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Aus St. Josef - Pfarreiengemeinschaft Heusweiler

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Liebe Mitchristinnen, liebe Mitchristen,<br />

„Wir sagen Euch an den lieben Advent“, so heißt es in einem Lied. Was<br />

heißt „lieb"? Beschaulich, besinnlich oder „heimelig"? Im bayrischen heißt<br />

der Advent: die „stade“ (stille) Zeit. Wenn man jedoch hinschaut, was<br />

schon seit Ende August in den Kaufhäuser an Weihnachts- oder Adventsartikel<br />

angeboten wird, und mit welchem Rummel die sog. Advents- oder<br />

Weihnachtsmärkte veranstaltet werden, dann ist diese Vorstellung doch<br />

Illusion. Was uns da als Advent angeboten wird, ist reiner Kommerz, der<br />

die Menschen für noch mehr Konsum an Weihnachten animieren will.<br />

Welche Inhalte verbinden wir Christen jedoch mit dem Advent? Worin<br />

liegt eine wirklich christliche Adventshoffnung?<br />

Das ältestes Zeugnis für den Advent geht auf den Bischofs Perpetuus von<br />

Tours (+ 490) zurück. <strong>Aus</strong>gehend von einem Tauftermin am Fest der Erscheinung<br />

des Herrn will er - in Parallele zur Fastenzeit vor Ostern - eine<br />

Vorbereitungszeit von 40 Tagen. Papst Gregor der Große (+ 604) sieht den<br />

Sinn der Adventszeit sowohl in der Vorbereitung auf Weihnachten, aber<br />

auch im Harren auf die endzeitliche Ankunft Jesu Christi. Auch Paulus<br />

schreibt im Brief an die Korinther, „dass sie auf die Offenbarung Jesu<br />

Christi, unseres Herrn, harren".<br />

Harren: in diesem veralteten Wort für „warten“, „erwarten“ ist etwas von<br />

Sehnsucht spürbar, ein wirkliches Verlangen nach dem Kommen Jesu,<br />

leidenschaftlich und brennend! Das unterscheidet vor allem die heutige<br />

Adventszeit vom Advent der früheren Christen. Vor 2000 Jahren war Advent<br />

wirklich ein Sehnsuchtsschrei nach Rettung und Erlösung! In dem<br />

alten Adventslied: "0 Heiland, reiß die Himmel auf" ist dieser Sehnsuchtsschrei<br />

aufgegriffen. Es ist kein liebes, heimeliges Lied, sondern ein zum<br />

Himmel schreiender Notruf: Reiß doch den Himmel auf und komm!<br />

Was ist aus diesem Notruf der Hungernden und Dürstenden, der Bedrängten<br />

und Verfolgten heute geworden? Wir haben uns bequem eingerichtet<br />

und sind zufrieden mit allem, was ist, so dass es in unserem Leben kaum<br />

noch eine wirkliche Sehnsucht gibt und schon gar kein Entgegenharren<br />

auf das Kommen Christi.<br />

Wir vergessen zu leicht die großen Träume unseres Lebens, wir verdrängen<br />

zu schnell die Sorgen, wir lenken uns ab, wir suchen Zerstreuung und lassen<br />

uns vertrösten. Und bei manchem betäubt die Sucht die eigentliche<br />

Sehnsucht. Aber wirklicher Advent kann nur da werden, wo wir uns nicht<br />

mit Ersatzbefriedigungen zufrieden geben, sondern in unserer Armut und<br />

inneren Leere und in dem, was uns fehlt, die Quelle entdecken, aus der sich<br />

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die Sehnsucht auf das Kommen des Retters und Heilands der Welt, Christus,<br />

unserem Herrn nährt.<br />

Denn auch heute noch sind wir Christen Wartende und voll Erwartung,<br />

dass das Reich, das uns Jesus verheißen hat, in unser Leben hineinkommt!<br />

In die Nacht unserer inneren Leere, der Sorgen, des Leids und der<br />

schmerzhaften Erfahrungen leuchtet schon ein Licht hinein. Sie ist daher<br />

nicht mehr rabenschwarz und ohne Hoffnung, denn dass Erlösung kommt,<br />

und dass die Rettung naht, das ist uns schon zugesagt. Dafür haben wir in<br />

Jesus Christus schon das sichere Unterpfand, das Gott uns als Zeichen<br />

seiner Treue geschenkt hat. Dass dieser <strong>St</strong>rahl der Hoffnung zum Licht<br />

wird, das die ganze Welt erhellt - diesem Ziel sollen wir als Menschen des<br />

Advent entgegenleben.<br />

In diesem Sinne wünsche ich allen Angehörigen der <strong>Pfarreiengemeinschaft</strong><br />

<strong>Heusweiler</strong> einen erwartungsfrohen, besinnlichen und lieben<br />

Advent; eine stade Zeit.<br />

Ihr Diakon<br />

Hugo Naumann<br />

Gottesdienstordnung für die Zeit<br />

1. - 16. Dezember 2012<br />

Samstag, 1. Dezember - Vorabend des 1. Adventssonntages<br />

In allen Hl. Messen Sonderkollekte für die Kirche<br />

Holz 17.00 h Vorabendmesse mit Segnung des Adventskranzes<br />

in der Kirche und der Adventskränze,<br />

die von zu Hause mitgebracht werden<br />

Eiweiler 18.30 h Vorabendmesse mit Segnung des Adventskranzes<br />

in der Kirche und der Adventskränze,<br />

die von zu Hause mitgebracht werden<br />

Sonntag, 2. Dezember - 1. Adventssonntag<br />

In allen Hl. Messen Sonderkollekte für die Kirche<br />

Kutzhof 8.30 h Hochamt mit Segnung des Adventskranzes<br />

in der Kirche und der Adventskränze, die<br />

von zu Hause mitgebracht werden<br />

<strong>Heusweiler</strong> 10.00 h Wortgottesfeier mit Kommunionspendung

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