugleich. Dort Béla Bartóks dreizehn 

Jahre später entstandenes fünftes Quartett, mit dem der ungarische 

Komponist eine Synthese aus folkloristischen Elementen, 

größter Ausdrucksintensität und einer kunstvollen Großarchitektur 

geschaffen hat. 

Wer derart immense Massive nicht bloß erklimmen, sondern 

auch vermessen und durchdringen will, der muss weite und beschwerliche 

Wege auf sich nehmen – ganz so, wie es sich das Quartett 

um den Geiger Thomas Zehetmair zum Prinzip gemacht hat. 

Nur drei bis vier Werke studieren die vier Musiker pro Jahr ein, dies 

allerdings mit einer Genauigkeit, die es ihnen erlaubt, grundsätzlich 

auswendig zu spielen. Der Hörer wird zum Zeugen unerschrockener, 

mitunter waghalsiger Expeditionen: Immer wieder öffnen sich 

überraschende Blicke auf kompositorische Höhenregionen. • LR 

KlassikLink: zehetmair 

Gipfelstürmer: 

THOMAS 

ZEHETMAIR 

Béla Bartók 

Paul Hindemith 

Streichquartett Nr. 5 

Streichquartett Nr. 4 

op. 22 


CD 476 5779 

Zehetmair Quartett 


neue CDs 

Seit 30 Jahren zusammen: 

EMERSON STRING QUARTET 

Runder Geburtstag 

Im Mai 2007 feiert das Emerson String Quartett sein 30. Jubiläum. 

Während dieser Zeit hat sich die Formation ein ehrfurchtgebietendes 

Repertoire erarbeitet und dieses kontinuierlich auf 

Deutsche Grammophon dokumentiert. Mit kompletten Zyklen der 

Streichquartette Beethovens, Schostakowitschs und Mendelssohns, 

die jeweils interpretatorisch Maßstäbe setzten, sicherte 

sich das Quartett einen Platz auf dem Olymp der Kammermusik, 

was auch durch sieben (!) gewonnene Grammys zum Ausdruck 

kam. Entsprechend feiern die vier Amerikaner ihr Jubiläum mit 

einem weiteren bedeutenden Zyklus, den Streichquartetten von 

Johannes Brahms, ergänzt durch das Klavierquintett op. 34, mit 

dem legendären Pianisten Leon Fleisher. 

Brahms war zweifellos der bedeutendste Komponist von Kammermusik 

in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aber ebenso 

wie im Bereich der Symphonik musste er erst den überlangen 

Schatten Beethovens abwerfen, ehe ihm freier und eigener Ausdruck 

in dieser Gattung gelang. Wie auch die erste Symphonie 

ist Brahms’ Kammermusik deshalb die Summe einer jahrzehntelangen 

Konzentration, Verdichtung und Verfeinerung, die letztlich 

unsterbliche Meisterwerke hervorbrachte. • HR 

KlassikLink: emerson-brahms 

www.deutschegrammophon.com/emerson-brahms 

Johannes Brahms 

Klavierquintett f-Moll 

op. 34 • Sämtliche 

Streichquartette 


2 CDs 477 6458 


Emerson String Quartet 

Leon Fleisher, Klavier 

Foto: Mitch Jenkins / DG 

Foto: Robert Masotti / ECM 

Valentin Silvestrov 

Symphonie Nr. 6 


CD 476 5715 

Wie von Ferne 

Radio-Sinfonieorchester 

Stuttgart des SWR 

Dirigent: Andrey 

Boreyko 

Zarte Streichergesten, ein dunkles Hornmotiv, bittersüße Harfenklänge: 

Die Mitte der 90er Jahre entstandene 6. Symphonie 

von Valentin Silvestrov macht sofort verständlich, warum 

der ukrainische Komponist seine Werke mitunter als „Postludien“ 

bezeichnet, als Nachspiele also. In den 70er Jahren 

fand er seinen Tonfall, der bewusst Elemente der Tradition 

aufgreift und in einen neuen Kontext integriert. So lassen 

die Harfen-Arpeggien im dritten Satz unverkennbar Mahlers 

berühmtes „Adagietto“ aufscheinen – um dann doch in eine 

ganz andere, unbekannte Region abzubiegen. Musik wird 

zum Widerhall vermeintlich längst verlorener Klänge, die 

durch den Lärm der Gegenwart zu uns zu dringen scheinen, 

ohne je vollends greifbar zu werden. 

Durch solche Überblendungen schafft Silvestrov, der im 

September dieses Jahres übrigens seinen 70. Geburtstag 

feiern wird, seine eigene, großräumige Klangsprache. Eine 

Sprache, die vielfältige Assoziationen weckt und immer da 

besonders suggestiv wirkt, wo sie von entfernten Traumbildern 

erzählt. • LR 

KlassikLink: silvestrov 

Eigene, großräumige Klangsprache: 

VALENTIN SILVESTROV

Fantasie-Premiere 

Schubert • Brahms 

Liszt • Tschaikowsky 

Bach • Beethoven 

Gluck 

Evgeny Kissin – 

Fantasy 


2 CDs 477 6162 

CD-Premieren: 

EVGENY KISSIN 

Dass Evgeny Kissin längst den Sprung vom Wunderkind zum reifen 

Meister geschafft hat, zeigten die Grammy Awards 2006. Dort 

wurde er zum ersten Mal als bester Instrumentalsolist ausgezeichnet. 

Zu Beginn seiner Karriere hat Kissin einige Aufnahmen für die 

Deutsche Grammophon gemacht, unter anderem ein legendäres 

1. Klavierkonzert von Tschaikowsky mit seinem Mentor Herbert 

von Karajan am Pult der Berliner Philharmoniker. Fast alle seine 

Einspielungen bei der Deutschen Grammophon sind auf „Fantasy“ 

zusammengefasst, an deren Konzeption Kissin selbst mitgearbeitet 

hat. Auf CD 1 glänzt er als Solist mit einigen der schönsten 

Schubert-Lieder, in den Transkriptionen von Franz Liszt. Darunter 

auch „Der Erlkönig“ und „Die Forelle“, die noch nie zuvor auf CD 

veröffentlicht wurden. Eine monumentale „Wanderer-Fantasie“ und 

die „Sechs Fantasien“ op. 116 von Johannes Brahms fungierten 

als Namensgeber für dieses Porträtalbum. CD 2 enthält, neben 

dem Tschaikowsky-Konzert, auch Beethovens „Chorfantasie“ unter 

Claudio Abbado sowie Zugaben von Bach und Gluck, die hier 

ebenfalls ihre Premiere auf CD erfahren. • HR 

KlassikLink: kissin-fantasy 

Evgeny Kissin, Klavier 

Berliner Philharmoniker 

Dirigenten: 

Claudio Abbado 

Herbert von Karajan 

Foto: Siegfried Lauterwasser / DG 

Foto: Roberto Masotti / ECM 

Dino Saluzzi 

Anja Lechner 

Ojos Negros 

ECM 

CD 170 9757 

Auf einem Atem 

„Ich mache Musik“, pflegt Dino Saluzzi zu antworten, wenn 

er wieder einmal gefragt wird, ob das, was er da auf seinem 

Bandoneon spielt, eigentlich noch Tango sei: „Berührt dich 

diese Musik oder nicht? Das ist doch das Entscheidende“, 

sagt der Geschichtenerzähler aus Argentinien. Und eröffnet 

sein neues Album prompt mit einem „Tango a mi padre“, einer 

schwermütigen Erinnerung an seinen Vater, der auch 

schon „Bandoneonista“ war. Nicht schwer zu prophezeien, 

dass kaum ein Hörer dabei unberührt bleibt … 

Saluzzis Bandoneon und Anja Lechners Cello, das ist viel 

mehr als eine weitere Begegnung zwischen südamerikanischer 

Vorstadtmusik und europäischer Klassik, es ist das Duett 

zweier großer Sänger, die in vielen gemeinsamen Konzerten 

und Aufnahmen eine vollkommene Freiheit des Atems und 

des Ausdrucks erlangt haben. Anja Lechner ist Cellistin des 

renommierten Rosamunde Quartetts und in zahlreichen Spielarten 

der improvisierten Musik zu Hause. Seit rund 25 Jahren 

beschäftigt sie sich mit Tango. „Anja ist Teil dieser Musik geworden, 

ohne dabei ihre eigene Identität zu verleugnen“, sagt 

Dino Saluzzi. Vielleicht ist genau dies der Grund, weshalb die 

neue Platte so vielschichtig geraten ist. • GG 

Ob die Musik berührt, 

ist das Entscheidende: 

ANJA LECHNER und 

DINO SALUZZI 

Dino Saluzzi, 

Bandoneon • Anja 

Lechner, Violoncello 


neue CDs 


Johannes Brahms 

Ouvertüre „Egmont“ 

Symphonie Nr. 1 

c-Moll op. 68 


CD 477 6404 

Schlüsselwerke der 

Musikgeschichte 

Münchner 

Philharmoniker 

Dirigent: Christian 

Thielemann 


Ein langer Schatten kann ein Fluch und ein Segen zugleich 

sein. Johannes Brahms brauchte Jahre, um nach Beethovens 

Neunter überhaupt den Mut zu seiner ersten Symphonie 

zu finden. Und dann, ab 1862, noch einmal 14 Jahre, 

um sie zu komponieren. Aber seine c-Moll-Symphonie geriet 

ihm zu einem zeitlosen Meisterstück, einem Schlüsselwerk 

der romantischen Musik, das der Dirigent Hans von 

Bülow liebevoll „Beethovens Zehnte“ zu nennen pflegte. 

Wie einst Brahms glaubt auch Christian Thielemann 

an Fortschritt durch Rückbesinnung auf die Vergangenheit. 

Ganz bewusst stellt sich der Chefdirigent der 

Münchner Philharmoniker in die Tradition der Giganten 

unter den deutsch-romantischen Dirigenten, Furtwängler 

und Knappertsbusch. An deren beseelten Leistungen 

muss er sich stets messen lassen, aber er ist auch 

der einzige Dirigent, der hierzulande bemüht ist, den 

„deutschen Stil“ am Pult wieder mit Leben zu erfüllen. In 

Brahms’ schroffer und klarer Romantik entfaltet Thielemann 

seine besten Möglichkeiten. Mit sinnstiftender Breite 

gibt er dem wuchtigen Riesenwerk den Raum, den es 

braucht, um sich zu entfalten. Hier hat er die Lektionen 

der von ihm verehrten Vorbilder gänzlich verinnerlicht. • HR 

KlassikLink: thielemann-brahms 


Fortschritt durch 

Rückbesinnung: 

CHRISTIAN 

THIELEMANN 


Foto: Isolde Ohlbaum / Decca 

Dunkle Leidenschaften vibrieren: 

ALFRED BRENDEL 

Brendel-Variationen 

„Man muss sich verwandeln, man muss das Klavier verwandeln!“, 

fordert Alfred Brendel und zeigt sich in diesen von 

ihm selbst aufs schönste erinnerten (bisher unveröffentlichten) 

Live- und Radiomitschnitten als Verwandlungskünstler 

mit einer Ausdruckspalette vom exaltierten Eroberer zum 

Meister des intimissimo sentimento. 

Als „Kompendium musikalischer Komik“ gestaltet der 70jährige 

Brendel Beethovens „Diabelli-Variationen“. Chopin 

taucht in seinem Repertoire seltener auf. Umso schöner ist 

diese zärtlich anmutend beginnende, in den Läufen höchste 

Brillanz entwickelnde Aufnahme des Andante spinato & 

Grande polonaise Es-Dur des damals 37-Jährigen. In Mendelssohns 

„Variations sérieuses“, die in Moll enden, fühlte 

Brendel sich aufgefordert, die „dunklen Leidenschaften vibrieren“ 

zu lassen. In Busonis Elegien klingt all das an, was 

Brendel in seinem Buch „Über Musik“ über den „Vollender 

des Klavierspiels“ zur Sprache bringt: die Spannung zwischen 

dem Faustischen und „dem Mysterium der Grazie 

als der seltensten geistigen Qualität“. • MZ 

KlassikLink: brendel-unpublished 

Beethoven 

Mendelssohn 

Chopin • Busoni 

Previously 

Unpublished Live and 

Radio Performances 

1968–2001 

Philips 

2 CDs 475 8322 

Alfred Brendel, Klavier

ARIEN. 

ARIEN. 

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DIE EDITION »400 JAHRE OPER« 

MIT DEN GRÖSSTEN OPERNSTARS VON HEUTE: 

Anna Netrebko, Rolando Villazón, Cecilia Bartoli, 

Plácido Domingo, Renée Fleming, Juan Diego Flórez u.a. 

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EDITION 

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Einzelveröffentlichungen 

Jacques Ibert • Manuel de Falla • Maurice Ravel 

Jesús Guridi Quijotes 

Deutsche Grammophon CD 476 3094 

Carlos Álvarez, Bariton • Orquesta de la Comunidad de 

Madrid • Regie: José Ramón Encinar 

Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte – Highlights 


D. Röschmann, Sopran • E. Miklósa, Sopran • C. Strehl, 

Tenor • R. Pape, Bass • H. Müller-Brachmann, Bassbariton 

u.a. • Arnold Schönberg Chor • Mahler Chamber Orchestra 

Dirigent: Claudio Abbado Veröffentlichung: 04.05.07 

Pietro Mascagni Cavalleria Rusticana 

Decca CD 475 7853 

Andrea Bocelli, Tenor • Paoletta Marrocu, Sopran 

Stefano Antonucci, Bariton u.a. • Orchestra and Chorus of 

the Teatro Massimo Bellini • Dirigent: Steven Mercurio 

Beethoven • Mendelssohn • Chopin • Busoni 

Previously Unpublished Live and 

Radio Performances 1968–2001 

Philips 2 CDs 475 8322 

Alfred Brendel, Klavier 

Jazz Album – Watch What Happens 


Till Brönner, Trompete • Thomas Quasthoff, Gesang 

Chuck Loeb, Gitarre • Alan Broadbent, Klavier • Dieter Ilg, 

Kontrabass • Peter Erskine, Schlagzeug 

Puccini • Donizetti • Bellini • Menotti • Tippett u.a. 

Nicole Cabell: Soprano 

Decca CD 475 7661 

Nicole Cabell, Sopran • London Philharmonic Orchestra 

Dirigent: Sir Andrew Davis Veröffentlichung: 13.04.07 

John Dowland The John Dowland Collection 

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 6548 

Barbara Bonney, Sopran • Anne Sofie von 

Otter, Mezzosopran • Nigel Rogers, Tenor • Andreas Scholl, 

Countertenor • Jakob Lindberg, Laute • Göran Söllscher, 

Gitarre u.a. • The Consort Of Musicke 

John Dowland The Journey and the Labyrinth 


Digipak 172 3118 (DVD plus CD-Album) 


John Dowland Dowland: Collected Works 

Decca/L’Oiseau-Lyre 12 CDs 452 5632 

The Consort Of Musicke 

Alle Veröffentlichungen auf einen Blick 

Cover lag bei 

Drucklegung 


Johannes Brahms Klavierquintett f-Moll op. 34 

Sämtliche Streichquartette 


Emerson String Quartet • Leon Fleisher, Klavier 

Ludovico Einaudi Divenire 

Decca CD 475 8102 

Marco Decimo, Cello 

Royal Liverpool Philharmonic Orchestra 

Yellow Lounge – Compiled by Rufus Wainwright 


Fauré Quartett u.a. 


Morricone • Bizet • Metallica • Bernstein u.a. 

Free 

Decca CD 475 8039 

David Garrett, Geige 


Osvaldo Golijov Tenebrae • Oceana • 3 Songs 


Dawn Upshaw, Sopran • Luciana Souza, Gesang 

Kronos Quartet • Los Angeles Guitar Quartet • Atlanta 

Symphony Orchestra • Dirigent: Robert Spano 

Veröffentlichung: Juli 2007 

Claude Debussy Préludes (Band 1 & 2) 

MPS CD 476 5674 

Friedrich Gulda, Klavier 

Schubert • Brahms • Liszt • Tschaikowsky • Bach 

Beethoven • Gluck Evgeny Kissin – Fantasy 


Evgeny Kissin, Klavier • Berliner Philharmoniker 

Dirigenten: Claudio Abbado • Herbert von Karajan 

Ludwig van Beethoven Klavierkonzerte Nr. 1 & 4 


Lang Lang, Klavier • Orchestre de Paris 

Dirigent: Christoph Eschenbach 


Beethoven • Berlioz • Mozart u.a. Berliner Philharmoniker 

Rediscovered 

Philips CD 422 9128 

Berliner Philharmoniker • Dirigenten: Fritz Lehmann • Paul 

van Kempen • Eugen Jochum • Willem van Otterloo 

Duets 


477 6578 (Limited Edition inkl. CD und DVD) 

Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor 

Staatskapelle Dresden • Dirigent: Nicola Luisotti

von März bis Juni 2007 

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Georg Friedrich Händel Russel Oberlin: Handel Arias 

Arien aus: Israel in Egypt • Messiah • Muzio • Scevola u.a. 


Russell Oberlin, Countertenor • Albert Fuller, Spinett 

Baroque Chamber Orchestra • Dirigent: Thomas Dunn 

Vivaldi • Tartini • Boccherini Cellokonzerte 





Franz Schubert Streichquintett C-Dur D 956 


Mstislaw Rostropowitsch, Cello • Melos Quartett Stuttgart 


Saint-Saëns • Chopin • Schubert • Granados u.a. 

Mstislaw Rostropowitsch 


Mstislaw Rostropowitsch, Violoncello • Collegium Musicum 

Zürich • Dirigent: Paul Sacher 

Schostakowitsch • Tschaikowsky • Schubert • Vivaldi u.a. 

The Glory of Rostropovich – 80th Birthday Tribute 



Diverse Interpreten, Orchester und Dirigenten 

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Puccini • Wagner • Bellini • Saint-Saëns • Korngold 

J. Strauß jr. • Richard Strauss • Gluck 

Aria: Opera Without Words 

Decca CD 475 7668 


Claus Ogermann Violin & Piano Works 

Decca CD 475 8400 

Jean-Yves Thibaudet, Klavier • Yue Deng, Geige 

Ludwig van Beethoven • Johannes Brahms 

Ouvertüre „Egmont“ • Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 


Münchner Philharmoniker • Dirigent: Christian Thielemann 


Treasure 

Decca CD 475 8481 

Hayley Westenra, Gesang 

Wunderlich populär Schlager und Operettenlieder 

Polydor CD 476 5979 

Fritz Wunderlich, Tenor/Trompete • Das Kleine 

Rundfunkorchester des SWF • Dirigent: Willi Stech 


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Mein Lieblingskünstler und -komponist 

UNIVERSAL MUSIC 

Classics & Jazz 

A.-Nr. 7237 

Stralauer Allee 1 

10245 Berlin


DVD 

Bizet • Verdi • Beethoven • Rossini u.a. Hommage à Sevilla 

Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 4289 

Plácido Domingo, Tenor • Virginia Alonso, Sopran 

Victoria Vergara, Mezzosopran • Wiener Symphoniker 

Regie: Jean-Pierre Ponnelle • Dirigent: James Levine 

Johann Sebastian Bach Johannes-Passion 

Deutsche Grammophon DVD 073 4291 

Kurt Equiluz, Tenor • Thomas Moser, Tenor • Anton Scharinger, 

Bariton • Robert Holl, Bass • Concentus musicus Wien 

Tölzer Knabenchor • Dirigent: Nikolaus Harnoncourt 


6 Suiten für Solo-Violoncello BWV 1007–1012 


Mischa Maisky, Violoncello 

Regie: Humphrey Burton • Horant H. Holfeld 

Veröffentlichung: Anfang April 2007 

Frédéric Chopin Die Kameliendame 


Marcia Haydée • Ivan Liška • Hamburg Ballett 

NDR Sinfonieorchester • Choreografie/Regie: John Neumeier 

Dirigent: Heribert Beissel 


John Dowland The Journey and the Labyrinth 

Deutsche Grammophon DVD-Box 172 3119 (DVD plus CD-Album) 


Ruggiero Leoncavallo Pagliacci 


Roberto Alagna, Tenor • Svetla Vassileva, Sopran • Alberto 

Mastromarino, Bariton • Chor und Orchester der Arènes de Vérone 

Dirigent: Vjekoslav Šutej 

Wolfgang Amadeus Mozart Die Klaviertrios 


Anne-Sophie Mutter, Klavier • Sir André Previn, Klavier 

Daniel Müller-Schott, Cello 

Astor Piazzolla The Next Tango 


Astor Piazzolla, Bandoneon • Alvaro Pierri, Gitarre 

Kölner Rundfunk-Orchester • Regie: José Montes Baquer 

Dirigent: Pinchas Steinberg 


Dimitri Schostakowitsch Cheryomushki 

Decca DVD 074 3138 

Regie: Gerbert Rappaport 


Franz Schubert • Robert Schumann • Johannes Brahms 

The BBC Recitals 


Dirigent: Clifford Curzon 



Richard Strauss Josephs Legende 


Kevin Haigen • Judith Jamison • Karl Musil • Franz Wilhelm 

Wiener Staatsopernballett • Wiener Philharmoniker • Choreografie/ 

Regie: John Neumeier • Dirigent: Heinrich Hollreiser 


The Original 3 Tenors 


Plácido Domingo, Tenor • Luciano Pavarotti, Tenor 

José Carreras, Tenor 


Massenet • Verdi • Mozart • Rossini • Donizetti u.a. 

Beverly Sills – Made in America 


Beverly Sills, Sopran u.a. 

Giuseppe Verdi Stiffelio 


Sharon Sweet, Sopran • Plácido Domingo, Tenor • Vladimir 

Chernov, Bariton • Paul Plishka, Bass • Metropolitan Opera 

Orchestra and Chorus • Dirigent: James Levine 

Gioacchino Rossini Il signor Bruschino 


Kathleen Battle, Sopran • Samuel Ramey, Bass 

English Chamber Orchestra • Dirigent: Ion Marin 

Cover lag bei 

Drucklegung 

noch nicht 

vor. 

Opera House Veröffentlichung: Mai 2007 

Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte 


Irmgard Seefried, Sopran • Erika Köth, Sopran 

Nan Merriman, Mezzosopran • Ernst Haefliger, Tenor 

Hermann Prey, Bariton • Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton 

Berliner Philharmoniker • Dirigent: Eugen Jochum 

Giuseppe Verdi La traviata 


Renata Scotto, Sopran • Gianni Raimondi, Tenor • Ettore 

Bastianini, Bariton • Coro e Orchestra del Teatro alla Scala 

Dirigent: Antonino Votto 

Giuseppe Verdi Falstaff 


Katia Ricciarelli, Sopran • Renato Bruson, Bariton 

Leo Nucci, Bariton • Los Angeles Philharmonic Orchestra 

Dirigent: Carlo Maria Giulini 

Richard Wagner Der fliegende Holländer 


Gwyneth Jones, Sopran • Thomas Stewart, Bariton 

Karl Ridderbusch, Bass • Chor und Orchester der 

Bayreuther Festspiele 1971 • Dirigent: Karl Böhm


Focus-Edtion 

Verdi • Puccini u.a. Nessun dorma! – Focus CD-Edition Vol. 1 


A. Netrebko, Sopran • R. Fleming, Sopran • J. Sutherland, 

Sopran • L. Pavarotti, Tenorr • R. Villazón, Tenorr • P. Domingo, 

Tenor u.a. • London Philharmonic Orchestra u.a. 

Dirigenten: C. Abbado • H. von Karajan u.a. 

Gluck • Mozart • Haydn • Beethoven Der Hölle Rache – 

Focus CD-Edition Vol. 2 


A. Netrebko, Sopran • C. Bartoli, Mezzosopran • M. Kožená, 

Mezzosopran • F. Wunderlich, Tenor u.a. • Berliner Philharmoniker 

u.a. • Dirigenten: K. Böhm • Sir J. E. Gardiner u.a. 

Berlioz • Bizet • Massenet • Offenbach u.a. 

L’amour, L’amour – Focus CD-Edition Vol. 3 


Gheorghiu, Sopran • Kožená, Mezzosopran • Cabell, Sopran 

Domingo, Tenor • Gedda, Tenor u.a. • The Metropolitan 

Opera Orchestra u.a. • Dirigenten: Abbado • Ozawa u.a. 

Lortzing • Weber • Tschaikowsky u.a. 

Durch die Wälder, durch die Auen – Focus CD-Edition Vol. 4 


Netrebko, Sopran • Pavarotti, Tenor • Domingo, Tenor 

Hvorostovsky, Bariton u.a. • The Metropolitan Opera 

Orchestra u.a. • Dirigenten: Kubelik • Solti u.a. 

Giuseppe Verdi La traviata – Focus DVD-Edition Vol. 1 


Angela Gheorghiu, Sopran • Frank Lopardo, Tenor • Leo Nucci, 

Bariton u.a. • Chorus & Orchestra of the Royal 

Opera House, Covent Garden • Dirigent: Sir Georg Solti 

Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte – Focus DVD-Edition Vol. 2 


Kathleen Battle, Sopran • Luciana Serra, Sopran • Francisco 

Araiza, Tenor • Manfred Hemm, Bass • Kurt Moll, Bass 

Metropolitan Opera Orchestra & Chorus 

Dirigent: James Levine 

Georges Bizet Carmen – Focus DVD-Edition Vol. 3 


Leona Mitchell, Sopran • Agnes Baltsa, Mezzosopran 

José Carreras, Tenor • Samuel Ramey, Bariton 

Metropolitan Opera Orchestra & Chorus • Dirigent: James Levine 

Peter Iljitsch Tschaikowsky Eugen Onegin – Focus DVD-Edition Vol. 4 


Teresa Kubiak, Sopran • Julia Hamari, Mezzosopran • Stuart 

Burrows, Tenor • Bernd Weikl, Bariton • Nicolai Ghiaurov, Bass 

John Alldis Choir • Orchestra of the Royal Opera House, Covent 

Garden • Regie: Petr Weigl • Dirigent: Sir Georg Solti 

Für Kinder – Der kleine Hörsaal 

Ralph Vaughan Williams u.a. DIE GEIGE mit Hilary Hahn 


Hilary Hahn, Geige • Natalie Zhu, Klavier 

London Symphony Orchestra u.a. 

Dirigenten: Sir Colin Davis • Eiji Oue u.a. 


Franz Schubert u.a. SINGEN mit Thomas Quasthoff 


Thomas Quasthoff, Bariton • Justus Zeyen, Klavier u.a. 


www.matthiassoucek.com 

Matthias Soucek · P.i.a.n.o 

homage to MozartTHE FIRST POP-ARTIST


Grand Prix Veröffentlichung: 02.04.2007 


Oster-Oratorium, Magnificat BWV 243 

Archiv Produktion CD 477 6359 

Gabrieli Consort & Players • Dirigent: Paul McCreesh 

Johann Sebastian Bach Orchestersuiten BWV 1066–1069 

Archiv Produktion CD 477 6348 

The English Concert • Dirigent: Trevor Pinnock 

Béla Bartók Klavierkonzerte 1 & 2 


Maurizio Pollini, Klavier • Chicago Symphony Orchestra 

Dirigent: Claudio Abbado 

Georges Bizet L’Arlésienne-Suites Nr. 1 & 2 

Carmen Suite Nr. 1 


London Symphony Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado 

Pierre Boulez Sur Incises, Messagesquisse, Anthèmes 2 

Deutsche Grammophon CD 4776351 

Jean-Guihen Queyras, Violoncello • Hae-Sun Kang, Geige 

Ensemble Intercontemporain • Dirigent: Pierre Boulez 

George Gershwin • Samuel Barber • Aaron Copland 

Rhapsody in Blue • Adagio • Appalachian Spring 


Los Angeles Philharmonic Orchestra 

Dirigent: Leonard Bernstein 

Felix Mendelssohn • Max Bruch Violinkonzerte 


Shlomo Mintz, Geige • Chicago Symphony Orchestra 

Dirigent: Claudio Abbado 

Gioacchino Puccini Manon Lescault 


Mirella Freni, Sopran • Plácido Domingo, Tenor • Robert 

Gambill, Tenor • Renato Bruson, Bariton • Kurt Rydl, Bass 

Chorus of the Royal Opera House, Covent Garden 

Philharmonia Orchestra • Dirigent: Giuseppe Sinopoli 

Franz Schubert 

An die Musik – Berühmte Schubert-Lieder 


Bryn Terfel, Bariton • Malcolm Martineau, Klavier 

Grenzgänger 

Steve Nieve • Muriel Teodori Welcome to the Voice 


Barbara Bonney, Gesang • Sting, Gesang • Robert Wyatt, 

Gesang/Schlagzeug • Marc Ribot, Gitarre • Elvis Costello, 

Gesang u.a. • The Brodsky Quartet 



Spotlight 

Russische Gesänge 


B. Christoff, Bass • M. Achilles, Flöte • J. Brüggebors, Flöte 

G. Maugras, Oboe/Englischhorn • H. le Floch, Geige 

J.-M. Gamard, Cello • G. Tiefuhr, Klavier u.a. 

Orchestre russe de balalaïkas • Dirigent: D. Liakoff 

Georg Friedrich Händel Arien 


Russell Oberlin, Countertenor • Albert Fuller, Spinett 

Baroque Chamber Orchestra • Dirigent: Thomas Dunn 

Richard Wagner Wolfgang Wingassen singt Wagner 


W. Wingassen, Tenor • Bamberger Symphoniker 

Münchener Philharmoniker • Radio-Symphonie-Orchester 

Berlin • Dirigenten: R. Kraus • F. Leitner • L. Ludwig 

Metropolitan Opera Gala Honoring Sir Rudolf Bing 


Metropolitan Opera Orchestra 

Leitung: Sir Rudolf Bing 

Rita Streich singt unvergängliche Melodien 


Rita Streich, Sopran 

RIAS Kammerchor • Radio-Symphonie-Orchester Berlin 

Dirigent: Kurt Gaebel 

Collectors Edition 

Ludwig van Beethoven Violinsonaten 

Decca 3 CDs 475 8460 

Clara Haskill, Klavier • Arthur Grumiaux, Geige 


Klavierkonzerte • Chorfantasie • Diabelli-Variationen 

Decca 4 CDs 475 8449 

Julius Katchen, Klavier • London Symphony Orchestra 

Dirigent: Piero Gamba 

Verschiedene Komponisten 

Art of the Recorder 

Decca 4 CDs 475 8464 

Michaela Petri, Blockflöte 

Francis Poulenc 

Konzerte, Orchester- und Chorwerke 

Decca 5 CDs 475 8454 

Pascal Rogé, Klavier u.a. • Orchestre National de France 

Dirigent: Charles Dutoit 

Wolfgang Amadeus Mozart 

Krips Conducts Mozart: The Great Symphonies 21–41 

Decca 6 CDs 475 8473 

Royal Concertgebouw Orchestra • Dirigent: Josef Krips



Valentin Silvestrov Symphonie Nr. 6 

ECM New Series CD 476 5715 

Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR 

Dirigent: Andrey Boreyko 

Johann Sebastian Bach Motetten 


The Hilliard Ensemble 

Béla Bartók • Paul Hindemith 

Streichquartett Nr. 5 • Streichquartett Nr. 4 op. 22 


Zehetmair Quartett 

ECM 

Dino Saluzzi • Anja Lechner Ojos Negros 

ECM CD 170 9757 

Dino Saluzzi, Bandoneon • Anja Lechner, Violoncello 

Classic Opera 

Georg Friedrich Händel Agrippina 


Della Jones, Sopran • Derek L. Ragin, Sopran • Donna 

Brown, Sopran • Anne Sofie von Otter, Alt • Michael 

Chance, Countertenor • Alastair Miles, Bass u.a. • English 

Baroque Soloists • Dirigent: Sir John Eliot Gardiner 

Erich Wolfgang Korngold Das Wunder der Heliane 

Decca 3 CDs 475 8271 

A. Tomowa-Sintow, Sopran • R. Runkel, Alt • N. Gedda, 

Tenor • J. D. De Haan, Tenor • R. Pape, Bass • H. Welker, 

Bass • Rundfunkchor Berlin • Radio-Symphonie-Orchester 

Berlin • Chorleiter: Dietrich Knothe • Dirigent: John Mauceri 

Gioacchino Rossini L’italiana in Algeri (Gesamtaufnahme) 

Decca 2 CDs 475 8275 

Teresa Berganza, Alt • Luigi Alva, Tenor • Fernando 

Corena, Bass • Rolando Panerai, Bass • Orchestra e Coro 

del Maggio Musicale Fiorentino • Dirigent: Silvio Varviso 

Giuseppe Verdi Un ballo in maschera 

Decca 2 CDs 475 8278 

Birgit Nilsson, Sopran • Sylvia Stahlmann, Sopran 

Giulietta Simionato, Alt • Carlo Bergonzi, Tenor • Cornell 

MacNeil, Bariton • Orchestra e Coro dell’Accademia di 

Santa Cecilia, Roma • Dirigent: Sir Georg Solti 

Giuseppe Verdi Il trovatore 

Decca 3 CDs 475 8281 

Joan Sutherland, Sopran • Marilyn Horne, Mezzosopran 

Luciano Pavarotti, Tenor • Ingvar Wixell, Bariton • Nicolai 

Ghiaurov, Bass • London Opera Chorus • National 

Philharmonic Orchestra • Dirigent: Richard Bonynge 

Giuseppe Verdi Macbeth 


Mara Zampieri, Sopran • Neil Shicoff, Tenor • Renato 

Bruson, Bariton • Robert Lloyd, Bass • Chor und Orchester 

der Deutschen Oper Berlin • Dirigent: Giuseppe Sinopoli 

Literatur 

Joachim Fest Ich nicht 

Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend 

Deutsche Grammophon Literatur 5 CDs 171 4725 

Gelesen von Otto Sander 

Veröffentlichung: Ende März 2007 

Mascha Kaléko Interview mit mir selbst 

Deutsche Grammophon Literatur 2 CDs 171 4732 

Gelesen von Mascha Kaléko • Gisela Zoch-Westphal 

Gerd Wameling 

Svjatoslav Richter – The Master 


Beethoven-Sonaten – The Master Vol. 1 

Decca 2 CDs 475 8124 

Svjatoslav Richter, Klavier 


Mozart-Sonaten – The Master Vol. 2 

Decca 2 CDs 475 8127 


Scriabin • Prokofieff • Schostakowitsch 

Scriabin/Prokofiev/Shostakovich – The Master Vol. 3 

Decca 2 CDs 475 8130 


Original Masters 


Die Kunst der Fuge 

Archiv Produktion 2 CDs 477 6508 

Helmut Walcha, Orgel 

Johannes Brahms • William Levi Dawson 

Serenade Nr. 1 • A Negro Folk Symphony 


American Symphony Orchestra • New York Ensemble of the 

Philharmonic Scholarship Winners 

Dirigenten: Leopold Stokowski • Dimitri Mitropoulos 

Wizard of the Keyboard 


Andor Foldes, Klavier 

Lieder 


Irmgard Seefried, Gesang • Erik Werba, Klavier 


Service 

LIVE-TERMINE 

(Auswahl, Änderungen vorbehalten) 

Claudio Abbado 

18.–20.05. Berlin, Philharmonie 

Vladimir Ashkenazy 

25./26.03. Garmisch 

31.03. Zürich (CH) 

Pierre Boulez 

02./03./05./07./09.04. 

Berlin, Philharmonie 

14./15.05. Wien (A), Musikverein 

16./18.05. Wien (A), Theater a.d. Wien 


Alfred Brendel 

12.05. Baden-Baden, 

Festspielhaus 

Nicole Cabell 

12./14./17.04. München, 

Philharmonie 

Joseph Calleja 

20.03. München, 

Bayerische Staatsoper 

23./26.03. München, 

Philharmonie Gasteig 

14./15.06. Essen, Philharmonie 

29.06. München 

Bayerische Staatsoper 

Giuliano Carmignola 

12.05. Potsdam 

01./02.06. Dortmund, Konzerthaus 

Riccardo Chailly 

29./30.03. Leipzig, Gewandhaus 

17./18./31.05., 01.06, 06.–09.06. 

Leipzig, Gewandhaus 

Ludovico Einaudi 

21.05. Berlin, Babylon 

22.05. Hamburg, Laeiszhalle 

23.05. Mainz, Frankfurter Hof 

24.05. Karlsruhe, Tollhaus 

Fauré Quartett 

17.04. Heidelberg, Alte Aula 

Universität 

22./25.04. Grünwald 

Renée Fleming 

25./27.04. Wien (A) 

Eli -na Garanča 

21.03. Frankfurt/M., Alte Oper 


Festspielhaus 


27.03. München, Herkulessaal 

29.03. Dortmund, Konzerthaus 

31.03. Düsseldorf, Tonhalle 



03./07./10./13./16./19.06. 

Berlin, Staatsoper 

Hilary Hahn 

04.05. Mannheim, Rosengarten 

05.05. Frankfurt/M., Alte Oper 

06.05. Düsseldorf, Tonhalle 

07.05. Leipzig, Gewandhaus 

22.05. Heilbronn, Kultur- und 

Kongresshalle Harmonie 


21./22.06. Stuttgart, Liederhalle 


Janine Jansen 

28./29.03. Genf (CH), Victoria Hall 

11.04., 03.05. Berlin, Philharmonie 

Kammermusiksaal 


08.06. Berlin, Philharmonie 


14./15.06. Wien (A), Konzerthaus 

Lang Lang 

02./06.04. Salzburg (A), 

Festspielhaus 

15.06. Hannover 

16.06. Hanau, Schloss Philipsruh 

17.06. Stuttgart, Neues Schloss 

19.06. Bad Kissingen 

20.06. Salem, Schloss Salem 

22.06. Köln, Roncalliplatz 

23.06. Berlin, Waldbühne 

27./28.06. Berlin, Staatsoper 

01.07. München, Odeon 

12./13.07. München, Philharmonie 

Gasteig 

15.07. München, Herkulessaal 

03.08. Lübeck, Musik- und 

Kongresshalle 

04.08. Neumünster 


06.08. Ingolstadt, Audi Forum 

23.08. Salzburg (A), 

Festspielhaus 

Yundi Li 



Andrea Marcon 

26.05. Dachau 

31.05. Speyer 


(mit Giuliano Carmignola) 

Aktuelle Termine erfahren Sie auch unter www.klassikakzente.de 


(Recital mit Giuliano 

Carmignola) 


05.06. Halle 

30.06. Nürnberg 

01.07. Oberschleißheim, 

Schloss Schleißheim 

02.07. Ludwigsburg 

(mit Giuliano Carmignola) 

04.07. Ludwigsburg 

(Recital mit Giuliano 

Carmignola) 

Mischa Maisky 

19.04. Wien (A), Musikverein 

26.04. München, 

Prinzregententheater 

09.06. Würzburg 

Albrecht Mayer 

24.03. Heidelberg, Kongresshalle 




Anne-Sophie Mutter 

01./03.06. Baden-Baden, 

Festspielhaus 

12.06. Essen, Philharmonie 

13.07. Wiesbaden, Kurhaus 

Anna Netrebko & 

Rolando Villazón 

12./14./17.04. München, 


29.04. Berlin, Staatsoper 

03./06./09./12./16./19.05. 

Berlin, Staatsoper 

14.07. Hamburg, Derby Park 

18.07. Mannheim, Rosengarten 

21.07. München, Philharmonie 

Gasteig 

28./31.07., 03.08. Baden-Baden, 

Festspielhaus 

(mit �� ) 

18.08. Köln, Kölnarena 

22.08. Halle (Westfalen), 

Gerry Weber Stadion 


31.08. Stuttgart, Neues Schloss 

Anna Netrebko & Eli - na Garanča, 

Venice Baroque Orchestra, 

Andrea Marcon 

08./10.08. Salzburg (A), Festspiele 

René Pape 

25./29.03. Berlin, Staatsoper 

Maurizio Pollini 

31.05. Klagenfurt (A), 

Konzerthaus 


Thomas Quasthoff 

01./06./08.04. Berlin, Staatsoper 


Festspielhaus 

(mit Hélène Grimaud) 

05.05. Nürnberg, 

Meistersingerhalle 

(mit den Berliner 

Barocksolisten) 

07.05. Basel, Stadt-Casino 







Festspielhaus 

15.06. Wesselburen 



01.07. Zürich (CH), Opernhaus 



Jean-Yves Thibaudet 

22./23./25.03. München, 


08.05. Regensburg, Audimax 

21./22.05. Ludwigshafen, 

Feierabendhaus 

Christian Thielemann 

30.03./02.04. München, 



27.–29.04., 04.–06.05. 

München, Philharmonie 

Gasteig 


Festspielhaus 

02./03./05./06.05. 

München, Philharmonie 

Gasteig 

Mitsuko Uchida 

17.04. Stuttgart, Kultur- und 

Kongresszentrum 



Rolando Villazón 

26.03. Berlin, Staatsoper 

Weitere Termine siehe 

Anna Netrebko.

DIE -KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE 

E. Garanča, Mezzosopran • D. Damrau, Sopran u.a. 

Staatsopernchor Dresden • Staatskapelle Dresden 

Dirigent: Fabio Luisi 

Massenet • Verdi • Lehár u.a. Das Waldbühnen-Konzert 

Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 4303 


Plácido Domingo, Tenor 

Orchester der Deutschen Oper Berlin 

Dirigent: Marco Armiliato 

Februar 2007 

Tschaikowsky • Rachmaninoff • Rimsky-Korssakoff • Glinka 

Russian Album 


CD 477 638 0 Deluxe Edition mit Bonus-DVD 

Anna Netrebko, Sopran • Z. Bulitschewa, Mezzosopran 

D. Voropaev, Tenor • V. Moroz, Bariton u.a. • Chor und 

Orchester des Mariinskij-Theaters • Dirigent: Valery Gergiev 

John Dowland 

Songs from the Labyrinth 

Deutsche Grammophon CD 170 3139 Vinyl 476 5722 

Sting, Gesang/Laute 

Edin Karamazov, Laute/Erzlaute 

Neujahrskonzert 2007 

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 6225 DVD 073 4188 

Wiener Philharmoniker 

Regie: Brian Large 

Dirigent: Zubin Mehta 

Gitano – Zarzuela Arias 

Virgin Classics CD 365474 

Rolando Villazón, Tenor • Orquesta de la Comunidad de 

Madrid • Dirigent: Plácido Domingo 


Violetta – Arien und Duette aus La traviata 



Thomas Hampson, Bariton • Wiener Philharmoniker 

Dirigent: Carlo Rizzi 

Lang Lang Dragon Songs Klavierkonzert vom Gelben Fluss 

Solowerke für Klavier • Kammermusik 

Deutsche Grammophon CD 477 6490 (inkl. Bonus-DVD) 

Lang Lang, Klavier • China Philharmonic Orchestra 

Dirigent: Long Yu 

Massenet • Offenbach • Rossini • Villa-Lobos • Strauss u.a. 

Aria Cantilena 


Williams • Piazzolla • Morricone u.a. Appassionato 

Sony Classical CD 88697044432 

Yo-Yo Ma, Cello • Kathryn Stott, Klavier • Jeffrey Kahane, 

Klavier • Isaac Stern, Geige u.a. • Paquito D’Rivera, 

Klarinette • Romero Lubambo, Gitarre • Philadelphia 

Orchestra • Amsterdam Baroque Orchestra 

Dirigenten: Ton Koopman • Eugene Ormandy u.a. 

Felix Mendelssohn • Max Bruch 

Concertos & Romance Violinkonzert in e-Moll, op. 64 u.a. 

Decca CD 475 8328 

CD 475 813 3 (Digipak – Limited Edition) 

Janine Jansen, Geige/Bratsche • Gewandhausorchester 

Dirigent: Riccardo Chailly 

VORSCHAU 

Foto: Simon Fowler 

Von Händel zu Belcanto: 

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TITEL 

Cecilia Bartoli: Belcanto-Ausflüge 

MAGAZIN 

Magdalena Ko�ená: Händel-Favourites 

Hélène Grimaud: Sehnsucht nach Beethoven 

Daniel Hope: Das Mendelssohn-Projekt 

Gustavo Dudamel: Venezuela auf Reisen 

Der klassische Fragebogen, 

beantwortet von Nicole Cabell 

Die nächste Ausgabe erscheint im August 2007. 

IMPRESSUM 

KlassikAkzente wird herausgegeben von 

UNIVERSAL MUSIC Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin 

Telefon 030/520 07 01 • E-Mail: info@klassikakzente.de • http://www.klassikakzente.de 

Österreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien • Telefon +43/1/811 212 07 

Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Music) • Konzept, Gestaltung: 

G9 Design GmbH, Hamburg, E-Mail: info@G9.com • Ständige Mitarbeiter: Stephan Steigleder (Online- 

Redaktion), E-Mail: webteam@klassikakzente.de • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl@ 

umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jakob Buhre, Gregor Dolak, Guido Fischer (GF), Georg Grün, 

Dr. Helge Grünewald, Paul Gulda, Norbert Hornig, Andreas Kluge (AK), Reinhard Lemelle, Jennifer 

Overmeier, Chris Pope, Harald Reiter (HR), Leon Reno (LR), Tristan Wagner, Marc Wirbeleit (MW), 

Margarete Zander (MZ) • Litho: fws design & repro GmbH, Berlin • Druck: Neef & Stumme, Wittingen 

Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Fax 030/280 18-4 00 

verlagsservice@runze-casper.de • www.runze-casper.de 

Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse 

und unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: 

KlassikAkzente • A.-Nr. 5284 • Postfach 90 06 41 • 06058 Halle. 


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„Thomas Quasthoff singt diese amerikanischen 

Songs und Jazz-Standards, als 

hätte er sein Lebtag nichts anderes 

gemacht.“ Peter Erskine 

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17.03. Köln – Philharmonie 

19.03. Berlin – Admiralspalast 

Videos und Hörproben auf 

www.the-jazz-album.de 

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Photo: Jim Rakete 

CD 477 664 4 Vinyl 477 666 3

editorial

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